FAQs Tarifverhandlungen - BDZV
FAQs Tarifverhandlungen - BDZV
FAQs Tarifverhandlungen - BDZV
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
7<br />
Wieso wollen die Verleger einen langlaufenden Tarifabschluss?<br />
Verlage wie Mitarbeiter erhalten damit Planungssicherheit. Nur durch einen langlaufenden<br />
Tarifabschluss kann ein nachhaltiger Umbau der gesamten Tarifverträge ermöglicht werden. Nur<br />
so kann auf beiden Seiten Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit des Flächentarifvertrags aufgebaut<br />
werden. Es zeigt auch, dass die Verleger an das Geschäftsmodell Zeitung glauben.<br />
8<br />
Wenn der <strong>BDZV</strong> seine tarifpolitischen Ziele verwirklicht,<br />
müssen Redakteure im Lauf ihrer Karriere auf xx Prozent<br />
ihres Einkommens verzichten.<br />
Dieses Rechenmodell geht davon aus, dass ein Arbeitsplatz vom Einstieg bis zur Rente unverändert<br />
bleibt und eine berufliche Laufbahn ohne jede Veränderung verläuft – dem Vergleich mit<br />
heutigen Berufsbiographien hält diese Annahme jedoch nicht stand. Gerade der Journalismus ist<br />
ein sehr dynamisches, lebhaftes Berufsfeld mit viel Raum für eigene Entwicklung.<br />
Auch fällt auf, dass DJV und dju in ihrer Argumentation verschiedene Bemessungsgrundlagen<br />
heranziehen. Bei den Lohnsteigerungen wird von Tarifabschluss zu Tarifabschluss argumentiert;<br />
bei der Bewertung der Verluste wird hingegen die Lebensarbeitszeit ins Feld geführt. Das verzerrt<br />
naturgemäß das Ergebnis.<br />
Der hier zum Ausdruck kommenden Angst der Redakteure vor Gehaltseinbußen begegnen wir<br />
ganz klar: Besitzstände werden berücksichtigt. Bestehende Gehälter werden mit einem neuen<br />
Tarifwerk nicht gekürzt.<br />
9<br />
Was wollen die Verleger tun, um junge Talente für<br />
den Journalistenberuf zu gewinnen bei diesen lausigen<br />
Einstandsgehältern?<br />
Ein Berufsanfänger hat in den ersten drei Jahren seiner Tätigkeit ein monatliches Gehalt in<br />
Höhe von € 3.032. Zusätzlich erhält er eine Jahresleistung (das sogenannte Weihnachtsgeld) in<br />
Höhe von 95% sowie Urlaubsgeld in Höhe von 80 % eines Monatsgehalts. Das ist ein Bruttojahresverdienst<br />
von € 41.386,80. Ferner hat ein Redakteur 30 Tage Urlaub, eine verlängerte Fortzahlung<br />
der Bezüge im Krankheitsfall und eine betriebliche Altersversorgung, bei der der Verlag<br />
zwei Drittel der Kosten übernimmt. Summa summarum sprechen wir von einem Einstiegsgehalt<br />
von mehr als € 43.000 brutto. Dies ist ein mit anderen Branchen vergleichbares und durchaus<br />
übliches Einstiegsgehalt. Zum Vergleich: Die Besoldung eines Juristen im öffentlichen Dienst<br />
beträgt € 3.185,46 brutto (A 12), die eines Arztes etwa € 3.400 brutto.<br />
6<br />
18 FRAGEN und ANTWORTEN zu den <strong>Tarifverhandlungen</strong> | Stand: August 2013