Download Pdf [5,61 MB] - MTU Aero Engines
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Technik + Wissenschaft<br />
Ausgewogene<br />
Toleranzen<br />
Daniel Hautmann<br />
Die Triebwerks- und Komponentenentwicklung wird immer komplexer<br />
und die dafür zur Verfügung stehende Zeit immer kürzer. Um innovative<br />
Produkte zu entwickeln, die allen Ansprüchen gerecht werden, arbeitet<br />
die <strong>MTU</strong> <strong>Aero</strong> <strong>Engines</strong> seit Jahren im Rahmen von Kompetenzzentren<br />
mit Professoren, Wissenschaftlern und Nachwuchsingenieuren zusammen.<br />
Ein Paradebeispiel dieser erfolgreichen Kooperation zwischen<br />
Industrie, Forschung und Hochschule ist das Technologieprojekt „Tolerant<br />
Airfoils“, das kurz vor dem Abschluss steht.<br />
Tolerant Airfoils wurde im Jahr 2009 aufgelegt und ist eines der<br />
ehrgeizigsten und zugleich vielversprechendsten Technologie-<br />
Projekte, an denen Deutschlands führender Triebwerkshersteller<br />
derzeit arbeitet. Ziel ist die Kosten- und Funktionsoptimierung<br />
von <strong>MTU</strong>-Hochdruckverdichtern der nächsten Generation. Im Speziellen<br />
wird analysiert, wie Blisks wirtschaftlicher gefertigt werden<br />
können. Blisks (Bladed Integrated Discs) sind Hochtechnologie-Bauteile,<br />
die integral aus einem Stück gefertigt werden und zunehmend<br />
in modernen Triebwerksverdichtern zum Einsatz kommen. Die Projektbetreuung<br />
liegt in Händen von Dr. Gerhard Kahl, der bei der <strong>MTU</strong> alle<br />
Technologie-Projekte für Verdichter koordiniert. Er arbeitet eng mit<br />
dem „Kompetenzzentrum Verdichter“, welches am Institut für Strahlantriebe<br />
(IST) und am Werkzeugmaschinenlabor (WZL) der Rheinisch-<br />
Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen etabliert<br />
ist, zusammen.<br />
„Blisks sind hochpräzise Integralbauteile, die meist aus einer Titanlegierung<br />
bestehen“, erklärt Kahl. Ihnen gehört die Zukunft, denn sie<br />
ermöglichen leichtere und sparsamere Triebwerke. Daher kommen sie<br />
in immer mehr Triebwerkstypen zum Einsatz, unter anderem werden<br />
sie auch im neuen Airbus A320neo fliegen. Die <strong>MTU</strong> ist Spezialist für<br />
die Auslegung und Fertigung dieser Bauteile und fährt die Produktion<br />
hoch: Werden derzeit noch rund 500 Blisks pro Jahr gefertigt, werden<br />
es schon bald mehrere Tausend sein. Um den Bedarf zu decken, entsteht<br />
in München eine neue Fertigungshalle, in der die Bliskfertigung<br />
konzentriert werden soll.<br />
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