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Programm und Abstracts - Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen ...

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Radiologisches Bewertungsschema zur Selektion angeborener Mittelohrfehlbildungen<br />

<strong>für</strong> aktive Mittelohrimplantate<br />

Herausforderungen der chirurgisch-apparativen Hörrehabilitation bei einseitig<br />

hörgestörten Kindern<br />

Hörverbessernde Chirurgie<br />

H. Frenzel 1 , G. Sprinzl 2 , G. Widmann 3 , D. Petersen 4 , B. Wollenberg 1 , C. Mohr 4<br />

1 Department of Otorhinolaryngology and Facial Plastic Operations, University Hospital Schleswig-<br />

Holstein, Lübeck, Germany<br />

2 Department of Otorhinolaryngology, University Hospital Innsbruck, Austria;<br />

3 Department of Radiology, University Hospital Innsbruck, Austria;<br />

4 Department of Neuroradiology, University Hospital Schleswig-Holstein, Lübeck, Germany<br />

Einleitung: Aktive Mittelohrimplantate werden zunehmend <strong>für</strong> die Hörrehabilitation angeborener<br />

Mittelohrfehlbildungen verwendet. Die existierenden Bewertungsschemata<br />

<strong>für</strong> Computertomographien erfüllen die Anforderungen <strong>für</strong> diese Implantationen nicht.<br />

Einige Punkte sind überflüssig, während andere wichtige Aspekte der Bildgebung fehlen.<br />

Das Ziel der Studie war ein neues Bewertungsschema, welches das Ausmaß der Fehlbildung<br />

beschreiben <strong>und</strong> die Schwierigkeit der Implantation bemessen sollte.<br />

Methoden: 103 fehlgebildete Ohren wurden mittels hochauflösender Computertomographie<br />

untersucht. Die qualitativen Punkte Mittelohr- <strong>und</strong> Mastoidbelüftung, ovales<br />

Fenster, Stapes, r<strong>und</strong>es Fenster, Tegmen mastoideum <strong>und</strong> Fazialisdislokation wurden eingeschlossen.<br />

Zusätzlich wurden Operationskorridore definiert, die die Größe des Operationsfeldes<br />

in Richtung ovalem <strong>und</strong> r<strong>und</strong>em Fenster beschreiben: vorderer <strong>und</strong> hinterer<br />

R<strong>und</strong>fensterkorridor, Ovalfensterkorridor sowie Steigbügelkorridor.<br />

Ergebnisse: Die Ohren wurden auf eine 16-Punkte Skala klassifiziert (16-13 einfach, 12-9<br />

mittel, 8-5 schwierig, 4-0 risikoreich). Die Übereinstimmung zwischen dem errechneten<br />

Punktwert <strong>und</strong> den durchgeführten Implantationen war gut. Der Vergleich zwischen der<br />

neuen 16-Punkt Skala <strong>und</strong> dem Jahrdoerfer Score zeigte, dass beide die risikoreichen<br />

Fälle detektieren konnten. Jedoch konnte die neue 16-Punkt Skala die infrage kommenden<br />

Fälle differenzierter in Hinblick auf eine Implantation beschreiben; dieses konnte der<br />

Jahrdoerfer Score nicht.<br />

Schlussfolgerung: Der Active Middle Ear Implant Score for Aural Atresia (aMEI-Score) erlaubt<br />

eine präzise Risikostratifizierung in Bezug auf eine Implantation. Die Vermessung<br />

der Operationskorridore hat eine bessere prognostische Aussagekraft als der Jahrdorfer<br />

Score.<br />

G. Götze, C. Heider, J. Zirkler, I. Seiwerth, T. Rahne, S. Plontke<br />

Universitätsklinik <strong>und</strong> Poliklinik <strong>für</strong> <strong>Hals</strong>-<strong>Nasen</strong>-Ohrenheilk<strong>und</strong>e, Kopf- <strong>und</strong> <strong>Hals</strong>chirurgie, Universitätsklinikum<br />

Halle (Saale)<br />

In den letzten Jahren wurde vermehrt auf die Konsequenzen bei unzureichender oder<br />

ausbleibender Förderung <strong>und</strong> Therapie bei Kindern mit einseitiger kindlicher Hörstörung<br />

hingewiesen (z.B. Arndt 2011,Hildmann 1998). Seit der Einführung des flächendeckenden<br />

Neugeborenenscreenings ist eine sehr frühe Diagnosestellung <strong>und</strong> Einleitung<br />

einer frühzeitigen apparativen Hörgeräteversorgung möglich. Bei Kindern ergeben sich<br />

jedoch chirurgische <strong>und</strong> therapeutische Herausforderungen, die exemplarisch diskutiert<br />

werden:<br />

Fall 1: Bonebridge – Implantation bei einseitiger Gehörgangsatresie <strong>und</strong> Ohrmuscheldysplasie<br />

bei einem 10jährigen Jungen mit pantonaler Schallleitungsschwerhörigkeit. Nach<br />

ausführlicher Beratung wurde auf Wunsch des Patienten, der Eltern <strong>und</strong> bei bestehender<br />

Indikation eine einseitige Bonebridge-Implantation als „off label use“ durchgeführt. Präoperativ<br />

war eine CT-basierte 3D-Rekonstruktion des Schädels zur Planung der Implantatposition<br />

notwendig.<br />

Fall 2: So<strong>und</strong>bridge - Implantation bei beidseitiger kombinierter Schallleitungs- <strong>und</strong><br />

Schallempfindungsschwerhörigkeit eines 11jährigen Mädchens.<br />

Aufgr<strong>und</strong> rezidivierender therapiresistenter Otitis externa-Episoden bds. unter Hörgeräteversorgung<br />

wurde die Indikation zur Implantation eines teilimplantierbaren Hörgerätes<br />

zunächst rechts gestellt. Eine verbesserte Ankopplung des Floating-Mass-Transducers<br />

wurde in diesem Beispiel mittels Titan-Soft Clip ermöglicht.<br />

Fall 3: Cochlea Implantat bei einseitiger Ertaubung durch laterale Schädelbasisfraktur<br />

eines 8jährigen Jungen.Aufgr<strong>und</strong> der beginnenden Fibrosierung im Bereich der vestibulären<br />

Anteile des Innenohres <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> des ausdrücklichen Wunsches der Eltern <strong>und</strong><br />

des Patienten auf Hörrehabilitation erfolgte eine Cochlea-Implantation.<br />

Bei allen Fällen konnte durch eine frühzeitige Versorgung eine zufrieden- stellende<br />

Hörrehabilitation mit Verbesserung des Richtungshörens, des Sprachverstehens in Ruhe<br />

<strong>und</strong> im Störlärm erreicht sowie die Hörbahnreifung <strong>und</strong> Reifung der kortikalen Strukturen<br />

ermöglicht (Hildmann 98) werden. Unabhängig von der Ursache der Hörstörungen<br />

stehen derzeit auch <strong>für</strong> Kinder geeignete operative Möglichkeiten <strong>für</strong> eine optimale<br />

Hörrehabilitation zur Verfügung.<br />

Hörverbessernde Chirurgie<br />

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