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Politikwissenschaft 146

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<strong>146</strong><br />

<strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Rundbrief der<br />

Deutschen Vereinigung für<br />

Politische Wissenschaft<br />

Frühjahr 2012<br />

Hergestellt mit freundlicher Unterstützung des<br />

LIT Verlags Münster – Hamburg - London


Der DVPW-Rundbrief mit dem Titel<br />

„<strong>Politikwissenschaft</strong>“ ist die zweimal<br />

jährlich erscheinende<br />

Mitgliederzeitschrift der Deutschen<br />

Vereinigung für Politische Wissenschaft<br />

und wird üblicherweise Mitte<br />

April und Mitte Oktober eines jeden<br />

Jahres an die derzeit 1725 Mitglieder<br />

der DVPW und an die Fachbibliotheken<br />

der politikwissenschaftlichen<br />

Institute in Deutschland<br />

versandt. Die Beiträge der<br />

Sektionen, Arbeitskreise, Landesund<br />

Themengruppen stehen in Verantwortung<br />

der jeweiligen<br />

Sprecherinnen und Sprecher. Für<br />

die Beiträge der Mitglieder zeichnen<br />

diese persönlich verantwortlich. Für<br />

unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

übernimmt die Redaktion keinerlei<br />

Haftung. Beiträge zum Rundbrief<br />

sollten der Redaktion spätestens<br />

zwei Monate vor Semesterbeginn<br />

als Datei (möglichst in einem Word<br />

für Windows-Format) zusammen mit<br />

einem Probeausdruck vorliegen.<br />

Bitte beachten Sie die Beilagen des<br />

LIT-Verlages und des Nomos-<br />

Verlages.<br />

Herausgegeben im Auftrag von<br />

Vorstand und Beirat der DVPW<br />

Redaktion und Organisation:<br />

Felix W. Wurm<br />

Dipl.Soz.Wiss., M.A. (USA)<br />

DVPW<br />

c/o Universität Osnabrück<br />

FB 1 - Sozialwissenschaften<br />

D-49069 Osnabrück<br />

Telefon 0541.9 69-62 64<br />

Telefax 0541.9 69-62 66<br />

E-Mail: dvpw@dvpw.de<br />

https://www.dvpw.de<br />

Telefonisch am besten zu<br />

erreichen:<br />

Mo bis Do 9.30 – 12.30 Uhr<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong>


Inhalt<br />

Seite 5<br />

Editorial<br />

9 I. Nachrufe<br />

9 Nachruf auf Ingrid Langer<br />

12 Nachruf auf Monika Medick-Krakau<br />

14 Nachruf auf Volker Rittberger<br />

17 II. Kongress 2012<br />

28 III. Arbeitsausschuss Nachwuchsförderung<br />

31 IV. Ethik-Kommission<br />

32 V. Ständiger Ausschuss für Fragen der<br />

Frauenförderung (StAFF)<br />

34 VI. Berichte der Sektionen<br />

34 Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik<br />

36 Internationale Politik<br />

38 Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

42 Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft<br />

48 Politische Ökonomie<br />

54 Politische Soziologie:<br />

54 Arbeitskreis Parteienforschung<br />

56 Arbeitskreis Politik und Kommunikation<br />

58 Arbeitskreis Soziale Bewegungen<br />

60 Arbeitskreis Wahlen und politische Einstellungen<br />

62 Politische Theorie und Ideengeschichte<br />

67 Regierungssystem und Regieren in der BRD<br />

68 Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

72 VII. Berichte der Arbeitskreise<br />

72 Demokratieforschung<br />

86 Gewaltordnungen<br />

91 Handlungs- und Entscheidungstheorie<br />

93 Integrationsforschung<br />

96 Lokale Politikforschung<br />

100 Menschenrechte<br />

102 Migrationspolitik<br />

108 Politik und Geschichte


Seite 111 Politik und Geschlecht<br />

114 Politik und Kultur<br />

116 Politik und Religion<br />

124 Politik, Wissenschaft und Technik<br />

126 Politische Psychologie<br />

129 Soziologie der internationalen Beziehungen<br />

133 Umweltpolitik / Global Change<br />

137 Vergleichende Diktatur- und Extremismusforschung<br />

139 Vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung<br />

141 VIII. Berichte der Themengruppen<br />

141 Konstruktivistische Theorien der Politik<br />

145 Transkulturell vergleichende Politische Theorie<br />

150 Verfassung und Politik<br />

152 IX. Berichte der Landesgruppen<br />

152 Landesgruppe Bayern<br />

153 X. Terminplan, Vorankündigungen<br />

155 XI. Veröffentlichungen unserer Mitglieder<br />

156 XII. Mitteilungen zur Mitgliedschaft


Editorial<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Liebe Mitglieder,<br />

vom 24. bis 28. September dieses Jahres wird der 25. wissenschaftliche<br />

Kongress der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft an der<br />

Eberhard Karls Universität Tübingen stattfinden. Das Generalthema des<br />

Kongresses lautet „Die Versprechen der Demokratie“. Moderne Demokratien<br />

sind politische Systeme, die sich durch bestimmte normative Selbstbeschreibungen<br />

und -präsentationen auszeichnen. Das sind die Versprechen<br />

der Demokratie, auf ihnen basiert die weltweite Attraktivität der Demokratie<br />

und an diesen Versprechen wird sie von ihren Bürgern und Kritikern gemessen.<br />

Aus politikwissenschaftlicher Sicht soll auf dem Kongress die Frage im<br />

Zentrum stehen, inwieweit diese Versprechen heute als Motoren und/oder<br />

als Belastungen der Demokratieentwicklung fungieren.<br />

Die im dreijährigen Turnus stattfindenden Kongresse der DVPW gehören traditionell<br />

zu den Höhepunkten der Arbeit unserer Vereinigung, denn bei diesen<br />

Kongressen treffen sich im Rahmen der DVPW nicht nur die einzelnen<br />

Sektionen, Arbeitskreise oder Themengruppen zu internen Diskussionen,<br />

sondern sie bieten die Möglichkeit, allen aktiven Mitgliedern für mehrere Tage<br />

den Blick über den eigenen sub-disziplinären Tellerrand zu erleichtern.<br />

Diesem Ziel dienen auch die vier Plenarveranstaltungen mit Vorträgen und<br />

Podiumsdiskussionen zu verschiedenen aktuellen Facetten des Kongressthemas<br />

sowie die Teilnahme der eingeladenen ausländischen Gäste. Zudem<br />

ist das Kongressthema in diesem Jahr auch von allen Sektionen und zahlreichen<br />

Arbeitskreisen und Themengruppen der DVPW für die inhaltliche Gestaltung<br />

ihrer Sitzungen aufgegriffen worden. Eine Vorschau auf das Kongressprogramm<br />

finden Sie auf der Webseite der DVPW sowie auf den Seiten<br />

17-26 in diesem Rundbrief.<br />

Die Kollegin vor Ort, Gabriele Abels, und unser Geschäftsführer Felix Wurm<br />

haben die organisatorischen Vorbereitungen für den Tübinger Kongress<br />

schon weit vorangebracht. Ich hoffe, dass wir viele Mitglieder und Gäste in<br />

Tübingen begrüßen können und die <strong>Politikwissenschaft</strong> einen Beitrag dazu<br />

leisten wird, die aktuellen Probleme und Perspektiven moderner Demokratien<br />

besser zu verstehen. Im Übrigen sei allen Mitgliedern geraten, sich frühzeitig<br />

über die Webseite http://tuebingen-info.de/index.php?id=1723 um<br />

eine Unterkunft zu bemühen, da zeitgleich zwei weitere Tagungen in Tübingen<br />

stattfinden werden.<br />

Auf der in Tübingen am Mittwoch, dem 26. September, anstehenden Mitgliederversammlung<br />

werden Vorstand und Beirat der DVPW turnusgemäß<br />

neu zu wählen sein. Den Auftrag an den scheidenden Vorsitzenden, einen<br />

5


Vorschlag für seine Nachfolge für den Vorsitz der DVPW zu unterbreiten, habe<br />

ich gern übernommen. Nach verschiedenen Gesprächen mit Kolleginnen<br />

und Kollegen konnte ich dem Vorstand einen Vorschlag unterbreiten, dessen<br />

Ergebnis mich sehr freut: Gabriele Abels, die in der Vergangenheit schon im<br />

Beirat der DVPW aktiv gewesen ist, über mehrere Jahre den Vorsitz des<br />

StAFF ausübte und seit 2010 der PVS-Redaktion angehört, hat sich auf<br />

Nachfrage bereit erklärt, die Verantwortung als künftige Vorsitzende der<br />

DVPW übernehmen zu wollen. Vorstand und Beirat haben Gabriele Abels auf<br />

ihrer letzten Sitzung nominiert und sind sich sicher, der Mitgliedschaft mit<br />

ihr eine erfahrene Kandidatin vorschlagen zu können, bei der die Fachvereinigung<br />

in Zukunft in guten Händen sein wird.<br />

Vorstand und Beirat werden allen Mitgliedern nach ihrer Sitzung im April zusammen<br />

mit einer schriftlichen Einladung für die Mitgliederversammlung eine<br />

Liste mit weiteren Wahlvorschlägen für den neuen Vorstand unterbreiten;<br />

selbstverständlich können weitere Vorschläge auch jederzeit aus der Mitgliedschaft<br />

bis unmittelbar vor den Wahlen auf der Versammlung in Tübingen<br />

erfolgen.<br />

Eine besondere Freude bereitet mir die Mitteilung, dass Vorstand und Beirat<br />

beschlossen haben, Claus Offe mit dem Theodor-Eschenburg-Preis der<br />

DVPW für das politikwissenschaftliche Lebenswerk zu ehren. Diese Auszeichnung<br />

– für die Laudatio konnten wir Robert E. Goodin gewinnen – wird<br />

zusammen mit den Preisen für die besten Dissertationen der Jahre 2010,<br />

2011und 2012 auf einer abendlichen Plenarveranstaltung am 27. September<br />

verliehen werden. Momentan wird die Jury zusammengestellt, die aus<br />

den zahlreichen Einsendungen der Dissertationen für das Jahr 2012 die geeignetste<br />

auswählt. Den Jury-Mitgliedern danke ich für die aufwändige Arbeit,<br />

die sie für die DVPW und den wissenschaftlichen Nachwuchs leisten.<br />

An diese Ehrungen schließt sich am Donnerstagabend die nun schon traditionelle<br />

Kongressparty an (für die ich mir als besonderes Privileg des scheidenden<br />

Vorsitzenden einen Musikwunsch auszubedingen trachte).<br />

Was gibt es aus der Arbeit von Vorstand und Beirat noch zu berichten? Intensiv<br />

haben wir uns – und insbesondere Ralf Kleinfeld – darum bemüht, einen<br />

verlässlichen Partner für die Weiterführung von PolitikON zu finden, der<br />

in Absprache mit den Autorinnen und Autoren der Beiträge die Online-<br />

Plattform weiter führen würde. Diese Bemühungen haben letztlich zu keinem<br />

wirklich befriedigenden Ergebnis geführt. Die bisher erarbeiteten Materialien<br />

stehen weiterhin für Projektbeteiligte und Interessierte zur Verfügung. Bei<br />

Interesse wenden Sie sich bitte an die DVPW-Geschäftsstelle. Das PolitikON-<br />

Portal ist damit nun nicht mehr verfügbar.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

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Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Weiterhin sorgen die Überlegungen der EU-Kommission zur Vorbereitung des<br />

8. Rahmenprogramms im Fach für Beunruhigung. Denn es ist zu befürchten,<br />

dass die Sozialwissenschaften zukünftig eine wesentlich geringere Rolle im<br />

Rahmen der Forschungsförderungspolitik auf EU-Ebene spielen werden. Unter<br />

Federführung der ECPSA (European Confederation of Political Science<br />

Associations) und zusammen mit Fachverbänden aus anderen Mitgliedsländern,<br />

der ECPR (European Consortium für Political Research) sowie verschiedenen<br />

engagierten Kolleginnen und Kollegen wird weiterhin von verschiedenen<br />

Seiten und über verschiedene ‚Drähte’ versucht, diese Befürchtung<br />

nicht Realität werden zu lassen und die derzeitigen Beratungen zugunsten<br />

der Sozialwissenschaften zu beeinflussen.<br />

Die Koordination der Aktivitäten zum 8. Rahmenprogramm waren auch ein<br />

zentrales Thema auf der letzten Mitgliederversammlung der European Confederation<br />

of Political Science Associations, die Ende Januar 2012 unter<br />

Vorsitz von Suzanne S. Schüttemeyer in Berlin stattfand. Von Seiten der<br />

ECPSA ist zudem geplant, für die Fortführung der Arbeit bei der EU eine Projektförderung<br />

zu beantragen, um die gemeinsame Arbeit auch finanziell auf<br />

sichere Beine zu stellen.<br />

Im Zusammenhang mit der internationalen Zusammenarbeit gibt es des Weiteren<br />

zu berichten, dass Vorstand und Beirat der DVPW für den IPSA-Council<br />

Werner J. Patzelt, Dirk Berg-Schlosser sowie Norbert Kersting nominiert haben.<br />

Werner J. Patzelt wird erneut für das Executive Comittee der IPSA kandidieren.<br />

Diese Wahlen werden auf dem kommenden Weltkongress der IPSA<br />

erfolgen, der vom 8. bis zum 12. Juli 2012 in Madrid unter dem Titel „Reordering<br />

Power, Shifting Boundaries“ stattfinden wird.<br />

Was gibt es noch zu berichten? Bei den Wahlen für das DFG-Fachkollegium<br />

des Fachs „<strong>Politikwissenschaft</strong>“ sind die vier Positionen an folgende Mitglieder<br />

der DVPW gegangen: Christopher Daase, Katharina Holzinger, Susanne<br />

Lütz und Ferdinand Müller-Rommel. Alle vier Gewählten beglückwünsche ich<br />

zu ihrer Wahl, die Ausdruck einer besonderen fachlichen und persönlichen<br />

Hochschätzung ist.<br />

Die im vergangenen Jahr ebenfalls neue gewählte Ethik-Kommission der<br />

DVPW hat sich konstituiert und Gerhard Göhler zu ihrem Vorsitzenden gewählt.<br />

Er und die weiteren Mitglieder der Kommission – Lothar Brock, Barbara<br />

Holland-Cunz, Hans-Dieter Klingemann, Klaus Dieter Wolf und Reinhard<br />

Zintl – stehen als vertrauliche Ansprechpartner zur Verfügung (siehe auch<br />

Hinweis in diesem Heft auf Seite 31).<br />

Nachdem die ‚Politische Vierteljahresschrift’ (PVS) zu Beginn des Jahres<br />

2011 den Wechsel zum Nomos-Verlag vollzogen hatte, hatten Redaktion und<br />

7


Verlag der Zeitschrift diesen Wechsel genutzt, um einige Änderungen im<br />

Layout der Zeitschrift vorzunehmen und zudem zusätzliche Publikationsformate<br />

für die PVS beschlossen. Diese Änderungen sind auf positive Resonanz<br />

gestoßen und auch die Zusammenarbeit mit dem Verlag – insbesondere mit<br />

Frau Bernstein – verläuft weiterhin sehr gedeihlich. Ganz besonders möchte<br />

ich in diesem Zusammenhang aber noch einmal Rainer Schmalz-Bruns und<br />

der gesamten PVS-Redaktion für ihre Arbeit danken und dafür, dass sie diesen<br />

Wechsel so gut gemeistert haben.<br />

Auch will die DVPW nicht auf das gedruckte Mitgliederverzeichnis verzichten.<br />

Wir haben uns jedoch entschlossen, es künftig nur noch alle 1,5 Jahre<br />

herauszubringen, da in den Jahren, in denen der Kongress stattfindet, erfahrungsgemäß<br />

viele Sprecherpositionen in den Sektionen und Arbeitskreisen<br />

wechseln und somit das Verzeichnis des Kongressjahres schnell nicht mehr<br />

aktuell ist. Die nächste Auflage des Mitgliederverzeichnisses wird also im<br />

Frühjahr 2013 erscheinen.<br />

Es liegt zwar noch ein halbes Jahr meiner Amtszeit vor mir. Aber schon an<br />

dieser Stelle möchte ich mich bei den Kolleginnen und Kollegen aus Vorstand<br />

und Beirat für die angenehme Zusammenarbeit bedanken. Unsere<br />

Diskussionen während der Sitzungen oder per E-Mail waren durch Freundlichkeit<br />

und Fairness, durch Sachlichkeit und Kompromissbereitschaft sowie<br />

durch Vertrauen und eine gehörige Portion Humor geprägt. In dieser angenehmen<br />

Arbeitsatmosphäre ist es gelungen, auch bei strittigen Fragen zu einem<br />

gemeinsamen Ergebnis zu gelangen. In den wenigen Situationen, in denen<br />

mich das Amt innere Anspannung kostete, hatte ich die volle Unterstützung<br />

meiner beiden Stellvertreter Andrea Lenschow und Frank Nullmeier<br />

sowie die besondere Unterstützung von Tine Stein.<br />

Mein ganz besonderer Dank gilt aber unserem Geschäftsführer in Osnabrück,<br />

Felix Wurm, auf dessen Überblick über die Belange der DVPW, auf dessen<br />

organisationsinterne Verankerung, auf dessen flexibles Engagement, auf<br />

dessen routinierte Ruhe in schwierig anmutenden Situationen, auf dessen<br />

kritische Ratschläge und auf dessen Loyalität ich mich immer verlassen<br />

konnte und der wesentlich dafür verantwortlich ist, dass ich das Amt meist<br />

gern und mit Freude ausüben konnte.<br />

Ich hoffe, möglichst viele unserer Mitglieder und viele Gäste in Tübingen auf<br />

dem Kongress begrüßen zu können.<br />

Hubertus Buchstein<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Der Herbstrundbrief erscheint wegen des Kongresses erst Ende Novem-<br />

ber/Anfang Dezember 2012!<br />

8


I. Nachrufe<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Nachruf auf Ingrid Langer<br />

Ingrid Langer war passionierte Parlamentarismusforscherin. Mit ihren Studien<br />

über die ersten Parlamentarierinnen in Hessen bearbeitete sie nicht<br />

nur inhaltlich politikwissenschaftliches Neuland; sie trug auch maßgeblich<br />

zur Integration der Biographieforschung in das Methodenareal der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

bei. Sie war Wegbereiterin der Frauen- und Geschlechterforschung<br />

und der Frauen- und Gleichstellungspolitik in der deutschen <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

und weit darüber hinaus. Ingrid Langer verband auf vorbildliche<br />

Weise wissenschaftliche Kompetenz mit praktischem Engagement in<br />

den Themenfeldern Familien-, Sozial- und Geschlechterpolitik. Am 8. Januar<br />

2012 verstarb Ingrid Langer nach langem Leiden in Frankfurt.<br />

Frau Langer schloss ihr Studium der <strong>Politikwissenschaft</strong>, Soziologie, Philosophie,<br />

Chemie und Biologie 1968 mit einer Promotion bei Eugen Kogon in<br />

Darmstadt zum Thema „Frau und Illustrierte im Kapitalismus“ ab. Die Dissertation<br />

von Frau Langer war eine der ersten akademischen Schriften der<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong> in dem von dieser Disziplin lange vernachlässigten Feld<br />

der Frauen- und Geschlechterforschung. Noch heute wird auf die Studie<br />

Bezug genommen, wenn die Verschränkung von Ökonomie und Kultur in<br />

der Konstruktion und Reproduktion von Geschlechterstereotypen und Geschlechterhierarchien<br />

in den Blick genommen wird. 1974 wurde Ingrid<br />

Langer als Professorin an das Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong> der Philipps-<br />

Universität Marburg berufen. Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre<br />

lagen in den Feldern Parlamentarismusforschung, Familienpolitik, Sozialpolitik<br />

und Medien. In diesem breiten Themenfeld hat sie wegweisende Veröffentlichungen<br />

vorgelegt, die nicht nur die akademische Debatte prägten,<br />

sondern auch in die politische Öffentlichkeit hineinwirkten. So legte sie<br />

beispielsweise 1980 ein Standardwerk zur „Familienpolitik – Tendenzen,<br />

Chancen, Notwendigkeiten“ vor.<br />

Frau Langer hat sich auch in der akademischen Selbstverwaltung der Philipps-Universität<br />

Marburg mit großer Verlässlichkeit und einem sicheren<br />

Blick für die Zukunft engagiert. Sie wirkte nicht nur viele Jahre als geschäftsführende<br />

Direktorin des Instituts und hat in dieser Funktion maßgeblich<br />

zur Weiterentwicklung des Lehrangebots und des Forschungsprofils<br />

der <strong>Politikwissenschaft</strong> in Marburg beigetragen. Sie war vor allem auch<br />

von 1993 bis 1997 Vizepräsidentin der Universität. In dieser Funktion war<br />

ihr die Modernisierung der universitären Verwaltungsstrukturen ein besonderes<br />

Anliegen. Unter anderem hat sie wichtige Impulse zur Verbesserung<br />

der internen und externen Kommunikation an der Philipps-Universität ge-<br />

9


setzt. Sie initiierte u.a. die Einsetzung einer Expertengruppe „Interne und<br />

externe Kommunikation“, deren Abschlussbericht der Philipps-Universität<br />

bis heute wirksame Impulse vermittelt.<br />

Frau Langer war immer um die Vermittlung politikwissenschaftlicher Erkenntnisse<br />

und Befunde in die Politik und um einen Austausch zwischen<br />

Wissenschaft und Praxis bemüht. Von 1999 bis 2002 war Ingrid Langer<br />

Vorsitzende des Landesverbands Hessen von pro familia; von 2001 bis<br />

2004 wirkte sie als Vorsitzende des pro familia-Bundesverbands. Sie verband<br />

in diesen Funktionen ihre weitreichenden, politikwissenschaftlich<br />

fundierten Kenntnisse in der Familien- und Frauenpolitik mit langjährigen<br />

Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit anderen sozial- und familienpolitischen<br />

Verbänden. Schon 1984 hatte sie als Wissenschaftlerin im Auftrag<br />

von pro familia Gutachten u.a. zu den „Auswirkungen der neuen Regelungen<br />

in der Sozialpolitik auf die Familien und die Frauen“ verfasst.<br />

Besondere Verdienste hat sich Frau Langer als Wegbereiterin der Frauenund<br />

Geschlechterforschung auf der einen Seite und der Frauen- und<br />

Gleichstellungspolitik auf der anderen Seite erworben. Außer ihrer für dieses<br />

Feld einschlägigen Dissertation legte sie Studien über die weiblichen<br />

Abgeordneten im Parlament des Volksstaates Hessen nach 1919 („Zwölf<br />

vergessene Frauen“, 1989) sowie über die ersten Parlamentarierinnen in<br />

Hessen nach dem 2. Weltkrieg vor. Drei Bände umfassen die mit Ulrike Ley<br />

und Susanne Sander herausgegebenen, biographisch orientierten Untersuchungen<br />

über die weiblichen Abgeordneten in den Vorparlamenten<br />

1946-1950 sowie im 1., 2. und 3. Hessischen Landtag. Ingrid Langer war<br />

während ihrer gesamten Tätigkeit am Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong> in der<br />

dortigen Professorenschaft die einzige Frau; sie hat mit Forschung, Lehre,<br />

politischem Engagement und praktischer Frauenförderung maßgeblich dazu<br />

beigetragen, dass Frauen und sog. Frauenthemen mittlerweile einen<br />

sehr viel besseren Stand an der Philipps-Universität und in der (Politik)Wissenschaft<br />

haben. Sie hat die Erweiterung der Studien- und Prüfungsordnung<br />

zunächst im Diplom-, später dann auch in den BA- und MA-<br />

Studiengängen der Marburger <strong>Politikwissenschaft</strong> um das Teilgebiet „Politik<br />

und Geschlechterverhältnisse“ maßgeblich unterstützt. Sie hat auch<br />

maßgeblich dazu beigetragen, dass (in ihrer Nachfolge) in Marburg eine<br />

der wenigen politikwissenschaftlichen Professuren mit einer klaren Denomination<br />

für „Politik und Geschlechterverhältnisse“ geschaffen wurde.<br />

Heute kann die starke Verankerung der Genderperspektive im Lehr- und<br />

Forschungsprogramm als Markenzeichen der Marburger <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

gelten.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

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Ingrid Langer wirkte in diesem Sinn der Förderung von Frauen und ihrer<br />

Forschung weit über Marburg hinaus, beispielsweise von 1995 bis 1998<br />

als erste Vorsitzende des "Ständigen Ausschusses für Fragen der Frauenförderung"<br />

(StAFF) der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft<br />

(DVPW). In dieser Funktion hat sie ein Projekt zur Evaluation der Situation<br />

und Arbeit von Frauen in der DVPW auf den Weg gebracht und sich erfolgreich<br />

um eine stärkere Beteiligung von Frauen in der DVPW bemüht; z.B.<br />

im Rahmen der DVPW-Kongresse. An der Philipps-Universität Marburg finden<br />

die Verdienste von Ingrid Langer heute u.a. Ausdruck in der Tatsache,<br />

dass sich die Professorenschaft des Instituts für <strong>Politikwissenschaft</strong> mittlerweile<br />

durch einen ausgeglichenen Geschlechterproporz auszeichnet. Ingrid<br />

Langer ging es nie nur um den Geschlechterproporz, sondern immer<br />

auch um inhaltlich-politische Dimensionen von Geschlechterdemokratie.<br />

Die <strong>Politikwissenschaft</strong> hat ihr viel zu verdanken.<br />

Ingrid Kurz-Scherf<br />

(Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong> der Philipps-Universität Marburg, Vertreterin<br />

von Ingrid Langer während ihrer Vizepräsidentschaft und dann auch ab<br />

2001 ihre Nachfolgerin)<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

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Nachruf auf Monika Medick-Krakau<br />

Prof. Dr. Monika Medick-Krakau ist am 1. April 2011 im Alter von 64 Jahren<br />

nach schwerer Krankheit in Berlin verstorben. Mit ihr verliert die wissenschaftliche<br />

Welt eine prominente Vertreterin der liberal-institutionalistischen<br />

Analyse internationaler Beziehungen und der US-amerikanischen Außenpolitik,<br />

insbesondere der Außenhandelspolitik und der transatlantischen Beziehungen,<br />

sowie eine treibende Kraft in der Organisation von Lehre und Forschung<br />

über die Internationalen Beziehungen an den sich neu aufstellenden<br />

ostdeutschen Universitäten und innerhalb der DVPW-Sektion.<br />

Nachdem sie von 1966 bis 1971 <strong>Politikwissenschaft</strong>, Geschichte und Soziologie<br />

an der Philipps-Universität Marburg und der Friedrich-Alexander-<br />

Universität Erlangen studiert und das 1. Staatsexamen für das Lehramt an<br />

Gymnasien abgeschlossen hatte, begann sie ein Promotionsstudium an der<br />

Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Hier arbeitete sie<br />

zunächst bis 1975 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Hessischen<br />

Stiftung Friedens- und Konfliktforschung in Frankfurt am Main und wechselte<br />

anschließend auf eine Mitarbeiterstelle an den Lehrstuhl für Internationale<br />

Beziehungen der Universität Trier. Von 1979 bis 1991 arbeitete sie an der<br />

Freien Universität Berlin, unterbrochen von einem zweijährigen Forschungsaufenthalt<br />

in den USA (1981 bis 1983). Bis 1981 war sie Hochschulassistentin<br />

an der FU, von 1983 und 1989 arbeitete Monika Medick-Krakau am John-<br />

F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien in Berlin, danach bis Dezember<br />

1990 als Wissenschaftliche Koordinatorin des Berlin Program for Advanced<br />

German and European Studies. Nach ihrer Habilitation im Jahre 1992 vertrat<br />

Medick-Krakau zunächst für zwei Semester die Professur für Internationale<br />

Beziehungen an der Universität Konstanz, bevor sie zum Wintersemester<br />

1993/94 auf eine Professur für Internationale Wirtschaftsbeziehungen am<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong> der Universität Leipzig berufen wurde. Von<br />

April 1995 bis zu ihrem Vorruhestand 2010 wirkte sie als Inhaberin des<br />

Lehrstuhls für Internationale Beziehungen an der Technischen Universität<br />

Dresden, wo sie 2002 das Zentrum für Internationale Studien gründete, dessen<br />

Direktorin sie bis 2008 war. Von 2001 bis 2006 übte sie das Amt der<br />

Prorektorin für Bildung der TU Dresden aus<br />

Das wissenschaftliche Werk von Monika Medick-Krakau leistete kontinuierlich<br />

wichtige Beiträge zur amerikanischen Außenpolitik, insbesondere der<br />

Außenhandelspolitik der USA. Ihre 1976 publizierte Dissertation befasste<br />

sich mit der Rüstungsexportpolitik der USA. Ihr Aufsatz zum „Konzept des<br />

'Military-Industrial Complex' und (dem) Problem einer Theorie demokratischer<br />

Kontrolle“, der 1973 in der PVS erschien, gehört nachwievor zu den<br />

Standardwerken in diesem Bereich. Genauso lesenswert ist ihre 1994 er-<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

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Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

schienene Habilitationsschrift, die sich mit der Handelsgesetzgebung und<br />

der GATT-Politik der USA beschäftigt und die amerikanische Außenhandelspolitik<br />

aus der Innenpolitik des Landes erklärt. Damit etablierte sich Monika<br />

Medick-Krakau als eine der wichtigsten Vertreterinnen einer liberalen Außenpolitik-Theorie<br />

in Deutschland, ganz in der Tradition ihres Doktorvaters<br />

Ernst-Otto Czempiel. Das gilt auch für ihren wichtigen Aufsatz „Außenpolitischer<br />

Wandel: Diskussionsstand – Erklärungsansätze – Zwischenergebnisse“,<br />

der 1999 in der von ihr herausgegebenen Festschrift für E.O. Czempiel<br />

publiziert wurde.<br />

Monika Medick-Krakau hat sich mit besonders viel Engagement und Erfolg<br />

für die Organisation von Forschung und Lehre im Bereich der Internationalen<br />

Beziehungen eingesetzt. Von 1994 bis 2000 war sie im Vorstand der Sektion<br />

„Internationale Politik“ der DVPW tätig (seit 1997 als Geschäftsführendes<br />

Mitglied) und von 1996 bis 2002 Mitglied der Redaktion der Politischen Vierteljahresschrift<br />

(PVS). Mehr als ein Jahrzehnt, von 1991 bis 2002, wirkte sie<br />

als Mitglied des deutschen Auswahlausschusses für das renommierte Congressional<br />

Fellowship Program der American Political Science Association und<br />

des German Marshall Fund of the United States.<br />

Ein großer und bleibender Verdienst von Monika Medick-Krakau ist darüber<br />

hinaus die Einrichtung des ersten Studiengangs „Internationale Beziehungen“<br />

in Deutschland (an der TU Dresden im Jahre 1998, Bachelor- und Masterstudiengang),<br />

der analog zu einigen renommierten Programmen im Ausland<br />

interdisziplinär angelegt ist und sich bis heute einer überwältigenden<br />

Nachfrage erfreut. Der Studiengang wurde zum Vorbild und Ansporn für später<br />

eingerichtete IB-Studiengänge in Deutschland. Mit ihrem unermüdlichen<br />

Einsatz in der akademischen Selbstverwaltung und universitären Lehre während<br />

ihrer Zeit an den Universitäten Leipzig und Dresden hat Monika Medick-Krakau<br />

zudem einen wichtigen Beitrag zum Um- und Aufbau der Hochschullandschaft<br />

in den neuen Bundesländern geleistet.<br />

Schließlich hat sich Monika Medick-Krakau sehr um den männlichen wie<br />

weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchs verdient gemacht. Sie hatte ein<br />

feines Gespür für wissenschaftliches Talent, diente vielen als Vorbild, und<br />

verstand es auf ganz besondere Weise, jüngere Kolleg(inn)en zu motivieren<br />

und Nachwuchswissenschaftler/innen zu fördern.<br />

Im Namen vieler weiterer Kolleginnen und Kollegen gedenken wir ihres außerordentlichen<br />

Engagements und werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren.<br />

Tanja A. Börzel, Freie Universität Berlin<br />

Andrea Liese, Universität Potsdam<br />

Thomas Risse, Freie Universität Berlin<br />

13


Nachruf auf Volker Rittberger<br />

Am 14. November 2011 ist Prof. Volker Rittberger, Ph.D., in Tübingen im Alter<br />

von 70 Jahren seiner schweren Krankheit, unter der er seit seiner Emeritierung<br />

im Jahr 2009 litt, erlegen. Für das Institut kam sein Tod dennoch<br />

unerwartet, war er doch drei Tage zuvor noch am Institut gewesen, um an<br />

einer Neuauflage seines Buches über Internationale Organisationen zu arbeiten.<br />

Mit Volker Rittberger verliert die Wissenschaft von den Internationalen Beziehungen<br />

und die Friedens- und Konfliktforschung einen ihrer prominentesten<br />

Vertreter, der sich durch seine wissenschaftlichen Arbeiten sowie seine<br />

vielfältigen Beratungstätigkeiten und sein Engagement im Wissenschaftsmanagement<br />

große Verdienste um die Etablierung und Weiterentwicklung der<br />

Internationalen Beziehungen und der Friedens- und Konfliktforschung erworben<br />

hat.<br />

Nachdem er von 1961 bis 1965 die Fächer Jurisprudenz und <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

an den Universitäten Freiburg i.B. und Genf erfolgreich studiert hatte,<br />

war er am Seminar für Wissenschaftliche Politik der Universität Freiburg als<br />

Assistent tätig. Von 1967 bis 1971 weilte er für ein Graduierten- und Promotionsstudium<br />

an der Stanford University, USA, wo er 1971 mit der Schrift<br />

„Evolution and International Organization“ promovierte. Damit hatte er einen<br />

seiner Arbeitsschwerpunkte seiner wissenschaftlichen Laufbahn gefunden,<br />

der ihn bis zuletzt faszinierte und der er einen Großteil seiner Arbeitskraft in<br />

Forschung und Lehre widmete. Resultate dieser Beschäftigung mit Internationalen<br />

Organisationen liegen in Form von Lehrbüchern und zahlreichen<br />

Aufsätzen vor. Zudem organisierte er als einer der ersten in Deutschland mit<br />

seinen Mitarbeiterinnen 1997 die Teilnahme einer Tübinger Studierendengruppe<br />

an der Simulation National Model United Nations (NMUN) in New<br />

York. Die NMUN ist seither zu einem Aushängeschild des Institutes geworden.<br />

2003 bekam Volker Rittberger hierfür (zusammen mit Fariborz Zelli) den<br />

Landeslehrpreis.<br />

Nach seiner Rückkehr aus den USA war er von 1971 bis 1973 an der Hessischen<br />

Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) in Frankfurt/Main als<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig, ehe er dann mit nur 32 Jahren 1973 auf<br />

den neu eingerichteten Lehrstuhl <strong>Politikwissenschaft</strong> mit Schwerpunkt Internationale<br />

Beziehungen/ Friedens- und Konfliktforschung an der Eberhard<br />

Karls Universität Tübingen berufen wurde, den er 36 (!) Jahre lang bis zur<br />

Emeritierung 2009 innehatte. Unterbrochen wurde seine Tätigkeit in Tübingen<br />

durch zahlreiche Lehr- und Forschungsaufenthalte an in- und ausländischen<br />

Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Stanford, Paris, Oxford,<br />

New York, Potsdam, Berlin, Washington und Florenz.<br />

Seine Aufgaben als Hochschullehrer hat er immer mit Leidenschaft ausgefüllt.<br />

Die Berufung zum Professor war für ihn nicht nur ein Beruf, sondern im<br />

Frühjahr 2012<br />

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14


Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

wahrsten Sinne des Wortes Berufung. Dies kommt zum einen in seiner ungeheuren<br />

Produktivität zum Ausdruck. Er hat um die 200 Aufsätze und weit<br />

mehr als 20 Monographien, Sammelbände und Lehrbücher veröffentlicht.<br />

Zum anderen hat er es stets verstanden, junge Talente zu entdecken und<br />

„großzuziehen“. Von seinen Absolventinnen und Absolventen sind knapp 20<br />

heute selbst ebenfalls in professoralen Amt und Würden an Universitäten<br />

anzutreffen. Viele, die bei ihm gelernt und gearbeitet haben, ließen sich von<br />

seiner wissenschaftlichen Begeisterung anstecken und folgten seinem akademischen<br />

Weg.<br />

Seine Arbeiten werden in der Wissenschaftlergemeinde sehr geschätzt und<br />

haben ihn weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt gemacht. Insbesondere<br />

die Veröffentlichungen zur Erforschung internationaler Regime<br />

waren zentral für den Fortgang der internationalen akademischen Debatte<br />

und sind sogar als „Tübinger Schule“ bekannt. Zu Themen wie den Vereinten<br />

Nationen oder der Entwicklung der deutschen Außenpolitik nach der Wiedervereinigung<br />

haben er und seine Mitarbeiter entscheidende Impulse gegeben.<br />

Auch zum Selbstverständnis der Disziplin stieß Volker Rittberger wichtige<br />

Debatten an. Ein Meilenstein war in dieser Hinsicht das von ihm 1990 herausgegebene<br />

PVS-Sonderheft „Theorien der internationalen Beziehungen.<br />

Bestandsaufnahme und Forschungsperspektiven.“<br />

Weil Volker Rittberger im positiven Sinn ein politischer Professor war, konnte<br />

sein wissenschaftliches Engagement aber auch an der Grenze der Universität<br />

und der Universitätsstadt Tübingen nicht Halt machen. Er engagierte sich<br />

als Fachgutachter in der DFG, als Vorsitzender und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft<br />

Friedens- und Konfliktforschung, als langjähriger Herausgeber<br />

der Friedens-Warte, als Vizepräsident der International Studies Association<br />

und als Mitglied zahlreicher Beiräte. Besondere Verdienste hat er sich zudem<br />

um die Förderung der Friedensforschung erworben. Er und seine Tübinger<br />

Mitarbeiter haben die Stiftungsidee lanciert und in allen politischen Lagern<br />

intensiv dafür geworben, so dass er wesentlichen Anteil an der Gründung der<br />

Deutschen Stiftung Friedensforschung (DSF) durch die Bundesregierung im<br />

Oktober 2000 hatte. Diese Stiftung führte er schließlich in den Jahren 2003<br />

bis 2010 als geschäftsführender Vorstandsvorsitzender selbst erfolgreich<br />

und hat sich damit nachhaltig für die Internationalisierung und Professionalisierung<br />

seines Fachs und die Förderung der Friedensforschung eingesetzt.<br />

Gleichzeitig suchte und fand er aber auch den Kontakt zur Politik selbst. Der<br />

Forschungsgegenstand wurde zur Passion. Volker Rittberger war jahrelang<br />

Mitglied des Beirats im Auswärtigen Amt zu Fragen der Vereinten Nationen,<br />

er engagierte sich im Arbeitskreis Friedensforschung beim Planungsstab des<br />

Auswärtigen Amtes und er wirkte von 1978 bis 1998 als Senior Special Fellow<br />

beim United Nations Institute for Training and Research in New York und<br />

Genf.<br />

15


Für die <strong>Politikwissenschaft</strong> an der Universität Tübingen bestehen seine Verdienste,<br />

neben Tätigkeiten als Vize-Präsident, Dekan, Senatsmitglied und Institutsdirektor,<br />

v.a. darin, den Ausbau der Friedensforschung durch die Einwerbung<br />

einer DSF-geförderten Stiftungsprofessur „Friedensforschung und<br />

Internationale Politik“ (2002) erreicht und für die <strong>Politikwissenschaft</strong> ein<br />

sehr ansehnliches Gebäude akquiriert zu haben.<br />

In den letzten Jahren hat sich Volker Rittberger vor allem darum bemüht, aktuelle<br />

Befunde aus der Friedensforschung in die Politik zu tragen. Hierzu veranstaltete<br />

er beispielweise als Vorstandsvorsitzender der DSF regelmäßig<br />

gut besuchte parlamentarische Abende in Berlin. An diesen Abenden ging es<br />

um Kernthemen der Internationalen Politik wie beispielsweise Friedenskonsolidierung<br />

in Nachbürgerkriegsgesellschaften oder Abrüstung, zu denen<br />

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Befunde präsentierten und<br />

den Abgeordneten dann Rede und Antwort standen. Im Tübinger Umfeld galt<br />

seine besondere Förderung dem inzwischen bundesweit bekannten und<br />

mehrfach ausgezeichneten Institut für Friedenspädagogik Tübingen e.V.,<br />

dessen Entwicklung er als Gründungsmitglied stets wohlwollend förderte.<br />

Volker Rittberger hat immer die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen<br />

der Steuerung internationaler Politik durch Organisationen, Regime und<br />

Netzwerke umgetrieben. Als Friedens- und Konfliktforscher war sein Erkenntnisinteresse<br />

darauf ausgerichtet, nach robusten Formen der gewaltfreien<br />

Konfliktbearbeitung und den Bedingungen der erfolgreichen Zusammenarbeit<br />

von Staaten, Unternehmern und Nichtregierungsorganisationen bei der<br />

Bewältigung regionaler und globaler Herausforderungen zu suchen. Diese<br />

Problemstellungen haben sich nicht erledigt. Diese Ideen an seine Schülerinnen<br />

und Schüler weitergegeben und in vielfältiger Weise die organisatorischen<br />

Möglichkeiten befördert zu haben, diesen Fragen weiterhin wissenschaftlich<br />

mit der ihm eigenen Leidenschaft und Akribie nachgehen zu können,<br />

dies bleibt das Verdienst Volker Rittbergers.<br />

Thomas Diez, Andreas Hasenclever, Thomas Nielebock<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

16


II. Kongress 2012<br />

Programmvorschau (Stand 1.3.2012)<br />

Die Versprechen der Demokratie<br />

25. wissenschaftlicher Kongress der DVPW an der Eberhard Karls Universität<br />

Tübingen vom 24. bis 28. September 2012<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Eröffnungsveranstaltung<br />

Montag, 24.9.12, 17 – 20 Uhr<br />

Grußworte<br />

Eröffnungsvortrag<br />

Winfried Kretschmann<br />

Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg<br />

Einführungsvortrag<br />

Die Versprechen der Demokratie<br />

Prof. Dr. Hubertus Buchstein<br />

Vorsitzender der DVPW<br />

Fachgespräch<br />

Die Versprechen der direkten Demokratie<br />

Prof. Dr. Oscar W. Gabriel, Universität Stuttgart<br />

Prof. Dr. Susanne Pickel, Universität Duisburg-Essen<br />

Prof. Dr. Roland Roth, Hochschule Magdeburg-Stendal<br />

Prof. Dr. Julia von Blumenthal, Humboldt-Universität zu Berlin (Moderation)<br />

Empfang<br />

Eröffnung durch Oberbürgermeister Boris Palmer<br />

Der DVPW-Kongress wird gefördert durch die Eberhard Karls Universität Tübingen,<br />

das Land Baden-Württemberg, die Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

und die Stadtwerke Tübingen.<br />

Die DVPW strebt an, ihren Kongress möglichst klimafreundlich zu gestalten.<br />

Plenumsveranstaltungen<br />

Plenum I<br />

Demokratie in aller Welt<br />

Dienstag, 25.9.12, 9 – 10.30 Uhr<br />

Podiumsdiskussion mit:<br />

Prof. Dr. Claudia Derichs, Universität Marburg<br />

Prof. Dr. Amr Hamzawy, Universität Kairo<br />

Prof. Dr. Christian Welzel, Universität Lüneburg<br />

Prof. Dr. Andrea Lenschow, Universität Osnabrück (Moderation)<br />

17


Plenum II<br />

Politische Einheit und politische ische Autonomie. Wer ist heute der Demos?<br />

Dienstag, 25.9.12, 11 – 12.30 Uhr<br />

„Multitude“ oder Volk? Neubestimmungen des Subjekts demokratischer Politik<br />

Dr. Martin Saar, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Weder Ethnos noch Betroffenheit: Repräsentationsbeziehungen konstituie-<br />

ren einen handlungsfähigen Demos<br />

Prof. Dr. Winfried Thaa, Universität Trier<br />

Moderation: Prof. Dr. Michael Haus, Universität Kassel<br />

Plenum III<br />

Die Finanzmarktkrise: Die Demokratie als Hindernis einer Lösung oder als<br />

Opfer?<br />

Mittwoch, 26.9.12, 9 – 10.30 Uhr<br />

Die Finanzmarktkrise und die politische Handlungsfähigkeit von Demokratien<br />

Prof. Dr. Stefanie Walter, Universität Heidelberg<br />

Staatsbankrott oder Primat der Politik? Zum Verhältnis von Demokratien und<br />

Finanzmärkten in der Krisenbewältigung<br />

Prof. Dr. Henrik Enderlein, Hertie School of Governance<br />

Moderation: Prof. Dr. Frank Nullmeier, Universität Bremen<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Sonderplenum<br />

Deutsche Nachkriegspolitologen in der nationalsozialistischen Diktatur:<br />

Theodor Eschenburg, Michael Freund und Arnold Bergstraesser<br />

Mittwoch, 26.9.12, 11 – 12.30 Uhr<br />

Podiumsdiskussion mit:<br />

Prof. Dr. Günter Behrmann, Universität Potsdam<br />

Prof. Dr. Rainer Eisfeld, Universität Osnabrück<br />

Prof. Dr. Michael Th. Greven, Universität Hamburg<br />

Dr. Wilhelm Knelangen, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel<br />

Prof. Dr. Hubertus Buchstein, Universität Greifswald (Moderation)<br />

Plenum IV<br />

Transnationale Demokratie und soziale Gerechtigkeit<br />

Donnerstag, 27.9.12, 14 – 15 Uhr<br />

Vortrag<br />

Prof. Dr. Rainer Forst, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main<br />

Moderation: Prof. Dr. Tine Stein, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel<br />

18


Plenum zur Verleihung der Wissenschaftspreise<br />

Donnerstag, 27.9.12, 19 Uhr<br />

Ehrung der Trägerinnen und Träger der Förderpreise 2010, 2011 und 2012<br />

Verleihung des Theodor-Eschenburg-Preises der DVPW 2012 für das politikwissenschaftliche<br />

Lebenswerk an Prof. Dr. Claus Offe, Hertie School of Governance<br />

Laudatio: Prof. Dr. Robert E. Goodin, University of Essex<br />

anschließend Kongressparty<br />

Nachwuchsversammlung<br />

Dienstag, 25.9.12, 18 – 19 Uhr<br />

Frauenversammlung<br />

Dienstag, 25.9.12, 19 – 20 Uhr<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Empfang für Feminists & Friends des Arbeitskreises reises „Politik und Ge-G<br />

schlecht“, , des Ständigen Ausschusses für Fragen der Frauenförderung<br />

(StAFF) und der Redaktion der Zeitschrift „femina politica“<br />

Dienstag, 25.9.12, 20 Uhr<br />

Mitgliederversammlung der DVPW<br />

mit Wahl des Vorstandes und des Beirates<br />

Mittwoch, 26.9.12, 18 Uhr<br />

(gesonderte Einladung)<br />

Gemeinsame Veranstaltungen mehrerer Untergliederungen<br />

Sektion „Internationale Politik“ & Arbeitskreis „Soziale Bewegungen“<br />

Globale Opposition? Postnationale Governance und ihre KritikerInnen<br />

Donnerstag, 27.9.12, 9 – 12.30 Uhr<br />

Sektion „Politische Ökonomie“ & Arbeitskreis „Internatio<br />

tionale Politische<br />

Ökonomie“<br />

Krisenbewältigung durch Aushöhlung der Demokratie?<br />

Donnerstag, 27.9.12, 9 - 12.30 Uhr<br />

Sektion „Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>“, Sektion „Methoden der Poli-<br />

tikwissenschaft“, Arbeitskreis „Handlungs- und Entscheidungstheorie“ theorie“ & Ar-<br />

A<br />

beitskreis „Wahlen und politische Einstellungen“<br />

Experimentelle Demokratieforschung: Partizipation und Politikgestaltung<br />

Donnerstag, 27.9.12, 9 - 12.30 Uhr<br />

19


Arbeitskreis „Gewaltordnungen“ & Arbeitskreis „Soziologie der internationaa-<br />

len Beziehungen“<br />

Herrschaft und Widerstand in der Weltgesellschaft<br />

Donnerstag, 27.9.12, 9 - 12.30 Uhr<br />

Donnerstag, 27.9.12, 15.30 - 18.30 Uhr<br />

Sektionen<br />

Sektion „Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik“<br />

Demokratieförderung in der EZ - EZ als demokratische Praxis?<br />

Dienstag, 25.9.12, 14 – 17 Uhr<br />

Entwicklungstheorie: Stand der Forschung<br />

Mittwoch, 26.9.12, 14 – 16 Uhr<br />

Sektion „Internationale Politik“<br />

Politik und Recht in den internationalen Handelsbeziehungen<br />

Dienstag, 25.9.12, 14 – 17 Uhr<br />

Legitimität als Versprechen: Legitimitätsansprüche in der internationalen Politik<br />

Mittwoch, 26.9.12, 14 – 16 Uhr<br />

Sektion „Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />

Was wäre wenn: Simulation und kontrafaktisches Denken in der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Dienstag, 25.9.12, 14 – 18 Uhr<br />

Sektion „Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft“<br />

Verwaltete Demokratie oder demokratische Verwaltung<br />

Dienstag, 25.9.12, 14 – 17 Uhr<br />

Genese, Grenze und Dynamik von Politikfeldern<br />

Mittwoch, 26.9.12, 14 – 16 Uhr<br />

Sektion „Politische Ökonomie“<br />

Demokratische Politik und kapitalistische Ökonomie<br />

Dienstag, 25.9.12, 14 – 17 Uhr<br />

Mittwoch, 26.9.12, 14 – 16 Uhr<br />

Sektion „Politische Soziologie“<br />

Der neue Charme der Partizipation. Die Wiederentdeckung der Input-<br />

Legitimation im politischen Prozess<br />

Dienstag, 25.9.12, 14 – 17 Uhr<br />

Politische Soziologie – Stand und Perspektiven<br />

Mittwoch, 26.9.12, 14 – 16 Uhr<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

20


Sektion „Politische Theorie und Ideengeschichte“<br />

Das Versprechen der deliberativen Demokratie - Herkunft und Zukunft<br />

Dienstag, 25.9.12, 14 – 17 Uhr<br />

Mittwoch, 26.9.12, 14 – 16 Uhr<br />

Sektion „Politische Wissenschaft schaft und Politische Bildung“<br />

Postdemokratie, Postnationalität, Poststrukturalismus, ... - Herausforderungen<br />

für die Politische Bildung!?<br />

Dienstag, 25.9.12, 14 – 17 Uhr<br />

Mittwoch, 26.9.12, 14 – 16 Uhr<br />

Sektion „Regierungssystem und Regieren in der BRD“<br />

Repräsentation im Wandel<br />

Dienstag, 25.9.12, 14 – 17 Uhr<br />

Der deutsche Bundespräsident als politischer Akteur? Entwicklungen und<br />

Perspektiven<br />

Mittwoch, 26.9.12, 14 – 16 Uhr<br />

Sektion „Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />

Was verspricht die Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>?<br />

Dienstag, 25.9.12, 14 – 17 Uhr<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Arbeitskreise<br />

Arbeitskreis s „Demokratieforschung”<br />

Versprechen der Demokratie und ihre Umsetzung<br />

Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />

Arbeitskreis „Integrationsforschung“<br />

Europas Krise und die Versprechen der Demokratie<br />

Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />

Arbeitskreis „Lokale Politikforschung“<br />

Hoffnungsträger lokale Ebene?<br />

Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />

Arbeitskreis „Menschenrechte“<br />

Menschenrechte, Entwicklung und Governance in der internationalen Politik<br />

– Konflikt oder Konvergenz im Wunschkonzert der Ziele?<br />

Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />

Freitag, 28.9.12, 9 – 12.30 Uhr<br />

Arbeitskreis „Migrationspolitik“<br />

Migration und Integration - die uneingelösten Versprechen der Demokratie?<br />

Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />

21


Arbeitskreis „Parteienforschung“<br />

Erfolgsbedingungen neuer Parteien im Parteiensystem: die Piraten u.a.<br />

Freitag, 28.9.12, 9 – 12.30 Uhr<br />

Arbeitskreis „Politik und Geschlecht“<br />

Demokratische Versprechen – feministische Reflexionen<br />

Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />

Freitag, 28.9.12, 9 – 12.30 Uhr<br />

Arbeitskreis „Politik und Kultur“<br />

Die kulturellen Voraussetzungen von Demokratie<br />

Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />

Arbeitskreis „Politik und Religion“<br />

Freiheit, Pluralismus, Zivilgesellschaft: Halten die Versprechen zwischen<br />

Demokratie und Religion noch?<br />

Freitag, 28.9.12, 9 – 12.30 Uhr<br />

Arbeitskreis „Politik, Wissenschaft und Technik“<br />

Vom Wirken der Dinge - Fakten und Funktionalitäten in politischer Praxis und<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />

Arbeitskreis „Politikfeldanalyse Innere Sicherheit“<br />

Der Verfassungsschutz zwischen administrativer Effektivität und demokratischer<br />

Transparenz<br />

Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />

Freitag, 28.9.12, 9 – 12.30 Uhr<br />

Arbeitskreis „Politische Psychologie“<br />

Inszenierung, Desymbolisierung und Protest. Probleme heutiger Demokratien<br />

in politisch-psychologischer Perspektive<br />

Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />

Freitag, 28.9.12, 9 – 12.30 Uhr<br />

Arbeitskreis „Soziale Bewegungen“<br />

Demokratie als Schlachtruf. Zivilgesellschaftliche Mobilisierungen und Demokratisierungsprozesse<br />

Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />

Demokratisierung der Demokratie. Eine Protestwelle zwischen Stuttgart 21<br />

und Puerta del Sol<br />

Freitag, 28.9.12, 9 – 12.30 Uhr<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

22


Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Arbeitskreis „Umweltpolitik / Global Change“<br />

Global Environmental Governance Today - Green Economy or Neoliberal Environmentalism<br />

Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18 Uhr<br />

Arbeitskreis „Verbände“<br />

Demokratie im Wandel – Verbände im Wandel?<br />

Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />

Arbeitskreis "Vergleichende Diktatur- und Extremismusforschung"<br />

Entwicklung, Wohlfahrt, Autokratie? Autokratien, ökonomische Performanz<br />

und die Versprechen der Demokratie<br />

Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />

Freitag, 28.9.12, 9 – 12.30 Uhr<br />

Arbeitskreis „Vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung“<br />

Vom Regime zum Prozess: Der Wandel der Wohlfahrtsstaaten zwischen Regelsetzern<br />

und Regeladressaten<br />

Freitag, 28.9.12, 9 – 12.30 Uhr<br />

Arbeitskreis „Wahlen und politische Einstellungen“<br />

Herausforderungen der repräsentativen Demokratie - Zustand und Perspektiven<br />

aus Sicht der Bevölkerung<br />

Freitag, 28.9.12, 9 – 12.30 Uhr<br />

Themengruppen<br />

Themengruppe „Föderalismus“<br />

Gründungsversammlung<br />

Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />

Themengruppe „Konstruktivistische Theorien der Politik“<br />

Demokratie als Konstrukt<br />

Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />

Themengruppe „Transkulturell vergleichende Politische Theorie“<br />

Zwischen Emanzipationshoffnung und erwarteter Enttäuschung. Demokratie<br />

in nicht-westlichen politischen Diskursen<br />

Freitag, 28.9.12, 9 – 12.30 Uhr<br />

Themengruppe „Verfassung und Politik“<br />

P<br />

Konstitutionelle Formen demokratischer Selbstbindung<br />

Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />

Freitag, 28.9.12, 9 – 12.30 Uhr<br />

23


Themengruppe „Vergleichende Regionalismusforschung“<br />

schung“<br />

Regionalorganisationen und Demokratie<br />

Freitag, 28.9.12, 9 – 12.30 Uhr<br />

Weitere Programmpunkte<br />

Sektionen- und AK-übergreifende Veranstaltung (AK Menschenrechte)<br />

Das Versprechen von Transitional Justice – Erwartungen an das Forschungsfeld<br />

aus Sicht der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Freitag, 28.9.12, 14 – 16 Uhr<br />

Panel-Diskussion der Sonderforschungsbereiche 700 (Berlin) und 597 (Bre-<br />

men)<br />

Die Versprechen des Staates. Leistungen und Grenzen öffentlicher Institutionen<br />

in Räumen konsolidierter und begrenzter Staatlichkeit<br />

Freitag, 28.9.12, 14 – 16 Uhr<br />

Redaktion der Zeitschrift für Menschenrechte<br />

Human Rights Lecture<br />

Vortrag: Prof. Dr. Hauke Brunkhorst<br />

Freitag, 28.9.12, 14 – 16 Uhr<br />

Studierendenpanel der Deutschen Nachwuchsgesellschaft für Politik- und<br />

Sozialwissenschaft e.V. (DNGPS)<br />

Die Demokratie als Ideal?! – Praktische Umsetzung und theoretische Reflexion<br />

aus studentischer Perspektive<br />

Freitag, 28.9.12, 14 – 17 Uhr<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Anmeldung<br />

Anmeldeschluss 21. August 2012<br />

Für Anmeldungen, die nach diesem Termin eingehen, muss leider eine zusätzliche<br />

Gebühr in Höhe von 15,00 Euro erhoben werden.<br />

Teilnahmegebühren<br />

Studierende und Erwerbslose (jeweils mit Nachweis) 45,00 Euro<br />

DVPW-Mitglieder<br />

85,00 Euro<br />

Nicht-Mitglieder<br />

135,00 Euro<br />

Überweisung bitte auf das Konto der DVPW, Stichwort „DVPW-Kongress<br />

2012“ Konto Nr. 626 417 612 HypoVereinsbank (BLZ 200 300 00). Für<br />

internationale Überweisungen lautet die IBAN DE74200300000626417612<br />

und BIC HYVEDEMM300.<br />

Die Teilnahmegebühr beinhaltet 5,00 Euro zur Finanzierung der Klimaneutralität<br />

des Kongresses. Sie schließt zudem die Nutzung des virtuellen Pa-<br />

24


perrooms auf der DVPW-Homepage und die automatische Zustellung des<br />

im Nomos-Verlag erscheinenden Kongressbandes ein. Das vollständige<br />

Kongressprogramm erhalten alle angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

im Sommer 2012.<br />

Informationen:<br />

DVPW<br />

c/o Universität Osnabrück<br />

FB 1 – Sozialwissenschaften<br />

D-49069 Osnabrück<br />

Telefon 05 41/9 69-62 64, Telefax 05 41/9 69-62 66<br />

E-Mail: dvpw@dvpw.de<br />

Webseite: www.dvpw.de<br />

Sie können sich auch Online über die Homepage der DVPW zum Kongress<br />

anmelden!<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Veranstaltungsort:<br />

Die meisten Veranstaltungen werden im Universitätsgebäude "Neue Aula"<br />

stattfinden (Wilhelmstr. 7/Geschwister-Scholl-Platz), einige wenige Veranstaltungen<br />

in Gebäuden, die sich in dessen Nähe befinden.<br />

Zimmerreservierungen:<br />

Marco Schubert<br />

Bürger und Verkehrsverein Tübingen<br />

-Tourist & Ticket-Center-<br />

An der Neckarbrücke 1<br />

72072 Tübingen<br />

Telefon 0 70 71/91 36-14<br />

Telefax 0 70 71/3 50 70<br />

E-Mail: marco.schubert@tourist-ticket-center.de<br />

Webseite: www.tuebingen-info.de<br />

Direkte Zimmerbuchung über: http://tuebingen-info.de/index.php?id=1723<br />

Verlosung von kostenloser Kongressteilnahme<br />

Als besondere Fördermaßnahme für Nachwuchswissenschaftlerinnen können<br />

zehn kostenlose Kongressteilnahmen unter denjenigen Frauen verlost<br />

werden, die eine „Schnuppermitgliedschaft“ in der DVPW abgeschlossen<br />

haben und 2012 am DVPW-Kongress teilnehmen möchten.<br />

25


Nachwuchsfonds für Reisekostenzuschüsse<br />

Vorstand und Beirat haben beschlossen, die mit Abschaffung des Post-doc-<br />

Preises und des Themenpreises freigewordenen Mittel für die Finanzierung<br />

von Reisekostenzuschüssen für den wissenschaftlichen Nachwuchs zu verwenden.<br />

Erstmals stehen zum Kongress 2012 25 Reisekostenzuschüsse zu<br />

je 200,00 Euro für Referent/innen zur Verfügung, die zum wissenschaftlichen<br />

Nachwuchs gerechnet werden können.<br />

Folgende Kriterien für die Gewährung eines Zuschusses gelten:<br />

• Mittel werden nur an Referent/innen vergeben, d.h. eine aktive Teilnahme<br />

am Kongress wird vorausgesetzt.<br />

• Förderungen gibt es nur für Personen, die schriftlich erklären, dass Sie<br />

keine institutionelle Unterstützung für die Teilnahme am Kongress erhalten<br />

können.<br />

• Bewerber/innen sollten noch nicht oder max. seit zwei Jahren promoviert<br />

sein.<br />

• Die Anträge auf Förderung müssen gestellt werden, sobald die Untergliederungen<br />

festgelegt haben, wer vorträgt. Die Bearbeitung der Anträge erfolgt,<br />

wenn alle Untergliederungen ihre Programme eingereicht haben.<br />

• Gefördert werden Referent/innen aus dem Inland, für Vortragende aus<br />

dem Ausland gibt es die Förderung der DFG.<br />

• Reisekosten werden nach dem Kongress bis zur Höhe der beschlossenen<br />

Summe erstattet, d.h. es gibt keine pauschale Förderung.<br />

• Erstattet werden Fahrscheine 2. Klasse und Hotelkosten.<br />

• Sollte die Anzahl der Anträge die zur Verfügung stehende Fördersumme<br />

übersteigen, werden die Einzelzahlungen auf maximal 150,00 Euro reduziert.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Anträge sind an die DVPW-Geschäftsstelle zu richten.<br />

26


Von Platon bis Habermas<br />

Theoretiker der Politik<br />

Von Platon bis Habermas<br />

Frank Pfetsch<br />

Nomos<br />

Nomos<br />

Der Band bietet einen chronologischen Überblick<br />

über das Denken der wichtigsten Theoretiker<br />

der Politik von der Antike bis zu Gegenwart. Zahlreiche<br />

Übersichten, Zeittafeln, Kurzbiographien<br />

und Schaubilder erleichtern den Einstieg in die<br />

Theoriegeschichte der Politik. Im Anhang findet<br />

sich eine synchron und diachron angelegte Gegenüberstellung<br />

der behandelten Theoretiker,<br />

ein historischer wie systematischer Vergleich.<br />

Alle Infos unter: www.nomos-shop.de/<strong>146</strong>99<br />

Theoretiker der Politik<br />

Von Platon bis Habermas<br />

Von Frank Pfetsch<br />

2. Auflage 2012, ca. 600 S., brosch., ca. 39,– €<br />

ISBN 978-3-8329-7493-0<br />

Erscheint ca. April 2012


III. Arbeitsausschuss Nachwuchsförderung<br />

Arbeitsbericht 2009-2012<br />

2012<br />

Der DVPW Arbeitsausschuss „Nachwuchsförderung“ hatte es sich in seiner<br />

Amtszeit seit dem Kongress in Kiel 2009 zur Aufgabe gemacht, die positive<br />

Arbeit des Arbeitsausschusses der vorherigen Amtszeit fortzusetzen und die<br />

Interessen des wissenschaftlichen Nachwuchses angemessen in die Arbeit<br />

der DVPW einzubringen.<br />

Dazu wurde die Stellungnahme der DVPW zu Nachwuchsstellen angesichts<br />

aktueller Entwicklungen 2010 um weitere Punkte ergänzt. Die überarbeitete<br />

Stellungnahme wurde an alle politikwissenschaftlichen Institute in Deutschland<br />

versendet, im Internet veröffentlicht und im Mitgliederrundbrief 144<br />

(Frühjahr 2011, S. 15) abgedruckt. Zudem standen die Leitlinien für Berufungsverfahren<br />

im Fokus der Arbeit des Arbeitsausschusses. Hier wurde die<br />

2006 verabschiedete Stellungnahme der DVPW zur Transparenz in Berufungsverfahren<br />

zur Erinnerung erneut an alle Institute verschickt. Außerdem<br />

hat der Arbeitsausschuss sich an den Planungen zur Nachwuchsveranstaltung<br />

im Rahmen der DVPW, SVPW und ÖGPW-3-Ländertagung 2011 in Basel<br />

beteiligt.<br />

Eines der Hauptthemen des Arbeitsausschusses ist die tatsächliche Stellensituation<br />

für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler an politikund<br />

sozialwissenschaftlichen Instituten sowie in Projekten. Das soll eine<br />

derzeit durchgeführte Erhebung klären, die alle der DVPW bekannten Ausschreibungen<br />

für wissenschaftliche Nachwuchsstellen sichtet und vor dem<br />

Hintergrund bestimmter Kriterien wie z.B. Laufzeit der Stellen, Gehaltsgruppe<br />

und verlangter Status der KandidatInnen auswertet. Diese Erhebung läuft<br />

schon seit Juni 2011 und soll bis zum nächsten DVPW-Kongress in Tübingen<br />

weitergeführt werden.<br />

Hintergrund ist die seit einiger Zeit verstärkte Diskussion sowohl in der Politik<br />

als auch in der Wissenschaft über Berufsperspektiven von Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />

und -wissenschaftlern. Insbesondere die hohe Anzahl<br />

an befristeten Arbeitsverträgen mit kurzen Laufzeiten und die mangelnden<br />

langfristigen Berufsperspektiven für den wissenschaftlichen Nachwuchs mit<br />

wenig Aussicht, eine Dauerstelle an Universitäten zu erlangen, haben zu einer<br />

Reihe von Initiativen geführt. So fordert zum Beispiel die Gewerkschaft<br />

Erziehung und Wissenschaft (GEW) eine Reform der Personalstruktur und der<br />

Berufswege in Hochschule und Forschung<br />

(http://www.gew.de/Templiner_Manifest.html).<br />

Zu diesem Thema gab es im September 2011 auch eine Debatte im Deutschen<br />

Bundestag „Zukunft des wissenschaftlichen Nachwuchses", in der die<br />

Menge an befristeten Arbeitsverträgen von fast allen Parteien kritisiert und<br />

die Oppositionsparteien u.a. eine Personaloffensive an den Hochschulen<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

28


Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

forderten (SPD). Dies zeigt, dass das Thema „wissenschaftlicher Nachwuchs“<br />

mittlerweile auch von der Politik aufgegriffen und hinsichtlich notwendiger<br />

Veränderungen breit diskutiert wird.<br />

In der Diskussion über die Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses<br />

wird häufig darauf hingewiesen, dass 53% der Verträge nur eine Laufzeit von<br />

bis zu einem Jahr besitzen und 36% der Verträge lediglich ein bis zwei Jahre<br />

(Jongmanns, Evaluation des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes, HIS Hannover,<br />

März 2011, 73 f.). Zudem sind derzeit generell 83% der Verträge befristet<br />

(Jongmanns, Evaluation des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes, HIS<br />

Hannover, März 2011, 14). Dies führt zu Einschätzungen, dass junge Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler einem hohen beruflich bedingten<br />

Druck ausgesetzt sind, der zu einer empfundenen Perspektivlosigkeit führe<br />

und persönliche Probleme mit sich bringe. Gerade die Notwendigkeit, sehr<br />

flexibel Verträge mit kurzen Laufzeiten an unterschiedlichen Universitäten<br />

wahrzunehmen, bringt Probleme für die individuelle Familien- und Lebensplanung<br />

mit sich, die junge Wissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit<br />

Kindern gegenüber Kinderlosen benachteiligt. Daher werden in der Diskussion<br />

auch eine verbesserte Vereinbarung von Familie und Beruf und die Schaffung<br />

entsprechender flexibler Möglichkeiten an den Universitäten als Arbeitsplatz<br />

gefordert.<br />

Diese Diskussionen aufgreifend, soll die schlaglichtartige DVPW-Untersuchung<br />

der tatsächlichen Stellensituation des wissenschaftlichen Nachwuchses<br />

anhand der veröffentlichten Ausschreibungen klären, inwieweit die<br />

skizzierten Diagnosen, die derzeit viel diskutiert werden, auch auf die <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

zutreffen und ob die Empfehlungen der DVPW zur Ausschreibung<br />

von Stellen in der Praxis der Institute Berücksichtigung finden.<br />

Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden im Rahmen der Nachwuchsversammlung<br />

des nächsten DVPW-Kongresses in Tübingen vorgestellt.<br />

Kandidatinnen und Kandidaten gesucht!<br />

Für die kommende Amtszeit 2012-2015 werden Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />

und -wissenschaftler gesucht, die bereit sind, sich im Rahmen der<br />

DVPW-Mitgliederversammlung zur Wahl für den Beirat zu stellen. Ziel des<br />

DVPW-Vorstandes ist es ausdrücklich, auch in der neuen Amtszeit 2012-<br />

2015 Vertreterinnen und Vertreter des wissenschaftlichen Nachwuchses zur<br />

Mitarbeit zu gewinnen. Damit soll auch die Kontinuität der Aktivitäten des<br />

Arbeitsausschusses „Nachwuchsförderung“ gesichert werden. Interessierte<br />

Kandidatinnen und Kandidaten können sich gerne für weitere Informationen<br />

an den Sprecher des Arbeitsausschusses Nachwuchsförderung Michael Böcher,<br />

mboeche@uni-goettingen.de, wenden.<br />

Im Rahmen des DVPW-Kongresses in Tübingen wird wieder ein Nachwuchstreffen<br />

stattfinden. Der Arbeitsausschuss Nachwuchsförderung befindet sich<br />

gerade in der Vorbereitung dieser Veranstaltung. Hier sollen, wie bereits er-<br />

29


wähnt, die Ergebnisse der DVPW-Untersuchungen zu Stellensituation des<br />

wissenschaftlichen Nachwuchses in der <strong>Politikwissenschaft</strong> vorgestellt und<br />

die Kandidatinnen und Kandidaten des wissenschaftlichen Nachwuchses, die<br />

für die kommende Amtszeit zur Wahl stehen werden, Gelegenheit bekommen<br />

sich vorzustellen. Vorschläge für weitere Themen der Nachwuchsversammlung<br />

können ebenfalls an die unten stehenden Kontaktadressen gerichtet<br />

werden.<br />

Michael Böcher<br />

Kontakt:<br />

Julia von Blumenthal, HU Berlin, Institut für Sozialwissenschaften,<br />

Universitätsstraße3b ,10099 Berlin, Telefon (030) 2093-1428,<br />

E-Mail: julia.von.blumenthal@sowi.hu-berlin.de<br />

Michael Böcher, Georg-August-Universität, Büsgenweg 3, 37077 Göttingen,<br />

Telefon (0551) 39-19393, E-Mail: mboeche@uni-goettingen.de<br />

Alexandra Scheele, BTU Cottbus, Lehrstuhl für Wirtschafts- und Industriesoziologie,<br />

Erich-Weinert-Str. 1-2, 03046 Cottbus,Telefon (0355) 69-2512<br />

E-Mail: scheele-baer@TU-Cottbus.de<br />

Felix W. Wurm, DVPW-Geschäftsstelle, E-Mail: dvpw@dvpw.de<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

30


IV. Ethik-Kommission<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Zum Vorsitzenden der Ethik-Kommission für die Jahre 2011-2016 wurde<br />

Prof. Dr. Gerhard Göhler gewählt.<br />

Kontaktdaten:<br />

Prof. Dr. Gerhard Göhler<br />

FU Berlin, Otto-Suhr-Insititut<br />

Ihnestr. 21, 14195 Berlin<br />

Tel. (49) (30) 80584836<br />

Fax (49) (30) 80584837<br />

goehler@zedat.fu-berlin.de<br />

Kontaktdaten der weiteren Mitglieder der Ethik-Kommission:<br />

Prof. Dr. Lothar Brock, Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung<br />

(HSFK)<br />

brock@hsfk.de<br />

Prof. Dr. Barbara Holland-Cunz, Justus-Liebig-Universität Gießen<br />

barbara.holland-cunz@sowi.uni-giessen.de<br />

Prof. Dr. Hans-Dieter Klingemann, Wissenschaftszentrum Berlin<br />

klingem@wzb.eu<br />

Prof. Dr. Klaus Dieter Wolf, Hessische Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung<br />

wolf@hsfk.de<br />

Prof. Dr. Reinhard Zintl, Otto-Friedrich-Universität Bamberg<br />

Reinhard.Zintl@sowi.uni-bamberg.de<br />

In Fragen oder Beanstandungen, die den Ethik-Kodex betreffen, wenden<br />

Sie sich bitte an mich oder an eines der Kommissionsmitglieder.<br />

gez. Gerhard Göhler<br />

31


V. Ständiger Ausschuss für Fragen der Frauenförderung (StAFF)<br />

Neues aus dem StAFF<br />

1. Gender Monitoring<br />

2. DVPW-Kongress 2012: Verlosung von kostenloser Kongressteilnahme<br />

3. DVPW-Kongress 2012: Reisekostenzuschüsse für Nachwuchswissenschaftler_innen<br />

4. DVPW-Kongress 2012: Empfang für Feminists & Friends<br />

Gender Monitoring<br />

Das Gender Monitoring für 2011 wurde durchgeführt, und der Rücklauf war<br />

dieses Jahr im Vergleich zu den vergangenen Jahren sehr gut. Die Daten<br />

müssen allerdings noch ausgewertet werden.<br />

DVPW-Kongress 2012: Verlosung von kostenloser Kongressteilnahme<br />

Zehn kostenlose Kongressteilnahmen können unter denjenigen Frauen verlost<br />

werden, die eine „Schnuppermitgliedschaft“ in der DVPW abgeschlossen<br />

haben und 2012 am DVPW-Kongress teilnehmen wollen.<br />

DVPW-Kongress 2012: Reisekostenzuschüsse für Nachwuchswissenschaft-<br />

ler_innen<br />

Die DVPW kann Reisekostenzuschüsse zu je 200,- Euro vergeben. Folgende<br />

Kriterien für die Gewährung eines Zuschusses gelten:<br />

Mittel werden nur an Referent/innen vergeben, d.h. eine aktive Teilnahme<br />

am Kongress wird vorausgesetzt.<br />

Förderungen gibt es nur für Personen, die schriftlich erklären, dass Sie<br />

keine institutionelle Unterstützung für die Teilnahme am Kongress erhalten<br />

können.<br />

Bewerber/innen sollten noch nicht oder max. seit zwei Jahren promoviert<br />

sein.<br />

Die Anträge auf Förderung müssen gestellt werden, sobald die Untergliederungen<br />

festgelegt haben, wer vorträgt. Die Bearbeitung der Anträge erfolgt,<br />

wenn alle Untergliederungen ihre Programme eingereicht haben.<br />

Gefördert werden Referent/innen aus dem Inland, für Vortragende aus<br />

dem Ausland gibt es die Förderung der DFG.<br />

Reisekosten werden nach dem Kongress bis zur Höhe der beschlossenen<br />

Summe erstattet, d.h. es gibt keine pauschale Förderung.<br />

Erstattet werden Fahrscheine 2. Klasse und Hotelkosten.<br />

Sollte die Anzahl der Anträge die zur Verfügung stehende Fördersumme<br />

übersteigen, werden die Einzelzahlungen auf maximal 150,00 Euro reduziert.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

32


DVPW-Kongress 2012: Empfang<br />

In guter alter Tradition wird auch auf dem DVPW-Kongress 2012 wieder ein<br />

Zusammentreffen der Interessierten an gleichstellungspolitischer Arbeit in<br />

der DVPW und an feministischer <strong>Politikwissenschaft</strong> stattfinden. Neu wird<br />

allerdings der Name des Empfangs sein: Empfang für Feminists & Friends.<br />

Der Empfang wird wie immer gemeinsam vom AK „Politik und Geschlecht“,<br />

der Redaktion der Femina Politica: Zeitschrift für feministische <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

und dem Ständigen Ausschuss für Fragen der Frauenförderung<br />

(StAFF) veranstaltet. Der Empfang findet am Dienstag, den 25. September<br />

2012 ab 20 Uhr, gleich nach der Nachwuchs- und der Frauenvollversammlung,<br />

statt. Hier gibt es die Möglichkeit, sich nicht zuletzt über die Arbeit<br />

des StAFF zu informieren und Wissenschaftler_innen mit gemeinsamen<br />

Forschungsinteressen zu treffen. Wir hoffen, dort viele alte Bekannte, aber<br />

auch neue Gesichter zu sehen!<br />

Dorian Woods, Julia Lepperhoff<br />

perhoff<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

33


VI. Berichte der Sektionen<br />

Sektion „Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik“<br />

Die Sektion hat vom 5. bis zum 7. März in Frankfurt/Main eine Tagung<br />

zum Thema „Politik und Ökonomie in globaler Perspektive: Der (Wieder)<br />

Aufstieg des Globalen Südens“ organisiert in Zusammenarbeit mit den<br />

Sektionen „Internationale Beziehungen“ und „Politische Ökonomie“ sowie<br />

den Arbeitskreisen „Demokratieforschung“ und „Internationale Politische<br />

Ökonomie“. Die Tagung fand starken Anklang, die Präsentation von insgesamt<br />

35 Papieren (aus knapp 70 Vorschlägen) wurde von über 120 BesucherInnen<br />

verfolgt.<br />

Im Rahmen des DVPW-Kongresses organisiert die Sektion ein Roundtable<br />

zum Thema Stand der Entwicklungstheorie (auch Gegenstand des PVS-<br />

Sonderheftes 2013) sowie ein Panel zur „Entwicklungspolitik als Demokratieförderung:<br />

Universale Versprechen, Internationale Wissensproduktion,<br />

lokale Praktiken“. Grundlage für das Panel ist ein Call for Papers, der im<br />

Februar 2012 zirkuliert wurde.<br />

Im Rahmen des DVPW-Kongresses steht auch die Neuwahl des Vorstands<br />

(einschließlich der Nachwuchsvertretung) an, wir bitten InteressentInnen,<br />

bereits im Vorfeld des Kongresses Kontakt mit einem Vorstandsmitglied<br />

aufzunehmen.<br />

Die SprecherInnen der Sektion :<br />

Cord Jakobeit<br />

Universität Hamburg<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Allende-Platz 1 Allende-Platz 1<br />

20<strong>146</strong> Hamburg 20<strong>146</strong> Hamburg<br />

040-42838-3105 040-42838-3534<br />

Aram Ziai<br />

Universität Hamburg<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Fax: 040-42838-3534 Fax: 040-42838-3534<br />

cord.jakobeit@uni-hamburg.de aram.z@gmx.net<br />

Andreas Nölke<br />

Ingrid Wehr<br />

J. W. Goethe-Universität Arnold-Bergstraesser-<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong> Institut<br />

Robert-Mayer-Straße 5 Windausstraße 16<br />

60054 Frankfurt am Main 79110 Freiburg<br />

069-798-22075 0761-88878-24<br />

Fax: 069-798-28460 Fax: 761-88878-78<br />

a.noelke@soz.uni-frankfurt.de ingrid.wehr@abi.uni-freiburg.de<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

34


Für die Nachwuchsgruppe:<br />

Franziska Müller<br />

Elena Hesselmann<br />

Institut für<br />

Institut für Entwicklung und<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Frieden<br />

TU Darmstadt<br />

Universität Duisburg-Essen<br />

Marktplatz 4<br />

64283 Darmstadt 47048 Duisburg<br />

fmueller@pg.tu-darmstadt.de elena.hesselmann@inef.uni-due.de<br />

Weitere Informationen finden sich auf der Homepage der Sektion:<br />

http://www.gesellschaftswissenschaften.unifrankfurt.de/dvpw_sektion_entwicklungspolitik/<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

35


Sektion „Internationale Politik“<br />

1. Sektion auf dem DVPW-Kongress<br />

Während des DVPW-Kongresses veranstaltet die Sektion am Dienstag,<br />

dem 25.9.2012, 14-17 Uhr zunächst ein Panel mit dem Thema „Politik und<br />

Recht in den internationalen Handelsbeziehungen“. Anschließend wird zum<br />

ersten Mal der „ZIB-Award“ verliehen. Am Mittwoch, dem 26.9.2012, findet<br />

von 14-16 Uhr ein Panel zu „Legitimität als Versprechen“ statt. Nach<br />

einer Pause folgt von 16:30 bis 17:30 Uhr die Mitgliederversammlung der<br />

Sektion.<br />

2. Tagung der Nachwuchsgruppe der Sektion<br />

Bereits zum zehnten Mal richtet die Nachwuchsgruppe der Sektion eine<br />

Nachwuchstagung aus. Diese findet diesmal vom 13.-15. April 2012 in der<br />

Akademie für politische Bildung in Tutzing statt. Nähere Informationen finden<br />

sich auf der Website der Nachwuchsgruppe (www.ibnachwuchsgruppe.de).<br />

3. Offene Sektionstagung im Oktober 2011 1 in München<br />

Am 6. und 7. Oktober 2011 fand in München am Geschwister-Scholl-Institut<br />

für <strong>Politikwissenschaft</strong> die Dritte Offene Sektionstagung „International<br />

Politik“ statt. Die Tagung war mit mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern,<br />

welche in insgesamt 39 Panels zwei Tage lang intensiv miteinander<br />

diskutierten außerordentlich gut besucht. Neben den zumeist hervorragenden<br />

Papieren und der außerordentlich hohen Teilnehmerzahl ist auch<br />

positiv zu vermerken, dass im Gegensatz zu vielen internationalen Tagungen<br />

fast alle angemeldeten Teilnehmer dann auch tatsächlich auf der Tagung<br />

auftauchten. Die Sektionssprecher werten dies nicht nur als Indiz dafür,<br />

dass das Format der Offenen Sektionstagung sinnvoll ist, sondern<br />

auch als Indiz dafür, dass sich die Sektion insgesamt auf einem guten Weg<br />

befindet.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

4. Second British-German Conference on International Relations.<br />

Zum zweiten Mal nach 2008 in Arnoldshain fand vom 19.-21.12.2011 in<br />

St. Andrews eine British-German Conference on International Relations<br />

statt. Die Tagung mit ca. 50 Teilnehmenden wurde von Nick Rengger (St.<br />

Andrews) und Mathias Albert (Bielefeld) organisiert. Der Vorweihnachtstermin,<br />

an dem bis 2009 traditionell die Jahrestagung der BISA stattfand,<br />

wurde von den Teilnehmenden allgemein als für den wissenschaftlichen<br />

36


wie informellen Austausch in festlicher Stimmung äußerst förderlich erachtet.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Die Sprecher der Sektion Internationale Politik:<br />

Prof. Dr. Mathias Albert<br />

Fakultät für Soziologie<br />

Universität Bielefeld<br />

Postfach 100 131<br />

33501 Bielefeld<br />

Tel. +49-(0)521-106-3999<br />

mathias.albert@uni-bielefeld.de<br />

Prof. Dr. Nicole Deitelhoff<br />

Arbeitsbereich Internationale Beziehungen und Theorien globaler Ordnungspolitik<br />

Exzellenzcluster "Herausbildung Normativer Ordnungen"<br />

Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Senckenberganlage 31<br />

60325 Frankfurt am Main<br />

Tel. +49-(0)69-798-25384<br />

nicole.deitelhoff@normativeorders.net<br />

Prof. Dr. Bernhard Zangl<br />

Ludwig-Maximilians-Universität München<br />

Geschwister-Scholl-Institut<br />

Oettingenstraße 67<br />

80538 München<br />

Tel. +49-(0)89-2180-9018<br />

Bernhard.Zangl@GSI.uni-muenchen.de<br />

37


Sektion „Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />

1. Die Sektion „Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>“ auf dem DVPW-<br />

Kongress in Tübingen<br />

Die Sektion wird am Dienstag, den 25.9. von 14 bis 18 Uhr ein Panel zum<br />

Thema „Was wäre wenn? Simulation und kontrafaktisches Denken in der<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong>“ durchführen.“<br />

Simulationen stellen, wie das kontrafaktische Denken, häufig die Frage:<br />

„Was wäre wenn?“ Simulationen können unterschiedliche "Wenns" erproben,<br />

vorausgesetzt, es existiert eine ausreichend dichte Theorie zur Beschreibung<br />

der zu simulierenden Welt oder der Verhaltensmöglichkeiten, -<br />

anreize und -restriktionen ihrer Akteure. Kontrafaktisches Denken erörtert,<br />

etwa im historisch-politischen Kontext, was passiert wäre, wenn Dinge anders<br />

ausgesehen hätten und Bedingungen anders gestaltet gewesen wären.<br />

Die Hoffnung ist, dadurch nicht nur zu lernen, was auch hätte passieren<br />

können, sondern etwas darüber zu erfahren warum etwas passiert ist<br />

und auch in der Zukunft geschehen könnte.<br />

Das Panel wird Beiträge aus der politischen Theorie sowie der empirischen<br />

Forschung beinhalten. Details können dem Kongressprogramm entnommen<br />

werden.<br />

2. Gründungstagung der Sektion „Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>“ in<br />

Hamburg vom 09. bis 11.02.2012 - Tagungsbericht<br />

Die Gründungstagung der "Sektion Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>" fand<br />

vom 09. bis zum 11. Februar 2012 in der Universität Hamburg statt. Ziel<br />

der Tagung war es, eine möglichst breit gefächerte Zustandsbeschreibung<br />

der Methodenverwendung und -diskussion in der deutschsprachigen <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

zu geben. Dazu war die Tagung in 6 Panels gegliedert: 1)<br />

Kausalanalyse, 2) Formale Modelle, Simulation und Entscheidungstheorie,<br />

3) Komplexe Designs/Methodische Herausforderungen, 4) Qualitative Methoden,<br />

5) Methodenlehre und 6) Zur Methode des Experiments in der <strong>Politikwissenschaft</strong>.<br />

Außerdem fand am Abend des Eröffnungstages eine Podiumsdiskussion<br />

zum Thema "Empirische Methoden in der <strong>Politikwissenschaft</strong>:<br />

Entwicklungstrends und Anwendungsprobleme" statt. Auf diesem<br />

Podium diskutierten Prof. Dr. Joachim Behnke, Prof. Dr. Bernhard Kittel<br />

und Prof. Dr. Franz Urban Pappi.<br />

Im ersten Beitrag des Panels zur Kausalanalyse referierte Volker Dreier<br />

zum Thema "Theoretische Modelle, Theorien und empirische Daten. Zum<br />

Beitrag der modernen Wissenschaftstheorie für eine metatheoretische<br />

Neuorientierung in der empirischen Politikforschung". Kilian Seng und Nathalie<br />

Behnke ergänzten mit Überlegungen zu "Causal Inference and Gene-<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

38


Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

ralization of Comparative Case Studies". Das Panel zur Rolle der formalen<br />

Modellierung stellte vor wie formale Modellierung zu einer Präzisierung von<br />

Forschungsfragen und Untersuchungsdesigns beitragen kann. Christian<br />

Martin trug zu diesem Panel mit seinem Vortrag "Wie gut sind unsere Modelle<br />

und was bedeutet das für unsere Empirie?" bei. Michael Herrmann<br />

sprach über den "Nutzen von Entscheidungs- und Spieltheorie für die <strong>Politikwissenschaft</strong>"<br />

und wies dabei vor allem auf den Nutzen spiel- und entscheidungstheoretische<br />

Modelle für die analytische Lösung von Problemen<br />

hin. Schließlich erläuterte Thomas Bräuninger, wie sich "Formale Modelle<br />

der <strong>Politikwissenschaft</strong>" dazu nutzen lassen, einen systematischen, erklärenden<br />

und testenden Bezug zwischen Theorie und Empirie herzustellen.<br />

Jan Eric Blumenstiel eröffnete das Panel zu komplexen Designs und methodischen<br />

Herausforderungen mit dem Vortrag: "Die Jagd nach dem letzten<br />

Respondenten: Brauchen wir neue Waffen oder schießen wir auf die<br />

falschen Ziele? Herausforderungen von Panelstudien in Zeiten sinkender<br />

Ausschöpfung und mögliche Lösungen am Beispiel des GLES-<br />

Langfristpanels". Paul C. Bauer und Markus Freitag beschäftigten sich mit<br />

dem Problem der Messäquivalenz von Surveys in unterschiedlichen kulturellen<br />

Kontexten. Michael Bergmann und Robert Greszki stellten im Anschluss<br />

die Frage, ob Daten aus Online-Access-Panels eine ernsthafte Alternative<br />

für die politikwissenschaftliche Wahl- und Einstellungsforschung<br />

oder doch nur Spielerei seien. Das dritte Panel wurde mit einem Vortrag<br />

von Manuela S. Kulick und Michael Blohm zum Thema "Datenaufbereitung:<br />

Mehr als nur Kosmetik?!" beschlossen. Dieser Vortrag erläuterte am Beispiel<br />

von ALLBUS und German Longitudinal Election Study (GLES) die umfassenden<br />

Prozeduren der Datenaufbereitung, Datenvereinfachung sowie<br />

Datenkontrolle und -bereinigung vielfach genutzter Datensätze durch die<br />

GESIS und verwies auf den Nutzen dieser zentralisierten Aufbereitung für<br />

die wissenschaftliche Gemeinschaft.<br />

Im Panel „Qualitative Methoden“ referierte einleitend Helmar Schöne zum<br />

Thema "Ethnografische Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong> - Chancen und<br />

Herausforderungen". Andreas Blätte und Silvia Berenz stellten unter dem<br />

Titel "Korpus-basierte Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>. Die Messung diskursiver<br />

Streuung bei Politikbereichen mit Querschnittscharakter" Methoden<br />

vor, wie in der <strong>Politikwissenschaft</strong> erfolgreich mit großen Textmengen,<br />

wie etwa Plenarprotokollen gearbeitet werden kann.<br />

Im Lehrpanel wurde zunächst von Reinhard Hochmuth zur "Didaktik der<br />

sozialwissenschaftlichen Methodenausbildung" vorgetragen. Manuela<br />

Pötschke stellte dann erste Ergebnisse aus ihrem Projekt "Interesse und<br />

Selbstbild beim Statistiklernen" vor. Schließlich berichtete Kai-Uwe<br />

39


Schnapp über die Möglichkeiten der Nutzung von Hörsaalabstimmungssystemen<br />

in der sozialwissenschaftlichen Methodenausbildung.<br />

Das Thema „Experimente in der <strong>Politikwissenschaft</strong>“ wurden von Thorsten<br />

Faas mit einem Überblick über die aktuelle Rolle des Experimentes in der<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong> eröffnet. Heiko Rauhut und Fabian Winter referierten<br />

anschließend über die Validität politikwissenschaftlicher Laborexperimente<br />

am Beispiel der experimentellen Erforschung abweichenden Verhaltens<br />

und seiner Sanktionierung. Tanja Dannwolf präsentierte das Thema "Experimental<br />

and Survey Evidence on Political Participation, Norms of Citizenship,<br />

and Heterogenous Motivation". Jan Lorenz, Heiko Rauhut und Bernhard<br />

Kittel beschlossen die Runde der wissenschaftlichen Beiträge zum<br />

Thema Experiment mit Erkenntnissen über "Crowd Wisdom“ und die Beeinflussung<br />

der Genauigkeit von Situationseinschätzungen durch Deliberation.<br />

Abgerundet wurde die Diskussion mit zwei Kurzpräsentationen zu infrastrukturellen<br />

Unterstützung experimenteller Forschung. Olaf Bock stellte „hroot“<br />

vor, eine an der Universität Hamburg entwickelten Software zur Verwaltung<br />

der TeilnehmerInnen an Experimenten. Oliver Watteler und Ulrich<br />

Hamenstädt präsentierten ihren Vorschlag für ein Portal zur Archivierung<br />

und Nutzbarmachung von Experimentaldaten (xPol).<br />

3. SprecherInnen der Sektion:<br />

Auf der Gründungsversammlung der Sektion „Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />

wurden folgende SprecherInnen gewählt.<br />

Prof. Dr. Joachim Behnke<br />

Zeppelin Universität<br />

Am Seemooser Horn 20, D 88045 Friedrichshafen<br />

Tel. 07541/6009-1431, joachim.behnke@zeppelin-university.de<br />

Dr. Manuela Pötschke<br />

FB 5, Angewandte Statistik<br />

Universität Kassel<br />

Nora-Platiel-Str. 1, 34109 Kassel<br />

Tel. 0561/804-3139, manuela.poetschke@uni-kassel.de<br />

Prof. Dr. Kai-Uwe Schnapp<br />

Professur für <strong>Politikwissenschaft</strong>, insbesondere Methoden<br />

Universität Hamburg<br />

Allendeplatz 1, 20<strong>146</strong> Hamburg<br />

Tel. 040/42838-5964, kai-uwe.schnapp@wiso.uni-hamburg.de<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

40


WOCHEN<br />

SCHAU<br />

VERLAG<br />

... ein Begriff für politische Bildung<br />

Empirische<br />

Sozialforschung<br />

Siegfried Schumann<br />

Individuelles Verhalten<br />

Möglichkeiten der Erforschung durch<br />

Einstellungen, Werte und Persönlichkeit<br />

Mit der Erforschung individuellen menschlichen<br />

Verhaltens befassen sich unterschiedliche Forschungsrichtungen<br />

wie die Einstellungsforschung,<br />

die Werteforschung und die Persönlichkeitspsychologie.<br />

Zwischen diesen Forschungsrichtungen<br />

besteht eine Wechselbeziehung.<br />

Der Autor stellt alle wichtigen Grundlagen dar und<br />

setzt sie weiterführend in Beziehung zueinander.<br />

Er prüft Kausalhypothesen und hinterfragt die<br />

Erhebung entsprechender Daten für die Untersuchung<br />

individuellen Verhaltens.<br />

Das Buch liefert nicht nur eine Zusammenfassung<br />

der wichtigsten Argumentationsstränge, sondern<br />

schlägt auch vor, wie eine Erforschung individuellen<br />

menschlichen Verhaltens aussehen kann.<br />

Siegfried Schumann<br />

ist Professor am Institut für<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong> der Johannes<br />

Gutenberg-Universität Mainz.<br />

ISBN 978-3-89974762-1,384 S., € 19,80<br />

Mit 31 Abbildungen und Tabellen<br />

Aus dem Inhalt<br />

1. Wichtige Paradigmen der<br />

Persönlichkeitspsychologie<br />

2. Verhaltenserklärung durch<br />

Einstellungen<br />

3. Verhaltenserklärung durch<br />

Werthatungen<br />

4. Die Entstehung der Daten<br />

5. Prüfung von Kausalhypothesen:<br />

Das „täglich Brot“ der<br />

Sozialwissenschaft<br />

6. Praxis-Beispiel:<br />

Autoritarismusforschung<br />

7. Praxis-Beispiel: Wahlforschung<br />

8. Die Argumentation des Buches<br />

in Kürze: Überblick und Ausblick<br />

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Adolf-Damaschke-Str. 10, 65824 Schwalbach/Ts., Tel.: 06196/86065, Fax: 06196/86060, info@wochenschau-verlag.de


Sektion „Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft“<br />

Umzug der Homepage<br />

Seit dem 1. März 2012 ist die Homepage der Sektion Policy-Analyse und<br />

Verwaltungswissenschaft unter dem Dach der DVPW unter der neuen Adresse<br />

www.dvpw.de/gliederung/sektionen/spv.html zu erreichen.<br />

Tagungsbericht: Jahrestagung der DVPW-Sektion<br />

Vom 10. bis 11. November 2011 fand am Deutschen Forschungsinstitut<br />

für Öffentliche Verwaltung (FÖV) Speyer bzw. an der Deutschen Hochschule<br />

für Verwaltungswissenschaften (DHV) Speyer die Jahrestagung der Sektion<br />

unter dem Titel „Wissen und Expertise in Politik und Verwaltung” statt.<br />

Die diesjährige Sektionstagung stieß auf großes Interesse, mehr als 50<br />

Teilnehmer/-innen aus Universitäten und Forschungsinstituten in Deutschland,<br />

der Niederlande und Österreich diskutierten in fünf Panels über<br />

• Neue Theorien und Analyseansätze,<br />

• Wissen und Expertise in Politikfeldern,<br />

• Evidenzbasierte Steuerung, Indikatoren und Benchmarking,<br />

• Wissen und Expertise in Parlament und Verwaltung, sowie über<br />

• Expertise und Beratung durch Agenturen und think thanks.<br />

Ausgewählte Beiträge der Tagung werden zusammen mit weiteren Aufsätzen<br />

nach erfolgreichem Begutachtungsverfahren im ersten Sonderheft der<br />

Zeitschrift „dms – der moderne staat” publiziert, welches den Titel der Tagung<br />

„Wissen und Expertise in Politik und Verwaltung” trägt und im Frühjahr<br />

2013 von Sabine Kropp und Sabine Kuhlmann herausgegeben wird.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Tagungsankündigungen<br />

Sektionstagung 2013 „Alles eine Frage der Koordination? Policy-Making in<br />

Mehrebenensystemen“<br />

Die nächste Jahrestagung der Sektion zum Thema „Alles eine Frage der<br />

Koordination? Policy-Making in Mehrebenensystemen„ findet Anfang 2013<br />

an der Universität Bamberg statt. Der genaue Termin dieser Tagung wird<br />

zusammen mit dem Call for Papers im Frühsommer 2012 auf der Homepage<br />

der Sektion und über die Mailing-Liste veröffentlicht.<br />

Jahrestagung der European Group for Public Administration (EGPA) in Ber-<br />

gen<br />

Auf der 2012 EGPA Conference, die vom 5-8 September 2012 in Bergen/Norwegen<br />

stattfindet und die in Zusammenarbeit mit dem Department<br />

of Administration and Organisation Theory of the University of Bergen<br />

veranstaltet wird, organisieren Mitglieder der Sektion eine Reihe von<br />

Panels im Rahmen der Permanent Study Groups (PSG):<br />

42


Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

• PSG II „Performance in Public Sector”: The Performance of Performance-based<br />

governance; Chairs: Jostein ASKIM, Oslo University; Wouter VAN<br />

DOOREN, University of Antwerp; Kai WEGRICH, Hertie School of Governance<br />

Berlin<br />

• PSG IV „Local Governance and Democracy”: Grassroots governance:<br />

new partnerships at a local level; Chairs: Tomas BERGSTRÖM, Lund University;<br />

Marcel BOOGERS; Colin COPUS, De Montfort University Leicester;<br />

Tilburg University; Jochen FRANZKE, University of Potsdam<br />

• PSG V „Regional and Local Government”: Sub-national Management<br />

and Modernization under Austerity; Chairs: Sabine KUHLMANN, Speyer<br />

University; Martin LAFFIN, Queen Mary University of London; Ellen<br />

WAYENBERG, University College Ghent<br />

• PSG IX „Public Administration and Teaching”; Chairs: Prof. Dr. Jean-<br />

Loup CHAPPELET, IDHEAP University of Lausanne; Jane LETHBRIDGE,<br />

PSIRU/ Business School; University of Greenwich; London; Christoph<br />

REICHARD, University of Potsdam; Arthur RINGELING, Erasmus Univer-sity<br />

Rotterdam<br />

• PSG XIV „EU Administration and Multi Level Governance”: The multilevel<br />

administrative system in Europe under stress. Creating and keeping<br />

working routines in turbulent times”. Chairs: Michael W. BAUER, Humboldt<br />

University Berlin; Andrew MASSEY, University of Exeter; Edoardo ONGARO,<br />

Bocconi University<br />

Genauere Informationen und die calls for papers der verschiedenen PSGs<br />

sind zu finden unter: http://egpa-conference2012.org/<br />

2012 Transatlantic Dialogue (TAD) in Nijmegen/NL Radboud University<br />

Der 2012 TAD findet vom 7.-9. Juni 2012 in Nijmegen/NL statt. Der TAD<br />

ist eine gemeinsame Initiative der European Group for Public Administration<br />

(EGPA) und der American Society for Public Administration (ASPA). Im<br />

Rahmen des diesjährigen Generalthemas „Transitions in Governance”<br />

werden sich sechs Workshops mit folgenden Bereichen befassen:<br />

• New public governance: complex systems and networks;<br />

• Avoiding, managing, and shifting blame: Accountability processes in<br />

modern day government;<br />

• Leadership qualities, perceptions, and actions: Who is doing what,<br />

when and how?<br />

• Social Risks and the Role of the State<br />

• Multiple Partners at Multiple Levels: multi-level governance<br />

• The Regulatory Paradigm: challenges and innovations in regulatory governance<br />

43


Co-chairs sind Taco Brandsen (Radboud University Nijmegen) und Patria<br />

Julnes (University of Baltimore). Nähere Informationen sind zu finden unter:<br />

www.8tad.org<br />

Konferenz „Converging and Conflicting Trends in the Public Administration<br />

of the US, Europe, and Germany”<br />

Das Deutsche Forschungsinstitut für Öffentliche Verwaltung Speyer veranstaltet<br />

in Kooperation mit der School of Public and Environmental Affairs<br />

(SPEA) der University of Indiana, Bloomington vom 19.-20. Juli 2012 in<br />

Speyer eine internationale Konferenz zu o.g. Thema.In mehreren Panels<br />

werden aktuelle verwaltungswissenschaftliche Themen aus unterschiedlichen<br />

disziplinären Blickwinkeln diskutiert, unter anderem:<br />

• Administrative Theory and State Paradigms<br />

• Multilevel Governance<br />

• Markets, Society and the Regulatory State<br />

• Non-Profit and Civic Engagement, Participation<br />

• Administrative Modernization and Performance Management<br />

• Human Resource and Ethics Management<br />

• New Administrative Tasks<br />

Zum organizing committee auf deutscher Seite (FÖV Speyer) gehören<br />

Eberhard Bohne, Dorothea Jansen, Andreas Knorr und Sabine Kuhlmann.<br />

Näheres zum Tagungsprogramm finden Sie in Kürze unter:<br />

http://www.foev-speyer.de/veranstaltungen/vorschau.asp.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Jahrestagung der Deutschen Sektion des International Institute of Administ-<br />

rative Sciences (IIAS)<br />

Die nächste Jahrestagung der „Deutschen Sektion” des IIAS findet vom<br />

18.-19. Oktober 2012 am Deutschen Forschungsinstitut für Öffentliche<br />

Verwaltung Speyer statt. Der Call for Papers ist in Kürze über die Internetseite<br />

der Sektion zugänglich sowie über: http://www.foev-speyer.de/<br />

veranstaltungen/vorschau.asp.<br />

Jahrestagung der DeGEval vom 19.-21.September 2012 in Potsdam – der<br />

Arbeitskreis Verwaltung lädt ein<br />

Vom 19. bis zum 21. September 2012 findet die Jahrestagung der Gesellschaft<br />

für Evaluation (DeGEval) an der Universität Potsdam statt. Das Generalthema<br />

der diesjährigen Tagung lautet "Evaluation - Evidenz - Effekte".<br />

In diesem Rahmen veranstaltet auch der AK Verwaltung wie gewohnt wieder<br />

eine eigene Session. Darin möchten wir uns dem Thema "Evaluation<br />

als Instrument evidenzbasierter Politik?" zuwenden. Vorschläge für Beiträge,<br />

die sich mit dem Nutzen bzw. den Effekten von Evaluations-verfahren<br />

in Politik und Verwaltung befassen (z.B. Gesetzesfolgenabschätzungen,<br />

44


Regulierungs-/Bürokratiekostenmessungen, Benchmarking) befassen, können<br />

ab sofort an die DeGEval geschickt werden. Die genauen Bedingungen<br />

der Beteiligung am Call finden Sie hier:<br />

http://www.degeval.de/veranstaltungen/jahrestagungen/potsdam-2012<br />

/call-for-papers-und-poster<br />

DVPW-Kongress<br />

2012<br />

Auf dem DVPW-Kongress im Herbst in Tübingen veranstaltet die Sektion in<br />

Zusammenarbeit mit FojuS zwei Panels zu den Themen „Verwaltete Demokratie<br />

oder demokratische Verwaltung?“ und „Genese, Grenze und Dynamik<br />

von Politikfeldern“. Einzelheiten zu den Panels sind auf der Sektionshomepage<br />

und im Tagungsprogramm zu finden.<br />

Mitgliederversammlung der Sektion<br />

Während des DVPW-Kongresses findet am Mittwoch von 16.30–17.30 Uhr<br />

die Mitgliederversammlung der Sektion statt.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Die SprecherInnen der Sektion<br />

Prof. Dr. Marian Döhler<br />

Julia Fleischer (FoJuS Sprecherin)<br />

PD Dr. Sebastian Haunss<br />

Prof. Dr. Sabine Kuhlmann<br />

FoJuS<br />

Rückblick auf die Jahrestagung 2011 des Forums Junge Staats-, , Policy-<br />

und Verwaltungsforschung (FoJuS): „Neue Perspektiven der Policy- und<br />

Verwa<br />

rwaltungsforschung“<br />

Die Jahrestagung 2011 des Forums Junge Staats-, Policy- und Verwaltungsforschung,<br />

die am 22. und 23. September 2011 am Deutschen Forschungsinstitut<br />

für öffentliche Verwaltung Speyer (FÖV) stattfand, ist mit<br />

über 30 Teilnehmenden auf breite Resonanz gestoßen. Neben der inhaltlichen<br />

Diskussion der von den 12 ReferentInnen vorgestellten Forschungsergebnisse<br />

wurde auch über die zukünftige Ausrichtung und Organisation<br />

der Nachwuchsgruppe der Sektion Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft<br />

debattiert. Unter anderem standen die folgende Themen auf der<br />

Agenda: Verabschiedung einer Wahlordnung und Wahl neuer SprecherInnen,<br />

Planung zukünftiger Tagungen sowie die Internetpräsenz von FoJuS.<br />

Wahlordnung: Um die interne Organisation von FoJuS möglichst transparent<br />

zu gestalten, wurde bei der Mitgliederversammlung die Einführung einer<br />

Wahlordnung für das Sprecherteam beschlossen. Das Sprecherteam<br />

45


esteht aus 3 Personen. Es wurde ein Rotationsverfahren eingeführt, das<br />

sowohl personelle Kontinuität sichern wie auch regelmäßige personelle Erneuerung<br />

ermöglichen soll: bei jeder Jahrestagung scheidet ein/e SprecherIn<br />

aus und es wird ein Posten zur Wahl gestellt. Kandidatinnen und<br />

Kandidaten können persönlich oder durch Dritte über die FoJuS Mailingliste<br />

bis zwei Wochen vor dem Tagungstermin vorgeschlagen werden. Wahlberechtigt<br />

sind alle Anwesenden auf der Jahrestagung, gewählt ist, wer die<br />

einfache Mehrheit erzielt (siehe auch die Wahlordnung auf der FoJuS-<br />

Homepage).<br />

Wahl der SprecherInnen: Die neue Wahlordnung wurde gleich angewendet.<br />

Julia Fleischer und Tanja Klenk wurden im Amt bestätigt, Tobias Bach ist<br />

als neuer Sprecher hinzugekommen und tritt an die Stelle von Markus Tepe,<br />

der von 2008-2011 die Sprecherfunktion ausübte und dem wir an dieser<br />

Stelle noch einmal herzlich für seine Arbeit für FoJuS danken.<br />

Tagungsplanung: FoJuS versteht sich als offene Gruppe für Nachwuchskräfte<br />

in allen Phasen ihres Qualifikationsprozesses, die zu Themen der Staats-<br />

, Policy- und Verwaltungsforschung forschen. Um diesem Ziel zu entsprechen,<br />

sind die jährlich stattfindenden FoJuS-Tagungen thematisch breit<br />

ausgerichtet. Die nächste Jahrestagung findet voraussichtlich im Dezember<br />

2012 am IPW in Hannover statt.<br />

Die FoJuS-Jahrestagungen sollen zukünftig verstärkt durch von FoJuS organisierten<br />

themenspezifischen Panels bei nationalen und vor allem auch<br />

internationalen Fachtagungen ergänzt werden. In diesem Jahr ist FoJuS<br />

zum einen bei der ECPR Graduate Conference an der Universität Bremen<br />

vertreten (siehe die Ankündigung unten), zum anderen finden die Veranstaltungen<br />

der Sektion Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft beim<br />

DVPW-Kongress 2012 in Tübingen unter aktiver Beteiligung von FoJuS<br />

statt, in den beiden vorgesehenen Panels "Verwaltete Demokratie oder<br />

demokratische Verwaltung" und "Genese, Grenze und Dynamik von Politikfeldern"<br />

sind Papiervorschläge von FoJuSler/-innen herzlich willkommen.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

FoJuS-Homepage<br />

Seit Dezember 2011 hat FoJuS eine neue Homepage unter dem „Dach“<br />

der DVPW, die über folgende Adresse erreichbar ist: https://www.dvpw.<br />

de/gliederung/sektionen/spv/fojus.html. Die bisherige Homepage wird<br />

nicht mehr aktualisiert. Wir möchten insbesondere darauf hinweisen, dass<br />

FoJuS-Mitglieder die Möglichkeit haben, sich auf der Homepage mit Forschungsschwerpunkten<br />

und Kontaktdaten zu präsentieren. Außerdem sind<br />

auch über die neue Homepage die bisher veröffentlichten FoJuS-<br />

Diskussionspapiere abrufbar. Die Diskussionpapiere bieten Nachwuchswissenschaftlern/innen<br />

die Möglichkeit, ihre Forschungsergebnisse einer<br />

46


eiten Öffentlichkeit zu präsentieren; Manuskripte nehmen wir gerne entgegen.<br />

Sektion „Public Administration“ bei der ECPR-Graduate Conference in<br />

Bremen<br />

Die ECPR Graduate Conference, welche sich explizit an Nachwuchswissenschaftler/innen<br />

richtet, findet vom 4.-6. Juli 2012 in Bremen statt. Die<br />

Sektion „Public Administration“ wird von zwei Mitgliedern des FoJuS-<br />

Sprecherteams (Julia Fleischer und Tobias Bach) geleitet. Weitere FoJuS-<br />

Mitglieder sind bei der Organisation von Panels und als aktive Teilnehmer/-innen<br />

in der Sektion „Public Administration“ vertreten.<br />

FoJuS-Jahrestagung Jahrestagung in Hannover im Dezember<br />

Die FoJuS-Jahrestagung 2012 wird voraussichtlich vom 6.-7. Dezember<br />

2012 am Institut für Politische Wissenschaft (IPW) in Hannover stattfinden.<br />

Weitere Informationen werden auf der FoJuS-Homepage und über den E-<br />

Mail-Verteiler bekanntgegeben.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

47


Sektion „Politische Ökonomie“<br />

1. Sektionstagung „Der Wandel politischer Intervention“, 15./16. Septem-<br />

ber 2011, Otto-Friedrich<br />

Friedrich-Universit<br />

Universität t Bamberg<br />

Bei der von der Fritz Thyssen Stiftung unterstützten Tagung, an der gut 40<br />

Fachkolleginnen und -kollegen teilnahmen, wurden 20 Papiere zu unterschiedlichen<br />

Aspekten politischer Intervention vorgestellt (siehe unten). In<br />

den Papieren, die mit einer Ausnahme auf die entwickelten westlichen<br />

Demokratien Bezug nahmen, zeigte sich eine große Spannbreite theoretischer<br />

und methodischer Ansätze bei der Forschung zum Wandel staatlicher<br />

Intervention. Zu den besonders stark diskutierten inhaltlichen Aspekten<br />

gehörten die Wirkungen der Finanzkrise sowie von Krisen allgemein auf<br />

staatliche Interventionsversuche, der Auf- und Abstieg verschiedener Instrumente<br />

staatlicher Intervention, die Gründe für unterschiedliche Interventionsgrade<br />

zwischen Ländern, Politikfeldern oder über die Zeit sowie<br />

die Auswirkungen des Wandels politischer Intervention auf die Gesellschaft.<br />

Die meisten Papiere konstatierten einen Wandel politischer Intervention,<br />

wie beispielsweise die Beiträge zu Privatisierung (Carina Schmitt), Rankings<br />

(Tobias Jakobi & Wolfram Lamping), Korporatismus (Sven Jochem),<br />

Arbeitsmarktregulierung (Tim Jäkel) oder zur Sozialpolitik (Frank Bandau<br />

sowie Reimut Zohlnhöfer, Georg Wenzelburger & Frieder Wolf) zeigten.<br />

Auch für Nicht-OECD-Staaten wie China konnte ein Wandel politischer<br />

Intervention nachgewiesen werden (Tobias ten Brink). Dass dieser Wandel<br />

vornehmlich als Reaktion auf Krisen zu verstehen ist, lässt sich den Papieren<br />

von Felix Hörisch, Hanna Lierse & Laura Seelkopf und Peter Starke,<br />

Alexandra Kaasch & Franca van Hooren allerdings nicht entnehmen, die<br />

der Frage des Wandels politischer Intervention in oder nach Krisen nachgingen.<br />

Zwar scheinen wenigstens schwere Krisen Regierungen in der Tat<br />

zu Policy-Reaktionen zu zwingen, aber Ausmaß und Richtung der Reformen<br />

gehen keineswegs notwendigerweise in die gleiche Richtung. Dagegen benennt<br />

Martin Höpner mit der europäischen Integration einen Faktor, der in<br />

der Tat in erheblichem – und Höpner zufolge auch problematischem – Umfang<br />

zum Wandel politischer Intervention in den Mitgliedstaaten beigetragen<br />

hat.<br />

Dennoch scheint es in vielen Politikfeldern (noch) nicht zu Konvergenz gekommen<br />

zu sein. Eine ganze Reihe von Beiträgen, beispielsweise zu den<br />

Bestimmungsfaktoren der Unterschiede von Arbeitslosen- und Beschäftigungsquoten<br />

(Kathrin Dümig), der Arbeitsmarktregulierung (Tim Jäkel) oder<br />

der Arbeitsteilung zwischen Staat und Markt im Bereich von Forschung<br />

und Entwicklung (Stefan Wurster & Frieder Wolf), fand, dass nach wie vor<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

48


Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

nennenswerte – und erklärungsbedürftige – Unterschiede zwischen den<br />

untersuchten Staaten bestehen. Was diese Unterschiede im Einzelnen erklären<br />

kann, hängt offenbar in erheblichem Umfang vom Politikfeld ab.<br />

Parteiendifferenzen beispielsweise scheinen in erster Linie noch in der Sozialpolitik<br />

eine berichtenswerte Rolle zu spielen, wenngleich die entsprechenden<br />

Papiere darauf verweisen, dass solche Differenzen einerseits vom<br />

Wohlfahrtsstaatstypus (Frank Bandau sowie Peter Starke, Alexandra<br />

Kaasch & Franca van Hooren), andererseits aber auch vom betrachteten<br />

sozialpolitischen Politikfeld abhängen. So stellen Reimut Zohlnhöfer, Georg<br />

Wenzelburger & Frieder Wolf für das Arbeitslosen- und Krankengeld traditionelle<br />

Parteiendifferenzen fest, während sich die Effekte bei der Rente<br />

tendenziell umdrehen. Ähnlich überraschende Parteieneffekte dokumentiert<br />

Kathrin Dümig, derzufolge es nämlich vor allem rechte Regierungsparteien<br />

waren, die seit den 1990er Jahren die Arbeitslosigkeit reduziert und<br />

die Beschäftigung erhöht haben. Andere Studien, etwa die von Hanna Lierse<br />

& Laura Seelkopf zur steuerpolitischen Reaktion auf die Krise oder von<br />

Stefan Wurster & Frieder Wolf zu F&E-Ausgaben, kommen dagegen zu dem<br />

Schluss, dass Parteiendifferenzen keine Rolle spielen.<br />

Neben diesen in der Forschung fest verankerten Faktoren wurde auch eine<br />

Reihe von weniger häufig angewendeten Theorien zur Diskussion gestellt.<br />

So erkennt etwa Herbert Obinger im Generationenwechsel von der Kriegszur<br />

Nachkriegsgeneration eine wichtige (Hintergrund-)Variable zur Erklärung<br />

des Wandels staatlicher Intervention. Ulrich Brand dagegen versucht,<br />

dem Wandel des Interventionsstaates mithilfe einer historischmaterialistischen<br />

Policy-Analyse auf die Spur zu kommen, während Nicole<br />

Herweg den Multiple-Streams-Ansatz für die Erklärung von Liberalisierungsprozessen<br />

auf europäischer Ebene nutzbar macht. Michael Bechtel<br />

und Johannes Urpelainen schließlich nutzen dagegen ein formales Modell<br />

zur Erklärung von strategischer Regulierung in Mehrebenensystemen.<br />

Was die Auswirkungen des Wandels politischer Intervention angeht, sind<br />

die Ergebnisse ernüchternd. Die wenig interventionistischen Instrumente<br />

Evaluationen und Rankings scheinen den Beiträgen von Tobias Jakobi &<br />

Wolfram Lamping sowie Silke Gülker zufolge allenfalls in sehr geringem<br />

Maße die Steuerungsfähigkeit des Staates zu erhöhen. Auch die Einkommensverteilung<br />

in den westlichen Demokratien hat sich im Zuge des Wandels<br />

des Interventi-onsstaates geändert. Allerdings hat hiervon den Berechnungen<br />

von Oliver Pamp zufolge vor allem die Mittelklasse profitiert.<br />

Zusammenfassend zeigte die Tagung, dass es in der Tat in einer Vielzahl<br />

von Politikfeldern einen Wandel politischer Intervention gibt, dieser aber<br />

offenbar nicht in allen Politikfeldern von den gleichen Bestimmungsfaktoren<br />

getrieben wird. Gleichzeitig wurde auch deutlich, dass es in den<br />

49


deutschsprachigen Ländern eine breite polit-ökonomische Forschung gibt,<br />

die diesem Wandel, seinen Ursachen und Folgen auf der Spur ist. Obwohl<br />

diese Forschung mit vielfältigen theoretischen Ansätzen und empirischen<br />

Methoden operiert, ist sie, wie die Bamberger Tagung eindrucksvoll bewies,<br />

sehr wohl in der Lage, über unterschiedliche Begrifflichkeiten und<br />

methodische Herangehensweisen hinweg miteinander in fruchtbare Debatten<br />

einzutreten und dazu beizutragen, diesen Wandel besser zu verstehen.<br />

Folgende Vorträge wurden gehalten:<br />

Panel 1: Theoretische Perspektiven<br />

Ulrich Brand (Universität Wien): Politische Intervention und der Zusammenhang<br />

politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen. Konturen einer<br />

historisch-materialistischen Policy-Analyse<br />

Herbert Obinger (Zentrum für Sozialpolitik, Universität Bremen): Generationen<br />

und Politikwandel: Die demografische Ausdünnung der Kriegskohorten<br />

und die Transformation des Interventionsstaates<br />

Panel 2: Politische Intervention jenseits des Nationalstaates<br />

Martin Höpner (MPIfG Köln): Soziale Demokratie? Die politökono-mische<br />

Heterogenität Europas als Determinante des demokratischen und sozialen<br />

Potenzials der Europäischen Union<br />

Nicole Herweg (Universität Heidelberg): From Stability to a State of Constant<br />

Flux? An Analysis of the Regulatory Shift in the European Natural Gas<br />

Market since the 1990s<br />

Michael M. Bechtel und Johannes Urpelainen (ETH Zürich/Columbia University):<br />

All Policies Are Glocal: The Political Economy of International Policymaking<br />

with Strategic Subnational Policymakers<br />

Panel 3: Intervention in Krisen – Wandel der Intervention nach Krisen<br />

Felix Hörisch (Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung): Mit<br />

mehr Staat durch die Krise? Polit-ökonomische Determinanten der fiskalpolitischen<br />

Reaktionen der OECD-Staaten auf die internationale Finanzkrise<br />

Hanna Lierse (Jacobs University Bremen): Das neue Zeitalter des Steuerstaats?<br />

Eine vergleichende Analyse steuerpolitischer Reformen seit der<br />

Krise<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

50


Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Peter Starke, Alexandra Kaasch und Franca van Hooren (Universität Bremen,<br />

SFB 597): Mapping Crisis Intervention: Social Policy Responses to<br />

Economic Crisis in Four Small Open Economies<br />

Panel 4: Rankings und Evaluationen als neue Steuerungs-instrumente<br />

Tobias Jakobi und Wolfram Lamping (Universität Göttingen): Re-gulierst Du<br />

noch oder rankst Du schon? Möglichkeiten und Grenzen des Regierens mit<br />

Ranglisten<br />

Silke Gülker (WZB): Wissenschaft und Wettbewerb. Verändern Evaluationen<br />

die Koordinationsmechanismen der Wissenschaft?<br />

Panel 5: Wandel politischer Intervention im liberal-korporatistischen und<br />

nicht-liberalen Kapitalismus<br />

Tobias ten Brink (MPIfG Köln): Der Wandel politischer Intervention in China.<br />

Staatliche Steuerungskapazitäten in einem nicht-liberalen Kapitalismusmodell<br />

Sven Jochem (Universität Freiburg): Das endgültige Ende der Konzertierung?<br />

Konzertierungspolitiken im internationalen und his-torischen Vergleich<br />

Panel 6: Wandel der Arbeitsteilung zwischen Privaten und Staat<br />

Carina Schmitt (Zentrum für Sozialpolitik, Universität Bremen): What Makes<br />

the Difference? Sektorale Unterschiede bei der Privatisierung öffentlicher<br />

Dienstleistungen<br />

Stefan Wurster und Frieder Wolf (Universität Heidelberg): Arbeits-teilung<br />

und Performanz in der F&E-Politik<br />

Eva Hartmann (Universität Lausanne): Die Entstehung internationaler Politikräume<br />

durch Privatisierung<br />

Panel 7: Politische Intervention und Arbeitsmarkt<br />

Kathrin Dümig (Universität Heidelberg): Politische Determinanten von Arbeitslosigkeit<br />

und Beschäftigung<br />

Tim Jäkel (Deutsches Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung<br />

Speyer): Arbeitsmarktreformen – Eine empirisch-vergleichende Analyse<br />

der Reformdynamik am Arbeitsmarkt und ihrer Determinanten für 16<br />

westeuropäische Länder 1950 bis 2008<br />

51


Panel 8: Wandel sozialpolitischer Intervention?<br />

Frank Bandau (Universität Bamberg): Veränderte Rahmenbedin-gungen,<br />

veränderte sozialpolitische Parteieneffekte? Ein kontextu-alisierter Vergleich<br />

Großbritanniens, Schwedens und Deutschlands<br />

Reimut Zohlnhöfer, Georg Wenzelburger und Frieder Wolf (Uni-versitäten<br />

Heidelberg und Freiburg): Parteien und die Generosität der Altersrenten in<br />

Zeiten permanenter Austerität<br />

Oliver Pamp (Zentrum für Sozialpolitik, Universität Bremen): Einkommensungleichheit<br />

und staatliche Umverteilungsreaktionen: Ist die Mittelschicht<br />

der große Verlierer?<br />

2. Aktivitäten A<br />

der Sektion beim DVPW-Kongress 2012 in Tübingen<br />

Die Sektion wird beim DVPW-Kongress 2012 in Tübingen mit zwei eigenen<br />

Panels vertreten sein. Im Einzelnen handelt es sich dabei um folgende<br />

Veranstaltungen:<br />

1. Ein Panel wird das Spannungsverhältnis zwischen entgrenztem Kapitalismus<br />

und Demokratie unter die Lupe nehmen. Wir haben es unter die<br />

Überschrift „Demokratische Politik und Politische Ökonomie“ gestellt. Das<br />

Programm wird ab Mitte März über den Mailverteiler und auf der Homepage<br />

bekannt gemacht.<br />

2. Zudem veranstalten wir in Zusammenarbeit mit dem DVPW-Arbeitskreis<br />

„Internationale Politische Ökonomie“ ein weiteres Panel unter dem Titel:<br />

„Krisenbewältigung durch Aushöhlung der Demokratie?“. Dieses zweite<br />

Panel vertieft einen Teilaspekt des ersten, indem vor allem die Legitimationsprobleme<br />

bei der Bewältigung der derzeitigen Banken-, Finanz- und Eurokrise<br />

in den Blick genommen werden. Auch das Programm dieses Panels<br />

wird ab Mitte März über den Mailverteiler und auf der Homepage bekannt<br />

gemacht.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

3. Mitgliederversammlung<br />

Beim DVPW-Kongress 2012 wird es eine Mitgliederversammlung der Sektion<br />

geben. Dabei steht insbesondere auch die Wahl eines neuen Vorstands<br />

an. Wir bitten potenziell Interessierte, darüber nachzudenken, ob<br />

sie sich für eine Kandidatur zur Verfügung stellen möchten. Die Vorstandsmitglieder<br />

stehen für Fragen zu Art und Umfang der mit einem Vorstandsamt<br />

verbundenen Aufgaben gerne zur Verfügung (Kontaktdaten unten).<br />

52


Die vorläufige Tagesordnung der Mitgliederversammlung enthält folgende<br />

Punkte<br />

TOP 1: Arbeit der Sektion seit dem Kieler DVPW-Kongress 2009<br />

- Rechenschaftsbericht<br />

- Aussprache<br />

- Entlastung des alten Vorstands<br />

TOP 2: Neuwahl des Sektionsvorstands<br />

- Bestellung eines Wahlvorstands<br />

- Vorstellung der Kandidatinnen und Kandidaten<br />

- Aussprache<br />

- Wahl gemäß Geschäftsordnung der Sektion<br />

TOP 3: Weitere Arbeit der Sektion<br />

TOP 4: Sonstiges<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Kontaktdaten<br />

Die Homepage der Sektion findet sich unter http://poloek-dvpw.mpifg.de.<br />

Aktuelle Kontaktdaten der Sprecher:<br />

Dr. Michael M. Bechtel, ETH Zürich, Center for Comparative and International<br />

Studies, IFW C45.2, Haldeneggsteig 4, CH-8092 Zürich;<br />

Email: mbechtel@ethz.ch<br />

Prof. Dr. Ulrich Brand, Universität Wien, Institut für Politikwissen-schaft,<br />

Universitätsstr. 7, A-1010 Wien; Email: ulrich.brand@univie.ac.at.<br />

PD Dr. Martin Höpner, Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung,<br />

Paulstr. 3, 50676 Köln; Email: hoepner@mpifg.de.<br />

Prof. Dr. Reimut Zohlnhöfer, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Institut<br />

für Politsche Wissenschaft, Bergheimer Str. 58, 69115 Heidelberg;<br />

Email: Zohlnhoefer@uni-heidelberg.de.<br />

53


Sektion „Politische Soziologie“<br />

Nachfolgend finden Sie die Berichte und Ankündigungen der zur Sektion<br />

gehörenden Arbeitskreise:<br />

Arbeitskreis „Parteienforschung“<br />

1. Ergebnisse der Jahrestagung 2011<br />

Parteien auf der Intensivstation? Parteienforscher diskutierten Diagnosen<br />

und Heilungschancen<br />

Vor welchen Herausforderungen die politischen Parteien stehen und welche<br />

Anstrengungen zu ihrer „Wiederbelebung“ unternommen werden können,<br />

waren Fragen der Jahrestagung des Arbeitskreises „Parteienforschung“<br />

der DVPW. Diese fand am 20. und 21. Oktober 2011 an der Universität<br />

Trier unter dem Thema „Parteien in der Gesellschaft – Abkehr von<br />

den Parteien?“ statt. Arbeitskreissprecher Uwe Jun und Benjamin Höhne<br />

hatten die Tagung organisiert.<br />

Den Eröffnungsvortrag mit dem Titel „Restlaufzeiten der Parteiendemokraa-<br />

tie?“ hielt Elmar Wiesendahl (Hamburg). Wiesendahl skizzierte Tendenzen,<br />

welche die Wirksamkeit der Parteienherrschaft unterminieren. Gleichwohl<br />

wird die Parteiendemokratie mit ihren einzigartigen Verbindungen zur Gesellschaft<br />

in den nächsten Jahrzehnten nicht verschwinden.<br />

Im ersten Themenblock ging es um die gesellschaftliche Verankerung der<br />

Parteien. Arbeitskreissprecher Oskar Niedermayer (Berlin) befasste sich<br />

mit der „Mär der Parteiverdrossenheit“. Niedermayer vertrat die empirisch<br />

untermauerte These, dass es keine Parteienverdrossenheit gibt. Heiko<br />

Biehl (Strausberg) präsentierte empirische Daten zum gesellschaftlichen<br />

Vertrauen in Parteien. Dieses ist über alle Bevölkerungsgruppen hinweg<br />

auf geringem Niveau stabil. Inwieweit gerade durch die in letzter Zeit viel<br />

diskutierten direktdemokratischen Verfahren die Parteiendemokratie aus<br />

einer anderen Richtung in Bedrängnis gerät, untersuchte Eike-Christian<br />

Hornig (Darmstadt). Er legte dar, dass diese nicht außerhalb von Parteilogiken<br />

stattfinden. Die unterste staatliche Organisationsebene – die Kommunen<br />

– nahmen Angelika Vetter (Stuttgart) und Sebastian Kuhn (Jena)<br />

unter die Lupe. Die „Parteien vor Ort“ haben mit einem Bedeutungsverlust<br />

zu kämpfen, der sich insbesondere in kleineren Städten und Dörfern bemerkbar<br />

macht. Im Beitrag von Mathias und Wolfgang König (Landau) ging<br />

es um „politische Partizipation und Integration im Parteienstaat durch deliberative<br />

Governancearenen“.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

54


2. Beim DVPW-Kongress<br />

in Tübingen wird sich unser Arbeitskreis mit dem<br />

Thema „Erfolgsbedingungen kleiner Parteien“ beschäftigen. Ort, Zeit und<br />

weitere Einzelheiten sind den Programmankündigungen zu entnehmen.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Die Vorträge des zweiten Themenblocks befassten sich mit Innovationsop-<br />

tionen und Reformmöglichkeiten der Parteien. Benjamin Höhne (Trier)<br />

zeigte anhand seiner empirischen Untersuchungen, dass es viele, durchaus<br />

tragfähige Reformoptionen von Kandidatenaufstellungen für Parlamente<br />

gibt. Jedoch sind die Realisierungspotenziale aufgrund der Widerstände<br />

mittlerer Parteieliten gering. Sebastian Bukow (Düsseldorf) beleuchtete<br />

den Reformprozess der SPD nach deren Wahlniederlage von 2009. Das<br />

Leitbild der mitgliedschaftsorientierten Parteiorganisation ist weiterhin aktuell.<br />

Der Vortrag von Ed Turner, Simon Green und Tim Bale (Aston/Sussex)<br />

beschäftigte sich in vergleichender Perspektive mit den jüngsten Modernisierungsversuchen<br />

der CDU und der britischen Konservativen. Der<br />

„strukturelle Konservatismus“ beider Organisationen begrenzt deren Reformfähigkeit.<br />

3. Neuerscheinungen<br />

Jun, Uwe/Höhne, Benjamin (2012): Parteienfamilien – Identitätsbestim-<br />

mend oder nur noch Etikett?, Reihe: Parteien in Theorie und Empirie, Bd.<br />

3, Verlag Barbara Budrich, Opladen/Farmington Hills (erscheint im Frühjahr<br />

2012).<br />

Niedermayer, Oskar (Hrsg.) (2011): Die Parteien nach der Bundestagswahl<br />

2009, VS-Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden.<br />

Sprecher:<br />

Prof. Dr. Uwe Jun<br />

Universität Trier<br />

Fachbereich III-<strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Prof. Dr. Oskar Niedermayer<br />

Freie Universität Berlin<br />

Otto-Suhr-Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

54286 Trier 14195 Berlin<br />

jun@uni-trier.de<br />

oskar.niedermayer@fu-berlin.de<br />

55


Arbeitskreis „Politik und Kommunikation“<br />

1. Jahrestagung 2012<br />

Die diesjährige Jahrestagung fand, wie in den vergangenen Jahren, wiederum<br />

in Kooperation mit der Fachgruppe „Kommunikation und Politik“ der Deutschen<br />

Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft<br />

(DGPuK), sowie der Fachgruppe „Politische Kommunikation“ der Schweizerischen<br />

Gesellschaft für Kommunikations- und Medienwissenschaft (SGKM)<br />

vom 9. bis 11. Februar an der Universität Zürich statt. Sie widmete sich dem<br />

Thema „Intermediäre Akteure im Wandel. Parteien, Verbände, Interessengruppen<br />

und soziale Bewegungen vor neuen kommunikativen Herausforderungen“.<br />

Rund 65 TeilnehmerInnen nahmen an der von Prof. Dr. Otfried Jarren und<br />

Franziska Oehmer (IPMZ, Universität Zürich) konzipierten Tagung teil. Die<br />

aus politik- wie kommunikationswissenschaftlicher Sicht gleichermaßen hohe<br />

Relevanz des Themas schlug sich in einer hohen Beteiligung am Call for<br />

Papers nieder: Von 31 Vortagsvorschlägen (davon 61% in Alleinautorenschaft<br />

oder unter Beteiligung von Frauen) fanden 17 Eingang in das Tagungsprogramm.<br />

Hinzu kam eine Keynote, für die Prof. Dr. Ulrich Sarcinelli<br />

gewonnen werden konnte.<br />

Die zumeist empirisch ausgerichteten Vorträge beschäftigten sich – aus politik-,<br />

kommunikations- und transdisziplinärer Perspektive – mit (1) intermediären<br />

Akteuren und Massenmedien, (2) Medialisierung als Herausforderung<br />

intermediärer Akteure, (3) intermediäre Akteure in Politikfeldern, (4) Binnenkommunikation<br />

intermediärer Akteure, (5) intermediäre Akteure und Europa<br />

sowie (6) neuen intermediären Akteuren.<br />

Insgesamt zeigten die Beiträge ein heterogenes Bild und keinen eindeutigen<br />

Trend der Interessenkommunikation von intermediären Akteuren in modernen<br />

Demokratien. Die kommunikativen Herausforderungen intermediärer<br />

Akteure, so das Tagungsfazit, stellen auch die Forschung vor neue Problemlagen.<br />

Die hohe Heterogenität, die zunehmenden Differenzierungs- und Professionalisierungsprozesse<br />

der klassischen intermediären Akteure sowie das<br />

Hinzutreten neuer Organisationen erschwert die empirische Beobachtung<br />

und theoretische Beschreibung und machen den Bedarf an vergleichenden<br />

synchronen und diachronen Studien sowie umfassenden theoretischen Betrachtungen<br />

deutlich.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

2. Ausblick auf kommende Tagungen<br />

Die nächste Jahrestagung der DGPuK-Fachgruppe "PR/Organisationskommunikation"<br />

findet vom 1. bis 3. November 2012 in München in Koope-<br />

56


ation mit dem DVPW-Arbeitskreis "Politik und Kommunikation", der DGPuK-<br />

Fachgruppe "Kommunikation und Politik" und dem Munich Center on Governance,<br />

Communication, Public Policy and Law statt. Thema wird sein: "Politik<br />

- PR - Persuasion". Der Call for Papers (http://www.dvpwpuk.de/dokumente/CfP_FG_2012_Muenchen.pdf)<br />

endet am 15. April<br />

2012.<br />

Die kommende Jahrestagung wird vom 7. bis 9. Februar 2013 wieder in<br />

Kooperation mit der DGPuK-Fachgruppe an der Kommission für vergleichende<br />

Medien- und Kommunikationsforschung der Österreichischen Akademie<br />

der Wissenschaften in Wien stattfinden. Thema wird dann „Politische Kommunikation<br />

in kommunalen und regionalen Kontexten“ sein. Der Call for Papers<br />

ergeht in Kürze.<br />

3. Sonstiges<br />

Im Rahmen des diesjährigen DVPW-Kongresses steht eine Neuwahl der<br />

SprecherInnen des Arbeitskreises an. Um KandidatInnenvorschläge wird gebeten.<br />

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Sprecher des Arbeitskreises:<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Univ.-Prof. Dr. Frank Marcinkowski<br />

Westfälische Wilhelms-Universität Münster<br />

Institut für Kommunikationswissenschaft (ifk)<br />

Bispinghof 9-14<br />

48143 Münster<br />

Tel.: 0251 / 8324-260<br />

Fax: 0251 / 8321-310<br />

E-Mail: frank.marcinkowski@uni-muenster.de<br />

Dr. Jens Tenscher<br />

Österreichische Akademie der Wissenschaften<br />

Kommission für vergleichende Medien- und Kommunikationsforschung<br />

Postgasse 7/4/1<br />

A-1010 Wien<br />

Österreich<br />

Tel.: 0043 (1) 51581 3117<br />

Fax: 0043 (1) 51581 3120<br />

E-Mail: jens.tenscher@oeaw.ac.at<br />

57


Arbeitskreis „Soziale Bewegungen“<br />

Allgemeine Informationen<br />

Im Arbeitskreis Soziale Bewegungen sind Politik- und SozialwissenschaftlerIinnen<br />

organisiert, die soziale Bewegungen und politischen Protest mit<br />

unterschiedlichen Methoden und theoretischen Ansätzen analysieren. Aktuelle<br />

Informationen aus dem Forschungsfeld sowie aus dem Arbeitskreis<br />

und seinem Umfeld sind auf folgenden Wegen erhältlich:<br />

Email-Verteiler:<br />

https://lists.riseup.net/www/info/bewegungsforschung<br />

Webseite:<br />

http://sozialebewegungen.wordpress.com<br />

Twitter:<br />

https://twitter.com/#!/Bewegungen<br />

Forschungsjournal Soziale Bewegungen:<br />

http://www.forschungsjournal.de<br />

Buchreihe Bürgergesellschaft und Demokratie<br />

http://www.buergergesellschaft-demokratie.de<br />

Kolloquium ‚Politik von unten’<br />

Seit einem Jahr organisiert der Arbeitskreis in Kooperation mit dem Wissenschaftszentrum<br />

Berlin und der Berlin Graduate School of Social Sciences<br />

das Kolloquium ‚Politik von unten’. Es wird 2012 mit dem folgenden<br />

Programm fortgeführt:<br />

Programm Frühjahr/Sommer 2012<br />

Veranstaltungsort: Wissenschaftszentrum Berlin, Reichpietschufer 50,<br />

Raum B002/003<br />

Zeit: 17-19 Uhr<br />

14. März<br />

Donatella della Porta (Florenz): Mobilizing for Democracy. Social Movements<br />

in Democratization Processes<br />

4. April<br />

Jürgen Mittag (Bochum): Sport – Protest – soziale Bewegungen<br />

18. April<br />

Wolfgang Stuppert (Berlin): Meeting the Electoral Challenge – Opposition<br />

Parties and Civil Society in Africa’s Authoritarian Elections<br />

Simon Teune (Berlin): Public Negotiation of Protest Repertoires<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

58


Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

2. Mai - abweichend in Raum B004/5 -<br />

Sabrina Zajak (Berlin): Private Engagementpolitik und öffentliche Legitimitätskämpfe.<br />

Wie politische Mobilisierung unternehmerisches Engagement<br />

gestaltet<br />

Daniel Joachim (Leipzig): Bewegter Alltag – Ein Beitrag zur aktuellen Anti-<br />

AKW-Bewegung in Japan<br />

24. Mai<br />

Nicole Deitelhoff und Thorsten Thiel (beide Frankfurt/Main): Deliberation<br />

als leereres Versprechen? Zum Umgang mit radikalen Oppositionsgruppen<br />

im Regieren jenseits des Staates<br />

Britta Baumgarten (Lissabon): “Espanha, Grecia, Irlanda, Portugal! A nossa<br />

luta é internacional!” The Portuguese Mobilizations around the Economic<br />

Crisis and their Relationship to other Contemporary Protests<br />

30. Mai<br />

Dieter Rucht (Berlin): Wandel der Protestformen – Erleben wir eine neue<br />

Protestkultur? Diskussion mit Journalist_innen<br />

13. Juni<br />

Sophie Grünwald (Berlin), Christoph Stefes (Denver und Berlin): Shaping<br />

Perceptions: The Dynamic Interaction between Mass Protest and Elite Divisions<br />

Astrid Reinprecht (Florenz): Generation Next-Yu? Collaboration between<br />

Students Activists in Former Yugoslavia<br />

SprecherInnen des Arbeitskreises Soziale Bewegungen<br />

PD Dr. Heike Walk<br />

Technische Universität Berlin<br />

Zentrum Technik und Gesellschaft<br />

Bereichsleiterin "Klima und Energie"<br />

HBS 1, Hardenbergstr. 16-18, 10623 Berlin<br />

Tel: +49 (0)30 / 31426009, Fax: +49 (0)30 / 31426917<br />

Simon Teune<br />

Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung<br />

Reichpietschufer 50, 10785 Berlin<br />

Tel.: +49 (0)30 / 25491-265<br />

E-Mail: teune@wzb.eu<br />

http://www.wzb.eu/de/personen/simon-teune<br />

Mundo Yang<br />

Gustav-Müller-Platz 5, 10829 Berlin<br />

Tel: +49 (0)30 / 210056323<br />

E-Mail: yangmundo@yahoo.de<br />

59


Arbeitskreis „Wahlen und politische Einstellungen“<br />

1. Jahrestagung 2012<br />

Die Jahrestagung des Arbeitskreises findet am 28. und 29. Juni 2012 an<br />

der Goethe-Universität in Frankfurt a.M. statt und wird sich aus Anlass des<br />

25. Jahrestages der Gründung des Arbeitskreises mit langfristigen Entwicklungen<br />

des Wahlverhaltens und politischer Einstellungen in Deutschland<br />

befassen.<br />

2. Kooperationsveranstaltung 2012<br />

Im Rahmen der Jahrestagung der DVPW Sektion „Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />

‚Prädemokratie‘, ;Postdemokratie‘, Autokratie‘? Zum Stand der<br />

vergleichenden Herrschaftsforschung vom 29. bis 31. März 2012 in Marburg<br />

war der Arbeitskreis mit dem Panel Exit Democracy? – Die Akzeptanz<br />

der Demokratie, ihrer Institutionen und ihrer Akteure aus vergleichender<br />

Perspektive vertreten.<br />

Im Rahmen des DVPW-Kongresses Die Versprechen der Demokratie vom<br />

24. bis 28. September 2012 in Tübingen veranstaltet der Arbeitskreis gemeinsam<br />

mit dem Arbeitskreis „Handlungs- und Entscheidungstheorie“<br />

und den Sektionen „Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>“, „Methoden der<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong>“ sowie „Politische Ökonomie“ das Panel Experimentelle<br />

Demokratieforschung: Partizipation und Politikgestaltung.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

3. Publikationen<br />

Derzeit sind ein Themenheft der „German Politics“ zur Mehrebenendemokratie,<br />

Themenheft der „Methoden – Daten – Analysen“ zu neueren methodischen<br />

Entwicklungen in der empirischen Wahl- und politischen Einstellungsforschung<br />

sowie ein Herausgeberband, der verschiedene Beiträge<br />

der Jahrestagungen 2009 und 2010 zusammenfasst, in Vorbereitung.<br />

4. . Kontaktadressen der Sprechergruppe des Arbeitskreises<br />

Prof. Dr. Thorsten Faas<br />

Juniorprofessur für <strong>Politikwissenschaft</strong>, insbesondere Wählerverhalten<br />

Universität Mannheim, E-Mail: thorsten.faas@uni-mannheim.de<br />

Prof. Dr. Ulrich Rosar<br />

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf<br />

E-Mail: ulrich.rosar@uni-duesseldorf.de<br />

Prof. Dr. Sigrid Roßteutscher<br />

Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt<br />

E-Mail: rossteutscher@soz.uni-frankfurt.de<br />

60


Politik bei Springer VS<br />

BUNDESTAG GRUNDGESETZ POLITISCHES SYSTEM EUROPÄISCHE UNION WAHLEN<br />

VERFASSUNG INTERNAIONALE BEZIEHUNGEN POLITISCHE THEORIE PARTEIEN<br />

INSTITUTIONEN POLITISCHE KULTUR POLITISCHE ELITEN PARLAMENTARISMUS<br />

DEMOKRATIE MACHT REGIERUNG VERWALTUNG FÖDERALISMUS POLITISCHE SO<br />

ZIOLOGIE GLOBALISIERUNG POLITISCHE KOMMUNIKATION PARTEIENSYSTEM<br />

RECHTSSTAAT GERECHTIGKEIT STAAT POLITISCHE ÖKONOMIE POLITIK BUNDES<br />

Jürgen Hartmann<br />

Politische Theorie<br />

Eine kritische Einführung<br />

für Studierende<br />

und Lehrende der<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Das Buch behandelt<br />

folgende Themen im<br />

Kanon des politikwissenschaftlichen<br />

Teilgebiets der politischen<br />

Theorie: Ideengeschichte,<br />

politische<br />

Philosophie, sozialwissenschaftliche<br />

und ökonomische<br />

Politiktheorien. Im<br />

Unterschied zu den<br />

üblichen Theoriedarstellungen<br />

schildert<br />

es die Entwicklung<br />

des Fachgebiets im<br />

Kontext der politikwissenschaftlichen<br />

Fachgeschichte.<br />

2. Aufl. 2012. 203 S.<br />

Br. EUR 19,95<br />

ISBN<br />

978-3-531-18598-9<br />

Uwe Andersen,<br />

Wichard Woyke<br />

Handwörterbuch<br />

des politischen<br />

Systems<br />

der Bundesrepublik<br />

Deutschland<br />

Dieses Buch bietet<br />

die Grundlagen<br />

zu allen wichtigen<br />

Aspekten des politischen<br />

Systems<br />

der Bundesrepublik<br />

Deutschland und eignet<br />

sich sowohl für<br />

politikwissenschaftliche<br />

Einführungskurse<br />

als auch zum<br />

Nachschlagen.<br />

7. Aufl. 2012.<br />

ca. 870 S.<br />

Geb. ca. EUR 49,95<br />

ISBN<br />

978-3-531-18488-3<br />

Hans J. Gießmann,<br />

Bernhard Rinke<br />

Handbuch Frieden<br />

Dieses Handbuch<br />

beinhaltet das<br />

aktuelle Wissen<br />

zu Frieden, Friedenspolitik<br />

und zur<br />

Friedens- und Konfliktforschung.<br />

Die<br />

Beiträge behandeln<br />

den Friedensbegriff<br />

systematisch aus<br />

wissenschaftlicher<br />

und politischer Perspektive.<br />

Dabei werden<br />

die vielfältigen<br />

inhaltlichen Dimensionen<br />

und Bezüge<br />

des Begriffsfeldes<br />

Frieden verdeutlicht.<br />

2011. 640 S. Br.<br />

EUR 49,95<br />

ISBN<br />

978-3-531-16011-5<br />

Einfach bestellen:<br />

Rémi Brague<br />

Europa - seine<br />

Kultur, seine<br />

Barbarei<br />

Exzentrische Identität<br />

und römische<br />

Sekundarität<br />

Das ‚Römertum‘ der<br />

Europäer ist zum<br />

Ursprung ihres kulturellen<br />

Reichtums<br />

geworden. Und<br />

heute stellt sich die<br />

Frage, ob wir noch<br />

‚Römer‘ sind und sein<br />

wollen: aneignend,<br />

überliefernd, weitergebend.<br />

Wer Europa<br />

verstehen lernen<br />

will, muss zu diesem<br />

Buch, das inzwischen<br />

in dreizehn<br />

Sprachen übersetzt<br />

wurde, greifen.<br />

2012. 251 S.<br />

Br. ca. EUR 19,95<br />

ISBN<br />

978-3-531-18473-9<br />

Änderungen vorbehalten.<br />

SpringerDE-service@springer.com<br />

tel +49 (0)6221 / 3 45 – 4301<br />

springer-vs.de


Sektion „Politische Theorie und Ideengeschichte“<br />

Ausführliche und aktuelle Informationen zu unserer Arbeit finden Sie auf<br />

der Homepage der Sektion:<br />

https://www.dvpw.de/gliederung/sektionen/politische-theorien-undideengeschichte/startseite.html<br />

1. Rückblick: Herbsttagung 2011: „Gegenstand und Methoden der politii-<br />

schen Theorie“<br />

Vom 28. bis 30. September 2011 traf sich die Sektion zu ihrer Herbsttagung<br />

im Bremer „Haus der Wissenschaft“ zum Thema „Gegenstand und<br />

Methoden der politischen Theorie“. Vor dem Hintergrund unterschiedlicher<br />

Verständnisse von politischer Theorie und einem breiten Repertoire an Methoden<br />

diente die Tagung der Vergewisserung und der Diskussion über<br />

Gegenstand und Methodenverständnis der politischen Theorie. Tagungsorganisatoren<br />

waren Frank Nullmeier (Bremen) und Dirk Jörke (Greifswald).<br />

Auf der Mitgliederversammlung wurde ein neuer Vorstand gewählt. Er besteht<br />

nun aus folgenden Mitgliedern: Eva Marlene Hausteiner (M.A., HU<br />

Berlin), Dirk Jörke (PD Greisfwald, gegenwärtig Heisenberg-Stipendiat der<br />

DFG), Claudia Landwehr (Prof., Mainz), Marcus Llanque (Prof., Augsburg)<br />

Peter Niesen (Prof., TU Darmstadt). Zum neuen Sprecher des Vorstandes<br />

wurde Marcus Llanque gewählt.<br />

Die Mitgliederversammlung dankte dem vormaligen, langjährigen Sprecher<br />

Andre Brodocz (Erfurt) sowie Tine Stein (Kiel), die nicht mehr für den Vorstand<br />

kandidierten, herzlich für ihre Arbeit.<br />

Tagungsprogramm<br />

Mittwoch, 28. September 2011<br />

13:15 Uhr: Eröffnung der Tagung (Dirk Jörke)<br />

13:30–15:15 Uhr:<br />

Vorträge: Politische P<br />

Theorie und empirische Methoden I<br />

Wolfgang Leidhold (Köln): „Theorie und Methode: Entwicklung und Kritik“<br />

Alexander Weiß (Hamburg): „Monitoring als drittes Aufgabenfeld der Politischen<br />

Theorie“<br />

Kommentar: Dirk Jörke (Greifswald)<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

62


15:45–17:30 Uhr:<br />

Vorträge: : Politische Theorie e und empirische Methoden II<br />

Tanja Pritzlaff (Bremen): „Soziale Normen, experimentelle Forschung und<br />

politische Praxis – Welches Anregungspotential haben Kognitionswissenschaften<br />

und Behavioral Economics für die Politische Theorie?“<br />

Hans-Jörg Sigwart (Erlangen): „Das politisch-hermeneutische Problem: Erkenntnistheorie<br />

des Verstehens und Gegenstandsbestimmung der <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />

Kommentar: Daniel Gaus (Oslo)<br />

17:45–19:00 Uhr:<br />

Podiumsdiskussion: Politische P<br />

Theorie und empirische Methoden M<br />

IIII<br />

Hubertus Buchstein (Greifswald) , Joachim Behnke (Friedrichshafen), Bernd<br />

Ladwig (Berlin)<br />

Moderation: Frank Nullmeier (Bremen)<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Donnerstag, 29. September 2011<br />

9:00-10:45 Uhr:<br />

Vorträge: Das Verhältnis von politischer Theorie und Moralphilosophie phie I<br />

Jörg Schaub (Frankfurt a.M.): „Politische Theorie als angewandte Moralphilosophie“<br />

Jürgen Sirsch (Mainz): „Politische Philosophie und politische Realität: Was<br />

ist die ideale Rolle idealer Theorie bei der Bewertung politischer Phänomene?“<br />

Kommentar: Thomas Schramme (Hamburg)<br />

11:00-12:45 Uhr:<br />

Vorträge: Das Verhältnis von politischer Theorie und Moralphilosophie phie II<br />

Hans-Peter Burth (Freiburg): „Angewandte Politische Ethik als Wirklichkeitswissenschaft“<br />

Andreas Busen (Hamburg): „Konservativ oder transformativ? Zum utopischen<br />

Gehalt einer realistischen politischen Theorie“<br />

Kommentar: Claudia Landwehr (Mainz)<br />

14:15-16:00 Uhr:<br />

Vorträge: Das Verhältnis von politischer Theorie und Moralphilosophie phie III<br />

Oliver Hidalgo (Regensburg): „Derrida, Kant oder die Politische Theorie auf<br />

der Suche nach den Quellen ihrer Identität“<br />

Kommentar: Martin Nonhoff (Bremen)<br />

63


16:30-18:15 Uhr:<br />

Vorträge: Das Verhältnis von politischer Theorie und Moralphilosophie phie IV<br />

Felix Heidenreich (Stuttgart): „Politische Klugheit als Gegenstand der Politischen<br />

Theorie – Plädoyer wider die abstrakte Opposition von ‚Realismus’<br />

und Normativität“<br />

Miriam Ronzoni (Frankfurt a.M.): „Taking Moral Intuitions Seriously, but not<br />

Dogmatically: A Constructivist Approach“<br />

Kommentar: Karsten Fischer (München)<br />

18:30-20:00 Uhr: Mitgliederversammlung<br />

Freitag, 30 September 2011<br />

9:00-10:45 Uhr:<br />

Vorträge: Das Verhältnis von politischer Theorie und Bereichstheorien I<br />

Holger Zapf (Göttingen): „Gegenstand und Methoden der Politischen Theorie<br />

aus der Perspektive des ‚comparative political theory’-Projekts“<br />

Frank Nullmeier (Bremen): „Kann es eine ‚Allgemeine Theorie der Politik’<br />

geben?“<br />

Kommentar: Oliver Flügel-Martinsen (Bielefeld)<br />

11:00-12:30 Uhr:<br />

Podiumsdiskussion: : Das Verhältnis von politischer Theorie und Bereichs-<br />

theorien II<br />

Antje Wiener (Hamburg), Philipp Genschel (Bremen), Friedbert W. Rüb (HU<br />

Berlin) , Rainer Schmalz-Bruns (Hannover)<br />

Moderation: Peter Niesen (Darmstadt)<br />

12:30 Uhr: Ende der Tagung<br />

Eine Auswahl der Vorträge wird in überarbeiter Form in Heft 1/12 der<br />

Zeitschrift für Politische Theorie erscheinen.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

2. . Ausblick: Rousseau-Tagung im Frühjahr 2012<br />

Die Frühjahrstagung wird am 28.-30. Juni 2012 in Frankfurt/M. statt finden,<br />

Westend-Campus der Goethe-Universität, Casino. Tagungsorganisatorin<br />

ist Sandra Seubert (Frankfurt). Unter dem Titel "Ambivalenzen demokratischer<br />

Freiheit – zur Aktualität von Rousseaus politischer Theorie" will<br />

die Tagung Ambivalenzen der Selbstbestimmung, der Gleichheit sowie der<br />

Anerkennung thematisieren. Im Zentrum steht dabei die Diskussion der<br />

64


neueren Rousseau-Forschung zum Verhältnis von moralischer, bürgerlicher<br />

und politisch/demokratischer Freiheit.<br />

Der call endete 2011, der Rücklauf war sehr umfangreich. Die DFG hat bereits<br />

eine Zusage für die Übernahme eines Teils der Kosten gegeben.<br />

3. Ausblick: DVPW-Kongress in Tübingen, September 2012<br />

Das Thema der beiden Panel der Theorie-Sektion auf dem Tübinger Kongress<br />

(24.-28.9.2012) der DVPW lautet: "Das Versprechen der deliberativen<br />

Demokratie: Herkunft und Zukunft". Beiträge sollen das Versprechen<br />

gerechter und legitimer Entscheidungen durch inklusive Deliberation kritisch<br />

unter die Lupe nehmen und dabei Fragen nach dem Ort, der legitimatorischen<br />

Funktion und der empirischen Bedeutung von Deliberation aufgreifen.<br />

Robert E. Goodin wird als Keynote Speaker am 26.09. einen Vortrag<br />

zur deliberativen Demokratisierung der internationalen Beziehungen<br />

halten. Der Call zu den Panels kann der Homepage der Sektion entommen<br />

werden, er endet am 30.1.2012. Organisatorin unserer Panel ist Claudia<br />

Landwehr (Mainz): landwehr@politik.uni-mainz.de<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

4. Veröffentlichungen aus der Schriftenreihe der Sektion<br />

4.1 Herausgeber und Gutachter<br />

Auf der Mitgliederversammlung im September 2011 in Bremen wurde Ina<br />

Kerner (HU Berlin) in den Herausgeberkreis der Schriftenreihe gewählt und<br />

komplettiert ihn nun gemeinsam mit Karsten Fischer (LMU München). Regina<br />

Kreide (Gießen), Johannes Marx (Bamberg), Tanja Pritzlaff (Bremen),<br />

Walter Reese-Schäfer (Göttingen) und Gary S. Schaal (Hamburg) unterstützen<br />

die Reihe der Sektion als Gutachtergremium.<br />

4.2 Neuerscheinungen<br />

Clemens Kaufmann, Hans-Jörg Sigwart (Hrsg.): Biopolitk im liberalen Staat<br />

(Schriftenreihe der Sektion Politische Theorien und Ideengeschichte der<br />

Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, Bd. 19) Baden-Baden:<br />

Nomos 2011.<br />

Dirk Jörke: Kritik demokratischer Praxis. Eine ideengeschichtliche Studie.<br />

(Schriftenreihe der Sektion Politische Theorien und Ideengeschichte der<br />

Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, Bd. 20) Baden-Baden:<br />

Nomos 2011.<br />

4.3 Download<br />

Auf der Homepage der Sektion haben Sie die Möglichkeit, Einleitungen aus<br />

den Tagungsbänden – so verfügbar – kostenlos herunterzuladen.<br />

65


4.4. Veröffentlichungen von Dissertationen und Habilitationen<br />

In unserer Schriftenreihe können auch exzellente Dissertationen und Habilitationen<br />

veröffentlicht werden. Für nähere Informationen zu den Konditionen<br />

und dem Begutachtungsverfahren wenden Sie sich bitte an die Reihenherausgeber:<br />

JProf. Dr. Ina Kerner (HU Berlin): ina.kerner@sowi.hu-berlin.de<br />

Prof. Dr. Karsten Fischer (LMU München):<br />

sekretariat.fischer@gsi.uni-muenchen.de<br />

5. . Vorstand / Kontakt<br />

Eva Marlene Hausteiner (HU Berlin)<br />

eva.hausteiner@sowi.hu-berlin.de<br />

Dirk Jörke (Greifswald)<br />

joerke@uni-greifswald.de<br />

Prof. Dr. Claudia Landwehr (Mainz)<br />

landwehr@politik.uni-mainz.de<br />

Prof. Dr. Marcus Llanque (Sprecher, Augsburg)<br />

marcus.llanque@phil.uni-augsburg.de<br />

Prof. Dr. Peter Niesen (Darmstadt)<br />

niesen@pg.tu-darmstadt.de<br />

Falls Sie in den e-mail-Verteiler der Sektion aufgenommen werden wollen<br />

oder Fragen, Anregungen und Hinweise zur Homepage der Sektion haben,<br />

wenden Sie sich bitte an Martin Oppelt, Mitarbeiter von Marcus Llanque:<br />

martin.oppelt@phil.uni-ausgburg.de<br />

Wenn Sie allgemeine Fragen zur Sektion haben, steht Ihnen der Vorstand<br />

gerne zur Verfügung.<br />

gez. Marcus Llanque<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

66


Sektion „Regierungssystem und Regieren in der Bundesrepublik<br />

Deutschland“<br />

1. Veranstaltungsvorschau<br />

Die Sektion beteiligt sich mit zwei Veranstaltungen am DVPW-Kongress im<br />

September 2012 in Tübingen.<br />

„Repräsentation im Wandel“ (Di, 25.09.2012, 14:00 bis 17:00 Uhr)<br />

„Der deutsche Bundespräsident als politischer Akteur? Entwicklungen und<br />

Perspektiven“ (Mi, 26.09.2012, 14:00 bis 16:30 Uhr)<br />

Bitte beachten Sie: Während des Kongresses findet auch die Mitgliederversamlung<br />

der Sektion mit Neuwahl des SprecherInnen-Teams statt (Mi,<br />

26.09.2012, 16:30 Uhr).<br />

Für Detailinformationen beachten Sie bitte das Kongress-Programm.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

2. Publikationen<br />

Folgende Publikation, die aus einer Tagung der Sektion resultiert, ist zuletzt<br />

erschienen:<br />

Stephan Bröchler / Julia von Blumenthal (Hrsg.): Regierungskanzleien im<br />

politischen Prozess, Wiesbaden: VS, 2011.<br />

Demnächst wird erscheinen:<br />

Roland Lhotta / Jörn Ketelhut / Helmar Schöne (Hrsg.): Das Lissabon-<br />

Urteil. Staat, Demokratie und europäische Integration im „verfassten politischen<br />

Primärraum“, Wiesbaden: VS, 2012.<br />

3. Kontaktinformation und Vorstand der Sektion<br />

Prof. Dr. Julia von Blumenthal, Humboldt-Universität zu Berlin<br />

julia.von.blumenthal@sowi.hu-berlin.de<br />

PD Dr. Stephan Bröchler, Justus-Liebig-Universität Gießen<br />

Stephan.Broechler@sowi.uni-giessen.de<br />

Prof. Dr. Helmar Schöne, Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd<br />

Helmar.Schoene@ph-gmuend.de<br />

67


Sektion „Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />

2. Doktorandinnen- und Doktorandenworkshop der<br />

Sektion Vergleichende<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Vom 14.-15.<br />

15. Juni 2012 am<br />

Zentrum für Demokratieforschung<br />

Leuphana Universität Lüneburg<br />

Der Workshop besteht aus zwei halbtägigen Themeneinheiten aus dem Bereich<br />

der Vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong>. Geleitet wird jede Themeneinheit<br />

durch eine Expertin und einem Experten in den jeweiligen Forschungsgebieten.<br />

In jeder Themeneinheit können drei bis vier Dissertationsprojekte<br />

vorgestellt und diskutiert werden. Die Ausarbeitungen der 6-8<br />

Referate („research papers“) müssen rechtzeitig vor Beginn des Workshops<br />

allen Beteiligten zur Verfügung gestellt werden. Für die Präsentation<br />

des „research papers“ stehen 15 Minuten zur Verfügung. Dem folgt eine<br />

30-minütige Diskussionsrunde unter Doktorandinnen und fachwissenschaftlichen<br />

Experten.<br />

Das Ziel dieses Workshops besteht zum einen darin, dem wissenschaftlichen<br />

Nachwuchs aus dem Bereich der Vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

die Möglichkeit zu bieten, außerhalb des eigenen Instituts mit Fachkolleginnen<br />

und Fachkollegen über das eigene Dissertationsvorhaben zu diskutieren.<br />

Zum anderen dient das Treffen dem wechselseitigen Kennenlernen<br />

und der Vernetzung der Doktorandinnen und Doktoranden im Bereich der<br />

Vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong>.<br />

Der zeitliche Ablauf des Workshops ist wie folgt geplant:<br />

Donnerstag 14. Juni 2012<br />

Anreise am Nachmittag/Abend<br />

18.00-19.00 Keynote Speach (and discussion)<br />

The human empowerment model as a framework to analyse<br />

social and political change under comparative perspective<br />

Professor Dr. Christian Welzel<br />

(Leuphana Universität Lüneburg)<br />

ab 19.00<br />

Empfang im Zentrum für Demokratieforschung<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

68


Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Freitag 15. Juni 2012<br />

9.00 – 12.30 Vergleichende Demokratieforschung<br />

(politische Kulturforschung, Regimeforschung,<br />

Qualität und Performanz von Demokratien)<br />

Professorin Dr. Susanne Pickel<br />

(Universität Duisburg-Essen)<br />

Professor Dr. Michael Stoiber<br />

(Fern-Universität Hagen)<br />

12.30 - 14.00 Mittagessen<br />

14.00 - 17.30 Vergleichende Politische Institutionenforschung<br />

(Funktionen und Wirkungen formeller und informeller Institutionen<br />

sowie Interessenvermittung)<br />

Professorin Dr. Suzanne S. Schüttemeyer<br />

(Universität Halle-Wittenberg)<br />

Professor Dr. Ferdinand Müller<br />

ler-Rommel<br />

(Leuphana Universität Lüneburg)<br />

Doktorandinnen und Doktoranden, die am Workshop teilnehmen möchten,<br />

werden gebeten, sich bis zum 1. Mai 2012 mit einem CV sowie einem Abstract<br />

des Dissertationsvorhabens zu melden bei:<br />

Professor Dr. Ferdinand Müller-Rommel<br />

Zentrum für Demokratieforschung<br />

Leuphana Universität Lüneburg<br />

muero@uni.leuphana.de<br />

Weitere Informationen zur Organisation des Workshops erteilt:<br />

Dipl.-Pol. Esther Seha<br />

Zentrum für Demokratieforschung<br />

Leuphana Universität Lüneburg<br />

seha@uni.leuphana.de<br />

DVPW-Kongress in Tübingen<br />

Panel “Was verspricht die Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>?“<br />

Dienstag, 25.09.2012, 14 – 17 Uhr<br />

In diesem Panel möchten wir Zukunftsperspektiven für die Forschung im<br />

Bereich der Vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong> diskutieren.<br />

Wir freuen uns, dass Prof. Dr. Dirk Berg-Schlosser die Keynote-Speech halten<br />

wird. Präsentiert werden aktuelle, innovative Forschungsprojekte aus<br />

dem Feld der Vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong>. Das genaue Programm<br />

69


entnehmen Sie bitte dem Tagungsprogramm, es wird auch über den Email-<br />

Verteiler der Sektion bekanngegeben.<br />

Die Mitgliederversammlung der Sektion “Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />

findet am Mittwoch, den 26.09. von 16.00 bis 17.00 statt. Den<br />

Veranstaltungsort können Sie im Kongressprogrammm finden.<br />

Wir laden Sie dazu herzlich ein, folgende Tagesordnungspunkte stehen dafür<br />

schon fest:<br />

TOP 1: Rückblick auf die vergangenen drei Jahre<br />

TOP 2: Wahlen zum SprecherInnenrat<br />

TOP 3: Zukünftige Veranstaltungen (konkret Jahrestagung 2013)<br />

Der Sprecherrat des Sektion Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Prof. Dr. Ferdinand Müller-Rommel<br />

Zentrum für Demokratieforschung, Leuphana-Universität Lüneburg<br />

E-Mail: muero@uni.leuphana.de<br />

Prof. Dr. Susanne Pickel<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Universität Duisburg-Essen<br />

E-Mail: susanne.pickel@uni-due.de<br />

Prof. Dr. Michael Stoiber<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, FernUniversität Hagen<br />

E-Mail: Michael.Stoiber@fernuni-hagen.de<br />

Dr.habil. Claudia Wiesner<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Universität Marburg<br />

E-Mail: claudia.wiesner@staff.uni-marburg.de<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

70


Neue Amerika-Studien<br />

Präsident Obama weckte von Beginn an große<br />

Hoffnungen auf Reformen in der Innen- und<br />

Außenpolitik. Change wurde zum Schlüsselbegriff<br />

für den angestrebten Politikwechsel.<br />

Im Systemkorsett der USA sind die Möglichkeiten<br />

radikalen Wandels jedoch begrenzt. Der Sammelband<br />

stellt die Chancen und Grenzen präsidentieller<br />

Führung aus unterschiedlichen Perspektiven<br />

dar.<br />

Alle Infos unter: www.nomos-shop.de/14273<br />

What a President Can –<br />

Barack Obama und Reformpolitik<br />

im Systemkorsett der USA<br />

Herausgegeben von Christoph Haas<br />

und Wolfgang Jäger<br />

2012, Band 1, ca. 200 S., brosch., ca. 34,– €<br />

ISBN 978-3-8329-7130-4<br />

Erscheint ca. Mai 2012


VII. Berichte der Arbeitskreise<br />

Arbeitskreis „Demokratieforschung“<br />

Call for Papers für das Panel des Arbeitskreises anlässlich des 25. Kongresses<br />

der DVPW „Die Versprechen der Demokratie“ vom 24.-<br />

28.09.2012 in Tübingen<br />

Die Versprechung der Demokratie und ihre Umsetzung<br />

Allen Unkenrufen zum Trotz, welche ein Ende der Demokratisierung oder<br />

ein „revival of autocracy“ beschworen, scheint spätestens der arabische<br />

Frühling darauf hinzuweisen, dass das Konzept Demokratie kaum an Zugkraft<br />

eingebüßt hat. Bürger wie auch Politiker setzen nicht unwesentliche<br />

Hoffnungen auf die Einführung und Institutionalisierung demokratischer<br />

Regeln sowie die Ausbreitung demokratischer Werte in ihren Gesellschaften.<br />

Und in der Tat sind die Versprechungen der Demokratie nicht wenige.<br />

So scheint individuelle Freiheit, ökonomisches Wachstum, Bürgerbeteiligung<br />

sowie Ruhe und Ordnung verbunden mit persönlicher Sicherheit von<br />

Leib und Leben fast nur in der Demokratie umsetzbar zu sein. Diese Versprechungen<br />

sind umgekehrt auch die Anforderungen, denen sich Demokratien<br />

seitens ihrer Bürger ausgesetzt sehen. Sowohl die Strategien als<br />

auch die Effizienz ihrer Umsetzung variiert allerdings erheblich. Institutionelle<br />

Settings, historische und sozioökonomische Rahmenbedingungen<br />

können die Gründe dafür sein. Diese Antworten auf die „demands“ der<br />

Bürger sind dann auch maßgeblich für deren „support“. So handelt es sich<br />

doch bei den meisten Demokratien um repräsentative Demokratien, die<br />

auf die politische Unterstützung ihrer Bürger angewiesen sind. Auch diese<br />

variiert zwischen Ländern und Kulturkreisen.<br />

Andererseits haben die letzten Jahrzehnte in den etablierten Demokratien<br />

gewisse Ermüdungserscheinungen zu Tage treten lassen. Dabei handelt es<br />

sich weniger um Ermüdung gegenüber der Idee von Demokratie als vielmehr<br />

gegenüber der konkreten Umsetzung im politischen Alltag. Kritik wird<br />

geäußert an den Parteien, an der politischen Elite und ihrem Verhalten,<br />

aber auch an der Art, wie politische Entscheidungen zustande kommen.<br />

Die vielfältigen Proteste, die sich in zahlreichen europäischen Ländern in<br />

den letzten Jahren verstärkt bemerkbar machten, werden nun oftmals als<br />

Krise der Repräsentation interpretiert. Parteien und Parlamente sind anscheinend<br />

nicht mehr in der Lage, die Repräsentationsfunktion angemessen<br />

zu erfüllen.<br />

Vor diesem Hintergrund stellen sich verschiedene Fragen: Welche Versprechungen<br />

der Demokratie wurden in welchen kulturellen Zusammen-<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

72


Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

hängen wie umgesetzt? Welche Rahmenbedingungen waren dafür verantwortlich<br />

und welche Ausformungen moderner Demokratie hat dies zur Folge?<br />

Wie ist das Verhältnis zwischen „demands“ und „support“ in modernen<br />

Demokratien ausgeprägt? Kann man doch von einer Legitimitätskrise der<br />

Demokratie oder von demokratischen Systemen sprechen? Ist die repräsentative<br />

Demokratie tatsächlich in der Krise? Welches Repräsentationsverständnis<br />

liegt der derzeitigen Kritik zugrunde? Ist dies einer liberalen<br />

Demokratie in pluralistischen Gesellschaften adäquat? Wo wären dann<br />

eventuelle Defizite zu konstatieren? Welche Optimierungsmöglichkeiten<br />

bestehen? Welche Antworten auf diese Problemanzeigen werden im Rahmen<br />

der Gestaltung von politischen Institutionen und Policies gegeben?<br />

Welche Reformansätze gibt es, und wie erfolgreich sind bereits durchgeführte<br />

Reformen?<br />

Vorschläge können sich ebenso auf die Erwartungen an die Demokratie<br />

und ihre Umsetzung in jungen Demokratien beziehen wie auf die empirischen<br />

Veränderungen in etablierten Demokratien (Selbstverständnis und<br />

Kompetenz der BürgerInnen, die vielfältigen Transformationen im Parteiwesen,<br />

die zeitliche Beschleunigung und Medialisierung der politischen<br />

Prozesse und die wachsende Komplexität der politischen Entscheidungsspielräume).<br />

Die Papiere können entweder einen konzeptionellen oder einen<br />

empirisch-analytischen, wenn möglich aber einen vergleichenden,<br />

Charakter besitzen. Dies schließt Fallstudien und theoretisch orientierte<br />

Beiträge genauso ein, wie makrovergleichende Beiträge. Erwünscht ist ein<br />

1-2 seitiges aussagefähiges Abstract des beabsichtigten Vortrages. Abstracts<br />

senden sie bitte bis zum 25.<br />

März 2012 per email an folgende drei<br />

Adressen:<br />

Prof. Dr. Marianne Kneuer (Universität Hildesheim)<br />

kneuer@uni-hildesheim.de<br />

Prof. Dr. Hans-Joachim Lauth (Universität Würzburg)<br />

hans-joachim.lauth@uni-wuerzburg.de<br />

Prof. Dr. Gert Pickel (Universität Leipzig)<br />

pickel@rz.uni-leipzig.de<br />

73


Aktuelle Tagungen<br />

Die Jahrestagung des Arbeitskreises 2012 findet zum Thema „Demokratie<br />

und Gewalt“ an der Ruprecht-Karls-Universität, Heidelberg, 19. bis 20. April<br />

2012 statt.<br />

Donnerstag, 19. April 2012<br />

13:00 –<br />

13:15<br />

13.15 –<br />

14.15<br />

14.15 –<br />

15.45<br />

15:45 –<br />

16:15<br />

16:15 –<br />

17:45<br />

Begrüßung und Einführung<br />

Prof. Dr. Aurel Croissant & Prof. Dr. Gert Pickel<br />

(Heidelberg / Leipzig)<br />

Keynote Lecture<br />

“Democracy and Violence – The Theory – Practice Nexus”<br />

Prof. Dr. John Schwarzmantel (Leeds)<br />

Session 1: Strukturen und Agency<br />

Chair: Dr. Gero Erdmann<br />

“Demokratischer Krieg und nichtdemokratischer Frieden”<br />

Prof. Dr. Harald Müller, Dr. Hans-Joachim Sprenger & Dr. Jonas<br />

Wolf (HSFK)<br />

“The Relationship between Democracy and Violence: Unintended<br />

Effects of Democratic Practices?” ”<br />

Dr. Sybille Reinke de Buitrago & Dr. Miguel A. Buitrago (GI-<br />

GAHamburg / Hildesheim)<br />

“Die Schwelle zum demokratischen Frieden”<br />

Dr. Britta Weiffen (Konstanz)<br />

Diskussion<br />

Kaffeepause<br />

Session 2: Institutionen, Strukturen, Strategien I<br />

Chair: Prof. Dr. Marianne Kneuer (Hildesheim)<br />

“A Demographic peace? Youth Bulges and other populationrelated<br />

causes of domestic conflict”<br />

Prof. Dr. Uwe Wagschal & Thomas Metz (Freiburg)<br />

“Is peace through power-sharing an illusion?”<br />

Paulina Pospieszna & Prof. Dr. Gerald Schneider<br />

(Konstanz)<br />

“Same problem - different ways? A comparative analysis of<br />

conflict resolving strategies of democratic and autocratic regimes”<br />

Dr. Nicolas Schwank & Dr. Stephan Wurster (Heidelberg)<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

74


Diskussion<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

18.00<br />

20:00<br />

Freitag, 20. April 2012<br />

9:00 –<br />

10:30<br />

10:30 –<br />

10:45<br />

10:45 –<br />

12:00<br />

12:15 –<br />

14:00<br />

14:00 –<br />

15:15<br />

Mitgliederversammlung des Arbeitskreises<br />

Demokratieforschung<br />

Abendessen<br />

Session 3: Institutionen, Strukturen, Strategien II<br />

Chair: Prof. Dr. Hans-Joachim Lauth (Würzburg)<br />

“Autarchie und Gewaltkonflikte in Demokratien”<br />

Christoph Trinn & Thomas Wencker (Heidelberg)<br />

“The External-Internal Nexus in Post-conflict Democracy<br />

Promotion: A Case Study on Public Administration Reform in<br />

Croatia”<br />

Dr. Sonja Grimm & Lisa M. Groß (Konstanz)<br />

“Bevölkerungsschutz in demokratischen Mehrebenensystemen”<br />

Dr. Frieder Wolf & Thomas Pfohl (Heidelberg)<br />

Diskussion<br />

Kaffeepause<br />

Session 4: Demokratie und Gewalt:<br />

Regionale Erfahrungen I<br />

Chair: Prof. Dr. Gert Pickel (Leipzig)<br />

“Ethnische und soziokonomische Konflikte in Lateinamerika”<br />

Prof. Dr. Michael Stoiber, Marie-Sophie Heinelt & Prof. Dr.<br />

Michele Knodt (Hagen / Darmstadt)<br />

“Organisierte Gewalt, Kriminalität und Demokratie in Lateinamerika”<br />

Dr. Wolfgang Muno (Mainz)<br />

Diskussion<br />

Mittagessen<br />

Session 6: Demokratie und Gewalt:<br />

Regionale Erfahrungen II<br />

Chair: Prof. Dr. Gert Pickel (Leipzig)<br />

“Popular Violence in a transitional Democracy”<br />

Dr. Teresa Koloma Beck (GIGA Hamburg)<br />

75


15:00-<br />

15:30<br />

“Protected by the Autocrat? Minorities in the Arab world during<br />

(and after) the revolutions”<br />

Dr. Jan Völkel (Salzburg / Florence)<br />

Diskussion<br />

Abschluss und Verabschiedung<br />

Prof. Dr. Aurel Croissant / Prof. Dr. Gert Pickel<br />

Teilnahmeinteressenten wenden sich bitte an den Veranstalter<br />

Prof. Dr. Aurel Croissant (Aurel.Croissant@urz.uni-heidelberg.de)<br />

Panels des Arbeitskreises anlässlich der Tagung ‚Prädemokratie‘, ‚Post-<br />

demokratie‘, ‚Autokratie‘? Zum Stand vergleichender Herrschaftsforschung<br />

der Sektion „Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>“ an der Philipps-Universität<br />

Marburg, vom 29. bis 31. März 2012<br />

Demokratische Repräsentation auf a<br />

dem Prüfstand<br />

Do 29.03.2012, 13.30-15.45<br />

Prof. Dr. Marianne Kneuer (Hildesheim)/<br />

Prof. Dr. Hans-Joachim Lauth (Würzburg)<br />

Wolfgang König (Landau)<br />

Demokratische Repräsentation auf dem Prüfstand. Der Einfluss der „Bürgergesellschaft“<br />

als Leitbild und Kognition politischer Eliten<br />

Prof. Dr. Jörn Kruse (Hamburg)<br />

Mehr Einfluss für die Bürger und mehr Fachkompetenz und Nachhaltigkeit<br />

bei politischen Entscheidungen: Eine Demokratische Reformkonzeption<br />

Prof. Dr. Marianne Kneuer (Hildesheim):<br />

Empörungsbewegungen: Ein vergleichender Blick auf Hintergründe, Implikationen,<br />

Potenzial und Grenzen<br />

Pola Lehmann, Sven Regel, Henrike Schultze, Aiko Wagner<br />

(Berlin):<br />

Subjektiv wahrgenommene Repräsentation. Eine räumliche Modellierung<br />

auf der Basis von Sachfragen<br />

Christoph Mohamad (Würzburg)<br />

Zwischen critical citizens und Wutbürgern: Konzeptionelle Überlegungen<br />

zum Wandel<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

76


Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Demokratisierung und Delegitimierung – Stabilitäts- und<br />

Qualitätsprobleme politischer Regime<br />

Fr 30.03.2012 9.00-13.00<br />

Wiebke Breustedt (Duisburg)/<br />

Prof. Dr. Gert Pickel (Leipzig)<br />

Hendrik Lange (Marburg)<br />

Demokratiezufriedenheit ohne Demokratie? Sinn und Unsinn der Operationalisierung<br />

von Demokratiezufriedenheit über Eastons Konzept der politischen<br />

Unterstützung im internationalen Vergleich<br />

Viola Lucas/ Dr. Thomas Richter (Hamburg)<br />

Wie messen wir (eigentlich) Autokratie? Eine Diskussion und Evaluierung<br />

empirischer Alternativen<br />

Dag Tanneberg (Berlin)<br />

Regime raten? Ursache und Folgen systematischer Messfehler bei Adam<br />

Przeworski<br />

Prof. Dr. Uwe Wagschal (Freiburg)/ Dr. Sebastian Jäckle (Freiburg)/ Dr. Rafael<br />

Bauschke (Heidelberg)<br />

Das Demokratiebarometer: Führt Quantität zwangsläufig zu Validität?<br />

Axel Dabitzsch (Hagen)<br />

Zum Zusammenhang zwischen Partizipation und Stabilität demokratischer<br />

Systeme<br />

Prof. Dr. Anja Mihr (Utrecht)<br />

Measuring Quality of Democracy on the basis of transitional justice and<br />

reconciliation processes - a comparative attempt between Spain and Turkey<br />

Dr. Can Zeyrek (Marburg)<br />

Institutionalisierung von Demokratie oder Autokratie? – Auswirkungen des<br />

Europäischen Erweiterungsprozesses auf die Transformation des westlichen<br />

Balkan<br />

IPSA-Kongress Madrid 2012<br />

Im Rahmen des 2011 gegründeten Research Committee 34 “Quality of<br />

Democracy” bieten Marianne Kneuer und Hans-Joachim Lauth folgendes<br />

Panel an:<br />

Corruption, clientelism and cronyism – coined as the three Cs in the language<br />

of the World Bank – are complex and mutually reinforcing phenomena<br />

with a presumably crucial impact on democratic governance. Whereas<br />

all of these three factors have frequently been identified as contra-<br />

77


dicting the rule of law, resulting in dysfunctional political institutions and<br />

hampering economic growth and development, their impact on the quality<br />

of democracy, has not yet been systematically and comprehensively explored.<br />

This panel aims at initiating such a systematic and comprehensive analysis.<br />

It will investigate the interplay between corruption, clientelism and<br />

cronyism and elaborate on their impact on the quality of democracy in<br />

greater depth. Therewith, it seeks to contribute to the establishment and<br />

substantiation of a research agenda exploring the relationship between the<br />

quality of democracy as the dependent variable and the three Cs as intervening<br />

variables.<br />

Papers:<br />

• Clientelism and Participatory Institutions in Brazil<br />

Mr. Eduardo Da Silva<br />

• Corruption and Perception of Corruption. Understanding the Gap in Latin<br />

America<br />

Dr. Simone R. Bohn<br />

• Parliamentary representation and oligarchization: the case of the Brazilian<br />

Senate's Council of Ethics<br />

Prof. Claudio Couto<br />

• Patronage Contracts and Political Competition: Evidence from an original<br />

survey in Argentina<br />

Ms. Virginia Oliveros<br />

• Political Corruption and Campaign Slush Funds in Brazil<br />

Mr. Carlos Joel Carvalho de Formiga-Xavier<br />

• When NGOs talk about “corruption” in Romania : Intermediate actors<br />

and the World Bank leading discourse on the three Cs.<br />

Miss Fanny Sbaraglia<br />

Discussant: Prof. José Álvaro Moisés<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Vergangene Tagungen des Arbeitskreises<br />

Vom 26.05.2011– 28.05.2011 fand an der Universität Konstanz die Jahrestagung<br />

des AK Demokratieforschung 2011 statt. Das Thema lautete<br />

„Demokratisierung rung unter Stress“<br />

Öffentliche Auftaktveranstaltung und Podiumsdiskussion<br />

am Donnerstag, 26. Mai 2011, 18-20<br />

Wolfgang Merkel (WZB Berlin)<br />

Felix Eckhardt (Univeristät Rostock)<br />

78


Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Verlust der Demokratiequalität unter Stress<br />

Prof. Dr. Hans-Joachim Lauth, Universität Würzburg:<br />

„Führt eine Demokratie unter Stress zu einer Reduktion der Qualität der<br />

Demokratie?“<br />

Prof. Dr. Svend-Erik Skaaning, Universität Aarhus:<br />

„Asymmetrical Constraints on Regime Types? A Comparative Study”<br />

Stressfaktor „Dysfunktionale Institutionen und Staatsversagen“<br />

sagen“<br />

Prof Dr. Marianne Kneuer, Katholische Universität Eichstätt<br />

„Transitionsreste als Stressfaktor für junge Demokratien”<br />

Johann Asenbaum, Wien:<br />

„(Post) Demokratie im Postsozialismus?<br />

Die Entwicklung ostmitteleuropäischer Staatlichkeit im Kontext westlicher<br />

Entdemokratisierungsprozesse“<br />

Stressfaktor „Externe Einflüsse“<br />

Steffen Mohrenberg, Universität Hamburg<br />

„Netzwerkanalyse in der Demokratieforschung“<br />

Martin Beischl, Universität Jena<br />

„Demokratisierung in Griechenland seit 1974. Die Bedeutung von Stressfaktoren<br />

für die langfristige Konsolidierung der Demokratie“<br />

Prof. Dr. Andreas von Staden, Universität St. Gallen<br />

„Pursuing Democracy Through Human Rights Litigation:<br />

The Impact of the European Court of Human Rights’ Judgements on Political<br />

Representation and Participation in Central and Eastern Europe“<br />

Tina Freyburg, PhD, ETH Zürich<br />

„The Janus face of EU migration governance: Impairing democratic governance<br />

at home – improving it abroad?“<br />

Dr. Sonja Grimm, Universität Konstanz<br />

„Die EU als Demokratieförderin im Westlichen Balkan”<br />

Stressfaktor „Gesellschaftliche Heterogenität“<br />

Dr. Britta Weiffen, Universität Konstanz und Prof. Dr. Wolfgang Merkel, Wissenschaftszentrum<br />

Berlin für Sozialforschung/Humboldt-Universität zu<br />

Berlin<br />

„Belastung oder Bereicherung? Dimensionen der Heterogenität und ihre<br />

Effekte auf die Demokratieentwicklung“<br />

79


Prof. Dr. Michael Stoiber, FernUniversität Hagen<br />

„Heterogenität als ‚Stressor‘ für die Demokratisierung in Osteuropa – das<br />

Beispiel der baltischen Staaten“<br />

Anna Fruhstorfer, Humboldt Universität zu Berlin<br />

„Presidential Power in the Process of Transformation in South East Europe“<br />

Dr. Thorsten Gromes, Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung<br />

Frankfurt<br />

„Ist die Demokratisierung ethnisch gespaltener Nachbürgerkriegsgesellschaften<br />

zum Scheitern verurteilt?“<br />

Zum August 2011 ist das erste Sonderheft der ZfVP erschienen. Anbei das<br />

Inhaltsverzeichnis.<br />

“Regression of Democracy?”<br />

Herausgeber: Gero Erdmann/Marianne Kneuer<br />

Foreword 7<br />

Introduction<br />

Gero Erdmann and Marianne Kneuer 9<br />

Decline of Democracy: Loss of Quality, Hybridisation and Breakdown of<br />

Democracy<br />

Gero Erdmann 21<br />

Quality Criteria for Democracy. Why Responsiveness is not the Key<br />

Hans-Joachim Lauth 59<br />

Is the international environment becoming less benign for democratisation?<br />

Peter Burnell 81<br />

The United States of America - a Deficient Democracy<br />

Josef Braml and Hans-Joachim Lauth 103<br />

Deficits in Democratic Quality? The Effects of Party-System<br />

Institutionalisation on the Quality of Democracy in Central Eastern<br />

Europe<br />

Marianne Kneuer 133<br />

Do Party Systems Make Democracy Work? A Comparative Test of Partysystem<br />

Characteristics and Democratization in Francophone Africa<br />

Matthias Basedau and Alexander Stroh 175<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

80


Elections, Democratic Regression and Transitions to Autocracy: Lessons<br />

from Russia and Venezuela<br />

Frankenberger, Rolf/Graf, Patricia 199<br />

Wilted Roses and Tulips: The Regression of Democratic Rule in<br />

Kyrgyzstan and Georgia<br />

Christoph H. Stefes and Jennifer Sehring 219<br />

Democratic Survival or Autocratic Revival in Interwar Europe. A<br />

Comparative Examination of Structural Explanations<br />

Svend-Eric Skaaning 245<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Zum Sommer 2012 wird Sonderheft 2 der ZfVP erscheinen<br />

„Indizes in der vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />

Herausgeber: er: Susanne Pickel/Gert Pickel<br />

Inhalt<br />

1) Pickel, Susanne/Pickel, Gert (Universität Duisburg-Essen/Universität<br />

Leipzig): Einführung: Die Messung von Indizes in der vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

– methodologische Spitzfindigkeit oder substantielle Notwendigkeit<br />

2) Bethke, Felix/Lambach, Daniel (Universität Greifswald/Universität<br />

Duisburg-Essen): Lost in Correlation – Indizes zur Messung von fragiler<br />

Staatlichkeit<br />

3) Ziaja, Sebastian (Universität Bonn): Comparing fragility index scores: Do<br />

they measure the same thing?<br />

4) Etling, Andreas/Mause, Karsten (Universität Bremen): Die Vermessung<br />

des Regulatorischen Staates: Indizes, Methodenreflexion und Anwendungsmöglichkeiten<br />

5) Muno, Wolfgang (Universität Würzburg): Die Vermessung der Welt – Eine<br />

Analyse der Worldwide Governance Indicators der Weltbank<br />

6) Bühlmann, Marc/Müller, Lisa (Zentrum für Demokratie Aarau/NCCR<br />

Zürich): Demokratiebarometer – ein neues Instrument zur Messung von<br />

Demokratiequalität<br />

7) Dlabac, Oliver/Schaub, Hans-Peter (Universität Zürich): Messung liberaler<br />

und radikaler Demokratiequalität in subnationalen politischen Systemen<br />

8) Ewert, Stefan (Universität Greifswald): Index regionale Vernetzung: Ein<br />

Vorschlag zur Erfassung der regionalen Kooperation von Hochschulen<br />

9) Traunmüller, Richard (Universität Konstanz): Zur Messung von Staat-<br />

Kirche-Beziehungen: Eine vergleichende Analyse neuerer Indizes<br />

81


10) Skanning, Jan-Erik/Möller, Jörgen (University Kopenhagen): Some<br />

Prevalent Problems pertaining to the classification of democracies and nondemocracies<br />

Zeitschrift für Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

senschaft<br />

ZfVP 5 Jg. 2011 Heft 2<br />

Inhalt<br />

Editorial<br />

Hans-Joachim Lauth, Christoph Mohamad<br />

Aufsätze<br />

Stefan Wurster, Frieder Wolf<br />

Die Arbeitsteilung in der F&E-Politik und ihre Performanzwirkung<br />

Thorsten Gromes<br />

Demokratisierung trotz fehlender Voraussetzungen? Bosnien und Herzegowina,<br />

Kosovo und Makedonien im Vergleich<br />

Simon Fink<br />

Der Einfluss von Spielarten des Kapitalismus auf Privatisierungspolitik. Ein<br />

quantitativer Test<br />

Christian Stecker<br />

Namentliche Abstimmungen als Währung individualisierter Repräsentation.<br />

Eine Vergleichende Analyse der deutschen Länderparlamente<br />

Kommentar<br />

Mirjana Kasapović<br />

Selection Bias in der Vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong>: Der Fall Kroatien<br />

Tagungsberichte<br />

Informelles Regieren: Entstehung und Wandel, Leistungen und Legitimität<br />

informeller Institutionen und Entscheidungsprozesse. Tagung der Sektion<br />

„Regierungssystem und Regieren in der Bundesrepublik Deutschland“ und<br />

der NRW School of Governance vom 3. bis 4. Februar 2011 an der Universität<br />

Duisburg-Essen (Stephan Bröchler, Helmar Schöne)<br />

Demokratisierung unter Stress. Jahrestagung des Arbeitskreises „Demokratieforschung“<br />

der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft<br />

vom 26. bis 28. Mai 2011 in Konstanz (Sonja Grimm, Brigitte Weiffen)<br />

Comparative Area Studies und die Disziplinen – der Mehrwert des Vergleichs.<br />

Konferenz des German Institute of Global and Area Studies (GIGA)<br />

vom 1. Juli 2011 in Hamburg (Andreas Mehler)<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

82


Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Rezensionen<br />

Nohlen, Dieter und Philip Stöver (Hrsg.): Elections in Europe. A Data<br />

Handbook (Nikolaus Werz)<br />

Jun, Uwe und Benjamin Höhne (Hrsg.): Parteien als fragmentierte Organisationen.<br />

Erfolgsbedingungen und Veränderungsprozesse (Thomas Behm)<br />

Hornig, Eike-Christian: Die Parteiendominanz direkter Demokratie in Westeuropa<br />

(Florian Grotz)<br />

Florack, Martin und Timo Grunden (Hrsg.): Regierungszentralen - Organisation,<br />

Steuerung und Politikformulierung zwischen Formalität und Informalität<br />

(Stefan Eisel)<br />

Gast, Henrik: Der Bundeskanzler als politischer Führer. Potenziale und<br />

Probleme deutscher Regierungschefs aus interdisziplinärer Perspektive<br />

(Klaus Stüwe)<br />

Diermann, Melanie: Regierungskommunikation in modernen Demokratien.<br />

Eine modellbasierte Analyse sozialpolitischer Diskurse im internationalen<br />

Vergleich (Ludger Helms)<br />

Zittel, Thomas: Mehr Responsivität durch neue digitale Medien? Die elektronische<br />

Wählerkommunikation von Abgeordneten in Deutschland,<br />

Schweden und den USA (Tom Sprenger)<br />

Rehder, Britta, Thomas von Winter und Ulrich Willems (Hrsg.): Interessenvermittlung<br />

in Politikfeldern. Vergleichende Befunde der Policy- und Verbändeforschung<br />

(Andreas Blätte)<br />

Haller, Gret, Klaus Günther und Ulfried Neumann (Hrsg.): Menschenrechte<br />

und Volkssouveränität in Europa. Gerichte als Vormund der Demokratie?<br />

(Birgit Enzmann)<br />

Gawrich, Andrea, Anja Franke und Jana Windwehr (Hrsg.): Are Resources a<br />

Curse? Rentierism and Energy Policy in Post-Soviet States (Sigida Urdze)<br />

Croissant, Aurel und David Kühn: Militär und zivile Politik (Carlo Masala)<br />

Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (Hrsg.)<br />

und Thomas Roithner (Projektleitung): Krieg im Abseits. „Vergessene Kriege“<br />

zwischen Schatten und Licht oder das Duell im Morgengrauen um<br />

Ökonomie, Medien und Politik (Christoph Mohamad)<br />

Seffer, Kristin und Heidrun Zinecker (Hrsg.): Gewaltkriminalität in Zentralamerika.<br />

Formen, Ursachen, Einhegungsmöglichkeiten (Zeljko Crncic)<br />

Birle, Peter (Hrsg.): Lateinamerika im Wandel (Ingrid Wehr)<br />

Bohne, Eberhard und Charlie Karlsson (Hrsg.): Repositioning Europe and<br />

America for Growth - The Role of Governments and Private Actors in Key<br />

Policy Areas (Andreas Falke)<br />

83


Adressen der Sprecher des Arbeitskreises:<br />

Dr. Gero Erdmann<br />

GIGA<br />

Neuer Jungfernstieg 21<br />

20354 Hamburg<br />

Tel.: +49 (0)40-42825566<br />

Fax: +49 (0)40-42825511<br />

Prof. Dr. Marianne Kneuer<br />

Universität Hildesheim<br />

fachbereich Erziehungs und Sozialwissenschaften<br />

Institut für Sozialwissenschaften<br />

Professur für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Tel.: +49 (0)5121/883-512<br />

Marienburger Platz 22<br />

31141 Hildesheim<br />

mkneuer@t-online.de<br />

Prof. Dr. Hans-Joachim Lauth<br />

Universität Würzburg<br />

Lehrstuhl für Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong> und Systemlehre<br />

Wittelsbacherplatz 1<br />

97074 Würzburg<br />

D- Würzburg<br />

Tel.: +49 (0)-931 31-84801<br />

Fax: +49 (0)-931 31-84893<br />

hans-joachim.lauth@uni-wuerzburg.de<br />

Prof. Dr. Gert Pickel<br />

Universität Leipzig<br />

Professur für Kirchen- und Religionssoziologie<br />

Otto-Schill-Str. 2<br />

D-04109 Leipzig<br />

Tel.: +49 (0)341-9735463<br />

pickel@rz.uni-leipzig.de<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

84


Politik bei Springer VS<br />

BUNDESTAG GRUNDGESETZ POLITISCHES SYSTEM EUROPÄISCHE UNION WAHLEN<br />

VERFASSUNG INTERNAIONALE BEZIEHUNGEN POLITISCHE THEORIE PARTEIEN<br />

INSTITUTIONEN POLITISCHE KULTUR POLITISCHE ELITEN PARLAMENTARISMUS<br />

DEMOKRATIE MACHT REGIERUNG VERWALTUNG FÖDERALISMUS POLITISCHE SO<br />

ZIOLOGIE GLOBALISIERUNG POLITISCHE KOMMUNIKATION PARTEIENSYSTEM<br />

RECHTSSTAAT GERECHTIGKEIT STAAT POLITISCHE ÖKONOMIE POLITIK BUNDES<br />

Hartmut Aden<br />

Umweltpolitik<br />

Das Buch bietet<br />

eine Einführung<br />

in die wichtigsten<br />

Aspekte des Themas<br />

auf knappem Raum:<br />

Entwicklung der<br />

Umweltpolitik zum<br />

Politikfeld, Problemfelder,<br />

Akteure, Institutionen,<br />

Entscheidungsprozesse<br />

und<br />

Steuerungsinstrumente.<br />

Literaturhinweise<br />

und Internetlinks<br />

erleichtern den<br />

vertieften Einstieg in<br />

die einzelnen Aspekte<br />

des Themas.<br />

2012. 127 S.<br />

Br. EUR 14,95<br />

ISBN<br />

978-3-531-14765-9<br />

Änderungen vorbehalten.<br />

Gerhard Göhler, Mattias<br />

Iser, Ina Kerner<br />

Politische Theorie<br />

25 umkämpfte Begriffe<br />

zur Einführung<br />

Dieser Band führt in<br />

verständlicher Weise<br />

in die wichtigsten<br />

Diskussionen und<br />

Positionen der politischen<br />

Theorie und<br />

Philosophie ein. Die<br />

Beiträge gliedern<br />

sich jeweils in drei<br />

Abschnitte: Zunächst<br />

verdeutlichen sie die<br />

Relevanz des verhandelten<br />

Begriffs<br />

für die politische<br />

Theorie und Philosophie<br />

sowie für die<br />

politische Praxis.<br />

2., akt. u. erw. Aufl.<br />

2012. 435 S.<br />

Br. EUR 19,95<br />

ISBN<br />

978-3-531-16246-1<br />

Roland Sturm,<br />

Heinrich Pehle<br />

Das neue<br />

deutsche Regierungssystem<br />

Das Buch leistet die<br />

erste umfassende<br />

Analyse des Prozesses<br />

der Europäisierung<br />

des deutschen<br />

Regierungssystems.<br />

Es gibt eine verständliche<br />

Darstellung<br />

der Anpassungsleistungen,<br />

die von<br />

den nationalen politischen<br />

Akteuren<br />

und Institutionen in<br />

Folge der fortschreitenden<br />

europäischen<br />

Integration erbracht<br />

wurden.<br />

3., akt. u. erw. Aufl.<br />

2012. ca. 354 S.<br />

Br. ca. EUR 19,95<br />

ISBN<br />

978-3-531-18577-4<br />

Dirk Schmidt,<br />

Sebastian Heilmann<br />

Außenpolitik<br />

und Außenwirtschaft<br />

der<br />

Volksrepublik<br />

China<br />

Wird China zu einer<br />

strategischen Bedrohung<br />

oder zu einem<br />

berechenbaren und<br />

kooperationsbereiten<br />

Partner? Chinas<br />

Außenbeziehungen<br />

werden in deren<br />

Verknüpfung mit<br />

globalen wie auch<br />

innerchinesischen<br />

Veränderungsprozessen<br />

dargelegt.<br />

2012. 201 S.<br />

Br. EUR 19,95<br />

ISBN<br />

978-3-531-17447-1<br />

Einfach bestellen:<br />

SpringerDE-service@springer.com<br />

tel +49 (0)6221 / 3 45 – 4301<br />

springer-vs.de


Arbeitskreis „Gewaltordnungen“<br />

www.gewaltordnungen.de<br />

Einladung zur 21. Tagung<br />

Die nächste Veranstaltung des AK Gewaltordnungen findet am 13. April<br />

2012 an der Willy Brandt School of Public Policy, Universität Erfurt, statt.<br />

Der Titel der Veranstaltung lautet:<br />

Staging Violence – Renouncing Violence? Political Opposition and the<br />

Question of (Non-)Violence.<br />

Das Programm der Tagung kann auf der Webseite des AK eingesehen werden.<br />

Interessierte sind herzlich eingeladen.<br />

Bericht zur 20. . Tagung<br />

Wie kommt das Wissen in die Welt? Wissenschaft und Intervention<br />

21. Oktober 2011, German Institute for Global and Area Studies (GIGA),<br />

Hamburg<br />

In der Forschung zur Internationalen Politik ebenso wie in der Konfliktforschung<br />

wird in der Regel davon ausgegangen, dass die Akteure zumindest<br />

im wesentlichen wissen, was sie tun. In der empirischen Forschung im<br />

Feld zeigt sich jedoch schnell, dass Wissen unsicher ist. Forschende ebenso<br />

wie Akteure, die politische oder militärische Entscheidungen verantworten,<br />

handeln unter den Bedingungen unvollkommener Informationen und<br />

müssen mit konfligierenden Interpretationen der Wirklichkeit umgehen.<br />

Vor diesem Hintergrund ging das Treffen der Frage nach, wie Wissen über<br />

Konfliktkontexte produziert, weitergegeben und verarbeitet wird.<br />

Einführung<br />

Die Einführung wurde von den AK-Sprechern André Bank (GIGA, Hamburg),<br />

Alex Veit (Universität Bremen) und Teresa Koloma Beck (Universität Erfurt)<br />

vorgenommen. Für das GIGA in Hamburg als gastgebende Institution stellte<br />

Sabine Kurtenbach die Arbeit des Forschungsschwerpunkts 2 „Gewalt<br />

und Sicherheit“ vor, der thematisch einige Überschneidungen mit den<br />

Themenfeldern des AK Gewaltordnungen aufweist.<br />

Block I: Vorträge<br />

In Ihrem Vortrag „Wissenswege – Wege des Wissens“ konstatierte Regine<br />

Schönenberg (Freie Universität Berlin), dass trotz des „polarisierten Wissens“<br />

in bewaffneten Konflikten regelmäßig bruchlose wissenschaftliche<br />

Narrative über und Erklärungsansätze für diese Konflikte entstehen. Um<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

86


Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

solche Reduktion von Komplexität zu vermeiden, plädierte sie für eine intensive<br />

Beschäftigung mit den historischen „Vorgeschichten“ bewaffneter<br />

Konflikte, den offenen Umgang mit notwendig fragmentiertem Wissen und<br />

den Widersprüchen, die sich zwischen unterschiedlichen Quellen und<br />

Quellenbeständen (Statistiken, Interviews, etc.) ergeben. Zudem sollten<br />

„gemischte Teams“ (Herkunft, Gender, etc.) gebildet werden, um eigene<br />

Vorannahmen und Ergebnisse kritisch hinterfragen zu können und ein<br />

möglichst breites empirisches Bild zu erarbeiten.<br />

In der Diskussion wurde bemerkt, dass vor allem in der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

die kritische Reflexion des Forschungsprozesses – etwa im Gegensatz zur<br />

ethnologischen Tradition – eher eine Neuerung darstellt. Abgeraten wurde<br />

aber von der Publikation von Texten unter der Überschrift „Mein Feld und<br />

ich“. Solche schriftliche Reflexion sei notwendig, aber für Leser nicht unbedingt<br />

von Gewinn. Eher einig schien man sich, dass gerade in bewaffneten<br />

Konflikten bestenfalls viele verschiedene Ausschnitte von sozialer<br />

Wirklichkeit beforscht werden können.<br />

Der Beitrag „Die Kreation von Fakten: Textualismus und serbische Kriegsveteranen“<br />

von Klaus Schlichte (Universität Bremen) wurde wegen der<br />

krankheitsbedingten Absage des Referenten von Teresa Koloma Beck in<br />

Ausschnitten wiedergegeben. Der Autor plädiert e für eine Abkehr vom Rational-choice-Ansatz,<br />

der den Akteuren nicht gerecht wird und depolitisierende<br />

Theoreme über Kriege hervorbringt. Stattdessen schlägt er einen<br />

avancierten Textualismus vor, der sich bewusst ist, dass es keine Fakten<br />

gibt, sondern nur Texte. Das Ziel des Forschungsprozesses kann es deshalb<br />

nur sein, einen weiteren Text zu produzieren. „Was wirklich passiert<br />

ist“, kann nicht erzählt werden. Um dieser Wirklichkeit jedoch möglichst<br />

nahe zu kommen, sollte das empirische Material einen maximalen Einfluss<br />

erhalten. Die Methoden der Grounded Theory scheinen hierfür geeignet zu<br />

sein.<br />

In der Diskussion wurde kritisch angemerkt, dass in Grounded-Theory-<br />

Ansätzen oftmals angenommen wird, dass der Forschende keine theoretischen<br />

Vorannahmen mitbringt. Unbedingt notwendig ist aber die Reflexion<br />

über implizite Prämissen der Textproduktion.<br />

Philipp Münch (Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin) referierte zum<br />

Thema „Zwischen Wiederaufbau und Aufstandsbekämpfung. Prämissen<br />

und Informationsgewinnung in der International Security Assistance Force<br />

(ISAF)“. Die „Counter-Insurgency Strategy“ der ISAF in Afghanistan soll die<br />

„hearts and minds“ der Bevölkerung gewinnen, unterscheidet zwischen<br />

Bevölkerung und Aufständischen und enthält Theoreme wie den „Frieden-<br />

Sicherheit-Nexus“ und die Idee von Entwicklung. Diese Ideen und Prakti-<br />

87


ken sind jedoch nicht nur widersprüchlich, die Strategie war historisch bislang<br />

auch nie erfolgreich. Woher kommt diese Strategie, wieso ist sie trotz<br />

allem so überzeugend und wird immer wieder handlungsleitend? Ideengeschichtlich<br />

argumentiert, lässt sich die Strategie auf die Modernisierungstheorie<br />

und die daraus entstandene Entwicklungstheorie zurückverfolgen.<br />

Wissenschaftler waren zentral an der Entwicklung der Strategie beteiligt.<br />

Überraschend aber: Die Wissenschaft war zwar zentral, aber nicht als Wissensproduzent,<br />

sondern als Legitimationsmittel. Betrachtet man die Strategie<br />

von ihrem sozialen Zweck her, fällt vor allem ihr vager, unbestimmter<br />

Charakter auf. Möglicherweise dient sie dazu, in einem heterogenen Militär-<br />

und Regierungsapparat Konsens herzustellen. Zudem erlaubt sie die<br />

Beteiligung vieler Teile des Apparats am Afghanistan-Einsatz. Die Wissenschaft<br />

wiederum läuft der Policy-Produktion zeitlich hinterher, scheint also<br />

wiederum eher legitimatorisch zu wirken. Als Fazit bemerkte der Referent,<br />

dass die Sozialwissenschaften für Regierungen immer unverzichtbarer<br />

werden. Dies allerdings nicht als Korrektiv oder Wissenslieferant, sondern<br />

ähnlich der Figur des juristischen Staatsadels bei Bourdieu, der durch ein<br />

mythisches Konstrukt der Staatsräson legal-rationale Herrschaft legitimiert.<br />

In der Diskussion wurde gefragt, welchen Stellenwert „das Wissen“ für die<br />

militärische Praxis hat, die eher reaktiv und situativ überformt zu sein<br />

scheint. Es wurde eingeworfen, dass d ie Wissenssoziologie zwar auch lange<br />

von einer Entkopplung zwischen Wissensproduktion und Praxis ausgegangen<br />

ist, neuere Forschungen jedoch Prozesse der Re-Kopplung belegen:<br />

Was als legitimatorisches Wissen produziert wurde, dringt als Glauben<br />

wieder in die Praxis ein.<br />

Block II: Roundtable Gespräch<br />

Das Roundtable-Gespräch zu „Urban Legends of Intervention“ wurde von<br />

Berit Bliesemann de Guevara und Florian Kühn (beide Helmut-Schmidt-<br />

Universität, Hamburg) initiiert. Zunächst präsentierten sie das aus der Erzählforschung<br />

stammende Konzept: Urban legends sind moderne Sagen.<br />

Sie sind „too good to be true“, werden aber dennoch geglaubt; sie werden<br />

typischerweise in Situationen sozialer Nähe und Homogenität erzählt, und<br />

sind vor allem unterhaltsam. Sie enthalten sowohl einen Plot als auch eine<br />

Moral. Die Initiatoren grenzten uban legends in ihrem Eingangsstatement<br />

von Klatsch und Tratsch, aber auch von Verschwörungstheorien, Mythen<br />

oder Witzen ab. Durch die Forschung zu militärischen Intervention en wurde<br />

deutlich, dass solche Erzählungen gerade in den Basislagern internationaler<br />

Interventionskräfte kommuniziert werden. Offenbar haben sie dort<br />

die Funktion, Inkonsistenzen zwischen der offiziellen Interventionserzäh-<br />

Frühjahr 2012<br />

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88


Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

lung und der erlebten sozialen Realität zu verarbeiten, das Dickicht der lokalen<br />

Gesellschaft zu beschreiben, und Soziabilität im eingegrenzten Leben<br />

des „Compound“ zu ermöglichen. Genauso gibt es aber auch urban<br />

legends of intervention in den Gesellschaften, in die interveniert wird. Hier<br />

erfüllen die modernen Sagen ähnliche Funktionen hinsichtlich der Einordnung<br />

der Interventionssituation und der Abgrenzung von den Interventen.<br />

Markus Michael Müller (Universität Leipzig) ergänzte die theoretischen<br />

Ausführungen mit einem Fall aus Mexiko-Stadt. Dort rankten sich um die<br />

Beratungstätigkeit des New Yorker Ex- Bürgermeisters Rudy Giuliani zum<br />

Thema Verbrechensbekämpfung vielfältige urbane Legenden. Christine<br />

Rosenbrock (Politikberaterin, Hamburg) hingegen konnte aus ihrer Praxis<br />

in der Entwicklungszusammenarbeit in Westafrika keine urban legends<br />

beisteuern, mutmaßlich weil sie jenseits der Basislager der Intervention in<br />

den Hauptstädten tätig war. In der weiteren Diskussion wurde nach der<br />

Relevanz des Themas für die politikwissenschaftliche Forschung gefragt.<br />

Die Initiatoren verwiesen auf die Rolle der urban legends als Indikatoren<br />

für Strukturen von Macht und Herrschaft. Des W eiteren wurde angemerkt,<br />

dass nicht vorschnell über wichtige vs. unwichtige Phänomene entschieden<br />

werden sollte. Weitere urban legends of intervention und verwandte<br />

Narrative wurden genannt. Offenbar kommen sie global besonders häufig<br />

im Zusammenhang mit ygiene und sanitären Einrichtungen vor.<br />

Block III: Reflexion<br />

Die Abschlussdiskussion und Reflexion wurde durch Kommentare von Tobias<br />

Werron (Universität Bielefeld ) sowie von Teresa Koloma Beck (Universität<br />

Erfurt) eingeleitet und vorstrukturiert. Tobias Werron stellte einige soziologisch-theoretisch<br />

inspirierte Beobachtungen zur Diskussion: Zum einen<br />

gab er zu Bedenken, dass in systemtheoretische Perspektive Konflikte<br />

auch als „Sicherheitsgeneratoren“ angesehen werden können, die den jeweils<br />

beteiligten Konfliktparteien bestimmte Gewissheiten geben. Dies<br />

kann über die Zeit in eine Formierung von Konfliktidentitäten münden. Zum<br />

anderen sei Werron zu Folge genauer zu fragen, in welchen Rollen die unterschiedlichen<br />

(und teils gleichen) Beteiligten in Interventions- und Konfliktkontexten<br />

auftreten: als Journalisten, UN, Militärs, „locals“ etc.?<br />

Teresa Koloma Beck fokussierte ihre Ausführungen auf drei Aspekte: Erstens<br />

fragte sie nach den theoretischen Vorannahmen und „Rahmen“ (frames),<br />

mit denen Forschende ins Feld gehen; Bezug nehmend auf die vorherigen<br />

Referate kontrastierte sie unterschiedliche Konfliktzugänge zwischen<br />

Ursachen- und Quellendenken (Regine Schöneberg) und Reproduktionslogiken<br />

(Philipp Münch). Zweitens hinterfragte sie die expliziten und<br />

impliziten Funktionen von Texten und stellte hierbei vor allem die Unter-<br />

89


scheidung von Praxiswissen und Legitimationswissen heraus. Und drittens<br />

kam sie auf den politischen und methodischen Standpunkt zu sprechen.<br />

Ausgehend von der Prämisse, dass es keine Neutralität geben könne, stellte<br />

sie Zugänge des Zentrums denen der Peripherie gegenüber.<br />

Kontakt:<br />

Dr. Alex Veit, Universität Bremen, veit@uni-bremen.de<br />

Dr. des. André Bank, GIGA, bank@giga-hamburg.de<br />

Dr. Teresa Koloma Beck, Universität Erfurt, teresa.koloma_beck@unierfurt.de<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

90


Arbeitskreis „Handlungs- und Entscheidungstheorie“<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Ankündigung der Jahrestagung 2012 in Wien am 1./2. Juni 2012<br />

Die nächste Jahrestagung des Arbeitskreises wird am 1./2. Juni 2012 mit<br />

dem thematischen Schwerpunkt „Verteilungsentscheidungen und Gerechtigkeit“<br />

in Wien stattfinden.<br />

Die Frage der gerechten Verteilung beschränkter Ressourcen ist zu einem<br />

zentralen Thema politischer und gesellschaftlicher Debatten geworden.<br />

Weltweit steigende Ungleichheit, über lange Zeiträume sinkendes Wirtschaftswachstum<br />

und steigende Verschuldung, Finanzierungsgrenzen sozialer<br />

und medizinischer Leistungen, sowie die Übernutzung natürlicher<br />

Ressourcen stellen kollektive Entscheidungsträger vor große Herausforderungen.<br />

Aber wann ist eine Verteilungsentscheidung gerecht und welche<br />

Entscheidungsverfahren werden als gerecht empfunden und haben so<br />

Aussicht auf Unterstützung in der Bevölkerung? Dies ist ein Feld, auf dem<br />

politikwissenschaftliche Expertise gerade im Hinblick auf die Gleichzeitigkeit<br />

zunehmenden Problemdrucks und abnehmender kollektiver Entscheidungsfähigkeit<br />

immer wichtiger wird. Auffallend ist hingegen die Abwesenheit<br />

der politikwissenschaftlichen Expertise sowohl in der öffentlichen Debatte<br />

als auch in der Politikberatung. Die Jahrestagung des Arbeitskreises<br />

hat das Ziel, gegenwärtige Forschungsarbeiten im Bereich der politischen<br />

Theorie und der analytischen <strong>Politikwissenschaft</strong> zu Entscheidungsmodellen<br />

im Bereich von Verteilungsproblematiken sowie deren empirische und<br />

experimentelle Überprüfung zu diskutieren.<br />

Neben Vorträgen zu dem Themenschwerpunkt sind auch andere handlungs-<br />

und entscheidungstheoretischen Themen willkommen. Abstracts für<br />

Konferenzpapiere können bis zum 15. April 2012 bei einem der Sprecher<br />

eingereicht werden.<br />

DVPW-Kongress 24.-28. 28. September 2012 in Tübingen<br />

Während des DVPW-Kongresses in Tübingen wird der Arbeitskreis Handlungs-<br />

und Entscheidungstheorie gemeinsam mit den Sektionen Vergleichende<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong> und Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong> sowie<br />

dem Arbeitskreis Wahlen und politische Einstellungen ein Panel zum Thema<br />

„Experimentelle Demokratieforschung: Partizipation und Politikgestaltung“.<br />

Das Panel findet am Donnerstag, den 27. Sept. 2012 (9.00 bis<br />

12.30 Uhr) statt. Interessierte sind herzlich eingeladen.<br />

91


Jahrbuch zur Handlungs<br />

lungs- und Entscheidungstheorie<br />

Der Arbeitskreis verfügt mit dem „Jahrbuch für Handlungs- und Entscheidungstheorie“<br />

über eine periodisch erscheinende Publikation, die von den<br />

Sprechern des Arbeitskreises herausgegeben wird. Das Jahrbuch soll<br />

handlungs- und entscheidungstheoretisch Interessierten die Möglichkeit<br />

bieten, im Rahmen einer periodischen, jährlichen Veröffentlichung aktuelle<br />

Fragestellungen der Politik- und Sozialwissenschaften in einem interdisziplinären<br />

Kontext zu diskutieren.<br />

Band 8 des Jahrbuchs mit dem Themenschwerpunkt „Deliberation, Verhandeln<br />

und Informationsaggregation“ erscheint voraussichtlich im Sommer<br />

2012. Der für 2013 geplante Band 9 wird sich schwerpunktmäßig mit<br />

dem Thema „Räumliche Modelle der Politik“ befassen. Räumliche Modelle<br />

werden in unterschiedlicher Form (eindimensional wie auch mehrdimensional,<br />

als Distanz- oder Richtungsmodelle) und in vielfältigen Teilbereichen<br />

der <strong>Politikwissenschaft</strong> (Parteienwettbewerb, Wahlforschung, Koalitionstheorie,<br />

Analyse legislativen Entscheidens, Analyse internationaler Verhandlungen)<br />

verwendet. Das Thema eignet sich daher für eine Vielfalt an<br />

Beiträgen. Erwünscht sind sowohl Beiträge, die sich theoretisch mit räumlicher<br />

Modellierung auseinander setzen, als auch empirische Arbeit mit Bezug<br />

zu räumlichen Modellen. Wie die bereits erschienenen Bände ist auch<br />

Band 9 offen für alle Beiträge zu Themengebieten der Handlungs- und Entscheidungstheorie,<br />

auch jenseits des Schwerpunktthemas.<br />

Manuskripte können jederzeit an einen der Herausgeber geschickt werden.<br />

Bis zum 31. Mai 2012 eingereichte Manuskripte können für Band 9<br />

berücksichtigt werden. Eingesandte Artikel werden einem Peer-Review-<br />

Verfahren mit zwei anonymen Gutachtern unterzogen.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Sprecher des Arbeitskreises<br />

Prof. Dr. André Bächtiger (Universität Luzern)<br />

Prof. Dr. Bernhard Kittel (Universität Wien)<br />

Jun.-Prof. Dr. Eric Linhart (Universität Kiel)<br />

Kontaktadressen<br />

andre.baechtiger@unilu.ch<br />

bernhard.kittel@univie.ac.at<br />

eric.linhart@ae.uni-kiel.de<br />

Webseite des Arbeitskreises:<br />

http://www.dvpw.ch<br />

92


Arbeitskreis „Integrationsforschung“<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Bericht Nachwuchstagung Dezember 2011: Am 2. Dezember 2011 veranstaltete<br />

der Arbeitskreis Integrationsforschung erstmals eine Nachwuchstagung<br />

unter dem Titel „Europa in der Krise? Herausforderungen für die Integrationsforschung“<br />

an der Freien Universität Berlin. Während der Tagung<br />

hatten insgesamt 15 NachwuchswissenschaftlerInnen (insbesondere DoktorandInnen)<br />

in insgesamt fünf Panels die Möglichkeit, ihre Forschungsarbeiten<br />

aus dem Bereich der europäischen Integrationsforschung mit VertreterInnen<br />

des Fachs zu diskutieren. Zunächst gingen Dennis-Jonathan<br />

Mann (European University Institute), Daniel Schäfer (Universität Köln) und<br />

Moritz Hartmann (Freie Universität Berlin) in ihren Beiträgen grundsätzlich<br />

der Frage nach der „nature of the beast“, also dem Wesen der EU, nach.<br />

Daran schloss sich die Präsentation und Diskussion diverser Forschungsarbeiten<br />

zu spezifischen Fragen der Legitimität und Effektivität europäischen<br />

Regierens von Daniela Chodorowska (Freie Universität Berlin), Theresa<br />

Kuhn (Oxford University) und Astrid Wolter (Freie Universität Berlin)<br />

an. Ein weiteres Panel diskutierte neue Herausforderungen für die Institutionen<br />

der EU, insbesondere der Europäischen Kommission sowie dem<br />

Rat. Christian Rauh (Wissenschaftszentrum Berlin), Julia Metz (Wissenschaftszentrum<br />

Berlin) sowie Marzena Kloka (Bremen International Graduate<br />

School of Social Scienes/Universität Bremen) diskutierten hier insbesondere<br />

Fragen der Positionsbildung und der Rolle dieser Institutionen<br />

in EU-Gesetzgebungspro-zessen. Schließlich beleuchteten Tobias Belschner<br />

(Berlin Graduate School for Transnational Studies/Freie Universität<br />

Berlin), Kristina Kurze (Universität Osnabrück) sowie Philipp Thaler (Central<br />

European University) in ihren Beiträgen Koordinationsprobleme in ausgewählten<br />

Handlungs-feldern der EU wie der Umwelt-, Energie- oder Außenpolitik.<br />

Die Tagung schloß mit einem Panel zu den Außenbeziehungen der<br />

EU, in dem Johannes Müller (Central European University), Esther Ademmer<br />

(Berlin Graduate School for Transnational Studies/Freie Universität<br />

Berlin) und Yun-Chen Lai (Graduate School of Global Politics/Freie Universität<br />

Berlin) ihre Forschung zu den Beziehungen der EU zu den Mittelmeerstaaten,<br />

China und dem Südkaukasus zur Diskussion stellten. Als DiskutantInnen<br />

fungierten die drei SprecherInnen des AKI-DVPW (Prof. Dr. Andrea<br />

Lenschow, Prof. Dr. Uwe Puetter und Prof. Dr. Carina Sprungk) sowie<br />

Prof. Dr. Tanja A. Börzel (Freie Universität Berlin) und Prof. Dr. Liesbet<br />

Hooghe (University of North Carolina at Chapel Hill). Die SprecherInnen<br />

des AKI danken allen TeilnehmerInnen für eine gelungene Tagung sowie<br />

der DVPW und der Europäischen Kommission (Programm für Lebenslanges<br />

Lernen) für die großzügige Unterstützung.<br />

93


AKI Aktivitäten 2012 - Ankündigungen<br />

DVPW Kongress 2012<br />

AKI Mitgliederversammlung<br />

Der AKI lädt zur Mitgliederversammlung ein. Es steht die Wahl eines neuen<br />

Sprecher/innen-Teams an.<br />

Donnerstag, 27.9.2012, 15.30-16.30 Uhr<br />

DVPW Kongress 2012<br />

AKI Podiumsdiskussion<br />

Donnerstag, 27.9.2012, 16.45-18.30 Uhr<br />

Europas Krise und die Versprechen der Demokratie<br />

Spätestens seit Anfang der 1990er Jahre sind funktionale Krisen der EU<br />

auch an Legitimitätskrisen der Union gekoppelt. Eine einst vorhandene latente<br />

Akzeptanz des Integrationsprojekts in der europäischen Bevölkerung<br />

scheint in weiten Kreisen verloren und verlangt nach manifester Erneuerung.<br />

Durch erweiterte parlamentarische Kompetenzen und Rechte sowie<br />

neue Partizipationsmöglichkeiten der Bevölkerung in allen Phasen des Politikprozesses<br />

wurde im Vertragswerk der EU und in einzelnen internen Verfahren<br />

demokratisch nachgebessert. Ist die EU auf einem guten demokratischen<br />

Weg, der sie als politisches System krisenfester macht?<br />

Die aktuelle Finanzkrise wirft ein kritisches Licht auf diese Frage. Menschen<br />

gehen protestierend gegen "Brüssel" und die einseitig geschützten<br />

Banken auf die Straße; nationale Parlamente bzw. einzelne Parlamentarier<br />

beklagen die Beschränkung ihrer Budgetrechte; Staats- und Regierungschefs<br />

der Eurostaaten stehen im Rampenlicht und verdrängen andere EU-<br />

Organe und Mitgliedstaaten von der politischen Bühne. Sind Demokratiereformen<br />

leere Versprechen in Krisenzeiten? Sind sie womöglich für das politische<br />

System der EU unangemessen? Wie kann ein Weg aus der Krise<br />

aussehen, der gleichzeitig auf stabilisierende Akzeptanz bei den Bürgern in<br />

der EU stößt.<br />

In dieser Paneldiskussion sollen diese Frage erörtert werden und verschiedene<br />

Positionen aus der Sicht der Demokratietheorie, der Integrationstheorie<br />

und der EU Governance-Perspektive zu Wort kommen.<br />

Es diskutieren: Beate Kohler, Philipp Genschel, Jürgen Neyer, Sonja Puntscher-Riekmann,<br />

Carina Sprungk, Uwe Puetter (Moderation)<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

94


Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Forschungsworkshop<br />

“The methods of European integration”<br />

Central European University, Budapest<br />

21-22 June 2012<br />

Convenor: Uwe Puetter (puetteru@ceu.hu)<br />

Info/ Call for Papers: https://ceur.ceu.hu/events/methods-ofintegration-workshop<br />

Ever since the adoption of the Maastricht Treaty European Union (EU) politics<br />

as well as academic scholarship on European integration seems to be<br />

engaged in explicit or implicit discourses about what constitutes the predominant<br />

method of integration and policy-making in the post-Maastricht<br />

era. At an analytical level the debate about new modes of governance,<br />

which was triggered by the proliferation of open method of coordination<br />

mechanisms from the end of the 1990s onwards, ended with a paradoxical<br />

result. Contemporary EU policy-making increasingly refutes to alternatives<br />

to the classic community method, yet there is no evidence of a decline in<br />

community method decision-making in absolute terms. At the same time it<br />

ended the discussion about expanding the use of the community method<br />

to the new and thriving areas of post-Maastricht EU activity: economic<br />

governance and foreign and security policy. Senior policy-makers have<br />

highlighted the importance of the intergovernmental method (Merkel,<br />

Sarkozy, Van Rompuy) as the other major governance mechanism besides<br />

the community method. This workshop approaches the question of what<br />

methods matter for European integration from a new angle. Instead of juxtaposing<br />

the classic community method and intergovernmental policy coordination<br />

as mechanisms which are developed at the expense of the opposite<br />

model, it is assumed that both are central to constituting EU-level<br />

political authority. This implies revisiting the very notion of political integration<br />

itself. The key aim of this workshop is to revive the analytical debate<br />

about what constitutes integration.<br />

The workshop is organised and supported by the CEU Center for European<br />

Union Research (CEUR), the CEU Jean Monnet Chair in Public Policy and<br />

European Governance and Arbeitskreis Integration (AKI-DVPW).<br />

Sprecherinnen/Sprecher des AK „Integrationsforschung“<br />

Andrea Lenschow (Universität Osnabrück)<br />

Carina Sprungk (Freie Universität Berlin)<br />

Uwe Puetter (Central European University, Budapest)<br />

95


Arbeitskreis „Lokale Politikforschung“<br />

1. Veranstaltung auf DVPW-Kongress in Tübingen: „Hoffnungsträger lokale<br />

Ebene?“<br />

Die Veranstaltung des AK Lokale Politikforschung auf dem DVPW-Kongress<br />

in Tübingen findet am Donnerstag, den 27.09.2012, 16-18.30 Uhr unter<br />

dem Titel „Hoffnungsträger lokale Ebene?“ statt. Die Beiträge werden das<br />

Spannungsfeld zwischen zwischen Innovationspotential und schwindenden<br />

Handlungsspielräumen der lokalen Ebene thematisieren. Über das genaue<br />

Programm werden wir Sie rechtzeitig über unseren Verteiler informieren.<br />

2. Veröffentlichung zur LOPOFO-Tagung „Lokale Politik(forschung) zwi-<br />

schen Krise und Erneuerung“<br />

Die Beiträge zur LOPOFO-Tagung 2011 in Kassel erscheinen im Mai in einem<br />

von Michael Haus und Sabine Kuhlmann herausgegebenen Sammelband<br />

im VS Verlag. Das Themenspektrum umfasst Beiträge zur lokalen<br />

Demokratie, zu Kommunalfinanzen und Haushaltskrise, Lokaler Governance,<br />

kommunaler Sozialpolitik sowie demographischem Wandel.<br />

Michael Haus / Sabine Kuhlmann (Hg.): „Lokale Politik und Verwaltung im<br />

Zeichen der Krise?“ Wiesbaden: VS.<br />

3. Schwerpunktausgabe „Arme Städte“ der Zeitschrift „der moderne<br />

Staat“<br />

Ebenfalls mit Krisenphänomenen beschäftigt sich das aus dem AK Lopofo<br />

heraus entstandene Schwerpunktheft „Arme Städte“, das als Heft 1/2012<br />

der Zeitschrift „der moderne staat – Zeitschrift für Public Policy, Recht und<br />

Management“ erscheint. Das Heft enthält Beiträge zur kommunalen Haushaltskrise<br />

und -politik, Bürgerbeteiligung, Kommunalisierungen, interkommunaler<br />

Zusammenarbeit und sozialer Stadtentwicklung<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

4. Tagungsankündigungen<br />

Jahrestagung der European Group for Public Administration (EGPA) in Ber-<br />

gen<br />

Auf der 2012 EGPA Conference, die vom 5.-8. September 2012 in Bergen/Norwegen<br />

stattfindet finden – auch unter Beteiligung von Mitgliedern<br />

des AK LOPOFO eine Reihe von Panels mit Bezug zur lokalen Politikforschung<br />

statt:<br />

PSG IV “Local Governance and Democracy”: Grassroots governance: new<br />

partnerships at a local level; Chairs: Tomas BERGSTRÖM, Lund University;<br />

96


Marcel BOOGERS; Colin COPUS, De Montfort University Leicester; Tilburg<br />

University; Jochen FRANZKE, University of Potsdam<br />

PSG V “Regional and Local Government”: Sub-national Management and<br />

Modernization under Austerity; Chairs: Sabine KUHLMANN, Speyer University;<br />

Martin LAFFIN, Queen Mary University of London; Ellen WAYENBERG,<br />

University College Ghent<br />

Genauere Informationen und die Calls for Papers der verschiedenen PSGs<br />

sind zu finden unter: http://egpa-conference2012.org/<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Jahrestagung der DeGEval vom 19.-21.September 2012 in Potsdam - der<br />

Arbeitskreis Verwaltung lädt ein<br />

Vom 19. bis zum 21. September 2012 findet die Jahrestagung der Gesellschaft<br />

für Evaluation (DeGEval) an der Universität Potsdam statt. Das Generalthema<br />

der diesjährigen Tagung lautet "Evaluation - Evidenz - Effekte".<br />

In diesem Rahmen veranstaltet auch der AK Verwaltung wie gewohnt wieder<br />

eine eigene Session. Darin möchten wir uns dem Thema "Evaluation<br />

als Instrument evidenzbasierter Politik?" zuwenden. Vorschläge für Beiträge,<br />

die sich mit dem Nutzen bzw. den Effekten von Evaluationsverfahren in<br />

Politik und Verwaltung befassen (z.B. Gesetzesfolgenabschätzungen, Regulierungs-/Bürokratiekostenmessungen,<br />

Benchmarking) befassen, können<br />

ab sofort an die DeGEval geschickt werden. Die genauen Bedingungen der<br />

Beteiligung am Call finden Sie hier:<br />

http://www.degeval.de/veranstaltungen/jahrestagungen/potsdam-<br />

2012/call-for-papers-und-poster<br />

EURA Konferenz in Wien “Urban n Europe – Challenges to Meet the Urban<br />

Future” 20.-22.09.2012<br />

22.09.2012<br />

Cities are both drivers of economic, technological and organisational development<br />

and the places of remarkable social change. The conference<br />

“Urban Europe – Challenges to Meet the Urban Future” reflects the actual<br />

urban situations and the main challenges and outlines outcomes and solutions.<br />

Weitere Informationen unter: www.eura2012.org<br />

5. Mitteilungen in eigener Sache<br />

Mitglieder des und Interessenten am AK erhalten über den LOPOFO-email-Verteiler<br />

regelmäßig aktuelle Informationen. Änderungen der bisherigen<br />

Adresse oder Neuanmeldungen schicken Sie bitte an Lars Holtkamp<br />

(Lars.Holtkamp@FernUni-Hagen.de). Aktuelle Informationen zum AK finden<br />

sich auf unserer Homepage unter: http://www.uni-<br />

97


kassel.de/fb05/fachgruppen/politikwissenschaft/politischetheorie/arbeitskreis/aklopofo.html.<br />

Mit freundlichen Grüßen, Ihr AK-Sprecherteam<br />

Stephan Grohs, Michael Haus, Lars Holtkamp, Renate Reiter<br />

6. Kontaktdaten der SprecherInnen<br />

Dr. Stephan Grohs<br />

Universität Konstanz´<br />

Fachbereich Politik- und Verwaltungswissenschaft<br />

78457 Konstanz<br />

Tel ++49 (0)7531 882756<br />

Email: stephan.grohs@uni-konstanz.de<br />

Prof. Dr. Michael Haus<br />

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg<br />

Institut für Politische Wissenschaft<br />

Bergheimer Str. 58<br />

69115 Heidelberg<br />

Tel. 06221/54860<br />

Mail: mhaus@web.de<br />

Prof. Dr. Lars Holtkamp<br />

FernUniversität Hagen<br />

Universitätsstr. 41<br />

58084 Hagen<br />

Tel. ++49-(0)2331 9872485<br />

Email:lars.holtkamp@FernUni-Hagen.de<br />

Dr. Renate Reiter<br />

FernUniversität Hagen<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong> III: Politikfeldanalyse<br />

Universitätsstr. 41 / ESG<br />

58084 Hagen<br />

Tel. +49 (0) 2331-987-4624/-4844<br />

Email: renate.reiter @FernUni-Hagen.de<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

98


Europa verstehen<br />

Die 4. Auflage des Werkes berücksichtigt die<br />

aktuellen Ereignisse und politischen Entwicklungen<br />

und ist das ideale Handwerkszeug für<br />

Praxis, Studium und Forschung. Etwa 1.000<br />

europarechtliche und europapolitische Begriffe<br />

werden präzise und verständlich erklärt.<br />

Mit Beiträgen von: Gabriele Abels, Franco Algieri,<br />

Heinz-Jürgen Axt, Rudolf Hrbek, Annette Jünemann,<br />

Barbara Lippert, Peter-Christian Müller-<br />

Graff u.a.<br />

Alle Infos unter: www.nomos-shop.de/13307<br />

Handlexikon der Europäischen Union<br />

Herausgegeben von Jan Bergmann<br />

4. neu bearbeitete und erweiterte Auflage 2012,<br />

1.107 S., geb., 98,– €<br />

ISBN 978-3-8329-6323-1


Arbeitskreis „Menschenrechte“<br />

Roundtable Ankündigung<br />

DVPW-Kongress Tübingen<br />

Freitag, 28.9.2012<br />

14:00-16:00 Uhr<br />

Das Versprechen von Transitional Justice –<br />

Erwartungen an das Forschungsfeld aus Sicht der Politikwissenchaft*<br />

Mit:<br />

Pierre Hazan, Science Po, Paris/ Vereinte Nationen, Genf<br />

Susanne Buckley Zistel, Universität Marburg<br />

Stefan Engert, Universität Frankfurt<br />

Anja Jetschke, Universität Göttingen<br />

Anja Mihr, Universität Utrecht<br />

Der Roundtable soll <strong>Politikwissenschaft</strong>ler in dem Themenfeld inspirieren<br />

und motivieren und provozieren und das komplexe Feld der Transitional Justice<br />

Prozesse in komparativer, theoretischer und empririscher Weise diskutieren.<br />

Transitional Justice ist ein breites und inter-disziplinäres Forschungsfeld,<br />

auch in der deutschen <strong>Politikwissenschaft</strong>. Forschungsmethoden und Fragestellen<br />

überlappen sich, wie also geht die <strong>Politikwissenschaft</strong>en dieses<br />

populäre Forschungsfeld in Zukunft an? Wie können sich Menschen – Völker,<br />

Staaten und Gesellschaften – nach Konflikten, in denen großes Unrecht<br />

(Genozid, Kriegsverbrechen, Vertreibungen etc.) geschehen ist, wieder<br />

miteinander versöhnen? Welchen politischen, historischen und juristischen<br />

Möglichkeiten der Aufarbeitung für Gerechtigkeit, Rechtsstaatlichkeit,<br />

Versöhnung und Aufarbeitung der Vergangenheit gibt es. Wie können<br />

wir Frieden messen, Demokratie und Menschenrechte oder Versöhnungsprozesse<br />

evaluiert und bewertet werden? Können Prognossen erstellt werden,<br />

nachdem Täter und Opfer wieder miteinander versöhnt werden ohne<br />

dass der ursprüngliche Gewaltkonflikt wieder ausbricht? Kann Demokratie<br />

eine adäquate Aufarbeitung der Vergangenheit gewährleisten bzw. wie<br />

wird letzteres während des Prozesses der Transition überhaupt sichergestellt?<br />

Seit dem Ende des Kalten Krieges hat diese Frage politisch und politikwissenschaftlich<br />

stark an Bedeutung gewonnen. Die Verbrechen in Bosnien,<br />

Kosovo, Sierra Leone, Ruanda, Darfur, Timor Leste etc. sowie die erneute<br />

Demokratisierungswelle in Osteuropa in den 1990er Jahren und nach dem<br />

Arabischen Frühling haben dazu geführt, dass zahlreiche Instrumente der<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

100


Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Unrechtsaufarbeitung ins Leben gerufen wurden, um die politisch Verantwortlichen<br />

zur Rechenschaft zu ziehen (z. B. das ICTY oder der ICC in Den<br />

Haag oder die Wahrheits- und Versöhnungskommissionen in Südamerika<br />

oder Afrika).<br />

Oblgeich sich Transitional Justice als Forschungsfeld etabliert hat, weist<br />

die wissenschaftliche Literatur zunehmend ein Defizit auf: Systematische,<br />

theoriegeleitete und empirisch-vergleichende Beiträge, die generalisierende<br />

Aussagen über die konkreten Wirkungsbedingungen, -mechanismen<br />

und -effekte und von Aufarbeitungs- und Versöhnungsprozessen erlauben<br />

würden, fehlen noch weitgehend und sollten daher in dem Roundtable diskutiert<br />

werden.<br />

Der Roundtable geht diesen Debatte unter dem Stichwort Transitional Justice<br />

nach und fokussiert gleichsam auf eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Aufarbeitungsmechanismen wie zum Beispiel Tribunale, Wahrheitskommissionen,<br />

Entschuldigungen, Reparationen, Amnesien und Amnestien.<br />

*Die Diskussion wird auf Englisch gehalten/ Mitveranstalter ist der AK-<br />

Menschenrechte<br />

Für den AK-Menschenrechte<br />

Anja Mihr, Institut für Menschenrechte,<br />

Universität Utrecht<br />

A.Mihr@uu.nl<br />

101


Arbeitskreis „Migrationspolitik“<br />

Tagung „Migrantenorganisationen. Engagement, Transnationalität und In-<br />

I<br />

tegration“,31.8.-1.9.2012 1.9.2012 in Münster<br />

Der Arbeitskreis ist Mitveranstalter der Tagung „Migrantenorganisationen.<br />

Engagement, Transnationalität und Integration“, die am 31.8. und<br />

1.9.2012 in der Akademie Franz Hitze Haus in Münster stattfindet. Themen<br />

der Tagung sind u.a. Partizipation, Bildung, Religion, Sport, Entwicklung<br />

uvam. Über das genaue Programm der Tagung informieren wir in Kürze<br />

über unsere Yahoo-Newsgroup „Migrationspolitik“ und auf unserer Homepage<br />

„www.ak-migrationspolitik.de“. Initiator und wissenschaftlicher<br />

Leiter der Tagung ist Prof. Dr. Dietrich Thränhardt (Universität Münster).<br />

Kooperationspartner ist die Friedrich-Ebert-Stiftung.<br />

DVPW-Kongress 2012 in Tübingen<br />

Im Rahmen des DVPW-Kongresses 2012 in Tübingen veranstaltet der Arbeitskreis<br />

am Donnerstag, den 27.9.2012, von 16.00-18.30h eine Podiumsdiskussion<br />

zum Thema „Migration und Integration – die uneingelösten<br />

Versprechen der Demokratie?“. Angeregt werden soll ein Diksurs zwischen<br />

Wissenschaft, Politik und Praxis. Über die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

der Diskussion informieren wir in Kürze über unsere Yahoo-<br />

Newsgroup „Migrationspolitik“ und unsere Homepage „www.akmigrationspolitik.de“<br />

(s. hierzu auch weiter unten).<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Bericht zur Tagung„Migration und Demokratie“ vom 7.-9. Oktober 2011 im<br />

Tagungshaus Wiesneck (bei Freiburg i. Br.)<br />

Autoren: Luisa Seiler und Liam Patuzzi, Universität Freiburg<br />

Die Tagung zum Thema „Migration und Demokratie“ fand vom 7. bis 9. Oktober<br />

2011 in der Ruhe und Idylle des Studienhauses Wiesneck in der Nähe<br />

von Freiburg im Breisgau statt. Die Ankunft am Bahnhof „Himmelreich“<br />

und der kleine Fußmarsch über die Felder bis zum Tagungshaus stimmten<br />

die TeilnehmerInnen auf ein intensives Wochenende voller vielseitiger Beiträge<br />

und anregender Diskussionen ein.<br />

Nach der Begrüßung durch die Veranstalter der Tagung beehrte Dieter<br />

Oberndörfer (ABI Freiburg) als Vorsitzender des Studienhauses und langjähriger<br />

Migrationsexperte die Teilnehmer mit einer einleitenden Keynote<br />

zum Thema „Migration und Demokratie in den Zielländern“. Im Anschluss<br />

daran zeigten die Vortragenden des ersten Panels die Einflussmöglichkeiten<br />

von Migration auf die demokratische Entwicklung der Herkunftsländer<br />

auf. Stefan Rother (ABI Freiburg) entwarf eine Typologie von Ebenen, auf<br />

102


Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

denen Migration einen Einfluss auf Demokratisierung und demokratische<br />

Einstellungen nehmen kann. Als Beispiel für die individuelle Ebene, stellte<br />

er eine Studie vor, die Einstellungen von philippinischen MigrantInnen zu<br />

Demokratie vor und nach der Migration in demokratische oder autoritäre<br />

Zielländer erforscht hat. Tamirace Fakhoury (American University of Beirut)<br />

berichtete vom transnationalen Engagement arabischer Studierendenorganisationen<br />

in Berkeley und deren Demokratieverständnis. Steffen<br />

Pötzschke (GESIS Mannheim) und Isabel Rosales (GIGA Institut Hamburg)<br />

hatten als Regionalschwerpunkte Zentral- und Südamerika gewählt und befassten<br />

sich mit der Emigrationspolitik von Kolumbien einerseits und Guatemala,<br />

Honduras und El Salvador andererseits.<br />

Das Abendpanel des ersten Tages behandelte die politische Partizipation<br />

von MigrantInnen. Christiane Bausch (Universität Trier) und Andreas<br />

Kewes (Universität Erfurt) betrachteten diese auf kommunaler Ebene in<br />

Deutschland. Bausch stellte die Frage nach Repräsentation und Inklusion<br />

durch Ausländer- und Integrationsbeiräte. Kewes erstellte eine Typologie<br />

entlang der Linien Migrant/Nicht-Migrant (Staatsangehörigkeitsachse) und<br />

Insider/Outsider (Marginalisierungsachse), mit einem Schwerpunkt auf<br />

Gleichheit und Bürgerschaft durch Teilhabe auf der städtischen Ebene, z.<br />

B. im Rahmen von Quartiersräten. Uwe Wenzel (Studienhaus Wiesneck)<br />

sprach über die Gründe der mangelnden Partizipation von Latinos im politischen<br />

System der USA.<br />

Der zweite Konferenztag wurde von Axel Schulte (Universität Hannover)<br />

eingeleitet, der in seiner Keynote Vortrag die Wechselbeziehung zwischen<br />

Demokratie und Integrationspolitik thematisierte, indem er in Anlehnung<br />

an Norberto Bobbio die normativen Aspekte einer menschenrechtsbasierten<br />

Integrationspolitik betonte und sie gleichzeitig an ihrer realen Umsetzung<br />

maß. Im Anschluss wurde zum ersten Mal der Diaspora-Begriff thematisiert<br />

und diesem weiten Feld durch ein sehr heterogenes Panel Rechnung<br />

getragen. Daniel Naujoks (UNO Generalsekretariat, New York) stellte<br />

seine Dissertation zum Thema „Overseas Citizenship of India und Politisches<br />

Lobbying der Indischen Diaspora in den USA“ vor, die neben der<br />

zentralen Frage nach den Beziehungen einer Diaspora zu ihrem Herkunftsund<br />

Zielland auch den Aspekt der Wichtigkeit von Symbolen bei der Herausbildung<br />

und Verfestigung hybrider Identitäten hervorbrachte. Miriam<br />

Höppner (Humboldt-Universität Berlin) unternahm den Versuch, Diaspora-<br />

Aktivitäten und politische Einflussmöglichkeiten von Flüchtlingen theoretisch<br />

unter einem Dach zu vereinen und ein neues Rahmenkonzept zur<br />

Analyse der „Contentious Politics“ dieser Akteure zu entwickeln. Christopher<br />

van den Hövel (IMAP-Institut Düsseldorf) erörterte die Rolle der kolumbianischen<br />

Diaspora für die Lösung des dortigen Konfliktes und die<br />

103


demokratische Entwicklung. Conrad Müller (desiguALdades.net, FU Berlin)<br />

knüpfte an Steffen Pötzschkes Vortrag vom Vortag an, indem er die politische<br />

Partizipation der ecuadorianischen Diaspora im Heimatland und die<br />

Auswirkungen auf die Demokratisierung untersuchte.<br />

Am Nachmittag fanden unter dem Titel „Migration und Demokratie in<br />

den Zielländern“ zwei Parallelpanels statt. Mit Hilfe einer empirischen Studie<br />

gelang es Andreas Wüst (Integrationsministerium Baden-Württemberg)<br />

die Effekte der wachsenden Präsenz von Abgeordneten mit Migrationshintergrund<br />

auf die Migrationsdebatte in den Parlamenten zu erkennen und<br />

auszuwerten. Sebastian Ennigkeit (ABI Freiburg) verglich die Antidiskriminierungspolitik<br />

von Deutschland und Frankreich und kam dabei zu Schlussfolgerungen,<br />

die die These einer EU-geleiteten Konvergenz der Initiativen in<br />

diesem Gesetzbereich stark hinterfragen. Ein Vergleich zwischen diesen<br />

Ländern war auch im Vortrag von Simon Musekamp (Universität Trier) zentral:<br />

hier ging es um den Einfluss, den Immigranten durch politische Rücküberweisungen<br />

auf die Demokratisierung ihrer Herkunftsländer haben<br />

können, und die Frage, inwiefern die deutsche bzw. französische Entwicklungs-<br />

und Migrationspolitik ihnen diese Rolle zuerkennt.<br />

Das parallele Panel bot sich als Rahmen an, um über unterschiedliche<br />

Stufen der Teilhabe an der politischen Gemeinschaft, die den Migranten in<br />

den Zielländern zuerkannt werden, zu diskutieren. Luicy Pedroza (Bremen<br />

International Graduate School of Social Sciences) sprach über die Risiken<br />

der Trennung oder Nichtübereinstimmung von Staatsangehörigkeit und<br />

Wahlrecht, die in manchen Staaten übliche Praxis geworden ist. Politische<br />

Rechte könnten dann abhängig von ökonomischen migrationspolitischen<br />

Überlegungen anstatt von grundlegenden Zugehörigkeitskriterien zuerkannt<br />

werden, was zu Diskriminierung zwischen Migranten führen könnte.<br />

Arianna de Mario (Citizens for Europe e.V.) berichtete über die Kampagne<br />

„Jede Stimme 2011“ in Berlin, wobei auch jene Migranten, die vom Wahlrecht<br />

ausgeschlossen sind, an den Wahlen zum Abgeordnetenhaus der<br />

deutschen Hauptstadt im September 2011 symbolisch teilnehmen konnten,<br />

eine Aktion mit hohem Sensibilisierungspotential. Andrea Schlenker<br />

(Universität Zürich) systematisierte in ihrem Vortrag wechselnde und sich<br />

überlappende Paradigmen von (Staats)-Bürgerschaft, die die westfälische<br />

Tradition in Frage stellen, weil sie nicht mehr den Nationalstaat als einzige<br />

Grenzlinie der politischen Gemeinschaft und der politischen Arena betrachten.<br />

Dabei präsentierte sie eine Typologie von neun unterschiedlichen<br />

Formen der Bürgerschaft.<br />

Das darauffolgende Panel „Sozialisation und Demokratie?“ behandelte<br />

Sozialisationsprozesse, die in Aufnahmeländern zur demokratischen Erziehung<br />

von Einwanderern beitragen sollten. Michaela Köttig (Fachhochschule<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

104


Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Frankfurt) erwies durch ihre Biographie-theoretische Untersuchung von<br />

Migranten aus kommunistischen Ländern, die in westliche demokratische<br />

Staaten eingewandert sind, dass deren politischen Orientierungs- und<br />

Handlungsmuster von ihrem Migrationshintergrund, von den Bedingungen<br />

im Aufnahmeland und von ihren Familienkonstellationen abhängen. Chantal<br />

Munsch (Universität Siegen) zeigte auf, wie sich Ausgrenzung in westlichen<br />

demokratischen Gesellschaften, die sich selbst als egalitär verstehen,<br />

aus anscheinend neutralen Werten wie „bürgerschaftlichem Engagement“<br />

und einem Normalisierungsdruck heraus entwickeln kann. Sie betonte<br />

die Notwendigkeit, solche Begriffe zu dekonstruieren. In ihrem auf<br />

Österreich fokussierten Vortrag befasste sich Monika Potkanski (Österreichischer<br />

Integrationsfonds) mit der Rolle der Schule als Institution, die die<br />

Aufgabe habe, demokratische Werte, Orientierungen und Handlungsprozesse<br />

zu übermitteln, und hinterfragte ob diese Funktion in der Integration<br />

von Schülern mit Migrationshintergrund tatsächlich erfolgreich geleistet<br />

werde.<br />

Für den nächsten Morgen stand das Panel „Migration und Demokratie:<br />

ein Rechte-basierter Ansatz“ im Programm. Dieses wurde eingeleitet von<br />

Nicola Piper (ABI Freiburg), die sich auf die globale Ebene konzentrierte. So<br />

skizzierte Piper die grundlegenden Prinzipien (Bewegungsfreiheit, aber<br />

auch das Recht nicht zu migrieren), die gegenwärtigen Erscheinungsformen<br />

und das Potential eines Rechte-basierten Ansatzes, der das Phänomen<br />

der Migration demokratischer gestalten könnte. Internationale Migrantenorganisationen<br />

und Gewerkschaften stellen in dieser Hinsicht eine<br />

wichtige Hoffnung dar. Roswitha Pioch (FH Kiel) machte darauf aufmerksam,<br />

wie Migranten aus einer sozialstaatlichen Sicht in verschiedenen<br />

Formen benachteiligt sind, und dass eine bessere Verbindung zwischen<br />

Migration und Sozialstaat in Deutschland nötig ist. Eine Anwendung der<br />

Theorien der radikalen Demokratie auf die Situation der „illegalen“ Migranten<br />

in der EU charakterisierte den Ansatz von Helge Schwiertz (Univeristät<br />

Hamburg). Da diese illegalen Migranten als Opfer oder Kriminelle, fast nie<br />

aber als politische Akteure wahrgenommen werden, und außerdem nicht<br />

über formelle politische Rechte verfügen, können sie Demokratie nur als<br />

durchgehenden Kampf für mehr Demokratisierung praktizieren, durch<br />

„acts of citizenship“ wie z.B. die Proteste der Sans-Papiers-Bewegung in<br />

Frankreich. Im letzten Vortrag dieser mannigfaltigen Tagung präsentierte<br />

Lisa van Hoof (Universität Münster) den Fall der ethnischen Russen in Lettland,<br />

die über eine besondere, als non-citizenship bezeichnete Form der<br />

Staatsangehörigkeit, verfügen. Sie haben sämtliche Bürgerrechte außer<br />

den politischen Rechten. Es wurde erkannt, dass auch non-citizenship eine<br />

Form der Staatsbürgerschaft darstellt. Dieser Schluss knüpfte somit an<br />

105


Schlenkers Beschreibung der Komplexität jener hybriden Formen der<br />

Staatsbürgerschaft an, welche sich zwischen den beiden Extremen des<br />

vollkommenen Ausschlusses und der vollkommenen Teilhabe am politischen<br />

und gesellschaftlichen Leben stellen.<br />

Der Zusammenhang von Migration und Demokratie wurde bisher in der<br />

Forschung nur vereinzelt erfasst. Die Tagung hatte sich zum Ziel gesetzt,<br />

sowohl eine erste Bestandsaufnahme der vielfältigen Verbindungen beider<br />

Felder zu liefern als auch eine weitere konzeptionelle wie empirische Erforschung<br />

des Themenbereichs anzustoßen. Drei große Bereiche wurden<br />

thematisiert: Der Einfluss von Migration auf die demokratische Entwicklung<br />

der Herkunftsländer einschließlich der Diaspora-Forschung; Migration und<br />

Demokratie in den Zielländern mit Blick auf Staatsbürgerschaftskonzepte<br />

und Partizipationsmöglichkeiten; sowie Migration und Demokratie als<br />

Rechte-basierter Ansatz, der Migranten als globale Akteure der Demokratisierungsbewegung<br />

erkennt.<br />

Die Veranstaltung wurde mit Mitteln der Fritz-Thyssen-Stiftung gefördert.<br />

Die Ergebnisse der umfassenden Auseinandersetzung mit diesen Themenfeldern<br />

sollen in einem Sammelband veröffentlicht werden.<br />

Newsgroup und Homepage<br />

Der Arbeitskreis informiert seine Mitglieder und alle an Migrationspolitik<br />

Interessierten seit einigen Jahren über die Newsgroup "Migrationspolitik"<br />

bei Yahoo. Über diese Newsgroup werden regelmäßig Ankündigungen von<br />

Veranstaltungen (nicht nur des Arbeitskreises), Stellenausschreibungen,<br />

Call for Papers etc. versendet. Sie ist zudem interaktiv angelegt, in dem<br />

Sinne, dass Teilnehmer ohne Umwege eigene Beiträge und Ankündigungen<br />

versenden können. Mit einer Mail an migrationspolitik-subscribe@yahoo<br />

groups.de kann man sich für die Gruppe anmelden.<br />

Weitere Informationen zur Arbeit des Arbeitskreises finden sich auf unserer<br />

Homepage www.ak-migrationspolitik.de.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Kontakt<br />

Wichtig: Wenden Sie sich bitte für alle den Arbeitskreis und die Tagung betreffenden<br />

Angelegenheiten nicht an die einzelnen Sprecher sondern an<br />

die Email-Adresse migrationspolitik@yahoo.de. Dies erleichtert uns die<br />

Koordination und ermöglicht in der Regel eine schnellere Beantwortung Ihrer<br />

Emails.<br />

106


PD Dr. Uwe Hunger<br />

Westfälische Wilhelms-Universität Münster<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Platz der Weißen Rose<br />

48151 Münster<br />

Email: hunger@uni-muenster.de<br />

Prof. Dr. Roswitha Pioch<br />

Fachhochschule Kiel<br />

Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit<br />

Hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />

- University of Applied Sciences<br />

Sokratesplatz 2<br />

24149 Kiel<br />

Email: roswitha.pioch@fh-kiel.de<br />

Stefan Rother M.A.<br />

Arnold-Bergstraesser-Institut, Freiburg<br />

Windausstraße 16<br />

79110 Freiburg<br />

Email: stefan.rother@abi.uni-freiburg.de<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

107


Arbeitskreis „Politik und Geschichte“<br />

Tagung Militär und Geschichtspolitik<br />

Am 31. Mai und 1. Juni 2012 bietet der Arbeitskreis die Gelegenheit zum<br />

wissenschaftlichen Austausch über den breiten Themenbereich zu militärischen<br />

Institutionen und Personen des Militärs, die als geschichtspolitische<br />

Akteure auftreten beziehungsweise im Zusammenhang mit geschichtspolitischen<br />

Auseinandersetzungen instrumentalisiert werden. Die Tagung wird<br />

in Kooperation mit dem Fachbereich Human- und Sozialwissenschaften an<br />

der Führungsakademie der Bundeswehr, Hamburg, durchgeführt.<br />

Programm<br />

Donnerstag, 31. Mai 2012<br />

13.00: Begrüßung durch Herrn Generalmajor Achim Lidsba für die Führungsakademie<br />

der Bundeswehr (angefragt) sowie durch Prof. Dr. Horst-<br />

Alfred Heinrich als Sprecher des Arbeitskreises<br />

13.30-14.30: Prof. Dr. Angelika Dörfler (Strausberg), Diskurshoheit über<br />

die Bundeswehr<br />

15.00-16.00: Ines Schöbel, M.A. (Potsdam), „Helden der Lüfte“. Die Konstruktion<br />

von Erinnerungsorten in der Aufbau- und Konsolidierungsphase<br />

der bundesrepublikanischen Luftwaffe<br />

16.00-17.00: Dr. John Zimmermann (Potsdam), Eine „Kurzgefaßte Geschichte<br />

der Bundeswehr“ so „spannend wie ein Krimi geschrieben“. Die<br />

politische Führung der Bundeswehr und ihre Vorstellungen von historischer<br />

Ressortforschung - ein Beispiel aus den 1970er Jahren<br />

17.00-18.30: Oberst Dr. Wolfgang Schmidt (Hamburg), Traditionspflege in<br />

der Clausewitz-Kaserne; Führung<br />

19.00-20.30: Abendvortrag: Oberst PD Dr. Matthias Rogg (Dresden), Geschichtspolitische<br />

Implikationen des neuen Militärhistorischen Museums<br />

der Bundeswehr<br />

Anschließend Gelegenheit zu einem gemeinsamen Abendessen<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Freitag, 1. Juni 2012<br />

8.30-9.30: Sebastian Haak, M.A. (Erfurt), Das US-Militär und der Good<br />

War: History in the Best Interest of National Defense<br />

9.30-10.30: André Hertrich, M.A. (Halle-Wittenberg/Tokio), Selbstverteidigungsstreitkräfte<br />

und Geschichtspolitik. Deutungen des Asiatisch-<br />

Pazifischen Krieges im gegenwärtigen japanischen Militär<br />

108


11.00-12.00: Ayhan Bilgin, M.A. (Hannover), Das türkische Militär in der<br />

Geschichtspolitik<br />

12.00-13.00: Patrizia Kern, Mmag. phil. (Heidelberg), Militär und Geschichtspolitik<br />

in der Türkei: Die „Militärnation“ und museale Präsentationen<br />

kriegerischer Gründungsmythen nach 2001<br />

13.00-13:15: Dr. Nina Leonhard (Hamburg), Tagungsresümee<br />

Ende der Tagung gegen 13.15<br />

Im Anschluss an die Tagung findet eine Sitzung des Arbeitskreises „Politik<br />

und Geschichte“ statt. Wir freuen uns über eine Beteiligung der Mitglieder<br />

wie auch der Gäste des Arbeitskreises.<br />

Interessierte sind zur Tagung herzlich eingeladen. Wir freuen uns sehr über<br />

eine breite Beteiligung an der Diskussion. Die Tagung findet in der Führungsakademie<br />

der Bundeswehr, Manteuffelstr. 20 in 22587 Hamburg<br />

statt.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Neuerscheinung: Jahrbuch für Politik und Geschichte<br />

Im Dezember 2011 ist der zweite Band des „Jahrbuchs für Politik und Geschichte“<br />

(JPG) mit dem inhaltlichen Schwerpunkt „Geschichtspolitik und<br />

Extremismus“ erschienen. Im Hinblick auf Geschichtspolitik befassen sich<br />

die einzelnen Beiträge neben einer theorieorientierten Einführung (Samuel.<br />

Salzborn) mit dem deutschen Rechtsextremismus (Gideon Botsch; Michael<br />

Kohlstruck), dem Vergleich zwischen Populismus und Rechtsextremismus<br />

(Karin Priester), einem Blick auf die internationale Bühne (D. J. Mulloy für<br />

die USA; Stefan Peters für Spanien) sowie mit dem Linksextremismus der<br />

RAF (Sabine Bergstermann). Im Aktuellen Forum diskutiert Krzysztof Ruchniewicz<br />

den Stellenwert der Geschichte im deutsch-polnischen Verhältnis<br />

und im Fundstück wird eine Vorlesung John Robert Seeleys von 1896 über<br />

das Verhältnis von Politik und Geschichte präsentiert. Der Forschungsbericht<br />

widmet sich der Geschichtspolitik in Osteuropa (Katarzyna Stoklosa).<br />

Das JPG ist ein offenes Publikationsforum zum gesamten Themenbereich<br />

von Geschichtspolitik und Erinnerungskultur. Ab Band 3 (JPG 2012) können<br />

auch außerhalb des Schwerpunktthemas zu begutachtende Artikel<br />

eingereicht werden. Wer interessiert ist, einen Beitrag aus dem breiten<br />

Feld zur Geschichtspolitik, zur Forschungsdiskussion, über laufende oder<br />

abgeschlossene Projekte oder eine Abhandlung zu theoretischen, empirischen<br />

oder methodischen Fragen für diese neue Rubrik Atelier & Galerie<br />

einzureichen, wende sich bitte an die verantwortlichen Herausgeber/in<br />

Claudia Fröhlich und Harald Schmid.<br />

109


Vorstand & Kontakt des Arbeitskreises:<br />

Dr. Claudia Fröhlich, Claudia.Froehlich@hist.uni-hannover.de<br />

Prof. Dr. Horst-Alfred Heinrich, Horst-Alfred.Heinrich@uni-passau.de<br />

Dr. Harald Schmid, haraldschmid@email.uni-kiel.de<br />

Homepage des AK :<br />

https://www.dvpw.de/gliederung/ak/ak-politik-und-geschichte.html<br />

Der Arbeitskreis ist für DVPW-Mitglieder und Nichtmitglieder ebenso offen<br />

wie für Interessierte anderer Disziplinen. Bei Interesse an der Aufnahme in<br />

den E-Mail-Verteiler des Arbeitskreises bitten wir um eine entsprechende<br />

Nachricht an: pug@dvpw.de.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

110


Arbeitskreis „Politik und Geschlecht“<br />

Aktuelles: Kandidatinnen gesucht<br />

Im Rahmen des DVPW-Kongresses in Tübingen wird Ende September der<br />

neue 11. Sprecherinnenrat (2012-2014) des AK Politik und Geschlecht der<br />

DVPW gewählt. Kandidaturwünsche sollten – inklusive kurzer ca. 1-seitiger<br />

Personenvorstellung und Motivation für die Kandidatur – bis Mitte Juli<br />

2012 beim Sprecherinnenrat gemeldet werden, damit sie im letzten AK-<br />

Rundbrief vor der MV erscheinen können.<br />

Zudem wird eine Nachfolgerin für Alexandra Scheele für den Beirat der<br />

DVPW gesucht, da sie ihr Amt zur nächsten AK-Mitgliederversammlung<br />

Ende September 2012 aufgeben wird. Kandidatinnen senden bitte – ähnlich<br />

wie zur Kandidatur zum AK-Sprecherinnenrat – bis Mitte Juli 2012 eine<br />

Absichtserklärung und Kurzvorstellung an den Sprecherinnenrat.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Veranstaltungen:<br />

Von 12. bis 14. Januar 2012 fand die AK-Tagung „Feministische Kritik und<br />

Widerstand“ im Schloss Rauischholzhausen bei Giessen statt. Die Tagung<br />

stand im Zeichen eines Dialogs zwischen Theorie und Praxis innerhalb feministischer<br />

(Politik-)Wissenschaft und widmete sich daher den Herausforderungen<br />

feministischer Theorie, der Reflektion aktueller Phänomene und<br />

einer Rückbindung an politische Praxen. Der Tagungsbericht „Feministische<br />

Kritik und Widerstand - im Spiegel von Schlössern und Machtverhältnissen“<br />

von Inga Nüthen ist online abrufbar unter http://www.reflectonline.org/publikation/tagungsberichte/tagung-feministische-kritik-undwiderstand.<br />

Die Konferenzbeiträge bilden den Kernbestand eines Sammelbandes<br />

in der AK-Buchreihe beim Verlag Barbara Budrich (geplantes Erscheinungsdatum:<br />

2013).<br />

Folgende AK-Aktivitäten stehen in den nächsten Monaten an: Am 1. Juni<br />

2012, 10:00-18:00 Uhr findet wieder ein ganztägiger Work-in-Progress-<br />

Workshop statt – diesmal am Zentrum für Gender Studies und feministische<br />

Zukunftsforschung der Philipps-Universität Marburg. Der Work-in-<br />

Progress Workshop »Politik und Geschlecht« richtet sich an alle Mitglieder<br />

des AK Politik und Geschlecht und insbesondere an Nachwuchswissenschaftler_innen<br />

des AK, die gerne ihre Forschungsarbeiten vorstellen und<br />

diskutieren wollen. Der Workshop soll ein offenes und anregendes Forum<br />

für die Diskussion unterschiedlicher Themen und Zugänge der feministischen<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong> bieten. Alle Teilnehmenden werden gebeten,<br />

vorab ein Paper zu verschicken. Dieses wird am Workshop selbst knapp<br />

vorgestellt und von einer_m Discussant kommentiert. Detaillierte Programminformationen<br />

finden sich ab Mai 2012 auf der AK-Webseite. Wir<br />

111


freuen uns auf eine rege Teilnahme am Workshop! Kontakt: Dr. Gundula<br />

Ludwig (ludwigg@staff.uni-marburg.de).<br />

Im Rahmen des DVPW-Kongresses vom 24. bis 28. September 2012 in<br />

Tübingen findet am 25. September, 20:00 Uhr ein Empfang für Feminists &<br />

Friends des AK, der Vertreterinnen im STAFF und der Redaktion der Femina<br />

Politica statt, zu dem wir herzlich einladen. Des Weiteren findet am 27.<br />

September (16:00-18:30 Uhr) sowie am 28. September (9:00-12:30 Uhr)<br />

der AK-Workshop „Demokratische Versprechen – Feministische Reflektionen“<br />

statt, gefolgt von der Mitgliederversammlung mit Wahl des neuen<br />

Sprecherinnenrats (12:30-14:30 Uhr). Im Rahmen des AK-Workshops<br />

möchten wir uns in zwei Panels den „Versprechen der Demokratie“ annähern,<br />

indem wir feministische Kritiken und Reflexionen (geschlechter-) demokratischer<br />

Projekte diskutieren und die Potentiale feministischer Theorien<br />

für demokratietheoretische Überlegungen ausleuchten. Nicht zuletzt<br />

sollen so auch vergleichende Perspektiven in Bezug auf radikaldemokratische<br />

Forderungen im Globalen Süden sowie Norden in den Blick genommen<br />

werden können. Für Keynote Vorträge konnten Georgina Waylen, Universität<br />

Sheffield (UK) und Farzana Bari, Quaid-i-Azam Universität Islamabad<br />

(Pakistan) gewonnen werden.<br />

Alle Veranstaltungsinformationen befinden sich auch auf der AK-Webseite<br />

und das detaillierte Programm zum DVPW-Kongress auf der DVPW-<br />

Homepage www.dvpw.de.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Veröffentlichungen:<br />

Folgende Publikationen werden in der Buchreihe „Politik und Geschlecht“<br />

im Verlag Barbara Budrich in Kürze erscheinen:<br />

• Caglar, Gülay/ Castro Varela, Maria do Mar /Schwenken, Helen<br />

(Hrsg.) 2012: Geschlecht - Macht - Klima. Feministische Perspektiven<br />

auf Klima, gesellschaftliche Naturverhältnisse und Gerechtigkeit<br />

• Degener, Ursula 2012: Konvergenz der Geschlechterregime? Rentenreformpolitiken<br />

in Deutschland und Schweden<br />

Des Weiteren hat der aktuelle Sprecherinnenrat die Konditionen für die<br />

Buchreihe „Politik und Geschlecht kompakt“ beim Verlag Barbara Budrich<br />

ausgehandelt. In dieser Reihe sollen grundständische Einführungsbücher<br />

erscheinen, die einen guten Überblick über Teilgebiete der feministischen<br />

bzw. geschlechtssensiblen <strong>Politikwissenschaft</strong> vermitteln und soweit als<br />

möglich auch für feministische Akteur_innen geeignet sind. Bisher sind in<br />

Planung:<br />

• Henninger, Annette 2014: Feministische Wohlfahrtsstaatstheorien<br />

112


• Brabandt, Heike: Gender und Internationale Beziehungen<br />

• Holland-Cunz, Barbara: Gesellschaftliche Naturverhältnisse.<br />

Der AK freut sich über Ideen und Konzepte für weitere Monographien sowie<br />

für kürzere Lehrbücher, die in Teilgebiete der feministischen <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

einführen und in der neuen Serie „Politik und Geschlecht<br />

Kompakt“ erscheinen können. Ansprechpartnerin im Sprecherinnenrat ist<br />

Ina Kerner (ina.kerner@sowi.hu-berlin.de).<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Kontakt zum Sprecherinnenrat:<br />

Dr. Brigitte Bargetz<br />

ICI Berlin (Institute for Cultural Inquiry)<br />

Christinenstraße 18-19, Haus 8, 10119 Berlin<br />

030 / 4737291<br />

brigitte.bargetz@ici-berlin.org oder brigitte.bargetz@univie.ac.at<br />

PD Dr. Andrea Fleschenberg dos Ramos Pinéu<br />

National Institute of Pakistan Studies<br />

Quaid-i-Azam University<br />

Islamabad, 44000, Pakistan<br />

0092 / 3008566026<br />

andrea.fleschenberg@gmail.com<br />

Prof. Dr. Ina Kerner<br />

Institut für Sozialwissenschaften, Philosophische Fakultät III<br />

Humboldt-Universität zu Berlin<br />

Unter den Linden 6, 10099 Berlin<br />

030 / 2093 1531<br />

ina.kerner@sowi.hu-berlin.de<br />

Prof. Dr. Regina Kreide<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Justus-Liebig-Universität Gießen<br />

Karl-Glöckner Str. 21 E, 35394 Gießen<br />

0641 / 992 30 70<br />

regina.kreide@sowi.uni-giessen.de<br />

Dr. Gundula Ludwig<br />

Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung der Philipps-Universität<br />

Marburg<br />

Wilhelm-Röpke-Strasse 6F., 35032 Marburg<br />

06421 / 2824823<br />

ludwigg@staff.uni-marburg.de<br />

113


Arbeitskreis „Politik und Kultur“<br />

Nach der AK-Tagung zum Thema „Staatsansichten – Staatsvisionen“ im<br />

Oktober 2011 an der TU München führt der Arbeitskreis auf dem Tübinger<br />

DVPW-Kongress eine Veranstaltung mit folgendem Programm durch:<br />

Die kulturellen Voraussetzungen von Demokratie<br />

Donnerstag, 27.9.2012, 15:30 – 18:30 h<br />

Samuel Salzborn (Gießen): Voraussetzung für oder Verhinderung von Demokratie?<br />

Ambivalenzen des Kulturbegriffs und des kulturellen Kontextes<br />

von Demokratie<br />

Wolfgang Bergem (Wuppertal): Politische Kulturanthropologie der Bürgerbeteiligung<br />

Antonia Schmid (Potsdam / Wuppertal): Ikonographien der Volksgemeinschaft.<br />

Individuum und Nation im Film der Berliner Republik<br />

Tobias Bevc (Augsburg): Politische Kultur und Öffentlichkeit im Wandel –<br />

das Web 2.0 und seine Folgen<br />

Mitgliederversammlung mit Wahl der SprecherInnen des Arbeitskreises<br />

Sprecher des Arbeitskreises und Kontakt:<br />

apl. Prof. Dr. Wolfgang Bergem<br />

Fachbereich A – <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Bergische Universität Wuppertal, Gaußstr. 20, 42119 Wuppertal<br />

E-Mail: bergem@uni-wuppertal.de<br />

www.fba.uni-wuppertal.de/politikwissenschaft<br />

Prof. Dr. Wilhelm Hofmann<br />

Fachgebiet <strong>Politikwissenschaft</strong> – TUM School of Education<br />

Technische Universität München, Lothstrasse 17, 80335 München<br />

E-mail: wilhelm.hofmann@tum.de<br />

www.polwiss.edu.tum.de<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

114


Der ZIB-Reader<br />

Der ZIB-Reader: „Was die EU im Innersten zusammenhält“<br />

präsentiert zentrale Artikel aus der<br />

Zeitschrift für Internationale Beziehungen (ZIB),<br />

die sich mit Dynamiken politischer Steuerung<br />

im Mehrebenensystem der Europäischen Union<br />

und der Legitimation dieser Steuerungsmechanismen<br />

befassen.<br />

Alle Infos unter: www.nomos-shop.de/12881<br />

Was die EU im Innersten<br />

zusammenhält<br />

Debatten zur Legitimität und Effektivität<br />

supranationalen Regierens<br />

Herausgegeben von Stephan Stetter,<br />

Carlo Masala und Marina Karbowski<br />

2011, 374 S., brosch., 39,– €<br />

ISBN 978-3-8329-5856-5


Arbeitskreis „Politik und Religion“<br />

A. Veröffentlichungen des Arbeitskreises:<br />

Die Ergebnisse der Jahrestagungen und andere einschlägige Studien erscheinen<br />

in der Schriftenreihe „Politik und Religion" des Arbeitskreises, die<br />

im VS-Verlag für Sozialwissenschaften verlegt wird.<br />

Im Erscheinen:<br />

Gert Pickel/Oliver Hidalgo (Hrsg.): Religion und Politik im vereinten<br />

Deutschland, Wiesbaden 2012.<br />

Weitere Publikationen (Auswahl):<br />

Antonius Liedhegener/Ines-Jacqueline Werkner (Hrsg.): Religion zwischen<br />

Zivilgesellschaft und politischem System. Befunde – Positionen – Perspektiven,<br />

Wiesbaden 2011.<br />

Antonius Liedhegener/Ines-Jacqueline Werkner (Hrsg.): Religion, Menschenrechte<br />

und Menschenrechtspolitik, Wiesbaden 2010.<br />

Ines-Jacqueline Werkner/Antonius Liedhegener (Hrsg.): Gerechter Krieg –<br />

Gerechter Frieden. Religionen und friedensethische Legitimationen in aktuellen<br />

militärischen Konflikten, Wiesbaden 2009.<br />

Ines-Jacqueline Werkner/Antonius Liedhegener/Mathias Hildebrandt<br />

(Hrsg.): Religionen und Demokratie. Beiträge zu Genese, Geltung und Wirkung<br />

eines aktuellen politischen Spannungsfeldes, Wiesbaden 2009.<br />

Mathias Hildebrandt/Manfred Brocker (Hrsg.): Der Begriff der Religion.<br />

Interdisziplinäre Perspektiven, Wiesbaden 2008.<br />

Interessierte Autorinnen und Autoren sind eingeladen, Buchmanuskripte<br />

zur Veröffentlichung in dieser Schriftenreihe einzureichen. Die Arbeiten<br />

sollten eine sozialwissenschaftliche Fragestellung verfolgen und thematisch<br />

im Bereich „Politik und Religion“ angesiedelt sein. Weitere Auskünfte<br />

erteilen die Herausgeber der Reihe, Antonius Liedhegener und Ines-<br />

Jacqueline Werkner, oder die zuständige Lektorin des VS-Verlages, Frau<br />

Metzger (verena.metzger@springer.com).<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

B. Tagungen<br />

1. Herzliche Einladung und Programm zur Jahrestagung 2012<br />

Religiöse Gemeinschaften: Global Player in i<br />

der Internationalen Politik?<br />

Ort: Evangelische Akademie Villigst<br />

Termin: 29.6-1.7. 2012<br />

116


Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Programm (Stand 17.2.2012)<br />

Freitag, 29. Juni 2012<br />

14.00 – 14.30 Uhr<br />

Uwe Trittmann (Ev. Akademie Villigst)/PD Dr. Ines-Jacqueline Werkner<br />

(Heidelberg): Begrüßung und Einführung<br />

Panel I: Globalisierung, Global Governance und die Revitalisierung von Re-<br />

R<br />

ligion – Theoretische und normative Aspekte<br />

Moderation: PD Dr. Ines-Jacqueline Werkner (Heidelberg)<br />

14.30 – 15.30 Uhr<br />

Dr. Claudia Baumgart-Ochse (HSFK Frankfurt): Religiöse Akteure im neuen<br />

Weltregieren: Problemverursacher, Adressaten oder Mitgestalter von Global<br />

Governance?<br />

16.00 – 17.00 Uhr<br />

Farhood Badri/Prof. Dr. Helmut Breitmeier (Hagen): Interreligiöser Dialog<br />

und die Einhaltung der globalen Norm der Religionsfreiheit<br />

17.00 – 18.00 Uhr<br />

Dr. Karsten Lehmann (Bayreuth): Die Etablierung religiöser NGOs im Kontext<br />

der UNO. Anfragen aus der Religionswissenschaft<br />

Samstag, 30. Juni 2012<br />

Panel II: Religiöse Akteure in der internationalen Politik (Teil 1)<br />

Moderation: Dr. Oliver Hidalgo (Regensburg)<br />

09.00 – 10.00 Uhr<br />

Dr. Martin Bauschke (Stiftung Weltethos Berlin): Das Weltparlament der<br />

Religionen und das Projekt Weltethos<br />

10.00 – 11.00 Uhr<br />

PD Dr. Mariano Barbato (Cluj-Napoca/Passau): Der Heilige Stuhl in der<br />

postsäkularen Weltgesellschaft: Licht der Welt?<br />

11.30 – 12.30 Uhr<br />

Dr. Johannes Frühbauer (Luzern): Der Jewish World Congress<br />

Panel II: Religiöse Akteure in der internationalen Politik (Teil 2)<br />

Moderation: Prof. Dr. Antonius Liedhegener (Luzern)<br />

14.30 – 15.30 Uhr<br />

U<br />

Dr. Khadija Katja Wöhler-Khalfalla (Trier): Die Instrumentalisierung des Islam<br />

zur Legitimation globaler Machtambitionen – Die Islamische Weltliga<br />

zwischen Muslimbruderschaft und saudischem Wahhabismus<br />

117


16.00 – 17.00 Uhr<br />

Dr. Bettina Gräf (Berlin): Genese, Struktur und Anliegen transnational organisierter<br />

islamischer Institutionen am Beispiel von Yusuf al-Qaradawi und<br />

der International Union for Muslim Scholars (IUMS)<br />

17.00 – 18.00 Uhr<br />

Dr. Günther Gebhardt (Stiftung Weltethos Tübingen): Interreligiöse Zusammenarbeit<br />

in Konfliktsituationen. Die Tätigkeit von „Religionen für den<br />

Frieden“ (RfP)<br />

19.00 Uhr Mitgliederversammlung des Arbeitskreises<br />

Sonntag, 10. Juli 2012<br />

Panel III: Politikfelder internationalen religiösen Engagements<br />

Moderation: Prof. Dr. Gert Pickel (Leipzig)<br />

09.00 – 10.00 Uhr<br />

PD Dr. Ines-Jacqueline Werkner (Heidelberg): Die Kirchen und der gerechte<br />

Frieden<br />

10.00 – 11.00 Uhr<br />

Hendrik Lange (Marburg): Kirchen und der Krieg gegen den Terrorismus<br />

11.30 – 12.30 Uhr<br />

Prof. Dr. Gerhard Kruip (Mainz): Das globale Engagement der katholischen<br />

Kirche (angefragt)<br />

12.30 – 13.30 Uhr<br />

Prof. Dr. Johannes Müller SJ (München): Religion, globale Wirtschafts- und<br />

Armutspolitik (angefragt)<br />

Tagungsende und Rückreise der Teilnehmer<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

2. Herzliche Einladung und Programm zur Kooperationstagung des AK „Politik<br />

und Religion“ mit der Themengruppe „Transkulturell vergleichende Politische<br />

Theorie“ und der Hanns-Seidel-Stiftung<br />

Ort: Bildungszentrum Wildbad Kreuth<br />

Zeit: 18.-20. April 2012<br />

Programm (Stand 17.2.2012)<br />

2)<br />

Mittwoch, 18. April 2012<br />

14.00 – 14.15 Uhr<br />

Dr. Philipp Hildmann (Hanns-Seidel-Stiftung)<br />

Begrüßung<br />

118


Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

14.15 – 14.30 Uhr<br />

Dr. Oliver Hidalgo (Regensburg)/Dr. Holger Zapf (Göttingen)<br />

Einführung<br />

Panel I: Die Demokratie im islamischen Denken<br />

14.30 – 15.30 Uhr<br />

Prof. Dr. Nader Hashemi (Denver): Toward a Democratic Theory for Muslim<br />

Societies<br />

15.30 – 16.15 Uhr<br />

Lino Klevesath (Göttingen): Religious Freedom in Current Political Islam:<br />

The Writings of Rachid al-Ghannoushi and Abu al-'Ala Madi<br />

16.45 – 17.30 Uhr<br />

U<br />

Dr. Holger Zapf (Göttingen): State and Society in Contemporary Arab Political<br />

Discourse<br />

17.30 – 18.15 Uhr<br />

Stephan Kokew (Leipzig): „Toleranz“ und demokratische Kultur. Zeitgenössische<br />

Interpretationen aus dem zwölfschiitischen Islam<br />

Donnerstag, 19. April 2012<br />

Panel II: Transformationsprozesse in der muslimischen Welt<br />

9.00 – 10.00 Uhr<br />

PD Dr. Martin Beck (GIGA Hamburg/KSA Amann): Der Arabische Frühling<br />

und der Westen: Zur Problematik von Demokratie und Islam(ismus) in den<br />

Internationalen Beziehungen.<br />

10.00 – 10.45 Uhr<br />

Nina Guérin (Stuttgart): Der arabische Frühling – Die Inkongruenz von politischer<br />

Kultur und politischer Struktur als Ursache des Umbruchs in Ägypten<br />

und Marokko<br />

11.00 – 11.45 Uhr<br />

Dr. Tonia Schüller (Bonn): Der Wahlsieg islamischer Parteien bei den freien<br />

Wahlen in Tunesien und Ägypten 2011<br />

11.45 – 12.30 Uhr<br />

Cemal Karakas (HSFK Frankfurt): Die Türkei als Leitbild für arabische Demokratien?<br />

Die kemalistische Trinität aus Republikanismus, Nationalismus<br />

und Laizismus sowie der Aufstieg der AKP<br />

119


Panel III: Demokratie und Islam und das Verhältnis zwischen Religion und<br />

Politik<br />

14.30 – 15.15 Uhr<br />

Dr. Oliver Hidalgo (Regensburg): Die “Säkularität” der Demokratie und der<br />

Islam als politisch-theologisches Problem<br />

15.15 – 16.00 Uhr<br />

Dr. Ahmet Cavuldak (Berlin): Die Legitimität der Trennung von Politik und<br />

Religion im Islam am Beispiel der Türkei<br />

16.30 – 17.15 Uhr<br />

Dr. Lukas Wick (Genf): Der moderne Verfassungsstaat aus islamischtheologischer<br />

Perspektive<br />

17.15 – 18.00 Uhr<br />

Dr. Andreas Bock (Augsburg): Islamismus statt Demokratie und Menschenrechte?<br />

John Rawls’ Recht der Völker und die Folgen der Arabellion<br />

Freitag, 20.April 2012<br />

Panel 4: Zwischen Integration und Parallelwelt: der Islam und die Demo-<br />

kratie in der westlichen Welt<br />

9.00-10.00<br />

Uhr<br />

PD Dr. Stefan Luft (Bremen): Skandal und Konflikt? Für ein realistisches<br />

Bild vom Islam in europäischen Städten<br />

10.00 – 10.45 Uhr<br />

Alexander Yendell (Münster): Einstellungen gegenüber dem Islam und dessen<br />

Angehörigen in Westeuropa. Die Bedeutung des politischen und gesellschaftlichen<br />

Kontextes<br />

11.00 – 11.45 Uhr<br />

Frank Schenker (Leipzig): Wiederkehr des Religiösen oder Relabeling von<br />

Ausländerpolitik? Bilder und Sprache in den Debatten um Einbürgerung,<br />

Religionsunterricht und religiöse Symbole in der Schweiz<br />

11.45-12.15 12.15 Uhr Abschlussrunde und Ende der Tagung<br />

Anmeldungen bitte unter hildmann@hss.de (Dr. Philipp Hildmann)<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

3. Panel des AK auf dem DVPW-Kongress 2012 „Die Versprechen der De-D<br />

mokratie“ an der Eberhard Karls Universität Tübingen zum Thema<br />

Freedom, Pluralism, Civil Society: Do the Promises between Democracy<br />

and Religion Still Hold?/ Freiheit, Pluralismus, Zivilgesellschaft: Halten die<br />

Versprechen zwischen Demokratie und Religion noch?<br />

120


Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Datum: 28.9.2012, 9-12.30 Uhr<br />

Ort: siehe Programm des Kongresses<br />

Eines der großen Versprechen der Demokratie ist die Freiheit, seinen eigenen<br />

Glauben oder seine Weltanschauung im Rahmen des demokratischen<br />

Verfassungsstaates allein und gemeinsam in kollektiver und organisierter<br />

Form bekennen und leben zu können. Der weltanschaulich neutrale<br />

Staat schafft den freiheitlichen Rahmen auch und gerade für diese Religionsfreiheit.<br />

Vor allem nach 1945 hat sich in zahlreichen westlichen Demokratien<br />

ein zwar je nach historischen Vorerfahrungen unterschiedliches,<br />

aber im Gegensatz zum 19. Jahrhundert über weite Strecken politisch<br />

nicht mehr wirklich kontroverses Verhältnis zwischen demokratischem<br />

Staat und Religionsgemeinschaften entwickelt.<br />

In vielen etablierten liberalen Demokratien haben Politik und Religion sogar<br />

über die unbestrittenen verfassungsrechtlichen Grundlagen hinaus zu<br />

einem positiven, sich wechselseitig ergänzenden Verhältnis gefunden. Dies<br />

belegen auf der Ebene der politischen Strukturen zahlreiche institutionelle<br />

Beziehungen zwischen dem Staat und den Kirchen der großen christlichen<br />

Konfessionen, wie sie etwa im Gesundheitswesen und in der sozialstaatlichen<br />

Leistungserbringung zu sehen sind. Gleiches gilt für den vorpolitischen<br />

Raum, wenn man auf die wichtige Rolle schaut, die Religionsgemeinschaften<br />

innerhalb der Zivilgesellschaft und für das freiwillige Engagement<br />

der Bürger spielen. Beides ist für den Zusammenhalt von politischen<br />

Gemeinschaften von großer Bedeutung.<br />

Mittlerweile werden diese Selbstverständlichkeiten eines positiven Verhältnisses<br />

zwischen Politik und Religion in der Demokratie aber nicht mehr<br />

ohne Vorbehalt und längst nicht mehr von allen geteilt. Die Säkularisierung<br />

und Individualisierung von Lebensstil und Lebensentwürfen einerseits, die<br />

zunehmende religiöse Pluralisierung demokratischer Gesellschaften auf<br />

beiden Seiten des Atlantiks und insbesondere die Zunahme muslimischer<br />

Bevölkerungsgruppen andererseits machen die alten Sicherheiten fraglich.<br />

Stimmt die überkommene Form der Trennung von Staat und Kirchen/Religionen<br />

heute noch? Halten westliche Demokratien für neue nicht-westliche<br />

Religionsgemeinschaften einen Platz in Politik und Gesellschaft bereit?<br />

Wirkt Religion im öffentlichen Raum nicht sogar kontraproduktiv, weil<br />

kaum lösbare Wertekonflikte forciert werden? Oder braucht es gerade die<br />

religiöse Erinnerung, um in Demokratien die fundamentalen Zukunftsfragen<br />

ethisch angemessen diskutieren zu können? Und wie wichtig ist die Rolle<br />

der Religion für Zivilgesellschaft und Politik wirklich? Wirken sich Religion<br />

und Religionen empirisch nachweisbar auch gegenwärtig positiv auf die<br />

Prozesse der demokratischen Willensbildung und Entscheidungsfindung<br />

121


aus? Generieren religiöse Gruppen und Gemeinschaften „brückenbildendes“<br />

Sozialkapital, das den Zusammenhalt der Gesellschaft und die Funktionsfähigkeit<br />

von Demokratien fördert? Oder binden Religionsgemeinschaften<br />

den Einzelnen an gruppenspezifische Formen des Sozialkapitals,<br />

die Politik und Gesellschaft segmentieren und schlimmstenfalls die Bildung<br />

von Parallelgesellschaften fördern?<br />

Der Arbeitskreis „Politik und Religion“ hat sich entschieden, diesen Fragen<br />

mit seinem Panel auf dem DVPW-Kongress in Tübingen nachzugehen. Für<br />

den Hauptvortrag konnte der angesehene amerikanische Kollege Professor<br />

Corwin Smidt (Calvin College, Grand Rapids MI) gewonnen werden. Corwin<br />

Smidt beschäftigt sich seit geraumer Zeit mit dem Wechselverhältnis von<br />

Religion und Demokratie. Er hat zahlreiche empirische Studien etwa zum<br />

religiösen Sozialkapital und zu Religion und Wahlverhalten in den USA vorgelegt.<br />

Zudem ist er mit den Diskussionen auf beiden Seiten des Atlantiks<br />

bestens vertraut.<br />

Vorbereitet durch zwei Kommentare zum Vortrag von Corwin Smidt soll<br />

das Panel die Möglichkeit bieten, den spezifischen Zusammenhang von<br />

Demokratie und Religion und die darin enthaltenen Versprechen wie möglichen<br />

Gefahren in einer transatlantischen Perspektive breit zu diskutieren.<br />

Das Panel setzt damit ein Thema fort, das der Arbeitskreis in der Jahrestagung<br />

2010 und der Publikation „Religion zwischen Zivilgesellschaft und politischem<br />

System“ (VS Verlag) aufgegriffen hat.<br />

Die Konferenzsprache wird Englisch sein.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

C. Kontaktadressen der Sprecher des Arbeitskreises:<br />

A<br />

Dr. Oliver Hidalgo, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Universität Regensburg,<br />

Universitätsstr. 31, 93040 Regensburg.<br />

Email: oliver.hidalgo@politik.uni-regensburg.de<br />

Prof. Dr. Antonius Liedhegener, Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik<br />

(ZRWP), Universität Luzern, Frohburgstr. 3, Postfach 4466, CH-6002 Luzern,<br />

Schweiz. Email: antonius.liedhegener@unilu.ch<br />

Prof. Dr. Gert Pickel, Universität Leipzig, Professur für Kirchen- und Religionssoziologie,<br />

Otto-Schill-Str. 2, 04155 Leipzig.<br />

Email: pickel@rz.uni-leipzig.de<br />

PD Dr. Ines-Jacqueline Werkner, Institut für Politische Wissenschaft, Ruprecht-Karls-Universität<br />

Heidelberg, Bergheimer Str. 58, 69115 Heidelberg.<br />

Email: werkner@uni-heidelberg.de<br />

122


D. Wichtige Informationen und Hinweise<br />

Der Internetauftritt des Arbeitskreises wurde neu überarbeitet und mit erweiterten<br />

Informationsmöglichkeiten versehen. Sie erreichen die Homepage<br />

unter .<br />

Dort finden Sie aktuelle Hinweise zu den<br />

Publikationen und Tagungen des AK sowie ein Online-Archiv zu früheren<br />

Veranstaltungen.<br />

Interessenten, die in den Arbeitskreis aufgenommen werden möchten,<br />

können ihre Kontaktdaten auf der Homepage unter der Rubrik „Anmelden“<br />

registrieren. Sie erhalten dann zukünftig alle Informationen des Arbeitskreises<br />

per Mail.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

123


Arbeitskreis „Politik, Wissenschaft und Technik“<br />

Geplante Veranstaltungen<br />

(Un-)Sicherheit, (Bio-)Macht und (Cyber-)Kämpfe: Kritische Theoriepers-<br />

pektiven auf Technologien als Ort gesellschaftlicher Auseinanderse<br />

andersetzung<br />

Frühjahrstagung am 23. und 24. März an der TU Hamburg-Haburg. Die<br />

Veranstaltung wird von Tanja Carstensen, Susanne Schultz und Joscha<br />

Wullweber als gemeinsame Tagung des AK „Politik, Wissenschaft und<br />

Technik“ der DVPW mit der Sektion „Wissenschafts- und Technikforschung“<br />

der DGS und der AG „Arbeit-Gender-Technik“ an der TU Hamburg-Harburg<br />

organisiert. Das vollständige Programm findet sich auf der<br />

website http://www.politics-science-technology.org/.<br />

Vom Wirken der Dinge – Fakten und Funktionalitäten in politscher Praxis<br />

und <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Veranstaltung des Arbeitskreis auf dem DVPW Kongress in Tübingen, am<br />

Donnerstag 27. September, von 15-18 Uhr, organisiert von Jan-Peter Voß,<br />

Sonja Palfner, Stefan Kuhlmann. Der vollständige call for papers (mit Frist<br />

bis 31. März 2012) findet sich auf der website http://www.politicsscience-technology.org/.<br />

Die Veranstaltung wirft Fragen auf, die darauf zielen, eine durch „Dinge“<br />

erfolgende Definition und Begrenzung des Raumes zu reflektieren, auf den<br />

sich Politik und <strong>Politikwissenschaft</strong> beziehen können. Mit der Thematisierung<br />

von Dingen und ihrer Wirkung, sowie der Prozesse, in denen Dinglichkeit<br />

konstituiert und hinterfragt wird, möchten wir eine Diskussion dazu<br />

anregen, wo die Grenze der Politik liegt, wie sie gezogen wird – und welche<br />

Rolle die <strong>Politikwissenschaft</strong> dabei hat. Wo und auf welcher Basis akzeptiert<br />

die <strong>Politikwissenschaft</strong> Dinge als Grenze ihres Zuständigkeitsbereichs<br />

(und übernimmt Fakten und Funktionalitäten von anderen Wissenschaften)?<br />

Wie untersucht die <strong>Politikwissenschaft</strong> die Konstitution von Dinglichkeit<br />

und dazu stattfindende Kontroversen in der politischen Praxis (z.B. in<br />

der Gesundheitspolitik, Klimapolitik, Wirtschaftspolitik, Verkehrspolitik, Infrastrukturpolitik<br />

oder Demokratisierungspolitik)? Wie reflektiert die <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

ihre eigene Rolle in der Verdinglichung von Politik selbst,<br />

die sie betreibt, wenn sie Modelle, Theorien und Methoden entwickelt, um<br />

Fakten und Funktionalitäten der Politik selbst zu etablieren (z.B. zur Funktion<br />

politischer Systeme, Modi des Regierens oder Bedingungen der Demokratie)?<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

124


Mitgliederversammlung<br />

Im Anschluss an das o.g. Panel findet auf dem DVPW Kongress am 27.<br />

September, von 18-18.30 Uhr eine Mitgliederversammlung statt, bei der<br />

u.a. die Sprecher/innen des Arbeitskreises neu gewählt werden. In den<br />

letzten drei Jahren haben Sonja Palfner, Stefan Kuhlmann und Jan-Peter<br />

Voß dieses Amt ausgeübt. Die Nominierung und Vorstellung von Kandidat(inn)en<br />

erfolgt vor Ort. Für Fragen zu den mit dem Amt verbundenen<br />

Aufgaben stehen die gegenwärtigen Sprecher(innen) gerne zur Verfügung.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Sprecher/-in des Arbeitskreises:<br />

Prof. Stefan Kuhlmann<br />

University of Twente<br />

Capitool 15, P.O. Box 217<br />

7500 AE Enschede, The Netherlands<br />

Tel. +31 (0) 53 - 489 3353<br />

E-Mail s.kuhlmann@utwente.nl<br />

Dr. Sonja Palfner<br />

Technische Universität Berlin<br />

Zentrum Technik und Gesellschaft<br />

Sekretariat HBS 1<br />

Hardenbergstrasse 16-18<br />

10623 Berlin<br />

E-Mail sonja.palfner@tu-berlin.de<br />

Dr. Jan-Peter Voß<br />

Technische Universität Berlin<br />

Institut für Soziologie/ Zentrum Technik und Gesellschaft<br />

Innovation in Governance Research Group<br />

Hardenbergstraße 16-18<br />

D-10623 Berlin<br />

Tel. +49 (0)30 314 - 25848/ - 28871<br />

Fax +49 (0)30 314 - 22654<br />

E-Mail jan-peter.voss@tu-berlin.de<br />

125


Arbeitskreis „Politische Psychologie“<br />

»Normalungetüme«<br />

Von der Gewaltphantasie zum ›Amoklauf‹<br />

37. Jahrestagung des Arbeitskreises Politische Psychologie (DVPW)<br />

am 5. und 6. Mai 2012 im Sigmund-Freud-Institut<br />

Als im Juli 2011 bekannt wurde, dass Anders Breivik fast eine Tonne Sprengstoff<br />

gezündet und 77 Menschen ermordet hatte, war dies ein Schock –<br />

nicht nur für das als friedlich geltende Norwegen, sondern für die gesamte<br />

›westliche‹ Welt. Jene Form massenhaften Tötens durch Einzeltäter im öffentlichen<br />

Raum, die durch den Begriff ›Amoklauf‹ angedeutet, aber – auch<br />

aufgrund der Verschiedenheit der Phänomene – nur unzureichend beschrieben<br />

ist, hat in der letzten Dekade weltweit zugenommen.<br />

Gewalt erscheint in der öffentlichen Wahrnehmung fast immer als etwas<br />

Fremdes, das in eine friedlich-zivilisierte Welt überraschend ›einbricht‹ – gerade<br />

wenn es um amokartige Gewalt in ›westlichen‹ Gesellschaften geht. Geredet<br />

wird dabei über psychopathische TäterInnen, zerrüttete Familienstrukturen<br />

und soziale Randgruppen, aber kaum über die gesellschaftlichen und<br />

individuellen Konstitutionsbedingungen von Gewalt. Die Psychoanalyse hat<br />

hingegen mit Nachdruck auf die Ubiquität von Gewaltphantasien und mörderischen<br />

Impulsen hingewiesen, die in der Entwicklung jeder/s Einzelnen eine<br />

prominente Rolle spielen. Auch dann, wenn sie einigermaßen sozialverträglich<br />

gehemmt werden, können sie unter bestimmten psychosozialen Bedingungen<br />

nachträglich umgeformt erneut auf Ausdruck und Abfuhr drängen –<br />

insbesondere bei Männern und männlichen Jugendlichen in Form von physischer<br />

Gewalt. Gewalttaten sind in dieser Perspektive nicht das Fremde, das<br />

von außen in die Gesellschaft einbricht, sondern das (un)heimlich Vertraute.<br />

Kritische Gesellschaftstheorien betonen, dass die kapitalistische Vergesellschaftung<br />

auf Gewalt beruht und familiäre wie schulische Sozialisationsprozesse<br />

von gewaltförmigen Macht- und Herrschaftsverhältnissen durchzogen<br />

sind. Es ist ein zentraler Topos einer psychoanalytischen und gesellschaftskritischen<br />

politischen Psychologie, dass die gesellschaftliche Normalität<br />

»Normalungetüme« (Adorno) gebiert, die in Krisenzeiten auchzu den Akten<br />

offener Gewalt fähig sind, die sich in Amokläufen zeigt.<br />

Programm<br />

Samstag, 5. Mai<br />

09:30<br />

– 10:00 Anmeldung zur Tagung<br />

10:00 - 10:15 Begrüßung<br />

10:15 - 11:45 Christine Kirchhoff (Berlin):<br />

Entsetzen über(be)setzen. Vom Todestrieb zum Amoklauf und zurück<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

126


Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

12:00 - 13:30 Rolf Pohl (Hannover):<br />

Paranoide Abwehr-Kampf-Haltung und männliche Adoleszenz – oder: Was<br />

haben Tim Kretschmer (Winnenden) und Anders Breivik (Oslo/Utoya) gemeinsam?<br />

13:30 - 15:00 Mittagspause<br />

15:00 - 16:30 Achim Würker (Reinheim):<br />

Scham und Gewalt in der Schule. Tiefenhermeneutische Überlegungen zum<br />

Thema school shootings<br />

16:30 - 17:00 Kaffeepause<br />

17:00 - 18:30 Nadja Meisterhans (Gießen):<br />

Der Amoklauf als entfremdeter Anerkennungswunsch<br />

Sonntag, 6. Mai<br />

10:00 - 11:30 Sebastian Winter (Bielefeld):<br />

Entwickeln sich School Shootings zur „ethnischen Störung“? Eine sozialisationstheoretische<br />

Betrachtung<br />

11:45 - 13:15 Martin Altmeyer (Frankfurt/ M.):<br />

Gewalt als öffentliche Inszenierung. Zur zeitgenössischen Dynamik des sog.<br />

„Amoklaufs“<br />

13:15 - 13:45 Abschlussdiskussion<br />

Referierende:<br />

Martin Altmeyer, Dr. rer. med. habil., Psychoanalytiker, Frankfurt a.M.<br />

Christine Kirchhoff, Dr. phil., Berlin<br />

Nadja Meisterhans, Dr. phil., Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong> der Justus-<br />

Liebig-Universität Giessen<br />

Rolf Pohl, Prof. Dr., Institut für Soziologie der Leibniz Universität Hannover<br />

Sebastian Winter, Dr. des., Fakultät für Soziologie, Arbeitsbereich Gender,<br />

Universität Bielefeld<br />

Achim Würker, Dr. phil., Dr. rer. Soc., Reinheim<br />

Moderation und Organisation:<br />

Markus Brunner, M.A., Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften,<br />

Wien<br />

Hans-Joachim Busch, Prof. Dr., Sigmund Freud-Institut und FB Gesellschaftswissenschaften,<br />

Goethe-Universität, Frankfurt a. M.<br />

Jan Lohl, Dr. phil, Sigmund-Freud-Institut, Frankfurt a. M.<br />

Tagungsort:<br />

Sigmund-Freud-Institut, Campus Bockenheim der Goethe-Universität, Jügelhaus<br />

(Hauptgebäude), Mertonstraße 17, 60325 Frankfurt am Main. Der Veranstaltungsraum<br />

wird noch bekannt gegeben bzw. ausgeschildert.<br />

127


Anmeldung u. Teilnahmegebühr (bis 30.4.2012)<br />

Standardpreis: Euro 80,-<br />

Studierende: Euro 10,- *Bitte eine Kopie des Studentenausweises beilegen.<br />

Bezahlung<br />

in Bar während der Anmeldung oder per Überweisung (Stichwort „PoPsy“)<br />

Frankfurter Sparkasse, BLZ 500 502 01, Konto-Nr. 7989<br />

Unterkunftsmöglichkeiten<br />

Verkehrsamt Frankfurt am Main - Telefon: 069/21 23 88 00<br />

Öffentliche Verkehrsmittel<br />

U 4, U 6, U 7; Haltestelle „Bockenheimer Warte“<br />

Nähere Informationen<br />

en:<br />

Email: popsy2012@sigmund-freud-institut.de<br />

oder lohl@sigmund-freud-institut.de<br />

Homepage: www.sfi-frankfurt.de/aktuelles.html<br />

Auf dem DVPW-Kongress<br />

wird der Arbeitskreis am Donnerstagnachmittag<br />

eine Sitzung abhalten:<br />

„Inszenierung<br />

Inszenierung, , Desymbolisierung und Protest.<br />

Probleme heutiger Demokratien in politisch<br />

sch-psychologischer Perspektive“<br />

Es sprechen:<br />

Jan Lohl: "'Scheinhaftes inneres Königreich' oder: Das 'Volk' als imaginäre<br />

Gemeinschaft. Psychoanalytische Überlegungen zur Konstitution politischer<br />

Einheitsvorstellungen"<br />

Sebastian Lissner: Wie viel kritische Subjektivität ist in der demokratischen<br />

Massengesellschaft möglich?<br />

Jonas Wollenhaupt: Von der Entfremdung zur „würdigen Wut“. Neue westliche<br />

Protestformen und ihr politisches Subjekt<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Prof. Dr. Hans-Joachim Busch<br />

c/o S. Freud-Institut, Myliusstraße 20, 60323 Frankfurt<br />

Tel. 069/971204-0 (Fax –4), Email: busch@sigmund-freud-institut.de<br />

Prof. Dr. Angelika Ebrecht-Laermann<br />

Email: Ebrechtang@aol.com<br />

128


Arbeitskreis „Soziologie der internationalen Beziehungen“<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Mitgliederversammlung des AK SiB<br />

Der Arbeitskreis Soziologie der internationalen Beziehungen hat im Oktober<br />

2011 bei der Offenen Tagung der DVPW-Sektion Internationale Politik<br />

in München eine Mitgliederversammlung abgehalten. Im Rahmen der Versammlung,<br />

an der rund 30 Mitglieder teilgenommen haben, zogen die<br />

SprecherInnen des AKs zunächst Bilanz über die Arbeit des Arbeitskreises<br />

seit seiner Gründung im Jahre 2007 (zuvor Ad-Hoc Gruppe ‚Ideelle Grundlage<br />

außenpolitischen Handelns’). Auf der Mitgliederversammlung wurde<br />

unter anderem über die Aufgaben der SprecherInnen, die Zielsetzung des<br />

Arbeitskreises sowie über zukünftige Aktivitäten des Arbeitskreises diskutiert.<br />

Im Zuge der Mitgliederversammlung wurde auch per Akklamation ein neuer<br />

Sprecher für den Arbeitskreis ernannt. Prof. Dr. Stephan Stetter, Universität<br />

der Bundeswehr München, hat sein Amt niedergelegt, Dr. Martin Koch,<br />

Universität Bielefeldt wurde als neuer Sprecher gewählt. Dr. Matthias Ekker-Ehrhardt<br />

sowie Dr. Anna Holzscheiter verbleiben nach wie vor im<br />

Sprecherteam.<br />

Panels des AK SiB auf der Offenen Tagung der Sektion Internationale Politik<br />

Auf der Offenen Tagung der DVPW-Sektion Internationale Politik in München<br />

war der AK SiB mit drei Panels und insgesamt 12 Papieren vertreten.<br />

Im Panel ‚Einstellung gegenüber globalen/regionalen Institutionen – eine<br />

Forschungsagenda’ präsentierten Sergiu Ghergina (GESIS, Mannheim);<br />

Klaus Dingwerth/Ina Lehmann/Ellen Reichel/Tobias Weise (Universität<br />

Bremen); Matthias Ecker-Ehrhardt (WZB Berlin) und Henning Schmidtke<br />

(Universität Bremen) ihre Papiere. Auf dem SiB-Panel ‚Dynamiken internationaler<br />

Organisationen: soziologische Perspektiven’ waren Tine Hanrieder<br />

(LMU München); Eva Herschinger und Martin Koch (Universität Bielefeldt);<br />

Philip Liste (Universität Hamburg) und Eric Heine (EUI Florenz) vertreten.<br />

Das dritte Panel – ‚Gemeinschaft, Frieden, Menschenrechte – was bieten<br />

soziologische Perspektiven? – versammelte Beiträge von Jörg Friedrichs<br />

(Oxford University), Simon Koschut (Universität Erlangen), Teresa Koloma<br />

Beck (Universität Marburg) und Andrea Schapper (Universität Hildesheim).<br />

Allgemein zeigte sich an den Beiträgen zu den SiB-Panels auf der Sektionstagung,<br />

dass die Mitglieder des Arbeitskreises vor allem ein Interesse an<br />

konstruktivistischen, insbesondere sprach- und diskursbasierten Ansätzen<br />

und Methodologien vereint. Die Papiere spiegelten dabei auch ein Bild von<br />

129


den internationalen Beziehungen als ‚sozialem Feld’ wider, innerhalb dessen<br />

der Einfluss institutionalisierter Praktiken und Diskurse auf das Handeln<br />

einer Vielzahl an Akteuren im Vordergrund der Analyse steht. Auch<br />

normative Fragen, vor allem die Frage nach der Legitimität internationalen<br />

Regierens und nach den Prozessen und Mechanismen über die Regieren<br />

legitimiert werden kann, wurden von etlichen Papieren thematisiert.<br />

Ankündigungen<br />

Der AK SiB wird am 1./2. Juni 2012 in Berlin eine Arbeitstagung zum Thema<br />

‚Konstruktivistischer Mehrwert jenseits des konstruktivistischen Mainstreams?’<br />

durchführen. Im Mittelpunkt der Arbeitstagung sollen Diskussionen<br />

über die spezifische Forschungsperspektive des Arbeitskreises stehen.<br />

Die Wurzeln des AK SiB liegen in einer frühen Phase konstruktivistischen<br />

Mainstreamings, in der das in den deutschen IB vielfach geteilte Bedürfnis<br />

nach einer soziologisch inspirierten Analyse von Deutungs- bzw.<br />

Konstitutionsprozessen im weitesten Sinne zur Gründung der Ad-hoc-<br />

Gruppe "Ideelle Grundlagen außenpolitischen Handelns" (IGAPHA) führte.<br />

Die theoretischen und methodischen Herausforderungen konstruktivistischer<br />

Analysen haben schnell zu einer Ausdifferenzierung dieser Bewegung<br />

geführt, die sukzessive die Konturen eines diskursiv integrierten<br />

„Forschungsprogramms" verloren hat. Wichtige Impulse insbesondere aus<br />

der Soziologie, aber auch der Philosophie und Linguistik haben zu einer<br />

Vielzahl von mehr oder weniger radikalen Absetzbewegungen vom konstruktivistischen<br />

Mainstream a la Wendt, Finnemore und Katzenstein geführt.<br />

Diese Bewegungen bezeichnen sich häufig zwar selbst kaum mehr<br />

als „konstruktivistisch", zielen jedoch zumeist nach wie vor auf das selbe<br />

Erkenntnisinteresse, nämlich die wechselseitige Bedingtheit von (sowohl<br />

materiellen als auch immateriellen) Strukturen und Akteuren verständlich<br />

zu machen.<br />

Ob poststrukturalistisch inspirierte Analysen von Diskursen und Gouvernementalität,<br />

pragmatische Studien zur alltäglichen Produktion von Handlungswissen,<br />

eine phänomenologische Rekonstruktion von Intentionalität,<br />

selbst systemtheoretische Analysen von Weltgesellschaft: Das erklärte Ziel<br />

vieler Studien jenseits des konstruktivistischen Mainstream bleibt es, den<br />

durch den Konstruktivismus formulierten – und disziplinär etablierten –<br />

Anspruch „endlich" empirisch einzulösen. Und dies konsequenter als der<br />

durch den Brückenschlag zum positivistischen Wissenschaftsverständnis<br />

vermeintlich „verwässerten" Mainstream selbst. Doch welche „konstruktivistischen"<br />

Mehrwert produzieren solche „post-konstruktivistischen" Gegenentwürfe?<br />

Wie lassen sich aus einer post-konstruktivistischen Perspektive<br />

bestehende Forschungslücken schließen? Auf das Akteur-Struktur-<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

130


Verhältnis gemünzt: Wie produzieren Akteure für die IB relevante(s) Wissen,<br />

Normen, Diskurse und Ordnungen? Wie produzieren solche Strukturen<br />

für IB relevante Akteure wie Staaten, NGOs, Medien, Flüchtlinge usw.?<br />

Lassen sich hier generalisierbare Mechanismen beschreiben und wenn ja,<br />

welche? Inwiefern wird durch „post-konstruktivistische" Arbeiten selbst eine<br />

Forschungsperspektive beschrieben?<br />

Ziel der Arbeitstagung ist, gemeinsam Antworten auf diese Fragen zu suchen<br />

und den „konstruktivistischen Mehrwert jenseits des konstruktivistischen<br />

Mainstreams" zu bestimmen. Alle Mitglieder des AK SiB (und solche<br />

die es werden wollen) sind herzlich eingeladen ihre aktuellen Arbeiten zur<br />

Diskussion vorzuschlagen. Wir bitten (a) um Titel plus aussagefähiges Abstract<br />

und (b) um eine kurze Begründung, inwiefern sich das Papier als<br />

„konstruktivistisch" verstehen lässt bzw. wo das Mehr an Erkenntnis aus<br />

konstruktivistischer Warte (im Sinne eines produktiven Akteur-Struktur-<br />

Verhältnisses bzw. generalisierungsfähiger Mechanismen) liegt.<br />

Einreichungen werden erbeten an ecker@wzb.eu.<br />

Deadline ist der 31.3.2012.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

DVPW-Kongress in Tübingen<br />

Außerdem ist für den DVPW-Kongress in Tübingen im September 2012 ein<br />

gemeinsames Panel der Arbeitskreise ‚Gewaltordnungen’ und ‚Soziologie<br />

der internationalen Beziehungen’ geplant. Hier sollen asymmetrische politische<br />

Konflikte in der Weltgesellschaft mit den Begriffen Herrschaft und<br />

Widerstand diskutiert werden. Das Panel zielt auf eine Debatte darüber,<br />

inwiefern sozialtheoretische Ansätze den Blick für antagonistische Auseinandersetzungen<br />

schärfen können, welche Auswirkungen gegenwärtige<br />

Konflikte um legitime Herrschaft und politische Repräsentation haben,<br />

welche historischen Kontinuitäten zu beobachten sind, und wie diese Phänomene<br />

theoretisch zu fassen sind.<br />

Mit dem Begriffspaar Widerstand und Herrschaft wird der Blick nicht nur<br />

auf die integrierenden Dynamiken sozialer Ordnungen, sondern auch auf<br />

Momente der Desintegration gelenkt. Denn Prozesse der Herstellung und<br />

Aufrechterhaltung von Herrschaft erzeugen nicht nur Dynamiken der Integration<br />

und Inklusion, sondern auch der Exklusion. Im Panel sollen daher<br />

unterschiedliche Akteure bzw. Akteurskonstellationen adressiert werden,<br />

von staatlichen und institutionell verfassten Akteuren bis hin zu subalternen<br />

und bisweilen nur lose organisierten Gruppen. Gerade letztgenannte<br />

haben bestehende Herrschaftsordnung im nationalen Rahmen oft erfolgreich<br />

und nicht selten gewaltförmig in Frage gestellt und dadurch einen<br />

Systemwechsel initiiert – man denke hier etwa an die sog. Arabellion.<br />

131


Anschließend an Debatten über Globalisierung und Weltgesellschaft sowie<br />

über Kompetenzverschiebungen vom Nationalstaat auf internationale und<br />

transnationale Ebenen, werden im Panel Konflikte zwischen asymmetrischen<br />

Gruppen, Organisationen und Staaten in Strukturen des globalen<br />

Regierens analysiert. Dazu nimmt das Panel Herrschaftskonflikte und Widerstandsbewegungen<br />

in der Weltgesellschaft in den Blick, die gerade<br />

nicht losgelöst von dieser betrachtet werden können. Wir laden daher Papiere<br />

ein, die sich auf Strukturen des internationalen Regierens beziehen,<br />

die Konflikte zwischen inter- und transnationalen Herrschafts- und Widerstandsakteuren<br />

untersuchen, und/oder die weltgesellschaftlichen Dimensionen<br />

von Herrschaftskonflikten innerhalb von Staaten und Regionen analysieren.<br />

Erwünscht sind insbesondere Beiträge zu folgenden Themen und Fragen:<br />

Ob und inwiefern lassen sich Interdependenzen zwischen prominenten<br />

Herrschaftskonflikten der jüngeren Vergangenheit (wie etwa die Arabellion,<br />

Proteste im Kontext von Wirtschafts- und Eurokrise, Bürgerkriege und militärische<br />

Interventionen, ‚War on Terror’) beobachten? Handelt es sich um<br />

regionale Partikularitäten oder Phänomene eines interdependenten politischen<br />

Raums? Können Theorien der Internationalen Beziehungen diese<br />

Herrschaftskonflikte überhaupt adäquat erfassen? Welchen Mehrwert haben<br />

sozialtheoretische Importe, um Lücken im etablierten Theoriekanon<br />

des Fachs zu füllen? Ferner sind Beiträge eingeladen, die sich mit der Rolle<br />

von Gewalt, mit den materiellen Aspekten politischer Ordnung und ihrer Infragestellung,<br />

oder aber mit den symbolischen und (de-)legitimierenden<br />

Praktiken im Konflikt zwischen Widerstand und Herrschaft in der Weltgesellschaft<br />

auseinandersetzen. Auch transnationale Interdependenzen zwischen<br />

Akteuren und deren Auswirkung auf Konfliktverläufe sind von Interesse.<br />

Eingeladen sind ebenso Papiere zu grenzüberschreitenden Austauschprozessen<br />

über politische Programmatiken, Ideologien und Diskurse<br />

als Teil von asymmetrischen Konflikten. Dabei ist etwa an die Demokratie<br />

als weltgesellschaftliches Leitbild und umkämpftes Konzept zu denken. Die<br />

genannten Themen sind als Anregung, nicht aber als Einschränkung zu<br />

verstehen.<br />

Abstracts zu Beiträgen, die sich aus empirischer und/oder theoretischer<br />

Perspektive mit „Widerstand und Herrschaft in der Weltgesellschaft“ beschäftigen,<br />

sollten bis zum 16.3.2012 an post@gewaltordnungen.de oder<br />

martin.koch@uni-bielefeld.de geschickt werden. Eingeladen sind Beiträge<br />

sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache. Das Panel findet am<br />

27. September von 9 - 12.30 Uhr und 15.30 - 18.30 Uhr statt.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

132


Arbeitskreis „Umweltpolitik / Global Change“<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

1) Global Environmental Governance Today – Green Economy or Neoliberal<br />

Environmentalism?<br />

ism?<br />

Call for Papers<br />

Panel des AK Umweltpolitik / Global Change auf dem DVPW-Kongress 2012<br />

in Tübingen<br />

Donnerstag, 27.09.2012, 15.30 bis 18.00 Uhr<br />

Moderation: Dr. Fariborz Zelli, Lund University<br />

Diskutant: Prof. Dr. Ulrich Brand, Universität Wien<br />

Kernfelder globaler Umweltpolitik wie Klimawandel, Biodiversität oder nachhaltige<br />

Ressourcennutzung werden in den letzten Jahren zunehmend von einem<br />

Diskurs bestimmt, der mit Schlagworten wie ‚green economy‘, ‚green<br />

new deal‘ oder ‚green growth‘ belegt wird. Den vorläufigen Höhepunkt dieser<br />

Entwicklung stellt die Rio+20-Konferenz der Vereinten Nationen im Juni dieses<br />

Jahres dar: ‚green economy’ prägt als eines von zwei Hauptthemen den<br />

Vorbereitungsprozess und die Agenda der Jubiläumskonferenz. Auch jenseits<br />

der größeren multilateralen Arenen manifestiert sich dieser Trend, z.B. in<br />

G20-Beschlüssen oder der deutlichen Zunahme plurilateraler Technologie-<br />

Partnerschaften. Die Wissenschaft zeichnet in verschiedenen Disziplinen<br />

diese Entwicklung thematisch und institutionell nach, etwa mit der Gründung<br />

des Global Green Growth Institute.<br />

Doch was bedeuten ‚green growth‘ oder ‚green economy‘? Zwar besteht eine<br />

gewisse Einigkeit über das Ziel, in der nahen Zukunft Volkswirtschaften<br />

umweltverträglicher zu gestalten und grüne Wirtschaftszweige stärker zu<br />

fördern. Doch trotz des Booms solcher Begriffe sind Politik und Wissenschaft<br />

bisher ein durchdachtes Gesamtkonzept schuldig geblieben. Vielmehr wird<br />

je nach Betrachtungsweise pragmatisch auf einzelne Instrumentarien abgehoben,<br />

zum Beispiel angemessene politische Rahmenbedingungen, Innovation<br />

und erleichterter Transfer von Technologien, Marktmechanismen (z. B.<br />

Emissionshandel) oder Inwertsetzung ökologischer Ressourcen und Dienstleistungen.<br />

Kritische Analysen sehen in einer Konzentration auf solche Instrumentarien<br />

die Gefahr, dass globale Umweltpolitik durch streng marktwirtschaftliche,<br />

handelsliberale und effizienzorientierte Maximen unterwandert wird – eine<br />

Ökonomisierung auf Kosten von Gerechtigkeitsaspekten und den damit z. T.<br />

verbundenen regulativen und redistributiven Ansätzen. Hinter dem euphemistischen<br />

Schlagwort ‚green economy‘ verbirgt sich für solche Kritiker die<br />

133


dominante Norm eines ‚neoliberal environmentalism‘ (u.a. Bernstein 2002;<br />

Eckersley 2009; Okereke 2007).<br />

Das Panel will diese aktuelle und kontroverse Debatte beleuchten, Experten<br />

hierzu zusammenbringen und den Beitrag der <strong>Politikwissenschaft</strong> herausarbeiten.<br />

Dies gilt sowohl für die Verortung in der breiteren empirischen Forschung<br />

zu globaler Umweltpolitik als auch für den potenziellen Mehrwert<br />

verschiedener IB- und IPÖ-theoretischer Ansätze bei der Analyse des ‚green<br />

economy‘-Diskurses. Vor diesem Hintergrund sind mögliche Fragestellungen<br />

für das Panel:<br />

- Wer spricht von ‚green growth‘, ‚green new deal‘ oder ‚green economy‘ in<br />

welchem Sinn?<br />

- Welche Chancen und Herausforderungen stellt ‚green economy‘ für die<br />

institutionelle Architektur globaler Umweltpolitik?<br />

- Welche Erkenntnisfortschritte kann die Anwendung verschiedener Theorien<br />

bieten?<br />

Die Sprecher des Arbeitskreises ‚Umweltpolitik / Global Change‘ laden zur<br />

Einreichung von Abstracts (300 Wörter max.) zu diesen und verwandten empirischen<br />

oder theoretischen Fragestellungen ein. Bitte senden Sie Ihren Abstract<br />

bis spätestens 23. März 2012 an fariborz.zelli@svet.lu.se,<br />

pbusch@uni-potsdam.de und philipp.pattberg@ivm.vu.nl. Sie werden Anfang<br />

April benachrichtigt. Das Papier (in deutscher oder englischer Sprache)<br />

muss bis zum 31. August 2012 vorliegen.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

2) Mitgliederversammlung des AK Umweltpolitik / Global Change auf dem<br />

DVPW-Kongress 2012 in TübingenT<br />

Donnerstag, 27.09.2012, im Anschluss an das Panel, 15:30-18:00<br />

3) Kontaktinformationen und Möglichkeiten en der Mitwirkung im Arbeitskreis<br />

Umweltpolitik/Global Change:<br />

Webseite<br />

www.environmental-policy.de: Hier sind Informationen zu den Veranstaltungen<br />

des Arbeitskreises zu finden, insbesondere zu den seit 2001 jährlich<br />

durchgeführten „Berlin/Amsterdam Conferences on the Human Dimension<br />

on Global Environmental Change“. Weiterhin können Publikationen heruntergeladen<br />

werden, die aus den Aktivitäten des Arbeitskreises entstanden<br />

sind, sowie die neue Preprint Reihe „Online Journal Environmental Policy<br />

Studies“. Schließlich sind Kontaktinformationen zum Sprecherkreis, der<br />

Email Liste und Links zu Institutionen vorhanden, die für die umweltpolitikwissenschaftliche<br />

Forschung bedeutend sind.<br />

134


E-Mail Liste<br />

Die Email Liste ist offen für alle, die an der Diskussion von politikwissenschaftlichen<br />

Fragestellungen mit Umweltbezug interessiert sind. Die Liste<br />

hat ca. 370 Teilnehmer. Über die Liste werden überwiegend Informationen<br />

zu Veranstaltungen, neue Veröffentlichungen, Lehrangebote und Stellenangebote<br />

verschickt.<br />

Für Nachrichten an die Liste verwenden Sie bitte folgende Adresse:<br />

ak-umwelt@lists.fu-berlin.de<br />

Das Archiv kann über https://lists.fu-berlin.de/listinfo/ak-umwelt abgerufen<br />

werden.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Online Journal Environmental Policy Studies (OJEPS)<br />

Die Publikationsreihe geht zurück auf eine Initiative des Arbeitskreises Umweltpolitik/Global<br />

Change in der DVPW. Die Aufsätze werden anonym begutachtet<br />

und, wenn angenommen, online auf der Webseite des Arbeitskreises<br />

www.environmental-policy.de veröffentlicht. Die Begutachtung erfolgt durch<br />

Autoren, die bereits in der Reihe veröffentlicht haben. Den Autoren verbleibt<br />

das vollständige Copyright über ihren Beitrag, so dass weitere Verwertungen<br />

in anderen Fachzeitschriften möglich sind. Die Sprecher des Arbeitskreises<br />

(Per-Olof Busch, Philipp Pattberg und Fariborz Zelli) sind Herausgeber der<br />

Reihe.<br />

Die Publikationsreihe verfolgt zwei grundlegende Ziele:<br />

1. Sie soll <strong>Politikwissenschaft</strong>lern aus dem In- und Ausland, die im Bereich<br />

der Umweltpolitik forschen, die Möglichkeit bieten, aktuelle Ergebnisse aus<br />

ihrer Forschung zeitnah zu veröffentlichen und sie einem breiten nationalen<br />

und internationalen Fachpublikum zugänglich zu machen.<br />

2. Sie soll den Beitrag neuerer Forschungen im Bereich der Umweltpolitik<br />

zur Gesamtdisziplin und/oder Teildisziplinen der <strong>Politikwissenschaft</strong> – insbesondere<br />

Internationale Beziehungen, Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>, Politische<br />

Theorie und Ideengeschichte, Politik und Ökonomie, Politische Soziologie,<br />

Staatslehre und Politische Verwaltung, Politische Steuerung, Handlungs-<br />

und Entscheidungstheorien – verdeutlichen und dazu beitragen, die<br />

Ergebnisse der Umweltpolitikforschung mit deren Debatten zu verknüpfen.<br />

Beiträge sind jederzeit in deutscher oder englischer Sprache willkommen.<br />

Die Veröffentlichung wird über E-Mail-Listen beworben. Weitere Informationen<br />

sind auf der Webseite www.environmental-policy.de verfügbar.<br />

135


Kontakt zu den Sprechern:<br />

Dr. Philipp Pattberg<br />

Institute for Environmental Studies (IVM)<br />

Vrije Universiteit<br />

De Boelelaan 1087<br />

1081 HV Amsterdam<br />

The Netherlands<br />

E-mail: Philipp.Pattberg@vu.nl<br />

Dr. Per-Olof Busch<br />

Universität Potsdam<br />

Wirtschafts- & Sozialwissenschaftliche Fakultät<br />

Karl-Marx-Straße 67<br />

14482 Potsdam<br />

0331 977 4673<br />

E-Mail: pbusch@uni-potsdam.de<br />

Dr. Fariborz Zelli<br />

Lund University<br />

Biskopsgatan 1<br />

22362 LUND<br />

0041 46-2220158<br />

Fariborz.Zelli@svet.lu.se<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

136


Arbeitskreis „Vergleichende Diktatur- und Extremismusforschung“<br />

Im September 2012 wird sich der AK am 25. Kongress der DVPW vom 24.<br />

bis 28. September 2012 in Tübingen mit Panels beteiligen.<br />

Thema:<br />

Entwicklung, Wohlfahrt, Autokratie? Autokratien, ökonomische Performanz<br />

und die Versprechen der Demokratie<br />

Termine:<br />

Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />

Freitag, 28.9.12, 9 – 12.30 Uhr<br />

Nähere Informationen folgen im April 2012 über die Homepage des AK:<br />

http://www.uni-bonn.de/~lmiliop/dvpw-extremismus/<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Im Bereich der Extremismusforschung ist zudem für Herbst 2012 ein<br />

Workshop in Bonn geplant zum Thema:<br />

Vergleichende Extremismusforschung –<br />

Stand und Perspektiven<br />

Als Unterthemen sind geplant:<br />

• Linksextremismus in Bewegung? Entwicklungen und Perspektiven im<br />

Zuge der europäischen Staatsschuldenkrise<br />

• Rechts- und Linksterrorismus im Vergleich<br />

• Homegrown Terrorism im Vergleich<br />

• Islamistische Ideologien als Erscheinungsformen ,politischer Religion'<br />

Nähere Informationen folgen im April 2012 über die Homepage des AK:<br />

http://www.uni-bonn.de/~lmiliop/dvpw-extremismus/<br />

Vorschläge (maximal zweiseitige Abstracts) schicken Sie bitte bis 30. Juni<br />

2012 an: Dr. Lazaros Miliopoulos (miliopoulos@uni-bonn.de)<br />

Kontakt zu den Sprechern:<br />

Dr. Rolf Frankenberger<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Eberhard-Karls-Universität Tübingen<br />

Melanchthonstr. 36, Zimmer 019<br />

72074 Tübingen<br />

Tel. 07071-2974998<br />

e-mail: rolf.frankenberger@uni-tübingen.de<br />

137


Dr. Steffen Kailitz<br />

Hannah-Arendt-Institut<br />

Technische Universität Dresden<br />

01062 Dresden<br />

Tel. (0351) 46334390<br />

e-mail: kailitz@hait.tu-dresden.de<br />

Dr. Lazaros Miliopoulos<br />

Görres-Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaften<br />

Institut für Pol. Wissenschaft und Soziologie, Universität Bonn<br />

Lennéstr. 27<br />

53113 Bonn<br />

Tel. (0228) 73-7452<br />

e-mail: miliopoulos@uni-bonn.de<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

138


Arbeitskreis „Vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung“<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Der Arbeitskreis „Vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung“ ist mit zwei Pa-<br />

P<br />

nels beim Weltkongress der IPSA vom 9—12<br />

9<br />

Juli 2012 in Madrid vertreten.<br />

ten.<br />

Der Arbeitskreis „Vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung“ ist im vergangenen<br />

Jahr eine Kooperation mit dem Research Chair 39: ‚Welfare States<br />

and Developing Countries‘ der ‚International Political Science Association‘<br />

(IPSA) eingegangen und im Zuge dieser Kooperation organisieren unser Arbeitskreis<br />

und RC 39 zwei Panels auf dem Weltkongress der IPSA im Juli dieses<br />

Jahres. Mit dem Thema „Inequalities in developed and developing welfa-<br />

re states“<br />

s<br />

wird ein in der Wohlfahrtsstaatsforschung bislang noch wenig bearbeiteter<br />

Fokus auf die sich entwickelnden Wohlfahrtsstaaten im Vergleich<br />

zu den bereits etablierten Wohlfahrsstaaten eingenommen. Dazu werden die<br />

Einflüsse der Wirtschaftskrise auf den demokratisch politischen Prozess untersucht,<br />

indem u.a. die Entwicklung von Armutsraten, Einkommensverteilung<br />

und die redistributiven Effekte der Wohlfahrts- und Steuersysteme analysiert<br />

werden. Zentrale Fragen richten sich auf eine mögliche Verbindung<br />

zwischen sozialer Ungleichheit, Armut und politischer Partizipation.<br />

Das zweite Thema: “Towards a New Role of the Welfare State? Between the<br />

Rule Maker and the Rule Taker” wird in Madrid mit einem international zusammengesetzten<br />

Kreis von Referenten diskutiert. Ziel des genannten Panels<br />

ist es, typische Wandlungsprozesse von Institutionen zu beschreiben<br />

und besondere Akteurskonstellationen als Triebfeder von Veränderungen in<br />

den Blick zu nehmen. Dabei soll die klassische top-down-Perspektive der Institutionenbildung<br />

aufgelöst werden: Neben den Rule Makern in der Politik<br />

werden zunehmend auch die Rule Taker, d.h. die Adressaten des Wohlfahrtsstaates,<br />

die Leistungsbezieher aber auch die administrative Verwaltung<br />

in den Blick genommen und in Bezug auf ihren Beitrag zur Dynamisierung<br />

der Sozialpolitik analysiert.<br />

Für die Vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung bedeutet dies, dass es<br />

notwendig ist, neben den Vergleich von Strukturmerkmalen auch den Vergleich<br />

von Wandlungsprozessen zu stellen und zu fragen, wie sich verschiedene<br />

Wohlfahrtsregime typischerweise verändern. Die Betrachtung der<br />

Pfadabhängigkeit wird so erweitert zu einer Typisierung von Pfadverläufen, in<br />

verschiedenen Ländern oder Feldern wiederkehrende Wege zur sozialpolitischen<br />

Reform.<br />

139


Auf einem Panel des DVPW-Kongresses<br />

in Tübingen wird das auf dem Weltkongress<br />

in internationaler Besetzung diskutierte Thema: „Vom Regime zum<br />

Prozess: Der Wandel der Wohlfahrtsstaaten staaten zwischen Rule Maker und Rule<br />

Taker“ erneut aufgenommen und am 28. September 2012 anhand von Beiträgen<br />

aus der deutschsprachigen Scientific Community bearbeitet.<br />

Eine Evaluation der Beiträge soll unterschiedliche Perspektiven der Forschung<br />

deutlich machen.<br />

Nach der Panelveranstaltung sollen der Stand der Aktivitäten und zukünftige<br />

Pläne für die Arbeit des Arbeitskreises mit allen Interessierten diskutiert<br />

werden.<br />

Zu den Veranstaltungen laden stellvertretend für den AK „Vergleichende<br />

Wohlfahrtsstaatsforschung“ ein:<br />

Dr. Irene Dingeldey, Institut Arbeit und Wirtschaft, Universität Bremen,<br />

dingeldey@iaw.uni-bremen.de<br />

Dr. Christian Lammert, John F. Kennedy Institut, FU Berlin,<br />

christian.lammert@fu-berlin.de<br />

Dr. Sascha Münnich, Max Planck-Institut für Gesellschaftsforschung Köln,<br />

sm@mpifg.de<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

140


VIII. Berichte der Themengruppen<br />

Themengruppe „Konstruktivistische Theorien der Politik“<br />

A. Bericht Gründungstagung<br />

Am 9. und 10. Februar 2012 fand an der Universität Duisburg-Essen die<br />

Gründungstagung der von Prof. Dr. Renate Martinsen gegründeten Themengruppe<br />

unter dem Titel „Spurensuche – Konstruktivistische Analyse-<br />

ansätze und politische Theorie“ mit über 30 TeilnehmerInnen am Campus<br />

Duisburg statt.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

1. Programmatischer Steckbrief<br />

Unter dem Sammelbegriff „Konstruktivismus“ lässt sich eine lange ideengeschichtliche<br />

Tradition an Vorläufertheorien identifizieren, die bis zu den<br />

Skeptikern im dritten Jahrhundert vor unserer Zeit zurückreicht. Der Ausgangspunkt<br />

für das gegenwärtige Interesse liegt indes im Jahr 1970 – als<br />

Gründungsdokument gilt ein Aufsatz des chilenischen Biologen Humberto<br />

Maturana mit dem Schlüsselsatz: Alles was gesagt wird, wird von einem Beobachter<br />

gesagt. Damit wird die tradierte Vorstellung zurückgewiesen, dass<br />

Erkenntnisakte die externe Realität widerspiegeln und es einen archimedischen<br />

Punkt gibt, von dem aus die Welt gedanklich erfasst werden<br />

kann. Erkenntnisprozesse bilden die Realität nicht einfach ab, sondern sind<br />

vielmehr aktiv an ihrer Erzeugung beteiligt.<br />

Konstruktivistische Ansätze haben seither in den Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften<br />

Fuß gefasst und einen constructivistic turn eingeleitet.<br />

Auch Politik ist im Rahmen eines solchen Deutungshorizontes, der die<br />

Aufmerksamkeit auf differierende Wirklichkeitskonstruktionen lenkt, nur<br />

noch eine mögliche Weise der Selbstbeschreibung von Gesellschaft neben<br />

anderen. Daraus erwächst nicht nur eine besondere Verantwortung für die<br />

politische Selbstbeschreibung der Gesellschaft – es bedarf darüber hinaus<br />

der Reflexionen über den eigenen erkenntnistheoretischen Standpunkt sowie<br />

über den gesellschaftlichen Ort, von dem aus ein politischer Phänomenbereich<br />

beobachtet und beschrieben wird.<br />

2. Das Programm der Gründungstagung<br />

Donnerstag, 09.02.2012<br />

Sichtung des konstruktivistischen Terrains<br />

13:00 – 13:30 Uhr: Prof. Dr. Renate Martinsen (Duisburg-Essen)<br />

Konstruktivistische Analyseansätze und Politische Theorie<br />

141


13:30 – 14:30 Uhr: Prof. Dr. Wilhelm Hofmann (München)<br />

Politische Ideologien: Konstruktion in praktischer Absicht<br />

14.45 – 15.45 Uhr: Thorsten Schlee (Duisburg-Essen)<br />

Ist die Wahrheit dem Menschen zumutbar?<br />

15:45 Uhr: Kaffeepause<br />

16:15 – 17:15 Uhr: Dr. Jörn Knobloch (Potsdam)<br />

Konstruktivistische und konstruktive Politische Theorie<br />

17:30 – 18:30 Uhr: Tatjana Jackel (Duisburg-Essen / St. Andrews)<br />

Die Funktion des Konstruktivismus in der paradoxalen Welt der Wissenschaft<br />

18:45 – 19:15 Uhr: Mitgliederversammlung der Themengruppe<br />

20:00 Uhr: Gemeinsames Abendessen<br />

Freitag, 10.02.2012<br />

Exemplarische Vertreter konstruktivistischer Politiktheorien<br />

Moderation: Dr. Matthias Lemke (Duisburg-Essen)<br />

09:00 – 10:00 Uhr: Dr. Tobias Peter (Freiburg / Wittenberg)<br />

Grenzen der Politik und Entgrenzung des Politischen bei Luhmann<br />

10:15 – 11:15 Uhr: Prof. Dr. Hans-Martin Schönherr-Mann (München)<br />

Foucaults Governementalität in konstruktivistischer Perspektive<br />

11:30 – 12:30 Uhr: Benjamin Wilhelm (Erfurt)<br />

Auf den Spuren Jacques Derridas:<br />

Politische Theorie als textuale Konstruktion<br />

12:30 Uhr: Mittagspause<br />

Theorie als Praxis – Konstruktivistische Fallstudien<br />

Moderation: Ingmar Hagemann (Duisburg-Essen)<br />

13:30 – 14:30 Uhr: Floris Biskamp (Gießen)<br />

Der konstruierte Terrorist<br />

14:30 – 15:30 Uhr: Wolfgang König (Landau)<br />

Wirklichkeitsprüfungen in deliberativen Governance Arenen<br />

15:30 Uhr: Kaffeepause<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

142


16:00 –17:30 Uhr: Podiumsdiskussion:<br />

Probleme und Chancen einer konstruktivistischen Öffnung<br />

der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

senschaft<br />

DiskutandInnen:<br />

Benjamin Herborth (Groningen)<br />

Dr. Isabel Kusche (Osnabrück)<br />

Dr. Martin Nonhoff (Bremen)<br />

Dr. Holger Zapf (Göttingen)<br />

Moderation: Prof. Dr. Wilhelm Hofmann (München)<br />

3. Sprecherinnenwahl<br />

Auf der Mitgliederversammlung wurde für die nächsten drei Jahre Renate<br />

Martinsen als Sprecherin sowie Tatjana Jackel als stellvertretende Sprecherin<br />

der Themengruppe gewählt.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

B. Ausblick<br />

1. Bezüglich der Gründungstagung<br />

• Ein ausführlicher Bericht über die Gründungstagung ist für die nächste<br />

Ausgabe der „Zeitschrift für Politische Theorie“ geplant<br />

• Ausschnitte der Podiumsdiskussion zu „Problemen und Chancen einer<br />

konstruktivistischen Öffnung der <strong>Politikwissenschaft</strong>“ sollen in Form<br />

eines Videostreams auf der Homepage der Themengruppe einem breiteren<br />

Publikum zugänglich gemacht werden<br />

• Beiträge zum Themenspektrum der Gründungstagung werden in einem<br />

Sammelband publiziert<br />

2. DVPW-Kongreß in Tübingen<br />

Die Themengruppe trifft sich im Rahmen des DVPW-Kongresses am Donnerstag,<br />

den 27. September 2012 von 15:30-18:30 Uhr zu einer Veranstaltung<br />

unter dem Titel „Demokratie als Konstrukt“.<br />

C. Kontakt<br />

1. Homepage<br />

Weitere Informationen zur Themengruppe finden Sie unter<br />

http://www.uni-due.de/politik/politische-theorie/konstruktivismus<br />

143


2. Kontaktdaten<br />

Prof. Dr. Renate Martinsen<br />

Lehrstuhl für Politische Theorie<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Universität Duisburg-Essen<br />

Lotharstr. 65 (Raum LF 154)<br />

47057 Duisburg<br />

Tel.: 0203-379-2282 bzw. -1548 (Sekretariat)<br />

E-Mail: renate.martinsen@uni-due.de<br />

Tatjana Jackel<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Universität Duisburg-Essen<br />

Lotharstr. 65 (Raum LF 152)<br />

47057 Duisburg<br />

Tel.: 0203-379-2285<br />

E-Mail: tatjana.jackel@uni-due.de<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

144


Themengruppe „Transkulturell vergleichende Politische<br />

Theorie“<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

A. Berichte<br />

Gründungstagung<br />

Am 16. und 17. September 2011 fand in Göttingen die Gründungstagung<br />

zum Thema „Zwischen Assimilation und Kulturkampf – Westliche Ideen im<br />

nicht-westlichen politischen Diskurs“ statt. Neben dem inhaltlichen Programm<br />

wurden dabei auf der ersten Sitzung der Themengruppe auch vier<br />

Sprecherinnen und Sprecher bestimmt (s.u.), die sowohl unterschiedliche<br />

methodische Zugänge zum Themenfeld als auch verschiedene Regionen<br />

repräsentieren sollen. In fünf Blöcken wurden durch die Referentinnen und<br />

Referenten verschiedene Themenfelder aufgegriffen und diskutiert. Eine<br />

Veröffentlichung als Tagungsband im VS Verlag ist in Vorbereitung.<br />

DIE TRANSKULTURALITÄT WESTLICHER BEGRIFFE<br />

Ulrike Spohn: ‚Säkularismus‘ als transkulturelles Konzept<br />

Lino Klevesath: Religionsfreiheit im Diskurs des politischen Islam<br />

Sophia Schubert: Welche Bedeutung hat ‚Demokratie‘ in nicht-westlichen<br />

Bevölkerungen? Aktuelle Befunde aus der empirischen politischen Kulturforschung<br />

DIALOGMÖGLICHKEITEN<br />

Stefano Saracino: Politische Ethik und Rollentheorie im altrömischen und<br />

altchinesischen Denken: Anhaltspunkt für eine transkulturelle Konzeption<br />

von Bürgertugend?<br />

Ulf Kemper: Ist der Eurozentrismus der politischen Ideengeschichte das<br />

Abbild eines westlichen Anthropozentrismus? Eine Kritik aus transkultureller<br />

Perspektive<br />

Sybille De La Rosa: Die Aneignung der Menschenrechtssemantik<br />

GRUNDSATZFRAGEN<br />

Alexander Weiß: Methodische Fragen der trans- und interkulturellen Politischen<br />

Theorie und Ideengeschichte<br />

Janne Mende: Sind Ideen relativ? Zur Problematik von Relativismus und Relationen<br />

145


ZWISCHEN ASSIMILATION UND IMMUNISIERUNG<br />

Jörn Knobloch: Westliche politische Ideen zwischen Import und Degradierung:<br />

Ein Analyserahmen transkulturell vergleichender Politischer Theorie<br />

am Beispiel des russischen Liberalismus<br />

Boris Niclas: Im Spannungsfeld der indischen Sozialismen 1947–1962<br />

Jeanette Ehrmann: Liberté ou la Mort. Die Haitianische Revolution als<br />

Ereignis und Kritik der europäischen Aufklärung<br />

Sênami Parfait Bokohonsi: Vodún zwischen Religion und Politik. Zur Bedeutung<br />

afrikanischer vorkolonialer politischer Strukturen in der Postmoderne<br />

POLITISCHE IDEEN IN DEMOKRATISIERUNGSPROZESSEN<br />

Tobias Berger: Westliche Konzepte in nicht-westlichen Kontexten: Zur<br />

Übersetzung der ‚Rule of Law‘ in Bangladesch<br />

Taylan Yildiz: Rezeptionspraktiken und die Dynamiken des Politischen. Eine<br />

praxistheoretische Grundlegung der Transformationsforschung<br />

Stefan Skupien: Konsensstiftung und politische Integration: Die Rezeption<br />

von Arend Lijpharts Konsensdemokratie in Ghana nach 1992<br />

B. Ankündigungen<br />

1. Ankündigung und Einladung zur Kooperationstagung „Demokratie und<br />

Islam“ der Themengruppe „Transkulturell vergleichende politische Theorie“<br />

mit dem Arbeitskreis „Politik und Religion“ und der Hanns-Seidel-Stiftung<br />

(HSS)<br />

Ort: Bildungszentrum Wildbad Kreuth<br />

Termin: 18.-20. April 2012<br />

Programm (Stand 15.2.2012)<br />

Mittwoch, 18. April 2012<br />

14.00 – 14.15 Uhr<br />

Dr. Philipp Hildmann (Hanns-Seidel-Stiftung)<br />

Begrüßung<br />

14.15 – 14.30 Uhr<br />

Dr. Oliver Hidalgo (Regensburg)/Dr. Holger Zapf (Göttingen)<br />

Einführung<br />

Panel I: Die Demokratie im islamischen Denken<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

<strong>146</strong>


Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

14.30 – 15.30 Uhr<br />

Prof. Dr. Nader Hashemi (Denver): Toward a Democratic Theory for Muslim<br />

Societies<br />

15.30 – 16.15 Uhr<br />

Lino Klevesath (Göttingen): Religious Freedom in Current Political Islam:<br />

The Writings of Rachid al-Ghannoushi and Abu al-'Ala Madi<br />

16.45 – 17.30 Uhr<br />

Dr. Holger Zapf (Göttingen): State and Society in Contemporary Arab Political<br />

Discourse<br />

17.30 – 18.15 Uhr<br />

Stephan Kokew (Leipzig): „Toleranz“ und demokratische Kultur. Zeitgenössische<br />

Interpretationen aus dem zwölfschiitischen Islam<br />

Donnerstag, 19. April 2012<br />

Panel II: Transformationsprozesse in der muslimischen Welt<br />

9.00 – 10.00 Uhr<br />

PD Dr. Martin Beck (GIGA Hamburg/KSA Amann): Der Arabische Frühling<br />

und der Westen: Zur Problematik von Demokratie und Islam(ismus) in den<br />

Internationalen Beziehungen<br />

10.00 – 10.45 Uhr<br />

Nina Guérin (Stuttgart): Der arabische Frühling – Die Inkongruenz von politischer<br />

Kultur und politischer Struktur als Ursache des Umbruchs in Ägypten<br />

und Marokko<br />

11.00 – 11.45 Uhr<br />

Dr. Tonia Schüller (Bonn): Der Wahlsieg islamischer Parteien bei den freien<br />

Wahlen in Tunesien und Ägypten 2011<br />

11.45 – 12.30 Uhr<br />

Cemal Karakas (HSFK Frankfurt): Die Türkei als Leitbild für arabische Demokratrien?<br />

Die kemalistische Trinität aus Republikanismus, Nationalismus<br />

und Laizismus sowie der Aufstieg der AKP“<br />

Panel III: Demokratie und Islam und das Verhältnis zwischen Religion und<br />

Politik<br />

14.30 – 15.15 Uhr<br />

Dr. Oliver Hidalgo (Regensburg): Die “Säkularität” der Demokratie und der<br />

Islam als politisch-theologisches Problem<br />

15.15 – 16.00 Uhr<br />

Dr. Ahmet Cavuldak (Berlin): Die Legitimität der Trennung von Politik und<br />

Religion im Islam am Beispiel der Türkei<br />

147


16.30 – 17.15 Uhr<br />

Dr. Lukas Wick (Genf): Der moderne Verfassungsstaat aus islamischtheologischer<br />

Perspektive<br />

17.15 – 18.00 Uhr<br />

Dr. Andreas Bock (Augsburg): Islamismus statt Demokratie und Menschenrechte?<br />

John Rawls’ Recht der Völker und die Folgen der Arabellion<br />

Freitag, 20.April 2012<br />

Panel 4: Zwischen Integration und Parallelwelt: der Islam und die Demokratie<br />

in der westlichen Welt<br />

9.00-10.00 Uhr<br />

PD Dr. Stefan Luft (Bremen): Skandal und Konflikt? Für ein realistisches<br />

Bild vom Islam in europäischen Städten<br />

10.00 – 10.45 Uhr<br />

Alexander Yendell (Münster): Einstellungen gegenüber dem Islam und dessen<br />

Angehörigen in Westeuropa. Die Bedeutung des politischen und gesellschaftlichen<br />

Kontext<br />

11.00 – 11.45 Uhr<br />

Frank Schenker (Leipzig): Wiederkehr des Religiösen oder Relabeling von<br />

Ausländerpolitik? Bilder und Sprache in den Debatten um Einbürgerung,<br />

Religionsunterricht und religiöse Symbole in der Schweiz<br />

11.45 Abschlussrunde und Ende der Tagung<br />

Anmeldungen unter hildmann@hss.de (Dr. Philipp Hildmann)<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

2. Einladung zum Panel der Themengruppe auf dem DVPW-Kongress 2012:<br />

„Zwischen Emanzipationshoffnung und erwarteter Enttäuschung. Demo-<br />

kratie in nicht-westlichen politischen Diskursen“<br />

Das Panel einschließlich der Jahresversammlung der Themengruppe findet<br />

am Freitag, den 28.9.2012 von 9 bis 12.30 Uhr statt. Das Programm wird<br />

auf der Homepage der Themengruppe veröffentlicht.<br />

3. Vorankündigung<br />

Für das Frühjahr 2013 ist eine Tagung zum Thema What Western Political<br />

Thought Can and Could Learn from its "Other" geplant.<br />

Nähere Informationen werden zu gegebener Zeit auf der Homepage abrufbar<br />

sein bzw. über die Mailingliste der Themengruppe verschickt.<br />

148


Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

C. Kontaktadressen der Sprecherinnen und Sprecher der Themengruppe:<br />

Sybille De La Rosa, M.A.<br />

Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Universität Kassel, Nora-Platiel-<br />

Str. 1, 34109 Kassel<br />

Tel: 05 61 / 8 04 31 19
<br />

E-mail: srosa@uni-kassel.de<br />

Dipl. Soz.wiss. Sophia Schubert<br />

Institut für Sozialwissenschaften<br />

Abteilung für Politische Theorie und Empirische Demokratieforschung, Universität<br />

Stuttgart, Breitscheidstr. 2, 70174 Stuttgart<br />

Tel: 07 11 / 68 58 27 50<br />

E-mail: sophia.schubert@sowi.uni-stuttgart.de<br />

Dr. Alexander Weiß<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Universität Hamburg, Allende-Platz 1,<br />

20<strong>146</strong> Hamburg<br />

Tel: 0 40 / 4 28 38 61 80<br />

E-mail: 1weiss@web.de<br />

Dr. Holger Zapf<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Georg-August Universität Göttingen, Platz<br />

der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen<br />

Tel: 05 51 / 3 91 28 59<br />

E-mail: hzapf1@gwdg.de<br />

D. Wichtige Informationen und Hinweise<br />

Der Internetauftritt der Themengruppe ist zu erreichen unter<br />

https://www.dvpw.de/gliederung/themengruppen/transkulturellvergleichende-politische-theorie.<br />

Dort finden Sie aktuelle Hinweise zu den<br />

Veranstaltungen der Themengruppe sowie ein Online-Archiv zu früheren<br />

Veranstaltungen.<br />

Interessenten, die in die Mailingliste der Themengruppe aufgenommen<br />

werden möchten, können ihre Kontaktdaten auf der Homepage unter der<br />

Rubrik „Anmelden“ registrieren. Sie erhalten dann zukünftig alle Informationen<br />

der Themengruppe per Mail.<br />

149


Themengruppe „Verfassung und Politik“<br />

Tagungsbericht „Verfassung und Transzendenz“, nz“, Dresden 25./26. Novem-<br />

ber 2011<br />

Die Themengruppe veranstaltete zusammen mit dem Sonderforschungsbereich<br />

804 „Transzendenz und Gemeinsinn“ an der TU Dresden eine Tagung<br />

zum Verhältnis von „Verfassung und Transzendenz“. Die Leitfrage dabei<br />

lautete, wie der symbolische Bedeutungsüberschuss der Verfassung mit<br />

der konstitutionellen Unverfügbarstellung bestimmter Leitideen zusammenhängt.<br />

Zudem wurde das Phänomen thematisiert, warum Verfassungen<br />

auf unverfügbare Geltungsansprüche – Natur, Vernunft, Geschichte, Gerechtigkeit,<br />

das Volk, Gott – verweisen, um ihre eigene Geltungsbehauptung<br />

zu stabilisieren. Wie also begründen und stabilisieren sich politische<br />

Ordnungen durch einen Verweis auf konstitutionelle Transzendenz? Und<br />

wie stabilisiert sich umgekehrt die Verfassung durch den symbolischen<br />

Verweis auf unverfügbare Geltungsressourcen?<br />

Nach der thematischen Einführung von Daniel Schulz (Dresden) nahm sich<br />

in einem ersten, ideengeschichtlich gehaltenen Zugriff Florian Weber (Berlin)<br />

dieser Fragen bei Sieyes und bei Constant an. Zwei weitere Beiträge<br />

von Yu-Fang Hsu (Bonn) und von Jan Röder (Dresden) beleuchteten die<br />

transzendenzstiftenden Elemente der Weimarer Verfassung, indem zum einen<br />

die direktdemokratischen Verfahren, zum anderen die Bemühungen<br />

um eine spezifisch republikanische Symbolsprache herausgehoben wurden.<br />

Politiktheoretisch bzw. politikphilosophisch argumentierten die Vorträge<br />

von Jean Terrier (Münster) und Sabrina Zucca (Hamburg). Terrier beschrieb<br />

die Kritik von Autoren wie Mouffe, Laclau oder Geuss und Bellamy<br />

an der Tendenz politischer Theorie zur „Re-Transzendierung des Politischen“,<br />

die insbesondere Autoren wie Rawls oder Habermas zugeschrieben<br />

wurde. Zucca hingegen unternahm den Versuch, die Geltungsbegründung<br />

von Institutionen als Frage nach dem symbolischen Überschuß der<br />

Verfassung zu stellen.<br />

Besonders anschaulich erwies sich die leitende Fragestellung bei der Analyse<br />

empirischer Themenbereiche: Daniel Sip (Oldenburg) zeigte anhand<br />

der amerikanischen Fernsehserie „24“, wie die Menschenwürde seit dem<br />

11. September zwischen Unantasbarkeit und relativistischer Verfügbarstellung<br />

durch Folter verhandelt wird. Clemens Reichhold (Hamburg) analysierte<br />

die originalistische Lesart der amerikanischen Verfassung durch die Tea<br />

Party als Versuch eine Unverfügbarstellung im Medium der Verfassungsinterpretation.<br />

Maik Herold (Dresden) zeigte anhand der Präambeldiskussion<br />

im Parlamentarischen Rat, wie das Grundgesetz rationale Sachlichkeit<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

150


und Numinosität miteinander in Einklang zu bringen suchte. Abschließend<br />

unterzog Joachim Bühler (Berlin) das Grundgesetz einer Lektüre, in der die<br />

Unverfügbarkeitsbehauptungen in den Grundrechten und Staatszielen auf<br />

ihre Integrationsfunktion befragt wurden.<br />

Ankündigung für den DVPW-Kongreß 2012<br />

In Tübingen wird die Themengruppe das Panel „Konstitutionelle nelle Formen<br />

demokratischer Selbstbindung“ veranstalten. Genauere Informationen zum<br />

Programm sind auf der Homepage der Themengruppe erhältlich:<br />

https://www.dvpw.de/nc/gliederung/themengruppen.html<br />

Sprecher:<br />

Prof. Dr. Marcus Llanque (Marcus.Llanque@phil.uni-augsburg.de) Lehrstuhl<br />

für <strong>Politikwissenschaft</strong> (Politische Theorie), Universität Augsburg, Universitätsstr.<br />

10, 86159 Augsburg<br />

Dr. Daniel Schulz (Daniel.Schulz@tu-dresden.de), SFB 804 „Transzendenz<br />

und Gemeinsinn“, TU Dresden, 01062 Dresden<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

151


IX. Berichte der Landesgruppen<br />

Landesgruppe Bayern<br />

Die bayerische Landesgruppe hat in Verbindung mit der Akademie für Politische<br />

Bildung am 2./3.12.2011 ihre Konferenz "<strong>Politikwissenschaft</strong> zwischen<br />

heute und morgen -eine Profession im Umbruch" durchgeführt. Insgesamt<br />

haben dabei Kolleginnen und Kollegen 13 Vorträge präsentiert aus<br />

den drei Teildisziplinen der Internationale Beziehungen, der Vergleichenden<br />

Regierungslehre und der Politischen Theorie. Konferenz und Präsentationen<br />

stießen auf reges Interesse und vermittelten einen vergleichsweise<br />

umfassenden Eindruck von Themenvielfalt, Ansatz-, Theorien-und Methodenpluralität.<br />

Sie reichten von der Frage nach der "Gegenwärtigkeit der<br />

Antike" bis zur Erörterung des Stellenwertes und der Verortung von IB-<br />

Theorien und neueren Verfahren der Policy-Analyse.<br />

Währen der Mitgliederversammlung fand auch die Neuwahl der Sprecher<br />

statt, da sowohl der Kollege Grande als auch ich einen Wechsel für sinnvoll<br />

erachteten. Gewählt wurden Frau Kollegin Melanie Walter-Rogg, Universität<br />

Regensburg, und Herr Kollege Paul W. Thurner, LMU München.<br />

Prof. Dr. em. Rainer-Olaf Schultze<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

152


X. Terminplan, Vorankündigungen (ohne Gewähr)<br />

2012<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

18.-20. April 2012 - Bildungszentrum Wildbad Kreuth<br />

AK „Politik und Religion“ und Themengruppe „Transkulturell vergleichende<br />

Politische Theorie“<br />

Kooperationstagung<br />

19.-20. April 2012 – Heidelberg<br />

Arbeitskreis „Demokratieforschung“<br />

Jahrestagung: „Demokratie und Gewalt“<br />

19.-21. April 2012 - Bildungszentrum Wildbad Kreuth<br />

AK „Politik und Religion“ und Themengruppe „Transkulturell vergleichende<br />

politische Theorie“<br />

Kooperationstagung: „Demokratie und Islam“<br />

31. Mai - 1. Juni 2012 - Hamburg<br />

Arbeitskreis „Politik und Geschichte“<br />

Tagung: „Militär und Geschichtspolitik“<br />

1.-2. Juni 2012 – Berlin<br />

Arbeitskreis „Soziologie der internationalen Beziehungen“<br />

Arbeitstagung: “Konstruktivistischer Mehrwert jenseits des konstruktivistii-<br />

schen Mainstreams?“<br />

1.-2. Juni 2012 - Wien<br />

Arbeitskreis „Handlungs- und Entscheidungstheorie“<br />

Jahrestagung: „Verteilungsentscheidungen eilungsentscheidungen und Gerechtigkeit“<br />

28.-29. Juni 2012<br />

Arbeitskreis „Wahlen und politische Einstellungen“<br />

Jahrestagung<br />

28.-30. Juni 2012 - Frankfurt am Main<br />

Sektion „Politische Theorien und Ideengeschichte“<br />

„Ambivalenzen demokratischer Freiheit – zur Aktualität von Rousseaus po-p<br />

litischer Theorie“<br />

29. Juni - 1. Juli 2012 - Evangelische Akademie Villigst<br />

Arbeitskreis „Politik und Religion“<br />

Tagung: „Religiöse „<br />

Gemeinschaften: Global Player in der Internationalen<br />

Politik?“<br />

153


31. August - 1. September 2012 - Münster<br />

Arbeitskreis „Migrationspolitik“<br />

Jahrestagung:<br />

g: „Migrantenorganisationen. Engagement, Transnationalität<br />

und Integration“<br />

24.-28. September 2012 – Universität Tübingen<br />

DVPW-Kongress<br />

„Die Versprechen der Demokratie“<br />

6.-7. Dezember 2012 - Hannover<br />

FoJuS-Jahrestagung<br />

Jahrestagung<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

154


XI. Veröffentlichungen unserer Mitglieder (Selbstanzeigen)<br />

Schmid, Josef, Karin Amos, Josef Schrader, Ansgar Thiel. 2011. Welten<br />

der Bildung? Vergleichende Analyse von Bildungspolitik und Bildungssystemen.<br />

Baden-Baden. Nomos.<br />

Thöndl, Michael. 2010. Oswald Spengler in Italien. Kulturexport politischer<br />

Ideen der „Konservativen Revolution“. Leipzig. Leipziger Universitätsverlag.<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

155


XII. Mitteilungen zur Mitgliedschaft<br />

In den letzten Monaten erhielten wir die traurige Nachricht vom Tode unserer<br />

folgenden Mitglieder:<br />

Prof. Dr. Ingrid Langer<br />

Prof. Dr. Monika Medick-Krakau<br />

Dr. Peter Nißen<br />

Prof. Dr. Volker Rittberger<br />

Prof. Dr. Wolfgang Schumann<br />

Neumitglieder seit Oktober 2011<br />

Bach, Tobias, Dipl.-Verw. Wiss.<br />

Leibniz Universität Hannover, Institut für Politische Wissenschaft, Schneiderberg<br />

50, 30167 Hannover; 0511/76 24 56 5 d, 0511/76 24 19 9 Fax d,<br />

bach@ipw.uni-hannover.de<br />

DVPW-Aktivitäten: Sek. "Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft"<br />

Bandtel, Matthias, M.A.<br />

Bergische Universität Wuppertal, Fachbereich G, Soziologie, Postfach,<br />

42097 Wuppertal; 0202/43 93 42 5 d, 0202/43 92 43 1 Fax d, bandtel@sowi.biz<br />

DVPW-Aktivitäten: AK "Politik und Kommunikation"<br />

Bieber, Tonia, Dipl.-Verw. Wiss.<br />

Universität Bremen, Sfb 597, Linzerstr. 9a, 28359 Bremen; 0421/21 85 66<br />

72 d, 0421/21 85 66 33 Fax d, tonia.bieber@sfb597.uni-bremen.de<br />

Bonn, Lisa, Dipl.-Sozw.<br />

Georg-August-Universität Göttingen, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Platz der<br />

Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen; 0551/39 72 16 d,<br />

lisa.bonn@sowi.uni-goettingen.de<br />

DVPW-Aktivitäten: Sek. "Politische Theorie und Ideengeschichte"; Sek. "Politische<br />

Soziologie"; AK "Soziale Bewegungen"<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

156


Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Christmann, Anna, Dr.<br />

Universität Zürich, Zentrum für Demokratie (ZDA), Küttigerstr. 21, CH - 5000<br />

Aarau, SCHWEIZ; 0041/62 83 69 43 6 d, anna.christmann@zda.uzh.ch<br />

DVPW-Aktivitäten: AK "Demokratieforschung"<br />

Demmelhuber, Thomas, Dr.<br />

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Institut für Politische Wissenschaft,<br />

Professur für Politik und Zeitgeschichte des Nahen Ostens, Bismarckstr. 8,<br />

91054 Erlangen; 09131/85 22 07 2 d,<br />

thomas.demmelhuber@polwiss.phil.uni-erlangen.de<br />

DVPW-Aktivitäten: Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"; AK "Demokratieforschung"<br />

Dreischer, Stephan, Dr.<br />

TU Dresden, Sonderforschungsbereich 804, Teilprojekt I, 01062 Dresden;<br />

0351/46 34 24 71 d, 0351/46 33 77 74 Fax d, stephan.dreischer@tudresden.de<br />

DVPW-Aktivitäten: Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"; Sek. "Internationale<br />

Politik"; Forschungsgebiet(e): 7.03) Institutionen; 8.03) Europäische<br />

Integration<br />

Fischer, Ute Luise, Prof. Dr.<br />

Fachhochschule Dortmund, Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften,<br />

Emil-Figge-Str. 44, 44227 Dortmund; 0231/75 54 90 8 d, 0231/75 54911,<br />

ute.fischer@fh-dortmund.de<br />

DVPW-Aktivitäten: Sek. "Politische Soziologie"; Sek. "Politische Wissenschaft<br />

und Politische Bildung"<br />

Förster, Annette, M.A.<br />

Peliserkerstr. 55, 52068 Aachen; 0241/41 25 96 66 p, a.foerster@lse.ac.uk<br />

DVPW-Aktivitäten: AK "Menschenrechte"; Sek. "Internationale Politik"; Sek.<br />

"Politische Theorie und Ideengeschichte"<br />

Glaab, Katharina, M.A.<br />

Universität Münster, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Scharnhorststr. 100,<br />

48151 Münster; 0251/83 25 34 1 d, 0251/83 25 38 3 Fax d,<br />

katharina.glaab@uni-muenster.de<br />

DVPW-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; Sek. "Politische Soziologie"<br />

Grigat, Sonja, M.A.<br />

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />

Lehrstuhl für Internationale Beziehungen, Zschokkestr.32 (Lehrgeb. 40),<br />

39104 Magdeburg; 0391/67 16 42 4<br />

DVPW-Aktivitäten: AK "Gewaltordnungen"<br />

157


Hansel, Mischa, M.A.<br />

Universität zu Köln, Lehrstuhl für Internationale Politik und Außenpolitik,<br />

Gottfried-Keller-Straße 6, 50931 Köln; 0221/47 02 86 2 d,<br />

mischa.hansel@uni-koeln.de<br />

DVPW-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; Forschungsgebiet(e): 8)<br />

Internationale Politik und Außenpolitik; 8.07) Sicherheit und Frieden<br />

Harfensteller, C. Julia, Dr.<br />

harfensteller@unstudies.org; DVPW-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik";<br />

AK "Soziologie der internationalen Beziehungen"; Sek. "Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>";<br />

Sek. "Politische Soziologie"<br />

Hausteiner, Eva Marlene, M.A.<br />

Humboldt-Universität zu Berlin, SFB 644/TP A11, Mohrenstr. 40/41, 10117<br />

Berlin; 030/20 93 74 72 d, eva.hausteiner@sowi.hu-berlin.de<br />

DVPW-Aktivitäten: Sek. "Politische Theorie und Ideengeschichte" (Sektionsvorstand)<br />

Homann, Ulrike, Dr.<br />

Universitätsbibliothek Osnabrück, Alte Münze 16, 49074 Osnabrück;<br />

0541/96 94 35 3 d, 0541/96 94 95 2 Fax d, ulrike.homann@ub.uniosnabrueck.de<br />

DVPW-Aktivitäten: Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"; AK "Vergleichende<br />

Diktatur- und Extremismusforschung"<br />

Jungwirth, Martin, Dr.<br />

In den Bergen 9a, 21244 Buchholz; 04181/21 95 59 1 p,<br />

m.jungwirth@web.de<br />

DVPW-Aktivitäten: Sek. "Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft"; AK<br />

"Umweltpolitik/Global Change"; LG Niedersachsen<br />

Kannankulam, John, Dr.<br />

Philipps-Universität Marburg, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Bereich Politische<br />

Ökonomie und Europäische Integration, Wilhelm-Röpke-Straße 6 G,<br />

35032 Marburg; 06421/28 25 68 5 d, 06421/28 28 99 1 Fax d,<br />

John.Kannankulam@staff.uni-marburg.de<br />

DVPW-Aktivitäten: Sek. "Politische Ökonomie"<br />

Karadag, Roy, Dr.<br />

Universität Bremen, Institut für Interkulturelle und Internationale Studien (In-<br />

IIS), UNICOM, Mary-Somerville-Str. 7, 28359 Bremen; 0421/21 86 74 68 d,<br />

0421/21 86 74 91 Fax d, roy.karadag@iniis.uni-bremen.de<br />

DVPW-Aktivitäten: Sek. "Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik"; Sek.<br />

"Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"; AK "Demokratieforschung"<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

158


Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Krampe, Florian, M.A.<br />

Uppsala University, Department of Peace and Conflict Research, P.O. Box<br />

514, S - 751 20 Uppsala, SCHWEDEN; 0046/18 47 17 40 8 d, 0046/18 69<br />

51 02 Fax d, Florian.Krampe@pcr.uu.se<br />

DVPW-Aktivitäten: Sek. "Politische Soziologie"; Sek. "Internationale Politik";<br />

Sek. "Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik"<br />

Krannich, Sascha, M.A.<br />

Albertstraße 3, 98708 Gehren; 0251/60 98 33 6 p, saschakrannich@unimuenster.de<br />

DVPW-Aktivitäten: AK "Migrationspolitik"; Sek. "Internationale Politik"<br />

Kuhn, Theresa, Dr.<br />

University of Oxford, PostdoctoralResearch Fellow, Department of Politics<br />

and International Relations, Nuffield College, New Road, GB - Oxford, OX1<br />

1NF, GROSSBRITANNIEN; www.theresakuhn.eu,<br />

theresa.kuhn@politics.ox.ac.uk<br />

DVPW-Aktivitäten: Sek. "Politische Soziologie"; AK "Integrationsforschung";<br />

AK "Wahlen und politische Einstellungen"<br />

Lorey, Isabell, PD Dr.<br />

Bülowstr. 66, 10783 Berlin; , lorey@niatu.net<br />

DVPW-Aktivitäten: AK "Politik und Geschlecht"; Sek. "Politische Theorie und<br />

Ideengeschichte"; Sek. "Politische Ökonomie"<br />

Mageza-Barthel, Rirhandu, M.A.<br />

Goethe-Universität Frankfurt am Main, Senckenberganlage 31 (Hauspostfach<br />

7), 60054 Frankfurt am Main; 069/ 79 82 53 80 d,<br />

Rirhandu.Mageza@normativeorders.net<br />

DVPW-Aktivitäten: AK "Politik und Geschlecht"<br />

Mannewitz, Tom, B.A.<br />

Bautzner Straße 44, 01099 Dresden; 0151/51 91 12 21 p, TomMannewitz@hotmail.com<br />

DVPW-Aktivitäten: Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"; AK "Vergleichende<br />

Diktatur- und Extremismusforschung"; Sek. "Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>";<br />

AK "Parteienforschung"<br />

Manzel, Sabine, Prof. Dr.<br />

Universität Duisburg-Essen, Campus Essen, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />

Lehrstuhl für Didaktik der Sozialwissenschaften, Universitätsstraße 12,<br />

45117 Essen; 0201/18 34 30 5 d, sabine.manzel@uni-due.de<br />

DVPW-Aktivitäten: Sek. "Politische Wissenschaft und Politische Bildung";<br />

Sek. "Politische Theorie und Ideengeschichte"; AK "Demokratieforschung"<br />

159


Mende, Janne, M.A.<br />

Justus-Liebig-Universität Gießen, International Graduate Center for the Study<br />

of Culture, Alter Steinbacher Weg 38, 35394 Gießen;<br />

janne.mende@gcsc.uni-giessen.de<br />

DVPW-Aktivitäten: Themengr. "Transkulturell vergleichende Politische Theorie"<br />

Mönter, Christian, M.A., Dipl.-Theol.<br />

Georg-August-Universität Göttingen, Seminar für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Platz<br />

der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen<br />

DVPW-Aktivitäten: Sek. "Politische Theorie und Ideengeschichte"; AK "Politik<br />

und Religion"; Themengr. "Transkulturell vergleichende Politische Theorie"<br />

Naumann, Ingo, Dipl.-Pol.<br />

Kleines Berg 1B, 16227 Eberswalde; 03334/52 63 90 d, 0172/78 25 93 3<br />

Mobil p, 03334/52 63 91 Fax d, ingo.naumann@fu-berlin.de<br />

DVPW-Aktivitäten: Sek. "Regierungssystem und Regieren in der Bundesrepublik<br />

Deutschland"; Forschungsgebiet(e): 3.05) Lokale Politik; 3.07) Politik<br />

in den Ländern; 4.08) Politische Parteien<br />

Niederhafner, Stefan, Dr.<br />

Seoul National University, Dep. of Political Science & International Relations,<br />

599 Gwanak-Ro, Gwanak-Gu, 151-742 Seoul, REPUBLIK KOREA; 082/28 80<br />

62 36 d, 082/28 86 14 02 Fax d, niederhafner@snu.ac.kr; p: Sudetenstr.<br />

12, 73553 Alfdorf; 0162/95 64 69 0 Mobil p<br />

DVPW-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>";<br />

AK "Lokale Politikforschung"; AK "Umweltpolitik/Global<br />

Change"<br />

Pohl, Kerstin, Dr.<br />

Leipniz Universität Hannover, Institut für Politische Wissenschaft, Vertretung<br />

der Professur für Politische Bildung, Schneiderberg 50, 30167 Hannover;<br />

0511/76 21 73 17 d, 0511/76 24 19 9 Fax d, k.pohl@ipw.unihannover.de<br />

DVPW-Aktivitäten: Sek. "Politische Wissenschaft und Politische Bildung"<br />

Prinz, Janosch, M.A.<br />

In der Rosenau 24, 53639 Königswinter; 02244/81 33 0 p,<br />

jojaprinz@aol.com<br />

DVPW-Aktivitäten: Sek. "Politische Theorie und Ideengeschichte"; Sek. "Entwicklungstheorie<br />

und Entwicklungspolitik"<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

160


Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Rosar, Ulrich, Prof. Dr.<br />

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Sozialwissenschaften, Lehrstuhl<br />

Soziologie II, Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf; 0211/8115301 d,<br />

0211/81 12 26 3 Fax d, ulrich.rosar@uni-duesseldorf.de<br />

DVPW-Aktivitäten: AK "Demokratieforschung"; AK "Parteienforschung"; AK<br />

"Wahlen und politische Einstellungen" (AK-Vorstand); Sek. "Vergleichende<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong>"<br />

Sander, Michael, M.A.<br />

Forschungszentrum Jülich GmbH, Institut für Energie- und Klimaforschung,<br />

IEK-STE: Systemforschung und Technologische Entwicklung, , 52425 Jülich;<br />

02461/61 65 41 d, michael.sander31@yahoo.de<br />

DVPW-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Umweltpolitik/Global<br />

Change"<br />

Sauermann, Jan, Dr.<br />

Universität zu Köln, Lehrstuhl für Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>, Postfach<br />

411020, 50870 Köln; 0221/47 01 88 3 d, 0221/47 07 44 7 Fax d,<br />

jan.sauermann@uni-koeln.de<br />

Schaffer, Lena Maria, Dr.<br />

ETH Zürich, Center for Comparative and International Studies (CIS), Institut<br />

for Environmental Decisions (IED), Haldeneggsteig 4, CH-8092 Zürich,<br />

SCHWEIZ; 0041/44 63 20 26 1 d, schaffer@ir.gess.ethz.ch<br />

DVPW-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"<br />

Schlipphak, Bernd, Dr.<br />

Universität Salzburg, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Rudolfskai 42, A - 5020<br />

Salzburg, ÖSTERREICH; 0043/662/ 80 44 66 23 d,<br />

bernd.schlipphak@sbg.ac.at<br />

DVPW-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Soziologie der internationalen<br />

Beziehungen"; AK "Wahlen und politische Einstellungen"<br />

Schneider, Sebastian H., Dipl. Soz-Wiss.<br />

Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Institut für Sozialwissenschaften,<br />

Zentrum für Methoden der Sozialwissenschaften (MSW), Ammerländer<br />

Heerstr. 114-118, 26129 Oldenburg; 0441/79 84 79 5 d,<br />

sebastian.schneider@uni-oldenburg.de<br />

DVPW-Aktivitäten: Sek. "Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>"; Sek. "Policy-<br />

Analyse und Verwaltungswissenschaft"; AK "Lokale Politikforschung"<br />

161


Simon, Nils, M.A.<br />

Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), Ludwigkirchplatz 3-4, 10719 Berlin;<br />

030/88 00 74 33 d, nils.simon@swp-berlin.org<br />

DVPW-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Umweltpolitik/Global<br />

Change"<br />

Steiner, Nils, Dipl.-Pol.<br />

Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Bereich<br />

"Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>", 55099 Mainz; 06131/39 23 38 9<br />

d, steiner@politik.uni-mainz.de<br />

DVPW-Aktivitäten: AK "Wahlen und politische Einstellungen"; Sek. "Methoden<br />

der <strong>Politikwissenschaft</strong>"<br />

Tanneberg, Dag, Dipl.-Pol.<br />

Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Abteilung Demokratie,<br />

Reichpietschufer 50, 10785 Berlin; 030/25 49 13 17 d, 030/25 49 13 12<br />

Fax d, tanneberg@wzb.eu<br />

DVPW-Aktivitäten: Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"<br />

Thiem, Alrik, BSc MACIS<br />

Center for Security Studies (CSS), IFW C 29.2, Haldeneggsteig 4, CH - 8092<br />

Zürich, SCHWEIZ; 0041/44 63 20 93 7 d, thiem@sipo.gess.ethz.ch<br />

DVPW-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; Sek. "Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>"<br />

Trein, Philipp, M.A.<br />

Université de Lausanne, Batiment Vichy, Route de Chavannes 33, CH - 1015<br />

Lausanne, SCHWEIZ; 0041/076/49 60 62 3 d, josephphilipp.trein@unil.ch<br />

Weber, Sabrina, Dipl.-Verw. Wiss.<br />

Hochschule Furtwangen, Campus Villingen-Schwenningen, Jacob-Kienzle-<br />

Str. 17, 78054 Villingen-Schwenningen; sabrina.weber@hs-furtwangen.de<br />

DVPW-Aktivitäten: AK "Integrationsforschung"; AK "Verbände"<br />

Weiland, Sabine, Dr.<br />

Freie Universität Berlin, Forschungszentrum für Umweltpolitik, Ihnestr. 22,<br />

14195 Berlin; 030/83 85 44 64 d, sabine.weiland@fu-berlin.de<br />

DVPW-Aktivitäten: Sek. "Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft"; Sek.<br />

"Politische Soziologie"; Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

162


- Notizen -<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

163


Angaben für das DVPW-Mitgliederverzeichnis<br />

Sehr geehrtes Mitglied,<br />

sofern Sie für das nächste Mitgliederverzeichnis Änderungen bei den Angaben<br />

zu Ihrer Person wünschen, teilen Sie uns dies bitte auf diesem Blatt<br />

oder auch formlos mit. Bitte tragen Sie Ihren Namen und eventuell gewünschte<br />

Adressenänderungen in die unten stehenden Zeilen ein und geben<br />

Sie gleichzeitig Ihre primären Forschungsgebiete (max. drei) an. Darüber<br />

hinaus benennen Sie bitte die Sektionen und Arbeitskreise, in denen<br />

Sie aktiv mitarbeiten. Damit Ihre Daten für das Mitgliederverzeichnis 2013<br />

aktualisiert werden können, senden Sie Ihre Änderungsmitteilung bitte<br />

spätestens bis zum 15. Januar 2013 an die Adresse unserer Geschäftsstelle.<br />

Falls Sie mit der Veröffentlichung Ihrer Adresse im Mitgliederverzeichnis<br />

nicht einverstanden sind, teilen Sie uns dies bitte mit. Wir werden<br />

dann lediglich Ihren Namen in das neue Verzeichnis aufnehmen.<br />

Name, Vorname, Titel:<br />

Adresse, Tel./Fax, eMail für das MV:<br />

Frühjahr 2012<br />

Nr. <strong>146</strong><br />

Forschungsgebiete (max. drei - Bitte Liste aus dem Mitgliederverzeichnis<br />

verwenden!):<br />

Mitarbeit in folgenden Sektionen und Arbeitskreisen der DVPW:<br />

Bitte senden an: DVPW, c/o. Universität Osnabrück, FB 1, 49069 Osnabrück<br />

164

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