Politikwissenschaft 149 - DVPW
Politikwissenschaft 149 - DVPW
Politikwissenschaft 149 - DVPW
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<strong>149</strong><br />
<strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Rundbrief der<br />
Deutschen Vereinigung für<br />
Politische Wissenschaft<br />
Herbst 2013<br />
Hergestellt mit freundlicher Unterstützung des<br />
LIT Verlags Münster – Hamburg - London
Der <strong>DVPW</strong>-Rundbrief mit dem Titel<br />
„<strong>Politikwissenschaft</strong>“ ist die zweimal<br />
jährlich erscheinende<br />
Mitgliederzeitschrift der Deutschen<br />
Vereinigung für Politische Wissenschaft<br />
und wird üblicherweise Mitte<br />
April und Mitte Oktober eines jeden<br />
Jahres an die derzeit 1736 Mitglieder<br />
der <strong>DVPW</strong> und an die Fachbibliotheken<br />
der politikwissenschaftlichen<br />
Institute in Deutschland<br />
versandt. Die Beiträge der<br />
Sektionen, Arbeitskreise, Landesund<br />
Themengruppen stehen in Verantwortung<br />
der jeweiligen<br />
Sprecherinnen und Sprecher. Für<br />
die Beiträge der Mitglieder zeichnen<br />
diese persönlich verantwortlich. Für<br />
unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
übernimmt die Redaktion keinerlei<br />
Haftung. Beiträge zum Rundbrief<br />
sollten der Redaktion spätestens<br />
zwei Monate vor Semesterbeginn<br />
als Datei (möglichst in einem Word<br />
für Windows-Format) zusammen mit<br />
einem Probeausdruck vorliegen.<br />
Bitte beachten Sie die Beilagen des<br />
LIT-Verlages und von MAXQDA.<br />
Herausgegeben im Auftrag von<br />
Vorstand und Beirat der <strong>DVPW</strong><br />
Redaktion und Organisation:<br />
Felix W. Wurm<br />
Dipl.Soz.Wiss., M.A. (USA)<br />
<strong>DVPW</strong><br />
c/o Universität Osnabrück<br />
FB 1 - Sozialwissenschaften<br />
D-49069 Osnabrück<br />
Telefon 0541.9 69-62 64<br />
Telefax 0541.9 69-62 66<br />
E-Mail: dvpw@dvpw.de<br />
https://www.dvpw.de<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong>
Inhalt<br />
Seite 5<br />
Editorial<br />
11 I. Ethik-Kommission<br />
14 II. Dissertationspreis der <strong>DVPW</strong><br />
16 III. PVS-Sonderheft 2016<br />
18 IV. Berichte der Sektionen<br />
18 Internationale Politik<br />
21 Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
24 Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft<br />
30 Politische Ökonomie<br />
34 Politische Soziologie:<br />
34 Arbeitskreis Parteienforschung<br />
36 Arbeitskreis Wahlen und politische Einstellungen<br />
38 Politische Theorie und Ideengeschichte<br />
44 Politische Wissenschaft und Politische Bildung<br />
45 Regierungssystem und Regieren in der BRD<br />
50 Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
58 V. Berichte der Arbeitskreise<br />
58 Demokratieforschung<br />
64 Gewaltordnungen<br />
72 Handlungs- und Entscheidungstheorie<br />
74 Lokale Politikforschung<br />
77 Menschenrechte<br />
79 Migrationspolitik<br />
86 Politik und Geschichte<br />
90 Politik und Geschlecht<br />
93 Politik und Kultur<br />
96 Politik und Religion<br />
103 Politik, Wissenschaft und Technik<br />
108 Soziologie der internationalen Beziehungen<br />
110 Umweltpolitik / Global Change<br />
113 Vergleichende Diktatur- und Extremismusforschung<br />
116 VI. Berichte der Themengruppen<br />
116 Außen- und Sicherheitspolitik<br />
118 Föderalismus
Seite 120 Konstruktivistische Theorien der Politik<br />
122 Politik und Recht<br />
127 Transkulturell vergleichende Politische Theorie<br />
133 VII. Terminplan, Vorankündigungen<br />
135 VIII. Veröffentlichungen unserer Mitglieder<br />
136 IX. Mitteilungen zur Mitgliedschaft
Editorial<br />
Liebe Mitglieder,<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
das erste Jahr meiner Amtszeit als Vorsitzende und das erste Jahr des inzwischen<br />
eben nicht mehr so neuen Vorstands und Beirats liegen hinter uns.<br />
Inzwischen haben sich gewisse Routinen entwickelt, etwa in der Beratung<br />
und Abstimmung untereinander und im Zusammenspiel mit der Geschäftsstelle;<br />
die Dinge haben sich „zurecht geruckelt“. Insbesondere die<br />
zwei „Großbaustellen“ Eschenburg-Preis und CHE-Ranking wurden vom Vorstand<br />
und Beirat in den letzten Monaten weiterbearbeitet, wenn auch längst<br />
nicht abgeschlossen, und die nächste große Herausforderung, die Planung<br />
des Kongresses 2015, verlangt zunehmend Aufmerksamkeit. Doch der Reihe<br />
nach.<br />
Im Frühjahr hatte ich Ihnen berichtet, dass Vorstand und Beirat das weitere<br />
Prozedere für die Debatte um den Eschenburg-Preis der <strong>DVPW</strong> beschlossen<br />
haben. Ein wichtiger Bestandteil war die Organisation einer Tagung in Kooperation<br />
mit dem AK „Politik und Geschichte“. Am 28./29. Juni 2013 fand<br />
das 2. Passauer Symposium für Geschichtspolitik zum Thema „In eigener<br />
Sache: (Politik-)Wissenschaft als erinnerungspolitischer Akteur“ statt. In einem<br />
Kreis von ca. 30 Personen wurden im schönen Nikolaikloster die Geschichte<br />
unseres Fachs und die Vergangenheit unserer Gründungsväter aus<br />
unterschiedlichen Perspektiven diskutiert. Der Blick in Nachbarwissenschaften<br />
war dabei hilfreich, um aus dem Umgang anderer Disziplinen mit der Diktaturerfahrung<br />
zu lernen. Neben biographischen oder theoretisch-konzeptionellen<br />
Dis-/Kontinuitäten ging es auch um die Frage nach den Kriterien für<br />
die Bewertung von Fachgeschichte. Denn die Grundlage für eine Disziplin<br />
sollte m.E., wie es der Kollege Wilhelm Bleek einmal formuliert hat, auch „ein<br />
verbindendes, wenn auch nicht verbindliches Geschichtsbewußtsein des<br />
Fachs“ sein. Auch wenn die <strong>Politikwissenschaft</strong> im Vergleich zu anderen<br />
wissenschaftlichen Disziplinen im Hinblick auf die institutionellen und personellen<br />
Kontinuitäten weniger verstrickt war in die NS-Diktatur, so bedeutet<br />
dies keinesfalls, dass es nicht eines gründlicheren Nachfragens bedarf, das<br />
darauf gerichtet ist, unsere kollektive Erinnerung und die blinden Flecken zu<br />
erhellen, um am Ende zu einem differenzierten, abwägenden und kenntnisreichen<br />
Urteil über unser Fach und seine Vertreter zu gelangen. Ich möchte<br />
an dieser Stelle nochmals ganz herzlich allen Referentinnen und Referenten<br />
für ihre hervorragenden und höchst anregenden Beiträge danken und allen<br />
Teilnehmenden für die engagierte Diskussion. Ich bin sehr froh darüber, dass<br />
auch viele der in diese Debatte intensiv involvierten Kollegen meiner Einladung<br />
in das noch von den Hochwasser-Folgen gezeichnete Passau gefolgt<br />
5
sind. Viele von Ihnen haben sicherlich das Sonderplenum auf dem Tübinger<br />
Kongress noch lebhaft in Erinnerung. Das Diskussionsklima in Passau war<br />
sehr engagiert und nicht zuletzt wurden auch die persönliche Betroffenheit<br />
von der „Causa Eschenburg“ sehr deutlich, zugleich war der Umgang miteinander<br />
aber stets respektvoll und konstruktiv. Die Diskussionen auf der Tagung<br />
haben viele Anregungen, viele (vorläufige) Antworten, aber auch ebenso<br />
viele Fragen aufgeworfen. Einen ausführlichen Tagungsbericht finden Sie<br />
bei den Mitteilungen des AK „Politik und Geschichte“ in diesem Rundbrief.<br />
Die Beiträge des Symposiums werden in einem Tagungsband im Nomos-<br />
Verlag publiziert; verantwortlich für die Publikation sind Horst-Alfred Heinrich<br />
(Universität Passau) und Harald Schmid (Universität Kiel) als Sprecher und<br />
Nina Leonhard (Universität Hamburg) als Sprecherin des AK sowie Susanne<br />
Ehrlich (Passau). Ihnen gilt mein besonderer Dank, ebenso der Universität<br />
Passau für die großzügige Unterstützung der Tagung.<br />
Die Entscheidung über den Eschenburg-Preis ist durch die Passauer Diskussion<br />
sicherlich nicht leichter geworden. Denn es wurde durchaus sehr deutlich,<br />
dass noch Forschungsbedarf im Hinblick auf die Wurzeln unseres<br />
Fachs, seine Gründer und deren Werk und Wirken besteht. Zugleich sind die<br />
möglichen Grundlagen für eine Entscheidung klarer geworden und die verschiedenen<br />
Entscheidungsoptionen wurden präzisiert. Auf der Basis der Debatten<br />
der letzten Monate, und befruchtet durch die Passauer Diskussion,<br />
werden Vorstand und Beirat auf der Sitzung im Herbst 2013 weiter beraten<br />
und – hiervon gehe ich momentan aus – auch eine Entscheidung über den<br />
weiteren Umgang mit dem Preis treffen. Auf der Homepage der <strong>DVPW</strong><br />
(https://www.dvpw.de/eschenburg-debatte.html) finden Sie zentrale Artikel<br />
und Beiträge zu der Debatte dokumentiert. Die Mitglieder der AG Eschenburg<br />
(Hubertus Buchstein, Julia von Blumenthal, Christopher Daase und ich)<br />
stehen Ihnen auch weiterhin als Ansprechpartner zur Verfügung. Über eine<br />
Entscheidung werde ich Sie so bald wie möglich informieren.<br />
Auch die Debatte um das CHE-Ranking bzw. um die gemeinsame Moratoriums-Empfehlung<br />
der <strong>DVPW</strong> und unserer Schwestergesellschaft DGfP wurde<br />
in den letzten Monaten intensiv weitergeführt. Im Frühjahrs-Rundbrief<br />
hatte ich bereits über ein erstes Gespräch mit dem CHE, das am 8. März<br />
2013 stattfand, berichtet. An diesem Treffen nahm neben Mitgliedern aus<br />
Vorstand und Beirat auch die DGfP-Vorsitzende, Marianne Kneuer, teil. Bei<br />
diesem Treffen wurde zum einen die Verschiebung der nächsten Erhebungsrunde<br />
für die <strong>Politikwissenschaft</strong> auf das Jahr 2014 sowie eine (auf Neudeutsch)<br />
Roadmap für die weiteren Gespräche beraten. Inzwischen hat in<br />
einem kleineren Kreis ein weiteres Treffen zu speziellen Fragen des methodischen<br />
Instrumentariums stattgefunden. Die beiden Fachgesellschaften<br />
wurden durch meine Vorstands-Kollegin Susanne Pickel (Duisburg) sowie<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
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Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
durch Uwe Wagschal (Freiburg) kompetent vertreten. Auch dieses Gespräch<br />
verlief in konstruktiver Atmosphäre. Ein weiteres Treffen ist nun für Mitte<br />
September anberaumt. Ich denke, es besteht Grund zu einem verhaltenen<br />
Optimismus, dass die Gespräche zu einem guten Ergebnis führen werden,<br />
welches es uns ermöglicht, künftig an einem substantiell verbesserten Ranking<br />
wieder zu partizipieren.<br />
Für die Moratoriums-Empfehlung sind die beiden Fachgesellschaften, v.a.<br />
aber die <strong>DVPW</strong>, jüngst in einem Beitrag von Wolfgang Seibel (Konstanz) in<br />
„Die Zeit“ (Ausgabe v. 2.5.2013) scharf kritisiert worden. Denn die beiden<br />
Vereinigungen würden, so Seibel, das berechtigte Informationsinteresse von<br />
Studierenden verhindern und die Empfehlung sei ein Mehrheitsbeschluss<br />
von mittelmäßigen und schlecht bewerteten Instituten. Ein genauerer Blick<br />
auf die Institute, die das Moratorium befürworten und mittragen, verdeutlicht,<br />
dass dieses zentrale Argument von Seibel nicht trägt. Gemeinsam mit<br />
der DGfP-Vorsitzenden Marianne Kneuer habe ich eine Gegendarstellung<br />
verfasst, die in der Ausgabe der „Zeit“ am 20.06.2013 erschienen ist. Auch<br />
diese Debatte ist auf der Startseite der <strong>DVPW</strong>-Webseite dokumentiert<br />
(https://www.dvpw.de).<br />
Vor einigen Monaten nahm der Gründer der Schader-Stiftung, Alois Schader,<br />
Kontakt mit mir auf, um die in den letzten Jahren leider weitgehend zum Erliegen<br />
gekommenen Beziehungen zwischen der <strong>DVPW</strong> und der Stiftung neu<br />
mit Leben zu füllen. Ende April fand ein Treffen zwischen Vertreterinnen und<br />
Vertretern der Schader-Stiftung und den Vorsitzenden und den Geschäftsführungen<br />
der soziologischen (DGS) und der kommunikationswissenschaftlichen<br />
Fachvereinigung (DGPuK) sowie der <strong>DVPW</strong> statt, um Möglichkeiten für<br />
eine intensivere Kooperation auszuloten. Ich halte die Wiederaufnahme der<br />
Beziehungen für sehr sinnvoll, denn die Schader-Stiftung greift mit ihrem<br />
zentralen Stiftungszweck, den Dialog zwischen Sozialwissenschaften und<br />
Praxis zu fördern, ein Anliegen auf, dass auch für weite Teile unseres Fachs<br />
höchst relevant ist. Beeindruckend war nicht nur das Engagement, das Herr<br />
Schader persönlich und auch nach 25 Jahren Stiftungsgeschichte noch aufbringt;<br />
beeindruckend sind auch die Tagungsmöglichkeiten in der Schader-<br />
Stiftung selber. Das Tagungshaus in Darmstadt steht für gemeinsame Tagungen<br />
der Stiftung mit wissenschaftlichen Organisationen zur Verfügung.<br />
Ich denke, auch für Tagungen unserer Untergliederungen könnte dieses eine<br />
sehr interessante Option sein, um den Dialog mit der politischen Praxis zu<br />
befördern. Im Rahmen der nächsten Sitzung von Vorstand und Beirat, die<br />
Ende Oktober in der Schader-Stiftung stattfindet und zu der auch die Sprechergremien<br />
der Sektionen eingeladen sind, sollen weitere Kooperationsmöglichkeiten<br />
diskutiert werden. Im November 2013 findet anlässlich des<br />
25-jährigen Bestehens der Schader-Stiftung eine Jubiläumstagung statt. Ich<br />
7
danke dem Beirats-Kollegen Michael Haus (Heidelberg) für seine Mitwirkung<br />
in der Vorbereitungsgruppe.<br />
Auf der o.g. nächsten Sitzung von Vorstand und Beirat wird mit den Sprecherinnen<br />
und Sprechern der Sektionen über die Planung für den Kongress<br />
2015 gesprochen. Im Nachgang des Tübinger Kongresses gab es bereits eine<br />
erste Runde, in der Verbesserungsvorschläge für die Programmgestaltung<br />
des nächsten Kongresses besprochen wurden. Erste thematische Vorschläge<br />
wurden im Vorstand und Beirat bereits bei der Frühjahrssitzung andiskutiert.<br />
Sehr erfreulich ist, dass bereits ein Kongressort gefunden wurde: die<br />
Universität Duisburg-Essen. Die Kollegin Susanne Pickel hat voller Verve den<br />
Duisburger Hut in den Bewerbungsring geworfen und wir haben dieses sehr<br />
schöne Angebot sehr gerne aufgegriffen. Dadurch, dass der Kongressort nun<br />
schon so früh feststeht, können wir uns in den nächsten Monaten voll und<br />
ganz auf die inhaltliche Vorbereitung konzentrieren.<br />
Bei Erscheinen dieses Rundbriefs liegt auch eine weitere Tagung schon hinter<br />
uns: die 3-Länder-Tagung, die traditionsgemäß mit der österreichischen<br />
(ÖGPW) und der schweizerischen (SVPW) Fachvereinigung gemeinsam organisiert<br />
wird. Die Tagung findet vom 19.-21. September zu dem Thema „Politik<br />
der Vielfalt“ an der Universität Innsbruck statt. Das Programmkomitee, an<br />
dem von Seiten der <strong>DVPW</strong> Nathalie Behnke (Konstanz) und ich mitgewirkt<br />
haben, hat eine Vielzahl von Panel-Vorschlägen zu sehr unterschiedlichen<br />
Facetten des Themas erhalten und ein umfangreiches Programm zusammengestellt.<br />
Insgesamt werden 27 Themen in zehn Themengruppen bearbeitet,<br />
hinzu kommt ein offener Themenbereich. Wie üblich beginnt die Tagung am<br />
Donnerstag mit einem Nachwuchstag. Ich danke dem Kollegen Gilg Seeber<br />
und seinem Innsbrucker Team sehr herzlich für die Organisation der Tagung<br />
und auch den anderen Kolleginnen und Kollegen des Programmkomitees für<br />
die gute Zusammenarbeit in den letzten Monaten. Turnusgemäß obliegt die<br />
Organisation der nächsten 3-Länder-Tagung in 2016 wieder der <strong>DVPW</strong>.<br />
Die Förderung unseres Nachwuchses steht auch in diesem Vorstand und<br />
Beirat wieder ganz oben auf der Agenda. Die Entwicklung der insgesamt<br />
weiterhin problematischen Stellensituation für den Nachwuchs wird systematisch<br />
beobachtet. Im Rahmen der bereits erwähnten Oktober-Sitzung von<br />
Vorstand und Beirat wird es ein Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern<br />
der Nachwuchsgruppen unserer Untergliederungen geben. Hier sollen weitere<br />
Anliegen und Empfehlungen beraten werden. Nicht gelungen ist es leider<br />
bislang, eine Finanzierung für die vom Ständigen Ausschuss für Fragen der<br />
Frauenförderung (StAFF) anvisierte Tagung zu den Chancen, Hindernissen<br />
und Umbrüchen in weiblichen wissenschaftlichen Karrieren zu finden. Hier<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
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Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
stehe ich weiterhin in engem Kontakt mit Vertreterinnen des StAFF, um dieses<br />
wichtige Tagungsprojekt nach Kräften zu unterstützen.<br />
Nachwuchsförderung ist auch das Stichwort, um hier über den Dissertationspreis<br />
zu berichten. Für den diesjährigen Preis hat es 14 Einreichungen<br />
gegeben; das ist etwas weniger als in den vergangenen Jahren. Der Jury<br />
gehörten André Brodocz (Erfurt), Anna Geis (Magdeburg) und Florian Grotz<br />
(Helmut-Schmidt-Universität Hamburg) an. Ihnen möchte ich sehr herzlich<br />
für ihre geradezu vorbildhafte Jury-Arbeit danken. Mein Dank geht aber auch<br />
an all die Gutachterinnen und Gutachter, die in dem Verfahren mitgewirkt<br />
haben. Die Jury ist schließlich zu der einvernehmlichen Entscheidung gekommen,<br />
den Dissertationspreis 2013 an Dr. Sophia Schubert (FU Berlin) zu<br />
verleihen für ihre Arbeit „Die globale Konfiguration politischer Kulturen. Eine<br />
theoretische und empirische Analyse“. Frau Schubert möchte ich an dieser<br />
Stelle ganz herzlich auch im Namen des ganzen Vorstandes und Beirats gratulieren<br />
und ihr weiterhin viel Erfolg und alle Gute wünschen. Ihre Arbeit ist,<br />
wie die Jury-Mitglieder in ihrer Laudatio, die im Heft 4/2013 der PVS erscheinen<br />
wird, schreiben „(i)n theoretischer Hinsicht … vor allem deswegen<br />
… innovativ, weil sie [die Preisträgerin, GA] die politiktheoretischen Debatten<br />
um ‚moralische Universalien‘, ‚kulturelle Kontexte‘ und ‚Transkulturalität‘ systematisch<br />
aufgreift und … für die empirische Analyse fruchtbar macht“. Die<br />
Ausschreibung für den Dissertationspreis 2014 finden Sie in diesem Rundbrief<br />
abgedruckt. Der Förderpreis ist mit 1.000,00 Euro dotiert. Ich wünsche<br />
uns allen auch für das kommende Jahr wieder viele sehr gute Einreichungen<br />
und eine ebenso engagierte Jury wie in diesem Jahr.<br />
Schließlich ist inzwischen auch die Entscheidung über das PVS-Sonderheft<br />
2015 gefallen. Es wurden vier thematisch sehr unterschiedliche Vorschläge<br />
eingereicht. Nach intensiver Diskussion in Vorstand und Beirat ist die Entscheidung<br />
schließlich zugunsten des Vorschlags eines Sonderheftes zum<br />
Thema Politische Psychologie gefallen. Das Sonderheft mit dem Arbeitstitel<br />
„Politische Psychologie: Ein interdisziplinäres Forschungsparadigma zur Erklärung<br />
politischer Phänomene“ wird von Thorsten Faas (Mainz), Cornelia<br />
Frank (Frankfurt/M.) und Harald Schoen (Bamberg) herausgegeben. Ich<br />
möchte all denjenigen, die Vorschläge eingereicht haben, hierfür sehr danken.<br />
Die Sonderhefte sind zweifelsohne eine außerordentlich wichtige<br />
Publikationsmöglichkeit, um den Stand der Forschung in speziellen Gebieten<br />
zu bündeln und einer breiteren Fachöffentlichkeit zugänglich zu machen. Für<br />
das PVS-Sonderheft 2016 finden Sie die Ausschreibung in diesem Rundbrief.<br />
Das aktuelle PVS-Sonderheft 2013 zum Thema Entwicklungstheorien,<br />
herausgegeben von Cord Jakobeit (Hamburg), Ingrid Wehr (Freiburg), Aram<br />
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Ziai (ZEF Bonn), Franziska Müller (Darmstadt), Elena Heßelmann (Duisburg),<br />
wird in Kürze erscheinen.<br />
In Vorbereitung ist das Sonderheft 2014 „Internationale Organisationen:<br />
Autonomie, Politisierung, interorganisationale Beziehungen und Wandel“, das<br />
von Eugénia da Conceição-Heldt (Dresden), Martin Koch (Bielefeld) und Andrea<br />
Liese (Potsdam) herausgegeben wird. Ich danke den beiden Herausgeberinnen<br />
und dem Herausgeber für das sehr transparente und professionelle<br />
Auswahlverfahren, das angesichts der Einreichung von fast 60 Vorschlägen<br />
für Beiträge sicherlich nicht ganz einfach war. Ich danke schließlich auch<br />
herzlich dem Kollegen Bernhard Zangl (München), der mit seinen „friendly<br />
comments“ als Gutachter zur Qualitätssicherung beigetragen hat.<br />
Schließlich will ich noch darauf hinweisen, dass auch der Tagungsband zum<br />
Tübinger Kongress, der von meinem Amtsvorgänger Hubertus Buchstein editiert<br />
wird, in den letzten Zügen liegt. Der Band wird aller Voraussicht nach im<br />
Herbst 2013 fertig sein und dann wie üblich an alle Kongressteilnehmerinnen<br />
und –teilnehmer verschickt werden.<br />
Zu guter Letzt bleibt mir noch, Ihnen allen ein produktives und gutes Wintersemester<br />
zu wünschen.<br />
Gabriele Abels<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
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I. Ethik-Kommission<br />
Jahresbericht 2012/13<br />
13<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Gemäß Ethik-Kodex berichtet die Ethik-Kommission mindestens einmal jährlich<br />
über ihre Arbeit. Im vorletzten Rundbrief vom Herbst 2012 wurde von<br />
einem Fall berichtet, in dem es um die Frage ging, ob die Mitarbeit an einem<br />
Projektantrag dazu berechtigt, nach der Ablehnung des Antrags über einen<br />
Folgeantrag informiert zu werden, auch wenn die Mitarbeit inzwischen beendet<br />
ist. Hier könnte es zu einer Verletzung des geistigen Eigentums kommen,<br />
sofern zentrale Ideen oder Textteile des ursprünglichen Antrags ohne Wissen<br />
der inzwischen ausgeschiedenen Person übernommen wurden. Im konkreten<br />
Fall konnte die Ethik-Kommission vermitteln. Um solchen Problemen<br />
künftig möglichst vorzubeugen, hat die Ethik-Kommission im April dieses<br />
Jahres über das Fachkollegium Sozialwissenschaften angeregt, die DFG möge<br />
den Antragsteller/innen empfehlen, zwischenzeitlich ausgeschiedene Mitarbeiter/innen<br />
über die erneute Antragstellung zu informieren. Diese Empfehlung<br />
sollte in den Leitfaden der DFG für die Beantragung von Projekten<br />
aufgenommen werden. Fachkollegium und DFG halten eine solche zusätzliche<br />
Empfehlung allerdings nicht für erforderlich; nach ihrer Auffassung gibt<br />
es bereits hinreichende Regelungen, wenn durch die Verletzung von Rechten<br />
am geistigem Eigentum wissenschaftlicher Mitarbeiter/innen gegen die<br />
Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis verstoßen wird. Die Ethik-<br />
Kommission appelliert deshalb umso mehr an alle Antragstellerinnen und<br />
Antragsteller, bei überarbeiteten Anträgen oder Folgeanträgen zwischenzeitlich<br />
ausgeschiedene Mitarbeiter/innen über die Antragstellung zu informieren,<br />
sofern sie am ursprünglichen Antrag wesentlich mitgearbeitet haben.<br />
Eine wesentliche Mitarbeit sieht die Ethik-Kommission dann gegeben, wenn<br />
zentrale Ideen und Textteile des ursprünglichen Antrags den Betroffenen zugerechnet<br />
werden können. Erfolgt in einem solchen Fall keine Information,<br />
so ist dies entsprechend dem Ethik-Kodex der <strong>DVPW</strong> ein wissenschaftliches<br />
Fehlverhalten.<br />
Im Übrigen ging es neben einigen kleineren Anfragen vor allem um die Eingabe<br />
eines Kollegen, der sich bei einer Stellenbesetzung vorsätzlich und arglistig<br />
getäuscht sieht. Die Ethik-Kommission hatte in diesem Fall zu bedenken,<br />
dass jeder Versuch der Aufklärung oder gar Vermittlung dort seine<br />
Grenzen finden muss, wo mit nachteiligen Folgen für den Beschwerdeführer<br />
zu rechnen wäre. Das gebietet ausdrücklich der Ethik-Kodex in seiner<br />
Präambel. Ein Rechtsgutachten wurde eingeholt, der Fall ist formal noch<br />
nicht abgeschlossen.<br />
11
Kontakte<br />
Prof. Dr. Gerhard Göhler (Vorsitz)<br />
FU Berlin, Otto-Suhr-Insititut<br />
Ihnestr. 21, 14195 Berlin<br />
Tel. (49) (30) 80584836<br />
Fax (49) (30) 80584837<br />
goehler@zedat.fu-berlin.de<br />
Prof. Dr. Lothar Brock, Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung<br />
(HSFK)<br />
brock@hsfk.de<br />
Prof. Dr. Barbara Holland-Cunz, Justus-Liebig-Universität Gießen<br />
barbara.holland-cunz@sowi.uni-giessen.de<br />
Prof. Dr. Hans-Dieter Klingemann, Wissenschaftszentrum Berlin<br />
klingem@wzb.eu<br />
Prof. Dr. Klaus Dieter Wolf, Hessische Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung<br />
(HSFK)<br />
wolf@hsfk.de<br />
Prof. Dr. Reinhard Zintl, Otto-Friedrich-Universität Bamberg<br />
Reinhard.Zintl@uni-bamberg.de<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
12
Demokratie im 21. Jahrhundert<br />
Hubertus Buchstein [Hrsg.]<br />
Die Versprechen<br />
der Demokratie<br />
Nomos<br />
Die Versprechen der Demokratie<br />
Herausgegeben von Hubertus Buchstein<br />
2013, ca. 571 S., brosch., ca. 49,– €<br />
ISBN 978-3-8487-0230-5<br />
Erscheint ca. Oktober 2013<br />
Die „Versprechen“ der Demokratie sind in<br />
aller Munde: Die Demokratie ist ein Hoffnungsträger,<br />
für welchen Menschen in<br />
autoritären Regimen auf die Straße gehen<br />
und ihr Leben riskieren. Zugleich ist sie in<br />
real existierenden Demokratien ein Anlass<br />
für vielerlei Enttäuschungen und Politikverdrossenheit.<br />
In ihren Beiträgen fragen die Autoren aus<br />
politikwissenschaftlicher Perspektive<br />
danach, wie es zu Beginn des 21. Jahrhunderts<br />
um die „Demokratie“ als politische<br />
Ordnungsform und als politische<br />
Idee bestellt ist und welche Schlüsse sich<br />
daraus für eine zukünftige Demokratiepolitik<br />
ziehen lassen.<br />
Ergänzt werden diese aktuellen Beiträge<br />
um einen kontroversen Rückblick auf<br />
die bundesdeutsche <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
als eine auch biografisch verbürgte<br />
„Demokratiewissenschaft“ in ihrer Gründungsphase.<br />
Bestellen Sie jetzt telefonisch unter 07221/2104-37.<br />
Portofreie Buch-Bestellungen und Leseprobe unter www.nomos-shop.de/20465
II. Dissertationspreis der <strong>DVPW</strong><br />
Dissertationspreis der <strong>DVPW</strong> für 2013 vergeben<br />
Dr. Sophia Schubert erhält Förderpreis der <strong>DVPW</strong><br />
Die Jury für den Dissertationspreis 2013 hat folgende Entscheidung getroffen:<br />
Den Förderpreis 2013 der <strong>DVPW</strong> für die beste Dissertation erhielt Dr. Sophia<br />
Schubert (Freie Universität Berlin) für ihre Arbeit mit dem Titel „Die globale<br />
Konfiguration politischer Kulturen. Eine theoretische und empirische Analyse“.<br />
Der Förderpreis ist mit 1.000,00 Euro dotiert. Das Preisgeld wird freundlicher<br />
Weise von der Redaktion der Politischen Vierteljahresschrift (PVS) zur<br />
Verfügung gestellt. Die Laudatio auf die Preisträgerin wird in Heft 4/2013<br />
der PVS veröffentlicht.<br />
Förderpreis der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft<br />
schaft<br />
Im Jahr 2014 schreibt die Deutsche Vereinigung für Politische Wissenschaft<br />
erneut einen mit 1.000,00 EURO dotierten Förderpreis für eine politikwissenschaftliche<br />
Dissertation aus.<br />
Folgende Bewerbungsbedingungen gelten für den Dissertationspreis:<br />
1. Die in Frage kommende Dissertation soll 2013 veröffentlicht worden<br />
sein.<br />
2. Die Arbeit muss mindestens mit magna cum laude bewertet sein.<br />
3. Bewerberinnen und Bewerber dürfen zum Zeitpunkt der Bewerbung<br />
nicht zur Gruppe der Hochschullehrer und -lehrerinnen bzw. Gleichgestellter<br />
in fester Anstellung gehören. Bewerbungen von Juniorprofessorinnen<br />
und -professoren sowie von Kolleginnen und Kollegen,<br />
die eine Professur befristet vertreten, sind willkommen.<br />
4. Der Kreis der Bewerber und Bewerberinnen ist auf Personen beschränkt,<br />
die in Deutschland promoviert wurden, oder Deutsche, die im<br />
Ausland promoviert wurden.<br />
5. Selbstbewerbungen sind möglich; selbstverständlich sind Vorschläge<br />
von Dritten willkommen. Verlage sind nicht vorschlagsberechtigt.<br />
6. Frauen sind besonders aufgefordert, sich zu bewerben; dies gilt auch<br />
für die Benennung von Kandidatinnen durch Dritte.<br />
7. Die Einsendefrist für im Jahre 2013 veröffentlichte Publikationen ist der<br />
31. März 2014.<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
14
Vorschläge und Benennungen für den Förderpreis bitten wir Sie, zusammen<br />
mit vier Exemplaren der Veröffentlichung und einer Kopie der Promotionsurkunde<br />
an die Geschäftsstelle der <strong>DVPW</strong> zu senden. Vorstand und Beirat<br />
werden die Vorschläge durch eine aus drei Kolleginnen und Kollegen<br />
bestehende Jury begutachten lassen. Die Publikationen werden nach Abschluss<br />
des Verfahrens bei den Jurymitgliedern und evtl. in Anspruch genommenen<br />
Gutachter/innen verbleiben. Um Kosten zu sparen, wenden Sie<br />
sich daher am besten an den publizierenden Verlag und bitten diesen, uns<br />
vier Freiexemplare zu übersenden.<br />
Deutsche Vereinigung für Politische Wissenschaft, c/o Universität Osnabrück,<br />
FB 1 – Sozialwissenschaften, D-49069 Osnabrück, www.dvpw.de<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
15
III. PVS-Sonderheft 2016 – Call for Proposals<br />
Vorstand und Beirat der <strong>DVPW</strong> laden interessierte Kolleginnen und Kollegen<br />
ein, einen Vorschlag für die Gestaltung eines PVS-Sonderheftes zu unterbreiten.<br />
Für die Vergabe der Herausgeberschaft von PVS-Sonderheften gilt das<br />
folgende Verfahren:<br />
1. Ein Vorschlag sollte auf ca. fünf Seiten die folgenden Angaben enthalten:<br />
• <strong>Politikwissenschaft</strong>liche Relevanz des Themas<br />
• Positionierung in der internationalen Fachdiskussion<br />
• Innovatives Potenzial<br />
• Zugänglichkeit für Leserinnen und Leser mit anderen wissenschaftlichen<br />
Arbeitsschwerpunkten<br />
• Gliederung<br />
• Geplantes Verfahren zur Einwerbung der Beiträge und Qualitätssicherung<br />
2. Auf der Grundlage der eingereichten Vorschläge treffen Vorstand und<br />
Beirat eine Entscheidung über die Herausgeberschaft und fordern die<br />
betreffenden Herausgeberinnen bzw. Herausgeber zur Einreichung einer<br />
detaillierten Projektbeschreibung auf. Diese sollte neben einer<br />
Grobskizze des Arbeitsplanes (inhaltliche Gestaltung, zeitlicher Ablauf)<br />
ausführliche Abstracts der Beiträge enthalten. Es wird angeregt, die<br />
Beiträge über einen Call for Papers einzuwerben. Die eingereichten<br />
Skizzen werden von Vorstand und Beirat, wenn nötig unter Heranziehung<br />
von externen Gutachterinnen und Gutachtern, geprüft. Kommentare,<br />
Kritik und Anregungen dieser Begutachtung werden den Herausgebern<br />
mitgeteilt und bilden die Grundlage für die endgültige Entscheidung<br />
von Vorstand und Beirat über das Rahmenkonzept.<br />
3. Die Herausgeberinnen bzw. Herausgeber sind für die weitere inhaltliche<br />
Gestaltung und die zeitliche Planung des Sonderheftes verantwortlich.<br />
Es wird angeregt, in die Zeitplanung eine Autorinnen- und Autorenkonferenz<br />
aufzunehmen, auf der die Beiträge, falls dies praktikabel<br />
ist, von externen Diskutanten und Diskutantinnen besprochen werden.<br />
4. Die Herausgeberinnen bzw. Herausgeber sollten die fertigen Beiträge<br />
einem externen Begutachtungsverfahren unterziehen (peer review).<br />
5. Die Beteiligung von Frauen und von Nachwuchswissenschaftler/innen<br />
an der Autorenschaft des jeweiligen Heftes möge aktiv angestrebt<br />
werden. Sofern für das jeweilige Schwerpunktthema relevant, sollen<br />
die aktuellen Ergebnisse der Geschlechterforschung berücksichtigt<br />
werden.<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
16
6. Das Vorgehen des Herausgeberteams bei der Erstellung des Sonderheftes<br />
muss dokumentiert werden.<br />
Sofern Sie einen Vorschlag für ein PVS-Sonderheft des Jahres 2016 unterbreiten<br />
möchten, senden Sie diesen bitte mit den o.g. Angaben bis zum 20.<br />
Januar 2014 an die Mail-Adresse der <strong>DVPW</strong>-Geschäftsstelle<br />
(dvpw@dvpw.de).<br />
Osnabrück, den 10. September 2013<br />
WOCHEN<br />
SCHAU<br />
VERLAG<br />
... ein Begriff für politische Bildung<br />
Studium und<br />
Wissenschaft<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Bernd Ladwig<br />
Moderne politische Theorie<br />
„Unter allen mir bekannten Einführungsbüchern ist der Band von<br />
Bernd Ladwig das bislang Beste zum Teilgebiet der modernen<br />
politischen Theorie.“ Hubertus Buchstein (PVS 2010)<br />
ISBN 978-3-89974454-5, 352 S., € 12,80<br />
Materialband: ISBN 978-3-89974641-9, 384 S., € 12,80<br />
Beide Bände: ISBN 978-3-89974769-0, € 21,60<br />
Analyse politischer Systeme<br />
Argentinien<br />
Großbritannien<br />
Israel<br />
Japan<br />
USA<br />
Bestellen bei: www.wochenschau-verlag.de<br />
17
IV. Berichte der Sektionen<br />
Sektion „Internationale Politik“<br />
1. Offene Sektionstagung<br />
Die nächste Offene Sektionstagung wird voraussichtlich in der zweiten<br />
Septemberhälfte 2014 in Magdeburg stattfinden. Weitere Informationen<br />
dazu werden rechtzeitig bekannt gegeben.<br />
2. Call for Panels/Roundtables<br />
Die „Fourth Global International Studies Conference“ des World International<br />
Studies Committee zum Thema „Justice, Peace and Stability: Risks<br />
and Opportunities for Governance and Development“ findet vom 6.-9. August<br />
2014 in Frankfurt statt. Die Sektion Internationale Politik ist Sponsor<br />
von 5 thematischen Panels/Roundtables. Panel Proposals können bis zum<br />
31. Oktober 2013 bei der Sektion (stephan.stetter@unibw.de) eingereicht<br />
werden. Erfolgreiche Panels werden dann über die Sektion bei der WISC<br />
angemeldet. Es können bei der Sektion klassiche Panels (4 paper givers, 1<br />
discussant, 1 chair) oder Rountables (8 Teilnehmer) angemeldet werden.<br />
Die vorgeschlagenen Panels/Roundtables müssen international besetzt<br />
sein! Mehr zur „Fourth Global International Studies Conference“ auf<br />
http://www.fb03.uni-frankfurt.de/46393092/calls-deadlines.<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
3. Call for Papers, IB-Nachwuchstagung<br />
Vom 9. bis zum 11. Mai 2014 veranstaltet die Nachwuchsgruppe der Sektion<br />
Internationale Politik (IP) der Deutschen Vereinigung für Politische<br />
Wissenschaft (<strong>DVPW</strong>) ihre nunmehr elfte IB-Nachwuchstagung, die an der<br />
Akademie für Politische Bildung Tutzing stattfinden wird. Dafür können ab<br />
sofort Abstracts eingereicht werden, die als Grundlage für zu präsentierende<br />
Papiere dienen sollen.<br />
Die Tagung findet unter dem Titel „Sicherheit, Wirtschaft, Gesellschaft:<br />
Theorien und Problemfelder internationaler Politik“ statt und bietet NachwuchswissenschaftlerInnen<br />
(insbesondere DoktorandInnen) die Möglichkeit,<br />
ihre Forschungsarbeiten aus dem Bereich der Internationalen Beziehungen<br />
mit VertreterInnen des Fachs zu diskutieren. Interessierte NachwuchswissenschaftlerInnen<br />
werden gebeten, ihre Abstracts (400 bis 500<br />
Wörter) bis zum 1. Oktober 2013 an nachwuchstagung2014@yahoo.de zu<br />
senden. Die Abstracts durchlaufen ein anonymes Begutachtungsverfahren.<br />
Die Konferenz findet in deutscher Sprache statt; die vollständigen Konferenzpapiere<br />
können entweder in deutscher oder in englischer Sprache verfasst<br />
werden. Die Nachwuchsgruppe begrüßt die Einreichung deutschspra-<br />
18
chiger Beiträge. Stichtag für das Einsenden der fertigen Papiere ist der 15.<br />
April 2014. Einreichungen müssen eigenständige Artikelform besitzen.<br />
Die Nachwuchstagung steht auch interessierten TeilnehmerInnen offen,<br />
die kein eigenes Papier vorstellen möchten. Diese wenden sich bitte bis<br />
zum 31. Januar 2014 an nachwuchstagung2014@yahoo.de. Die Kosten<br />
der Tagung sind von den TagungsteilnehmerInnen selbst zu tragen, fallen<br />
jedoch moderat aus: 102 Eur. für Übernachtung und Verpflegung für den<br />
gesamten Tagungszeitraum (ermäßigt für PromotionsstudentInnen unter<br />
30 mit Nachweis: 57 Eur.), bzw. 66 Eur ohne Übernachtung aber mit Verpflegung<br />
(ermäßigt: 42 Eur.).<br />
4. ISA 2013 Resümee<br />
Auf der Annual Convention in San Francisco im April 2013 wurden vier von<br />
der Sektion IP gesponsorte Panels durchgeführt. Die Sektion war damit<br />
sichtbar auf der ISA Tagung vertreten, einen herzlichen Dank stellvertrend<br />
für alle Teilnehmer dieser Panels an die 4 Chairs Rafael Biermann (Universität<br />
Jena), Berit Bliesemann de Guevara und Boris Wilke (University of<br />
Aberystwyth und Universität Bielefeld), Jan Busse (SWP Berlin) sowie Susan<br />
M. Park (University of Sydney).<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
5. SprecherInnenteam<br />
Prof. Dr. Anna Geis (geschäftsführend 2014/15)<br />
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Zschokkestr. 32, 39104 Magdeburg<br />
Tel.: 0391-67 166 57<br />
Email: anna.geis@ovgu.de<br />
Prof. Dr. Stephan Stetter (geschäftsführend 2012/13)<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Universität der Bundeswehr München<br />
Werner-Heisenberg-Weg 39, 85577 Neubiberg<br />
Tel.: 089-6004-3175<br />
Email: stephan.stetter@unibw.de<br />
Prof. Dr. Bernhard Zangl (geschäftsführend 2013/14)<br />
Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
Geschwister-Scholl-Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Lehrstuhl für Global Governance<br />
Oettingenstr. 67, 80538 München<br />
Tel.: 089-2180-9018<br />
Email: Bernhard.Zangl@gsi.uni-muenchen.de<br />
19
6. Nachwuchssprecherinnen<br />
Katharina Glaab, M.A.<br />
Westfälische Wilhelms-Universität<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Lehrstuhl für Internationale Beziehungen und Entwicklungspolitik<br />
Scharnhorststraße 100, 48151 Münster<br />
Tel.: 0251-83 25341<br />
Email: katharina.glaab@uni-muenster.de<br />
Lisbeth Zimmermann, Dipl.-Pol<br />
Goethe Universität Frankfurt<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main<br />
Tel.: 069-798-31447<br />
Email: zimmermann@soz.uni-frankfurt.de<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
20
Sektion „Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
1. Call for Papers zur Jahrestagung der Sektion am 23./24. Mai 2014 an<br />
der Universität Duisburg-Essen zum Thema:<br />
“Big Data? New Data!“<br />
Die Verwendung des Begriffes "Big Data" ist alles andere als definitorisch<br />
eindeutig. Klar ist, dass der Begriff einen wesentlichen Aspekt des digitalen<br />
Wandels in Wissenschaft, Gesellschaft und Politik markiert. Digitale<br />
Datenmengen neuer Dimension stehen durch das Internet zur Verfügung,<br />
entstehen durch die Digitalisierung analoger Datenbestände oder werden -<br />
wie zum Beispiel bei Geodaten - auf technologisch neuem Wege generiert.<br />
Mit den großen Datenmengen geht nicht nur ein Anschwellen der verfügbaren<br />
Datenmenge einher. Auch die Erscheinungsform der Daten ändert<br />
sich. Es entstehen Daten, die über das dem <strong>Politikwissenschaft</strong>ler vertraute<br />
rechteckige Datenformat weit hinausgehen, Daten, die nur noch in ihrer<br />
Relationalität sinnvoll interpretiert werden können. Daher ergeben sich<br />
technische Herausforderungen für Verfahren der Datenhaltung und -pflege<br />
sowie für Forschungsinfrastrukturen; das Verständnis von Datenqualität<br />
wandelt sich. Explorative statistische Verfahren gewinnen beim Data Mining<br />
enorm an Bedeutung, ergänzt durch für den Sozialwissenschaftler<br />
neue Tools wie Maschinenlernen, künstliche Intelligenz und neuronale<br />
Netzwerke.<br />
Die neuen Datenformate und die zunehmende Verfügbarkeit großer Datenmengen<br />
in Echtzeit, von Daten aus sozialen Netzwerken wie Twitter und<br />
Facebook über Verwaltungsdaten bis hin zu großen Mengen von Texten<br />
lassen uns fragen, welche neuen politik- und sozialwissenschaftlichen Probleme<br />
wir mit den jetzt verfügbar werdenden Daten beantworten können<br />
und welche alten Forschungsprobleme sich neu angehen lassen? Wie können<br />
die Daten verarbeitet, gespeichert und analysiert werden? Wie werden<br />
die Daten versioniert und dokumentiert, wo und wie können sie für die<br />
Nachnutzung verfügbar gemacht und gehalten werden? Was impliziert die<br />
zunehmende Bedeutung explorativer quantitativer Verfahren sowie die Einführung<br />
bislang kaum genutzter analytischer Instrumente für die Schlussfolgerungen,<br />
die mit den neuen Daten getroffen werden können? Welche<br />
ethischen Gesichtspunkte sind zu bedenken, wenn mit diesen Daten geforscht<br />
wird?<br />
Große Datenmengen erfordern schließlich eine Zunahme interdisziplinärer<br />
Kooperation, da etwa das Know-how von Informatik, Computer- und<br />
Korpuslinguistik oder Bibliothekswissenschaften in derartigen Forschungs-<br />
21
projekten an Bedeutung gewinnt. Die Diskussion um "Big Data" überschneidet<br />
sich auch mit Zielsetzungen der Entwicklung von "eHumanities"<br />
bzw. "digital humanities".<br />
Gesucht werden daher Beiträge, die sich mit den folgenden Punkten<br />
auseinandersetzen:<br />
• Neue und alte Forschungsgebiete für neue Datentypen: Konkrete<br />
Forschungsprojekte die mit neuen Datenformaten an Fragestellungen<br />
herangehen.<br />
• Technische Aspekte der Arbeit mit großen Datenmengen: Beiträge<br />
zu geeigneter Software (wie Python, R, Hadoop), Datenbanken (wie<br />
MySQL, MongoDB), Datenformaten (wie XML oder JSON), der notwendigen<br />
Rechenkapazität (Server und Hochleistungsrechner,<br />
Parallelisierung, Amazon EC2, Google Computer Engine) und zu einer<br />
für die <strong>Politikwissenschaft</strong> zu schaffenden digitalen Infrastruktur.<br />
• Neue Analyseverfahren: Beiträge zu Analyseverfahren die sich besonders<br />
gut eigen, um neue Datenformate zu analysieren (Textanalyseverfahren,<br />
Netzwerkanalyse, machine learning, Visualisierungen).<br />
• Big Data in der Lehre: Erfahrungsberichte zur Vermittlung von Programmierkenntnissen<br />
und der Verwendung neuer Datenformate in<br />
der Lehre.<br />
• Ethische Fragen: Kritische Beiträge zum Umgang mit umfangreichen<br />
zum Teil personenbezogenen Daten, die nicht nur Geheimdiensten,<br />
sondern auch Forschern zur Verfügung stehen und somit<br />
Anlass zur Selbstreflexion über Grenzen von Forschungshandeln<br />
und die mögliche Verwendung von Forschungsergebnissen liefern.<br />
Da, wie angedeutet, bei Nutzung der beschriebenen neuen Daten Disziplingrenzen<br />
nahezu notwendig überschritten werden, freuen wir uns neben<br />
Beiträgen aus der <strong>Politikwissenschaft</strong> auch über Beiträge aus anderen Disziplinen<br />
mit entsprechendem thematischem Bezug.<br />
Gehen sie bitte unabhängig vom Thema Ihres Beitrages in Ihrem Proposal<br />
kurz auf Ihr technisches setup ein. Das ermöglicht den Veranstaltern allen<br />
Teilnehmern ein möglichst breites Bild dieses neuen Forschungsfeldes zu<br />
präsentieren.<br />
Neben dem Themenschwerpunkt „Big Data“ ist die Tagung – entsprechend<br />
den Gepflogenheiten der Methodensektion – grundsätzlich offen für alle<br />
Beiträge, die sich mit Problemen der Methodenentwicklung und –<br />
anwendung, der Methodenlehre, der Entwicklung und Anwendung spezifischer<br />
Software und mit metatheoretischen Problemen befassen. Wir freu-<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
22
en uns daher auch über die Einreichung von Beiträgen, die nicht unmittelbar<br />
zum Tagungsthema passen.<br />
Wir bitten um die Einsendung von Abstracts bis zum 22.12.2013 an:<br />
Prof. Dr. Kai-Uwe Schnapp, Universität Hamburg,<br />
kai-uwe.schnapp@wiso.uni-hamburg.de<br />
Fragen zur Tagungsorganisation vor Ort können gerichtet werden an:<br />
Jun.-Prof. Dr. Andreas Blätte, Universität Duisburg-Essen<br />
andreas.blaette@uni-due.de<br />
2. SprecherInnen der Sektion:<br />
Prof. Dr. Joachim Behnke<br />
Zeppelin Universität<br />
Am Seemooser Horn 20, D 88045 Friedrichshafen<br />
Tel. 07541/6009-1431, joachim.behnke@zeppelin-university.de<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Prof. Dr. Kai-Uwe Schnapp<br />
Professur für <strong>Politikwissenschaft</strong>, insbesondere Methoden<br />
Universität Hamburg<br />
Allendeplatz 1, 20146 Hamburg<br />
Tel. 040/42838-5964, kai-uwe.schnapp@wiso.uni-hamburg.de<br />
Prof. Dr. Claudius Wagemann<br />
Professor für Gesellschaftswissenschaften mit dem Schwerpunkt qualitative<br />
empirische Sozialforschung<br />
Goethe-Universität Frankfurt a.M.<br />
Grüneburgplatz 1, PEG 3.G 124<br />
60323 Frankfurt am Main<br />
Tel. 069/798-36647, wagemann@soz.uni-frankfurt.de<br />
23
Sektion „Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft“<br />
1. Tagungsankündigungen n der Sektion<br />
FoJuS-Tagung 2013 "Öffentliche Verwaltung und Demokratie"<br />
Die Jahrestagung von FoJuS findet am 14. und 15. November 2013 an der<br />
Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn statt. Die Frist zur Einreichung<br />
von Abstracts ist bereits abgelaufen, weitere Teilnehmer/-innen<br />
sind herzlich willkommen. Die Anmeldung ist bis zum 01.11.2013 per E-<br />
Mail an Stefan Thierse (sthierse@uni-bonn.de) möglich, eine Teilnahmegebühr<br />
wird nicht erhoben.<br />
Donnerstag, 14.11.2013<br />
Begrüßung (Tobias Bach, Dr. Julia Fleischer, Stefan Thierse)<br />
Panel 1: Autonomie und Accountability in Verwaltungsreformen<br />
(Diskutant: Tobias Bach)<br />
• Jan Biela (Universität Zürich): Governance, Accountability, and Legitimacy<br />
of Regulatory Agencies: Comparative Case Studies from the<br />
Telecommunications and Financial Sectors in Germany and Switzerland<br />
• Sjors Overman (Radboud University Nijmegen): Comparing Accountability<br />
Effects of Agencification across 20 Countries<br />
• Jörn Ege (Humboldt-Universität zu Berlin): Dimensionen und Effekte<br />
der Autonomie internationaler Verwaltungsstäbe: ein empirischvergleichender<br />
Ansatz<br />
• Jennie Auffenberg & Bernhard Kittel (Universität Wien): Struggling with<br />
the Cost Disease in the Public Services: Trajectories of New Public<br />
Management Reforms in the French and Swedish Police Forces<br />
Panel 2: International Perspectives on Public Administration and Democracy<br />
(Diskutant/in: NN)<br />
• Aline Reichow (University of Twente): Occupational Health and Safety<br />
Regulation at Nanomaterials' Workplaces<br />
• Eva Zemandl (Central European University, Budapest): The Organisation<br />
and Role of Hungarian Accreditation Committee<br />
• Satyarupa Shekhar (Transparent Chennai, IFMR): Urban Governance<br />
Structures in India<br />
FoJuS-Mitgliederversammlung mit Wahl zum Sprecherteam<br />
Gemeinsames Abendessen<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
24
Freitag, 15.11.2013<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Panel 3: Demokratie und Verwaltungsreformen im Exekutivföderalismus<br />
(Diskutant: PD Dr. Marcus Höreth (angefragt))<br />
• Ina Radtke (Universität Potsdam): Der Demokratiebegriff im<br />
Governancegeflecht der Integrationskurse<br />
• Sebastian Jilke (Erasmus University Rotterdam): Job Satisfaction and<br />
Democracy: Quasi-experimental evidence from re-unified Germany<br />
• Franziska Schmidtke (Universität Jena): Landesprogramme gegen<br />
Rechtsextremismus im Vergleich<br />
• Iris Reus (Otto-Friedrich-Universität Bamberg): Horizontale Koordination<br />
oder autonome Landespolitik? Analyse der Gesetzgebung in den<br />
deutschen Bundesländern nach der Föderalismusreform I<br />
Panel 4: Demokratie und Verwaltungsreformen auf lokaler Ebene (Diskutant:<br />
Prof. Dr. Michael Haus)<br />
• Tim Obermeier/Kathrin Schultheis (Hochschule Koblenz): Neue Beteiligungsformate<br />
in der lokalen Arbeitsmarktpolitik – Governance im<br />
Netzwerk<br />
• Andrea Walter (WWU Münster): “Partnerschaft” als innovativer<br />
Governance Modus: Die Beziehung von Kommunalverwaltung und Zivilgesellschaft<br />
in lokaler Politik Ergebnisse aus Deutschland und den<br />
USA<br />
• Marc Seuberlich (Ruhr-Universität Bochum): Was wissen wir mittlerweile<br />
über die Einführung der Doppik in der lokalen Verwaltung? Eine<br />
metaanalytische Betrachtung von Forschungsergebnissen der vergangenen<br />
Jahre unter Berücksichtigung eigener neuer Umfrageresultate<br />
Schlussworte und Verabschiedung<br />
(Tobias Bach, Dr. Julia Fleischer, Stefan Thierse)<br />
Call for Panels – Sektionstagung 2014<br />
„Entstehung und Dynamik von Politikfeldern“<br />
17. bis 18. März 2014, Universität Bremen<br />
Theorien des Policy-Prozesses gehen in der Regel davon aus, dass sich die<br />
institutionellen und ideellen Rahmenbedingungen politischen Handelns,<br />
wenn überhaupt, dann höchstens sehr langsam wandeln. Theorien, die den<br />
Policy-Prozess als punctuated equilibrium, als multiple streams, als Aushandlungsprozess<br />
zwischen Advocacy-Koalitionen oder Politiknetzwerken,<br />
als institutionell eingefasstes rationales Handeln oder als Ergebnis sozialer<br />
Konstruktion modellieren eint die Annahme, dass selbst Policy-Wandel in<br />
25
der Regel nur langsam vonstatten geht und dass die institutionellen Rahmenbedingungen<br />
sowie die grundlegenden Überzeugungen, Präferenzen<br />
oder Interessen der Akteure als relativ stabil vorausgesetzt werden können.<br />
Vor dem Hintergrund dieser oft impliziten und manchmal auch expliziten<br />
Stabilitätsannahmen erscheinen dynamische oder sogar grundlegende<br />
Veränderungen dieser Rahmenbedingungen als unwahrscheinlich. Dennoch<br />
hat sich entgegen dieser Stabilitätsannahmen im Verlauf der letzten<br />
50 Jahre die globale Topografie der Policy-Felder selbst in den stabilen,<br />
westlichen Demokratien deutlich verändert. Dieser Wandel manifestiert<br />
sich darin, dass sich mehrfach das Spektrum der aktuellen Politikfelder<br />
verändert hat und insbesondere neue Politikfelder entstanden sind. Umweltpolitik<br />
und Frauen-/Geschlechterpolitik sind wohl die zwei Bereiche, in<br />
denen die Entstehung neuer Politikfelder am augenfälligsten ist.<br />
Das Entstehen neuer Politikfelder verändert die bestehende institutionelle<br />
Ordnung, indem neue Institutionen (z.B. Ministerien) geschaffen werden<br />
und indem der Zuschnitt und die Kompetenzen bestehender Institutionen<br />
angepasst werden und damit auch in etablierten Policy-Feldern Veränderungsdynamiken<br />
angestoßen werden. Die Entstehung neuer Politikfelder<br />
verändert zudem die diskursiven Rahmenbedingungen, indem das Spektrum<br />
der politikfähigen Werte und Normen verändert wird.<br />
Bisher bieten die Policy-Theorien wenig an, um das Entstehen (oder gegebenenfalls<br />
auch das Verschwinden) von Politikfeldern zu erklären. Gerade<br />
vor dem Hintergrund der Stabilitätsannahme bestehender Theorien des Politikprozesses<br />
ist das Entstehen von Politikfeldern umso erklärungsbedürftiger,<br />
wenn für diesen Wandel keine Kriege, Revolutionen, Umstürze oder<br />
zugespitzte Krisensituationen verantwortlich sind.<br />
Auf der Jahrestagung der <strong>DVPW</strong> Sektion Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft<br />
soll daher das Thema Entstehung von Politikfeldern aus verschiedenen<br />
Blickwinkeln beleuchtet werden: Im Rahmen mehrerer Panels<br />
sollen theoretische und empirische Fragen der Entstehung von Politikfeldern<br />
diskutiert werden. Panels können dabei sowohl einen allgemeinen<br />
Zuschnitt haben als auch einzelne Politikfelder in ihren Fokus stellen. Mögliche<br />
Fragen für die Panels könnten beispielsweise sein:<br />
• Wie kommt es zur Entstehung neuer Politikfelder?<br />
• Welche Akteure tragen dazu bei?<br />
• Welche Konsequenzen hat dies für etablierte Politikfelder?<br />
• Handelt es sich bei der Entstehung von Politikfeldern um die Politisierung<br />
bisher technokratisch/administrativ bearbeiteter Bereiche?<br />
• Entstehen Politikfelder als Konsequenz gesellschaftlicher und/oder<br />
technologischer Entwicklungen?<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
26
• Welche Rolle spielen dabei framing-Strategien?<br />
• Historische und aktuelle Beispiele.<br />
Das Tagungsprogramm wird diesmal in einem zweistufigen Prozess<br />
zusammengestellt.<br />
Vorschläge für Panels (Umfang ca. 200 Wörter) müssen bis zum 15. Oktober<br />
2013 an<br />
Sebastian Haunss (sebastian.haunss@sfb597.uni-bremen.de)<br />
geschickt werden.<br />
Aus den eingegangenen Panel-Vorschlägen wählen die TagungsorganisatorInnen<br />
auf der Grundlage der Panel-Abstracts sechs Panels aus, die auch<br />
auf der Homepage der Sektion bekanntgegeben werden. Für die ausgewählten<br />
Panels können dann bis zum 31.12.2013 Abstracts für Papiere bei<br />
den jeweiligen Panel-Chairs eingereicht werden, die wiederum bis zum<br />
15.1.2014 über die Zusammenstellung ihres jeweiligen Panels (maximal vier<br />
Papiere und ein Discussant) entscheiden.<br />
Tagungsorganisation:<br />
Sebastian Haunss (sebastian.haunss@sfb597.uni-bremen.de)<br />
Frank Nullmeier (frank.nullmeier@zes.uni-bremen.de)<br />
Tanja Pritzlaff (t.pritzlaff@zes.uni-bremen.de)<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
2. Tagungsankündigungen (national und international)<br />
3-Länder-Tagung 2013 der <strong>DVPW</strong>, ÖGPW und SVPW<br />
Auf der diesjährigen Tagung der deutschsprachigen politikwissenschaftlichen<br />
Vereinigungen, die vom 19. bis 21. September 2013 an der Universität<br />
Innsbruck stattfindet, veranstalten Mitglieder der Sektion diverse Panels,<br />
u.a. zu "Executive policy-making in multi-level systems", "Koordination<br />
von Politik: horizontal, vertical, not at all?", "Vielfalt in der Klimapolitik:<br />
(Neue) Ansätze zur Integration und Koordination von Akteuren, Ebenen<br />
und Sektoren". Mehr Informationen finden sich unter:<br />
http://www.oegpw.at/de/innsbruck-2013/startseite/<br />
European Group for Public Administration (EGPA)<br />
Auf der 2013 EGPA Conference, die vom 9.-13. September 2013 in Edinburgh/UK<br />
stattfindet und in Kooperation mit der Academy of Government<br />
veranstaltet wird, organisieren Mitglieder der Sektion eine Reihe von Panels<br />
im Rahmen der Permanent Study Groups (PSG). Es werden außerdem<br />
mehrere Joint Meetings von EGPA-PSGs und Arbeitsgruppen der COST Action<br />
IS 1207 „Local Public Sector Reforms: an International Comparison“<br />
(LocRef; siehe unten) durchgeführt.<br />
27
Die 2014 EGPA Conference wird vom 08.-12.09.2014 an der Deutschen<br />
Universität für Verwaltungswissenschaften/ am Deutschen Forschungsinstitut<br />
für Öffentliche Verwaltung Speyer stattfinden und dort von Prof. Dr.<br />
Michael Bauer als Local Organizer koordiniert (http://www.iiasiisa.org/egpa/e/conferences/upcoming/Pages/default.aspx).<br />
Deutsche Sektion des International Institute of Administrative Sciences<br />
(IIAS)<br />
Die nächste Jahrestagung der „Deutschen Sektion“ des IIAS findet in Zusammenarbeit<br />
mit der Fachhochschule des Bundes für Öffentliche Verwaltung,<br />
dem Bundesverwaltungsamt und der Kommunalen Gemeinschaftsstelle<br />
für Verwaltungsmanagement (KGSt) vom am 28.-29. Oktober 2013<br />
zum Thema „Change-Management als Steuerungsinstrument für Entwicklungs-<br />
und Veränderungsprozesse in der öffentlichen Verwaltung“ in Brühl<br />
statt.<br />
COST Action IS 1207 “Local Public Sector Reforms: an International<br />
Comparison” (LocRef)<br />
The first LocRef PhD Training School “Studying Reforms, Experiments and<br />
Change in Local Democracy and Local Public Sector Institutions: Theories,<br />
Methods, Trends” takes place from Sep 30, 2013 - Oct 2, 2013 at the<br />
Norwegian Centre for the Humanities and the Social Science in Paris. It is<br />
jointly organized by the the COST Action LocRef (Geert Bouckaert, Sabine<br />
Kuhlmann, Christian Schwab), Dept of Political Science and the Democracy<br />
Programme, University of Oslo (Harald Baldersheim), Groupement de<br />
Recherche sur l'Administration Locale en Europe (Gérard Marcou) and<br />
backed by CNRS/University of Paris 1 Panthéon-Sorbonne and the Norwegian<br />
Centre in Paris. 43 applications were submitted by early stage researchers<br />
of the LocRef PhD-plaform representing 15 (out of 27) LocRefparticipating<br />
countries. 27 proposals were selected for funding and<br />
presentation in Paris. For more information see: http://www.unipotsdam.de/ls-kuhlmann/cost.html<br />
sowie http://www.paris.uio.no/frweb/<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
3. Tagungsberichte<br />
1. International Conference on Public Policy (ICPP 2013)<br />
Auf der ICPP 2013, die vom 26. bis 28. Juni 2013 in Grenoble stattfand,<br />
organisierten Mitglieder der Sektion eine Reihe von Panels; die Papiere<br />
sind online (http://www.icpublicpolicy.org/program)):<br />
• "Actor-centered Approaches of Policy Change: raising some theoretical<br />
and methodological issues", organisiert von Prof. Dr. Patrick Hassen-<br />
28
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
teufel, Université de Versailles und Prof. Dr. Nils Bandelow, Technische<br />
Universität Braunschweig<br />
• "Comparing policy advisory systems", organisiert von Prof. Dr. Sylvia<br />
Veit, Universität Bamberg und Thurid Hustedt, Universität Potsdam<br />
• "Energy Policy in Europe: Understanding Agenda-Setting Dynamics",<br />
organisiert von Dr. Jale Tosun, Universität Mannheim und Dr. Sophie<br />
Schmitt, Institute for Research Information and Quality Assurance<br />
• "Morality Policy – Theoretical Advancements and Empirical Evidence",<br />
organisiert von Prof. Dr. Christoph Knill, Universität Konstanz<br />
• "The new Policies of Privatization", organisiert von Dr. Renate Reiter,<br />
FernUniversität in Hagen und Prof. Dr. Annette E. Töller, FernUniversität<br />
in Hagen<br />
• "The Use of Experts and Expertise in Public Policy Making", organisiert<br />
von Dr. Julia Metz, WZB Berlin<br />
International Institute of Administrative Sciences (IIAS)<br />
Vom 1. bis 6. Juni 2013 fand in Manama, Bahrain, der verwaltungswissenschaftliche<br />
Kongress des IIAS zusammen mit IASIA (International Association<br />
of Schools and Institutes of Administration) statt. Der Kongress wurde<br />
zum Thema „Zukunft der öffentlichen Verwaltung: Professionalismus und<br />
Führung“ in Zusammenarbeit mit dem Institute of Public Administration of<br />
Bahrain (BIPA) organisiert. Er wurde auch zum Anlass genommen, um den<br />
Präsidenten, die Vizepräsidenten, die Mitglieder des Council of Administration<br />
und der Ausschüsse für die nächsten 3 Jahre zu wählen. Zum Präsidenten<br />
wurde Prof. Dr. Geert Bouckaert, Leuven/Belgien gewählt. Als Vizepräsident<br />
für Westeuropa wurde Prof. Dr. Werner Jann ebenso bestätigt<br />
wie Prof. Dr. Dieter Schimanke als Vorsitzender des Finanzausschusses.<br />
Beide vertreten damit Deutschland weiterhin im Council of Administration.<br />
Der Jahreskongress 2014 wird in Ifrane (bei Fez)/Marokko stattfinden.<br />
Das Generalthema wird sich in dem Feld von „Responsibility and<br />
Accountability“ bewegen.<br />
http://iias-iasia-congress2013.org/<br />
29
Sektion „Politische Ökonomie“<br />
(1) Am 10. und 11. Oktober 2013 fand am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung<br />
in Köln die Jahrestagung der Sektion zum Thema „Die<br />
politische Ökonomie der Ungleichheit“ statt. Folgende Vorträge wurden<br />
gehalten:<br />
Panel 1: Ursachen der Ungleichheit: Sozialstaat, Steuern,<br />
Wettbewerb<br />
Gibt es einen Robin Hood in der Sozialpolitik? Die politische Ökonomie der<br />
Umverteilung auf dem Prüfstand<br />
Ursula Dallinger, Universität Trier<br />
Steuerwettbewerb und Ungleichheit<br />
Laura Seelkopf/Hongyan Yang, Universität Bremen<br />
Die politischen Konsequenzen von Offshoring<br />
Tobias Rommel, Universität Heidelberg<br />
Panel 2: Ursachen der Ungleichheit: Bildung, Ausbildung,<br />
Skills<br />
Dis Auswirkungen der Industriellen Beziehungen auf die Einkommensverteilung<br />
westlicher Wohlfahrtsstaaten<br />
Felix Hörisch, Universität Mannheim<br />
Bildung und soziale Ungleichheit<br />
Marius Busemeyer, Universität Konstanz<br />
Small States, Democratic Corporatism, and the Question of Social<br />
(In-)Equality in Collective Skill Formation<br />
Lukas Graf, Wissenschaftszentrum Berlin<br />
Panel 3: Ungleichheit in Lateinamerika<br />
Declining Inequality: On the Way to Sustained Improvements in the Income<br />
Distribution in Latin America and the Caribbean<br />
Leoni Linek, HU Berlin<br />
Konjunkturen der Ungleichheit: Argentinien und die BRD im Vergleich<br />
Matthias Ebenau, University of London<br />
Panel 4: Strukturierung der Ungleichheit it durch den Sozialstaat<br />
Institutionelle Dualisierung und Geschlecht<br />
Irene Dingeldey, Universität Bremen<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
30
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Vertikale Gerechtigkeit in der Finanzierung des deutschen Gesundheitssystems<br />
Achim Schmid/Ralf Götze/Heinz Rothgang, Universität Bremen<br />
Soziale Wende? Regulierung öffentlicher Auftragsvergabe und Ungleichheit<br />
Deltef Sack/Eva Katharina Sarter, Universität Bielefeld<br />
Panel 5: Umverteilungspräferenzen<br />
Proportional Taxation vs. Basic Income? A Laboratory Experiment on the<br />
Political Economy of Redistribution<br />
Markus Tepe, Universität Oldenburg<br />
Einkommensungleichheit und Umverteilungspräferenzen: Weshalb fordern<br />
die Wähler inegalitärer Demokratien nicht mehr redistributive Politik?<br />
Hanna Lierse, Universität Bremen<br />
Mediendiskurse zu gerechter sozialer Ungleichheit seit 1950: Wie hängen<br />
tatsächliche und als gerecht artikulierte soziale Ungleichheit zusammen?<br />
Martin Schröder, Universität Marburg<br />
Panel 6: Folgen der Ungleichheit: Partizipation, Streiks,<br />
Rechtspopulismus<br />
Distribution vs. Redistribution: Who gets the credit – who gets the blame?<br />
Melike Wulfgramm/Peter Starke, Universität Bremen<br />
Die politischen Präferenzen befristet Beschäftigter in Europa<br />
Paul Marx, University of Southen Denmark<br />
(In)equality is what politics makes of it: Moralische Ökonomie der<br />
(Un)Gleichheit rechtspopulistischer Opposition im Vergleich<br />
Alban Werner, RWTH Aachen<br />
Generalstreiks als Reaktion auf Ungleichheit und Demokratieabbau?<br />
Alexander Gallas, Hochschule für Wirtschaft und Recht, Berlin<br />
(2) Die Sektion war zudem auf der 3-Länder-Tagung „Politik der Vielfalt“<br />
von 19. bis zum 21. September mit zwei Panels vertreten:<br />
Politik in der Krise: Der Anfang vom Ende einer gestaltenden Politik?<br />
Organisatoren: Klaus Armingeon, Tobias ten Brink<br />
Panel 1<br />
Möglichkeiten und Grenzen staatlicher Steuerungskapazitäten in nichtliberalen<br />
Kapitalismen: Das Beispiel China<br />
Tobias ten Brink, Goethe Universität Frankfurt a.M.<br />
31
Politik in der Krise: Machtwechsel und die Steuerungsfähigkeit der Politik<br />
in entwickelten Demokratien<br />
Klaus Armingeon, Universität Bern<br />
Parlamente in der Krise – Krise der Parlamente?<br />
Julia Schwanholz, Georg-August-Universität Göttingen<br />
Panel 2<br />
Im Balanceakt zwischen Reformvorbild und eigenem institutionellem Reformbedarf:<br />
Deutschland, Österreich und die Schweiz im Vergleich<br />
Lothar Funk, Fachhochschule Düsseldorf<br />
From PIIGS to the drive of austerity: The discursive construction of the Eurozone<br />
crisis & its impact on European welfare states<br />
Johannes Petry, University of Warwick<br />
Der Fiskalpakt und seine Implementation in Österreich: Diskursanalytische<br />
Aufarbeitung eines postdemokratischen Phänomens<br />
Stephan Pühringer und Wolfgang Plaimer, Universität Linz<br />
Kontaktdaten<br />
Die Homepage der Sektion findet sich unter http://poloek-dvpw.mpifg.de.<br />
Aktuelle Kontaktdaten der Sprecher:<br />
Prof. Dr. Hans-Jürgen, Eberhard Karls Universität Tübingen, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />
Melanchthonstr. 36, 72074 Tübingen; Email: hansjuergen.bieling@uni-tuebingen.de<br />
Dr. Armin Schäfer, Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Paulstraße<br />
3, 50676 Köln; Email: as@mpifg.de<br />
Dr. habil. Tobias ten Brink, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut<br />
für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt a.M.; Email:<br />
Tobias.ten.Brink@em.uni-frankfurt.de<br />
Prof. Dr. Reimut Zohlnhöfer, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Institut<br />
für Politische Wissenschaft, Bergheimer Str. 58, 69115 Heidelberg; Email:<br />
reimut.zohlnhoefer@ipw.uni-heidelberg.de<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
32
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und enthalten die landesübliche MwSt. Preisänderungen und Irrtümer vorbehalten.
Sektion „Politische Soziologie“<br />
Nachfolgend finden Sie die Berichte und Ankündigungen der zur Sektion<br />
„Politische Soziologie“ gehörenden Arbeitskreise:<br />
Arbeitskreis „Parteienforschung“<br />
Jahrestagung „Parteien und Staat“ 25.-26.10.2013, Düsseldorf<br />
Die Jahrestagung 2013 findet in Kooperation mit dem Institut für Deutsches<br />
und Internationales Parteienrecht und Parteienforschung an der Heinrich-Heine-Universität<br />
Düsseldorf statt.<br />
Anmeldung bitte an: institut.parteienrecht@uni-duesseldorf.de<br />
Lokale Tagungsorganisation: Sebastian Bukow & Thomas Poguntke<br />
Tagungsprogramm Freitag, 25.10.2013<br />
Begrüßung & Einführung (13:00-14:15)<br />
Begrüßung (Oskar Niedermayer & Thomas Poguntke)<br />
Parteienstaat im Wandel der Staatlichkeit (Elmar Wiesendahl)<br />
Panel I Parteien und Parteienwettbewerb I (14:30-16:00)<br />
Zur Vermeidung logischer Fehlschlüsse in Analysen des Parteienwettbewerbs<br />
(Simon Franzmann)<br />
Kartellparteien im Mehrebenensystem (Klaus Detterbeck)<br />
Panel II Parteien und Parteienwettbewerb II (16:15-18:30)<br />
Die Rolle der Parteien bei der staatlichen Organisation der Wahlen: Entscheider<br />
in eigener Sache oder unabhängige Wettbewerbshüter? (Arne<br />
Pilniok)<br />
Die Parteipolitisierung des Bundesrates – mit besonderer Fokussierung auf<br />
die Zeit der Regierung Merkel II seit 2009<br />
(Hendrik Träger)<br />
Neuregelung der Parteienfinanzierung in Österreich<br />
(Manfred Stelzer)<br />
Sitzung AK Parteienforschung (18:45-19:15)<br />
Gemeinsames Abendessen (Restaurant Weise, ab 20:00)<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
34
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Tagungsprogramm Samstag, 26.10.2013<br />
Panel III Parteienrecht und Parteienorganisation (09:00-10:30)<br />
"Partei" als Rechtsform. Theorie und Praxis der Ausgestaltungskompetenz<br />
des Gesetzgebers aus Art. 21 Abs. 3 GG (Julian Krüper)<br />
Zwischen Parteienrecht und Organisationsfreiheit. Theoretische Überlegungen<br />
und empirische Befunde zur Binnenorganisation deutscher Parteien<br />
(Sebastian Bukow)<br />
Panel IV Innerparteiliche Demokratie im institutionellen Kontext (10:45-<br />
12:15)<br />
Das Scheitern der Basisdemokratie im parlamentarischen Regierungssystem.<br />
Ein institutionentheoretischer Erklärungsversuch am Beispiel der<br />
Grünen und der Piraten (Timo Grunden)<br />
Erosion der innerparteilichen Demokratie? Zur Entwicklung der Kontrollpotenziale<br />
in Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />
(Uwe Kranenpohl & Henrik Gast)<br />
Panel V Parteien und Regierung (12:30-14:15)<br />
The chimney effect revisited: Old and new forms of party patronage in the<br />
German federal executive (Julia Fleischer)<br />
Wie viel Partei steckt in Regierungskommunikation? Zur Ausgestaltung des<br />
Kommunikationsmanagements der Bundesregierung<br />
(Isabelle Borucki)<br />
Zusammenfassung & Abschluss der Tagung (Uwe Jun)<br />
Kontaktdaten der Sprecher<br />
Prof. Dr. Uwe Jun Prof. Dr. Oskar Niedermayer<br />
Universität Trier<br />
Freie Universität Berlin<br />
Fachbereich III<br />
Otto-Suhr-Institut für<br />
<strong>Politikwissenschaft</strong> <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
54286 Trier 14195 Berlin<br />
jun@uni-trier.de oskar.niedermayer@fu-berlin.de<br />
Homepage: www.akpf.uni-trier.de<br />
35
Arbeitskreis „Wahlen und politische Einstellungen“<br />
1. Jahrestagung 2014<br />
Die Jahrestagung 2014 des Arbeitskreises Wahlen und politische Einstellungen<br />
wird als Kooperationsveranstaltung mit dem Arbeitskreis Politische<br />
Kommunikation am 5. und 6. Juni 2014 am WZB in Berlin stattfinden. Thematisch<br />
wird sie sich vor allem mit der Bundestagswahl 2013 befassen.<br />
Darüber hinaus ist ein offenes Panel für thematisch oder methodisch innovative<br />
Beiträge geplant.<br />
2. Kooperationsveranstaltungen<br />
Auf der Drei-Länder-Tagung der <strong>DVPW</strong>, der ÖGPW und der SVPW, die vom<br />
19.-21.09.2013 an der Universität Insbruck stattfindet, wird der Arbeitskreis<br />
im Rahmen einer internationalen Kooperation mit dem Panel „Migration,<br />
gesellschaftliche Pluralisierung und politische Identitäten im politischen<br />
Mehrebenensystem Europas“ vertreten sein.<br />
Auf der Jahrestagung der Sektion Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>, die<br />
vom 09.-11.10.2013 in Leipzig stattfindet, wird der Arbeitskreis gemeinsam<br />
mit dem AK Politik und Religion ein Panel mit dem Titel „Der lange<br />
Schatten der Religion in Europa? Einflüsse der religiösen und konfessionellen<br />
Prägung auf politische Orientierungen und politisches Verhalten: transnationale<br />
und regionale Vergleiche“ organisieren.<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
3. Publikationen<br />
Anfang 2013 ist als Heft 2/2012 der MDA – Methoden, Daten, Analysen<br />
das Themenheft Innovative Methoden der Wahl- und Einstellungsforschung<br />
erschienen, das ausgewählte Beiträge der Jahrestagung 2011 in Mainz<br />
zusammenfasst. Im Juli 2013 ist der Herausgeberband Koalitionen, Kandidaten,<br />
Kommunikation. Analysen zur Bundestagswahl 2009 erscheinen, der<br />
vor allem auf Beiträgen der Jahrestagung 2010 in Berlin basiert.<br />
Derzeit ist ein Themenheft von German Politics zur Mehrebenendemokratie<br />
in der Endredaktion. Darüber hinaus sind ein Herausgeberband und ein<br />
Themenheft der Zeitschrift für Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong> in Vorbereitung.<br />
Der Herausgeberband bündelt Beiträge mit longitudinaler Perspektive<br />
der Arbeitskreis-Tagung 2012 und Arbeitskreis-Panels des Jahres<br />
2012. Das Themenheft problematisiert die Auswirkungen der Euro-Krise<br />
und basiert vor allem auf Beiträgen der Jahrestagung 2013 des Arbeitskreises.<br />
36
4. Personalia<br />
Sigrid Roßteutscher scheidet nach insgesamt sechsjähriger Amtszeit auf<br />
eigenen Wunsch aus dem Sprecher-Team des Arbeitskreises aus. Das<br />
Sprecherteam und der gesamte Arbeitskreis danken Sigrid Roßteutscher<br />
herzlich für die stets angenehme Zusammenarbeit und ihre hervorragende<br />
Arbeit in diesen sechs Jahren. Zu ihrer Nachfolgerin wurde auf der Mitgliederversammlung<br />
in Mannheim Evelyn Bytzek von der Universität Koblenz-<br />
Landau gewählt.<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
5. Kontaktadressen der Sprechergruppe des Arbeitskreises<br />
Dr. Evelyn Bytzek<br />
Universität Koblenz-Landau<br />
E-Mail: bytzek@uni-landau.de<br />
Prof. Dr. Ulrich Rosar<br />
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf<br />
E-Mail: ulrich.rosar@uni-duesseldorf.de<br />
Dr. Markus Steinbrecher<br />
Universität Mannheim<br />
E-Mail: Markus.steinbrecher@uni-mannheim.de<br />
37
Sektion „Politische Theorie und Ideengeschichte“<br />
Ausführliche und aktuelle Informationen zu unserer Arbeit finden Sie auf<br />
der Homepage der Sektion:<br />
https://www.dvpw.de/gliederung/sektionen/politische-theorie-undideengeschichte.html<br />
1. Rückblick: Frühjahrstagung 2013: „Die Idee Deliberativer Demokratie in<br />
der Bewährungsprobe“<br />
Die Frühjahrstagung der Sektion wurde von Claudia Landwehr und Rainer<br />
Schmalz-Bruns organisiert und fand in Hannover statt, 20.-22. März 2013.<br />
Tagungsprogramm<br />
Mittwoch, 20. März 2013<br />
14:00<br />
Claudia Landwehr und Rainer Schmalz-Bruns<br />
Begrüßung und Einführung<br />
I Normative Grundlagen deliberativer Politik<br />
14:30 – 16:00<br />
Daniel Gaus<br />
Qualität statt Partizipation und Gleichheit? Eine Bemerkung zum epistemischen<br />
Sinn von Demokratie<br />
Frank Nullmeier/Tanja Pritzlaff<br />
Deliberative Praktiken – zur praxistheoretischen Fundierung deliberativer Politik<br />
Moderation: Claudia Landwehr<br />
16:30 – 18:00<br />
Andreas Niederberger<br />
Inklusion durch Rationalität oder Rationalität durch Inklusion? Zur Spannung<br />
zwischen zwei Grundüberlegungen in Theorien deliberativer Demokratie<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
II. Empirische Deliberationsforschung<br />
André Bächtiger<br />
Empirische Deliberationsforschung – ein kritischer Überblick<br />
Moderation: Rainer Schmalz-Bruns<br />
18:15 Empfang<br />
38
Donnerstag, 21. März 2013<br />
09:00 – 10:30<br />
Dieter Fuchs<br />
Empirische Deliberationsforschung – Konzeptualisierung und Messung von<br />
Deliberation<br />
Lea Roger und Gary Schaal<br />
Entscheidungsfindung im Europäischen Parlament: Deliberation im Kontext<br />
parlamentarischer Repräsentation<br />
Moderation: Peter Niesen<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
III. Die Legitimität deliberativer Politik<br />
11:00 – 12:30<br />
Thomas Saretzki<br />
Deliberative Politik und demokratische Legitimation<br />
Erik O. Eriksen<br />
The role of deliberation in collective decision-making - on explanatory<br />
mechanisms and the epistemics of rational reason<br />
Moderation: Eva Marlene Hausteiner<br />
12:30 – 14:00 Mittagspause<br />
Nachwuchsversammlung der Sektion<br />
IV. Re-presenting Representation: politische Repräsentation und<br />
deliberative Politik<br />
14:00 – 15:30<br />
Sofia Näsström<br />
What is democratic about representation?<br />
Markus Linden<br />
Die politische Repräsentation schwacher Interessen bei Jürgen Habermas<br />
Moderation: Marcus Llanque<br />
16:00 – 17:30<br />
Manon Westphal<br />
Jenseits des Konsensideals: Deliberation in der agonalen Demokratie<br />
Jan Achim Richter<br />
Der Umgang mit religiösen Überzeugungen als Bewährungsprobe für die<br />
deliberative Demokratie<br />
Moderation: Dirk Jörke<br />
39
17:30 Sektionsversammlung<br />
Freitag, 22. März 2013<br />
V. Deliberative Grundlagen postnationaler Politik?<br />
10:30 – 12:00<br />
Jürgen Neyer<br />
Deliberative Politik, öffentliche Autonomie und die normative Struktur von<br />
Rechtsordnungen jenseits des Staates<br />
Nicole Deitelhoff und Thorsten Thiel<br />
Keine Widerrede? Opposition und Deliberation in der überstaatlichen Politik<br />
Moderation: Rainer Schmalz-Bruns<br />
2. Rückblick: Tagung zur Politischen Theorie und Gesellschaftstheorie schaftstheorie im<br />
Herbst 2013<br />
Die Herbsttagung fand unter dem Titel „Politische Theorie und Gesellschaftstheorie.<br />
Zwischen Erneuerung und Ernüchterung“ am 25.-27. September<br />
2013 in Heidelberg statt. Die Tagungsorganisation übernahmen<br />
Michael Haus und Sybille de la Rosa.<br />
Tagungsprogramm<br />
Mittwoch 25. September 2013<br />
13.30 Uhr<br />
Michael Haus und Sybille De La Rosa (Heidelberg)<br />
Begrüßung und Eröffnung<br />
14.15 – 15.30 Uhr<br />
Klaus von Beyme (Heidelberg)<br />
Politische Theorie und Gesellschaftstheorie – Zwischen Erneuerung und Ernüchterung<br />
Gesellschaftstheorie, Gesellschaftskritik und politische Legitimität L<br />
I<br />
15.45 – 17.30 Uhr<br />
Uwe Schimank (Bremen)<br />
Differenzierung – Ungleichheit – Kultur: Die drei Perspektiven soziologischer<br />
Gesellschaftstheorie und ihre Sicht der Rolle des Staates und politischer Legitimität<br />
Hans-Jörg Sigwart (Erlangen-Nürnberg/Darmstadt)<br />
Das Ganze der Gesellschaft und das Politische: Die politisch-theoretischen<br />
Voraussetzungen von Gesellschaftstheorie<br />
Kommentar: Frank Nullmeier (Bremen)<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
40
Gesellschaftstheorie, Gesellschaftskritik und politische Legitimität<br />
L<br />
II<br />
17.45 – 19.30 Uhr<br />
Michael Hirsch (Hamburg)<br />
Kritische politische Theorie und emanzipatorische Gesellschaftstheorie<br />
Alexander Weiß (Hamburg)<br />
Left after Luhmann? Emanzipatorische Potenziale in Luhmanns Systemtheorie<br />
Kommentar: Martin Nonhoff (Bremen)<br />
19.30 – 20.00 Uhr Bericht des Sektionsvorstands und Aussprache<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Donnerstag 26. September 2013<br />
9.00 – 10.15 Uhr<br />
Heinz Bude (Kassel)<br />
Die Wiederkehr der Gesellschaftstheorie nach ihrer Abdankung<br />
Gesellschaftsdiagnostik und Konstitution von (politischer) Macht I<br />
10.30 – 12.15 Uhr<br />
Grit Straßenberger (Berlin)<br />
Eliten zwischen Konsens, Macht und Konflikt<br />
Elisabeth Conradi (Stuttgart)<br />
Das Phänomen der Exklusion als Herausforderung für die Politische Theorie<br />
Gesellschaftsdiagnostik und Konstitution von (politischer) Macht II<br />
13.30 – 16.00 h<br />
Daniel Baron (Aachen)<br />
Politisches Handeln in der Risikogesellschaft. Zu einer Diskussion zwischen<br />
Arendts liberalem Republikanismus und Becks Theorie reflexiver Modernisierung<br />
Matthias Spekker (Osnabrück)<br />
Friedrich August von Hayek und die politische Theorie des Wirtschaftsliberalismus<br />
– Über die bewusstlose Affirmation der gesellschaftlichen Verkehrung<br />
und ihre Folgen<br />
Markus Baum (Aachen)<br />
Politische Kämpfe und Normativität. Zwei Dimensionen politischer Praxis in<br />
Axel Honneths „Das Recht der Freiheit“<br />
Kommentar: Marcus Llanque (Augsburg)<br />
16.15 – 17.30 Uhr - Rahel Jaeggi (Berlin): Analyse und Kritik - Zum Verhältnis<br />
von Gesellschafts-theorie und normativer politischer Philosophie<br />
41
Freitag 27. September 2013<br />
Globalisierung, Weltgesellschaft, lschaft, Interkulturalität<br />
9.00 – 10.45 Uhr<br />
Oliver Eberl (Darmstadt) und David Salomon (Siegen)<br />
Politische Theorie in der postdemokratischen Konstellation. Von der Theorie<br />
der sozialen Demokratie zur sozialen Demokratietheorie<br />
Ulrike Höppner (Berlin)<br />
Fragile Ordnung – Überlegungen zu den gesellschafts-theoretischen Grundlagen<br />
einer politischen Theorie der Netzwerkgesellschaft<br />
Kommentar: Tanja Hitzel-Cassagnes (Hannover)<br />
11.00 – 12.45 Uhr<br />
Jörn Knobloch (Potsdam)<br />
Sinnübergänge in der Weltgesellschaft und die Möglichkeit einer transkulturellen<br />
politischen Theorie<br />
Holger Zapf (Göttingen)<br />
Vom Eurozentrismus der Gesellschaftstheorie zur Pluralisierung der Politischen<br />
Theorie?<br />
Kommentar: Sybille De La Rosa (Heidelberg)<br />
3. Ausblick: Frühjahrstagung März 2013<br />
Die Frühjahrstagung der Sektion wird von Bernd Ladwig und Peter Niesen<br />
organisiert und wird vom 12.-14. März 2014 an der Universtät Hamburg<br />
statt finden. Thema: „Animal politics. Politische Theorie des Tier-Mensch-<br />
Verhältnisses“. Als Redner wurde bereits Will Kymlicka gewonnen. Der call<br />
for papers ist auf der Homepage der Sektion zu finden.<br />
Bewerbungsschluss ist der 30. November 2013, Bewerbungen an: peter.niesen@wiso.uni-hamburg.de;<br />
berndladwig@hotmail.com<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
4. Veröffentlichungen aus der Schriftenreihe der Sektion<br />
4.1. Neuerscheinungen<br />
Peter Niesen, Hg., Zwischen Demokratie und globaler Verantwortung. Iris<br />
Marion Youngs Theorie politischer Normativität (Schriftenreihe der Sektion<br />
Politische Theorien und Ideengeschichte der Deutschen Vereinigung für<br />
Politische Wissenschaft, Bd. 26), Baden-Baden: Nomos 2013.<br />
Andreas Busen / Alexander Weiß, Hg., Ansätze und Methoden zur Erforschung<br />
politischen Denkens (Schriftenreihe der Sektion Politische Theorien<br />
und Ideengeschichte der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft,<br />
Bd. 27) Baden-Baden: Nomos 2013.<br />
42
4.2. Download<br />
Auf der Homepage der Sektion haben Sie die Möglichkeit, Einleitungen aus<br />
den Tagungsbänden – so verfügbar – kostenlos herunterzuladen.<br />
4.3. Veröffentlichungen von Dissertationen und Habilitationen<br />
In unserer Schriftenreihe können auch exzellente Dissertationen und Habilitationen<br />
veröffentlicht werden. Für nähere Informationen zu den Konditionen<br />
und dem Begutachtungsverfahren wenden Sie sich bitte an die Reihenherausgeber:<br />
JProf. Dr. Ina Kerner (HU Berlin): ina.kerner@sowi.hu-berlin.de<br />
Prof. Dr. Karsten Fischer (LMU München):<br />
sekretariat.fischer@gsi.uni-muenchen.de<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
5. . Vorstand / Kontakt<br />
Eva Marlene Hausteiner (HU Berlin)<br />
eva.hausteiner@sowi.hu-berlin.de<br />
PD Dr. Dirk Jörke (Greifswald)<br />
joerke@uni-greifswald.de<br />
Prof. Dr. Claudia Landwehr (Mainz)<br />
landwehr@politik.uni-mainz.de<br />
Prof. Dr. Marcus Llanque (Sprecher, Augsburg)<br />
marcus.llanque@phil.uni-augsburg.de<br />
Prof. Dr. Peter Niesen (Hamburg)<br />
peter.niesen@wiso.uni-hamburg.de<br />
Falls Sie in den e-mail-Verteiler der Sektion aufgenommen werden wollen<br />
oder Fragen, Anregungen und Hinweise zur Homepage der Sektion haben,<br />
wenden Sie sich bitte an Martin Oppelt, Mitarbeiterin von Marcus Llanque:<br />
martin.oppelt@phil.uni-ausgburg.de<br />
Wenn Sie allgemeine Fragen zur Sektion haben, steht Ihnen der Vorstand<br />
gerne zur Verfügung.<br />
gez. Marcus Llanque<br />
43
Sektion „Politische Wissenschaft und Politische Bildung“<br />
Fachtagung der Sektion „Politische Wissenschaft und Politische Bildung“<br />
vom 20. bis 21.2.2014 in Karlsruhe<br />
Tagungsthema: <strong>Politikwissenschaft</strong> und Didaktik der politischen Bildung<br />
Politische Bildung ist gleichermaßen didaktische Aufgabe und politisches<br />
Erfordernis in der Demokratie. Die Politikdidaktik entwickelt sich in den<br />
letzten Jahren zu einer theoriegeleiteten Disziplin. Die <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
scheint die politische Kultur und wenig die Didaktik im Blick zu haben.<br />
Gleichwohl haben die wechselseitigen Beziehungen zwischen der Politikdidaktik<br />
einerseits und der <strong>Politikwissenschaft</strong> andererseits eine herausragende<br />
Bedeutung.<br />
Die Einführung und das Zusammenleben in einem demokratischen Gemeinwesen<br />
erfordert politische Bildung, unter Förderung politischen<br />
Grundwissens, politischer Urteils- und Handlungsfähigkeit. Politisches<br />
Interesse und politische Einstellungen sind genauso förderlich. Die Bildungsprozesse<br />
müssen das Bewusstsein der Menschen erreichen. Im<br />
Rahmen der Sektion Politische Bildung ist diesen Fragen immer schon<br />
Rechnung getragen worden. In Gegenwart und Zukunft besteht aber ein<br />
dringlicher Bedarf an theoretischer Inbeziehungsetzung von <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
und Politikdidaktik. Empirische Forschung in beiden Bereichen ist<br />
aufeinander angewiesen. Ohne politikwissenschaftliche Theorien kann es<br />
keine politikdidaktische Theorie geben. Die <strong>Politikwissenschaft</strong> ist bei der<br />
Auslastung auf Lehramtsstudierende, auf geglückte politische Bildungsprozesse,<br />
die zum Studium motivieren und die Demokratie stützen, angewiesen.<br />
Diese Perspektiven und Gemeinsamkeiten sind in letzter Zeit in beiden<br />
Disziplinen in den Hintergrund geraten. Sie bedürfen einer zeitgemäßen<br />
Klärung und Neuausrichtung. Die Tagung möchte einen Neuanfang wagen<br />
und den Austausch von Vertreter/-innen beider Disziplinen intensivieren.<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Abstract: max. 2000 Zeichen incl. Leerzeichen<br />
Termin: Einreichung bis 31.10.2013<br />
Weisseno@ph-karlsruhe.de<br />
44
Sektion „Regierungssystem und Regieren in der Bundesrepublik<br />
Deutschland“<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Call for Papers<br />
Tagung der <strong>DVPW</strong>-Sektion „Regierungssystem und Regieren in der Bundesrepublik<br />
Deutschland“<br />
Termin: 16./17.05.2014 an der Universität Koblenz-Landau (Campus Landau)<br />
Transparenz und Bürgerbeteiligung – neue Parameter des modernen Re-R<br />
gierens?<br />
Unter dem Eindruck von Bürgerprotesten gegen Infrastrukturgroßprojekte,<br />
aber auch angesichts neuer Formen der E-Partizipation findet das Thema<br />
Bürgerbeteiligung gegenwärtig verstärkte Beachtung in der politikwissenschaftlichen<br />
Forschung. Im Rahmen einer Tagung möchte sich die Sektion<br />
„Regierungssystem und Regieren in der Bundesrepublik Deutschland“ mit<br />
der Frage auseinandersetzen, wie sich das Regieren durch die Forderungen<br />
nach mehr Partizipation und einer größeren Transparenz politischer<br />
Entscheidungsprozesse verändert.<br />
Einerseits ist festzustellen, dass der Responsivitätsdruck auf das Entscheidungssystem<br />
steigt, wenn sich öffentlicher Protest formiert. Demnach<br />
stellt Bürgerbeteiligung einen restriktiven Faktor dar, der die Handlungskorridore<br />
des Regierens zusätzlich verengt. Auch vermag das<br />
Transparenzgebot die Interaktionsorientierungen in Entscheidungsprozessen<br />
grundlegend zu verändern, etwa wenn die Öffentlichkeit von Sitzungen<br />
und Verhandlungen die Kompromissfähigkeit von Akteuren einschränkt.<br />
Andererseits wird argumentiert, dass sich durch mehr Transparenz und<br />
Bürgerbeteiligung Legitimitätsgewinne erzielen lassen. Die Input-<br />
Legitimation steigt, wenn die Anliegen und Forderungen der BürgerInnen<br />
im Politikzyklus frühzeitig Berücksichtigung finden. Politische Apathie kann<br />
auf diese Weise überwunden und Vertrauensdefizite in die politischen Institutionen<br />
können abgebaut werden – so vor allem die Sichtweise der partizipatorischen<br />
Demokratietheorie. Aber auch die Output-Legitimation lässt<br />
sich demnach erhöhen, da Transparenz und Bürgerbeteiligung nicht nur zu<br />
einer größeren Akzeptanz von Politikergebnissen, sondern auch zu einer<br />
effektiveren Problemlösung beitragen können.<br />
Es herrscht jedoch weder Einigkeit über die Potenziale neuer Beteiligungsformen<br />
noch sind ihre Folgen für das Regieren hinreichend untersucht.<br />
45
Daher möchte die Sektion drei Aspekte in den Fokus ihrer Frühjahrstagung<br />
rücken:<br />
Schwerpunkt 1: Legitimitätsgewinne versus Autonomieverluste des Entscheidungssystems<br />
Kann die Input-, Throughput- und Input-Legitimation des Regierens durch<br />
neue Formen der Bürgerbeteiligung erhöht werden? Welcher Bedarf besteht<br />
an einer Verbesserung der Gelegenheitsstrukturen politischer Beteiligung,<br />
welche Optionen bestehen hierfür und welche Effekte sind hiervon<br />
zu erwarten? Wieviel Transparenz verlangt oder verträgt das Regieren in<br />
der parlamentarischen Demokratie? Wie wirkt sich dies auf die Systemperformanz<br />
aus?<br />
Schwerpunkt 2: Regierungshandeln und Entscheidungsprozesse unter<br />
partizipativen Vorzeichen<br />
Wie reagieren politische Akteure auf die Beteiligungswünsche der BürgerInnen?<br />
Wie verändern sich Interaktionsbeziehungen und Regierungsstile<br />
unter der Bedinung von Transparenz und Partizipation? Wie lässt sich Bürgerbeteiligung<br />
im Politikzyklus nachhaltig verankern? Welche entscheidungspolitischen,<br />
technisch-administrativen und kommunikativen Herausforderungen<br />
sind dabei zu bewältigen?<br />
Schwerpunkt 3: Regierungshandeln und Bürgerbeteiligung in Politikfeldern<br />
Was sind die Ziele, Erfolgsbedingungen und Verfahren von Bürgerbeteiligung<br />
in verschiedenen Politikfeldern? Welche Beteiligungsformen<br />
sind vorherrschend und was sind Best Practice-Beispiele? In welchen Politikfeldern<br />
lässt sich die Problemlösungskapazität der Politik durch Bürgerbeteiligung<br />
effektiv erhöhen? Welche Rolle spielen Netzwerke zwischen<br />
Entscheidungsträgern und zivilgesellschaftlichen Akteuren? Welche Potenziale<br />
bietet die partizipative Politikberatung?<br />
Erwünscht sind Abstracts, die auf die oben genannten Fragestellungen Bezug<br />
nehmen. Vorschläge für Beiträge können ab sofort per E-Mail an die<br />
SektionssprecherIn gesendet werden (glaab@uni-landau.de; helmar.schoene@ph-gmuend.de;<br />
stephan.broechler@ uni-due.de). Einsendeschluss<br />
ist der 15.01.2014!<br />
´<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Bericht zur Sektionstagung: „Rapide Politikwechsel“<br />
Vom 16. bis 17.Mai 2013 fand in Berlin die Tagung: „Rapide Politikwechsel“<br />
statt. Es handelte sich um eine Kooperation des Instituts für Sozialwissenschaften<br />
der Humboldt-Universität zu Berlin und der Sektion: „Regierungssystem<br />
und Regieren in der Bundesrepublik Deutschland“. Konzi-<br />
46
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
piert und geleitet wurde der Workshop von Friedbert W. Rüb und Stephan<br />
Bröchler.<br />
Die Tagung „Rapide Politikwechsel“ griff ein gleichermaßen politisch wie<br />
politikwissenschaftlich spannendes Thema auf: Wann, warum, durch wen<br />
und mit welchen Folgen finden rapide Politikwechsel, wie beispielsweise<br />
die Energiewende, die de facto Abschaffung der Wehrpflicht oder die<br />
Hartz-Gesetze statt? Eine Fragestellung, die bis dato weder konzeptionell<br />
noch empirisch politikwissenschaftlich erforscht wird. Ziel der Tagung war,<br />
durch robuste empirische und neue theoretisch-konzeptionelle Überlegungen<br />
das politikwissenschaftliche Wissen über (rapide) Politikwechsel zu<br />
vergrößern und zu theoretischen Schlussfolgerungen zu gelangen.<br />
Bei der Konzeption war es ein wichtiges Anliegen der Veranstalter, unterschiedliche<br />
Akteure aus der <strong>Politikwissenschaft</strong> und der Administration zusammen<br />
zu führen. Nach einem Call for Papers wurden seitens der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
NachwuchswissenschaftlerInnen und etablierte Professoren<br />
aus Deutschland und den USA eingeladen vorzutragen. Sehr erfreulich<br />
war, dass für die Kommentierung und Reflexion der wissenschaftlichen<br />
Beiträge zwei exzellente Praktiker gewonnen werden konnten: Heinrich<br />
Tiemann (ehemals Staatssekretär im Bundeskanzleramt/ Ministerium für<br />
Arbeit und Soziales) und Matthias Graf von Kielmansegg (Ministerialdirigent<br />
im Bundeskanzleramt). Herr von Kielmansegg hatte bereits sehr engagiert<br />
an der Sektionstagung zum Thema: „Regierungszentralen im politischen<br />
Prozess“ an der FernUniversität in Hagen teilgenommen.<br />
Als zielführend erwies sich, dass die Vorträge und die Diskussionen sich<br />
auf den Aufsatz von Friedbert W. Rüb bezogen, der vorab an alle Referentinnen<br />
und Referenten verschickt wurde. Der Text „Rapide Politikwechsel<br />
in der Bundesrepublik: Mögliche Gründe, Akteure, Dynamiken und Probleme“<br />
stellte deshalb einen wichtigen konzeptionellen Referenztext dar. Als<br />
Arbeitsdefinition für rapide Politikwechsel diente das folgende Verständnis:<br />
Bei rapiden Politikwechseln handelt es sich um Policy-Varianten, die sich<br />
erstaunlich schnell und tiefgreifend vollziehen.<br />
Auf der zweitägigen Tagung in Berlin wurden insgesamt sieben Fallanalysen<br />
zu potentiellen „Rapiden Politikwechseln“ vorgestellt und diskutiert.<br />
Den Auftakt machte Christoph Stefes von der University of Colorado in<br />
Denver USA. Das Thema lautete: Die Energiewende: Kritische Weichenstellungen<br />
und Pfadabhängigkeiten seit 1990“. Seine aus historischinstitutionalistischer<br />
Sicht abgeleitete These lautete, dass sich mit der<br />
Energiewende in Deutschland kein rapider Politikwechsel vollzogen habe.<br />
Er argumentierte, dass die meisten Politiken, die heute unter Energiewende<br />
gefasst werden, sich tatsächlich innerhalb eines Pfad der nachhaltigen<br />
47
Energiezukunft bewegen, der bereits durch unterschiedliche bundesdeutsche<br />
Regierungen seit den 90er Jahren beschritten wurde.<br />
Holger Kolb von der Universität Münster referierte zu einem migrationspolitischen<br />
Thema: „Vom „restriktiven Außenseiter“ zum „liberalen Musterland“.<br />
Deutschland und die Arbeitsmigrationspolitik“. Er formulierte die<br />
These, dass die ab 1990 initiierten und seit 2005 beschleunigten politischen<br />
Maßnahmen in den Bereichen der Einwanderungspolitik, Integrationspolitik<br />
und Einbürgerungspolitik dazu geführt haben, dass Deutschland<br />
sich in diesen Politikfeldern vom Außenseiter zum Durchschnittsland entwickelt<br />
habe.<br />
Der Beitrag von Reimut Zohlnhöfer und Nicole Herwig, beide von der Universität<br />
Heidelberg, thematisierten einen weiteren interessanten Fall einer<br />
Policy-Variante: „Paradigmatischer Wandel in der deutschen Arbeitsmarktpolitik:<br />
Die Hartz-Gesetze“. Reimut Zohlnhöfer stellte in seiner Präsentation<br />
des Themas die Frage ins Zentrum, warum die Regierung von Bundeskanzler<br />
Schröder eine so weitreichende Arbeitsmarktreform in Gang setzte,<br />
nachdem er in den Jahren zuvor nicht viel in diesem Politikfeld unternommen<br />
hatte. In dem Beitrag argumentieren die Autoren, dass die Beantwortung<br />
der Frage mit etablierten Forschungsperspektiven der Public<br />
Policy Forschung nur schwer und nicht recht zufriedenstellend zu beantworten<br />
seien. Als alternativer Forschungszugang wurde der Multiple<br />
Streams Approach (MSA) zur Erklärung favorisiert und angewendet.<br />
Der zweite Tagungstag begann inhaltlich mit dem Vortrag von Thomas<br />
Gerlinger von der Universität Bielefeld begonnen. Das Referat stand unter<br />
dem Titel: „Die Einführung von Preisverhandlungen für patentgeschützte<br />
Arzneimittel durch die schwarz-gelbe Koalition - das Arzneimittelmarkt-<br />
Neuordnungsgesetz“. Die Art und Weise der Abschaffung des Preisfestsetzungsmonopols<br />
der Pharmaunternehmen, so die These, stelle einen rapiden<br />
Politikwechsel dar. In seinem Vortrag untersuchte Thomas Gerlinger<br />
Gründe und Interessen für den Politikwechsel.<br />
Im Anschluss referierten Sebastian Harnisch und sein Mitarbeiter Simon<br />
Weiß zum Thema: „Rapider Politikwechsel in der deutschen Verteidigungspolitik:<br />
eine analytische Kurzgeschichte der Suspendierung der Wehrpflicht“.<br />
Die Vortragenden argumentierten, dass die Aussetzung der Wehrpflicht<br />
deshalb einen rapiden Politikwechsel darstelle, weil die Einführung<br />
einer „Freiwilligenarmee“ ein grundlegendes Prinzip der deutschen Wehrstruktur<br />
nach 1945 grundlegend verändere. Aufgrund des Politikwechsels<br />
hätte sich die strategische Orientierung der Bundeswehr hin zu einer „Armee<br />
im Einsatz“ vollzogen.<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
48
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Agnes Blome von der Humboldt-Universität zu Berlin trug zum Thema: „Politischer<br />
Wettbewerb und rapide Politikwechsel in der Familienpolitik“ vor.<br />
Die These des Vortrags lautete, dass sich ein rapider Politikwechsel in der<br />
familienpolitischen Fokussierung von Einverdiener- zu<br />
Doppelverdienerfamilen vollzogen habe. Agnes Blome argumentierte, dass<br />
in Deutschland ein Wandel zur Müttererwerbstätigkeit und Kinderbetreuung<br />
stattgefunden habe, der zum verschärften Parteienwettbewerb führte,<br />
den sich wiederum die Familienpolitik zu nutze machte.<br />
Die Präsentationen von Fallanalysen rundete Dominic Heinz von der Technischen<br />
Universität Darmstadt mit einem Vortrag aus dem Bereich der<br />
vergleichenden bundesdeutschen Föderalismusforschung ab. Sein Thema<br />
lautete: „Koordination der Haushalte in Bund und Ländern im Stabilitätsrat:<br />
Rapider Politikwechsel trotz Politikverflechtung?“. Dominc Heinz vertrat<br />
die These, dass aufgrund der steigenden Staatsschulden ein rapider Politikwechsel<br />
in der Koordination der Haushaltspolitik von Bund und Ländern<br />
stattfinde. Er argumentierte, dass der Wechsel von „deficit spending“ zu<br />
„balanced budget“ aus dem Zusammenspiel einer Koalitionsbildung im Zusammenspiel<br />
mit der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/09 erreicht wurde.<br />
Manfred G. Schmidt (Universität Heidelberg) übernahm zum Ende der Tagung<br />
die wichtige und diffizile Aufgabe, Beiträge, Verlauf und Ergebnisse<br />
der Vorträge und Debatten um das Verständnis „Rapider Politikwechsel“<br />
zu kommentieren. Die zentrale Botschaft seines Referates war, dass mit<br />
der Auseinandersetzung mit rapiden Politikwechseln weitgehend politikwissenschaftliches<br />
Forschungsneuland betreten werde. Manfred G.<br />
Schmidt skizzierte künftige Forschungsbedarfe im Blick auf das politische<br />
System Deutschlands und für international vergleichende Analysen. Zum<br />
heutigen Zeitpunkt seien Fragen zu Zeitpunkt, Voraussetzungen, Akteuren<br />
und Ursachen konzeptionell anspruchsvoll und empirisch gesättigt nicht zu<br />
beantworten. Wichtige Herausforderungen in der Auseinandersetzung mit<br />
rapiden Politikwechseln sieht er für Großtheorien und für das Verständnis<br />
politischer Steuerung.<br />
Die „Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung“ hat die Tagung finanziell<br />
unterstützt. Herzlich gedankt sei an dieser Stelle auch dem<br />
Lehrstuhlteam von Friedbert W. Rüb für die gute Organisation im Vorfeld<br />
und im Verlauf der Tagung! Es ist fest geplant, die überarbeiteten Tagungsbeiträge<br />
zeitnah zu publizieren.<br />
Stephan Bröchler<br />
(SprecherInnenteam der Sektion: „Regierungssystem und Regieren in der<br />
Bundesrepublik Deutschland“).<br />
49
Sektion „Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />
An der 3-Länder-Tagung „Politik der Vielfalt“ (19. bis 21. September 2013)<br />
an der Universität Innsbruck beteiligt sich die Sektion mit den folgenden<br />
beiden panels :<br />
Thema 29: Vielfalt vergleichend untersuchen?! Entwicklung von Fragen,<br />
Themen und Methoden in der vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
senschaft<br />
Organisatoren: Steffen Kailitz, Philipp Harfst, Anja Mihr, Claudia Wiesner<br />
Freitag, 20.09: 11.00-12.30<br />
Panel 1 Methoden der Vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong> (Leitung: Steffen<br />
Kailitz)<br />
Sebastian Jäckle: Mehrebenenanalysen als ein Baustein zur Analyse politischer<br />
Vielfalt<br />
Claudia Wiesner: Qualitative Methoden in der Vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Tom Mannewitz: Begrenzte empirische Vielfalt und kausale Unausgewogenheit:<br />
Typische Probleme von multi-value Qualitative Comparative Analysis<br />
und deren Lösung<br />
Samstag, 21.09: 09.00-10.30<br />
Panel 2 Fragen & Themen der Vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong> (Leitung:<br />
Anja Mihr)<br />
Martin Schultze: Multiple Gruppenvergleiche zur Aufdeckung von Vielfalt<br />
im Wählerverhalten<br />
Julia Lepperhoff: Von „Equality“ zu „Diversity“? Vielfalt als neues Paradigma<br />
der Antidiskriminierungspolitik: Antidiskriminierungspolitik in Deutschland,<br />
Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden – ein Ländervergleich<br />
im Licht europapolitischer Diskurse<br />
Regina Weber: Comparative Analysis of the Attitudes of Individuals: A<br />
Mixed Method Proposal to Study Young Party Members<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Die Jahrestagung der Sektion findet unter dem Motto „Politik, Region(en)<br />
und Kultur in der vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong>“ vom 9.10.2013 bis<br />
11.10.2013in Leipzig statt. Die Tagung organisieren Astrid Lorenz und<br />
Gert Pickel. Es folgt das Programm:<br />
Mittwoch, 9.10.2013<br />
10.00-13.00 Panel des wissenschaftlichen Nachwuchses (Leitung: Lisa<br />
Anders/Toralf Stark) Vorträge: „Alle sind gleich, manche sind gleicher“ –<br />
50
Ein Erklärungsansatz für das „Jein“ im Europäischen Integrationsprozess<br />
der Türkei (Lisa Schäfer); Führt regionale Integration zu einer gemeinsamen<br />
Außenpolitik? Das Abstimmungsverhalten von regionalen Organisationen<br />
in der UN Generalversammlung im Vergleich (Nicolas Burmester/Michael<br />
Jankowski); Präsidentielles Leadership im Kontext südamerikanischer<br />
Integration. Institutionalisierung politischer Steuerungsmechanismen<br />
innerhalb des Mercosur und der CAN im Vergleich (Anne M. Hoffmann);<br />
Explaining autocratic resilience in moments of contestation.<br />
Trajectories of the “Arab Spring” in Morocco (Ilyas Saliba); Wie können<br />
kollektive Beteiligungsrechte den Einfluss ethnischer Gruppen auf Entscheidungsprozesse<br />
erhöhen? – Ein Konzept zur Überprüfung der Effektivität<br />
von Institutional Engeneering (Marie-Sophie Heinelt); Rechtspopulismus<br />
und Rechtsextremismus in Belgien, Frankreich, Österreich und den Niederlanden<br />
(Tanja Wolf)<br />
Anschließend Mittagspause<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
14.00-16.00 Zeitgleich drei panels<br />
1. Kultur in Operationalisierung. Operationalisierung von Kultur (Leitung:<br />
Eva Katharina Sarter/Yvonne Franke) Vortäge: Entontologisierung der Kultur:<br />
Soziologische Überlegungen zur Invalidität einer gängigen unabhängigen<br />
Variable (Daniel Kumitz); Staat, Legitimität und politische Kultur: Der<br />
Ansatz der vergleichenden kulturellen politischen Ökonomie (Nadine Reis);<br />
Der Leitbildsurvey des BiB - ein Modell zur Operationalisierung von Kultur?!<br />
(Katrin Schiefer); Zur Bedeutung kultureller Muster im Menschenrechtsmonitoring<br />
(Julia Wirsbinna)<br />
2. Podium: Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong> senschaft und Comparative Area Stu-<br />
dies: der Vergleich als Herausforderung<br />
(Moderation: Gero Erdmann)<br />
Podium: Thomas Bierschenk, Hans-Joachim Lauth, Matthias Middell<br />
3. Verfassungswandel und territoriale Dynamiken: Regionale Differenzen<br />
und institutionelle Reformen in Mehrebenensystemen (Leitung: Bettina Petersohn/Jörg<br />
Kemmerzell) Vorträge: Why Decentralise Authority? An Analysis<br />
of Medium Term Electoral Motives of Government Parties on the Territorial<br />
Dimension (André Kaiser/Leonce Röth); Die politische Klasse als<br />
Akteur im Prozeß der Institutionalisierung territorialer Ordnung: Beispiele<br />
aus drei europäischen Ländern (Klaus Stolz); Parteienwettbewerb im Reformprozess.<br />
Wer erzeugt territoriale Dynamiken im spanischen<br />
Mehrebenensystem? (Eva Maria Rhode); Pfade institutioneller Reform in<br />
den neuen Mehrebenensystemen Ostmitteleuropas (Martin Brusis)<br />
16.30-17.15 Offizielle Eröffnung der Tagung mit Grußworten (Astrid Lorenz/Gert<br />
Pickel)<br />
51
17.15-19.00 Podiumsdiskussion: Politische Kultur(en) in der Vergleichen-<br />
den <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
P<br />
(Moderation: Steffen Kailitz) Podium: Heike Holbig,<br />
Andreas Mehler, Susanne Pickel, Christian Welzel<br />
Donnerstag, 10.10.2013<br />
8.30-10.30 Zeitgleich drei panels<br />
1. Politische Kultur(en) und Persistenz politischer Regime im Vergleich I<br />
(Leitung: Susanne Pickel/Wiebke Breustedt/Toralf Stark) Vorträge: Einheit,<br />
Vielfalt, Hybridität? Zur theoretischen und empirischen Erfassung der<br />
globalen Konfiguration politischer Kulturen (Sophia Schubert); Typen politischer<br />
Kultur in nicht-demokratischen Systemen. Eine Analyse autoritärer<br />
und hybrider Regime Südostasiens (Marlene Mauk); Demokratie = Demokratie?<br />
Mögliche Ursachen fehlender Messinvarianz politischen Vertrauens<br />
in nicht-westlichen Demokratien (Wiebke Breustedt); Die Wahrnehmung<br />
zur Legitimität in der EU: Kongruenz oder Inkongruenz von Eliten und Bürgerkultur<br />
(Norma Osterberg-Kaufmann)<br />
2. Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong> und Areas: Wie viel Area-Expertise<br />
braucht der Vergleich vor dem Hintergrund sich verstärkender Globalisie-<br />
rungs- und Vernetzungstendenzen<br />
(Leitung: Kristin Seffer/Markus-Michael<br />
Müller) Vorträge: Areas in Zeiten sich vertiefender Globalisierung – das<br />
Ende vergleichsmethodisch rigoroser Area Studies? (Heidrun Zinecker);<br />
Der Mango-Pflaume Vergleich. Fallstricke qualitativer Regionen übergreifender<br />
Vergleiche (Rolf Frankenberger/Patricia Graf); Functional<br />
equivalents and labour policy-making in Germany and Japan: The role of<br />
institutions of coordination for legislative reform (Steffen Heinrich); Braudel<br />
„trans“-atlantisch? Die historisch-strukturell vergleichende Methode<br />
und Gewalt in Zentralamerika und der Karibik (Hannes Warnecke); Bildung<br />
und soziale Ungleichheiten in Lateinamerika: Kontinuität im Wandel in Venezuela<br />
und Uruguay (Stefan Peters)<br />
3. Kooperation und Solidarität trotz nationaler Vielfalt? Nationenimages<br />
und nationale Frames im internationalen System (Leitung: Nicola<br />
Bücker/Tuuli-Marja Kleiner) Vorträge: Die Entstehung von<br />
Nationenimages: theoretische Überlegungen und ein historischdynamisches<br />
Schichtenmodell (Günter Bentele); Der Einfluss regionaler<br />
Kulturen auf Migrationsströme: eine empirische Untersuchung interregionaler<br />
Mobilität und kultureller Werte in 14 europäischen Ländern (Jochen<br />
Hirschle); Deutschland – Land der Energiewende? Die Eigen- und Fremd-<br />
Konstruktion eines energie- & klimapolitischen Nationenimages und deren<br />
Auswirkungen auf die internationale Kooperation (Jens Marquardt); Der<br />
Einfluss von Minderheiten und der Integrationspolitik auf Nationenimages<br />
(Karin Schnebel)<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
52
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
11.00-13.00 Zeitgleich drei panels<br />
1. Politische Kultur(en) und Persistenz politischer Regime im Vergleich II<br />
(Leitung: Susanne Pickel/Wiebke Breustedt/Toralf Stark) Vorträge:<br />
Tightness/Looseness: A fruitful concept for political culture research?<br />
(Franziska Deutsch/Marieke van Egmond); Kulturelle Vielfalt, politische<br />
Kultur und Konflikte. Die Rolle von sozialer Anerkennung und nationaler<br />
Identifikation als Stabilitätsfaktoren in kulturell heterogenen Gesellschaften<br />
(Nina Guerin); Politische Kultur und demokratischer Verfassungsstaat –<br />
ein Zwei Ebenen Modell (Tom Mannewitz)<br />
2. Parlamentarische Kontrolle in den deutschen Bundesländern (Leitung:<br />
Werner Reutter/Lisa Anders) Vorträge: Parlamentarische Anfragen als oppositionelles<br />
Kontrollinstrument im Mehrebenensystem der Bundesrepublik<br />
(Christian Stecker); Europäisierung des deutschen Landesparlamentarismus?<br />
Die Rolle der Landesverwaltungen bei der Umsetzung der Subsidiaritätskontrolle<br />
(Aron Buzogany/Jens Häsing); Landesparlamente, Finanzpolitik<br />
und die Schuldenbremse in Zeiten der Finanzkrise (Henrik<br />
Scheller)<br />
3. Herausforderungen der vergleichenden Rechtsextremismusforschung<br />
(Leitung: Oliver Decker/Johannes Kiess/Elmar Brähler) Vorträge: "New“<br />
Right-Wing Terrorism and Its Challenges. The Crimes Committed by<br />
Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) in a Comparative Framework<br />
(Michael Edinger); Attitude and agency: common roots, diverting methodologies,<br />
joint ventures? (Kathrin Reimer); Ideologien rechtsextremer Parteien<br />
und Bewegungen in Südosteuropa und deren Folgen für die vergleichende<br />
Rechtsextremismusforschung (Sebastian Goll); Reputation Building<br />
and the Electoral Success of Right-wing Extremism in Greece (Vassiliki<br />
Georgiadou/Ioannis Konstantinidis/Lamprini Rori/Elias Dinas)<br />
14.30-16.30 Zeitgleich drei panels<br />
1. Regionale Dynamiken der Demokratieentwicklung in vergleichender<br />
Perspektive (Leitung: Britta Weiffen/Gert Pickel) Vorträge: Multi-Party<br />
Elections in Africa: A Diverse Picture (Matthijs Bogaards); Regimewechsel,<br />
Regimewandel und autoritäre Dauerhaftigkeit: Erklärungsansätze zur Verlaufsvielfalt<br />
des Arabischen Frühlings (Thomas Demmelhuber); Der Kampf<br />
um Demokratie in Südasien: Ursachen, Verlauf und regionale Muster<br />
(Christian Wagner); Demokratiekrisen in Lateinamerika und die Reaktion<br />
der internationalen Gemeinschaft (Britta Weiffen)<br />
2. Zwischen Hörsaal und Internet. Neue Formen der politikwissenschaftlii-<br />
chen Lehre (Moderation: Stefan Skupien) Podium: Anja Mihr, Catherina<br />
Sachse, Toralf Stark, Michael Stoiber<br />
3. Rechtsextremismus und Regionalismus (Leitung: Ursula Birsl/Samuel<br />
Salzborn) Vorträge: „Aufmarsch- und Rückzugsgebiete für die Nationali-<br />
53
sten Deutschlands …“ Zur regionalen Dimension rechtsextremer<br />
Vergemeinschaftung in der Bundesrepublik Deutschland (Gideon<br />
Botsch/Christoph Kopke) Nationalismus und Antisemitismus im Printmediendiskurs<br />
um die Finanzkrise in Österreich und England (Karin Stögner);<br />
Wohlfahrtschauvinismus = regionalistischer Rechtspopulismus? (Florian<br />
Hartleb)<br />
17.00-18.00 Mitgliederversammlung der <strong>DVPW</strong>-Sektion „Vergleichende<br />
<strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />
schaft“<br />
19.00-21.00 Öffentliche e Diskussionsveranstaltung im Zeitgeschichtlichen<br />
Forum (Leipzig, Grimmaische Straße 6): Politische Kultur in Deutschland<br />
nach der friedlichen Revolution (Moderation: Astrid Lorenz, Claudia Wiesner)<br />
Podium: Robert Clemen, Mitglied des Sächsischen Landtags (CDU);<br />
Rainer Eckert, Direktor des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig; Constanze<br />
Krehl, Mitglied des Europäischen Parlaments (SPD); Günther Nonnenmacher,<br />
Herausgeber der FAZ und Honorarprofessor an der Universität Leipzig<br />
Anschließend Kleiner Empfang<br />
Freitag, 11.10.2013<br />
9.00-11.00 Zeitgleich drei panels<br />
Der lange Schatten der Religion in Europa. Einflüsse der religiösen und<br />
konfessionellen Prägung auf politische Orientierungen und politisches Ver-<br />
halten: transnationale und regionale Vergleiche I (Leitung: Antonius Liedhegener/Ulrich<br />
Rosar) Vorträge: Wahlen & Parteibindung. Religiöse Pluralisierung<br />
und Wählerverhalten im christlichen Europa (Mira Hassan/Pascal<br />
Siegers); Glaube, Werte, CDU? Religiosität und Wertorientierungen als Determinanten<br />
der Parteiidentifikation von Zuwanderern und ihren Nachkommen<br />
in Deutschland (Stephanie Müssig); Die moralpolitische Konfliktlinie:<br />
Zwischen liberalen und konservativen Perspektiven in Religion und<br />
Politik (Anja Hennig); Zur Lobbyarbeit der muslimischen Organisationen in<br />
Deutschland (Ufuk Olgun)<br />
2. Gewaltenteilung innerhalb der Europäischen Union (Leitung: Miriam<br />
Hartlapp/Daniel Göler, Diskutantin: Ingeborg Tömmel) Vorträge: Das System<br />
der horizontalen Gewaltenteilung in der EU – quasi-parlamentarisch<br />
oder quasi-präsidentiell? (Frank Decker/Jared Sonnicksen); Die direkte<br />
Parlamentsbeteiligung in EU-Angelegenheiten – ein Vergleich zwischen<br />
Frankreich, Deutschland und Polen? (Pawel Szczerbak); Karlsruhe – Luxemburg<br />
– Straßburg. Gerichtliche Gewaltenteilung in der EU? (Uwe<br />
Kranenpohl); Auswirkungen der gestärkten Rolle des Europäischen Rates<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
54
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
und seines gewählten Präsidenten auf das System der checks and<br />
balances in der EU (Martin Große Hüttmann)<br />
3. Corruption and Political Power from a Comparative Area Perspective I<br />
(Leitung: Christian von Soest/Thomas Richter) Vorträge: Curse of EU<br />
funds in Central and Eastern Europe? On how EU funds impact on grand<br />
corruption (Mihály Fazekas/Jana Chvalkovska/Jiri Skuhrovec/István Janos<br />
Tóth/Lawrence Peter King); Is it all about profit? Corruption in European<br />
Comparative Perspective (Ina Kubbe); Corruption the Anti-Corruption Reform:<br />
The Judicial Reform and the Fight against Corruption in Romania after<br />
January 2007 (Luana Martin); Corruption in Latin America and Eastern<br />
Europe: Conceptualizing and measuring a „bad informal institution“ (Wolfgang<br />
Muno)<br />
11.30-13.30 Zeitgleich drei panels<br />
1. Der lange Schatten der Religion in Europa. Einflüsse der religiösen und<br />
konfessionellen Prägung auf politische Orientierungen und politisches Ver-<br />
halten: transnationale nationale und regionale Vergleiche II (Leitung: Antonius Liedhegener/Ulrich<br />
Rosar) Vorträge: Symphonia und Toleranz: Religion und<br />
Identität in Russland und Tatarstan (Julia Gerlach); Europas religiöser Demos?<br />
Der Zusammenhang zwischen politischer Identität und Religion in<br />
Westeuropa (Margarete Scherer); Das Makro-Mikro-Puzzle der Säkularisierung<br />
– oder: warum haben säkularisierte Gesellschaften mehr Sozialkapital<br />
obwohl religiöse Menschen sozial aktiver sind? (Sigrid Roßteutscher/Richard<br />
Traunmüller); Kultur oder Struktur in unterschiedlichen Kontexten:<br />
Religion und soziale Partizipation in europäischen Gesellschaften<br />
(Katarzyna Lasinska)<br />
2. Symbolic politics: influencing political culture and democratisation in-<br />
i<br />
side and outside the EU (Leitung: Claudia Wiesner) Vorträge: Sustainable<br />
development, policy tools and regime type - democracies and autocracies<br />
in comparison (Stefan Wurster); Autoritäre (Re-)Stabilisierungstendenzen<br />
durch Externe Demokratieförderung? (Can Zeyrek); Autoritäre Persistenz<br />
durch Fußballpolitik? (Timm Beichelt); Die Macht politischer Narration<br />
(Anja Franke-Schwenk); How to study EU programme implementation and<br />
local experiences/ the relation between central and the local?" Two cases<br />
from Finland: LEADER and Culture (Katja Mäkinen/Marko Nousianen)<br />
3. Corruption and Political Power from a Comparative Area Perspective II<br />
(Leitung: Christian von Soest/Thomas Richter; Diskutantin: Alina Mungiu-<br />
Pippidi) Vorträge: From Patronage to Program: Programmatic and<br />
Clientelistic Campaign Strategies in Ghana’s 2012 Elections(Mascha<br />
Rauschenbach); Corrupt networks as the basis of political power – empirical<br />
insights into Sicilian politics (Dorothea Urban); Comparing Corruption<br />
55
Around The World: Are There Area-Specific Trends and Explanations? (Sabrina<br />
Maass/Thomas Richter/Christian von Soest)<br />
13.30-14.00 Good Bye<br />
SprecherInnen der Sektion sind:<br />
JProf. Philipp Harfst, Universität Greifswald<br />
PD Dr. Steffen Kailitz, Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung,<br />
Dresden<br />
Prof. Dr. Anja Mihr, Universität Utrecht<br />
PD Dr. Claudia Wiesner, Universität Marburg und Universität Jyväskylä<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
56
V. Berichte der Arbeitskreise<br />
Arbeitskreis „Demokratieforschung“<br />
Ankündigungen:<br />
Die nächste Jahrestagung des AK soll im Herbst 2014 (voraussichtlich Ende<br />
September/erste Oktoberhälfte) zum Thema (Arbeitstitel) „Web 2.0 –<br />
Demokratie 2.0?“ stattfinden. Freundlicherweise hat sich Sprecherratsmitglied<br />
Marianne Kneuer bereit erklärt, diese Tagung in Hildesheim zu beherbergen.<br />
Ein Call for Papers wird noch folgen.<br />
Ferner ist eine Kooperation mit dem Arbeitskreis „Politik und Religion“ für<br />
das Frühjahr 2015 zum Thema „Demokratie und Religion“ (Arbeitstitel) angedacht,<br />
die in Leipzig stattfinden soll.<br />
Auf dem 23. World Congress der International Political Science Association<br />
(IPSA) vom 19. Bis 24 Juli 2014 in Montreal veranstaltet das IPSA Research<br />
Committee 34 "Quality of Democracy" (Marianne Kneuer, Universitat<br />
Hildesheim) gemeinsam IPSA Research Committe “Political Communication”<br />
(Oscar Luengo, Universidad de Granada) ein Panel zu "Social media<br />
and their effects on the quality of democracy". Der Call for Papers wird<br />
im Herbst 2013 herausgehen.<br />
Vergangene Tagungen des Arbeitskreises 2013<br />
„Demokratie jenseits klassischer Partizipationsformen“<br />
Die Jahrestagung des <strong>DVPW</strong>-Arbeitskreises Demokratieforschung fand unter<br />
dem Titel „Demokratie jenseits der klassischen Partizipationsformen“<br />
vom 6. bis 8. Juni 2013 an der FernUniversität in Hagen statt-<br />
Tagungsprogramm<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Podiumsdiskussion<br />
Anna Christmann, „Effekte direkt-demokratischer Verfahren“<br />
Christoph Bieber, „Auswirkungen von Internet und Neuen Medien auf politische<br />
Partizipation“<br />
Lars Holtkamp, „Neue Partizipationsmöglichkeiten auf kommunaler Ebene“<br />
Session 1: Auswirkungen neuer Partizipationsformen<br />
„Der Verlust politischer Gleichheit. Warum ungleiche Partizipation der Demokratie<br />
schadet“ (Armin Schäfer)<br />
„Partizipation jenseits der Unterscheidung von Inklusion und Exklusion. Einige<br />
systematische Überlegungen zum Partizipationsbegriff im Anschluss<br />
an Jacques Rancière“ (Werner Friedrichs)<br />
58
„Demokratiebewertung und Partizipation in heterogenen Lebenswelten“<br />
(Rolf Frankenberger / Daniel Buhr)<br />
„Braucht die kooperative Demokratie rechtliche Garantien?“ (Peter Patze-<br />
Diordiychuk)<br />
Session 2: Direkte Demokratie I<br />
„Die falschen Versprechen der direkten Demokratie. Eine ideengeschichtliche<br />
Revision“ (Samuel Salzborn)<br />
„Der Volksentscheid zu Stuttgart 21 im Partizipationskontext. Hintergründe<br />
und Strukturen“ (Thorsten Faas)<br />
„‘Wenn wir das verabschieden, haben wir den nächsten Volksentscheid!‘<br />
Die Rolle direkt-demokratischer Instrumente in den deutschen Landesparlamenten“<br />
(Anna Christmann)<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Session 3: Alternative Partizipationsformen auf lokaler Ebene<br />
„Bürger als Agenda-Setter in der lokalen Politik? Eine politikfeldspezifische<br />
Analyse am Beispiel von Bürgerhaushalten“ (Martina Neunecker)<br />
„Reflexive Kommunalpolitik und -verwaltung durch neue Bürgerbeteiligungsinstrumente?<br />
Eine Betrachtung anhand von Umfrageergebnissen und<br />
dem Beispiel des ‚Aktiven Kommunalen Beschwerdemanagements’“ (Marc<br />
Seuberlich)<br />
„Bewertung der politischen Informationspolitik und Beteiligungsmöglichkeiten<br />
aus Sicht von Bürgern und Politikern auf lokaler Ebene“ (Sebastian<br />
Kuhn)<br />
Session 4: Nutzung und Effekte von Online-Beteiligungsformaten<br />
„Das Mobilisierungspotential von Bürgerbeteiligung über das Internet. Ein<br />
Vergleich zwischen Deutschland und Großbritannien am Beispiel der Kontaktaufnahme<br />
mit Abgeordneten“ (Tobias Escher)<br />
„Und was sagt der Bürger? Erwartungen und Erfahrungen von Teilnehmern<br />
an Online-Bürgerhaushalten“ (Alma Kolleck)<br />
Session 5: Direkte Demokratie II<br />
„Moritz Rittinghausen und die radikale Demokratie“ (Philipp Erbentraut)<br />
„Intention und Effekt direkter Demokratie in Westeuropa. Ein Beitrag zu einer<br />
funktionalen Theorie direkter Demokratie“ (Eike-Christian Hornig)<br />
„The Squared Circle of Participatory Democracy. Scaling-Up Deliberation<br />
to the National Level” (Thamy Pogrebinschi)<br />
59
Session 6: Unkonventionelle Partizipationsformen im Vergleich<br />
„Dominanz unkonventioneller Beteiligungsformen durch politische Parteien<br />
in Mittelosteuropa. Gefahr für junge Demokratien oder eine Phase ihrer<br />
politischen Evolution?“ (Lukasz Jackiewicz / Marton Gero / Michal Zabdyr-<br />
Jamroz)<br />
"Hohe Partizipation als Folge einer schwachen Opposition? Theoretische<br />
und empirische Modelle zur Wechselwirkung von Demokratietyp, Opposition<br />
und Partizipation“ (Simon Franzmann)<br />
„’A person acts, politically, as (s)he is socially.’ Formen Politischer Partizipation<br />
und politische Beteiligung in 28 europäischen Ländern“ (Susanne<br />
Pickel / Toralf Stark)<br />
“Measuring Democracy”<br />
Unter diesem Titel fand vom 29.09. bis 1.10.2013 eine gemeinsame Tagung<br />
des AK mit dem IPSA Research Committee 34 "Quality of Democracy"<br />
der International Political Science Association (IPSA) an der Universität<br />
Frankfurt statt.<br />
Tagungsprogramm<br />
Welcome and Introduction<br />
Marianne Kneuer (AK Demokratieforschung), José Alvaro Moisés, (RC Quality<br />
of Democracy, IPSA), Hans-Joachim Lauth, (AK Demokratieforschung)<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Key note<br />
Gerardo Munck (University of Southern California, USA), Concepts of democracy<br />
as a basis for measuring democracy<br />
Session 1: Quantitative Approaches: Indices – new approaches, Chair: Jo-<br />
J<br />
sé Alvaro Moisés<br />
John Micklethwait (The Economist, Great Britain), Economist Intelligence<br />
Unit<br />
Wolfgang Merkel (WZB, Berlin), Democracy Barometer (NCCR)<br />
Session 2: Quantitative Approaches: Surveys I, Chair: Susanne Pickel<br />
Svend-Erik Skaaning and Staffan Lindberg (University of Aarhus,<br />
Denmark/University of Florida, USA), Varieties of Democracy<br />
60
Martin Brusis (LMU München), Sustainable Governance Index, Bertelsmann<br />
Session 2: Quantitative Approaches: Surveys II, Chair: Gert Pickel<br />
Christian Welzel (Leuphana, University of Lüneburg), World Values Survey<br />
Marta Lagos (Corporación Latinobarometro, Providencia, Chile), Latinobarómetro<br />
Session 3: Mixing qualitative and quantitative approaches, Chair: Hans-<br />
Joachim Lauth<br />
Leonardo Morlino (University of Rome, Italy)<br />
Michael Stoiber (FernUniversität Hagen, Germany)<br />
Session 4: Qualitative Approaches, Chair: Daniela Piana<br />
Vidar Helgesen (International Institute for Democracy and Electoral Assistance,<br />
Stockholm, Sweden), State of Democracy Index<br />
Hans-Joachim Lauth, Germany (University of Würzburg)<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Session 5: Looking at the output, Chair: Britta Weiffen<br />
David F. J. Campbell (Klagenfurt, Austria), Sustainable development<br />
Anja Mihr (University of Utrecht, Netherlands), Transitional Justice<br />
Session 6: Looking at citizens and participation, Chair: Gero Erdmann<br />
Brigitte Geißel and Quinton Mayne (Frankfurt/Main, Harvard, USA),<br />
Looking at the citizen – a qualitative approach<br />
Dieter Fuchs (University of Stuttgart), Looking at the citizen – a quantitative<br />
approach<br />
André Bächtiger (University of Lucerne, Switzerland), Measuring deliberation<br />
Session 7: Looking at different t aspects, Chair: Svend-Erik Skaaning<br />
Jorge Arias (Polilat, Buenos Aires, Argentine), Measuring the subnational<br />
level<br />
Roundtable and Concluding Remarks<br />
61
„Regionale Dynamiken der Demokratieentwicklung in vergleichender Per-<br />
spektive“<br />
Im Rahmen der Tagung der <strong>DVPW</strong>-Sektion Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
in Leipzig vom 9.10.2013 bis 11.10.2013 hat der AK ein Panel zu<br />
„Politische Kultur und Region(en) im Vergleich“ organisiert. Zum Thema<br />
„Regionale Dynamiken der Demokratieentwicklung in vergleichender Perspektive“<br />
wurden folgende Vorträge gehalten:<br />
Matthijs Bogaards (Jacobs University Bremen): „Multi-Party Elections in Africa:<br />
A Diverse Picture“<br />
Thomas Demmelhuber (Universität Hildesheim): „Regimewechsel, Regimewandel<br />
und autoritäre Dauerhaftigkeit: Erklärungsansätze zur Verlaufsvielfalt<br />
des Arabischen Frühlings“<br />
Christian Wagner (Stiftung Wissenschaft und Politik): „Der Kampf um Demokratie<br />
in Südasien: Ursachen, Verlauf und regionale Muster“<br />
Britta Weiffen (Universität Konstanz): „Demokratiekrisen in Lateinamerika<br />
und die Reaktion der internationalen Gemeinschaft“<br />
Im Juli ist das neue Heft der Zeitschrift für Vergleichende Politikwissen-<br />
schaft (ZfVP, Jg. 7, Heft No. 2/2013) erschienen:<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Inhaltsverzeichnis:<br />
Essay<br />
Christiane Lemke: Reshaping America? Policy choices and policy dilemmas<br />
in the second Obama term<br />
Aufsatz<br />
Felix Hörisch: Fiscal Policy in Hard Times – A Fuzzy-Set QCA of Fiscal Policy<br />
Reactions to the Financial Crisis<br />
Kommentar<br />
Sebastian Jäckle, Uwe Wagschal, Rafael Bauschke: Allein die Masse<br />
macht’s nicht – Antwort auf die Replik von Merkel et al. zu unserer Kritik<br />
am Demokratiebarometer<br />
Literaturbericht<br />
André Bächtiger, Dominik Wyss: Empirische Deliberationsforschung – eine<br />
systematische Übersicht<br />
Tagungsbericht<br />
62
Daniel Thieme, Frank Schenker: Religionspolitik in der Bundesrepublik<br />
Deutschland und der EU. Tagung des <strong>DVPW</strong> Arbeitskreises „Politik und Religion/<br />
Politics and Religion“ vom 18.–20.4.2013 in der Katholischen Akademie<br />
Berlin<br />
Rezensionen<br />
In der zweiten Jahreshälfte 2013 wird das neue ZfVP-Sonderheft<br />
"Corruption" erscheinen, das von Tobias Debiel und Andrea Gawrich<br />
herausgegeben wird.<br />
Adressen der Sprecher/innen<br />
des Arbeitskreises:<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
PD Dr. Gero Erdmann<br />
GIGA German Institut of Global and Area Studies, Leiter<br />
Forschungschwerpunkt 1: Legitimität und Effizienz politischer Systeme<br />
Neuer Jungfernstieg 21, 20354 Hamburg, GIGA Berlin Büro<br />
Tel.: +49 (0)30 25040985, gero.erdmann@giga-hamburg.de<br />
Prof. Dr. Marianne Kneuer<br />
Universität Hildesheim, Fachbereich Erziehungs und Sozialwissenschaften<br />
Institut für Sozialwissenschaften, Professur für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Marienburger Platz 22, 31141 Hildesheim<br />
Tel.: +49 (0)5121-883512, mkneuer@t-online.de<br />
Prof. Dr. Gert Pickel<br />
Universität Leipzig, Professur für Kirchen- und Religionssoziologie<br />
Otto-Schill-Str. 2, D-04109 Leipzig<br />
Tel.: +49 (0)341-9735463, pickel@rz.uni-leipzig.de<br />
Dr. Brigitte Weiffen<br />
Universität Konstanz, Fachbereich Politik- und Verwaltungswissenschaft<br />
Universitätsstr. 10, 78457 Konstanz<br />
Tel.: +49 (0)7531-882161, Brigitte.Weiffen@uni-konstanz.de<br />
63
Arbeitskreis „Gewaltordnungen“<br />
Der Arbeitskreis Gewaltordnungen befasst sich mit der Genese, Ausformung<br />
und Dynamik von staatlichen wie nichtstaatlichen Gewaltordnungen.<br />
Der letzte AK-Workshop zum Thema ‚Die dichten institutionellen Räume<br />
der Intervention‘ fand am 12. April 2013 an der FU Berlin statt.<br />
Der nächste AK-Workshop findet zum Thema „Taking Stock: Ordnungen<br />
der Gewalt heute“ am 22.11.2013 an der HU Berlin statt.<br />
Interessierte sind herzlich eingeladen!<br />
Das neue Sprecher_innen-Team lautet:<br />
Bettina Engels (FU Berlin)<br />
Sonja Grigat (VENRO, Berlin)<br />
Kai Koddenbrock (Käte Hamburger Kolleg Duisburg)<br />
post@gewaltordnungen.de<br />
www.gewaltordnungen.de<br />
23. Workshop des AK Gewaltordnungen<br />
Schwerpunktthema: Die dichten institutionellen Räume der Intervention<br />
12. April 2013, 10.30-18.00 18.00 Uhr, Freie Universität Berlin<br />
In zahlreichen Krisen- oder Nachkriegskontexten lässt sich ein babylonisches<br />
Gewirr von NGOs, internationalen Organisationen und staatlichen<br />
Agenturen beobachten, die vor Ort mit unterschiedlichen Agenden intervenieren.<br />
Mit der Proliferation von intervenierenden und koordinierenden<br />
Akteuren hat sich in einigen Fällen ein regelrechtes Regime der Organisationen<br />
etabliert, das in der Forschung seit einiger Zeit unter Begriffen wie<br />
„world culture“, „Technokratie“ oder „Internationalisierung bürokratischer<br />
Herrschaft“ beschrieben und problematisiert wird. Über die Logiken und<br />
Effekte dieser institutionellen Verdichtung in Kontexten der Intervention<br />
wissen wir jedoch noch wenig. Ziel dieser Veranstaltung war es, sich mit<br />
den dichten institutionellen Räumen der Intervention in explorativer Absicht<br />
näher zu befassen und u.a. folgende Fragen zu diskutieren: Welche<br />
Arten von organisatorischen Akteuren können wir im Kontext von Interventionen<br />
unterscheiden und wie interagieren diese? Welcher Logik (Markt,<br />
Hierarchie, Netzwerk) folgen die inter-organisationellen Beziehungen und<br />
welche Widersprüche ergeben sich hieraus? Was sind die Effekte der Proliferation<br />
von Organisationen auf den Staat?<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
64
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
10.30-<br />
10.45 Uhr<br />
10.45-<br />
11.30 Uhr<br />
11.30-<br />
12.15 Uhr<br />
Klaus Schlichte, Universität Bremen<br />
Max Weber in Mosambik. Zur Dialektik formaler Rationalisierung<br />
12.15-<br />
13.15 Uhr<br />
13.15-<br />
14.00 Uhr<br />
Werner Distler, Philipps-Universität Marburg<br />
Die Institutionalisierung von Deutungsmacht in Postkonfliktgesellschaften<br />
14.00-<br />
14.45 Uhr<br />
14.45-<br />
15.30 Uhr<br />
15.30-<br />
16.00 Uhr<br />
16.00-<br />
16.15 Uhr<br />
16.15-<br />
17.00 Uhr<br />
17.00-<br />
18.00 Uhr<br />
danach<br />
Einführung in das Schwerpunktthema<br />
Stephan Hensell, Universität Hamburg<br />
Die dichten institutionellen Räume der Intervention<br />
Mittag<br />
Kai Koddenbrock, Universität Bremen<br />
Widerstand und Intervention: Formen der Kritik und<br />
die Produktivität ihrer Blindstellen<br />
Stefanie Wodrig, GIGA Hamburg<br />
Interventionsdiskurse. Burundi und Zimbabwe als<br />
Arenen regionaler Politik"<br />
Abschlußdiskussion<br />
Pause<br />
Themenoffener Teil<br />
Manuel Winkelkotte, Humboldt-Universität zu Berlin<br />
Symbolische Kämpfe im Transformationsprozess<br />
der palästinensischen Nationalbewegung<br />
Organisatorisches mit SprecherInnen-Wahl<br />
Gemeinsames Abendessen<br />
65
24. Treffen des <strong>DVPW</strong> Arbeitskreises „Gewaltordnungen“<br />
„Taking Stock: Ordnungen der Gewalt heute“<br />
Vorläufiges Programm, Stand 01.08.2013<br />
Datum: 22. November 2013<br />
Beginn: 10:00 Uhr<br />
Ende: 18:30 Uhr, danach: gemeinsames Abendessen im „Cum Laude“<br />
Ort: Humboldt-Universität Berlin (weitere Angaben folgen)<br />
Organisation: Sonja Grigat (Berlin), Kai Koddenbrock (Duisburg), Florian<br />
Kühn (Berlin)<br />
Perspektiven<br />
10:00 – 11:20 Perspektiven I<br />
Wolfgang Muno, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (<strong>Politikwissenschaft</strong>):<br />
„Organized Crime, Violence and the State in Comparative Perspective“<br />
Lars Ostermeier, Technische Universität Berlin (Kriminologie):<br />
„Gewalt und Ordnung aus Sicht der Kriminologie“<br />
11:20-11:35 Kaffeepause<br />
11:35 – 13:00 Perspektiven II<br />
Daniel Bultmann, Humboldt-Universität Berlin (Soziologie)<br />
„Habitus, Feld und Macht in der Analyse bewaffneter Gruppen“<br />
Silke Oldenburg, Universität Bayreuth (Ethnologie)<br />
„Die „Off-the-record“-Kultur in Ruanda“<br />
13:00 – 14:00 Mittagessen<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Konzeptionelle Grundlagen<br />
14:00 – 15:45 Georges Batailles<br />
Michael Riekenberg, Universität Leipzig (Geschichtswissenschaft)<br />
„Die Gewaltsoziologie Georges Batailles und das Überschreiten der Ordnung“<br />
Markus Michael-Müller, Freie Universität Berlin (<strong>Politikwissenschaft</strong>)<br />
„Necrolife, Necropolitics und Souveränität. Gegenwärtige Perspektiven auf<br />
Georges Bataille.“<br />
15:45 – 16:15 Kaffeepause<br />
66
Vorschau und Rückblick<br />
16:15 – 18:00 Textdiskussion<br />
Klaus Schlichte/Teresa Koloma Beck, 2014: Gewalttheorien zur Einführung.<br />
Trutz von Trotha, 1997: Zur Soziologie der Gewalt, in: Kölner Zeitschrift für<br />
Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft 37/1997, S. 9-56.<br />
18:00 – 18:30 Interna<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Abstracts<br />
Dr. phil. Wolfgang Muno: Organized Crime, Violence and the State<br />
The war against the powerful drug cartels in Mexico has led to more than<br />
60.000 dead in the last years. Organized crime has infiltrated the state in<br />
various regions and levels through corruption and clientelism. If policemen<br />
or judges do not cooperate, they are killed – “plata o plomo”, a method introduced<br />
by Pablo Escobar in Colombia. Politicians are on the payroll as<br />
well. Experts estimate that organized crime has taken over about 70 percent<br />
of Mexican municipalities and that large amounts of drug money are<br />
used in political campaigning.<br />
Mexico is just part of an iceberg. Many states around the world face powerful<br />
criminal organizations threatening the state monopoly of violence and<br />
hence stateness itself. Colombia has been already mentioned. Despite big<br />
efforts of fighting organized crime, cartels and criminal organizations are<br />
still part of everyday life in Colombia. Drug gangs control favelas in Brazil;<br />
Honduras, Guatemala and El Salvador suffer from the maras, youth gangs,<br />
working together with drug cartels. Several Eastern European states are affected<br />
as well, like Bulgaria, Albania, Serbia or the Kosovo, not to forget Italy.<br />
Some of these countries are so damaged and infiltrated that they were<br />
labeled as “parallel states” or “Mafia states”, sometimes seen as a special<br />
sub-set of fragile and failing states.<br />
Political Science has paid little attention to these problems so far. The<br />
study of organized crime is mainly a venture of sociologists and criminologists,<br />
who concentrate on legal and organizational problems and very often<br />
neglect political issues. Conflict studies, on the other hand, concentrated<br />
so far mainly on guerrilla and rebel groups in the study of violent conflicts<br />
and fragile states.<br />
In the paper, conceptual as well as empirical aspects of organized crime<br />
and the state shall be treated. First, organized crime will be reflected conceptually,<br />
focusing on relations of organized crime groups with the state.<br />
67
Five types of relationship will be distinguished: evasion, confrontation, cooperation,<br />
corruption and state capture. Second, efforts of measuring organized<br />
crime are discussed, especially Jan Van Dijk’s Composite Organized<br />
Crime Index. And third, I will compare empirical examples from Latin<br />
America and Europe as short case studies. These regions have two characteristics<br />
in common: most of the regions’ countries are democratic, and<br />
several countries of the regions exhibit an extraordinary high level of organized<br />
crime.<br />
The overall focus of the paper is thus on enhancing our understanding of<br />
organized crime, highlighting the problem of the relationship of organized<br />
crime and the state.<br />
Daniel Bultmann: Habitus, Feld und Macht in der Analyse bewaffneter<br />
Gruppen<br />
Der Vortrag stellt einen feldtheoretischen Ansatz zur Untersuchung von<br />
Machtstrukturen und Disziplinarpraktiken in bewaffneten Gruppen vor.<br />
Kommandeure setzen äußerst zahlreiche und disparate Techniken ein, um<br />
Gehorsam unter ihren Soldaten herzustellen. Während manche Kommandeure<br />
etwa über die Zufügung von physischem Schmerz strafen, setzen<br />
andere auf mentale Umerziehung. Während manche Kommandeure stark<br />
genormte Kampfsimulationen als Trainingsform einsetzen, schicken andere<br />
ihre Soldaten ohne jegliche Vorbereitung direkt ins Gefecht. Da sich die<br />
jeweiligen Unterschiede nicht allein anhand der politisch-ideologischen<br />
Ausrichtung oder ökonomischen Verfasstheit verschiedener Gruppen erklären<br />
lassen, vertritt der feldtheoretische Ansatz die Annahme, dass die<br />
verschiedenen Disziplinarpraktiken sozial differenziert sind.<br />
Die an Pierre Bourdieu’s Feldtheorie angelehnte These besagt, dass der<br />
jeweilige Machttypus den ein Akteur ausübt mit seinem Habitus<br />
zusammenhängt. Innerhalb des sozialen Feldes einer bewaffneten Gruppierung<br />
gibt es verschiedene Habitusgruppen. Die Machtpraktiken der jeweiligen<br />
Gruppe werden durch klassifikatorische Diskurse strukturiert und geleitet,<br />
in denen das Wesen von (guten) Soldaten und Kommandeuren<br />
interpretiert wird, und die von den Akteuren im Verlauf ihres Lebens bedingt<br />
durch ihre soziale Position inkorportiert wurden. Qualitative Interviews<br />
mit Akteuren aus drei, verschiedenen Guerillaverbänden aus dem<br />
kambodschanischen Bürgerkrieg (1979-1999) legen mehrere distinkte<br />
Habitusgruppen mit jeweils eigenen Diskursen und korrespondierenden<br />
Machtpraktiken offen. Während Kommandeure die im Feld vorherrschenden<br />
Disziplinartechniken strukturieren (z.B. das Curriculum der politischen<br />
Indoktrination, die militärischen Trainings, die Gefechtsvorbereitungen, das<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
68
System der Belohnungen und Strafen), beteiligen sich auch die untergebenen<br />
Soldaten an der Ausgestaltung, Verfestigung oder Umgehung des Disziplinarsystems.<br />
Der Ansatz liefert damit einige Antworten auf die Frage,<br />
wie Macht in bewaffneten Gruppen hergestellt und reproduziert wird. Die<br />
zugrundeliegende Theorie und Methodologie soll dabei am Beispiel zweier<br />
Kommandeursgruppen vorgestellt werden.<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Dr. des. Silke Oldenburg: Die „Off-the<br />
the-record“<br />
record“-Kultur<br />
Medien, Wissensproduktion und Herrschaftsverhältnisse sind eng miteinander<br />
verflochten. Die Rolle, die insbesondere das Radio im Verlaufe des<br />
ruandischen Bürgerkriegs (1990-1994) und speziell während des Genozids<br />
(1994) spielte, bildet das Zentrum zahlreicher Untersuchungen. Heute<br />
scheint die Medienlandschaft Ruandas auf den ersten Blick plural, und viele<br />
Fortschritte wurden erreicht. Nichtsdestotrotz wurde die Bitte „off-therecord“<br />
zu sprechen, zum Mantra meiner ethnologischen Feldforschung in<br />
Kigali.<br />
Nach dem Genozid stand Ruanda vor großen Herausforderungen in allen<br />
gesellschaftlichen Bereichen. Der Wiederaufbau des Staates, die<br />
Wiederherstellung von Souveränität sowie die Bereitstellung von Sicherheit<br />
und Recht, Wohlstand, Einheit und Versöhnung stellen nur einige der bedeutendsten<br />
Problemfelder dar, derer sich der politische Sektor mit Vision<br />
und harter Hand annahm. Mit seiner ‚modernen‘ und selbstständigen Vision<br />
von Zukunft avancierte Ruanda schnell zum „donor darling“, indem es<br />
einerseits geschickt auf die moralische Schuld der Geberländer anspielte<br />
und andererseits effizient Entwicklungsgelder im Top-down-Modus einsetzte<br />
und hierdurch beispielloses Wirtschaftswachstum erzielen sowie eine<br />
technokratische „gute Regierungsführung“ implementieren konnte.<br />
Doch die autoritäre Natur des Regimes mit seiner hierarchischen Vorstellung<br />
von Durchsetzbarkeit und Performanz eines funktionierenden Staates,<br />
wird längst nicht von allen begrüßt. Medien haben in diesem Szenario eine<br />
besondere Stellung. Aufgrund der spezifischen Geschichte, aber auch aufgrund<br />
ihrer potenziellen Kritikfähigkeit am offiziellen Herrschaftsprojekt<br />
werden sie gefürchtet und weiterhin überwacht. Der Shift von staatlicher<br />
Regulierung der Medien zur Selbstregulation sowie von Zensur zur journalistischen<br />
Selbstzensur als Ausdruck sozialer Medienverantwortung ist nur<br />
ein Beispiel der geschickten Selbstinszenierung der Regierung, die versucht,<br />
Ruandas Geschichte neu zu schreiben. Jedoch werden in diesem<br />
Versuch alternative Perspektiven und Interpretationen ausgeblendet und<br />
unterdrückt, wobei Regierungskritiker schnell im Ruf stehen, eine<br />
„Genozidideologie“ fortführen zu wollen.<br />
69
In meinem Vortrag werde ich die Schnittstellen zwischen Medien, Wissensproduktion<br />
und staatlichen Herrschaftsformen am Beispiel von Ruandas<br />
Medienlandschaft eruieren. Die gesellschaftlichen Dynamiken und der<br />
Wandel von Staatlichkeit innerhalb der letzten 20 Jahre lassen sich durch<br />
historische Kontextualisierung und eine interdisziplinäre Herangehensweise<br />
besonders gut rahmen. Die Frage nach Transformation, aber auch Zukunft<br />
des ruandischen Wegs lässt sich am Beispiel der Medien anschaulich<br />
beschreiben und analysieren.<br />
Prof. Dr. Michael Riekenberg: Die Gewaltsoziologie Georges Batailles und<br />
das Überschreiten der Ordnung<br />
In der Gewaltsoziologie im deutschsprachigen Wissenschaftsraum spielt<br />
die Gewalttheorie von Georges Bataille bis heute so gut wie keine Rolle.<br />
Dabei hatte Bataille unter dem Einfluss der zeitgenössischen Ethnographie<br />
in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts Überlegungen angestellt,<br />
die für alle, die heute in den Sozial- und Kulturwissenschaften über (körpergerichtete)<br />
Gewalt arbeiten, nach wie vor bedenkenswert sind. So reduzierte<br />
er die Analyse der Gewalt nicht auf Ordnungen, die sie repräsentiert,<br />
sondern betrachtete die Gewalt als ein Phänomen, das Ordnungen<br />
überschreitet. Oder anhand der Empfindungen, die der Anblick der Gewalt<br />
im Menschen weckt, warf er die Frage auf, wie wir überhaupt Gewalt erzählen<br />
(können), und problematisierte somit die nach wie vor stiefmütterlich<br />
behandelten, epistemologischen Grundlagen der Gewaltanalyse.<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Dr. Markus-Michael Michael Müller: Necrolife, Necropolitics und Souveränität.<br />
Gegenwärtige Perspektiven auf Georges Bataille.<br />
Das Souveränitätsverständnis von Georges Battaille und dessen Beziehung<br />
zu Gewalt ist durch die positiv stellen staatszentrierte Souveränitätsvorstellungen<br />
welche letztere vor allem auch als die Fähigkeit der Gewalteinhegung<br />
(durch Zentralisierung und Monopolisierung) begreifen radikal in<br />
Frage. Der Beitrag diskutiert gegenwärtige Beschäftigungen mit Batailles<br />
Gewaltsoziologie und deren Weiterentwicklungen, insbesondere im Hinblick<br />
auf Formen "souveräner" Gewalt jenseits der "OECD-Welt". Passt das<br />
so?<br />
70
Springer VS<br />
bundestag grundgesetz politisches system europäische union wahlen<br />
verfassung internaionale beziehungen politische theorie parteien<br />
institutionen politische kultur politische eliten parlamentarismus<br />
demokratie macht regierung verwaltung föderalismus politische so<br />
ziologie globalisierung politische kommunikation parteiensystem<br />
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Novy, Dominic Schwickert<br />
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Die mit * gekennzeichneten Preise sind unverbindliche Preisempfehlungen<br />
und enthalten die landesübliche MwSt. Preisänderungen und Irrtümer vorbehalten.
Arbeitskreis „Handlungs- und Entscheidungstheorie“<br />
Bericht über die Jahrestagung agung am 7./8. Juni 2013 in München<br />
2013 tagte der Arbeitskreis am 7. und 8. Juni in München. Lokaler Organisator<br />
war Paul W. Thurner. Insgesamt zehn Vorträge befassten sich mit<br />
dem Schwerpunktthema „Entscheidungen in und mittels Netzwerken“ sowie<br />
mit allgemeinen handlungs- und entscheidungstheoretischen Fragestellungen.<br />
Referenten:<br />
Malick Faye (Universität Oldenburg)<br />
Soziale Netzwerke im kollektiven Handeln und Entscheiden: Das Allmende-<br />
Problem einer Dörfergemeinschaft im Nordwesten Senegal<br />
Paul W. Thurner, Marcel Kiel & Micha Schneider (LMU München)<br />
Career Concerns and Strategic Leadership in the European Parliament:<br />
Committee Networks and Report Accumulation<br />
Christian H.C.A. Henning & Svetlana Petri (Universität Kiel)<br />
Networks as Determinants of Voter Behavior for Farmer and Non-farmer<br />
Population: An Estimation of Spatial Voting Model using Latent Class Analysis<br />
Micha Schneider (LMU München)<br />
Modellidentifikation in Netzwerken<br />
Susumu Shikano & Peter Meißner (Universität Konstanz)<br />
Extracting Geographical Networks from Online Network Resource: Building a<br />
Spatial Neighbourhood Matrix of Local Municipalities Using Free Online Encyclopaedia<br />
Information<br />
Markus Tepe (Universität Oldenburg)<br />
Lab-in-the-Field Experimente zur Untersuchung von Subject-Pool Effekten<br />
Johannes Raabe & Eric Linhart (Universität Kiel)<br />
Disentangling the Value of Staffing a Ministry: Party Leaders’ Evaluations of<br />
German State Ministries<br />
André Bächtiger, Lucio Baccaro & Marion Deville (Universität Luzern)<br />
Small Differences That Matter: The Impact of Discussion Modalities on Deliberative<br />
Outcomes<br />
Stephan Hartmann (LMU München)<br />
Abstimmen, Deliberieren und Wahrheit<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
72
Kamil Marcinkiewicz (Universität Hamburg)<br />
Ein Mensch, der sich hinter einem “ja” verbirgt: Analyse des legislativen<br />
Handelns der Sejm-Abgeordneten bei der Abstimmung über gleichgeschlechtliche<br />
Partnerschaften in Polen<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Jahrbuch für Handlungs- und Entscheidungstheorie<br />
Der Arbeitskreis verfügt mit dem „Jahrbuch für Handlungs- und Entscheidungstheorie“<br />
über eine periodisch erscheinende Publikation, die von den<br />
Sprechern des Arbeitskreises herausgegeben wird. Das Jahrbuch soll<br />
handlungs- und entscheidungstheoretisch Interessierten die Möglichkeit<br />
bieten, im Rahmen einer periodischen, jährlichen Veröffentlichung aktuelle<br />
Fragestellungen der Politik- und Sozialwissenschaften in einem interdisziplinären<br />
Kontext zu diskutieren. Manuskripte können jederzeit an einen der<br />
Herausgeber geschickt werden. Eingesandte Artikel werden einem Peer-<br />
Review-Verfahren mit anonymen Gutachtern unterzogen.<br />
Band 8 des Jahrbuchs mit dem Schwerpunktthema „Deliberation, Verhandeln<br />
und Informationsaggregation“ ist im Herbst 2013 im Springer VS Verlag<br />
erschienen. Er beinhaltet Beiträge von Jane Mansbridge, Claudia Landwehr,<br />
Léa Roger, Thomas Kalwitzki/Bernhard Kittel/Wolfgang<br />
Luhan/Birgit Peuker, Norbert Schöning/Paul Thurner/Martin Binder sowie<br />
Johannes Raabe. Herausgeber sind André Bächtiger, Eric Linhart und Susumu<br />
Shikano.<br />
Band 9 wird sich schwerpunktmäßig mit dem Thema „Räumliche Modelle<br />
der Politik“ befassen. Sein Erscheinen ist für Frühjahr 2014 geplant.<br />
Sprecherwahl<br />
Mit der Jahrestagung in München endete die erste Amtsperiode von Eric<br />
Linhart. Dieser wurde für weitere drei Jahre zum Sprecher des Arbeitskreises<br />
gewählt.<br />
Sprecher und Kontaktadressen des Arbeitskreises<br />
Prof. Dr. André Bächtiger (Universität Luzern), andre.baechtiger@unilu.ch<br />
Prof. Dr. Bernhard Kittel (Universität Wien), bernhard.kittel@univie.ac.at<br />
Jun.-Prof. Dr. Eric Linhart (Universität Kiel), eric.linhart@ae.uni-kiel.de<br />
Webseite und Email-Verteiler des Arbeitskreises<br />
http://www.dvpw.ch<br />
Auf der Webseite können sich Interessierte in den Email-Verteiler des Arbeitskreises<br />
eintragen.<br />
73
Arbeitskreis „Lokale Politikforschung“<br />
1. Tagungen: Jahrestagung des AK Lokale Politikforschung: „Vision Stadt:<br />
Ort demokratischer und sozialer Innovation“ vom 11.-12. 12. Juli 2013 an der<br />
Universität Münster<br />
Vom 11.-12. Juli fand in Münster die Tagung „Vision Stadt: Ort demokratischer<br />
und sozialer Innovation“ statt. Die Tagung wurdevon Annette Zimmer,<br />
Andrea Walter und Norbert Kersting in Zusammenarbeit mit den<br />
SpecherInnen des AK Lopofoorganisiert. Die mit ca. 90 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern gut besuchte Tagung diskutierte in insgesamt 7 Panels<br />
Fragen der Innovationsfähigkeit lokaler Politik mit den Schwerpunkten sozialer<br />
und demokratischer Innovationen, sozialen Dienstleistungen und<br />
nachhaltiger Politik in den Bereichen Klima, Energie und Umwelt. Im Rahmen<br />
der Tagung fand auch eine Mitgliederversammlung statt. Das Programm<br />
findet sich auf der AK-Homepage unter:<br />
https://www.dvpw.de/gliederung/ak/lokale-politikforschung/tagungencalls.html<br />
2. Neues SprecherInnengremium<br />
Im Rahmen der Lopofo-Mitgliederversammlung in Münster wurde das<br />
SprecherInnenteam neu gewählt. Als SprecherInnen fungieren zukünftig<br />
Renate Reiter (Hagen), Björn Egner (Darmstadt), Stephan Grohs (Konstanz)<br />
und Michael Haus (Heidelberg). Lars Holtkamp (Hagen) scheidet als Sprecher<br />
aus. Wir danken Lars Holtkamp herzlich für die geleistete Arbeit.<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
3. Weitere Tagungen<br />
Vom 5.-7. September 2013 fand die Jahreskonferenz der Gesellschaft für<br />
Evaluation (DeGEval) in München statt. Der Arbeitskreis Verwaltung organisierte<br />
dabei eine Session zum Thema „Komplexität erfassen, Ergebnisse<br />
verbessern? – Der Umgang mit komplexen Evaluationen in Politik und Verwaltung“.<br />
Nähere Informationen finden sich auf der Konferenz-Website der<br />
DeGEval:<br />
http://www.degeval.de/veranstaltungen/jahrestagungen/muenchen-<br />
2013/item/1440-16-jahrestagung-der-degeval-komplexit-und-evaluation<br />
Vom 11.-13. September 2013 fand in Edinburgh die EGPA-Konferenz statt.<br />
Folgende Panels hatten einen Bezug zur Lokalen Politikforschung: Die<br />
EGPA-Study Group on Regional and Local Government organisierte ein<br />
Panel zu “Local and Regional Public Sector Reform in a Time of Crisis: Driv-<br />
74
ers, Stakeholders and Impacts of Modernization from a European Comparative<br />
Perspective”.<br />
Die EGPA-Study Group on Local Governance and Democracy veranstaltete<br />
ein Panel zum Thema “Searching for the essence of local democratic governance’”<br />
Vom 28.-29. Oktober 2013 findet in Köln die Jahrestagung der Deutschen<br />
Sektion des Internationalen Instituts für Verwaltungswissenschaften zum<br />
Thema „Change-Management als Steuerungsinstrument für Entwicklungsund<br />
Veränderungsprozesse in der öffentlichen Verwaltung“ statt. Weitere<br />
Informationen finden sich unter: www.deutschesektion-iias.de.<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
4. Mitteilungen in eigener Sache<br />
Mitglieder und Interessente des AK erhalten über den LOPOFO-e-mail-<br />
Verteiler regelmäßig aktuelle Informationen. Mit der Neuwahl des Sprechergremiums<br />
wandert der Verteiler vom bisherigen Betreuer Lars Holtkamp<br />
an Stephan Grohs. Nachrichten für den Verteiler, Änderungen der<br />
bisherigen Adresse oder Neuanmeldungen schicken Sie bitte künftig an<br />
Stephan Grohs (Stephan.Grohs@uni-konstanz.de). Aktuelle Informationen<br />
zum AK finden sich auf unserer Homepage unter<br />
https://www.dvpw.de/gliederung/ak/lokale-politikforschung/start-aklokale-politikforschung.html.<br />
Mit freundlichen Grüßen, Ihr AK-Sprecherteam<br />
Björn Egner, Stephan Grohs, Michael Haus, Renate Reiter<br />
5. Kontaktdaten der SprecherInnen<br />
PD Dr. Björn Egner<br />
Technische Universität Darmstadt<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Residenzschloss, 64283 Darmstadt<br />
Tel. +49 6151 16-4590<br />
eMail: begner@pg.tu-darmstadt.de<br />
Dr. Stephan Grohs<br />
Universität Konstanz´<br />
Fachbereich Politik- und Verwaltungswissenschaft, Lehrstuhl für Vergleichende<br />
Policy-Forschung und Verwaltungswissenschaft<br />
78457 Konstanz<br />
Tel ++49 (0)7531 882756<br />
Email: stephan.grohs@uni-konstanz.de<br />
75
Prof. Dr. Michael Haus<br />
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg<br />
Institut für Politische Wissenschaft<br />
Bergheimer Straße 58<br />
69115 Heidelberg<br />
Tel. +49 (0)6221 54-2873<br />
Email: michael.haus@ipw.uni-heidelberg.de<br />
Dr. Renate Reiter<br />
FernUniversität Hagen<br />
<strong>Politikwissenschaft</strong> III: Politikfeldanalyse<br />
Universitätsstr. 33 / C<br />
58084 Hagen<br />
Tel. +49 (0) 2331-987-4624/-4844<br />
Email: renate.reiter @FernUni-Hagen.de<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
76
Arbeitskreis „Menschenrechte“<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Workshop des Arbeitskreises Menschenrechte der Deutschen Vereinigung<br />
für Politische Wissenschaft (<strong>DVPW</strong>)<br />
Menschenrechtsschutz jenseits staatlicher Grenzen:<br />
Von Rechten und Pflichten<br />
TU Darmstadt, 11. Oktober 2013<br />
10.00 - 10.30 Uhr: Begrüßung und Einführung<br />
Dr. Andrea Schapper &Dr. Sina Schüssler<br />
10.30 – 11.15 Uhr: Die Entstehung der Maastrichter Prinzipien zu Extra-<br />
territorialen ritorialen Staatenpflichten: eine Innenperspektive<br />
Dr. Thorsten Göbel (Brot für die Welt)<br />
11.30 – 12.30 Uhr Entwicklungszusammenarbeit und Menschenrechtss-<br />
schutz<br />
Leonié Wagner (Universität Frankfurt): Extraterritoriale Staatenpflichten<br />
und menschenrechtsbasierte Entwicklungszusammenarbeit: Was lange<br />
währt wird endlich gut?<br />
Andrea Kämpf & Dr. Inga Winkler (Deutsches Institut für Menschenrechte):<br />
Extraterritoriale Staatenpflichten in der Entwicklungszusammenarbeit: zwischen<br />
Anspruch und Wirklichkeit<br />
Discussant: Dr. Miao-Ling Hasenkamp (Universität Magdeburg)<br />
13.00 – 14.00 Uhr Klimapolitik und Menschenrechtsschutz<br />
Wolfgang Sterk & Nico Kreibich (Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und<br />
Energie), Dr. Jeanette Schade (Universität Bielefeld) & Timo Beiermann<br />
(Gutachter der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit): Das internationale<br />
Klimaregime und extraterritoriale Staatenpflichten: Status quo<br />
und Zukunftsperspektiven<br />
Dr. Jeanette Schade: Green Economy und menschenrechtliche Verantwortlichkeiten<br />
am Beispiel eines CDM Projekts in Kenia (Olkaria)<br />
Discussant: Prof. Dr. Markus Lederer (Universität Münster), Dr. Andrea<br />
Schapper (Technische Universität Darmstadt)<br />
77
14.15 – 15.15 Uhr: Frieden und Menschenrechtsschutz<br />
Sassan Gholiagha (Universität Hamburg): Das Individuum im internationalen<br />
Raum: Strafverfolgung, Schutz, und gezieltes Töten außerhalb von<br />
Staaten<br />
Dr. Sina Schüssler (Universität Marburg): Internationale Sanktionen:<br />
Schutz oder Verletzung von Menschenrechten?<br />
Discussant: Dr. Kai Hebel (University of Oxford)<br />
15.30 – 16.30 Uhr: Wirtschaft und Menschenrechtsschutz<br />
Sophie Veßel (Universität Maastricht): Extraterritorial Obligations of Importing<br />
States in the Area of Economic, Social and Cultural Rights<br />
Birgit Bahtic-Kunrath (Universität Salzburg): Investment and Labor Rights:<br />
Challenges of Qualitative Human Rights Research<br />
Discussant: Dr. Annegret Flohr (Hessische Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung)<br />
Für den AK Menschenrechte<br />
Malte Brosig, Universität Witwatersrand<br />
Miao-Ling Hasenkamp, Universität Magdeburg<br />
Anja Mihr, Universität Utrecht<br />
Andrea Schapper, TU Darmstadt<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
78
Arbeitskreis „Migrationspolitik“<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Neuerscheinungen:<br />
Jahrbuch Migration 2012/13<br />
Im Herbst 2013 ist der vom den Sprecherinnen und Sprechern des AK<br />
Migrationspolitik herausgebene Sammelband „Migrations- und Integrationspolitik<br />
im europäischen Vergleich“ als Jahrbuch Migration 2012/13 im<br />
Lit-Verlag (Berlin/Münster) erschienen. Autorinnen und Autoren des Bandes<br />
sind u.a. Katja Lindner (Leipzig) zur Temporärisierung internationaler<br />
Arbeitsmigration in die EU. Die Saisonarbeiterrekrutierung und zirkulären<br />
Migration sowie deren sozialen Konsequenzen am Beispiel Spaniens,<br />
Fessum Ghirmazion (Frankfurt) zur Arbeitnehmerfreizügigkeit für MOE-<br />
Staaten: Eine vergleichende Analyse der Entscheidungsprozesse in<br />
Deutschland und Großbritannien, Claudia Hartmann-Hirsch (Luxemburg)<br />
zu den Grenzen und Nischen nationalstaatlicher Lenkungsmöglichkeiten<br />
dargestellt am Beispiel des Kleinstaats Luxemburg, Ilker Ataç (Wien) zur<br />
diskursiven Konstruktion von Flüchtlingen und Asylpolitik in Österreich seit<br />
2000, Jan Schneider (Berlin) zur Politik der Rückkehrunterstützung: Europäische<br />
Harmonisierungsbarrieren und nationalstaatliche Komplexität, Till<br />
Kathmann (Bremen) zu den Konzepten zur zirkulären Migration, Ulrike<br />
Hoffmann (Salford, UK) zur Frage „Können Pro-Migranten-Gruppen Einfluss<br />
auf die EU-Asyl- und Migrationspolitik ausüben? Wie Ressourcenabhängigkeit<br />
über politische Einflussnahme auf EU-Ebene bestimmt“, Désirée Kleiner-Liebau<br />
(Freiburg) zu Bildung und Integration in Spanien, Sebastian<br />
Ennigkeit (Freiburg) über die französische Integrationspolitik und den Umgang<br />
mit kulturell-religiöser Vielfalt. Ein Beitrag zur Debatte um die Konvergenz<br />
nationaler Integrationspolitiken in Europa, Marion Noack (Wien)<br />
zur Rolle migrantischer Selbstorganisationen in der Entwicklung einer gemeinsamen<br />
europäischen Integrationspolitik sowie Ursula Birsl und Bettina<br />
Westle (Marburg) zu Bürgerschaft und Demokratie in der Migrationsgesellschaft.<br />
Der Band ist aus der AK-Tagung am Max-Planck-Institut zur Erforschung<br />
multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften 2011 in Göttingen<br />
entstanden.<br />
Band 1 der Reihe ‚Migrationspolitik’ im Springer VS Verlag: Migration und<br />
Demokratie.<br />
Im Frühjahr 2014 erscheint als Band 1 in der neuen Buchreihe ‚Migrationspolitik’<br />
im Springer VS Verlag der Sammelband „Migration und Demokratie“.<br />
Das Buch liefert eine erste Bestandsaufnahme der vielfältigen Verbindungen<br />
von Migration und Demokratie und gibt Anstösse für die weitere<br />
konzeptionelle und empirische Erforschung des Themenfelds. Autorinnen<br />
79
und Autoren sind sowohl etablierte Migrationsforscherinnen und -forscher<br />
wie Prof. Dr. Dieter Oberndörfer (Freiburg) und Prof. Dr. Axel Schulte<br />
(Hannover) als auch Nachwuchwissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler,<br />
die das Themenfeld neu erarbeiten.<br />
Die Reihe soll Monographien und Sammelwerke umfassen, die sich theoretisch<br />
und empirisch mit den Inhalten, Strukturen und Prozessen lokaler,<br />
regionaler, nationaler und internationaler Migrations- und Integrationspolitik<br />
befassen. Ab sofort können interssierte Auorinnen und Autoren sich<br />
gerne an die Sprecherinnen und Sprecher des Arbeitskreises wenden. Die<br />
Reihe richtet sich in erster Linie an politikwissenschaftliche Arbeiten, ist<br />
aber bewusst offen auch für andere Disziplinen wie die Soziologie, Kommunikationswissenschaft,<br />
Ethnologie etc., sofern diese sich mit den politischen<br />
Aspekten von Migrations- und Integrationsprozessen befassen. So<br />
erscheint als 2. Band der Reihe der Sammelband „Kultur, Gesellschaft,<br />
Migration. Die reflexive Wende in der Migrationsforschung“, herausgegeben<br />
von Dr. habil. Heike Drotbohm (Ethnologie, Freiburg) und Prof. Dr. Boris<br />
Nieswand (Soziologie, Tübingen).<br />
Die Reihe ist insbesondere auch für herausragende Qualifikationsarbeiten<br />
offen. So wird im Rahmen der Reihe in diesem Jahr zum ersten Mal ein<br />
Dissertationspreis des Arbeitskreises an eine herausragende Promotionsarbeit<br />
aus dem Themefeld „Migration und Integration“ vergeben. Der Preis<br />
der Reihe ist nach dem Gründer des Arbeitskreises Dietrich Thränhardt<br />
benannt. Nachfolgend ist die Ausschreibung für das Jahr 2013 abgedruckt:<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
80<br />
Ausschreibung des<br />
Dietrich-Thränhardt<br />
Thränhardt-Dissertationspreises<br />
Migration ist einer der zentralen Globalisierungstrends des 21. Jahrhunderts.<br />
Entsprechend groß ist das Interesse an Fragen der politischen Regulierung<br />
und Gestaltung der weltweiten Migration, den Rechten von Migrantinnen<br />
und Migranten und der Integration von der lokalen bis zur globalen<br />
Ebene. Mit dem Dietrich-Thränhardt-Dissertationspreis möchte der Arbeitskreis<br />
Migrationspolitik der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft<br />
(<strong>DVPW</strong>) eine herausragende Doktorarbeit prämieren, die sich in<br />
besonderer Weise theoretisch und empirisch mit den Inhalten, Strukturen<br />
und Prozessen lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Migrations-<br />
und Integrationspolitik befasst. Der Preis richtet sich in erster Linie<br />
an politikwissenschaftliche Arbeiten, ist aber bewusst offen auch für andere<br />
Disziplinen wie die Soziologie, Kommunikationswissenschaft, Ethnologie<br />
etc., sofern diese sich auch mit politischen Aspekten von Migrations- und
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Integrationsprozessen befassen. Der Preis wird gemeinsam mit dem Springer<br />
VS Verlag verliehen und ist mit der Übernahme der Kosten für eine<br />
Veröffentlichung der Arbeit in der Buchreihe ‚Migrationspolitik’ im Springer<br />
VS Verlag verbunden. Die Arbeit wird durch eine Jury, die sich aus dem<br />
Sprecherteam des Arbeitskreises und Mitgliedern des wissenschaftlichen<br />
Beirats der Buchreihe zusammensetzt, ausgewählt.<br />
Über den Namensgeber des Preises<br />
Der Preis ist nach dem Gründer des Arbeitskreises „Migrationspolitik“<br />
Dietrich Thränhardt benannt. Dietrich Thränhardt war von 1980 bis 2008<br />
Professor für <strong>Politikwissenschaft</strong> an der Westfälischen Wilhelms-<br />
Universität Münster und hat in dieser Zeit die politikwissenschaftliche Migrationsforschung<br />
in Deutschland und in Europa maßgeblich geprägt. Auch<br />
nach seiner Emeritierung ist er weiterhin aktiv in der Migrationsforschung<br />
tätig, u.a. für den Mediendienst Integration in Berlin. Dietrich Thränhardt<br />
hat sich während seiner gesamten Laufbahn in besonderer Weise für die<br />
Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses eingesetzt, und auch<br />
nach seiner Emeritierung setzt er dieses Engagement unvermindert fort.<br />
Einreichungsfrist: Bewerbungen (Selbstbewerbungen sind möglich) werden<br />
mit der Bitte um je ein Exemplar der Arbeit (mit Kopie der vorläufigen Promotionsurkunde<br />
und der Gutachten) an die Sprecherinnen und Sprecher des<br />
Arbeitskreises Migrationspolitik bis zum 31. März 2014 erbeten. Voraussetzungen:<br />
Die Arbeit muss an einer deutschen oder ausländischen Hochschule<br />
als Dissertation angenommen und darf noch nicht veröffentlicht sein.<br />
Aktuelle Sprecherinnen und Sprecher des Arbeitskreises<br />
A<br />
PD Dr. Uwe Hunger, Universität Osnabrück, Prof. Dr. Roswitha Pioch, Fachhochschule<br />
Kiel, Stefan Rother, Arnold-Bergstraesser-Institut, Freiburg<br />
Kontakt:<br />
• AK Migrationspolitik: c/o PD Dr. Uwe Hunger, Universität Osnabrück,<br />
Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS),<br />
Neuer Graben 19/21 | 49069 Osnabrück | Prof. Dr. Roswitha Pioch,<br />
Fachhochschule Kiel/ University of Applied Sciences, Fachbereich Soziale<br />
Arbeit und Gesundheit, Sokratesplatz 2, 24<strong>149</strong> Kiel | Stefan Rother,<br />
Arnold-Bergstraesser-Institut, Freiburg, Windausstraße 16, 79110<br />
Freiburg | Email: migrationspolitik@yahoo.de.<br />
• VS Verlag: c/o Andreas Beierwaltes, Springer VS | Springer DE, Abraham-Lincoln-Straße<br />
46 | 65189 Wiesbaden, www.springer-vs.de<br />
81
Bericht zur Tagung für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, schaftler, 18.<br />
und 19. Juli 2013 in Münster<br />
Über die Tagung für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die<br />
am 18. und 19. Juli 2013 in Münster stattfand ist folgender Bericht von Nils<br />
Witte (Universität Bremen) 1 im Migazin 2 erschienen:<br />
EXPERTENTAGUNG<br />
Einbürgerung, Hip-Hop und Fußball<br />
Die Gesetze zur Einbürgerung werden von Politikern gemacht. g<br />
Was würde<br />
die Jugend anders gestalten? Auf einer Tagung in Münster trafen sich jetzt<br />
junge Wissenschaftler, um ihre Forschung rund um das Thema Staatsan-<br />
gehörigkeit zu diskutieren.<br />
Mehr Einbürgerungen bedeuten mehr Demokratie. Darin ist sich die Wissenschaft<br />
einig. In Münster traf sich nun der akademische Nachwuchs, um<br />
über Einbürgerung und Anerkennungskultur zu sprechen. Eingeladen hatte<br />
die Deutsche Vereinigung für <strong>Politikwissenschaft</strong>ler. 3 Das Ziel: Erkenntnisse<br />
austauschen, Wissenschaft und Praxis vernetzen. „Wir brauchen mehr<br />
Einbürgerungen“, forderte Staatssekretärin Zülfiye Kaykın, Staatssekretärin<br />
in Nordrhein-Westfalen, gleich zu Beginn der Tagung. Doch was muss dafür<br />
getan werden?<br />
Nationale Identität und Hip-Hop<br />
Hop Die Zugehörigkeitsgefühle zu Deutschland<br />
stärken, meint Germanistik-Student David Chemeta. Er erkundet die nationale<br />
Identität im deutschen Hip-Hop. „Die Rapper kämpfen in ihren Texten<br />
gegen Ausgrenzung“, so Chemeta. „Sie prangern Rassismus an“, wie in<br />
dem Titel ‚Fremd im eigenen Land’. Zugleich komme es aber zu einer positiven<br />
Identität. „In ‚Das alles ist Deutschland’ von Bushido wird Deutschland<br />
neu definiert als multikulturell“, erläutert der Sprachwissenschaftler.<br />
Diese Art der Anerkennung fehle von staatlicher Seite.<br />
Einbürgerungsfeiern Auch Kulturwissenschaftlerin Maria Jakob von der<br />
Universität Leipzig kritisiert die fehlende Sensibilität seitens des Staates.<br />
Sie reist seit zwei Jahren durch Deutschland und besucht Einbürgerungsfeiern.<br />
„Hier von Willkommenskultur zu sprechen ist deplatziert“, so Jakob,<br />
„Menschen, die vor vielen Jahren ins Land gekommen sind, kann man al-<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
1 Nils Witte ist Doktorand an der Internationalen Graduiertenschule BIGSSS in Bremen. Er<br />
forscht zum Thema Einbürgerung. Auf der beschriebenen Konferenz stellte er eigene Forschungsergebnisse<br />
vor.<br />
2 http://www.migazin.de/2013/07/23/einbuergerung-hip-hop-fussball/<br />
3 Der vollständige Titel: „Staatsbürgerschaft, Einbürgerung und Partizipation: Brauchen wir eine<br />
neue Kultur der Anerkennung?“<br />
82
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
lenfalls noch anerkennen. Willkommenskultur wäre an den Grenzen angebracht.“<br />
Auf den Feiern werde zudem häufig die wirtschaftliche Leistung<br />
der Eingebürgerten überbetont. Die kulturelle Bereicherung und die emotionale<br />
Anerkennung würden darüber vergessen. Anders als Chemeta hält<br />
sie lokale statt nationaler Identitäten für aussichtsreich. Beispielhaft zitiert<br />
Jakob einen Neubürger mit den Worten: „Im Herzen bin ich also … ein getürkter<br />
Italiener oder ein eingedeutschter Ausländer. Oder so. Ganz bestimmt<br />
bin ich eins: Ein Frankfurter.“<br />
Integration und Fußball Eine parallele Entwicklung findet Soziologe Stefan<br />
Metzger in deutschen Kreisligen. Sein Thema: Die Selbstbeschreibung<br />
von Vereinen mit Türkeibezug in Berlin und im Ruhrgebiet. „Es gibt einen<br />
klaren Trend zu lokalen Identitäten“, so Metzger. In Wuppertal wurde aus<br />
den zwei Vereinen Türkyemspor und Fenerbahçe der Turn- und Fußballclub<br />
Wuppertal. Auch hier spiele mangelnde Anerkennung eine Rolle. „Wir sind<br />
kein türkischer Verein, wir sind ein Berliner Verein“, zitiert Metzger einen<br />
Fußballer. Türkische Vereine hätten ein negatives Image. Hinter der Umbenennung<br />
steht also auch die Hoffnung auf Anerkennung.<br />
Einbürgerung und Doppelpass<br />
ppelpass Martin Weinmann vom Sachverständigenrat<br />
Migration (SVR) stellt die Bedeutung der doppelten Staatsbürgerschaft<br />
heraus. Seine Auswertung zeigt es eindeutig. Die Aufgabe der Staatsangehörigkeit<br />
ist der Hauptgrund gegen eine Einbürgerung. Im Hinblick auf unterschiedliche<br />
Herkunftsländer stellt er fest: „Für Nicht-EU-Bürger ist die<br />
rechtliche Ungleichbehandlung ein Problem.“ So dürfen EU-Bürger ihren<br />
alten Pass behalten. Menschen, die von außerhalb der EU einwandern,<br />
können das nicht.<br />
2 Tage, 16 Vorträge Insgesamt fanden gut 50 Teilnehmer aus ganz Europa<br />
den Weg nach Münster. Soziologen, Historikerinnen, und Geografen<br />
präsentierten insgesamt sechzehn Abschlussarbeiten und Promotionsprojekte.<br />
Organisator Uwe Hunger von der Universität Münster zieht eine positive<br />
Bilanz der Tagung. Es sei wichtig, dass Akademiker hin und wieder<br />
mit Vertretern aus der Praxis reden. „So verlieren wir nicht die Bodenhaftung.“<br />
Umgekehrt zeigte sich die Verwaltung offen für die Kritik der jungen<br />
Forscher. Bernhard Santel vom Integrationsministerium Nordrhein-<br />
Westfalen 4 wollte wissen: „Angenommen wir stellen Sie ein. Was würden<br />
Sie machen?“ Sein Ministerium gehörte ebenso zu den Organisatoren wie<br />
das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und das Essener Zentrum für<br />
Türkeistudien.<br />
4 Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales (MAIS).<br />
83
Herbsttagung 2014<br />
Der Arbeitskreis plant für den Herbst 2014 eine thematische offene Tagung<br />
zum Themenfeld Migration und Integration. Ein entsprechender Call<br />
for Papers mit genauem Datum und Tagungsort werden im nächsten<br />
Rundbrief sowie über unsere Homepage und Newsgroup veröffentlicht.<br />
Ideen für eine thematische Schwerpunktsetzung eines Teils der Tagung<br />
sind herzlich willkommen. Im Rahmen der Tagung wird auch der erste Dissertationspreis<br />
verliehen.<br />
Homepage und Newsgroup<br />
Die Homepage des Arbeitskreises befindet sich seit dem Sommersemster<br />
2013 auf der Internetpräsenz der <strong>DVPW</strong> (www.dvpw.de):<br />
https://www.dvpw.de/gliederung/ak/migrationspolitik.html<br />
Hier finden sich auch Informationen zu unserer Newsgroup "Migrationspolitik"<br />
bei Yahoo. Über diese Newsgroup mit rund 500 Mitgliedern werden<br />
regelmäßig Ankündigungen von Veranstaltungen (nicht nur des Arbeitskreises),<br />
Stellenausschreibungen, Call for Papers etc. versendet. Sie ist<br />
zudem interaktiv angelegt, in dem Sinne, dass Teilnehmer ohne Umwege<br />
eigene Beiträge und Ankündigungen versenden können. Per Mail an migrationspolitik-subscribe@yahoogroups.de<br />
kann man sich für die Gruppe anmelden.<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Kontakt<br />
Wichtig: Wenden Sie sich bitte für alle den Arbeitskreis und die Tagung betreffenden<br />
Angelegenheiten nicht an die einzelnen Sprecher sondern an<br />
die Email-Adresse migrationspolitik@yahoo.de.<br />
PD Dr. Uwe Hunger<br />
Universität Osnabrück,<br />
Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS)<br />
Neuer Graben 19/21, 49069 Osnabrück<br />
Email: uhunger@uni-osnabrück.de<br />
Prof. Dr. Roswitha Pioch<br />
Fachhochschule Kiel, Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit<br />
Sokratesplatz 2, 24<strong>149</strong> Kiel<br />
Email: roswitha.pioch@fh-kiel.de<br />
Stefan Rother M.A.<br />
Arnold-Bergstraesser-Institut, Freiburg<br />
Windausstraße 16, 79110 Freiburg<br />
Email: stefan.rother@abi.uni-freiburg.de<br />
84
Parlamentarische Kontrolle in<br />
Europa nach dem Lissabon-Vertrag<br />
Studien zum Parlamentarismus 19<br />
Eberbach-Born | Kropp | Stuchlik | Zeh [Hrsg.]<br />
Parlamentarische Kontrolle<br />
und Europäische Union<br />
Nomos<br />
Parlamentarische Kontrolle<br />
und Europäische Union<br />
Herausgegeben von Birgit Eberbach-Born,<br />
Sabine Kropp, Andrej Stuchlik und<br />
Wolfgang Zeh<br />
2013, 448 S., brosch., 69,– €<br />
ISBN 978-3-8487-0361-6<br />
(Studien zum Parlamentarismus, Bd. 19)<br />
Kontrolle gilt als eine der bedeutsamsten<br />
Funktionen von Parlamenten. Ihre Wirksamkeit<br />
wurde jedoch in den vergangenen<br />
Dekaden angesichts der vertieften Europäischen<br />
Integration zunehmend in Frage<br />
gestellt. Im Nachgang des Lissabon-<br />
Vertrages untersucht der Band unterschiedliche<br />
Kontrollkonzepte und -dimensionen<br />
parlamentarischen Handelns im<br />
europäischen Mehrebenensystem. Im<br />
Mittelpunkt steht die Frage, inwieweit<br />
sich der häufig behauptete Einfluss- und<br />
Kontrollverlust der Parlamente in Europa<br />
eher als Funktionswandel darstellt. Die<br />
Beiträge zeigen, dass wir es weniger mit<br />
einem Niedergang, sondern mit einer<br />
Anpassung der Legislativen an veränderte<br />
Bedingungen zu tun haben.<br />
Bestellen Sie jetzt telefonisch unter 07221/2104-37.<br />
Portofreie Buch-Bestellungen unter www.nomos-shop.de/20919
Arbeitskreis „Politik und Geschichte“<br />
Tagung<br />
Das 2. Passauer Symposium Geschichtspolitik machte die <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
als erinnerungspolitischen Akteur zum Thema eines intensiven Gedankenaustausches<br />
über die Frage, wie die VertreterInnen des Faches<br />
nach 1945 mit der eigenen Rolle in der Zeit des Nationalsozialismus umgingen.<br />
Zum dritten Mal in der Geschichte der <strong>DVPW</strong>, nach Hannover<br />
1991 und Tübingen 2012, stellte sich die Disziplin der schwierigen Erinnerung<br />
an diese Vergangenheit. Denn wie sich an der öffentlichen Diskussion<br />
um die Rolle Theodor Eschenburgs gezeigt hatte, gab es nach dem Ende<br />
des Zweiten Weltkriegs eben keine „Stunde Null“, bei der die <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
als Demokratiewissenschaft neu aus der Taufe gehoben wurde.<br />
Statt dessen existierten, wie in anderen Bereich auch, eine Reihe personeller<br />
wie inhaltlicher Kontinuitäten. Diese standen auf der Passauer Tagung<br />
am 28. und 29. Juni 2013 im Fokus der Beiträge und Diskussionen. Im<br />
Kern ging es dabei um die Frage, nach welchen Maßstäben wir das Wirken<br />
des Faches während der Diktatur heute beurteilen können, dürfen, beziehungsweise<br />
soll(t)en.<br />
Die Konzeption des Symposiums, das vom Arbeitskreis in Kooperation mit<br />
dem Vorstand der <strong>DVPW</strong> und mit großzügiger Unterstützung seitens der<br />
Universität Passau veranstaltet wurde, war von Anbeginn darauf ausgerichtet,<br />
kein „Tübingen-II“ zu bieten. Das Wirken von Theodor Eschenburg verknüpft<br />
mit der Frage, ob die <strong>DVPW</strong> ihren Wissenschaftspreis nach ihm<br />
weiterhin benennen möchte, bildete lediglich den Rahmen für die Diskussion.<br />
Die eingeladenen Vortragenden waren in erster Linie dazu aufgefordert,<br />
sich aus einer grundsätzlichen Perspektive mit personellen und inhaltlichen<br />
Kontinuitäten in einer nachdiktatorischen Gesellschaft<br />
auseinanderzusetzen.<br />
Den Einführungsvortrag nutzte Anja Mihr, Utrecht, dazu, aus dem Blickwinkel<br />
der Forschung zur Transitional Justice einen weiten, disziplinübergreifenden<br />
Bogen zu spannen. Dadurch wurde deutlich, wie beschwerlich<br />
und diffizil der Aufarbeitungsprozeß nach einem Terrorregime ist. Weil Täter<br />
und Opfer immer wieder aufeinandertreffen, wir es grundsätzlich mit<br />
moralischen Fragen in bezug auf die Unterscheidung zwischen gut und böse<br />
zu tun haben und es zugleich keine verbindlichen Definitionen von Täterschaft<br />
und Opfersein gibt, dauern derartige Transitionsprozesse in der<br />
Regel sehr lange.<br />
Wie wenig die Wissenschaft in diesem Zusammenhang eine Ausnahme<br />
darstellt, zeigte der Vortrag von Matthias Berg, Berlin, anschaulich auf. Er<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
86
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
referierte über die mühsame Art und Weise, in der sich die deutsche Historiographie<br />
mit ihren Verstrickungen in den Nationalsozialismus befaßte.<br />
Auch dieses Fach, grundsätzlich prädestiniert dazu, die eigene Fachgeschichte<br />
zu erforschen, tat sich über Jahrzehnte schwer, dieses Thema<br />
überhaupt anzugehen. Noch jüngste Kontroversen liefern einen Beleg dafür,<br />
daß diese Auseinandersetzung keineswegs beendet ist. Sie verdeutlichen<br />
darüber hinaus, wie wichtig es gegenwärtig ist zu untersuchen, warum<br />
bestimmte Fragen bislang gar nicht gestellt wurden.<br />
In ihrem gemeinsamen Beitrag zu personellen Kontinuitäten von NS-Eliten<br />
in den 1950er und 1960er Jahren stimmten Sonja Begalke, Münster, und<br />
Claudia Fröhlich, Hannover, der Einschätzung von Edgar Wolfrum zwar zu,<br />
der zufolge die Bundesrepublik ein demokratisches Erfolgsmodell war, weil<br />
sich die Gesellschaft tatsächlich erfolgreich in eine demokratische wandelte.<br />
Mit dem von ihnen bewußt gesetzten Begriff des „halbierten Rechtsstaats“<br />
erweitern Begalke und Fröhlich jedoch diese Perspektive. Wir dürften<br />
nicht glauben, so ihre These, die alten Parteigänger der Nationalsozialisten<br />
seien von den durch das Grundgesetz vorgegebenen Normen und<br />
Werten überzeugt gewesen. Das neue politische System hinderte das Führungspersonal<br />
nicht, weiter alten Vorstellungen zu folgen und sich lediglich<br />
den neuen politischen Entscheidungsprozeduren zu unterwerfen. Gerade<br />
darin wird die über Jahrzehnte währende Dauer eines Transitionsprozesses<br />
deutlich, weil erst die nachfolgenden Generationen in der Lage seien, die<br />
neuen Werte zu verinnerlichen.<br />
Gerhard Göhler, Berlin, warf explizit einen Blick auf die Geschichte der <strong>Politikwissenschaft</strong>.<br />
Dabei erweiterte er insoweit die Perspektive, als er auch<br />
die Vorgeschichte des Nationalsozialismus, die Zeit der Weimarer Republik<br />
und die damalige Entwicklung des Faches mit einbezog. Deutlich arbeitet<br />
er heraus, daß es bereits mit dem Beginn der Diktatur durch die Exilierung<br />
einer Reihe von Kollegen zu Diskontinuitäten kam. Das Ende der Diktatur<br />
1945 führte für einige wenige exponierte Personen zu einem Karrierebruch.<br />
Eine Veränderung im Fach gab es zweifellos durch die Rückkehr vieler<br />
Exilierter, die neue Erfahrungen und Anstöße mitbrachten. Ungeachtet<br />
dessen arrangierten sie sich mit jenen, die in Deutschland verblieben waren,<br />
aber nicht zu den Protagonisten des Regimes gehört hatten. Eine Beurteilung<br />
des Handelns in der Diktatur könne aber nur aufgrund genauer<br />
Betrachtung des jeweiligen Einzelfalles erfolgen.<br />
Im Abendvortrag diskutierte Helmut König, Aachen, die verschiedenen Politikbegriffe<br />
und –konzeptionen, wie sie im Fach nach 1945 das Denken<br />
bestimmten. Leitete sich die Vorstellung von Politik einerseits von Moral<br />
und Humanität ab, zielten andere Auffassungen vor dem Hintergrund der<br />
87
nationalsozialistischen Diktatur auf ökonomisch verstandene Vorstellungen<br />
von Herrschaft beziehungsweise auf eine Gegenüberstellung von Totalitarismus<br />
und Demokratie. Für König steht es außer Frage, daß die <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
einen Beitrag zur Aufarbeitung der Vergangenheit leistete. Zugleich<br />
wies er kritisch auf die Begrenzungen des Demokratie- und Politikverständnisses<br />
hin und verwies auf den geringen Stellenwert, der der<br />
Shoah in allen politikwissenschaftlichen Konzeptionen eingeräumt wurde.<br />
An diesem Eskapismus gegenüber dem Nationalsozialismus habe die gesamte<br />
Profession ihren Anteil.<br />
Joachim Perels, Hannover, wurde insofern zum Stichwortgeber der nachfolgenden<br />
Podiumsdiskussion, als er sich der Elitenkontinuität über die kulturelle<br />
Erinnerung näherte. Am Beispiel der Benennung von Straßen reflektierte<br />
er über die unklaren Kriterien, nach denen eine Gesellschaft sich<br />
entscheidet, historische Personen mittels Namensgebung zu ehren. Noch<br />
deutlicher werde dieser Mangel in den Fällen öffentlicher Kritik an den<br />
Geehrten: Wie „perfekt“ müssen solche Menschen sein? An dieser Stelle<br />
wurde zugleich offensichtlich, daß mit der Umbenennung von Straßen, Kasernen<br />
etc. immer auch eine Beschädigung der vormals namensgebenden<br />
Person verbunden ist. Mit der Aberkennung des Namens drückt die Gesellschaft<br />
eben aus, dieser Mensch sei aufgrund von Fehlverhalten in der<br />
Vergangenheit nicht würdig, in dieser Form geehrt zu werden.<br />
Die anschließende Podiumsdiskussion mit Gabriele Abels, Tübingen, Joachim<br />
Perels, Hannover, Anne Rohstock, Luxemburg, und Harald Schmid,<br />
Kiel, unter der Leitung von Christian Thies, Passau, widmete sich dann<br />
nochmals explizit der Frage nach der Benennung des Theodor-Eschenburg-<br />
Preises. Selbstverständlich konnte es nicht überraschen, daß mit der Einbeziehung<br />
des Publikums zunächst die schon bekannten Positionen ausgetauscht<br />
wurden. Dieser Fokus weitete sich dann aber schnell, was auch<br />
der Bandbreite der vorher gehaltenen Tagungsbeiträge geschuldet war. In<br />
bezug auf die Person Theodor Eschenburg kristallisierte sich als weitgehender<br />
Konsens heraus, daß das Fach wie auch die Öffentlichkeit weitere<br />
historische Fakten für eine umfassende Beurteilung seiner Person wie seines<br />
Verhaltens benötigen. Thematisiert wurde auch der Entscheidungsprozeß,<br />
der dann zur Namensgebung führte. So wurden damals mehrere Preise<br />
diskutiert. Die Entscheidung für den Namensgeber war offensichtlich<br />
eher en passant getroffen worden, weil Theodor Eschenburg kurz zuvor<br />
gestorben war. Unstrittig war auf der Tagung, daß ein solcher Beschluß<br />
heute anders fallen, ein breiterer Diskussionsprozeß geführt würde. Mit<br />
Blick auf den Namen des <strong>DVPW</strong>-Wissenschaftspreises wurden darüber<br />
hinaus verschiedene Handlungsoptionen diskutiert, die hinsichtlich des<br />
weiteren Umgangs mit dem Preis möglich sind:<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
88
- am Verfahren der Preisvergabe ändert sich nichts, der Name bleibt;<br />
- der Preis wird zukünftig nur noch als Wissenschaftspreis vergeben;<br />
- der Preis wird nicht mehr nach Eschenburg, sondern nach einem noch<br />
zu suchenden Namensgeber benannt;<br />
- die <strong>DVPW</strong> verzichtet auf die Preisvergabe;<br />
- der Vorstand entscheidet sich für ein Moratorium, wartet die weiteren<br />
Forschungen ab und verleiht bis auf weiteres keinen Preis für das Lebenswerk.<br />
Sehr viele der in Passau Anwesenden konnten sich auf eine Alternative,<br />
das Moratorium, einigen im Wissen darum, damit dem Vorstand keineswegs<br />
in irgendeiner Weise bei der Entscheidung vorzugreifen. Nicht zuletzt<br />
aufgrund dieses Ergebnisses können die Tagung wie auch die abschließende<br />
Podiumsdiskussion insofern als Erfolg gewertet werden, als hier ganz<br />
offensichtlich Erkenntnisprozesse in Gang gesetzt wurden, die eine – hoffentlich<br />
– gute Grundlage für die anstehende Entscheidung des <strong>DVPW</strong>-<br />
Vorstands zur Zukunft des Wissenschaftspreises bilden.<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Personalia<br />
Im Anschluß an die Tagung fand eine Sitzung des Arbeitskreises statt. Der<br />
Kreis der SprecherInnen wurde erweitert. Dr. Nina Leonhard wurde per<br />
Kooptation zur dritten Sprecherin ernannt.<br />
Zudem entschied der Rat der SprecherInnen aufgrund knapper Personalressourcen<br />
die nächste Tagung erst in 2015 durchzuführen.<br />
Vorstand & Kontakt des Arbeitskreises<br />
Prof. Dr. Horst-Alfred Heinrich, Horst-Alfred.Heinrich@ uni-passau.de<br />
Dr. Nina Leonhard, mailto:nina.leonhard@berlin.de<br />
Dr. Harald Schmid, haraldschmid@email.uni-kiel.de<br />
Homepage des AK:<br />
https://www.dvpw.de/gliederung/ak/ak-politik-und-geschichte.html<br />
Der Arbeitskreis ist für <strong>DVPW</strong>-Mitglieder und Nichtmitglieder ebenso offen<br />
wie für Interessierte anderer Disziplinen. Bei Interesse an der Aufnahme in<br />
den E-Mail-Verteiler des Arbeitskreises bitten wir um eine entsprechende<br />
Nachricht an: pug@dvpw.de.<br />
89
Arbeitskreis „Politik und Geschlecht“<br />
Aktuelle Ankündigungen:<br />
Mitgliederversammlung des AK, 13. Februar 2014, Erlangen<br />
Die nächste Mitgliederversammlung des AK findet am 13. Februar 2014<br />
von 19.00-21.00 Uhr im Vorfeld der Jahrestagung „Feministische Kritik<br />
und Menschenrechte“ in Erlangen statt.<br />
Genauere Informationen sind dem Programm der Jahrestagung „Feministische<br />
Kritik und Menschenrechte“ zu entnehmen.<br />
Jahrestagung „Feministische Kritik und Menschenrechte“, 14.-15. 15. Februar<br />
2014, Erlangen<br />
Vom 14.-15. Februar 2014 findet die Jahrestagung des AK zum Thema<br />
„Feministische Kritik und Menschenrechte“ an der Friedrich-Alexander<br />
Universität Erlangen-Nürnberg statt. Es werden feministische Kontroversen<br />
und Ansätze zu Menschenrechten diskutiert, um sowohl bestehende Konfliktfelder<br />
als auch Potentiale einer menschenrechtsorientierten feministischen<br />
Theorie und Praxis aufzuzeigen.<br />
Folgende Themenfelder werden auf der Tagung behandelt:<br />
• Feministische Debatten um die Universalität der Menschenrechte<br />
• Sexuelle Freiheitsrechte zwischen Universalismus und Kulturrelativismus<br />
• Feministische und queertheoretische Perspektiven auf Entwicklungspolitik<br />
• Feministische Perspektiven auf geschlechtsbezogene Gewalt und<br />
Transitional Justice<br />
Das detaillierte Programm ist auf der Homepage des AK zu finden:<br />
http://www.politik-und-geschlecht.de/<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Jahrestagung „Materialität neu denken. Materialität anders denken - Femi-<br />
nistische Interventionen“, Herbst 2014<br />
Im Herbst 2014 wird eine weitere Jahrestagung des AK zum Thema „Materialität<br />
neu denken. Materialität anders denken - Feministische Interventionen“<br />
stattfinden.<br />
Der Call, der Termin sowie der Verantstaltungsort sind Ende 2014 auf der<br />
Hompage des AK zu finden: http://www.politik-und-geschlecht.de/<br />
90
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Veröffentlichungen:<br />
Folgende Publikationen erscheinen in der Buchreihe „Politik und Geschlecht“<br />
im Verlag Barbara Budrich:<br />
• Bargetz, Brigitte/ Fleschenberg, Andrea/ Kerner, Ina/ Kreide,<br />
Regine/ Ludwig, Gundula (Hrsg.): Kritik und Widerstand. Feministische<br />
Praktiken in androzentrischen Zeiten, Band 26<br />
• Hitzel-Cassagnes, Tanja/Martinsen, Franziska: Recht auf Wiedergutmachung.<br />
Geschlechtergerechtigkeit und die Bewältigung historischen<br />
Unrechts, Band 25<br />
• Dhawan, Nikita (Hrsg.): Decolonizing Enlightenment. Transnational<br />
Justice, Human Rights and Democracy in a Postcolonial World,<br />
Band 24<br />
Folgende Publikation erscheint in der Buchreihe „Politik und Geschlecht<br />
kompakt“ im Verlag Barbara Budrich:<br />
• Holland-Cunz, Barbara: Die Natur der Neuzeit. Eine feministische<br />
Einführung. Band 1<br />
Der AK freut sich über Ideen und Konzepte für weitere Monographien sowie<br />
für kompakte Lehrbücher, die in Teilgebiete der feministischen <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
einführen und in der neuen Serie „Politik und Geschlecht<br />
Kompakt“ erscheinen können. Ansprechpartnerin im Sprecherinnenrat ist<br />
Nadja Meisterhans (Nadja.Meisterhans@sowi.uni-giessen.de).<br />
Kontakt zum Sprecherinnenrat:<br />
Imke Leicht, M.A.<br />
Lehrstuhl für Menschenrechte und MenschenrechtspolitikInstitut für Politische<br />
Wissenschaft, Universität Erlangen-Nürnberg<br />
Bismarckstr. 1, D-91054 Erlangen<br />
Tel.: +49-(0)9131 85-23272<br />
Fax: +49-(0)9131 85-22371<br />
Email: imke.leicht@fau.de<br />
http://www.polwiss.uni-erlangen.de/professuren/menschenrechte/<br />
Dr. Christine Löw<br />
Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />
Fachbereich Gesellschaftswissenschaften<br />
Institut für Gesellschafts- und Politikanalyse<br />
Campus Westend – PEG, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt<br />
Tel. +49-(0) 69 798-36609<br />
Email: Loew@em.uni-frankfurt.de<br />
91
Dr. Nadja Meisterhans<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Justus-Liebig-Universität Gießen<br />
Karl-Glöckner-Str. 21 E, 35394 Gießen<br />
Tel. +49-(0)641 99-23071<br />
Nadja.Meisterhans@sowi.uni-giessen.de<br />
http://www.uni-giessen.de/cms/fbz/fb03/institute/institut-furpolitikwissenschaft/<br />
Katharina Volk<br />
Justus-Liebig-Universität Gießen<br />
Arbeitsstelle Gender Studies<br />
Karl-Glöckner-Str. 21 H, 35394 Gießen<br />
Tel: +49-(0)641-99-23140<br />
Fax: +49-(0)641-9923148<br />
Mail: Katharina.Volk@sowi.uni-giessen.<br />
http://www.uni-giessen.de/genderstudies/<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
92
Arbeitskreis „Politik und Kultur“<br />
Herzliche Einladung zur nächsten Tagung im Frühjahr 2014, die der Arbeitskreis<br />
„Politik und Kultur“ in Zusammenarbeit mit der Themengruppe<br />
„Transkulturell vergleichende Politische Theorie“ durchführen wird:<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Krieg und Frieden<br />
Termin: 1.-2. April 2014<br />
Ort: Georg-August-Universität Göttingen<br />
Folgende Beiträge stehen auf dem Programm der Tagung:<br />
Konrad Göke (München)<br />
Die Krise der Aufklärung und die Geburt des modernen Bellizismus. Der<br />
Wandel vom instrumentellen zum essentiellen Kriegsverständnis<br />
Peter Nitschke (Vechta)<br />
Clausewitz ohne Ende - Oder die Existenzialität des Krieges<br />
Sina Birkholz (Bielefeld)<br />
Cultures of Violence. Comparing justifications and legitimacy of police violence<br />
in four transition countries<br />
Klaus Schlichte (Bremen)<br />
Die Legitimität bewaffneter Gruppen<br />
Sebastian Huhnholz (München)<br />
Sieg und Frieden? Imperiale Facetten demokratischer Friedenskultur<br />
Ulrike Spohn (Münster)<br />
Kriegstreiberin Religion? Überlegungen zum Verhältnis von Religion und<br />
Gewalt<br />
Ringo Wagner (Magdeburg)<br />
Stalins Theorie von der Unvermeidbarkeit von Kriegen zwischen kapitalistischen<br />
Staaten und die Anfänge des Wehrsports in der DDR<br />
Mischa Hansel (Köln)<br />
Gibt es eine konservative Friedens- und Konfliktforschung? Überlegungen<br />
zum Verhältnis von Krieg und Frieden im Werk Edward Luttwaks<br />
Christoph Weller (Augsburg)<br />
Der „Frieden“ und der „Krieg“ der Friedensforschung. Beobachtungen des<br />
konzeptionellen Wandels einer politischen Wissenschaft bei der Bearbeitung<br />
von Krieg und Frieden<br />
Herfried Münkler (Berlin)<br />
Öffentlicher Abendvortrag zum Thema der Tagung (am 1. April)<br />
93
Für den Herbst 2014 plant der Arbeitskreis eine Tagung, zu der mit folgendem<br />
CALL FOR PAPERS ebenfalls herzlich eingeladen wird:<br />
Demokratie und das Soziale Netz: Wandel oder Stillstand?<br />
Termin: 9.-10. Oktober 2014<br />
Ort: Universität Augsburg<br />
Die zunehmende Verbreitung des Internets Anfang der 1990er Jahre und<br />
mehr noch die gesteigerte Reziprozität des Internets durch das Aufkommen<br />
des Sozialen Netzes blieben nicht ohne Folgen für die Öffentlichkeit<br />
und damit letzten Endes auch für die Demokratie.<br />
Wo die Wahrnehmung des Internets und des Sozialen Netzes in der Öffentlichkeit<br />
positiv geprägt ist, verbindet sich diese Einschätzung in aller Regel<br />
mit der Erwartung, dass diese Erweiterung der Öffent-lichkeit einen positiven<br />
Einfluss auf die Demokratie haben müsse. Diese Wahrnehmung findet<br />
sich vor allem in westlich-repräsentativen Demokratien und spätestens seit<br />
dem Arabischen Frühling auch in Autokratien. Andererseits wird von mahnenden<br />
Stimmen aber auch darauf verwiesen, dass dieses Medium auch<br />
ungeahnte Möglichkeiten der Überwachung biete, die die vermeintliche<br />
Freiheit des Kommunizierens in ihr Gegenteil verkehren könne, Pluralität in<br />
Scheinpluralität wandele und so Beherrschung sowie Steuerung der Öffentlichkeit<br />
in bisher unbekannten Maße ermögliche.<br />
Die emanzipatorischen Potentiale des Netzes werden überschätzt, so<br />
Morozov in seinem neuesten Buch von 2013 und es wird vor allem übersehen,<br />
welche antiemanzipatorischen Potentiale in ihm liegen. Die diskutierten<br />
Stichworte Sous- und Coveillance zeigen auf jeden Fall an, dass im<br />
Gegensatz zu den emanzipatorischen Interpretationsansätzen dieser Phänomene<br />
eher die Gefahr einer Tyrannei der Mehrheit durch sie drohe. Somit<br />
fällt die Beurteilung der neuen Möglichkeiten der Online-<br />
Kommunikation ambivalent aus: So sehr es einerseits zu begrüßen ist,<br />
dass nun jeder Herr seines Kommunikations- und Informationsstromes ist<br />
oder sich zumindest so fühlen kann, so sehr gilt es andererseits zu bedenken,<br />
dass hier durchaus die Gefahr besteht, sich in einer Blase des<br />
Immergleichen zu bewegen und so die Bestätigung der eigenen Meinungen<br />
und Vorurteile droht. Damit stellt der Verblendungszusammenhang, um eine<br />
Formulierung Horkheimers und Adornos aufzugreifen, zumindest eine<br />
latente Gefahr dar, der man sich als aufgeklärter Internetnutzer zumindest<br />
bewusst sein sollte.<br />
Die Implikationen und Konsequenzen dieser ambivalenten Potentiale des<br />
Internets und des Sozialen Netzes für die Demokratie und eine – wie auch<br />
immer – gewandelte Öffentlichkeit sollen auf der Tagung dargestellt und<br />
kritisch diskutiert werden.<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
94
Es sind sowohl theoretische wie auch empirische Beiträge willkommen.<br />
Mögliche Tagungsthemen könnten u.a. sein:<br />
- Neue Medien - neue Öffentlichkeit<br />
- Demokratie 2.0<br />
- Sur-, Sous- und Coveillance: Chancen und Risiken der verschiedenen<br />
Kontrollformen<br />
- Panoptikum 2.0<br />
- Politische Bildung und soziales Netz<br />
- Medienkompetenz und politische Öffentlichkeit<br />
- Exklusion und Inklusion durch das Soziale Netz<br />
- Google, Facebook etc. – die Rolle der großen Internetkonzerne und ihre<br />
Bedeutung für das politische System<br />
- Politiker im Netz: Erweiterung der Demokratie und Chancen zur Bürgerbeteiligung?<br />
Bitte senden Sie Vortragsvorschläge (max. 500 Wörter) bis zum<br />
31. Januar 2014 an Dr. Tobias Bevc (tobias.bevc@phil.uni-augsburg.de)<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Publikationen<br />
Der Tagungsband zur Münchner Tagung vom Herbst 2011 ist soeben erschienen:<br />
Markus Kink / Janine Ziegler (Hg.): Staatsansichten - Staatsvisionen. Ein<br />
politik- und kulturwissenschaftlicher Querschnitt (Studien zur visuellen Politik,<br />
Bd. 8) Münster 2013.<br />
Der Band zur Tagung „Die andere Seite der Politik. Theorien kultureller<br />
Konstruktion des Politischen“ vom Frühjahr 2013 wird zur Zeit vorbereitet.<br />
Die Herausgeber sind Wilhelm Hofmann und Renate Martinsen.<br />
Neue Internet<br />
ternet-Präsenz<br />
Aktuelle Informationen zum Arbeitskreis „Politik und Kultur“ finden Sie<br />
jetzt auf der Homepage der <strong>DVPW</strong>:<br />
https://www.dvpw.de/gliederung/ak/politik-und-kultur.html<br />
Sprecher des Arbeitskreises:<br />
apl. Prof. Dr. Wolfgang Bergem<br />
Bergische Universität Wuppertal, Fachbereich G – <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Gaußstr. 20, 42119 Wuppertal, E-Mail: bergem@uni-wuppertal.de<br />
Prof. Dr. Samuel Salzborn<br />
Georg-August-Universität Göttingen, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen<br />
E-mail: samuel.salzborn@sowi.uni-goettingen.de<br />
95
Arbeitskreis „Politik und Religion“<br />
A. Veröffentlichungen des Arbeitskreises:<br />
Die Ergebnisse der Jahrestagungen und andere einschlägige Studien erscheinen<br />
in der Schriftenreihe „Politik und Religion" des Arbeitskreises, die<br />
im Springer VS-Verlag verlegt wird.<br />
Publikationen (Auswahl):<br />
Ines-Jacqueline Werkner/Oliver Hidalgo (Hrsg.): Religionen – Global Player<br />
in der internationalen Politik? Wiesbaden 2014 (i. E.).<br />
Oliver Hidalgo/Holger Zapf/Ahmet Cavuldak/Philipp Hildmann (Hrsg.):<br />
Demokratie und Islam. Theoretische und empirische Studien, Wiesbaden<br />
2013 (i. E.).<br />
Ines-Jacqueline Werkner/Antonius Liedhegener (Hrsg.): Europäische Religionspolitik.<br />
Religiöse Identitätsbezüge, rechtliche Regelungen und politische<br />
Ausgestaltung, Wiesbaden 2013.<br />
Gert Pickel/Oliver Hidalgo (Hrsg.): Religion und Politik im vereinigten<br />
Deutschland. Was bleibt von der Rückkehr des Religiösen? Wiesbaden<br />
2013.<br />
Antonius Liedhegener/Ines-Jacqueline Werkner (Hrsg.): Religion zwischen<br />
Zivilgesellschaft und politischem System. Befunde – Positionen – Perspektiven,<br />
Wiesbaden 2011.<br />
Interessierte Autorinnen und Autoren sind eingeladen, Buchmanuskripte<br />
zur Veröffentlichung in dieser Schriftenreihe einzureichen. Die Arbeiten<br />
sollten eine sozialwissenschaftliche Fragestellung verfolgen und thematisch<br />
im Bereich „Politik und Religion“ angesiedelt sein. Alle Bände der<br />
Reihe werden seit 2012 einem peer-review Verfahren unterzogen. Weitere<br />
Auskünfte erteilen die Herausgeber, Antonius Liedhegener und Ines-<br />
Jacqueline Werkner.<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
B. Tagungen<br />
1. Herzliche Einladung zum Panel „Der lange Schatten der Religion in Eu-<br />
E<br />
ropa. Einflüsse der religiösen und konfessionellen Prägung auf politische<br />
Orientierungen und politisches Verhalten: transnationale und regionale<br />
Vergleiche I und II“ auf der Jahrestagung der Sektion Vergleichende Poli-<br />
tikwissenschaft „Politik, Region(en) und Kultur in der vergleichenden Poli-<br />
tikwissenschaft“ vom 9.-11.10.2013 an der Universität Leipzig in Kooperation<br />
mit dem AK Wahlen und politische Einstellungen.<br />
lungen.<br />
96
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Programm<br />
Leitung der Panels: Prof. Dr. Antonius Liedhegener (Luzern)/Prof. Dr. Ulrich<br />
Rosar (Düsseldorf)<br />
I. Freitag, 11.10.2013, 9-11 Uhr<br />
Block 1<br />
Wahlen & Parteibindung<br />
Religiöse Pluralisierung und Wählerverhalten im christlichen chen Europa (Mira<br />
Hassan/Pascal Siegers)<br />
Glaube, Werte, CDU? Religiosität und Wertorientierungen als Determinann-<br />
ten der Parteiidentifikation von Zuwanderern und ihren Nachkommen in<br />
Deutschland (Stephanie Müssig)<br />
Block 2<br />
Policies<br />
Die moralpolitische Konfliktlinie: Zwischen liberalen und konservativen<br />
Perspektiven in Religion und Politik (Anja Hennig)<br />
Zur Lobbyarbeit der muslimischen Organisationen in Deutschland (Ufuk<br />
Olgun)<br />
11-11.30 Uhr: Kaffeepause<br />
II. Freitag, 11.10.2013, 11.30<br />
1<br />
1.30-13.30 13.30 Uhr<br />
Block 3<br />
Identität<br />
Symphonia und Toleranz: Religion und Identität in Russland und Tatarstan<br />
(Julia Gerlach)<br />
Europas religiöser Demos? Der Zusammenhang zwischen politischer Iden-<br />
tität und Religion in Westeuropa (Margarete Scherer)<br />
Block 4<br />
Zivilgesellschaft<br />
Das Makro-Mikro<br />
Mikro-Puzzle der Säkularisierung – oder: warum haben säkula-<br />
risierte Gesellschaften mehr Sozialkapital, obwohl religiöse Menschen so-<br />
s<br />
zial aktiver sind? (Sigrid Roßteutscher/Richard Traunmüller)<br />
Kultur oder Struktur in unterschiedlichen Kontexten: Religion und soziale<br />
Partizipation in europäischen Gesellschaften<br />
schaften (Katarzyna Lasinska)<br />
Für weitere Informationen und zum genauen Veranstaltungsort an der Universität<br />
Leipzig sehen Sie bitte auf unsere Homepage.<br />
97
2. Ankündigung und Call for Papers für die Kooperationstagung „Christen-<br />
tum und Islam als politische Religionen – Ideenwandel im Spiegel geselll-<br />
schaftlicher Konflikte“ mit der Themengruppe Transkulturell vergleichende<br />
politische Theorie und der Hanns-Seidel<br />
Seidel-Stiftung Stiftung (HSS) vom 23.-25. Juli<br />
2014 im Bildungszentrum Wildbad Kreuth.<br />
Religiöse Gedankengebäude repräsentieren nicht nur – wie es die Selbstinterpretation<br />
nahelegt – überzeitliche Wahrheiten, sondern sind ebenso<br />
als Produkt soziohistorischer Entwicklungen aufzufassen. Insofern erscheint<br />
es wissenschaftlich äußerst relevant, das Zusammenspiel von gesellschaftlichen<br />
Herausforderungen einerseits und den von den Religionen<br />
erbrachten ideellen Anpassungsleistungen und Gestaltungsversuchen andererseits<br />
zu untersuchen. Mit dieser Themenstellung bewegt sich die Tagung<br />
grundsätzlich in einem interdisziplinären Feld, das für Historiker,<br />
Theologen, Soziologen und <strong>Politikwissenschaft</strong>ler offen ist; der Schwerpunkt<br />
liegt aber auf der politischen Dimension, sind die Religionen doch<br />
nicht zuletzt deswegen politisch, als sie Relevanz für die Legitimität kollektiv<br />
verbindlicher Entscheidungen entfalten. Ganz allgemein geht es den<br />
Veranstaltern darum, wie sich soziale Rahmenbedingungen auf die (Weiter-<br />
)Entwicklung von politisch-religiösen Ideen auswirken, welche Parallelen<br />
und Divergenzen sich dabei zwischen Christentum und Islam abzeichnen<br />
und welches Potential die beiden Religionen sowohl als Brandbeschleuniger<br />
wie zur Deeskalation politischer Konflikte besitzen.<br />
Vorträge (die mit einem 1-2 Seiten langen Abstract vorzustellen sind) werden<br />
zu folgenden vier Themenbereichen erbeten:<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
a) Der Begriff ,politische Religion‘ und die Analyse von ‚Ideenwa<br />
Ideenwandel<br />
del‘<br />
Über den von Eric Voegelin und Raymond Aron in totalitarismuskritischer<br />
Perspektive geprägten Begriff der Politischen Religion hinaus nimmt die<br />
Tagung die Vielschichtigkeit der Verbindungslinien zwischen Religion und<br />
Politik ins Visier. In dieser Hinsicht gilt es nicht nur, die theoretischen Konzepte<br />
(Politische Theologie im Sinne von Carl Schmitt und Jan Assmann, Zivilreligion,<br />
Theo-Demokratie etc.), die in Übereinstimmung und Distanz zur<br />
,politischen Religion die wechselseitige Bedeutsamkeit von Religiösem<br />
und Politischem bezeichnen, auf ihren heuristischen Gehalt zu überprüfen,<br />
sondern zugleich zu reflektieren, dass auch in säkularisierten Gesellschaften<br />
eine politisch-öffentliche Rolle der Religion(en) keineswegs ausgeschlossen<br />
ist. Erst auf dieser Basis erscheint es im Anschluss zielführend,<br />
die historischen Veränderungen in den politischen Implikationen und<br />
Interpretationen der christlichen und islamischen Botschaft ebenso umfassend<br />
wie systematisch zu bestimmen. Integraler Bestandteil jenes vor-<br />
98
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
geschalteten theoretischen Blocks zu den politischen Religionen ist zudem<br />
die methodische Dimension, unter der sich Untersuchungsmöglichkeiten<br />
zum ‚Ideenwandel‘ im Christentum und Islam in synchroner und diachroner<br />
Weise erschließen lassen.<br />
b) Ideenwandel im Christentum<br />
Im Hinblick auf die Geschichte des Christentums interessiert zunächst die<br />
Entwicklung von der apokalyptischen, apolitischen, radikal pazifistischen<br />
Ausrichtung im Urchristentum über die Neufassungen bei Tertullian oder<br />
Origenes hin zur konstantinischen Wende sowie zur ersten systematisch<br />
aus den Evangelien herausgearbeiteten politischen Doktrin in Augustinus’<br />
De Civitate Dei (die das zur römischen Staatsreligion avancierte Christentum<br />
gegen heidnische Verdikte verteidigte). Mit Augustinus’ Trennung zwischen<br />
himmlischer und weltlicher Sphäre keimte in der Folge auch die<br />
Frage nach dem richtigen Verhältnis zwischen geistlicher und weltlicher<br />
Macht auf, die sich im mittelalterlichen Europa zu einem politischen Konflikt<br />
erweiterte, der wiederum im Investiturstreit zwischen 1076 und 1122<br />
seinen Höhepunkt fand. Weitere relevante Themengebiete aus dieser Epoche<br />
wären die religiöse Rechtfertigung der Kreuzzüge oder die historischen<br />
Transformationen der Toleranzidee und -praxis. Wie sehr die sozialgeschichtlichen<br />
Herausforderungen die im Namen des Christentums lancierten<br />
politischen Positionierungen imprägnierten, lässt sich selbstverständlich<br />
auch im Zusammenhang mit der Reformation, den innerchristlichen<br />
Religionskriegen oder der Replik auf die Religionskritik der Aufklärungsphilosophie<br />
rekapitulieren. Ebenso stehen die modernen Entwicklungen, als<br />
das (katholische) Christentum zunächst als Forum der Reaktion gegen die<br />
universalen Ideen der Menschenrechte und der Demokratie fungierte, bevor<br />
im Zuge des Aggiornamento eine Annäherung erfolgte, die heute in das<br />
verbreitete (Vor-)Urteil eines exklusiven demokratischen Grundcharakters<br />
des Christentums überging, im Fokus des Tagungsthemas. Mit Sicherheit<br />
lohnend wäre überdies eine Auseinandersetzung mit den politischen Idealen<br />
der Befreiungstheologie oder der Evangelikalen.<br />
c) Ideenwandel im Islam<br />
Auch die islamische Ideengeschichte weist im Kontext von politischen und<br />
gesellschaftlichen Herausforderungen spannende Entwicklungen auf: Hierzu<br />
zählt insbesondere die Ideologisierung und politische Indienstnahme<br />
der Religion vor dem Hintergrund der mit der schnellen Expansion des<br />
Omayyadenreichs entstandenen soziopolitischen Konflikte, die sich in der<br />
Formulierung quietistischer Standpunkte gegenüber der weltlichen Herrschaft<br />
oder aber ihrer grundsätzlichen Delegitimierung, wie zeitweise in<br />
der Schi‘a, fortsetzte. Spuren hinterlassen haben jedoch auch die pragma-<br />
99
tischen Probleme in Folge des Expansionsprozesses – so etwa bei der Frage,<br />
welche Andersgläubigen unter die schutzbefohlenen ahl al-kitab zu<br />
subsumieren seien. Die fortwährende Krise des Kalifats und der Zerfall des<br />
islamischen Großreichs in verschiedene Herrschaftsgebiete verlangte im<br />
Laufe der Jahrhunderte zudem legitimatorische Anpassungsleistungen,<br />
während immer wieder ideologisch gestützte Herrschaftsprätentionen zu<br />
entsprechenden Gegenreaktionen führten, die ebenfalls auf die Mobilisierung<br />
religiös fundierter Doktrinen setzten – so etwa im Konflikt zwischen<br />
der ‚rationalistischen‘ Mu‘tazila und den sunnitischen Rechtsgelehrten.<br />
Gleichsam das gemeinsame Dach all dieser ideenpolitischen Bestrebungen<br />
in Vergangenheit und Gegenwart bildet der heute verstärkt in die kritische<br />
Diskussion geratene Topos vom Islam als umfassender religiöser Ordnung<br />
und politischem System (din wa-dawla). Die ausgeprägte Plastizität ‚islamischer‘<br />
Ideen erschließt sich dann auch erst in den Versuchen, Antworten<br />
auf die als krisenhaft erlebte Moderne und ihre politischen wie ideologischen<br />
Herausforderungen zu finden, wie sie sich seit dem Beginn der islamischen<br />
Renaissance (an-Nahda) abzeichnen. Die Entweltlichung der<br />
Theologie sowie die Säkularisierung der Politik scheinen dabei auch<br />
gegenwärtig noch die Felder intensivster ideenpolitischer Auseinandersetzungen<br />
zu sein.<br />
d) Vergleichende Perspektiven<br />
Es liegt auf der Hand, dass die verschiedenen Kontexte von Ideenwandel<br />
zu methodisch angeleiteten Vergleichen einladen – etwa, wenn bei gleichen<br />
Ausgangsbedingungen unterschiedliche Ergebnisse zu konstatieren<br />
sind oder umgekehrt unterschiedliche Bedingungen zu gleichen Resultaten<br />
führen. Denken ließe sich beispielsweise im ersten Fall an die von Nader<br />
Hashemi vertretene These, derzufolge sich Christentum und Islam nicht<br />
wesentlich in den theologischen Fundierungsmöglichkeiten für säkulare<br />
Politiken unterscheiden, weshalb das unterschiedliche Ergebnis durch andere<br />
Einflüsse – etwa die ruinösen Konfessionskriege in Europa – erklärt<br />
werden müsste. Explizit vergleichende Perspektiven schärfen auf diesem<br />
Weg den Blick für mögliche Variablen – z.B. Institutionen, politische Konstellationen<br />
oder sozial einflussreiche Bewegungen mit ideologischer ‚Basis‘<br />
– die erst transparent machen, weshalb diese beiden monotheistischen<br />
Religionen politiktheoretisch zumindest scheinbar so divergente Ergebnisse<br />
zeitigen. Zugleich finden sich andererseits aber auch Indikatoren,<br />
die, vom Ergebnis her betrachtet, für äquifinale Prozesse von Ideenwandel<br />
sprechen, so etwa – wie vor allem Olivier Roy gezeigt hat – bei der Entstehung<br />
konservativer und moderneskeptischer Positionen. Eine dritte vergleichende<br />
Perspektive zwischen Christentum und Islam tut sich auf, sobald<br />
die (direkte und indirekte) Konfrontation beider politischen Religionen<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
100
ins Blickfeld gerät, sei es im Kontext islamischer Expansion, der Reconquista,<br />
der Kreuzzüge, der Kolonialzeit oder auch der Gegenwart, da sie nicht<br />
selten zu Kontaminationen auf ideeller Ebene geführt hat. Die Diskussion<br />
darüber, inwieweit die politischen Ideen im Christentum und Islam sich<br />
wechselseitig beeinflussen und verändern, gehört entsprechend zu den<br />
besonderen Anliegen der Veranstaltung.<br />
Wir bitten interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />
gerne aber auch der Nachbardisziplinen um die Zusendung<br />
von Vortragsvorschlägen bis zum 31. Dezember 2013 an eine der<br />
beiden folgenden Email-Adressen:<br />
PD Dr. Oliver Hidalgo<br />
oliver.hidalgo@politik.uni-regensburg.de<br />
Dr. Holger Zapf<br />
hzapf1@gwdg.de<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
3. Jahrestagung 2013 „Religionspolitik „<br />
in Bundesrepublik Deutschland und<br />
der EU vom 18.-20.4.2013 in der Katholischen Akademie Berlin<br />
Das Hauptziel der Veranstaltung war es, einem breiten Spektrum an Forschungen<br />
zur Religionspolitik eine Plattform zu bieten. Trotz der thematischen<br />
Offenheit bot das Programm dabei ein hohes Maß an Kohärenz. Als<br />
Schwerpunkte wurden das Verhältnis von Staat und Religion, der Machteinfluss<br />
der Religion auf die deutsche Innenpolitik, die Religionspolitik als<br />
Faktor der Integration sowie transnationale Vergleiche thematisiert. Im Ergebnis<br />
lässt sich festhalten, dass im Bereich der Religionspolitik mittlerweile<br />
zahlreiche politik- und sozialwissenschaftliche Forschungsansätze<br />
und -vorhaben existieren, deren weitere Vertiefung wünschenswert wäre.<br />
So bestand weitgehend Einigkeit unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern,<br />
dass sich das Forschungsfeld der Religionspolitik in Deutschland<br />
und Europa verdichtet hat. Religion scheint – speziell vor dem Hintergrund<br />
der im Zuge fortschreitender Säkularisierungsprozesse angestoßenen<br />
Kontroverse über die Legitimität und Reichweite ihrer öffentlichen Präsenz<br />
sowie unter den Rahmenbedingungen religiöser Pluralisierung – immer<br />
noch eine sehr bedeutende, wenngleich im Wandel begriffene Rolle zu<br />
spielen.<br />
C. Kontaktadressen der Sprecher des Arbeitskreises:<br />
A<br />
PD Dr. Oliver Hidalgo, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Universität Regensburg,<br />
Universitätsstr. 31, 93040 Regensburg.<br />
Email: oliver.hidalgo@politik.uni-regensburg.de<br />
101
Prof. Dr. Antonius Liedhegener, Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik<br />
(ZRWP), Universität Luzern, Frohburgstr. 3, Postfach 4466, CH-6002 Luzern,<br />
Schweiz. Email: antonius.liedhegener@unilu.ch<br />
Prof. Dr. Gert Pickel, Universität Leipzig, Professur für Kirchen- und Religionssoziologie,<br />
Martin-Luther-Ring 3, 04103 Leipzig.<br />
Email: pickel@rz.uni-leipzig.de<br />
PD Dr. Ines-Jacqueline Werkner, Institut für Politische Wissenschaft, Ruprecht-Karls-Universität<br />
Heidelberg, Bergheimer Str. 58, 69115 Heidelberg.<br />
Email: werkner@uni-heidelberg.de<br />
D. Wichtige Informationen und Hinweise<br />
Sie erreichen die Homepage des unseres Arbeitskreises unter<br />
https://www.dvpw.de/gliederung/ak/politik-undreligion/homepage.html<br />
Dort finden Sie aktuelle Hinweise zu den Publikationen<br />
und Tagungen des AK sowie ein Online-Archiv zu früheren Veranstaltungen.<br />
Interessenten, die in den Arbeitskreis aufgenommen werden möchten,<br />
können ihre Kontaktdaten auf der Homepage unter der Rubrik „Anmelden“<br />
registrieren. Sie erhalten dann zukünftig alle Informationen des Arbeitskreises<br />
per Mail.<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
102
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Arbeitskreis „Politik, Wissenschaft und Technik“<br />
Call for Papers<br />
Politische und Epistemische Autorität<br />
Workshop des AK „Politik, Wissenschaft und Technik“ in Kooperation mit<br />
dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und dem<br />
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)<br />
08. und 09. November 2013 am WZB<br />
Politische Entscheidungen sind heute ohne Berufung auf Expertise kaum<br />
noch denkbar. In der Auseinandersetzung um kollektiv verbindlichen Ordnungsentwürfe<br />
neben dem demokratischen Willen auch objektiv gegebene<br />
Sachverhalte anführen zu können, also neben politischer Autorität epistemische<br />
Autorität in Anschlag zu bringen, hat offenbar an Bedeutung gewonnen.<br />
Dies lässt sich auch anhand der Vervielfältigung von Expertennetzwerken,<br />
Think Tanks, Rating-Agenturen und Wissenschaftsbehörden<br />
auf inter- und transnationaler Ebene ablesen. Zugleich zeigt sich angesichts<br />
grenzüberschreitender „wicked problems“ – vom Klimawandel über<br />
BSE bis hin zur Finanzmarktregulierung – dass Expertise gerade dort in politische<br />
Anerkennungskonflikte gerät, wo sie am stärksten nachgefragt<br />
wird. Auch wenn der Wandel im Verhältnis von epistemischer und politischer<br />
Autorität in den vergangenen Jahren zunehmend das (Tages)-<br />
Geschehen prägt, sind seine Ursachen und Folgen für kollektive Ordnungsprozesse,<br />
Beteiligungsmöglichkeiten und demokratische Legitimation<br />
bislang kaum verstanden.<br />
Dieses Forschungsdefizit lässt sich auch darauf zurückführen, dass die<br />
Thematik quer zu etablierten Forschungsfeldern und Disziplinen liegt. Der<br />
Workshop des Arbeitskreises soll daher aktuelle Forschungsdebatten in<br />
der <strong>Politikwissenschaft</strong>, der Verwaltungswissenschaft und den Science and<br />
Technology Studies zusammenführen. Ziel ist es, auf der Grundlage konzeptioneller<br />
wie empirischer Beiträge zur neueren Autoritäts- und<br />
Expertiseforschung die Mechanismen, Bedingungen und Folgen eines<br />
Wandels im Verhältnis von Entscheidungs- und Deutungsmacht auszuloten.<br />
Mit dem wachsenden Interesse an der Unterscheidung von politischer und<br />
epistemischer Autorität verbinden sich insbesondere drei Forschungsdebatten,<br />
die derzeit noch weitgehend unverbunden nebeneinander herlaufen:<br />
So gilt erstens in den Internationalen Beziehungen und der Global<br />
Governance-Forschung die Aufmerksamkeit vermehrt der These eines „authority<br />
shifts“ von Regierungsorganisationen hin zu inter- und transnationalen<br />
Bürokratien, NGOs, Expertennetzwerken und Rating-Agenturen. Sie<br />
generieren dabei auch Verfahren und Spielregeln politischer Problemlö-<br />
103
sung. Mit diesem performativen Element von Autorität übernehmen sie –<br />
oftmals implizit – Funktionen der Norm- und Ordnungsbildung. Als Ergebnis<br />
politischer Denationalisierung gewinnen demnach nicht-majoritäre Instanzen<br />
an Einfluss, denen aufgrund eigener Expertise oder durch politischen<br />
Auftrag die Kompetenz zur autoritativen Interpretation zugeschrieben<br />
wird. In der Folge kommt es nicht nur zu Konflikten um die Allokation<br />
von Zuständig- und Verantwortlichkeiten, sondern auch zu reflexiven Anerkennungskonflikten<br />
um zugrundeliegende Gütekriterien und Standards<br />
demokratischer Legitimation. Diese Konflikte geben Aufschluss auf das<br />
Spannungsverhältnis, das sich aus den gleichzeitigen, aber auch gegensätzlichen<br />
Trends zur Globalisierung, zur Rekontextualisierung und Diversifizierung<br />
von politischer Autorität ergeben.<br />
Zweitens untersucht die politikwissenschaftliche Expertise- und Beratungsforschung<br />
den Wandel national und transnational agierender Expertenorganisationen<br />
zwischen Verwissenschaftlichung und Demokratisierung. Neben<br />
der Ausweitung „evidenzbasierter“ Politik durch Monitoring und<br />
Benchmarking haben Partizipations- und Deliberationsverfahren erheblich<br />
an Bedeutung gewonnen. Neuere Ansätze konzentrieren sich im Anschluss<br />
an Erkenntnisse aus den Science and Technology Studies auf den Vergleich<br />
von Ordnungen und Regimen des Wissens – institutionellen und diskursiven<br />
Arrangements der Grenzkoordination zwischen politischer und<br />
epistemischer Autorität. Auf diese Weise sollen Aussagen über die Mechanismen<br />
des Wandels politischer Expertise gewonnen werden, um so auch<br />
die Folgen für politische Problemlösungsfähigkeit und Krisenresilienz in der<br />
postnationalen Konstellation abschätzen zu können.<br />
Drittens beobachtet die verwaltungswissenschaftliche Organisationsforschung<br />
den Wandel und die Zunahme von Wissenschaftsbehörden und<br />
Ressortforschungseinrichtungen. Diese intermediären Organisationen<br />
nehmen Aufgaben wahr, die einerseits eng mit wissenschaftlicher Forschung<br />
verbunden sind, während sie andererseits politisch-administrative<br />
Dienstleistungen der Informationsbeschaffung, Aufsicht und Regulierung<br />
erbringen. Die jeweilige Ausgestaltung von „regulatory science“ (Jasanoff)<br />
variiert erheblich je nach Regulierungs- und Autorisierungskontext. In der<br />
Debatte um die Ursachen und Folgen einer „Agencification“ wird intensiv<br />
nach Erklärungen für diese Varianzen auf nationaler und transnationaler<br />
Ebene gesucht.<br />
Letztlich konvergieren diese drei Stränge trotz aller Unterschiede in der<br />
These, dass mit den veränderten Autoritätsbeziehungen über Organisationsgrenzen<br />
und Ebenen hinweg auch ein Wandel demokratischer Entscheidungs-<br />
und Legitimationsgrundlagen verbunden ist. Hier kann der<br />
Workshop ansetzen: Im Zentrum steht die Frage nach den Mechanismen<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
104
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
des Wandels, seinen Bedingungen und Folgen im Verhältnis von Entscheidungs-<br />
und Deutungsmacht. Wie lassen sich die verschiedenen sozialen,<br />
räumlichen und technischen Ko-Produktionsverhältnisse von politischer<br />
Repräsentations- und wissenschaftlicher Deutungsmacht beschreiben und<br />
vergleichen? Lässt sich eine Verschiebung von der politischen zur epistemischen<br />
Legitimierung normativer Ordnungen beobachten? Und weiter:<br />
Aufgrund welcher Faktoren setzen sich im Kampf um die Anerkennung kollektiver<br />
Verbindlichkeit epistemisch legitimierte Geltungsbehauptungen<br />
gegenüber andern durch? Bisher liegen dazu nur einzelne, in den jeweiligen<br />
Fachperspektiven verwurzelte Befunde und Überlegungen vor. Wir bitten<br />
um theoretische und/oder empirische Beiträge – gern auch in (interbzw.<br />
transnational) vergleichender und/oder sektoraler Perspektive – zu<br />
den folgenden oder verwandten Schwerpunkten:<br />
- Mit den oben genannten drei Forschungsdebatten verbinden sich unterschiedliche<br />
Theorien und Ansätze zur Konzeptionalisierung epistemischer<br />
und politischer Autorität. Autorität kann etwa aus einer kommunikationstheoretischen<br />
Sicht als Ergebnis von Kompetenzzuschreibungen und normativen<br />
Anerkennungsprozeduren, aus einer kultur- und wissenstheoretischen<br />
Sicht als Ergebnis politisch-wissenschaftlicher Grenzsetzungsprozesse<br />
(„boundary work“) oder aus differenzierungstheoretischer Sicht als<br />
Ergebnis multireferentieller Rollenzuweisungen verstanden werden. Gefragt<br />
sind hier vor allem solche Beiträge, die in kritischer oder theorievergleichender<br />
Auseinandersetzung mit den genannten und anderen (z.B.<br />
praxeologischen, konventions- oder netzwerktheoretischen) Ansätzen den<br />
Autoritätsbegriff in seiner politischen bzw. epistemischen Dimensionierung<br />
konzeptionell oder typologisch schärfen, ihn dynamisieren oder die institutionelle<br />
und diskursive Einbettung von Autorität herausarbeiten.<br />
- Was sind die Mechanismen der Genese, Verstetigung oder des Verlusts<br />
von epistemischer und politischer Autorität? Wir freuen uns über empirische,<br />
gerne auch vergleichender Studien, die Ordnungs-/Governanceprozesse,<br />
Organisationen und Interorganisationsbeziehungen im Spannungsfeld<br />
von epistemischer und politischer Autorität analysieren, Mechanismen<br />
der Autorisierung und Kompetenzzuschreibung auf verschiedenen<br />
Ebenen (regional, national, global) identifizieren, Strukturen der Machtund<br />
Herrschaftsbildung herausarbeiten oder Verschiebungen zwischen politischer<br />
und epistemischer Autorität rekonstruieren.<br />
- Bei der Forschung zu „civic epistemologies“ (Jasanoff), Wissensregimen<br />
oder Wissensordnungen geht es um die institutionellen und diskursiven<br />
Kontexte, die den Rahmen für die Ausdifferenzierung von Autorität und den<br />
Erfolg von Geltungsansprüchen bilden. Je nach Ansatz handelt sich um institutionalisierte<br />
und weitgehend selbstverständliche Praktiken der Produk-<br />
105
tion politisch relevanten Wissens. Im Lichte dieser Prozeduren und Praktiken<br />
gewinnt das potentiell relevante Wissen an Kontur und wird dann zum<br />
Gegenstand von Auseinandersetzungen über das kollektiv Wissenswerte<br />
und Regelungsbedürftige. Entsprechende Beiträge könnten dem Einfluss<br />
solcher Kontexte auf die Zuschreibung von Autorität, ihrer Dimensionierung<br />
und Reproduktion, aber auch ihrem Wandel in räumlich oder sektoral<br />
definierten Zusammenhängen nachgehen.<br />
- Ein weiterer Schwerpunkt konzentriert sich auf den Zusammenhang von<br />
Autoritätswandel und demokratischer Legitimation. Umstritten bleibt beispielsweise,<br />
ob und in welcher Weise internationalen Expertengremien wie<br />
der Weltbank oder dem Weltklimarat epistemische Autorität zugeschrieben<br />
wird, ob und unter welchen Bedingungen sie auch einer demokratischen<br />
Legitimation bedürfen bzw. aus welchen Quellen – wie Neutralität, Kompetenz<br />
oder formales Mandat – sich ihre Legitimität speist. Zum einen können<br />
Beiträge sich auf Konflikte konzentrieren, die aus der Kollision konkurrierender<br />
Expertiseordnungen zwischen Ländern, Handlungsfeldern oder –<br />
ebenen resultieren. Zudem kommt es möglicherweise zur vertikalen Pluralisierung<br />
und Diversifizierung von Autoritäts- und Legitimitätsquellen in<br />
Mehrebenensystemen. Die Konsequenzen eines solchen Geltungswandels<br />
- insbesondere für die Verteilung von Interpretations- und Entscheidungsmacht<br />
in Demokratien - wäre durch weitere Beiträge näher zu erschließen.<br />
Bitte senden Sie Anfragen zu Organisation und Programm an Holger<br />
Straßheim (holger.strassheim@hu-berlin.de). Die Tagung wird von den<br />
Sprechern des AK gemeinsam mit Dr. Silke Beck (UFZ) veranstaltet.<br />
Nähere Informationen zu Veranstaltungen und Themen sind auf der Webseitse<br />
des Arbeitskreises zu finden: www.politics-science-technology.org/<br />
Sprecher des Arbeitskreises:<br />
Prof. Dr. Stefan Kuhlmann<br />
University of Twente, Capitool 15, P. O. Box 217<br />
7500 AE Enschede, The Netherlands, E-Mail: s.kuhlmann@utwente.nl<br />
Prof. Dr. Holger Straßheim<br />
Gastprofessur „Governance & Public Policy“, Technische Universität Darmstadt,<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Residenzschloss<br />
64283 Darmstadt, E-Mail: holger.strassheim@hu-berlin.de<br />
Prof. Dr. Jan-Peter Voß<br />
Technische Universität Berlin, Institut für Soziologie, Fachgebiet Soziologie<br />
der Politik, Fraunhoferstraße 33-36, 10587 Berlin<br />
E-Mail: jan-peter.voss@tu-berlin.de<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
106
Springer VS<br />
bundestag grundgesetz politisches system europäische union wahlen<br />
verfassung internaionale beziehungen politische theorie parteien<br />
institutionen politische kultur politische eliten parlamentarismus<br />
demokratie macht regierung verwaltung föderalismus politische so<br />
ziologie globalisierung politische kommunikation parteiensystem<br />
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Frieder Wolf, Stefan<br />
Wurster (Hrsg.)<br />
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ISBN 978-3-531-<br />
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Internationalen<br />
Politischen Ökonomie<br />
Der Band gibt einen<br />
fundierten Überblick<br />
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theoretische Perspektiven,<br />
verortet<br />
sie in der disziplinären<br />
und internationalen<br />
Diskussion<br />
und diskutiert ihre<br />
jeweiligen Stärken<br />
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Integration<br />
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Einführung und Überblicksdarstellung<br />
der<br />
theoretischen Ansätze<br />
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Studierende an die<br />
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werden können.<br />
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Interdisziplinäre<br />
Perspektiven<br />
Diskurse sind das<br />
Scharnier zwischen<br />
ökonomischer<br />
Wissenschaft und<br />
regierter Gesellschaft.<br />
Die Beiträge<br />
gehen diesem komplexen<br />
Wechselverhältnis<br />
zwischen<br />
Wissenschaft und<br />
Gesellschaft aus<br />
unterschiedlichen<br />
disziplinären Perspektiven<br />
nach.<br />
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Die mit * gekennzeichneten Preise sind unverbindliche Preisempfehlungen<br />
und enthalten die landesübliche MwSt. Preisänderungen und Irrtümer vorbehalten.
Arbeitskreis „Soziologie der internationalen Beziehungen“<br />
Neue Publikationen aus dem Arbeitskreis<br />
Im Anschluss an den Workshop „Soziologie der Weltpolitik“ ist der Sonderband<br />
des Leviathan „Ordnung und Wandel in der Weltpolitik: Konturen<br />
einer Soziologie der Internationalen Beziehungen“ (herausgegeben von<br />
Stephan Stetter) erschienen. Der Sonderband thematisiert das an der<br />
Schnittstelle von Internationalen Beziehungen und Soziologie entstandene<br />
Forschungsfeld und zeigt in gemeinsam von Autorenpaaren verfassten Beiträgen<br />
auf, dass Dynamiken politischer Macht und Herrschaft in einer sich<br />
globalisierenden Welt nur durch die Zusammenführung der zwei sozialwissenschaftlichen<br />
Disziplinen befriedigend erklärt werden können.<br />
benfalls erschienen ist der Special Issue „Sociological Perspectives on<br />
International Organizations and the Construction of Global Political Order“<br />
im Journal of International Organization Studies, der im Anschluss an ein<br />
vom Arbeitskreis „Soziologie der internationalen Beziehungen“ veranstaltetes<br />
Panel auf der International Studies Association Conference 2011 in<br />
Montreal entstanden ist. Die beitragenden Autoren analysieren internationale<br />
Organisationen und deren Beitrag zur globalen Ordnungsbildung mithilfe<br />
soziologischer Ansätze, um damit Brückenschläge zwischen den<br />
Internationalen Beziehungen und der Organisationssoziologie zu leisten.<br />
Prospektiv kann zudem auf das Sonderheft der Politischen Vierteljahresschrift<br />
2014 hingewiesen werden, an dem einige Mitglieder des Arbeitskreises<br />
als AutorInnen und als eine(r) der HerausgeberInnen mitwirken.<br />
Das Sonderheft beschäftigt sich mit Internationalen Organisationen und<br />
untersucht dazu insbesondere die Schwerpunkte: Autonomie, Politisierung,<br />
interorganisationale Beziehungen und Wandel.<br />
Workshops und Tagungen<br />
Die SIB plant in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Soziale<br />
Bewegungen und unter dem Arbeitstitel "Transnationale Mobilisierung und<br />
internationale Politik" einen Workshop im März 2014. Mitglieder sowie<br />
Interessierte werden um Themenvorschläge für Diskussion und<br />
Präsentationen gebeten, die für beide Arbeitskreise gleichermaßen<br />
relevant und spannend sein sollten. Vorschläge bitte bis spätestens zwei<br />
Wochen nach Erscheinen des <strong>DVPW</strong>-Rundbriefs an<br />
matthias.ecker-ehrhardt@uni-leipzig.de und teune@gmx.de.<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
108
SprecherInnen des Arbeitskreises<br />
Dr. Anna Holzscheiter, Freie Universität Berlin<br />
(anna.holzscheiter@fu-berlin.de)<br />
Dr. Martin Koch, Universität Bielefeld<br />
(martin.koch@uni-bielefeld.de)<br />
Dr. Matthias Ecker-Ehrhardt, Universität Leipzig<br />
(matthias.ecker-ehrhardt@uni-leipzig.de)<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
109
Arbeitskreis „Umweltpolitik / Global Change“<br />
(1) Call for Papers: Globaler Wandel und Macht<br />
Offene Tagung des AK Umweltpolitik/Global Change<br />
10.-11. Februar 2014<br />
Freie Universität Berlin<br />
Einsendeschluss: 30. September 2013<br />
Macht spielt in gesellschaftlichen Transformationsprozessen eine zentrale<br />
Rolle, z.B. bei der Bekämpfung von Klimawandel und Artenverlust. Die<br />
Umweltpolitikforschung thematisiert Macht vor allem in zweierlei Hinsicht:<br />
Entweder geht es um die Macht, einen Wandel anzustoßen; gefragt wird<br />
nach Vorreitern und Leadership. Dabei stellt sich auch die Frage, wie<br />
Blockierer überzeugt werden können. Oder Macht wird in einem stärker<br />
politisierenden Sinne als Kritik an bestehenden Herrschaftsverhältnissen<br />
thematisiert. Die offene Tagung des AK Umweltpoltik/Global Change will<br />
sich Macht im Sinne von Herrschaftsverhältnissen und Empowerment in<br />
umweltpolitischen Wandlungsprozessen widmen. Aufgezeigt werden sollen<br />
insbesondere auch Alternativen zu gegenwärtig dominanten Politiken.<br />
Vorherrschende Perspektiven der Macht, beginnend bei Robert A. Dahl,<br />
setzen Macht mit power over gleich – A bringt B dazu, etwas zu tun, was B<br />
sonst nicht tun würde. Im globalen Kontext wurde Macht lange mit dem<br />
Realismus assoziiert und mit militärischen und ökonomischen Ressourcen<br />
von Staaten gleichgesetzt. Jenseits dieses Verständnisses spielen in der<br />
Umweltforschung kritische und poststrukturelle Machtverständnisse eine<br />
wachsende Rolle. In der Forschung zu Themen wie Nachhaltigkeit und<br />
Transformation überwiegt jedoch ein Verständnis von Macht, das normativ<br />
positiv konnotiert ist. Gefragt wird nach power to und power with – der<br />
Fähigkeit, (gemeinsam) zu handeln und einen als gesellschaftlich notwendig<br />
erachteten Wandel anzustoßen. Es geht um eine innovative Macht, gesellschaftliche<br />
Nachhaltigkeits- und Transformationsziele umzusetzen. In<br />
der Klimaanpassungsforschung bezeichnet der Begriff der Resilienz die<br />
Macht bzw. Kapazität von politischen und gesellschaftlichen Systemen,<br />
sich an das wandelnde Klima anzupassen. Theoretisch reflektiert werden<br />
diese unterschiedlichen Machtverständnisse selten.<br />
Zugleich bringen sowohl traditionelle als auch neuere Theorien der Macht<br />
eine begriffliche Unschärfe mit sich, die ihre zielgerichtete empirische Anwendung<br />
erschwert. Gerade mehrdimensionale Machtkonzepte, die das<br />
Wechselspiel zwischen diffusen Machtstrukturen und konkretem menschlichen<br />
Handeln abbilden wollen, machen daher neue analytische Ansätze<br />
erforderlich. Die AK-Tagung will insofern am Beispiel der Umweltpolitik<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
110
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
auch über dieses Politikfeld hinausgehende Forschungsdebatten vorantreiben,<br />
sich verschiedenen Facetten von Macht widmen und zu einem<br />
besseren Verständnis von Macht und Machtverschiebungen in globalen<br />
Wandlungsprozessen beitragen.<br />
Wir freuen uns über Papiere zu u. a. folgenden Fragestellungen:<br />
- Was ist Macht und wie lässt sie sich in der Umweltpolitik fassen?<br />
Welche Strukturen, Institutionen und Akteure sind Wandlungsprozessen<br />
relevant? Wer sind die Agenten des Wandels („change agents“,<br />
„social innovators“), welche Kräfte wirken dem Wandel entgegen? Welche<br />
Normen, Diskurse und Praktiken sind (nicht) dominant? Durch welche<br />
Prozesse werden bestehende Normen, Diskurse und Praktiken<br />
herausgefordert?<br />
- Wie hängen Macht und Wandel zusammen, und wie stellt sich dieser<br />
Zusammenhang in unterschiedlichen umweltpolitisch relevanten Sekto-<br />
ren (Handel, Landwirtschaft, Verkehr, Klima usw.) dar? Wie bilden sich<br />
Herrschaftsverhältnisse und Empowerment in konkreten Initiativen auf<br />
internationaler, transnationaler, nationaler und lokaler Ebene ab?<br />
- Wie lassen sich Macht und Leadership in der Umweltpolitik legitimiee-<br />
ren? Wie sehen demokratische Modelle des Wandels aus? Welche Rolle<br />
spielen partizipative und distributive Gerechtigkeit?<br />
Wir erbitten Vorschläge in Form eines Abstracts von max. 300 Wörtern für<br />
einzelne Papiere. Auch Vorschläge für Panel, die max. fünf Papiere thematisch<br />
zusammenführen, unter Nennung aller Teilnehmenden, einschließlich<br />
Chair und Discussant, nehmen wir gerne entgegen. Wir behalten uns vor,<br />
den Paneln zusätzliche Einzelpapiere zuzuordnen.<br />
Ein Vorschlag für ein PVS-Sonderheft zum Tagungsthema wird von den AK-<br />
SprecherInnen eingereicht, und wir hoffen auf zahlreiche Beiträge zur Tagung<br />
mit Publikationsreife.<br />
Bitte die Vorschläge bis zum 30.09.2013 an tagung2014@ak-umwelt.de<br />
umwelt.de<br />
schicken. Die Auswahl der Beiträge und die Benachrichtigung über die<br />
Teilnahme erfolgt bis zum 01.11.2013. Wie bemühen uns darum, dass Reise-<br />
und Übernachtungskosten zumindest in einigen Fällen übernommen<br />
werden können – bitte teilen Sie uns mit, ob Sie diese benötigen.<br />
(2) Neue Website des AK Umwelt/Global Change<br />
Der AK Umwelt/Global Change begrüsst interessierte KollegInnen seit Juli<br />
2013 auf seiner neuen Website www.ak-umwelt.de. Hier finden sich u.a.<br />
aktuelle Ankündigungen über Veranstaltungen etc., sowie Informationen<br />
zum Sprecherkreis und zur Mailingliste.<br />
111
(3) Kontaktdaten der Sprecher/innen<br />
Dr. Per-Olof Busch, Universität Potsdam<br />
pbusch@uni-potsdam.de<br />
Dr. Lena Partzsch, Universität Greifswald<br />
lenapart@uni-greifswald.de<br />
Dr. Philipp Pattberg, Vrije Universiteit Amsterdam, Niederlande<br />
philipp.pattberg@vu.nl<br />
Dr. Sabine Weiland, Freie Universität Berlin und Helmholtz-Zentrum für<br />
Umweltforschung – UFZ<br />
sabine.weiland@fu-berlin.de<br />
Dr. Fariborz Zelli, Lund University, Schweden<br />
fariborz.zelli@svet.lu.se<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
112
Arbeitskreis „Vergleichende Diktatur- und<br />
Extremismusforschung“<br />
Call for Papers für die nächste Tagung zur Extremismusforschung<br />
schung<br />
Die nächste Tagung zur Extremismusforschung findet statt am Samstag,<br />
31. Mai 2014. Der genaue Veranstaltungsort (Bonn oder Tübingen) wird<br />
nach Einsendung von Vortragsvorschlägen und Absprache mit den Referenten<br />
per Rundmail im Januar 2014 und im nächsten Rundbrief (Früjahr<br />
2014) bekanntgegeben. Die Einreichungsfrist für Vorschläge wurde verlängert:<br />
Abstracts (max. zwei Seiten) können bis zum 31. Dezember 2013<br />
eingereicht werden bei den AK-Sprechern Florian Hartleb<br />
(florian_hartleb@web.de) oder Lazaros Miliopoulos (miliopoulos@unibonn.de).<br />
Vorschläge werden zu beiden folgenden Themen erbeten:<br />
- Kleinzellterrorismus als neue Dimension des Terrorismus<br />
- „Extremismus“ als polemischer und wissenschaftlicher Begriff<br />
– Desiderate, Entwicklungen, Perspektiven<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
CfP I:<br />
Kleinzellterrorismus als neue Dimension des Terrorismus<br />
rismus<br />
Das Phänomen des Rechtsterrorismus wurde durch die Mordserie des<br />
sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrundes“ (NSU) und die<br />
Pannen deutscher Sicherheitsbehörden, insbesondere der Verfassungsschutzämter,<br />
auf dramatische Weise virulent. Die Täter agierten jahrelang<br />
innerhalb einer Kleinzelle. Diese Art von Terrorismus fiel aus dem Raster<br />
deutscher Sicherheitsbehörden und auch professioneller Beobachter. Das<br />
Konzept des „lone-wolf-terrorism“ („Einsamen-Wolf-Terrorismus“) spielte<br />
im deutschen Kontext bislang keine Rolle. Der erste erfolgreiche<br />
islamistische Anschlag in Deutschland im Frühjahr 2011 ging jedoch von<br />
einem Einzeltäter aus. Der drastischte Fall ereignete sich in Norwegen mit<br />
dem rechtsterroristischen Einzeltäter Anders Behring Breivik. Im digitalen<br />
Zeitalter besteht verstärkt die Befürchtung, dass die unterschiedlichen<br />
Extremismen in Zukunft wesentlich loser agieren, Individuen durch<br />
praktische Anleitungen wie ideologisch-fanatisches Material im Internet zu<br />
Terroristen werden und die „Propaganda der Tat“ insgesamt zunimmt.<br />
Politik, Behörden und Öffentlichkeit lösen sich von der tradierten<br />
Vorstellung, dass feste Organisationen und Kommandostrukturen hinter<br />
Anschlägen stecken müssen.<br />
113
In der Tagung soll aus internationaler wie interdisziplinärer Perspektive das<br />
Phänomen des Kleinzellterorrismus in allen Facetten beleuchtet werden.<br />
Es sollten Fragen nach der Rolle des Internets, von Radikalisierungsprozessen<br />
und nach der ideologischen Dimension aufgeworfen im<br />
Mittelpunkt stehen. Zudem sollen auch die konkreten Folgen für den<br />
Bereich der Terrorismusbekämpfung einer näheren Analyse unterzogen<br />
werden. Vorschläge richten Sie bitte an Dr. Florian Hartleb (florian_hartleb@web.de).<br />
CfP II:<br />
„Extremismus“ als polemischer und wissenschaftlicher<br />
Begriff<br />
– Desiderate, Entwicklungen, Perspektiven<br />
P<br />
Mag der Extremismusbegriff in der Wissenschaft deskriptiv verwendet<br />
werden, so kann er in begriffs- wie politiktheoretischer Hinsicht seinen<br />
normativen Kern nicht verleugnen. Dennoch unterscheidet sich der Ausweis<br />
im wissenschaftlichen Kontext doch deutlich von der Verwendung des<br />
Begriffes in der politischen Arena. Allerdings werden die logische Struktur<br />
und das jeweils vorherrschende Ausmaß dieses Unterschieds nur selten<br />
reflektiert. Eine theoretische oder empirische Auseinandersetzung mit diesem<br />
Sachverhalt erscheint jedoch notwendig, umso mehr sich der Extremismus<br />
als polemischer Etikettierungsbegriff auch in der tagespolitischen<br />
Auseinandersetzung wiederfindet. Doch prozessabbildende, diskurstheoretische,<br />
komparative und / oder demoskopische Untersuchungen zum öffentlichen<br />
Gebrauch und Verständnis des Extremismusbegriffs z.B. in der<br />
Öffentlichkeit, in Diskursen, politischen Gruppen oder auf der Individualebene<br />
liegen kaum vor.<br />
Zudem stellt sich aufgrund des Spannungsverhältnisses zwischen politischer<br />
und wissenschaftlicher Funktionslogik die Frage, ob es sinnvoll ist, in<br />
der Erforschung des Extremismus alle Spielarten des Links- und Rechtsradikalismus,<br />
die explizit, implizit oder gar nur mutmaßlich systemoppositionell<br />
ausgerichtet sind, inkl. aller möglichen intellektuellen Strömungen,<br />
Einstellungen oder Gesinnungen, unter den gleichen Begriff „Extremismus“<br />
zu fassen. Lassen sich Sammlungsbewegungen, scharnierförmige Erscheinungen<br />
oder programmatisch diffundierende Organisationen so angemessen<br />
auf einen Nenner bringen, zumal in international vergleichender Perspektive?<br />
Wie weit sollte der Begriff gefasst werden in Bezug auf das weite<br />
Feld von „mutmaßlich systemfeindlich“ bis „offen militant“?<br />
Vorschläge, die sich vor diesem Hintergrund theoretisch, empirisch oder<br />
komparativ mit dem Verständnis von Extremismus und öffentlichen Gebrauch<br />
des Extremismusbegriffes in Politik und Gesellschaft auseinander-<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
114
setzen und zur konzeptionellen Weiterentwicklung der Extremismustheorie<br />
im Sinne einer stärkeren Binnendifferenzierung beitragen wollen, werden<br />
erbeten bis zum 30. April 2013 an den AK-Sprecher Dr. Lazaros Miliopoulos<br />
(miliopoulos@uni-bonn.de).<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Kontakt zu den Sprechern:<br />
Dr. Rolf Frankenberger<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Eberhard-Karls-Universität Tübingen<br />
Melanchthonstr. 36, Zimmer 019<br />
72074 Tübingen<br />
Tel. 07071 - 297 49 98<br />
e-mail: rolf.frankenberger@uni-tübingen.de<br />
Dr. Florian Hartleb<br />
Centre for European Studies<br />
20, Rue du Commerce<br />
1000 Brussels<br />
e-mail: florian_hartleb@web.de<br />
Dr. Lazaros Miliopoulos<br />
Institut für Pol. Wissenschaft und Soziologie<br />
Universität Bonn<br />
Lennéstr. 27<br />
53113 Bonn<br />
Tel. (0228) 73-7452<br />
e-mail: miliopoulos@uni-bonn.de<br />
115
VI. Berichte der Themengruppen<br />
Themengruppe „Außen- und Sicherheitspolitik“<br />
Im Rahmen der <strong>DVPW</strong> soll eine neue Themengruppe zum Thema „Außenund<br />
Sicherheitspolitik“ gegründet werden.<br />
Das Profil der Themengruppe<br />
Die Themengruppe Außen- und Sicherheitspolitik, die sich der Sektion<br />
Internationale Politik zuordnet, befasst sich aus unterschiedlichen theoretischen,<br />
methodischen und empirischen Perspektiven mit Fragen der Außen-<br />
und Sicherheitspolitik.<br />
Diese reichen von der Untersuchung des Einflusses von Einzelakteuren<br />
und Entscheidungsgruppen über innenpolitische Determinanten bis hin zu<br />
systemischen Bedingungen und Begrenzungen von Außen- und Sicherheitspolitik.<br />
Die Themengruppe ermuntert ausdrücklich einen komparativen und länderübergreifenden<br />
wie auch interdisziplinären Zugang zur Thematik, womit<br />
sie anschlussfähig an andere Themengruppen, Arbeitskreise und Sektionen<br />
innerhalb der <strong>DVPW</strong> ist.<br />
Ziele und Aktivitäten der Themengruppe<br />
Erstens fördert die Themengruppe die Vernetzung von mit außen- und<br />
sicherheitspolitischen Fragen befassten ForscherInnen in einem institutionalisierten<br />
Rahmen. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Einbindung<br />
von NachwuchswissenschaftlerInnen.<br />
Zweitens strebt die Themengruppe die stärkere Profilbildung der außenund<br />
sicherheitspolitischen Forschung in der deutschen <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
im Allgemeinen an, gerade in ihrer theoriegeleiteten und methodenbewussten<br />
Ausrichtung.<br />
Drittens führt die Themengruppe in regelmäßigen Abständen Tagungen zu<br />
relevanten außen- und sicherheitspolitischen Fragen durch. Die Einbeziehung<br />
von NachwuchswissenschaftlerInnen wie auch von ForscherInnen<br />
von außerhalb Deutschlands in die Tagungen der Themengruppe wird ausdrücklich<br />
angestrebt. Die Mitgliederversammlungen der Themengruppe<br />
finden in der Regel im Rahmen der Tagungen der Themengruppe statt.<br />
In den Jahren, in denen Offene Sektionstagungen der Sektion Internationale<br />
Politik stattfinden, organisiert die Themengruppe zudem eigene Panels<br />
für die Offene Sektionstagung.<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
116
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Viertens gibt die Themengruppe Sammelbände heraus, die in enger Anlehnung<br />
an ihre Tagungen stehen und die auch Nachwuchswissenschaftler-<br />
Innen Möglichkeiten für Veröffentlichungen bieten.<br />
Fünftens strebt die Themengruppe nach einer engen Verzahnung mit Akteuren<br />
der Politikberatung und politischen Entscheidungsträgern. Mit ihren<br />
Publikationen und Tagungen sucht sie den engen Austausch mit der außen-<br />
und sicherheitspolitischen Praxis.<br />
Sechstens werden zur Kommunikation der Aktivitäten der Themengruppe<br />
eine Homepage und ein Newsletter eingerichtet.<br />
Kommende Aktivitäten<br />
Die Gründungsversammlung der Themengruppe Außen- und Sicherheitspolitik<br />
findet im Frühjahr 2014 statt, verbunden mit einer Tagung zur Thematik<br />
„Sonderbeziehungen als Nexus zwischen Außenpolitik und internationalen<br />
Beziehungen“. Nähere Informationen werden über die Internetseite der<br />
<strong>DVPW</strong> bekannt gegeben.<br />
Weiterhin wird die Themengruppe im nächsten Jahr Panels für die Offene<br />
Sektionstagung der Sektion Internationale Politik organisieren, die im September<br />
2014 abgehalten wird.<br />
Die zweite Tagung der Themengruppe findet voraussichtlich im Herbst<br />
2015 statt.<br />
PD Dr. Klaus Brummer<br />
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Politische<br />
Wissenschaft, Kochstr. 4, 91054 Erlangen, Tel.: 09131-8522004, E-Mail:<br />
Klaus.Brummer@fau.de<br />
Prof. Dr. Sebastian Harnisch<br />
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Institut für Politische Wissenschaft,<br />
Bergheimer Str. 58, 69115 Heidelberg, Tel.: 06221-542859, E-Mail: Sebastian.Harnisch@ipw.uni-heidelberg.de<br />
Dr. habil. Kai Oppermann<br />
King’s College London, Department of German, Strand, London WC2R<br />
2LS, Großbritannien, Tel.: 0044-20-78487384, E-Mail:<br />
Kai.Oppermann@kcl.ac.uk<br />
117
Themengruppe „Föderalismus“<br />
Rückblick<br />
Tagung “New Policies of Accommodating Diversity – Challenges and Opportunities<br />
for Multilevel States”, 13.-15. Juni 2013, Universität Konstanz<br />
Von Donnerstag, 13. Juni, bis Samstag, 15. Juni 2013, fand an der Universität<br />
Konstanz eine internationale Tagung zum Thema „New Policies of<br />
Accommodating Diversity – Challenges and Opportunities for Multilevel States“<br />
statt. Die Tagung wurde von Nathalie Behnke und Bettina Petersohn im<br />
Rahmen ihres Forschungsprojektes „Dynamiken von Gruppenkonflikten in<br />
multinationalen Mehrebenensystemen“ organisiert und aus dem Exzellenzcluster<br />
„Kulturelle Grundlagen von Integration“ an der Universität Konstanz<br />
finanziert. Zugleich diente die Tagung als Jahrestagung der Themengruppe<br />
„Föderalismus“ der <strong>DVPW</strong>. Die 24 Referentinnen und Referenten kamen aus<br />
zehn verschiedenen Ländern, von Kanada über West- und Mitteleuropa bis<br />
Südafrika.<br />
Im Zentrum der Tagung stand die Frage, wie multinationale Staaten mit neuen<br />
Herausforderungen der Diversität umgehen, wie Lösungen territorialer<br />
und nicht-territorialer Akkommodierung umgesetzt werden, um Konflikte zu<br />
reduzieren, und wie dies auf die innerstaatliche Machtverteilung rückwirkt.<br />
Damit wurde eine Schnittstelle zwischen der territorial orientierten Föderalismusforschung<br />
einerseits und der gruppenorientierten Multikulturalismusforschung<br />
andererseits neu ausgelotet und die theoretische Erfassung von<br />
Mehrebenendynamiken in multinationalen Kontexten vorangetrieben. Die<br />
Beiträge gruppierten sich in Panels zu den folgenden Themen: 1. Accommodating<br />
Diversity and Territorial Dynamics in Established Democracies; 2.<br />
Non-territorial or Cultural Autonomy in Theory and Practice; 3. Accommodating<br />
Diversity in Central and Eastern Europe; 4. Policies of Accommodating<br />
Diversity in Emerging or Partial Democracies; 5. Normative and Theoretical<br />
Reflections on Accommodating Diversity; 6. Immigrant and National Minorities:<br />
Accommodation or Conflict Intensification; 7. Territorial Party Politics:<br />
Party Competition, Strategies and Dynamics.<br />
Detaillierte Informationen zur Tagung sowie die Abstracts der einzelnen Beiträge<br />
sind der Tagungswebseite zu entnehmen unter<br />
http://www.exc16.de/cms/accommodating-diversity.html<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Workshop „Föderalismus, Demokratie und Autokratie“, 27. Juni 2013, TU<br />
Darmstadt<br />
Am 27. Juni 2013 fand in Darmstadt ein Workshop statt, der mit dem Thema<br />
„Föderalismus, Demokratie und Autokratie“ einen Aspekt der Theorie des<br />
Föderalismus behandelte. Der Diskussion lagen Papiere von Arthur Benz (TU<br />
Darmstadt), Thomas Hüglin (Wilfried Laurier University Waterloo/Kanada)<br />
118
und Sabine Kropp (Universität Speyer) zugrunde, die durch Hans-Joachim<br />
Lauth (Universität Würzburg) und Michael Stoiber (FernUniversität in Hagen)<br />
kommentiert wurden. Die intensiven Diskussionen sollen durch weitere<br />
Workshops fortgesetzt werden.<br />
Vorschau<br />
Am 26./27. Juni 2014 findet an der FU Berlin eine interdisziplinäreTagung<br />
zur Reform des Finanzausgleichssystems statt. Im Mittelpunkt der Tagung<br />
stehen rechtliche, politische und ökonomische Grundlagen der Reform, Reformmodelle<br />
und ihre möglichen Auswirkungen, Perspektiven der Praxis sowie<br />
international vergleichende Untersuchungen. Die Tagung wird in Kooperation<br />
der Themengruppe (Organisation: Sabine Kropp, FU Berlin) mit dem<br />
“Forum of Federations” (Felix Knüpling) und der Uni Speyer (Joachim Wieland)<br />
organisiert.<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
119
Themengruppe „Konstruktivistische Theorien der Politik“<br />
Tagungsrückblick: Die andere Seite der Politik.<br />
Theorien kultureller Konstruktion des Politischen<br />
In Kooperation mit dem Arbeitskreis „Politik und Kultur“ veranstaltete die<br />
Themengruppe „Konstruktivistische Theorien der Politik“ im Frühjahr die Tagung<br />
„Die andere Seite der Politik. Theorien kultureller Konstruktion des Politischen“<br />
an der TU München mit folgendem Programm:<br />
Donnerstag 7.3.13<br />
Wilhelm Hofmann (München) / Renate Martinsen (Duisburg-Essen)<br />
Begrüßung und Einführungsvortrag zur Tagung<br />
Diskurstheorie kultureller Konstruktion der Politik<br />
Hans-Martin Schönherr-Mann (München)<br />
Kulturelle symbolische Einheit und die Mikrophysik der Macht:<br />
Cassirer und Foucault<br />
Hagen Schölzl (Lund)<br />
Das Politische der „Kulturellen Grammatik“. Eine Re-Lektüre<br />
Wolf J. Schünemann (Landau) / Reiner Keller (Augsburg)<br />
Wissenssoziologische Diskursanalyse und die Untersuchung kultureller<br />
Kontexte politischer Auseinandersetzung<br />
Alexander Hirschfeld (Bamberg) / Vincent Gengnagel (Bamberg)<br />
Herrschaftssoziologie zwischen „Politischer Kultur“ und der „Kultur des Politischen“<br />
Freitag 8.3.13<br />
Systemtheorie der kulturellen Konstruktion der Politik<br />
Jörn Knobloch (Potsdam)<br />
Die politische Konstruktion der Kultur<br />
Die normative Logik des Politischen zwischen funktionaler Grenzerhaltung<br />
und kulturalistischer Grenzüberschreitung<br />
Michaela Zöhrer (Augsburg)<br />
Semantik und Struktur als die zwei Seiten der Medaille „Politik“.<br />
Das Verhältnis von Kultur und Politik aus der Perspektive einer dekonstruktiv<br />
gewendeten Systemtheorie<br />
Werner Friedrichs (Hannover)<br />
Die Semantik der Politik und die Kontingenz des Politischen.<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
120
Überlegungen zur Unterscheidung von Politik und Kultur aus der Perspektive<br />
des Spätwerks Niklas Luhmanns<br />
Theorieperspektiven auf die Kultur der Politik<br />
Nina Eggers (Duisburg)<br />
Der kulturelle Begriff der Macht bei Rancière<br />
Holger Zapf (Göttingen)<br />
Grenzen der Konstruktion: Politisches Denken und die Macht der Kultur<br />
Jan Christoph Suntrup (Bonn)<br />
Der kulturelle Grund politischer Ordnungen und die politische<br />
Konstruktion von Kultur<br />
Publikation<br />
Die Beiträge der Tagung werden in der Publikationsreihe „Politologische<br />
Aufklärung – konstruktivistische Perspektiven“ im Verlag Springer VS veröffentlicht.<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Tagungsberichte<br />
• im Theorieblog unter<br />
http://www.theorieblog.de/index.php/2013/05/die-andere-seite-derpolitik-theorien-kultureller-konstruktion-des-politischen/<br />
• im theorie-nachwuchsblog<br />
http://www.agpolitischetheorie.de/wordpress/?p=271<br />
• in der Zeitschrift für Politische Theorie (ZfPT, Nr.2/2013)<br />
Homepage<br />
Weitere Informationen zur Themengruppe finden Sie unter<br />
http://www.uni-due.de/politik/politische-theorie/konstruktivismus<br />
Kontakt<br />
Prof. Dr. Renate Martinsen<br />
Lehrstuhl für Politische Theorie<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Universität Duisburg-Essen<br />
Lotharstr. 65 (Raum LF 154)<br />
47057 Duisburg<br />
Tel.: 0203-379-2282 bzw. -1548 (Sekretariat)<br />
E-Mail: renate.martinsen@uni-due.de<br />
121
Themengruppe „Politik und Recht“<br />
Konstituierende Tagung der Themengruppe „Politik und Recht“ an der<br />
Friedrich-Schiller<br />
Schiller-Universität Jena vom 21.-23. 23. Juni 2013<br />
Vom 21.-23. Juni 2013 fand in an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena<br />
die konstituierende Sitzung der neu eingerichteten Themengruppe „Politik<br />
und Recht“ statt. Unter dem Titel „Hat ‚Humpty Dumpty‘ eigentlich<br />
‚Recht‘? Interpretationen zwischen Politik und Recht“ ging es um eine erste<br />
Bestandsaufnahme der theoretisch-konzeptionellen und empirischpraxisbezogenen<br />
Probleme von Interpretation und Interpretationsbedürftigkeit<br />
des Rechts. Die von der Fritz Thyssen Stiftung und dem Hellmuth-<br />
Loening-Zentrum für Staatswissenschaften e.V. finanzierte Tagung richtete<br />
sich primär an <strong>Politikwissenschaft</strong>ler, die in diesem Forschungsfeld aktiv<br />
sind, ermöglichte aber dank der Teilnahme von prominenten Rechtswissenschaftlern<br />
wie Helmuth Schulze-Fielitz und Rolf Gröschner sowie<br />
Rechtspraktikern auch einen fruchtbaren interdisziplinären Austausch. Die<br />
35 Teilnehmer der Tagung diskutierten entsprechend intensiv, bisweilen<br />
auch kontrovers und nicht nur interdisziplinär, sondern auch intradisziplinär<br />
zu den Beiträgen im nachfolgend aufgeführten Tagungsprogramm:<br />
Freitag, 21. Juni 2013<br />
Tagungseröffnung<br />
17:30-18:00<br />
Oliver W. Lembcke & Roland Lhotta „Meet Humpty Dumpty“ – oder: Einführung<br />
in das Tagungsthema: Einführung in das Tagungsthema<br />
18:00-19:00<br />
“Through the Looking Glass”: Get together und Vorstellungsrunde<br />
ab 19:30 Empfang<br />
Samstag, 22. Juni 2013<br />
Länge der Vorträge: 25 min., Länge der Diskussionsrunden: 40 min.<br />
08:30-09:30<br />
Kaffee & Konstitution der Themengruppe „Politik und Recht“<br />
09:30-11:00<br />
Liesbeth Huppes-Cluysenaer (Amsterdam): How Shared Meaning of Words<br />
is Established: Cooperation of Law and Politics<br />
Michael Wrase (Berlin): Rechtsinterpretation als soziale Praxis<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
122
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
11:00-12:30<br />
Ilya Levin & Felix (Berlin): Petersen Zur Dehnbarkeit des Rechts: Unbestimmte<br />
Rechtsbegriffe als Mittel zur Durchsetzung dominater Rationalität<br />
Daniel Hildebrand (Frankfurt): Semiotik des Rechts – Semantik der Politik:<br />
Zur Begriffsbildung in der Verfassungsrechtsprechung am Beispiel des<br />
nordrhein-westfälischen Verfassungsgerichtshofes<br />
12:30-14:00 Mittagspause<br />
14:00-15:30<br />
Uwe Kranenpohl (Nürnberg): „Lotse“ oder „Boje“? „Interpretation“ als Opportunitätsressource<br />
in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts<br />
Hartmut Rensen (Köln): Die juristische Methodik in der Gerichtspraxis<br />
15:30-16:00 Kaffeepause<br />
16:00-17:30<br />
Sebastian Wolf (Konstanz): Zur Interpretationsoffenheit europäischer<br />
Grundrechte. Dissenting votes im Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte<br />
Marcus Höreth & Dennis-Jonathan Mann (Kaiserslautern): Kurskorrekturen<br />
judizieller Governance. Zur Erklärung von Pfadabweichungen in der verfassungsgerichtlichen<br />
Rechtsprechung<br />
17:30-18:00 Erfrischungspause<br />
18:00-19:30<br />
Michael Hein (Greifswald): Beeinflussen die Verfahrensarten die Politisierung<br />
von Verfassungsgerichten?<br />
Benjamin Engst (Göttingen): Courts as Veto Players: A Game-Theoretic<br />
Model<br />
ab 20:00 Gemeinsames Abendessen<br />
Sonntag, 23. Juni 2013<br />
Länge der Vorträge: 25 min., Länge der Diskussionsrunden: 40 min.<br />
08:30-10:00<br />
Jörn Ketelhut (Hamburg): Wettstreit der Ideen: Amerikanische Verfassungs¬interpretation<br />
im Umfeld der Nullifikationskrise, 1828-32<br />
Jared Sonnicksen (Bonn): Sola scriptura. Originalistische Verfassungstreue<br />
und Anti‐Etatismus im US‐Rechtsverständnis<br />
123
10:00-11:30<br />
Benedikt Neuroth (Berlin): Das Right to Privacy im politischen Kontext der<br />
1960er und 1970er Jahre<br />
Thorsten Hüller (Bremen): Verfassung, Interpretation und Demokratieprinzip.<br />
Zur Demokratiekonzeption des Bundesverfassungsgerichts<br />
11:30-12:30 Mittagspause<br />
12:30-14:00<br />
Alexander Neupert (Osnabrück):Recht als Form, Gesetz als Ausgestaltung?<br />
Verena Frick (Leipzig): Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln? Die<br />
Wiederkehr des Rechtspositivismus und die politische Dimension der Methode<br />
14:00-15:30<br />
Hannah Bethke (Greifswald): Arnold Brecht contra Carl Schmitt – Zur<br />
Interdependenz von Politik und Recht im Prozeß vor dem Staatsgerichtshof<br />
„Preußen contra Reich“ im Oktober 1932<br />
Anna Fruhstorfer (Berlin/Texas): Macht und Recht<br />
Auf der Tagung wurde zudem nach einer Information über die <strong>DVPW</strong>-<br />
Richtlinien für die Arbeit von <strong>DVPW</strong>-Untergliederungen sowie zur Frauenförderung<br />
das Sprecherteam der Themengruppe gewählt, das künftig aus<br />
Verena Frick (Universität Erfurt), Oliver W. Lembcke (Uni Leipzig/FSU Jena)<br />
und Roland Lhotta (HSU Hamburg) besteht. Das Sprecherteam steht<br />
als Ansprechpartner für die Organisation der Themengruppe und ihre weitere<br />
Themenplanung und Arbeit zur Verfügung.<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
In diesem Sinne möchte das Sprecherteam auf die folgenden Tagungen<br />
hinweisen, die unter dem Dach der Themengruppe ausgerichtet werden:<br />
Am 15./16. November 2013 findet an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität<br />
der Bundeswehr Hamburg (HSU) die Tagung „Auf dem Weg<br />
zum anomischen Recht? Rechtsetzung zwischen Republikanismus, Demokratie<br />
und Gouvernementalismus“ statt. Die Tagung wird zusammen mit<br />
der Sektion „Regierungssystem und Regieren in der BRD“ ausgerichtet.<br />
Der Call for Papers hierzu erschien bereits im <strong>DVPW</strong>-Frühjahrsrundbrief<br />
(117 ff.) und steht zusammen mit dem Tagungsprogramm auf der <strong>DVPW</strong>-<br />
Homepage sowie auf der Lehrstuhl-Homepage von Roland Lhotta<br />
(www.hsu-hh.de/lhotta unter der Rubrik Aktuelles/Themengruppe „Politik<br />
und Recht“). Vorschläge für Beiträge sind per Email bis zum 15. September<br />
2013 an die Ausrichter der Tagung (oliver.lembcke@uni-jena.de; lhotta@hsu-hh.de;<br />
glaab@uni-landau.de) zu richten.<br />
124
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Für den 27./28. März 2014 haben Ingrid Schneider und Britta Rehder eine<br />
Tagung an der Universität Hamburg angekündigt, die sich der „Policy-<br />
Entwicklung durch Gerichte im Europäischen Mehrebenensystem“ widmen<br />
wird.<br />
Call for Papers<br />
Zur Rolle der Gerichte bei der Policy-Entwicklung im<br />
europäischen Mehrebenensystem<br />
Tagung der Themengruppe „Politik und Recht“ am 27./28.3. 2014<br />
Tagungsort: Universität Hamburg, FSP Biogum, Lottestr. 55, 22529 Hamburg<br />
Die europäischen Gerichtshöfe, vor allem der Gerichtshof der Europäischen<br />
Union (EuGH) und der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte<br />
(EGMR), haben in den letzten Jahren in verschiedenen Politikfeldern (z.B.<br />
Tarif-, Familien- und Gleichstellungspolitik, Biomedizin, geistiges Eigentum,<br />
Datenschutz und Terrorismusbekämpfung) Entscheidungen gefällt, die auf<br />
nationaler Ebene hochkontrovers diskutiert wurden. Insbesondere dem<br />
EuGH als Liberalisierungsmotor wird vorgeworfen, nationale wohlfahrtstaatliche<br />
Traditionen und Institutionen zu beschädigen. Demgegenüber<br />
knüpfen zahlreiche politische Akteure große Hoffnungen auf eine Stärkung<br />
der Menschen- und Grundrechte durch den EGMR, möglicherweise auch<br />
als ein Gegengewicht zum EuGH. Die Tagung möchte die europäische<br />
Rechtsprechung und ihr Zusammenspiel mit den nationalen politischen Akteuren<br />
(inkl. der Gerichte) in den Blick nehmen und eine politikfeldvergleichende<br />
Zwischenbilanz ziehen. Folgende Fragen stehen im Zentrum:<br />
Zum politischen Prozess:<br />
Welche Interaktionsmuster zwischen den verschiedenen Arenen (Politik/Recht)<br />
und Ebenen (national/europäisch) lassen sich politikfeldspezifisch<br />
identifizieren? Können die europäischen Gerichtshöfe (und gerichtsartigen<br />
Institutionen) faktisch als Bestandteil bestehender Akteursnetzwerke<br />
betrachtet werden, bleiben sie externe Vetospieler oder sind sie eigenständiger<br />
Gestalter neuer Normen? Wer sind jeweils ihre zentralen Koalitionspartner<br />
und Gegenspieler auf nationaler und/oder europäischer<br />
Ebene? Die Literatur sieht in der Anerkennung der europäischen Rechtsprechung<br />
durch die nationalen Gerichte eine wichtige Triebkraft des Integrationsprozesses.<br />
Doch dies scheint nicht in allen Politikfeldern gleichermaßen<br />
der Fall zu sein. So gelten etwa die deutschen Arbeitsgerichte<br />
zuweilen als widerständig. Entwickelt die europäische Rechtsprechung im<br />
Zuge ihrer politischen und rechtlichen Verarbeitung auf nationaler Ebene<br />
125
unterschiedliche Durchschlagskraft? Und wodurch sind eventuelle Differenzen<br />
zu erklären?<br />
Zu den Politikinhalten:<br />
Welche Auswirkungen hat die europäische Rechtsprechung auf die nationalen<br />
Policy-Entwicklungen? Und welche Mechanismen sind hierbei entscheidend?<br />
Bringen die Gerichte originäre Policy-Innovationen hervor, oder<br />
verschieben sie (lediglich) das Machtgefüge zwischen bestehenden<br />
Akteurskoalitionen auf nationaler Ebene? Dem EuGH wird vorgeworfen, die<br />
marktbegrenzenden Institutionen der koordinierten Ökonomien Europas zu<br />
untergraben. Gleichwohl gibt es viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer,<br />
die von seiner Rechtsprechung individuell profitieren. Gilt das Liberalisierungsmuster<br />
auch in anderen Politikfeldern? Wer trägt jeweils die Kosten<br />
der Rechtsprechung, wer fährt die Gewinne ein? Lassen sich dabei<br />
Muster erkennen? Sind in den jeweiligen Politikfeldern spezifische Agenden<br />
oder epistemische Orientierungen zu erkennen, welche die Ausrichtung<br />
der Rechtsprechung prägen? Kann der EGMR die ihm häufig zugedachte<br />
Ausgleichsfunktion gegenüber dem EuGH tatsächlich ausüben? Wie<br />
ist das Verhältnis von individuellen und kollektiven Menschen- und Bürgerrechten<br />
in seiner Rechtsprechung zu bestimmen? Und welche Konsequenzen<br />
resultieren daraus für die nationale Ebene?<br />
Beiträge, die diese und ähnliche Fragen in Fallstudien oder vergleichend<br />
untersuchen, sind herzlich willkommen. Abstracts senden Sie bitte bis zum<br />
15. Dezember 2013 an die Organisatorinnen der Tagung:<br />
PD. Dr. Ingrid Schneider, Universität Hamburg<br />
(ingrid.schneider@uni-hamburg.de)<br />
Prof. Dr. Britta Rehder, Ruhr-Universität Bochum<br />
(britta.rehder@rub.de)<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Für Informationen und Kontakt in Sachen Themengruppe „Politik und<br />
Recht“ wenden Sie sich bitte an:<br />
- Verena Frick M. A., Staatswissenschaftliche Fakultät, Universität Erfurt,<br />
Nordhäuser Straße 63, 99089 Erfurt, verena.frick@uni-leipzig.de<br />
- Dr. Oliver W. Lembcke, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Universität Leipzig,<br />
Beethoven-straße 15, 04107 Leipzig, 0341-9735-617/610 (Sek.), oliver.lembcke@uni-jena.de<br />
- Prof. Dr. Roland Lhotta, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Helmut-Schmidt-<br />
Universität/Uni-versität der Bundeswehr Hamburg, Holstenhofweg 85,<br />
040-6541-2777/3315 (Sek.), lhotta@hsu-hh.de<br />
126
Themengruppe „Transkulturell vergleichende Politische<br />
Theorie“<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
A. Ankündigungen<br />
1. Ankündigung und Call for Papers für die Kooperationstagung<br />
„Christentum und Islam als politische Religionen – Ideenwandel im Spiegel<br />
gesellschaftlicher Konflikte“<br />
des AK „Politik und Religion“ mit der Themengruppe „Transkulturell vergleichende<br />
politische Theorie“ und der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS)<br />
Termin: 23.-25. 25. Juli 2014<br />
Ort: Bildungszentrum Wildbad Kreuth.<br />
Religiöse Gedankengebäude repräsentieren nicht nur – wie es die Selbstinterpretation<br />
nahelegt – überzeitliche Wahrheiten, sondern sind ebenso<br />
als Produkt soziohistorischer Entwicklungen aufzufassen. Insofern erscheint<br />
es wissenschaftlich äußerst relevant, das Zusammenspiel von gesellschaftlichen<br />
Herausforderungen einerseits und den von den Religionen<br />
erbrachten ideellen Anpassungsleistungen und Gestaltungsversuchen andererseits<br />
zu untersuchen. Mit dieser Themenstellung bewegt sich die Tagung<br />
grundsätzlich in einem interdisziplinären Feld, das für Historiker,<br />
Theologen, Soziologen und <strong>Politikwissenschaft</strong>ler offen ist; der Schwerpunkt<br />
liegt aber auf der politischen Dimension, sind die Religionen doch<br />
nicht zuletzt deswegen politisch, als sie Relevanz für die Legitimität kollektiv<br />
verbindlicher Entscheidungen entfalten. Ganz allgemein geht es den<br />
Veranstaltern darum, wie sich soziale Rahmenbedingungen auf die (Weiter-<br />
)Entwicklung von politisch-religiösen Ideen auswirken, welche Parallelen<br />
und Divergenzen sich dabei zwischen Christentum und Islam abzeichnen<br />
und welches Potential die beiden Religionen sowohl als Brandbeschleuniger<br />
wie zur Deeskalation politischer Konflikte besitzen.<br />
Vorträge (die mit einem 1-2 Seiten langen Abstract vorzustellen sind) werden<br />
zu folgenden vier Themenbereichen erbeten:<br />
a) Der Begriff ,politische Religion‘ und die Analyse von ‚Ideenwandel‘<br />
Über den von Eric Voegelin und Raymond Aron in totalitarismuskritischer<br />
Perspektive geprägten Begriff der Politischen Religion hinaus nimmt die<br />
Tagung die Vielschichtigkeit der Verbindungslinien zwischen Religion und<br />
Politik ins Visier. In dieser Hinsicht gilt es nicht nur, die theoretischen Konzepte<br />
(Politische Theologie im Sinne von Carl Schmitt und Jan Assmann,<br />
Zivilreligion, Theo-Demokratie etc.), die in Übereinstimmung und Distanz<br />
zur ,politischen Religion die wechselseitige Bedeutsamkeit von Religiö-<br />
127
sem und Politischem bezeichnen, auf ihren heuristischen Gehalt zu überprüfen,<br />
sondern zugleich zu reflektieren, dass auch in säkularisierten Gesellschaften<br />
eine politisch-öffentliche Rolle der Religion(en) keineswegs<br />
ausgeschlossen ist. Erst auf dieser Basis erscheint es im Anschluss zielführend,<br />
die historischen Veränderungen in den politischen Implikationen und<br />
Interpretationen der christlichen und islamischen Botschaft ebenso umfassend<br />
wie systematisch zu bestimmen. Integraler Bestandteil jenes vorgeschalteten<br />
theoretischen Blocks zu den politischen Religionen ist zudem<br />
die methodische Dimension, unter der sich Untersuchungsmöglichkeiten<br />
zum ‚Ideenwandel‘ im Christentum und Islam in synchroner und diachroner<br />
Weise erschließen lassen.<br />
b) Ideenwandel im Christentum<br />
Im Hinblick auf die Geschichte des Christentums interessiert zunächst die<br />
Entwicklung von der apokalyptischen, apolitischen, radikal pazifistischen<br />
Ausrichtung im Urchristentum über die Neufassungen bei Tertullian oder<br />
Origenes hin zur konstantinischen Wende sowie zur ersten systematisch<br />
aus den Evangelien herausgearbeiteten politischen Doktrin in Augustinus’<br />
De Civitate Dei (die das zur römischen Staatsreligion avancierte Christentum<br />
gegen heidnische Verdikte verteidigte). Mit Augustinus’ Trennung zwischen<br />
himmlischer und weltlicher Sphäre keimte in der Folge auch die<br />
Frage nach dem richtigen Verhältnis zwischen geistlicher und weltlicher<br />
Macht auf, die sich im mittelalterlichen Europa zu einem politischen Konflikt<br />
erweiterte, der wiederum im Investiturstreit zwischen 1076 und 1122<br />
seinen Höhepunkt fand. Weitere relevante Themengebiete aus dieser Epoche<br />
wären die religiöse Rechtfertigung der Kreuzzüge oder die historischen<br />
Transformationen der Toleranzidee und -praxis. Wie sehr die sozialgeschichtlichen<br />
Herausforderungen die im Namen des Christentums lancierten<br />
politischen Positionierungen imprägnierten, lässt sich selbstverständlich<br />
auch im Zusammenhang mit der Reformation, den innerchristlichen<br />
Religionskriegen oder der Replik auf die Religionskritik der Aufklärungsphilosophie<br />
rekapitulieren. Ebenso stehen die modernen Entwicklungen, als<br />
das (katholische) Christentum zunächst als Forum der Reaktion gegen die<br />
universalen Ideen der Menschenrechte und der Demokratie fungierte, bevor<br />
im Zuge des Aggiornamento eine Annäherung erfolgte, die heute in das<br />
verbreitete (Vor-)Urteil eines exklusiven demokratischen Grundcharakters<br />
des Christentums überging, im Fokus des Tagungsthemas. Mit Sicherheit<br />
lohnend wäre überdies eine Auseinandersetzung mit den politischen Idealen<br />
der Befreiungstheologie oder der Evangelikalen.<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
128
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
c) Ideenwandel im Islam<br />
Auch die islamische Ideengeschichte weist im Kontext von politischen und<br />
gesellschaftlichen Herausforderungen spannende Entwicklungen auf: Hierzu<br />
zählt insbesondere die Ideologisierung und politische Indienstnahme<br />
der Religion vor dem Hintergrund der mit der schnellen Expansion des<br />
Omayyadenreichs entstandenen soziopolitischen Konflikte, die sich in der<br />
Formulierung quietistischer Standpunkte gegenüber der weltlichen Herrschaft<br />
oder aber ihrer grundsätzlichen Delegitimierung, wie zeitweise in<br />
der Schi‘a, fortsetzte. Spuren hinterlassen haben jedoch auch die pragmatischen<br />
Probleme in Folge des Expansionsprozesses – so etwa bei der Frage,<br />
welche Andersgläubigen unter die schutzbefohlenen ahl al-kitab zu<br />
subsumieren seien. Die fortwährende Krise des Kalifats und der Zerfall des<br />
islamischen Großreichs in verschiedene Herrschaftsgebiete verlangte im<br />
Laufe der Jahrhunderte zudem legitimatorische Anpassungsleistungen,<br />
während immer wieder ideologisch gestützte Herrschaftsprätentionen zu<br />
entsprechenden Gegenreaktionen führten, die ebenfalls auf die Mobilisierung<br />
religiös fundierter Doktrinen setzten – so etwa im Konflikt zwischen<br />
der ‚rationalistischen‘ Mu‘tazila und den sunnitischen Rechtsgelehrten.<br />
Gleichsam das gemeinsame Dach all dieser ideenpolitischen Bestrebungen<br />
in Vergangenheit und Gegenwart bildet der heute verstärkt in die kritische<br />
Diskussion geratene Topos vom Islam als umfassender religiöser Ordnung<br />
und politischem System (din wa-dawla). Die ausgeprägte Plastizität ‚islamischer‘<br />
Ideen erschließt sich dann auch erst in den Versuchen, Antworten<br />
auf die als krisenhaft erlebte Moderne und ihre politischen wie ideologischen<br />
Herausforderungen zu finden, wie sie sich seit dem Beginn der islamischen<br />
Renaissance (an-Nahda) abzeichnen. Die Entweltlichung der<br />
Theologie sowie die Säkularisierung der Politik scheinen dabei auch<br />
gegenwärtig noch die Felder intensivster ideenpolitischer Auseinandersetzungen<br />
zu sein.<br />
d) Vergleichende Perspektiven<br />
Es liegt auf der Hand, dass die verschiedenen Kontexte von Ideenwandel<br />
zu methodisch angeleiteten Vergleichen einladen – etwa, wenn bei gleichen<br />
Ausgangsbedingungen unterschiedliche Ergebnisse zu konstatieren<br />
sind oder umgekehrt unterschiedliche Bedingungen zu gleichen Resultaten<br />
führen. Denken ließe sich beispielsweise im ersten Fall an die von Nader<br />
Hashemi vertretene These, derzufolge sich Christentum und Islam nicht<br />
wesentlich in den theologischen Fundierungsmöglichkeiten für säkulare<br />
Politiken unterscheiden, weshalb das unterschiedliche Ergebnis durch andere<br />
Einflüsse – etwa die ruinösen Konfessionskriege in Europa – erklärt<br />
werden müsste. Explizit vergleichende Perspektiven schärfen auf diesem<br />
Weg den Blick für mögliche Variablen – z.B. Institutionen, politische Kon-<br />
129
stellationen oder sozial einflussreiche Bewegungen mit ideologischer ‚Basis‘<br />
– die erst transparent machen, weshalb diese beiden monotheistischen<br />
Religionen politiktheoretisch zumindest scheinbar so divergente Ergebnisse<br />
zeitigen. Zugleich finden sich andererseits aber auch Indikatoren,<br />
die, vom Ergebnis her betrachtet, für äquifinale Prozesse von Ideenwandel<br />
sprechen, so etwa – wie vor allem Olivier Roy gezeigt hat – bei der Entstehung<br />
konservativer und moderneskeptischer Positionen. Eine dritte vergleichende<br />
Perspektive zwischen Christentum und Islam tut sich auf, sobald<br />
die (direkte und indirekte) Konfrontation beider Religionen ins Blickfeld<br />
gerät, sei es im Kontext islamischen Expansion, der Reconquista, der<br />
Kreuzzüge, der Kolonialzeit oder auch der Gegenwart, da sie nicht selten<br />
zu Kontaminationen auf ideeller Ebene geführt hat. Die Diskussion darüber,<br />
inwieweit die politischen Ideen im Christentum und Islam sich wechselseitig<br />
beeinflussen und verändern, gehört entsprechend zu den besonderen<br />
Anliegen der Veranstaltung.<br />
Wir bitten interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />
gerne aber auch der Nachbardisziplinen um die Zusendung<br />
von Vortragsvorschlägen bis zum 31. Dezember 2013 an eine der<br />
beiden folgenden Email-Adressen:<br />
PD Dr. Oliver Hidalgo<br />
oliver.hidalgo@politik.uni-regensburg.de<br />
Dr. Holger Zapf<br />
hzapf1@gwdg.de<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
2. Programmpunkte der Tagung „Krieg und Frieden“ (zusammen mit dem<br />
AK Politik und Kultur) am 1. und 2. April 2014 in Göttingen:<br />
Konrad Göke (München): Die Krise der Aufklärung und die Geburt des modernen<br />
Bellizismus. Der Wandel vom instrumentellen zum essentiellen<br />
Kriegsverständnis<br />
Peter Nitschke (Vechta): Clausewitz ohne Ende – Oder die Existenzialität<br />
des Krieges<br />
Sina Birkholz (Bielefeld): Cultures of Violence. Comparing justifications<br />
and legitimacy of police violence in four transition countries<br />
Klaus Schlichte (Bremen): Die Legitimität bewaffneter Gruppen<br />
Sebastian Huhnholz (München): Sieg und Frieden? Imperiale Facetten demokratischer<br />
Friedenskultur<br />
Ulrike Spohn (Münster): Kriegstreiberin Religion? Überlegungen zum Verhältnis<br />
von Religion und Gewalt<br />
130
Ringo Wagner (Magdeburg): Stalins Theorie von der Unvermeidbarkeit von<br />
Kriegen zwischen kapitalistischen Staaten und die Anfänge des Wehrsports<br />
in der DDR<br />
Mischa Hansel (Köln): Gibt es eine konservative Friedens- und Konfliktforschung?<br />
Überlegungen zum Verhältnis von Krieg und Frieden im Werk Edward<br />
Luttwaks<br />
Christoph Weller (Augsburg): Der „Frieden“ und der „Krieg“ der Friedensforschung.<br />
Beobachtungen des konzeptionellen Wandels einer politischen<br />
Wissenschaft bei der Bearbeitung von Krieg und Frieden<br />
Der Abendvortrag am 1.4. wird von Herfried Münkler (Berlin) gehalten.<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
B. Kontaktadressen der Sprecherinnen und Sprecher der Themengruppe:<br />
Dr. Sybille De La Rosa<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg <br />
Bergheimerstr. 58, 69115 Heidelberg<br />
Tel: 0 62 21 / 54 28 63<br />
E-mail: sybille.delarosa@ipw.uni-heidelberg.de<br />
Dr. Sophia Schubert<br />
Freie Universität Berlin<br />
Institut für Soziologie<br />
Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften<br />
Garystr. 55, 14195 Berlin<br />
Tel: 0 30 / 838 5 76 51<br />
Fax: 0 30 / 838 5 76 52<br />
E-mail: sophia.schubert@fu-berlin.de<br />
Dr. Alexander Weiß<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Universität Hamburg<br />
Allende-Platz 1, 20146 Hamburg<br />
Tel: 0 40 / 4 28 38 61 80<br />
E-mail: 1weiss@web.de<br />
Dr. Holger Zapf<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />
Georg-August Universität Göttingen<br />
Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen<br />
Tel: 05 51 / 3 92 04 74<br />
E-mail: hzapf1@gwdg.de<br />
131
C. Wichtige Informationen und Hinweise<br />
Der Internetauftritt der Themengruppe ist zu erreichen unter<br />
https://www.dvpw.de/gliederung/themengruppen/transkultrellvergleichende-politische-theorie.<br />
Dort finden Sie aktuelle Hinweise zu den<br />
Veranstaltungen der Themengruppe sowie ein Online-Archiv zu früheren<br />
Veranstaltungen und zu Publikationen zum Thema.<br />
Interessenten, die in die Mailingliste der Themengruppe aufgenommen<br />
werden möchten, können ihre Kontaktdaten auf der Homepage unter der<br />
Rubrik „Anmelden“ registrieren. Sie erhalten dann zukünftig alle Informationen<br />
der Themengruppe per Mail.<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
132
VII. Terminplan, Vorankündigungen (ohne Gewähr)<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
2013<br />
25.-26. Oktober 2013 - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf<br />
Arbeitskreis „Parteienforschung“<br />
Jahrestagung: „Parteien und Staat“<br />
8. - 9. November 2013 - Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung<br />
(WZB)<br />
Arbeitskreis „Politik, Wissenschaft und Technik“<br />
Workshop: Politische und Epistemische Autorität<br />
14.-15. November 2013 - Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn<br />
FoJuS-Jahrestagung<br />
Jahrestagung<br />
15.-16. November 2013 - Helmut-Schmidt-Universität Hamburg<br />
Themengruppe „Politik und Recht“ und Sektion „Regierungssystem und Regieren<br />
in der Bundesrepublik Deutschland“<br />
Tagung: „Auf dem Weg zum anomischen Recht? Rechtsetzung zwischen<br />
Republikanismus, Demokratie und Gouvernementalismus“<br />
22. November 2013 - Humboldt-Universität Berlin<br />
Arbeitskreises „Gewaltordnungen“<br />
24. Treffen: „Taking Stock: Ordnungen der Gewalt heute“<br />
2014<br />
6.-8. Februar 2014 - Freie Universität Berlin<br />
Arbeitskreis „Politik und Kommunikation“<br />
Jahrestagung: „Kommunikationspolitik und Medienregulierung erung in der digita-<br />
len Gesellschaft“<br />
10.-11. Februar 2014 - Freie Universität Berlin<br />
Arbeitskreis „Umweltpolitik / Global Change“<br />
Offene Tagung: Globaler Wandel und Macht<br />
14.-15. Februar 2014 – Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg<br />
Arbeitskreis „Politik und Geschlecht“<br />
Jahrestagung: „Feministische Kritik und Menschenrechte“<br />
20.- 21Februar 2014 - Karlsruhe<br />
Sektion „Politische Wissenschaft und Politische Bildung“<br />
Fachtagung: „<strong>Politikwissenschaft</strong> und Didaktik der politischen Bildung“<br />
133
27.-28. März 2014 - Tagungsort: Universität Hamburg<br />
Themengruppe „Politik und Recht“<br />
Tagung: „Zur Rolle der Gerichte bei der Policy-Entwicklung im europä-<br />
ischen Mehrebenensystem“<br />
1.-2. April 2014 - Georg-August-Universität Göttingen<br />
Arbeitskreis „Politik und Kultur“ und Themengruppe „Transkulturell vergleichende<br />
Politische Theorie“<br />
Tagung: „Krieg und Frieden“<br />
9. -11. Mai 2014 - Akademie für Politische Bildung<br />
Sektion „Internationale Politik“<br />
IB-Nachwuchstagung: „Sicherheit, Wirtschaft, Gesellschaft: Theorien und<br />
Problemfelder internationaler Politik“<br />
16.-17. Mai 2014 - Universität Koblenz-Landau (Campus Landau)<br />
Sektion „Regierungssystem und Regieren in der Bundesrepublik Deutschland“<br />
Tagung: „Transparenz „<br />
und Bürgerbeteiligung – neue Parameter des mo-m<br />
dernen Regierens?“<br />
23.-24. Mai 2014 - Universität Duisburg-Essen<br />
Sektion „Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />
Jahrestagung : „Big Data? New Data!”<br />
5. - 6. Juni 2014 - Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB)<br />
Arbeitskreises „Wahlen und politische Einstellungen“<br />
Jahrestagung<br />
19.-24. Juli 2014 – Montreal<br />
IPSA World Congress<br />
23.-25. Juli 2014 - Bildungszentrum Wildbad Kreuth<br />
Arbeitskreis „Politik und Religion“ und Themengruppe „Transkulturell vergleichende<br />
politische Theorie“<br />
Kooperationstagung „Christentum und Islam als politische Religionen –<br />
Ideenwandel im Spiegel<br />
9.-10. Oktober 2014 - Universität Augsburg<br />
Arbeitskreis „Politik und Kultur“<br />
Tagung: „Demokratie und das Soziale Netz: Wandel oder Stillstand?“<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
134
VIII. Veröffentlichungen unserer Mitglieder (Selbstanzeigen)<br />
Aydin, Mustafa, Hans Günter Brauch, Mitat Celikpata, Ursula Oswald<br />
Spring, Nekati Polat (Eds.). 2012. Uluslararasi Iliskilerde Catismadam<br />
Güvenige. Istanbul: Bilgi Universitesi Yainlari.<br />
Brinkmann, Heinz Ulrich, Haci-Halil Uslucan (Hrsg.). 2013. Dabeisein<br />
und Dazugehören. Integration in Deutschland. Wiesbaden: Springer VS<br />
Scheffran, Jürgen, Michael Brzoska, Hans Günter Brauch, Peter Michael<br />
Link, Janpeter Schilling (Eds.). 2012. Climate Change, Human Security and<br />
Violent Conflict: Challenges for Societal Stability. Hexagon Series on Human<br />
and Environmental Security and Peace, vol. 8. Berlin – Heidelberg –<br />
New York: Springer-Verlag.<br />
Schultze, Günther/ Dietrich Thränhardt (Hg.). 2013.<br />
Migrantenorganisationen: Engagement, Transnationalität und Integration.<br />
Bonn:<br />
Friedrich-Ebert-Stiftung. www.fes.de/wiso.<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Senghaas, Dieter. 2012. Weltordnung in einer zerklüfteten Welt. Hat<br />
Frueden Zukunft? Edition Suhrkamp 2642. Berlin: Suhrkamp Verlag.<br />
Senghaas, Dieter. 2013. Frieden hören. Musik, Klang und Töne in der<br />
Friedenspädagogik. Schwalbach/ TS: Wochenschau Verlag.<br />
Dieter Senghaas Pioneer of Peace and Development Research. Reihe:<br />
Springer Briefs on Pioneers in Science and Pactice, Bd. 6. 2013. Heidelberg/<br />
New York/ Dordrecht/London: Springer Verlag.<br />
Thränhardt, Dietrich (Hg.). 2013. Immigration and Federalism in Europe.<br />
Federal, State and Local Regulatory Competencies in Austria, Belgium, Germany,<br />
Italy, Russia, Spain and Switzerland. Osnabrück: IMIS-Beiträge 43.<br />
www.imis.uni-osnabrueck.de/pdffiles/imis43.pdf<br />
135
IX. Mitteilungen zur Mitgliedschaft<br />
Neumitglieder seit April 2013<br />
Ackermann, Kathrin, M.A.<br />
Universität Bern, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Fabrikstarsse 8, CH-3012<br />
Bern, SCHWEIZ; 0041/31 63 15 19 6 d, kathrin.ackermann@ipw.unibe.ch<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>"; Sek. "Politische<br />
Soziologie"; AK "Wahlen und politische Einstellungen"<br />
Barnickel, Christiane, M.A.<br />
Europa-Universität Viadrina, Große Scharnstr. 59, 15230 Frankfurt/ Oder;<br />
0335/55 34 25 04 d, 0335/55 34 22 78 Fax d, barnickel@europa-uni.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Theorie und Ideengeschichte"; Sek. "Vergleichende<br />
<strong>Politikwissenschaft</strong>"; AK "Integrationsforschung"; AK "Demokratieforschung"<br />
Baron, Daniel, M.A.<br />
RWTH Aachen, Institut für Soziologie, LFG Methoden der empirischen Sozialforschung,<br />
Eilfschornsteinstr. 7, 52062 Aachen; 0241/80 93 96 8 d,<br />
0241/80 92 38 9 d<br />
Bauer, Paul C., M.A.<br />
Universität Bern, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Fabrikstarsse 8, CH-3012<br />
Bern, SCHWEIZ; 0041/31 63 15 19 7 d, 0041/31 63 18 59 0 Fax d,<br />
paul.bauer@ipw.unibe.ch<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>"; Sek. "Politische<br />
Soziologie"<br />
Braun, Daniela, Dr.<br />
LMU München, Geschwister-Scholl-Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />
Oettingenstr. 67, 80538 München; 089/21 80 90 75 d, 089/21 80 90 72<br />
Fax d, daniela.braun@gsi.uni-muenchen.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Soziologie"; AK "Wahlen und politische<br />
Einstellungen"; AK "Parteienforschung"<br />
Engels, Bettina, Dr.<br />
Freie Universität Berlin, Otto-Suhr-Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Ihnestr.<br />
26, 14195 Berlin; bettina.engels@fu-berlin.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Gewaltordnungen" (Sprecherin)<br />
Graewe, Daniel, Dr.<br />
White & Case, Jungfernstieg 51, 20354 Hamburg; 040/35 00 51 63 d,<br />
040/35 00 53 50 Fax d, daniel.graewe@whitecase.com; p: Geibelstr. 10,<br />
22303 Hamburg; 0177/75 14 42 5 Mobil p, daniel.graewe@gmail.com<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
136
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Politik und Kultur"<br />
Gruber, Oliver, Dr.<br />
Universität Wien, Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft,<br />
Berggasse 11/1/5, A-1090 Wien, ÖSTERREICH; 01/42 77 49 31 9 d, oliver.gruber@univie.ac.at<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Politik und Kommunikation"; AK "Parteienforschung";<br />
AK "Migrationspolitik"; AK "Demokratieforschung"<br />
Häger, André, Dipl.-Pol.<br />
Wühlischstr. 15, 10245 Berlin; , andre.haeger@uni-greifswald.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Theorie und Ideengeschichte"<br />
Hertkorn-Paeffgen, Michaela C., Dr.<br />
mhertkorn@gmail.com<br />
Hönke, Jana, Dr.<br />
University of Edinburgh, School of Social and Political Science, 15a George<br />
Square, UK- EH8 9LD, UNITED KINGDOM; +44/131/65 09 92 5 d,<br />
j.hoenke@ed.ac.uk<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Soziologie der internationalen<br />
Beziehungen"; AK "Gewaltordnungen"<br />
Klein, Björn, M.A.<br />
Justus-Liebig-Universität Gießen, Zentrum für Medien und Interaktivität,<br />
Ludwigstr. 34, 35390 Gießen; 0641/99 16 36 4 d, 0641/99 16 35 9 Fax d,<br />
bjoern.klein@zmi.uni-giessen.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Soziologie"; Sek. "Regierungssystem und<br />
Regieren in der Bundesrepublik Deutschland"; AK "Politik und Kommunikation";<br />
AK "Politik und Religion"<br />
Kühn, Adriaan, Dr.<br />
Calle Santa Fe 2, 13 D, E-28008 Madrid, SPANIEN; 0034/91 54 10 99 2 p,<br />
0034/67 81 04 38 0 Mobil p, adriaan@adriaan-kuehn.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Soziologie"; AK "Parteienforschung"; AK<br />
"Politik und Geschichte"<br />
Marx, Paul, Dr.<br />
University of Southern Denmark, Department of Political Science,<br />
Campusvej 55, DK - 5230 Odense, DÄNEMARK; +45/65 50 22 69 d,<br />
+45/65 60 22 80 Fax d, marx@sam.sdu.dk<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Ökonomie"; Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"<br />
137
Müller, Melanie, Dipl.-Pol.<br />
Neue Bahnhofstr. 22, 10245 Berlin; , melanie_mueller@email.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Soziale Bewegungen"; AK "Umweltpolitik/Global<br />
Change"; Sek. "Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik"<br />
Musch, Elisabeth, Dr.<br />
Universität Osnabrück, Fachbereich Sozialwissenschaften, Staat und Innenpolitik,<br />
Seminarstr. 33, 49074 Osnabrück; 0541/96 94 24 3 d, 0541/96 94<br />
60 0 Fax d, emusch@uos.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Regierungssystem und Regieren in der Bundesrepublik<br />
Deutschland"; Sek. "Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft";<br />
Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"; AK "Verbände"<br />
Osterberg-Kaufmann, Norma, Dr.<br />
Leuphana Universität Lüneburg, Zentrum für Demokratieforschung,<br />
C.12.308, Scharnhorststr. 1, 21335 Lüneburg; 04131/67 72 47 5 d,<br />
04131/67 72 47 4 Fax, norma.osterberg-kaufmann@leuphana.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Demokratieforschung"<br />
Pfeifer, Hanna, M.A.<br />
Otto-Von-Guericke-Universität Magdeburg, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />
Zschokkestr. 32, 39104 Magdeburg; 0391/67 16 42 4 d, 0391/67 16 57 5<br />
Fax d, hanna.pfeifer@ovgu.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Politik und Religion"; AK<br />
"Demokratieforschung"<br />
Reinemann, Carsten, Prof. Dr.<br />
Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Kommunikationswissenschaft,<br />
Oettingenstr. 67, 80538 München; 089/21 80 94 12 d, reinemann@ifkw.lmu.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Soziologie"; AK "Lokale Politikforschung";<br />
AK "Wahlen und politische Einstellungen"<br />
Schnebel, Karin B., Dr.<br />
Universität Passau, Lehrkraft für besondere Aufgaben, Dr.-Hans-Kapfinger-<br />
Str. 14, 94032 Passau; karin.schnebel@uni-passau.de; p: Gebelestr. 13,<br />
81679 München; 0173/69 87 89 7 Mobil p, karin.schnebel@gsi.unimuenchen.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Theorie und Ideengeschichte"; Sek. "Politische<br />
Wissenschaft und Politische Bildung"; Sek. "Politische Soziologie";<br />
Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
138
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Schüssler, Sina, Dr.<br />
Universität Marburg, Zentrum für Konfliktforschung, Ketzerbach 11, 35023<br />
Marburg; sina.schuessler@staff.uni-marburg.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Menschenrechte"<br />
Schwarz, Andreas, Prof. Dr.<br />
Katholische Stiftungsfachhochschule München, Preysingstr. 83, 81667<br />
München; 089/48 09 21 22 9 d, 089/48 09 21 90 0 Fax d, andreas.schwarz@ksfh.de<br />
Siewert, Markus, M.A.<br />
Goethe-Universität-Frankfurt, Campus Westend - PEG, Grüneburgplatz 1,<br />
60323 Frankfurt; 069/79 83 66 46 d, siewert@soz.uni-frankfurt.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>"; Sek. "Vergleichende<br />
<strong>Politikwissenschaft</strong>"; AK "Demokratieforschung"<br />
Stecker, Rebecca, M.A.<br />
Neustadtscontrescarpe 54, 28199 Bremen; rebecca.stecker@unioldenburg.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft"; Sek.<br />
"Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"; AK "Umweltpolitik/Global Change"<br />
Träger, Hendrik, Dr.<br />
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />
Zschokkestr. 32, 39104 Magdeburg; 0391/67 54 96 1 d, 0391/67 16 57 5<br />
Fax d, hendrik.traeger@ovgu.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Soziologie"; Sek. "Regierungssystem und<br />
Regieren in der Bundesrepublik Deutschland"; AK "Wahlen und politische<br />
Einstellungen"; Forschungsgebiet(e): 4.08) Politische Parteien; 3.02) Föderalismus;<br />
3.06) Parlament, Gesetzgebung<br />
Wagner, Ben, M.A., M.Sc.<br />
European University Institute, Department of Political & Social Sciences,<br />
Badia Fiesolana (SPS), Via die Roccettini 9, I-50014 San Domenico di Fiesole,<br />
ITALIEN; +49/170/11 02 88 1 Mobil d, ben.wagner@eui.eu<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Menschenrechte"; AK "Politik, Wissenschaft und<br />
Technik"; Sek. "Internationale Politik"<br />
Wüstenberg, Jenny, Ph.D.<br />
jwustenberg@gmail.com<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>"; Sek. "Vergleichende<br />
<strong>Politikwissenschaft</strong>"; AK "Politik und Geschichte"; AK "Soziale Bewegungen"<br />
139
Angaben für das <strong>DVPW</strong>-Mitgliederverzeichnis<br />
Sehr geehrtes Mitglied,<br />
sofern Sie für das nächste Mitgliederverzeichnis Änderungen bei den Angaben<br />
zu Ihrer Person wünschen, teilen Sie uns dies bitte auf diesem Blatt<br />
oder auch formlos mit. Bitte tragen Sie Ihren Namen und eventuell gewünschte<br />
Adressenänderungen in die unten stehenden Zeilen ein und geben<br />
Sie gleichzeitig Ihre primären Forschungsgebiete (max. drei) an. Darüber<br />
hinaus benennen Sie bitte die Sektionen und Arbeitskreise, in denen<br />
Sie aktiv mitarbeiten. Damit Ihre Daten für das Mitgliederverzeichnis<br />
2014/15 aktualisiert werden können, senden Sie Ihre Änderungsmitteilung<br />
bitte spätestens bis zum 15. August 2014 an die Adresse unserer Geschäftsstelle.<br />
Falls Sie mit der Veröffentlichung Ihrer Adresse im Mitgliederverzeichnis<br />
nicht einverstanden sind, teilen Sie uns dies bitte mit. Wir<br />
werden dann lediglich Ihren Namen in das neue Verzeichnis aufnehmen.<br />
Name, Vorname, Titel:<br />
Adresse, Tel./Fax, eMail für das MV:<br />
Herbst 2013<br />
Nr. <strong>149</strong><br />
Forschungsgebiete (max. drei - Bitte Liste aus dem Mitgliederverzeichnis<br />
verwenden!):<br />
Mitarbeit in folgenden Sektionen und Arbeitskreisen der <strong>DVPW</strong>:<br />
Bitte senden an: <strong>DVPW</strong>, c/o. Universität Osnabrück, FB 1, 49069 Osnabrück<br />
140