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Programm und Abstracts - Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen ...

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Abstacts<br />

Nachfolgend finden Sie die <strong>Abstracts</strong> der Vorträge in der Reihenfolge des<br />

Tagungsprogramms.<br />

Neurofeedbackverfahren in der Gleichgewichtstherapie<br />

D. Basta<br />

Klinik <strong>für</strong> <strong>Hals</strong>-, <strong>Nasen</strong>- <strong>und</strong> Ohrenheilk<strong>und</strong>e im Unfallkrankenhaus Berlin<br />

Therapie Vestibulopathien<br />

Physiotherapie bei Bilateraler Vestibulopathie<br />

A. Saul<br />

Zentrum <strong>für</strong> Schwindel <strong>und</strong> Gleichgewichtsstörungen, Klinikum der Universität München<br />

Es werden die aktuellen physiotherapeutischen Behandlungsprinzipien bei Patienten mit<br />

bilateraler Vestibulopathie vorgestellt.<br />

Die Physiotherapie (vestibuläre Rehabilitationstherapie) gilt als das entscheidende Behandlungsprinzip<br />

zur Förderung der Kompensation, Restitution <strong>und</strong> Habituation bei vestibulären<br />

Defiziten (z.B. Leitlinien <strong>für</strong> Diagnostik <strong>und</strong> Therapie in der Neurologie 2008).<br />

Hochwertige kontrollierte Studien zum Nachweis der Wirksamkeit fehlen aber bisher. Unter<br />

vestibulärer Rehabilitationstherapie wird in der Regel die Behandlung nach den Ursprüngen<br />

der vestibulären Therapie (Cawthorne 1944, Cooksey 1946) <strong>und</strong> deren wissenschaftlichen<br />

Weiterentwicklungen (z.B. Hamann 1988, Brandt 1999, Herdman et al. 2000)<br />

verstanden. Zusammengefasst enthält diese vestibuläre Therapie folgende Maßnahmen:<br />

Willkürliche Augenbewegungen <strong>und</strong> Fixationen zur Verbesserung der gestörten Blickstabilisation,<br />

aktive Kopfbewegungen zur Kalibration des vestibulo-okulären Reflexes,<br />

Balance- <strong>und</strong> Zielbewegungen sowie Gehübungen zur Verbesserung der vestibulo-spinalen<br />

Haltungsregulation <strong>und</strong> Zielmotorik. Die Wirksamkeit der vestibulären Therapie<br />

bezüglich der Gang-, Stand- <strong>und</strong> Blickregulation konnte in mehreren Arbeiten <strong>für</strong> Patienten<br />

mit bilateraler Vestibulopathie nachgewiesen werden (Brown et al. 2001; Cohen <strong>und</strong><br />

Kimball 2003; Herdman et al. 2007; Meli et al. 2006; Scherer et al. 2008). Es ist eine offene<br />

Frage, ob Patienten mit Teildefiziten von bestimmten Übungen besonders profitieren<br />

<strong>und</strong> ob Neurofeedbackverfahren regelhaft in die Therapie einbezogen werden sollen.<br />

Seit einigen Jahren sind <strong>für</strong> die vestibuläre Rehabilitation von Patienten mit unkompensierten<br />

Vestibulopathien Neurofeedbackverfahren verfügbar.<br />

Bei einem Neurofeedbacktraining wird dem Patienten während der üblichen Stand- <strong>und</strong><br />

Gangübungen zur Verbesserung der vestibulären Kompensation ein sensorischer Reiz<br />

(„Neurofeedbackreiz“) appliziert. Der Feedbackreiz wird entweder kontinuierlich moduliert<br />

angeboten oder nur als Signal abgegeben, wenn die Körperschwankung einen vorgegebenen<br />

Wert überschreitet.<br />

Aktuelle Neurofeedbacksysteme verwenden einen nicht-vestibulären Stimulus (taktil z.<br />

B. Vibration, galvanisch, auditorisch oder visuell), um dem Patienten Abweichungen aus<br />

der Körpernormallage zu signalisieren <strong>und</strong> dadurch eine Korrekturbewegung einzuleiten.<br />

Der Feedbackstimulus sollte jedoch möglichst kaum die Wahrnehmung von Umweltreizen<br />

stören oder beeinflussen (d.h. eher nicht akustisch oder visuell). Akustische<br />

Feedbackreize können jedoch in bestimmten Trainingssituationen effektiv eingesetzt<br />

werden, sofern die Patienten normal hören <strong>und</strong> lernen adäquat auf den Reiz zu reagieren.<br />

Galvanische Verfahren haben sich als wenig effektiv erwiesen. Ein intuitiver taktiler Stimulus<br />

(Vibration) wird derzeit von einigen Systemen sehr erfolgreich bei verschiedenen<br />

Patientengruppen eingesetzt. Der Erfolg eines Neurofeedbackverfahrens scheint neben<br />

der richtigen Applikation <strong>und</strong> Auswahl des Feedbacksignals maßgeblich von den spezifischen<br />

Trainingsparametern abzuhängen. Besonders viel versprechend ist ein Training<br />

in alltagsrelevanten Gleichgewichtssituationen. Als Idealvorstellung kann dabei ein Trainingsprogramm<br />

angesehen werden, das gezielt auf die individuellen Defizite des jeweiligen<br />

Patienten abgestimmt ist.<br />

Therapie Vestibulopathien<br />

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