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5.2.2: 4-tert-Butyl-2-acetylcyclohexanon

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5. Reaktionen polarer elektronenreicher C=C-Bindungen mit Elektrophilen www.ioc-praktikum.de<br />

und polarer elektronenarmer C=C-Bindungen mit Nucleophilen<br />

<strong>5.2.2</strong> Acylierung von 4-<strong>tert</strong>-<strong>Butyl</strong>-1-pyrrolidino-cyclohexen mit Essigsäureanhydrid<br />

zum Enol des 4-<strong>tert</strong>-<strong>Butyl</strong>-2-<strong>acetylcyclohexanon</strong>s (2)<br />

N<br />

C(CH 3<br />

) 3<br />

C 14<br />

H 25<br />

N<br />

(207.4)<br />

+<br />

H 3<br />

C<br />

H 3<br />

C<br />

C 4<br />

H 6<br />

O 3<br />

(102.1)<br />

O<br />

O<br />

O<br />

Cyclohexan<br />

2. H 2<br />

O, ΔT<br />

O<br />

H<br />

O<br />

C(CH 3<br />

) 3<br />

CH 3<br />

2<br />

C 12<br />

H 20<br />

O 2<br />

(196.3)<br />

+<br />

N<br />

H 2<br />

CH 3<br />

CO 2<br />

Arbeitsmethoden: Arbeiten unter Feuchtigkeitsausschluss, Destillation<br />

Chemikalien<br />

4-<strong>tert</strong>-<strong>Butyl</strong>-1-pyrrolidinocyclohexen<br />

Essigsäureanhydrid<br />

Cyclohexan<br />

Wird in Versuch 4.1.2.1 hergestellt.<br />

Sdp. 140 °C, d = 1.08 g/ml. Verursacht Verätzungen. Sofort mit viel Wasser<br />

abspülen.<br />

Schmp. 6.5 °C, Sdp. 80 °C. d = 0.78 g/ml, Dampfdruck bei 20 °C: 104 hPa.<br />

Durchführung<br />

Vor Beginn Betriebsanweisung erstellen.<br />

In einem 100-ml-Rundkolben werden 50 mmol (10.4 g) 4-<strong>tert</strong>-<br />

<strong>Butyl</strong>-1-pyrrolidino-cyclohexen in 50 ml trockenem Cyclohexan<br />

gelöst und mit 50 mmol (5.11 g, 4.73 ml) frisch destilliertem Essigsäureanhydrid<br />

versetzt. Die Reaktionsmischung wird verschlossen<br />

und ca. 24 h gerührt. Anschließend werden 5 ml Wasser zugegeben,<br />

ein Rückflusskühler wird aufgesetzt und 30 min unter Rückfluss<br />

erhitzt. 1<br />

Isolierung und Reinigung<br />

Zur Isolierung des acylierten Cyclohexanons 2 wird die abgekühlte<br />

Reaktionsmischung in einen Scheidetrichter überführt und die<br />

organische von der wässrigen Phase getrennt. Zur Entfernung des<br />

Pyrrolidins wird die organische Phase noch dreimal mit je 10 ml 2 M<br />

Salzsäure und einmal mit 10 ml Wasser ausgeschüttelt (→ E 1 ), 2<br />

anschließend wird sie in ein Becherglas überführt, unter Rühren mit<br />

50 ml 2 M Natronlauge versetzt und etwa 1 h auf 10 °C gekühlt. Der<br />

Niederschlag 2 wird über einen Büchnertrichter abgesaugt und<br />

dreimal mit je 20 ml <strong>tert</strong>-<strong>Butyl</strong>methylether nachgewaschen (→ E 2 ).<br />

Der zurückbleibende, salzartige Feststoff wird in einem Becherglas<br />

mit 75 ml 2 M Salzsäure versetzt und solange gerührt, bis er sich<br />

weitgehend gelöst hat. 3 Es wird in einen Scheidetrichter überführt<br />

(Nachspülen mit 25 ml <strong>tert</strong>-<strong>Butyl</strong>methylether), die Phasen werden<br />

Versuch <strong>5.2.2</strong>, Rev.1.0 1


5. Reaktionen polarer elektronenreicher C=C-Bindungen mit Elektrophilen www.ioc-praktikum.de<br />

und polarer elektronenarmer C=C-Bindungen mit Nucleophilen<br />

getrennt und die salzsaure, wässrige Phase noch zweimal mit je 20<br />

ml <strong>tert</strong>-<strong>Butyl</strong>methylether extrahiert (→ E 1 ). Die vereinigten<br />

organischen Phasen werden über Magnesiumsulfat getrocknet. Nach<br />

dem Abfiltrieren des Trockenmittels (→ E 3 ) wird das Lösungsmittel<br />

am Rotationsverdampfer abdestilliert (→ R 1 ) und der Rückstand bei<br />

vermindertem Druck in einer kleinen Destillationsapparatur mit<br />

Spinne und tarierten Vorlagekölbchen fraktionierend destilliert. Man<br />

führe ein Destillationsprotokoll und bestimme Ausbeute und<br />

Brechungsindices der einzelnen Fraktionen (→ E 4 ). Fraktionen mit<br />

gleichem Brechungsindex werden vereinigt. Ausbeute an 2: 65–<br />

75%, Sdp. 99–100 °C/1.4 hPa.<br />

1 Warum wird Wasser zugegeben? Welche Reaktion läuft ab?<br />

2 Es liegt das schwerlösliche Reaktionsprodukt von 2 mit Natronlauge vor.<br />

Worum könnte es sich handeln?<br />

3 Welche Umsetzung liegt hier vor? Ein in Ether unlösliches Produkt geht in ein<br />

etherlösliches Produkt über.<br />

4 Formulieren Sie diese Umsetzung.<br />

Hinweise zur Entsorgung (E), Recycling (R) der Lösungsmittel<br />

E 1 : Wässrige Phasen mit organischen Verunreinigungen, Neutralisation mit verd. Natronlauge → Entsorgung<br />

(H 2 O mit RHal/Halogenid).<br />

E 2 : Wässriges Filtrat mit Lösungsmittel, Neutralisation mit verd. Salzsäure → Entsorgung (H 2 O mit<br />

RHal/Halogenid).<br />

E 3 : Kontaminiertes Magnesiumsulfat → Entsorgung (Anorg. Feststoffe).<br />

E 4 : Destillationsrückstand und verunreinigte Fraktionen in wenig Aceton aufnehmen → Entsorgung (RH).<br />

R 1 : Abdestilliertes Lösungsmittel → Recycling (<strong>tert</strong>-<strong>Butyl</strong>methylether).<br />

Auswertung des Versuchs<br />

1 H-NMR-Spektrum von 2 (300 MHz, CDCl 3 ): δ = 0.86 (9 H), 1.09–1.29 (2 H), 1.73–1.84 (1 H), 1.89–2.02 (1<br />

H), 2.07 (3 H), 2.19–2.40 (3 H), 15.81 (1 H).<br />

3.0<br />

2.0<br />

1.0<br />

LM<br />

16.0<br />

14.0 12.0 10.0 8.0 6.0<br />

4.0 2.0 [ppm] 0.0<br />

Versuch <strong>5.2.2</strong>, Rev.1.0 2


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und polarer elektronenarmer C=C-Bindungen mit Nucleophilen<br />

13 C-NMR Spektrum von 2 (75.5 MHz, CDCl 3 ): δ = 22.84 (CH 2 ), 25.02 (CH 3 ), 25.63 (CH 2 ), 27.30 (CH 3 ), 32.03<br />

(CH 2 ), 32.34 (C), 44.54 (CH), 106.81 (C), 181.83 (C), 199.23 (C).<br />

LM<br />

220<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100 80 60 40 20 [ppm] 0<br />

IR-Spektrum von 2 (Film):<br />

100<br />

T [%]<br />

50<br />

2870<br />

2960<br />

1620<br />

0<br />

~<br />

4000 3000 2000 1500 1000 ν [cm -1 ]<br />

* Formulieren Sie den zu 2 führenden Reaktionsmechanismus unter Beachtung Fragestellungen 1–3.<br />

Weitere denkbare Reaktionsprodukte:<br />

N<br />

O<br />

C(CH 3<br />

) 3<br />

CH 3<br />

O<br />

N<br />

CH 3<br />

O<br />

N<br />

C(CH 3<br />

) 3<br />

O<br />

CH 3<br />

CH 3<br />

O<br />

O<br />

C(CH 3<br />

) 3<br />

CH 3<br />

O<br />

O<br />

C(CH 3<br />

) 3<br />

O<br />

CH 3<br />

CH 3<br />

H 3<br />

C<br />

O<br />

O<br />

O<br />

C(CH 3<br />

) 3<br />

CH 3<br />

A B C D E F<br />

* Mit welchen spektroskopischen Daten lassen sich A–F ausschließen?<br />

* Diskutieren Sie die denkbaren Reaktionsmechanismen. In welchem Zusammenhang stehen A/C, A/D/2 und<br />

E/F?<br />

Literatur, allgemeine Anwendbarkeit der Methode<br />

Siehe Einführung Kap. 5.2. Die Acylierung von Enaminen mit Carbonsäureanhydrid ist eine allgemeine<br />

Methode. [1] Für die Acylierung können auch eingesetzt werden: Ethylchloroformiat (Cl–CO 2 Et), Chlorcyan<br />

(Cl–CN) u.a.<br />

[1] G. Stork, A. Brizzolara, H. Landesman, J. Szmuszkovicz, R. Terrell, J. Am. Chem. Soc. 1963, 85, 207–222.<br />

Versuch <strong>5.2.2</strong>, Rev.1.0 3

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