Dezember 2012/Januar 2013 - CVJM Liedolsheim
Dezember 2012/Januar 2013 - CVJM Liedolsheim
Dezember 2012/Januar 2013 - CVJM Liedolsheim
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
erleben, wie Gott mir nahe kam: in Gedanken,<br />
in Gebeten – dafür hatte ich ja viel Zeit – und<br />
in Psalmen – es tat gut, die auswendig gelernten<br />
Verse zu wiederholen und durch einzelne<br />
Worte von Gott berührt zu werden. Am<br />
stärksten war die Erfahrung, dass trotz der<br />
Mühe des Weges, trotz der Schmerzen beim<br />
Wandern, trotz der äußeren Heimatlosigkeit<br />
sich eine innere einstellte, eine tiefe Zufriedenheit<br />
und Dankbarkeit, in Gottes Hand zu<br />
sein, und, egal was passiert, bei ihm behütet<br />
und zu Hause zu sein. So wurde der El Camino<br />
eine Teiltreppe zur himmlischen Heimat.<br />
Denn das Besondere des Pilgerweges, das ihn<br />
von allen bisher gelaufenen Wanderstrecken<br />
unterschied, war, dass ihn zur selben Zeit<br />
Tausend andere an verschiedenen Orten gingen<br />
und alle dasselbe Ziel hatten. So wurde er<br />
ein Bild für unseren Glauben: Christsein ist<br />
Pilgern zur ewigen Heimat, jeder auf seinem<br />
Weg. Auf dem Fürstenberg in der Nähe von<br />
Donauschingen lag einst eine stattliche Stadt.<br />
Bis auf ein paar Mauerreste ist davon aber<br />
nichts mehr zu sehen. Der Ort, der für viele<br />
Generationen Heimat gegeben hatte, ist es<br />
nun für niemand mehr. Dafür thront nun auf<br />
dem Berg ein etwa vier Meter hohes Steinkreuz<br />
dort, auf dessen Querbalken geschrieben<br />
steht: Herr, sei du uns Heimat. Weil uns<br />
alles einmal genommen wird , ist die einzige<br />
Konstante in unserem Leben Jesus, der allein<br />
uns innerlich heimatlosen Menschen Heimat<br />
sein kann.<br />
Ulla Nogel, Pfarrerin, Graben<br />
Bericht zum Thema- 25 -