FAQs Tarifverhandlungen - BDZV
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Der <strong>BDZV</strong> fordert eine regionale Anpassung<br />
des Tarifvertrags. Wie soll das genau aussehen?<br />
Zwingend ist ein Umbau der gesamten Tarifwerke dahingehend, dass Verlage in strukturschwachen<br />
Regionen andere Tarifbindungen haben müssen als Unternehmen in wirtschaftlich<br />
stärkeren Regionen mit hoher Kaufkraft. Nur so können wir den unterschiedlichen regionalen<br />
Entwicklungen entsprechen. Ein Redakteur im Sauerland zum Beispiel hat deutlich andere Lebenshaltungskosten<br />
als ein Redakteur in München. Gleiches gilt für die Verlage. Bisher wurden immer<br />
Verlage in strukturstarken Gebieten als Vorbild für den Tarifabschluss herangezogen und damit<br />
Höchstarbeitsbedingungen vereinbart. Nun müssen wir zu Normalbedingungen zurückkehren.<br />
Ein Vorschlag für die Gestaltung sieht so aus: Da, wo die Lebenshaltungskosten hoch sind,<br />
sollen die Gehälter steigen. Dort, wo die Lebenshaltungskosten niedriger sind, werden die derzeitigen<br />
Gehälter parallel zur Kaufkraft in der Region eingefroren oder aber nur leicht erhöht.<br />
Gekürzt wird in keinem Fall!<br />
Die Idee einer Differenzierung ist im Übrigen nicht neu. In früheren Tarifabschlüssen wurde bis<br />
Anfang der 90er-Jahre das Gehalt an die Aufl age der Zeitungen geknüpft.<br />
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Der <strong>BDZV</strong> schlägt statt der Berufsjahresstaffel eine<br />
Entlohnung mit erfolgsabhängigen Komponenten vor.<br />
Wie soll das genau aussehen?<br />
Wir brauchen eine Modernisierung des gesamten Tarifwerks, um zukunftsfähig zu sein. Dies<br />
beinhaltet, dass beispielsweise bei den Gehaltsstaffeln die automatischen Gehaltssteigerungen<br />
durch erfolgs- und leistungsgerechte Komponenten ersetzt werden können.<br />
Dem bestehenden Tarifvertrag wird auf Seiten der Arbeitgeber immer wieder der Vorwurf gemacht,<br />
nicht zeitgemäß zu sein. Dies gelte vor allem für die starren Regelungen zum Urlaubsgeld und<br />
der Sonderzahlung. Hierbei wird von den Verlegern eine moderne, dem Unternehmensergebnis<br />
sowie den individuellen Leistungen des Redakteurs angepasste Vergütung gefordert. Im Gegensatz<br />
zu den derzeitigen Automatismen soll dabei künftig die Zahlung des Urlaubsgelds und der<br />
Sonderleistungen an das Erreichen von individuellen und/oder unternehmerischen Zielen geknüpft<br />
werden, wobei im Übrigen auch eine Art „Übererfüllung“ möglich ist. Folglich können die<br />
Redakteure bei besonderen Aufgaben und Leistungen auch mehr verdienen als bisher. Dabei<br />
werden die Rahmendaten im Tarifvertrag festgelegt und ggf. in einem weiteren Schritt auf betrieblicher<br />
Ebene mit dem Betriebsrat fixiert. Das ist nicht zuletzt Ausdruck und Ergebnis einer modernen<br />
Personalentwicklung.<br />
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18 FRAGEN und ANTWORTEN zu den <strong>Tarifverhandlungen</strong> | Stand: August 2013