Politikwissenschaft 146
Politikwissenschaft 146
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<strong>146</strong><br />
<strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Rundbrief der<br />
Deutschen Vereinigung für<br />
Politische Wissenschaft<br />
Frühjahr 2012<br />
Hergestellt mit freundlicher Unterstützung des<br />
LIT Verlags Münster – Hamburg - London
Der DVPW-Rundbrief mit dem Titel<br />
„<strong>Politikwissenschaft</strong>“ ist die zweimal<br />
jährlich erscheinende<br />
Mitgliederzeitschrift der Deutschen<br />
Vereinigung für Politische Wissenschaft<br />
und wird üblicherweise Mitte<br />
April und Mitte Oktober eines jeden<br />
Jahres an die derzeit 1725 Mitglieder<br />
der DVPW und an die Fachbibliotheken<br />
der politikwissenschaftlichen<br />
Institute in Deutschland<br />
versandt. Die Beiträge der<br />
Sektionen, Arbeitskreise, Landesund<br />
Themengruppen stehen in Verantwortung<br />
der jeweiligen<br />
Sprecherinnen und Sprecher. Für<br />
die Beiträge der Mitglieder zeichnen<br />
diese persönlich verantwortlich. Für<br />
unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
übernimmt die Redaktion keinerlei<br />
Haftung. Beiträge zum Rundbrief<br />
sollten der Redaktion spätestens<br />
zwei Monate vor Semesterbeginn<br />
als Datei (möglichst in einem Word<br />
für Windows-Format) zusammen mit<br />
einem Probeausdruck vorliegen.<br />
Bitte beachten Sie die Beilagen des<br />
LIT-Verlages und des Nomos-<br />
Verlages.<br />
Herausgegeben im Auftrag von<br />
Vorstand und Beirat der DVPW<br />
Redaktion und Organisation:<br />
Felix W. Wurm<br />
Dipl.Soz.Wiss., M.A. (USA)<br />
DVPW<br />
c/o Universität Osnabrück<br />
FB 1 - Sozialwissenschaften<br />
D-49069 Osnabrück<br />
Telefon 0541.9 69-62 64<br />
Telefax 0541.9 69-62 66<br />
E-Mail: dvpw@dvpw.de<br />
https://www.dvpw.de<br />
Telefonisch am besten zu<br />
erreichen:<br />
Mo bis Do 9.30 – 12.30 Uhr<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong>
Inhalt<br />
Seite 5<br />
Editorial<br />
9 I. Nachrufe<br />
9 Nachruf auf Ingrid Langer<br />
12 Nachruf auf Monika Medick-Krakau<br />
14 Nachruf auf Volker Rittberger<br />
17 II. Kongress 2012<br />
28 III. Arbeitsausschuss Nachwuchsförderung<br />
31 IV. Ethik-Kommission<br />
32 V. Ständiger Ausschuss für Fragen der<br />
Frauenförderung (StAFF)<br />
34 VI. Berichte der Sektionen<br />
34 Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik<br />
36 Internationale Politik<br />
38 Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
42 Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft<br />
48 Politische Ökonomie<br />
54 Politische Soziologie:<br />
54 Arbeitskreis Parteienforschung<br />
56 Arbeitskreis Politik und Kommunikation<br />
58 Arbeitskreis Soziale Bewegungen<br />
60 Arbeitskreis Wahlen und politische Einstellungen<br />
62 Politische Theorie und Ideengeschichte<br />
67 Regierungssystem und Regieren in der BRD<br />
68 Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
72 VII. Berichte der Arbeitskreise<br />
72 Demokratieforschung<br />
86 Gewaltordnungen<br />
91 Handlungs- und Entscheidungstheorie<br />
93 Integrationsforschung<br />
96 Lokale Politikforschung<br />
100 Menschenrechte<br />
102 Migrationspolitik<br />
108 Politik und Geschichte
Seite 111 Politik und Geschlecht<br />
114 Politik und Kultur<br />
116 Politik und Religion<br />
124 Politik, Wissenschaft und Technik<br />
126 Politische Psychologie<br />
129 Soziologie der internationalen Beziehungen<br />
133 Umweltpolitik / Global Change<br />
137 Vergleichende Diktatur- und Extremismusforschung<br />
139 Vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung<br />
141 VIII. Berichte der Themengruppen<br />
141 Konstruktivistische Theorien der Politik<br />
145 Transkulturell vergleichende Politische Theorie<br />
150 Verfassung und Politik<br />
152 IX. Berichte der Landesgruppen<br />
152 Landesgruppe Bayern<br />
153 X. Terminplan, Vorankündigungen<br />
155 XI. Veröffentlichungen unserer Mitglieder<br />
156 XII. Mitteilungen zur Mitgliedschaft
Editorial<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Liebe Mitglieder,<br />
vom 24. bis 28. September dieses Jahres wird der 25. wissenschaftliche<br />
Kongress der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft an der<br />
Eberhard Karls Universität Tübingen stattfinden. Das Generalthema des<br />
Kongresses lautet „Die Versprechen der Demokratie“. Moderne Demokratien<br />
sind politische Systeme, die sich durch bestimmte normative Selbstbeschreibungen<br />
und -präsentationen auszeichnen. Das sind die Versprechen<br />
der Demokratie, auf ihnen basiert die weltweite Attraktivität der Demokratie<br />
und an diesen Versprechen wird sie von ihren Bürgern und Kritikern gemessen.<br />
Aus politikwissenschaftlicher Sicht soll auf dem Kongress die Frage im<br />
Zentrum stehen, inwieweit diese Versprechen heute als Motoren und/oder<br />
als Belastungen der Demokratieentwicklung fungieren.<br />
Die im dreijährigen Turnus stattfindenden Kongresse der DVPW gehören traditionell<br />
zu den Höhepunkten der Arbeit unserer Vereinigung, denn bei diesen<br />
Kongressen treffen sich im Rahmen der DVPW nicht nur die einzelnen<br />
Sektionen, Arbeitskreise oder Themengruppen zu internen Diskussionen,<br />
sondern sie bieten die Möglichkeit, allen aktiven Mitgliedern für mehrere Tage<br />
den Blick über den eigenen sub-disziplinären Tellerrand zu erleichtern.<br />
Diesem Ziel dienen auch die vier Plenarveranstaltungen mit Vorträgen und<br />
Podiumsdiskussionen zu verschiedenen aktuellen Facetten des Kongressthemas<br />
sowie die Teilnahme der eingeladenen ausländischen Gäste. Zudem<br />
ist das Kongressthema in diesem Jahr auch von allen Sektionen und zahlreichen<br />
Arbeitskreisen und Themengruppen der DVPW für die inhaltliche Gestaltung<br />
ihrer Sitzungen aufgegriffen worden. Eine Vorschau auf das Kongressprogramm<br />
finden Sie auf der Webseite der DVPW sowie auf den Seiten<br />
17-26 in diesem Rundbrief.<br />
Die Kollegin vor Ort, Gabriele Abels, und unser Geschäftsführer Felix Wurm<br />
haben die organisatorischen Vorbereitungen für den Tübinger Kongress<br />
schon weit vorangebracht. Ich hoffe, dass wir viele Mitglieder und Gäste in<br />
Tübingen begrüßen können und die <strong>Politikwissenschaft</strong> einen Beitrag dazu<br />
leisten wird, die aktuellen Probleme und Perspektiven moderner Demokratien<br />
besser zu verstehen. Im Übrigen sei allen Mitgliedern geraten, sich frühzeitig<br />
über die Webseite http://tuebingen-info.de/index.php?id=1723 um<br />
eine Unterkunft zu bemühen, da zeitgleich zwei weitere Tagungen in Tübingen<br />
stattfinden werden.<br />
Auf der in Tübingen am Mittwoch, dem 26. September, anstehenden Mitgliederversammlung<br />
werden Vorstand und Beirat der DVPW turnusgemäß<br />
neu zu wählen sein. Den Auftrag an den scheidenden Vorsitzenden, einen<br />
5
Vorschlag für seine Nachfolge für den Vorsitz der DVPW zu unterbreiten, habe<br />
ich gern übernommen. Nach verschiedenen Gesprächen mit Kolleginnen<br />
und Kollegen konnte ich dem Vorstand einen Vorschlag unterbreiten, dessen<br />
Ergebnis mich sehr freut: Gabriele Abels, die in der Vergangenheit schon im<br />
Beirat der DVPW aktiv gewesen ist, über mehrere Jahre den Vorsitz des<br />
StAFF ausübte und seit 2010 der PVS-Redaktion angehört, hat sich auf<br />
Nachfrage bereit erklärt, die Verantwortung als künftige Vorsitzende der<br />
DVPW übernehmen zu wollen. Vorstand und Beirat haben Gabriele Abels auf<br />
ihrer letzten Sitzung nominiert und sind sich sicher, der Mitgliedschaft mit<br />
ihr eine erfahrene Kandidatin vorschlagen zu können, bei der die Fachvereinigung<br />
in Zukunft in guten Händen sein wird.<br />
Vorstand und Beirat werden allen Mitgliedern nach ihrer Sitzung im April zusammen<br />
mit einer schriftlichen Einladung für die Mitgliederversammlung eine<br />
Liste mit weiteren Wahlvorschlägen für den neuen Vorstand unterbreiten;<br />
selbstverständlich können weitere Vorschläge auch jederzeit aus der Mitgliedschaft<br />
bis unmittelbar vor den Wahlen auf der Versammlung in Tübingen<br />
erfolgen.<br />
Eine besondere Freude bereitet mir die Mitteilung, dass Vorstand und Beirat<br />
beschlossen haben, Claus Offe mit dem Theodor-Eschenburg-Preis der<br />
DVPW für das politikwissenschaftliche Lebenswerk zu ehren. Diese Auszeichnung<br />
– für die Laudatio konnten wir Robert E. Goodin gewinnen – wird<br />
zusammen mit den Preisen für die besten Dissertationen der Jahre 2010,<br />
2011und 2012 auf einer abendlichen Plenarveranstaltung am 27. September<br />
verliehen werden. Momentan wird die Jury zusammengestellt, die aus<br />
den zahlreichen Einsendungen der Dissertationen für das Jahr 2012 die geeignetste<br />
auswählt. Den Jury-Mitgliedern danke ich für die aufwändige Arbeit,<br />
die sie für die DVPW und den wissenschaftlichen Nachwuchs leisten.<br />
An diese Ehrungen schließt sich am Donnerstagabend die nun schon traditionelle<br />
Kongressparty an (für die ich mir als besonderes Privileg des scheidenden<br />
Vorsitzenden einen Musikwunsch auszubedingen trachte).<br />
Was gibt es aus der Arbeit von Vorstand und Beirat noch zu berichten? Intensiv<br />
haben wir uns – und insbesondere Ralf Kleinfeld – darum bemüht, einen<br />
verlässlichen Partner für die Weiterführung von PolitikON zu finden, der<br />
in Absprache mit den Autorinnen und Autoren der Beiträge die Online-<br />
Plattform weiter führen würde. Diese Bemühungen haben letztlich zu keinem<br />
wirklich befriedigenden Ergebnis geführt. Die bisher erarbeiteten Materialien<br />
stehen weiterhin für Projektbeteiligte und Interessierte zur Verfügung. Bei<br />
Interesse wenden Sie sich bitte an die DVPW-Geschäftsstelle. Das PolitikON-<br />
Portal ist damit nun nicht mehr verfügbar.<br />
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Nr. <strong>146</strong><br />
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Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Weiterhin sorgen die Überlegungen der EU-Kommission zur Vorbereitung des<br />
8. Rahmenprogramms im Fach für Beunruhigung. Denn es ist zu befürchten,<br />
dass die Sozialwissenschaften zukünftig eine wesentlich geringere Rolle im<br />
Rahmen der Forschungsförderungspolitik auf EU-Ebene spielen werden. Unter<br />
Federführung der ECPSA (European Confederation of Political Science<br />
Associations) und zusammen mit Fachverbänden aus anderen Mitgliedsländern,<br />
der ECPR (European Consortium für Political Research) sowie verschiedenen<br />
engagierten Kolleginnen und Kollegen wird weiterhin von verschiedenen<br />
Seiten und über verschiedene ‚Drähte’ versucht, diese Befürchtung<br />
nicht Realität werden zu lassen und die derzeitigen Beratungen zugunsten<br />
der Sozialwissenschaften zu beeinflussen.<br />
Die Koordination der Aktivitäten zum 8. Rahmenprogramm waren auch ein<br />
zentrales Thema auf der letzten Mitgliederversammlung der European Confederation<br />
of Political Science Associations, die Ende Januar 2012 unter<br />
Vorsitz von Suzanne S. Schüttemeyer in Berlin stattfand. Von Seiten der<br />
ECPSA ist zudem geplant, für die Fortführung der Arbeit bei der EU eine Projektförderung<br />
zu beantragen, um die gemeinsame Arbeit auch finanziell auf<br />
sichere Beine zu stellen.<br />
Im Zusammenhang mit der internationalen Zusammenarbeit gibt es des Weiteren<br />
zu berichten, dass Vorstand und Beirat der DVPW für den IPSA-Council<br />
Werner J. Patzelt, Dirk Berg-Schlosser sowie Norbert Kersting nominiert haben.<br />
Werner J. Patzelt wird erneut für das Executive Comittee der IPSA kandidieren.<br />
Diese Wahlen werden auf dem kommenden Weltkongress der IPSA<br />
erfolgen, der vom 8. bis zum 12. Juli 2012 in Madrid unter dem Titel „Reordering<br />
Power, Shifting Boundaries“ stattfinden wird.<br />
Was gibt es noch zu berichten? Bei den Wahlen für das DFG-Fachkollegium<br />
des Fachs „<strong>Politikwissenschaft</strong>“ sind die vier Positionen an folgende Mitglieder<br />
der DVPW gegangen: Christopher Daase, Katharina Holzinger, Susanne<br />
Lütz und Ferdinand Müller-Rommel. Alle vier Gewählten beglückwünsche ich<br />
zu ihrer Wahl, die Ausdruck einer besonderen fachlichen und persönlichen<br />
Hochschätzung ist.<br />
Die im vergangenen Jahr ebenfalls neue gewählte Ethik-Kommission der<br />
DVPW hat sich konstituiert und Gerhard Göhler zu ihrem Vorsitzenden gewählt.<br />
Er und die weiteren Mitglieder der Kommission – Lothar Brock, Barbara<br />
Holland-Cunz, Hans-Dieter Klingemann, Klaus Dieter Wolf und Reinhard<br />
Zintl – stehen als vertrauliche Ansprechpartner zur Verfügung (siehe auch<br />
Hinweis in diesem Heft auf Seite 31).<br />
Nachdem die ‚Politische Vierteljahresschrift’ (PVS) zu Beginn des Jahres<br />
2011 den Wechsel zum Nomos-Verlag vollzogen hatte, hatten Redaktion und<br />
7
Verlag der Zeitschrift diesen Wechsel genutzt, um einige Änderungen im<br />
Layout der Zeitschrift vorzunehmen und zudem zusätzliche Publikationsformate<br />
für die PVS beschlossen. Diese Änderungen sind auf positive Resonanz<br />
gestoßen und auch die Zusammenarbeit mit dem Verlag – insbesondere mit<br />
Frau Bernstein – verläuft weiterhin sehr gedeihlich. Ganz besonders möchte<br />
ich in diesem Zusammenhang aber noch einmal Rainer Schmalz-Bruns und<br />
der gesamten PVS-Redaktion für ihre Arbeit danken und dafür, dass sie diesen<br />
Wechsel so gut gemeistert haben.<br />
Auch will die DVPW nicht auf das gedruckte Mitgliederverzeichnis verzichten.<br />
Wir haben uns jedoch entschlossen, es künftig nur noch alle 1,5 Jahre<br />
herauszubringen, da in den Jahren, in denen der Kongress stattfindet, erfahrungsgemäß<br />
viele Sprecherpositionen in den Sektionen und Arbeitskreisen<br />
wechseln und somit das Verzeichnis des Kongressjahres schnell nicht mehr<br />
aktuell ist. Die nächste Auflage des Mitgliederverzeichnisses wird also im<br />
Frühjahr 2013 erscheinen.<br />
Es liegt zwar noch ein halbes Jahr meiner Amtszeit vor mir. Aber schon an<br />
dieser Stelle möchte ich mich bei den Kolleginnen und Kollegen aus Vorstand<br />
und Beirat für die angenehme Zusammenarbeit bedanken. Unsere<br />
Diskussionen während der Sitzungen oder per E-Mail waren durch Freundlichkeit<br />
und Fairness, durch Sachlichkeit und Kompromissbereitschaft sowie<br />
durch Vertrauen und eine gehörige Portion Humor geprägt. In dieser angenehmen<br />
Arbeitsatmosphäre ist es gelungen, auch bei strittigen Fragen zu einem<br />
gemeinsamen Ergebnis zu gelangen. In den wenigen Situationen, in denen<br />
mich das Amt innere Anspannung kostete, hatte ich die volle Unterstützung<br />
meiner beiden Stellvertreter Andrea Lenschow und Frank Nullmeier<br />
sowie die besondere Unterstützung von Tine Stein.<br />
Mein ganz besonderer Dank gilt aber unserem Geschäftsführer in Osnabrück,<br />
Felix Wurm, auf dessen Überblick über die Belange der DVPW, auf dessen<br />
organisationsinterne Verankerung, auf dessen flexibles Engagement, auf<br />
dessen routinierte Ruhe in schwierig anmutenden Situationen, auf dessen<br />
kritische Ratschläge und auf dessen Loyalität ich mich immer verlassen<br />
konnte und der wesentlich dafür verantwortlich ist, dass ich das Amt meist<br />
gern und mit Freude ausüben konnte.<br />
Ich hoffe, möglichst viele unserer Mitglieder und viele Gäste in Tübingen auf<br />
dem Kongress begrüßen zu können.<br />
Hubertus Buchstein<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Der Herbstrundbrief erscheint wegen des Kongresses erst Ende Novem-<br />
ber/Anfang Dezember 2012!<br />
8
I. Nachrufe<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Nachruf auf Ingrid Langer<br />
Ingrid Langer war passionierte Parlamentarismusforscherin. Mit ihren Studien<br />
über die ersten Parlamentarierinnen in Hessen bearbeitete sie nicht<br />
nur inhaltlich politikwissenschaftliches Neuland; sie trug auch maßgeblich<br />
zur Integration der Biographieforschung in das Methodenareal der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
bei. Sie war Wegbereiterin der Frauen- und Geschlechterforschung<br />
und der Frauen- und Gleichstellungspolitik in der deutschen <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
und weit darüber hinaus. Ingrid Langer verband auf vorbildliche<br />
Weise wissenschaftliche Kompetenz mit praktischem Engagement in<br />
den Themenfeldern Familien-, Sozial- und Geschlechterpolitik. Am 8. Januar<br />
2012 verstarb Ingrid Langer nach langem Leiden in Frankfurt.<br />
Frau Langer schloss ihr Studium der <strong>Politikwissenschaft</strong>, Soziologie, Philosophie,<br />
Chemie und Biologie 1968 mit einer Promotion bei Eugen Kogon in<br />
Darmstadt zum Thema „Frau und Illustrierte im Kapitalismus“ ab. Die Dissertation<br />
von Frau Langer war eine der ersten akademischen Schriften der<br />
<strong>Politikwissenschaft</strong> in dem von dieser Disziplin lange vernachlässigten Feld<br />
der Frauen- und Geschlechterforschung. Noch heute wird auf die Studie<br />
Bezug genommen, wenn die Verschränkung von Ökonomie und Kultur in<br />
der Konstruktion und Reproduktion von Geschlechterstereotypen und Geschlechterhierarchien<br />
in den Blick genommen wird. 1974 wurde Ingrid<br />
Langer als Professorin an das Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong> der Philipps-<br />
Universität Marburg berufen. Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre<br />
lagen in den Feldern Parlamentarismusforschung, Familienpolitik, Sozialpolitik<br />
und Medien. In diesem breiten Themenfeld hat sie wegweisende Veröffentlichungen<br />
vorgelegt, die nicht nur die akademische Debatte prägten,<br />
sondern auch in die politische Öffentlichkeit hineinwirkten. So legte sie<br />
beispielsweise 1980 ein Standardwerk zur „Familienpolitik – Tendenzen,<br />
Chancen, Notwendigkeiten“ vor.<br />
Frau Langer hat sich auch in der akademischen Selbstverwaltung der Philipps-Universität<br />
Marburg mit großer Verlässlichkeit und einem sicheren<br />
Blick für die Zukunft engagiert. Sie wirkte nicht nur viele Jahre als geschäftsführende<br />
Direktorin des Instituts und hat in dieser Funktion maßgeblich<br />
zur Weiterentwicklung des Lehrangebots und des Forschungsprofils<br />
der <strong>Politikwissenschaft</strong> in Marburg beigetragen. Sie war vor allem auch<br />
von 1993 bis 1997 Vizepräsidentin der Universität. In dieser Funktion war<br />
ihr die Modernisierung der universitären Verwaltungsstrukturen ein besonderes<br />
Anliegen. Unter anderem hat sie wichtige Impulse zur Verbesserung<br />
der internen und externen Kommunikation an der Philipps-Universität ge-<br />
9
setzt. Sie initiierte u.a. die Einsetzung einer Expertengruppe „Interne und<br />
externe Kommunikation“, deren Abschlussbericht der Philipps-Universität<br />
bis heute wirksame Impulse vermittelt.<br />
Frau Langer war immer um die Vermittlung politikwissenschaftlicher Erkenntnisse<br />
und Befunde in die Politik und um einen Austausch zwischen<br />
Wissenschaft und Praxis bemüht. Von 1999 bis 2002 war Ingrid Langer<br />
Vorsitzende des Landesverbands Hessen von pro familia; von 2001 bis<br />
2004 wirkte sie als Vorsitzende des pro familia-Bundesverbands. Sie verband<br />
in diesen Funktionen ihre weitreichenden, politikwissenschaftlich<br />
fundierten Kenntnisse in der Familien- und Frauenpolitik mit langjährigen<br />
Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit anderen sozial- und familienpolitischen<br />
Verbänden. Schon 1984 hatte sie als Wissenschaftlerin im Auftrag<br />
von pro familia Gutachten u.a. zu den „Auswirkungen der neuen Regelungen<br />
in der Sozialpolitik auf die Familien und die Frauen“ verfasst.<br />
Besondere Verdienste hat sich Frau Langer als Wegbereiterin der Frauenund<br />
Geschlechterforschung auf der einen Seite und der Frauen- und<br />
Gleichstellungspolitik auf der anderen Seite erworben. Außer ihrer für dieses<br />
Feld einschlägigen Dissertation legte sie Studien über die weiblichen<br />
Abgeordneten im Parlament des Volksstaates Hessen nach 1919 („Zwölf<br />
vergessene Frauen“, 1989) sowie über die ersten Parlamentarierinnen in<br />
Hessen nach dem 2. Weltkrieg vor. Drei Bände umfassen die mit Ulrike Ley<br />
und Susanne Sander herausgegebenen, biographisch orientierten Untersuchungen<br />
über die weiblichen Abgeordneten in den Vorparlamenten<br />
1946-1950 sowie im 1., 2. und 3. Hessischen Landtag. Ingrid Langer war<br />
während ihrer gesamten Tätigkeit am Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong> in der<br />
dortigen Professorenschaft die einzige Frau; sie hat mit Forschung, Lehre,<br />
politischem Engagement und praktischer Frauenförderung maßgeblich dazu<br />
beigetragen, dass Frauen und sog. Frauenthemen mittlerweile einen<br />
sehr viel besseren Stand an der Philipps-Universität und in der (Politik)Wissenschaft<br />
haben. Sie hat die Erweiterung der Studien- und Prüfungsordnung<br />
zunächst im Diplom-, später dann auch in den BA- und MA-<br />
Studiengängen der Marburger <strong>Politikwissenschaft</strong> um das Teilgebiet „Politik<br />
und Geschlechterverhältnisse“ maßgeblich unterstützt. Sie hat auch<br />
maßgeblich dazu beigetragen, dass (in ihrer Nachfolge) in Marburg eine<br />
der wenigen politikwissenschaftlichen Professuren mit einer klaren Denomination<br />
für „Politik und Geschlechterverhältnisse“ geschaffen wurde.<br />
Heute kann die starke Verankerung der Genderperspektive im Lehr- und<br />
Forschungsprogramm als Markenzeichen der Marburger <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
gelten.<br />
Frühjahr 2012<br />
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Ingrid Langer wirkte in diesem Sinn der Förderung von Frauen und ihrer<br />
Forschung weit über Marburg hinaus, beispielsweise von 1995 bis 1998<br />
als erste Vorsitzende des "Ständigen Ausschusses für Fragen der Frauenförderung"<br />
(StAFF) der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft<br />
(DVPW). In dieser Funktion hat sie ein Projekt zur Evaluation der Situation<br />
und Arbeit von Frauen in der DVPW auf den Weg gebracht und sich erfolgreich<br />
um eine stärkere Beteiligung von Frauen in der DVPW bemüht; z.B.<br />
im Rahmen der DVPW-Kongresse. An der Philipps-Universität Marburg finden<br />
die Verdienste von Ingrid Langer heute u.a. Ausdruck in der Tatsache,<br />
dass sich die Professorenschaft des Instituts für <strong>Politikwissenschaft</strong> mittlerweile<br />
durch einen ausgeglichenen Geschlechterproporz auszeichnet. Ingrid<br />
Langer ging es nie nur um den Geschlechterproporz, sondern immer<br />
auch um inhaltlich-politische Dimensionen von Geschlechterdemokratie.<br />
Die <strong>Politikwissenschaft</strong> hat ihr viel zu verdanken.<br />
Ingrid Kurz-Scherf<br />
(Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong> der Philipps-Universität Marburg, Vertreterin<br />
von Ingrid Langer während ihrer Vizepräsidentschaft und dann auch ab<br />
2001 ihre Nachfolgerin)<br />
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Nachruf auf Monika Medick-Krakau<br />
Prof. Dr. Monika Medick-Krakau ist am 1. April 2011 im Alter von 64 Jahren<br />
nach schwerer Krankheit in Berlin verstorben. Mit ihr verliert die wissenschaftliche<br />
Welt eine prominente Vertreterin der liberal-institutionalistischen<br />
Analyse internationaler Beziehungen und der US-amerikanischen Außenpolitik,<br />
insbesondere der Außenhandelspolitik und der transatlantischen Beziehungen,<br />
sowie eine treibende Kraft in der Organisation von Lehre und Forschung<br />
über die Internationalen Beziehungen an den sich neu aufstellenden<br />
ostdeutschen Universitäten und innerhalb der DVPW-Sektion.<br />
Nachdem sie von 1966 bis 1971 <strong>Politikwissenschaft</strong>, Geschichte und Soziologie<br />
an der Philipps-Universität Marburg und der Friedrich-Alexander-<br />
Universität Erlangen studiert und das 1. Staatsexamen für das Lehramt an<br />
Gymnasien abgeschlossen hatte, begann sie ein Promotionsstudium an der<br />
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Hier arbeitete sie<br />
zunächst bis 1975 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Hessischen<br />
Stiftung Friedens- und Konfliktforschung in Frankfurt am Main und wechselte<br />
anschließend auf eine Mitarbeiterstelle an den Lehrstuhl für Internationale<br />
Beziehungen der Universität Trier. Von 1979 bis 1991 arbeitete sie an der<br />
Freien Universität Berlin, unterbrochen von einem zweijährigen Forschungsaufenthalt<br />
in den USA (1981 bis 1983). Bis 1981 war sie Hochschulassistentin<br />
an der FU, von 1983 und 1989 arbeitete Monika Medick-Krakau am John-<br />
F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien in Berlin, danach bis Dezember<br />
1990 als Wissenschaftliche Koordinatorin des Berlin Program for Advanced<br />
German and European Studies. Nach ihrer Habilitation im Jahre 1992 vertrat<br />
Medick-Krakau zunächst für zwei Semester die Professur für Internationale<br />
Beziehungen an der Universität Konstanz, bevor sie zum Wintersemester<br />
1993/94 auf eine Professur für Internationale Wirtschaftsbeziehungen am<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong> der Universität Leipzig berufen wurde. Von<br />
April 1995 bis zu ihrem Vorruhestand 2010 wirkte sie als Inhaberin des<br />
Lehrstuhls für Internationale Beziehungen an der Technischen Universität<br />
Dresden, wo sie 2002 das Zentrum für Internationale Studien gründete, dessen<br />
Direktorin sie bis 2008 war. Von 2001 bis 2006 übte sie das Amt der<br />
Prorektorin für Bildung der TU Dresden aus<br />
Das wissenschaftliche Werk von Monika Medick-Krakau leistete kontinuierlich<br />
wichtige Beiträge zur amerikanischen Außenpolitik, insbesondere der<br />
Außenhandelspolitik der USA. Ihre 1976 publizierte Dissertation befasste<br />
sich mit der Rüstungsexportpolitik der USA. Ihr Aufsatz zum „Konzept des<br />
'Military-Industrial Complex' und (dem) Problem einer Theorie demokratischer<br />
Kontrolle“, der 1973 in der PVS erschien, gehört nachwievor zu den<br />
Standardwerken in diesem Bereich. Genauso lesenswert ist ihre 1994 er-<br />
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schienene Habilitationsschrift, die sich mit der Handelsgesetzgebung und<br />
der GATT-Politik der USA beschäftigt und die amerikanische Außenhandelspolitik<br />
aus der Innenpolitik des Landes erklärt. Damit etablierte sich Monika<br />
Medick-Krakau als eine der wichtigsten Vertreterinnen einer liberalen Außenpolitik-Theorie<br />
in Deutschland, ganz in der Tradition ihres Doktorvaters<br />
Ernst-Otto Czempiel. Das gilt auch für ihren wichtigen Aufsatz „Außenpolitischer<br />
Wandel: Diskussionsstand – Erklärungsansätze – Zwischenergebnisse“,<br />
der 1999 in der von ihr herausgegebenen Festschrift für E.O. Czempiel<br />
publiziert wurde.<br />
Monika Medick-Krakau hat sich mit besonders viel Engagement und Erfolg<br />
für die Organisation von Forschung und Lehre im Bereich der Internationalen<br />
Beziehungen eingesetzt. Von 1994 bis 2000 war sie im Vorstand der Sektion<br />
„Internationale Politik“ der DVPW tätig (seit 1997 als Geschäftsführendes<br />
Mitglied) und von 1996 bis 2002 Mitglied der Redaktion der Politischen Vierteljahresschrift<br />
(PVS). Mehr als ein Jahrzehnt, von 1991 bis 2002, wirkte sie<br />
als Mitglied des deutschen Auswahlausschusses für das renommierte Congressional<br />
Fellowship Program der American Political Science Association und<br />
des German Marshall Fund of the United States.<br />
Ein großer und bleibender Verdienst von Monika Medick-Krakau ist darüber<br />
hinaus die Einrichtung des ersten Studiengangs „Internationale Beziehungen“<br />
in Deutschland (an der TU Dresden im Jahre 1998, Bachelor- und Masterstudiengang),<br />
der analog zu einigen renommierten Programmen im Ausland<br />
interdisziplinär angelegt ist und sich bis heute einer überwältigenden<br />
Nachfrage erfreut. Der Studiengang wurde zum Vorbild und Ansporn für später<br />
eingerichtete IB-Studiengänge in Deutschland. Mit ihrem unermüdlichen<br />
Einsatz in der akademischen Selbstverwaltung und universitären Lehre während<br />
ihrer Zeit an den Universitäten Leipzig und Dresden hat Monika Medick-Krakau<br />
zudem einen wichtigen Beitrag zum Um- und Aufbau der Hochschullandschaft<br />
in den neuen Bundesländern geleistet.<br />
Schließlich hat sich Monika Medick-Krakau sehr um den männlichen wie<br />
weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchs verdient gemacht. Sie hatte ein<br />
feines Gespür für wissenschaftliches Talent, diente vielen als Vorbild, und<br />
verstand es auf ganz besondere Weise, jüngere Kolleg(inn)en zu motivieren<br />
und Nachwuchswissenschaftler/innen zu fördern.<br />
Im Namen vieler weiterer Kolleginnen und Kollegen gedenken wir ihres außerordentlichen<br />
Engagements und werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren.<br />
Tanja A. Börzel, Freie Universität Berlin<br />
Andrea Liese, Universität Potsdam<br />
Thomas Risse, Freie Universität Berlin<br />
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Nachruf auf Volker Rittberger<br />
Am 14. November 2011 ist Prof. Volker Rittberger, Ph.D., in Tübingen im Alter<br />
von 70 Jahren seiner schweren Krankheit, unter der er seit seiner Emeritierung<br />
im Jahr 2009 litt, erlegen. Für das Institut kam sein Tod dennoch<br />
unerwartet, war er doch drei Tage zuvor noch am Institut gewesen, um an<br />
einer Neuauflage seines Buches über Internationale Organisationen zu arbeiten.<br />
Mit Volker Rittberger verliert die Wissenschaft von den Internationalen Beziehungen<br />
und die Friedens- und Konfliktforschung einen ihrer prominentesten<br />
Vertreter, der sich durch seine wissenschaftlichen Arbeiten sowie seine<br />
vielfältigen Beratungstätigkeiten und sein Engagement im Wissenschaftsmanagement<br />
große Verdienste um die Etablierung und Weiterentwicklung der<br />
Internationalen Beziehungen und der Friedens- und Konfliktforschung erworben<br />
hat.<br />
Nachdem er von 1961 bis 1965 die Fächer Jurisprudenz und <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
an den Universitäten Freiburg i.B. und Genf erfolgreich studiert hatte,<br />
war er am Seminar für Wissenschaftliche Politik der Universität Freiburg als<br />
Assistent tätig. Von 1967 bis 1971 weilte er für ein Graduierten- und Promotionsstudium<br />
an der Stanford University, USA, wo er 1971 mit der Schrift<br />
„Evolution and International Organization“ promovierte. Damit hatte er einen<br />
seiner Arbeitsschwerpunkte seiner wissenschaftlichen Laufbahn gefunden,<br />
der ihn bis zuletzt faszinierte und der er einen Großteil seiner Arbeitskraft in<br />
Forschung und Lehre widmete. Resultate dieser Beschäftigung mit Internationalen<br />
Organisationen liegen in Form von Lehrbüchern und zahlreichen<br />
Aufsätzen vor. Zudem organisierte er als einer der ersten in Deutschland mit<br />
seinen Mitarbeiterinnen 1997 die Teilnahme einer Tübinger Studierendengruppe<br />
an der Simulation National Model United Nations (NMUN) in New<br />
York. Die NMUN ist seither zu einem Aushängeschild des Institutes geworden.<br />
2003 bekam Volker Rittberger hierfür (zusammen mit Fariborz Zelli) den<br />
Landeslehrpreis.<br />
Nach seiner Rückkehr aus den USA war er von 1971 bis 1973 an der Hessischen<br />
Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) in Frankfurt/Main als<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig, ehe er dann mit nur 32 Jahren 1973 auf<br />
den neu eingerichteten Lehrstuhl <strong>Politikwissenschaft</strong> mit Schwerpunkt Internationale<br />
Beziehungen/ Friedens- und Konfliktforschung an der Eberhard<br />
Karls Universität Tübingen berufen wurde, den er 36 (!) Jahre lang bis zur<br />
Emeritierung 2009 innehatte. Unterbrochen wurde seine Tätigkeit in Tübingen<br />
durch zahlreiche Lehr- und Forschungsaufenthalte an in- und ausländischen<br />
Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Stanford, Paris, Oxford,<br />
New York, Potsdam, Berlin, Washington und Florenz.<br />
Seine Aufgaben als Hochschullehrer hat er immer mit Leidenschaft ausgefüllt.<br />
Die Berufung zum Professor war für ihn nicht nur ein Beruf, sondern im<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
14
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
wahrsten Sinne des Wortes Berufung. Dies kommt zum einen in seiner ungeheuren<br />
Produktivität zum Ausdruck. Er hat um die 200 Aufsätze und weit<br />
mehr als 20 Monographien, Sammelbände und Lehrbücher veröffentlicht.<br />
Zum anderen hat er es stets verstanden, junge Talente zu entdecken und<br />
„großzuziehen“. Von seinen Absolventinnen und Absolventen sind knapp 20<br />
heute selbst ebenfalls in professoralen Amt und Würden an Universitäten<br />
anzutreffen. Viele, die bei ihm gelernt und gearbeitet haben, ließen sich von<br />
seiner wissenschaftlichen Begeisterung anstecken und folgten seinem akademischen<br />
Weg.<br />
Seine Arbeiten werden in der Wissenschaftlergemeinde sehr geschätzt und<br />
haben ihn weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt gemacht. Insbesondere<br />
die Veröffentlichungen zur Erforschung internationaler Regime<br />
waren zentral für den Fortgang der internationalen akademischen Debatte<br />
und sind sogar als „Tübinger Schule“ bekannt. Zu Themen wie den Vereinten<br />
Nationen oder der Entwicklung der deutschen Außenpolitik nach der Wiedervereinigung<br />
haben er und seine Mitarbeiter entscheidende Impulse gegeben.<br />
Auch zum Selbstverständnis der Disziplin stieß Volker Rittberger wichtige<br />
Debatten an. Ein Meilenstein war in dieser Hinsicht das von ihm 1990 herausgegebene<br />
PVS-Sonderheft „Theorien der internationalen Beziehungen.<br />
Bestandsaufnahme und Forschungsperspektiven.“<br />
Weil Volker Rittberger im positiven Sinn ein politischer Professor war, konnte<br />
sein wissenschaftliches Engagement aber auch an der Grenze der Universität<br />
und der Universitätsstadt Tübingen nicht Halt machen. Er engagierte sich<br />
als Fachgutachter in der DFG, als Vorsitzender und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft<br />
Friedens- und Konfliktforschung, als langjähriger Herausgeber<br />
der Friedens-Warte, als Vizepräsident der International Studies Association<br />
und als Mitglied zahlreicher Beiräte. Besondere Verdienste hat er sich zudem<br />
um die Förderung der Friedensforschung erworben. Er und seine Tübinger<br />
Mitarbeiter haben die Stiftungsidee lanciert und in allen politischen Lagern<br />
intensiv dafür geworben, so dass er wesentlichen Anteil an der Gründung der<br />
Deutschen Stiftung Friedensforschung (DSF) durch die Bundesregierung im<br />
Oktober 2000 hatte. Diese Stiftung führte er schließlich in den Jahren 2003<br />
bis 2010 als geschäftsführender Vorstandsvorsitzender selbst erfolgreich<br />
und hat sich damit nachhaltig für die Internationalisierung und Professionalisierung<br />
seines Fachs und die Förderung der Friedensforschung eingesetzt.<br />
Gleichzeitig suchte und fand er aber auch den Kontakt zur Politik selbst. Der<br />
Forschungsgegenstand wurde zur Passion. Volker Rittberger war jahrelang<br />
Mitglied des Beirats im Auswärtigen Amt zu Fragen der Vereinten Nationen,<br />
er engagierte sich im Arbeitskreis Friedensforschung beim Planungsstab des<br />
Auswärtigen Amtes und er wirkte von 1978 bis 1998 als Senior Special Fellow<br />
beim United Nations Institute for Training and Research in New York und<br />
Genf.<br />
15
Für die <strong>Politikwissenschaft</strong> an der Universität Tübingen bestehen seine Verdienste,<br />
neben Tätigkeiten als Vize-Präsident, Dekan, Senatsmitglied und Institutsdirektor,<br />
v.a. darin, den Ausbau der Friedensforschung durch die Einwerbung<br />
einer DSF-geförderten Stiftungsprofessur „Friedensforschung und<br />
Internationale Politik“ (2002) erreicht und für die <strong>Politikwissenschaft</strong> ein<br />
sehr ansehnliches Gebäude akquiriert zu haben.<br />
In den letzten Jahren hat sich Volker Rittberger vor allem darum bemüht, aktuelle<br />
Befunde aus der Friedensforschung in die Politik zu tragen. Hierzu veranstaltete<br />
er beispielweise als Vorstandsvorsitzender der DSF regelmäßig<br />
gut besuchte parlamentarische Abende in Berlin. An diesen Abenden ging es<br />
um Kernthemen der Internationalen Politik wie beispielsweise Friedenskonsolidierung<br />
in Nachbürgerkriegsgesellschaften oder Abrüstung, zu denen<br />
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Befunde präsentierten und<br />
den Abgeordneten dann Rede und Antwort standen. Im Tübinger Umfeld galt<br />
seine besondere Förderung dem inzwischen bundesweit bekannten und<br />
mehrfach ausgezeichneten Institut für Friedenspädagogik Tübingen e.V.,<br />
dessen Entwicklung er als Gründungsmitglied stets wohlwollend förderte.<br />
Volker Rittberger hat immer die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen<br />
der Steuerung internationaler Politik durch Organisationen, Regime und<br />
Netzwerke umgetrieben. Als Friedens- und Konfliktforscher war sein Erkenntnisinteresse<br />
darauf ausgerichtet, nach robusten Formen der gewaltfreien<br />
Konfliktbearbeitung und den Bedingungen der erfolgreichen Zusammenarbeit<br />
von Staaten, Unternehmern und Nichtregierungsorganisationen bei der<br />
Bewältigung regionaler und globaler Herausforderungen zu suchen. Diese<br />
Problemstellungen haben sich nicht erledigt. Diese Ideen an seine Schülerinnen<br />
und Schüler weitergegeben und in vielfältiger Weise die organisatorischen<br />
Möglichkeiten befördert zu haben, diesen Fragen weiterhin wissenschaftlich<br />
mit der ihm eigenen Leidenschaft und Akribie nachgehen zu können,<br />
dies bleibt das Verdienst Volker Rittbergers.<br />
Thomas Diez, Andreas Hasenclever, Thomas Nielebock<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
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II. Kongress 2012<br />
Programmvorschau (Stand 1.3.2012)<br />
Die Versprechen der Demokratie<br />
25. wissenschaftlicher Kongress der DVPW an der Eberhard Karls Universität<br />
Tübingen vom 24. bis 28. September 2012<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Eröffnungsveranstaltung<br />
Montag, 24.9.12, 17 – 20 Uhr<br />
Grußworte<br />
Eröffnungsvortrag<br />
Winfried Kretschmann<br />
Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg<br />
Einführungsvortrag<br />
Die Versprechen der Demokratie<br />
Prof. Dr. Hubertus Buchstein<br />
Vorsitzender der DVPW<br />
Fachgespräch<br />
Die Versprechen der direkten Demokratie<br />
Prof. Dr. Oscar W. Gabriel, Universität Stuttgart<br />
Prof. Dr. Susanne Pickel, Universität Duisburg-Essen<br />
Prof. Dr. Roland Roth, Hochschule Magdeburg-Stendal<br />
Prof. Dr. Julia von Blumenthal, Humboldt-Universität zu Berlin (Moderation)<br />
Empfang<br />
Eröffnung durch Oberbürgermeister Boris Palmer<br />
Der DVPW-Kongress wird gefördert durch die Eberhard Karls Universität Tübingen,<br />
das Land Baden-Württemberg, die Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
und die Stadtwerke Tübingen.<br />
Die DVPW strebt an, ihren Kongress möglichst klimafreundlich zu gestalten.<br />
Plenumsveranstaltungen<br />
Plenum I<br />
Demokratie in aller Welt<br />
Dienstag, 25.9.12, 9 – 10.30 Uhr<br />
Podiumsdiskussion mit:<br />
Prof. Dr. Claudia Derichs, Universität Marburg<br />
Prof. Dr. Amr Hamzawy, Universität Kairo<br />
Prof. Dr. Christian Welzel, Universität Lüneburg<br />
Prof. Dr. Andrea Lenschow, Universität Osnabrück (Moderation)<br />
17
Plenum II<br />
Politische Einheit und politische ische Autonomie. Wer ist heute der Demos?<br />
Dienstag, 25.9.12, 11 – 12.30 Uhr<br />
„Multitude“ oder Volk? Neubestimmungen des Subjekts demokratischer Politik<br />
Dr. Martin Saar, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />
Weder Ethnos noch Betroffenheit: Repräsentationsbeziehungen konstituie-<br />
ren einen handlungsfähigen Demos<br />
Prof. Dr. Winfried Thaa, Universität Trier<br />
Moderation: Prof. Dr. Michael Haus, Universität Kassel<br />
Plenum III<br />
Die Finanzmarktkrise: Die Demokratie als Hindernis einer Lösung oder als<br />
Opfer?<br />
Mittwoch, 26.9.12, 9 – 10.30 Uhr<br />
Die Finanzmarktkrise und die politische Handlungsfähigkeit von Demokratien<br />
Prof. Dr. Stefanie Walter, Universität Heidelberg<br />
Staatsbankrott oder Primat der Politik? Zum Verhältnis von Demokratien und<br />
Finanzmärkten in der Krisenbewältigung<br />
Prof. Dr. Henrik Enderlein, Hertie School of Governance<br />
Moderation: Prof. Dr. Frank Nullmeier, Universität Bremen<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Sonderplenum<br />
Deutsche Nachkriegspolitologen in der nationalsozialistischen Diktatur:<br />
Theodor Eschenburg, Michael Freund und Arnold Bergstraesser<br />
Mittwoch, 26.9.12, 11 – 12.30 Uhr<br />
Podiumsdiskussion mit:<br />
Prof. Dr. Günter Behrmann, Universität Potsdam<br />
Prof. Dr. Rainer Eisfeld, Universität Osnabrück<br />
Prof. Dr. Michael Th. Greven, Universität Hamburg<br />
Dr. Wilhelm Knelangen, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel<br />
Prof. Dr. Hubertus Buchstein, Universität Greifswald (Moderation)<br />
Plenum IV<br />
Transnationale Demokratie und soziale Gerechtigkeit<br />
Donnerstag, 27.9.12, 14 – 15 Uhr<br />
Vortrag<br />
Prof. Dr. Rainer Forst, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main<br />
Moderation: Prof. Dr. Tine Stein, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel<br />
18
Plenum zur Verleihung der Wissenschaftspreise<br />
Donnerstag, 27.9.12, 19 Uhr<br />
Ehrung der Trägerinnen und Träger der Förderpreise 2010, 2011 und 2012<br />
Verleihung des Theodor-Eschenburg-Preises der DVPW 2012 für das politikwissenschaftliche<br />
Lebenswerk an Prof. Dr. Claus Offe, Hertie School of Governance<br />
Laudatio: Prof. Dr. Robert E. Goodin, University of Essex<br />
anschließend Kongressparty<br />
Nachwuchsversammlung<br />
Dienstag, 25.9.12, 18 – 19 Uhr<br />
Frauenversammlung<br />
Dienstag, 25.9.12, 19 – 20 Uhr<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Empfang für Feminists & Friends des Arbeitskreises reises „Politik und Ge-G<br />
schlecht“, , des Ständigen Ausschusses für Fragen der Frauenförderung<br />
(StAFF) und der Redaktion der Zeitschrift „femina politica“<br />
Dienstag, 25.9.12, 20 Uhr<br />
Mitgliederversammlung der DVPW<br />
mit Wahl des Vorstandes und des Beirates<br />
Mittwoch, 26.9.12, 18 Uhr<br />
(gesonderte Einladung)<br />
Gemeinsame Veranstaltungen mehrerer Untergliederungen<br />
Sektion „Internationale Politik“ & Arbeitskreis „Soziale Bewegungen“<br />
Globale Opposition? Postnationale Governance und ihre KritikerInnen<br />
Donnerstag, 27.9.12, 9 – 12.30 Uhr<br />
Sektion „Politische Ökonomie“ & Arbeitskreis „Internatio<br />
tionale Politische<br />
Ökonomie“<br />
Krisenbewältigung durch Aushöhlung der Demokratie?<br />
Donnerstag, 27.9.12, 9 - 12.30 Uhr<br />
Sektion „Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>“, Sektion „Methoden der Poli-<br />
tikwissenschaft“, Arbeitskreis „Handlungs- und Entscheidungstheorie“ theorie“ & Ar-<br />
A<br />
beitskreis „Wahlen und politische Einstellungen“<br />
Experimentelle Demokratieforschung: Partizipation und Politikgestaltung<br />
Donnerstag, 27.9.12, 9 - 12.30 Uhr<br />
19
Arbeitskreis „Gewaltordnungen“ & Arbeitskreis „Soziologie der internationaa-<br />
len Beziehungen“<br />
Herrschaft und Widerstand in der Weltgesellschaft<br />
Donnerstag, 27.9.12, 9 - 12.30 Uhr<br />
Donnerstag, 27.9.12, 15.30 - 18.30 Uhr<br />
Sektionen<br />
Sektion „Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik“<br />
Demokratieförderung in der EZ - EZ als demokratische Praxis?<br />
Dienstag, 25.9.12, 14 – 17 Uhr<br />
Entwicklungstheorie: Stand der Forschung<br />
Mittwoch, 26.9.12, 14 – 16 Uhr<br />
Sektion „Internationale Politik“<br />
Politik und Recht in den internationalen Handelsbeziehungen<br />
Dienstag, 25.9.12, 14 – 17 Uhr<br />
Legitimität als Versprechen: Legitimitätsansprüche in der internationalen Politik<br />
Mittwoch, 26.9.12, 14 – 16 Uhr<br />
Sektion „Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />
Was wäre wenn: Simulation und kontrafaktisches Denken in der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Dienstag, 25.9.12, 14 – 18 Uhr<br />
Sektion „Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft“<br />
Verwaltete Demokratie oder demokratische Verwaltung<br />
Dienstag, 25.9.12, 14 – 17 Uhr<br />
Genese, Grenze und Dynamik von Politikfeldern<br />
Mittwoch, 26.9.12, 14 – 16 Uhr<br />
Sektion „Politische Ökonomie“<br />
Demokratische Politik und kapitalistische Ökonomie<br />
Dienstag, 25.9.12, 14 – 17 Uhr<br />
Mittwoch, 26.9.12, 14 – 16 Uhr<br />
Sektion „Politische Soziologie“<br />
Der neue Charme der Partizipation. Die Wiederentdeckung der Input-<br />
Legitimation im politischen Prozess<br />
Dienstag, 25.9.12, 14 – 17 Uhr<br />
Politische Soziologie – Stand und Perspektiven<br />
Mittwoch, 26.9.12, 14 – 16 Uhr<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
20
Sektion „Politische Theorie und Ideengeschichte“<br />
Das Versprechen der deliberativen Demokratie - Herkunft und Zukunft<br />
Dienstag, 25.9.12, 14 – 17 Uhr<br />
Mittwoch, 26.9.12, 14 – 16 Uhr<br />
Sektion „Politische Wissenschaft schaft und Politische Bildung“<br />
Postdemokratie, Postnationalität, Poststrukturalismus, ... - Herausforderungen<br />
für die Politische Bildung!?<br />
Dienstag, 25.9.12, 14 – 17 Uhr<br />
Mittwoch, 26.9.12, 14 – 16 Uhr<br />
Sektion „Regierungssystem und Regieren in der BRD“<br />
Repräsentation im Wandel<br />
Dienstag, 25.9.12, 14 – 17 Uhr<br />
Der deutsche Bundespräsident als politischer Akteur? Entwicklungen und<br />
Perspektiven<br />
Mittwoch, 26.9.12, 14 – 16 Uhr<br />
Sektion „Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />
Was verspricht die Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>?<br />
Dienstag, 25.9.12, 14 – 17 Uhr<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Arbeitskreise<br />
Arbeitskreis s „Demokratieforschung”<br />
Versprechen der Demokratie und ihre Umsetzung<br />
Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />
Arbeitskreis „Integrationsforschung“<br />
Europas Krise und die Versprechen der Demokratie<br />
Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />
Arbeitskreis „Lokale Politikforschung“<br />
Hoffnungsträger lokale Ebene?<br />
Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />
Arbeitskreis „Menschenrechte“<br />
Menschenrechte, Entwicklung und Governance in der internationalen Politik<br />
– Konflikt oder Konvergenz im Wunschkonzert der Ziele?<br />
Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />
Freitag, 28.9.12, 9 – 12.30 Uhr<br />
Arbeitskreis „Migrationspolitik“<br />
Migration und Integration - die uneingelösten Versprechen der Demokratie?<br />
Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />
21
Arbeitskreis „Parteienforschung“<br />
Erfolgsbedingungen neuer Parteien im Parteiensystem: die Piraten u.a.<br />
Freitag, 28.9.12, 9 – 12.30 Uhr<br />
Arbeitskreis „Politik und Geschlecht“<br />
Demokratische Versprechen – feministische Reflexionen<br />
Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />
Freitag, 28.9.12, 9 – 12.30 Uhr<br />
Arbeitskreis „Politik und Kultur“<br />
Die kulturellen Voraussetzungen von Demokratie<br />
Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />
Arbeitskreis „Politik und Religion“<br />
Freiheit, Pluralismus, Zivilgesellschaft: Halten die Versprechen zwischen<br />
Demokratie und Religion noch?<br />
Freitag, 28.9.12, 9 – 12.30 Uhr<br />
Arbeitskreis „Politik, Wissenschaft und Technik“<br />
Vom Wirken der Dinge - Fakten und Funktionalitäten in politischer Praxis und<br />
<strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />
Arbeitskreis „Politikfeldanalyse Innere Sicherheit“<br />
Der Verfassungsschutz zwischen administrativer Effektivität und demokratischer<br />
Transparenz<br />
Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />
Freitag, 28.9.12, 9 – 12.30 Uhr<br />
Arbeitskreis „Politische Psychologie“<br />
Inszenierung, Desymbolisierung und Protest. Probleme heutiger Demokratien<br />
in politisch-psychologischer Perspektive<br />
Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />
Freitag, 28.9.12, 9 – 12.30 Uhr<br />
Arbeitskreis „Soziale Bewegungen“<br />
Demokratie als Schlachtruf. Zivilgesellschaftliche Mobilisierungen und Demokratisierungsprozesse<br />
Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />
Demokratisierung der Demokratie. Eine Protestwelle zwischen Stuttgart 21<br />
und Puerta del Sol<br />
Freitag, 28.9.12, 9 – 12.30 Uhr<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
22
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Arbeitskreis „Umweltpolitik / Global Change“<br />
Global Environmental Governance Today - Green Economy or Neoliberal Environmentalism<br />
Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18 Uhr<br />
Arbeitskreis „Verbände“<br />
Demokratie im Wandel – Verbände im Wandel?<br />
Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />
Arbeitskreis "Vergleichende Diktatur- und Extremismusforschung"<br />
Entwicklung, Wohlfahrt, Autokratie? Autokratien, ökonomische Performanz<br />
und die Versprechen der Demokratie<br />
Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />
Freitag, 28.9.12, 9 – 12.30 Uhr<br />
Arbeitskreis „Vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung“<br />
Vom Regime zum Prozess: Der Wandel der Wohlfahrtsstaaten zwischen Regelsetzern<br />
und Regeladressaten<br />
Freitag, 28.9.12, 9 – 12.30 Uhr<br />
Arbeitskreis „Wahlen und politische Einstellungen“<br />
Herausforderungen der repräsentativen Demokratie - Zustand und Perspektiven<br />
aus Sicht der Bevölkerung<br />
Freitag, 28.9.12, 9 – 12.30 Uhr<br />
Themengruppen<br />
Themengruppe „Föderalismus“<br />
Gründungsversammlung<br />
Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />
Themengruppe „Konstruktivistische Theorien der Politik“<br />
Demokratie als Konstrukt<br />
Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />
Themengruppe „Transkulturell vergleichende Politische Theorie“<br />
Zwischen Emanzipationshoffnung und erwarteter Enttäuschung. Demokratie<br />
in nicht-westlichen politischen Diskursen<br />
Freitag, 28.9.12, 9 – 12.30 Uhr<br />
Themengruppe „Verfassung und Politik“<br />
P<br />
Konstitutionelle Formen demokratischer Selbstbindung<br />
Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />
Freitag, 28.9.12, 9 – 12.30 Uhr<br />
23
Themengruppe „Vergleichende Regionalismusforschung“<br />
schung“<br />
Regionalorganisationen und Demokratie<br />
Freitag, 28.9.12, 9 – 12.30 Uhr<br />
Weitere Programmpunkte<br />
Sektionen- und AK-übergreifende Veranstaltung (AK Menschenrechte)<br />
Das Versprechen von Transitional Justice – Erwartungen an das Forschungsfeld<br />
aus Sicht der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Freitag, 28.9.12, 14 – 16 Uhr<br />
Panel-Diskussion der Sonderforschungsbereiche 700 (Berlin) und 597 (Bre-<br />
men)<br />
Die Versprechen des Staates. Leistungen und Grenzen öffentlicher Institutionen<br />
in Räumen konsolidierter und begrenzter Staatlichkeit<br />
Freitag, 28.9.12, 14 – 16 Uhr<br />
Redaktion der Zeitschrift für Menschenrechte<br />
Human Rights Lecture<br />
Vortrag: Prof. Dr. Hauke Brunkhorst<br />
Freitag, 28.9.12, 14 – 16 Uhr<br />
Studierendenpanel der Deutschen Nachwuchsgesellschaft für Politik- und<br />
Sozialwissenschaft e.V. (DNGPS)<br />
Die Demokratie als Ideal?! – Praktische Umsetzung und theoretische Reflexion<br />
aus studentischer Perspektive<br />
Freitag, 28.9.12, 14 – 17 Uhr<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Anmeldung<br />
Anmeldeschluss 21. August 2012<br />
Für Anmeldungen, die nach diesem Termin eingehen, muss leider eine zusätzliche<br />
Gebühr in Höhe von 15,00 Euro erhoben werden.<br />
Teilnahmegebühren<br />
Studierende und Erwerbslose (jeweils mit Nachweis) 45,00 Euro<br />
DVPW-Mitglieder<br />
85,00 Euro<br />
Nicht-Mitglieder<br />
135,00 Euro<br />
Überweisung bitte auf das Konto der DVPW, Stichwort „DVPW-Kongress<br />
2012“ Konto Nr. 626 417 612 HypoVereinsbank (BLZ 200 300 00). Für<br />
internationale Überweisungen lautet die IBAN DE74200300000626417612<br />
und BIC HYVEDEMM300.<br />
Die Teilnahmegebühr beinhaltet 5,00 Euro zur Finanzierung der Klimaneutralität<br />
des Kongresses. Sie schließt zudem die Nutzung des virtuellen Pa-<br />
24
perrooms auf der DVPW-Homepage und die automatische Zustellung des<br />
im Nomos-Verlag erscheinenden Kongressbandes ein. Das vollständige<br />
Kongressprogramm erhalten alle angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
im Sommer 2012.<br />
Informationen:<br />
DVPW<br />
c/o Universität Osnabrück<br />
FB 1 – Sozialwissenschaften<br />
D-49069 Osnabrück<br />
Telefon 05 41/9 69-62 64, Telefax 05 41/9 69-62 66<br />
E-Mail: dvpw@dvpw.de<br />
Webseite: www.dvpw.de<br />
Sie können sich auch Online über die Homepage der DVPW zum Kongress<br />
anmelden!<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Veranstaltungsort:<br />
Die meisten Veranstaltungen werden im Universitätsgebäude "Neue Aula"<br />
stattfinden (Wilhelmstr. 7/Geschwister-Scholl-Platz), einige wenige Veranstaltungen<br />
in Gebäuden, die sich in dessen Nähe befinden.<br />
Zimmerreservierungen:<br />
Marco Schubert<br />
Bürger und Verkehrsverein Tübingen<br />
-Tourist & Ticket-Center-<br />
An der Neckarbrücke 1<br />
72072 Tübingen<br />
Telefon 0 70 71/91 36-14<br />
Telefax 0 70 71/3 50 70<br />
E-Mail: marco.schubert@tourist-ticket-center.de<br />
Webseite: www.tuebingen-info.de<br />
Direkte Zimmerbuchung über: http://tuebingen-info.de/index.php?id=1723<br />
Verlosung von kostenloser Kongressteilnahme<br />
Als besondere Fördermaßnahme für Nachwuchswissenschaftlerinnen können<br />
zehn kostenlose Kongressteilnahmen unter denjenigen Frauen verlost<br />
werden, die eine „Schnuppermitgliedschaft“ in der DVPW abgeschlossen<br />
haben und 2012 am DVPW-Kongress teilnehmen möchten.<br />
25
Nachwuchsfonds für Reisekostenzuschüsse<br />
Vorstand und Beirat haben beschlossen, die mit Abschaffung des Post-doc-<br />
Preises und des Themenpreises freigewordenen Mittel für die Finanzierung<br />
von Reisekostenzuschüssen für den wissenschaftlichen Nachwuchs zu verwenden.<br />
Erstmals stehen zum Kongress 2012 25 Reisekostenzuschüsse zu<br />
je 200,00 Euro für Referent/innen zur Verfügung, die zum wissenschaftlichen<br />
Nachwuchs gerechnet werden können.<br />
Folgende Kriterien für die Gewährung eines Zuschusses gelten:<br />
• Mittel werden nur an Referent/innen vergeben, d.h. eine aktive Teilnahme<br />
am Kongress wird vorausgesetzt.<br />
• Förderungen gibt es nur für Personen, die schriftlich erklären, dass Sie<br />
keine institutionelle Unterstützung für die Teilnahme am Kongress erhalten<br />
können.<br />
• Bewerber/innen sollten noch nicht oder max. seit zwei Jahren promoviert<br />
sein.<br />
• Die Anträge auf Förderung müssen gestellt werden, sobald die Untergliederungen<br />
festgelegt haben, wer vorträgt. Die Bearbeitung der Anträge erfolgt,<br />
wenn alle Untergliederungen ihre Programme eingereicht haben.<br />
• Gefördert werden Referent/innen aus dem Inland, für Vortragende aus<br />
dem Ausland gibt es die Förderung der DFG.<br />
• Reisekosten werden nach dem Kongress bis zur Höhe der beschlossenen<br />
Summe erstattet, d.h. es gibt keine pauschale Förderung.<br />
• Erstattet werden Fahrscheine 2. Klasse und Hotelkosten.<br />
• Sollte die Anzahl der Anträge die zur Verfügung stehende Fördersumme<br />
übersteigen, werden die Einzelzahlungen auf maximal 150,00 Euro reduziert.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Anträge sind an die DVPW-Geschäftsstelle zu richten.<br />
26
Von Platon bis Habermas<br />
Theoretiker der Politik<br />
Von Platon bis Habermas<br />
Frank Pfetsch<br />
Nomos<br />
Nomos<br />
Der Band bietet einen chronologischen Überblick<br />
über das Denken der wichtigsten Theoretiker<br />
der Politik von der Antike bis zu Gegenwart. Zahlreiche<br />
Übersichten, Zeittafeln, Kurzbiographien<br />
und Schaubilder erleichtern den Einstieg in die<br />
Theoriegeschichte der Politik. Im Anhang findet<br />
sich eine synchron und diachron angelegte Gegenüberstellung<br />
der behandelten Theoretiker,<br />
ein historischer wie systematischer Vergleich.<br />
Alle Infos unter: www.nomos-shop.de/<strong>146</strong>99<br />
Theoretiker der Politik<br />
Von Platon bis Habermas<br />
Von Frank Pfetsch<br />
2. Auflage 2012, ca. 600 S., brosch., ca. 39,– €<br />
ISBN 978-3-8329-7493-0<br />
Erscheint ca. April 2012
III. Arbeitsausschuss Nachwuchsförderung<br />
Arbeitsbericht 2009-2012<br />
2012<br />
Der DVPW Arbeitsausschuss „Nachwuchsförderung“ hatte es sich in seiner<br />
Amtszeit seit dem Kongress in Kiel 2009 zur Aufgabe gemacht, die positive<br />
Arbeit des Arbeitsausschusses der vorherigen Amtszeit fortzusetzen und die<br />
Interessen des wissenschaftlichen Nachwuchses angemessen in die Arbeit<br />
der DVPW einzubringen.<br />
Dazu wurde die Stellungnahme der DVPW zu Nachwuchsstellen angesichts<br />
aktueller Entwicklungen 2010 um weitere Punkte ergänzt. Die überarbeitete<br />
Stellungnahme wurde an alle politikwissenschaftlichen Institute in Deutschland<br />
versendet, im Internet veröffentlicht und im Mitgliederrundbrief 144<br />
(Frühjahr 2011, S. 15) abgedruckt. Zudem standen die Leitlinien für Berufungsverfahren<br />
im Fokus der Arbeit des Arbeitsausschusses. Hier wurde die<br />
2006 verabschiedete Stellungnahme der DVPW zur Transparenz in Berufungsverfahren<br />
zur Erinnerung erneut an alle Institute verschickt. Außerdem<br />
hat der Arbeitsausschuss sich an den Planungen zur Nachwuchsveranstaltung<br />
im Rahmen der DVPW, SVPW und ÖGPW-3-Ländertagung 2011 in Basel<br />
beteiligt.<br />
Eines der Hauptthemen des Arbeitsausschusses ist die tatsächliche Stellensituation<br />
für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler an politikund<br />
sozialwissenschaftlichen Instituten sowie in Projekten. Das soll eine<br />
derzeit durchgeführte Erhebung klären, die alle der DVPW bekannten Ausschreibungen<br />
für wissenschaftliche Nachwuchsstellen sichtet und vor dem<br />
Hintergrund bestimmter Kriterien wie z.B. Laufzeit der Stellen, Gehaltsgruppe<br />
und verlangter Status der KandidatInnen auswertet. Diese Erhebung läuft<br />
schon seit Juni 2011 und soll bis zum nächsten DVPW-Kongress in Tübingen<br />
weitergeführt werden.<br />
Hintergrund ist die seit einiger Zeit verstärkte Diskussion sowohl in der Politik<br />
als auch in der Wissenschaft über Berufsperspektiven von Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />
und -wissenschaftlern. Insbesondere die hohe Anzahl<br />
an befristeten Arbeitsverträgen mit kurzen Laufzeiten und die mangelnden<br />
langfristigen Berufsperspektiven für den wissenschaftlichen Nachwuchs mit<br />
wenig Aussicht, eine Dauerstelle an Universitäten zu erlangen, haben zu einer<br />
Reihe von Initiativen geführt. So fordert zum Beispiel die Gewerkschaft<br />
Erziehung und Wissenschaft (GEW) eine Reform der Personalstruktur und der<br />
Berufswege in Hochschule und Forschung<br />
(http://www.gew.de/Templiner_Manifest.html).<br />
Zu diesem Thema gab es im September 2011 auch eine Debatte im Deutschen<br />
Bundestag „Zukunft des wissenschaftlichen Nachwuchses", in der die<br />
Menge an befristeten Arbeitsverträgen von fast allen Parteien kritisiert und<br />
die Oppositionsparteien u.a. eine Personaloffensive an den Hochschulen<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
28
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
forderten (SPD). Dies zeigt, dass das Thema „wissenschaftlicher Nachwuchs“<br />
mittlerweile auch von der Politik aufgegriffen und hinsichtlich notwendiger<br />
Veränderungen breit diskutiert wird.<br />
In der Diskussion über die Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses<br />
wird häufig darauf hingewiesen, dass 53% der Verträge nur eine Laufzeit von<br />
bis zu einem Jahr besitzen und 36% der Verträge lediglich ein bis zwei Jahre<br />
(Jongmanns, Evaluation des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes, HIS Hannover,<br />
März 2011, 73 f.). Zudem sind derzeit generell 83% der Verträge befristet<br />
(Jongmanns, Evaluation des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes, HIS<br />
Hannover, März 2011, 14). Dies führt zu Einschätzungen, dass junge Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler einem hohen beruflich bedingten<br />
Druck ausgesetzt sind, der zu einer empfundenen Perspektivlosigkeit führe<br />
und persönliche Probleme mit sich bringe. Gerade die Notwendigkeit, sehr<br />
flexibel Verträge mit kurzen Laufzeiten an unterschiedlichen Universitäten<br />
wahrzunehmen, bringt Probleme für die individuelle Familien- und Lebensplanung<br />
mit sich, die junge Wissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit<br />
Kindern gegenüber Kinderlosen benachteiligt. Daher werden in der Diskussion<br />
auch eine verbesserte Vereinbarung von Familie und Beruf und die Schaffung<br />
entsprechender flexibler Möglichkeiten an den Universitäten als Arbeitsplatz<br />
gefordert.<br />
Diese Diskussionen aufgreifend, soll die schlaglichtartige DVPW-Untersuchung<br />
der tatsächlichen Stellensituation des wissenschaftlichen Nachwuchses<br />
anhand der veröffentlichten Ausschreibungen klären, inwieweit die<br />
skizzierten Diagnosen, die derzeit viel diskutiert werden, auch auf die <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
zutreffen und ob die Empfehlungen der DVPW zur Ausschreibung<br />
von Stellen in der Praxis der Institute Berücksichtigung finden.<br />
Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden im Rahmen der Nachwuchsversammlung<br />
des nächsten DVPW-Kongresses in Tübingen vorgestellt.<br />
Kandidatinnen und Kandidaten gesucht!<br />
Für die kommende Amtszeit 2012-2015 werden Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />
und -wissenschaftler gesucht, die bereit sind, sich im Rahmen der<br />
DVPW-Mitgliederversammlung zur Wahl für den Beirat zu stellen. Ziel des<br />
DVPW-Vorstandes ist es ausdrücklich, auch in der neuen Amtszeit 2012-<br />
2015 Vertreterinnen und Vertreter des wissenschaftlichen Nachwuchses zur<br />
Mitarbeit zu gewinnen. Damit soll auch die Kontinuität der Aktivitäten des<br />
Arbeitsausschusses „Nachwuchsförderung“ gesichert werden. Interessierte<br />
Kandidatinnen und Kandidaten können sich gerne für weitere Informationen<br />
an den Sprecher des Arbeitsausschusses Nachwuchsförderung Michael Böcher,<br />
mboeche@uni-goettingen.de, wenden.<br />
Im Rahmen des DVPW-Kongresses in Tübingen wird wieder ein Nachwuchstreffen<br />
stattfinden. Der Arbeitsausschuss Nachwuchsförderung befindet sich<br />
gerade in der Vorbereitung dieser Veranstaltung. Hier sollen, wie bereits er-<br />
29
wähnt, die Ergebnisse der DVPW-Untersuchungen zu Stellensituation des<br />
wissenschaftlichen Nachwuchses in der <strong>Politikwissenschaft</strong> vorgestellt und<br />
die Kandidatinnen und Kandidaten des wissenschaftlichen Nachwuchses, die<br />
für die kommende Amtszeit zur Wahl stehen werden, Gelegenheit bekommen<br />
sich vorzustellen. Vorschläge für weitere Themen der Nachwuchsversammlung<br />
können ebenfalls an die unten stehenden Kontaktadressen gerichtet<br />
werden.<br />
Michael Böcher<br />
Kontakt:<br />
Julia von Blumenthal, HU Berlin, Institut für Sozialwissenschaften,<br />
Universitätsstraße3b ,10099 Berlin, Telefon (030) 2093-1428,<br />
E-Mail: julia.von.blumenthal@sowi.hu-berlin.de<br />
Michael Böcher, Georg-August-Universität, Büsgenweg 3, 37077 Göttingen,<br />
Telefon (0551) 39-19393, E-Mail: mboeche@uni-goettingen.de<br />
Alexandra Scheele, BTU Cottbus, Lehrstuhl für Wirtschafts- und Industriesoziologie,<br />
Erich-Weinert-Str. 1-2, 03046 Cottbus,Telefon (0355) 69-2512<br />
E-Mail: scheele-baer@TU-Cottbus.de<br />
Felix W. Wurm, DVPW-Geschäftsstelle, E-Mail: dvpw@dvpw.de<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
30
IV. Ethik-Kommission<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Zum Vorsitzenden der Ethik-Kommission für die Jahre 2011-2016 wurde<br />
Prof. Dr. Gerhard Göhler gewählt.<br />
Kontaktdaten:<br />
Prof. Dr. Gerhard Göhler<br />
FU Berlin, Otto-Suhr-Insititut<br />
Ihnestr. 21, 14195 Berlin<br />
Tel. (49) (30) 80584836<br />
Fax (49) (30) 80584837<br />
goehler@zedat.fu-berlin.de<br />
Kontaktdaten der weiteren Mitglieder der Ethik-Kommission:<br />
Prof. Dr. Lothar Brock, Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung<br />
(HSFK)<br />
brock@hsfk.de<br />
Prof. Dr. Barbara Holland-Cunz, Justus-Liebig-Universität Gießen<br />
barbara.holland-cunz@sowi.uni-giessen.de<br />
Prof. Dr. Hans-Dieter Klingemann, Wissenschaftszentrum Berlin<br />
klingem@wzb.eu<br />
Prof. Dr. Klaus Dieter Wolf, Hessische Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung<br />
wolf@hsfk.de<br />
Prof. Dr. Reinhard Zintl, Otto-Friedrich-Universität Bamberg<br />
Reinhard.Zintl@sowi.uni-bamberg.de<br />
In Fragen oder Beanstandungen, die den Ethik-Kodex betreffen, wenden<br />
Sie sich bitte an mich oder an eines der Kommissionsmitglieder.<br />
gez. Gerhard Göhler<br />
31
V. Ständiger Ausschuss für Fragen der Frauenförderung (StAFF)<br />
Neues aus dem StAFF<br />
1. Gender Monitoring<br />
2. DVPW-Kongress 2012: Verlosung von kostenloser Kongressteilnahme<br />
3. DVPW-Kongress 2012: Reisekostenzuschüsse für Nachwuchswissenschaftler_innen<br />
4. DVPW-Kongress 2012: Empfang für Feminists & Friends<br />
Gender Monitoring<br />
Das Gender Monitoring für 2011 wurde durchgeführt, und der Rücklauf war<br />
dieses Jahr im Vergleich zu den vergangenen Jahren sehr gut. Die Daten<br />
müssen allerdings noch ausgewertet werden.<br />
DVPW-Kongress 2012: Verlosung von kostenloser Kongressteilnahme<br />
Zehn kostenlose Kongressteilnahmen können unter denjenigen Frauen verlost<br />
werden, die eine „Schnuppermitgliedschaft“ in der DVPW abgeschlossen<br />
haben und 2012 am DVPW-Kongress teilnehmen wollen.<br />
DVPW-Kongress 2012: Reisekostenzuschüsse für Nachwuchswissenschaft-<br />
ler_innen<br />
Die DVPW kann Reisekostenzuschüsse zu je 200,- Euro vergeben. Folgende<br />
Kriterien für die Gewährung eines Zuschusses gelten:<br />
Mittel werden nur an Referent/innen vergeben, d.h. eine aktive Teilnahme<br />
am Kongress wird vorausgesetzt.<br />
Förderungen gibt es nur für Personen, die schriftlich erklären, dass Sie<br />
keine institutionelle Unterstützung für die Teilnahme am Kongress erhalten<br />
können.<br />
Bewerber/innen sollten noch nicht oder max. seit zwei Jahren promoviert<br />
sein.<br />
Die Anträge auf Förderung müssen gestellt werden, sobald die Untergliederungen<br />
festgelegt haben, wer vorträgt. Die Bearbeitung der Anträge erfolgt,<br />
wenn alle Untergliederungen ihre Programme eingereicht haben.<br />
Gefördert werden Referent/innen aus dem Inland, für Vortragende aus<br />
dem Ausland gibt es die Förderung der DFG.<br />
Reisekosten werden nach dem Kongress bis zur Höhe der beschlossenen<br />
Summe erstattet, d.h. es gibt keine pauschale Förderung.<br />
Erstattet werden Fahrscheine 2. Klasse und Hotelkosten.<br />
Sollte die Anzahl der Anträge die zur Verfügung stehende Fördersumme<br />
übersteigen, werden die Einzelzahlungen auf maximal 150,00 Euro reduziert.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
32
DVPW-Kongress 2012: Empfang<br />
In guter alter Tradition wird auch auf dem DVPW-Kongress 2012 wieder ein<br />
Zusammentreffen der Interessierten an gleichstellungspolitischer Arbeit in<br />
der DVPW und an feministischer <strong>Politikwissenschaft</strong> stattfinden. Neu wird<br />
allerdings der Name des Empfangs sein: Empfang für Feminists & Friends.<br />
Der Empfang wird wie immer gemeinsam vom AK „Politik und Geschlecht“,<br />
der Redaktion der Femina Politica: Zeitschrift für feministische <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
und dem Ständigen Ausschuss für Fragen der Frauenförderung<br />
(StAFF) veranstaltet. Der Empfang findet am Dienstag, den 25. September<br />
2012 ab 20 Uhr, gleich nach der Nachwuchs- und der Frauenvollversammlung,<br />
statt. Hier gibt es die Möglichkeit, sich nicht zuletzt über die Arbeit<br />
des StAFF zu informieren und Wissenschaftler_innen mit gemeinsamen<br />
Forschungsinteressen zu treffen. Wir hoffen, dort viele alte Bekannte, aber<br />
auch neue Gesichter zu sehen!<br />
Dorian Woods, Julia Lepperhoff<br />
perhoff<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
33
VI. Berichte der Sektionen<br />
Sektion „Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik“<br />
Die Sektion hat vom 5. bis zum 7. März in Frankfurt/Main eine Tagung<br />
zum Thema „Politik und Ökonomie in globaler Perspektive: Der (Wieder)<br />
Aufstieg des Globalen Südens“ organisiert in Zusammenarbeit mit den<br />
Sektionen „Internationale Beziehungen“ und „Politische Ökonomie“ sowie<br />
den Arbeitskreisen „Demokratieforschung“ und „Internationale Politische<br />
Ökonomie“. Die Tagung fand starken Anklang, die Präsentation von insgesamt<br />
35 Papieren (aus knapp 70 Vorschlägen) wurde von über 120 BesucherInnen<br />
verfolgt.<br />
Im Rahmen des DVPW-Kongresses organisiert die Sektion ein Roundtable<br />
zum Thema Stand der Entwicklungstheorie (auch Gegenstand des PVS-<br />
Sonderheftes 2013) sowie ein Panel zur „Entwicklungspolitik als Demokratieförderung:<br />
Universale Versprechen, Internationale Wissensproduktion,<br />
lokale Praktiken“. Grundlage für das Panel ist ein Call for Papers, der im<br />
Februar 2012 zirkuliert wurde.<br />
Im Rahmen des DVPW-Kongresses steht auch die Neuwahl des Vorstands<br />
(einschließlich der Nachwuchsvertretung) an, wir bitten InteressentInnen,<br />
bereits im Vorfeld des Kongresses Kontakt mit einem Vorstandsmitglied<br />
aufzunehmen.<br />
Die SprecherInnen der Sektion :<br />
Cord Jakobeit<br />
Universität Hamburg<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Allende-Platz 1 Allende-Platz 1<br />
20<strong>146</strong> Hamburg 20<strong>146</strong> Hamburg<br />
040-42838-3105 040-42838-3534<br />
Aram Ziai<br />
Universität Hamburg<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Fax: 040-42838-3534 Fax: 040-42838-3534<br />
cord.jakobeit@uni-hamburg.de aram.z@gmx.net<br />
Andreas Nölke<br />
Ingrid Wehr<br />
J. W. Goethe-Universität Arnold-Bergstraesser-<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong> Institut<br />
Robert-Mayer-Straße 5 Windausstraße 16<br />
60054 Frankfurt am Main 79110 Freiburg<br />
069-798-22075 0761-88878-24<br />
Fax: 069-798-28460 Fax: 761-88878-78<br />
a.noelke@soz.uni-frankfurt.de ingrid.wehr@abi.uni-freiburg.de<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
34
Für die Nachwuchsgruppe:<br />
Franziska Müller<br />
Elena Hesselmann<br />
Institut für<br />
Institut für Entwicklung und<br />
<strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Frieden<br />
TU Darmstadt<br />
Universität Duisburg-Essen<br />
Marktplatz 4<br />
64283 Darmstadt 47048 Duisburg<br />
fmueller@pg.tu-darmstadt.de elena.hesselmann@inef.uni-due.de<br />
Weitere Informationen finden sich auf der Homepage der Sektion:<br />
http://www.gesellschaftswissenschaften.unifrankfurt.de/dvpw_sektion_entwicklungspolitik/<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
35
Sektion „Internationale Politik“<br />
1. Sektion auf dem DVPW-Kongress<br />
Während des DVPW-Kongresses veranstaltet die Sektion am Dienstag,<br />
dem 25.9.2012, 14-17 Uhr zunächst ein Panel mit dem Thema „Politik und<br />
Recht in den internationalen Handelsbeziehungen“. Anschließend wird zum<br />
ersten Mal der „ZIB-Award“ verliehen. Am Mittwoch, dem 26.9.2012, findet<br />
von 14-16 Uhr ein Panel zu „Legitimität als Versprechen“ statt. Nach<br />
einer Pause folgt von 16:30 bis 17:30 Uhr die Mitgliederversammlung der<br />
Sektion.<br />
2. Tagung der Nachwuchsgruppe der Sektion<br />
Bereits zum zehnten Mal richtet die Nachwuchsgruppe der Sektion eine<br />
Nachwuchstagung aus. Diese findet diesmal vom 13.-15. April 2012 in der<br />
Akademie für politische Bildung in Tutzing statt. Nähere Informationen finden<br />
sich auf der Website der Nachwuchsgruppe (www.ibnachwuchsgruppe.de).<br />
3. Offene Sektionstagung im Oktober 2011 1 in München<br />
Am 6. und 7. Oktober 2011 fand in München am Geschwister-Scholl-Institut<br />
für <strong>Politikwissenschaft</strong> die Dritte Offene Sektionstagung „International<br />
Politik“ statt. Die Tagung war mit mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern,<br />
welche in insgesamt 39 Panels zwei Tage lang intensiv miteinander<br />
diskutierten außerordentlich gut besucht. Neben den zumeist hervorragenden<br />
Papieren und der außerordentlich hohen Teilnehmerzahl ist auch<br />
positiv zu vermerken, dass im Gegensatz zu vielen internationalen Tagungen<br />
fast alle angemeldeten Teilnehmer dann auch tatsächlich auf der Tagung<br />
auftauchten. Die Sektionssprecher werten dies nicht nur als Indiz dafür,<br />
dass das Format der Offenen Sektionstagung sinnvoll ist, sondern<br />
auch als Indiz dafür, dass sich die Sektion insgesamt auf einem guten Weg<br />
befindet.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
4. Second British-German Conference on International Relations.<br />
Zum zweiten Mal nach 2008 in Arnoldshain fand vom 19.-21.12.2011 in<br />
St. Andrews eine British-German Conference on International Relations<br />
statt. Die Tagung mit ca. 50 Teilnehmenden wurde von Nick Rengger (St.<br />
Andrews) und Mathias Albert (Bielefeld) organisiert. Der Vorweihnachtstermin,<br />
an dem bis 2009 traditionell die Jahrestagung der BISA stattfand,<br />
wurde von den Teilnehmenden allgemein als für den wissenschaftlichen<br />
36
wie informellen Austausch in festlicher Stimmung äußerst förderlich erachtet.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Die Sprecher der Sektion Internationale Politik:<br />
Prof. Dr. Mathias Albert<br />
Fakultät für Soziologie<br />
Universität Bielefeld<br />
Postfach 100 131<br />
33501 Bielefeld<br />
Tel. +49-(0)521-106-3999<br />
mathias.albert@uni-bielefeld.de<br />
Prof. Dr. Nicole Deitelhoff<br />
Arbeitsbereich Internationale Beziehungen und Theorien globaler Ordnungspolitik<br />
Exzellenzcluster "Herausbildung Normativer Ordnungen"<br />
Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />
Senckenberganlage 31<br />
60325 Frankfurt am Main<br />
Tel. +49-(0)69-798-25384<br />
nicole.deitelhoff@normativeorders.net<br />
Prof. Dr. Bernhard Zangl<br />
Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
Geschwister-Scholl-Institut<br />
Oettingenstraße 67<br />
80538 München<br />
Tel. +49-(0)89-2180-9018<br />
Bernhard.Zangl@GSI.uni-muenchen.de<br />
37
Sektion „Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />
1. Die Sektion „Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>“ auf dem DVPW-<br />
Kongress in Tübingen<br />
Die Sektion wird am Dienstag, den 25.9. von 14 bis 18 Uhr ein Panel zum<br />
Thema „Was wäre wenn? Simulation und kontrafaktisches Denken in der<br />
<strong>Politikwissenschaft</strong>“ durchführen.“<br />
Simulationen stellen, wie das kontrafaktische Denken, häufig die Frage:<br />
„Was wäre wenn?“ Simulationen können unterschiedliche "Wenns" erproben,<br />
vorausgesetzt, es existiert eine ausreichend dichte Theorie zur Beschreibung<br />
der zu simulierenden Welt oder der Verhaltensmöglichkeiten, -<br />
anreize und -restriktionen ihrer Akteure. Kontrafaktisches Denken erörtert,<br />
etwa im historisch-politischen Kontext, was passiert wäre, wenn Dinge anders<br />
ausgesehen hätten und Bedingungen anders gestaltet gewesen wären.<br />
Die Hoffnung ist, dadurch nicht nur zu lernen, was auch hätte passieren<br />
können, sondern etwas darüber zu erfahren warum etwas passiert ist<br />
und auch in der Zukunft geschehen könnte.<br />
Das Panel wird Beiträge aus der politischen Theorie sowie der empirischen<br />
Forschung beinhalten. Details können dem Kongressprogramm entnommen<br />
werden.<br />
2. Gründungstagung der Sektion „Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>“ in<br />
Hamburg vom 09. bis 11.02.2012 - Tagungsbericht<br />
Die Gründungstagung der "Sektion Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>" fand<br />
vom 09. bis zum 11. Februar 2012 in der Universität Hamburg statt. Ziel<br />
der Tagung war es, eine möglichst breit gefächerte Zustandsbeschreibung<br />
der Methodenverwendung und -diskussion in der deutschsprachigen <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
zu geben. Dazu war die Tagung in 6 Panels gegliedert: 1)<br />
Kausalanalyse, 2) Formale Modelle, Simulation und Entscheidungstheorie,<br />
3) Komplexe Designs/Methodische Herausforderungen, 4) Qualitative Methoden,<br />
5) Methodenlehre und 6) Zur Methode des Experiments in der <strong>Politikwissenschaft</strong>.<br />
Außerdem fand am Abend des Eröffnungstages eine Podiumsdiskussion<br />
zum Thema "Empirische Methoden in der <strong>Politikwissenschaft</strong>:<br />
Entwicklungstrends und Anwendungsprobleme" statt. Auf diesem<br />
Podium diskutierten Prof. Dr. Joachim Behnke, Prof. Dr. Bernhard Kittel<br />
und Prof. Dr. Franz Urban Pappi.<br />
Im ersten Beitrag des Panels zur Kausalanalyse referierte Volker Dreier<br />
zum Thema "Theoretische Modelle, Theorien und empirische Daten. Zum<br />
Beitrag der modernen Wissenschaftstheorie für eine metatheoretische<br />
Neuorientierung in der empirischen Politikforschung". Kilian Seng und Nathalie<br />
Behnke ergänzten mit Überlegungen zu "Causal Inference and Gene-<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
38
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
ralization of Comparative Case Studies". Das Panel zur Rolle der formalen<br />
Modellierung stellte vor wie formale Modellierung zu einer Präzisierung von<br />
Forschungsfragen und Untersuchungsdesigns beitragen kann. Christian<br />
Martin trug zu diesem Panel mit seinem Vortrag "Wie gut sind unsere Modelle<br />
und was bedeutet das für unsere Empirie?" bei. Michael Herrmann<br />
sprach über den "Nutzen von Entscheidungs- und Spieltheorie für die <strong>Politikwissenschaft</strong>"<br />
und wies dabei vor allem auf den Nutzen spiel- und entscheidungstheoretische<br />
Modelle für die analytische Lösung von Problemen<br />
hin. Schließlich erläuterte Thomas Bräuninger, wie sich "Formale Modelle<br />
der <strong>Politikwissenschaft</strong>" dazu nutzen lassen, einen systematischen, erklärenden<br />
und testenden Bezug zwischen Theorie und Empirie herzustellen.<br />
Jan Eric Blumenstiel eröffnete das Panel zu komplexen Designs und methodischen<br />
Herausforderungen mit dem Vortrag: "Die Jagd nach dem letzten<br />
Respondenten: Brauchen wir neue Waffen oder schießen wir auf die<br />
falschen Ziele? Herausforderungen von Panelstudien in Zeiten sinkender<br />
Ausschöpfung und mögliche Lösungen am Beispiel des GLES-<br />
Langfristpanels". Paul C. Bauer und Markus Freitag beschäftigten sich mit<br />
dem Problem der Messäquivalenz von Surveys in unterschiedlichen kulturellen<br />
Kontexten. Michael Bergmann und Robert Greszki stellten im Anschluss<br />
die Frage, ob Daten aus Online-Access-Panels eine ernsthafte Alternative<br />
für die politikwissenschaftliche Wahl- und Einstellungsforschung<br />
oder doch nur Spielerei seien. Das dritte Panel wurde mit einem Vortrag<br />
von Manuela S. Kulick und Michael Blohm zum Thema "Datenaufbereitung:<br />
Mehr als nur Kosmetik?!" beschlossen. Dieser Vortrag erläuterte am Beispiel<br />
von ALLBUS und German Longitudinal Election Study (GLES) die umfassenden<br />
Prozeduren der Datenaufbereitung, Datenvereinfachung sowie<br />
Datenkontrolle und -bereinigung vielfach genutzter Datensätze durch die<br />
GESIS und verwies auf den Nutzen dieser zentralisierten Aufbereitung für<br />
die wissenschaftliche Gemeinschaft.<br />
Im Panel „Qualitative Methoden“ referierte einleitend Helmar Schöne zum<br />
Thema "Ethnografische Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong> - Chancen und<br />
Herausforderungen". Andreas Blätte und Silvia Berenz stellten unter dem<br />
Titel "Korpus-basierte Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>. Die Messung diskursiver<br />
Streuung bei Politikbereichen mit Querschnittscharakter" Methoden<br />
vor, wie in der <strong>Politikwissenschaft</strong> erfolgreich mit großen Textmengen,<br />
wie etwa Plenarprotokollen gearbeitet werden kann.<br />
Im Lehrpanel wurde zunächst von Reinhard Hochmuth zur "Didaktik der<br />
sozialwissenschaftlichen Methodenausbildung" vorgetragen. Manuela<br />
Pötschke stellte dann erste Ergebnisse aus ihrem Projekt "Interesse und<br />
Selbstbild beim Statistiklernen" vor. Schließlich berichtete Kai-Uwe<br />
39
Schnapp über die Möglichkeiten der Nutzung von Hörsaalabstimmungssystemen<br />
in der sozialwissenschaftlichen Methodenausbildung.<br />
Das Thema „Experimente in der <strong>Politikwissenschaft</strong>“ wurden von Thorsten<br />
Faas mit einem Überblick über die aktuelle Rolle des Experimentes in der<br />
<strong>Politikwissenschaft</strong> eröffnet. Heiko Rauhut und Fabian Winter referierten<br />
anschließend über die Validität politikwissenschaftlicher Laborexperimente<br />
am Beispiel der experimentellen Erforschung abweichenden Verhaltens<br />
und seiner Sanktionierung. Tanja Dannwolf präsentierte das Thema "Experimental<br />
and Survey Evidence on Political Participation, Norms of Citizenship,<br />
and Heterogenous Motivation". Jan Lorenz, Heiko Rauhut und Bernhard<br />
Kittel beschlossen die Runde der wissenschaftlichen Beiträge zum<br />
Thema Experiment mit Erkenntnissen über "Crowd Wisdom“ und die Beeinflussung<br />
der Genauigkeit von Situationseinschätzungen durch Deliberation.<br />
Abgerundet wurde die Diskussion mit zwei Kurzpräsentationen zu infrastrukturellen<br />
Unterstützung experimenteller Forschung. Olaf Bock stellte „hroot“<br />
vor, eine an der Universität Hamburg entwickelten Software zur Verwaltung<br />
der TeilnehmerInnen an Experimenten. Oliver Watteler und Ulrich<br />
Hamenstädt präsentierten ihren Vorschlag für ein Portal zur Archivierung<br />
und Nutzbarmachung von Experimentaldaten (xPol).<br />
3. SprecherInnen der Sektion:<br />
Auf der Gründungsversammlung der Sektion „Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />
wurden folgende SprecherInnen gewählt.<br />
Prof. Dr. Joachim Behnke<br />
Zeppelin Universität<br />
Am Seemooser Horn 20, D 88045 Friedrichshafen<br />
Tel. 07541/6009-1431, joachim.behnke@zeppelin-university.de<br />
Dr. Manuela Pötschke<br />
FB 5, Angewandte Statistik<br />
Universität Kassel<br />
Nora-Platiel-Str. 1, 34109 Kassel<br />
Tel. 0561/804-3139, manuela.poetschke@uni-kassel.de<br />
Prof. Dr. Kai-Uwe Schnapp<br />
Professur für <strong>Politikwissenschaft</strong>, insbesondere Methoden<br />
Universität Hamburg<br />
Allendeplatz 1, 20<strong>146</strong> Hamburg<br />
Tel. 040/42838-5964, kai-uwe.schnapp@wiso.uni-hamburg.de<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
40
WOCHEN<br />
SCHAU<br />
VERLAG<br />
... ein Begriff für politische Bildung<br />
Empirische<br />
Sozialforschung<br />
Siegfried Schumann<br />
Individuelles Verhalten<br />
Möglichkeiten der Erforschung durch<br />
Einstellungen, Werte und Persönlichkeit<br />
Mit der Erforschung individuellen menschlichen<br />
Verhaltens befassen sich unterschiedliche Forschungsrichtungen<br />
wie die Einstellungsforschung,<br />
die Werteforschung und die Persönlichkeitspsychologie.<br />
Zwischen diesen Forschungsrichtungen<br />
besteht eine Wechselbeziehung.<br />
Der Autor stellt alle wichtigen Grundlagen dar und<br />
setzt sie weiterführend in Beziehung zueinander.<br />
Er prüft Kausalhypothesen und hinterfragt die<br />
Erhebung entsprechender Daten für die Untersuchung<br />
individuellen Verhaltens.<br />
Das Buch liefert nicht nur eine Zusammenfassung<br />
der wichtigsten Argumentationsstränge, sondern<br />
schlägt auch vor, wie eine Erforschung individuellen<br />
menschlichen Verhaltens aussehen kann.<br />
Siegfried Schumann<br />
ist Professor am Institut für<br />
<strong>Politikwissenschaft</strong> der Johannes<br />
Gutenberg-Universität Mainz.<br />
ISBN 978-3-89974762-1,384 S., € 19,80<br />
Mit 31 Abbildungen und Tabellen<br />
Aus dem Inhalt<br />
1. Wichtige Paradigmen der<br />
Persönlichkeitspsychologie<br />
2. Verhaltenserklärung durch<br />
Einstellungen<br />
3. Verhaltenserklärung durch<br />
Werthatungen<br />
4. Die Entstehung der Daten<br />
5. Prüfung von Kausalhypothesen:<br />
Das „täglich Brot“ der<br />
Sozialwissenschaft<br />
6. Praxis-Beispiel:<br />
Autoritarismusforschung<br />
7. Praxis-Beispiel: Wahlforschung<br />
8. Die Argumentation des Buches<br />
in Kürze: Überblick und Ausblick<br />
INFOSERVICE: Neuheiten für Ihr Fachgebiet unter www.wochenschau-verlag.de | Jetzt anmelden !<br />
Adolf-Damaschke-Str. 10, 65824 Schwalbach/Ts., Tel.: 06196/86065, Fax: 06196/86060, info@wochenschau-verlag.de
Sektion „Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft“<br />
Umzug der Homepage<br />
Seit dem 1. März 2012 ist die Homepage der Sektion Policy-Analyse und<br />
Verwaltungswissenschaft unter dem Dach der DVPW unter der neuen Adresse<br />
www.dvpw.de/gliederung/sektionen/spv.html zu erreichen.<br />
Tagungsbericht: Jahrestagung der DVPW-Sektion<br />
Vom 10. bis 11. November 2011 fand am Deutschen Forschungsinstitut<br />
für Öffentliche Verwaltung (FÖV) Speyer bzw. an der Deutschen Hochschule<br />
für Verwaltungswissenschaften (DHV) Speyer die Jahrestagung der Sektion<br />
unter dem Titel „Wissen und Expertise in Politik und Verwaltung” statt.<br />
Die diesjährige Sektionstagung stieß auf großes Interesse, mehr als 50<br />
Teilnehmer/-innen aus Universitäten und Forschungsinstituten in Deutschland,<br />
der Niederlande und Österreich diskutierten in fünf Panels über<br />
• Neue Theorien und Analyseansätze,<br />
• Wissen und Expertise in Politikfeldern,<br />
• Evidenzbasierte Steuerung, Indikatoren und Benchmarking,<br />
• Wissen und Expertise in Parlament und Verwaltung, sowie über<br />
• Expertise und Beratung durch Agenturen und think thanks.<br />
Ausgewählte Beiträge der Tagung werden zusammen mit weiteren Aufsätzen<br />
nach erfolgreichem Begutachtungsverfahren im ersten Sonderheft der<br />
Zeitschrift „dms – der moderne staat” publiziert, welches den Titel der Tagung<br />
„Wissen und Expertise in Politik und Verwaltung” trägt und im Frühjahr<br />
2013 von Sabine Kropp und Sabine Kuhlmann herausgegeben wird.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Tagungsankündigungen<br />
Sektionstagung 2013 „Alles eine Frage der Koordination? Policy-Making in<br />
Mehrebenensystemen“<br />
Die nächste Jahrestagung der Sektion zum Thema „Alles eine Frage der<br />
Koordination? Policy-Making in Mehrebenensystemen„ findet Anfang 2013<br />
an der Universität Bamberg statt. Der genaue Termin dieser Tagung wird<br />
zusammen mit dem Call for Papers im Frühsommer 2012 auf der Homepage<br />
der Sektion und über die Mailing-Liste veröffentlicht.<br />
Jahrestagung der European Group for Public Administration (EGPA) in Ber-<br />
gen<br />
Auf der 2012 EGPA Conference, die vom 5-8 September 2012 in Bergen/Norwegen<br />
stattfindet und die in Zusammenarbeit mit dem Department<br />
of Administration and Organisation Theory of the University of Bergen<br />
veranstaltet wird, organisieren Mitglieder der Sektion eine Reihe von<br />
Panels im Rahmen der Permanent Study Groups (PSG):<br />
42
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
• PSG II „Performance in Public Sector”: The Performance of Performance-based<br />
governance; Chairs: Jostein ASKIM, Oslo University; Wouter VAN<br />
DOOREN, University of Antwerp; Kai WEGRICH, Hertie School of Governance<br />
Berlin<br />
• PSG IV „Local Governance and Democracy”: Grassroots governance:<br />
new partnerships at a local level; Chairs: Tomas BERGSTRÖM, Lund University;<br />
Marcel BOOGERS; Colin COPUS, De Montfort University Leicester;<br />
Tilburg University; Jochen FRANZKE, University of Potsdam<br />
• PSG V „Regional and Local Government”: Sub-national Management<br />
and Modernization under Austerity; Chairs: Sabine KUHLMANN, Speyer<br />
University; Martin LAFFIN, Queen Mary University of London; Ellen<br />
WAYENBERG, University College Ghent<br />
• PSG IX „Public Administration and Teaching”; Chairs: Prof. Dr. Jean-<br />
Loup CHAPPELET, IDHEAP University of Lausanne; Jane LETHBRIDGE,<br />
PSIRU/ Business School; University of Greenwich; London; Christoph<br />
REICHARD, University of Potsdam; Arthur RINGELING, Erasmus Univer-sity<br />
Rotterdam<br />
• PSG XIV „EU Administration and Multi Level Governance”: The multilevel<br />
administrative system in Europe under stress. Creating and keeping<br />
working routines in turbulent times”. Chairs: Michael W. BAUER, Humboldt<br />
University Berlin; Andrew MASSEY, University of Exeter; Edoardo ONGARO,<br />
Bocconi University<br />
Genauere Informationen und die calls for papers der verschiedenen PSGs<br />
sind zu finden unter: http://egpa-conference2012.org/<br />
2012 Transatlantic Dialogue (TAD) in Nijmegen/NL Radboud University<br />
Der 2012 TAD findet vom 7.-9. Juni 2012 in Nijmegen/NL statt. Der TAD<br />
ist eine gemeinsame Initiative der European Group for Public Administration<br />
(EGPA) und der American Society for Public Administration (ASPA). Im<br />
Rahmen des diesjährigen Generalthemas „Transitions in Governance”<br />
werden sich sechs Workshops mit folgenden Bereichen befassen:<br />
• New public governance: complex systems and networks;<br />
• Avoiding, managing, and shifting blame: Accountability processes in<br />
modern day government;<br />
• Leadership qualities, perceptions, and actions: Who is doing what,<br />
when and how?<br />
• Social Risks and the Role of the State<br />
• Multiple Partners at Multiple Levels: multi-level governance<br />
• The Regulatory Paradigm: challenges and innovations in regulatory governance<br />
43
Co-chairs sind Taco Brandsen (Radboud University Nijmegen) und Patria<br />
Julnes (University of Baltimore). Nähere Informationen sind zu finden unter:<br />
www.8tad.org<br />
Konferenz „Converging and Conflicting Trends in the Public Administration<br />
of the US, Europe, and Germany”<br />
Das Deutsche Forschungsinstitut für Öffentliche Verwaltung Speyer veranstaltet<br />
in Kooperation mit der School of Public and Environmental Affairs<br />
(SPEA) der University of Indiana, Bloomington vom 19.-20. Juli 2012 in<br />
Speyer eine internationale Konferenz zu o.g. Thema.In mehreren Panels<br />
werden aktuelle verwaltungswissenschaftliche Themen aus unterschiedlichen<br />
disziplinären Blickwinkeln diskutiert, unter anderem:<br />
• Administrative Theory and State Paradigms<br />
• Multilevel Governance<br />
• Markets, Society and the Regulatory State<br />
• Non-Profit and Civic Engagement, Participation<br />
• Administrative Modernization and Performance Management<br />
• Human Resource and Ethics Management<br />
• New Administrative Tasks<br />
Zum organizing committee auf deutscher Seite (FÖV Speyer) gehören<br />
Eberhard Bohne, Dorothea Jansen, Andreas Knorr und Sabine Kuhlmann.<br />
Näheres zum Tagungsprogramm finden Sie in Kürze unter:<br />
http://www.foev-speyer.de/veranstaltungen/vorschau.asp.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Jahrestagung der Deutschen Sektion des International Institute of Administ-<br />
rative Sciences (IIAS)<br />
Die nächste Jahrestagung der „Deutschen Sektion” des IIAS findet vom<br />
18.-19. Oktober 2012 am Deutschen Forschungsinstitut für Öffentliche<br />
Verwaltung Speyer statt. Der Call for Papers ist in Kürze über die Internetseite<br />
der Sektion zugänglich sowie über: http://www.foev-speyer.de/<br />
veranstaltungen/vorschau.asp.<br />
Jahrestagung der DeGEval vom 19.-21.September 2012 in Potsdam – der<br />
Arbeitskreis Verwaltung lädt ein<br />
Vom 19. bis zum 21. September 2012 findet die Jahrestagung der Gesellschaft<br />
für Evaluation (DeGEval) an der Universität Potsdam statt. Das Generalthema<br />
der diesjährigen Tagung lautet "Evaluation - Evidenz - Effekte".<br />
In diesem Rahmen veranstaltet auch der AK Verwaltung wie gewohnt wieder<br />
eine eigene Session. Darin möchten wir uns dem Thema "Evaluation<br />
als Instrument evidenzbasierter Politik?" zuwenden. Vorschläge für Beiträge,<br />
die sich mit dem Nutzen bzw. den Effekten von Evaluations-verfahren<br />
in Politik und Verwaltung befassen (z.B. Gesetzesfolgenabschätzungen,<br />
44
Regulierungs-/Bürokratiekostenmessungen, Benchmarking) befassen, können<br />
ab sofort an die DeGEval geschickt werden. Die genauen Bedingungen<br />
der Beteiligung am Call finden Sie hier:<br />
http://www.degeval.de/veranstaltungen/jahrestagungen/potsdam-2012<br />
/call-for-papers-und-poster<br />
DVPW-Kongress<br />
2012<br />
Auf dem DVPW-Kongress im Herbst in Tübingen veranstaltet die Sektion in<br />
Zusammenarbeit mit FojuS zwei Panels zu den Themen „Verwaltete Demokratie<br />
oder demokratische Verwaltung?“ und „Genese, Grenze und Dynamik<br />
von Politikfeldern“. Einzelheiten zu den Panels sind auf der Sektionshomepage<br />
und im Tagungsprogramm zu finden.<br />
Mitgliederversammlung der Sektion<br />
Während des DVPW-Kongresses findet am Mittwoch von 16.30–17.30 Uhr<br />
die Mitgliederversammlung der Sektion statt.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Die SprecherInnen der Sektion<br />
Prof. Dr. Marian Döhler<br />
Julia Fleischer (FoJuS Sprecherin)<br />
PD Dr. Sebastian Haunss<br />
Prof. Dr. Sabine Kuhlmann<br />
FoJuS<br />
Rückblick auf die Jahrestagung 2011 des Forums Junge Staats-, , Policy-<br />
und Verwaltungsforschung (FoJuS): „Neue Perspektiven der Policy- und<br />
Verwa<br />
rwaltungsforschung“<br />
Die Jahrestagung 2011 des Forums Junge Staats-, Policy- und Verwaltungsforschung,<br />
die am 22. und 23. September 2011 am Deutschen Forschungsinstitut<br />
für öffentliche Verwaltung Speyer (FÖV) stattfand, ist mit<br />
über 30 Teilnehmenden auf breite Resonanz gestoßen. Neben der inhaltlichen<br />
Diskussion der von den 12 ReferentInnen vorgestellten Forschungsergebnisse<br />
wurde auch über die zukünftige Ausrichtung und Organisation<br />
der Nachwuchsgruppe der Sektion Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft<br />
debattiert. Unter anderem standen die folgende Themen auf der<br />
Agenda: Verabschiedung einer Wahlordnung und Wahl neuer SprecherInnen,<br />
Planung zukünftiger Tagungen sowie die Internetpräsenz von FoJuS.<br />
Wahlordnung: Um die interne Organisation von FoJuS möglichst transparent<br />
zu gestalten, wurde bei der Mitgliederversammlung die Einführung einer<br />
Wahlordnung für das Sprecherteam beschlossen. Das Sprecherteam<br />
45
esteht aus 3 Personen. Es wurde ein Rotationsverfahren eingeführt, das<br />
sowohl personelle Kontinuität sichern wie auch regelmäßige personelle Erneuerung<br />
ermöglichen soll: bei jeder Jahrestagung scheidet ein/e SprecherIn<br />
aus und es wird ein Posten zur Wahl gestellt. Kandidatinnen und<br />
Kandidaten können persönlich oder durch Dritte über die FoJuS Mailingliste<br />
bis zwei Wochen vor dem Tagungstermin vorgeschlagen werden. Wahlberechtigt<br />
sind alle Anwesenden auf der Jahrestagung, gewählt ist, wer die<br />
einfache Mehrheit erzielt (siehe auch die Wahlordnung auf der FoJuS-<br />
Homepage).<br />
Wahl der SprecherInnen: Die neue Wahlordnung wurde gleich angewendet.<br />
Julia Fleischer und Tanja Klenk wurden im Amt bestätigt, Tobias Bach ist<br />
als neuer Sprecher hinzugekommen und tritt an die Stelle von Markus Tepe,<br />
der von 2008-2011 die Sprecherfunktion ausübte und dem wir an dieser<br />
Stelle noch einmal herzlich für seine Arbeit für FoJuS danken.<br />
Tagungsplanung: FoJuS versteht sich als offene Gruppe für Nachwuchskräfte<br />
in allen Phasen ihres Qualifikationsprozesses, die zu Themen der Staats-<br />
, Policy- und Verwaltungsforschung forschen. Um diesem Ziel zu entsprechen,<br />
sind die jährlich stattfindenden FoJuS-Tagungen thematisch breit<br />
ausgerichtet. Die nächste Jahrestagung findet voraussichtlich im Dezember<br />
2012 am IPW in Hannover statt.<br />
Die FoJuS-Jahrestagungen sollen zukünftig verstärkt durch von FoJuS organisierten<br />
themenspezifischen Panels bei nationalen und vor allem auch<br />
internationalen Fachtagungen ergänzt werden. In diesem Jahr ist FoJuS<br />
zum einen bei der ECPR Graduate Conference an der Universität Bremen<br />
vertreten (siehe die Ankündigung unten), zum anderen finden die Veranstaltungen<br />
der Sektion Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft beim<br />
DVPW-Kongress 2012 in Tübingen unter aktiver Beteiligung von FoJuS<br />
statt, in den beiden vorgesehenen Panels "Verwaltete Demokratie oder<br />
demokratische Verwaltung" und "Genese, Grenze und Dynamik von Politikfeldern"<br />
sind Papiervorschläge von FoJuSler/-innen herzlich willkommen.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
FoJuS-Homepage<br />
Seit Dezember 2011 hat FoJuS eine neue Homepage unter dem „Dach“<br />
der DVPW, die über folgende Adresse erreichbar ist: https://www.dvpw.<br />
de/gliederung/sektionen/spv/fojus.html. Die bisherige Homepage wird<br />
nicht mehr aktualisiert. Wir möchten insbesondere darauf hinweisen, dass<br />
FoJuS-Mitglieder die Möglichkeit haben, sich auf der Homepage mit Forschungsschwerpunkten<br />
und Kontaktdaten zu präsentieren. Außerdem sind<br />
auch über die neue Homepage die bisher veröffentlichten FoJuS-<br />
Diskussionspapiere abrufbar. Die Diskussionpapiere bieten Nachwuchswissenschaftlern/innen<br />
die Möglichkeit, ihre Forschungsergebnisse einer<br />
46
eiten Öffentlichkeit zu präsentieren; Manuskripte nehmen wir gerne entgegen.<br />
Sektion „Public Administration“ bei der ECPR-Graduate Conference in<br />
Bremen<br />
Die ECPR Graduate Conference, welche sich explizit an Nachwuchswissenschaftler/innen<br />
richtet, findet vom 4.-6. Juli 2012 in Bremen statt. Die<br />
Sektion „Public Administration“ wird von zwei Mitgliedern des FoJuS-<br />
Sprecherteams (Julia Fleischer und Tobias Bach) geleitet. Weitere FoJuS-<br />
Mitglieder sind bei der Organisation von Panels und als aktive Teilnehmer/-innen<br />
in der Sektion „Public Administration“ vertreten.<br />
FoJuS-Jahrestagung Jahrestagung in Hannover im Dezember<br />
Die FoJuS-Jahrestagung 2012 wird voraussichtlich vom 6.-7. Dezember<br />
2012 am Institut für Politische Wissenschaft (IPW) in Hannover stattfinden.<br />
Weitere Informationen werden auf der FoJuS-Homepage und über den E-<br />
Mail-Verteiler bekanntgegeben.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
47
Sektion „Politische Ökonomie“<br />
1. Sektionstagung „Der Wandel politischer Intervention“, 15./16. Septem-<br />
ber 2011, Otto-Friedrich<br />
Friedrich-Universit<br />
Universität t Bamberg<br />
Bei der von der Fritz Thyssen Stiftung unterstützten Tagung, an der gut 40<br />
Fachkolleginnen und -kollegen teilnahmen, wurden 20 Papiere zu unterschiedlichen<br />
Aspekten politischer Intervention vorgestellt (siehe unten). In<br />
den Papieren, die mit einer Ausnahme auf die entwickelten westlichen<br />
Demokratien Bezug nahmen, zeigte sich eine große Spannbreite theoretischer<br />
und methodischer Ansätze bei der Forschung zum Wandel staatlicher<br />
Intervention. Zu den besonders stark diskutierten inhaltlichen Aspekten<br />
gehörten die Wirkungen der Finanzkrise sowie von Krisen allgemein auf<br />
staatliche Interventionsversuche, der Auf- und Abstieg verschiedener Instrumente<br />
staatlicher Intervention, die Gründe für unterschiedliche Interventionsgrade<br />
zwischen Ländern, Politikfeldern oder über die Zeit sowie<br />
die Auswirkungen des Wandels politischer Intervention auf die Gesellschaft.<br />
Die meisten Papiere konstatierten einen Wandel politischer Intervention,<br />
wie beispielsweise die Beiträge zu Privatisierung (Carina Schmitt), Rankings<br />
(Tobias Jakobi & Wolfram Lamping), Korporatismus (Sven Jochem),<br />
Arbeitsmarktregulierung (Tim Jäkel) oder zur Sozialpolitik (Frank Bandau<br />
sowie Reimut Zohlnhöfer, Georg Wenzelburger & Frieder Wolf) zeigten.<br />
Auch für Nicht-OECD-Staaten wie China konnte ein Wandel politischer<br />
Intervention nachgewiesen werden (Tobias ten Brink). Dass dieser Wandel<br />
vornehmlich als Reaktion auf Krisen zu verstehen ist, lässt sich den Papieren<br />
von Felix Hörisch, Hanna Lierse & Laura Seelkopf und Peter Starke,<br />
Alexandra Kaasch & Franca van Hooren allerdings nicht entnehmen, die<br />
der Frage des Wandels politischer Intervention in oder nach Krisen nachgingen.<br />
Zwar scheinen wenigstens schwere Krisen Regierungen in der Tat<br />
zu Policy-Reaktionen zu zwingen, aber Ausmaß und Richtung der Reformen<br />
gehen keineswegs notwendigerweise in die gleiche Richtung. Dagegen benennt<br />
Martin Höpner mit der europäischen Integration einen Faktor, der in<br />
der Tat in erheblichem – und Höpner zufolge auch problematischem – Umfang<br />
zum Wandel politischer Intervention in den Mitgliedstaaten beigetragen<br />
hat.<br />
Dennoch scheint es in vielen Politikfeldern (noch) nicht zu Konvergenz gekommen<br />
zu sein. Eine ganze Reihe von Beiträgen, beispielsweise zu den<br />
Bestimmungsfaktoren der Unterschiede von Arbeitslosen- und Beschäftigungsquoten<br />
(Kathrin Dümig), der Arbeitsmarktregulierung (Tim Jäkel) oder<br />
der Arbeitsteilung zwischen Staat und Markt im Bereich von Forschung<br />
und Entwicklung (Stefan Wurster & Frieder Wolf), fand, dass nach wie vor<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
48
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
nennenswerte – und erklärungsbedürftige – Unterschiede zwischen den<br />
untersuchten Staaten bestehen. Was diese Unterschiede im Einzelnen erklären<br />
kann, hängt offenbar in erheblichem Umfang vom Politikfeld ab.<br />
Parteiendifferenzen beispielsweise scheinen in erster Linie noch in der Sozialpolitik<br />
eine berichtenswerte Rolle zu spielen, wenngleich die entsprechenden<br />
Papiere darauf verweisen, dass solche Differenzen einerseits vom<br />
Wohlfahrtsstaatstypus (Frank Bandau sowie Peter Starke, Alexandra<br />
Kaasch & Franca van Hooren), andererseits aber auch vom betrachteten<br />
sozialpolitischen Politikfeld abhängen. So stellen Reimut Zohlnhöfer, Georg<br />
Wenzelburger & Frieder Wolf für das Arbeitslosen- und Krankengeld traditionelle<br />
Parteiendifferenzen fest, während sich die Effekte bei der Rente<br />
tendenziell umdrehen. Ähnlich überraschende Parteieneffekte dokumentiert<br />
Kathrin Dümig, derzufolge es nämlich vor allem rechte Regierungsparteien<br />
waren, die seit den 1990er Jahren die Arbeitslosigkeit reduziert und<br />
die Beschäftigung erhöht haben. Andere Studien, etwa die von Hanna Lierse<br />
& Laura Seelkopf zur steuerpolitischen Reaktion auf die Krise oder von<br />
Stefan Wurster & Frieder Wolf zu F&E-Ausgaben, kommen dagegen zu dem<br />
Schluss, dass Parteiendifferenzen keine Rolle spielen.<br />
Neben diesen in der Forschung fest verankerten Faktoren wurde auch eine<br />
Reihe von weniger häufig angewendeten Theorien zur Diskussion gestellt.<br />
So erkennt etwa Herbert Obinger im Generationenwechsel von der Kriegszur<br />
Nachkriegsgeneration eine wichtige (Hintergrund-)Variable zur Erklärung<br />
des Wandels staatlicher Intervention. Ulrich Brand dagegen versucht,<br />
dem Wandel des Interventionsstaates mithilfe einer historischmaterialistischen<br />
Policy-Analyse auf die Spur zu kommen, während Nicole<br />
Herweg den Multiple-Streams-Ansatz für die Erklärung von Liberalisierungsprozessen<br />
auf europäischer Ebene nutzbar macht. Michael Bechtel<br />
und Johannes Urpelainen schließlich nutzen dagegen ein formales Modell<br />
zur Erklärung von strategischer Regulierung in Mehrebenensystemen.<br />
Was die Auswirkungen des Wandels politischer Intervention angeht, sind<br />
die Ergebnisse ernüchternd. Die wenig interventionistischen Instrumente<br />
Evaluationen und Rankings scheinen den Beiträgen von Tobias Jakobi &<br />
Wolfram Lamping sowie Silke Gülker zufolge allenfalls in sehr geringem<br />
Maße die Steuerungsfähigkeit des Staates zu erhöhen. Auch die Einkommensverteilung<br />
in den westlichen Demokratien hat sich im Zuge des Wandels<br />
des Interventi-onsstaates geändert. Allerdings hat hiervon den Berechnungen<br />
von Oliver Pamp zufolge vor allem die Mittelklasse profitiert.<br />
Zusammenfassend zeigte die Tagung, dass es in der Tat in einer Vielzahl<br />
von Politikfeldern einen Wandel politischer Intervention gibt, dieser aber<br />
offenbar nicht in allen Politikfeldern von den gleichen Bestimmungsfaktoren<br />
getrieben wird. Gleichzeitig wurde auch deutlich, dass es in den<br />
49
deutschsprachigen Ländern eine breite polit-ökonomische Forschung gibt,<br />
die diesem Wandel, seinen Ursachen und Folgen auf der Spur ist. Obwohl<br />
diese Forschung mit vielfältigen theoretischen Ansätzen und empirischen<br />
Methoden operiert, ist sie, wie die Bamberger Tagung eindrucksvoll bewies,<br />
sehr wohl in der Lage, über unterschiedliche Begrifflichkeiten und<br />
methodische Herangehensweisen hinweg miteinander in fruchtbare Debatten<br />
einzutreten und dazu beizutragen, diesen Wandel besser zu verstehen.<br />
Folgende Vorträge wurden gehalten:<br />
Panel 1: Theoretische Perspektiven<br />
Ulrich Brand (Universität Wien): Politische Intervention und der Zusammenhang<br />
politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen. Konturen einer<br />
historisch-materialistischen Policy-Analyse<br />
Herbert Obinger (Zentrum für Sozialpolitik, Universität Bremen): Generationen<br />
und Politikwandel: Die demografische Ausdünnung der Kriegskohorten<br />
und die Transformation des Interventionsstaates<br />
Panel 2: Politische Intervention jenseits des Nationalstaates<br />
Martin Höpner (MPIfG Köln): Soziale Demokratie? Die politökono-mische<br />
Heterogenität Europas als Determinante des demokratischen und sozialen<br />
Potenzials der Europäischen Union<br />
Nicole Herweg (Universität Heidelberg): From Stability to a State of Constant<br />
Flux? An Analysis of the Regulatory Shift in the European Natural Gas<br />
Market since the 1990s<br />
Michael M. Bechtel und Johannes Urpelainen (ETH Zürich/Columbia University):<br />
All Policies Are Glocal: The Political Economy of International Policymaking<br />
with Strategic Subnational Policymakers<br />
Panel 3: Intervention in Krisen – Wandel der Intervention nach Krisen<br />
Felix Hörisch (Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung): Mit<br />
mehr Staat durch die Krise? Polit-ökonomische Determinanten der fiskalpolitischen<br />
Reaktionen der OECD-Staaten auf die internationale Finanzkrise<br />
Hanna Lierse (Jacobs University Bremen): Das neue Zeitalter des Steuerstaats?<br />
Eine vergleichende Analyse steuerpolitischer Reformen seit der<br />
Krise<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
50
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Peter Starke, Alexandra Kaasch und Franca van Hooren (Universität Bremen,<br />
SFB 597): Mapping Crisis Intervention: Social Policy Responses to<br />
Economic Crisis in Four Small Open Economies<br />
Panel 4: Rankings und Evaluationen als neue Steuerungs-instrumente<br />
Tobias Jakobi und Wolfram Lamping (Universität Göttingen): Re-gulierst Du<br />
noch oder rankst Du schon? Möglichkeiten und Grenzen des Regierens mit<br />
Ranglisten<br />
Silke Gülker (WZB): Wissenschaft und Wettbewerb. Verändern Evaluationen<br />
die Koordinationsmechanismen der Wissenschaft?<br />
Panel 5: Wandel politischer Intervention im liberal-korporatistischen und<br />
nicht-liberalen Kapitalismus<br />
Tobias ten Brink (MPIfG Köln): Der Wandel politischer Intervention in China.<br />
Staatliche Steuerungskapazitäten in einem nicht-liberalen Kapitalismusmodell<br />
Sven Jochem (Universität Freiburg): Das endgültige Ende der Konzertierung?<br />
Konzertierungspolitiken im internationalen und his-torischen Vergleich<br />
Panel 6: Wandel der Arbeitsteilung zwischen Privaten und Staat<br />
Carina Schmitt (Zentrum für Sozialpolitik, Universität Bremen): What Makes<br />
the Difference? Sektorale Unterschiede bei der Privatisierung öffentlicher<br />
Dienstleistungen<br />
Stefan Wurster und Frieder Wolf (Universität Heidelberg): Arbeits-teilung<br />
und Performanz in der F&E-Politik<br />
Eva Hartmann (Universität Lausanne): Die Entstehung internationaler Politikräume<br />
durch Privatisierung<br />
Panel 7: Politische Intervention und Arbeitsmarkt<br />
Kathrin Dümig (Universität Heidelberg): Politische Determinanten von Arbeitslosigkeit<br />
und Beschäftigung<br />
Tim Jäkel (Deutsches Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung<br />
Speyer): Arbeitsmarktreformen – Eine empirisch-vergleichende Analyse<br />
der Reformdynamik am Arbeitsmarkt und ihrer Determinanten für 16<br />
westeuropäische Länder 1950 bis 2008<br />
51
Panel 8: Wandel sozialpolitischer Intervention?<br />
Frank Bandau (Universität Bamberg): Veränderte Rahmenbedin-gungen,<br />
veränderte sozialpolitische Parteieneffekte? Ein kontextu-alisierter Vergleich<br />
Großbritanniens, Schwedens und Deutschlands<br />
Reimut Zohlnhöfer, Georg Wenzelburger und Frieder Wolf (Uni-versitäten<br />
Heidelberg und Freiburg): Parteien und die Generosität der Altersrenten in<br />
Zeiten permanenter Austerität<br />
Oliver Pamp (Zentrum für Sozialpolitik, Universität Bremen): Einkommensungleichheit<br />
und staatliche Umverteilungsreaktionen: Ist die Mittelschicht<br />
der große Verlierer?<br />
2. Aktivitäten A<br />
der Sektion beim DVPW-Kongress 2012 in Tübingen<br />
Die Sektion wird beim DVPW-Kongress 2012 in Tübingen mit zwei eigenen<br />
Panels vertreten sein. Im Einzelnen handelt es sich dabei um folgende<br />
Veranstaltungen:<br />
1. Ein Panel wird das Spannungsverhältnis zwischen entgrenztem Kapitalismus<br />
und Demokratie unter die Lupe nehmen. Wir haben es unter die<br />
Überschrift „Demokratische Politik und Politische Ökonomie“ gestellt. Das<br />
Programm wird ab Mitte März über den Mailverteiler und auf der Homepage<br />
bekannt gemacht.<br />
2. Zudem veranstalten wir in Zusammenarbeit mit dem DVPW-Arbeitskreis<br />
„Internationale Politische Ökonomie“ ein weiteres Panel unter dem Titel:<br />
„Krisenbewältigung durch Aushöhlung der Demokratie?“. Dieses zweite<br />
Panel vertieft einen Teilaspekt des ersten, indem vor allem die Legitimationsprobleme<br />
bei der Bewältigung der derzeitigen Banken-, Finanz- und Eurokrise<br />
in den Blick genommen werden. Auch das Programm dieses Panels<br />
wird ab Mitte März über den Mailverteiler und auf der Homepage bekannt<br />
gemacht.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
3. Mitgliederversammlung<br />
Beim DVPW-Kongress 2012 wird es eine Mitgliederversammlung der Sektion<br />
geben. Dabei steht insbesondere auch die Wahl eines neuen Vorstands<br />
an. Wir bitten potenziell Interessierte, darüber nachzudenken, ob<br />
sie sich für eine Kandidatur zur Verfügung stellen möchten. Die Vorstandsmitglieder<br />
stehen für Fragen zu Art und Umfang der mit einem Vorstandsamt<br />
verbundenen Aufgaben gerne zur Verfügung (Kontaktdaten unten).<br />
52
Die vorläufige Tagesordnung der Mitgliederversammlung enthält folgende<br />
Punkte<br />
TOP 1: Arbeit der Sektion seit dem Kieler DVPW-Kongress 2009<br />
- Rechenschaftsbericht<br />
- Aussprache<br />
- Entlastung des alten Vorstands<br />
TOP 2: Neuwahl des Sektionsvorstands<br />
- Bestellung eines Wahlvorstands<br />
- Vorstellung der Kandidatinnen und Kandidaten<br />
- Aussprache<br />
- Wahl gemäß Geschäftsordnung der Sektion<br />
TOP 3: Weitere Arbeit der Sektion<br />
TOP 4: Sonstiges<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Kontaktdaten<br />
Die Homepage der Sektion findet sich unter http://poloek-dvpw.mpifg.de.<br />
Aktuelle Kontaktdaten der Sprecher:<br />
Dr. Michael M. Bechtel, ETH Zürich, Center for Comparative and International<br />
Studies, IFW C45.2, Haldeneggsteig 4, CH-8092 Zürich;<br />
Email: mbechtel@ethz.ch<br />
Prof. Dr. Ulrich Brand, Universität Wien, Institut für Politikwissen-schaft,<br />
Universitätsstr. 7, A-1010 Wien; Email: ulrich.brand@univie.ac.at.<br />
PD Dr. Martin Höpner, Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung,<br />
Paulstr. 3, 50676 Köln; Email: hoepner@mpifg.de.<br />
Prof. Dr. Reimut Zohlnhöfer, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Institut<br />
für Politsche Wissenschaft, Bergheimer Str. 58, 69115 Heidelberg;<br />
Email: Zohlnhoefer@uni-heidelberg.de.<br />
53
Sektion „Politische Soziologie“<br />
Nachfolgend finden Sie die Berichte und Ankündigungen der zur Sektion<br />
gehörenden Arbeitskreise:<br />
Arbeitskreis „Parteienforschung“<br />
1. Ergebnisse der Jahrestagung 2011<br />
Parteien auf der Intensivstation? Parteienforscher diskutierten Diagnosen<br />
und Heilungschancen<br />
Vor welchen Herausforderungen die politischen Parteien stehen und welche<br />
Anstrengungen zu ihrer „Wiederbelebung“ unternommen werden können,<br />
waren Fragen der Jahrestagung des Arbeitskreises „Parteienforschung“<br />
der DVPW. Diese fand am 20. und 21. Oktober 2011 an der Universität<br />
Trier unter dem Thema „Parteien in der Gesellschaft – Abkehr von<br />
den Parteien?“ statt. Arbeitskreissprecher Uwe Jun und Benjamin Höhne<br />
hatten die Tagung organisiert.<br />
Den Eröffnungsvortrag mit dem Titel „Restlaufzeiten der Parteiendemokraa-<br />
tie?“ hielt Elmar Wiesendahl (Hamburg). Wiesendahl skizzierte Tendenzen,<br />
welche die Wirksamkeit der Parteienherrschaft unterminieren. Gleichwohl<br />
wird die Parteiendemokratie mit ihren einzigartigen Verbindungen zur Gesellschaft<br />
in den nächsten Jahrzehnten nicht verschwinden.<br />
Im ersten Themenblock ging es um die gesellschaftliche Verankerung der<br />
Parteien. Arbeitskreissprecher Oskar Niedermayer (Berlin) befasste sich<br />
mit der „Mär der Parteiverdrossenheit“. Niedermayer vertrat die empirisch<br />
untermauerte These, dass es keine Parteienverdrossenheit gibt. Heiko<br />
Biehl (Strausberg) präsentierte empirische Daten zum gesellschaftlichen<br />
Vertrauen in Parteien. Dieses ist über alle Bevölkerungsgruppen hinweg<br />
auf geringem Niveau stabil. Inwieweit gerade durch die in letzter Zeit viel<br />
diskutierten direktdemokratischen Verfahren die Parteiendemokratie aus<br />
einer anderen Richtung in Bedrängnis gerät, untersuchte Eike-Christian<br />
Hornig (Darmstadt). Er legte dar, dass diese nicht außerhalb von Parteilogiken<br />
stattfinden. Die unterste staatliche Organisationsebene – die Kommunen<br />
– nahmen Angelika Vetter (Stuttgart) und Sebastian Kuhn (Jena)<br />
unter die Lupe. Die „Parteien vor Ort“ haben mit einem Bedeutungsverlust<br />
zu kämpfen, der sich insbesondere in kleineren Städten und Dörfern bemerkbar<br />
macht. Im Beitrag von Mathias und Wolfgang König (Landau) ging<br />
es um „politische Partizipation und Integration im Parteienstaat durch deliberative<br />
Governancearenen“.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
54
2. Beim DVPW-Kongress<br />
in Tübingen wird sich unser Arbeitskreis mit dem<br />
Thema „Erfolgsbedingungen kleiner Parteien“ beschäftigen. Ort, Zeit und<br />
weitere Einzelheiten sind den Programmankündigungen zu entnehmen.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Die Vorträge des zweiten Themenblocks befassten sich mit Innovationsop-<br />
tionen und Reformmöglichkeiten der Parteien. Benjamin Höhne (Trier)<br />
zeigte anhand seiner empirischen Untersuchungen, dass es viele, durchaus<br />
tragfähige Reformoptionen von Kandidatenaufstellungen für Parlamente<br />
gibt. Jedoch sind die Realisierungspotenziale aufgrund der Widerstände<br />
mittlerer Parteieliten gering. Sebastian Bukow (Düsseldorf) beleuchtete<br />
den Reformprozess der SPD nach deren Wahlniederlage von 2009. Das<br />
Leitbild der mitgliedschaftsorientierten Parteiorganisation ist weiterhin aktuell.<br />
Der Vortrag von Ed Turner, Simon Green und Tim Bale (Aston/Sussex)<br />
beschäftigte sich in vergleichender Perspektive mit den jüngsten Modernisierungsversuchen<br />
der CDU und der britischen Konservativen. Der<br />
„strukturelle Konservatismus“ beider Organisationen begrenzt deren Reformfähigkeit.<br />
3. Neuerscheinungen<br />
Jun, Uwe/Höhne, Benjamin (2012): Parteienfamilien – Identitätsbestim-<br />
mend oder nur noch Etikett?, Reihe: Parteien in Theorie und Empirie, Bd.<br />
3, Verlag Barbara Budrich, Opladen/Farmington Hills (erscheint im Frühjahr<br />
2012).<br />
Niedermayer, Oskar (Hrsg.) (2011): Die Parteien nach der Bundestagswahl<br />
2009, VS-Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden.<br />
Sprecher:<br />
Prof. Dr. Uwe Jun<br />
Universität Trier<br />
Fachbereich III-<strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Prof. Dr. Oskar Niedermayer<br />
Freie Universität Berlin<br />
Otto-Suhr-Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
54286 Trier 14195 Berlin<br />
jun@uni-trier.de<br />
oskar.niedermayer@fu-berlin.de<br />
55
Arbeitskreis „Politik und Kommunikation“<br />
1. Jahrestagung 2012<br />
Die diesjährige Jahrestagung fand, wie in den vergangenen Jahren, wiederum<br />
in Kooperation mit der Fachgruppe „Kommunikation und Politik“ der Deutschen<br />
Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft<br />
(DGPuK), sowie der Fachgruppe „Politische Kommunikation“ der Schweizerischen<br />
Gesellschaft für Kommunikations- und Medienwissenschaft (SGKM)<br />
vom 9. bis 11. Februar an der Universität Zürich statt. Sie widmete sich dem<br />
Thema „Intermediäre Akteure im Wandel. Parteien, Verbände, Interessengruppen<br />
und soziale Bewegungen vor neuen kommunikativen Herausforderungen“.<br />
Rund 65 TeilnehmerInnen nahmen an der von Prof. Dr. Otfried Jarren und<br />
Franziska Oehmer (IPMZ, Universität Zürich) konzipierten Tagung teil. Die<br />
aus politik- wie kommunikationswissenschaftlicher Sicht gleichermaßen hohe<br />
Relevanz des Themas schlug sich in einer hohen Beteiligung am Call for<br />
Papers nieder: Von 31 Vortagsvorschlägen (davon 61% in Alleinautorenschaft<br />
oder unter Beteiligung von Frauen) fanden 17 Eingang in das Tagungsprogramm.<br />
Hinzu kam eine Keynote, für die Prof. Dr. Ulrich Sarcinelli<br />
gewonnen werden konnte.<br />
Die zumeist empirisch ausgerichteten Vorträge beschäftigten sich – aus politik-,<br />
kommunikations- und transdisziplinärer Perspektive – mit (1) intermediären<br />
Akteuren und Massenmedien, (2) Medialisierung als Herausforderung<br />
intermediärer Akteure, (3) intermediäre Akteure in Politikfeldern, (4) Binnenkommunikation<br />
intermediärer Akteure, (5) intermediäre Akteure und Europa<br />
sowie (6) neuen intermediären Akteuren.<br />
Insgesamt zeigten die Beiträge ein heterogenes Bild und keinen eindeutigen<br />
Trend der Interessenkommunikation von intermediären Akteuren in modernen<br />
Demokratien. Die kommunikativen Herausforderungen intermediärer<br />
Akteure, so das Tagungsfazit, stellen auch die Forschung vor neue Problemlagen.<br />
Die hohe Heterogenität, die zunehmenden Differenzierungs- und Professionalisierungsprozesse<br />
der klassischen intermediären Akteure sowie das<br />
Hinzutreten neuer Organisationen erschwert die empirische Beobachtung<br />
und theoretische Beschreibung und machen den Bedarf an vergleichenden<br />
synchronen und diachronen Studien sowie umfassenden theoretischen Betrachtungen<br />
deutlich.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
2. Ausblick auf kommende Tagungen<br />
Die nächste Jahrestagung der DGPuK-Fachgruppe "PR/Organisationskommunikation"<br />
findet vom 1. bis 3. November 2012 in München in Koope-<br />
56
ation mit dem DVPW-Arbeitskreis "Politik und Kommunikation", der DGPuK-<br />
Fachgruppe "Kommunikation und Politik" und dem Munich Center on Governance,<br />
Communication, Public Policy and Law statt. Thema wird sein: "Politik<br />
- PR - Persuasion". Der Call for Papers (http://www.dvpwpuk.de/dokumente/CfP_FG_2012_Muenchen.pdf)<br />
endet am 15. April<br />
2012.<br />
Die kommende Jahrestagung wird vom 7. bis 9. Februar 2013 wieder in<br />
Kooperation mit der DGPuK-Fachgruppe an der Kommission für vergleichende<br />
Medien- und Kommunikationsforschung der Österreichischen Akademie<br />
der Wissenschaften in Wien stattfinden. Thema wird dann „Politische Kommunikation<br />
in kommunalen und regionalen Kontexten“ sein. Der Call for Papers<br />
ergeht in Kürze.<br />
3. Sonstiges<br />
Im Rahmen des diesjährigen DVPW-Kongresses steht eine Neuwahl der<br />
SprecherInnen des Arbeitskreises an. Um KandidatInnenvorschläge wird gebeten.<br />
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Sprecher des Arbeitskreises:<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Univ.-Prof. Dr. Frank Marcinkowski<br />
Westfälische Wilhelms-Universität Münster<br />
Institut für Kommunikationswissenschaft (ifk)<br />
Bispinghof 9-14<br />
48143 Münster<br />
Tel.: 0251 / 8324-260<br />
Fax: 0251 / 8321-310<br />
E-Mail: frank.marcinkowski@uni-muenster.de<br />
Dr. Jens Tenscher<br />
Österreichische Akademie der Wissenschaften<br />
Kommission für vergleichende Medien- und Kommunikationsforschung<br />
Postgasse 7/4/1<br />
A-1010 Wien<br />
Österreich<br />
Tel.: 0043 (1) 51581 3117<br />
Fax: 0043 (1) 51581 3120<br />
E-Mail: jens.tenscher@oeaw.ac.at<br />
57
Arbeitskreis „Soziale Bewegungen“<br />
Allgemeine Informationen<br />
Im Arbeitskreis Soziale Bewegungen sind Politik- und SozialwissenschaftlerIinnen<br />
organisiert, die soziale Bewegungen und politischen Protest mit<br />
unterschiedlichen Methoden und theoretischen Ansätzen analysieren. Aktuelle<br />
Informationen aus dem Forschungsfeld sowie aus dem Arbeitskreis<br />
und seinem Umfeld sind auf folgenden Wegen erhältlich:<br />
Email-Verteiler:<br />
https://lists.riseup.net/www/info/bewegungsforschung<br />
Webseite:<br />
http://sozialebewegungen.wordpress.com<br />
Twitter:<br />
https://twitter.com/#!/Bewegungen<br />
Forschungsjournal Soziale Bewegungen:<br />
http://www.forschungsjournal.de<br />
Buchreihe Bürgergesellschaft und Demokratie<br />
http://www.buergergesellschaft-demokratie.de<br />
Kolloquium ‚Politik von unten’<br />
Seit einem Jahr organisiert der Arbeitskreis in Kooperation mit dem Wissenschaftszentrum<br />
Berlin und der Berlin Graduate School of Social Sciences<br />
das Kolloquium ‚Politik von unten’. Es wird 2012 mit dem folgenden<br />
Programm fortgeführt:<br />
Programm Frühjahr/Sommer 2012<br />
Veranstaltungsort: Wissenschaftszentrum Berlin, Reichpietschufer 50,<br />
Raum B002/003<br />
Zeit: 17-19 Uhr<br />
14. März<br />
Donatella della Porta (Florenz): Mobilizing for Democracy. Social Movements<br />
in Democratization Processes<br />
4. April<br />
Jürgen Mittag (Bochum): Sport – Protest – soziale Bewegungen<br />
18. April<br />
Wolfgang Stuppert (Berlin): Meeting the Electoral Challenge – Opposition<br />
Parties and Civil Society in Africa’s Authoritarian Elections<br />
Simon Teune (Berlin): Public Negotiation of Protest Repertoires<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
58
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
2. Mai - abweichend in Raum B004/5 -<br />
Sabrina Zajak (Berlin): Private Engagementpolitik und öffentliche Legitimitätskämpfe.<br />
Wie politische Mobilisierung unternehmerisches Engagement<br />
gestaltet<br />
Daniel Joachim (Leipzig): Bewegter Alltag – Ein Beitrag zur aktuellen Anti-<br />
AKW-Bewegung in Japan<br />
24. Mai<br />
Nicole Deitelhoff und Thorsten Thiel (beide Frankfurt/Main): Deliberation<br />
als leereres Versprechen? Zum Umgang mit radikalen Oppositionsgruppen<br />
im Regieren jenseits des Staates<br />
Britta Baumgarten (Lissabon): “Espanha, Grecia, Irlanda, Portugal! A nossa<br />
luta é internacional!” The Portuguese Mobilizations around the Economic<br />
Crisis and their Relationship to other Contemporary Protests<br />
30. Mai<br />
Dieter Rucht (Berlin): Wandel der Protestformen – Erleben wir eine neue<br />
Protestkultur? Diskussion mit Journalist_innen<br />
13. Juni<br />
Sophie Grünwald (Berlin), Christoph Stefes (Denver und Berlin): Shaping<br />
Perceptions: The Dynamic Interaction between Mass Protest and Elite Divisions<br />
Astrid Reinprecht (Florenz): Generation Next-Yu? Collaboration between<br />
Students Activists in Former Yugoslavia<br />
SprecherInnen des Arbeitskreises Soziale Bewegungen<br />
PD Dr. Heike Walk<br />
Technische Universität Berlin<br />
Zentrum Technik und Gesellschaft<br />
Bereichsleiterin "Klima und Energie"<br />
HBS 1, Hardenbergstr. 16-18, 10623 Berlin<br />
Tel: +49 (0)30 / 31426009, Fax: +49 (0)30 / 31426917<br />
Simon Teune<br />
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung<br />
Reichpietschufer 50, 10785 Berlin<br />
Tel.: +49 (0)30 / 25491-265<br />
E-Mail: teune@wzb.eu<br />
http://www.wzb.eu/de/personen/simon-teune<br />
Mundo Yang<br />
Gustav-Müller-Platz 5, 10829 Berlin<br />
Tel: +49 (0)30 / 210056323<br />
E-Mail: yangmundo@yahoo.de<br />
59
Arbeitskreis „Wahlen und politische Einstellungen“<br />
1. Jahrestagung 2012<br />
Die Jahrestagung des Arbeitskreises findet am 28. und 29. Juni 2012 an<br />
der Goethe-Universität in Frankfurt a.M. statt und wird sich aus Anlass des<br />
25. Jahrestages der Gründung des Arbeitskreises mit langfristigen Entwicklungen<br />
des Wahlverhaltens und politischer Einstellungen in Deutschland<br />
befassen.<br />
2. Kooperationsveranstaltung 2012<br />
Im Rahmen der Jahrestagung der DVPW Sektion „Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />
‚Prädemokratie‘, ;Postdemokratie‘, Autokratie‘? Zum Stand der<br />
vergleichenden Herrschaftsforschung vom 29. bis 31. März 2012 in Marburg<br />
war der Arbeitskreis mit dem Panel Exit Democracy? – Die Akzeptanz<br />
der Demokratie, ihrer Institutionen und ihrer Akteure aus vergleichender<br />
Perspektive vertreten.<br />
Im Rahmen des DVPW-Kongresses Die Versprechen der Demokratie vom<br />
24. bis 28. September 2012 in Tübingen veranstaltet der Arbeitskreis gemeinsam<br />
mit dem Arbeitskreis „Handlungs- und Entscheidungstheorie“<br />
und den Sektionen „Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>“, „Methoden der<br />
<strong>Politikwissenschaft</strong>“ sowie „Politische Ökonomie“ das Panel Experimentelle<br />
Demokratieforschung: Partizipation und Politikgestaltung.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
3. Publikationen<br />
Derzeit sind ein Themenheft der „German Politics“ zur Mehrebenendemokratie,<br />
Themenheft der „Methoden – Daten – Analysen“ zu neueren methodischen<br />
Entwicklungen in der empirischen Wahl- und politischen Einstellungsforschung<br />
sowie ein Herausgeberband, der verschiedene Beiträge<br />
der Jahrestagungen 2009 und 2010 zusammenfasst, in Vorbereitung.<br />
4. . Kontaktadressen der Sprechergruppe des Arbeitskreises<br />
Prof. Dr. Thorsten Faas<br />
Juniorprofessur für <strong>Politikwissenschaft</strong>, insbesondere Wählerverhalten<br />
Universität Mannheim, E-Mail: thorsten.faas@uni-mannheim.de<br />
Prof. Dr. Ulrich Rosar<br />
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf<br />
E-Mail: ulrich.rosar@uni-duesseldorf.de<br />
Prof. Dr. Sigrid Roßteutscher<br />
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt<br />
E-Mail: rossteutscher@soz.uni-frankfurt.de<br />
60
Politik bei Springer VS<br />
BUNDESTAG GRUNDGESETZ POLITISCHES SYSTEM EUROPÄISCHE UNION WAHLEN<br />
VERFASSUNG INTERNAIONALE BEZIEHUNGEN POLITISCHE THEORIE PARTEIEN<br />
INSTITUTIONEN POLITISCHE KULTUR POLITISCHE ELITEN PARLAMENTARISMUS<br />
DEMOKRATIE MACHT REGIERUNG VERWALTUNG FÖDERALISMUS POLITISCHE SO<br />
ZIOLOGIE GLOBALISIERUNG POLITISCHE KOMMUNIKATION PARTEIENSYSTEM<br />
RECHTSSTAAT GERECHTIGKEIT STAAT POLITISCHE ÖKONOMIE POLITIK BUNDES<br />
Jürgen Hartmann<br />
Politische Theorie<br />
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Theorie: Ideengeschichte,<br />
politische<br />
Philosophie, sozialwissenschaftliche<br />
und ökonomische<br />
Politiktheorien. Im<br />
Unterschied zu den<br />
üblichen Theoriedarstellungen<br />
schildert<br />
es die Entwicklung<br />
des Fachgebiets im<br />
Kontext der politikwissenschaftlichen<br />
Fachgeschichte.<br />
2. Aufl. 2012. 203 S.<br />
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Sektion „Politische Theorie und Ideengeschichte“<br />
Ausführliche und aktuelle Informationen zu unserer Arbeit finden Sie auf<br />
der Homepage der Sektion:<br />
https://www.dvpw.de/gliederung/sektionen/politische-theorien-undideengeschichte/startseite.html<br />
1. Rückblick: Herbsttagung 2011: „Gegenstand und Methoden der politii-<br />
schen Theorie“<br />
Vom 28. bis 30. September 2011 traf sich die Sektion zu ihrer Herbsttagung<br />
im Bremer „Haus der Wissenschaft“ zum Thema „Gegenstand und<br />
Methoden der politischen Theorie“. Vor dem Hintergrund unterschiedlicher<br />
Verständnisse von politischer Theorie und einem breiten Repertoire an Methoden<br />
diente die Tagung der Vergewisserung und der Diskussion über<br />
Gegenstand und Methodenverständnis der politischen Theorie. Tagungsorganisatoren<br />
waren Frank Nullmeier (Bremen) und Dirk Jörke (Greifswald).<br />
Auf der Mitgliederversammlung wurde ein neuer Vorstand gewählt. Er besteht<br />
nun aus folgenden Mitgliedern: Eva Marlene Hausteiner (M.A., HU<br />
Berlin), Dirk Jörke (PD Greisfwald, gegenwärtig Heisenberg-Stipendiat der<br />
DFG), Claudia Landwehr (Prof., Mainz), Marcus Llanque (Prof., Augsburg)<br />
Peter Niesen (Prof., TU Darmstadt). Zum neuen Sprecher des Vorstandes<br />
wurde Marcus Llanque gewählt.<br />
Die Mitgliederversammlung dankte dem vormaligen, langjährigen Sprecher<br />
Andre Brodocz (Erfurt) sowie Tine Stein (Kiel), die nicht mehr für den Vorstand<br />
kandidierten, herzlich für ihre Arbeit.<br />
Tagungsprogramm<br />
Mittwoch, 28. September 2011<br />
13:15 Uhr: Eröffnung der Tagung (Dirk Jörke)<br />
13:30–15:15 Uhr:<br />
Vorträge: Politische P<br />
Theorie und empirische Methoden I<br />
Wolfgang Leidhold (Köln): „Theorie und Methode: Entwicklung und Kritik“<br />
Alexander Weiß (Hamburg): „Monitoring als drittes Aufgabenfeld der Politischen<br />
Theorie“<br />
Kommentar: Dirk Jörke (Greifswald)<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
62
15:45–17:30 Uhr:<br />
Vorträge: : Politische Theorie e und empirische Methoden II<br />
Tanja Pritzlaff (Bremen): „Soziale Normen, experimentelle Forschung und<br />
politische Praxis – Welches Anregungspotential haben Kognitionswissenschaften<br />
und Behavioral Economics für die Politische Theorie?“<br />
Hans-Jörg Sigwart (Erlangen): „Das politisch-hermeneutische Problem: Erkenntnistheorie<br />
des Verstehens und Gegenstandsbestimmung der <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />
Kommentar: Daniel Gaus (Oslo)<br />
17:45–19:00 Uhr:<br />
Podiumsdiskussion: Politische P<br />
Theorie und empirische Methoden M<br />
IIII<br />
Hubertus Buchstein (Greifswald) , Joachim Behnke (Friedrichshafen), Bernd<br />
Ladwig (Berlin)<br />
Moderation: Frank Nullmeier (Bremen)<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Donnerstag, 29. September 2011<br />
9:00-10:45 Uhr:<br />
Vorträge: Das Verhältnis von politischer Theorie und Moralphilosophie phie I<br />
Jörg Schaub (Frankfurt a.M.): „Politische Theorie als angewandte Moralphilosophie“<br />
Jürgen Sirsch (Mainz): „Politische Philosophie und politische Realität: Was<br />
ist die ideale Rolle idealer Theorie bei der Bewertung politischer Phänomene?“<br />
Kommentar: Thomas Schramme (Hamburg)<br />
11:00-12:45 Uhr:<br />
Vorträge: Das Verhältnis von politischer Theorie und Moralphilosophie phie II<br />
Hans-Peter Burth (Freiburg): „Angewandte Politische Ethik als Wirklichkeitswissenschaft“<br />
Andreas Busen (Hamburg): „Konservativ oder transformativ? Zum utopischen<br />
Gehalt einer realistischen politischen Theorie“<br />
Kommentar: Claudia Landwehr (Mainz)<br />
14:15-16:00 Uhr:<br />
Vorträge: Das Verhältnis von politischer Theorie und Moralphilosophie phie III<br />
Oliver Hidalgo (Regensburg): „Derrida, Kant oder die Politische Theorie auf<br />
der Suche nach den Quellen ihrer Identität“<br />
Kommentar: Martin Nonhoff (Bremen)<br />
63
16:30-18:15 Uhr:<br />
Vorträge: Das Verhältnis von politischer Theorie und Moralphilosophie phie IV<br />
Felix Heidenreich (Stuttgart): „Politische Klugheit als Gegenstand der Politischen<br />
Theorie – Plädoyer wider die abstrakte Opposition von ‚Realismus’<br />
und Normativität“<br />
Miriam Ronzoni (Frankfurt a.M.): „Taking Moral Intuitions Seriously, but not<br />
Dogmatically: A Constructivist Approach“<br />
Kommentar: Karsten Fischer (München)<br />
18:30-20:00 Uhr: Mitgliederversammlung<br />
Freitag, 30 September 2011<br />
9:00-10:45 Uhr:<br />
Vorträge: Das Verhältnis von politischer Theorie und Bereichstheorien I<br />
Holger Zapf (Göttingen): „Gegenstand und Methoden der Politischen Theorie<br />
aus der Perspektive des ‚comparative political theory’-Projekts“<br />
Frank Nullmeier (Bremen): „Kann es eine ‚Allgemeine Theorie der Politik’<br />
geben?“<br />
Kommentar: Oliver Flügel-Martinsen (Bielefeld)<br />
11:00-12:30 Uhr:<br />
Podiumsdiskussion: : Das Verhältnis von politischer Theorie und Bereichs-<br />
theorien II<br />
Antje Wiener (Hamburg), Philipp Genschel (Bremen), Friedbert W. Rüb (HU<br />
Berlin) , Rainer Schmalz-Bruns (Hannover)<br />
Moderation: Peter Niesen (Darmstadt)<br />
12:30 Uhr: Ende der Tagung<br />
Eine Auswahl der Vorträge wird in überarbeiter Form in Heft 1/12 der<br />
Zeitschrift für Politische Theorie erscheinen.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
2. . Ausblick: Rousseau-Tagung im Frühjahr 2012<br />
Die Frühjahrstagung wird am 28.-30. Juni 2012 in Frankfurt/M. statt finden,<br />
Westend-Campus der Goethe-Universität, Casino. Tagungsorganisatorin<br />
ist Sandra Seubert (Frankfurt). Unter dem Titel "Ambivalenzen demokratischer<br />
Freiheit – zur Aktualität von Rousseaus politischer Theorie" will<br />
die Tagung Ambivalenzen der Selbstbestimmung, der Gleichheit sowie der<br />
Anerkennung thematisieren. Im Zentrum steht dabei die Diskussion der<br />
64
neueren Rousseau-Forschung zum Verhältnis von moralischer, bürgerlicher<br />
und politisch/demokratischer Freiheit.<br />
Der call endete 2011, der Rücklauf war sehr umfangreich. Die DFG hat bereits<br />
eine Zusage für die Übernahme eines Teils der Kosten gegeben.<br />
3. Ausblick: DVPW-Kongress in Tübingen, September 2012<br />
Das Thema der beiden Panel der Theorie-Sektion auf dem Tübinger Kongress<br />
(24.-28.9.2012) der DVPW lautet: "Das Versprechen der deliberativen<br />
Demokratie: Herkunft und Zukunft". Beiträge sollen das Versprechen<br />
gerechter und legitimer Entscheidungen durch inklusive Deliberation kritisch<br />
unter die Lupe nehmen und dabei Fragen nach dem Ort, der legitimatorischen<br />
Funktion und der empirischen Bedeutung von Deliberation aufgreifen.<br />
Robert E. Goodin wird als Keynote Speaker am 26.09. einen Vortrag<br />
zur deliberativen Demokratisierung der internationalen Beziehungen<br />
halten. Der Call zu den Panels kann der Homepage der Sektion entommen<br />
werden, er endet am 30.1.2012. Organisatorin unserer Panel ist Claudia<br />
Landwehr (Mainz): landwehr@politik.uni-mainz.de<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
4. Veröffentlichungen aus der Schriftenreihe der Sektion<br />
4.1 Herausgeber und Gutachter<br />
Auf der Mitgliederversammlung im September 2011 in Bremen wurde Ina<br />
Kerner (HU Berlin) in den Herausgeberkreis der Schriftenreihe gewählt und<br />
komplettiert ihn nun gemeinsam mit Karsten Fischer (LMU München). Regina<br />
Kreide (Gießen), Johannes Marx (Bamberg), Tanja Pritzlaff (Bremen),<br />
Walter Reese-Schäfer (Göttingen) und Gary S. Schaal (Hamburg) unterstützen<br />
die Reihe der Sektion als Gutachtergremium.<br />
4.2 Neuerscheinungen<br />
Clemens Kaufmann, Hans-Jörg Sigwart (Hrsg.): Biopolitk im liberalen Staat<br />
(Schriftenreihe der Sektion Politische Theorien und Ideengeschichte der<br />
Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, Bd. 19) Baden-Baden:<br />
Nomos 2011.<br />
Dirk Jörke: Kritik demokratischer Praxis. Eine ideengeschichtliche Studie.<br />
(Schriftenreihe der Sektion Politische Theorien und Ideengeschichte der<br />
Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, Bd. 20) Baden-Baden:<br />
Nomos 2011.<br />
4.3 Download<br />
Auf der Homepage der Sektion haben Sie die Möglichkeit, Einleitungen aus<br />
den Tagungsbänden – so verfügbar – kostenlos herunterzuladen.<br />
65
4.4. Veröffentlichungen von Dissertationen und Habilitationen<br />
In unserer Schriftenreihe können auch exzellente Dissertationen und Habilitationen<br />
veröffentlicht werden. Für nähere Informationen zu den Konditionen<br />
und dem Begutachtungsverfahren wenden Sie sich bitte an die Reihenherausgeber:<br />
JProf. Dr. Ina Kerner (HU Berlin): ina.kerner@sowi.hu-berlin.de<br />
Prof. Dr. Karsten Fischer (LMU München):<br />
sekretariat.fischer@gsi.uni-muenchen.de<br />
5. . Vorstand / Kontakt<br />
Eva Marlene Hausteiner (HU Berlin)<br />
eva.hausteiner@sowi.hu-berlin.de<br />
Dirk Jörke (Greifswald)<br />
joerke@uni-greifswald.de<br />
Prof. Dr. Claudia Landwehr (Mainz)<br />
landwehr@politik.uni-mainz.de<br />
Prof. Dr. Marcus Llanque (Sprecher, Augsburg)<br />
marcus.llanque@phil.uni-augsburg.de<br />
Prof. Dr. Peter Niesen (Darmstadt)<br />
niesen@pg.tu-darmstadt.de<br />
Falls Sie in den e-mail-Verteiler der Sektion aufgenommen werden wollen<br />
oder Fragen, Anregungen und Hinweise zur Homepage der Sektion haben,<br />
wenden Sie sich bitte an Martin Oppelt, Mitarbeiter von Marcus Llanque:<br />
martin.oppelt@phil.uni-ausgburg.de<br />
Wenn Sie allgemeine Fragen zur Sektion haben, steht Ihnen der Vorstand<br />
gerne zur Verfügung.<br />
gez. Marcus Llanque<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
66
Sektion „Regierungssystem und Regieren in der Bundesrepublik<br />
Deutschland“<br />
1. Veranstaltungsvorschau<br />
Die Sektion beteiligt sich mit zwei Veranstaltungen am DVPW-Kongress im<br />
September 2012 in Tübingen.<br />
„Repräsentation im Wandel“ (Di, 25.09.2012, 14:00 bis 17:00 Uhr)<br />
„Der deutsche Bundespräsident als politischer Akteur? Entwicklungen und<br />
Perspektiven“ (Mi, 26.09.2012, 14:00 bis 16:30 Uhr)<br />
Bitte beachten Sie: Während des Kongresses findet auch die Mitgliederversamlung<br />
der Sektion mit Neuwahl des SprecherInnen-Teams statt (Mi,<br />
26.09.2012, 16:30 Uhr).<br />
Für Detailinformationen beachten Sie bitte das Kongress-Programm.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
2. Publikationen<br />
Folgende Publikation, die aus einer Tagung der Sektion resultiert, ist zuletzt<br />
erschienen:<br />
Stephan Bröchler / Julia von Blumenthal (Hrsg.): Regierungskanzleien im<br />
politischen Prozess, Wiesbaden: VS, 2011.<br />
Demnächst wird erscheinen:<br />
Roland Lhotta / Jörn Ketelhut / Helmar Schöne (Hrsg.): Das Lissabon-<br />
Urteil. Staat, Demokratie und europäische Integration im „verfassten politischen<br />
Primärraum“, Wiesbaden: VS, 2012.<br />
3. Kontaktinformation und Vorstand der Sektion<br />
Prof. Dr. Julia von Blumenthal, Humboldt-Universität zu Berlin<br />
julia.von.blumenthal@sowi.hu-berlin.de<br />
PD Dr. Stephan Bröchler, Justus-Liebig-Universität Gießen<br />
Stephan.Broechler@sowi.uni-giessen.de<br />
Prof. Dr. Helmar Schöne, Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd<br />
Helmar.Schoene@ph-gmuend.de<br />
67
Sektion „Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />
2. Doktorandinnen- und Doktorandenworkshop der<br />
Sektion Vergleichende<br />
<strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Vom 14.-15.<br />
15. Juni 2012 am<br />
Zentrum für Demokratieforschung<br />
Leuphana Universität Lüneburg<br />
Der Workshop besteht aus zwei halbtägigen Themeneinheiten aus dem Bereich<br />
der Vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong>. Geleitet wird jede Themeneinheit<br />
durch eine Expertin und einem Experten in den jeweiligen Forschungsgebieten.<br />
In jeder Themeneinheit können drei bis vier Dissertationsprojekte<br />
vorgestellt und diskutiert werden. Die Ausarbeitungen der 6-8<br />
Referate („research papers“) müssen rechtzeitig vor Beginn des Workshops<br />
allen Beteiligten zur Verfügung gestellt werden. Für die Präsentation<br />
des „research papers“ stehen 15 Minuten zur Verfügung. Dem folgt eine<br />
30-minütige Diskussionsrunde unter Doktorandinnen und fachwissenschaftlichen<br />
Experten.<br />
Das Ziel dieses Workshops besteht zum einen darin, dem wissenschaftlichen<br />
Nachwuchs aus dem Bereich der Vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
die Möglichkeit zu bieten, außerhalb des eigenen Instituts mit Fachkolleginnen<br />
und Fachkollegen über das eigene Dissertationsvorhaben zu diskutieren.<br />
Zum anderen dient das Treffen dem wechselseitigen Kennenlernen<br />
und der Vernetzung der Doktorandinnen und Doktoranden im Bereich der<br />
Vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong>.<br />
Der zeitliche Ablauf des Workshops ist wie folgt geplant:<br />
Donnerstag 14. Juni 2012<br />
Anreise am Nachmittag/Abend<br />
18.00-19.00 Keynote Speach (and discussion)<br />
The human empowerment model as a framework to analyse<br />
social and political change under comparative perspective<br />
Professor Dr. Christian Welzel<br />
(Leuphana Universität Lüneburg)<br />
ab 19.00<br />
Empfang im Zentrum für Demokratieforschung<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
68
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Freitag 15. Juni 2012<br />
9.00 – 12.30 Vergleichende Demokratieforschung<br />
(politische Kulturforschung, Regimeforschung,<br />
Qualität und Performanz von Demokratien)<br />
Professorin Dr. Susanne Pickel<br />
(Universität Duisburg-Essen)<br />
Professor Dr. Michael Stoiber<br />
(Fern-Universität Hagen)<br />
12.30 - 14.00 Mittagessen<br />
14.00 - 17.30 Vergleichende Politische Institutionenforschung<br />
(Funktionen und Wirkungen formeller und informeller Institutionen<br />
sowie Interessenvermittung)<br />
Professorin Dr. Suzanne S. Schüttemeyer<br />
(Universität Halle-Wittenberg)<br />
Professor Dr. Ferdinand Müller<br />
ler-Rommel<br />
(Leuphana Universität Lüneburg)<br />
Doktorandinnen und Doktoranden, die am Workshop teilnehmen möchten,<br />
werden gebeten, sich bis zum 1. Mai 2012 mit einem CV sowie einem Abstract<br />
des Dissertationsvorhabens zu melden bei:<br />
Professor Dr. Ferdinand Müller-Rommel<br />
Zentrum für Demokratieforschung<br />
Leuphana Universität Lüneburg<br />
muero@uni.leuphana.de<br />
Weitere Informationen zur Organisation des Workshops erteilt:<br />
Dipl.-Pol. Esther Seha<br />
Zentrum für Demokratieforschung<br />
Leuphana Universität Lüneburg<br />
seha@uni.leuphana.de<br />
DVPW-Kongress in Tübingen<br />
Panel “Was verspricht die Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>?“<br />
Dienstag, 25.09.2012, 14 – 17 Uhr<br />
In diesem Panel möchten wir Zukunftsperspektiven für die Forschung im<br />
Bereich der Vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong> diskutieren.<br />
Wir freuen uns, dass Prof. Dr. Dirk Berg-Schlosser die Keynote-Speech halten<br />
wird. Präsentiert werden aktuelle, innovative Forschungsprojekte aus<br />
dem Feld der Vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong>. Das genaue Programm<br />
69
entnehmen Sie bitte dem Tagungsprogramm, es wird auch über den Email-<br />
Verteiler der Sektion bekanngegeben.<br />
Die Mitgliederversammlung der Sektion “Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />
findet am Mittwoch, den 26.09. von 16.00 bis 17.00 statt. Den<br />
Veranstaltungsort können Sie im Kongressprogrammm finden.<br />
Wir laden Sie dazu herzlich ein, folgende Tagesordnungspunkte stehen dafür<br />
schon fest:<br />
TOP 1: Rückblick auf die vergangenen drei Jahre<br />
TOP 2: Wahlen zum SprecherInnenrat<br />
TOP 3: Zukünftige Veranstaltungen (konkret Jahrestagung 2013)<br />
Der Sprecherrat des Sektion Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Prof. Dr. Ferdinand Müller-Rommel<br />
Zentrum für Demokratieforschung, Leuphana-Universität Lüneburg<br />
E-Mail: muero@uni.leuphana.de<br />
Prof. Dr. Susanne Pickel<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Universität Duisburg-Essen<br />
E-Mail: susanne.pickel@uni-due.de<br />
Prof. Dr. Michael Stoiber<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, FernUniversität Hagen<br />
E-Mail: Michael.Stoiber@fernuni-hagen.de<br />
Dr.habil. Claudia Wiesner<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Universität Marburg<br />
E-Mail: claudia.wiesner@staff.uni-marburg.de<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
70
Neue Amerika-Studien<br />
Präsident Obama weckte von Beginn an große<br />
Hoffnungen auf Reformen in der Innen- und<br />
Außenpolitik. Change wurde zum Schlüsselbegriff<br />
für den angestrebten Politikwechsel.<br />
Im Systemkorsett der USA sind die Möglichkeiten<br />
radikalen Wandels jedoch begrenzt. Der Sammelband<br />
stellt die Chancen und Grenzen präsidentieller<br />
Führung aus unterschiedlichen Perspektiven<br />
dar.<br />
Alle Infos unter: www.nomos-shop.de/14273<br />
What a President Can –<br />
Barack Obama und Reformpolitik<br />
im Systemkorsett der USA<br />
Herausgegeben von Christoph Haas<br />
und Wolfgang Jäger<br />
2012, Band 1, ca. 200 S., brosch., ca. 34,– €<br />
ISBN 978-3-8329-7130-4<br />
Erscheint ca. Mai 2012
VII. Berichte der Arbeitskreise<br />
Arbeitskreis „Demokratieforschung“<br />
Call for Papers für das Panel des Arbeitskreises anlässlich des 25. Kongresses<br />
der DVPW „Die Versprechen der Demokratie“ vom 24.-<br />
28.09.2012 in Tübingen<br />
Die Versprechung der Demokratie und ihre Umsetzung<br />
Allen Unkenrufen zum Trotz, welche ein Ende der Demokratisierung oder<br />
ein „revival of autocracy“ beschworen, scheint spätestens der arabische<br />
Frühling darauf hinzuweisen, dass das Konzept Demokratie kaum an Zugkraft<br />
eingebüßt hat. Bürger wie auch Politiker setzen nicht unwesentliche<br />
Hoffnungen auf die Einführung und Institutionalisierung demokratischer<br />
Regeln sowie die Ausbreitung demokratischer Werte in ihren Gesellschaften.<br />
Und in der Tat sind die Versprechungen der Demokratie nicht wenige.<br />
So scheint individuelle Freiheit, ökonomisches Wachstum, Bürgerbeteiligung<br />
sowie Ruhe und Ordnung verbunden mit persönlicher Sicherheit von<br />
Leib und Leben fast nur in der Demokratie umsetzbar zu sein. Diese Versprechungen<br />
sind umgekehrt auch die Anforderungen, denen sich Demokratien<br />
seitens ihrer Bürger ausgesetzt sehen. Sowohl die Strategien als<br />
auch die Effizienz ihrer Umsetzung variiert allerdings erheblich. Institutionelle<br />
Settings, historische und sozioökonomische Rahmenbedingungen<br />
können die Gründe dafür sein. Diese Antworten auf die „demands“ der<br />
Bürger sind dann auch maßgeblich für deren „support“. So handelt es sich<br />
doch bei den meisten Demokratien um repräsentative Demokratien, die<br />
auf die politische Unterstützung ihrer Bürger angewiesen sind. Auch diese<br />
variiert zwischen Ländern und Kulturkreisen.<br />
Andererseits haben die letzten Jahrzehnte in den etablierten Demokratien<br />
gewisse Ermüdungserscheinungen zu Tage treten lassen. Dabei handelt es<br />
sich weniger um Ermüdung gegenüber der Idee von Demokratie als vielmehr<br />
gegenüber der konkreten Umsetzung im politischen Alltag. Kritik wird<br />
geäußert an den Parteien, an der politischen Elite und ihrem Verhalten,<br />
aber auch an der Art, wie politische Entscheidungen zustande kommen.<br />
Die vielfältigen Proteste, die sich in zahlreichen europäischen Ländern in<br />
den letzten Jahren verstärkt bemerkbar machten, werden nun oftmals als<br />
Krise der Repräsentation interpretiert. Parteien und Parlamente sind anscheinend<br />
nicht mehr in der Lage, die Repräsentationsfunktion angemessen<br />
zu erfüllen.<br />
Vor diesem Hintergrund stellen sich verschiedene Fragen: Welche Versprechungen<br />
der Demokratie wurden in welchen kulturellen Zusammen-<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
72
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
hängen wie umgesetzt? Welche Rahmenbedingungen waren dafür verantwortlich<br />
und welche Ausformungen moderner Demokratie hat dies zur Folge?<br />
Wie ist das Verhältnis zwischen „demands“ und „support“ in modernen<br />
Demokratien ausgeprägt? Kann man doch von einer Legitimitätskrise der<br />
Demokratie oder von demokratischen Systemen sprechen? Ist die repräsentative<br />
Demokratie tatsächlich in der Krise? Welches Repräsentationsverständnis<br />
liegt der derzeitigen Kritik zugrunde? Ist dies einer liberalen<br />
Demokratie in pluralistischen Gesellschaften adäquat? Wo wären dann<br />
eventuelle Defizite zu konstatieren? Welche Optimierungsmöglichkeiten<br />
bestehen? Welche Antworten auf diese Problemanzeigen werden im Rahmen<br />
der Gestaltung von politischen Institutionen und Policies gegeben?<br />
Welche Reformansätze gibt es, und wie erfolgreich sind bereits durchgeführte<br />
Reformen?<br />
Vorschläge können sich ebenso auf die Erwartungen an die Demokratie<br />
und ihre Umsetzung in jungen Demokratien beziehen wie auf die empirischen<br />
Veränderungen in etablierten Demokratien (Selbstverständnis und<br />
Kompetenz der BürgerInnen, die vielfältigen Transformationen im Parteiwesen,<br />
die zeitliche Beschleunigung und Medialisierung der politischen<br />
Prozesse und die wachsende Komplexität der politischen Entscheidungsspielräume).<br />
Die Papiere können entweder einen konzeptionellen oder einen<br />
empirisch-analytischen, wenn möglich aber einen vergleichenden,<br />
Charakter besitzen. Dies schließt Fallstudien und theoretisch orientierte<br />
Beiträge genauso ein, wie makrovergleichende Beiträge. Erwünscht ist ein<br />
1-2 seitiges aussagefähiges Abstract des beabsichtigten Vortrages. Abstracts<br />
senden sie bitte bis zum 25.<br />
März 2012 per email an folgende drei<br />
Adressen:<br />
Prof. Dr. Marianne Kneuer (Universität Hildesheim)<br />
kneuer@uni-hildesheim.de<br />
Prof. Dr. Hans-Joachim Lauth (Universität Würzburg)<br />
hans-joachim.lauth@uni-wuerzburg.de<br />
Prof. Dr. Gert Pickel (Universität Leipzig)<br />
pickel@rz.uni-leipzig.de<br />
73
Aktuelle Tagungen<br />
Die Jahrestagung des Arbeitskreises 2012 findet zum Thema „Demokratie<br />
und Gewalt“ an der Ruprecht-Karls-Universität, Heidelberg, 19. bis 20. April<br />
2012 statt.<br />
Donnerstag, 19. April 2012<br />
13:00 –<br />
13:15<br />
13.15 –<br />
14.15<br />
14.15 –<br />
15.45<br />
15:45 –<br />
16:15<br />
16:15 –<br />
17:45<br />
Begrüßung und Einführung<br />
Prof. Dr. Aurel Croissant & Prof. Dr. Gert Pickel<br />
(Heidelberg / Leipzig)<br />
Keynote Lecture<br />
“Democracy and Violence – The Theory – Practice Nexus”<br />
Prof. Dr. John Schwarzmantel (Leeds)<br />
Session 1: Strukturen und Agency<br />
Chair: Dr. Gero Erdmann<br />
“Demokratischer Krieg und nichtdemokratischer Frieden”<br />
Prof. Dr. Harald Müller, Dr. Hans-Joachim Sprenger & Dr. Jonas<br />
Wolf (HSFK)<br />
“The Relationship between Democracy and Violence: Unintended<br />
Effects of Democratic Practices?” ”<br />
Dr. Sybille Reinke de Buitrago & Dr. Miguel A. Buitrago (GI-<br />
GAHamburg / Hildesheim)<br />
“Die Schwelle zum demokratischen Frieden”<br />
Dr. Britta Weiffen (Konstanz)<br />
Diskussion<br />
Kaffeepause<br />
Session 2: Institutionen, Strukturen, Strategien I<br />
Chair: Prof. Dr. Marianne Kneuer (Hildesheim)<br />
“A Demographic peace? Youth Bulges and other populationrelated<br />
causes of domestic conflict”<br />
Prof. Dr. Uwe Wagschal & Thomas Metz (Freiburg)<br />
“Is peace through power-sharing an illusion?”<br />
Paulina Pospieszna & Prof. Dr. Gerald Schneider<br />
(Konstanz)<br />
“Same problem - different ways? A comparative analysis of<br />
conflict resolving strategies of democratic and autocratic regimes”<br />
Dr. Nicolas Schwank & Dr. Stephan Wurster (Heidelberg)<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
74
Diskussion<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
18.00<br />
20:00<br />
Freitag, 20. April 2012<br />
9:00 –<br />
10:30<br />
10:30 –<br />
10:45<br />
10:45 –<br />
12:00<br />
12:15 –<br />
14:00<br />
14:00 –<br />
15:15<br />
Mitgliederversammlung des Arbeitskreises<br />
Demokratieforschung<br />
Abendessen<br />
Session 3: Institutionen, Strukturen, Strategien II<br />
Chair: Prof. Dr. Hans-Joachim Lauth (Würzburg)<br />
“Autarchie und Gewaltkonflikte in Demokratien”<br />
Christoph Trinn & Thomas Wencker (Heidelberg)<br />
“The External-Internal Nexus in Post-conflict Democracy<br />
Promotion: A Case Study on Public Administration Reform in<br />
Croatia”<br />
Dr. Sonja Grimm & Lisa M. Groß (Konstanz)<br />
“Bevölkerungsschutz in demokratischen Mehrebenensystemen”<br />
Dr. Frieder Wolf & Thomas Pfohl (Heidelberg)<br />
Diskussion<br />
Kaffeepause<br />
Session 4: Demokratie und Gewalt:<br />
Regionale Erfahrungen I<br />
Chair: Prof. Dr. Gert Pickel (Leipzig)<br />
“Ethnische und soziokonomische Konflikte in Lateinamerika”<br />
Prof. Dr. Michael Stoiber, Marie-Sophie Heinelt & Prof. Dr.<br />
Michele Knodt (Hagen / Darmstadt)<br />
“Organisierte Gewalt, Kriminalität und Demokratie in Lateinamerika”<br />
Dr. Wolfgang Muno (Mainz)<br />
Diskussion<br />
Mittagessen<br />
Session 6: Demokratie und Gewalt:<br />
Regionale Erfahrungen II<br />
Chair: Prof. Dr. Gert Pickel (Leipzig)<br />
“Popular Violence in a transitional Democracy”<br />
Dr. Teresa Koloma Beck (GIGA Hamburg)<br />
75
15:00-<br />
15:30<br />
“Protected by the Autocrat? Minorities in the Arab world during<br />
(and after) the revolutions”<br />
Dr. Jan Völkel (Salzburg / Florence)<br />
Diskussion<br />
Abschluss und Verabschiedung<br />
Prof. Dr. Aurel Croissant / Prof. Dr. Gert Pickel<br />
Teilnahmeinteressenten wenden sich bitte an den Veranstalter<br />
Prof. Dr. Aurel Croissant (Aurel.Croissant@urz.uni-heidelberg.de)<br />
Panels des Arbeitskreises anlässlich der Tagung ‚Prädemokratie‘, ‚Post-<br />
demokratie‘, ‚Autokratie‘? Zum Stand vergleichender Herrschaftsforschung<br />
der Sektion „Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>“ an der Philipps-Universität<br />
Marburg, vom 29. bis 31. März 2012<br />
Demokratische Repräsentation auf a<br />
dem Prüfstand<br />
Do 29.03.2012, 13.30-15.45<br />
Prof. Dr. Marianne Kneuer (Hildesheim)/<br />
Prof. Dr. Hans-Joachim Lauth (Würzburg)<br />
Wolfgang König (Landau)<br />
Demokratische Repräsentation auf dem Prüfstand. Der Einfluss der „Bürgergesellschaft“<br />
als Leitbild und Kognition politischer Eliten<br />
Prof. Dr. Jörn Kruse (Hamburg)<br />
Mehr Einfluss für die Bürger und mehr Fachkompetenz und Nachhaltigkeit<br />
bei politischen Entscheidungen: Eine Demokratische Reformkonzeption<br />
Prof. Dr. Marianne Kneuer (Hildesheim):<br />
Empörungsbewegungen: Ein vergleichender Blick auf Hintergründe, Implikationen,<br />
Potenzial und Grenzen<br />
Pola Lehmann, Sven Regel, Henrike Schultze, Aiko Wagner<br />
(Berlin):<br />
Subjektiv wahrgenommene Repräsentation. Eine räumliche Modellierung<br />
auf der Basis von Sachfragen<br />
Christoph Mohamad (Würzburg)<br />
Zwischen critical citizens und Wutbürgern: Konzeptionelle Überlegungen<br />
zum Wandel<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
76
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Demokratisierung und Delegitimierung – Stabilitäts- und<br />
Qualitätsprobleme politischer Regime<br />
Fr 30.03.2012 9.00-13.00<br />
Wiebke Breustedt (Duisburg)/<br />
Prof. Dr. Gert Pickel (Leipzig)<br />
Hendrik Lange (Marburg)<br />
Demokratiezufriedenheit ohne Demokratie? Sinn und Unsinn der Operationalisierung<br />
von Demokratiezufriedenheit über Eastons Konzept der politischen<br />
Unterstützung im internationalen Vergleich<br />
Viola Lucas/ Dr. Thomas Richter (Hamburg)<br />
Wie messen wir (eigentlich) Autokratie? Eine Diskussion und Evaluierung<br />
empirischer Alternativen<br />
Dag Tanneberg (Berlin)<br />
Regime raten? Ursache und Folgen systematischer Messfehler bei Adam<br />
Przeworski<br />
Prof. Dr. Uwe Wagschal (Freiburg)/ Dr. Sebastian Jäckle (Freiburg)/ Dr. Rafael<br />
Bauschke (Heidelberg)<br />
Das Demokratiebarometer: Führt Quantität zwangsläufig zu Validität?<br />
Axel Dabitzsch (Hagen)<br />
Zum Zusammenhang zwischen Partizipation und Stabilität demokratischer<br />
Systeme<br />
Prof. Dr. Anja Mihr (Utrecht)<br />
Measuring Quality of Democracy on the basis of transitional justice and<br />
reconciliation processes - a comparative attempt between Spain and Turkey<br />
Dr. Can Zeyrek (Marburg)<br />
Institutionalisierung von Demokratie oder Autokratie? – Auswirkungen des<br />
Europäischen Erweiterungsprozesses auf die Transformation des westlichen<br />
Balkan<br />
IPSA-Kongress Madrid 2012<br />
Im Rahmen des 2011 gegründeten Research Committee 34 “Quality of<br />
Democracy” bieten Marianne Kneuer und Hans-Joachim Lauth folgendes<br />
Panel an:<br />
Corruption, clientelism and cronyism – coined as the three Cs in the language<br />
of the World Bank – are complex and mutually reinforcing phenomena<br />
with a presumably crucial impact on democratic governance. Whereas<br />
all of these three factors have frequently been identified as contra-<br />
77
dicting the rule of law, resulting in dysfunctional political institutions and<br />
hampering economic growth and development, their impact on the quality<br />
of democracy, has not yet been systematically and comprehensively explored.<br />
This panel aims at initiating such a systematic and comprehensive analysis.<br />
It will investigate the interplay between corruption, clientelism and<br />
cronyism and elaborate on their impact on the quality of democracy in<br />
greater depth. Therewith, it seeks to contribute to the establishment and<br />
substantiation of a research agenda exploring the relationship between the<br />
quality of democracy as the dependent variable and the three Cs as intervening<br />
variables.<br />
Papers:<br />
• Clientelism and Participatory Institutions in Brazil<br />
Mr. Eduardo Da Silva<br />
• Corruption and Perception of Corruption. Understanding the Gap in Latin<br />
America<br />
Dr. Simone R. Bohn<br />
• Parliamentary representation and oligarchization: the case of the Brazilian<br />
Senate's Council of Ethics<br />
Prof. Claudio Couto<br />
• Patronage Contracts and Political Competition: Evidence from an original<br />
survey in Argentina<br />
Ms. Virginia Oliveros<br />
• Political Corruption and Campaign Slush Funds in Brazil<br />
Mr. Carlos Joel Carvalho de Formiga-Xavier<br />
• When NGOs talk about “corruption” in Romania : Intermediate actors<br />
and the World Bank leading discourse on the three Cs.<br />
Miss Fanny Sbaraglia<br />
Discussant: Prof. José Álvaro Moisés<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Vergangene Tagungen des Arbeitskreises<br />
Vom 26.05.2011– 28.05.2011 fand an der Universität Konstanz die Jahrestagung<br />
des AK Demokratieforschung 2011 statt. Das Thema lautete<br />
„Demokratisierung rung unter Stress“<br />
Öffentliche Auftaktveranstaltung und Podiumsdiskussion<br />
am Donnerstag, 26. Mai 2011, 18-20<br />
Wolfgang Merkel (WZB Berlin)<br />
Felix Eckhardt (Univeristät Rostock)<br />
78
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Verlust der Demokratiequalität unter Stress<br />
Prof. Dr. Hans-Joachim Lauth, Universität Würzburg:<br />
„Führt eine Demokratie unter Stress zu einer Reduktion der Qualität der<br />
Demokratie?“<br />
Prof. Dr. Svend-Erik Skaaning, Universität Aarhus:<br />
„Asymmetrical Constraints on Regime Types? A Comparative Study”<br />
Stressfaktor „Dysfunktionale Institutionen und Staatsversagen“<br />
sagen“<br />
Prof Dr. Marianne Kneuer, Katholische Universität Eichstätt<br />
„Transitionsreste als Stressfaktor für junge Demokratien”<br />
Johann Asenbaum, Wien:<br />
„(Post) Demokratie im Postsozialismus?<br />
Die Entwicklung ostmitteleuropäischer Staatlichkeit im Kontext westlicher<br />
Entdemokratisierungsprozesse“<br />
Stressfaktor „Externe Einflüsse“<br />
Steffen Mohrenberg, Universität Hamburg<br />
„Netzwerkanalyse in der Demokratieforschung“<br />
Martin Beischl, Universität Jena<br />
„Demokratisierung in Griechenland seit 1974. Die Bedeutung von Stressfaktoren<br />
für die langfristige Konsolidierung der Demokratie“<br />
Prof. Dr. Andreas von Staden, Universität St. Gallen<br />
„Pursuing Democracy Through Human Rights Litigation:<br />
The Impact of the European Court of Human Rights’ Judgements on Political<br />
Representation and Participation in Central and Eastern Europe“<br />
Tina Freyburg, PhD, ETH Zürich<br />
„The Janus face of EU migration governance: Impairing democratic governance<br />
at home – improving it abroad?“<br />
Dr. Sonja Grimm, Universität Konstanz<br />
„Die EU als Demokratieförderin im Westlichen Balkan”<br />
Stressfaktor „Gesellschaftliche Heterogenität“<br />
Dr. Britta Weiffen, Universität Konstanz und Prof. Dr. Wolfgang Merkel, Wissenschaftszentrum<br />
Berlin für Sozialforschung/Humboldt-Universität zu<br />
Berlin<br />
„Belastung oder Bereicherung? Dimensionen der Heterogenität und ihre<br />
Effekte auf die Demokratieentwicklung“<br />
79
Prof. Dr. Michael Stoiber, FernUniversität Hagen<br />
„Heterogenität als ‚Stressor‘ für die Demokratisierung in Osteuropa – das<br />
Beispiel der baltischen Staaten“<br />
Anna Fruhstorfer, Humboldt Universität zu Berlin<br />
„Presidential Power in the Process of Transformation in South East Europe“<br />
Dr. Thorsten Gromes, Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung<br />
Frankfurt<br />
„Ist die Demokratisierung ethnisch gespaltener Nachbürgerkriegsgesellschaften<br />
zum Scheitern verurteilt?“<br />
Zum August 2011 ist das erste Sonderheft der ZfVP erschienen. Anbei das<br />
Inhaltsverzeichnis.<br />
“Regression of Democracy?”<br />
Herausgeber: Gero Erdmann/Marianne Kneuer<br />
Foreword 7<br />
Introduction<br />
Gero Erdmann and Marianne Kneuer 9<br />
Decline of Democracy: Loss of Quality, Hybridisation and Breakdown of<br />
Democracy<br />
Gero Erdmann 21<br />
Quality Criteria for Democracy. Why Responsiveness is not the Key<br />
Hans-Joachim Lauth 59<br />
Is the international environment becoming less benign for democratisation?<br />
Peter Burnell 81<br />
The United States of America - a Deficient Democracy<br />
Josef Braml and Hans-Joachim Lauth 103<br />
Deficits in Democratic Quality? The Effects of Party-System<br />
Institutionalisation on the Quality of Democracy in Central Eastern<br />
Europe<br />
Marianne Kneuer 133<br />
Do Party Systems Make Democracy Work? A Comparative Test of Partysystem<br />
Characteristics and Democratization in Francophone Africa<br />
Matthias Basedau and Alexander Stroh 175<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
80
Elections, Democratic Regression and Transitions to Autocracy: Lessons<br />
from Russia and Venezuela<br />
Frankenberger, Rolf/Graf, Patricia 199<br />
Wilted Roses and Tulips: The Regression of Democratic Rule in<br />
Kyrgyzstan and Georgia<br />
Christoph H. Stefes and Jennifer Sehring 219<br />
Democratic Survival or Autocratic Revival in Interwar Europe. A<br />
Comparative Examination of Structural Explanations<br />
Svend-Eric Skaaning 245<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Zum Sommer 2012 wird Sonderheft 2 der ZfVP erscheinen<br />
„Indizes in der vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />
Herausgeber: er: Susanne Pickel/Gert Pickel<br />
Inhalt<br />
1) Pickel, Susanne/Pickel, Gert (Universität Duisburg-Essen/Universität<br />
Leipzig): Einführung: Die Messung von Indizes in der vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
– methodologische Spitzfindigkeit oder substantielle Notwendigkeit<br />
2) Bethke, Felix/Lambach, Daniel (Universität Greifswald/Universität<br />
Duisburg-Essen): Lost in Correlation – Indizes zur Messung von fragiler<br />
Staatlichkeit<br />
3) Ziaja, Sebastian (Universität Bonn): Comparing fragility index scores: Do<br />
they measure the same thing?<br />
4) Etling, Andreas/Mause, Karsten (Universität Bremen): Die Vermessung<br />
des Regulatorischen Staates: Indizes, Methodenreflexion und Anwendungsmöglichkeiten<br />
5) Muno, Wolfgang (Universität Würzburg): Die Vermessung der Welt – Eine<br />
Analyse der Worldwide Governance Indicators der Weltbank<br />
6) Bühlmann, Marc/Müller, Lisa (Zentrum für Demokratie Aarau/NCCR<br />
Zürich): Demokratiebarometer – ein neues Instrument zur Messung von<br />
Demokratiequalität<br />
7) Dlabac, Oliver/Schaub, Hans-Peter (Universität Zürich): Messung liberaler<br />
und radikaler Demokratiequalität in subnationalen politischen Systemen<br />
8) Ewert, Stefan (Universität Greifswald): Index regionale Vernetzung: Ein<br />
Vorschlag zur Erfassung der regionalen Kooperation von Hochschulen<br />
9) Traunmüller, Richard (Universität Konstanz): Zur Messung von Staat-<br />
Kirche-Beziehungen: Eine vergleichende Analyse neuerer Indizes<br />
81
10) Skanning, Jan-Erik/Möller, Jörgen (University Kopenhagen): Some<br />
Prevalent Problems pertaining to the classification of democracies and nondemocracies<br />
Zeitschrift für Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
senschaft<br />
ZfVP 5 Jg. 2011 Heft 2<br />
Inhalt<br />
Editorial<br />
Hans-Joachim Lauth, Christoph Mohamad<br />
Aufsätze<br />
Stefan Wurster, Frieder Wolf<br />
Die Arbeitsteilung in der F&E-Politik und ihre Performanzwirkung<br />
Thorsten Gromes<br />
Demokratisierung trotz fehlender Voraussetzungen? Bosnien und Herzegowina,<br />
Kosovo und Makedonien im Vergleich<br />
Simon Fink<br />
Der Einfluss von Spielarten des Kapitalismus auf Privatisierungspolitik. Ein<br />
quantitativer Test<br />
Christian Stecker<br />
Namentliche Abstimmungen als Währung individualisierter Repräsentation.<br />
Eine Vergleichende Analyse der deutschen Länderparlamente<br />
Kommentar<br />
Mirjana Kasapović<br />
Selection Bias in der Vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong>: Der Fall Kroatien<br />
Tagungsberichte<br />
Informelles Regieren: Entstehung und Wandel, Leistungen und Legitimität<br />
informeller Institutionen und Entscheidungsprozesse. Tagung der Sektion<br />
„Regierungssystem und Regieren in der Bundesrepublik Deutschland“ und<br />
der NRW School of Governance vom 3. bis 4. Februar 2011 an der Universität<br />
Duisburg-Essen (Stephan Bröchler, Helmar Schöne)<br />
Demokratisierung unter Stress. Jahrestagung des Arbeitskreises „Demokratieforschung“<br />
der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft<br />
vom 26. bis 28. Mai 2011 in Konstanz (Sonja Grimm, Brigitte Weiffen)<br />
Comparative Area Studies und die Disziplinen – der Mehrwert des Vergleichs.<br />
Konferenz des German Institute of Global and Area Studies (GIGA)<br />
vom 1. Juli 2011 in Hamburg (Andreas Mehler)<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
82
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Rezensionen<br />
Nohlen, Dieter und Philip Stöver (Hrsg.): Elections in Europe. A Data<br />
Handbook (Nikolaus Werz)<br />
Jun, Uwe und Benjamin Höhne (Hrsg.): Parteien als fragmentierte Organisationen.<br />
Erfolgsbedingungen und Veränderungsprozesse (Thomas Behm)<br />
Hornig, Eike-Christian: Die Parteiendominanz direkter Demokratie in Westeuropa<br />
(Florian Grotz)<br />
Florack, Martin und Timo Grunden (Hrsg.): Regierungszentralen - Organisation,<br />
Steuerung und Politikformulierung zwischen Formalität und Informalität<br />
(Stefan Eisel)<br />
Gast, Henrik: Der Bundeskanzler als politischer Führer. Potenziale und<br />
Probleme deutscher Regierungschefs aus interdisziplinärer Perspektive<br />
(Klaus Stüwe)<br />
Diermann, Melanie: Regierungskommunikation in modernen Demokratien.<br />
Eine modellbasierte Analyse sozialpolitischer Diskurse im internationalen<br />
Vergleich (Ludger Helms)<br />
Zittel, Thomas: Mehr Responsivität durch neue digitale Medien? Die elektronische<br />
Wählerkommunikation von Abgeordneten in Deutschland,<br />
Schweden und den USA (Tom Sprenger)<br />
Rehder, Britta, Thomas von Winter und Ulrich Willems (Hrsg.): Interessenvermittlung<br />
in Politikfeldern. Vergleichende Befunde der Policy- und Verbändeforschung<br />
(Andreas Blätte)<br />
Haller, Gret, Klaus Günther und Ulfried Neumann (Hrsg.): Menschenrechte<br />
und Volkssouveränität in Europa. Gerichte als Vormund der Demokratie?<br />
(Birgit Enzmann)<br />
Gawrich, Andrea, Anja Franke und Jana Windwehr (Hrsg.): Are Resources a<br />
Curse? Rentierism and Energy Policy in Post-Soviet States (Sigida Urdze)<br />
Croissant, Aurel und David Kühn: Militär und zivile Politik (Carlo Masala)<br />
Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (Hrsg.)<br />
und Thomas Roithner (Projektleitung): Krieg im Abseits. „Vergessene Kriege“<br />
zwischen Schatten und Licht oder das Duell im Morgengrauen um<br />
Ökonomie, Medien und Politik (Christoph Mohamad)<br />
Seffer, Kristin und Heidrun Zinecker (Hrsg.): Gewaltkriminalität in Zentralamerika.<br />
Formen, Ursachen, Einhegungsmöglichkeiten (Zeljko Crncic)<br />
Birle, Peter (Hrsg.): Lateinamerika im Wandel (Ingrid Wehr)<br />
Bohne, Eberhard und Charlie Karlsson (Hrsg.): Repositioning Europe and<br />
America for Growth - The Role of Governments and Private Actors in Key<br />
Policy Areas (Andreas Falke)<br />
83
Adressen der Sprecher des Arbeitskreises:<br />
Dr. Gero Erdmann<br />
GIGA<br />
Neuer Jungfernstieg 21<br />
20354 Hamburg<br />
Tel.: +49 (0)40-42825566<br />
Fax: +49 (0)40-42825511<br />
Prof. Dr. Marianne Kneuer<br />
Universität Hildesheim<br />
fachbereich Erziehungs und Sozialwissenschaften<br />
Institut für Sozialwissenschaften<br />
Professur für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Tel.: +49 (0)5121/883-512<br />
Marienburger Platz 22<br />
31141 Hildesheim<br />
mkneuer@t-online.de<br />
Prof. Dr. Hans-Joachim Lauth<br />
Universität Würzburg<br />
Lehrstuhl für Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong> und Systemlehre<br />
Wittelsbacherplatz 1<br />
97074 Würzburg<br />
D- Würzburg<br />
Tel.: +49 (0)-931 31-84801<br />
Fax: +49 (0)-931 31-84893<br />
hans-joachim.lauth@uni-wuerzburg.de<br />
Prof. Dr. Gert Pickel<br />
Universität Leipzig<br />
Professur für Kirchen- und Religionssoziologie<br />
Otto-Schill-Str. 2<br />
D-04109 Leipzig<br />
Tel.: +49 (0)341-9735463<br />
pickel@rz.uni-leipzig.de<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
84
Politik bei Springer VS<br />
BUNDESTAG GRUNDGESETZ POLITISCHES SYSTEM EUROPÄISCHE UNION WAHLEN<br />
VERFASSUNG INTERNAIONALE BEZIEHUNGEN POLITISCHE THEORIE PARTEIEN<br />
INSTITUTIONEN POLITISCHE KULTUR POLITISCHE ELITEN PARLAMENTARISMUS<br />
DEMOKRATIE MACHT REGIERUNG VERWALTUNG FÖDERALISMUS POLITISCHE SO<br />
ZIOLOGIE GLOBALISIERUNG POLITISCHE KOMMUNIKATION PARTEIENSYSTEM<br />
RECHTSSTAAT GERECHTIGKEIT STAAT POLITISCHE ÖKONOMIE POLITIK BUNDES<br />
Hartmut Aden<br />
Umweltpolitik<br />
Das Buch bietet<br />
eine Einführung<br />
in die wichtigsten<br />
Aspekte des Themas<br />
auf knappem Raum:<br />
Entwicklung der<br />
Umweltpolitik zum<br />
Politikfeld, Problemfelder,<br />
Akteure, Institutionen,<br />
Entscheidungsprozesse<br />
und<br />
Steuerungsinstrumente.<br />
Literaturhinweise<br />
und Internetlinks<br />
erleichtern den<br />
vertieften Einstieg in<br />
die einzelnen Aspekte<br />
des Themas.<br />
2012. 127 S.<br />
Br. EUR 14,95<br />
ISBN<br />
978-3-531-14765-9<br />
Änderungen vorbehalten.<br />
Gerhard Göhler, Mattias<br />
Iser, Ina Kerner<br />
Politische Theorie<br />
25 umkämpfte Begriffe<br />
zur Einführung<br />
Dieser Band führt in<br />
verständlicher Weise<br />
in die wichtigsten<br />
Diskussionen und<br />
Positionen der politischen<br />
Theorie und<br />
Philosophie ein. Die<br />
Beiträge gliedern<br />
sich jeweils in drei<br />
Abschnitte: Zunächst<br />
verdeutlichen sie die<br />
Relevanz des verhandelten<br />
Begriffs<br />
für die politische<br />
Theorie und Philosophie<br />
sowie für die<br />
politische Praxis.<br />
2., akt. u. erw. Aufl.<br />
2012. 435 S.<br />
Br. EUR 19,95<br />
ISBN<br />
978-3-531-16246-1<br />
Roland Sturm,<br />
Heinrich Pehle<br />
Das neue<br />
deutsche Regierungssystem<br />
Das Buch leistet die<br />
erste umfassende<br />
Analyse des Prozesses<br />
der Europäisierung<br />
des deutschen<br />
Regierungssystems.<br />
Es gibt eine verständliche<br />
Darstellung<br />
der Anpassungsleistungen,<br />
die von<br />
den nationalen politischen<br />
Akteuren<br />
und Institutionen in<br />
Folge der fortschreitenden<br />
europäischen<br />
Integration erbracht<br />
wurden.<br />
3., akt. u. erw. Aufl.<br />
2012. ca. 354 S.<br />
Br. ca. EUR 19,95<br />
ISBN<br />
978-3-531-18577-4<br />
Dirk Schmidt,<br />
Sebastian Heilmann<br />
Außenpolitik<br />
und Außenwirtschaft<br />
der<br />
Volksrepublik<br />
China<br />
Wird China zu einer<br />
strategischen Bedrohung<br />
oder zu einem<br />
berechenbaren und<br />
kooperationsbereiten<br />
Partner? Chinas<br />
Außenbeziehungen<br />
werden in deren<br />
Verknüpfung mit<br />
globalen wie auch<br />
innerchinesischen<br />
Veränderungsprozessen<br />
dargelegt.<br />
2012. 201 S.<br />
Br. EUR 19,95<br />
ISBN<br />
978-3-531-17447-1<br />
Einfach bestellen:<br />
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tel +49 (0)6221 / 3 45 – 4301<br />
springer-vs.de
Arbeitskreis „Gewaltordnungen“<br />
www.gewaltordnungen.de<br />
Einladung zur 21. Tagung<br />
Die nächste Veranstaltung des AK Gewaltordnungen findet am 13. April<br />
2012 an der Willy Brandt School of Public Policy, Universität Erfurt, statt.<br />
Der Titel der Veranstaltung lautet:<br />
Staging Violence – Renouncing Violence? Political Opposition and the<br />
Question of (Non-)Violence.<br />
Das Programm der Tagung kann auf der Webseite des AK eingesehen werden.<br />
Interessierte sind herzlich eingeladen.<br />
Bericht zur 20. . Tagung<br />
Wie kommt das Wissen in die Welt? Wissenschaft und Intervention<br />
21. Oktober 2011, German Institute for Global and Area Studies (GIGA),<br />
Hamburg<br />
In der Forschung zur Internationalen Politik ebenso wie in der Konfliktforschung<br />
wird in der Regel davon ausgegangen, dass die Akteure zumindest<br />
im wesentlichen wissen, was sie tun. In der empirischen Forschung im<br />
Feld zeigt sich jedoch schnell, dass Wissen unsicher ist. Forschende ebenso<br />
wie Akteure, die politische oder militärische Entscheidungen verantworten,<br />
handeln unter den Bedingungen unvollkommener Informationen und<br />
müssen mit konfligierenden Interpretationen der Wirklichkeit umgehen.<br />
Vor diesem Hintergrund ging das Treffen der Frage nach, wie Wissen über<br />
Konfliktkontexte produziert, weitergegeben und verarbeitet wird.<br />
Einführung<br />
Die Einführung wurde von den AK-Sprechern André Bank (GIGA, Hamburg),<br />
Alex Veit (Universität Bremen) und Teresa Koloma Beck (Universität Erfurt)<br />
vorgenommen. Für das GIGA in Hamburg als gastgebende Institution stellte<br />
Sabine Kurtenbach die Arbeit des Forschungsschwerpunkts 2 „Gewalt<br />
und Sicherheit“ vor, der thematisch einige Überschneidungen mit den<br />
Themenfeldern des AK Gewaltordnungen aufweist.<br />
Block I: Vorträge<br />
In Ihrem Vortrag „Wissenswege – Wege des Wissens“ konstatierte Regine<br />
Schönenberg (Freie Universität Berlin), dass trotz des „polarisierten Wissens“<br />
in bewaffneten Konflikten regelmäßig bruchlose wissenschaftliche<br />
Narrative über und Erklärungsansätze für diese Konflikte entstehen. Um<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
86
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
solche Reduktion von Komplexität zu vermeiden, plädierte sie für eine intensive<br />
Beschäftigung mit den historischen „Vorgeschichten“ bewaffneter<br />
Konflikte, den offenen Umgang mit notwendig fragmentiertem Wissen und<br />
den Widersprüchen, die sich zwischen unterschiedlichen Quellen und<br />
Quellenbeständen (Statistiken, Interviews, etc.) ergeben. Zudem sollten<br />
„gemischte Teams“ (Herkunft, Gender, etc.) gebildet werden, um eigene<br />
Vorannahmen und Ergebnisse kritisch hinterfragen zu können und ein<br />
möglichst breites empirisches Bild zu erarbeiten.<br />
In der Diskussion wurde bemerkt, dass vor allem in der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
die kritische Reflexion des Forschungsprozesses – etwa im Gegensatz zur<br />
ethnologischen Tradition – eher eine Neuerung darstellt. Abgeraten wurde<br />
aber von der Publikation von Texten unter der Überschrift „Mein Feld und<br />
ich“. Solche schriftliche Reflexion sei notwendig, aber für Leser nicht unbedingt<br />
von Gewinn. Eher einig schien man sich, dass gerade in bewaffneten<br />
Konflikten bestenfalls viele verschiedene Ausschnitte von sozialer<br />
Wirklichkeit beforscht werden können.<br />
Der Beitrag „Die Kreation von Fakten: Textualismus und serbische Kriegsveteranen“<br />
von Klaus Schlichte (Universität Bremen) wurde wegen der<br />
krankheitsbedingten Absage des Referenten von Teresa Koloma Beck in<br />
Ausschnitten wiedergegeben. Der Autor plädiert e für eine Abkehr vom Rational-choice-Ansatz,<br />
der den Akteuren nicht gerecht wird und depolitisierende<br />
Theoreme über Kriege hervorbringt. Stattdessen schlägt er einen<br />
avancierten Textualismus vor, der sich bewusst ist, dass es keine Fakten<br />
gibt, sondern nur Texte. Das Ziel des Forschungsprozesses kann es deshalb<br />
nur sein, einen weiteren Text zu produzieren. „Was wirklich passiert<br />
ist“, kann nicht erzählt werden. Um dieser Wirklichkeit jedoch möglichst<br />
nahe zu kommen, sollte das empirische Material einen maximalen Einfluss<br />
erhalten. Die Methoden der Grounded Theory scheinen hierfür geeignet zu<br />
sein.<br />
In der Diskussion wurde kritisch angemerkt, dass in Grounded-Theory-<br />
Ansätzen oftmals angenommen wird, dass der Forschende keine theoretischen<br />
Vorannahmen mitbringt. Unbedingt notwendig ist aber die Reflexion<br />
über implizite Prämissen der Textproduktion.<br />
Philipp Münch (Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin) referierte zum<br />
Thema „Zwischen Wiederaufbau und Aufstandsbekämpfung. Prämissen<br />
und Informationsgewinnung in der International Security Assistance Force<br />
(ISAF)“. Die „Counter-Insurgency Strategy“ der ISAF in Afghanistan soll die<br />
„hearts and minds“ der Bevölkerung gewinnen, unterscheidet zwischen<br />
Bevölkerung und Aufständischen und enthält Theoreme wie den „Frieden-<br />
Sicherheit-Nexus“ und die Idee von Entwicklung. Diese Ideen und Prakti-<br />
87
ken sind jedoch nicht nur widersprüchlich, die Strategie war historisch bislang<br />
auch nie erfolgreich. Woher kommt diese Strategie, wieso ist sie trotz<br />
allem so überzeugend und wird immer wieder handlungsleitend? Ideengeschichtlich<br />
argumentiert, lässt sich die Strategie auf die Modernisierungstheorie<br />
und die daraus entstandene Entwicklungstheorie zurückverfolgen.<br />
Wissenschaftler waren zentral an der Entwicklung der Strategie beteiligt.<br />
Überraschend aber: Die Wissenschaft war zwar zentral, aber nicht als Wissensproduzent,<br />
sondern als Legitimationsmittel. Betrachtet man die Strategie<br />
von ihrem sozialen Zweck her, fällt vor allem ihr vager, unbestimmter<br />
Charakter auf. Möglicherweise dient sie dazu, in einem heterogenen Militär-<br />
und Regierungsapparat Konsens herzustellen. Zudem erlaubt sie die<br />
Beteiligung vieler Teile des Apparats am Afghanistan-Einsatz. Die Wissenschaft<br />
wiederum läuft der Policy-Produktion zeitlich hinterher, scheint also<br />
wiederum eher legitimatorisch zu wirken. Als Fazit bemerkte der Referent,<br />
dass die Sozialwissenschaften für Regierungen immer unverzichtbarer<br />
werden. Dies allerdings nicht als Korrektiv oder Wissenslieferant, sondern<br />
ähnlich der Figur des juristischen Staatsadels bei Bourdieu, der durch ein<br />
mythisches Konstrukt der Staatsräson legal-rationale Herrschaft legitimiert.<br />
In der Diskussion wurde gefragt, welchen Stellenwert „das Wissen“ für die<br />
militärische Praxis hat, die eher reaktiv und situativ überformt zu sein<br />
scheint. Es wurde eingeworfen, dass d ie Wissenssoziologie zwar auch lange<br />
von einer Entkopplung zwischen Wissensproduktion und Praxis ausgegangen<br />
ist, neuere Forschungen jedoch Prozesse der Re-Kopplung belegen:<br />
Was als legitimatorisches Wissen produziert wurde, dringt als Glauben<br />
wieder in die Praxis ein.<br />
Block II: Roundtable Gespräch<br />
Das Roundtable-Gespräch zu „Urban Legends of Intervention“ wurde von<br />
Berit Bliesemann de Guevara und Florian Kühn (beide Helmut-Schmidt-<br />
Universität, Hamburg) initiiert. Zunächst präsentierten sie das aus der Erzählforschung<br />
stammende Konzept: Urban legends sind moderne Sagen.<br />
Sie sind „too good to be true“, werden aber dennoch geglaubt; sie werden<br />
typischerweise in Situationen sozialer Nähe und Homogenität erzählt, und<br />
sind vor allem unterhaltsam. Sie enthalten sowohl einen Plot als auch eine<br />
Moral. Die Initiatoren grenzten uban legends in ihrem Eingangsstatement<br />
von Klatsch und Tratsch, aber auch von Verschwörungstheorien, Mythen<br />
oder Witzen ab. Durch die Forschung zu militärischen Intervention en wurde<br />
deutlich, dass solche Erzählungen gerade in den Basislagern internationaler<br />
Interventionskräfte kommuniziert werden. Offenbar haben sie dort<br />
die Funktion, Inkonsistenzen zwischen der offiziellen Interventionserzäh-<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
88
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
lung und der erlebten sozialen Realität zu verarbeiten, das Dickicht der lokalen<br />
Gesellschaft zu beschreiben, und Soziabilität im eingegrenzten Leben<br />
des „Compound“ zu ermöglichen. Genauso gibt es aber auch urban<br />
legends of intervention in den Gesellschaften, in die interveniert wird. Hier<br />
erfüllen die modernen Sagen ähnliche Funktionen hinsichtlich der Einordnung<br />
der Interventionssituation und der Abgrenzung von den Interventen.<br />
Markus Michael Müller (Universität Leipzig) ergänzte die theoretischen<br />
Ausführungen mit einem Fall aus Mexiko-Stadt. Dort rankten sich um die<br />
Beratungstätigkeit des New Yorker Ex- Bürgermeisters Rudy Giuliani zum<br />
Thema Verbrechensbekämpfung vielfältige urbane Legenden. Christine<br />
Rosenbrock (Politikberaterin, Hamburg) hingegen konnte aus ihrer Praxis<br />
in der Entwicklungszusammenarbeit in Westafrika keine urban legends<br />
beisteuern, mutmaßlich weil sie jenseits der Basislager der Intervention in<br />
den Hauptstädten tätig war. In der weiteren Diskussion wurde nach der<br />
Relevanz des Themas für die politikwissenschaftliche Forschung gefragt.<br />
Die Initiatoren verwiesen auf die Rolle der urban legends als Indikatoren<br />
für Strukturen von Macht und Herrschaft. Des W eiteren wurde angemerkt,<br />
dass nicht vorschnell über wichtige vs. unwichtige Phänomene entschieden<br />
werden sollte. Weitere urban legends of intervention und verwandte<br />
Narrative wurden genannt. Offenbar kommen sie global besonders häufig<br />
im Zusammenhang mit ygiene und sanitären Einrichtungen vor.<br />
Block III: Reflexion<br />
Die Abschlussdiskussion und Reflexion wurde durch Kommentare von Tobias<br />
Werron (Universität Bielefeld ) sowie von Teresa Koloma Beck (Universität<br />
Erfurt) eingeleitet und vorstrukturiert. Tobias Werron stellte einige soziologisch-theoretisch<br />
inspirierte Beobachtungen zur Diskussion: Zum einen<br />
gab er zu Bedenken, dass in systemtheoretische Perspektive Konflikte<br />
auch als „Sicherheitsgeneratoren“ angesehen werden können, die den jeweils<br />
beteiligten Konfliktparteien bestimmte Gewissheiten geben. Dies<br />
kann über die Zeit in eine Formierung von Konfliktidentitäten münden. Zum<br />
anderen sei Werron zu Folge genauer zu fragen, in welchen Rollen die unterschiedlichen<br />
(und teils gleichen) Beteiligten in Interventions- und Konfliktkontexten<br />
auftreten: als Journalisten, UN, Militärs, „locals“ etc.?<br />
Teresa Koloma Beck fokussierte ihre Ausführungen auf drei Aspekte: Erstens<br />
fragte sie nach den theoretischen Vorannahmen und „Rahmen“ (frames),<br />
mit denen Forschende ins Feld gehen; Bezug nehmend auf die vorherigen<br />
Referate kontrastierte sie unterschiedliche Konfliktzugänge zwischen<br />
Ursachen- und Quellendenken (Regine Schöneberg) und Reproduktionslogiken<br />
(Philipp Münch). Zweitens hinterfragte sie die expliziten und<br />
impliziten Funktionen von Texten und stellte hierbei vor allem die Unter-<br />
89
scheidung von Praxiswissen und Legitimationswissen heraus. Und drittens<br />
kam sie auf den politischen und methodischen Standpunkt zu sprechen.<br />
Ausgehend von der Prämisse, dass es keine Neutralität geben könne, stellte<br />
sie Zugänge des Zentrums denen der Peripherie gegenüber.<br />
Kontakt:<br />
Dr. Alex Veit, Universität Bremen, veit@uni-bremen.de<br />
Dr. des. André Bank, GIGA, bank@giga-hamburg.de<br />
Dr. Teresa Koloma Beck, Universität Erfurt, teresa.koloma_beck@unierfurt.de<br />
Frühjahr 2012<br />
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90
Arbeitskreis „Handlungs- und Entscheidungstheorie“<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Ankündigung der Jahrestagung 2012 in Wien am 1./2. Juni 2012<br />
Die nächste Jahrestagung des Arbeitskreises wird am 1./2. Juni 2012 mit<br />
dem thematischen Schwerpunkt „Verteilungsentscheidungen und Gerechtigkeit“<br />
in Wien stattfinden.<br />
Die Frage der gerechten Verteilung beschränkter Ressourcen ist zu einem<br />
zentralen Thema politischer und gesellschaftlicher Debatten geworden.<br />
Weltweit steigende Ungleichheit, über lange Zeiträume sinkendes Wirtschaftswachstum<br />
und steigende Verschuldung, Finanzierungsgrenzen sozialer<br />
und medizinischer Leistungen, sowie die Übernutzung natürlicher<br />
Ressourcen stellen kollektive Entscheidungsträger vor große Herausforderungen.<br />
Aber wann ist eine Verteilungsentscheidung gerecht und welche<br />
Entscheidungsverfahren werden als gerecht empfunden und haben so<br />
Aussicht auf Unterstützung in der Bevölkerung? Dies ist ein Feld, auf dem<br />
politikwissenschaftliche Expertise gerade im Hinblick auf die Gleichzeitigkeit<br />
zunehmenden Problemdrucks und abnehmender kollektiver Entscheidungsfähigkeit<br />
immer wichtiger wird. Auffallend ist hingegen die Abwesenheit<br />
der politikwissenschaftlichen Expertise sowohl in der öffentlichen Debatte<br />
als auch in der Politikberatung. Die Jahrestagung des Arbeitskreises<br />
hat das Ziel, gegenwärtige Forschungsarbeiten im Bereich der politischen<br />
Theorie und der analytischen <strong>Politikwissenschaft</strong> zu Entscheidungsmodellen<br />
im Bereich von Verteilungsproblematiken sowie deren empirische und<br />
experimentelle Überprüfung zu diskutieren.<br />
Neben Vorträgen zu dem Themenschwerpunkt sind auch andere handlungs-<br />
und entscheidungstheoretischen Themen willkommen. Abstracts für<br />
Konferenzpapiere können bis zum 15. April 2012 bei einem der Sprecher<br />
eingereicht werden.<br />
DVPW-Kongress 24.-28. 28. September 2012 in Tübingen<br />
Während des DVPW-Kongresses in Tübingen wird der Arbeitskreis Handlungs-<br />
und Entscheidungstheorie gemeinsam mit den Sektionen Vergleichende<br />
<strong>Politikwissenschaft</strong> und Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong> sowie<br />
dem Arbeitskreis Wahlen und politische Einstellungen ein Panel zum Thema<br />
„Experimentelle Demokratieforschung: Partizipation und Politikgestaltung“.<br />
Das Panel findet am Donnerstag, den 27. Sept. 2012 (9.00 bis<br />
12.30 Uhr) statt. Interessierte sind herzlich eingeladen.<br />
91
Jahrbuch zur Handlungs<br />
lungs- und Entscheidungstheorie<br />
Der Arbeitskreis verfügt mit dem „Jahrbuch für Handlungs- und Entscheidungstheorie“<br />
über eine periodisch erscheinende Publikation, die von den<br />
Sprechern des Arbeitskreises herausgegeben wird. Das Jahrbuch soll<br />
handlungs- und entscheidungstheoretisch Interessierten die Möglichkeit<br />
bieten, im Rahmen einer periodischen, jährlichen Veröffentlichung aktuelle<br />
Fragestellungen der Politik- und Sozialwissenschaften in einem interdisziplinären<br />
Kontext zu diskutieren.<br />
Band 8 des Jahrbuchs mit dem Themenschwerpunkt „Deliberation, Verhandeln<br />
und Informationsaggregation“ erscheint voraussichtlich im Sommer<br />
2012. Der für 2013 geplante Band 9 wird sich schwerpunktmäßig mit<br />
dem Thema „Räumliche Modelle der Politik“ befassen. Räumliche Modelle<br />
werden in unterschiedlicher Form (eindimensional wie auch mehrdimensional,<br />
als Distanz- oder Richtungsmodelle) und in vielfältigen Teilbereichen<br />
der <strong>Politikwissenschaft</strong> (Parteienwettbewerb, Wahlforschung, Koalitionstheorie,<br />
Analyse legislativen Entscheidens, Analyse internationaler Verhandlungen)<br />
verwendet. Das Thema eignet sich daher für eine Vielfalt an<br />
Beiträgen. Erwünscht sind sowohl Beiträge, die sich theoretisch mit räumlicher<br />
Modellierung auseinander setzen, als auch empirische Arbeit mit Bezug<br />
zu räumlichen Modellen. Wie die bereits erschienenen Bände ist auch<br />
Band 9 offen für alle Beiträge zu Themengebieten der Handlungs- und Entscheidungstheorie,<br />
auch jenseits des Schwerpunktthemas.<br />
Manuskripte können jederzeit an einen der Herausgeber geschickt werden.<br />
Bis zum 31. Mai 2012 eingereichte Manuskripte können für Band 9<br />
berücksichtigt werden. Eingesandte Artikel werden einem Peer-Review-<br />
Verfahren mit zwei anonymen Gutachtern unterzogen.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Sprecher des Arbeitskreises<br />
Prof. Dr. André Bächtiger (Universität Luzern)<br />
Prof. Dr. Bernhard Kittel (Universität Wien)<br />
Jun.-Prof. Dr. Eric Linhart (Universität Kiel)<br />
Kontaktadressen<br />
andre.baechtiger@unilu.ch<br />
bernhard.kittel@univie.ac.at<br />
eric.linhart@ae.uni-kiel.de<br />
Webseite des Arbeitskreises:<br />
http://www.dvpw.ch<br />
92
Arbeitskreis „Integrationsforschung“<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Bericht Nachwuchstagung Dezember 2011: Am 2. Dezember 2011 veranstaltete<br />
der Arbeitskreis Integrationsforschung erstmals eine Nachwuchstagung<br />
unter dem Titel „Europa in der Krise? Herausforderungen für die Integrationsforschung“<br />
an der Freien Universität Berlin. Während der Tagung<br />
hatten insgesamt 15 NachwuchswissenschaftlerInnen (insbesondere DoktorandInnen)<br />
in insgesamt fünf Panels die Möglichkeit, ihre Forschungsarbeiten<br />
aus dem Bereich der europäischen Integrationsforschung mit VertreterInnen<br />
des Fachs zu diskutieren. Zunächst gingen Dennis-Jonathan<br />
Mann (European University Institute), Daniel Schäfer (Universität Köln) und<br />
Moritz Hartmann (Freie Universität Berlin) in ihren Beiträgen grundsätzlich<br />
der Frage nach der „nature of the beast“, also dem Wesen der EU, nach.<br />
Daran schloss sich die Präsentation und Diskussion diverser Forschungsarbeiten<br />
zu spezifischen Fragen der Legitimität und Effektivität europäischen<br />
Regierens von Daniela Chodorowska (Freie Universität Berlin), Theresa<br />
Kuhn (Oxford University) und Astrid Wolter (Freie Universität Berlin)<br />
an. Ein weiteres Panel diskutierte neue Herausforderungen für die Institutionen<br />
der EU, insbesondere der Europäischen Kommission sowie dem<br />
Rat. Christian Rauh (Wissenschaftszentrum Berlin), Julia Metz (Wissenschaftszentrum<br />
Berlin) sowie Marzena Kloka (Bremen International Graduate<br />
School of Social Scienes/Universität Bremen) diskutierten hier insbesondere<br />
Fragen der Positionsbildung und der Rolle dieser Institutionen<br />
in EU-Gesetzgebungspro-zessen. Schließlich beleuchteten Tobias Belschner<br />
(Berlin Graduate School for Transnational Studies/Freie Universität<br />
Berlin), Kristina Kurze (Universität Osnabrück) sowie Philipp Thaler (Central<br />
European University) in ihren Beiträgen Koordinationsprobleme in ausgewählten<br />
Handlungs-feldern der EU wie der Umwelt-, Energie- oder Außenpolitik.<br />
Die Tagung schloß mit einem Panel zu den Außenbeziehungen der<br />
EU, in dem Johannes Müller (Central European University), Esther Ademmer<br />
(Berlin Graduate School for Transnational Studies/Freie Universität<br />
Berlin) und Yun-Chen Lai (Graduate School of Global Politics/Freie Universität<br />
Berlin) ihre Forschung zu den Beziehungen der EU zu den Mittelmeerstaaten,<br />
China und dem Südkaukasus zur Diskussion stellten. Als DiskutantInnen<br />
fungierten die drei SprecherInnen des AKI-DVPW (Prof. Dr. Andrea<br />
Lenschow, Prof. Dr. Uwe Puetter und Prof. Dr. Carina Sprungk) sowie<br />
Prof. Dr. Tanja A. Börzel (Freie Universität Berlin) und Prof. Dr. Liesbet<br />
Hooghe (University of North Carolina at Chapel Hill). Die SprecherInnen<br />
des AKI danken allen TeilnehmerInnen für eine gelungene Tagung sowie<br />
der DVPW und der Europäischen Kommission (Programm für Lebenslanges<br />
Lernen) für die großzügige Unterstützung.<br />
93
AKI Aktivitäten 2012 - Ankündigungen<br />
DVPW Kongress 2012<br />
AKI Mitgliederversammlung<br />
Der AKI lädt zur Mitgliederversammlung ein. Es steht die Wahl eines neuen<br />
Sprecher/innen-Teams an.<br />
Donnerstag, 27.9.2012, 15.30-16.30 Uhr<br />
DVPW Kongress 2012<br />
AKI Podiumsdiskussion<br />
Donnerstag, 27.9.2012, 16.45-18.30 Uhr<br />
Europas Krise und die Versprechen der Demokratie<br />
Spätestens seit Anfang der 1990er Jahre sind funktionale Krisen der EU<br />
auch an Legitimitätskrisen der Union gekoppelt. Eine einst vorhandene latente<br />
Akzeptanz des Integrationsprojekts in der europäischen Bevölkerung<br />
scheint in weiten Kreisen verloren und verlangt nach manifester Erneuerung.<br />
Durch erweiterte parlamentarische Kompetenzen und Rechte sowie<br />
neue Partizipationsmöglichkeiten der Bevölkerung in allen Phasen des Politikprozesses<br />
wurde im Vertragswerk der EU und in einzelnen internen Verfahren<br />
demokratisch nachgebessert. Ist die EU auf einem guten demokratischen<br />
Weg, der sie als politisches System krisenfester macht?<br />
Die aktuelle Finanzkrise wirft ein kritisches Licht auf diese Frage. Menschen<br />
gehen protestierend gegen "Brüssel" und die einseitig geschützten<br />
Banken auf die Straße; nationale Parlamente bzw. einzelne Parlamentarier<br />
beklagen die Beschränkung ihrer Budgetrechte; Staats- und Regierungschefs<br />
der Eurostaaten stehen im Rampenlicht und verdrängen andere EU-<br />
Organe und Mitgliedstaaten von der politischen Bühne. Sind Demokratiereformen<br />
leere Versprechen in Krisenzeiten? Sind sie womöglich für das politische<br />
System der EU unangemessen? Wie kann ein Weg aus der Krise<br />
aussehen, der gleichzeitig auf stabilisierende Akzeptanz bei den Bürgern in<br />
der EU stößt.<br />
In dieser Paneldiskussion sollen diese Frage erörtert werden und verschiedene<br />
Positionen aus der Sicht der Demokratietheorie, der Integrationstheorie<br />
und der EU Governance-Perspektive zu Wort kommen.<br />
Es diskutieren: Beate Kohler, Philipp Genschel, Jürgen Neyer, Sonja Puntscher-Riekmann,<br />
Carina Sprungk, Uwe Puetter (Moderation)<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
94
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Forschungsworkshop<br />
“The methods of European integration”<br />
Central European University, Budapest<br />
21-22 June 2012<br />
Convenor: Uwe Puetter (puetteru@ceu.hu)<br />
Info/ Call for Papers: https://ceur.ceu.hu/events/methods-ofintegration-workshop<br />
Ever since the adoption of the Maastricht Treaty European Union (EU) politics<br />
as well as academic scholarship on European integration seems to be<br />
engaged in explicit or implicit discourses about what constitutes the predominant<br />
method of integration and policy-making in the post-Maastricht<br />
era. At an analytical level the debate about new modes of governance,<br />
which was triggered by the proliferation of open method of coordination<br />
mechanisms from the end of the 1990s onwards, ended with a paradoxical<br />
result. Contemporary EU policy-making increasingly refutes to alternatives<br />
to the classic community method, yet there is no evidence of a decline in<br />
community method decision-making in absolute terms. At the same time it<br />
ended the discussion about expanding the use of the community method<br />
to the new and thriving areas of post-Maastricht EU activity: economic<br />
governance and foreign and security policy. Senior policy-makers have<br />
highlighted the importance of the intergovernmental method (Merkel,<br />
Sarkozy, Van Rompuy) as the other major governance mechanism besides<br />
the community method. This workshop approaches the question of what<br />
methods matter for European integration from a new angle. Instead of juxtaposing<br />
the classic community method and intergovernmental policy coordination<br />
as mechanisms which are developed at the expense of the opposite<br />
model, it is assumed that both are central to constituting EU-level<br />
political authority. This implies revisiting the very notion of political integration<br />
itself. The key aim of this workshop is to revive the analytical debate<br />
about what constitutes integration.<br />
The workshop is organised and supported by the CEU Center for European<br />
Union Research (CEUR), the CEU Jean Monnet Chair in Public Policy and<br />
European Governance and Arbeitskreis Integration (AKI-DVPW).<br />
Sprecherinnen/Sprecher des AK „Integrationsforschung“<br />
Andrea Lenschow (Universität Osnabrück)<br />
Carina Sprungk (Freie Universität Berlin)<br />
Uwe Puetter (Central European University, Budapest)<br />
95
Arbeitskreis „Lokale Politikforschung“<br />
1. Veranstaltung auf DVPW-Kongress in Tübingen: „Hoffnungsträger lokale<br />
Ebene?“<br />
Die Veranstaltung des AK Lokale Politikforschung auf dem DVPW-Kongress<br />
in Tübingen findet am Donnerstag, den 27.09.2012, 16-18.30 Uhr unter<br />
dem Titel „Hoffnungsträger lokale Ebene?“ statt. Die Beiträge werden das<br />
Spannungsfeld zwischen zwischen Innovationspotential und schwindenden<br />
Handlungsspielräumen der lokalen Ebene thematisieren. Über das genaue<br />
Programm werden wir Sie rechtzeitig über unseren Verteiler informieren.<br />
2. Veröffentlichung zur LOPOFO-Tagung „Lokale Politik(forschung) zwi-<br />
schen Krise und Erneuerung“<br />
Die Beiträge zur LOPOFO-Tagung 2011 in Kassel erscheinen im Mai in einem<br />
von Michael Haus und Sabine Kuhlmann herausgegebenen Sammelband<br />
im VS Verlag. Das Themenspektrum umfasst Beiträge zur lokalen<br />
Demokratie, zu Kommunalfinanzen und Haushaltskrise, Lokaler Governance,<br />
kommunaler Sozialpolitik sowie demographischem Wandel.<br />
Michael Haus / Sabine Kuhlmann (Hg.): „Lokale Politik und Verwaltung im<br />
Zeichen der Krise?“ Wiesbaden: VS.<br />
3. Schwerpunktausgabe „Arme Städte“ der Zeitschrift „der moderne<br />
Staat“<br />
Ebenfalls mit Krisenphänomenen beschäftigt sich das aus dem AK Lopofo<br />
heraus entstandene Schwerpunktheft „Arme Städte“, das als Heft 1/2012<br />
der Zeitschrift „der moderne staat – Zeitschrift für Public Policy, Recht und<br />
Management“ erscheint. Das Heft enthält Beiträge zur kommunalen Haushaltskrise<br />
und -politik, Bürgerbeteiligung, Kommunalisierungen, interkommunaler<br />
Zusammenarbeit und sozialer Stadtentwicklung<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
4. Tagungsankündigungen<br />
Jahrestagung der European Group for Public Administration (EGPA) in Ber-<br />
gen<br />
Auf der 2012 EGPA Conference, die vom 5.-8. September 2012 in Bergen/Norwegen<br />
stattfindet finden – auch unter Beteiligung von Mitgliedern<br />
des AK LOPOFO eine Reihe von Panels mit Bezug zur lokalen Politikforschung<br />
statt:<br />
PSG IV “Local Governance and Democracy”: Grassroots governance: new<br />
partnerships at a local level; Chairs: Tomas BERGSTRÖM, Lund University;<br />
96
Marcel BOOGERS; Colin COPUS, De Montfort University Leicester; Tilburg<br />
University; Jochen FRANZKE, University of Potsdam<br />
PSG V “Regional and Local Government”: Sub-national Management and<br />
Modernization under Austerity; Chairs: Sabine KUHLMANN, Speyer University;<br />
Martin LAFFIN, Queen Mary University of London; Ellen WAYENBERG,<br />
University College Ghent<br />
Genauere Informationen und die Calls for Papers der verschiedenen PSGs<br />
sind zu finden unter: http://egpa-conference2012.org/<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Jahrestagung der DeGEval vom 19.-21.September 2012 in Potsdam - der<br />
Arbeitskreis Verwaltung lädt ein<br />
Vom 19. bis zum 21. September 2012 findet die Jahrestagung der Gesellschaft<br />
für Evaluation (DeGEval) an der Universität Potsdam statt. Das Generalthema<br />
der diesjährigen Tagung lautet "Evaluation - Evidenz - Effekte".<br />
In diesem Rahmen veranstaltet auch der AK Verwaltung wie gewohnt wieder<br />
eine eigene Session. Darin möchten wir uns dem Thema "Evaluation<br />
als Instrument evidenzbasierter Politik?" zuwenden. Vorschläge für Beiträge,<br />
die sich mit dem Nutzen bzw. den Effekten von Evaluationsverfahren in<br />
Politik und Verwaltung befassen (z.B. Gesetzesfolgenabschätzungen, Regulierungs-/Bürokratiekostenmessungen,<br />
Benchmarking) befassen, können<br />
ab sofort an die DeGEval geschickt werden. Die genauen Bedingungen der<br />
Beteiligung am Call finden Sie hier:<br />
http://www.degeval.de/veranstaltungen/jahrestagungen/potsdam-<br />
2012/call-for-papers-und-poster<br />
EURA Konferenz in Wien “Urban n Europe – Challenges to Meet the Urban<br />
Future” 20.-22.09.2012<br />
22.09.2012<br />
Cities are both drivers of economic, technological and organisational development<br />
and the places of remarkable social change. The conference<br />
“Urban Europe – Challenges to Meet the Urban Future” reflects the actual<br />
urban situations and the main challenges and outlines outcomes and solutions.<br />
Weitere Informationen unter: www.eura2012.org<br />
5. Mitteilungen in eigener Sache<br />
Mitglieder des und Interessenten am AK erhalten über den LOPOFO-email-Verteiler<br />
regelmäßig aktuelle Informationen. Änderungen der bisherigen<br />
Adresse oder Neuanmeldungen schicken Sie bitte an Lars Holtkamp<br />
(Lars.Holtkamp@FernUni-Hagen.de). Aktuelle Informationen zum AK finden<br />
sich auf unserer Homepage unter: http://www.uni-<br />
97
kassel.de/fb05/fachgruppen/politikwissenschaft/politischetheorie/arbeitskreis/aklopofo.html.<br />
Mit freundlichen Grüßen, Ihr AK-Sprecherteam<br />
Stephan Grohs, Michael Haus, Lars Holtkamp, Renate Reiter<br />
6. Kontaktdaten der SprecherInnen<br />
Dr. Stephan Grohs<br />
Universität Konstanz´<br />
Fachbereich Politik- und Verwaltungswissenschaft<br />
78457 Konstanz<br />
Tel ++49 (0)7531 882756<br />
Email: stephan.grohs@uni-konstanz.de<br />
Prof. Dr. Michael Haus<br />
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg<br />
Institut für Politische Wissenschaft<br />
Bergheimer Str. 58<br />
69115 Heidelberg<br />
Tel. 06221/54860<br />
Mail: mhaus@web.de<br />
Prof. Dr. Lars Holtkamp<br />
FernUniversität Hagen<br />
Universitätsstr. 41<br />
58084 Hagen<br />
Tel. ++49-(0)2331 9872485<br />
Email:lars.holtkamp@FernUni-Hagen.de<br />
Dr. Renate Reiter<br />
FernUniversität Hagen<br />
<strong>Politikwissenschaft</strong> III: Politikfeldanalyse<br />
Universitätsstr. 41 / ESG<br />
58084 Hagen<br />
Tel. +49 (0) 2331-987-4624/-4844<br />
Email: renate.reiter @FernUni-Hagen.de<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
98
Europa verstehen<br />
Die 4. Auflage des Werkes berücksichtigt die<br />
aktuellen Ereignisse und politischen Entwicklungen<br />
und ist das ideale Handwerkszeug für<br />
Praxis, Studium und Forschung. Etwa 1.000<br />
europarechtliche und europapolitische Begriffe<br />
werden präzise und verständlich erklärt.<br />
Mit Beiträgen von: Gabriele Abels, Franco Algieri,<br />
Heinz-Jürgen Axt, Rudolf Hrbek, Annette Jünemann,<br />
Barbara Lippert, Peter-Christian Müller-<br />
Graff u.a.<br />
Alle Infos unter: www.nomos-shop.de/13307<br />
Handlexikon der Europäischen Union<br />
Herausgegeben von Jan Bergmann<br />
4. neu bearbeitete und erweiterte Auflage 2012,<br />
1.107 S., geb., 98,– €<br />
ISBN 978-3-8329-6323-1
Arbeitskreis „Menschenrechte“<br />
Roundtable Ankündigung<br />
DVPW-Kongress Tübingen<br />
Freitag, 28.9.2012<br />
14:00-16:00 Uhr<br />
Das Versprechen von Transitional Justice –<br />
Erwartungen an das Forschungsfeld aus Sicht der Politikwissenchaft*<br />
Mit:<br />
Pierre Hazan, Science Po, Paris/ Vereinte Nationen, Genf<br />
Susanne Buckley Zistel, Universität Marburg<br />
Stefan Engert, Universität Frankfurt<br />
Anja Jetschke, Universität Göttingen<br />
Anja Mihr, Universität Utrecht<br />
Der Roundtable soll <strong>Politikwissenschaft</strong>ler in dem Themenfeld inspirieren<br />
und motivieren und provozieren und das komplexe Feld der Transitional Justice<br />
Prozesse in komparativer, theoretischer und empririscher Weise diskutieren.<br />
Transitional Justice ist ein breites und inter-disziplinäres Forschungsfeld,<br />
auch in der deutschen <strong>Politikwissenschaft</strong>. Forschungsmethoden und Fragestellen<br />
überlappen sich, wie also geht die <strong>Politikwissenschaft</strong>en dieses<br />
populäre Forschungsfeld in Zukunft an? Wie können sich Menschen – Völker,<br />
Staaten und Gesellschaften – nach Konflikten, in denen großes Unrecht<br />
(Genozid, Kriegsverbrechen, Vertreibungen etc.) geschehen ist, wieder<br />
miteinander versöhnen? Welchen politischen, historischen und juristischen<br />
Möglichkeiten der Aufarbeitung für Gerechtigkeit, Rechtsstaatlichkeit,<br />
Versöhnung und Aufarbeitung der Vergangenheit gibt es. Wie können<br />
wir Frieden messen, Demokratie und Menschenrechte oder Versöhnungsprozesse<br />
evaluiert und bewertet werden? Können Prognossen erstellt werden,<br />
nachdem Täter und Opfer wieder miteinander versöhnt werden ohne<br />
dass der ursprüngliche Gewaltkonflikt wieder ausbricht? Kann Demokratie<br />
eine adäquate Aufarbeitung der Vergangenheit gewährleisten bzw. wie<br />
wird letzteres während des Prozesses der Transition überhaupt sichergestellt?<br />
Seit dem Ende des Kalten Krieges hat diese Frage politisch und politikwissenschaftlich<br />
stark an Bedeutung gewonnen. Die Verbrechen in Bosnien,<br />
Kosovo, Sierra Leone, Ruanda, Darfur, Timor Leste etc. sowie die erneute<br />
Demokratisierungswelle in Osteuropa in den 1990er Jahren und nach dem<br />
Arabischen Frühling haben dazu geführt, dass zahlreiche Instrumente der<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
100
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Unrechtsaufarbeitung ins Leben gerufen wurden, um die politisch Verantwortlichen<br />
zur Rechenschaft zu ziehen (z. B. das ICTY oder der ICC in Den<br />
Haag oder die Wahrheits- und Versöhnungskommissionen in Südamerika<br />
oder Afrika).<br />
Oblgeich sich Transitional Justice als Forschungsfeld etabliert hat, weist<br />
die wissenschaftliche Literatur zunehmend ein Defizit auf: Systematische,<br />
theoriegeleitete und empirisch-vergleichende Beiträge, die generalisierende<br />
Aussagen über die konkreten Wirkungsbedingungen, -mechanismen<br />
und -effekte und von Aufarbeitungs- und Versöhnungsprozessen erlauben<br />
würden, fehlen noch weitgehend und sollten daher in dem Roundtable diskutiert<br />
werden.<br />
Der Roundtable geht diesen Debatte unter dem Stichwort Transitional Justice<br />
nach und fokussiert gleichsam auf eine Vielzahl unterschiedlicher<br />
Aufarbeitungsmechanismen wie zum Beispiel Tribunale, Wahrheitskommissionen,<br />
Entschuldigungen, Reparationen, Amnesien und Amnestien.<br />
*Die Diskussion wird auf Englisch gehalten/ Mitveranstalter ist der AK-<br />
Menschenrechte<br />
Für den AK-Menschenrechte<br />
Anja Mihr, Institut für Menschenrechte,<br />
Universität Utrecht<br />
A.Mihr@uu.nl<br />
101
Arbeitskreis „Migrationspolitik“<br />
Tagung „Migrantenorganisationen. Engagement, Transnationalität und In-<br />
I<br />
tegration“,31.8.-1.9.2012 1.9.2012 in Münster<br />
Der Arbeitskreis ist Mitveranstalter der Tagung „Migrantenorganisationen.<br />
Engagement, Transnationalität und Integration“, die am 31.8. und<br />
1.9.2012 in der Akademie Franz Hitze Haus in Münster stattfindet. Themen<br />
der Tagung sind u.a. Partizipation, Bildung, Religion, Sport, Entwicklung<br />
uvam. Über das genaue Programm der Tagung informieren wir in Kürze<br />
über unsere Yahoo-Newsgroup „Migrationspolitik“ und auf unserer Homepage<br />
„www.ak-migrationspolitik.de“. Initiator und wissenschaftlicher<br />
Leiter der Tagung ist Prof. Dr. Dietrich Thränhardt (Universität Münster).<br />
Kooperationspartner ist die Friedrich-Ebert-Stiftung.<br />
DVPW-Kongress 2012 in Tübingen<br />
Im Rahmen des DVPW-Kongresses 2012 in Tübingen veranstaltet der Arbeitskreis<br />
am Donnerstag, den 27.9.2012, von 16.00-18.30h eine Podiumsdiskussion<br />
zum Thema „Migration und Integration – die uneingelösten<br />
Versprechen der Demokratie?“. Angeregt werden soll ein Diksurs zwischen<br />
Wissenschaft, Politik und Praxis. Über die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
der Diskussion informieren wir in Kürze über unsere Yahoo-<br />
Newsgroup „Migrationspolitik“ und unsere Homepage „www.akmigrationspolitik.de“<br />
(s. hierzu auch weiter unten).<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Bericht zur Tagung„Migration und Demokratie“ vom 7.-9. Oktober 2011 im<br />
Tagungshaus Wiesneck (bei Freiburg i. Br.)<br />
Autoren: Luisa Seiler und Liam Patuzzi, Universität Freiburg<br />
Die Tagung zum Thema „Migration und Demokratie“ fand vom 7. bis 9. Oktober<br />
2011 in der Ruhe und Idylle des Studienhauses Wiesneck in der Nähe<br />
von Freiburg im Breisgau statt. Die Ankunft am Bahnhof „Himmelreich“<br />
und der kleine Fußmarsch über die Felder bis zum Tagungshaus stimmten<br />
die TeilnehmerInnen auf ein intensives Wochenende voller vielseitiger Beiträge<br />
und anregender Diskussionen ein.<br />
Nach der Begrüßung durch die Veranstalter der Tagung beehrte Dieter<br />
Oberndörfer (ABI Freiburg) als Vorsitzender des Studienhauses und langjähriger<br />
Migrationsexperte die Teilnehmer mit einer einleitenden Keynote<br />
zum Thema „Migration und Demokratie in den Zielländern“. Im Anschluss<br />
daran zeigten die Vortragenden des ersten Panels die Einflussmöglichkeiten<br />
von Migration auf die demokratische Entwicklung der Herkunftsländer<br />
auf. Stefan Rother (ABI Freiburg) entwarf eine Typologie von Ebenen, auf<br />
102
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
denen Migration einen Einfluss auf Demokratisierung und demokratische<br />
Einstellungen nehmen kann. Als Beispiel für die individuelle Ebene, stellte<br />
er eine Studie vor, die Einstellungen von philippinischen MigrantInnen zu<br />
Demokratie vor und nach der Migration in demokratische oder autoritäre<br />
Zielländer erforscht hat. Tamirace Fakhoury (American University of Beirut)<br />
berichtete vom transnationalen Engagement arabischer Studierendenorganisationen<br />
in Berkeley und deren Demokratieverständnis. Steffen<br />
Pötzschke (GESIS Mannheim) und Isabel Rosales (GIGA Institut Hamburg)<br />
hatten als Regionalschwerpunkte Zentral- und Südamerika gewählt und befassten<br />
sich mit der Emigrationspolitik von Kolumbien einerseits und Guatemala,<br />
Honduras und El Salvador andererseits.<br />
Das Abendpanel des ersten Tages behandelte die politische Partizipation<br />
von MigrantInnen. Christiane Bausch (Universität Trier) und Andreas<br />
Kewes (Universität Erfurt) betrachteten diese auf kommunaler Ebene in<br />
Deutschland. Bausch stellte die Frage nach Repräsentation und Inklusion<br />
durch Ausländer- und Integrationsbeiräte. Kewes erstellte eine Typologie<br />
entlang der Linien Migrant/Nicht-Migrant (Staatsangehörigkeitsachse) und<br />
Insider/Outsider (Marginalisierungsachse), mit einem Schwerpunkt auf<br />
Gleichheit und Bürgerschaft durch Teilhabe auf der städtischen Ebene, z.<br />
B. im Rahmen von Quartiersräten. Uwe Wenzel (Studienhaus Wiesneck)<br />
sprach über die Gründe der mangelnden Partizipation von Latinos im politischen<br />
System der USA.<br />
Der zweite Konferenztag wurde von Axel Schulte (Universität Hannover)<br />
eingeleitet, der in seiner Keynote Vortrag die Wechselbeziehung zwischen<br />
Demokratie und Integrationspolitik thematisierte, indem er in Anlehnung<br />
an Norberto Bobbio die normativen Aspekte einer menschenrechtsbasierten<br />
Integrationspolitik betonte und sie gleichzeitig an ihrer realen Umsetzung<br />
maß. Im Anschluss wurde zum ersten Mal der Diaspora-Begriff thematisiert<br />
und diesem weiten Feld durch ein sehr heterogenes Panel Rechnung<br />
getragen. Daniel Naujoks (UNO Generalsekretariat, New York) stellte<br />
seine Dissertation zum Thema „Overseas Citizenship of India und Politisches<br />
Lobbying der Indischen Diaspora in den USA“ vor, die neben der<br />
zentralen Frage nach den Beziehungen einer Diaspora zu ihrem Herkunftsund<br />
Zielland auch den Aspekt der Wichtigkeit von Symbolen bei der Herausbildung<br />
und Verfestigung hybrider Identitäten hervorbrachte. Miriam<br />
Höppner (Humboldt-Universität Berlin) unternahm den Versuch, Diaspora-<br />
Aktivitäten und politische Einflussmöglichkeiten von Flüchtlingen theoretisch<br />
unter einem Dach zu vereinen und ein neues Rahmenkonzept zur<br />
Analyse der „Contentious Politics“ dieser Akteure zu entwickeln. Christopher<br />
van den Hövel (IMAP-Institut Düsseldorf) erörterte die Rolle der kolumbianischen<br />
Diaspora für die Lösung des dortigen Konfliktes und die<br />
103
demokratische Entwicklung. Conrad Müller (desiguALdades.net, FU Berlin)<br />
knüpfte an Steffen Pötzschkes Vortrag vom Vortag an, indem er die politische<br />
Partizipation der ecuadorianischen Diaspora im Heimatland und die<br />
Auswirkungen auf die Demokratisierung untersuchte.<br />
Am Nachmittag fanden unter dem Titel „Migration und Demokratie in<br />
den Zielländern“ zwei Parallelpanels statt. Mit Hilfe einer empirischen Studie<br />
gelang es Andreas Wüst (Integrationsministerium Baden-Württemberg)<br />
die Effekte der wachsenden Präsenz von Abgeordneten mit Migrationshintergrund<br />
auf die Migrationsdebatte in den Parlamenten zu erkennen und<br />
auszuwerten. Sebastian Ennigkeit (ABI Freiburg) verglich die Antidiskriminierungspolitik<br />
von Deutschland und Frankreich und kam dabei zu Schlussfolgerungen,<br />
die die These einer EU-geleiteten Konvergenz der Initiativen in<br />
diesem Gesetzbereich stark hinterfragen. Ein Vergleich zwischen diesen<br />
Ländern war auch im Vortrag von Simon Musekamp (Universität Trier) zentral:<br />
hier ging es um den Einfluss, den Immigranten durch politische Rücküberweisungen<br />
auf die Demokratisierung ihrer Herkunftsländer haben<br />
können, und die Frage, inwiefern die deutsche bzw. französische Entwicklungs-<br />
und Migrationspolitik ihnen diese Rolle zuerkennt.<br />
Das parallele Panel bot sich als Rahmen an, um über unterschiedliche<br />
Stufen der Teilhabe an der politischen Gemeinschaft, die den Migranten in<br />
den Zielländern zuerkannt werden, zu diskutieren. Luicy Pedroza (Bremen<br />
International Graduate School of Social Sciences) sprach über die Risiken<br />
der Trennung oder Nichtübereinstimmung von Staatsangehörigkeit und<br />
Wahlrecht, die in manchen Staaten übliche Praxis geworden ist. Politische<br />
Rechte könnten dann abhängig von ökonomischen migrationspolitischen<br />
Überlegungen anstatt von grundlegenden Zugehörigkeitskriterien zuerkannt<br />
werden, was zu Diskriminierung zwischen Migranten führen könnte.<br />
Arianna de Mario (Citizens for Europe e.V.) berichtete über die Kampagne<br />
„Jede Stimme 2011“ in Berlin, wobei auch jene Migranten, die vom Wahlrecht<br />
ausgeschlossen sind, an den Wahlen zum Abgeordnetenhaus der<br />
deutschen Hauptstadt im September 2011 symbolisch teilnehmen konnten,<br />
eine Aktion mit hohem Sensibilisierungspotential. Andrea Schlenker<br />
(Universität Zürich) systematisierte in ihrem Vortrag wechselnde und sich<br />
überlappende Paradigmen von (Staats)-Bürgerschaft, die die westfälische<br />
Tradition in Frage stellen, weil sie nicht mehr den Nationalstaat als einzige<br />
Grenzlinie der politischen Gemeinschaft und der politischen Arena betrachten.<br />
Dabei präsentierte sie eine Typologie von neun unterschiedlichen<br />
Formen der Bürgerschaft.<br />
Das darauffolgende Panel „Sozialisation und Demokratie?“ behandelte<br />
Sozialisationsprozesse, die in Aufnahmeländern zur demokratischen Erziehung<br />
von Einwanderern beitragen sollten. Michaela Köttig (Fachhochschule<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
104
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Frankfurt) erwies durch ihre Biographie-theoretische Untersuchung von<br />
Migranten aus kommunistischen Ländern, die in westliche demokratische<br />
Staaten eingewandert sind, dass deren politischen Orientierungs- und<br />
Handlungsmuster von ihrem Migrationshintergrund, von den Bedingungen<br />
im Aufnahmeland und von ihren Familienkonstellationen abhängen. Chantal<br />
Munsch (Universität Siegen) zeigte auf, wie sich Ausgrenzung in westlichen<br />
demokratischen Gesellschaften, die sich selbst als egalitär verstehen,<br />
aus anscheinend neutralen Werten wie „bürgerschaftlichem Engagement“<br />
und einem Normalisierungsdruck heraus entwickeln kann. Sie betonte<br />
die Notwendigkeit, solche Begriffe zu dekonstruieren. In ihrem auf<br />
Österreich fokussierten Vortrag befasste sich Monika Potkanski (Österreichischer<br />
Integrationsfonds) mit der Rolle der Schule als Institution, die die<br />
Aufgabe habe, demokratische Werte, Orientierungen und Handlungsprozesse<br />
zu übermitteln, und hinterfragte ob diese Funktion in der Integration<br />
von Schülern mit Migrationshintergrund tatsächlich erfolgreich geleistet<br />
werde.<br />
Für den nächsten Morgen stand das Panel „Migration und Demokratie:<br />
ein Rechte-basierter Ansatz“ im Programm. Dieses wurde eingeleitet von<br />
Nicola Piper (ABI Freiburg), die sich auf die globale Ebene konzentrierte. So<br />
skizzierte Piper die grundlegenden Prinzipien (Bewegungsfreiheit, aber<br />
auch das Recht nicht zu migrieren), die gegenwärtigen Erscheinungsformen<br />
und das Potential eines Rechte-basierten Ansatzes, der das Phänomen<br />
der Migration demokratischer gestalten könnte. Internationale Migrantenorganisationen<br />
und Gewerkschaften stellen in dieser Hinsicht eine<br />
wichtige Hoffnung dar. Roswitha Pioch (FH Kiel) machte darauf aufmerksam,<br />
wie Migranten aus einer sozialstaatlichen Sicht in verschiedenen<br />
Formen benachteiligt sind, und dass eine bessere Verbindung zwischen<br />
Migration und Sozialstaat in Deutschland nötig ist. Eine Anwendung der<br />
Theorien der radikalen Demokratie auf die Situation der „illegalen“ Migranten<br />
in der EU charakterisierte den Ansatz von Helge Schwiertz (Univeristät<br />
Hamburg). Da diese illegalen Migranten als Opfer oder Kriminelle, fast nie<br />
aber als politische Akteure wahrgenommen werden, und außerdem nicht<br />
über formelle politische Rechte verfügen, können sie Demokratie nur als<br />
durchgehenden Kampf für mehr Demokratisierung praktizieren, durch<br />
„acts of citizenship“ wie z.B. die Proteste der Sans-Papiers-Bewegung in<br />
Frankreich. Im letzten Vortrag dieser mannigfaltigen Tagung präsentierte<br />
Lisa van Hoof (Universität Münster) den Fall der ethnischen Russen in Lettland,<br />
die über eine besondere, als non-citizenship bezeichnete Form der<br />
Staatsangehörigkeit, verfügen. Sie haben sämtliche Bürgerrechte außer<br />
den politischen Rechten. Es wurde erkannt, dass auch non-citizenship eine<br />
Form der Staatsbürgerschaft darstellt. Dieser Schluss knüpfte somit an<br />
105
Schlenkers Beschreibung der Komplexität jener hybriden Formen der<br />
Staatsbürgerschaft an, welche sich zwischen den beiden Extremen des<br />
vollkommenen Ausschlusses und der vollkommenen Teilhabe am politischen<br />
und gesellschaftlichen Leben stellen.<br />
Der Zusammenhang von Migration und Demokratie wurde bisher in der<br />
Forschung nur vereinzelt erfasst. Die Tagung hatte sich zum Ziel gesetzt,<br />
sowohl eine erste Bestandsaufnahme der vielfältigen Verbindungen beider<br />
Felder zu liefern als auch eine weitere konzeptionelle wie empirische Erforschung<br />
des Themenbereichs anzustoßen. Drei große Bereiche wurden<br />
thematisiert: Der Einfluss von Migration auf die demokratische Entwicklung<br />
der Herkunftsländer einschließlich der Diaspora-Forschung; Migration und<br />
Demokratie in den Zielländern mit Blick auf Staatsbürgerschaftskonzepte<br />
und Partizipationsmöglichkeiten; sowie Migration und Demokratie als<br />
Rechte-basierter Ansatz, der Migranten als globale Akteure der Demokratisierungsbewegung<br />
erkennt.<br />
Die Veranstaltung wurde mit Mitteln der Fritz-Thyssen-Stiftung gefördert.<br />
Die Ergebnisse der umfassenden Auseinandersetzung mit diesen Themenfeldern<br />
sollen in einem Sammelband veröffentlicht werden.<br />
Newsgroup und Homepage<br />
Der Arbeitskreis informiert seine Mitglieder und alle an Migrationspolitik<br />
Interessierten seit einigen Jahren über die Newsgroup "Migrationspolitik"<br />
bei Yahoo. Über diese Newsgroup werden regelmäßig Ankündigungen von<br />
Veranstaltungen (nicht nur des Arbeitskreises), Stellenausschreibungen,<br />
Call for Papers etc. versendet. Sie ist zudem interaktiv angelegt, in dem<br />
Sinne, dass Teilnehmer ohne Umwege eigene Beiträge und Ankündigungen<br />
versenden können. Mit einer Mail an migrationspolitik-subscribe@yahoo<br />
groups.de kann man sich für die Gruppe anmelden.<br />
Weitere Informationen zur Arbeit des Arbeitskreises finden sich auf unserer<br />
Homepage www.ak-migrationspolitik.de.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Kontakt<br />
Wichtig: Wenden Sie sich bitte für alle den Arbeitskreis und die Tagung betreffenden<br />
Angelegenheiten nicht an die einzelnen Sprecher sondern an<br />
die Email-Adresse migrationspolitik@yahoo.de. Dies erleichtert uns die<br />
Koordination und ermöglicht in der Regel eine schnellere Beantwortung Ihrer<br />
Emails.<br />
106
PD Dr. Uwe Hunger<br />
Westfälische Wilhelms-Universität Münster<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Platz der Weißen Rose<br />
48151 Münster<br />
Email: hunger@uni-muenster.de<br />
Prof. Dr. Roswitha Pioch<br />
Fachhochschule Kiel<br />
Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit<br />
Hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />
- University of Applied Sciences<br />
Sokratesplatz 2<br />
24149 Kiel<br />
Email: roswitha.pioch@fh-kiel.de<br />
Stefan Rother M.A.<br />
Arnold-Bergstraesser-Institut, Freiburg<br />
Windausstraße 16<br />
79110 Freiburg<br />
Email: stefan.rother@abi.uni-freiburg.de<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
107
Arbeitskreis „Politik und Geschichte“<br />
Tagung Militär und Geschichtspolitik<br />
Am 31. Mai und 1. Juni 2012 bietet der Arbeitskreis die Gelegenheit zum<br />
wissenschaftlichen Austausch über den breiten Themenbereich zu militärischen<br />
Institutionen und Personen des Militärs, die als geschichtspolitische<br />
Akteure auftreten beziehungsweise im Zusammenhang mit geschichtspolitischen<br />
Auseinandersetzungen instrumentalisiert werden. Die Tagung wird<br />
in Kooperation mit dem Fachbereich Human- und Sozialwissenschaften an<br />
der Führungsakademie der Bundeswehr, Hamburg, durchgeführt.<br />
Programm<br />
Donnerstag, 31. Mai 2012<br />
13.00: Begrüßung durch Herrn Generalmajor Achim Lidsba für die Führungsakademie<br />
der Bundeswehr (angefragt) sowie durch Prof. Dr. Horst-<br />
Alfred Heinrich als Sprecher des Arbeitskreises<br />
13.30-14.30: Prof. Dr. Angelika Dörfler (Strausberg), Diskurshoheit über<br />
die Bundeswehr<br />
15.00-16.00: Ines Schöbel, M.A. (Potsdam), „Helden der Lüfte“. Die Konstruktion<br />
von Erinnerungsorten in der Aufbau- und Konsolidierungsphase<br />
der bundesrepublikanischen Luftwaffe<br />
16.00-17.00: Dr. John Zimmermann (Potsdam), Eine „Kurzgefaßte Geschichte<br />
der Bundeswehr“ so „spannend wie ein Krimi geschrieben“. Die<br />
politische Führung der Bundeswehr und ihre Vorstellungen von historischer<br />
Ressortforschung - ein Beispiel aus den 1970er Jahren<br />
17.00-18.30: Oberst Dr. Wolfgang Schmidt (Hamburg), Traditionspflege in<br />
der Clausewitz-Kaserne; Führung<br />
19.00-20.30: Abendvortrag: Oberst PD Dr. Matthias Rogg (Dresden), Geschichtspolitische<br />
Implikationen des neuen Militärhistorischen Museums<br />
der Bundeswehr<br />
Anschließend Gelegenheit zu einem gemeinsamen Abendessen<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Freitag, 1. Juni 2012<br />
8.30-9.30: Sebastian Haak, M.A. (Erfurt), Das US-Militär und der Good<br />
War: History in the Best Interest of National Defense<br />
9.30-10.30: André Hertrich, M.A. (Halle-Wittenberg/Tokio), Selbstverteidigungsstreitkräfte<br />
und Geschichtspolitik. Deutungen des Asiatisch-<br />
Pazifischen Krieges im gegenwärtigen japanischen Militär<br />
108
11.00-12.00: Ayhan Bilgin, M.A. (Hannover), Das türkische Militär in der<br />
Geschichtspolitik<br />
12.00-13.00: Patrizia Kern, Mmag. phil. (Heidelberg), Militär und Geschichtspolitik<br />
in der Türkei: Die „Militärnation“ und museale Präsentationen<br />
kriegerischer Gründungsmythen nach 2001<br />
13.00-13:15: Dr. Nina Leonhard (Hamburg), Tagungsresümee<br />
Ende der Tagung gegen 13.15<br />
Im Anschluss an die Tagung findet eine Sitzung des Arbeitskreises „Politik<br />
und Geschichte“ statt. Wir freuen uns über eine Beteiligung der Mitglieder<br />
wie auch der Gäste des Arbeitskreises.<br />
Interessierte sind zur Tagung herzlich eingeladen. Wir freuen uns sehr über<br />
eine breite Beteiligung an der Diskussion. Die Tagung findet in der Führungsakademie<br />
der Bundeswehr, Manteuffelstr. 20 in 22587 Hamburg<br />
statt.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Neuerscheinung: Jahrbuch für Politik und Geschichte<br />
Im Dezember 2011 ist der zweite Band des „Jahrbuchs für Politik und Geschichte“<br />
(JPG) mit dem inhaltlichen Schwerpunkt „Geschichtspolitik und<br />
Extremismus“ erschienen. Im Hinblick auf Geschichtspolitik befassen sich<br />
die einzelnen Beiträge neben einer theorieorientierten Einführung (Samuel.<br />
Salzborn) mit dem deutschen Rechtsextremismus (Gideon Botsch; Michael<br />
Kohlstruck), dem Vergleich zwischen Populismus und Rechtsextremismus<br />
(Karin Priester), einem Blick auf die internationale Bühne (D. J. Mulloy für<br />
die USA; Stefan Peters für Spanien) sowie mit dem Linksextremismus der<br />
RAF (Sabine Bergstermann). Im Aktuellen Forum diskutiert Krzysztof Ruchniewicz<br />
den Stellenwert der Geschichte im deutsch-polnischen Verhältnis<br />
und im Fundstück wird eine Vorlesung John Robert Seeleys von 1896 über<br />
das Verhältnis von Politik und Geschichte präsentiert. Der Forschungsbericht<br />
widmet sich der Geschichtspolitik in Osteuropa (Katarzyna Stoklosa).<br />
Das JPG ist ein offenes Publikationsforum zum gesamten Themenbereich<br />
von Geschichtspolitik und Erinnerungskultur. Ab Band 3 (JPG 2012) können<br />
auch außerhalb des Schwerpunktthemas zu begutachtende Artikel<br />
eingereicht werden. Wer interessiert ist, einen Beitrag aus dem breiten<br />
Feld zur Geschichtspolitik, zur Forschungsdiskussion, über laufende oder<br />
abgeschlossene Projekte oder eine Abhandlung zu theoretischen, empirischen<br />
oder methodischen Fragen für diese neue Rubrik Atelier & Galerie<br />
einzureichen, wende sich bitte an die verantwortlichen Herausgeber/in<br />
Claudia Fröhlich und Harald Schmid.<br />
109
Vorstand & Kontakt des Arbeitskreises:<br />
Dr. Claudia Fröhlich, Claudia.Froehlich@hist.uni-hannover.de<br />
Prof. Dr. Horst-Alfred Heinrich, Horst-Alfred.Heinrich@uni-passau.de<br />
Dr. Harald Schmid, haraldschmid@email.uni-kiel.de<br />
Homepage des AK :<br />
https://www.dvpw.de/gliederung/ak/ak-politik-und-geschichte.html<br />
Der Arbeitskreis ist für DVPW-Mitglieder und Nichtmitglieder ebenso offen<br />
wie für Interessierte anderer Disziplinen. Bei Interesse an der Aufnahme in<br />
den E-Mail-Verteiler des Arbeitskreises bitten wir um eine entsprechende<br />
Nachricht an: pug@dvpw.de.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
110
Arbeitskreis „Politik und Geschlecht“<br />
Aktuelles: Kandidatinnen gesucht<br />
Im Rahmen des DVPW-Kongresses in Tübingen wird Ende September der<br />
neue 11. Sprecherinnenrat (2012-2014) des AK Politik und Geschlecht der<br />
DVPW gewählt. Kandidaturwünsche sollten – inklusive kurzer ca. 1-seitiger<br />
Personenvorstellung und Motivation für die Kandidatur – bis Mitte Juli<br />
2012 beim Sprecherinnenrat gemeldet werden, damit sie im letzten AK-<br />
Rundbrief vor der MV erscheinen können.<br />
Zudem wird eine Nachfolgerin für Alexandra Scheele für den Beirat der<br />
DVPW gesucht, da sie ihr Amt zur nächsten AK-Mitgliederversammlung<br />
Ende September 2012 aufgeben wird. Kandidatinnen senden bitte – ähnlich<br />
wie zur Kandidatur zum AK-Sprecherinnenrat – bis Mitte Juli 2012 eine<br />
Absichtserklärung und Kurzvorstellung an den Sprecherinnenrat.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Veranstaltungen:<br />
Von 12. bis 14. Januar 2012 fand die AK-Tagung „Feministische Kritik und<br />
Widerstand“ im Schloss Rauischholzhausen bei Giessen statt. Die Tagung<br />
stand im Zeichen eines Dialogs zwischen Theorie und Praxis innerhalb feministischer<br />
(Politik-)Wissenschaft und widmete sich daher den Herausforderungen<br />
feministischer Theorie, der Reflektion aktueller Phänomene und<br />
einer Rückbindung an politische Praxen. Der Tagungsbericht „Feministische<br />
Kritik und Widerstand - im Spiegel von Schlössern und Machtverhältnissen“<br />
von Inga Nüthen ist online abrufbar unter http://www.reflectonline.org/publikation/tagungsberichte/tagung-feministische-kritik-undwiderstand.<br />
Die Konferenzbeiträge bilden den Kernbestand eines Sammelbandes<br />
in der AK-Buchreihe beim Verlag Barbara Budrich (geplantes Erscheinungsdatum:<br />
2013).<br />
Folgende AK-Aktivitäten stehen in den nächsten Monaten an: Am 1. Juni<br />
2012, 10:00-18:00 Uhr findet wieder ein ganztägiger Work-in-Progress-<br />
Workshop statt – diesmal am Zentrum für Gender Studies und feministische<br />
Zukunftsforschung der Philipps-Universität Marburg. Der Work-in-<br />
Progress Workshop »Politik und Geschlecht« richtet sich an alle Mitglieder<br />
des AK Politik und Geschlecht und insbesondere an Nachwuchswissenschaftler_innen<br />
des AK, die gerne ihre Forschungsarbeiten vorstellen und<br />
diskutieren wollen. Der Workshop soll ein offenes und anregendes Forum<br />
für die Diskussion unterschiedlicher Themen und Zugänge der feministischen<br />
<strong>Politikwissenschaft</strong> bieten. Alle Teilnehmenden werden gebeten,<br />
vorab ein Paper zu verschicken. Dieses wird am Workshop selbst knapp<br />
vorgestellt und von einer_m Discussant kommentiert. Detaillierte Programminformationen<br />
finden sich ab Mai 2012 auf der AK-Webseite. Wir<br />
111
freuen uns auf eine rege Teilnahme am Workshop! Kontakt: Dr. Gundula<br />
Ludwig (ludwigg@staff.uni-marburg.de).<br />
Im Rahmen des DVPW-Kongresses vom 24. bis 28. September 2012 in<br />
Tübingen findet am 25. September, 20:00 Uhr ein Empfang für Feminists &<br />
Friends des AK, der Vertreterinnen im STAFF und der Redaktion der Femina<br />
Politica statt, zu dem wir herzlich einladen. Des Weiteren findet am 27.<br />
September (16:00-18:30 Uhr) sowie am 28. September (9:00-12:30 Uhr)<br />
der AK-Workshop „Demokratische Versprechen – Feministische Reflektionen“<br />
statt, gefolgt von der Mitgliederversammlung mit Wahl des neuen<br />
Sprecherinnenrats (12:30-14:30 Uhr). Im Rahmen des AK-Workshops<br />
möchten wir uns in zwei Panels den „Versprechen der Demokratie“ annähern,<br />
indem wir feministische Kritiken und Reflexionen (geschlechter-) demokratischer<br />
Projekte diskutieren und die Potentiale feministischer Theorien<br />
für demokratietheoretische Überlegungen ausleuchten. Nicht zuletzt<br />
sollen so auch vergleichende Perspektiven in Bezug auf radikaldemokratische<br />
Forderungen im Globalen Süden sowie Norden in den Blick genommen<br />
werden können. Für Keynote Vorträge konnten Georgina Waylen, Universität<br />
Sheffield (UK) und Farzana Bari, Quaid-i-Azam Universität Islamabad<br />
(Pakistan) gewonnen werden.<br />
Alle Veranstaltungsinformationen befinden sich auch auf der AK-Webseite<br />
und das detaillierte Programm zum DVPW-Kongress auf der DVPW-<br />
Homepage www.dvpw.de.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Veröffentlichungen:<br />
Folgende Publikationen werden in der Buchreihe „Politik und Geschlecht“<br />
im Verlag Barbara Budrich in Kürze erscheinen:<br />
• Caglar, Gülay/ Castro Varela, Maria do Mar /Schwenken, Helen<br />
(Hrsg.) 2012: Geschlecht - Macht - Klima. Feministische Perspektiven<br />
auf Klima, gesellschaftliche Naturverhältnisse und Gerechtigkeit<br />
• Degener, Ursula 2012: Konvergenz der Geschlechterregime? Rentenreformpolitiken<br />
in Deutschland und Schweden<br />
Des Weiteren hat der aktuelle Sprecherinnenrat die Konditionen für die<br />
Buchreihe „Politik und Geschlecht kompakt“ beim Verlag Barbara Budrich<br />
ausgehandelt. In dieser Reihe sollen grundständische Einführungsbücher<br />
erscheinen, die einen guten Überblick über Teilgebiete der feministischen<br />
bzw. geschlechtssensiblen <strong>Politikwissenschaft</strong> vermitteln und soweit als<br />
möglich auch für feministische Akteur_innen geeignet sind. Bisher sind in<br />
Planung:<br />
• Henninger, Annette 2014: Feministische Wohlfahrtsstaatstheorien<br />
112
• Brabandt, Heike: Gender und Internationale Beziehungen<br />
• Holland-Cunz, Barbara: Gesellschaftliche Naturverhältnisse.<br />
Der AK freut sich über Ideen und Konzepte für weitere Monographien sowie<br />
für kürzere Lehrbücher, die in Teilgebiete der feministischen <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
einführen und in der neuen Serie „Politik und Geschlecht<br />
Kompakt“ erscheinen können. Ansprechpartnerin im Sprecherinnenrat ist<br />
Ina Kerner (ina.kerner@sowi.hu-berlin.de).<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Kontakt zum Sprecherinnenrat:<br />
Dr. Brigitte Bargetz<br />
ICI Berlin (Institute for Cultural Inquiry)<br />
Christinenstraße 18-19, Haus 8, 10119 Berlin<br />
030 / 4737291<br />
brigitte.bargetz@ici-berlin.org oder brigitte.bargetz@univie.ac.at<br />
PD Dr. Andrea Fleschenberg dos Ramos Pinéu<br />
National Institute of Pakistan Studies<br />
Quaid-i-Azam University<br />
Islamabad, 44000, Pakistan<br />
0092 / 3008566026<br />
andrea.fleschenberg@gmail.com<br />
Prof. Dr. Ina Kerner<br />
Institut für Sozialwissenschaften, Philosophische Fakultät III<br />
Humboldt-Universität zu Berlin<br />
Unter den Linden 6, 10099 Berlin<br />
030 / 2093 1531<br />
ina.kerner@sowi.hu-berlin.de<br />
Prof. Dr. Regina Kreide<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Justus-Liebig-Universität Gießen<br />
Karl-Glöckner Str. 21 E, 35394 Gießen<br />
0641 / 992 30 70<br />
regina.kreide@sowi.uni-giessen.de<br />
Dr. Gundula Ludwig<br />
Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung der Philipps-Universität<br />
Marburg<br />
Wilhelm-Röpke-Strasse 6F., 35032 Marburg<br />
06421 / 2824823<br />
ludwigg@staff.uni-marburg.de<br />
113
Arbeitskreis „Politik und Kultur“<br />
Nach der AK-Tagung zum Thema „Staatsansichten – Staatsvisionen“ im<br />
Oktober 2011 an der TU München führt der Arbeitskreis auf dem Tübinger<br />
DVPW-Kongress eine Veranstaltung mit folgendem Programm durch:<br />
Die kulturellen Voraussetzungen von Demokratie<br />
Donnerstag, 27.9.2012, 15:30 – 18:30 h<br />
Samuel Salzborn (Gießen): Voraussetzung für oder Verhinderung von Demokratie?<br />
Ambivalenzen des Kulturbegriffs und des kulturellen Kontextes<br />
von Demokratie<br />
Wolfgang Bergem (Wuppertal): Politische Kulturanthropologie der Bürgerbeteiligung<br />
Antonia Schmid (Potsdam / Wuppertal): Ikonographien der Volksgemeinschaft.<br />
Individuum und Nation im Film der Berliner Republik<br />
Tobias Bevc (Augsburg): Politische Kultur und Öffentlichkeit im Wandel –<br />
das Web 2.0 und seine Folgen<br />
Mitgliederversammlung mit Wahl der SprecherInnen des Arbeitskreises<br />
Sprecher des Arbeitskreises und Kontakt:<br />
apl. Prof. Dr. Wolfgang Bergem<br />
Fachbereich A – <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Bergische Universität Wuppertal, Gaußstr. 20, 42119 Wuppertal<br />
E-Mail: bergem@uni-wuppertal.de<br />
www.fba.uni-wuppertal.de/politikwissenschaft<br />
Prof. Dr. Wilhelm Hofmann<br />
Fachgebiet <strong>Politikwissenschaft</strong> – TUM School of Education<br />
Technische Universität München, Lothstrasse 17, 80335 München<br />
E-mail: wilhelm.hofmann@tum.de<br />
www.polwiss.edu.tum.de<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
114
Der ZIB-Reader<br />
Der ZIB-Reader: „Was die EU im Innersten zusammenhält“<br />
präsentiert zentrale Artikel aus der<br />
Zeitschrift für Internationale Beziehungen (ZIB),<br />
die sich mit Dynamiken politischer Steuerung<br />
im Mehrebenensystem der Europäischen Union<br />
und der Legitimation dieser Steuerungsmechanismen<br />
befassen.<br />
Alle Infos unter: www.nomos-shop.de/12881<br />
Was die EU im Innersten<br />
zusammenhält<br />
Debatten zur Legitimität und Effektivität<br />
supranationalen Regierens<br />
Herausgegeben von Stephan Stetter,<br />
Carlo Masala und Marina Karbowski<br />
2011, 374 S., brosch., 39,– €<br />
ISBN 978-3-8329-5856-5
Arbeitskreis „Politik und Religion“<br />
A. Veröffentlichungen des Arbeitskreises:<br />
Die Ergebnisse der Jahrestagungen und andere einschlägige Studien erscheinen<br />
in der Schriftenreihe „Politik und Religion" des Arbeitskreises, die<br />
im VS-Verlag für Sozialwissenschaften verlegt wird.<br />
Im Erscheinen:<br />
Gert Pickel/Oliver Hidalgo (Hrsg.): Religion und Politik im vereinten<br />
Deutschland, Wiesbaden 2012.<br />
Weitere Publikationen (Auswahl):<br />
Antonius Liedhegener/Ines-Jacqueline Werkner (Hrsg.): Religion zwischen<br />
Zivilgesellschaft und politischem System. Befunde – Positionen – Perspektiven,<br />
Wiesbaden 2011.<br />
Antonius Liedhegener/Ines-Jacqueline Werkner (Hrsg.): Religion, Menschenrechte<br />
und Menschenrechtspolitik, Wiesbaden 2010.<br />
Ines-Jacqueline Werkner/Antonius Liedhegener (Hrsg.): Gerechter Krieg –<br />
Gerechter Frieden. Religionen und friedensethische Legitimationen in aktuellen<br />
militärischen Konflikten, Wiesbaden 2009.<br />
Ines-Jacqueline Werkner/Antonius Liedhegener/Mathias Hildebrandt<br />
(Hrsg.): Religionen und Demokratie. Beiträge zu Genese, Geltung und Wirkung<br />
eines aktuellen politischen Spannungsfeldes, Wiesbaden 2009.<br />
Mathias Hildebrandt/Manfred Brocker (Hrsg.): Der Begriff der Religion.<br />
Interdisziplinäre Perspektiven, Wiesbaden 2008.<br />
Interessierte Autorinnen und Autoren sind eingeladen, Buchmanuskripte<br />
zur Veröffentlichung in dieser Schriftenreihe einzureichen. Die Arbeiten<br />
sollten eine sozialwissenschaftliche Fragestellung verfolgen und thematisch<br />
im Bereich „Politik und Religion“ angesiedelt sein. Weitere Auskünfte<br />
erteilen die Herausgeber der Reihe, Antonius Liedhegener und Ines-<br />
Jacqueline Werkner, oder die zuständige Lektorin des VS-Verlages, Frau<br />
Metzger (verena.metzger@springer.com).<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
B. Tagungen<br />
1. Herzliche Einladung und Programm zur Jahrestagung 2012<br />
Religiöse Gemeinschaften: Global Player in i<br />
der Internationalen Politik?<br />
Ort: Evangelische Akademie Villigst<br />
Termin: 29.6-1.7. 2012<br />
116
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Programm (Stand 17.2.2012)<br />
Freitag, 29. Juni 2012<br />
14.00 – 14.30 Uhr<br />
Uwe Trittmann (Ev. Akademie Villigst)/PD Dr. Ines-Jacqueline Werkner<br />
(Heidelberg): Begrüßung und Einführung<br />
Panel I: Globalisierung, Global Governance und die Revitalisierung von Re-<br />
R<br />
ligion – Theoretische und normative Aspekte<br />
Moderation: PD Dr. Ines-Jacqueline Werkner (Heidelberg)<br />
14.30 – 15.30 Uhr<br />
Dr. Claudia Baumgart-Ochse (HSFK Frankfurt): Religiöse Akteure im neuen<br />
Weltregieren: Problemverursacher, Adressaten oder Mitgestalter von Global<br />
Governance?<br />
16.00 – 17.00 Uhr<br />
Farhood Badri/Prof. Dr. Helmut Breitmeier (Hagen): Interreligiöser Dialog<br />
und die Einhaltung der globalen Norm der Religionsfreiheit<br />
17.00 – 18.00 Uhr<br />
Dr. Karsten Lehmann (Bayreuth): Die Etablierung religiöser NGOs im Kontext<br />
der UNO. Anfragen aus der Religionswissenschaft<br />
Samstag, 30. Juni 2012<br />
Panel II: Religiöse Akteure in der internationalen Politik (Teil 1)<br />
Moderation: Dr. Oliver Hidalgo (Regensburg)<br />
09.00 – 10.00 Uhr<br />
Dr. Martin Bauschke (Stiftung Weltethos Berlin): Das Weltparlament der<br />
Religionen und das Projekt Weltethos<br />
10.00 – 11.00 Uhr<br />
PD Dr. Mariano Barbato (Cluj-Napoca/Passau): Der Heilige Stuhl in der<br />
postsäkularen Weltgesellschaft: Licht der Welt?<br />
11.30 – 12.30 Uhr<br />
Dr. Johannes Frühbauer (Luzern): Der Jewish World Congress<br />
Panel II: Religiöse Akteure in der internationalen Politik (Teil 2)<br />
Moderation: Prof. Dr. Antonius Liedhegener (Luzern)<br />
14.30 – 15.30 Uhr<br />
U<br />
Dr. Khadija Katja Wöhler-Khalfalla (Trier): Die Instrumentalisierung des Islam<br />
zur Legitimation globaler Machtambitionen – Die Islamische Weltliga<br />
zwischen Muslimbruderschaft und saudischem Wahhabismus<br />
117
16.00 – 17.00 Uhr<br />
Dr. Bettina Gräf (Berlin): Genese, Struktur und Anliegen transnational organisierter<br />
islamischer Institutionen am Beispiel von Yusuf al-Qaradawi und<br />
der International Union for Muslim Scholars (IUMS)<br />
17.00 – 18.00 Uhr<br />
Dr. Günther Gebhardt (Stiftung Weltethos Tübingen): Interreligiöse Zusammenarbeit<br />
in Konfliktsituationen. Die Tätigkeit von „Religionen für den<br />
Frieden“ (RfP)<br />
19.00 Uhr Mitgliederversammlung des Arbeitskreises<br />
Sonntag, 10. Juli 2012<br />
Panel III: Politikfelder internationalen religiösen Engagements<br />
Moderation: Prof. Dr. Gert Pickel (Leipzig)<br />
09.00 – 10.00 Uhr<br />
PD Dr. Ines-Jacqueline Werkner (Heidelberg): Die Kirchen und der gerechte<br />
Frieden<br />
10.00 – 11.00 Uhr<br />
Hendrik Lange (Marburg): Kirchen und der Krieg gegen den Terrorismus<br />
11.30 – 12.30 Uhr<br />
Prof. Dr. Gerhard Kruip (Mainz): Das globale Engagement der katholischen<br />
Kirche (angefragt)<br />
12.30 – 13.30 Uhr<br />
Prof. Dr. Johannes Müller SJ (München): Religion, globale Wirtschafts- und<br />
Armutspolitik (angefragt)<br />
Tagungsende und Rückreise der Teilnehmer<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
2. Herzliche Einladung und Programm zur Kooperationstagung des AK „Politik<br />
und Religion“ mit der Themengruppe „Transkulturell vergleichende Politische<br />
Theorie“ und der Hanns-Seidel-Stiftung<br />
Ort: Bildungszentrum Wildbad Kreuth<br />
Zeit: 18.-20. April 2012<br />
Programm (Stand 17.2.2012)<br />
2)<br />
Mittwoch, 18. April 2012<br />
14.00 – 14.15 Uhr<br />
Dr. Philipp Hildmann (Hanns-Seidel-Stiftung)<br />
Begrüßung<br />
118
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
14.15 – 14.30 Uhr<br />
Dr. Oliver Hidalgo (Regensburg)/Dr. Holger Zapf (Göttingen)<br />
Einführung<br />
Panel I: Die Demokratie im islamischen Denken<br />
14.30 – 15.30 Uhr<br />
Prof. Dr. Nader Hashemi (Denver): Toward a Democratic Theory for Muslim<br />
Societies<br />
15.30 – 16.15 Uhr<br />
Lino Klevesath (Göttingen): Religious Freedom in Current Political Islam:<br />
The Writings of Rachid al-Ghannoushi and Abu al-'Ala Madi<br />
16.45 – 17.30 Uhr<br />
U<br />
Dr. Holger Zapf (Göttingen): State and Society in Contemporary Arab Political<br />
Discourse<br />
17.30 – 18.15 Uhr<br />
Stephan Kokew (Leipzig): „Toleranz“ und demokratische Kultur. Zeitgenössische<br />
Interpretationen aus dem zwölfschiitischen Islam<br />
Donnerstag, 19. April 2012<br />
Panel II: Transformationsprozesse in der muslimischen Welt<br />
9.00 – 10.00 Uhr<br />
PD Dr. Martin Beck (GIGA Hamburg/KSA Amann): Der Arabische Frühling<br />
und der Westen: Zur Problematik von Demokratie und Islam(ismus) in den<br />
Internationalen Beziehungen.<br />
10.00 – 10.45 Uhr<br />
Nina Guérin (Stuttgart): Der arabische Frühling – Die Inkongruenz von politischer<br />
Kultur und politischer Struktur als Ursache des Umbruchs in Ägypten<br />
und Marokko<br />
11.00 – 11.45 Uhr<br />
Dr. Tonia Schüller (Bonn): Der Wahlsieg islamischer Parteien bei den freien<br />
Wahlen in Tunesien und Ägypten 2011<br />
11.45 – 12.30 Uhr<br />
Cemal Karakas (HSFK Frankfurt): Die Türkei als Leitbild für arabische Demokratien?<br />
Die kemalistische Trinität aus Republikanismus, Nationalismus<br />
und Laizismus sowie der Aufstieg der AKP<br />
119
Panel III: Demokratie und Islam und das Verhältnis zwischen Religion und<br />
Politik<br />
14.30 – 15.15 Uhr<br />
Dr. Oliver Hidalgo (Regensburg): Die “Säkularität” der Demokratie und der<br />
Islam als politisch-theologisches Problem<br />
15.15 – 16.00 Uhr<br />
Dr. Ahmet Cavuldak (Berlin): Die Legitimität der Trennung von Politik und<br />
Religion im Islam am Beispiel der Türkei<br />
16.30 – 17.15 Uhr<br />
Dr. Lukas Wick (Genf): Der moderne Verfassungsstaat aus islamischtheologischer<br />
Perspektive<br />
17.15 – 18.00 Uhr<br />
Dr. Andreas Bock (Augsburg): Islamismus statt Demokratie und Menschenrechte?<br />
John Rawls’ Recht der Völker und die Folgen der Arabellion<br />
Freitag, 20.April 2012<br />
Panel 4: Zwischen Integration und Parallelwelt: der Islam und die Demo-<br />
kratie in der westlichen Welt<br />
9.00-10.00<br />
Uhr<br />
PD Dr. Stefan Luft (Bremen): Skandal und Konflikt? Für ein realistisches<br />
Bild vom Islam in europäischen Städten<br />
10.00 – 10.45 Uhr<br />
Alexander Yendell (Münster): Einstellungen gegenüber dem Islam und dessen<br />
Angehörigen in Westeuropa. Die Bedeutung des politischen und gesellschaftlichen<br />
Kontextes<br />
11.00 – 11.45 Uhr<br />
Frank Schenker (Leipzig): Wiederkehr des Religiösen oder Relabeling von<br />
Ausländerpolitik? Bilder und Sprache in den Debatten um Einbürgerung,<br />
Religionsunterricht und religiöse Symbole in der Schweiz<br />
11.45-12.15 12.15 Uhr Abschlussrunde und Ende der Tagung<br />
Anmeldungen bitte unter hildmann@hss.de (Dr. Philipp Hildmann)<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
3. Panel des AK auf dem DVPW-Kongress 2012 „Die Versprechen der De-D<br />
mokratie“ an der Eberhard Karls Universität Tübingen zum Thema<br />
Freedom, Pluralism, Civil Society: Do the Promises between Democracy<br />
and Religion Still Hold?/ Freiheit, Pluralismus, Zivilgesellschaft: Halten die<br />
Versprechen zwischen Demokratie und Religion noch?<br />
120
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Datum: 28.9.2012, 9-12.30 Uhr<br />
Ort: siehe Programm des Kongresses<br />
Eines der großen Versprechen der Demokratie ist die Freiheit, seinen eigenen<br />
Glauben oder seine Weltanschauung im Rahmen des demokratischen<br />
Verfassungsstaates allein und gemeinsam in kollektiver und organisierter<br />
Form bekennen und leben zu können. Der weltanschaulich neutrale<br />
Staat schafft den freiheitlichen Rahmen auch und gerade für diese Religionsfreiheit.<br />
Vor allem nach 1945 hat sich in zahlreichen westlichen Demokratien<br />
ein zwar je nach historischen Vorerfahrungen unterschiedliches,<br />
aber im Gegensatz zum 19. Jahrhundert über weite Strecken politisch<br />
nicht mehr wirklich kontroverses Verhältnis zwischen demokratischem<br />
Staat und Religionsgemeinschaften entwickelt.<br />
In vielen etablierten liberalen Demokratien haben Politik und Religion sogar<br />
über die unbestrittenen verfassungsrechtlichen Grundlagen hinaus zu<br />
einem positiven, sich wechselseitig ergänzenden Verhältnis gefunden. Dies<br />
belegen auf der Ebene der politischen Strukturen zahlreiche institutionelle<br />
Beziehungen zwischen dem Staat und den Kirchen der großen christlichen<br />
Konfessionen, wie sie etwa im Gesundheitswesen und in der sozialstaatlichen<br />
Leistungserbringung zu sehen sind. Gleiches gilt für den vorpolitischen<br />
Raum, wenn man auf die wichtige Rolle schaut, die Religionsgemeinschaften<br />
innerhalb der Zivilgesellschaft und für das freiwillige Engagement<br />
der Bürger spielen. Beides ist für den Zusammenhalt von politischen<br />
Gemeinschaften von großer Bedeutung.<br />
Mittlerweile werden diese Selbstverständlichkeiten eines positiven Verhältnisses<br />
zwischen Politik und Religion in der Demokratie aber nicht mehr<br />
ohne Vorbehalt und längst nicht mehr von allen geteilt. Die Säkularisierung<br />
und Individualisierung von Lebensstil und Lebensentwürfen einerseits, die<br />
zunehmende religiöse Pluralisierung demokratischer Gesellschaften auf<br />
beiden Seiten des Atlantiks und insbesondere die Zunahme muslimischer<br />
Bevölkerungsgruppen andererseits machen die alten Sicherheiten fraglich.<br />
Stimmt die überkommene Form der Trennung von Staat und Kirchen/Religionen<br />
heute noch? Halten westliche Demokratien für neue nicht-westliche<br />
Religionsgemeinschaften einen Platz in Politik und Gesellschaft bereit?<br />
Wirkt Religion im öffentlichen Raum nicht sogar kontraproduktiv, weil<br />
kaum lösbare Wertekonflikte forciert werden? Oder braucht es gerade die<br />
religiöse Erinnerung, um in Demokratien die fundamentalen Zukunftsfragen<br />
ethisch angemessen diskutieren zu können? Und wie wichtig ist die Rolle<br />
der Religion für Zivilgesellschaft und Politik wirklich? Wirken sich Religion<br />
und Religionen empirisch nachweisbar auch gegenwärtig positiv auf die<br />
Prozesse der demokratischen Willensbildung und Entscheidungsfindung<br />
121
aus? Generieren religiöse Gruppen und Gemeinschaften „brückenbildendes“<br />
Sozialkapital, das den Zusammenhalt der Gesellschaft und die Funktionsfähigkeit<br />
von Demokratien fördert? Oder binden Religionsgemeinschaften<br />
den Einzelnen an gruppenspezifische Formen des Sozialkapitals,<br />
die Politik und Gesellschaft segmentieren und schlimmstenfalls die Bildung<br />
von Parallelgesellschaften fördern?<br />
Der Arbeitskreis „Politik und Religion“ hat sich entschieden, diesen Fragen<br />
mit seinem Panel auf dem DVPW-Kongress in Tübingen nachzugehen. Für<br />
den Hauptvortrag konnte der angesehene amerikanische Kollege Professor<br />
Corwin Smidt (Calvin College, Grand Rapids MI) gewonnen werden. Corwin<br />
Smidt beschäftigt sich seit geraumer Zeit mit dem Wechselverhältnis von<br />
Religion und Demokratie. Er hat zahlreiche empirische Studien etwa zum<br />
religiösen Sozialkapital und zu Religion und Wahlverhalten in den USA vorgelegt.<br />
Zudem ist er mit den Diskussionen auf beiden Seiten des Atlantiks<br />
bestens vertraut.<br />
Vorbereitet durch zwei Kommentare zum Vortrag von Corwin Smidt soll<br />
das Panel die Möglichkeit bieten, den spezifischen Zusammenhang von<br />
Demokratie und Religion und die darin enthaltenen Versprechen wie möglichen<br />
Gefahren in einer transatlantischen Perspektive breit zu diskutieren.<br />
Das Panel setzt damit ein Thema fort, das der Arbeitskreis in der Jahrestagung<br />
2010 und der Publikation „Religion zwischen Zivilgesellschaft und politischem<br />
System“ (VS Verlag) aufgegriffen hat.<br />
Die Konferenzsprache wird Englisch sein.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
C. Kontaktadressen der Sprecher des Arbeitskreises:<br />
A<br />
Dr. Oliver Hidalgo, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Universität Regensburg,<br />
Universitätsstr. 31, 93040 Regensburg.<br />
Email: oliver.hidalgo@politik.uni-regensburg.de<br />
Prof. Dr. Antonius Liedhegener, Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik<br />
(ZRWP), Universität Luzern, Frohburgstr. 3, Postfach 4466, CH-6002 Luzern,<br />
Schweiz. Email: antonius.liedhegener@unilu.ch<br />
Prof. Dr. Gert Pickel, Universität Leipzig, Professur für Kirchen- und Religionssoziologie,<br />
Otto-Schill-Str. 2, 04155 Leipzig.<br />
Email: pickel@rz.uni-leipzig.de<br />
PD Dr. Ines-Jacqueline Werkner, Institut für Politische Wissenschaft, Ruprecht-Karls-Universität<br />
Heidelberg, Bergheimer Str. 58, 69115 Heidelberg.<br />
Email: werkner@uni-heidelberg.de<br />
122
D. Wichtige Informationen und Hinweise<br />
Der Internetauftritt des Arbeitskreises wurde neu überarbeitet und mit erweiterten<br />
Informationsmöglichkeiten versehen. Sie erreichen die Homepage<br />
unter .<br />
Dort finden Sie aktuelle Hinweise zu den<br />
Publikationen und Tagungen des AK sowie ein Online-Archiv zu früheren<br />
Veranstaltungen.<br />
Interessenten, die in den Arbeitskreis aufgenommen werden möchten,<br />
können ihre Kontaktdaten auf der Homepage unter der Rubrik „Anmelden“<br />
registrieren. Sie erhalten dann zukünftig alle Informationen des Arbeitskreises<br />
per Mail.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
123
Arbeitskreis „Politik, Wissenschaft und Technik“<br />
Geplante Veranstaltungen<br />
(Un-)Sicherheit, (Bio-)Macht und (Cyber-)Kämpfe: Kritische Theoriepers-<br />
pektiven auf Technologien als Ort gesellschaftlicher Auseinanderse<br />
andersetzung<br />
Frühjahrstagung am 23. und 24. März an der TU Hamburg-Haburg. Die<br />
Veranstaltung wird von Tanja Carstensen, Susanne Schultz und Joscha<br />
Wullweber als gemeinsame Tagung des AK „Politik, Wissenschaft und<br />
Technik“ der DVPW mit der Sektion „Wissenschafts- und Technikforschung“<br />
der DGS und der AG „Arbeit-Gender-Technik“ an der TU Hamburg-Harburg<br />
organisiert. Das vollständige Programm findet sich auf der<br />
website http://www.politics-science-technology.org/.<br />
Vom Wirken der Dinge – Fakten und Funktionalitäten in politscher Praxis<br />
und <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Veranstaltung des Arbeitskreis auf dem DVPW Kongress in Tübingen, am<br />
Donnerstag 27. September, von 15-18 Uhr, organisiert von Jan-Peter Voß,<br />
Sonja Palfner, Stefan Kuhlmann. Der vollständige call for papers (mit Frist<br />
bis 31. März 2012) findet sich auf der website http://www.politicsscience-technology.org/.<br />
Die Veranstaltung wirft Fragen auf, die darauf zielen, eine durch „Dinge“<br />
erfolgende Definition und Begrenzung des Raumes zu reflektieren, auf den<br />
sich Politik und <strong>Politikwissenschaft</strong> beziehen können. Mit der Thematisierung<br />
von Dingen und ihrer Wirkung, sowie der Prozesse, in denen Dinglichkeit<br />
konstituiert und hinterfragt wird, möchten wir eine Diskussion dazu<br />
anregen, wo die Grenze der Politik liegt, wie sie gezogen wird – und welche<br />
Rolle die <strong>Politikwissenschaft</strong> dabei hat. Wo und auf welcher Basis akzeptiert<br />
die <strong>Politikwissenschaft</strong> Dinge als Grenze ihres Zuständigkeitsbereichs<br />
(und übernimmt Fakten und Funktionalitäten von anderen Wissenschaften)?<br />
Wie untersucht die <strong>Politikwissenschaft</strong> die Konstitution von Dinglichkeit<br />
und dazu stattfindende Kontroversen in der politischen Praxis (z.B. in<br />
der Gesundheitspolitik, Klimapolitik, Wirtschaftspolitik, Verkehrspolitik, Infrastrukturpolitik<br />
oder Demokratisierungspolitik)? Wie reflektiert die <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
ihre eigene Rolle in der Verdinglichung von Politik selbst,<br />
die sie betreibt, wenn sie Modelle, Theorien und Methoden entwickelt, um<br />
Fakten und Funktionalitäten der Politik selbst zu etablieren (z.B. zur Funktion<br />
politischer Systeme, Modi des Regierens oder Bedingungen der Demokratie)?<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
124
Mitgliederversammlung<br />
Im Anschluss an das o.g. Panel findet auf dem DVPW Kongress am 27.<br />
September, von 18-18.30 Uhr eine Mitgliederversammlung statt, bei der<br />
u.a. die Sprecher/innen des Arbeitskreises neu gewählt werden. In den<br />
letzten drei Jahren haben Sonja Palfner, Stefan Kuhlmann und Jan-Peter<br />
Voß dieses Amt ausgeübt. Die Nominierung und Vorstellung von Kandidat(inn)en<br />
erfolgt vor Ort. Für Fragen zu den mit dem Amt verbundenen<br />
Aufgaben stehen die gegenwärtigen Sprecher(innen) gerne zur Verfügung.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Sprecher/-in des Arbeitskreises:<br />
Prof. Stefan Kuhlmann<br />
University of Twente<br />
Capitool 15, P.O. Box 217<br />
7500 AE Enschede, The Netherlands<br />
Tel. +31 (0) 53 - 489 3353<br />
E-Mail s.kuhlmann@utwente.nl<br />
Dr. Sonja Palfner<br />
Technische Universität Berlin<br />
Zentrum Technik und Gesellschaft<br />
Sekretariat HBS 1<br />
Hardenbergstrasse 16-18<br />
10623 Berlin<br />
E-Mail sonja.palfner@tu-berlin.de<br />
Dr. Jan-Peter Voß<br />
Technische Universität Berlin<br />
Institut für Soziologie/ Zentrum Technik und Gesellschaft<br />
Innovation in Governance Research Group<br />
Hardenbergstraße 16-18<br />
D-10623 Berlin<br />
Tel. +49 (0)30 314 - 25848/ - 28871<br />
Fax +49 (0)30 314 - 22654<br />
E-Mail jan-peter.voss@tu-berlin.de<br />
125
Arbeitskreis „Politische Psychologie“<br />
»Normalungetüme«<br />
Von der Gewaltphantasie zum ›Amoklauf‹<br />
37. Jahrestagung des Arbeitskreises Politische Psychologie (DVPW)<br />
am 5. und 6. Mai 2012 im Sigmund-Freud-Institut<br />
Als im Juli 2011 bekannt wurde, dass Anders Breivik fast eine Tonne Sprengstoff<br />
gezündet und 77 Menschen ermordet hatte, war dies ein Schock –<br />
nicht nur für das als friedlich geltende Norwegen, sondern für die gesamte<br />
›westliche‹ Welt. Jene Form massenhaften Tötens durch Einzeltäter im öffentlichen<br />
Raum, die durch den Begriff ›Amoklauf‹ angedeutet, aber – auch<br />
aufgrund der Verschiedenheit der Phänomene – nur unzureichend beschrieben<br />
ist, hat in der letzten Dekade weltweit zugenommen.<br />
Gewalt erscheint in der öffentlichen Wahrnehmung fast immer als etwas<br />
Fremdes, das in eine friedlich-zivilisierte Welt überraschend ›einbricht‹ – gerade<br />
wenn es um amokartige Gewalt in ›westlichen‹ Gesellschaften geht. Geredet<br />
wird dabei über psychopathische TäterInnen, zerrüttete Familienstrukturen<br />
und soziale Randgruppen, aber kaum über die gesellschaftlichen und<br />
individuellen Konstitutionsbedingungen von Gewalt. Die Psychoanalyse hat<br />
hingegen mit Nachdruck auf die Ubiquität von Gewaltphantasien und mörderischen<br />
Impulsen hingewiesen, die in der Entwicklung jeder/s Einzelnen eine<br />
prominente Rolle spielen. Auch dann, wenn sie einigermaßen sozialverträglich<br />
gehemmt werden, können sie unter bestimmten psychosozialen Bedingungen<br />
nachträglich umgeformt erneut auf Ausdruck und Abfuhr drängen –<br />
insbesondere bei Männern und männlichen Jugendlichen in Form von physischer<br />
Gewalt. Gewalttaten sind in dieser Perspektive nicht das Fremde, das<br />
von außen in die Gesellschaft einbricht, sondern das (un)heimlich Vertraute.<br />
Kritische Gesellschaftstheorien betonen, dass die kapitalistische Vergesellschaftung<br />
auf Gewalt beruht und familiäre wie schulische Sozialisationsprozesse<br />
von gewaltförmigen Macht- und Herrschaftsverhältnissen durchzogen<br />
sind. Es ist ein zentraler Topos einer psychoanalytischen und gesellschaftskritischen<br />
politischen Psychologie, dass die gesellschaftliche Normalität<br />
»Normalungetüme« (Adorno) gebiert, die in Krisenzeiten auchzu den Akten<br />
offener Gewalt fähig sind, die sich in Amokläufen zeigt.<br />
Programm<br />
Samstag, 5. Mai<br />
09:30<br />
– 10:00 Anmeldung zur Tagung<br />
10:00 - 10:15 Begrüßung<br />
10:15 - 11:45 Christine Kirchhoff (Berlin):<br />
Entsetzen über(be)setzen. Vom Todestrieb zum Amoklauf und zurück<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
126
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
12:00 - 13:30 Rolf Pohl (Hannover):<br />
Paranoide Abwehr-Kampf-Haltung und männliche Adoleszenz – oder: Was<br />
haben Tim Kretschmer (Winnenden) und Anders Breivik (Oslo/Utoya) gemeinsam?<br />
13:30 - 15:00 Mittagspause<br />
15:00 - 16:30 Achim Würker (Reinheim):<br />
Scham und Gewalt in der Schule. Tiefenhermeneutische Überlegungen zum<br />
Thema school shootings<br />
16:30 - 17:00 Kaffeepause<br />
17:00 - 18:30 Nadja Meisterhans (Gießen):<br />
Der Amoklauf als entfremdeter Anerkennungswunsch<br />
Sonntag, 6. Mai<br />
10:00 - 11:30 Sebastian Winter (Bielefeld):<br />
Entwickeln sich School Shootings zur „ethnischen Störung“? Eine sozialisationstheoretische<br />
Betrachtung<br />
11:45 - 13:15 Martin Altmeyer (Frankfurt/ M.):<br />
Gewalt als öffentliche Inszenierung. Zur zeitgenössischen Dynamik des sog.<br />
„Amoklaufs“<br />
13:15 - 13:45 Abschlussdiskussion<br />
Referierende:<br />
Martin Altmeyer, Dr. rer. med. habil., Psychoanalytiker, Frankfurt a.M.<br />
Christine Kirchhoff, Dr. phil., Berlin<br />
Nadja Meisterhans, Dr. phil., Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong> der Justus-<br />
Liebig-Universität Giessen<br />
Rolf Pohl, Prof. Dr., Institut für Soziologie der Leibniz Universität Hannover<br />
Sebastian Winter, Dr. des., Fakultät für Soziologie, Arbeitsbereich Gender,<br />
Universität Bielefeld<br />
Achim Würker, Dr. phil., Dr. rer. Soc., Reinheim<br />
Moderation und Organisation:<br />
Markus Brunner, M.A., Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften,<br />
Wien<br />
Hans-Joachim Busch, Prof. Dr., Sigmund Freud-Institut und FB Gesellschaftswissenschaften,<br />
Goethe-Universität, Frankfurt a. M.<br />
Jan Lohl, Dr. phil, Sigmund-Freud-Institut, Frankfurt a. M.<br />
Tagungsort:<br />
Sigmund-Freud-Institut, Campus Bockenheim der Goethe-Universität, Jügelhaus<br />
(Hauptgebäude), Mertonstraße 17, 60325 Frankfurt am Main. Der Veranstaltungsraum<br />
wird noch bekannt gegeben bzw. ausgeschildert.<br />
127
Anmeldung u. Teilnahmegebühr (bis 30.4.2012)<br />
Standardpreis: Euro 80,-<br />
Studierende: Euro 10,- *Bitte eine Kopie des Studentenausweises beilegen.<br />
Bezahlung<br />
in Bar während der Anmeldung oder per Überweisung (Stichwort „PoPsy“)<br />
Frankfurter Sparkasse, BLZ 500 502 01, Konto-Nr. 7989<br />
Unterkunftsmöglichkeiten<br />
Verkehrsamt Frankfurt am Main - Telefon: 069/21 23 88 00<br />
Öffentliche Verkehrsmittel<br />
U 4, U 6, U 7; Haltestelle „Bockenheimer Warte“<br />
Nähere Informationen<br />
en:<br />
Email: popsy2012@sigmund-freud-institut.de<br />
oder lohl@sigmund-freud-institut.de<br />
Homepage: www.sfi-frankfurt.de/aktuelles.html<br />
Auf dem DVPW-Kongress<br />
wird der Arbeitskreis am Donnerstagnachmittag<br />
eine Sitzung abhalten:<br />
„Inszenierung<br />
Inszenierung, , Desymbolisierung und Protest.<br />
Probleme heutiger Demokratien in politisch<br />
sch-psychologischer Perspektive“<br />
Es sprechen:<br />
Jan Lohl: "'Scheinhaftes inneres Königreich' oder: Das 'Volk' als imaginäre<br />
Gemeinschaft. Psychoanalytische Überlegungen zur Konstitution politischer<br />
Einheitsvorstellungen"<br />
Sebastian Lissner: Wie viel kritische Subjektivität ist in der demokratischen<br />
Massengesellschaft möglich?<br />
Jonas Wollenhaupt: Von der Entfremdung zur „würdigen Wut“. Neue westliche<br />
Protestformen und ihr politisches Subjekt<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Prof. Dr. Hans-Joachim Busch<br />
c/o S. Freud-Institut, Myliusstraße 20, 60323 Frankfurt<br />
Tel. 069/971204-0 (Fax –4), Email: busch@sigmund-freud-institut.de<br />
Prof. Dr. Angelika Ebrecht-Laermann<br />
Email: Ebrechtang@aol.com<br />
128
Arbeitskreis „Soziologie der internationalen Beziehungen“<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Mitgliederversammlung des AK SiB<br />
Der Arbeitskreis Soziologie der internationalen Beziehungen hat im Oktober<br />
2011 bei der Offenen Tagung der DVPW-Sektion Internationale Politik<br />
in München eine Mitgliederversammlung abgehalten. Im Rahmen der Versammlung,<br />
an der rund 30 Mitglieder teilgenommen haben, zogen die<br />
SprecherInnen des AKs zunächst Bilanz über die Arbeit des Arbeitskreises<br />
seit seiner Gründung im Jahre 2007 (zuvor Ad-Hoc Gruppe ‚Ideelle Grundlage<br />
außenpolitischen Handelns’). Auf der Mitgliederversammlung wurde<br />
unter anderem über die Aufgaben der SprecherInnen, die Zielsetzung des<br />
Arbeitskreises sowie über zukünftige Aktivitäten des Arbeitskreises diskutiert.<br />
Im Zuge der Mitgliederversammlung wurde auch per Akklamation ein neuer<br />
Sprecher für den Arbeitskreis ernannt. Prof. Dr. Stephan Stetter, Universität<br />
der Bundeswehr München, hat sein Amt niedergelegt, Dr. Martin Koch,<br />
Universität Bielefeldt wurde als neuer Sprecher gewählt. Dr. Matthias Ekker-Ehrhardt<br />
sowie Dr. Anna Holzscheiter verbleiben nach wie vor im<br />
Sprecherteam.<br />
Panels des AK SiB auf der Offenen Tagung der Sektion Internationale Politik<br />
Auf der Offenen Tagung der DVPW-Sektion Internationale Politik in München<br />
war der AK SiB mit drei Panels und insgesamt 12 Papieren vertreten.<br />
Im Panel ‚Einstellung gegenüber globalen/regionalen Institutionen – eine<br />
Forschungsagenda’ präsentierten Sergiu Ghergina (GESIS, Mannheim);<br />
Klaus Dingwerth/Ina Lehmann/Ellen Reichel/Tobias Weise (Universität<br />
Bremen); Matthias Ecker-Ehrhardt (WZB Berlin) und Henning Schmidtke<br />
(Universität Bremen) ihre Papiere. Auf dem SiB-Panel ‚Dynamiken internationaler<br />
Organisationen: soziologische Perspektiven’ waren Tine Hanrieder<br />
(LMU München); Eva Herschinger und Martin Koch (Universität Bielefeldt);<br />
Philip Liste (Universität Hamburg) und Eric Heine (EUI Florenz) vertreten.<br />
Das dritte Panel – ‚Gemeinschaft, Frieden, Menschenrechte – was bieten<br />
soziologische Perspektiven? – versammelte Beiträge von Jörg Friedrichs<br />
(Oxford University), Simon Koschut (Universität Erlangen), Teresa Koloma<br />
Beck (Universität Marburg) und Andrea Schapper (Universität Hildesheim).<br />
Allgemein zeigte sich an den Beiträgen zu den SiB-Panels auf der Sektionstagung,<br />
dass die Mitglieder des Arbeitskreises vor allem ein Interesse an<br />
konstruktivistischen, insbesondere sprach- und diskursbasierten Ansätzen<br />
und Methodologien vereint. Die Papiere spiegelten dabei auch ein Bild von<br />
129
den internationalen Beziehungen als ‚sozialem Feld’ wider, innerhalb dessen<br />
der Einfluss institutionalisierter Praktiken und Diskurse auf das Handeln<br />
einer Vielzahl an Akteuren im Vordergrund der Analyse steht. Auch<br />
normative Fragen, vor allem die Frage nach der Legitimität internationalen<br />
Regierens und nach den Prozessen und Mechanismen über die Regieren<br />
legitimiert werden kann, wurden von etlichen Papieren thematisiert.<br />
Ankündigungen<br />
Der AK SiB wird am 1./2. Juni 2012 in Berlin eine Arbeitstagung zum Thema<br />
‚Konstruktivistischer Mehrwert jenseits des konstruktivistischen Mainstreams?’<br />
durchführen. Im Mittelpunkt der Arbeitstagung sollen Diskussionen<br />
über die spezifische Forschungsperspektive des Arbeitskreises stehen.<br />
Die Wurzeln des AK SiB liegen in einer frühen Phase konstruktivistischen<br />
Mainstreamings, in der das in den deutschen IB vielfach geteilte Bedürfnis<br />
nach einer soziologisch inspirierten Analyse von Deutungs- bzw.<br />
Konstitutionsprozessen im weitesten Sinne zur Gründung der Ad-hoc-<br />
Gruppe "Ideelle Grundlagen außenpolitischen Handelns" (IGAPHA) führte.<br />
Die theoretischen und methodischen Herausforderungen konstruktivistischer<br />
Analysen haben schnell zu einer Ausdifferenzierung dieser Bewegung<br />
geführt, die sukzessive die Konturen eines diskursiv integrierten<br />
„Forschungsprogramms" verloren hat. Wichtige Impulse insbesondere aus<br />
der Soziologie, aber auch der Philosophie und Linguistik haben zu einer<br />
Vielzahl von mehr oder weniger radikalen Absetzbewegungen vom konstruktivistischen<br />
Mainstream a la Wendt, Finnemore und Katzenstein geführt.<br />
Diese Bewegungen bezeichnen sich häufig zwar selbst kaum mehr<br />
als „konstruktivistisch", zielen jedoch zumeist nach wie vor auf das selbe<br />
Erkenntnisinteresse, nämlich die wechselseitige Bedingtheit von (sowohl<br />
materiellen als auch immateriellen) Strukturen und Akteuren verständlich<br />
zu machen.<br />
Ob poststrukturalistisch inspirierte Analysen von Diskursen und Gouvernementalität,<br />
pragmatische Studien zur alltäglichen Produktion von Handlungswissen,<br />
eine phänomenologische Rekonstruktion von Intentionalität,<br />
selbst systemtheoretische Analysen von Weltgesellschaft: Das erklärte Ziel<br />
vieler Studien jenseits des konstruktivistischen Mainstream bleibt es, den<br />
durch den Konstruktivismus formulierten – und disziplinär etablierten –<br />
Anspruch „endlich" empirisch einzulösen. Und dies konsequenter als der<br />
durch den Brückenschlag zum positivistischen Wissenschaftsverständnis<br />
vermeintlich „verwässerten" Mainstream selbst. Doch welche „konstruktivistischen"<br />
Mehrwert produzieren solche „post-konstruktivistischen" Gegenentwürfe?<br />
Wie lassen sich aus einer post-konstruktivistischen Perspektive<br />
bestehende Forschungslücken schließen? Auf das Akteur-Struktur-<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
130
Verhältnis gemünzt: Wie produzieren Akteure für die IB relevante(s) Wissen,<br />
Normen, Diskurse und Ordnungen? Wie produzieren solche Strukturen<br />
für IB relevante Akteure wie Staaten, NGOs, Medien, Flüchtlinge usw.?<br />
Lassen sich hier generalisierbare Mechanismen beschreiben und wenn ja,<br />
welche? Inwiefern wird durch „post-konstruktivistische" Arbeiten selbst eine<br />
Forschungsperspektive beschrieben?<br />
Ziel der Arbeitstagung ist, gemeinsam Antworten auf diese Fragen zu suchen<br />
und den „konstruktivistischen Mehrwert jenseits des konstruktivistischen<br />
Mainstreams" zu bestimmen. Alle Mitglieder des AK SiB (und solche<br />
die es werden wollen) sind herzlich eingeladen ihre aktuellen Arbeiten zur<br />
Diskussion vorzuschlagen. Wir bitten (a) um Titel plus aussagefähiges Abstract<br />
und (b) um eine kurze Begründung, inwiefern sich das Papier als<br />
„konstruktivistisch" verstehen lässt bzw. wo das Mehr an Erkenntnis aus<br />
konstruktivistischer Warte (im Sinne eines produktiven Akteur-Struktur-<br />
Verhältnisses bzw. generalisierungsfähiger Mechanismen) liegt.<br />
Einreichungen werden erbeten an ecker@wzb.eu.<br />
Deadline ist der 31.3.2012.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
DVPW-Kongress in Tübingen<br />
Außerdem ist für den DVPW-Kongress in Tübingen im September 2012 ein<br />
gemeinsames Panel der Arbeitskreise ‚Gewaltordnungen’ und ‚Soziologie<br />
der internationalen Beziehungen’ geplant. Hier sollen asymmetrische politische<br />
Konflikte in der Weltgesellschaft mit den Begriffen Herrschaft und<br />
Widerstand diskutiert werden. Das Panel zielt auf eine Debatte darüber,<br />
inwiefern sozialtheoretische Ansätze den Blick für antagonistische Auseinandersetzungen<br />
schärfen können, welche Auswirkungen gegenwärtige<br />
Konflikte um legitime Herrschaft und politische Repräsentation haben,<br />
welche historischen Kontinuitäten zu beobachten sind, und wie diese Phänomene<br />
theoretisch zu fassen sind.<br />
Mit dem Begriffspaar Widerstand und Herrschaft wird der Blick nicht nur<br />
auf die integrierenden Dynamiken sozialer Ordnungen, sondern auch auf<br />
Momente der Desintegration gelenkt. Denn Prozesse der Herstellung und<br />
Aufrechterhaltung von Herrschaft erzeugen nicht nur Dynamiken der Integration<br />
und Inklusion, sondern auch der Exklusion. Im Panel sollen daher<br />
unterschiedliche Akteure bzw. Akteurskonstellationen adressiert werden,<br />
von staatlichen und institutionell verfassten Akteuren bis hin zu subalternen<br />
und bisweilen nur lose organisierten Gruppen. Gerade letztgenannte<br />
haben bestehende Herrschaftsordnung im nationalen Rahmen oft erfolgreich<br />
und nicht selten gewaltförmig in Frage gestellt und dadurch einen<br />
Systemwechsel initiiert – man denke hier etwa an die sog. Arabellion.<br />
131
Anschließend an Debatten über Globalisierung und Weltgesellschaft sowie<br />
über Kompetenzverschiebungen vom Nationalstaat auf internationale und<br />
transnationale Ebenen, werden im Panel Konflikte zwischen asymmetrischen<br />
Gruppen, Organisationen und Staaten in Strukturen des globalen<br />
Regierens analysiert. Dazu nimmt das Panel Herrschaftskonflikte und Widerstandsbewegungen<br />
in der Weltgesellschaft in den Blick, die gerade<br />
nicht losgelöst von dieser betrachtet werden können. Wir laden daher Papiere<br />
ein, die sich auf Strukturen des internationalen Regierens beziehen,<br />
die Konflikte zwischen inter- und transnationalen Herrschafts- und Widerstandsakteuren<br />
untersuchen, und/oder die weltgesellschaftlichen Dimensionen<br />
von Herrschaftskonflikten innerhalb von Staaten und Regionen analysieren.<br />
Erwünscht sind insbesondere Beiträge zu folgenden Themen und Fragen:<br />
Ob und inwiefern lassen sich Interdependenzen zwischen prominenten<br />
Herrschaftskonflikten der jüngeren Vergangenheit (wie etwa die Arabellion,<br />
Proteste im Kontext von Wirtschafts- und Eurokrise, Bürgerkriege und militärische<br />
Interventionen, ‚War on Terror’) beobachten? Handelt es sich um<br />
regionale Partikularitäten oder Phänomene eines interdependenten politischen<br />
Raums? Können Theorien der Internationalen Beziehungen diese<br />
Herrschaftskonflikte überhaupt adäquat erfassen? Welchen Mehrwert haben<br />
sozialtheoretische Importe, um Lücken im etablierten Theoriekanon<br />
des Fachs zu füllen? Ferner sind Beiträge eingeladen, die sich mit der Rolle<br />
von Gewalt, mit den materiellen Aspekten politischer Ordnung und ihrer Infragestellung,<br />
oder aber mit den symbolischen und (de-)legitimierenden<br />
Praktiken im Konflikt zwischen Widerstand und Herrschaft in der Weltgesellschaft<br />
auseinandersetzen. Auch transnationale Interdependenzen zwischen<br />
Akteuren und deren Auswirkung auf Konfliktverläufe sind von Interesse.<br />
Eingeladen sind ebenso Papiere zu grenzüberschreitenden Austauschprozessen<br />
über politische Programmatiken, Ideologien und Diskurse<br />
als Teil von asymmetrischen Konflikten. Dabei ist etwa an die Demokratie<br />
als weltgesellschaftliches Leitbild und umkämpftes Konzept zu denken. Die<br />
genannten Themen sind als Anregung, nicht aber als Einschränkung zu<br />
verstehen.<br />
Abstracts zu Beiträgen, die sich aus empirischer und/oder theoretischer<br />
Perspektive mit „Widerstand und Herrschaft in der Weltgesellschaft“ beschäftigen,<br />
sollten bis zum 16.3.2012 an post@gewaltordnungen.de oder<br />
martin.koch@uni-bielefeld.de geschickt werden. Eingeladen sind Beiträge<br />
sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache. Das Panel findet am<br />
27. September von 9 - 12.30 Uhr und 15.30 - 18.30 Uhr statt.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
132
Arbeitskreis „Umweltpolitik / Global Change“<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
1) Global Environmental Governance Today – Green Economy or Neoliberal<br />
Environmentalism?<br />
ism?<br />
Call for Papers<br />
Panel des AK Umweltpolitik / Global Change auf dem DVPW-Kongress 2012<br />
in Tübingen<br />
Donnerstag, 27.09.2012, 15.30 bis 18.00 Uhr<br />
Moderation: Dr. Fariborz Zelli, Lund University<br />
Diskutant: Prof. Dr. Ulrich Brand, Universität Wien<br />
Kernfelder globaler Umweltpolitik wie Klimawandel, Biodiversität oder nachhaltige<br />
Ressourcennutzung werden in den letzten Jahren zunehmend von einem<br />
Diskurs bestimmt, der mit Schlagworten wie ‚green economy‘, ‚green<br />
new deal‘ oder ‚green growth‘ belegt wird. Den vorläufigen Höhepunkt dieser<br />
Entwicklung stellt die Rio+20-Konferenz der Vereinten Nationen im Juni dieses<br />
Jahres dar: ‚green economy’ prägt als eines von zwei Hauptthemen den<br />
Vorbereitungsprozess und die Agenda der Jubiläumskonferenz. Auch jenseits<br />
der größeren multilateralen Arenen manifestiert sich dieser Trend, z.B. in<br />
G20-Beschlüssen oder der deutlichen Zunahme plurilateraler Technologie-<br />
Partnerschaften. Die Wissenschaft zeichnet in verschiedenen Disziplinen<br />
diese Entwicklung thematisch und institutionell nach, etwa mit der Gründung<br />
des Global Green Growth Institute.<br />
Doch was bedeuten ‚green growth‘ oder ‚green economy‘? Zwar besteht eine<br />
gewisse Einigkeit über das Ziel, in der nahen Zukunft Volkswirtschaften<br />
umweltverträglicher zu gestalten und grüne Wirtschaftszweige stärker zu<br />
fördern. Doch trotz des Booms solcher Begriffe sind Politik und Wissenschaft<br />
bisher ein durchdachtes Gesamtkonzept schuldig geblieben. Vielmehr wird<br />
je nach Betrachtungsweise pragmatisch auf einzelne Instrumentarien abgehoben,<br />
zum Beispiel angemessene politische Rahmenbedingungen, Innovation<br />
und erleichterter Transfer von Technologien, Marktmechanismen (z. B.<br />
Emissionshandel) oder Inwertsetzung ökologischer Ressourcen und Dienstleistungen.<br />
Kritische Analysen sehen in einer Konzentration auf solche Instrumentarien<br />
die Gefahr, dass globale Umweltpolitik durch streng marktwirtschaftliche,<br />
handelsliberale und effizienzorientierte Maximen unterwandert wird – eine<br />
Ökonomisierung auf Kosten von Gerechtigkeitsaspekten und den damit z. T.<br />
verbundenen regulativen und redistributiven Ansätzen. Hinter dem euphemistischen<br />
Schlagwort ‚green economy‘ verbirgt sich für solche Kritiker die<br />
133
dominante Norm eines ‚neoliberal environmentalism‘ (u.a. Bernstein 2002;<br />
Eckersley 2009; Okereke 2007).<br />
Das Panel will diese aktuelle und kontroverse Debatte beleuchten, Experten<br />
hierzu zusammenbringen und den Beitrag der <strong>Politikwissenschaft</strong> herausarbeiten.<br />
Dies gilt sowohl für die Verortung in der breiteren empirischen Forschung<br />
zu globaler Umweltpolitik als auch für den potenziellen Mehrwert<br />
verschiedener IB- und IPÖ-theoretischer Ansätze bei der Analyse des ‚green<br />
economy‘-Diskurses. Vor diesem Hintergrund sind mögliche Fragestellungen<br />
für das Panel:<br />
- Wer spricht von ‚green growth‘, ‚green new deal‘ oder ‚green economy‘ in<br />
welchem Sinn?<br />
- Welche Chancen und Herausforderungen stellt ‚green economy‘ für die<br />
institutionelle Architektur globaler Umweltpolitik?<br />
- Welche Erkenntnisfortschritte kann die Anwendung verschiedener Theorien<br />
bieten?<br />
Die Sprecher des Arbeitskreises ‚Umweltpolitik / Global Change‘ laden zur<br />
Einreichung von Abstracts (300 Wörter max.) zu diesen und verwandten empirischen<br />
oder theoretischen Fragestellungen ein. Bitte senden Sie Ihren Abstract<br />
bis spätestens 23. März 2012 an fariborz.zelli@svet.lu.se,<br />
pbusch@uni-potsdam.de und philipp.pattberg@ivm.vu.nl. Sie werden Anfang<br />
April benachrichtigt. Das Papier (in deutscher oder englischer Sprache)<br />
muss bis zum 31. August 2012 vorliegen.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
2) Mitgliederversammlung des AK Umweltpolitik / Global Change auf dem<br />
DVPW-Kongress 2012 in TübingenT<br />
Donnerstag, 27.09.2012, im Anschluss an das Panel, 15:30-18:00<br />
3) Kontaktinformationen und Möglichkeiten en der Mitwirkung im Arbeitskreis<br />
Umweltpolitik/Global Change:<br />
Webseite<br />
www.environmental-policy.de: Hier sind Informationen zu den Veranstaltungen<br />
des Arbeitskreises zu finden, insbesondere zu den seit 2001 jährlich<br />
durchgeführten „Berlin/Amsterdam Conferences on the Human Dimension<br />
on Global Environmental Change“. Weiterhin können Publikationen heruntergeladen<br />
werden, die aus den Aktivitäten des Arbeitskreises entstanden<br />
sind, sowie die neue Preprint Reihe „Online Journal Environmental Policy<br />
Studies“. Schließlich sind Kontaktinformationen zum Sprecherkreis, der<br />
Email Liste und Links zu Institutionen vorhanden, die für die umweltpolitikwissenschaftliche<br />
Forschung bedeutend sind.<br />
134
E-Mail Liste<br />
Die Email Liste ist offen für alle, die an der Diskussion von politikwissenschaftlichen<br />
Fragestellungen mit Umweltbezug interessiert sind. Die Liste<br />
hat ca. 370 Teilnehmer. Über die Liste werden überwiegend Informationen<br />
zu Veranstaltungen, neue Veröffentlichungen, Lehrangebote und Stellenangebote<br />
verschickt.<br />
Für Nachrichten an die Liste verwenden Sie bitte folgende Adresse:<br />
ak-umwelt@lists.fu-berlin.de<br />
Das Archiv kann über https://lists.fu-berlin.de/listinfo/ak-umwelt abgerufen<br />
werden.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Online Journal Environmental Policy Studies (OJEPS)<br />
Die Publikationsreihe geht zurück auf eine Initiative des Arbeitskreises Umweltpolitik/Global<br />
Change in der DVPW. Die Aufsätze werden anonym begutachtet<br />
und, wenn angenommen, online auf der Webseite des Arbeitskreises<br />
www.environmental-policy.de veröffentlicht. Die Begutachtung erfolgt durch<br />
Autoren, die bereits in der Reihe veröffentlicht haben. Den Autoren verbleibt<br />
das vollständige Copyright über ihren Beitrag, so dass weitere Verwertungen<br />
in anderen Fachzeitschriften möglich sind. Die Sprecher des Arbeitskreises<br />
(Per-Olof Busch, Philipp Pattberg und Fariborz Zelli) sind Herausgeber der<br />
Reihe.<br />
Die Publikationsreihe verfolgt zwei grundlegende Ziele:<br />
1. Sie soll <strong>Politikwissenschaft</strong>lern aus dem In- und Ausland, die im Bereich<br />
der Umweltpolitik forschen, die Möglichkeit bieten, aktuelle Ergebnisse aus<br />
ihrer Forschung zeitnah zu veröffentlichen und sie einem breiten nationalen<br />
und internationalen Fachpublikum zugänglich zu machen.<br />
2. Sie soll den Beitrag neuerer Forschungen im Bereich der Umweltpolitik<br />
zur Gesamtdisziplin und/oder Teildisziplinen der <strong>Politikwissenschaft</strong> – insbesondere<br />
Internationale Beziehungen, Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>, Politische<br />
Theorie und Ideengeschichte, Politik und Ökonomie, Politische Soziologie,<br />
Staatslehre und Politische Verwaltung, Politische Steuerung, Handlungs-<br />
und Entscheidungstheorien – verdeutlichen und dazu beitragen, die<br />
Ergebnisse der Umweltpolitikforschung mit deren Debatten zu verknüpfen.<br />
Beiträge sind jederzeit in deutscher oder englischer Sprache willkommen.<br />
Die Veröffentlichung wird über E-Mail-Listen beworben. Weitere Informationen<br />
sind auf der Webseite www.environmental-policy.de verfügbar.<br />
135
Kontakt zu den Sprechern:<br />
Dr. Philipp Pattberg<br />
Institute for Environmental Studies (IVM)<br />
Vrije Universiteit<br />
De Boelelaan 1087<br />
1081 HV Amsterdam<br />
The Netherlands<br />
E-mail: Philipp.Pattberg@vu.nl<br />
Dr. Per-Olof Busch<br />
Universität Potsdam<br />
Wirtschafts- & Sozialwissenschaftliche Fakultät<br />
Karl-Marx-Straße 67<br />
14482 Potsdam<br />
0331 977 4673<br />
E-Mail: pbusch@uni-potsdam.de<br />
Dr. Fariborz Zelli<br />
Lund University<br />
Biskopsgatan 1<br />
22362 LUND<br />
0041 46-2220158<br />
Fariborz.Zelli@svet.lu.se<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
136
Arbeitskreis „Vergleichende Diktatur- und Extremismusforschung“<br />
Im September 2012 wird sich der AK am 25. Kongress der DVPW vom 24.<br />
bis 28. September 2012 in Tübingen mit Panels beteiligen.<br />
Thema:<br />
Entwicklung, Wohlfahrt, Autokratie? Autokratien, ökonomische Performanz<br />
und die Versprechen der Demokratie<br />
Termine:<br />
Donnerstag, 27.9.12, 15.30 – 18.30 Uhr<br />
Freitag, 28.9.12, 9 – 12.30 Uhr<br />
Nähere Informationen folgen im April 2012 über die Homepage des AK:<br />
http://www.uni-bonn.de/~lmiliop/dvpw-extremismus/<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Im Bereich der Extremismusforschung ist zudem für Herbst 2012 ein<br />
Workshop in Bonn geplant zum Thema:<br />
Vergleichende Extremismusforschung –<br />
Stand und Perspektiven<br />
Als Unterthemen sind geplant:<br />
• Linksextremismus in Bewegung? Entwicklungen und Perspektiven im<br />
Zuge der europäischen Staatsschuldenkrise<br />
• Rechts- und Linksterrorismus im Vergleich<br />
• Homegrown Terrorism im Vergleich<br />
• Islamistische Ideologien als Erscheinungsformen ,politischer Religion'<br />
Nähere Informationen folgen im April 2012 über die Homepage des AK:<br />
http://www.uni-bonn.de/~lmiliop/dvpw-extremismus/<br />
Vorschläge (maximal zweiseitige Abstracts) schicken Sie bitte bis 30. Juni<br />
2012 an: Dr. Lazaros Miliopoulos (miliopoulos@uni-bonn.de)<br />
Kontakt zu den Sprechern:<br />
Dr. Rolf Frankenberger<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Eberhard-Karls-Universität Tübingen<br />
Melanchthonstr. 36, Zimmer 019<br />
72074 Tübingen<br />
Tel. 07071-2974998<br />
e-mail: rolf.frankenberger@uni-tübingen.de<br />
137
Dr. Steffen Kailitz<br />
Hannah-Arendt-Institut<br />
Technische Universität Dresden<br />
01062 Dresden<br />
Tel. (0351) 46334390<br />
e-mail: kailitz@hait.tu-dresden.de<br />
Dr. Lazaros Miliopoulos<br />
Görres-Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaften<br />
Institut für Pol. Wissenschaft und Soziologie, Universität Bonn<br />
Lennéstr. 27<br />
53113 Bonn<br />
Tel. (0228) 73-7452<br />
e-mail: miliopoulos@uni-bonn.de<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
138
Arbeitskreis „Vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung“<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Der Arbeitskreis „Vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung“ ist mit zwei Pa-<br />
P<br />
nels beim Weltkongress der IPSA vom 9—12<br />
9<br />
Juli 2012 in Madrid vertreten.<br />
ten.<br />
Der Arbeitskreis „Vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung“ ist im vergangenen<br />
Jahr eine Kooperation mit dem Research Chair 39: ‚Welfare States<br />
and Developing Countries‘ der ‚International Political Science Association‘<br />
(IPSA) eingegangen und im Zuge dieser Kooperation organisieren unser Arbeitskreis<br />
und RC 39 zwei Panels auf dem Weltkongress der IPSA im Juli dieses<br />
Jahres. Mit dem Thema „Inequalities in developed and developing welfa-<br />
re states“<br />
s<br />
wird ein in der Wohlfahrtsstaatsforschung bislang noch wenig bearbeiteter<br />
Fokus auf die sich entwickelnden Wohlfahrtsstaaten im Vergleich<br />
zu den bereits etablierten Wohlfahrsstaaten eingenommen. Dazu werden die<br />
Einflüsse der Wirtschaftskrise auf den demokratisch politischen Prozess untersucht,<br />
indem u.a. die Entwicklung von Armutsraten, Einkommensverteilung<br />
und die redistributiven Effekte der Wohlfahrts- und Steuersysteme analysiert<br />
werden. Zentrale Fragen richten sich auf eine mögliche Verbindung<br />
zwischen sozialer Ungleichheit, Armut und politischer Partizipation.<br />
Das zweite Thema: “Towards a New Role of the Welfare State? Between the<br />
Rule Maker and the Rule Taker” wird in Madrid mit einem international zusammengesetzten<br />
Kreis von Referenten diskutiert. Ziel des genannten Panels<br />
ist es, typische Wandlungsprozesse von Institutionen zu beschreiben<br />
und besondere Akteurskonstellationen als Triebfeder von Veränderungen in<br />
den Blick zu nehmen. Dabei soll die klassische top-down-Perspektive der Institutionenbildung<br />
aufgelöst werden: Neben den Rule Makern in der Politik<br />
werden zunehmend auch die Rule Taker, d.h. die Adressaten des Wohlfahrtsstaates,<br />
die Leistungsbezieher aber auch die administrative Verwaltung<br />
in den Blick genommen und in Bezug auf ihren Beitrag zur Dynamisierung<br />
der Sozialpolitik analysiert.<br />
Für die Vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung bedeutet dies, dass es<br />
notwendig ist, neben den Vergleich von Strukturmerkmalen auch den Vergleich<br />
von Wandlungsprozessen zu stellen und zu fragen, wie sich verschiedene<br />
Wohlfahrtsregime typischerweise verändern. Die Betrachtung der<br />
Pfadabhängigkeit wird so erweitert zu einer Typisierung von Pfadverläufen, in<br />
verschiedenen Ländern oder Feldern wiederkehrende Wege zur sozialpolitischen<br />
Reform.<br />
139
Auf einem Panel des DVPW-Kongresses<br />
in Tübingen wird das auf dem Weltkongress<br />
in internationaler Besetzung diskutierte Thema: „Vom Regime zum<br />
Prozess: Der Wandel der Wohlfahrtsstaaten staaten zwischen Rule Maker und Rule<br />
Taker“ erneut aufgenommen und am 28. September 2012 anhand von Beiträgen<br />
aus der deutschsprachigen Scientific Community bearbeitet.<br />
Eine Evaluation der Beiträge soll unterschiedliche Perspektiven der Forschung<br />
deutlich machen.<br />
Nach der Panelveranstaltung sollen der Stand der Aktivitäten und zukünftige<br />
Pläne für die Arbeit des Arbeitskreises mit allen Interessierten diskutiert<br />
werden.<br />
Zu den Veranstaltungen laden stellvertretend für den AK „Vergleichende<br />
Wohlfahrtsstaatsforschung“ ein:<br />
Dr. Irene Dingeldey, Institut Arbeit und Wirtschaft, Universität Bremen,<br />
dingeldey@iaw.uni-bremen.de<br />
Dr. Christian Lammert, John F. Kennedy Institut, FU Berlin,<br />
christian.lammert@fu-berlin.de<br />
Dr. Sascha Münnich, Max Planck-Institut für Gesellschaftsforschung Köln,<br />
sm@mpifg.de<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
140
VIII. Berichte der Themengruppen<br />
Themengruppe „Konstruktivistische Theorien der Politik“<br />
A. Bericht Gründungstagung<br />
Am 9. und 10. Februar 2012 fand an der Universität Duisburg-Essen die<br />
Gründungstagung der von Prof. Dr. Renate Martinsen gegründeten Themengruppe<br />
unter dem Titel „Spurensuche – Konstruktivistische Analyse-<br />
ansätze und politische Theorie“ mit über 30 TeilnehmerInnen am Campus<br />
Duisburg statt.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
1. Programmatischer Steckbrief<br />
Unter dem Sammelbegriff „Konstruktivismus“ lässt sich eine lange ideengeschichtliche<br />
Tradition an Vorläufertheorien identifizieren, die bis zu den<br />
Skeptikern im dritten Jahrhundert vor unserer Zeit zurückreicht. Der Ausgangspunkt<br />
für das gegenwärtige Interesse liegt indes im Jahr 1970 – als<br />
Gründungsdokument gilt ein Aufsatz des chilenischen Biologen Humberto<br />
Maturana mit dem Schlüsselsatz: Alles was gesagt wird, wird von einem Beobachter<br />
gesagt. Damit wird die tradierte Vorstellung zurückgewiesen, dass<br />
Erkenntnisakte die externe Realität widerspiegeln und es einen archimedischen<br />
Punkt gibt, von dem aus die Welt gedanklich erfasst werden<br />
kann. Erkenntnisprozesse bilden die Realität nicht einfach ab, sondern sind<br />
vielmehr aktiv an ihrer Erzeugung beteiligt.<br />
Konstruktivistische Ansätze haben seither in den Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften<br />
Fuß gefasst und einen constructivistic turn eingeleitet.<br />
Auch Politik ist im Rahmen eines solchen Deutungshorizontes, der die<br />
Aufmerksamkeit auf differierende Wirklichkeitskonstruktionen lenkt, nur<br />
noch eine mögliche Weise der Selbstbeschreibung von Gesellschaft neben<br />
anderen. Daraus erwächst nicht nur eine besondere Verantwortung für die<br />
politische Selbstbeschreibung der Gesellschaft – es bedarf darüber hinaus<br />
der Reflexionen über den eigenen erkenntnistheoretischen Standpunkt sowie<br />
über den gesellschaftlichen Ort, von dem aus ein politischer Phänomenbereich<br />
beobachtet und beschrieben wird.<br />
2. Das Programm der Gründungstagung<br />
Donnerstag, 09.02.2012<br />
Sichtung des konstruktivistischen Terrains<br />
13:00 – 13:30 Uhr: Prof. Dr. Renate Martinsen (Duisburg-Essen)<br />
Konstruktivistische Analyseansätze und Politische Theorie<br />
141
13:30 – 14:30 Uhr: Prof. Dr. Wilhelm Hofmann (München)<br />
Politische Ideologien: Konstruktion in praktischer Absicht<br />
14.45 – 15.45 Uhr: Thorsten Schlee (Duisburg-Essen)<br />
Ist die Wahrheit dem Menschen zumutbar?<br />
15:45 Uhr: Kaffeepause<br />
16:15 – 17:15 Uhr: Dr. Jörn Knobloch (Potsdam)<br />
Konstruktivistische und konstruktive Politische Theorie<br />
17:30 – 18:30 Uhr: Tatjana Jackel (Duisburg-Essen / St. Andrews)<br />
Die Funktion des Konstruktivismus in der paradoxalen Welt der Wissenschaft<br />
18:45 – 19:15 Uhr: Mitgliederversammlung der Themengruppe<br />
20:00 Uhr: Gemeinsames Abendessen<br />
Freitag, 10.02.2012<br />
Exemplarische Vertreter konstruktivistischer Politiktheorien<br />
Moderation: Dr. Matthias Lemke (Duisburg-Essen)<br />
09:00 – 10:00 Uhr: Dr. Tobias Peter (Freiburg / Wittenberg)<br />
Grenzen der Politik und Entgrenzung des Politischen bei Luhmann<br />
10:15 – 11:15 Uhr: Prof. Dr. Hans-Martin Schönherr-Mann (München)<br />
Foucaults Governementalität in konstruktivistischer Perspektive<br />
11:30 – 12:30 Uhr: Benjamin Wilhelm (Erfurt)<br />
Auf den Spuren Jacques Derridas:<br />
Politische Theorie als textuale Konstruktion<br />
12:30 Uhr: Mittagspause<br />
Theorie als Praxis – Konstruktivistische Fallstudien<br />
Moderation: Ingmar Hagemann (Duisburg-Essen)<br />
13:30 – 14:30 Uhr: Floris Biskamp (Gießen)<br />
Der konstruierte Terrorist<br />
14:30 – 15:30 Uhr: Wolfgang König (Landau)<br />
Wirklichkeitsprüfungen in deliberativen Governance Arenen<br />
15:30 Uhr: Kaffeepause<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
142
16:00 –17:30 Uhr: Podiumsdiskussion:<br />
Probleme und Chancen einer konstruktivistischen Öffnung<br />
der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
senschaft<br />
DiskutandInnen:<br />
Benjamin Herborth (Groningen)<br />
Dr. Isabel Kusche (Osnabrück)<br />
Dr. Martin Nonhoff (Bremen)<br />
Dr. Holger Zapf (Göttingen)<br />
Moderation: Prof. Dr. Wilhelm Hofmann (München)<br />
3. Sprecherinnenwahl<br />
Auf der Mitgliederversammlung wurde für die nächsten drei Jahre Renate<br />
Martinsen als Sprecherin sowie Tatjana Jackel als stellvertretende Sprecherin<br />
der Themengruppe gewählt.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
B. Ausblick<br />
1. Bezüglich der Gründungstagung<br />
• Ein ausführlicher Bericht über die Gründungstagung ist für die nächste<br />
Ausgabe der „Zeitschrift für Politische Theorie“ geplant<br />
• Ausschnitte der Podiumsdiskussion zu „Problemen und Chancen einer<br />
konstruktivistischen Öffnung der <strong>Politikwissenschaft</strong>“ sollen in Form<br />
eines Videostreams auf der Homepage der Themengruppe einem breiteren<br />
Publikum zugänglich gemacht werden<br />
• Beiträge zum Themenspektrum der Gründungstagung werden in einem<br />
Sammelband publiziert<br />
2. DVPW-Kongreß in Tübingen<br />
Die Themengruppe trifft sich im Rahmen des DVPW-Kongresses am Donnerstag,<br />
den 27. September 2012 von 15:30-18:30 Uhr zu einer Veranstaltung<br />
unter dem Titel „Demokratie als Konstrukt“.<br />
C. Kontakt<br />
1. Homepage<br />
Weitere Informationen zur Themengruppe finden Sie unter<br />
http://www.uni-due.de/politik/politische-theorie/konstruktivismus<br />
143
2. Kontaktdaten<br />
Prof. Dr. Renate Martinsen<br />
Lehrstuhl für Politische Theorie<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Universität Duisburg-Essen<br />
Lotharstr. 65 (Raum LF 154)<br />
47057 Duisburg<br />
Tel.: 0203-379-2282 bzw. -1548 (Sekretariat)<br />
E-Mail: renate.martinsen@uni-due.de<br />
Tatjana Jackel<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Universität Duisburg-Essen<br />
Lotharstr. 65 (Raum LF 152)<br />
47057 Duisburg<br />
Tel.: 0203-379-2285<br />
E-Mail: tatjana.jackel@uni-due.de<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
144
Themengruppe „Transkulturell vergleichende Politische<br />
Theorie“<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
A. Berichte<br />
Gründungstagung<br />
Am 16. und 17. September 2011 fand in Göttingen die Gründungstagung<br />
zum Thema „Zwischen Assimilation und Kulturkampf – Westliche Ideen im<br />
nicht-westlichen politischen Diskurs“ statt. Neben dem inhaltlichen Programm<br />
wurden dabei auf der ersten Sitzung der Themengruppe auch vier<br />
Sprecherinnen und Sprecher bestimmt (s.u.), die sowohl unterschiedliche<br />
methodische Zugänge zum Themenfeld als auch verschiedene Regionen<br />
repräsentieren sollen. In fünf Blöcken wurden durch die Referentinnen und<br />
Referenten verschiedene Themenfelder aufgegriffen und diskutiert. Eine<br />
Veröffentlichung als Tagungsband im VS Verlag ist in Vorbereitung.<br />
DIE TRANSKULTURALITÄT WESTLICHER BEGRIFFE<br />
Ulrike Spohn: ‚Säkularismus‘ als transkulturelles Konzept<br />
Lino Klevesath: Religionsfreiheit im Diskurs des politischen Islam<br />
Sophia Schubert: Welche Bedeutung hat ‚Demokratie‘ in nicht-westlichen<br />
Bevölkerungen? Aktuelle Befunde aus der empirischen politischen Kulturforschung<br />
DIALOGMÖGLICHKEITEN<br />
Stefano Saracino: Politische Ethik und Rollentheorie im altrömischen und<br />
altchinesischen Denken: Anhaltspunkt für eine transkulturelle Konzeption<br />
von Bürgertugend?<br />
Ulf Kemper: Ist der Eurozentrismus der politischen Ideengeschichte das<br />
Abbild eines westlichen Anthropozentrismus? Eine Kritik aus transkultureller<br />
Perspektive<br />
Sybille De La Rosa: Die Aneignung der Menschenrechtssemantik<br />
GRUNDSATZFRAGEN<br />
Alexander Weiß: Methodische Fragen der trans- und interkulturellen Politischen<br />
Theorie und Ideengeschichte<br />
Janne Mende: Sind Ideen relativ? Zur Problematik von Relativismus und Relationen<br />
145
ZWISCHEN ASSIMILATION UND IMMUNISIERUNG<br />
Jörn Knobloch: Westliche politische Ideen zwischen Import und Degradierung:<br />
Ein Analyserahmen transkulturell vergleichender Politischer Theorie<br />
am Beispiel des russischen Liberalismus<br />
Boris Niclas: Im Spannungsfeld der indischen Sozialismen 1947–1962<br />
Jeanette Ehrmann: Liberté ou la Mort. Die Haitianische Revolution als<br />
Ereignis und Kritik der europäischen Aufklärung<br />
Sênami Parfait Bokohonsi: Vodún zwischen Religion und Politik. Zur Bedeutung<br />
afrikanischer vorkolonialer politischer Strukturen in der Postmoderne<br />
POLITISCHE IDEEN IN DEMOKRATISIERUNGSPROZESSEN<br />
Tobias Berger: Westliche Konzepte in nicht-westlichen Kontexten: Zur<br />
Übersetzung der ‚Rule of Law‘ in Bangladesch<br />
Taylan Yildiz: Rezeptionspraktiken und die Dynamiken des Politischen. Eine<br />
praxistheoretische Grundlegung der Transformationsforschung<br />
Stefan Skupien: Konsensstiftung und politische Integration: Die Rezeption<br />
von Arend Lijpharts Konsensdemokratie in Ghana nach 1992<br />
B. Ankündigungen<br />
1. Ankündigung und Einladung zur Kooperationstagung „Demokratie und<br />
Islam“ der Themengruppe „Transkulturell vergleichende politische Theorie“<br />
mit dem Arbeitskreis „Politik und Religion“ und der Hanns-Seidel-Stiftung<br />
(HSS)<br />
Ort: Bildungszentrum Wildbad Kreuth<br />
Termin: 18.-20. April 2012<br />
Programm (Stand 15.2.2012)<br />
Mittwoch, 18. April 2012<br />
14.00 – 14.15 Uhr<br />
Dr. Philipp Hildmann (Hanns-Seidel-Stiftung)<br />
Begrüßung<br />
14.15 – 14.30 Uhr<br />
Dr. Oliver Hidalgo (Regensburg)/Dr. Holger Zapf (Göttingen)<br />
Einführung<br />
Panel I: Die Demokratie im islamischen Denken<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
<strong>146</strong>
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
14.30 – 15.30 Uhr<br />
Prof. Dr. Nader Hashemi (Denver): Toward a Democratic Theory for Muslim<br />
Societies<br />
15.30 – 16.15 Uhr<br />
Lino Klevesath (Göttingen): Religious Freedom in Current Political Islam:<br />
The Writings of Rachid al-Ghannoushi and Abu al-'Ala Madi<br />
16.45 – 17.30 Uhr<br />
Dr. Holger Zapf (Göttingen): State and Society in Contemporary Arab Political<br />
Discourse<br />
17.30 – 18.15 Uhr<br />
Stephan Kokew (Leipzig): „Toleranz“ und demokratische Kultur. Zeitgenössische<br />
Interpretationen aus dem zwölfschiitischen Islam<br />
Donnerstag, 19. April 2012<br />
Panel II: Transformationsprozesse in der muslimischen Welt<br />
9.00 – 10.00 Uhr<br />
PD Dr. Martin Beck (GIGA Hamburg/KSA Amann): Der Arabische Frühling<br />
und der Westen: Zur Problematik von Demokratie und Islam(ismus) in den<br />
Internationalen Beziehungen<br />
10.00 – 10.45 Uhr<br />
Nina Guérin (Stuttgart): Der arabische Frühling – Die Inkongruenz von politischer<br />
Kultur und politischer Struktur als Ursache des Umbruchs in Ägypten<br />
und Marokko<br />
11.00 – 11.45 Uhr<br />
Dr. Tonia Schüller (Bonn): Der Wahlsieg islamischer Parteien bei den freien<br />
Wahlen in Tunesien und Ägypten 2011<br />
11.45 – 12.30 Uhr<br />
Cemal Karakas (HSFK Frankfurt): Die Türkei als Leitbild für arabische Demokratrien?<br />
Die kemalistische Trinität aus Republikanismus, Nationalismus<br />
und Laizismus sowie der Aufstieg der AKP“<br />
Panel III: Demokratie und Islam und das Verhältnis zwischen Religion und<br />
Politik<br />
14.30 – 15.15 Uhr<br />
Dr. Oliver Hidalgo (Regensburg): Die “Säkularität” der Demokratie und der<br />
Islam als politisch-theologisches Problem<br />
15.15 – 16.00 Uhr<br />
Dr. Ahmet Cavuldak (Berlin): Die Legitimität der Trennung von Politik und<br />
Religion im Islam am Beispiel der Türkei<br />
147
16.30 – 17.15 Uhr<br />
Dr. Lukas Wick (Genf): Der moderne Verfassungsstaat aus islamischtheologischer<br />
Perspektive<br />
17.15 – 18.00 Uhr<br />
Dr. Andreas Bock (Augsburg): Islamismus statt Demokratie und Menschenrechte?<br />
John Rawls’ Recht der Völker und die Folgen der Arabellion<br />
Freitag, 20.April 2012<br />
Panel 4: Zwischen Integration und Parallelwelt: der Islam und die Demokratie<br />
in der westlichen Welt<br />
9.00-10.00 Uhr<br />
PD Dr. Stefan Luft (Bremen): Skandal und Konflikt? Für ein realistisches<br />
Bild vom Islam in europäischen Städten<br />
10.00 – 10.45 Uhr<br />
Alexander Yendell (Münster): Einstellungen gegenüber dem Islam und dessen<br />
Angehörigen in Westeuropa. Die Bedeutung des politischen und gesellschaftlichen<br />
Kontext<br />
11.00 – 11.45 Uhr<br />
Frank Schenker (Leipzig): Wiederkehr des Religiösen oder Relabeling von<br />
Ausländerpolitik? Bilder und Sprache in den Debatten um Einbürgerung,<br />
Religionsunterricht und religiöse Symbole in der Schweiz<br />
11.45 Abschlussrunde und Ende der Tagung<br />
Anmeldungen unter hildmann@hss.de (Dr. Philipp Hildmann)<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
2. Einladung zum Panel der Themengruppe auf dem DVPW-Kongress 2012:<br />
„Zwischen Emanzipationshoffnung und erwarteter Enttäuschung. Demo-<br />
kratie in nicht-westlichen politischen Diskursen“<br />
Das Panel einschließlich der Jahresversammlung der Themengruppe findet<br />
am Freitag, den 28.9.2012 von 9 bis 12.30 Uhr statt. Das Programm wird<br />
auf der Homepage der Themengruppe veröffentlicht.<br />
3. Vorankündigung<br />
Für das Frühjahr 2013 ist eine Tagung zum Thema What Western Political<br />
Thought Can and Could Learn from its "Other" geplant.<br />
Nähere Informationen werden zu gegebener Zeit auf der Homepage abrufbar<br />
sein bzw. über die Mailingliste der Themengruppe verschickt.<br />
148
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
C. Kontaktadressen der Sprecherinnen und Sprecher der Themengruppe:<br />
Sybille De La Rosa, M.A.<br />
Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Universität Kassel, Nora-Platiel-<br />
Str. 1, 34109 Kassel<br />
Tel: 05 61 / 8 04 31 19 <br />
E-mail: srosa@uni-kassel.de<br />
Dipl. Soz.wiss. Sophia Schubert<br />
Institut für Sozialwissenschaften<br />
Abteilung für Politische Theorie und Empirische Demokratieforschung, Universität<br />
Stuttgart, Breitscheidstr. 2, 70174 Stuttgart<br />
Tel: 07 11 / 68 58 27 50<br />
E-mail: sophia.schubert@sowi.uni-stuttgart.de<br />
Dr. Alexander Weiß<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Universität Hamburg, Allende-Platz 1,<br />
20<strong>146</strong> Hamburg<br />
Tel: 0 40 / 4 28 38 61 80<br />
E-mail: 1weiss@web.de<br />
Dr. Holger Zapf<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Georg-August Universität Göttingen, Platz<br />
der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen<br />
Tel: 05 51 / 3 91 28 59<br />
E-mail: hzapf1@gwdg.de<br />
D. Wichtige Informationen und Hinweise<br />
Der Internetauftritt der Themengruppe ist zu erreichen unter<br />
https://www.dvpw.de/gliederung/themengruppen/transkulturellvergleichende-politische-theorie.<br />
Dort finden Sie aktuelle Hinweise zu den<br />
Veranstaltungen der Themengruppe sowie ein Online-Archiv zu früheren<br />
Veranstaltungen.<br />
Interessenten, die in die Mailingliste der Themengruppe aufgenommen<br />
werden möchten, können ihre Kontaktdaten auf der Homepage unter der<br />
Rubrik „Anmelden“ registrieren. Sie erhalten dann zukünftig alle Informationen<br />
der Themengruppe per Mail.<br />
149
Themengruppe „Verfassung und Politik“<br />
Tagungsbericht „Verfassung und Transzendenz“, nz“, Dresden 25./26. Novem-<br />
ber 2011<br />
Die Themengruppe veranstaltete zusammen mit dem Sonderforschungsbereich<br />
804 „Transzendenz und Gemeinsinn“ an der TU Dresden eine Tagung<br />
zum Verhältnis von „Verfassung und Transzendenz“. Die Leitfrage dabei<br />
lautete, wie der symbolische Bedeutungsüberschuss der Verfassung mit<br />
der konstitutionellen Unverfügbarstellung bestimmter Leitideen zusammenhängt.<br />
Zudem wurde das Phänomen thematisiert, warum Verfassungen<br />
auf unverfügbare Geltungsansprüche – Natur, Vernunft, Geschichte, Gerechtigkeit,<br />
das Volk, Gott – verweisen, um ihre eigene Geltungsbehauptung<br />
zu stabilisieren. Wie also begründen und stabilisieren sich politische<br />
Ordnungen durch einen Verweis auf konstitutionelle Transzendenz? Und<br />
wie stabilisiert sich umgekehrt die Verfassung durch den symbolischen<br />
Verweis auf unverfügbare Geltungsressourcen?<br />
Nach der thematischen Einführung von Daniel Schulz (Dresden) nahm sich<br />
in einem ersten, ideengeschichtlich gehaltenen Zugriff Florian Weber (Berlin)<br />
dieser Fragen bei Sieyes und bei Constant an. Zwei weitere Beiträge<br />
von Yu-Fang Hsu (Bonn) und von Jan Röder (Dresden) beleuchteten die<br />
transzendenzstiftenden Elemente der Weimarer Verfassung, indem zum einen<br />
die direktdemokratischen Verfahren, zum anderen die Bemühungen<br />
um eine spezifisch republikanische Symbolsprache herausgehoben wurden.<br />
Politiktheoretisch bzw. politikphilosophisch argumentierten die Vorträge<br />
von Jean Terrier (Münster) und Sabrina Zucca (Hamburg). Terrier beschrieb<br />
die Kritik von Autoren wie Mouffe, Laclau oder Geuss und Bellamy<br />
an der Tendenz politischer Theorie zur „Re-Transzendierung des Politischen“,<br />
die insbesondere Autoren wie Rawls oder Habermas zugeschrieben<br />
wurde. Zucca hingegen unternahm den Versuch, die Geltungsbegründung<br />
von Institutionen als Frage nach dem symbolischen Überschuß der<br />
Verfassung zu stellen.<br />
Besonders anschaulich erwies sich die leitende Fragestellung bei der Analyse<br />
empirischer Themenbereiche: Daniel Sip (Oldenburg) zeigte anhand<br />
der amerikanischen Fernsehserie „24“, wie die Menschenwürde seit dem<br />
11. September zwischen Unantasbarkeit und relativistischer Verfügbarstellung<br />
durch Folter verhandelt wird. Clemens Reichhold (Hamburg) analysierte<br />
die originalistische Lesart der amerikanischen Verfassung durch die Tea<br />
Party als Versuch eine Unverfügbarstellung im Medium der Verfassungsinterpretation.<br />
Maik Herold (Dresden) zeigte anhand der Präambeldiskussion<br />
im Parlamentarischen Rat, wie das Grundgesetz rationale Sachlichkeit<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
150
und Numinosität miteinander in Einklang zu bringen suchte. Abschließend<br />
unterzog Joachim Bühler (Berlin) das Grundgesetz einer Lektüre, in der die<br />
Unverfügbarkeitsbehauptungen in den Grundrechten und Staatszielen auf<br />
ihre Integrationsfunktion befragt wurden.<br />
Ankündigung für den DVPW-Kongreß 2012<br />
In Tübingen wird die Themengruppe das Panel „Konstitutionelle nelle Formen<br />
demokratischer Selbstbindung“ veranstalten. Genauere Informationen zum<br />
Programm sind auf der Homepage der Themengruppe erhältlich:<br />
https://www.dvpw.de/nc/gliederung/themengruppen.html<br />
Sprecher:<br />
Prof. Dr. Marcus Llanque (Marcus.Llanque@phil.uni-augsburg.de) Lehrstuhl<br />
für <strong>Politikwissenschaft</strong> (Politische Theorie), Universität Augsburg, Universitätsstr.<br />
10, 86159 Augsburg<br />
Dr. Daniel Schulz (Daniel.Schulz@tu-dresden.de), SFB 804 „Transzendenz<br />
und Gemeinsinn“, TU Dresden, 01062 Dresden<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
151
IX. Berichte der Landesgruppen<br />
Landesgruppe Bayern<br />
Die bayerische Landesgruppe hat in Verbindung mit der Akademie für Politische<br />
Bildung am 2./3.12.2011 ihre Konferenz "<strong>Politikwissenschaft</strong> zwischen<br />
heute und morgen -eine Profession im Umbruch" durchgeführt. Insgesamt<br />
haben dabei Kolleginnen und Kollegen 13 Vorträge präsentiert aus<br />
den drei Teildisziplinen der Internationale Beziehungen, der Vergleichenden<br />
Regierungslehre und der Politischen Theorie. Konferenz und Präsentationen<br />
stießen auf reges Interesse und vermittelten einen vergleichsweise<br />
umfassenden Eindruck von Themenvielfalt, Ansatz-, Theorien-und Methodenpluralität.<br />
Sie reichten von der Frage nach der "Gegenwärtigkeit der<br />
Antike" bis zur Erörterung des Stellenwertes und der Verortung von IB-<br />
Theorien und neueren Verfahren der Policy-Analyse.<br />
Währen der Mitgliederversammlung fand auch die Neuwahl der Sprecher<br />
statt, da sowohl der Kollege Grande als auch ich einen Wechsel für sinnvoll<br />
erachteten. Gewählt wurden Frau Kollegin Melanie Walter-Rogg, Universität<br />
Regensburg, und Herr Kollege Paul W. Thurner, LMU München.<br />
Prof. Dr. em. Rainer-Olaf Schultze<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
152
X. Terminplan, Vorankündigungen (ohne Gewähr)<br />
2012<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
18.-20. April 2012 - Bildungszentrum Wildbad Kreuth<br />
AK „Politik und Religion“ und Themengruppe „Transkulturell vergleichende<br />
Politische Theorie“<br />
Kooperationstagung<br />
19.-20. April 2012 – Heidelberg<br />
Arbeitskreis „Demokratieforschung“<br />
Jahrestagung: „Demokratie und Gewalt“<br />
19.-21. April 2012 - Bildungszentrum Wildbad Kreuth<br />
AK „Politik und Religion“ und Themengruppe „Transkulturell vergleichende<br />
politische Theorie“<br />
Kooperationstagung: „Demokratie und Islam“<br />
31. Mai - 1. Juni 2012 - Hamburg<br />
Arbeitskreis „Politik und Geschichte“<br />
Tagung: „Militär und Geschichtspolitik“<br />
1.-2. Juni 2012 – Berlin<br />
Arbeitskreis „Soziologie der internationalen Beziehungen“<br />
Arbeitstagung: “Konstruktivistischer Mehrwert jenseits des konstruktivistii-<br />
schen Mainstreams?“<br />
1.-2. Juni 2012 - Wien<br />
Arbeitskreis „Handlungs- und Entscheidungstheorie“<br />
Jahrestagung: „Verteilungsentscheidungen eilungsentscheidungen und Gerechtigkeit“<br />
28.-29. Juni 2012<br />
Arbeitskreis „Wahlen und politische Einstellungen“<br />
Jahrestagung<br />
28.-30. Juni 2012 - Frankfurt am Main<br />
Sektion „Politische Theorien und Ideengeschichte“<br />
„Ambivalenzen demokratischer Freiheit – zur Aktualität von Rousseaus po-p<br />
litischer Theorie“<br />
29. Juni - 1. Juli 2012 - Evangelische Akademie Villigst<br />
Arbeitskreis „Politik und Religion“<br />
Tagung: „Religiöse „<br />
Gemeinschaften: Global Player in der Internationalen<br />
Politik?“<br />
153
31. August - 1. September 2012 - Münster<br />
Arbeitskreis „Migrationspolitik“<br />
Jahrestagung:<br />
g: „Migrantenorganisationen. Engagement, Transnationalität<br />
und Integration“<br />
24.-28. September 2012 – Universität Tübingen<br />
DVPW-Kongress<br />
„Die Versprechen der Demokratie“<br />
6.-7. Dezember 2012 - Hannover<br />
FoJuS-Jahrestagung<br />
Jahrestagung<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
154
XI. Veröffentlichungen unserer Mitglieder (Selbstanzeigen)<br />
Schmid, Josef, Karin Amos, Josef Schrader, Ansgar Thiel. 2011. Welten<br />
der Bildung? Vergleichende Analyse von Bildungspolitik und Bildungssystemen.<br />
Baden-Baden. Nomos.<br />
Thöndl, Michael. 2010. Oswald Spengler in Italien. Kulturexport politischer<br />
Ideen der „Konservativen Revolution“. Leipzig. Leipziger Universitätsverlag.<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
155
XII. Mitteilungen zur Mitgliedschaft<br />
In den letzten Monaten erhielten wir die traurige Nachricht vom Tode unserer<br />
folgenden Mitglieder:<br />
Prof. Dr. Ingrid Langer<br />
Prof. Dr. Monika Medick-Krakau<br />
Dr. Peter Nißen<br />
Prof. Dr. Volker Rittberger<br />
Prof. Dr. Wolfgang Schumann<br />
Neumitglieder seit Oktober 2011<br />
Bach, Tobias, Dipl.-Verw. Wiss.<br />
Leibniz Universität Hannover, Institut für Politische Wissenschaft, Schneiderberg<br />
50, 30167 Hannover; 0511/76 24 56 5 d, 0511/76 24 19 9 Fax d,<br />
bach@ipw.uni-hannover.de<br />
DVPW-Aktivitäten: Sek. "Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft"<br />
Bandtel, Matthias, M.A.<br />
Bergische Universität Wuppertal, Fachbereich G, Soziologie, Postfach,<br />
42097 Wuppertal; 0202/43 93 42 5 d, 0202/43 92 43 1 Fax d, bandtel@sowi.biz<br />
DVPW-Aktivitäten: AK "Politik und Kommunikation"<br />
Bieber, Tonia, Dipl.-Verw. Wiss.<br />
Universität Bremen, Sfb 597, Linzerstr. 9a, 28359 Bremen; 0421/21 85 66<br />
72 d, 0421/21 85 66 33 Fax d, tonia.bieber@sfb597.uni-bremen.de<br />
Bonn, Lisa, Dipl.-Sozw.<br />
Georg-August-Universität Göttingen, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Platz der<br />
Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen; 0551/39 72 16 d,<br />
lisa.bonn@sowi.uni-goettingen.de<br />
DVPW-Aktivitäten: Sek. "Politische Theorie und Ideengeschichte"; Sek. "Politische<br />
Soziologie"; AK "Soziale Bewegungen"<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
156
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Christmann, Anna, Dr.<br />
Universität Zürich, Zentrum für Demokratie (ZDA), Küttigerstr. 21, CH - 5000<br />
Aarau, SCHWEIZ; 0041/62 83 69 43 6 d, anna.christmann@zda.uzh.ch<br />
DVPW-Aktivitäten: AK "Demokratieforschung"<br />
Demmelhuber, Thomas, Dr.<br />
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Institut für Politische Wissenschaft,<br />
Professur für Politik und Zeitgeschichte des Nahen Ostens, Bismarckstr. 8,<br />
91054 Erlangen; 09131/85 22 07 2 d,<br />
thomas.demmelhuber@polwiss.phil.uni-erlangen.de<br />
DVPW-Aktivitäten: Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"; AK "Demokratieforschung"<br />
Dreischer, Stephan, Dr.<br />
TU Dresden, Sonderforschungsbereich 804, Teilprojekt I, 01062 Dresden;<br />
0351/46 34 24 71 d, 0351/46 33 77 74 Fax d, stephan.dreischer@tudresden.de<br />
DVPW-Aktivitäten: Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"; Sek. "Internationale<br />
Politik"; Forschungsgebiet(e): 7.03) Institutionen; 8.03) Europäische<br />
Integration<br />
Fischer, Ute Luise, Prof. Dr.<br />
Fachhochschule Dortmund, Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften,<br />
Emil-Figge-Str. 44, 44227 Dortmund; 0231/75 54 90 8 d, 0231/75 54911,<br />
ute.fischer@fh-dortmund.de<br />
DVPW-Aktivitäten: Sek. "Politische Soziologie"; Sek. "Politische Wissenschaft<br />
und Politische Bildung"<br />
Förster, Annette, M.A.<br />
Peliserkerstr. 55, 52068 Aachen; 0241/41 25 96 66 p, a.foerster@lse.ac.uk<br />
DVPW-Aktivitäten: AK "Menschenrechte"; Sek. "Internationale Politik"; Sek.<br />
"Politische Theorie und Ideengeschichte"<br />
Glaab, Katharina, M.A.<br />
Universität Münster, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Scharnhorststr. 100,<br />
48151 Münster; 0251/83 25 34 1 d, 0251/83 25 38 3 Fax d,<br />
katharina.glaab@uni-muenster.de<br />
DVPW-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; Sek. "Politische Soziologie"<br />
Grigat, Sonja, M.A.<br />
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />
Lehrstuhl für Internationale Beziehungen, Zschokkestr.32 (Lehrgeb. 40),<br />
39104 Magdeburg; 0391/67 16 42 4<br />
DVPW-Aktivitäten: AK "Gewaltordnungen"<br />
157
Hansel, Mischa, M.A.<br />
Universität zu Köln, Lehrstuhl für Internationale Politik und Außenpolitik,<br />
Gottfried-Keller-Straße 6, 50931 Köln; 0221/47 02 86 2 d,<br />
mischa.hansel@uni-koeln.de<br />
DVPW-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; Forschungsgebiet(e): 8)<br />
Internationale Politik und Außenpolitik; 8.07) Sicherheit und Frieden<br />
Harfensteller, C. Julia, Dr.<br />
harfensteller@unstudies.org; DVPW-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik";<br />
AK "Soziologie der internationalen Beziehungen"; Sek. "Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>";<br />
Sek. "Politische Soziologie"<br />
Hausteiner, Eva Marlene, M.A.<br />
Humboldt-Universität zu Berlin, SFB 644/TP A11, Mohrenstr. 40/41, 10117<br />
Berlin; 030/20 93 74 72 d, eva.hausteiner@sowi.hu-berlin.de<br />
DVPW-Aktivitäten: Sek. "Politische Theorie und Ideengeschichte" (Sektionsvorstand)<br />
Homann, Ulrike, Dr.<br />
Universitätsbibliothek Osnabrück, Alte Münze 16, 49074 Osnabrück;<br />
0541/96 94 35 3 d, 0541/96 94 95 2 Fax d, ulrike.homann@ub.uniosnabrueck.de<br />
DVPW-Aktivitäten: Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"; AK "Vergleichende<br />
Diktatur- und Extremismusforschung"<br />
Jungwirth, Martin, Dr.<br />
In den Bergen 9a, 21244 Buchholz; 04181/21 95 59 1 p,<br />
m.jungwirth@web.de<br />
DVPW-Aktivitäten: Sek. "Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft"; AK<br />
"Umweltpolitik/Global Change"; LG Niedersachsen<br />
Kannankulam, John, Dr.<br />
Philipps-Universität Marburg, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Bereich Politische<br />
Ökonomie und Europäische Integration, Wilhelm-Röpke-Straße 6 G,<br />
35032 Marburg; 06421/28 25 68 5 d, 06421/28 28 99 1 Fax d,<br />
John.Kannankulam@staff.uni-marburg.de<br />
DVPW-Aktivitäten: Sek. "Politische Ökonomie"<br />
Karadag, Roy, Dr.<br />
Universität Bremen, Institut für Interkulturelle und Internationale Studien (In-<br />
IIS), UNICOM, Mary-Somerville-Str. 7, 28359 Bremen; 0421/21 86 74 68 d,<br />
0421/21 86 74 91 Fax d, roy.karadag@iniis.uni-bremen.de<br />
DVPW-Aktivitäten: Sek. "Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik"; Sek.<br />
"Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"; AK "Demokratieforschung"<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
158
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Krampe, Florian, M.A.<br />
Uppsala University, Department of Peace and Conflict Research, P.O. Box<br />
514, S - 751 20 Uppsala, SCHWEDEN; 0046/18 47 17 40 8 d, 0046/18 69<br />
51 02 Fax d, Florian.Krampe@pcr.uu.se<br />
DVPW-Aktivitäten: Sek. "Politische Soziologie"; Sek. "Internationale Politik";<br />
Sek. "Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik"<br />
Krannich, Sascha, M.A.<br />
Albertstraße 3, 98708 Gehren; 0251/60 98 33 6 p, saschakrannich@unimuenster.de<br />
DVPW-Aktivitäten: AK "Migrationspolitik"; Sek. "Internationale Politik"<br />
Kuhn, Theresa, Dr.<br />
University of Oxford, PostdoctoralResearch Fellow, Department of Politics<br />
and International Relations, Nuffield College, New Road, GB - Oxford, OX1<br />
1NF, GROSSBRITANNIEN; www.theresakuhn.eu,<br />
theresa.kuhn@politics.ox.ac.uk<br />
DVPW-Aktivitäten: Sek. "Politische Soziologie"; AK "Integrationsforschung";<br />
AK "Wahlen und politische Einstellungen"<br />
Lorey, Isabell, PD Dr.<br />
Bülowstr. 66, 10783 Berlin; , lorey@niatu.net<br />
DVPW-Aktivitäten: AK "Politik und Geschlecht"; Sek. "Politische Theorie und<br />
Ideengeschichte"; Sek. "Politische Ökonomie"<br />
Mageza-Barthel, Rirhandu, M.A.<br />
Goethe-Universität Frankfurt am Main, Senckenberganlage 31 (Hauspostfach<br />
7), 60054 Frankfurt am Main; 069/ 79 82 53 80 d,<br />
Rirhandu.Mageza@normativeorders.net<br />
DVPW-Aktivitäten: AK "Politik und Geschlecht"<br />
Mannewitz, Tom, B.A.<br />
Bautzner Straße 44, 01099 Dresden; 0151/51 91 12 21 p, TomMannewitz@hotmail.com<br />
DVPW-Aktivitäten: Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"; AK "Vergleichende<br />
Diktatur- und Extremismusforschung"; Sek. "Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>";<br />
AK "Parteienforschung"<br />
Manzel, Sabine, Prof. Dr.<br />
Universität Duisburg-Essen, Campus Essen, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />
Lehrstuhl für Didaktik der Sozialwissenschaften, Universitätsstraße 12,<br />
45117 Essen; 0201/18 34 30 5 d, sabine.manzel@uni-due.de<br />
DVPW-Aktivitäten: Sek. "Politische Wissenschaft und Politische Bildung";<br />
Sek. "Politische Theorie und Ideengeschichte"; AK "Demokratieforschung"<br />
159
Mende, Janne, M.A.<br />
Justus-Liebig-Universität Gießen, International Graduate Center for the Study<br />
of Culture, Alter Steinbacher Weg 38, 35394 Gießen;<br />
janne.mende@gcsc.uni-giessen.de<br />
DVPW-Aktivitäten: Themengr. "Transkulturell vergleichende Politische Theorie"<br />
Mönter, Christian, M.A., Dipl.-Theol.<br />
Georg-August-Universität Göttingen, Seminar für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Platz<br />
der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen<br />
DVPW-Aktivitäten: Sek. "Politische Theorie und Ideengeschichte"; AK "Politik<br />
und Religion"; Themengr. "Transkulturell vergleichende Politische Theorie"<br />
Naumann, Ingo, Dipl.-Pol.<br />
Kleines Berg 1B, 16227 Eberswalde; 03334/52 63 90 d, 0172/78 25 93 3<br />
Mobil p, 03334/52 63 91 Fax d, ingo.naumann@fu-berlin.de<br />
DVPW-Aktivitäten: Sek. "Regierungssystem und Regieren in der Bundesrepublik<br />
Deutschland"; Forschungsgebiet(e): 3.05) Lokale Politik; 3.07) Politik<br />
in den Ländern; 4.08) Politische Parteien<br />
Niederhafner, Stefan, Dr.<br />
Seoul National University, Dep. of Political Science & International Relations,<br />
599 Gwanak-Ro, Gwanak-Gu, 151-742 Seoul, REPUBLIK KOREA; 082/28 80<br />
62 36 d, 082/28 86 14 02 Fax d, niederhafner@snu.ac.kr; p: Sudetenstr.<br />
12, 73553 Alfdorf; 0162/95 64 69 0 Mobil p<br />
DVPW-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>";<br />
AK "Lokale Politikforschung"; AK "Umweltpolitik/Global<br />
Change"<br />
Pohl, Kerstin, Dr.<br />
Leipniz Universität Hannover, Institut für Politische Wissenschaft, Vertretung<br />
der Professur für Politische Bildung, Schneiderberg 50, 30167 Hannover;<br />
0511/76 21 73 17 d, 0511/76 24 19 9 Fax d, k.pohl@ipw.unihannover.de<br />
DVPW-Aktivitäten: Sek. "Politische Wissenschaft und Politische Bildung"<br />
Prinz, Janosch, M.A.<br />
In der Rosenau 24, 53639 Königswinter; 02244/81 33 0 p,<br />
jojaprinz@aol.com<br />
DVPW-Aktivitäten: Sek. "Politische Theorie und Ideengeschichte"; Sek. "Entwicklungstheorie<br />
und Entwicklungspolitik"<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
160
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Rosar, Ulrich, Prof. Dr.<br />
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Sozialwissenschaften, Lehrstuhl<br />
Soziologie II, Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf; 0211/8115301 d,<br />
0211/81 12 26 3 Fax d, ulrich.rosar@uni-duesseldorf.de<br />
DVPW-Aktivitäten: AK "Demokratieforschung"; AK "Parteienforschung"; AK<br />
"Wahlen und politische Einstellungen" (AK-Vorstand); Sek. "Vergleichende<br />
<strong>Politikwissenschaft</strong>"<br />
Sander, Michael, M.A.<br />
Forschungszentrum Jülich GmbH, Institut für Energie- und Klimaforschung,<br />
IEK-STE: Systemforschung und Technologische Entwicklung, , 52425 Jülich;<br />
02461/61 65 41 d, michael.sander31@yahoo.de<br />
DVPW-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Umweltpolitik/Global<br />
Change"<br />
Sauermann, Jan, Dr.<br />
Universität zu Köln, Lehrstuhl für Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>, Postfach<br />
411020, 50870 Köln; 0221/47 01 88 3 d, 0221/47 07 44 7 Fax d,<br />
jan.sauermann@uni-koeln.de<br />
Schaffer, Lena Maria, Dr.<br />
ETH Zürich, Center for Comparative and International Studies (CIS), Institut<br />
for Environmental Decisions (IED), Haldeneggsteig 4, CH-8092 Zürich,<br />
SCHWEIZ; 0041/44 63 20 26 1 d, schaffer@ir.gess.ethz.ch<br />
DVPW-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"<br />
Schlipphak, Bernd, Dr.<br />
Universität Salzburg, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Rudolfskai 42, A - 5020<br />
Salzburg, ÖSTERREICH; 0043/662/ 80 44 66 23 d,<br />
bernd.schlipphak@sbg.ac.at<br />
DVPW-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Soziologie der internationalen<br />
Beziehungen"; AK "Wahlen und politische Einstellungen"<br />
Schneider, Sebastian H., Dipl. Soz-Wiss.<br />
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Institut für Sozialwissenschaften,<br />
Zentrum für Methoden der Sozialwissenschaften (MSW), Ammerländer<br />
Heerstr. 114-118, 26129 Oldenburg; 0441/79 84 79 5 d,<br />
sebastian.schneider@uni-oldenburg.de<br />
DVPW-Aktivitäten: Sek. "Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>"; Sek. "Policy-<br />
Analyse und Verwaltungswissenschaft"; AK "Lokale Politikforschung"<br />
161
Simon, Nils, M.A.<br />
Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), Ludwigkirchplatz 3-4, 10719 Berlin;<br />
030/88 00 74 33 d, nils.simon@swp-berlin.org<br />
DVPW-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Umweltpolitik/Global<br />
Change"<br />
Steiner, Nils, Dipl.-Pol.<br />
Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Bereich<br />
"Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>", 55099 Mainz; 06131/39 23 38 9<br />
d, steiner@politik.uni-mainz.de<br />
DVPW-Aktivitäten: AK "Wahlen und politische Einstellungen"; Sek. "Methoden<br />
der <strong>Politikwissenschaft</strong>"<br />
Tanneberg, Dag, Dipl.-Pol.<br />
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Abteilung Demokratie,<br />
Reichpietschufer 50, 10785 Berlin; 030/25 49 13 17 d, 030/25 49 13 12<br />
Fax d, tanneberg@wzb.eu<br />
DVPW-Aktivitäten: Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"<br />
Thiem, Alrik, BSc MACIS<br />
Center for Security Studies (CSS), IFW C 29.2, Haldeneggsteig 4, CH - 8092<br />
Zürich, SCHWEIZ; 0041/44 63 20 93 7 d, thiem@sipo.gess.ethz.ch<br />
DVPW-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; Sek. "Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>"<br />
Trein, Philipp, M.A.<br />
Université de Lausanne, Batiment Vichy, Route de Chavannes 33, CH - 1015<br />
Lausanne, SCHWEIZ; 0041/076/49 60 62 3 d, josephphilipp.trein@unil.ch<br />
Weber, Sabrina, Dipl.-Verw. Wiss.<br />
Hochschule Furtwangen, Campus Villingen-Schwenningen, Jacob-Kienzle-<br />
Str. 17, 78054 Villingen-Schwenningen; sabrina.weber@hs-furtwangen.de<br />
DVPW-Aktivitäten: AK "Integrationsforschung"; AK "Verbände"<br />
Weiland, Sabine, Dr.<br />
Freie Universität Berlin, Forschungszentrum für Umweltpolitik, Ihnestr. 22,<br />
14195 Berlin; 030/83 85 44 64 d, sabine.weiland@fu-berlin.de<br />
DVPW-Aktivitäten: Sek. "Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft"; Sek.<br />
"Politische Soziologie"; Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
162
- Notizen -<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
163
Angaben für das DVPW-Mitgliederverzeichnis<br />
Sehr geehrtes Mitglied,<br />
sofern Sie für das nächste Mitgliederverzeichnis Änderungen bei den Angaben<br />
zu Ihrer Person wünschen, teilen Sie uns dies bitte auf diesem Blatt<br />
oder auch formlos mit. Bitte tragen Sie Ihren Namen und eventuell gewünschte<br />
Adressenänderungen in die unten stehenden Zeilen ein und geben<br />
Sie gleichzeitig Ihre primären Forschungsgebiete (max. drei) an. Darüber<br />
hinaus benennen Sie bitte die Sektionen und Arbeitskreise, in denen<br />
Sie aktiv mitarbeiten. Damit Ihre Daten für das Mitgliederverzeichnis 2013<br />
aktualisiert werden können, senden Sie Ihre Änderungsmitteilung bitte<br />
spätestens bis zum 15. Januar 2013 an die Adresse unserer Geschäftsstelle.<br />
Falls Sie mit der Veröffentlichung Ihrer Adresse im Mitgliederverzeichnis<br />
nicht einverstanden sind, teilen Sie uns dies bitte mit. Wir werden<br />
dann lediglich Ihren Namen in das neue Verzeichnis aufnehmen.<br />
Name, Vorname, Titel:<br />
Adresse, Tel./Fax, eMail für das MV:<br />
Frühjahr 2012<br />
Nr. <strong>146</strong><br />
Forschungsgebiete (max. drei - Bitte Liste aus dem Mitgliederverzeichnis<br />
verwenden!):<br />
Mitarbeit in folgenden Sektionen und Arbeitskreisen der DVPW:<br />
Bitte senden an: DVPW, c/o. Universität Osnabrück, FB 1, 49069 Osnabrück<br />
164