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Politikwissenschaft 149 - DVPW

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<strong>149</strong><br />

<strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Rundbrief der<br />

Deutschen Vereinigung für<br />

Politische Wissenschaft<br />

Herbst 2013<br />

Hergestellt mit freundlicher Unterstützung des<br />

LIT Verlags Münster – Hamburg - London


Der <strong>DVPW</strong>-Rundbrief mit dem Titel<br />

„<strong>Politikwissenschaft</strong>“ ist die zweimal<br />

jährlich erscheinende<br />

Mitgliederzeitschrift der Deutschen<br />

Vereinigung für Politische Wissenschaft<br />

und wird üblicherweise Mitte<br />

April und Mitte Oktober eines jeden<br />

Jahres an die derzeit 1736 Mitglieder<br />

der <strong>DVPW</strong> und an die Fachbibliotheken<br />

der politikwissenschaftlichen<br />

Institute in Deutschland<br />

versandt. Die Beiträge der<br />

Sektionen, Arbeitskreise, Landesund<br />

Themengruppen stehen in Verantwortung<br />

der jeweiligen<br />

Sprecherinnen und Sprecher. Für<br />

die Beiträge der Mitglieder zeichnen<br />

diese persönlich verantwortlich. Für<br />

unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

übernimmt die Redaktion keinerlei<br />

Haftung. Beiträge zum Rundbrief<br />

sollten der Redaktion spätestens<br />

zwei Monate vor Semesterbeginn<br />

als Datei (möglichst in einem Word<br />

für Windows-Format) zusammen mit<br />

einem Probeausdruck vorliegen.<br />

Bitte beachten Sie die Beilagen des<br />

LIT-Verlages und von MAXQDA.<br />

Herausgegeben im Auftrag von<br />

Vorstand und Beirat der <strong>DVPW</strong><br />

Redaktion und Organisation:<br />

Felix W. Wurm<br />

Dipl.Soz.Wiss., M.A. (USA)<br />

<strong>DVPW</strong><br />

c/o Universität Osnabrück<br />

FB 1 - Sozialwissenschaften<br />

D-49069 Osnabrück<br />

Telefon 0541.9 69-62 64<br />

Telefax 0541.9 69-62 66<br />

E-Mail: dvpw@dvpw.de<br />

https://www.dvpw.de<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong>


Inhalt<br />

Seite 5<br />

Editorial<br />

11 I. Ethik-Kommission<br />

14 II. Dissertationspreis der <strong>DVPW</strong><br />

16 III. PVS-Sonderheft 2016<br />

18 IV. Berichte der Sektionen<br />

18 Internationale Politik<br />

21 Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

24 Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft<br />

30 Politische Ökonomie<br />

34 Politische Soziologie:<br />

34 Arbeitskreis Parteienforschung<br />

36 Arbeitskreis Wahlen und politische Einstellungen<br />

38 Politische Theorie und Ideengeschichte<br />

44 Politische Wissenschaft und Politische Bildung<br />

45 Regierungssystem und Regieren in der BRD<br />

50 Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

58 V. Berichte der Arbeitskreise<br />

58 Demokratieforschung<br />

64 Gewaltordnungen<br />

72 Handlungs- und Entscheidungstheorie<br />

74 Lokale Politikforschung<br />

77 Menschenrechte<br />

79 Migrationspolitik<br />

86 Politik und Geschichte<br />

90 Politik und Geschlecht<br />

93 Politik und Kultur<br />

96 Politik und Religion<br />

103 Politik, Wissenschaft und Technik<br />

108 Soziologie der internationalen Beziehungen<br />

110 Umweltpolitik / Global Change<br />

113 Vergleichende Diktatur- und Extremismusforschung<br />

116 VI. Berichte der Themengruppen<br />

116 Außen- und Sicherheitspolitik<br />

118 Föderalismus


Seite 120 Konstruktivistische Theorien der Politik<br />

122 Politik und Recht<br />

127 Transkulturell vergleichende Politische Theorie<br />

133 VII. Terminplan, Vorankündigungen<br />

135 VIII. Veröffentlichungen unserer Mitglieder<br />

136 IX. Mitteilungen zur Mitgliedschaft


Editorial<br />

Liebe Mitglieder,<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

das erste Jahr meiner Amtszeit als Vorsitzende und das erste Jahr des inzwischen<br />

eben nicht mehr so neuen Vorstands und Beirats liegen hinter uns.<br />

Inzwischen haben sich gewisse Routinen entwickelt, etwa in der Beratung<br />

und Abstimmung untereinander und im Zusammenspiel mit der Geschäftsstelle;<br />

die Dinge haben sich „zurecht geruckelt“. Insbesondere die<br />

zwei „Großbaustellen“ Eschenburg-Preis und CHE-Ranking wurden vom Vorstand<br />

und Beirat in den letzten Monaten weiterbearbeitet, wenn auch längst<br />

nicht abgeschlossen, und die nächste große Herausforderung, die Planung<br />

des Kongresses 2015, verlangt zunehmend Aufmerksamkeit. Doch der Reihe<br />

nach.<br />

Im Frühjahr hatte ich Ihnen berichtet, dass Vorstand und Beirat das weitere<br />

Prozedere für die Debatte um den Eschenburg-Preis der <strong>DVPW</strong> beschlossen<br />

haben. Ein wichtiger Bestandteil war die Organisation einer Tagung in Kooperation<br />

mit dem AK „Politik und Geschichte“. Am 28./29. Juni 2013 fand<br />

das 2. Passauer Symposium für Geschichtspolitik zum Thema „In eigener<br />

Sache: (Politik-)Wissenschaft als erinnerungspolitischer Akteur“ statt. In einem<br />

Kreis von ca. 30 Personen wurden im schönen Nikolaikloster die Geschichte<br />

unseres Fachs und die Vergangenheit unserer Gründungsväter aus<br />

unterschiedlichen Perspektiven diskutiert. Der Blick in Nachbarwissenschaften<br />

war dabei hilfreich, um aus dem Umgang anderer Disziplinen mit der Diktaturerfahrung<br />

zu lernen. Neben biographischen oder theoretisch-konzeptionellen<br />

Dis-/Kontinuitäten ging es auch um die Frage nach den Kriterien für<br />

die Bewertung von Fachgeschichte. Denn die Grundlage für eine Disziplin<br />

sollte m.E., wie es der Kollege Wilhelm Bleek einmal formuliert hat, auch „ein<br />

verbindendes, wenn auch nicht verbindliches Geschichtsbewußtsein des<br />

Fachs“ sein. Auch wenn die <strong>Politikwissenschaft</strong> im Vergleich zu anderen<br />

wissenschaftlichen Disziplinen im Hinblick auf die institutionellen und personellen<br />

Kontinuitäten weniger verstrickt war in die NS-Diktatur, so bedeutet<br />

dies keinesfalls, dass es nicht eines gründlicheren Nachfragens bedarf, das<br />

darauf gerichtet ist, unsere kollektive Erinnerung und die blinden Flecken zu<br />

erhellen, um am Ende zu einem differenzierten, abwägenden und kenntnisreichen<br />

Urteil über unser Fach und seine Vertreter zu gelangen. Ich möchte<br />

an dieser Stelle nochmals ganz herzlich allen Referentinnen und Referenten<br />

für ihre hervorragenden und höchst anregenden Beiträge danken und allen<br />

Teilnehmenden für die engagierte Diskussion. Ich bin sehr froh darüber, dass<br />

auch viele der in diese Debatte intensiv involvierten Kollegen meiner Einladung<br />

in das noch von den Hochwasser-Folgen gezeichnete Passau gefolgt<br />

5


sind. Viele von Ihnen haben sicherlich das Sonderplenum auf dem Tübinger<br />

Kongress noch lebhaft in Erinnerung. Das Diskussionsklima in Passau war<br />

sehr engagiert und nicht zuletzt wurden auch die persönliche Betroffenheit<br />

von der „Causa Eschenburg“ sehr deutlich, zugleich war der Umgang miteinander<br />

aber stets respektvoll und konstruktiv. Die Diskussionen auf der Tagung<br />

haben viele Anregungen, viele (vorläufige) Antworten, aber auch ebenso<br />

viele Fragen aufgeworfen. Einen ausführlichen Tagungsbericht finden Sie<br />

bei den Mitteilungen des AK „Politik und Geschichte“ in diesem Rundbrief.<br />

Die Beiträge des Symposiums werden in einem Tagungsband im Nomos-<br />

Verlag publiziert; verantwortlich für die Publikation sind Horst-Alfred Heinrich<br />

(Universität Passau) und Harald Schmid (Universität Kiel) als Sprecher und<br />

Nina Leonhard (Universität Hamburg) als Sprecherin des AK sowie Susanne<br />

Ehrlich (Passau). Ihnen gilt mein besonderer Dank, ebenso der Universität<br />

Passau für die großzügige Unterstützung der Tagung.<br />

Die Entscheidung über den Eschenburg-Preis ist durch die Passauer Diskussion<br />

sicherlich nicht leichter geworden. Denn es wurde durchaus sehr deutlich,<br />

dass noch Forschungsbedarf im Hinblick auf die Wurzeln unseres<br />

Fachs, seine Gründer und deren Werk und Wirken besteht. Zugleich sind die<br />

möglichen Grundlagen für eine Entscheidung klarer geworden und die verschiedenen<br />

Entscheidungsoptionen wurden präzisiert. Auf der Basis der Debatten<br />

der letzten Monate, und befruchtet durch die Passauer Diskussion,<br />

werden Vorstand und Beirat auf der Sitzung im Herbst 2013 weiter beraten<br />

und – hiervon gehe ich momentan aus – auch eine Entscheidung über den<br />

weiteren Umgang mit dem Preis treffen. Auf der Homepage der <strong>DVPW</strong><br />

(https://www.dvpw.de/eschenburg-debatte.html) finden Sie zentrale Artikel<br />

und Beiträge zu der Debatte dokumentiert. Die Mitglieder der AG Eschenburg<br />

(Hubertus Buchstein, Julia von Blumenthal, Christopher Daase und ich)<br />

stehen Ihnen auch weiterhin als Ansprechpartner zur Verfügung. Über eine<br />

Entscheidung werde ich Sie so bald wie möglich informieren.<br />

Auch die Debatte um das CHE-Ranking bzw. um die gemeinsame Moratoriums-Empfehlung<br />

der <strong>DVPW</strong> und unserer Schwestergesellschaft DGfP wurde<br />

in den letzten Monaten intensiv weitergeführt. Im Frühjahrs-Rundbrief<br />

hatte ich bereits über ein erstes Gespräch mit dem CHE, das am 8. März<br />

2013 stattfand, berichtet. An diesem Treffen nahm neben Mitgliedern aus<br />

Vorstand und Beirat auch die DGfP-Vorsitzende, Marianne Kneuer, teil. Bei<br />

diesem Treffen wurde zum einen die Verschiebung der nächsten Erhebungsrunde<br />

für die <strong>Politikwissenschaft</strong> auf das Jahr 2014 sowie eine (auf Neudeutsch)<br />

Roadmap für die weiteren Gespräche beraten. Inzwischen hat in<br />

einem kleineren Kreis ein weiteres Treffen zu speziellen Fragen des methodischen<br />

Instrumentariums stattgefunden. Die beiden Fachgesellschaften<br />

wurden durch meine Vorstands-Kollegin Susanne Pickel (Duisburg) sowie<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

6


Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

durch Uwe Wagschal (Freiburg) kompetent vertreten. Auch dieses Gespräch<br />

verlief in konstruktiver Atmosphäre. Ein weiteres Treffen ist nun für Mitte<br />

September anberaumt. Ich denke, es besteht Grund zu einem verhaltenen<br />

Optimismus, dass die Gespräche zu einem guten Ergebnis führen werden,<br />

welches es uns ermöglicht, künftig an einem substantiell verbesserten Ranking<br />

wieder zu partizipieren.<br />

Für die Moratoriums-Empfehlung sind die beiden Fachgesellschaften, v.a.<br />

aber die <strong>DVPW</strong>, jüngst in einem Beitrag von Wolfgang Seibel (Konstanz) in<br />

„Die Zeit“ (Ausgabe v. 2.5.2013) scharf kritisiert worden. Denn die beiden<br />

Vereinigungen würden, so Seibel, das berechtigte Informationsinteresse von<br />

Studierenden verhindern und die Empfehlung sei ein Mehrheitsbeschluss<br />

von mittelmäßigen und schlecht bewerteten Instituten. Ein genauerer Blick<br />

auf die Institute, die das Moratorium befürworten und mittragen, verdeutlicht,<br />

dass dieses zentrale Argument von Seibel nicht trägt. Gemeinsam mit<br />

der DGfP-Vorsitzenden Marianne Kneuer habe ich eine Gegendarstellung<br />

verfasst, die in der Ausgabe der „Zeit“ am 20.06.2013 erschienen ist. Auch<br />

diese Debatte ist auf der Startseite der <strong>DVPW</strong>-Webseite dokumentiert<br />

(https://www.dvpw.de).<br />

Vor einigen Monaten nahm der Gründer der Schader-Stiftung, Alois Schader,<br />

Kontakt mit mir auf, um die in den letzten Jahren leider weitgehend zum Erliegen<br />

gekommenen Beziehungen zwischen der <strong>DVPW</strong> und der Stiftung neu<br />

mit Leben zu füllen. Ende April fand ein Treffen zwischen Vertreterinnen und<br />

Vertretern der Schader-Stiftung und den Vorsitzenden und den Geschäftsführungen<br />

der soziologischen (DGS) und der kommunikationswissenschaftlichen<br />

Fachvereinigung (DGPuK) sowie der <strong>DVPW</strong> statt, um Möglichkeiten für<br />

eine intensivere Kooperation auszuloten. Ich halte die Wiederaufnahme der<br />

Beziehungen für sehr sinnvoll, denn die Schader-Stiftung greift mit ihrem<br />

zentralen Stiftungszweck, den Dialog zwischen Sozialwissenschaften und<br />

Praxis zu fördern, ein Anliegen auf, dass auch für weite Teile unseres Fachs<br />

höchst relevant ist. Beeindruckend war nicht nur das Engagement, das Herr<br />

Schader persönlich und auch nach 25 Jahren Stiftungsgeschichte noch aufbringt;<br />

beeindruckend sind auch die Tagungsmöglichkeiten in der Schader-<br />

Stiftung selber. Das Tagungshaus in Darmstadt steht für gemeinsame Tagungen<br />

der Stiftung mit wissenschaftlichen Organisationen zur Verfügung.<br />

Ich denke, auch für Tagungen unserer Untergliederungen könnte dieses eine<br />

sehr interessante Option sein, um den Dialog mit der politischen Praxis zu<br />

befördern. Im Rahmen der nächsten Sitzung von Vorstand und Beirat, die<br />

Ende Oktober in der Schader-Stiftung stattfindet und zu der auch die Sprechergremien<br />

der Sektionen eingeladen sind, sollen weitere Kooperationsmöglichkeiten<br />

diskutiert werden. Im November 2013 findet anlässlich des<br />

25-jährigen Bestehens der Schader-Stiftung eine Jubiläumstagung statt. Ich<br />

7


danke dem Beirats-Kollegen Michael Haus (Heidelberg) für seine Mitwirkung<br />

in der Vorbereitungsgruppe.<br />

Auf der o.g. nächsten Sitzung von Vorstand und Beirat wird mit den Sprecherinnen<br />

und Sprechern der Sektionen über die Planung für den Kongress<br />

2015 gesprochen. Im Nachgang des Tübinger Kongresses gab es bereits eine<br />

erste Runde, in der Verbesserungsvorschläge für die Programmgestaltung<br />

des nächsten Kongresses besprochen wurden. Erste thematische Vorschläge<br />

wurden im Vorstand und Beirat bereits bei der Frühjahrssitzung andiskutiert.<br />

Sehr erfreulich ist, dass bereits ein Kongressort gefunden wurde: die<br />

Universität Duisburg-Essen. Die Kollegin Susanne Pickel hat voller Verve den<br />

Duisburger Hut in den Bewerbungsring geworfen und wir haben dieses sehr<br />

schöne Angebot sehr gerne aufgegriffen. Dadurch, dass der Kongressort nun<br />

schon so früh feststeht, können wir uns in den nächsten Monaten voll und<br />

ganz auf die inhaltliche Vorbereitung konzentrieren.<br />

Bei Erscheinen dieses Rundbriefs liegt auch eine weitere Tagung schon hinter<br />

uns: die 3-Länder-Tagung, die traditionsgemäß mit der österreichischen<br />

(ÖGPW) und der schweizerischen (SVPW) Fachvereinigung gemeinsam organisiert<br />

wird. Die Tagung findet vom 19.-21. September zu dem Thema „Politik<br />

der Vielfalt“ an der Universität Innsbruck statt. Das Programmkomitee, an<br />

dem von Seiten der <strong>DVPW</strong> Nathalie Behnke (Konstanz) und ich mitgewirkt<br />

haben, hat eine Vielzahl von Panel-Vorschlägen zu sehr unterschiedlichen<br />

Facetten des Themas erhalten und ein umfangreiches Programm zusammengestellt.<br />

Insgesamt werden 27 Themen in zehn Themengruppen bearbeitet,<br />

hinzu kommt ein offener Themenbereich. Wie üblich beginnt die Tagung am<br />

Donnerstag mit einem Nachwuchstag. Ich danke dem Kollegen Gilg Seeber<br />

und seinem Innsbrucker Team sehr herzlich für die Organisation der Tagung<br />

und auch den anderen Kolleginnen und Kollegen des Programmkomitees für<br />

die gute Zusammenarbeit in den letzten Monaten. Turnusgemäß obliegt die<br />

Organisation der nächsten 3-Länder-Tagung in 2016 wieder der <strong>DVPW</strong>.<br />

Die Förderung unseres Nachwuchses steht auch in diesem Vorstand und<br />

Beirat wieder ganz oben auf der Agenda. Die Entwicklung der insgesamt<br />

weiterhin problematischen Stellensituation für den Nachwuchs wird systematisch<br />

beobachtet. Im Rahmen der bereits erwähnten Oktober-Sitzung von<br />

Vorstand und Beirat wird es ein Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern<br />

der Nachwuchsgruppen unserer Untergliederungen geben. Hier sollen weitere<br />

Anliegen und Empfehlungen beraten werden. Nicht gelungen ist es leider<br />

bislang, eine Finanzierung für die vom Ständigen Ausschuss für Fragen der<br />

Frauenförderung (StAFF) anvisierte Tagung zu den Chancen, Hindernissen<br />

und Umbrüchen in weiblichen wissenschaftlichen Karrieren zu finden. Hier<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

8


Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

stehe ich weiterhin in engem Kontakt mit Vertreterinnen des StAFF, um dieses<br />

wichtige Tagungsprojekt nach Kräften zu unterstützen.<br />

Nachwuchsförderung ist auch das Stichwort, um hier über den Dissertationspreis<br />

zu berichten. Für den diesjährigen Preis hat es 14 Einreichungen<br />

gegeben; das ist etwas weniger als in den vergangenen Jahren. Der Jury<br />

gehörten André Brodocz (Erfurt), Anna Geis (Magdeburg) und Florian Grotz<br />

(Helmut-Schmidt-Universität Hamburg) an. Ihnen möchte ich sehr herzlich<br />

für ihre geradezu vorbildhafte Jury-Arbeit danken. Mein Dank geht aber auch<br />

an all die Gutachterinnen und Gutachter, die in dem Verfahren mitgewirkt<br />

haben. Die Jury ist schließlich zu der einvernehmlichen Entscheidung gekommen,<br />

den Dissertationspreis 2013 an Dr. Sophia Schubert (FU Berlin) zu<br />

verleihen für ihre Arbeit „Die globale Konfiguration politischer Kulturen. Eine<br />

theoretische und empirische Analyse“. Frau Schubert möchte ich an dieser<br />

Stelle ganz herzlich auch im Namen des ganzen Vorstandes und Beirats gratulieren<br />

und ihr weiterhin viel Erfolg und alle Gute wünschen. Ihre Arbeit ist,<br />

wie die Jury-Mitglieder in ihrer Laudatio, die im Heft 4/2013 der PVS erscheinen<br />

wird, schreiben „(i)n theoretischer Hinsicht … vor allem deswegen<br />

… innovativ, weil sie [die Preisträgerin, GA] die politiktheoretischen Debatten<br />

um ‚moralische Universalien‘, ‚kulturelle Kontexte‘ und ‚Transkulturalität‘ systematisch<br />

aufgreift und … für die empirische Analyse fruchtbar macht“. Die<br />

Ausschreibung für den Dissertationspreis 2014 finden Sie in diesem Rundbrief<br />

abgedruckt. Der Förderpreis ist mit 1.000,00 Euro dotiert. Ich wünsche<br />

uns allen auch für das kommende Jahr wieder viele sehr gute Einreichungen<br />

und eine ebenso engagierte Jury wie in diesem Jahr.<br />

Schließlich ist inzwischen auch die Entscheidung über das PVS-Sonderheft<br />

2015 gefallen. Es wurden vier thematisch sehr unterschiedliche Vorschläge<br />

eingereicht. Nach intensiver Diskussion in Vorstand und Beirat ist die Entscheidung<br />

schließlich zugunsten des Vorschlags eines Sonderheftes zum<br />

Thema Politische Psychologie gefallen. Das Sonderheft mit dem Arbeitstitel<br />

„Politische Psychologie: Ein interdisziplinäres Forschungsparadigma zur Erklärung<br />

politischer Phänomene“ wird von Thorsten Faas (Mainz), Cornelia<br />

Frank (Frankfurt/M.) und Harald Schoen (Bamberg) herausgegeben. Ich<br />

möchte all denjenigen, die Vorschläge eingereicht haben, hierfür sehr danken.<br />

Die Sonderhefte sind zweifelsohne eine außerordentlich wichtige<br />

Publikationsmöglichkeit, um den Stand der Forschung in speziellen Gebieten<br />

zu bündeln und einer breiteren Fachöffentlichkeit zugänglich zu machen. Für<br />

das PVS-Sonderheft 2016 finden Sie die Ausschreibung in diesem Rundbrief.<br />

Das aktuelle PVS-Sonderheft 2013 zum Thema Entwicklungstheorien,<br />

herausgegeben von Cord Jakobeit (Hamburg), Ingrid Wehr (Freiburg), Aram<br />

9


Ziai (ZEF Bonn), Franziska Müller (Darmstadt), Elena Heßelmann (Duisburg),<br />

wird in Kürze erscheinen.<br />

In Vorbereitung ist das Sonderheft 2014 „Internationale Organisationen:<br />

Autonomie, Politisierung, interorganisationale Beziehungen und Wandel“, das<br />

von Eugénia da Conceição-Heldt (Dresden), Martin Koch (Bielefeld) und Andrea<br />

Liese (Potsdam) herausgegeben wird. Ich danke den beiden Herausgeberinnen<br />

und dem Herausgeber für das sehr transparente und professionelle<br />

Auswahlverfahren, das angesichts der Einreichung von fast 60 Vorschlägen<br />

für Beiträge sicherlich nicht ganz einfach war. Ich danke schließlich auch<br />

herzlich dem Kollegen Bernhard Zangl (München), der mit seinen „friendly<br />

comments“ als Gutachter zur Qualitätssicherung beigetragen hat.<br />

Schließlich will ich noch darauf hinweisen, dass auch der Tagungsband zum<br />

Tübinger Kongress, der von meinem Amtsvorgänger Hubertus Buchstein editiert<br />

wird, in den letzten Zügen liegt. Der Band wird aller Voraussicht nach im<br />

Herbst 2013 fertig sein und dann wie üblich an alle Kongressteilnehmerinnen<br />

und –teilnehmer verschickt werden.<br />

Zu guter Letzt bleibt mir noch, Ihnen allen ein produktives und gutes Wintersemester<br />

zu wünschen.<br />

Gabriele Abels<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

10


I. Ethik-Kommission<br />

Jahresbericht 2012/13<br />

13<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Gemäß Ethik-Kodex berichtet die Ethik-Kommission mindestens einmal jährlich<br />

über ihre Arbeit. Im vorletzten Rundbrief vom Herbst 2012 wurde von<br />

einem Fall berichtet, in dem es um die Frage ging, ob die Mitarbeit an einem<br />

Projektantrag dazu berechtigt, nach der Ablehnung des Antrags über einen<br />

Folgeantrag informiert zu werden, auch wenn die Mitarbeit inzwischen beendet<br />

ist. Hier könnte es zu einer Verletzung des geistigen Eigentums kommen,<br />

sofern zentrale Ideen oder Textteile des ursprünglichen Antrags ohne Wissen<br />

der inzwischen ausgeschiedenen Person übernommen wurden. Im konkreten<br />

Fall konnte die Ethik-Kommission vermitteln. Um solchen Problemen<br />

künftig möglichst vorzubeugen, hat die Ethik-Kommission im April dieses<br />

Jahres über das Fachkollegium Sozialwissenschaften angeregt, die DFG möge<br />

den Antragsteller/innen empfehlen, zwischenzeitlich ausgeschiedene Mitarbeiter/innen<br />

über die erneute Antragstellung zu informieren. Diese Empfehlung<br />

sollte in den Leitfaden der DFG für die Beantragung von Projekten<br />

aufgenommen werden. Fachkollegium und DFG halten eine solche zusätzliche<br />

Empfehlung allerdings nicht für erforderlich; nach ihrer Auffassung gibt<br />

es bereits hinreichende Regelungen, wenn durch die Verletzung von Rechten<br />

am geistigem Eigentum wissenschaftlicher Mitarbeiter/innen gegen die<br />

Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis verstoßen wird. Die Ethik-<br />

Kommission appelliert deshalb umso mehr an alle Antragstellerinnen und<br />

Antragsteller, bei überarbeiteten Anträgen oder Folgeanträgen zwischenzeitlich<br />

ausgeschiedene Mitarbeiter/innen über die Antragstellung zu informieren,<br />

sofern sie am ursprünglichen Antrag wesentlich mitgearbeitet haben.<br />

Eine wesentliche Mitarbeit sieht die Ethik-Kommission dann gegeben, wenn<br />

zentrale Ideen und Textteile des ursprünglichen Antrags den Betroffenen zugerechnet<br />

werden können. Erfolgt in einem solchen Fall keine Information,<br />

so ist dies entsprechend dem Ethik-Kodex der <strong>DVPW</strong> ein wissenschaftliches<br />

Fehlverhalten.<br />

Im Übrigen ging es neben einigen kleineren Anfragen vor allem um die Eingabe<br />

eines Kollegen, der sich bei einer Stellenbesetzung vorsätzlich und arglistig<br />

getäuscht sieht. Die Ethik-Kommission hatte in diesem Fall zu bedenken,<br />

dass jeder Versuch der Aufklärung oder gar Vermittlung dort seine<br />

Grenzen finden muss, wo mit nachteiligen Folgen für den Beschwerdeführer<br />

zu rechnen wäre. Das gebietet ausdrücklich der Ethik-Kodex in seiner<br />

Präambel. Ein Rechtsgutachten wurde eingeholt, der Fall ist formal noch<br />

nicht abgeschlossen.<br />

11


Kontakte<br />

Prof. Dr. Gerhard Göhler (Vorsitz)<br />

FU Berlin, Otto-Suhr-Insititut<br />

Ihnestr. 21, 14195 Berlin<br />

Tel. (49) (30) 80584836<br />

Fax (49) (30) 80584837<br />

goehler@zedat.fu-berlin.de<br />

Prof. Dr. Lothar Brock, Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung<br />

(HSFK)<br />

brock@hsfk.de<br />

Prof. Dr. Barbara Holland-Cunz, Justus-Liebig-Universität Gießen<br />

barbara.holland-cunz@sowi.uni-giessen.de<br />

Prof. Dr. Hans-Dieter Klingemann, Wissenschaftszentrum Berlin<br />

klingem@wzb.eu<br />

Prof. Dr. Klaus Dieter Wolf, Hessische Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung<br />

(HSFK)<br />

wolf@hsfk.de<br />

Prof. Dr. Reinhard Zintl, Otto-Friedrich-Universität Bamberg<br />

Reinhard.Zintl@uni-bamberg.de<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

12


Demokratie im 21. Jahrhundert<br />

Hubertus Buchstein [Hrsg.]<br />

Die Versprechen<br />

der Demokratie<br />

Nomos<br />

Die Versprechen der Demokratie<br />

Herausgegeben von Hubertus Buchstein<br />

2013, ca. 571 S., brosch., ca. 49,– €<br />

ISBN 978-3-8487-0230-5<br />

Erscheint ca. Oktober 2013<br />

Die „Versprechen“ der Demokratie sind in<br />

aller Munde: Die Demokratie ist ein Hoffnungsträger,<br />

für welchen Menschen in<br />

autoritären Regimen auf die Straße gehen<br />

und ihr Leben riskieren. Zugleich ist sie in<br />

real existierenden Demokratien ein Anlass<br />

für vielerlei Enttäuschungen und Politikverdrossenheit.<br />

In ihren Beiträgen fragen die Autoren aus<br />

politikwissenschaftlicher Perspektive<br />

danach, wie es zu Beginn des 21. Jahrhunderts<br />

um die „Demokratie“ als politische<br />

Ordnungsform und als politische<br />

Idee bestellt ist und welche Schlüsse sich<br />

daraus für eine zukünftige Demokratiepolitik<br />

ziehen lassen.<br />

Ergänzt werden diese aktuellen Beiträge<br />

um einen kontroversen Rückblick auf<br />

die bundesdeutsche <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

als eine auch biografisch verbürgte<br />

„Demokratiewissenschaft“ in ihrer Gründungsphase.<br />

Bestellen Sie jetzt telefonisch unter 07221/2104-37.<br />

Portofreie Buch-Bestellungen und Leseprobe unter www.nomos-shop.de/20465


II. Dissertationspreis der <strong>DVPW</strong><br />

Dissertationspreis der <strong>DVPW</strong> für 2013 vergeben<br />

Dr. Sophia Schubert erhält Förderpreis der <strong>DVPW</strong><br />

Die Jury für den Dissertationspreis 2013 hat folgende Entscheidung getroffen:<br />

Den Förderpreis 2013 der <strong>DVPW</strong> für die beste Dissertation erhielt Dr. Sophia<br />

Schubert (Freie Universität Berlin) für ihre Arbeit mit dem Titel „Die globale<br />

Konfiguration politischer Kulturen. Eine theoretische und empirische Analyse“.<br />

Der Förderpreis ist mit 1.000,00 Euro dotiert. Das Preisgeld wird freundlicher<br />

Weise von der Redaktion der Politischen Vierteljahresschrift (PVS) zur<br />

Verfügung gestellt. Die Laudatio auf die Preisträgerin wird in Heft 4/2013<br />

der PVS veröffentlicht.<br />

Förderpreis der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft<br />

schaft<br />

Im Jahr 2014 schreibt die Deutsche Vereinigung für Politische Wissenschaft<br />

erneut einen mit 1.000,00 EURO dotierten Förderpreis für eine politikwissenschaftliche<br />

Dissertation aus.<br />

Folgende Bewerbungsbedingungen gelten für den Dissertationspreis:<br />

1. Die in Frage kommende Dissertation soll 2013 veröffentlicht worden<br />

sein.<br />

2. Die Arbeit muss mindestens mit magna cum laude bewertet sein.<br />

3. Bewerberinnen und Bewerber dürfen zum Zeitpunkt der Bewerbung<br />

nicht zur Gruppe der Hochschullehrer und -lehrerinnen bzw. Gleichgestellter<br />

in fester Anstellung gehören. Bewerbungen von Juniorprofessorinnen<br />

und -professoren sowie von Kolleginnen und Kollegen,<br />

die eine Professur befristet vertreten, sind willkommen.<br />

4. Der Kreis der Bewerber und Bewerberinnen ist auf Personen beschränkt,<br />

die in Deutschland promoviert wurden, oder Deutsche, die im<br />

Ausland promoviert wurden.<br />

5. Selbstbewerbungen sind möglich; selbstverständlich sind Vorschläge<br />

von Dritten willkommen. Verlage sind nicht vorschlagsberechtigt.<br />

6. Frauen sind besonders aufgefordert, sich zu bewerben; dies gilt auch<br />

für die Benennung von Kandidatinnen durch Dritte.<br />

7. Die Einsendefrist für im Jahre 2013 veröffentlichte Publikationen ist der<br />

31. März 2014.<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

14


Vorschläge und Benennungen für den Förderpreis bitten wir Sie, zusammen<br />

mit vier Exemplaren der Veröffentlichung und einer Kopie der Promotionsurkunde<br />

an die Geschäftsstelle der <strong>DVPW</strong> zu senden. Vorstand und Beirat<br />

werden die Vorschläge durch eine aus drei Kolleginnen und Kollegen<br />

bestehende Jury begutachten lassen. Die Publikationen werden nach Abschluss<br />

des Verfahrens bei den Jurymitgliedern und evtl. in Anspruch genommenen<br />

Gutachter/innen verbleiben. Um Kosten zu sparen, wenden Sie<br />

sich daher am besten an den publizierenden Verlag und bitten diesen, uns<br />

vier Freiexemplare zu übersenden.<br />

Deutsche Vereinigung für Politische Wissenschaft, c/o Universität Osnabrück,<br />

FB 1 – Sozialwissenschaften, D-49069 Osnabrück, www.dvpw.de<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

15


III. PVS-Sonderheft 2016 – Call for Proposals<br />

Vorstand und Beirat der <strong>DVPW</strong> laden interessierte Kolleginnen und Kollegen<br />

ein, einen Vorschlag für die Gestaltung eines PVS-Sonderheftes zu unterbreiten.<br />

Für die Vergabe der Herausgeberschaft von PVS-Sonderheften gilt das<br />

folgende Verfahren:<br />

1. Ein Vorschlag sollte auf ca. fünf Seiten die folgenden Angaben enthalten:<br />

• <strong>Politikwissenschaft</strong>liche Relevanz des Themas<br />

• Positionierung in der internationalen Fachdiskussion<br />

• Innovatives Potenzial<br />

• Zugänglichkeit für Leserinnen und Leser mit anderen wissenschaftlichen<br />

Arbeitsschwerpunkten<br />

• Gliederung<br />

• Geplantes Verfahren zur Einwerbung der Beiträge und Qualitätssicherung<br />

2. Auf der Grundlage der eingereichten Vorschläge treffen Vorstand und<br />

Beirat eine Entscheidung über die Herausgeberschaft und fordern die<br />

betreffenden Herausgeberinnen bzw. Herausgeber zur Einreichung einer<br />

detaillierten Projektbeschreibung auf. Diese sollte neben einer<br />

Grobskizze des Arbeitsplanes (inhaltliche Gestaltung, zeitlicher Ablauf)<br />

ausführliche Abstracts der Beiträge enthalten. Es wird angeregt, die<br />

Beiträge über einen Call for Papers einzuwerben. Die eingereichten<br />

Skizzen werden von Vorstand und Beirat, wenn nötig unter Heranziehung<br />

von externen Gutachterinnen und Gutachtern, geprüft. Kommentare,<br />

Kritik und Anregungen dieser Begutachtung werden den Herausgebern<br />

mitgeteilt und bilden die Grundlage für die endgültige Entscheidung<br />

von Vorstand und Beirat über das Rahmenkonzept.<br />

3. Die Herausgeberinnen bzw. Herausgeber sind für die weitere inhaltliche<br />

Gestaltung und die zeitliche Planung des Sonderheftes verantwortlich.<br />

Es wird angeregt, in die Zeitplanung eine Autorinnen- und Autorenkonferenz<br />

aufzunehmen, auf der die Beiträge, falls dies praktikabel<br />

ist, von externen Diskutanten und Diskutantinnen besprochen werden.<br />

4. Die Herausgeberinnen bzw. Herausgeber sollten die fertigen Beiträge<br />

einem externen Begutachtungsverfahren unterziehen (peer review).<br />

5. Die Beteiligung von Frauen und von Nachwuchswissenschaftler/innen<br />

an der Autorenschaft des jeweiligen Heftes möge aktiv angestrebt<br />

werden. Sofern für das jeweilige Schwerpunktthema relevant, sollen<br />

die aktuellen Ergebnisse der Geschlechterforschung berücksichtigt<br />

werden.<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

16


6. Das Vorgehen des Herausgeberteams bei der Erstellung des Sonderheftes<br />

muss dokumentiert werden.<br />

Sofern Sie einen Vorschlag für ein PVS-Sonderheft des Jahres 2016 unterbreiten<br />

möchten, senden Sie diesen bitte mit den o.g. Angaben bis zum 20.<br />

Januar 2014 an die Mail-Adresse der <strong>DVPW</strong>-Geschäftsstelle<br />

(dvpw@dvpw.de).<br />

Osnabrück, den 10. September 2013<br />

WOCHEN<br />

SCHAU<br />

VERLAG<br />

... ein Begriff für politische Bildung<br />

Studium und<br />

Wissenschaft<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Bernd Ladwig<br />

Moderne politische Theorie<br />

„Unter allen mir bekannten Einführungsbüchern ist der Band von<br />

Bernd Ladwig das bislang Beste zum Teilgebiet der modernen<br />

politischen Theorie.“ Hubertus Buchstein (PVS 2010)<br />

ISBN 978-3-89974454-5, 352 S., € 12,80<br />

Materialband: ISBN 978-3-89974641-9, 384 S., € 12,80<br />

Beide Bände: ISBN 978-3-89974769-0, € 21,60<br />

Analyse politischer Systeme<br />

Argentinien<br />

Großbritannien<br />

Israel<br />

Japan<br />

USA<br />

Bestellen bei: www.wochenschau-verlag.de<br />

17


IV. Berichte der Sektionen<br />

Sektion „Internationale Politik“<br />

1. Offene Sektionstagung<br />

Die nächste Offene Sektionstagung wird voraussichtlich in der zweiten<br />

Septemberhälfte 2014 in Magdeburg stattfinden. Weitere Informationen<br />

dazu werden rechtzeitig bekannt gegeben.<br />

2. Call for Panels/Roundtables<br />

Die „Fourth Global International Studies Conference“ des World International<br />

Studies Committee zum Thema „Justice, Peace and Stability: Risks<br />

and Opportunities for Governance and Development“ findet vom 6.-9. August<br />

2014 in Frankfurt statt. Die Sektion Internationale Politik ist Sponsor<br />

von 5 thematischen Panels/Roundtables. Panel Proposals können bis zum<br />

31. Oktober 2013 bei der Sektion (stephan.stetter@unibw.de) eingereicht<br />

werden. Erfolgreiche Panels werden dann über die Sektion bei der WISC<br />

angemeldet. Es können bei der Sektion klassiche Panels (4 paper givers, 1<br />

discussant, 1 chair) oder Rountables (8 Teilnehmer) angemeldet werden.<br />

Die vorgeschlagenen Panels/Roundtables müssen international besetzt<br />

sein! Mehr zur „Fourth Global International Studies Conference“ auf<br />

http://www.fb03.uni-frankfurt.de/46393092/calls-deadlines.<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

3. Call for Papers, IB-Nachwuchstagung<br />

Vom 9. bis zum 11. Mai 2014 veranstaltet die Nachwuchsgruppe der Sektion<br />

Internationale Politik (IP) der Deutschen Vereinigung für Politische<br />

Wissenschaft (<strong>DVPW</strong>) ihre nunmehr elfte IB-Nachwuchstagung, die an der<br />

Akademie für Politische Bildung Tutzing stattfinden wird. Dafür können ab<br />

sofort Abstracts eingereicht werden, die als Grundlage für zu präsentierende<br />

Papiere dienen sollen.<br />

Die Tagung findet unter dem Titel „Sicherheit, Wirtschaft, Gesellschaft:<br />

Theorien und Problemfelder internationaler Politik“ statt und bietet NachwuchswissenschaftlerInnen<br />

(insbesondere DoktorandInnen) die Möglichkeit,<br />

ihre Forschungsarbeiten aus dem Bereich der Internationalen Beziehungen<br />

mit VertreterInnen des Fachs zu diskutieren. Interessierte NachwuchswissenschaftlerInnen<br />

werden gebeten, ihre Abstracts (400 bis 500<br />

Wörter) bis zum 1. Oktober 2013 an nachwuchstagung2014@yahoo.de zu<br />

senden. Die Abstracts durchlaufen ein anonymes Begutachtungsverfahren.<br />

Die Konferenz findet in deutscher Sprache statt; die vollständigen Konferenzpapiere<br />

können entweder in deutscher oder in englischer Sprache verfasst<br />

werden. Die Nachwuchsgruppe begrüßt die Einreichung deutschspra-<br />

18


chiger Beiträge. Stichtag für das Einsenden der fertigen Papiere ist der 15.<br />

April 2014. Einreichungen müssen eigenständige Artikelform besitzen.<br />

Die Nachwuchstagung steht auch interessierten TeilnehmerInnen offen,<br />

die kein eigenes Papier vorstellen möchten. Diese wenden sich bitte bis<br />

zum 31. Januar 2014 an nachwuchstagung2014@yahoo.de. Die Kosten<br />

der Tagung sind von den TagungsteilnehmerInnen selbst zu tragen, fallen<br />

jedoch moderat aus: 102 Eur. für Übernachtung und Verpflegung für den<br />

gesamten Tagungszeitraum (ermäßigt für PromotionsstudentInnen unter<br />

30 mit Nachweis: 57 Eur.), bzw. 66 Eur ohne Übernachtung aber mit Verpflegung<br />

(ermäßigt: 42 Eur.).<br />

4. ISA 2013 Resümee<br />

Auf der Annual Convention in San Francisco im April 2013 wurden vier von<br />

der Sektion IP gesponsorte Panels durchgeführt. Die Sektion war damit<br />

sichtbar auf der ISA Tagung vertreten, einen herzlichen Dank stellvertrend<br />

für alle Teilnehmer dieser Panels an die 4 Chairs Rafael Biermann (Universität<br />

Jena), Berit Bliesemann de Guevara und Boris Wilke (University of<br />

Aberystwyth und Universität Bielefeld), Jan Busse (SWP Berlin) sowie Susan<br />

M. Park (University of Sydney).<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

5. SprecherInnenteam<br />

Prof. Dr. Anna Geis (geschäftsführend 2014/15)<br />

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Zschokkestr. 32, 39104 Magdeburg<br />

Tel.: 0391-67 166 57<br />

Email: anna.geis@ovgu.de<br />

Prof. Dr. Stephan Stetter (geschäftsführend 2012/13)<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Universität der Bundeswehr München<br />

Werner-Heisenberg-Weg 39, 85577 Neubiberg<br />

Tel.: 089-6004-3175<br />

Email: stephan.stetter@unibw.de<br />

Prof. Dr. Bernhard Zangl (geschäftsführend 2013/14)<br />

Ludwig-Maximilians-Universität München<br />

Geschwister-Scholl-Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Lehrstuhl für Global Governance<br />

Oettingenstr. 67, 80538 München<br />

Tel.: 089-2180-9018<br />

Email: Bernhard.Zangl@gsi.uni-muenchen.de<br />

19


6. Nachwuchssprecherinnen<br />

Katharina Glaab, M.A.<br />

Westfälische Wilhelms-Universität<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Lehrstuhl für Internationale Beziehungen und Entwicklungspolitik<br />

Scharnhorststraße 100, 48151 Münster<br />

Tel.: 0251-83 25341<br />

Email: katharina.glaab@uni-muenster.de<br />

Lisbeth Zimmermann, Dipl.-Pol<br />

Goethe Universität Frankfurt<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main<br />

Tel.: 069-798-31447<br />

Email: zimmermann@soz.uni-frankfurt.de<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

20


Sektion „Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

1. Call for Papers zur Jahrestagung der Sektion am 23./24. Mai 2014 an<br />

der Universität Duisburg-Essen zum Thema:<br />

“Big Data? New Data!“<br />

Die Verwendung des Begriffes "Big Data" ist alles andere als definitorisch<br />

eindeutig. Klar ist, dass der Begriff einen wesentlichen Aspekt des digitalen<br />

Wandels in Wissenschaft, Gesellschaft und Politik markiert. Digitale<br />

Datenmengen neuer Dimension stehen durch das Internet zur Verfügung,<br />

entstehen durch die Digitalisierung analoger Datenbestände oder werden -<br />

wie zum Beispiel bei Geodaten - auf technologisch neuem Wege generiert.<br />

Mit den großen Datenmengen geht nicht nur ein Anschwellen der verfügbaren<br />

Datenmenge einher. Auch die Erscheinungsform der Daten ändert<br />

sich. Es entstehen Daten, die über das dem <strong>Politikwissenschaft</strong>ler vertraute<br />

rechteckige Datenformat weit hinausgehen, Daten, die nur noch in ihrer<br />

Relationalität sinnvoll interpretiert werden können. Daher ergeben sich<br />

technische Herausforderungen für Verfahren der Datenhaltung und -pflege<br />

sowie für Forschungsinfrastrukturen; das Verständnis von Datenqualität<br />

wandelt sich. Explorative statistische Verfahren gewinnen beim Data Mining<br />

enorm an Bedeutung, ergänzt durch für den Sozialwissenschaftler<br />

neue Tools wie Maschinenlernen, künstliche Intelligenz und neuronale<br />

Netzwerke.<br />

Die neuen Datenformate und die zunehmende Verfügbarkeit großer Datenmengen<br />

in Echtzeit, von Daten aus sozialen Netzwerken wie Twitter und<br />

Facebook über Verwaltungsdaten bis hin zu großen Mengen von Texten<br />

lassen uns fragen, welche neuen politik- und sozialwissenschaftlichen Probleme<br />

wir mit den jetzt verfügbar werdenden Daten beantworten können<br />

und welche alten Forschungsprobleme sich neu angehen lassen? Wie können<br />

die Daten verarbeitet, gespeichert und analysiert werden? Wie werden<br />

die Daten versioniert und dokumentiert, wo und wie können sie für die<br />

Nachnutzung verfügbar gemacht und gehalten werden? Was impliziert die<br />

zunehmende Bedeutung explorativer quantitativer Verfahren sowie die Einführung<br />

bislang kaum genutzter analytischer Instrumente für die Schlussfolgerungen,<br />

die mit den neuen Daten getroffen werden können? Welche<br />

ethischen Gesichtspunkte sind zu bedenken, wenn mit diesen Daten geforscht<br />

wird?<br />

Große Datenmengen erfordern schließlich eine Zunahme interdisziplinärer<br />

Kooperation, da etwa das Know-how von Informatik, Computer- und<br />

Korpuslinguistik oder Bibliothekswissenschaften in derartigen Forschungs-<br />

21


projekten an Bedeutung gewinnt. Die Diskussion um "Big Data" überschneidet<br />

sich auch mit Zielsetzungen der Entwicklung von "eHumanities"<br />

bzw. "digital humanities".<br />

Gesucht werden daher Beiträge, die sich mit den folgenden Punkten<br />

auseinandersetzen:<br />

• Neue und alte Forschungsgebiete für neue Datentypen: Konkrete<br />

Forschungsprojekte die mit neuen Datenformaten an Fragestellungen<br />

herangehen.<br />

• Technische Aspekte der Arbeit mit großen Datenmengen: Beiträge<br />

zu geeigneter Software (wie Python, R, Hadoop), Datenbanken (wie<br />

MySQL, MongoDB), Datenformaten (wie XML oder JSON), der notwendigen<br />

Rechenkapazität (Server und Hochleistungsrechner,<br />

Parallelisierung, Amazon EC2, Google Computer Engine) und zu einer<br />

für die <strong>Politikwissenschaft</strong> zu schaffenden digitalen Infrastruktur.<br />

• Neue Analyseverfahren: Beiträge zu Analyseverfahren die sich besonders<br />

gut eigen, um neue Datenformate zu analysieren (Textanalyseverfahren,<br />

Netzwerkanalyse, machine learning, Visualisierungen).<br />

• Big Data in der Lehre: Erfahrungsberichte zur Vermittlung von Programmierkenntnissen<br />

und der Verwendung neuer Datenformate in<br />

der Lehre.<br />

• Ethische Fragen: Kritische Beiträge zum Umgang mit umfangreichen<br />

zum Teil personenbezogenen Daten, die nicht nur Geheimdiensten,<br />

sondern auch Forschern zur Verfügung stehen und somit<br />

Anlass zur Selbstreflexion über Grenzen von Forschungshandeln<br />

und die mögliche Verwendung von Forschungsergebnissen liefern.<br />

Da, wie angedeutet, bei Nutzung der beschriebenen neuen Daten Disziplingrenzen<br />

nahezu notwendig überschritten werden, freuen wir uns neben<br />

Beiträgen aus der <strong>Politikwissenschaft</strong> auch über Beiträge aus anderen Disziplinen<br />

mit entsprechendem thematischem Bezug.<br />

Gehen sie bitte unabhängig vom Thema Ihres Beitrages in Ihrem Proposal<br />

kurz auf Ihr technisches setup ein. Das ermöglicht den Veranstaltern allen<br />

Teilnehmern ein möglichst breites Bild dieses neuen Forschungsfeldes zu<br />

präsentieren.<br />

Neben dem Themenschwerpunkt „Big Data“ ist die Tagung – entsprechend<br />

den Gepflogenheiten der Methodensektion – grundsätzlich offen für alle<br />

Beiträge, die sich mit Problemen der Methodenentwicklung und –<br />

anwendung, der Methodenlehre, der Entwicklung und Anwendung spezifischer<br />

Software und mit metatheoretischen Problemen befassen. Wir freu-<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

22


en uns daher auch über die Einreichung von Beiträgen, die nicht unmittelbar<br />

zum Tagungsthema passen.<br />

Wir bitten um die Einsendung von Abstracts bis zum 22.12.2013 an:<br />

Prof. Dr. Kai-Uwe Schnapp, Universität Hamburg,<br />

kai-uwe.schnapp@wiso.uni-hamburg.de<br />

Fragen zur Tagungsorganisation vor Ort können gerichtet werden an:<br />

Jun.-Prof. Dr. Andreas Blätte, Universität Duisburg-Essen<br />

andreas.blaette@uni-due.de<br />

2. SprecherInnen der Sektion:<br />

Prof. Dr. Joachim Behnke<br />

Zeppelin Universität<br />

Am Seemooser Horn 20, D 88045 Friedrichshafen<br />

Tel. 07541/6009-1431, joachim.behnke@zeppelin-university.de<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Prof. Dr. Kai-Uwe Schnapp<br />

Professur für <strong>Politikwissenschaft</strong>, insbesondere Methoden<br />

Universität Hamburg<br />

Allendeplatz 1, 20146 Hamburg<br />

Tel. 040/42838-5964, kai-uwe.schnapp@wiso.uni-hamburg.de<br />

Prof. Dr. Claudius Wagemann<br />

Professor für Gesellschaftswissenschaften mit dem Schwerpunkt qualitative<br />

empirische Sozialforschung<br />

Goethe-Universität Frankfurt a.M.<br />

Grüneburgplatz 1, PEG 3.G 124<br />

60323 Frankfurt am Main<br />

Tel. 069/798-36647, wagemann@soz.uni-frankfurt.de<br />

23


Sektion „Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft“<br />

1. Tagungsankündigungen n der Sektion<br />

FoJuS-Tagung 2013 "Öffentliche Verwaltung und Demokratie"<br />

Die Jahrestagung von FoJuS findet am 14. und 15. November 2013 an der<br />

Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn statt. Die Frist zur Einreichung<br />

von Abstracts ist bereits abgelaufen, weitere Teilnehmer/-innen<br />

sind herzlich willkommen. Die Anmeldung ist bis zum 01.11.2013 per E-<br />

Mail an Stefan Thierse (sthierse@uni-bonn.de) möglich, eine Teilnahmegebühr<br />

wird nicht erhoben.<br />

Donnerstag, 14.11.2013<br />

Begrüßung (Tobias Bach, Dr. Julia Fleischer, Stefan Thierse)<br />

Panel 1: Autonomie und Accountability in Verwaltungsreformen<br />

(Diskutant: Tobias Bach)<br />

• Jan Biela (Universität Zürich): Governance, Accountability, and Legitimacy<br />

of Regulatory Agencies: Comparative Case Studies from the<br />

Telecommunications and Financial Sectors in Germany and Switzerland<br />

• Sjors Overman (Radboud University Nijmegen): Comparing Accountability<br />

Effects of Agencification across 20 Countries<br />

• Jörn Ege (Humboldt-Universität zu Berlin): Dimensionen und Effekte<br />

der Autonomie internationaler Verwaltungsstäbe: ein empirischvergleichender<br />

Ansatz<br />

• Jennie Auffenberg & Bernhard Kittel (Universität Wien): Struggling with<br />

the Cost Disease in the Public Services: Trajectories of New Public<br />

Management Reforms in the French and Swedish Police Forces<br />

Panel 2: International Perspectives on Public Administration and Democracy<br />

(Diskutant/in: NN)<br />

• Aline Reichow (University of Twente): Occupational Health and Safety<br />

Regulation at Nanomaterials' Workplaces<br />

• Eva Zemandl (Central European University, Budapest): The Organisation<br />

and Role of Hungarian Accreditation Committee<br />

• Satyarupa Shekhar (Transparent Chennai, IFMR): Urban Governance<br />

Structures in India<br />

FoJuS-Mitgliederversammlung mit Wahl zum Sprecherteam<br />

Gemeinsames Abendessen<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

24


Freitag, 15.11.2013<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Panel 3: Demokratie und Verwaltungsreformen im Exekutivföderalismus<br />

(Diskutant: PD Dr. Marcus Höreth (angefragt))<br />

• Ina Radtke (Universität Potsdam): Der Demokratiebegriff im<br />

Governancegeflecht der Integrationskurse<br />

• Sebastian Jilke (Erasmus University Rotterdam): Job Satisfaction and<br />

Democracy: Quasi-experimental evidence from re-unified Germany<br />

• Franziska Schmidtke (Universität Jena): Landesprogramme gegen<br />

Rechtsextremismus im Vergleich<br />

• Iris Reus (Otto-Friedrich-Universität Bamberg): Horizontale Koordination<br />

oder autonome Landespolitik? Analyse der Gesetzgebung in den<br />

deutschen Bundesländern nach der Föderalismusreform I<br />

Panel 4: Demokratie und Verwaltungsreformen auf lokaler Ebene (Diskutant:<br />

Prof. Dr. Michael Haus)<br />

• Tim Obermeier/Kathrin Schultheis (Hochschule Koblenz): Neue Beteiligungsformate<br />

in der lokalen Arbeitsmarktpolitik – Governance im<br />

Netzwerk<br />

• Andrea Walter (WWU Münster): “Partnerschaft” als innovativer<br />

Governance Modus: Die Beziehung von Kommunalverwaltung und Zivilgesellschaft<br />

in lokaler Politik Ergebnisse aus Deutschland und den<br />

USA<br />

• Marc Seuberlich (Ruhr-Universität Bochum): Was wissen wir mittlerweile<br />

über die Einführung der Doppik in der lokalen Verwaltung? Eine<br />

metaanalytische Betrachtung von Forschungsergebnissen der vergangenen<br />

Jahre unter Berücksichtigung eigener neuer Umfrageresultate<br />

Schlussworte und Verabschiedung<br />

(Tobias Bach, Dr. Julia Fleischer, Stefan Thierse)<br />

Call for Panels – Sektionstagung 2014<br />

„Entstehung und Dynamik von Politikfeldern“<br />

17. bis 18. März 2014, Universität Bremen<br />

Theorien des Policy-Prozesses gehen in der Regel davon aus, dass sich die<br />

institutionellen und ideellen Rahmenbedingungen politischen Handelns,<br />

wenn überhaupt, dann höchstens sehr langsam wandeln. Theorien, die den<br />

Policy-Prozess als punctuated equilibrium, als multiple streams, als Aushandlungsprozess<br />

zwischen Advocacy-Koalitionen oder Politiknetzwerken,<br />

als institutionell eingefasstes rationales Handeln oder als Ergebnis sozialer<br />

Konstruktion modellieren eint die Annahme, dass selbst Policy-Wandel in<br />

25


der Regel nur langsam vonstatten geht und dass die institutionellen Rahmenbedingungen<br />

sowie die grundlegenden Überzeugungen, Präferenzen<br />

oder Interessen der Akteure als relativ stabil vorausgesetzt werden können.<br />

Vor dem Hintergrund dieser oft impliziten und manchmal auch expliziten<br />

Stabilitätsannahmen erscheinen dynamische oder sogar grundlegende<br />

Veränderungen dieser Rahmenbedingungen als unwahrscheinlich. Dennoch<br />

hat sich entgegen dieser Stabilitätsannahmen im Verlauf der letzten<br />

50 Jahre die globale Topografie der Policy-Felder selbst in den stabilen,<br />

westlichen Demokratien deutlich verändert. Dieser Wandel manifestiert<br />

sich darin, dass sich mehrfach das Spektrum der aktuellen Politikfelder<br />

verändert hat und insbesondere neue Politikfelder entstanden sind. Umweltpolitik<br />

und Frauen-/Geschlechterpolitik sind wohl die zwei Bereiche, in<br />

denen die Entstehung neuer Politikfelder am augenfälligsten ist.<br />

Das Entstehen neuer Politikfelder verändert die bestehende institutionelle<br />

Ordnung, indem neue Institutionen (z.B. Ministerien) geschaffen werden<br />

und indem der Zuschnitt und die Kompetenzen bestehender Institutionen<br />

angepasst werden und damit auch in etablierten Policy-Feldern Veränderungsdynamiken<br />

angestoßen werden. Die Entstehung neuer Politikfelder<br />

verändert zudem die diskursiven Rahmenbedingungen, indem das Spektrum<br />

der politikfähigen Werte und Normen verändert wird.<br />

Bisher bieten die Policy-Theorien wenig an, um das Entstehen (oder gegebenenfalls<br />

auch das Verschwinden) von Politikfeldern zu erklären. Gerade<br />

vor dem Hintergrund der Stabilitätsannahme bestehender Theorien des Politikprozesses<br />

ist das Entstehen von Politikfeldern umso erklärungsbedürftiger,<br />

wenn für diesen Wandel keine Kriege, Revolutionen, Umstürze oder<br />

zugespitzte Krisensituationen verantwortlich sind.<br />

Auf der Jahrestagung der <strong>DVPW</strong> Sektion Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft<br />

soll daher das Thema Entstehung von Politikfeldern aus verschiedenen<br />

Blickwinkeln beleuchtet werden: Im Rahmen mehrerer Panels<br />

sollen theoretische und empirische Fragen der Entstehung von Politikfeldern<br />

diskutiert werden. Panels können dabei sowohl einen allgemeinen<br />

Zuschnitt haben als auch einzelne Politikfelder in ihren Fokus stellen. Mögliche<br />

Fragen für die Panels könnten beispielsweise sein:<br />

• Wie kommt es zur Entstehung neuer Politikfelder?<br />

• Welche Akteure tragen dazu bei?<br />

• Welche Konsequenzen hat dies für etablierte Politikfelder?<br />

• Handelt es sich bei der Entstehung von Politikfeldern um die Politisierung<br />

bisher technokratisch/administrativ bearbeiteter Bereiche?<br />

• Entstehen Politikfelder als Konsequenz gesellschaftlicher und/oder<br />

technologischer Entwicklungen?<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

26


• Welche Rolle spielen dabei framing-Strategien?<br />

• Historische und aktuelle Beispiele.<br />

Das Tagungsprogramm wird diesmal in einem zweistufigen Prozess<br />

zusammengestellt.<br />

Vorschläge für Panels (Umfang ca. 200 Wörter) müssen bis zum 15. Oktober<br />

2013 an<br />

Sebastian Haunss (sebastian.haunss@sfb597.uni-bremen.de)<br />

geschickt werden.<br />

Aus den eingegangenen Panel-Vorschlägen wählen die TagungsorganisatorInnen<br />

auf der Grundlage der Panel-Abstracts sechs Panels aus, die auch<br />

auf der Homepage der Sektion bekanntgegeben werden. Für die ausgewählten<br />

Panels können dann bis zum 31.12.2013 Abstracts für Papiere bei<br />

den jeweiligen Panel-Chairs eingereicht werden, die wiederum bis zum<br />

15.1.2014 über die Zusammenstellung ihres jeweiligen Panels (maximal vier<br />

Papiere und ein Discussant) entscheiden.<br />

Tagungsorganisation:<br />

Sebastian Haunss (sebastian.haunss@sfb597.uni-bremen.de)<br />

Frank Nullmeier (frank.nullmeier@zes.uni-bremen.de)<br />

Tanja Pritzlaff (t.pritzlaff@zes.uni-bremen.de)<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

2. Tagungsankündigungen (national und international)<br />

3-Länder-Tagung 2013 der <strong>DVPW</strong>, ÖGPW und SVPW<br />

Auf der diesjährigen Tagung der deutschsprachigen politikwissenschaftlichen<br />

Vereinigungen, die vom 19. bis 21. September 2013 an der Universität<br />

Innsbruck stattfindet, veranstalten Mitglieder der Sektion diverse Panels,<br />

u.a. zu "Executive policy-making in multi-level systems", "Koordination<br />

von Politik: horizontal, vertical, not at all?", "Vielfalt in der Klimapolitik:<br />

(Neue) Ansätze zur Integration und Koordination von Akteuren, Ebenen<br />

und Sektoren". Mehr Informationen finden sich unter:<br />

http://www.oegpw.at/de/innsbruck-2013/startseite/<br />

European Group for Public Administration (EGPA)<br />

Auf der 2013 EGPA Conference, die vom 9.-13. September 2013 in Edinburgh/UK<br />

stattfindet und in Kooperation mit der Academy of Government<br />

veranstaltet wird, organisieren Mitglieder der Sektion eine Reihe von Panels<br />

im Rahmen der Permanent Study Groups (PSG). Es werden außerdem<br />

mehrere Joint Meetings von EGPA-PSGs und Arbeitsgruppen der COST Action<br />

IS 1207 „Local Public Sector Reforms: an International Comparison“<br />

(LocRef; siehe unten) durchgeführt.<br />

27


Die 2014 EGPA Conference wird vom 08.-12.09.2014 an der Deutschen<br />

Universität für Verwaltungswissenschaften/ am Deutschen Forschungsinstitut<br />

für Öffentliche Verwaltung Speyer stattfinden und dort von Prof. Dr.<br />

Michael Bauer als Local Organizer koordiniert (http://www.iiasiisa.org/egpa/e/conferences/upcoming/Pages/default.aspx).<br />

Deutsche Sektion des International Institute of Administrative Sciences<br />

(IIAS)<br />

Die nächste Jahrestagung der „Deutschen Sektion“ des IIAS findet in Zusammenarbeit<br />

mit der Fachhochschule des Bundes für Öffentliche Verwaltung,<br />

dem Bundesverwaltungsamt und der Kommunalen Gemeinschaftsstelle<br />

für Verwaltungsmanagement (KGSt) vom am 28.-29. Oktober 2013<br />

zum Thema „Change-Management als Steuerungsinstrument für Entwicklungs-<br />

und Veränderungsprozesse in der öffentlichen Verwaltung“ in Brühl<br />

statt.<br />

COST Action IS 1207 “Local Public Sector Reforms: an International<br />

Comparison” (LocRef)<br />

The first LocRef PhD Training School “Studying Reforms, Experiments and<br />

Change in Local Democracy and Local Public Sector Institutions: Theories,<br />

Methods, Trends” takes place from Sep 30, 2013 - Oct 2, 2013 at the<br />

Norwegian Centre for the Humanities and the Social Science in Paris. It is<br />

jointly organized by the the COST Action LocRef (Geert Bouckaert, Sabine<br />

Kuhlmann, Christian Schwab), Dept of Political Science and the Democracy<br />

Programme, University of Oslo (Harald Baldersheim), Groupement de<br />

Recherche sur l'Administration Locale en Europe (Gérard Marcou) and<br />

backed by CNRS/University of Paris 1 Panthéon-Sorbonne and the Norwegian<br />

Centre in Paris. 43 applications were submitted by early stage researchers<br />

of the LocRef PhD-plaform representing 15 (out of 27) LocRefparticipating<br />

countries. 27 proposals were selected for funding and<br />

presentation in Paris. For more information see: http://www.unipotsdam.de/ls-kuhlmann/cost.html<br />

sowie http://www.paris.uio.no/frweb/<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

3. Tagungsberichte<br />

1. International Conference on Public Policy (ICPP 2013)<br />

Auf der ICPP 2013, die vom 26. bis 28. Juni 2013 in Grenoble stattfand,<br />

organisierten Mitglieder der Sektion eine Reihe von Panels; die Papiere<br />

sind online (http://www.icpublicpolicy.org/program)):<br />

• "Actor-centered Approaches of Policy Change: raising some theoretical<br />

and methodological issues", organisiert von Prof. Dr. Patrick Hassen-<br />

28


Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

teufel, Université de Versailles und Prof. Dr. Nils Bandelow, Technische<br />

Universität Braunschweig<br />

• "Comparing policy advisory systems", organisiert von Prof. Dr. Sylvia<br />

Veit, Universität Bamberg und Thurid Hustedt, Universität Potsdam<br />

• "Energy Policy in Europe: Understanding Agenda-Setting Dynamics",<br />

organisiert von Dr. Jale Tosun, Universität Mannheim und Dr. Sophie<br />

Schmitt, Institute for Research Information and Quality Assurance<br />

• "Morality Policy – Theoretical Advancements and Empirical Evidence",<br />

organisiert von Prof. Dr. Christoph Knill, Universität Konstanz<br />

• "The new Policies of Privatization", organisiert von Dr. Renate Reiter,<br />

FernUniversität in Hagen und Prof. Dr. Annette E. Töller, FernUniversität<br />

in Hagen<br />

• "The Use of Experts and Expertise in Public Policy Making", organisiert<br />

von Dr. Julia Metz, WZB Berlin<br />

International Institute of Administrative Sciences (IIAS)<br />

Vom 1. bis 6. Juni 2013 fand in Manama, Bahrain, der verwaltungswissenschaftliche<br />

Kongress des IIAS zusammen mit IASIA (International Association<br />

of Schools and Institutes of Administration) statt. Der Kongress wurde<br />

zum Thema „Zukunft der öffentlichen Verwaltung: Professionalismus und<br />

Führung“ in Zusammenarbeit mit dem Institute of Public Administration of<br />

Bahrain (BIPA) organisiert. Er wurde auch zum Anlass genommen, um den<br />

Präsidenten, die Vizepräsidenten, die Mitglieder des Council of Administration<br />

und der Ausschüsse für die nächsten 3 Jahre zu wählen. Zum Präsidenten<br />

wurde Prof. Dr. Geert Bouckaert, Leuven/Belgien gewählt. Als Vizepräsident<br />

für Westeuropa wurde Prof. Dr. Werner Jann ebenso bestätigt<br />

wie Prof. Dr. Dieter Schimanke als Vorsitzender des Finanzausschusses.<br />

Beide vertreten damit Deutschland weiterhin im Council of Administration.<br />

Der Jahreskongress 2014 wird in Ifrane (bei Fez)/Marokko stattfinden.<br />

Das Generalthema wird sich in dem Feld von „Responsibility and<br />

Accountability“ bewegen.<br />

http://iias-iasia-congress2013.org/<br />

29


Sektion „Politische Ökonomie“<br />

(1) Am 10. und 11. Oktober 2013 fand am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung<br />

in Köln die Jahrestagung der Sektion zum Thema „Die<br />

politische Ökonomie der Ungleichheit“ statt. Folgende Vorträge wurden<br />

gehalten:<br />

Panel 1: Ursachen der Ungleichheit: Sozialstaat, Steuern,<br />

Wettbewerb<br />

Gibt es einen Robin Hood in der Sozialpolitik? Die politische Ökonomie der<br />

Umverteilung auf dem Prüfstand<br />

Ursula Dallinger, Universität Trier<br />

Steuerwettbewerb und Ungleichheit<br />

Laura Seelkopf/Hongyan Yang, Universität Bremen<br />

Die politischen Konsequenzen von Offshoring<br />

Tobias Rommel, Universität Heidelberg<br />

Panel 2: Ursachen der Ungleichheit: Bildung, Ausbildung,<br />

Skills<br />

Dis Auswirkungen der Industriellen Beziehungen auf die Einkommensverteilung<br />

westlicher Wohlfahrtsstaaten<br />

Felix Hörisch, Universität Mannheim<br />

Bildung und soziale Ungleichheit<br />

Marius Busemeyer, Universität Konstanz<br />

Small States, Democratic Corporatism, and the Question of Social<br />

(In-)Equality in Collective Skill Formation<br />

Lukas Graf, Wissenschaftszentrum Berlin<br />

Panel 3: Ungleichheit in Lateinamerika<br />

Declining Inequality: On the Way to Sustained Improvements in the Income<br />

Distribution in Latin America and the Caribbean<br />

Leoni Linek, HU Berlin<br />

Konjunkturen der Ungleichheit: Argentinien und die BRD im Vergleich<br />

Matthias Ebenau, University of London<br />

Panel 4: Strukturierung der Ungleichheit it durch den Sozialstaat<br />

Institutionelle Dualisierung und Geschlecht<br />

Irene Dingeldey, Universität Bremen<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

30


Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Vertikale Gerechtigkeit in der Finanzierung des deutschen Gesundheitssystems<br />

Achim Schmid/Ralf Götze/Heinz Rothgang, Universität Bremen<br />

Soziale Wende? Regulierung öffentlicher Auftragsvergabe und Ungleichheit<br />

Deltef Sack/Eva Katharina Sarter, Universität Bielefeld<br />

Panel 5: Umverteilungspräferenzen<br />

Proportional Taxation vs. Basic Income? A Laboratory Experiment on the<br />

Political Economy of Redistribution<br />

Markus Tepe, Universität Oldenburg<br />

Einkommensungleichheit und Umverteilungspräferenzen: Weshalb fordern<br />

die Wähler inegalitärer Demokratien nicht mehr redistributive Politik?<br />

Hanna Lierse, Universität Bremen<br />

Mediendiskurse zu gerechter sozialer Ungleichheit seit 1950: Wie hängen<br />

tatsächliche und als gerecht artikulierte soziale Ungleichheit zusammen?<br />

Martin Schröder, Universität Marburg<br />

Panel 6: Folgen der Ungleichheit: Partizipation, Streiks,<br />

Rechtspopulismus<br />

Distribution vs. Redistribution: Who gets the credit – who gets the blame?<br />

Melike Wulfgramm/Peter Starke, Universität Bremen<br />

Die politischen Präferenzen befristet Beschäftigter in Europa<br />

Paul Marx, University of Southen Denmark<br />

(In)equality is what politics makes of it: Moralische Ökonomie der<br />

(Un)Gleichheit rechtspopulistischer Opposition im Vergleich<br />

Alban Werner, RWTH Aachen<br />

Generalstreiks als Reaktion auf Ungleichheit und Demokratieabbau?<br />

Alexander Gallas, Hochschule für Wirtschaft und Recht, Berlin<br />

(2) Die Sektion war zudem auf der 3-Länder-Tagung „Politik der Vielfalt“<br />

von 19. bis zum 21. September mit zwei Panels vertreten:<br />

Politik in der Krise: Der Anfang vom Ende einer gestaltenden Politik?<br />

Organisatoren: Klaus Armingeon, Tobias ten Brink<br />

Panel 1<br />

Möglichkeiten und Grenzen staatlicher Steuerungskapazitäten in nichtliberalen<br />

Kapitalismen: Das Beispiel China<br />

Tobias ten Brink, Goethe Universität Frankfurt a.M.<br />

31


Politik in der Krise: Machtwechsel und die Steuerungsfähigkeit der Politik<br />

in entwickelten Demokratien<br />

Klaus Armingeon, Universität Bern<br />

Parlamente in der Krise – Krise der Parlamente?<br />

Julia Schwanholz, Georg-August-Universität Göttingen<br />

Panel 2<br />

Im Balanceakt zwischen Reformvorbild und eigenem institutionellem Reformbedarf:<br />

Deutschland, Österreich und die Schweiz im Vergleich<br />

Lothar Funk, Fachhochschule Düsseldorf<br />

From PIIGS to the drive of austerity: The discursive construction of the Eurozone<br />

crisis & its impact on European welfare states<br />

Johannes Petry, University of Warwick<br />

Der Fiskalpakt und seine Implementation in Österreich: Diskursanalytische<br />

Aufarbeitung eines postdemokratischen Phänomens<br />

Stephan Pühringer und Wolfgang Plaimer, Universität Linz<br />

Kontaktdaten<br />

Die Homepage der Sektion findet sich unter http://poloek-dvpw.mpifg.de.<br />

Aktuelle Kontaktdaten der Sprecher:<br />

Prof. Dr. Hans-Jürgen, Eberhard Karls Universität Tübingen, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />

Melanchthonstr. 36, 72074 Tübingen; Email: hansjuergen.bieling@uni-tuebingen.de<br />

Dr. Armin Schäfer, Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Paulstraße<br />

3, 50676 Köln; Email: as@mpifg.de<br />

Dr. habil. Tobias ten Brink, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut<br />

für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt a.M.; Email:<br />

Tobias.ten.Brink@em.uni-frankfurt.de<br />

Prof. Dr. Reimut Zohlnhöfer, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Institut<br />

für Politische Wissenschaft, Bergheimer Str. 58, 69115 Heidelberg; Email:<br />

reimut.zohlnhoefer@ipw.uni-heidelberg.de<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

32


Handbücher bei Springer VS<br />

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und enthalten die landesübliche MwSt. Preisänderungen und Irrtümer vorbehalten.


Sektion „Politische Soziologie“<br />

Nachfolgend finden Sie die Berichte und Ankündigungen der zur Sektion<br />

„Politische Soziologie“ gehörenden Arbeitskreise:<br />

Arbeitskreis „Parteienforschung“<br />

Jahrestagung „Parteien und Staat“ 25.-26.10.2013, Düsseldorf<br />

Die Jahrestagung 2013 findet in Kooperation mit dem Institut für Deutsches<br />

und Internationales Parteienrecht und Parteienforschung an der Heinrich-Heine-Universität<br />

Düsseldorf statt.<br />

Anmeldung bitte an: institut.parteienrecht@uni-duesseldorf.de<br />

Lokale Tagungsorganisation: Sebastian Bukow & Thomas Poguntke<br />

Tagungsprogramm Freitag, 25.10.2013<br />

Begrüßung & Einführung (13:00-14:15)<br />

Begrüßung (Oskar Niedermayer & Thomas Poguntke)<br />

Parteienstaat im Wandel der Staatlichkeit (Elmar Wiesendahl)<br />

Panel I Parteien und Parteienwettbewerb I (14:30-16:00)<br />

Zur Vermeidung logischer Fehlschlüsse in Analysen des Parteienwettbewerbs<br />

(Simon Franzmann)<br />

Kartellparteien im Mehrebenensystem (Klaus Detterbeck)<br />

Panel II Parteien und Parteienwettbewerb II (16:15-18:30)<br />

Die Rolle der Parteien bei der staatlichen Organisation der Wahlen: Entscheider<br />

in eigener Sache oder unabhängige Wettbewerbshüter? (Arne<br />

Pilniok)<br />

Die Parteipolitisierung des Bundesrates – mit besonderer Fokussierung auf<br />

die Zeit der Regierung Merkel II seit 2009<br />

(Hendrik Träger)<br />

Neuregelung der Parteienfinanzierung in Österreich<br />

(Manfred Stelzer)<br />

Sitzung AK Parteienforschung (18:45-19:15)<br />

Gemeinsames Abendessen (Restaurant Weise, ab 20:00)<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

34


Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Tagungsprogramm Samstag, 26.10.2013<br />

Panel III Parteienrecht und Parteienorganisation (09:00-10:30)<br />

"Partei" als Rechtsform. Theorie und Praxis der Ausgestaltungskompetenz<br />

des Gesetzgebers aus Art. 21 Abs. 3 GG (Julian Krüper)<br />

Zwischen Parteienrecht und Organisationsfreiheit. Theoretische Überlegungen<br />

und empirische Befunde zur Binnenorganisation deutscher Parteien<br />

(Sebastian Bukow)<br />

Panel IV Innerparteiliche Demokratie im institutionellen Kontext (10:45-<br />

12:15)<br />

Das Scheitern der Basisdemokratie im parlamentarischen Regierungssystem.<br />

Ein institutionentheoretischer Erklärungsversuch am Beispiel der<br />

Grünen und der Piraten (Timo Grunden)<br />

Erosion der innerparteilichen Demokratie? Zur Entwicklung der Kontrollpotenziale<br />

in Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />

(Uwe Kranenpohl & Henrik Gast)<br />

Panel V Parteien und Regierung (12:30-14:15)<br />

The chimney effect revisited: Old and new forms of party patronage in the<br />

German federal executive (Julia Fleischer)<br />

Wie viel Partei steckt in Regierungskommunikation? Zur Ausgestaltung des<br />

Kommunikationsmanagements der Bundesregierung<br />

(Isabelle Borucki)<br />

Zusammenfassung & Abschluss der Tagung (Uwe Jun)<br />

Kontaktdaten der Sprecher<br />

Prof. Dr. Uwe Jun Prof. Dr. Oskar Niedermayer<br />

Universität Trier<br />

Freie Universität Berlin<br />

Fachbereich III<br />

Otto-Suhr-Institut für<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong> <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

54286 Trier 14195 Berlin<br />

jun@uni-trier.de oskar.niedermayer@fu-berlin.de<br />

Homepage: www.akpf.uni-trier.de<br />

35


Arbeitskreis „Wahlen und politische Einstellungen“<br />

1. Jahrestagung 2014<br />

Die Jahrestagung 2014 des Arbeitskreises Wahlen und politische Einstellungen<br />

wird als Kooperationsveranstaltung mit dem Arbeitskreis Politische<br />

Kommunikation am 5. und 6. Juni 2014 am WZB in Berlin stattfinden. Thematisch<br />

wird sie sich vor allem mit der Bundestagswahl 2013 befassen.<br />

Darüber hinaus ist ein offenes Panel für thematisch oder methodisch innovative<br />

Beiträge geplant.<br />

2. Kooperationsveranstaltungen<br />

Auf der Drei-Länder-Tagung der <strong>DVPW</strong>, der ÖGPW und der SVPW, die vom<br />

19.-21.09.2013 an der Universität Insbruck stattfindet, wird der Arbeitskreis<br />

im Rahmen einer internationalen Kooperation mit dem Panel „Migration,<br />

gesellschaftliche Pluralisierung und politische Identitäten im politischen<br />

Mehrebenensystem Europas“ vertreten sein.<br />

Auf der Jahrestagung der Sektion Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>, die<br />

vom 09.-11.10.2013 in Leipzig stattfindet, wird der Arbeitskreis gemeinsam<br />

mit dem AK Politik und Religion ein Panel mit dem Titel „Der lange<br />

Schatten der Religion in Europa? Einflüsse der religiösen und konfessionellen<br />

Prägung auf politische Orientierungen und politisches Verhalten: transnationale<br />

und regionale Vergleiche“ organisieren.<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

3. Publikationen<br />

Anfang 2013 ist als Heft 2/2012 der MDA – Methoden, Daten, Analysen<br />

das Themenheft Innovative Methoden der Wahl- und Einstellungsforschung<br />

erschienen, das ausgewählte Beiträge der Jahrestagung 2011 in Mainz<br />

zusammenfasst. Im Juli 2013 ist der Herausgeberband Koalitionen, Kandidaten,<br />

Kommunikation. Analysen zur Bundestagswahl 2009 erscheinen, der<br />

vor allem auf Beiträgen der Jahrestagung 2010 in Berlin basiert.<br />

Derzeit ist ein Themenheft von German Politics zur Mehrebenendemokratie<br />

in der Endredaktion. Darüber hinaus sind ein Herausgeberband und ein<br />

Themenheft der Zeitschrift für Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong> in Vorbereitung.<br />

Der Herausgeberband bündelt Beiträge mit longitudinaler Perspektive<br />

der Arbeitskreis-Tagung 2012 und Arbeitskreis-Panels des Jahres<br />

2012. Das Themenheft problematisiert die Auswirkungen der Euro-Krise<br />

und basiert vor allem auf Beiträgen der Jahrestagung 2013 des Arbeitskreises.<br />

36


4. Personalia<br />

Sigrid Roßteutscher scheidet nach insgesamt sechsjähriger Amtszeit auf<br />

eigenen Wunsch aus dem Sprecher-Team des Arbeitskreises aus. Das<br />

Sprecherteam und der gesamte Arbeitskreis danken Sigrid Roßteutscher<br />

herzlich für die stets angenehme Zusammenarbeit und ihre hervorragende<br />

Arbeit in diesen sechs Jahren. Zu ihrer Nachfolgerin wurde auf der Mitgliederversammlung<br />

in Mannheim Evelyn Bytzek von der Universität Koblenz-<br />

Landau gewählt.<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

5. Kontaktadressen der Sprechergruppe des Arbeitskreises<br />

Dr. Evelyn Bytzek<br />

Universität Koblenz-Landau<br />

E-Mail: bytzek@uni-landau.de<br />

Prof. Dr. Ulrich Rosar<br />

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf<br />

E-Mail: ulrich.rosar@uni-duesseldorf.de<br />

Dr. Markus Steinbrecher<br />

Universität Mannheim<br />

E-Mail: Markus.steinbrecher@uni-mannheim.de<br />

37


Sektion „Politische Theorie und Ideengeschichte“<br />

Ausführliche und aktuelle Informationen zu unserer Arbeit finden Sie auf<br />

der Homepage der Sektion:<br />

https://www.dvpw.de/gliederung/sektionen/politische-theorie-undideengeschichte.html<br />

1. Rückblick: Frühjahrstagung 2013: „Die Idee Deliberativer Demokratie in<br />

der Bewährungsprobe“<br />

Die Frühjahrstagung der Sektion wurde von Claudia Landwehr und Rainer<br />

Schmalz-Bruns organisiert und fand in Hannover statt, 20.-22. März 2013.<br />

Tagungsprogramm<br />

Mittwoch, 20. März 2013<br />

14:00<br />

Claudia Landwehr und Rainer Schmalz-Bruns<br />

Begrüßung und Einführung<br />

I Normative Grundlagen deliberativer Politik<br />

14:30 – 16:00<br />

Daniel Gaus<br />

Qualität statt Partizipation und Gleichheit? Eine Bemerkung zum epistemischen<br />

Sinn von Demokratie<br />

Frank Nullmeier/Tanja Pritzlaff<br />

Deliberative Praktiken – zur praxistheoretischen Fundierung deliberativer Politik<br />

Moderation: Claudia Landwehr<br />

16:30 – 18:00<br />

Andreas Niederberger<br />

Inklusion durch Rationalität oder Rationalität durch Inklusion? Zur Spannung<br />

zwischen zwei Grundüberlegungen in Theorien deliberativer Demokratie<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

II. Empirische Deliberationsforschung<br />

André Bächtiger<br />

Empirische Deliberationsforschung – ein kritischer Überblick<br />

Moderation: Rainer Schmalz-Bruns<br />

18:15 Empfang<br />

38


Donnerstag, 21. März 2013<br />

09:00 – 10:30<br />

Dieter Fuchs<br />

Empirische Deliberationsforschung – Konzeptualisierung und Messung von<br />

Deliberation<br />

Lea Roger und Gary Schaal<br />

Entscheidungsfindung im Europäischen Parlament: Deliberation im Kontext<br />

parlamentarischer Repräsentation<br />

Moderation: Peter Niesen<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

III. Die Legitimität deliberativer Politik<br />

11:00 – 12:30<br />

Thomas Saretzki<br />

Deliberative Politik und demokratische Legitimation<br />

Erik O. Eriksen<br />

The role of deliberation in collective decision-making - on explanatory<br />

mechanisms and the epistemics of rational reason<br />

Moderation: Eva Marlene Hausteiner<br />

12:30 – 14:00 Mittagspause<br />

Nachwuchsversammlung der Sektion<br />

IV. Re-presenting Representation: politische Repräsentation und<br />

deliberative Politik<br />

14:00 – 15:30<br />

Sofia Näsström<br />

What is democratic about representation?<br />

Markus Linden<br />

Die politische Repräsentation schwacher Interessen bei Jürgen Habermas<br />

Moderation: Marcus Llanque<br />

16:00 – 17:30<br />

Manon Westphal<br />

Jenseits des Konsensideals: Deliberation in der agonalen Demokratie<br />

Jan Achim Richter<br />

Der Umgang mit religiösen Überzeugungen als Bewährungsprobe für die<br />

deliberative Demokratie<br />

Moderation: Dirk Jörke<br />

39


17:30 Sektionsversammlung<br />

Freitag, 22. März 2013<br />

V. Deliberative Grundlagen postnationaler Politik?<br />

10:30 – 12:00<br />

Jürgen Neyer<br />

Deliberative Politik, öffentliche Autonomie und die normative Struktur von<br />

Rechtsordnungen jenseits des Staates<br />

Nicole Deitelhoff und Thorsten Thiel<br />

Keine Widerrede? Opposition und Deliberation in der überstaatlichen Politik<br />

Moderation: Rainer Schmalz-Bruns<br />

2. Rückblick: Tagung zur Politischen Theorie und Gesellschaftstheorie schaftstheorie im<br />

Herbst 2013<br />

Die Herbsttagung fand unter dem Titel „Politische Theorie und Gesellschaftstheorie.<br />

Zwischen Erneuerung und Ernüchterung“ am 25.-27. September<br />

2013 in Heidelberg statt. Die Tagungsorganisation übernahmen<br />

Michael Haus und Sybille de la Rosa.<br />

Tagungsprogramm<br />

Mittwoch 25. September 2013<br />

13.30 Uhr<br />

Michael Haus und Sybille De La Rosa (Heidelberg)<br />

Begrüßung und Eröffnung<br />

14.15 – 15.30 Uhr<br />

Klaus von Beyme (Heidelberg)<br />

Politische Theorie und Gesellschaftstheorie – Zwischen Erneuerung und Ernüchterung<br />

Gesellschaftstheorie, Gesellschaftskritik und politische Legitimität L<br />

I<br />

15.45 – 17.30 Uhr<br />

Uwe Schimank (Bremen)<br />

Differenzierung – Ungleichheit – Kultur: Die drei Perspektiven soziologischer<br />

Gesellschaftstheorie und ihre Sicht der Rolle des Staates und politischer Legitimität<br />

Hans-Jörg Sigwart (Erlangen-Nürnberg/Darmstadt)<br />

Das Ganze der Gesellschaft und das Politische: Die politisch-theoretischen<br />

Voraussetzungen von Gesellschaftstheorie<br />

Kommentar: Frank Nullmeier (Bremen)<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

40


Gesellschaftstheorie, Gesellschaftskritik und politische Legitimität<br />

L<br />

II<br />

17.45 – 19.30 Uhr<br />

Michael Hirsch (Hamburg)<br />

Kritische politische Theorie und emanzipatorische Gesellschaftstheorie<br />

Alexander Weiß (Hamburg)<br />

Left after Luhmann? Emanzipatorische Potenziale in Luhmanns Systemtheorie<br />

Kommentar: Martin Nonhoff (Bremen)<br />

19.30 – 20.00 Uhr Bericht des Sektionsvorstands und Aussprache<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Donnerstag 26. September 2013<br />

9.00 – 10.15 Uhr<br />

Heinz Bude (Kassel)<br />

Die Wiederkehr der Gesellschaftstheorie nach ihrer Abdankung<br />

Gesellschaftsdiagnostik und Konstitution von (politischer) Macht I<br />

10.30 – 12.15 Uhr<br />

Grit Straßenberger (Berlin)<br />

Eliten zwischen Konsens, Macht und Konflikt<br />

Elisabeth Conradi (Stuttgart)<br />

Das Phänomen der Exklusion als Herausforderung für die Politische Theorie<br />

Gesellschaftsdiagnostik und Konstitution von (politischer) Macht II<br />

13.30 – 16.00 h<br />

Daniel Baron (Aachen)<br />

Politisches Handeln in der Risikogesellschaft. Zu einer Diskussion zwischen<br />

Arendts liberalem Republikanismus und Becks Theorie reflexiver Modernisierung<br />

Matthias Spekker (Osnabrück)<br />

Friedrich August von Hayek und die politische Theorie des Wirtschaftsliberalismus<br />

– Über die bewusstlose Affirmation der gesellschaftlichen Verkehrung<br />

und ihre Folgen<br />

Markus Baum (Aachen)<br />

Politische Kämpfe und Normativität. Zwei Dimensionen politischer Praxis in<br />

Axel Honneths „Das Recht der Freiheit“<br />

Kommentar: Marcus Llanque (Augsburg)<br />

16.15 – 17.30 Uhr - Rahel Jaeggi (Berlin): Analyse und Kritik - Zum Verhältnis<br />

von Gesellschafts-theorie und normativer politischer Philosophie<br />

41


Freitag 27. September 2013<br />

Globalisierung, Weltgesellschaft, lschaft, Interkulturalität<br />

9.00 – 10.45 Uhr<br />

Oliver Eberl (Darmstadt) und David Salomon (Siegen)<br />

Politische Theorie in der postdemokratischen Konstellation. Von der Theorie<br />

der sozialen Demokratie zur sozialen Demokratietheorie<br />

Ulrike Höppner (Berlin)<br />

Fragile Ordnung – Überlegungen zu den gesellschafts-theoretischen Grundlagen<br />

einer politischen Theorie der Netzwerkgesellschaft<br />

Kommentar: Tanja Hitzel-Cassagnes (Hannover)<br />

11.00 – 12.45 Uhr<br />

Jörn Knobloch (Potsdam)<br />

Sinnübergänge in der Weltgesellschaft und die Möglichkeit einer transkulturellen<br />

politischen Theorie<br />

Holger Zapf (Göttingen)<br />

Vom Eurozentrismus der Gesellschaftstheorie zur Pluralisierung der Politischen<br />

Theorie?<br />

Kommentar: Sybille De La Rosa (Heidelberg)<br />

3. Ausblick: Frühjahrstagung März 2013<br />

Die Frühjahrstagung der Sektion wird von Bernd Ladwig und Peter Niesen<br />

organisiert und wird vom 12.-14. März 2014 an der Universtät Hamburg<br />

statt finden. Thema: „Animal politics. Politische Theorie des Tier-Mensch-<br />

Verhältnisses“. Als Redner wurde bereits Will Kymlicka gewonnen. Der call<br />

for papers ist auf der Homepage der Sektion zu finden.<br />

Bewerbungsschluss ist der 30. November 2013, Bewerbungen an: peter.niesen@wiso.uni-hamburg.de;<br />

berndladwig@hotmail.com<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

4. Veröffentlichungen aus der Schriftenreihe der Sektion<br />

4.1. Neuerscheinungen<br />

Peter Niesen, Hg., Zwischen Demokratie und globaler Verantwortung. Iris<br />

Marion Youngs Theorie politischer Normativität (Schriftenreihe der Sektion<br />

Politische Theorien und Ideengeschichte der Deutschen Vereinigung für<br />

Politische Wissenschaft, Bd. 26), Baden-Baden: Nomos 2013.<br />

Andreas Busen / Alexander Weiß, Hg., Ansätze und Methoden zur Erforschung<br />

politischen Denkens (Schriftenreihe der Sektion Politische Theorien<br />

und Ideengeschichte der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft,<br />

Bd. 27) Baden-Baden: Nomos 2013.<br />

42


4.2. Download<br />

Auf der Homepage der Sektion haben Sie die Möglichkeit, Einleitungen aus<br />

den Tagungsbänden – so verfügbar – kostenlos herunterzuladen.<br />

4.3. Veröffentlichungen von Dissertationen und Habilitationen<br />

In unserer Schriftenreihe können auch exzellente Dissertationen und Habilitationen<br />

veröffentlicht werden. Für nähere Informationen zu den Konditionen<br />

und dem Begutachtungsverfahren wenden Sie sich bitte an die Reihenherausgeber:<br />

JProf. Dr. Ina Kerner (HU Berlin): ina.kerner@sowi.hu-berlin.de<br />

Prof. Dr. Karsten Fischer (LMU München):<br />

sekretariat.fischer@gsi.uni-muenchen.de<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

5. . Vorstand / Kontakt<br />

Eva Marlene Hausteiner (HU Berlin)<br />

eva.hausteiner@sowi.hu-berlin.de<br />

PD Dr. Dirk Jörke (Greifswald)<br />

joerke@uni-greifswald.de<br />

Prof. Dr. Claudia Landwehr (Mainz)<br />

landwehr@politik.uni-mainz.de<br />

Prof. Dr. Marcus Llanque (Sprecher, Augsburg)<br />

marcus.llanque@phil.uni-augsburg.de<br />

Prof. Dr. Peter Niesen (Hamburg)<br />

peter.niesen@wiso.uni-hamburg.de<br />

Falls Sie in den e-mail-Verteiler der Sektion aufgenommen werden wollen<br />

oder Fragen, Anregungen und Hinweise zur Homepage der Sektion haben,<br />

wenden Sie sich bitte an Martin Oppelt, Mitarbeiterin von Marcus Llanque:<br />

martin.oppelt@phil.uni-ausgburg.de<br />

Wenn Sie allgemeine Fragen zur Sektion haben, steht Ihnen der Vorstand<br />

gerne zur Verfügung.<br />

gez. Marcus Llanque<br />

43


Sektion „Politische Wissenschaft und Politische Bildung“<br />

Fachtagung der Sektion „Politische Wissenschaft und Politische Bildung“<br />

vom 20. bis 21.2.2014 in Karlsruhe<br />

Tagungsthema: <strong>Politikwissenschaft</strong> und Didaktik der politischen Bildung<br />

Politische Bildung ist gleichermaßen didaktische Aufgabe und politisches<br />

Erfordernis in der Demokratie. Die Politikdidaktik entwickelt sich in den<br />

letzten Jahren zu einer theoriegeleiteten Disziplin. Die <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

scheint die politische Kultur und wenig die Didaktik im Blick zu haben.<br />

Gleichwohl haben die wechselseitigen Beziehungen zwischen der Politikdidaktik<br />

einerseits und der <strong>Politikwissenschaft</strong> andererseits eine herausragende<br />

Bedeutung.<br />

Die Einführung und das Zusammenleben in einem demokratischen Gemeinwesen<br />

erfordert politische Bildung, unter Förderung politischen<br />

Grundwissens, politischer Urteils- und Handlungsfähigkeit. Politisches<br />

Interesse und politische Einstellungen sind genauso förderlich. Die Bildungsprozesse<br />

müssen das Bewusstsein der Menschen erreichen. Im<br />

Rahmen der Sektion Politische Bildung ist diesen Fragen immer schon<br />

Rechnung getragen worden. In Gegenwart und Zukunft besteht aber ein<br />

dringlicher Bedarf an theoretischer Inbeziehungsetzung von <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

und Politikdidaktik. Empirische Forschung in beiden Bereichen ist<br />

aufeinander angewiesen. Ohne politikwissenschaftliche Theorien kann es<br />

keine politikdidaktische Theorie geben. Die <strong>Politikwissenschaft</strong> ist bei der<br />

Auslastung auf Lehramtsstudierende, auf geglückte politische Bildungsprozesse,<br />

die zum Studium motivieren und die Demokratie stützen, angewiesen.<br />

Diese Perspektiven und Gemeinsamkeiten sind in letzter Zeit in beiden<br />

Disziplinen in den Hintergrund geraten. Sie bedürfen einer zeitgemäßen<br />

Klärung und Neuausrichtung. Die Tagung möchte einen Neuanfang wagen<br />

und den Austausch von Vertreter/-innen beider Disziplinen intensivieren.<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Abstract: max. 2000 Zeichen incl. Leerzeichen<br />

Termin: Einreichung bis 31.10.2013<br />

Weisseno@ph-karlsruhe.de<br />

44


Sektion „Regierungssystem und Regieren in der Bundesrepublik<br />

Deutschland“<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Call for Papers<br />

Tagung der <strong>DVPW</strong>-Sektion „Regierungssystem und Regieren in der Bundesrepublik<br />

Deutschland“<br />

Termin: 16./17.05.2014 an der Universität Koblenz-Landau (Campus Landau)<br />

Transparenz und Bürgerbeteiligung – neue Parameter des modernen Re-R<br />

gierens?<br />

Unter dem Eindruck von Bürgerprotesten gegen Infrastrukturgroßprojekte,<br />

aber auch angesichts neuer Formen der E-Partizipation findet das Thema<br />

Bürgerbeteiligung gegenwärtig verstärkte Beachtung in der politikwissenschaftlichen<br />

Forschung. Im Rahmen einer Tagung möchte sich die Sektion<br />

„Regierungssystem und Regieren in der Bundesrepublik Deutschland“ mit<br />

der Frage auseinandersetzen, wie sich das Regieren durch die Forderungen<br />

nach mehr Partizipation und einer größeren Transparenz politischer<br />

Entscheidungsprozesse verändert.<br />

Einerseits ist festzustellen, dass der Responsivitätsdruck auf das Entscheidungssystem<br />

steigt, wenn sich öffentlicher Protest formiert. Demnach<br />

stellt Bürgerbeteiligung einen restriktiven Faktor dar, der die Handlungskorridore<br />

des Regierens zusätzlich verengt. Auch vermag das<br />

Transparenzgebot die Interaktionsorientierungen in Entscheidungsprozessen<br />

grundlegend zu verändern, etwa wenn die Öffentlichkeit von Sitzungen<br />

und Verhandlungen die Kompromissfähigkeit von Akteuren einschränkt.<br />

Andererseits wird argumentiert, dass sich durch mehr Transparenz und<br />

Bürgerbeteiligung Legitimitätsgewinne erzielen lassen. Die Input-<br />

Legitimation steigt, wenn die Anliegen und Forderungen der BürgerInnen<br />

im Politikzyklus frühzeitig Berücksichtigung finden. Politische Apathie kann<br />

auf diese Weise überwunden und Vertrauensdefizite in die politischen Institutionen<br />

können abgebaut werden – so vor allem die Sichtweise der partizipatorischen<br />

Demokratietheorie. Aber auch die Output-Legitimation lässt<br />

sich demnach erhöhen, da Transparenz und Bürgerbeteiligung nicht nur zu<br />

einer größeren Akzeptanz von Politikergebnissen, sondern auch zu einer<br />

effektiveren Problemlösung beitragen können.<br />

Es herrscht jedoch weder Einigkeit über die Potenziale neuer Beteiligungsformen<br />

noch sind ihre Folgen für das Regieren hinreichend untersucht.<br />

45


Daher möchte die Sektion drei Aspekte in den Fokus ihrer Frühjahrstagung<br />

rücken:<br />

Schwerpunkt 1: Legitimitätsgewinne versus Autonomieverluste des Entscheidungssystems<br />

Kann die Input-, Throughput- und Input-Legitimation des Regierens durch<br />

neue Formen der Bürgerbeteiligung erhöht werden? Welcher Bedarf besteht<br />

an einer Verbesserung der Gelegenheitsstrukturen politischer Beteiligung,<br />

welche Optionen bestehen hierfür und welche Effekte sind hiervon<br />

zu erwarten? Wieviel Transparenz verlangt oder verträgt das Regieren in<br />

der parlamentarischen Demokratie? Wie wirkt sich dies auf die Systemperformanz<br />

aus?<br />

Schwerpunkt 2: Regierungshandeln und Entscheidungsprozesse unter<br />

partizipativen Vorzeichen<br />

Wie reagieren politische Akteure auf die Beteiligungswünsche der BürgerInnen?<br />

Wie verändern sich Interaktionsbeziehungen und Regierungsstile<br />

unter der Bedinung von Transparenz und Partizipation? Wie lässt sich Bürgerbeteiligung<br />

im Politikzyklus nachhaltig verankern? Welche entscheidungspolitischen,<br />

technisch-administrativen und kommunikativen Herausforderungen<br />

sind dabei zu bewältigen?<br />

Schwerpunkt 3: Regierungshandeln und Bürgerbeteiligung in Politikfeldern<br />

Was sind die Ziele, Erfolgsbedingungen und Verfahren von Bürgerbeteiligung<br />

in verschiedenen Politikfeldern? Welche Beteiligungsformen<br />

sind vorherrschend und was sind Best Practice-Beispiele? In welchen Politikfeldern<br />

lässt sich die Problemlösungskapazität der Politik durch Bürgerbeteiligung<br />

effektiv erhöhen? Welche Rolle spielen Netzwerke zwischen<br />

Entscheidungsträgern und zivilgesellschaftlichen Akteuren? Welche Potenziale<br />

bietet die partizipative Politikberatung?<br />

Erwünscht sind Abstracts, die auf die oben genannten Fragestellungen Bezug<br />

nehmen. Vorschläge für Beiträge können ab sofort per E-Mail an die<br />

SektionssprecherIn gesendet werden (glaab@uni-landau.de; helmar.schoene@ph-gmuend.de;<br />

stephan.broechler@ uni-due.de). Einsendeschluss<br />

ist der 15.01.2014!<br />

´<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Bericht zur Sektionstagung: „Rapide Politikwechsel“<br />

Vom 16. bis 17.Mai 2013 fand in Berlin die Tagung: „Rapide Politikwechsel“<br />

statt. Es handelte sich um eine Kooperation des Instituts für Sozialwissenschaften<br />

der Humboldt-Universität zu Berlin und der Sektion: „Regierungssystem<br />

und Regieren in der Bundesrepublik Deutschland“. Konzi-<br />

46


Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

piert und geleitet wurde der Workshop von Friedbert W. Rüb und Stephan<br />

Bröchler.<br />

Die Tagung „Rapide Politikwechsel“ griff ein gleichermaßen politisch wie<br />

politikwissenschaftlich spannendes Thema auf: Wann, warum, durch wen<br />

und mit welchen Folgen finden rapide Politikwechsel, wie beispielsweise<br />

die Energiewende, die de facto Abschaffung der Wehrpflicht oder die<br />

Hartz-Gesetze statt? Eine Fragestellung, die bis dato weder konzeptionell<br />

noch empirisch politikwissenschaftlich erforscht wird. Ziel der Tagung war,<br />

durch robuste empirische und neue theoretisch-konzeptionelle Überlegungen<br />

das politikwissenschaftliche Wissen über (rapide) Politikwechsel zu<br />

vergrößern und zu theoretischen Schlussfolgerungen zu gelangen.<br />

Bei der Konzeption war es ein wichtiges Anliegen der Veranstalter, unterschiedliche<br />

Akteure aus der <strong>Politikwissenschaft</strong> und der Administration zusammen<br />

zu führen. Nach einem Call for Papers wurden seitens der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

NachwuchswissenschaftlerInnen und etablierte Professoren<br />

aus Deutschland und den USA eingeladen vorzutragen. Sehr erfreulich<br />

war, dass für die Kommentierung und Reflexion der wissenschaftlichen<br />

Beiträge zwei exzellente Praktiker gewonnen werden konnten: Heinrich<br />

Tiemann (ehemals Staatssekretär im Bundeskanzleramt/ Ministerium für<br />

Arbeit und Soziales) und Matthias Graf von Kielmansegg (Ministerialdirigent<br />

im Bundeskanzleramt). Herr von Kielmansegg hatte bereits sehr engagiert<br />

an der Sektionstagung zum Thema: „Regierungszentralen im politischen<br />

Prozess“ an der FernUniversität in Hagen teilgenommen.<br />

Als zielführend erwies sich, dass die Vorträge und die Diskussionen sich<br />

auf den Aufsatz von Friedbert W. Rüb bezogen, der vorab an alle Referentinnen<br />

und Referenten verschickt wurde. Der Text „Rapide Politikwechsel<br />

in der Bundesrepublik: Mögliche Gründe, Akteure, Dynamiken und Probleme“<br />

stellte deshalb einen wichtigen konzeptionellen Referenztext dar. Als<br />

Arbeitsdefinition für rapide Politikwechsel diente das folgende Verständnis:<br />

Bei rapiden Politikwechseln handelt es sich um Policy-Varianten, die sich<br />

erstaunlich schnell und tiefgreifend vollziehen.<br />

Auf der zweitägigen Tagung in Berlin wurden insgesamt sieben Fallanalysen<br />

zu potentiellen „Rapiden Politikwechseln“ vorgestellt und diskutiert.<br />

Den Auftakt machte Christoph Stefes von der University of Colorado in<br />

Denver USA. Das Thema lautete: Die Energiewende: Kritische Weichenstellungen<br />

und Pfadabhängigkeiten seit 1990“. Seine aus historischinstitutionalistischer<br />

Sicht abgeleitete These lautete, dass sich mit der<br />

Energiewende in Deutschland kein rapider Politikwechsel vollzogen habe.<br />

Er argumentierte, dass die meisten Politiken, die heute unter Energiewende<br />

gefasst werden, sich tatsächlich innerhalb eines Pfad der nachhaltigen<br />

47


Energiezukunft bewegen, der bereits durch unterschiedliche bundesdeutsche<br />

Regierungen seit den 90er Jahren beschritten wurde.<br />

Holger Kolb von der Universität Münster referierte zu einem migrationspolitischen<br />

Thema: „Vom „restriktiven Außenseiter“ zum „liberalen Musterland“.<br />

Deutschland und die Arbeitsmigrationspolitik“. Er formulierte die<br />

These, dass die ab 1990 initiierten und seit 2005 beschleunigten politischen<br />

Maßnahmen in den Bereichen der Einwanderungspolitik, Integrationspolitik<br />

und Einbürgerungspolitik dazu geführt haben, dass Deutschland<br />

sich in diesen Politikfeldern vom Außenseiter zum Durchschnittsland entwickelt<br />

habe.<br />

Der Beitrag von Reimut Zohlnhöfer und Nicole Herwig, beide von der Universität<br />

Heidelberg, thematisierten einen weiteren interessanten Fall einer<br />

Policy-Variante: „Paradigmatischer Wandel in der deutschen Arbeitsmarktpolitik:<br />

Die Hartz-Gesetze“. Reimut Zohlnhöfer stellte in seiner Präsentation<br />

des Themas die Frage ins Zentrum, warum die Regierung von Bundeskanzler<br />

Schröder eine so weitreichende Arbeitsmarktreform in Gang setzte,<br />

nachdem er in den Jahren zuvor nicht viel in diesem Politikfeld unternommen<br />

hatte. In dem Beitrag argumentieren die Autoren, dass die Beantwortung<br />

der Frage mit etablierten Forschungsperspektiven der Public<br />

Policy Forschung nur schwer und nicht recht zufriedenstellend zu beantworten<br />

seien. Als alternativer Forschungszugang wurde der Multiple<br />

Streams Approach (MSA) zur Erklärung favorisiert und angewendet.<br />

Der zweite Tagungstag begann inhaltlich mit dem Vortrag von Thomas<br />

Gerlinger von der Universität Bielefeld begonnen. Das Referat stand unter<br />

dem Titel: „Die Einführung von Preisverhandlungen für patentgeschützte<br />

Arzneimittel durch die schwarz-gelbe Koalition - das Arzneimittelmarkt-<br />

Neuordnungsgesetz“. Die Art und Weise der Abschaffung des Preisfestsetzungsmonopols<br />

der Pharmaunternehmen, so die These, stelle einen rapiden<br />

Politikwechsel dar. In seinem Vortrag untersuchte Thomas Gerlinger<br />

Gründe und Interessen für den Politikwechsel.<br />

Im Anschluss referierten Sebastian Harnisch und sein Mitarbeiter Simon<br />

Weiß zum Thema: „Rapider Politikwechsel in der deutschen Verteidigungspolitik:<br />

eine analytische Kurzgeschichte der Suspendierung der Wehrpflicht“.<br />

Die Vortragenden argumentierten, dass die Aussetzung der Wehrpflicht<br />

deshalb einen rapiden Politikwechsel darstelle, weil die Einführung<br />

einer „Freiwilligenarmee“ ein grundlegendes Prinzip der deutschen Wehrstruktur<br />

nach 1945 grundlegend verändere. Aufgrund des Politikwechsels<br />

hätte sich die strategische Orientierung der Bundeswehr hin zu einer „Armee<br />

im Einsatz“ vollzogen.<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

48


Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Agnes Blome von der Humboldt-Universität zu Berlin trug zum Thema: „Politischer<br />

Wettbewerb und rapide Politikwechsel in der Familienpolitik“ vor.<br />

Die These des Vortrags lautete, dass sich ein rapider Politikwechsel in der<br />

familienpolitischen Fokussierung von Einverdiener- zu<br />

Doppelverdienerfamilen vollzogen habe. Agnes Blome argumentierte, dass<br />

in Deutschland ein Wandel zur Müttererwerbstätigkeit und Kinderbetreuung<br />

stattgefunden habe, der zum verschärften Parteienwettbewerb führte,<br />

den sich wiederum die Familienpolitik zu nutze machte.<br />

Die Präsentationen von Fallanalysen rundete Dominic Heinz von der Technischen<br />

Universität Darmstadt mit einem Vortrag aus dem Bereich der<br />

vergleichenden bundesdeutschen Föderalismusforschung ab. Sein Thema<br />

lautete: „Koordination der Haushalte in Bund und Ländern im Stabilitätsrat:<br />

Rapider Politikwechsel trotz Politikverflechtung?“. Dominc Heinz vertrat<br />

die These, dass aufgrund der steigenden Staatsschulden ein rapider Politikwechsel<br />

in der Koordination der Haushaltspolitik von Bund und Ländern<br />

stattfinde. Er argumentierte, dass der Wechsel von „deficit spending“ zu<br />

„balanced budget“ aus dem Zusammenspiel einer Koalitionsbildung im Zusammenspiel<br />

mit der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/09 erreicht wurde.<br />

Manfred G. Schmidt (Universität Heidelberg) übernahm zum Ende der Tagung<br />

die wichtige und diffizile Aufgabe, Beiträge, Verlauf und Ergebnisse<br />

der Vorträge und Debatten um das Verständnis „Rapider Politikwechsel“<br />

zu kommentieren. Die zentrale Botschaft seines Referates war, dass mit<br />

der Auseinandersetzung mit rapiden Politikwechseln weitgehend politikwissenschaftliches<br />

Forschungsneuland betreten werde. Manfred G.<br />

Schmidt skizzierte künftige Forschungsbedarfe im Blick auf das politische<br />

System Deutschlands und für international vergleichende Analysen. Zum<br />

heutigen Zeitpunkt seien Fragen zu Zeitpunkt, Voraussetzungen, Akteuren<br />

und Ursachen konzeptionell anspruchsvoll und empirisch gesättigt nicht zu<br />

beantworten. Wichtige Herausforderungen in der Auseinandersetzung mit<br />

rapiden Politikwechseln sieht er für Großtheorien und für das Verständnis<br />

politischer Steuerung.<br />

Die „Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung“ hat die Tagung finanziell<br />

unterstützt. Herzlich gedankt sei an dieser Stelle auch dem<br />

Lehrstuhlteam von Friedbert W. Rüb für die gute Organisation im Vorfeld<br />

und im Verlauf der Tagung! Es ist fest geplant, die überarbeiteten Tagungsbeiträge<br />

zeitnah zu publizieren.<br />

Stephan Bröchler<br />

(SprecherInnenteam der Sektion: „Regierungssystem und Regieren in der<br />

Bundesrepublik Deutschland“).<br />

49


Sektion „Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />

An der 3-Länder-Tagung „Politik der Vielfalt“ (19. bis 21. September 2013)<br />

an der Universität Innsbruck beteiligt sich die Sektion mit den folgenden<br />

beiden panels :<br />

Thema 29: Vielfalt vergleichend untersuchen?! Entwicklung von Fragen,<br />

Themen und Methoden in der vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

senschaft<br />

Organisatoren: Steffen Kailitz, Philipp Harfst, Anja Mihr, Claudia Wiesner<br />

Freitag, 20.09: 11.00-12.30<br />

Panel 1 Methoden der Vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong> (Leitung: Steffen<br />

Kailitz)<br />

Sebastian Jäckle: Mehrebenenanalysen als ein Baustein zur Analyse politischer<br />

Vielfalt<br />

Claudia Wiesner: Qualitative Methoden in der Vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Tom Mannewitz: Begrenzte empirische Vielfalt und kausale Unausgewogenheit:<br />

Typische Probleme von multi-value Qualitative Comparative Analysis<br />

und deren Lösung<br />

Samstag, 21.09: 09.00-10.30<br />

Panel 2 Fragen & Themen der Vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong> (Leitung:<br />

Anja Mihr)<br />

Martin Schultze: Multiple Gruppenvergleiche zur Aufdeckung von Vielfalt<br />

im Wählerverhalten<br />

Julia Lepperhoff: Von „Equality“ zu „Diversity“? Vielfalt als neues Paradigma<br />

der Antidiskriminierungspolitik: Antidiskriminierungspolitik in Deutschland,<br />

Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden – ein Ländervergleich<br />

im Licht europapolitischer Diskurse<br />

Regina Weber: Comparative Analysis of the Attitudes of Individuals: A<br />

Mixed Method Proposal to Study Young Party Members<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Die Jahrestagung der Sektion findet unter dem Motto „Politik, Region(en)<br />

und Kultur in der vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong>“ vom 9.10.2013 bis<br />

11.10.2013in Leipzig statt. Die Tagung organisieren Astrid Lorenz und<br />

Gert Pickel. Es folgt das Programm:<br />

Mittwoch, 9.10.2013<br />

10.00-13.00 Panel des wissenschaftlichen Nachwuchses (Leitung: Lisa<br />

Anders/Toralf Stark) Vorträge: „Alle sind gleich, manche sind gleicher“ –<br />

50


Ein Erklärungsansatz für das „Jein“ im Europäischen Integrationsprozess<br />

der Türkei (Lisa Schäfer); Führt regionale Integration zu einer gemeinsamen<br />

Außenpolitik? Das Abstimmungsverhalten von regionalen Organisationen<br />

in der UN Generalversammlung im Vergleich (Nicolas Burmester/Michael<br />

Jankowski); Präsidentielles Leadership im Kontext südamerikanischer<br />

Integration. Institutionalisierung politischer Steuerungsmechanismen<br />

innerhalb des Mercosur und der CAN im Vergleich (Anne M. Hoffmann);<br />

Explaining autocratic resilience in moments of contestation.<br />

Trajectories of the “Arab Spring” in Morocco (Ilyas Saliba); Wie können<br />

kollektive Beteiligungsrechte den Einfluss ethnischer Gruppen auf Entscheidungsprozesse<br />

erhöhen? – Ein Konzept zur Überprüfung der Effektivität<br />

von Institutional Engeneering (Marie-Sophie Heinelt); Rechtspopulismus<br />

und Rechtsextremismus in Belgien, Frankreich, Österreich und den Niederlanden<br />

(Tanja Wolf)<br />

Anschließend Mittagspause<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

14.00-16.00 Zeitgleich drei panels<br />

1. Kultur in Operationalisierung. Operationalisierung von Kultur (Leitung:<br />

Eva Katharina Sarter/Yvonne Franke) Vortäge: Entontologisierung der Kultur:<br />

Soziologische Überlegungen zur Invalidität einer gängigen unabhängigen<br />

Variable (Daniel Kumitz); Staat, Legitimität und politische Kultur: Der<br />

Ansatz der vergleichenden kulturellen politischen Ökonomie (Nadine Reis);<br />

Der Leitbildsurvey des BiB - ein Modell zur Operationalisierung von Kultur?!<br />

(Katrin Schiefer); Zur Bedeutung kultureller Muster im Menschenrechtsmonitoring<br />

(Julia Wirsbinna)<br />

2. Podium: Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong> senschaft und Comparative Area Stu-<br />

dies: der Vergleich als Herausforderung<br />

(Moderation: Gero Erdmann)<br />

Podium: Thomas Bierschenk, Hans-Joachim Lauth, Matthias Middell<br />

3. Verfassungswandel und territoriale Dynamiken: Regionale Differenzen<br />

und institutionelle Reformen in Mehrebenensystemen (Leitung: Bettina Petersohn/Jörg<br />

Kemmerzell) Vorträge: Why Decentralise Authority? An Analysis<br />

of Medium Term Electoral Motives of Government Parties on the Territorial<br />

Dimension (André Kaiser/Leonce Röth); Die politische Klasse als<br />

Akteur im Prozeß der Institutionalisierung territorialer Ordnung: Beispiele<br />

aus drei europäischen Ländern (Klaus Stolz); Parteienwettbewerb im Reformprozess.<br />

Wer erzeugt territoriale Dynamiken im spanischen<br />

Mehrebenensystem? (Eva Maria Rhode); Pfade institutioneller Reform in<br />

den neuen Mehrebenensystemen Ostmitteleuropas (Martin Brusis)<br />

16.30-17.15 Offizielle Eröffnung der Tagung mit Grußworten (Astrid Lorenz/Gert<br />

Pickel)<br />

51


17.15-19.00 Podiumsdiskussion: Politische Kultur(en) in der Vergleichen-<br />

den <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

P<br />

(Moderation: Steffen Kailitz) Podium: Heike Holbig,<br />

Andreas Mehler, Susanne Pickel, Christian Welzel<br />

Donnerstag, 10.10.2013<br />

8.30-10.30 Zeitgleich drei panels<br />

1. Politische Kultur(en) und Persistenz politischer Regime im Vergleich I<br />

(Leitung: Susanne Pickel/Wiebke Breustedt/Toralf Stark) Vorträge: Einheit,<br />

Vielfalt, Hybridität? Zur theoretischen und empirischen Erfassung der<br />

globalen Konfiguration politischer Kulturen (Sophia Schubert); Typen politischer<br />

Kultur in nicht-demokratischen Systemen. Eine Analyse autoritärer<br />

und hybrider Regime Südostasiens (Marlene Mauk); Demokratie = Demokratie?<br />

Mögliche Ursachen fehlender Messinvarianz politischen Vertrauens<br />

in nicht-westlichen Demokratien (Wiebke Breustedt); Die Wahrnehmung<br />

zur Legitimität in der EU: Kongruenz oder Inkongruenz von Eliten und Bürgerkultur<br />

(Norma Osterberg-Kaufmann)<br />

2. Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong> und Areas: Wie viel Area-Expertise<br />

braucht der Vergleich vor dem Hintergrund sich verstärkender Globalisie-<br />

rungs- und Vernetzungstendenzen<br />

(Leitung: Kristin Seffer/Markus-Michael<br />

Müller) Vorträge: Areas in Zeiten sich vertiefender Globalisierung – das<br />

Ende vergleichsmethodisch rigoroser Area Studies? (Heidrun Zinecker);<br />

Der Mango-Pflaume Vergleich. Fallstricke qualitativer Regionen übergreifender<br />

Vergleiche (Rolf Frankenberger/Patricia Graf); Functional<br />

equivalents and labour policy-making in Germany and Japan: The role of<br />

institutions of coordination for legislative reform (Steffen Heinrich); Braudel<br />

„trans“-atlantisch? Die historisch-strukturell vergleichende Methode<br />

und Gewalt in Zentralamerika und der Karibik (Hannes Warnecke); Bildung<br />

und soziale Ungleichheiten in Lateinamerika: Kontinuität im Wandel in Venezuela<br />

und Uruguay (Stefan Peters)<br />

3. Kooperation und Solidarität trotz nationaler Vielfalt? Nationenimages<br />

und nationale Frames im internationalen System (Leitung: Nicola<br />

Bücker/Tuuli-Marja Kleiner) Vorträge: Die Entstehung von<br />

Nationenimages: theoretische Überlegungen und ein historischdynamisches<br />

Schichtenmodell (Günter Bentele); Der Einfluss regionaler<br />

Kulturen auf Migrationsströme: eine empirische Untersuchung interregionaler<br />

Mobilität und kultureller Werte in 14 europäischen Ländern (Jochen<br />

Hirschle); Deutschland – Land der Energiewende? Die Eigen- und Fremd-<br />

Konstruktion eines energie- & klimapolitischen Nationenimages und deren<br />

Auswirkungen auf die internationale Kooperation (Jens Marquardt); Der<br />

Einfluss von Minderheiten und der Integrationspolitik auf Nationenimages<br />

(Karin Schnebel)<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

52


Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

11.00-13.00 Zeitgleich drei panels<br />

1. Politische Kultur(en) und Persistenz politischer Regime im Vergleich II<br />

(Leitung: Susanne Pickel/Wiebke Breustedt/Toralf Stark) Vorträge:<br />

Tightness/Looseness: A fruitful concept for political culture research?<br />

(Franziska Deutsch/Marieke van Egmond); Kulturelle Vielfalt, politische<br />

Kultur und Konflikte. Die Rolle von sozialer Anerkennung und nationaler<br />

Identifikation als Stabilitätsfaktoren in kulturell heterogenen Gesellschaften<br />

(Nina Guerin); Politische Kultur und demokratischer Verfassungsstaat –<br />

ein Zwei Ebenen Modell (Tom Mannewitz)<br />

2. Parlamentarische Kontrolle in den deutschen Bundesländern (Leitung:<br />

Werner Reutter/Lisa Anders) Vorträge: Parlamentarische Anfragen als oppositionelles<br />

Kontrollinstrument im Mehrebenensystem der Bundesrepublik<br />

(Christian Stecker); Europäisierung des deutschen Landesparlamentarismus?<br />

Die Rolle der Landesverwaltungen bei der Umsetzung der Subsidiaritätskontrolle<br />

(Aron Buzogany/Jens Häsing); Landesparlamente, Finanzpolitik<br />

und die Schuldenbremse in Zeiten der Finanzkrise (Henrik<br />

Scheller)<br />

3. Herausforderungen der vergleichenden Rechtsextremismusforschung<br />

(Leitung: Oliver Decker/Johannes Kiess/Elmar Brähler) Vorträge: "New“<br />

Right-Wing Terrorism and Its Challenges. The Crimes Committed by<br />

Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) in a Comparative Framework<br />

(Michael Edinger); Attitude and agency: common roots, diverting methodologies,<br />

joint ventures? (Kathrin Reimer); Ideologien rechtsextremer Parteien<br />

und Bewegungen in Südosteuropa und deren Folgen für die vergleichende<br />

Rechtsextremismusforschung (Sebastian Goll); Reputation Building<br />

and the Electoral Success of Right-wing Extremism in Greece (Vassiliki<br />

Georgiadou/Ioannis Konstantinidis/Lamprini Rori/Elias Dinas)<br />

14.30-16.30 Zeitgleich drei panels<br />

1. Regionale Dynamiken der Demokratieentwicklung in vergleichender<br />

Perspektive (Leitung: Britta Weiffen/Gert Pickel) Vorträge: Multi-Party<br />

Elections in Africa: A Diverse Picture (Matthijs Bogaards); Regimewechsel,<br />

Regimewandel und autoritäre Dauerhaftigkeit: Erklärungsansätze zur Verlaufsvielfalt<br />

des Arabischen Frühlings (Thomas Demmelhuber); Der Kampf<br />

um Demokratie in Südasien: Ursachen, Verlauf und regionale Muster<br />

(Christian Wagner); Demokratiekrisen in Lateinamerika und die Reaktion<br />

der internationalen Gemeinschaft (Britta Weiffen)<br />

2. Zwischen Hörsaal und Internet. Neue Formen der politikwissenschaftlii-<br />

chen Lehre (Moderation: Stefan Skupien) Podium: Anja Mihr, Catherina<br />

Sachse, Toralf Stark, Michael Stoiber<br />

3. Rechtsextremismus und Regionalismus (Leitung: Ursula Birsl/Samuel<br />

Salzborn) Vorträge: „Aufmarsch- und Rückzugsgebiete für die Nationali-<br />

53


sten Deutschlands …“ Zur regionalen Dimension rechtsextremer<br />

Vergemeinschaftung in der Bundesrepublik Deutschland (Gideon<br />

Botsch/Christoph Kopke) Nationalismus und Antisemitismus im Printmediendiskurs<br />

um die Finanzkrise in Österreich und England (Karin Stögner);<br />

Wohlfahrtschauvinismus = regionalistischer Rechtspopulismus? (Florian<br />

Hartleb)<br />

17.00-18.00 Mitgliederversammlung der <strong>DVPW</strong>-Sektion „Vergleichende<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />

schaft“<br />

19.00-21.00 Öffentliche e Diskussionsveranstaltung im Zeitgeschichtlichen<br />

Forum (Leipzig, Grimmaische Straße 6): Politische Kultur in Deutschland<br />

nach der friedlichen Revolution (Moderation: Astrid Lorenz, Claudia Wiesner)<br />

Podium: Robert Clemen, Mitglied des Sächsischen Landtags (CDU);<br />

Rainer Eckert, Direktor des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig; Constanze<br />

Krehl, Mitglied des Europäischen Parlaments (SPD); Günther Nonnenmacher,<br />

Herausgeber der FAZ und Honorarprofessor an der Universität Leipzig<br />

Anschließend Kleiner Empfang<br />

Freitag, 11.10.2013<br />

9.00-11.00 Zeitgleich drei panels<br />

Der lange Schatten der Religion in Europa. Einflüsse der religiösen und<br />

konfessionellen Prägung auf politische Orientierungen und politisches Ver-<br />

halten: transnationale und regionale Vergleiche I (Leitung: Antonius Liedhegener/Ulrich<br />

Rosar) Vorträge: Wahlen & Parteibindung. Religiöse Pluralisierung<br />

und Wählerverhalten im christlichen Europa (Mira Hassan/Pascal<br />

Siegers); Glaube, Werte, CDU? Religiosität und Wertorientierungen als Determinanten<br />

der Parteiidentifikation von Zuwanderern und ihren Nachkommen<br />

in Deutschland (Stephanie Müssig); Die moralpolitische Konfliktlinie:<br />

Zwischen liberalen und konservativen Perspektiven in Religion und<br />

Politik (Anja Hennig); Zur Lobbyarbeit der muslimischen Organisationen in<br />

Deutschland (Ufuk Olgun)<br />

2. Gewaltenteilung innerhalb der Europäischen Union (Leitung: Miriam<br />

Hartlapp/Daniel Göler, Diskutantin: Ingeborg Tömmel) Vorträge: Das System<br />

der horizontalen Gewaltenteilung in der EU – quasi-parlamentarisch<br />

oder quasi-präsidentiell? (Frank Decker/Jared Sonnicksen); Die direkte<br />

Parlamentsbeteiligung in EU-Angelegenheiten – ein Vergleich zwischen<br />

Frankreich, Deutschland und Polen? (Pawel Szczerbak); Karlsruhe – Luxemburg<br />

– Straßburg. Gerichtliche Gewaltenteilung in der EU? (Uwe<br />

Kranenpohl); Auswirkungen der gestärkten Rolle des Europäischen Rates<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

54


Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

und seines gewählten Präsidenten auf das System der checks and<br />

balances in der EU (Martin Große Hüttmann)<br />

3. Corruption and Political Power from a Comparative Area Perspective I<br />

(Leitung: Christian von Soest/Thomas Richter) Vorträge: Curse of EU<br />

funds in Central and Eastern Europe? On how EU funds impact on grand<br />

corruption (Mihály Fazekas/Jana Chvalkovska/Jiri Skuhrovec/István Janos<br />

Tóth/Lawrence Peter King); Is it all about profit? Corruption in European<br />

Comparative Perspective (Ina Kubbe); Corruption the Anti-Corruption Reform:<br />

The Judicial Reform and the Fight against Corruption in Romania after<br />

January 2007 (Luana Martin); Corruption in Latin America and Eastern<br />

Europe: Conceptualizing and measuring a „bad informal institution“ (Wolfgang<br />

Muno)<br />

11.30-13.30 Zeitgleich drei panels<br />

1. Der lange Schatten der Religion in Europa. Einflüsse der religiösen und<br />

konfessionellen Prägung auf politische Orientierungen und politisches Ver-<br />

halten: transnationale nationale und regionale Vergleiche II (Leitung: Antonius Liedhegener/Ulrich<br />

Rosar) Vorträge: Symphonia und Toleranz: Religion und<br />

Identität in Russland und Tatarstan (Julia Gerlach); Europas religiöser Demos?<br />

Der Zusammenhang zwischen politischer Identität und Religion in<br />

Westeuropa (Margarete Scherer); Das Makro-Mikro-Puzzle der Säkularisierung<br />

– oder: warum haben säkularisierte Gesellschaften mehr Sozialkapital<br />

obwohl religiöse Menschen sozial aktiver sind? (Sigrid Roßteutscher/Richard<br />

Traunmüller); Kultur oder Struktur in unterschiedlichen Kontexten:<br />

Religion und soziale Partizipation in europäischen Gesellschaften<br />

(Katarzyna Lasinska)<br />

2. Symbolic politics: influencing political culture and democratisation in-<br />

i<br />

side and outside the EU (Leitung: Claudia Wiesner) Vorträge: Sustainable<br />

development, policy tools and regime type - democracies and autocracies<br />

in comparison (Stefan Wurster); Autoritäre (Re-)Stabilisierungstendenzen<br />

durch Externe Demokratieförderung? (Can Zeyrek); Autoritäre Persistenz<br />

durch Fußballpolitik? (Timm Beichelt); Die Macht politischer Narration<br />

(Anja Franke-Schwenk); How to study EU programme implementation and<br />

local experiences/ the relation between central and the local?" Two cases<br />

from Finland: LEADER and Culture (Katja Mäkinen/Marko Nousianen)<br />

3. Corruption and Political Power from a Comparative Area Perspective II<br />

(Leitung: Christian von Soest/Thomas Richter; Diskutantin: Alina Mungiu-<br />

Pippidi) Vorträge: From Patronage to Program: Programmatic and<br />

Clientelistic Campaign Strategies in Ghana’s 2012 Elections(Mascha<br />

Rauschenbach); Corrupt networks as the basis of political power – empirical<br />

insights into Sicilian politics (Dorothea Urban); Comparing Corruption<br />

55


Around The World: Are There Area-Specific Trends and Explanations? (Sabrina<br />

Maass/Thomas Richter/Christian von Soest)<br />

13.30-14.00 Good Bye<br />

SprecherInnen der Sektion sind:<br />

JProf. Philipp Harfst, Universität Greifswald<br />

PD Dr. Steffen Kailitz, Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung,<br />

Dresden<br />

Prof. Dr. Anja Mihr, Universität Utrecht<br />

PD Dr. Claudia Wiesner, Universität Marburg und Universität Jyväskylä<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

56


V. Berichte der Arbeitskreise<br />

Arbeitskreis „Demokratieforschung“<br />

Ankündigungen:<br />

Die nächste Jahrestagung des AK soll im Herbst 2014 (voraussichtlich Ende<br />

September/erste Oktoberhälfte) zum Thema (Arbeitstitel) „Web 2.0 –<br />

Demokratie 2.0?“ stattfinden. Freundlicherweise hat sich Sprecherratsmitglied<br />

Marianne Kneuer bereit erklärt, diese Tagung in Hildesheim zu beherbergen.<br />

Ein Call for Papers wird noch folgen.<br />

Ferner ist eine Kooperation mit dem Arbeitskreis „Politik und Religion“ für<br />

das Frühjahr 2015 zum Thema „Demokratie und Religion“ (Arbeitstitel) angedacht,<br />

die in Leipzig stattfinden soll.<br />

Auf dem 23. World Congress der International Political Science Association<br />

(IPSA) vom 19. Bis 24 Juli 2014 in Montreal veranstaltet das IPSA Research<br />

Committee 34 "Quality of Democracy" (Marianne Kneuer, Universitat<br />

Hildesheim) gemeinsam IPSA Research Committe “Political Communication”<br />

(Oscar Luengo, Universidad de Granada) ein Panel zu "Social media<br />

and their effects on the quality of democracy". Der Call for Papers wird<br />

im Herbst 2013 herausgehen.<br />

Vergangene Tagungen des Arbeitskreises 2013<br />

„Demokratie jenseits klassischer Partizipationsformen“<br />

Die Jahrestagung des <strong>DVPW</strong>-Arbeitskreises Demokratieforschung fand unter<br />

dem Titel „Demokratie jenseits der klassischen Partizipationsformen“<br />

vom 6. bis 8. Juni 2013 an der FernUniversität in Hagen statt-<br />

Tagungsprogramm<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Podiumsdiskussion<br />

Anna Christmann, „Effekte direkt-demokratischer Verfahren“<br />

Christoph Bieber, „Auswirkungen von Internet und Neuen Medien auf politische<br />

Partizipation“<br />

Lars Holtkamp, „Neue Partizipationsmöglichkeiten auf kommunaler Ebene“<br />

Session 1: Auswirkungen neuer Partizipationsformen<br />

„Der Verlust politischer Gleichheit. Warum ungleiche Partizipation der Demokratie<br />

schadet“ (Armin Schäfer)<br />

„Partizipation jenseits der Unterscheidung von Inklusion und Exklusion. Einige<br />

systematische Überlegungen zum Partizipationsbegriff im Anschluss<br />

an Jacques Rancière“ (Werner Friedrichs)<br />

58


„Demokratiebewertung und Partizipation in heterogenen Lebenswelten“<br />

(Rolf Frankenberger / Daniel Buhr)<br />

„Braucht die kooperative Demokratie rechtliche Garantien?“ (Peter Patze-<br />

Diordiychuk)<br />

Session 2: Direkte Demokratie I<br />

„Die falschen Versprechen der direkten Demokratie. Eine ideengeschichtliche<br />

Revision“ (Samuel Salzborn)<br />

„Der Volksentscheid zu Stuttgart 21 im Partizipationskontext. Hintergründe<br />

und Strukturen“ (Thorsten Faas)<br />

„‘Wenn wir das verabschieden, haben wir den nächsten Volksentscheid!‘<br />

Die Rolle direkt-demokratischer Instrumente in den deutschen Landesparlamenten“<br />

(Anna Christmann)<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Session 3: Alternative Partizipationsformen auf lokaler Ebene<br />

„Bürger als Agenda-Setter in der lokalen Politik? Eine politikfeldspezifische<br />

Analyse am Beispiel von Bürgerhaushalten“ (Martina Neunecker)<br />

„Reflexive Kommunalpolitik und -verwaltung durch neue Bürgerbeteiligungsinstrumente?<br />

Eine Betrachtung anhand von Umfrageergebnissen und<br />

dem Beispiel des ‚Aktiven Kommunalen Beschwerdemanagements’“ (Marc<br />

Seuberlich)<br />

„Bewertung der politischen Informationspolitik und Beteiligungsmöglichkeiten<br />

aus Sicht von Bürgern und Politikern auf lokaler Ebene“ (Sebastian<br />

Kuhn)<br />

Session 4: Nutzung und Effekte von Online-Beteiligungsformaten<br />

„Das Mobilisierungspotential von Bürgerbeteiligung über das Internet. Ein<br />

Vergleich zwischen Deutschland und Großbritannien am Beispiel der Kontaktaufnahme<br />

mit Abgeordneten“ (Tobias Escher)<br />

„Und was sagt der Bürger? Erwartungen und Erfahrungen von Teilnehmern<br />

an Online-Bürgerhaushalten“ (Alma Kolleck)<br />

Session 5: Direkte Demokratie II<br />

„Moritz Rittinghausen und die radikale Demokratie“ (Philipp Erbentraut)<br />

„Intention und Effekt direkter Demokratie in Westeuropa. Ein Beitrag zu einer<br />

funktionalen Theorie direkter Demokratie“ (Eike-Christian Hornig)<br />

„The Squared Circle of Participatory Democracy. Scaling-Up Deliberation<br />

to the National Level” (Thamy Pogrebinschi)<br />

59


Session 6: Unkonventionelle Partizipationsformen im Vergleich<br />

„Dominanz unkonventioneller Beteiligungsformen durch politische Parteien<br />

in Mittelosteuropa. Gefahr für junge Demokratien oder eine Phase ihrer<br />

politischen Evolution?“ (Lukasz Jackiewicz / Marton Gero / Michal Zabdyr-<br />

Jamroz)<br />

"Hohe Partizipation als Folge einer schwachen Opposition? Theoretische<br />

und empirische Modelle zur Wechselwirkung von Demokratietyp, Opposition<br />

und Partizipation“ (Simon Franzmann)<br />

„’A person acts, politically, as (s)he is socially.’ Formen Politischer Partizipation<br />

und politische Beteiligung in 28 europäischen Ländern“ (Susanne<br />

Pickel / Toralf Stark)<br />

“Measuring Democracy”<br />

Unter diesem Titel fand vom 29.09. bis 1.10.2013 eine gemeinsame Tagung<br />

des AK mit dem IPSA Research Committee 34 "Quality of Democracy"<br />

der International Political Science Association (IPSA) an der Universität<br />

Frankfurt statt.<br />

Tagungsprogramm<br />

Welcome and Introduction<br />

Marianne Kneuer (AK Demokratieforschung), José Alvaro Moisés, (RC Quality<br />

of Democracy, IPSA), Hans-Joachim Lauth, (AK Demokratieforschung)<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Key note<br />

Gerardo Munck (University of Southern California, USA), Concepts of democracy<br />

as a basis for measuring democracy<br />

Session 1: Quantitative Approaches: Indices – new approaches, Chair: Jo-<br />

J<br />

sé Alvaro Moisés<br />

John Micklethwait (The Economist, Great Britain), Economist Intelligence<br />

Unit<br />

Wolfgang Merkel (WZB, Berlin), Democracy Barometer (NCCR)<br />

Session 2: Quantitative Approaches: Surveys I, Chair: Susanne Pickel<br />

Svend-Erik Skaaning and Staffan Lindberg (University of Aarhus,<br />

Denmark/University of Florida, USA), Varieties of Democracy<br />

60


Martin Brusis (LMU München), Sustainable Governance Index, Bertelsmann<br />

Session 2: Quantitative Approaches: Surveys II, Chair: Gert Pickel<br />

Christian Welzel (Leuphana, University of Lüneburg), World Values Survey<br />

Marta Lagos (Corporación Latinobarometro, Providencia, Chile), Latinobarómetro<br />

Session 3: Mixing qualitative and quantitative approaches, Chair: Hans-<br />

Joachim Lauth<br />

Leonardo Morlino (University of Rome, Italy)<br />

Michael Stoiber (FernUniversität Hagen, Germany)<br />

Session 4: Qualitative Approaches, Chair: Daniela Piana<br />

Vidar Helgesen (International Institute for Democracy and Electoral Assistance,<br />

Stockholm, Sweden), State of Democracy Index<br />

Hans-Joachim Lauth, Germany (University of Würzburg)<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Session 5: Looking at the output, Chair: Britta Weiffen<br />

David F. J. Campbell (Klagenfurt, Austria), Sustainable development<br />

Anja Mihr (University of Utrecht, Netherlands), Transitional Justice<br />

Session 6: Looking at citizens and participation, Chair: Gero Erdmann<br />

Brigitte Geißel and Quinton Mayne (Frankfurt/Main, Harvard, USA),<br />

Looking at the citizen – a qualitative approach<br />

Dieter Fuchs (University of Stuttgart), Looking at the citizen – a quantitative<br />

approach<br />

André Bächtiger (University of Lucerne, Switzerland), Measuring deliberation<br />

Session 7: Looking at different t aspects, Chair: Svend-Erik Skaaning<br />

Jorge Arias (Polilat, Buenos Aires, Argentine), Measuring the subnational<br />

level<br />

Roundtable and Concluding Remarks<br />

61


„Regionale Dynamiken der Demokratieentwicklung in vergleichender Per-<br />

spektive“<br />

Im Rahmen der Tagung der <strong>DVPW</strong>-Sektion Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

in Leipzig vom 9.10.2013 bis 11.10.2013 hat der AK ein Panel zu<br />

„Politische Kultur und Region(en) im Vergleich“ organisiert. Zum Thema<br />

„Regionale Dynamiken der Demokratieentwicklung in vergleichender Perspektive“<br />

wurden folgende Vorträge gehalten:<br />

Matthijs Bogaards (Jacobs University Bremen): „Multi-Party Elections in Africa:<br />

A Diverse Picture“<br />

Thomas Demmelhuber (Universität Hildesheim): „Regimewechsel, Regimewandel<br />

und autoritäre Dauerhaftigkeit: Erklärungsansätze zur Verlaufsvielfalt<br />

des Arabischen Frühlings“<br />

Christian Wagner (Stiftung Wissenschaft und Politik): „Der Kampf um Demokratie<br />

in Südasien: Ursachen, Verlauf und regionale Muster“<br />

Britta Weiffen (Universität Konstanz): „Demokratiekrisen in Lateinamerika<br />

und die Reaktion der internationalen Gemeinschaft“<br />

Im Juli ist das neue Heft der Zeitschrift für Vergleichende Politikwissen-<br />

schaft (ZfVP, Jg. 7, Heft No. 2/2013) erschienen:<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Inhaltsverzeichnis:<br />

Essay<br />

Christiane Lemke: Reshaping America? Policy choices and policy dilemmas<br />

in the second Obama term<br />

Aufsatz<br />

Felix Hörisch: Fiscal Policy in Hard Times – A Fuzzy-Set QCA of Fiscal Policy<br />

Reactions to the Financial Crisis<br />

Kommentar<br />

Sebastian Jäckle, Uwe Wagschal, Rafael Bauschke: Allein die Masse<br />

macht’s nicht – Antwort auf die Replik von Merkel et al. zu unserer Kritik<br />

am Demokratiebarometer<br />

Literaturbericht<br />

André Bächtiger, Dominik Wyss: Empirische Deliberationsforschung – eine<br />

systematische Übersicht<br />

Tagungsbericht<br />

62


Daniel Thieme, Frank Schenker: Religionspolitik in der Bundesrepublik<br />

Deutschland und der EU. Tagung des <strong>DVPW</strong> Arbeitskreises „Politik und Religion/<br />

Politics and Religion“ vom 18.–20.4.2013 in der Katholischen Akademie<br />

Berlin<br />

Rezensionen<br />

In der zweiten Jahreshälfte 2013 wird das neue ZfVP-Sonderheft<br />

"Corruption" erscheinen, das von Tobias Debiel und Andrea Gawrich<br />

herausgegeben wird.<br />

Adressen der Sprecher/innen<br />

des Arbeitskreises:<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

PD Dr. Gero Erdmann<br />

GIGA German Institut of Global and Area Studies, Leiter<br />

Forschungschwerpunkt 1: Legitimität und Effizienz politischer Systeme<br />

Neuer Jungfernstieg 21, 20354 Hamburg, GIGA Berlin Büro<br />

Tel.: +49 (0)30 25040985, gero.erdmann@giga-hamburg.de<br />

Prof. Dr. Marianne Kneuer<br />

Universität Hildesheim, Fachbereich Erziehungs und Sozialwissenschaften<br />

Institut für Sozialwissenschaften, Professur für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Marienburger Platz 22, 31141 Hildesheim<br />

Tel.: +49 (0)5121-883512, mkneuer@t-online.de<br />

Prof. Dr. Gert Pickel<br />

Universität Leipzig, Professur für Kirchen- und Religionssoziologie<br />

Otto-Schill-Str. 2, D-04109 Leipzig<br />

Tel.: +49 (0)341-9735463, pickel@rz.uni-leipzig.de<br />

Dr. Brigitte Weiffen<br />

Universität Konstanz, Fachbereich Politik- und Verwaltungswissenschaft<br />

Universitätsstr. 10, 78457 Konstanz<br />

Tel.: +49 (0)7531-882161, Brigitte.Weiffen@uni-konstanz.de<br />

63


Arbeitskreis „Gewaltordnungen“<br />

Der Arbeitskreis Gewaltordnungen befasst sich mit der Genese, Ausformung<br />

und Dynamik von staatlichen wie nichtstaatlichen Gewaltordnungen.<br />

Der letzte AK-Workshop zum Thema ‚Die dichten institutionellen Räume<br />

der Intervention‘ fand am 12. April 2013 an der FU Berlin statt.<br />

Der nächste AK-Workshop findet zum Thema „Taking Stock: Ordnungen<br />

der Gewalt heute“ am 22.11.2013 an der HU Berlin statt.<br />

Interessierte sind herzlich eingeladen!<br />

Das neue Sprecher_innen-Team lautet:<br />

Bettina Engels (FU Berlin)<br />

Sonja Grigat (VENRO, Berlin)<br />

Kai Koddenbrock (Käte Hamburger Kolleg Duisburg)<br />

post@gewaltordnungen.de<br />

www.gewaltordnungen.de<br />

23. Workshop des AK Gewaltordnungen<br />

Schwerpunktthema: Die dichten institutionellen Räume der Intervention<br />

12. April 2013, 10.30-18.00 18.00 Uhr, Freie Universität Berlin<br />

In zahlreichen Krisen- oder Nachkriegskontexten lässt sich ein babylonisches<br />

Gewirr von NGOs, internationalen Organisationen und staatlichen<br />

Agenturen beobachten, die vor Ort mit unterschiedlichen Agenden intervenieren.<br />

Mit der Proliferation von intervenierenden und koordinierenden<br />

Akteuren hat sich in einigen Fällen ein regelrechtes Regime der Organisationen<br />

etabliert, das in der Forschung seit einiger Zeit unter Begriffen wie<br />

„world culture“, „Technokratie“ oder „Internationalisierung bürokratischer<br />

Herrschaft“ beschrieben und problematisiert wird. Über die Logiken und<br />

Effekte dieser institutionellen Verdichtung in Kontexten der Intervention<br />

wissen wir jedoch noch wenig. Ziel dieser Veranstaltung war es, sich mit<br />

den dichten institutionellen Räumen der Intervention in explorativer Absicht<br />

näher zu befassen und u.a. folgende Fragen zu diskutieren: Welche<br />

Arten von organisatorischen Akteuren können wir im Kontext von Interventionen<br />

unterscheiden und wie interagieren diese? Welcher Logik (Markt,<br />

Hierarchie, Netzwerk) folgen die inter-organisationellen Beziehungen und<br />

welche Widersprüche ergeben sich hieraus? Was sind die Effekte der Proliferation<br />

von Organisationen auf den Staat?<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

64


Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

10.30-<br />

10.45 Uhr<br />

10.45-<br />

11.30 Uhr<br />

11.30-<br />

12.15 Uhr<br />

Klaus Schlichte, Universität Bremen<br />

Max Weber in Mosambik. Zur Dialektik formaler Rationalisierung<br />

12.15-<br />

13.15 Uhr<br />

13.15-<br />

14.00 Uhr<br />

Werner Distler, Philipps-Universität Marburg<br />

Die Institutionalisierung von Deutungsmacht in Postkonfliktgesellschaften<br />

14.00-<br />

14.45 Uhr<br />

14.45-<br />

15.30 Uhr<br />

15.30-<br />

16.00 Uhr<br />

16.00-<br />

16.15 Uhr<br />

16.15-<br />

17.00 Uhr<br />

17.00-<br />

18.00 Uhr<br />

danach<br />

Einführung in das Schwerpunktthema<br />

Stephan Hensell, Universität Hamburg<br />

Die dichten institutionellen Räume der Intervention<br />

Mittag<br />

Kai Koddenbrock, Universität Bremen<br />

Widerstand und Intervention: Formen der Kritik und<br />

die Produktivität ihrer Blindstellen<br />

Stefanie Wodrig, GIGA Hamburg<br />

Interventionsdiskurse. Burundi und Zimbabwe als<br />

Arenen regionaler Politik"<br />

Abschlußdiskussion<br />

Pause<br />

Themenoffener Teil<br />

Manuel Winkelkotte, Humboldt-Universität zu Berlin<br />

Symbolische Kämpfe im Transformationsprozess<br />

der palästinensischen Nationalbewegung<br />

Organisatorisches mit SprecherInnen-Wahl<br />

Gemeinsames Abendessen<br />

65


24. Treffen des <strong>DVPW</strong> Arbeitskreises „Gewaltordnungen“<br />

„Taking Stock: Ordnungen der Gewalt heute“<br />

Vorläufiges Programm, Stand 01.08.2013<br />

Datum: 22. November 2013<br />

Beginn: 10:00 Uhr<br />

Ende: 18:30 Uhr, danach: gemeinsames Abendessen im „Cum Laude“<br />

Ort: Humboldt-Universität Berlin (weitere Angaben folgen)<br />

Organisation: Sonja Grigat (Berlin), Kai Koddenbrock (Duisburg), Florian<br />

Kühn (Berlin)<br />

Perspektiven<br />

10:00 – 11:20 Perspektiven I<br />

Wolfgang Muno, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (<strong>Politikwissenschaft</strong>):<br />

„Organized Crime, Violence and the State in Comparative Perspective“<br />

Lars Ostermeier, Technische Universität Berlin (Kriminologie):<br />

„Gewalt und Ordnung aus Sicht der Kriminologie“<br />

11:20-11:35 Kaffeepause<br />

11:35 – 13:00 Perspektiven II<br />

Daniel Bultmann, Humboldt-Universität Berlin (Soziologie)<br />

„Habitus, Feld und Macht in der Analyse bewaffneter Gruppen“<br />

Silke Oldenburg, Universität Bayreuth (Ethnologie)<br />

„Die „Off-the-record“-Kultur in Ruanda“<br />

13:00 – 14:00 Mittagessen<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Konzeptionelle Grundlagen<br />

14:00 – 15:45 Georges Batailles<br />

Michael Riekenberg, Universität Leipzig (Geschichtswissenschaft)<br />

„Die Gewaltsoziologie Georges Batailles und das Überschreiten der Ordnung“<br />

Markus Michael-Müller, Freie Universität Berlin (<strong>Politikwissenschaft</strong>)<br />

„Necrolife, Necropolitics und Souveränität. Gegenwärtige Perspektiven auf<br />

Georges Bataille.“<br />

15:45 – 16:15 Kaffeepause<br />

66


Vorschau und Rückblick<br />

16:15 – 18:00 Textdiskussion<br />

Klaus Schlichte/Teresa Koloma Beck, 2014: Gewalttheorien zur Einführung.<br />

Trutz von Trotha, 1997: Zur Soziologie der Gewalt, in: Kölner Zeitschrift für<br />

Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft 37/1997, S. 9-56.<br />

18:00 – 18:30 Interna<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Abstracts<br />

Dr. phil. Wolfgang Muno: Organized Crime, Violence and the State<br />

The war against the powerful drug cartels in Mexico has led to more than<br />

60.000 dead in the last years. Organized crime has infiltrated the state in<br />

various regions and levels through corruption and clientelism. If policemen<br />

or judges do not cooperate, they are killed – “plata o plomo”, a method introduced<br />

by Pablo Escobar in Colombia. Politicians are on the payroll as<br />

well. Experts estimate that organized crime has taken over about 70 percent<br />

of Mexican municipalities and that large amounts of drug money are<br />

used in political campaigning.<br />

Mexico is just part of an iceberg. Many states around the world face powerful<br />

criminal organizations threatening the state monopoly of violence and<br />

hence stateness itself. Colombia has been already mentioned. Despite big<br />

efforts of fighting organized crime, cartels and criminal organizations are<br />

still part of everyday life in Colombia. Drug gangs control favelas in Brazil;<br />

Honduras, Guatemala and El Salvador suffer from the maras, youth gangs,<br />

working together with drug cartels. Several Eastern European states are affected<br />

as well, like Bulgaria, Albania, Serbia or the Kosovo, not to forget Italy.<br />

Some of these countries are so damaged and infiltrated that they were<br />

labeled as “parallel states” or “Mafia states”, sometimes seen as a special<br />

sub-set of fragile and failing states.<br />

Political Science has paid little attention to these problems so far. The<br />

study of organized crime is mainly a venture of sociologists and criminologists,<br />

who concentrate on legal and organizational problems and very often<br />

neglect political issues. Conflict studies, on the other hand, concentrated<br />

so far mainly on guerrilla and rebel groups in the study of violent conflicts<br />

and fragile states.<br />

In the paper, conceptual as well as empirical aspects of organized crime<br />

and the state shall be treated. First, organized crime will be reflected conceptually,<br />

focusing on relations of organized crime groups with the state.<br />

67


Five types of relationship will be distinguished: evasion, confrontation, cooperation,<br />

corruption and state capture. Second, efforts of measuring organized<br />

crime are discussed, especially Jan Van Dijk’s Composite Organized<br />

Crime Index. And third, I will compare empirical examples from Latin<br />

America and Europe as short case studies. These regions have two characteristics<br />

in common: most of the regions’ countries are democratic, and<br />

several countries of the regions exhibit an extraordinary high level of organized<br />

crime.<br />

The overall focus of the paper is thus on enhancing our understanding of<br />

organized crime, highlighting the problem of the relationship of organized<br />

crime and the state.<br />

Daniel Bultmann: Habitus, Feld und Macht in der Analyse bewaffneter<br />

Gruppen<br />

Der Vortrag stellt einen feldtheoretischen Ansatz zur Untersuchung von<br />

Machtstrukturen und Disziplinarpraktiken in bewaffneten Gruppen vor.<br />

Kommandeure setzen äußerst zahlreiche und disparate Techniken ein, um<br />

Gehorsam unter ihren Soldaten herzustellen. Während manche Kommandeure<br />

etwa über die Zufügung von physischem Schmerz strafen, setzen<br />

andere auf mentale Umerziehung. Während manche Kommandeure stark<br />

genormte Kampfsimulationen als Trainingsform einsetzen, schicken andere<br />

ihre Soldaten ohne jegliche Vorbereitung direkt ins Gefecht. Da sich die<br />

jeweiligen Unterschiede nicht allein anhand der politisch-ideologischen<br />

Ausrichtung oder ökonomischen Verfasstheit verschiedener Gruppen erklären<br />

lassen, vertritt der feldtheoretische Ansatz die Annahme, dass die<br />

verschiedenen Disziplinarpraktiken sozial differenziert sind.<br />

Die an Pierre Bourdieu’s Feldtheorie angelehnte These besagt, dass der<br />

jeweilige Machttypus den ein Akteur ausübt mit seinem Habitus<br />

zusammenhängt. Innerhalb des sozialen Feldes einer bewaffneten Gruppierung<br />

gibt es verschiedene Habitusgruppen. Die Machtpraktiken der jeweiligen<br />

Gruppe werden durch klassifikatorische Diskurse strukturiert und geleitet,<br />

in denen das Wesen von (guten) Soldaten und Kommandeuren<br />

interpretiert wird, und die von den Akteuren im Verlauf ihres Lebens bedingt<br />

durch ihre soziale Position inkorportiert wurden. Qualitative Interviews<br />

mit Akteuren aus drei, verschiedenen Guerillaverbänden aus dem<br />

kambodschanischen Bürgerkrieg (1979-1999) legen mehrere distinkte<br />

Habitusgruppen mit jeweils eigenen Diskursen und korrespondierenden<br />

Machtpraktiken offen. Während Kommandeure die im Feld vorherrschenden<br />

Disziplinartechniken strukturieren (z.B. das Curriculum der politischen<br />

Indoktrination, die militärischen Trainings, die Gefechtsvorbereitungen, das<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

68


System der Belohnungen und Strafen), beteiligen sich auch die untergebenen<br />

Soldaten an der Ausgestaltung, Verfestigung oder Umgehung des Disziplinarsystems.<br />

Der Ansatz liefert damit einige Antworten auf die Frage,<br />

wie Macht in bewaffneten Gruppen hergestellt und reproduziert wird. Die<br />

zugrundeliegende Theorie und Methodologie soll dabei am Beispiel zweier<br />

Kommandeursgruppen vorgestellt werden.<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Dr. des. Silke Oldenburg: Die „Off-the<br />

the-record“<br />

record“-Kultur<br />

Medien, Wissensproduktion und Herrschaftsverhältnisse sind eng miteinander<br />

verflochten. Die Rolle, die insbesondere das Radio im Verlaufe des<br />

ruandischen Bürgerkriegs (1990-1994) und speziell während des Genozids<br />

(1994) spielte, bildet das Zentrum zahlreicher Untersuchungen. Heute<br />

scheint die Medienlandschaft Ruandas auf den ersten Blick plural, und viele<br />

Fortschritte wurden erreicht. Nichtsdestotrotz wurde die Bitte „off-therecord“<br />

zu sprechen, zum Mantra meiner ethnologischen Feldforschung in<br />

Kigali.<br />

Nach dem Genozid stand Ruanda vor großen Herausforderungen in allen<br />

gesellschaftlichen Bereichen. Der Wiederaufbau des Staates, die<br />

Wiederherstellung von Souveränität sowie die Bereitstellung von Sicherheit<br />

und Recht, Wohlstand, Einheit und Versöhnung stellen nur einige der bedeutendsten<br />

Problemfelder dar, derer sich der politische Sektor mit Vision<br />

und harter Hand annahm. Mit seiner ‚modernen‘ und selbstständigen Vision<br />

von Zukunft avancierte Ruanda schnell zum „donor darling“, indem es<br />

einerseits geschickt auf die moralische Schuld der Geberländer anspielte<br />

und andererseits effizient Entwicklungsgelder im Top-down-Modus einsetzte<br />

und hierdurch beispielloses Wirtschaftswachstum erzielen sowie eine<br />

technokratische „gute Regierungsführung“ implementieren konnte.<br />

Doch die autoritäre Natur des Regimes mit seiner hierarchischen Vorstellung<br />

von Durchsetzbarkeit und Performanz eines funktionierenden Staates,<br />

wird längst nicht von allen begrüßt. Medien haben in diesem Szenario eine<br />

besondere Stellung. Aufgrund der spezifischen Geschichte, aber auch aufgrund<br />

ihrer potenziellen Kritikfähigkeit am offiziellen Herrschaftsprojekt<br />

werden sie gefürchtet und weiterhin überwacht. Der Shift von staatlicher<br />

Regulierung der Medien zur Selbstregulation sowie von Zensur zur journalistischen<br />

Selbstzensur als Ausdruck sozialer Medienverantwortung ist nur<br />

ein Beispiel der geschickten Selbstinszenierung der Regierung, die versucht,<br />

Ruandas Geschichte neu zu schreiben. Jedoch werden in diesem<br />

Versuch alternative Perspektiven und Interpretationen ausgeblendet und<br />

unterdrückt, wobei Regierungskritiker schnell im Ruf stehen, eine<br />

„Genozidideologie“ fortführen zu wollen.<br />

69


In meinem Vortrag werde ich die Schnittstellen zwischen Medien, Wissensproduktion<br />

und staatlichen Herrschaftsformen am Beispiel von Ruandas<br />

Medienlandschaft eruieren. Die gesellschaftlichen Dynamiken und der<br />

Wandel von Staatlichkeit innerhalb der letzten 20 Jahre lassen sich durch<br />

historische Kontextualisierung und eine interdisziplinäre Herangehensweise<br />

besonders gut rahmen. Die Frage nach Transformation, aber auch Zukunft<br />

des ruandischen Wegs lässt sich am Beispiel der Medien anschaulich<br />

beschreiben und analysieren.<br />

Prof. Dr. Michael Riekenberg: Die Gewaltsoziologie Georges Batailles und<br />

das Überschreiten der Ordnung<br />

In der Gewaltsoziologie im deutschsprachigen Wissenschaftsraum spielt<br />

die Gewalttheorie von Georges Bataille bis heute so gut wie keine Rolle.<br />

Dabei hatte Bataille unter dem Einfluss der zeitgenössischen Ethnographie<br />

in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts Überlegungen angestellt,<br />

die für alle, die heute in den Sozial- und Kulturwissenschaften über (körpergerichtete)<br />

Gewalt arbeiten, nach wie vor bedenkenswert sind. So reduzierte<br />

er die Analyse der Gewalt nicht auf Ordnungen, die sie repräsentiert,<br />

sondern betrachtete die Gewalt als ein Phänomen, das Ordnungen<br />

überschreitet. Oder anhand der Empfindungen, die der Anblick der Gewalt<br />

im Menschen weckt, warf er die Frage auf, wie wir überhaupt Gewalt erzählen<br />

(können), und problematisierte somit die nach wie vor stiefmütterlich<br />

behandelten, epistemologischen Grundlagen der Gewaltanalyse.<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Dr. Markus-Michael Michael Müller: Necrolife, Necropolitics und Souveränität.<br />

Gegenwärtige Perspektiven auf Georges Bataille.<br />

Das Souveränitätsverständnis von Georges Battaille und dessen Beziehung<br />

zu Gewalt ist durch die positiv stellen staatszentrierte Souveränitätsvorstellungen<br />

welche letztere vor allem auch als die Fähigkeit der Gewalteinhegung<br />

(durch Zentralisierung und Monopolisierung) begreifen radikal in<br />

Frage. Der Beitrag diskutiert gegenwärtige Beschäftigungen mit Batailles<br />

Gewaltsoziologie und deren Weiterentwicklungen, insbesondere im Hinblick<br />

auf Formen "souveräner" Gewalt jenseits der "OECD-Welt". Passt das<br />

so?<br />

70


Springer VS<br />

bundestag grundgesetz politisches system europäische union wahlen<br />

verfassung internaionale beziehungen politische theorie parteien<br />

institutionen politische kultur politische eliten parlamentarismus<br />

demokratie macht regierung verwaltung föderalismus politische so<br />

ziologie globalisierung politische kommunikation parteiensystem<br />

rechtsstaat gerechtigkeit staat politische ökonomie politik bundes<br />

Georg Eckert, Leonard<br />

Novy, Dominic Schwickert<br />

(Hrsg.)<br />

Zwischen Macht<br />

und Ohnmacht<br />

Facetten erfolgreicher<br />

Politik<br />

Dieser Band aus der Reihe<br />

„Politik als Beruf“ versammelt<br />

Politiker und Wissenschaftler,<br />

um die Erfolgsbedingungen<br />

politischen<br />

Handelns zu klären.<br />

2013. X, 421 S. mit 29<br />

Abb. u. 28 Tab. (Politik<br />

als Beruf)<br />

Br. € (D) 24,95 |<br />

€ (A) 25,65 |<br />

*sFr 31,50<br />

ISBN 978-3-531-18007-6<br />

Änderungen vorbehalten.<br />

Hanno Burmester,<br />

Isabella Pfaff (Hrsg.)<br />

Politik mit Zukunft<br />

Thesen für eine bessere<br />

Bundespolitik<br />

Dieses Buch ist ein leidenschaftliches<br />

Plädoyer<br />

für gute Politik – und die<br />

Voraussetzungen, die<br />

man für ihre Renaissance<br />

schaffen muss. In dreizehn<br />

streitbaren Thesen<br />

benennen Kenner des<br />

politischen Berlins offen<br />

die Schwächen des bundespolitischen<br />

Betriebs<br />

und zeigen, was sich<br />

ändern muss, um den<br />

Ansehensverlust der Politik<br />

zu stoppen.<br />

2013. VI, 165 S.<br />

(Politik als Beruf)<br />

Br. € (D) 29,99 |<br />

€ (A) 30,83 |<br />

*sFr 37,50<br />

ISBN 978-3-658-01191-8<br />

Walter Reese-Schäfer,<br />

Christian Mönter<br />

Politische Ethik<br />

Philosophie, Theorie,<br />

Regeln<br />

Die Anschläge vom 11.<br />

September 2001 und die<br />

Wellen der Finanzkrise<br />

haben die ethischen<br />

Grundlagen politischen<br />

Handelns verstärkt ins<br />

Bewusstsein gerückt.<br />

Dieses Buch ist ein praxisorientierter<br />

Leitfaden<br />

durch alle wesentlichen<br />

Grundfragen der politischen<br />

Ethik.<br />

2013. VI, 213 S. mit 3<br />

Tab. (Politik als Beruf)<br />

Br. € (D) 24,95 |<br />

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ISBN 978-3-531-17852-3<br />

Einfach bestellen:<br />

SpringerDE-service@springer.com<br />

tel +49 (0)6221 / 3 45 – 4301<br />

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und enthalten die landesübliche MwSt. Preisänderungen und Irrtümer vorbehalten.


Arbeitskreis „Handlungs- und Entscheidungstheorie“<br />

Bericht über die Jahrestagung agung am 7./8. Juni 2013 in München<br />

2013 tagte der Arbeitskreis am 7. und 8. Juni in München. Lokaler Organisator<br />

war Paul W. Thurner. Insgesamt zehn Vorträge befassten sich mit<br />

dem Schwerpunktthema „Entscheidungen in und mittels Netzwerken“ sowie<br />

mit allgemeinen handlungs- und entscheidungstheoretischen Fragestellungen.<br />

Referenten:<br />

Malick Faye (Universität Oldenburg)<br />

Soziale Netzwerke im kollektiven Handeln und Entscheiden: Das Allmende-<br />

Problem einer Dörfergemeinschaft im Nordwesten Senegal<br />

Paul W. Thurner, Marcel Kiel & Micha Schneider (LMU München)<br />

Career Concerns and Strategic Leadership in the European Parliament:<br />

Committee Networks and Report Accumulation<br />

Christian H.C.A. Henning & Svetlana Petri (Universität Kiel)<br />

Networks as Determinants of Voter Behavior for Farmer and Non-farmer<br />

Population: An Estimation of Spatial Voting Model using Latent Class Analysis<br />

Micha Schneider (LMU München)<br />

Modellidentifikation in Netzwerken<br />

Susumu Shikano & Peter Meißner (Universität Konstanz)<br />

Extracting Geographical Networks from Online Network Resource: Building a<br />

Spatial Neighbourhood Matrix of Local Municipalities Using Free Online Encyclopaedia<br />

Information<br />

Markus Tepe (Universität Oldenburg)<br />

Lab-in-the-Field Experimente zur Untersuchung von Subject-Pool Effekten<br />

Johannes Raabe & Eric Linhart (Universität Kiel)<br />

Disentangling the Value of Staffing a Ministry: Party Leaders’ Evaluations of<br />

German State Ministries<br />

André Bächtiger, Lucio Baccaro & Marion Deville (Universität Luzern)<br />

Small Differences That Matter: The Impact of Discussion Modalities on Deliberative<br />

Outcomes<br />

Stephan Hartmann (LMU München)<br />

Abstimmen, Deliberieren und Wahrheit<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

72


Kamil Marcinkiewicz (Universität Hamburg)<br />

Ein Mensch, der sich hinter einem “ja” verbirgt: Analyse des legislativen<br />

Handelns der Sejm-Abgeordneten bei der Abstimmung über gleichgeschlechtliche<br />

Partnerschaften in Polen<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Jahrbuch für Handlungs- und Entscheidungstheorie<br />

Der Arbeitskreis verfügt mit dem „Jahrbuch für Handlungs- und Entscheidungstheorie“<br />

über eine periodisch erscheinende Publikation, die von den<br />

Sprechern des Arbeitskreises herausgegeben wird. Das Jahrbuch soll<br />

handlungs- und entscheidungstheoretisch Interessierten die Möglichkeit<br />

bieten, im Rahmen einer periodischen, jährlichen Veröffentlichung aktuelle<br />

Fragestellungen der Politik- und Sozialwissenschaften in einem interdisziplinären<br />

Kontext zu diskutieren. Manuskripte können jederzeit an einen der<br />

Herausgeber geschickt werden. Eingesandte Artikel werden einem Peer-<br />

Review-Verfahren mit anonymen Gutachtern unterzogen.<br />

Band 8 des Jahrbuchs mit dem Schwerpunktthema „Deliberation, Verhandeln<br />

und Informationsaggregation“ ist im Herbst 2013 im Springer VS Verlag<br />

erschienen. Er beinhaltet Beiträge von Jane Mansbridge, Claudia Landwehr,<br />

Léa Roger, Thomas Kalwitzki/Bernhard Kittel/Wolfgang<br />

Luhan/Birgit Peuker, Norbert Schöning/Paul Thurner/Martin Binder sowie<br />

Johannes Raabe. Herausgeber sind André Bächtiger, Eric Linhart und Susumu<br />

Shikano.<br />

Band 9 wird sich schwerpunktmäßig mit dem Thema „Räumliche Modelle<br />

der Politik“ befassen. Sein Erscheinen ist für Frühjahr 2014 geplant.<br />

Sprecherwahl<br />

Mit der Jahrestagung in München endete die erste Amtsperiode von Eric<br />

Linhart. Dieser wurde für weitere drei Jahre zum Sprecher des Arbeitskreises<br />

gewählt.<br />

Sprecher und Kontaktadressen des Arbeitskreises<br />

Prof. Dr. André Bächtiger (Universität Luzern), andre.baechtiger@unilu.ch<br />

Prof. Dr. Bernhard Kittel (Universität Wien), bernhard.kittel@univie.ac.at<br />

Jun.-Prof. Dr. Eric Linhart (Universität Kiel), eric.linhart@ae.uni-kiel.de<br />

Webseite und Email-Verteiler des Arbeitskreises<br />

http://www.dvpw.ch<br />

Auf der Webseite können sich Interessierte in den Email-Verteiler des Arbeitskreises<br />

eintragen.<br />

73


Arbeitskreis „Lokale Politikforschung“<br />

1. Tagungen: Jahrestagung des AK Lokale Politikforschung: „Vision Stadt:<br />

Ort demokratischer und sozialer Innovation“ vom 11.-12. 12. Juli 2013 an der<br />

Universität Münster<br />

Vom 11.-12. Juli fand in Münster die Tagung „Vision Stadt: Ort demokratischer<br />

und sozialer Innovation“ statt. Die Tagung wurdevon Annette Zimmer,<br />

Andrea Walter und Norbert Kersting in Zusammenarbeit mit den<br />

SpecherInnen des AK Lopofoorganisiert. Die mit ca. 90 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern gut besuchte Tagung diskutierte in insgesamt 7 Panels<br />

Fragen der Innovationsfähigkeit lokaler Politik mit den Schwerpunkten sozialer<br />

und demokratischer Innovationen, sozialen Dienstleistungen und<br />

nachhaltiger Politik in den Bereichen Klima, Energie und Umwelt. Im Rahmen<br />

der Tagung fand auch eine Mitgliederversammlung statt. Das Programm<br />

findet sich auf der AK-Homepage unter:<br />

https://www.dvpw.de/gliederung/ak/lokale-politikforschung/tagungencalls.html<br />

2. Neues SprecherInnengremium<br />

Im Rahmen der Lopofo-Mitgliederversammlung in Münster wurde das<br />

SprecherInnenteam neu gewählt. Als SprecherInnen fungieren zukünftig<br />

Renate Reiter (Hagen), Björn Egner (Darmstadt), Stephan Grohs (Konstanz)<br />

und Michael Haus (Heidelberg). Lars Holtkamp (Hagen) scheidet als Sprecher<br />

aus. Wir danken Lars Holtkamp herzlich für die geleistete Arbeit.<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

3. Weitere Tagungen<br />

Vom 5.-7. September 2013 fand die Jahreskonferenz der Gesellschaft für<br />

Evaluation (DeGEval) in München statt. Der Arbeitskreis Verwaltung organisierte<br />

dabei eine Session zum Thema „Komplexität erfassen, Ergebnisse<br />

verbessern? – Der Umgang mit komplexen Evaluationen in Politik und Verwaltung“.<br />

Nähere Informationen finden sich auf der Konferenz-Website der<br />

DeGEval:<br />

http://www.degeval.de/veranstaltungen/jahrestagungen/muenchen-<br />

2013/item/1440-16-jahrestagung-der-degeval-komplexit-und-evaluation<br />

Vom 11.-13. September 2013 fand in Edinburgh die EGPA-Konferenz statt.<br />

Folgende Panels hatten einen Bezug zur Lokalen Politikforschung: Die<br />

EGPA-Study Group on Regional and Local Government organisierte ein<br />

Panel zu “Local and Regional Public Sector Reform in a Time of Crisis: Driv-<br />

74


ers, Stakeholders and Impacts of Modernization from a European Comparative<br />

Perspective”.<br />

Die EGPA-Study Group on Local Governance and Democracy veranstaltete<br />

ein Panel zum Thema “Searching for the essence of local democratic governance’”<br />

Vom 28.-29. Oktober 2013 findet in Köln die Jahrestagung der Deutschen<br />

Sektion des Internationalen Instituts für Verwaltungswissenschaften zum<br />

Thema „Change-Management als Steuerungsinstrument für Entwicklungsund<br />

Veränderungsprozesse in der öffentlichen Verwaltung“ statt. Weitere<br />

Informationen finden sich unter: www.deutschesektion-iias.de.<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

4. Mitteilungen in eigener Sache<br />

Mitglieder und Interessente des AK erhalten über den LOPOFO-e-mail-<br />

Verteiler regelmäßig aktuelle Informationen. Mit der Neuwahl des Sprechergremiums<br />

wandert der Verteiler vom bisherigen Betreuer Lars Holtkamp<br />

an Stephan Grohs. Nachrichten für den Verteiler, Änderungen der<br />

bisherigen Adresse oder Neuanmeldungen schicken Sie bitte künftig an<br />

Stephan Grohs (Stephan.Grohs@uni-konstanz.de). Aktuelle Informationen<br />

zum AK finden sich auf unserer Homepage unter<br />

https://www.dvpw.de/gliederung/ak/lokale-politikforschung/start-aklokale-politikforschung.html.<br />

Mit freundlichen Grüßen, Ihr AK-Sprecherteam<br />

Björn Egner, Stephan Grohs, Michael Haus, Renate Reiter<br />

5. Kontaktdaten der SprecherInnen<br />

PD Dr. Björn Egner<br />

Technische Universität Darmstadt<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Residenzschloss, 64283 Darmstadt<br />

Tel. +49 6151 16-4590<br />

eMail: begner@pg.tu-darmstadt.de<br />

Dr. Stephan Grohs<br />

Universität Konstanz´<br />

Fachbereich Politik- und Verwaltungswissenschaft, Lehrstuhl für Vergleichende<br />

Policy-Forschung und Verwaltungswissenschaft<br />

78457 Konstanz<br />

Tel ++49 (0)7531 882756<br />

Email: stephan.grohs@uni-konstanz.de<br />

75


Prof. Dr. Michael Haus<br />

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg<br />

Institut für Politische Wissenschaft<br />

Bergheimer Straße 58<br />

69115 Heidelberg<br />

Tel. +49 (0)6221 54-2873<br />

Email: michael.haus@ipw.uni-heidelberg.de<br />

Dr. Renate Reiter<br />

FernUniversität Hagen<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong> III: Politikfeldanalyse<br />

Universitätsstr. 33 / C<br />

58084 Hagen<br />

Tel. +49 (0) 2331-987-4624/-4844<br />

Email: renate.reiter @FernUni-Hagen.de<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

76


Arbeitskreis „Menschenrechte“<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Workshop des Arbeitskreises Menschenrechte der Deutschen Vereinigung<br />

für Politische Wissenschaft (<strong>DVPW</strong>)<br />

Menschenrechtsschutz jenseits staatlicher Grenzen:<br />

Von Rechten und Pflichten<br />

TU Darmstadt, 11. Oktober 2013<br />

10.00 - 10.30 Uhr: Begrüßung und Einführung<br />

Dr. Andrea Schapper &Dr. Sina Schüssler<br />

10.30 – 11.15 Uhr: Die Entstehung der Maastrichter Prinzipien zu Extra-<br />

territorialen ritorialen Staatenpflichten: eine Innenperspektive<br />

Dr. Thorsten Göbel (Brot für die Welt)<br />

11.30 – 12.30 Uhr Entwicklungszusammenarbeit und Menschenrechtss-<br />

schutz<br />

Leonié Wagner (Universität Frankfurt): Extraterritoriale Staatenpflichten<br />

und menschenrechtsbasierte Entwicklungszusammenarbeit: Was lange<br />

währt wird endlich gut?<br />

Andrea Kämpf & Dr. Inga Winkler (Deutsches Institut für Menschenrechte):<br />

Extraterritoriale Staatenpflichten in der Entwicklungszusammenarbeit: zwischen<br />

Anspruch und Wirklichkeit<br />

Discussant: Dr. Miao-Ling Hasenkamp (Universität Magdeburg)<br />

13.00 – 14.00 Uhr Klimapolitik und Menschenrechtsschutz<br />

Wolfgang Sterk & Nico Kreibich (Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und<br />

Energie), Dr. Jeanette Schade (Universität Bielefeld) & Timo Beiermann<br />

(Gutachter der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit): Das internationale<br />

Klimaregime und extraterritoriale Staatenpflichten: Status quo<br />

und Zukunftsperspektiven<br />

Dr. Jeanette Schade: Green Economy und menschenrechtliche Verantwortlichkeiten<br />

am Beispiel eines CDM Projekts in Kenia (Olkaria)<br />

Discussant: Prof. Dr. Markus Lederer (Universität Münster), Dr. Andrea<br />

Schapper (Technische Universität Darmstadt)<br />

77


14.15 – 15.15 Uhr: Frieden und Menschenrechtsschutz<br />

Sassan Gholiagha (Universität Hamburg): Das Individuum im internationalen<br />

Raum: Strafverfolgung, Schutz, und gezieltes Töten außerhalb von<br />

Staaten<br />

Dr. Sina Schüssler (Universität Marburg): Internationale Sanktionen:<br />

Schutz oder Verletzung von Menschenrechten?<br />

Discussant: Dr. Kai Hebel (University of Oxford)<br />

15.30 – 16.30 Uhr: Wirtschaft und Menschenrechtsschutz<br />

Sophie Veßel (Universität Maastricht): Extraterritorial Obligations of Importing<br />

States in the Area of Economic, Social and Cultural Rights<br />

Birgit Bahtic-Kunrath (Universität Salzburg): Investment and Labor Rights:<br />

Challenges of Qualitative Human Rights Research<br />

Discussant: Dr. Annegret Flohr (Hessische Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung)<br />

Für den AK Menschenrechte<br />

Malte Brosig, Universität Witwatersrand<br />

Miao-Ling Hasenkamp, Universität Magdeburg<br />

Anja Mihr, Universität Utrecht<br />

Andrea Schapper, TU Darmstadt<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

78


Arbeitskreis „Migrationspolitik“<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Neuerscheinungen:<br />

Jahrbuch Migration 2012/13<br />

Im Herbst 2013 ist der vom den Sprecherinnen und Sprechern des AK<br />

Migrationspolitik herausgebene Sammelband „Migrations- und Integrationspolitik<br />

im europäischen Vergleich“ als Jahrbuch Migration 2012/13 im<br />

Lit-Verlag (Berlin/Münster) erschienen. Autorinnen und Autoren des Bandes<br />

sind u.a. Katja Lindner (Leipzig) zur Temporärisierung internationaler<br />

Arbeitsmigration in die EU. Die Saisonarbeiterrekrutierung und zirkulären<br />

Migration sowie deren sozialen Konsequenzen am Beispiel Spaniens,<br />

Fessum Ghirmazion (Frankfurt) zur Arbeitnehmerfreizügigkeit für MOE-<br />

Staaten: Eine vergleichende Analyse der Entscheidungsprozesse in<br />

Deutschland und Großbritannien, Claudia Hartmann-Hirsch (Luxemburg)<br />

zu den Grenzen und Nischen nationalstaatlicher Lenkungsmöglichkeiten<br />

dargestellt am Beispiel des Kleinstaats Luxemburg, Ilker Ataç (Wien) zur<br />

diskursiven Konstruktion von Flüchtlingen und Asylpolitik in Österreich seit<br />

2000, Jan Schneider (Berlin) zur Politik der Rückkehrunterstützung: Europäische<br />

Harmonisierungsbarrieren und nationalstaatliche Komplexität, Till<br />

Kathmann (Bremen) zu den Konzepten zur zirkulären Migration, Ulrike<br />

Hoffmann (Salford, UK) zur Frage „Können Pro-Migranten-Gruppen Einfluss<br />

auf die EU-Asyl- und Migrationspolitik ausüben? Wie Ressourcenabhängigkeit<br />

über politische Einflussnahme auf EU-Ebene bestimmt“, Désirée Kleiner-Liebau<br />

(Freiburg) zu Bildung und Integration in Spanien, Sebastian<br />

Ennigkeit (Freiburg) über die französische Integrationspolitik und den Umgang<br />

mit kulturell-religiöser Vielfalt. Ein Beitrag zur Debatte um die Konvergenz<br />

nationaler Integrationspolitiken in Europa, Marion Noack (Wien)<br />

zur Rolle migrantischer Selbstorganisationen in der Entwicklung einer gemeinsamen<br />

europäischen Integrationspolitik sowie Ursula Birsl und Bettina<br />

Westle (Marburg) zu Bürgerschaft und Demokratie in der Migrationsgesellschaft.<br />

Der Band ist aus der AK-Tagung am Max-Planck-Institut zur Erforschung<br />

multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften 2011 in Göttingen<br />

entstanden.<br />

Band 1 der Reihe ‚Migrationspolitik’ im Springer VS Verlag: Migration und<br />

Demokratie.<br />

Im Frühjahr 2014 erscheint als Band 1 in der neuen Buchreihe ‚Migrationspolitik’<br />

im Springer VS Verlag der Sammelband „Migration und Demokratie“.<br />

Das Buch liefert eine erste Bestandsaufnahme der vielfältigen Verbindungen<br />

von Migration und Demokratie und gibt Anstösse für die weitere<br />

konzeptionelle und empirische Erforschung des Themenfelds. Autorinnen<br />

79


und Autoren sind sowohl etablierte Migrationsforscherinnen und -forscher<br />

wie Prof. Dr. Dieter Oberndörfer (Freiburg) und Prof. Dr. Axel Schulte<br />

(Hannover) als auch Nachwuchwissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler,<br />

die das Themenfeld neu erarbeiten.<br />

Die Reihe soll Monographien und Sammelwerke umfassen, die sich theoretisch<br />

und empirisch mit den Inhalten, Strukturen und Prozessen lokaler,<br />

regionaler, nationaler und internationaler Migrations- und Integrationspolitik<br />

befassen. Ab sofort können interssierte Auorinnen und Autoren sich<br />

gerne an die Sprecherinnen und Sprecher des Arbeitskreises wenden. Die<br />

Reihe richtet sich in erster Linie an politikwissenschaftliche Arbeiten, ist<br />

aber bewusst offen auch für andere Disziplinen wie die Soziologie, Kommunikationswissenschaft,<br />

Ethnologie etc., sofern diese sich mit den politischen<br />

Aspekten von Migrations- und Integrationsprozessen befassen. So<br />

erscheint als 2. Band der Reihe der Sammelband „Kultur, Gesellschaft,<br />

Migration. Die reflexive Wende in der Migrationsforschung“, herausgegeben<br />

von Dr. habil. Heike Drotbohm (Ethnologie, Freiburg) und Prof. Dr. Boris<br />

Nieswand (Soziologie, Tübingen).<br />

Die Reihe ist insbesondere auch für herausragende Qualifikationsarbeiten<br />

offen. So wird im Rahmen der Reihe in diesem Jahr zum ersten Mal ein<br />

Dissertationspreis des Arbeitskreises an eine herausragende Promotionsarbeit<br />

aus dem Themefeld „Migration und Integration“ vergeben. Der Preis<br />

der Reihe ist nach dem Gründer des Arbeitskreises Dietrich Thränhardt<br />

benannt. Nachfolgend ist die Ausschreibung für das Jahr 2013 abgedruckt:<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

80<br />

Ausschreibung des<br />

Dietrich-Thränhardt<br />

Thränhardt-Dissertationspreises<br />

Migration ist einer der zentralen Globalisierungstrends des 21. Jahrhunderts.<br />

Entsprechend groß ist das Interesse an Fragen der politischen Regulierung<br />

und Gestaltung der weltweiten Migration, den Rechten von Migrantinnen<br />

und Migranten und der Integration von der lokalen bis zur globalen<br />

Ebene. Mit dem Dietrich-Thränhardt-Dissertationspreis möchte der Arbeitskreis<br />

Migrationspolitik der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft<br />

(<strong>DVPW</strong>) eine herausragende Doktorarbeit prämieren, die sich in<br />

besonderer Weise theoretisch und empirisch mit den Inhalten, Strukturen<br />

und Prozessen lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Migrations-<br />

und Integrationspolitik befasst. Der Preis richtet sich in erster Linie<br />

an politikwissenschaftliche Arbeiten, ist aber bewusst offen auch für andere<br />

Disziplinen wie die Soziologie, Kommunikationswissenschaft, Ethnologie<br />

etc., sofern diese sich auch mit politischen Aspekten von Migrations- und


Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Integrationsprozessen befassen. Der Preis wird gemeinsam mit dem Springer<br />

VS Verlag verliehen und ist mit der Übernahme der Kosten für eine<br />

Veröffentlichung der Arbeit in der Buchreihe ‚Migrationspolitik’ im Springer<br />

VS Verlag verbunden. Die Arbeit wird durch eine Jury, die sich aus dem<br />

Sprecherteam des Arbeitskreises und Mitgliedern des wissenschaftlichen<br />

Beirats der Buchreihe zusammensetzt, ausgewählt.<br />

Über den Namensgeber des Preises<br />

Der Preis ist nach dem Gründer des Arbeitskreises „Migrationspolitik“<br />

Dietrich Thränhardt benannt. Dietrich Thränhardt war von 1980 bis 2008<br />

Professor für <strong>Politikwissenschaft</strong> an der Westfälischen Wilhelms-<br />

Universität Münster und hat in dieser Zeit die politikwissenschaftliche Migrationsforschung<br />

in Deutschland und in Europa maßgeblich geprägt. Auch<br />

nach seiner Emeritierung ist er weiterhin aktiv in der Migrationsforschung<br />

tätig, u.a. für den Mediendienst Integration in Berlin. Dietrich Thränhardt<br />

hat sich während seiner gesamten Laufbahn in besonderer Weise für die<br />

Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses eingesetzt, und auch<br />

nach seiner Emeritierung setzt er dieses Engagement unvermindert fort.<br />

Einreichungsfrist: Bewerbungen (Selbstbewerbungen sind möglich) werden<br />

mit der Bitte um je ein Exemplar der Arbeit (mit Kopie der vorläufigen Promotionsurkunde<br />

und der Gutachten) an die Sprecherinnen und Sprecher des<br />

Arbeitskreises Migrationspolitik bis zum 31. März 2014 erbeten. Voraussetzungen:<br />

Die Arbeit muss an einer deutschen oder ausländischen Hochschule<br />

als Dissertation angenommen und darf noch nicht veröffentlicht sein.<br />

Aktuelle Sprecherinnen und Sprecher des Arbeitskreises<br />

A<br />

PD Dr. Uwe Hunger, Universität Osnabrück, Prof. Dr. Roswitha Pioch, Fachhochschule<br />

Kiel, Stefan Rother, Arnold-Bergstraesser-Institut, Freiburg<br />

Kontakt:<br />

• AK Migrationspolitik: c/o PD Dr. Uwe Hunger, Universität Osnabrück,<br />

Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS),<br />

Neuer Graben 19/21 | 49069 Osnabrück | Prof. Dr. Roswitha Pioch,<br />

Fachhochschule Kiel/ University of Applied Sciences, Fachbereich Soziale<br />

Arbeit und Gesundheit, Sokratesplatz 2, 24<strong>149</strong> Kiel | Stefan Rother,<br />

Arnold-Bergstraesser-Institut, Freiburg, Windausstraße 16, 79110<br />

Freiburg | Email: migrationspolitik@yahoo.de.<br />

• VS Verlag: c/o Andreas Beierwaltes, Springer VS | Springer DE, Abraham-Lincoln-Straße<br />

46 | 65189 Wiesbaden, www.springer-vs.de<br />

81


Bericht zur Tagung für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, schaftler, 18.<br />

und 19. Juli 2013 in Münster<br />

Über die Tagung für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die<br />

am 18. und 19. Juli 2013 in Münster stattfand ist folgender Bericht von Nils<br />

Witte (Universität Bremen) 1 im Migazin 2 erschienen:<br />

EXPERTENTAGUNG<br />

Einbürgerung, Hip-Hop und Fußball<br />

Die Gesetze zur Einbürgerung werden von Politikern gemacht. g<br />

Was würde<br />

die Jugend anders gestalten? Auf einer Tagung in Münster trafen sich jetzt<br />

junge Wissenschaftler, um ihre Forschung rund um das Thema Staatsan-<br />

gehörigkeit zu diskutieren.<br />

Mehr Einbürgerungen bedeuten mehr Demokratie. Darin ist sich die Wissenschaft<br />

einig. In Münster traf sich nun der akademische Nachwuchs, um<br />

über Einbürgerung und Anerkennungskultur zu sprechen. Eingeladen hatte<br />

die Deutsche Vereinigung für <strong>Politikwissenschaft</strong>ler. 3 Das Ziel: Erkenntnisse<br />

austauschen, Wissenschaft und Praxis vernetzen. „Wir brauchen mehr<br />

Einbürgerungen“, forderte Staatssekretärin Zülfiye Kaykın, Staatssekretärin<br />

in Nordrhein-Westfalen, gleich zu Beginn der Tagung. Doch was muss dafür<br />

getan werden?<br />

Nationale Identität und Hip-Hop<br />

Hop Die Zugehörigkeitsgefühle zu Deutschland<br />

stärken, meint Germanistik-Student David Chemeta. Er erkundet die nationale<br />

Identität im deutschen Hip-Hop. „Die Rapper kämpfen in ihren Texten<br />

gegen Ausgrenzung“, so Chemeta. „Sie prangern Rassismus an“, wie in<br />

dem Titel ‚Fremd im eigenen Land’. Zugleich komme es aber zu einer positiven<br />

Identität. „In ‚Das alles ist Deutschland’ von Bushido wird Deutschland<br />

neu definiert als multikulturell“, erläutert der Sprachwissenschaftler.<br />

Diese Art der Anerkennung fehle von staatlicher Seite.<br />

Einbürgerungsfeiern
 Auch Kulturwissenschaftlerin Maria Jakob von der<br />

Universität Leipzig kritisiert die fehlende Sensibilität seitens des Staates.<br />

Sie reist seit zwei Jahren durch Deutschland und besucht Einbürgerungsfeiern.<br />

„Hier von Willkommenskultur zu sprechen ist deplatziert“, so Jakob,<br />

„Menschen, die vor vielen Jahren ins Land gekommen sind, kann man al-<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

1 Nils Witte ist Doktorand an der Internationalen Graduiertenschule BIGSSS in Bremen. Er<br />

forscht zum Thema Einbürgerung. Auf der beschriebenen Konferenz stellte er eigene Forschungsergebnisse<br />

vor.<br />

2 http://www.migazin.de/2013/07/23/einbuergerung-hip-hop-fussball/<br />

3 Der vollständige Titel: „Staatsbürgerschaft, Einbürgerung und Partizipation: Brauchen wir eine<br />

neue Kultur der Anerkennung?“<br />

82


Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

lenfalls noch anerkennen. Willkommenskultur wäre an den Grenzen angebracht.“<br />

Auf den Feiern werde zudem häufig die wirtschaftliche Leistung<br />

der Eingebürgerten überbetont. Die kulturelle Bereicherung und die emotionale<br />

Anerkennung würden darüber vergessen. Anders als Chemeta hält<br />

sie lokale statt nationaler Identitäten für aussichtsreich. Beispielhaft zitiert<br />

Jakob einen Neubürger mit den Worten: „Im Herzen bin ich also … ein getürkter<br />

Italiener oder ein eingedeutschter Ausländer. Oder so. Ganz bestimmt<br />

bin ich eins: Ein Frankfurter.“<br />

Integration und Fußball
 Eine parallele Entwicklung findet Soziologe Stefan<br />

Metzger in deutschen Kreisligen. Sein Thema: Die Selbstbeschreibung<br />

von Vereinen mit Türkeibezug in Berlin und im Ruhrgebiet. „Es gibt einen<br />

klaren Trend zu lokalen Identitäten“, so Metzger. In Wuppertal wurde aus<br />

den zwei Vereinen Türkyemspor und Fenerbahçe der Turn- und Fußballclub<br />

Wuppertal. Auch hier spiele mangelnde Anerkennung eine Rolle. „Wir sind<br />

kein türkischer Verein, wir sind ein Berliner Verein“, zitiert Metzger einen<br />

Fußballer. Türkische Vereine hätten ein negatives Image. Hinter der Umbenennung<br />

steht also auch die Hoffnung auf Anerkennung.<br />

Einbürgerung und Doppelpass<br />

ppelpass
 Martin Weinmann vom Sachverständigenrat<br />

Migration (SVR) stellt die Bedeutung der doppelten Staatsbürgerschaft<br />

heraus. Seine Auswertung zeigt es eindeutig. Die Aufgabe der Staatsangehörigkeit<br />

ist der Hauptgrund gegen eine Einbürgerung. Im Hinblick auf unterschiedliche<br />

Herkunftsländer stellt er fest: „Für Nicht-EU-Bürger ist die<br />

rechtliche Ungleichbehandlung ein Problem.“ So dürfen EU-Bürger ihren<br />

alten Pass behalten. Menschen, die von außerhalb der EU einwandern,<br />

können das nicht.<br />

2 Tage, 16 Vorträge
 Insgesamt fanden gut 50 Teilnehmer aus ganz Europa<br />

den Weg nach Münster. Soziologen, Historikerinnen, und Geografen<br />

präsentierten insgesamt sechzehn Abschlussarbeiten und Promotionsprojekte.<br />

Organisator Uwe Hunger von der Universität Münster zieht eine positive<br />

Bilanz der Tagung. Es sei wichtig, dass Akademiker hin und wieder<br />

mit Vertretern aus der Praxis reden. „So verlieren wir nicht die Bodenhaftung.“<br />

Umgekehrt zeigte sich die Verwaltung offen für die Kritik der jungen<br />

Forscher. Bernhard Santel vom Integrationsministerium Nordrhein-<br />

Westfalen 4 wollte wissen: „Angenommen wir stellen Sie ein. Was würden<br />

Sie machen?“ Sein Ministerium gehörte ebenso zu den Organisatoren wie<br />

das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und das Essener Zentrum für<br />

Türkeistudien.<br />

4 Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales (MAIS).<br />

83


Herbsttagung 2014<br />

Der Arbeitskreis plant für den Herbst 2014 eine thematische offene Tagung<br />

zum Themenfeld Migration und Integration. Ein entsprechender Call<br />

for Papers mit genauem Datum und Tagungsort werden im nächsten<br />

Rundbrief sowie über unsere Homepage und Newsgroup veröffentlicht.<br />

Ideen für eine thematische Schwerpunktsetzung eines Teils der Tagung<br />

sind herzlich willkommen. Im Rahmen der Tagung wird auch der erste Dissertationspreis<br />

verliehen.<br />

Homepage und Newsgroup<br />

Die Homepage des Arbeitskreises befindet sich seit dem Sommersemster<br />

2013 auf der Internetpräsenz der <strong>DVPW</strong> (www.dvpw.de):<br />

https://www.dvpw.de/gliederung/ak/migrationspolitik.html<br />

Hier finden sich auch Informationen zu unserer Newsgroup "Migrationspolitik"<br />

bei Yahoo. Über diese Newsgroup mit rund 500 Mitgliedern werden<br />

regelmäßig Ankündigungen von Veranstaltungen (nicht nur des Arbeitskreises),<br />

Stellenausschreibungen, Call for Papers etc. versendet. Sie ist<br />

zudem interaktiv angelegt, in dem Sinne, dass Teilnehmer ohne Umwege<br />

eigene Beiträge und Ankündigungen versenden können. Per Mail an migrationspolitik-subscribe@yahoogroups.de<br />

kann man sich für die Gruppe anmelden.<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Kontakt<br />

Wichtig: Wenden Sie sich bitte für alle den Arbeitskreis und die Tagung betreffenden<br />

Angelegenheiten nicht an die einzelnen Sprecher sondern an<br />

die Email-Adresse migrationspolitik@yahoo.de.<br />

PD Dr. Uwe Hunger<br />

Universität Osnabrück,<br />

Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS)<br />

Neuer Graben 19/21, 49069 Osnabrück<br />

Email: uhunger@uni-osnabrück.de<br />

Prof. Dr. Roswitha Pioch<br />

Fachhochschule Kiel, Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit<br />

Sokratesplatz 2, 24<strong>149</strong> Kiel<br />

Email: roswitha.pioch@fh-kiel.de<br />

Stefan Rother M.A.<br />

Arnold-Bergstraesser-Institut, Freiburg<br />

Windausstraße 16, 79110 Freiburg<br />

Email: stefan.rother@abi.uni-freiburg.de<br />

84


Parlamentarische Kontrolle in<br />

Europa nach dem Lissabon-Vertrag<br />

Studien zum Parlamentarismus 19<br />

Eberbach-Born | Kropp | Stuchlik | Zeh [Hrsg.]<br />

Parlamentarische Kontrolle<br />

und Europäische Union<br />

Nomos<br />

Parlamentarische Kontrolle<br />

und Europäische Union<br />

Herausgegeben von Birgit Eberbach-Born,<br />

Sabine Kropp, Andrej Stuchlik und<br />

Wolfgang Zeh<br />

2013, 448 S., brosch., 69,– €<br />

ISBN 978-3-8487-0361-6<br />

(Studien zum Parlamentarismus, Bd. 19)<br />

Kontrolle gilt als eine der bedeutsamsten<br />

Funktionen von Parlamenten. Ihre Wirksamkeit<br />

wurde jedoch in den vergangenen<br />

Dekaden angesichts der vertieften Europäischen<br />

Integration zunehmend in Frage<br />

gestellt. Im Nachgang des Lissabon-<br />

Vertrages untersucht der Band unterschiedliche<br />

Kontrollkonzepte und -dimensionen<br />

parlamentarischen Handelns im<br />

europäischen Mehrebenensystem. Im<br />

Mittelpunkt steht die Frage, inwieweit<br />

sich der häufig behauptete Einfluss- und<br />

Kontrollverlust der Parlamente in Europa<br />

eher als Funktionswandel darstellt. Die<br />

Beiträge zeigen, dass wir es weniger mit<br />

einem Niedergang, sondern mit einer<br />

Anpassung der Legislativen an veränderte<br />

Bedingungen zu tun haben.<br />

Bestellen Sie jetzt telefonisch unter 07221/2104-37.<br />

Portofreie Buch-Bestellungen unter www.nomos-shop.de/20919


Arbeitskreis „Politik und Geschichte“<br />

Tagung<br />

Das 2. Passauer Symposium Geschichtspolitik machte die <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

als erinnerungspolitischen Akteur zum Thema eines intensiven Gedankenaustausches<br />

über die Frage, wie die VertreterInnen des Faches<br />

nach 1945 mit der eigenen Rolle in der Zeit des Nationalsozialismus umgingen.<br />

Zum dritten Mal in der Geschichte der <strong>DVPW</strong>, nach Hannover<br />

1991 und Tübingen 2012, stellte sich die Disziplin der schwierigen Erinnerung<br />

an diese Vergangenheit. Denn wie sich an der öffentlichen Diskussion<br />

um die Rolle Theodor Eschenburgs gezeigt hatte, gab es nach dem Ende<br />

des Zweiten Weltkriegs eben keine „Stunde Null“, bei der die <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

als Demokratiewissenschaft neu aus der Taufe gehoben wurde.<br />

Statt dessen existierten, wie in anderen Bereich auch, eine Reihe personeller<br />

wie inhaltlicher Kontinuitäten. Diese standen auf der Passauer Tagung<br />

am 28. und 29. Juni 2013 im Fokus der Beiträge und Diskussionen. Im<br />

Kern ging es dabei um die Frage, nach welchen Maßstäben wir das Wirken<br />

des Faches während der Diktatur heute beurteilen können, dürfen, beziehungsweise<br />

soll(t)en.<br />

Die Konzeption des Symposiums, das vom Arbeitskreis in Kooperation mit<br />

dem Vorstand der <strong>DVPW</strong> und mit großzügiger Unterstützung seitens der<br />

Universität Passau veranstaltet wurde, war von Anbeginn darauf ausgerichtet,<br />

kein „Tübingen-II“ zu bieten. Das Wirken von Theodor Eschenburg verknüpft<br />

mit der Frage, ob die <strong>DVPW</strong> ihren Wissenschaftspreis nach ihm<br />

weiterhin benennen möchte, bildete lediglich den Rahmen für die Diskussion.<br />

Die eingeladenen Vortragenden waren in erster Linie dazu aufgefordert,<br />

sich aus einer grundsätzlichen Perspektive mit personellen und inhaltlichen<br />

Kontinuitäten in einer nachdiktatorischen Gesellschaft<br />

auseinanderzusetzen.<br />

Den Einführungsvortrag nutzte Anja Mihr, Utrecht, dazu, aus dem Blickwinkel<br />

der Forschung zur Transitional Justice einen weiten, disziplinübergreifenden<br />

Bogen zu spannen. Dadurch wurde deutlich, wie beschwerlich<br />

und diffizil der Aufarbeitungsprozeß nach einem Terrorregime ist. Weil Täter<br />

und Opfer immer wieder aufeinandertreffen, wir es grundsätzlich mit<br />

moralischen Fragen in bezug auf die Unterscheidung zwischen gut und böse<br />

zu tun haben und es zugleich keine verbindlichen Definitionen von Täterschaft<br />

und Opfersein gibt, dauern derartige Transitionsprozesse in der<br />

Regel sehr lange.<br />

Wie wenig die Wissenschaft in diesem Zusammenhang eine Ausnahme<br />

darstellt, zeigte der Vortrag von Matthias Berg, Berlin, anschaulich auf. Er<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

86


Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

referierte über die mühsame Art und Weise, in der sich die deutsche Historiographie<br />

mit ihren Verstrickungen in den Nationalsozialismus befaßte.<br />

Auch dieses Fach, grundsätzlich prädestiniert dazu, die eigene Fachgeschichte<br />

zu erforschen, tat sich über Jahrzehnte schwer, dieses Thema<br />

überhaupt anzugehen. Noch jüngste Kontroversen liefern einen Beleg dafür,<br />

daß diese Auseinandersetzung keineswegs beendet ist. Sie verdeutlichen<br />

darüber hinaus, wie wichtig es gegenwärtig ist zu untersuchen, warum<br />

bestimmte Fragen bislang gar nicht gestellt wurden.<br />

In ihrem gemeinsamen Beitrag zu personellen Kontinuitäten von NS-Eliten<br />

in den 1950er und 1960er Jahren stimmten Sonja Begalke, Münster, und<br />

Claudia Fröhlich, Hannover, der Einschätzung von Edgar Wolfrum zwar zu,<br />

der zufolge die Bundesrepublik ein demokratisches Erfolgsmodell war, weil<br />

sich die Gesellschaft tatsächlich erfolgreich in eine demokratische wandelte.<br />

Mit dem von ihnen bewußt gesetzten Begriff des „halbierten Rechtsstaats“<br />

erweitern Begalke und Fröhlich jedoch diese Perspektive. Wir dürften<br />

nicht glauben, so ihre These, die alten Parteigänger der Nationalsozialisten<br />

seien von den durch das Grundgesetz vorgegebenen Normen und<br />

Werten überzeugt gewesen. Das neue politische System hinderte das Führungspersonal<br />

nicht, weiter alten Vorstellungen zu folgen und sich lediglich<br />

den neuen politischen Entscheidungsprozeduren zu unterwerfen. Gerade<br />

darin wird die über Jahrzehnte währende Dauer eines Transitionsprozesses<br />

deutlich, weil erst die nachfolgenden Generationen in der Lage seien, die<br />

neuen Werte zu verinnerlichen.<br />

Gerhard Göhler, Berlin, warf explizit einen Blick auf die Geschichte der <strong>Politikwissenschaft</strong>.<br />

Dabei erweiterte er insoweit die Perspektive, als er auch<br />

die Vorgeschichte des Nationalsozialismus, die Zeit der Weimarer Republik<br />

und die damalige Entwicklung des Faches mit einbezog. Deutlich arbeitet<br />

er heraus, daß es bereits mit dem Beginn der Diktatur durch die Exilierung<br />

einer Reihe von Kollegen zu Diskontinuitäten kam. Das Ende der Diktatur<br />

1945 führte für einige wenige exponierte Personen zu einem Karrierebruch.<br />

Eine Veränderung im Fach gab es zweifellos durch die Rückkehr vieler<br />

Exilierter, die neue Erfahrungen und Anstöße mitbrachten. Ungeachtet<br />

dessen arrangierten sie sich mit jenen, die in Deutschland verblieben waren,<br />

aber nicht zu den Protagonisten des Regimes gehört hatten. Eine Beurteilung<br />

des Handelns in der Diktatur könne aber nur aufgrund genauer<br />

Betrachtung des jeweiligen Einzelfalles erfolgen.<br />

Im Abendvortrag diskutierte Helmut König, Aachen, die verschiedenen Politikbegriffe<br />

und –konzeptionen, wie sie im Fach nach 1945 das Denken<br />

bestimmten. Leitete sich die Vorstellung von Politik einerseits von Moral<br />

und Humanität ab, zielten andere Auffassungen vor dem Hintergrund der<br />

87


nationalsozialistischen Diktatur auf ökonomisch verstandene Vorstellungen<br />

von Herrschaft beziehungsweise auf eine Gegenüberstellung von Totalitarismus<br />

und Demokratie. Für König steht es außer Frage, daß die <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

einen Beitrag zur Aufarbeitung der Vergangenheit leistete. Zugleich<br />

wies er kritisch auf die Begrenzungen des Demokratie- und Politikverständnisses<br />

hin und verwies auf den geringen Stellenwert, der der<br />

Shoah in allen politikwissenschaftlichen Konzeptionen eingeräumt wurde.<br />

An diesem Eskapismus gegenüber dem Nationalsozialismus habe die gesamte<br />

Profession ihren Anteil.<br />

Joachim Perels, Hannover, wurde insofern zum Stichwortgeber der nachfolgenden<br />

Podiumsdiskussion, als er sich der Elitenkontinuität über die kulturelle<br />

Erinnerung näherte. Am Beispiel der Benennung von Straßen reflektierte<br />

er über die unklaren Kriterien, nach denen eine Gesellschaft sich<br />

entscheidet, historische Personen mittels Namensgebung zu ehren. Noch<br />

deutlicher werde dieser Mangel in den Fällen öffentlicher Kritik an den<br />

Geehrten: Wie „perfekt“ müssen solche Menschen sein? An dieser Stelle<br />

wurde zugleich offensichtlich, daß mit der Umbenennung von Straßen, Kasernen<br />

etc. immer auch eine Beschädigung der vormals namensgebenden<br />

Person verbunden ist. Mit der Aberkennung des Namens drückt die Gesellschaft<br />

eben aus, dieser Mensch sei aufgrund von Fehlverhalten in der<br />

Vergangenheit nicht würdig, in dieser Form geehrt zu werden.<br />

Die anschließende Podiumsdiskussion mit Gabriele Abels, Tübingen, Joachim<br />

Perels, Hannover, Anne Rohstock, Luxemburg, und Harald Schmid,<br />

Kiel, unter der Leitung von Christian Thies, Passau, widmete sich dann<br />

nochmals explizit der Frage nach der Benennung des Theodor-Eschenburg-<br />

Preises. Selbstverständlich konnte es nicht überraschen, daß mit der Einbeziehung<br />

des Publikums zunächst die schon bekannten Positionen ausgetauscht<br />

wurden. Dieser Fokus weitete sich dann aber schnell, was auch<br />

der Bandbreite der vorher gehaltenen Tagungsbeiträge geschuldet war. In<br />

bezug auf die Person Theodor Eschenburg kristallisierte sich als weitgehender<br />

Konsens heraus, daß das Fach wie auch die Öffentlichkeit weitere<br />

historische Fakten für eine umfassende Beurteilung seiner Person wie seines<br />

Verhaltens benötigen. Thematisiert wurde auch der Entscheidungsprozeß,<br />

der dann zur Namensgebung führte. So wurden damals mehrere Preise<br />

diskutiert. Die Entscheidung für den Namensgeber war offensichtlich<br />

eher en passant getroffen worden, weil Theodor Eschenburg kurz zuvor<br />

gestorben war. Unstrittig war auf der Tagung, daß ein solcher Beschluß<br />

heute anders fallen, ein breiterer Diskussionsprozeß geführt würde. Mit<br />

Blick auf den Namen des <strong>DVPW</strong>-Wissenschaftspreises wurden darüber<br />

hinaus verschiedene Handlungsoptionen diskutiert, die hinsichtlich des<br />

weiteren Umgangs mit dem Preis möglich sind:<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

88


- am Verfahren der Preisvergabe ändert sich nichts, der Name bleibt;<br />

- der Preis wird zukünftig nur noch als Wissenschaftspreis vergeben;<br />

- der Preis wird nicht mehr nach Eschenburg, sondern nach einem noch<br />

zu suchenden Namensgeber benannt;<br />

- die <strong>DVPW</strong> verzichtet auf die Preisvergabe;<br />

- der Vorstand entscheidet sich für ein Moratorium, wartet die weiteren<br />

Forschungen ab und verleiht bis auf weiteres keinen Preis für das Lebenswerk.<br />

Sehr viele der in Passau Anwesenden konnten sich auf eine Alternative,<br />

das Moratorium, einigen im Wissen darum, damit dem Vorstand keineswegs<br />

in irgendeiner Weise bei der Entscheidung vorzugreifen. Nicht zuletzt<br />

aufgrund dieses Ergebnisses können die Tagung wie auch die abschließende<br />

Podiumsdiskussion insofern als Erfolg gewertet werden, als hier ganz<br />

offensichtlich Erkenntnisprozesse in Gang gesetzt wurden, die eine – hoffentlich<br />

– gute Grundlage für die anstehende Entscheidung des <strong>DVPW</strong>-<br />

Vorstands zur Zukunft des Wissenschaftspreises bilden.<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Personalia<br />

Im Anschluß an die Tagung fand eine Sitzung des Arbeitskreises statt. Der<br />

Kreis der SprecherInnen wurde erweitert. Dr. Nina Leonhard wurde per<br />

Kooptation zur dritten Sprecherin ernannt.<br />

Zudem entschied der Rat der SprecherInnen aufgrund knapper Personalressourcen<br />

die nächste Tagung erst in 2015 durchzuführen.<br />

Vorstand & Kontakt des Arbeitskreises<br />

Prof. Dr. Horst-Alfred Heinrich, Horst-Alfred.Heinrich@ uni-passau.de<br />

Dr. Nina Leonhard, mailto:nina.leonhard@berlin.de<br />

Dr. Harald Schmid, haraldschmid@email.uni-kiel.de<br />

Homepage des AK:<br />

https://www.dvpw.de/gliederung/ak/ak-politik-und-geschichte.html<br />

Der Arbeitskreis ist für <strong>DVPW</strong>-Mitglieder und Nichtmitglieder ebenso offen<br />

wie für Interessierte anderer Disziplinen. Bei Interesse an der Aufnahme in<br />

den E-Mail-Verteiler des Arbeitskreises bitten wir um eine entsprechende<br />

Nachricht an: pug@dvpw.de.<br />

89


Arbeitskreis „Politik und Geschlecht“<br />

Aktuelle Ankündigungen:<br />

Mitgliederversammlung des AK, 13. Februar 2014, Erlangen<br />

Die nächste Mitgliederversammlung des AK findet am 13. Februar 2014<br />

von 19.00-21.00 Uhr im Vorfeld der Jahrestagung „Feministische Kritik<br />

und Menschenrechte“ in Erlangen statt.<br />

Genauere Informationen sind dem Programm der Jahrestagung „Feministische<br />

Kritik und Menschenrechte“ zu entnehmen.<br />

Jahrestagung „Feministische Kritik und Menschenrechte“, 14.-15. 15. Februar<br />

2014, Erlangen<br />

Vom 14.-15. Februar 2014 findet die Jahrestagung des AK zum Thema<br />

„Feministische Kritik und Menschenrechte“ an der Friedrich-Alexander<br />

Universität Erlangen-Nürnberg statt. Es werden feministische Kontroversen<br />

und Ansätze zu Menschenrechten diskutiert, um sowohl bestehende Konfliktfelder<br />

als auch Potentiale einer menschenrechtsorientierten feministischen<br />

Theorie und Praxis aufzuzeigen.<br />

Folgende Themenfelder werden auf der Tagung behandelt:<br />

• Feministische Debatten um die Universalität der Menschenrechte<br />

• Sexuelle Freiheitsrechte zwischen Universalismus und Kulturrelativismus<br />

• Feministische und queertheoretische Perspektiven auf Entwicklungspolitik<br />

• Feministische Perspektiven auf geschlechtsbezogene Gewalt und<br />

Transitional Justice<br />

Das detaillierte Programm ist auf der Homepage des AK zu finden:<br />

http://www.politik-und-geschlecht.de/<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Jahrestagung „Materialität neu denken. Materialität anders denken - Femi-<br />

nistische Interventionen“, Herbst 2014<br />

Im Herbst 2014 wird eine weitere Jahrestagung des AK zum Thema „Materialität<br />

neu denken. Materialität anders denken - Feministische Interventionen“<br />

stattfinden.<br />

Der Call, der Termin sowie der Verantstaltungsort sind Ende 2014 auf der<br />

Hompage des AK zu finden: http://www.politik-und-geschlecht.de/<br />

90


Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Veröffentlichungen:<br />

Folgende Publikationen erscheinen in der Buchreihe „Politik und Geschlecht“<br />

im Verlag Barbara Budrich:<br />

• Bargetz, Brigitte/ Fleschenberg, Andrea/ Kerner, Ina/ Kreide,<br />

Regine/ Ludwig, Gundula (Hrsg.): Kritik und Widerstand. Feministische<br />

Praktiken in androzentrischen Zeiten, Band 26<br />

• Hitzel-Cassagnes, Tanja/Martinsen, Franziska: Recht auf Wiedergutmachung.<br />

Geschlechtergerechtigkeit und die Bewältigung historischen<br />

Unrechts, Band 25<br />

• Dhawan, Nikita (Hrsg.): Decolonizing Enlightenment. Transnational<br />

Justice, Human Rights and Democracy in a Postcolonial World,<br />

Band 24<br />

Folgende Publikation erscheint in der Buchreihe „Politik und Geschlecht<br />

kompakt“ im Verlag Barbara Budrich:<br />

• Holland-Cunz, Barbara: Die Natur der Neuzeit. Eine feministische<br />

Einführung. Band 1<br />

Der AK freut sich über Ideen und Konzepte für weitere Monographien sowie<br />

für kompakte Lehrbücher, die in Teilgebiete der feministischen <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

einführen und in der neuen Serie „Politik und Geschlecht<br />

Kompakt“ erscheinen können. Ansprechpartnerin im Sprecherinnenrat ist<br />

Nadja Meisterhans (Nadja.Meisterhans@sowi.uni-giessen.de).<br />

Kontakt zum Sprecherinnenrat:<br />

Imke Leicht, M.A.<br />

Lehrstuhl für Menschenrechte und MenschenrechtspolitikInstitut für Politische<br />

Wissenschaft, Universität Erlangen-Nürnberg<br />

Bismarckstr. 1, D-91054 Erlangen<br />

Tel.: +49-(0)9131 85-23272<br />

Fax: +49-(0)9131 85-22371<br />

Email: imke.leicht@fau.de<br />

http://www.polwiss.uni-erlangen.de/professuren/menschenrechte/<br />

Dr. Christine Löw<br />

Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Fachbereich Gesellschaftswissenschaften<br />

Institut für Gesellschafts- und Politikanalyse<br />

Campus Westend – PEG, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt<br />

Tel. +49-(0) 69 798-36609<br />

Email: Loew@em.uni-frankfurt.de<br />

91


Dr. Nadja Meisterhans<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Justus-Liebig-Universität Gießen<br />

Karl-Glöckner-Str. 21 E, 35394 Gießen<br />

Tel. +49-(0)641 99-23071<br />

Nadja.Meisterhans@sowi.uni-giessen.de<br />

http://www.uni-giessen.de/cms/fbz/fb03/institute/institut-furpolitikwissenschaft/<br />

Katharina Volk<br />

Justus-Liebig-Universität Gießen<br />

Arbeitsstelle Gender Studies<br />

Karl-Glöckner-Str. 21 H, 35394 Gießen<br />

Tel: +49-(0)641-99-23140<br />

Fax: +49-(0)641-9923148<br />

Mail: Katharina.Volk@sowi.uni-giessen.<br />

http://www.uni-giessen.de/genderstudies/<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

92


Arbeitskreis „Politik und Kultur“<br />

Herzliche Einladung zur nächsten Tagung im Frühjahr 2014, die der Arbeitskreis<br />

„Politik und Kultur“ in Zusammenarbeit mit der Themengruppe<br />

„Transkulturell vergleichende Politische Theorie“ durchführen wird:<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Krieg und Frieden<br />

Termin: 1.-2. April 2014<br />

Ort: Georg-August-Universität Göttingen<br />

Folgende Beiträge stehen auf dem Programm der Tagung:<br />

Konrad Göke (München)<br />

Die Krise der Aufklärung und die Geburt des modernen Bellizismus. Der<br />

Wandel vom instrumentellen zum essentiellen Kriegsverständnis<br />

Peter Nitschke (Vechta)<br />

Clausewitz ohne Ende - Oder die Existenzialität des Krieges<br />

Sina Birkholz (Bielefeld)<br />

Cultures of Violence. Comparing justifications and legitimacy of police violence<br />

in four transition countries<br />

Klaus Schlichte (Bremen)<br />

Die Legitimität bewaffneter Gruppen<br />

Sebastian Huhnholz (München)<br />

Sieg und Frieden? Imperiale Facetten demokratischer Friedenskultur<br />

Ulrike Spohn (Münster)<br />

Kriegstreiberin Religion? Überlegungen zum Verhältnis von Religion und<br />

Gewalt<br />

Ringo Wagner (Magdeburg)<br />

Stalins Theorie von der Unvermeidbarkeit von Kriegen zwischen kapitalistischen<br />

Staaten und die Anfänge des Wehrsports in der DDR<br />

Mischa Hansel (Köln)<br />

Gibt es eine konservative Friedens- und Konfliktforschung? Überlegungen<br />

zum Verhältnis von Krieg und Frieden im Werk Edward Luttwaks<br />

Christoph Weller (Augsburg)<br />

Der „Frieden“ und der „Krieg“ der Friedensforschung. Beobachtungen des<br />

konzeptionellen Wandels einer politischen Wissenschaft bei der Bearbeitung<br />

von Krieg und Frieden<br />

Herfried Münkler (Berlin)<br />

Öffentlicher Abendvortrag zum Thema der Tagung (am 1. April)<br />

93


Für den Herbst 2014 plant der Arbeitskreis eine Tagung, zu der mit folgendem<br />

CALL FOR PAPERS ebenfalls herzlich eingeladen wird:<br />

Demokratie und das Soziale Netz: Wandel oder Stillstand?<br />

Termin: 9.-10. Oktober 2014<br />

Ort: Universität Augsburg<br />

Die zunehmende Verbreitung des Internets Anfang der 1990er Jahre und<br />

mehr noch die gesteigerte Reziprozität des Internets durch das Aufkommen<br />

des Sozialen Netzes blieben nicht ohne Folgen für die Öffentlichkeit<br />

und damit letzten Endes auch für die Demokratie.<br />

Wo die Wahrnehmung des Internets und des Sozialen Netzes in der Öffentlichkeit<br />

positiv geprägt ist, verbindet sich diese Einschätzung in aller Regel<br />

mit der Erwartung, dass diese Erweiterung der Öffent-lichkeit einen positiven<br />

Einfluss auf die Demokratie haben müsse. Diese Wahrnehmung findet<br />

sich vor allem in westlich-repräsentativen Demokratien und spätestens seit<br />

dem Arabischen Frühling auch in Autokratien. Andererseits wird von mahnenden<br />

Stimmen aber auch darauf verwiesen, dass dieses Medium auch<br />

ungeahnte Möglichkeiten der Überwachung biete, die die vermeintliche<br />

Freiheit des Kommunizierens in ihr Gegenteil verkehren könne, Pluralität in<br />

Scheinpluralität wandele und so Beherrschung sowie Steuerung der Öffentlichkeit<br />

in bisher unbekannten Maße ermögliche.<br />

Die emanzipatorischen Potentiale des Netzes werden überschätzt, so<br />

Morozov in seinem neuesten Buch von 2013 und es wird vor allem übersehen,<br />

welche antiemanzipatorischen Potentiale in ihm liegen. Die diskutierten<br />

Stichworte Sous- und Coveillance zeigen auf jeden Fall an, dass im<br />

Gegensatz zu den emanzipatorischen Interpretationsansätzen dieser Phänomene<br />

eher die Gefahr einer Tyrannei der Mehrheit durch sie drohe. Somit<br />

fällt die Beurteilung der neuen Möglichkeiten der Online-<br />

Kommunikation ambivalent aus: So sehr es einerseits zu begrüßen ist,<br />

dass nun jeder Herr seines Kommunikations- und Informationsstromes ist<br />

oder sich zumindest so fühlen kann, so sehr gilt es andererseits zu bedenken,<br />

dass hier durchaus die Gefahr besteht, sich in einer Blase des<br />

Immergleichen zu bewegen und so die Bestätigung der eigenen Meinungen<br />

und Vorurteile droht. Damit stellt der Verblendungszusammenhang, um eine<br />

Formulierung Horkheimers und Adornos aufzugreifen, zumindest eine<br />

latente Gefahr dar, der man sich als aufgeklärter Internetnutzer zumindest<br />

bewusst sein sollte.<br />

Die Implikationen und Konsequenzen dieser ambivalenten Potentiale des<br />

Internets und des Sozialen Netzes für die Demokratie und eine – wie auch<br />

immer – gewandelte Öffentlichkeit sollen auf der Tagung dargestellt und<br />

kritisch diskutiert werden.<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

94


Es sind sowohl theoretische wie auch empirische Beiträge willkommen.<br />

Mögliche Tagungsthemen könnten u.a. sein:<br />

- Neue Medien - neue Öffentlichkeit<br />

- Demokratie 2.0<br />

- Sur-, Sous- und Coveillance: Chancen und Risiken der verschiedenen<br />

Kontrollformen<br />

- Panoptikum 2.0<br />

- Politische Bildung und soziales Netz<br />

- Medienkompetenz und politische Öffentlichkeit<br />

- Exklusion und Inklusion durch das Soziale Netz<br />

- Google, Facebook etc. – die Rolle der großen Internetkonzerne und ihre<br />

Bedeutung für das politische System<br />

- Politiker im Netz: Erweiterung der Demokratie und Chancen zur Bürgerbeteiligung?<br />

Bitte senden Sie Vortragsvorschläge (max. 500 Wörter) bis zum<br />

31. Januar 2014 an Dr. Tobias Bevc (tobias.bevc@phil.uni-augsburg.de)<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Publikationen<br />

Der Tagungsband zur Münchner Tagung vom Herbst 2011 ist soeben erschienen:<br />

Markus Kink / Janine Ziegler (Hg.): Staatsansichten - Staatsvisionen. Ein<br />

politik- und kulturwissenschaftlicher Querschnitt (Studien zur visuellen Politik,<br />

Bd. 8) Münster 2013.<br />

Der Band zur Tagung „Die andere Seite der Politik. Theorien kultureller<br />

Konstruktion des Politischen“ vom Frühjahr 2013 wird zur Zeit vorbereitet.<br />

Die Herausgeber sind Wilhelm Hofmann und Renate Martinsen.<br />

Neue Internet<br />

ternet-Präsenz<br />

Aktuelle Informationen zum Arbeitskreis „Politik und Kultur“ finden Sie<br />

jetzt auf der Homepage der <strong>DVPW</strong>:<br />

https://www.dvpw.de/gliederung/ak/politik-und-kultur.html<br />

Sprecher des Arbeitskreises:<br />

apl. Prof. Dr. Wolfgang Bergem<br />

Bergische Universität Wuppertal, Fachbereich G – <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Gaußstr. 20, 42119 Wuppertal, E-Mail: bergem@uni-wuppertal.de<br />

Prof. Dr. Samuel Salzborn<br />

Georg-August-Universität Göttingen, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen<br />

E-mail: samuel.salzborn@sowi.uni-goettingen.de<br />

95


Arbeitskreis „Politik und Religion“<br />

A. Veröffentlichungen des Arbeitskreises:<br />

Die Ergebnisse der Jahrestagungen und andere einschlägige Studien erscheinen<br />

in der Schriftenreihe „Politik und Religion" des Arbeitskreises, die<br />

im Springer VS-Verlag verlegt wird.<br />

Publikationen (Auswahl):<br />

Ines-Jacqueline Werkner/Oliver Hidalgo (Hrsg.): Religionen – Global Player<br />

in der internationalen Politik? Wiesbaden 2014 (i. E.).<br />

Oliver Hidalgo/Holger Zapf/Ahmet Cavuldak/Philipp Hildmann (Hrsg.):<br />

Demokratie und Islam. Theoretische und empirische Studien, Wiesbaden<br />

2013 (i. E.).<br />

Ines-Jacqueline Werkner/Antonius Liedhegener (Hrsg.): Europäische Religionspolitik.<br />

Religiöse Identitätsbezüge, rechtliche Regelungen und politische<br />

Ausgestaltung, Wiesbaden 2013.<br />

Gert Pickel/Oliver Hidalgo (Hrsg.): Religion und Politik im vereinigten<br />

Deutschland. Was bleibt von der Rückkehr des Religiösen? Wiesbaden<br />

2013.<br />

Antonius Liedhegener/Ines-Jacqueline Werkner (Hrsg.): Religion zwischen<br />

Zivilgesellschaft und politischem System. Befunde – Positionen – Perspektiven,<br />

Wiesbaden 2011.<br />

Interessierte Autorinnen und Autoren sind eingeladen, Buchmanuskripte<br />

zur Veröffentlichung in dieser Schriftenreihe einzureichen. Die Arbeiten<br />

sollten eine sozialwissenschaftliche Fragestellung verfolgen und thematisch<br />

im Bereich „Politik und Religion“ angesiedelt sein. Alle Bände der<br />

Reihe werden seit 2012 einem peer-review Verfahren unterzogen. Weitere<br />

Auskünfte erteilen die Herausgeber, Antonius Liedhegener und Ines-<br />

Jacqueline Werkner.<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

B. Tagungen<br />

1. Herzliche Einladung zum Panel „Der lange Schatten der Religion in Eu-<br />

E<br />

ropa. Einflüsse der religiösen und konfessionellen Prägung auf politische<br />

Orientierungen und politisches Verhalten: transnationale und regionale<br />

Vergleiche I und II“ auf der Jahrestagung der Sektion Vergleichende Poli-<br />

tikwissenschaft „Politik, Region(en) und Kultur in der vergleichenden Poli-<br />

tikwissenschaft“ vom 9.-11.10.2013 an der Universität Leipzig in Kooperation<br />

mit dem AK Wahlen und politische Einstellungen.<br />

lungen.<br />

96


Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Programm<br />

Leitung der Panels: Prof. Dr. Antonius Liedhegener (Luzern)/Prof. Dr. Ulrich<br />

Rosar (Düsseldorf)<br />

I. Freitag, 11.10.2013, 9-11 Uhr<br />

Block 1<br />

Wahlen & Parteibindung<br />

Religiöse Pluralisierung und Wählerverhalten im christlichen chen Europa (Mira<br />

Hassan/Pascal Siegers)<br />

Glaube, Werte, CDU? Religiosität und Wertorientierungen als Determinann-<br />

ten der Parteiidentifikation von Zuwanderern und ihren Nachkommen in<br />

Deutschland (Stephanie Müssig)<br />

Block 2<br />

Policies<br />

Die moralpolitische Konfliktlinie: Zwischen liberalen und konservativen<br />

Perspektiven in Religion und Politik (Anja Hennig)<br />

Zur Lobbyarbeit der muslimischen Organisationen in Deutschland (Ufuk<br />

Olgun)<br />

11-11.30 Uhr: Kaffeepause<br />

II. Freitag, 11.10.2013, 11.30<br />

1<br />

1.30-13.30 13.30 Uhr<br />

Block 3<br />

Identität<br />

Symphonia und Toleranz: Religion und Identität in Russland und Tatarstan<br />

(Julia Gerlach)<br />

Europas religiöser Demos? Der Zusammenhang zwischen politischer Iden-<br />

tität und Religion in Westeuropa (Margarete Scherer)<br />

Block 4<br />

Zivilgesellschaft<br />

Das Makro-Mikro<br />

Mikro-Puzzle der Säkularisierung – oder: warum haben säkula-<br />

risierte Gesellschaften mehr Sozialkapital, obwohl religiöse Menschen so-<br />

s<br />

zial aktiver sind? (Sigrid Roßteutscher/Richard Traunmüller)<br />

Kultur oder Struktur in unterschiedlichen Kontexten: Religion und soziale<br />

Partizipation in europäischen Gesellschaften<br />

schaften (Katarzyna Lasinska)<br />

Für weitere Informationen und zum genauen Veranstaltungsort an der Universität<br />

Leipzig sehen Sie bitte auf unsere Homepage.<br />

97


2. Ankündigung und Call for Papers für die Kooperationstagung „Christen-<br />

tum und Islam als politische Religionen – Ideenwandel im Spiegel geselll-<br />

schaftlicher Konflikte“ mit der Themengruppe Transkulturell vergleichende<br />

politische Theorie und der Hanns-Seidel<br />

Seidel-Stiftung Stiftung (HSS) vom 23.-25. Juli<br />

2014 im Bildungszentrum Wildbad Kreuth.<br />

Religiöse Gedankengebäude repräsentieren nicht nur – wie es die Selbstinterpretation<br />

nahelegt – überzeitliche Wahrheiten, sondern sind ebenso<br />

als Produkt soziohistorischer Entwicklungen aufzufassen. Insofern erscheint<br />

es wissenschaftlich äußerst relevant, das Zusammenspiel von gesellschaftlichen<br />

Herausforderungen einerseits und den von den Religionen<br />

erbrachten ideellen Anpassungsleistungen und Gestaltungsversuchen andererseits<br />

zu untersuchen. Mit dieser Themenstellung bewegt sich die Tagung<br />

grundsätzlich in einem interdisziplinären Feld, das für Historiker,<br />

Theologen, Soziologen und <strong>Politikwissenschaft</strong>ler offen ist; der Schwerpunkt<br />

liegt aber auf der politischen Dimension, sind die Religionen doch<br />

nicht zuletzt deswegen politisch, als sie Relevanz für die Legitimität kollektiv<br />

verbindlicher Entscheidungen entfalten. Ganz allgemein geht es den<br />

Veranstaltern darum, wie sich soziale Rahmenbedingungen auf die (Weiter-<br />

)Entwicklung von politisch-religiösen Ideen auswirken, welche Parallelen<br />

und Divergenzen sich dabei zwischen Christentum und Islam abzeichnen<br />

und welches Potential die beiden Religionen sowohl als Brandbeschleuniger<br />

wie zur Deeskalation politischer Konflikte besitzen.<br />

Vorträge (die mit einem 1-2 Seiten langen Abstract vorzustellen sind) werden<br />

zu folgenden vier Themenbereichen erbeten:<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

a) Der Begriff ,politische Religion‘ und die Analyse von ‚Ideenwa<br />

Ideenwandel<br />

del‘<br />

Über den von Eric Voegelin und Raymond Aron in totalitarismuskritischer<br />

Perspektive geprägten Begriff der Politischen Religion hinaus nimmt die<br />

Tagung die Vielschichtigkeit der Verbindungslinien zwischen Religion und<br />

Politik ins Visier. In dieser Hinsicht gilt es nicht nur, die theoretischen Konzepte<br />

(Politische Theologie im Sinne von Carl Schmitt und Jan Assmann, Zivilreligion,<br />

Theo-Demokratie etc.), die in Übereinstimmung und Distanz zur<br />

,politischen Religion die wechselseitige Bedeutsamkeit von Religiösem<br />

und Politischem bezeichnen, auf ihren heuristischen Gehalt zu überprüfen,<br />

sondern zugleich zu reflektieren, dass auch in säkularisierten Gesellschaften<br />

eine politisch-öffentliche Rolle der Religion(en) keineswegs ausgeschlossen<br />

ist. Erst auf dieser Basis erscheint es im Anschluss zielführend,<br />

die historischen Veränderungen in den politischen Implikationen und<br />

Interpretationen der christlichen und islamischen Botschaft ebenso umfassend<br />

wie systematisch zu bestimmen. Integraler Bestandteil jenes vor-<br />

98


Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

geschalteten theoretischen Blocks zu den politischen Religionen ist zudem<br />

die methodische Dimension, unter der sich Untersuchungsmöglichkeiten<br />

zum ‚Ideenwandel‘ im Christentum und Islam in synchroner und diachroner<br />

Weise erschließen lassen.<br />

b) Ideenwandel im Christentum<br />

Im Hinblick auf die Geschichte des Christentums interessiert zunächst die<br />

Entwicklung von der apokalyptischen, apolitischen, radikal pazifistischen<br />

Ausrichtung im Urchristentum über die Neufassungen bei Tertullian oder<br />

Origenes hin zur konstantinischen Wende sowie zur ersten systematisch<br />

aus den Evangelien herausgearbeiteten politischen Doktrin in Augustinus’<br />

De Civitate Dei (die das zur römischen Staatsreligion avancierte Christentum<br />

gegen heidnische Verdikte verteidigte). Mit Augustinus’ Trennung zwischen<br />

himmlischer und weltlicher Sphäre keimte in der Folge auch die<br />

Frage nach dem richtigen Verhältnis zwischen geistlicher und weltlicher<br />

Macht auf, die sich im mittelalterlichen Europa zu einem politischen Konflikt<br />

erweiterte, der wiederum im Investiturstreit zwischen 1076 und 1122<br />

seinen Höhepunkt fand. Weitere relevante Themengebiete aus dieser Epoche<br />

wären die religiöse Rechtfertigung der Kreuzzüge oder die historischen<br />

Transformationen der Toleranzidee und -praxis. Wie sehr die sozialgeschichtlichen<br />

Herausforderungen die im Namen des Christentums lancierten<br />

politischen Positionierungen imprägnierten, lässt sich selbstverständlich<br />

auch im Zusammenhang mit der Reformation, den innerchristlichen<br />

Religionskriegen oder der Replik auf die Religionskritik der Aufklärungsphilosophie<br />

rekapitulieren. Ebenso stehen die modernen Entwicklungen, als<br />

das (katholische) Christentum zunächst als Forum der Reaktion gegen die<br />

universalen Ideen der Menschenrechte und der Demokratie fungierte, bevor<br />

im Zuge des Aggiornamento eine Annäherung erfolgte, die heute in das<br />

verbreitete (Vor-)Urteil eines exklusiven demokratischen Grundcharakters<br />

des Christentums überging, im Fokus des Tagungsthemas. Mit Sicherheit<br />

lohnend wäre überdies eine Auseinandersetzung mit den politischen Idealen<br />

der Befreiungstheologie oder der Evangelikalen.<br />

c) Ideenwandel im Islam<br />

Auch die islamische Ideengeschichte weist im Kontext von politischen und<br />

gesellschaftlichen Herausforderungen spannende Entwicklungen auf: Hierzu<br />

zählt insbesondere die Ideologisierung und politische Indienstnahme<br />

der Religion vor dem Hintergrund der mit der schnellen Expansion des<br />

Omayyadenreichs entstandenen soziopolitischen Konflikte, die sich in der<br />

Formulierung quietistischer Standpunkte gegenüber der weltlichen Herrschaft<br />

oder aber ihrer grundsätzlichen Delegitimierung, wie zeitweise in<br />

der Schi‘a, fortsetzte. Spuren hinterlassen haben jedoch auch die pragma-<br />

99


tischen Probleme in Folge des Expansionsprozesses – so etwa bei der Frage,<br />

welche Andersgläubigen unter die schutzbefohlenen ahl al-kitab zu<br />

subsumieren seien. Die fortwährende Krise des Kalifats und der Zerfall des<br />

islamischen Großreichs in verschiedene Herrschaftsgebiete verlangte im<br />

Laufe der Jahrhunderte zudem legitimatorische Anpassungsleistungen,<br />

während immer wieder ideologisch gestützte Herrschaftsprätentionen zu<br />

entsprechenden Gegenreaktionen führten, die ebenfalls auf die Mobilisierung<br />

religiös fundierter Doktrinen setzten – so etwa im Konflikt zwischen<br />

der ‚rationalistischen‘ Mu‘tazila und den sunnitischen Rechtsgelehrten.<br />

Gleichsam das gemeinsame Dach all dieser ideenpolitischen Bestrebungen<br />

in Vergangenheit und Gegenwart bildet der heute verstärkt in die kritische<br />

Diskussion geratene Topos vom Islam als umfassender religiöser Ordnung<br />

und politischem System (din wa-dawla). Die ausgeprägte Plastizität ‚islamischer‘<br />

Ideen erschließt sich dann auch erst in den Versuchen, Antworten<br />

auf die als krisenhaft erlebte Moderne und ihre politischen wie ideologischen<br />

Herausforderungen zu finden, wie sie sich seit dem Beginn der islamischen<br />

Renaissance (an-Nahda) abzeichnen. Die Entweltlichung der<br />

Theologie sowie die Säkularisierung der Politik scheinen dabei auch<br />

gegenwärtig noch die Felder intensivster ideenpolitischer Auseinandersetzungen<br />

zu sein.<br />

d) Vergleichende Perspektiven<br />

Es liegt auf der Hand, dass die verschiedenen Kontexte von Ideenwandel<br />

zu methodisch angeleiteten Vergleichen einladen – etwa, wenn bei gleichen<br />

Ausgangsbedingungen unterschiedliche Ergebnisse zu konstatieren<br />

sind oder umgekehrt unterschiedliche Bedingungen zu gleichen Resultaten<br />

führen. Denken ließe sich beispielsweise im ersten Fall an die von Nader<br />

Hashemi vertretene These, derzufolge sich Christentum und Islam nicht<br />

wesentlich in den theologischen Fundierungsmöglichkeiten für säkulare<br />

Politiken unterscheiden, weshalb das unterschiedliche Ergebnis durch andere<br />

Einflüsse – etwa die ruinösen Konfessionskriege in Europa – erklärt<br />

werden müsste. Explizit vergleichende Perspektiven schärfen auf diesem<br />

Weg den Blick für mögliche Variablen – z.B. Institutionen, politische Konstellationen<br />

oder sozial einflussreiche Bewegungen mit ideologischer ‚Basis‘<br />

– die erst transparent machen, weshalb diese beiden monotheistischen<br />

Religionen politiktheoretisch zumindest scheinbar so divergente Ergebnisse<br />

zeitigen. Zugleich finden sich andererseits aber auch Indikatoren,<br />

die, vom Ergebnis her betrachtet, für äquifinale Prozesse von Ideenwandel<br />

sprechen, so etwa – wie vor allem Olivier Roy gezeigt hat – bei der Entstehung<br />

konservativer und moderneskeptischer Positionen. Eine dritte vergleichende<br />

Perspektive zwischen Christentum und Islam tut sich auf, sobald<br />

die (direkte und indirekte) Konfrontation beider politischen Religionen<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

100


ins Blickfeld gerät, sei es im Kontext islamischer Expansion, der Reconquista,<br />

der Kreuzzüge, der Kolonialzeit oder auch der Gegenwart, da sie nicht<br />

selten zu Kontaminationen auf ideeller Ebene geführt hat. Die Diskussion<br />

darüber, inwieweit die politischen Ideen im Christentum und Islam sich<br />

wechselseitig beeinflussen und verändern, gehört entsprechend zu den<br />

besonderen Anliegen der Veranstaltung.<br />

Wir bitten interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />

gerne aber auch der Nachbardisziplinen um die Zusendung<br />

von Vortragsvorschlägen bis zum 31. Dezember 2013 an eine der<br />

beiden folgenden Email-Adressen:<br />

PD Dr. Oliver Hidalgo<br />

oliver.hidalgo@politik.uni-regensburg.de<br />

Dr. Holger Zapf<br />

hzapf1@gwdg.de<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

3. Jahrestagung 2013 „Religionspolitik „<br />

in Bundesrepublik Deutschland und<br />

der EU vom 18.-20.4.2013 in der Katholischen Akademie Berlin<br />

Das Hauptziel der Veranstaltung war es, einem breiten Spektrum an Forschungen<br />

zur Religionspolitik eine Plattform zu bieten. Trotz der thematischen<br />

Offenheit bot das Programm dabei ein hohes Maß an Kohärenz. Als<br />

Schwerpunkte wurden das Verhältnis von Staat und Religion, der Machteinfluss<br />

der Religion auf die deutsche Innenpolitik, die Religionspolitik als<br />

Faktor der Integration sowie transnationale Vergleiche thematisiert. Im Ergebnis<br />

lässt sich festhalten, dass im Bereich der Religionspolitik mittlerweile<br />

zahlreiche politik- und sozialwissenschaftliche Forschungsansätze<br />

und -vorhaben existieren, deren weitere Vertiefung wünschenswert wäre.<br />

So bestand weitgehend Einigkeit unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern,<br />

dass sich das Forschungsfeld der Religionspolitik in Deutschland<br />

und Europa verdichtet hat. Religion scheint – speziell vor dem Hintergrund<br />

der im Zuge fortschreitender Säkularisierungsprozesse angestoßenen<br />

Kontroverse über die Legitimität und Reichweite ihrer öffentlichen Präsenz<br />

sowie unter den Rahmenbedingungen religiöser Pluralisierung – immer<br />

noch eine sehr bedeutende, wenngleich im Wandel begriffene Rolle zu<br />

spielen.<br />

C. Kontaktadressen der Sprecher des Arbeitskreises:<br />

A<br />

PD Dr. Oliver Hidalgo, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Universität Regensburg,<br />

Universitätsstr. 31, 93040 Regensburg.<br />

Email: oliver.hidalgo@politik.uni-regensburg.de<br />

101


Prof. Dr. Antonius Liedhegener, Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik<br />

(ZRWP), Universität Luzern, Frohburgstr. 3, Postfach 4466, CH-6002 Luzern,<br />

Schweiz. Email: antonius.liedhegener@unilu.ch<br />

Prof. Dr. Gert Pickel, Universität Leipzig, Professur für Kirchen- und Religionssoziologie,<br />

Martin-Luther-Ring 3, 04103 Leipzig.<br />

Email: pickel@rz.uni-leipzig.de<br />

PD Dr. Ines-Jacqueline Werkner, Institut für Politische Wissenschaft, Ruprecht-Karls-Universität<br />

Heidelberg, Bergheimer Str. 58, 69115 Heidelberg.<br />

Email: werkner@uni-heidelberg.de<br />

D. Wichtige Informationen und Hinweise<br />

Sie erreichen die Homepage des unseres Arbeitskreises unter<br />

https://www.dvpw.de/gliederung/ak/politik-undreligion/homepage.html<br />

Dort finden Sie aktuelle Hinweise zu den Publikationen<br />

und Tagungen des AK sowie ein Online-Archiv zu früheren Veranstaltungen.<br />

Interessenten, die in den Arbeitskreis aufgenommen werden möchten,<br />

können ihre Kontaktdaten auf der Homepage unter der Rubrik „Anmelden“<br />

registrieren. Sie erhalten dann zukünftig alle Informationen des Arbeitskreises<br />

per Mail.<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

102


Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Arbeitskreis „Politik, Wissenschaft und Technik“<br />

Call for Papers<br />

Politische und Epistemische Autorität<br />

Workshop des AK „Politik, Wissenschaft und Technik“ in Kooperation mit<br />

dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und dem<br />

Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)<br />

08. und 09. November 2013 am WZB<br />

Politische Entscheidungen sind heute ohne Berufung auf Expertise kaum<br />

noch denkbar. In der Auseinandersetzung um kollektiv verbindlichen Ordnungsentwürfe<br />

neben dem demokratischen Willen auch objektiv gegebene<br />

Sachverhalte anführen zu können, also neben politischer Autorität epistemische<br />

Autorität in Anschlag zu bringen, hat offenbar an Bedeutung gewonnen.<br />

Dies lässt sich auch anhand der Vervielfältigung von Expertennetzwerken,<br />

Think Tanks, Rating-Agenturen und Wissenschaftsbehörden<br />

auf inter- und transnationaler Ebene ablesen. Zugleich zeigt sich angesichts<br />

grenzüberschreitender „wicked problems“ – vom Klimawandel über<br />

BSE bis hin zur Finanzmarktregulierung – dass Expertise gerade dort in politische<br />

Anerkennungskonflikte gerät, wo sie am stärksten nachgefragt<br />

wird. Auch wenn der Wandel im Verhältnis von epistemischer und politischer<br />

Autorität in den vergangenen Jahren zunehmend das (Tages)-<br />

Geschehen prägt, sind seine Ursachen und Folgen für kollektive Ordnungsprozesse,<br />

Beteiligungsmöglichkeiten und demokratische Legitimation<br />

bislang kaum verstanden.<br />

Dieses Forschungsdefizit lässt sich auch darauf zurückführen, dass die<br />

Thematik quer zu etablierten Forschungsfeldern und Disziplinen liegt. Der<br />

Workshop des Arbeitskreises soll daher aktuelle Forschungsdebatten in<br />

der <strong>Politikwissenschaft</strong>, der Verwaltungswissenschaft und den Science and<br />

Technology Studies zusammenführen. Ziel ist es, auf der Grundlage konzeptioneller<br />

wie empirischer Beiträge zur neueren Autoritäts- und<br />

Expertiseforschung die Mechanismen, Bedingungen und Folgen eines<br />

Wandels im Verhältnis von Entscheidungs- und Deutungsmacht auszuloten.<br />

Mit dem wachsenden Interesse an der Unterscheidung von politischer und<br />

epistemischer Autorität verbinden sich insbesondere drei Forschungsdebatten,<br />

die derzeit noch weitgehend unverbunden nebeneinander herlaufen:<br />

So gilt erstens in den Internationalen Beziehungen und der Global<br />

Governance-Forschung die Aufmerksamkeit vermehrt der These eines „authority<br />

shifts“ von Regierungsorganisationen hin zu inter- und transnationalen<br />

Bürokratien, NGOs, Expertennetzwerken und Rating-Agenturen. Sie<br />

generieren dabei auch Verfahren und Spielregeln politischer Problemlö-<br />

103


sung. Mit diesem performativen Element von Autorität übernehmen sie –<br />

oftmals implizit – Funktionen der Norm- und Ordnungsbildung. Als Ergebnis<br />

politischer Denationalisierung gewinnen demnach nicht-majoritäre Instanzen<br />

an Einfluss, denen aufgrund eigener Expertise oder durch politischen<br />

Auftrag die Kompetenz zur autoritativen Interpretation zugeschrieben<br />

wird. In der Folge kommt es nicht nur zu Konflikten um die Allokation<br />

von Zuständig- und Verantwortlichkeiten, sondern auch zu reflexiven Anerkennungskonflikten<br />

um zugrundeliegende Gütekriterien und Standards<br />

demokratischer Legitimation. Diese Konflikte geben Aufschluss auf das<br />

Spannungsverhältnis, das sich aus den gleichzeitigen, aber auch gegensätzlichen<br />

Trends zur Globalisierung, zur Rekontextualisierung und Diversifizierung<br />

von politischer Autorität ergeben.<br />

Zweitens untersucht die politikwissenschaftliche Expertise- und Beratungsforschung<br />

den Wandel national und transnational agierender Expertenorganisationen<br />

zwischen Verwissenschaftlichung und Demokratisierung. Neben<br />

der Ausweitung „evidenzbasierter“ Politik durch Monitoring und<br />

Benchmarking haben Partizipations- und Deliberationsverfahren erheblich<br />

an Bedeutung gewonnen. Neuere Ansätze konzentrieren sich im Anschluss<br />

an Erkenntnisse aus den Science and Technology Studies auf den Vergleich<br />

von Ordnungen und Regimen des Wissens – institutionellen und diskursiven<br />

Arrangements der Grenzkoordination zwischen politischer und<br />

epistemischer Autorität. Auf diese Weise sollen Aussagen über die Mechanismen<br />

des Wandels politischer Expertise gewonnen werden, um so auch<br />

die Folgen für politische Problemlösungsfähigkeit und Krisenresilienz in der<br />

postnationalen Konstellation abschätzen zu können.<br />

Drittens beobachtet die verwaltungswissenschaftliche Organisationsforschung<br />

den Wandel und die Zunahme von Wissenschaftsbehörden und<br />

Ressortforschungseinrichtungen. Diese intermediären Organisationen<br />

nehmen Aufgaben wahr, die einerseits eng mit wissenschaftlicher Forschung<br />

verbunden sind, während sie andererseits politisch-administrative<br />

Dienstleistungen der Informationsbeschaffung, Aufsicht und Regulierung<br />

erbringen. Die jeweilige Ausgestaltung von „regulatory science“ (Jasanoff)<br />

variiert erheblich je nach Regulierungs- und Autorisierungskontext. In der<br />

Debatte um die Ursachen und Folgen einer „Agencification“ wird intensiv<br />

nach Erklärungen für diese Varianzen auf nationaler und transnationaler<br />

Ebene gesucht.<br />

Letztlich konvergieren diese drei Stränge trotz aller Unterschiede in der<br />

These, dass mit den veränderten Autoritätsbeziehungen über Organisationsgrenzen<br />

und Ebenen hinweg auch ein Wandel demokratischer Entscheidungs-<br />

und Legitimationsgrundlagen verbunden ist. Hier kann der<br />

Workshop ansetzen: Im Zentrum steht die Frage nach den Mechanismen<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

104


Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

des Wandels, seinen Bedingungen und Folgen im Verhältnis von Entscheidungs-<br />

und Deutungsmacht. Wie lassen sich die verschiedenen sozialen,<br />

räumlichen und technischen Ko-Produktionsverhältnisse von politischer<br />

Repräsentations- und wissenschaftlicher Deutungsmacht beschreiben und<br />

vergleichen? Lässt sich eine Verschiebung von der politischen zur epistemischen<br />

Legitimierung normativer Ordnungen beobachten? Und weiter:<br />

Aufgrund welcher Faktoren setzen sich im Kampf um die Anerkennung kollektiver<br />

Verbindlichkeit epistemisch legitimierte Geltungsbehauptungen<br />

gegenüber andern durch? Bisher liegen dazu nur einzelne, in den jeweiligen<br />

Fachperspektiven verwurzelte Befunde und Überlegungen vor. Wir bitten<br />

um theoretische und/oder empirische Beiträge – gern auch in (interbzw.<br />

transnational) vergleichender und/oder sektoraler Perspektive – zu<br />

den folgenden oder verwandten Schwerpunkten:<br />

- Mit den oben genannten drei Forschungsdebatten verbinden sich unterschiedliche<br />

Theorien und Ansätze zur Konzeptionalisierung epistemischer<br />

und politischer Autorität. Autorität kann etwa aus einer kommunikationstheoretischen<br />

Sicht als Ergebnis von Kompetenzzuschreibungen und normativen<br />

Anerkennungsprozeduren, aus einer kultur- und wissenstheoretischen<br />

Sicht als Ergebnis politisch-wissenschaftlicher Grenzsetzungsprozesse<br />

(„boundary work“) oder aus differenzierungstheoretischer Sicht als<br />

Ergebnis multireferentieller Rollenzuweisungen verstanden werden. Gefragt<br />

sind hier vor allem solche Beiträge, die in kritischer oder theorievergleichender<br />

Auseinandersetzung mit den genannten und anderen (z.B.<br />

praxeologischen, konventions- oder netzwerktheoretischen) Ansätzen den<br />

Autoritätsbegriff in seiner politischen bzw. epistemischen Dimensionierung<br />

konzeptionell oder typologisch schärfen, ihn dynamisieren oder die institutionelle<br />

und diskursive Einbettung von Autorität herausarbeiten.<br />

- Was sind die Mechanismen der Genese, Verstetigung oder des Verlusts<br />

von epistemischer und politischer Autorität? Wir freuen uns über empirische,<br />

gerne auch vergleichender Studien, die Ordnungs-/Governanceprozesse,<br />

Organisationen und Interorganisationsbeziehungen im Spannungsfeld<br />

von epistemischer und politischer Autorität analysieren, Mechanismen<br />

der Autorisierung und Kompetenzzuschreibung auf verschiedenen<br />

Ebenen (regional, national, global) identifizieren, Strukturen der Machtund<br />

Herrschaftsbildung herausarbeiten oder Verschiebungen zwischen politischer<br />

und epistemischer Autorität rekonstruieren.<br />

- Bei der Forschung zu „civic epistemologies“ (Jasanoff), Wissensregimen<br />

oder Wissensordnungen geht es um die institutionellen und diskursiven<br />

Kontexte, die den Rahmen für die Ausdifferenzierung von Autorität und den<br />

Erfolg von Geltungsansprüchen bilden. Je nach Ansatz handelt sich um institutionalisierte<br />

und weitgehend selbstverständliche Praktiken der Produk-<br />

105


tion politisch relevanten Wissens. Im Lichte dieser Prozeduren und Praktiken<br />

gewinnt das potentiell relevante Wissen an Kontur und wird dann zum<br />

Gegenstand von Auseinandersetzungen über das kollektiv Wissenswerte<br />

und Regelungsbedürftige. Entsprechende Beiträge könnten dem Einfluss<br />

solcher Kontexte auf die Zuschreibung von Autorität, ihrer Dimensionierung<br />

und Reproduktion, aber auch ihrem Wandel in räumlich oder sektoral<br />

definierten Zusammenhängen nachgehen.<br />

- Ein weiterer Schwerpunkt konzentriert sich auf den Zusammenhang von<br />

Autoritätswandel und demokratischer Legitimation. Umstritten bleibt beispielsweise,<br />

ob und in welcher Weise internationalen Expertengremien wie<br />

der Weltbank oder dem Weltklimarat epistemische Autorität zugeschrieben<br />

wird, ob und unter welchen Bedingungen sie auch einer demokratischen<br />

Legitimation bedürfen bzw. aus welchen Quellen – wie Neutralität, Kompetenz<br />

oder formales Mandat – sich ihre Legitimität speist. Zum einen können<br />

Beiträge sich auf Konflikte konzentrieren, die aus der Kollision konkurrierender<br />

Expertiseordnungen zwischen Ländern, Handlungsfeldern oder –<br />

ebenen resultieren. Zudem kommt es möglicherweise zur vertikalen Pluralisierung<br />

und Diversifizierung von Autoritäts- und Legitimitätsquellen in<br />

Mehrebenensystemen. Die Konsequenzen eines solchen Geltungswandels<br />

- insbesondere für die Verteilung von Interpretations- und Entscheidungsmacht<br />

in Demokratien - wäre durch weitere Beiträge näher zu erschließen.<br />

Bitte senden Sie Anfragen zu Organisation und Programm an Holger<br />

Straßheim (holger.strassheim@hu-berlin.de). Die Tagung wird von den<br />

Sprechern des AK gemeinsam mit Dr. Silke Beck (UFZ) veranstaltet.<br />

Nähere Informationen zu Veranstaltungen und Themen sind auf der Webseitse<br />

des Arbeitskreises zu finden: www.politics-science-technology.org/<br />

Sprecher des Arbeitskreises:<br />

Prof. Dr. Stefan Kuhlmann<br />

University of Twente, Capitool 15, P. O. Box 217<br />

7500 AE Enschede, The Netherlands, E-Mail: s.kuhlmann@utwente.nl<br />

Prof. Dr. Holger Straßheim<br />

Gastprofessur „Governance & Public Policy“, Technische Universität Darmstadt,<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Residenzschloss<br />

64283 Darmstadt, E-Mail: holger.strassheim@hu-berlin.de<br />

Prof. Dr. Jan-Peter Voß<br />

Technische Universität Berlin, Institut für Soziologie, Fachgebiet Soziologie<br />

der Politik, Fraunhoferstraße 33-36, 10587 Berlin<br />

E-Mail: jan-peter.voss@tu-berlin.de<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

106


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Perspektiven<br />

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ökonomischer<br />

Wissenschaft und<br />

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Die Beiträge<br />

gehen diesem komplexen<br />

Wechselverhältnis<br />

zwischen<br />

Wissenschaft und<br />

Gesellschaft aus<br />

unterschiedlichen<br />

disziplinären Perspektiven<br />

nach.<br />

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und enthalten die landesübliche MwSt. Preisänderungen und Irrtümer vorbehalten.


Arbeitskreis „Soziologie der internationalen Beziehungen“<br />

Neue Publikationen aus dem Arbeitskreis<br />

Im Anschluss an den Workshop „Soziologie der Weltpolitik“ ist der Sonderband<br />

des Leviathan „Ordnung und Wandel in der Weltpolitik: Konturen<br />

einer Soziologie der Internationalen Beziehungen“ (herausgegeben von<br />

Stephan Stetter) erschienen. Der Sonderband thematisiert das an der<br />

Schnittstelle von Internationalen Beziehungen und Soziologie entstandene<br />

Forschungsfeld und zeigt in gemeinsam von Autorenpaaren verfassten Beiträgen<br />

auf, dass Dynamiken politischer Macht und Herrschaft in einer sich<br />

globalisierenden Welt nur durch die Zusammenführung der zwei sozialwissenschaftlichen<br />

Disziplinen befriedigend erklärt werden können.<br />

benfalls erschienen ist der Special Issue „Sociological Perspectives on<br />

International Organizations and the Construction of Global Political Order“<br />

im Journal of International Organization Studies, der im Anschluss an ein<br />

vom Arbeitskreis „Soziologie der internationalen Beziehungen“ veranstaltetes<br />

Panel auf der International Studies Association Conference 2011 in<br />

Montreal entstanden ist. Die beitragenden Autoren analysieren internationale<br />

Organisationen und deren Beitrag zur globalen Ordnungsbildung mithilfe<br />

soziologischer Ansätze, um damit Brückenschläge zwischen den<br />

Internationalen Beziehungen und der Organisationssoziologie zu leisten.<br />

Prospektiv kann zudem auf das Sonderheft der Politischen Vierteljahresschrift<br />

2014 hingewiesen werden, an dem einige Mitglieder des Arbeitskreises<br />

als AutorInnen und als eine(r) der HerausgeberInnen mitwirken.<br />

Das Sonderheft beschäftigt sich mit Internationalen Organisationen und<br />

untersucht dazu insbesondere die Schwerpunkte: Autonomie, Politisierung,<br />

interorganisationale Beziehungen und Wandel.<br />

Workshops und Tagungen<br />

Die SIB plant in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Soziale<br />

Bewegungen und unter dem Arbeitstitel "Transnationale Mobilisierung und<br />

internationale Politik" einen Workshop im März 2014. Mitglieder sowie<br />

Interessierte werden um Themenvorschläge für Diskussion und<br />

Präsentationen gebeten, die für beide Arbeitskreise gleichermaßen<br />

relevant und spannend sein sollten. Vorschläge bitte bis spätestens zwei<br />

Wochen nach Erscheinen des <strong>DVPW</strong>-Rundbriefs an<br />

matthias.ecker-ehrhardt@uni-leipzig.de und teune@gmx.de.<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

108


SprecherInnen des Arbeitskreises<br />

Dr. Anna Holzscheiter, Freie Universität Berlin<br />

(anna.holzscheiter@fu-berlin.de)<br />

Dr. Martin Koch, Universität Bielefeld<br />

(martin.koch@uni-bielefeld.de)<br />

Dr. Matthias Ecker-Ehrhardt, Universität Leipzig<br />

(matthias.ecker-ehrhardt@uni-leipzig.de)<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

109


Arbeitskreis „Umweltpolitik / Global Change“<br />

(1) Call for Papers: Globaler Wandel und Macht<br />

Offene Tagung des AK Umweltpolitik/Global Change<br />

10.-11. Februar 2014<br />

Freie Universität Berlin<br />

Einsendeschluss: 30. September 2013<br />

Macht spielt in gesellschaftlichen Transformationsprozessen eine zentrale<br />

Rolle, z.B. bei der Bekämpfung von Klimawandel und Artenverlust. Die<br />

Umweltpolitikforschung thematisiert Macht vor allem in zweierlei Hinsicht:<br />

Entweder geht es um die Macht, einen Wandel anzustoßen; gefragt wird<br />

nach Vorreitern und Leadership. Dabei stellt sich auch die Frage, wie<br />

Blockierer überzeugt werden können. Oder Macht wird in einem stärker<br />

politisierenden Sinne als Kritik an bestehenden Herrschaftsverhältnissen<br />

thematisiert. Die offene Tagung des AK Umweltpoltik/Global Change will<br />

sich Macht im Sinne von Herrschaftsverhältnissen und Empowerment in<br />

umweltpolitischen Wandlungsprozessen widmen. Aufgezeigt werden sollen<br />

insbesondere auch Alternativen zu gegenwärtig dominanten Politiken.<br />

Vorherrschende Perspektiven der Macht, beginnend bei Robert A. Dahl,<br />

setzen Macht mit power over gleich – A bringt B dazu, etwas zu tun, was B<br />

sonst nicht tun würde. Im globalen Kontext wurde Macht lange mit dem<br />

Realismus assoziiert und mit militärischen und ökonomischen Ressourcen<br />

von Staaten gleichgesetzt. Jenseits dieses Verständnisses spielen in der<br />

Umweltforschung kritische und poststrukturelle Machtverständnisse eine<br />

wachsende Rolle. In der Forschung zu Themen wie Nachhaltigkeit und<br />

Transformation überwiegt jedoch ein Verständnis von Macht, das normativ<br />

positiv konnotiert ist. Gefragt wird nach power to und power with – der<br />

Fähigkeit, (gemeinsam) zu handeln und einen als gesellschaftlich notwendig<br />

erachteten Wandel anzustoßen. Es geht um eine innovative Macht, gesellschaftliche<br />

Nachhaltigkeits- und Transformationsziele umzusetzen. In<br />

der Klimaanpassungsforschung bezeichnet der Begriff der Resilienz die<br />

Macht bzw. Kapazität von politischen und gesellschaftlichen Systemen,<br />

sich an das wandelnde Klima anzupassen. Theoretisch reflektiert werden<br />

diese unterschiedlichen Machtverständnisse selten.<br />

Zugleich bringen sowohl traditionelle als auch neuere Theorien der Macht<br />

eine begriffliche Unschärfe mit sich, die ihre zielgerichtete empirische Anwendung<br />

erschwert. Gerade mehrdimensionale Machtkonzepte, die das<br />

Wechselspiel zwischen diffusen Machtstrukturen und konkretem menschlichen<br />

Handeln abbilden wollen, machen daher neue analytische Ansätze<br />

erforderlich. Die AK-Tagung will insofern am Beispiel der Umweltpolitik<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

110


Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

auch über dieses Politikfeld hinausgehende Forschungsdebatten vorantreiben,<br />

sich verschiedenen Facetten von Macht widmen und zu einem<br />

besseren Verständnis von Macht und Machtverschiebungen in globalen<br />

Wandlungsprozessen beitragen.<br />

Wir freuen uns über Papiere zu u. a. folgenden Fragestellungen:<br />

- Was ist Macht und wie lässt sie sich in der Umweltpolitik fassen?<br />

Welche Strukturen, Institutionen und Akteure sind Wandlungsprozessen<br />

relevant? Wer sind die Agenten des Wandels („change agents“,<br />

„social innovators“), welche Kräfte wirken dem Wandel entgegen? Welche<br />

Normen, Diskurse und Praktiken sind (nicht) dominant? Durch welche<br />

Prozesse werden bestehende Normen, Diskurse und Praktiken<br />

herausgefordert?<br />

- Wie hängen Macht und Wandel zusammen, und wie stellt sich dieser<br />

Zusammenhang in unterschiedlichen umweltpolitisch relevanten Sekto-<br />

ren (Handel, Landwirtschaft, Verkehr, Klima usw.) dar? Wie bilden sich<br />

Herrschaftsverhältnisse und Empowerment in konkreten Initiativen auf<br />

internationaler, transnationaler, nationaler und lokaler Ebene ab?<br />

- Wie lassen sich Macht und Leadership in der Umweltpolitik legitimiee-<br />

ren? Wie sehen demokratische Modelle des Wandels aus? Welche Rolle<br />

spielen partizipative und distributive Gerechtigkeit?<br />

Wir erbitten Vorschläge in Form eines Abstracts von max. 300 Wörtern für<br />

einzelne Papiere. Auch Vorschläge für Panel, die max. fünf Papiere thematisch<br />

zusammenführen, unter Nennung aller Teilnehmenden, einschließlich<br />

Chair und Discussant, nehmen wir gerne entgegen. Wir behalten uns vor,<br />

den Paneln zusätzliche Einzelpapiere zuzuordnen.<br />

Ein Vorschlag für ein PVS-Sonderheft zum Tagungsthema wird von den AK-<br />

SprecherInnen eingereicht, und wir hoffen auf zahlreiche Beiträge zur Tagung<br />

mit Publikationsreife.<br />

Bitte die Vorschläge bis zum 30.09.2013 an tagung2014@ak-umwelt.de<br />

umwelt.de<br />

schicken. Die Auswahl der Beiträge und die Benachrichtigung über die<br />

Teilnahme erfolgt bis zum 01.11.2013. Wie bemühen uns darum, dass Reise-<br />

und Übernachtungskosten zumindest in einigen Fällen übernommen<br />

werden können – bitte teilen Sie uns mit, ob Sie diese benötigen.<br />

(2) Neue Website des AK Umwelt/Global Change<br />

Der AK Umwelt/Global Change begrüsst interessierte KollegInnen seit Juli<br />

2013 auf seiner neuen Website www.ak-umwelt.de. Hier finden sich u.a.<br />

aktuelle Ankündigungen über Veranstaltungen etc., sowie Informationen<br />

zum Sprecherkreis und zur Mailingliste.<br />

111


(3) Kontaktdaten der Sprecher/innen<br />

Dr. Per-Olof Busch, Universität Potsdam<br />

pbusch@uni-potsdam.de<br />

Dr. Lena Partzsch, Universität Greifswald<br />

lenapart@uni-greifswald.de<br />

Dr. Philipp Pattberg, Vrije Universiteit Amsterdam, Niederlande<br />

philipp.pattberg@vu.nl<br />

Dr. Sabine Weiland, Freie Universität Berlin und Helmholtz-Zentrum für<br />

Umweltforschung – UFZ<br />

sabine.weiland@fu-berlin.de<br />

Dr. Fariborz Zelli, Lund University, Schweden<br />

fariborz.zelli@svet.lu.se<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

112


Arbeitskreis „Vergleichende Diktatur- und<br />

Extremismusforschung“<br />

Call for Papers für die nächste Tagung zur Extremismusforschung<br />

schung<br />

Die nächste Tagung zur Extremismusforschung findet statt am Samstag,<br />

31. Mai 2014. Der genaue Veranstaltungsort (Bonn oder Tübingen) wird<br />

nach Einsendung von Vortragsvorschlägen und Absprache mit den Referenten<br />

per Rundmail im Januar 2014 und im nächsten Rundbrief (Früjahr<br />

2014) bekanntgegeben. Die Einreichungsfrist für Vorschläge wurde verlängert:<br />

Abstracts (max. zwei Seiten) können bis zum 31. Dezember 2013<br />

eingereicht werden bei den AK-Sprechern Florian Hartleb<br />

(florian_hartleb@web.de) oder Lazaros Miliopoulos (miliopoulos@unibonn.de).<br />

Vorschläge werden zu beiden folgenden Themen erbeten:<br />

- Kleinzellterrorismus als neue Dimension des Terrorismus<br />

- „Extremismus“ als polemischer und wissenschaftlicher Begriff<br />

– Desiderate, Entwicklungen, Perspektiven<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

CfP I:<br />

Kleinzellterrorismus als neue Dimension des Terrorismus<br />

rismus<br />

Das Phänomen des Rechtsterrorismus wurde durch die Mordserie des<br />

sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrundes“ (NSU) und die<br />

Pannen deutscher Sicherheitsbehörden, insbesondere der Verfassungsschutzämter,<br />

auf dramatische Weise virulent. Die Täter agierten jahrelang<br />

innerhalb einer Kleinzelle. Diese Art von Terrorismus fiel aus dem Raster<br />

deutscher Sicherheitsbehörden und auch professioneller Beobachter. Das<br />

Konzept des „lone-wolf-terrorism“ („Einsamen-Wolf-Terrorismus“) spielte<br />

im deutschen Kontext bislang keine Rolle. Der erste erfolgreiche<br />

islamistische Anschlag in Deutschland im Frühjahr 2011 ging jedoch von<br />

einem Einzeltäter aus. Der drastischte Fall ereignete sich in Norwegen mit<br />

dem rechtsterroristischen Einzeltäter Anders Behring Breivik. Im digitalen<br />

Zeitalter besteht verstärkt die Befürchtung, dass die unterschiedlichen<br />

Extremismen in Zukunft wesentlich loser agieren, Individuen durch<br />

praktische Anleitungen wie ideologisch-fanatisches Material im Internet zu<br />

Terroristen werden und die „Propaganda der Tat“ insgesamt zunimmt.<br />

Politik, Behörden und Öffentlichkeit lösen sich von der tradierten<br />

Vorstellung, dass feste Organisationen und Kommandostrukturen hinter<br />

Anschlägen stecken müssen.<br />

113


In der Tagung soll aus internationaler wie interdisziplinärer Perspektive das<br />

Phänomen des Kleinzellterorrismus in allen Facetten beleuchtet werden.<br />

Es sollten Fragen nach der Rolle des Internets, von Radikalisierungsprozessen<br />

und nach der ideologischen Dimension aufgeworfen im<br />

Mittelpunkt stehen. Zudem sollen auch die konkreten Folgen für den<br />

Bereich der Terrorismusbekämpfung einer näheren Analyse unterzogen<br />

werden. Vorschläge richten Sie bitte an Dr. Florian Hartleb (florian_hartleb@web.de).<br />

CfP II:<br />

„Extremismus“ als polemischer und wissenschaftlicher<br />

Begriff<br />

– Desiderate, Entwicklungen, Perspektiven<br />

P<br />

Mag der Extremismusbegriff in der Wissenschaft deskriptiv verwendet<br />

werden, so kann er in begriffs- wie politiktheoretischer Hinsicht seinen<br />

normativen Kern nicht verleugnen. Dennoch unterscheidet sich der Ausweis<br />

im wissenschaftlichen Kontext doch deutlich von der Verwendung des<br />

Begriffes in der politischen Arena. Allerdings werden die logische Struktur<br />

und das jeweils vorherrschende Ausmaß dieses Unterschieds nur selten<br />

reflektiert. Eine theoretische oder empirische Auseinandersetzung mit diesem<br />

Sachverhalt erscheint jedoch notwendig, umso mehr sich der Extremismus<br />

als polemischer Etikettierungsbegriff auch in der tagespolitischen<br />

Auseinandersetzung wiederfindet. Doch prozessabbildende, diskurstheoretische,<br />

komparative und / oder demoskopische Untersuchungen zum öffentlichen<br />

Gebrauch und Verständnis des Extremismusbegriffs z.B. in der<br />

Öffentlichkeit, in Diskursen, politischen Gruppen oder auf der Individualebene<br />

liegen kaum vor.<br />

Zudem stellt sich aufgrund des Spannungsverhältnisses zwischen politischer<br />

und wissenschaftlicher Funktionslogik die Frage, ob es sinnvoll ist, in<br />

der Erforschung des Extremismus alle Spielarten des Links- und Rechtsradikalismus,<br />

die explizit, implizit oder gar nur mutmaßlich systemoppositionell<br />

ausgerichtet sind, inkl. aller möglichen intellektuellen Strömungen,<br />

Einstellungen oder Gesinnungen, unter den gleichen Begriff „Extremismus“<br />

zu fassen. Lassen sich Sammlungsbewegungen, scharnierförmige Erscheinungen<br />

oder programmatisch diffundierende Organisationen so angemessen<br />

auf einen Nenner bringen, zumal in international vergleichender Perspektive?<br />

Wie weit sollte der Begriff gefasst werden in Bezug auf das weite<br />

Feld von „mutmaßlich systemfeindlich“ bis „offen militant“?<br />

Vorschläge, die sich vor diesem Hintergrund theoretisch, empirisch oder<br />

komparativ mit dem Verständnis von Extremismus und öffentlichen Gebrauch<br />

des Extremismusbegriffes in Politik und Gesellschaft auseinander-<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

114


setzen und zur konzeptionellen Weiterentwicklung der Extremismustheorie<br />

im Sinne einer stärkeren Binnendifferenzierung beitragen wollen, werden<br />

erbeten bis zum 30. April 2013 an den AK-Sprecher Dr. Lazaros Miliopoulos<br />

(miliopoulos@uni-bonn.de).<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Kontakt zu den Sprechern:<br />

Dr. Rolf Frankenberger<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Eberhard-Karls-Universität Tübingen<br />

Melanchthonstr. 36, Zimmer 019<br />

72074 Tübingen<br />

Tel. 07071 - 297 49 98<br />

e-mail: rolf.frankenberger@uni-tübingen.de<br />

Dr. Florian Hartleb<br />

Centre for European Studies<br />

20, Rue du Commerce<br />

1000 Brussels<br />

e-mail: florian_hartleb@web.de<br />

Dr. Lazaros Miliopoulos<br />

Institut für Pol. Wissenschaft und Soziologie<br />

Universität Bonn<br />

Lennéstr. 27<br />

53113 Bonn<br />

Tel. (0228) 73-7452<br />

e-mail: miliopoulos@uni-bonn.de<br />

115


VI. Berichte der Themengruppen<br />

Themengruppe „Außen- und Sicherheitspolitik“<br />

Im Rahmen der <strong>DVPW</strong> soll eine neue Themengruppe zum Thema „Außenund<br />

Sicherheitspolitik“ gegründet werden.<br />

Das Profil der Themengruppe<br />

Die Themengruppe Außen- und Sicherheitspolitik, die sich der Sektion<br />

Internationale Politik zuordnet, befasst sich aus unterschiedlichen theoretischen,<br />

methodischen und empirischen Perspektiven mit Fragen der Außen-<br />

und Sicherheitspolitik.<br />

Diese reichen von der Untersuchung des Einflusses von Einzelakteuren<br />

und Entscheidungsgruppen über innenpolitische Determinanten bis hin zu<br />

systemischen Bedingungen und Begrenzungen von Außen- und Sicherheitspolitik.<br />

Die Themengruppe ermuntert ausdrücklich einen komparativen und länderübergreifenden<br />

wie auch interdisziplinären Zugang zur Thematik, womit<br />

sie anschlussfähig an andere Themengruppen, Arbeitskreise und Sektionen<br />

innerhalb der <strong>DVPW</strong> ist.<br />

Ziele und Aktivitäten der Themengruppe<br />

Erstens fördert die Themengruppe die Vernetzung von mit außen- und<br />

sicherheitspolitischen Fragen befassten ForscherInnen in einem institutionalisierten<br />

Rahmen. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Einbindung<br />

von NachwuchswissenschaftlerInnen.<br />

Zweitens strebt die Themengruppe die stärkere Profilbildung der außenund<br />

sicherheitspolitischen Forschung in der deutschen <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

im Allgemeinen an, gerade in ihrer theoriegeleiteten und methodenbewussten<br />

Ausrichtung.<br />

Drittens führt die Themengruppe in regelmäßigen Abständen Tagungen zu<br />

relevanten außen- und sicherheitspolitischen Fragen durch. Die Einbeziehung<br />

von NachwuchswissenschaftlerInnen wie auch von ForscherInnen<br />

von außerhalb Deutschlands in die Tagungen der Themengruppe wird ausdrücklich<br />

angestrebt. Die Mitgliederversammlungen der Themengruppe<br />

finden in der Regel im Rahmen der Tagungen der Themengruppe statt.<br />

In den Jahren, in denen Offene Sektionstagungen der Sektion Internationale<br />

Politik stattfinden, organisiert die Themengruppe zudem eigene Panels<br />

für die Offene Sektionstagung.<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

116


Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Viertens gibt die Themengruppe Sammelbände heraus, die in enger Anlehnung<br />

an ihre Tagungen stehen und die auch Nachwuchswissenschaftler-<br />

Innen Möglichkeiten für Veröffentlichungen bieten.<br />

Fünftens strebt die Themengruppe nach einer engen Verzahnung mit Akteuren<br />

der Politikberatung und politischen Entscheidungsträgern. Mit ihren<br />

Publikationen und Tagungen sucht sie den engen Austausch mit der außen-<br />

und sicherheitspolitischen Praxis.<br />

Sechstens werden zur Kommunikation der Aktivitäten der Themengruppe<br />

eine Homepage und ein Newsletter eingerichtet.<br />

Kommende Aktivitäten<br />

Die Gründungsversammlung der Themengruppe Außen- und Sicherheitspolitik<br />

findet im Frühjahr 2014 statt, verbunden mit einer Tagung zur Thematik<br />

„Sonderbeziehungen als Nexus zwischen Außenpolitik und internationalen<br />

Beziehungen“. Nähere Informationen werden über die Internetseite der<br />

<strong>DVPW</strong> bekannt gegeben.<br />

Weiterhin wird die Themengruppe im nächsten Jahr Panels für die Offene<br />

Sektionstagung der Sektion Internationale Politik organisieren, die im September<br />

2014 abgehalten wird.<br />

Die zweite Tagung der Themengruppe findet voraussichtlich im Herbst<br />

2015 statt.<br />

PD Dr. Klaus Brummer<br />

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Politische<br />

Wissenschaft, Kochstr. 4, 91054 Erlangen, Tel.: 09131-8522004, E-Mail:<br />

Klaus.Brummer@fau.de<br />

Prof. Dr. Sebastian Harnisch<br />

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Institut für Politische Wissenschaft,<br />

Bergheimer Str. 58, 69115 Heidelberg, Tel.: 06221-542859, E-Mail: Sebastian.Harnisch@ipw.uni-heidelberg.de<br />

Dr. habil. Kai Oppermann<br />

King’s College London, Department of German, Strand, London WC2R<br />

2LS, Großbritannien, Tel.: 0044-20-78487384, E-Mail:<br />

Kai.Oppermann@kcl.ac.uk<br />

117


Themengruppe „Föderalismus“<br />

Rückblick<br />

Tagung “New Policies of Accommodating Diversity – Challenges and Opportunities<br />

for Multilevel States”, 13.-15. Juni 2013, Universität Konstanz<br />

Von Donnerstag, 13. Juni, bis Samstag, 15. Juni 2013, fand an der Universität<br />

Konstanz eine internationale Tagung zum Thema „New Policies of<br />

Accommodating Diversity – Challenges and Opportunities for Multilevel States“<br />

statt. Die Tagung wurde von Nathalie Behnke und Bettina Petersohn im<br />

Rahmen ihres Forschungsprojektes „Dynamiken von Gruppenkonflikten in<br />

multinationalen Mehrebenensystemen“ organisiert und aus dem Exzellenzcluster<br />

„Kulturelle Grundlagen von Integration“ an der Universität Konstanz<br />

finanziert. Zugleich diente die Tagung als Jahrestagung der Themengruppe<br />

„Föderalismus“ der <strong>DVPW</strong>. Die 24 Referentinnen und Referenten kamen aus<br />

zehn verschiedenen Ländern, von Kanada über West- und Mitteleuropa bis<br />

Südafrika.<br />

Im Zentrum der Tagung stand die Frage, wie multinationale Staaten mit neuen<br />

Herausforderungen der Diversität umgehen, wie Lösungen territorialer<br />

und nicht-territorialer Akkommodierung umgesetzt werden, um Konflikte zu<br />

reduzieren, und wie dies auf die innerstaatliche Machtverteilung rückwirkt.<br />

Damit wurde eine Schnittstelle zwischen der territorial orientierten Föderalismusforschung<br />

einerseits und der gruppenorientierten Multikulturalismusforschung<br />

andererseits neu ausgelotet und die theoretische Erfassung von<br />

Mehrebenendynamiken in multinationalen Kontexten vorangetrieben. Die<br />

Beiträge gruppierten sich in Panels zu den folgenden Themen: 1. Accommodating<br />

Diversity and Territorial Dynamics in Established Democracies; 2.<br />

Non-territorial or Cultural Autonomy in Theory and Practice; 3. Accommodating<br />

Diversity in Central and Eastern Europe; 4. Policies of Accommodating<br />

Diversity in Emerging or Partial Democracies; 5. Normative and Theoretical<br />

Reflections on Accommodating Diversity; 6. Immigrant and National Minorities:<br />

Accommodation or Conflict Intensification; 7. Territorial Party Politics:<br />

Party Competition, Strategies and Dynamics.<br />

Detaillierte Informationen zur Tagung sowie die Abstracts der einzelnen Beiträge<br />

sind der Tagungswebseite zu entnehmen unter<br />

http://www.exc16.de/cms/accommodating-diversity.html<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Workshop „Föderalismus, Demokratie und Autokratie“, 27. Juni 2013, TU<br />

Darmstadt<br />

Am 27. Juni 2013 fand in Darmstadt ein Workshop statt, der mit dem Thema<br />

„Föderalismus, Demokratie und Autokratie“ einen Aspekt der Theorie des<br />

Föderalismus behandelte. Der Diskussion lagen Papiere von Arthur Benz (TU<br />

Darmstadt), Thomas Hüglin (Wilfried Laurier University Waterloo/Kanada)<br />

118


und Sabine Kropp (Universität Speyer) zugrunde, die durch Hans-Joachim<br />

Lauth (Universität Würzburg) und Michael Stoiber (FernUniversität in Hagen)<br />

kommentiert wurden. Die intensiven Diskussionen sollen durch weitere<br />

Workshops fortgesetzt werden.<br />

Vorschau<br />

Am 26./27. Juni 2014 findet an der FU Berlin eine interdisziplinäreTagung<br />

zur Reform des Finanzausgleichssystems statt. Im Mittelpunkt der Tagung<br />

stehen rechtliche, politische und ökonomische Grundlagen der Reform, Reformmodelle<br />

und ihre möglichen Auswirkungen, Perspektiven der Praxis sowie<br />

international vergleichende Untersuchungen. Die Tagung wird in Kooperation<br />

der Themengruppe (Organisation: Sabine Kropp, FU Berlin) mit dem<br />

“Forum of Federations” (Felix Knüpling) und der Uni Speyer (Joachim Wieland)<br />

organisiert.<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

119


Themengruppe „Konstruktivistische Theorien der Politik“<br />

Tagungsrückblick: Die andere Seite der Politik.<br />

Theorien kultureller Konstruktion des Politischen<br />

In Kooperation mit dem Arbeitskreis „Politik und Kultur“ veranstaltete die<br />

Themengruppe „Konstruktivistische Theorien der Politik“ im Frühjahr die Tagung<br />

„Die andere Seite der Politik. Theorien kultureller Konstruktion des Politischen“<br />

an der TU München mit folgendem Programm:<br />

Donnerstag 7.3.13<br />

Wilhelm Hofmann (München) / Renate Martinsen (Duisburg-Essen)<br />

Begrüßung und Einführungsvortrag zur Tagung<br />

Diskurstheorie kultureller Konstruktion der Politik<br />

Hans-Martin Schönherr-Mann (München)<br />

Kulturelle symbolische Einheit und die Mikrophysik der Macht:<br />

Cassirer und Foucault<br />

Hagen Schölzl (Lund)<br />

Das Politische der „Kulturellen Grammatik“. Eine Re-Lektüre<br />

Wolf J. Schünemann (Landau) / Reiner Keller (Augsburg)<br />

Wissenssoziologische Diskursanalyse und die Untersuchung kultureller<br />

Kontexte politischer Auseinandersetzung<br />

Alexander Hirschfeld (Bamberg) / Vincent Gengnagel (Bamberg)<br />

Herrschaftssoziologie zwischen „Politischer Kultur“ und der „Kultur des Politischen“<br />

Freitag 8.3.13<br />

Systemtheorie der kulturellen Konstruktion der Politik<br />

Jörn Knobloch (Potsdam)<br />

Die politische Konstruktion der Kultur<br />

Die normative Logik des Politischen zwischen funktionaler Grenzerhaltung<br />

und kulturalistischer Grenzüberschreitung<br />

Michaela Zöhrer (Augsburg)<br />

Semantik und Struktur als die zwei Seiten der Medaille „Politik“.<br />

Das Verhältnis von Kultur und Politik aus der Perspektive einer dekonstruktiv<br />

gewendeten Systemtheorie<br />

Werner Friedrichs (Hannover)<br />

Die Semantik der Politik und die Kontingenz des Politischen.<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

120


Überlegungen zur Unterscheidung von Politik und Kultur aus der Perspektive<br />

des Spätwerks Niklas Luhmanns<br />

Theorieperspektiven auf die Kultur der Politik<br />

Nina Eggers (Duisburg)<br />

Der kulturelle Begriff der Macht bei Rancière<br />

Holger Zapf (Göttingen)<br />

Grenzen der Konstruktion: Politisches Denken und die Macht der Kultur<br />

Jan Christoph Suntrup (Bonn)<br />

Der kulturelle Grund politischer Ordnungen und die politische<br />

Konstruktion von Kultur<br />

Publikation<br />

Die Beiträge der Tagung werden in der Publikationsreihe „Politologische<br />

Aufklärung – konstruktivistische Perspektiven“ im Verlag Springer VS veröffentlicht.<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Tagungsberichte<br />

• im Theorieblog unter<br />

http://www.theorieblog.de/index.php/2013/05/die-andere-seite-derpolitik-theorien-kultureller-konstruktion-des-politischen/<br />

• im theorie-nachwuchsblog<br />

http://www.agpolitischetheorie.de/wordpress/?p=271<br />

• in der Zeitschrift für Politische Theorie (ZfPT, Nr.2/2013)<br />

Homepage<br />

Weitere Informationen zur Themengruppe finden Sie unter<br />

http://www.uni-due.de/politik/politische-theorie/konstruktivismus<br />

Kontakt<br />

Prof. Dr. Renate Martinsen<br />

Lehrstuhl für Politische Theorie<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Universität Duisburg-Essen<br />

Lotharstr. 65 (Raum LF 154)<br />

47057 Duisburg<br />

Tel.: 0203-379-2282 bzw. -1548 (Sekretariat)<br />

E-Mail: renate.martinsen@uni-due.de<br />

121


Themengruppe „Politik und Recht“<br />

Konstituierende Tagung der Themengruppe „Politik und Recht“ an der<br />

Friedrich-Schiller<br />

Schiller-Universität Jena vom 21.-23. 23. Juni 2013<br />

Vom 21.-23. Juni 2013 fand in an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena<br />

die konstituierende Sitzung der neu eingerichteten Themengruppe „Politik<br />

und Recht“ statt. Unter dem Titel „Hat ‚Humpty Dumpty‘ eigentlich<br />

‚Recht‘? Interpretationen zwischen Politik und Recht“ ging es um eine erste<br />

Bestandsaufnahme der theoretisch-konzeptionellen und empirischpraxisbezogenen<br />

Probleme von Interpretation und Interpretationsbedürftigkeit<br />

des Rechts. Die von der Fritz Thyssen Stiftung und dem Hellmuth-<br />

Loening-Zentrum für Staatswissenschaften e.V. finanzierte Tagung richtete<br />

sich primär an <strong>Politikwissenschaft</strong>ler, die in diesem Forschungsfeld aktiv<br />

sind, ermöglichte aber dank der Teilnahme von prominenten Rechtswissenschaftlern<br />

wie Helmuth Schulze-Fielitz und Rolf Gröschner sowie<br />

Rechtspraktikern auch einen fruchtbaren interdisziplinären Austausch. Die<br />

35 Teilnehmer der Tagung diskutierten entsprechend intensiv, bisweilen<br />

auch kontrovers und nicht nur interdisziplinär, sondern auch intradisziplinär<br />

zu den Beiträgen im nachfolgend aufgeführten Tagungsprogramm:<br />

Freitag, 21. Juni 2013<br />

Tagungseröffnung<br />

17:30-18:00<br />

Oliver W. Lembcke & Roland Lhotta „Meet Humpty Dumpty“ – oder: Einführung<br />

in das Tagungsthema: Einführung in das Tagungsthema<br />

18:00-19:00<br />

“Through the Looking Glass”: Get together und Vorstellungsrunde<br />

ab 19:30 Empfang<br />

Samstag, 22. Juni 2013<br />

Länge der Vorträge: 25 min., Länge der Diskussionsrunden: 40 min.<br />

08:30-09:30<br />

Kaffee & Konstitution der Themengruppe „Politik und Recht“<br />

09:30-11:00<br />

Liesbeth Huppes-Cluysenaer (Amsterdam): How Shared Meaning of Words<br />

is Established: Cooperation of Law and Politics<br />

Michael Wrase (Berlin): Rechtsinterpretation als soziale Praxis<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

122


Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

11:00-12:30<br />

Ilya Levin & Felix (Berlin): Petersen Zur Dehnbarkeit des Rechts: Unbestimmte<br />

Rechtsbegriffe als Mittel zur Durchsetzung dominater Rationalität<br />

Daniel Hildebrand (Frankfurt): Semiotik des Rechts – Semantik der Politik:<br />

Zur Begriffsbildung in der Verfassungsrechtsprechung am Beispiel des<br />

nordrhein-westfälischen Verfassungsgerichtshofes<br />

12:30-14:00 Mittagspause<br />

14:00-15:30<br />

Uwe Kranenpohl (Nürnberg): „Lotse“ oder „Boje“? „Interpretation“ als Opportunitätsressource<br />

in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts<br />

Hartmut Rensen (Köln): Die juristische Methodik in der Gerichtspraxis<br />

15:30-16:00 Kaffeepause<br />

16:00-17:30<br />

Sebastian Wolf (Konstanz): Zur Interpretationsoffenheit europäischer<br />

Grundrechte. Dissenting votes im Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte<br />

Marcus Höreth & Dennis-Jonathan Mann (Kaiserslautern): Kurskorrekturen<br />

judizieller Governance. Zur Erklärung von Pfadabweichungen in der verfassungsgerichtlichen<br />

Rechtsprechung<br />

17:30-18:00 Erfrischungspause<br />

18:00-19:30<br />

Michael Hein (Greifswald): Beeinflussen die Verfahrensarten die Politisierung<br />

von Verfassungsgerichten?<br />

Benjamin Engst (Göttingen): Courts as Veto Players: A Game-Theoretic<br />

Model<br />

ab 20:00 Gemeinsames Abendessen<br />

Sonntag, 23. Juni 2013<br />

Länge der Vorträge: 25 min., Länge der Diskussionsrunden: 40 min.<br />

08:30-10:00<br />

Jörn Ketelhut (Hamburg): Wettstreit der Ideen: Amerikanische Verfassungs¬interpretation<br />

im Umfeld der Nullifikationskrise, 1828-32<br />

Jared Sonnicksen (Bonn): Sola scriptura. Originalistische Verfassungstreue<br />

und Anti‐Etatismus im US‐Rechtsverständnis<br />

123


10:00-11:30<br />

Benedikt Neuroth (Berlin): Das Right to Privacy im politischen Kontext der<br />

1960er und 1970er Jahre<br />

Thorsten Hüller (Bremen): Verfassung, Interpretation und Demokratieprinzip.<br />

Zur Demokratiekonzeption des Bundesverfassungsgerichts<br />

11:30-12:30 Mittagspause<br />

12:30-14:00<br />

Alexander Neupert (Osnabrück):Recht als Form, Gesetz als Ausgestaltung?<br />

Verena Frick (Leipzig): Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln? Die<br />

Wiederkehr des Rechtspositivismus und die politische Dimension der Methode<br />

14:00-15:30<br />

Hannah Bethke (Greifswald): Arnold Brecht contra Carl Schmitt – Zur<br />

Interdependenz von Politik und Recht im Prozeß vor dem Staatsgerichtshof<br />

„Preußen contra Reich“ im Oktober 1932<br />

Anna Fruhstorfer (Berlin/Texas): Macht und Recht<br />

Auf der Tagung wurde zudem nach einer Information über die <strong>DVPW</strong>-<br />

Richtlinien für die Arbeit von <strong>DVPW</strong>-Untergliederungen sowie zur Frauenförderung<br />

das Sprecherteam der Themengruppe gewählt, das künftig aus<br />

Verena Frick (Universität Erfurt), Oliver W. Lembcke (Uni Leipzig/FSU Jena)<br />

und Roland Lhotta (HSU Hamburg) besteht. Das Sprecherteam steht<br />

als Ansprechpartner für die Organisation der Themengruppe und ihre weitere<br />

Themenplanung und Arbeit zur Verfügung.<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

In diesem Sinne möchte das Sprecherteam auf die folgenden Tagungen<br />

hinweisen, die unter dem Dach der Themengruppe ausgerichtet werden:<br />

Am 15./16. November 2013 findet an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität<br />

der Bundeswehr Hamburg (HSU) die Tagung „Auf dem Weg<br />

zum anomischen Recht? Rechtsetzung zwischen Republikanismus, Demokratie<br />

und Gouvernementalismus“ statt. Die Tagung wird zusammen mit<br />

der Sektion „Regierungssystem und Regieren in der BRD“ ausgerichtet.<br />

Der Call for Papers hierzu erschien bereits im <strong>DVPW</strong>-Frühjahrsrundbrief<br />

(117 ff.) und steht zusammen mit dem Tagungsprogramm auf der <strong>DVPW</strong>-<br />

Homepage sowie auf der Lehrstuhl-Homepage von Roland Lhotta<br />

(www.hsu-hh.de/lhotta unter der Rubrik Aktuelles/Themengruppe „Politik<br />

und Recht“). Vorschläge für Beiträge sind per Email bis zum 15. September<br />

2013 an die Ausrichter der Tagung (oliver.lembcke@uni-jena.de; lhotta@hsu-hh.de;<br />

glaab@uni-landau.de) zu richten.<br />

124


Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Für den 27./28. März 2014 haben Ingrid Schneider und Britta Rehder eine<br />

Tagung an der Universität Hamburg angekündigt, die sich der „Policy-<br />

Entwicklung durch Gerichte im Europäischen Mehrebenensystem“ widmen<br />

wird.<br />

Call for Papers<br />

Zur Rolle der Gerichte bei der Policy-Entwicklung im<br />

europäischen Mehrebenensystem<br />

Tagung der Themengruppe „Politik und Recht“ am 27./28.3. 2014<br />

Tagungsort: Universität Hamburg, FSP Biogum, Lottestr. 55, 22529 Hamburg<br />

Die europäischen Gerichtshöfe, vor allem der Gerichtshof der Europäischen<br />

Union (EuGH) und der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte<br />

(EGMR), haben in den letzten Jahren in verschiedenen Politikfeldern (z.B.<br />

Tarif-, Familien- und Gleichstellungspolitik, Biomedizin, geistiges Eigentum,<br />

Datenschutz und Terrorismusbekämpfung) Entscheidungen gefällt, die auf<br />

nationaler Ebene hochkontrovers diskutiert wurden. Insbesondere dem<br />

EuGH als Liberalisierungsmotor wird vorgeworfen, nationale wohlfahrtstaatliche<br />

Traditionen und Institutionen zu beschädigen. Demgegenüber<br />

knüpfen zahlreiche politische Akteure große Hoffnungen auf eine Stärkung<br />

der Menschen- und Grundrechte durch den EGMR, möglicherweise auch<br />

als ein Gegengewicht zum EuGH. Die Tagung möchte die europäische<br />

Rechtsprechung und ihr Zusammenspiel mit den nationalen politischen Akteuren<br />

(inkl. der Gerichte) in den Blick nehmen und eine politikfeldvergleichende<br />

Zwischenbilanz ziehen. Folgende Fragen stehen im Zentrum:<br />

Zum politischen Prozess:<br />

Welche Interaktionsmuster zwischen den verschiedenen Arenen (Politik/Recht)<br />

und Ebenen (national/europäisch) lassen sich politikfeldspezifisch<br />

identifizieren? Können die europäischen Gerichtshöfe (und gerichtsartigen<br />

Institutionen) faktisch als Bestandteil bestehender Akteursnetzwerke<br />

betrachtet werden, bleiben sie externe Vetospieler oder sind sie eigenständiger<br />

Gestalter neuer Normen? Wer sind jeweils ihre zentralen Koalitionspartner<br />

und Gegenspieler auf nationaler und/oder europäischer<br />

Ebene? Die Literatur sieht in der Anerkennung der europäischen Rechtsprechung<br />

durch die nationalen Gerichte eine wichtige Triebkraft des Integrationsprozesses.<br />

Doch dies scheint nicht in allen Politikfeldern gleichermaßen<br />

der Fall zu sein. So gelten etwa die deutschen Arbeitsgerichte<br />

zuweilen als widerständig. Entwickelt die europäische Rechtsprechung im<br />

Zuge ihrer politischen und rechtlichen Verarbeitung auf nationaler Ebene<br />

125


unterschiedliche Durchschlagskraft? Und wodurch sind eventuelle Differenzen<br />

zu erklären?<br />

Zu den Politikinhalten:<br />

Welche Auswirkungen hat die europäische Rechtsprechung auf die nationalen<br />

Policy-Entwicklungen? Und welche Mechanismen sind hierbei entscheidend?<br />

Bringen die Gerichte originäre Policy-Innovationen hervor, oder<br />

verschieben sie (lediglich) das Machtgefüge zwischen bestehenden<br />

Akteurskoalitionen auf nationaler Ebene? Dem EuGH wird vorgeworfen, die<br />

marktbegrenzenden Institutionen der koordinierten Ökonomien Europas zu<br />

untergraben. Gleichwohl gibt es viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer,<br />

die von seiner Rechtsprechung individuell profitieren. Gilt das Liberalisierungsmuster<br />

auch in anderen Politikfeldern? Wer trägt jeweils die Kosten<br />

der Rechtsprechung, wer fährt die Gewinne ein? Lassen sich dabei<br />

Muster erkennen? Sind in den jeweiligen Politikfeldern spezifische Agenden<br />

oder epistemische Orientierungen zu erkennen, welche die Ausrichtung<br />

der Rechtsprechung prägen? Kann der EGMR die ihm häufig zugedachte<br />

Ausgleichsfunktion gegenüber dem EuGH tatsächlich ausüben? Wie<br />

ist das Verhältnis von individuellen und kollektiven Menschen- und Bürgerrechten<br />

in seiner Rechtsprechung zu bestimmen? Und welche Konsequenzen<br />

resultieren daraus für die nationale Ebene?<br />

Beiträge, die diese und ähnliche Fragen in Fallstudien oder vergleichend<br />

untersuchen, sind herzlich willkommen. Abstracts senden Sie bitte bis zum<br />

15. Dezember 2013 an die Organisatorinnen der Tagung:<br />

PD. Dr. Ingrid Schneider, Universität Hamburg<br />

(ingrid.schneider@uni-hamburg.de)<br />

Prof. Dr. Britta Rehder, Ruhr-Universität Bochum<br />

(britta.rehder@rub.de)<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Für Informationen und Kontakt in Sachen Themengruppe „Politik und<br />

Recht“ wenden Sie sich bitte an:<br />

- Verena Frick M. A., Staatswissenschaftliche Fakultät, Universität Erfurt,<br />

Nordhäuser Straße 63, 99089 Erfurt, verena.frick@uni-leipzig.de<br />

- Dr. Oliver W. Lembcke, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Universität Leipzig,<br />

Beethoven-straße 15, 04107 Leipzig, 0341-9735-617/610 (Sek.), oliver.lembcke@uni-jena.de<br />

- Prof. Dr. Roland Lhotta, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Helmut-Schmidt-<br />

Universität/Uni-versität der Bundeswehr Hamburg, Holstenhofweg 85,<br />

040-6541-2777/3315 (Sek.), lhotta@hsu-hh.de<br />

126


Themengruppe „Transkulturell vergleichende Politische<br />

Theorie“<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

A. Ankündigungen<br />

1. Ankündigung und Call for Papers für die Kooperationstagung<br />

„Christentum und Islam als politische Religionen – Ideenwandel im Spiegel<br />

gesellschaftlicher Konflikte“<br />

des AK „Politik und Religion“ mit der Themengruppe „Transkulturell vergleichende<br />

politische Theorie“ und der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS)<br />

Termin: 23.-25. 25. Juli 2014<br />

Ort: Bildungszentrum Wildbad Kreuth.<br />

Religiöse Gedankengebäude repräsentieren nicht nur – wie es die Selbstinterpretation<br />

nahelegt – überzeitliche Wahrheiten, sondern sind ebenso<br />

als Produkt soziohistorischer Entwicklungen aufzufassen. Insofern erscheint<br />

es wissenschaftlich äußerst relevant, das Zusammenspiel von gesellschaftlichen<br />

Herausforderungen einerseits und den von den Religionen<br />

erbrachten ideellen Anpassungsleistungen und Gestaltungsversuchen andererseits<br />

zu untersuchen. Mit dieser Themenstellung bewegt sich die Tagung<br />

grundsätzlich in einem interdisziplinären Feld, das für Historiker,<br />

Theologen, Soziologen und <strong>Politikwissenschaft</strong>ler offen ist; der Schwerpunkt<br />

liegt aber auf der politischen Dimension, sind die Religionen doch<br />

nicht zuletzt deswegen politisch, als sie Relevanz für die Legitimität kollektiv<br />

verbindlicher Entscheidungen entfalten. Ganz allgemein geht es den<br />

Veranstaltern darum, wie sich soziale Rahmenbedingungen auf die (Weiter-<br />

)Entwicklung von politisch-religiösen Ideen auswirken, welche Parallelen<br />

und Divergenzen sich dabei zwischen Christentum und Islam abzeichnen<br />

und welches Potential die beiden Religionen sowohl als Brandbeschleuniger<br />

wie zur Deeskalation politischer Konflikte besitzen.<br />

Vorträge (die mit einem 1-2 Seiten langen Abstract vorzustellen sind) werden<br />

zu folgenden vier Themenbereichen erbeten:<br />

a) Der Begriff ,politische Religion‘ und die Analyse von ‚Ideenwandel‘<br />

Über den von Eric Voegelin und Raymond Aron in totalitarismuskritischer<br />

Perspektive geprägten Begriff der Politischen Religion hinaus nimmt die<br />

Tagung die Vielschichtigkeit der Verbindungslinien zwischen Religion und<br />

Politik ins Visier. In dieser Hinsicht gilt es nicht nur, die theoretischen Konzepte<br />

(Politische Theologie im Sinne von Carl Schmitt und Jan Assmann,<br />

Zivilreligion, Theo-Demokratie etc.), die in Übereinstimmung und Distanz<br />

zur ,politischen Religion die wechselseitige Bedeutsamkeit von Religiö-<br />

127


sem und Politischem bezeichnen, auf ihren heuristischen Gehalt zu überprüfen,<br />

sondern zugleich zu reflektieren, dass auch in säkularisierten Gesellschaften<br />

eine politisch-öffentliche Rolle der Religion(en) keineswegs<br />

ausgeschlossen ist. Erst auf dieser Basis erscheint es im Anschluss zielführend,<br />

die historischen Veränderungen in den politischen Implikationen und<br />

Interpretationen der christlichen und islamischen Botschaft ebenso umfassend<br />

wie systematisch zu bestimmen. Integraler Bestandteil jenes vorgeschalteten<br />

theoretischen Blocks zu den politischen Religionen ist zudem<br />

die methodische Dimension, unter der sich Untersuchungsmöglichkeiten<br />

zum ‚Ideenwandel‘ im Christentum und Islam in synchroner und diachroner<br />

Weise erschließen lassen.<br />

b) Ideenwandel im Christentum<br />

Im Hinblick auf die Geschichte des Christentums interessiert zunächst die<br />

Entwicklung von der apokalyptischen, apolitischen, radikal pazifistischen<br />

Ausrichtung im Urchristentum über die Neufassungen bei Tertullian oder<br />

Origenes hin zur konstantinischen Wende sowie zur ersten systematisch<br />

aus den Evangelien herausgearbeiteten politischen Doktrin in Augustinus’<br />

De Civitate Dei (die das zur römischen Staatsreligion avancierte Christentum<br />

gegen heidnische Verdikte verteidigte). Mit Augustinus’ Trennung zwischen<br />

himmlischer und weltlicher Sphäre keimte in der Folge auch die<br />

Frage nach dem richtigen Verhältnis zwischen geistlicher und weltlicher<br />

Macht auf, die sich im mittelalterlichen Europa zu einem politischen Konflikt<br />

erweiterte, der wiederum im Investiturstreit zwischen 1076 und 1122<br />

seinen Höhepunkt fand. Weitere relevante Themengebiete aus dieser Epoche<br />

wären die religiöse Rechtfertigung der Kreuzzüge oder die historischen<br />

Transformationen der Toleranzidee und -praxis. Wie sehr die sozialgeschichtlichen<br />

Herausforderungen die im Namen des Christentums lancierten<br />

politischen Positionierungen imprägnierten, lässt sich selbstverständlich<br />

auch im Zusammenhang mit der Reformation, den innerchristlichen<br />

Religionskriegen oder der Replik auf die Religionskritik der Aufklärungsphilosophie<br />

rekapitulieren. Ebenso stehen die modernen Entwicklungen, als<br />

das (katholische) Christentum zunächst als Forum der Reaktion gegen die<br />

universalen Ideen der Menschenrechte und der Demokratie fungierte, bevor<br />

im Zuge des Aggiornamento eine Annäherung erfolgte, die heute in das<br />

verbreitete (Vor-)Urteil eines exklusiven demokratischen Grundcharakters<br />

des Christentums überging, im Fokus des Tagungsthemas. Mit Sicherheit<br />

lohnend wäre überdies eine Auseinandersetzung mit den politischen Idealen<br />

der Befreiungstheologie oder der Evangelikalen.<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

128


Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

c) Ideenwandel im Islam<br />

Auch die islamische Ideengeschichte weist im Kontext von politischen und<br />

gesellschaftlichen Herausforderungen spannende Entwicklungen auf: Hierzu<br />

zählt insbesondere die Ideologisierung und politische Indienstnahme<br />

der Religion vor dem Hintergrund der mit der schnellen Expansion des<br />

Omayyadenreichs entstandenen soziopolitischen Konflikte, die sich in der<br />

Formulierung quietistischer Standpunkte gegenüber der weltlichen Herrschaft<br />

oder aber ihrer grundsätzlichen Delegitimierung, wie zeitweise in<br />

der Schi‘a, fortsetzte. Spuren hinterlassen haben jedoch auch die pragmatischen<br />

Probleme in Folge des Expansionsprozesses – so etwa bei der Frage,<br />

welche Andersgläubigen unter die schutzbefohlenen ahl al-kitab zu<br />

subsumieren seien. Die fortwährende Krise des Kalifats und der Zerfall des<br />

islamischen Großreichs in verschiedene Herrschaftsgebiete verlangte im<br />

Laufe der Jahrhunderte zudem legitimatorische Anpassungsleistungen,<br />

während immer wieder ideologisch gestützte Herrschaftsprätentionen zu<br />

entsprechenden Gegenreaktionen führten, die ebenfalls auf die Mobilisierung<br />

religiös fundierter Doktrinen setzten – so etwa im Konflikt zwischen<br />

der ‚rationalistischen‘ Mu‘tazila und den sunnitischen Rechtsgelehrten.<br />

Gleichsam das gemeinsame Dach all dieser ideenpolitischen Bestrebungen<br />

in Vergangenheit und Gegenwart bildet der heute verstärkt in die kritische<br />

Diskussion geratene Topos vom Islam als umfassender religiöser Ordnung<br />

und politischem System (din wa-dawla). Die ausgeprägte Plastizität ‚islamischer‘<br />

Ideen erschließt sich dann auch erst in den Versuchen, Antworten<br />

auf die als krisenhaft erlebte Moderne und ihre politischen wie ideologischen<br />

Herausforderungen zu finden, wie sie sich seit dem Beginn der islamischen<br />

Renaissance (an-Nahda) abzeichnen. Die Entweltlichung der<br />

Theologie sowie die Säkularisierung der Politik scheinen dabei auch<br />

gegenwärtig noch die Felder intensivster ideenpolitischer Auseinandersetzungen<br />

zu sein.<br />

d) Vergleichende Perspektiven<br />

Es liegt auf der Hand, dass die verschiedenen Kontexte von Ideenwandel<br />

zu methodisch angeleiteten Vergleichen einladen – etwa, wenn bei gleichen<br />

Ausgangsbedingungen unterschiedliche Ergebnisse zu konstatieren<br />

sind oder umgekehrt unterschiedliche Bedingungen zu gleichen Resultaten<br />

führen. Denken ließe sich beispielsweise im ersten Fall an die von Nader<br />

Hashemi vertretene These, derzufolge sich Christentum und Islam nicht<br />

wesentlich in den theologischen Fundierungsmöglichkeiten für säkulare<br />

Politiken unterscheiden, weshalb das unterschiedliche Ergebnis durch andere<br />

Einflüsse – etwa die ruinösen Konfessionskriege in Europa – erklärt<br />

werden müsste. Explizit vergleichende Perspektiven schärfen auf diesem<br />

Weg den Blick für mögliche Variablen – z.B. Institutionen, politische Kon-<br />

129


stellationen oder sozial einflussreiche Bewegungen mit ideologischer ‚Basis‘<br />

– die erst transparent machen, weshalb diese beiden monotheistischen<br />

Religionen politiktheoretisch zumindest scheinbar so divergente Ergebnisse<br />

zeitigen. Zugleich finden sich andererseits aber auch Indikatoren,<br />

die, vom Ergebnis her betrachtet, für äquifinale Prozesse von Ideenwandel<br />

sprechen, so etwa – wie vor allem Olivier Roy gezeigt hat – bei der Entstehung<br />

konservativer und moderneskeptischer Positionen. Eine dritte vergleichende<br />

Perspektive zwischen Christentum und Islam tut sich auf, sobald<br />

die (direkte und indirekte) Konfrontation beider Religionen ins Blickfeld<br />

gerät, sei es im Kontext islamischen Expansion, der Reconquista, der<br />

Kreuzzüge, der Kolonialzeit oder auch der Gegenwart, da sie nicht selten<br />

zu Kontaminationen auf ideeller Ebene geführt hat. Die Diskussion darüber,<br />

inwieweit die politischen Ideen im Christentum und Islam sich wechselseitig<br />

beeinflussen und verändern, gehört entsprechend zu den besonderen<br />

Anliegen der Veranstaltung.<br />

Wir bitten interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />

gerne aber auch der Nachbardisziplinen um die Zusendung<br />

von Vortragsvorschlägen bis zum 31. Dezember 2013 an eine der<br />

beiden folgenden Email-Adressen:<br />

PD Dr. Oliver Hidalgo<br />

oliver.hidalgo@politik.uni-regensburg.de<br />

Dr. Holger Zapf<br />

hzapf1@gwdg.de<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

2. Programmpunkte der Tagung „Krieg und Frieden“ (zusammen mit dem<br />

AK Politik und Kultur) am 1. und 2. April 2014 in Göttingen:<br />

Konrad Göke (München): Die Krise der Aufklärung und die Geburt des modernen<br />

Bellizismus. Der Wandel vom instrumentellen zum essentiellen<br />

Kriegsverständnis<br />

Peter Nitschke (Vechta): Clausewitz ohne Ende – Oder die Existenzialität<br />

des Krieges<br />

Sina Birkholz (Bielefeld): Cultures of Violence. Comparing justifications<br />

and legitimacy of police violence in four transition countries<br />

Klaus Schlichte (Bremen): Die Legitimität bewaffneter Gruppen<br />

Sebastian Huhnholz (München): Sieg und Frieden? Imperiale Facetten demokratischer<br />

Friedenskultur<br />

Ulrike Spohn (Münster): Kriegstreiberin Religion? Überlegungen zum Verhältnis<br />

von Religion und Gewalt<br />

130


Ringo Wagner (Magdeburg): Stalins Theorie von der Unvermeidbarkeit von<br />

Kriegen zwischen kapitalistischen Staaten und die Anfänge des Wehrsports<br />

in der DDR<br />

Mischa Hansel (Köln): Gibt es eine konservative Friedens- und Konfliktforschung?<br />

Überlegungen zum Verhältnis von Krieg und Frieden im Werk Edward<br />

Luttwaks<br />

Christoph Weller (Augsburg): Der „Frieden“ und der „Krieg“ der Friedensforschung.<br />

Beobachtungen des konzeptionellen Wandels einer politischen<br />

Wissenschaft bei der Bearbeitung von Krieg und Frieden<br />

Der Abendvortrag am 1.4. wird von Herfried Münkler (Berlin) gehalten.<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

B. Kontaktadressen der Sprecherinnen und Sprecher der Themengruppe:<br />

Dr. Sybille De La Rosa<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
<br />

Bergheimerstr. 58, 69115 Heidelberg<br />

Tel: 0 62 21 / 54 28 63<br />

E-mail: sybille.delarosa@ipw.uni-heidelberg.de<br />

Dr. Sophia Schubert<br />

Freie Universität Berlin<br />

Institut für Soziologie<br />

Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften<br />

Garystr. 55, 14195 Berlin<br />

Tel: 0 30 / 838 5 76 51<br />

Fax: 0 30 / 838 5 76 52<br />

E-mail: sophia.schubert@fu-berlin.de<br />

Dr. Alexander Weiß<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Universität Hamburg<br />

Allende-Platz 1, 20146 Hamburg<br />

Tel: 0 40 / 4 28 38 61 80<br />

E-mail: 1weiss@web.de<br />

Dr. Holger Zapf<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />

Georg-August Universität Göttingen<br />

Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen<br />

Tel: 05 51 / 3 92 04 74<br />

E-mail: hzapf1@gwdg.de<br />

131


C. Wichtige Informationen und Hinweise<br />

Der Internetauftritt der Themengruppe ist zu erreichen unter<br />

https://www.dvpw.de/gliederung/themengruppen/transkultrellvergleichende-politische-theorie.<br />

Dort finden Sie aktuelle Hinweise zu den<br />

Veranstaltungen der Themengruppe sowie ein Online-Archiv zu früheren<br />

Veranstaltungen und zu Publikationen zum Thema.<br />

Interessenten, die in die Mailingliste der Themengruppe aufgenommen<br />

werden möchten, können ihre Kontaktdaten auf der Homepage unter der<br />

Rubrik „Anmelden“ registrieren. Sie erhalten dann zukünftig alle Informationen<br />

der Themengruppe per Mail.<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

132


VII. Terminplan, Vorankündigungen (ohne Gewähr)<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

2013<br />

25.-26. Oktober 2013 - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf<br />

Arbeitskreis „Parteienforschung“<br />

Jahrestagung: „Parteien und Staat“<br />

8. - 9. November 2013 - Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung<br />

(WZB)<br />

Arbeitskreis „Politik, Wissenschaft und Technik“<br />

Workshop: Politische und Epistemische Autorität<br />

14.-15. November 2013 - Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn<br />

FoJuS-Jahrestagung<br />

Jahrestagung<br />

15.-16. November 2013 - Helmut-Schmidt-Universität Hamburg<br />

Themengruppe „Politik und Recht“ und Sektion „Regierungssystem und Regieren<br />

in der Bundesrepublik Deutschland“<br />

Tagung: „Auf dem Weg zum anomischen Recht? Rechtsetzung zwischen<br />

Republikanismus, Demokratie und Gouvernementalismus“<br />

22. November 2013 - Humboldt-Universität Berlin<br />

Arbeitskreises „Gewaltordnungen“<br />

24. Treffen: „Taking Stock: Ordnungen der Gewalt heute“<br />

2014<br />

6.-8. Februar 2014 - Freie Universität Berlin<br />

Arbeitskreis „Politik und Kommunikation“<br />

Jahrestagung: „Kommunikationspolitik und Medienregulierung erung in der digita-<br />

len Gesellschaft“<br />

10.-11. Februar 2014 - Freie Universität Berlin<br />

Arbeitskreis „Umweltpolitik / Global Change“<br />

Offene Tagung: Globaler Wandel und Macht<br />

14.-15. Februar 2014 – Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg<br />

Arbeitskreis „Politik und Geschlecht“<br />

Jahrestagung: „Feministische Kritik und Menschenrechte“<br />

20.- 21Februar 2014 - Karlsruhe<br />

Sektion „Politische Wissenschaft und Politische Bildung“<br />

Fachtagung: „<strong>Politikwissenschaft</strong> und Didaktik der politischen Bildung“<br />

133


27.-28. März 2014 - Tagungsort: Universität Hamburg<br />

Themengruppe „Politik und Recht“<br />

Tagung: „Zur Rolle der Gerichte bei der Policy-Entwicklung im europä-<br />

ischen Mehrebenensystem“<br />

1.-2. April 2014 - Georg-August-Universität Göttingen<br />

Arbeitskreis „Politik und Kultur“ und Themengruppe „Transkulturell vergleichende<br />

Politische Theorie“<br />

Tagung: „Krieg und Frieden“<br />

9. -11. Mai 2014 - Akademie für Politische Bildung<br />

Sektion „Internationale Politik“<br />

IB-Nachwuchstagung: „Sicherheit, Wirtschaft, Gesellschaft: Theorien und<br />

Problemfelder internationaler Politik“<br />

16.-17. Mai 2014 - Universität Koblenz-Landau (Campus Landau)<br />

Sektion „Regierungssystem und Regieren in der Bundesrepublik Deutschland“<br />

Tagung: „Transparenz „<br />

und Bürgerbeteiligung – neue Parameter des mo-m<br />

dernen Regierens?“<br />

23.-24. Mai 2014 - Universität Duisburg-Essen<br />

Sektion „Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />

Jahrestagung : „Big Data? New Data!”<br />

5. - 6. Juni 2014 - Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB)<br />

Arbeitskreises „Wahlen und politische Einstellungen“<br />

Jahrestagung<br />

19.-24. Juli 2014 – Montreal<br />

IPSA World Congress<br />

23.-25. Juli 2014 - Bildungszentrum Wildbad Kreuth<br />

Arbeitskreis „Politik und Religion“ und Themengruppe „Transkulturell vergleichende<br />

politische Theorie“<br />

Kooperationstagung „Christentum und Islam als politische Religionen –<br />

Ideenwandel im Spiegel<br />

9.-10. Oktober 2014 - Universität Augsburg<br />

Arbeitskreis „Politik und Kultur“<br />

Tagung: „Demokratie und das Soziale Netz: Wandel oder Stillstand?“<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

134


VIII. Veröffentlichungen unserer Mitglieder (Selbstanzeigen)<br />

Aydin, Mustafa, Hans Günter Brauch, Mitat Celikpata, Ursula Oswald<br />

Spring, Nekati Polat (Eds.). 2012. Uluslararasi Iliskilerde Catismadam<br />

Güvenige. Istanbul: Bilgi Universitesi Yainlari.<br />

Brinkmann, Heinz Ulrich, Haci-Halil Uslucan (Hrsg.). 2013. Dabeisein<br />

und Dazugehören. Integration in Deutschland. Wiesbaden: Springer VS<br />

Scheffran, Jürgen, Michael Brzoska, Hans Günter Brauch, Peter Michael<br />

Link, Janpeter Schilling (Eds.). 2012. Climate Change, Human Security and<br />

Violent Conflict: Challenges for Societal Stability. Hexagon Series on Human<br />

and Environmental Security and Peace, vol. 8. Berlin – Heidelberg –<br />

New York: Springer-Verlag.<br />

Schultze, Günther/ Dietrich Thränhardt (Hg.). 2013.<br />

Migrantenorganisationen: Engagement, Transnationalität und Integration.<br />

Bonn:<br />

Friedrich-Ebert-Stiftung. www.fes.de/wiso.<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Senghaas, Dieter. 2012. Weltordnung in einer zerklüfteten Welt. Hat<br />

Frueden Zukunft? Edition Suhrkamp 2642. Berlin: Suhrkamp Verlag.<br />

Senghaas, Dieter. 2013. Frieden hören. Musik, Klang und Töne in der<br />

Friedenspädagogik. Schwalbach/ TS: Wochenschau Verlag.<br />

Dieter Senghaas Pioneer of Peace and Development Research. Reihe:<br />

Springer Briefs on Pioneers in Science and Pactice, Bd. 6. 2013. Heidelberg/<br />

New York/ Dordrecht/London: Springer Verlag.<br />

Thränhardt, Dietrich (Hg.). 2013. Immigration and Federalism in Europe.<br />

Federal, State and Local Regulatory Competencies in Austria, Belgium, Germany,<br />

Italy, Russia, Spain and Switzerland. Osnabrück: IMIS-Beiträge 43.<br />

www.imis.uni-osnabrueck.de/pdffiles/imis43.pdf<br />

135


IX. Mitteilungen zur Mitgliedschaft<br />

Neumitglieder seit April 2013<br />

Ackermann, Kathrin, M.A.<br />

Universität Bern, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Fabrikstarsse 8, CH-3012<br />

Bern, SCHWEIZ; 0041/31 63 15 19 6 d, kathrin.ackermann@ipw.unibe.ch<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>"; Sek. "Politische<br />

Soziologie"; AK "Wahlen und politische Einstellungen"<br />

Barnickel, Christiane, M.A.<br />

Europa-Universität Viadrina, Große Scharnstr. 59, 15230 Frankfurt/ Oder;<br />

0335/55 34 25 04 d, 0335/55 34 22 78 Fax d, barnickel@europa-uni.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Theorie und Ideengeschichte"; Sek. "Vergleichende<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong>"; AK "Integrationsforschung"; AK "Demokratieforschung"<br />

Baron, Daniel, M.A.<br />

RWTH Aachen, Institut für Soziologie, LFG Methoden der empirischen Sozialforschung,<br />

Eilfschornsteinstr. 7, 52062 Aachen; 0241/80 93 96 8 d,<br />

0241/80 92 38 9 d<br />

Bauer, Paul C., M.A.<br />

Universität Bern, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Fabrikstarsse 8, CH-3012<br />

Bern, SCHWEIZ; 0041/31 63 15 19 7 d, 0041/31 63 18 59 0 Fax d,<br />

paul.bauer@ipw.unibe.ch<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>"; Sek. "Politische<br />

Soziologie"<br />

Braun, Daniela, Dr.<br />

LMU München, Geschwister-Scholl-Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />

Oettingenstr. 67, 80538 München; 089/21 80 90 75 d, 089/21 80 90 72<br />

Fax d, daniela.braun@gsi.uni-muenchen.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Soziologie"; AK "Wahlen und politische<br />

Einstellungen"; AK "Parteienforschung"<br />

Engels, Bettina, Dr.<br />

Freie Universität Berlin, Otto-Suhr-Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Ihnestr.<br />

26, 14195 Berlin; bettina.engels@fu-berlin.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Gewaltordnungen" (Sprecherin)<br />

Graewe, Daniel, Dr.<br />

White & Case, Jungfernstieg 51, 20354 Hamburg; 040/35 00 51 63 d,<br />

040/35 00 53 50 Fax d, daniel.graewe@whitecase.com; p: Geibelstr. 10,<br />

22303 Hamburg; 0177/75 14 42 5 Mobil p, daniel.graewe@gmail.com<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

136


Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Politik und Kultur"<br />

Gruber, Oliver, Dr.<br />

Universität Wien, Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft,<br />

Berggasse 11/1/5, A-1090 Wien, ÖSTERREICH; 01/42 77 49 31 9 d, oliver.gruber@univie.ac.at<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Politik und Kommunikation"; AK "Parteienforschung";<br />

AK "Migrationspolitik"; AK "Demokratieforschung"<br />

Häger, André, Dipl.-Pol.<br />

Wühlischstr. 15, 10245 Berlin; , andre.haeger@uni-greifswald.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Theorie und Ideengeschichte"<br />

Hertkorn-Paeffgen, Michaela C., Dr.<br />

mhertkorn@gmail.com<br />

Hönke, Jana, Dr.<br />

University of Edinburgh, School of Social and Political Science, 15a George<br />

Square, UK- EH8 9LD, UNITED KINGDOM; +44/131/65 09 92 5 d,<br />

j.hoenke@ed.ac.uk<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Soziologie der internationalen<br />

Beziehungen"; AK "Gewaltordnungen"<br />

Klein, Björn, M.A.<br />

Justus-Liebig-Universität Gießen, Zentrum für Medien und Interaktivität,<br />

Ludwigstr. 34, 35390 Gießen; 0641/99 16 36 4 d, 0641/99 16 35 9 Fax d,<br />

bjoern.klein@zmi.uni-giessen.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Soziologie"; Sek. "Regierungssystem und<br />

Regieren in der Bundesrepublik Deutschland"; AK "Politik und Kommunikation";<br />

AK "Politik und Religion"<br />

Kühn, Adriaan, Dr.<br />

Calle Santa Fe 2, 13 D, E-28008 Madrid, SPANIEN; 0034/91 54 10 99 2 p,<br />

0034/67 81 04 38 0 Mobil p, adriaan@adriaan-kuehn.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Soziologie"; AK "Parteienforschung"; AK<br />

"Politik und Geschichte"<br />

Marx, Paul, Dr.<br />

University of Southern Denmark, Department of Political Science,<br />

Campusvej 55, DK - 5230 Odense, DÄNEMARK; +45/65 50 22 69 d,<br />

+45/65 60 22 80 Fax d, marx@sam.sdu.dk<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Ökonomie"; Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"<br />

137


Müller, Melanie, Dipl.-Pol.<br />

Neue Bahnhofstr. 22, 10245 Berlin; , melanie_mueller@email.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Soziale Bewegungen"; AK "Umweltpolitik/Global<br />

Change"; Sek. "Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik"<br />

Musch, Elisabeth, Dr.<br />

Universität Osnabrück, Fachbereich Sozialwissenschaften, Staat und Innenpolitik,<br />

Seminarstr. 33, 49074 Osnabrück; 0541/96 94 24 3 d, 0541/96 94<br />

60 0 Fax d, emusch@uos.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Regierungssystem und Regieren in der Bundesrepublik<br />

Deutschland"; Sek. "Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft";<br />

Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"; AK "Verbände"<br />

Osterberg-Kaufmann, Norma, Dr.<br />

Leuphana Universität Lüneburg, Zentrum für Demokratieforschung,<br />

C.12.308, Scharnhorststr. 1, 21335 Lüneburg; 04131/67 72 47 5 d,<br />

04131/67 72 47 4 Fax, norma.osterberg-kaufmann@leuphana.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Demokratieforschung"<br />

Pfeifer, Hanna, M.A.<br />

Otto-Von-Guericke-Universität Magdeburg, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />

Zschokkestr. 32, 39104 Magdeburg; 0391/67 16 42 4 d, 0391/67 16 57 5<br />

Fax d, hanna.pfeifer@ovgu.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Politik und Religion"; AK<br />

"Demokratieforschung"<br />

Reinemann, Carsten, Prof. Dr.<br />

Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Kommunikationswissenschaft,<br />

Oettingenstr. 67, 80538 München; 089/21 80 94 12 d, reinemann@ifkw.lmu.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Soziologie"; AK "Lokale Politikforschung";<br />

AK "Wahlen und politische Einstellungen"<br />

Schnebel, Karin B., Dr.<br />

Universität Passau, Lehrkraft für besondere Aufgaben, Dr.-Hans-Kapfinger-<br />

Str. 14, 94032 Passau; karin.schnebel@uni-passau.de; p: Gebelestr. 13,<br />

81679 München; 0173/69 87 89 7 Mobil p, karin.schnebel@gsi.unimuenchen.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Theorie und Ideengeschichte"; Sek. "Politische<br />

Wissenschaft und Politische Bildung"; Sek. "Politische Soziologie";<br />

Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

138


Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Schüssler, Sina, Dr.<br />

Universität Marburg, Zentrum für Konfliktforschung, Ketzerbach 11, 35023<br />

Marburg; sina.schuessler@staff.uni-marburg.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Menschenrechte"<br />

Schwarz, Andreas, Prof. Dr.<br />

Katholische Stiftungsfachhochschule München, Preysingstr. 83, 81667<br />

München; 089/48 09 21 22 9 d, 089/48 09 21 90 0 Fax d, andreas.schwarz@ksfh.de<br />

Siewert, Markus, M.A.<br />

Goethe-Universität-Frankfurt, Campus Westend - PEG, Grüneburgplatz 1,<br />

60323 Frankfurt; 069/79 83 66 46 d, siewert@soz.uni-frankfurt.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>"; Sek. "Vergleichende<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong>"; AK "Demokratieforschung"<br />

Stecker, Rebecca, M.A.<br />

Neustadtscontrescarpe 54, 28199 Bremen; rebecca.stecker@unioldenburg.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft"; Sek.<br />

"Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"; AK "Umweltpolitik/Global Change"<br />

Träger, Hendrik, Dr.<br />

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />

Zschokkestr. 32, 39104 Magdeburg; 0391/67 54 96 1 d, 0391/67 16 57 5<br />

Fax d, hendrik.traeger@ovgu.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Soziologie"; Sek. "Regierungssystem und<br />

Regieren in der Bundesrepublik Deutschland"; AK "Wahlen und politische<br />

Einstellungen"; Forschungsgebiet(e): 4.08) Politische Parteien; 3.02) Föderalismus;<br />

3.06) Parlament, Gesetzgebung<br />

Wagner, Ben, M.A., M.Sc.<br />

European University Institute, Department of Political & Social Sciences,<br />

Badia Fiesolana (SPS), Via die Roccettini 9, I-50014 San Domenico di Fiesole,<br />

ITALIEN; +49/170/11 02 88 1 Mobil d, ben.wagner@eui.eu<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Menschenrechte"; AK "Politik, Wissenschaft und<br />

Technik"; Sek. "Internationale Politik"<br />

Wüstenberg, Jenny, Ph.D.<br />

jwustenberg@gmail.com<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>"; Sek. "Vergleichende<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong>"; AK "Politik und Geschichte"; AK "Soziale Bewegungen"<br />

139


Angaben für das <strong>DVPW</strong>-Mitgliederverzeichnis<br />

Sehr geehrtes Mitglied,<br />

sofern Sie für das nächste Mitgliederverzeichnis Änderungen bei den Angaben<br />

zu Ihrer Person wünschen, teilen Sie uns dies bitte auf diesem Blatt<br />

oder auch formlos mit. Bitte tragen Sie Ihren Namen und eventuell gewünschte<br />

Adressenänderungen in die unten stehenden Zeilen ein und geben<br />

Sie gleichzeitig Ihre primären Forschungsgebiete (max. drei) an. Darüber<br />

hinaus benennen Sie bitte die Sektionen und Arbeitskreise, in denen<br />

Sie aktiv mitarbeiten. Damit Ihre Daten für das Mitgliederverzeichnis<br />

2014/15 aktualisiert werden können, senden Sie Ihre Änderungsmitteilung<br />

bitte spätestens bis zum 15. August 2014 an die Adresse unserer Geschäftsstelle.<br />

Falls Sie mit der Veröffentlichung Ihrer Adresse im Mitgliederverzeichnis<br />

nicht einverstanden sind, teilen Sie uns dies bitte mit. Wir<br />

werden dann lediglich Ihren Namen in das neue Verzeichnis aufnehmen.<br />

Name, Vorname, Titel:<br />

Adresse, Tel./Fax, eMail für das MV:<br />

Herbst 2013<br />

Nr. <strong>149</strong><br />

Forschungsgebiete (max. drei - Bitte Liste aus dem Mitgliederverzeichnis<br />

verwenden!):<br />

Mitarbeit in folgenden Sektionen und Arbeitskreisen der <strong>DVPW</strong>:<br />

Bitte senden an: <strong>DVPW</strong>, c/o. Universität Osnabrück, FB 1, 49069 Osnabrück<br />

140

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