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Probiotika - wissenschaftliche Grundlagen und möglicher Nutzen

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CAMPUS INNENSTADT<br />

KINDERKLINIK UND KINDERPOLIKLINIK<br />

IM DR. V. HAUNERSCHEN KINDERSPITAL<br />

PROBIOTIKA: WISSENSCHAFTLICHE<br />

GRUNDLAGEN UND KLINISCHER NUTZEN<br />

Prof. Dr. med. Johannes Hübner<br />

Abteilung für Pädiatrische Infektiologie<br />

v. Hauner´sche Kinderklinik, Ludwigs-Maximilian Universität<br />

München


Huebner J, Franz C, Kopp M. 2008. Dtsch. Med. Wochenschr. 133:367–369.


<strong>Probiotika</strong><br />

• <strong>wissenschaftliche</strong> Begründung durch Ilya Ilyich<br />

Mechnikov (Nobelpreis Medizin 1908 mit Paul<br />

Ehrlich)<br />

• „lebensfähige Mikroorganismen, die einen<br />

ges<strong>und</strong>heitsfördernden Einfluss auf den Wirt<br />

haben“<br />

• Präbiotika: unverdauliche Kohlenhydrate<br />

(Ballaststoffe) als selektive Nahrungsgr<strong>und</strong>lage<br />

für einzelne Darmbakterien-Spezies zur gezielten<br />

Modifikation der Darmflora


Charakteristika bakterieller<br />

Ökosysteme<br />

• große Anzahl unterschiedlicher Spezies<br />

• hohe Keimzahlen<br />

• charakteristische Zusammensetzung<br />

der Flora<br />

• Interdependenz der unterschiedlichen<br />

Bakterien<br />

• qualitative <strong>und</strong> quantitative Stabilität der<br />

Florabestandteile


Gastrointestinale Bakterienflora<br />

• ~ 10 12 lebende Bakterien pro<br />

Gramm Stuhl (Dickdarm)<br />

• eine Schicht Epithelzellen trennt<br />

Darmlumen von Lymph- bzw.<br />

Blutbahn<br />

• die Anzahl von Bakterien im<br />

menschlichen Darm beträgt 10 14<br />

• Magendarm-Flora besteht aus<br />

400-500 verschiedenen Spezies<br />

• immense metabolische<br />

Fähigkeit der Darmflora


Jeffrey Gordon, Washington<br />

University, St. Louis<br />

Metagenomics<br />

Kulturunabhängige Analyse der Zusammensetzung <strong>und</strong><br />

dynamischer Wechselwirkung von Bakterienkollektiven<br />

auf verschiedenen Ebenen:<br />

•DNA - Microbiome<br />

•RNA – (Meta)-Transcriptome<br />

•metabolische Netzwerke – Metabolome


Kulturunabhängige Studien zur<br />

Magen-Darm-Trakt Ökologie<br />

• Vielzahl unkultivierter/unkultivierbarer Bakterien<br />

• hohe Wirtsspezifität<br />

• Einfluss des Wirts-Genotyps<br />

• hochgradige Stabilität in ges<strong>und</strong>en Individuen<br />

• Beeinflussung durch Magen-Darm-Erkrankungen<br />

<strong>und</strong> durch Antibiotikagabe<br />

• Abhängig von Ernährung<br />

• keine dauerhafte Veränderung durch Pro- <strong>und</strong><br />

Präbiotika<br />

• Veränderung mit Lebensalter


Erforschung des gastrointestinalen<br />

Ökosystems<br />

• kein komplexes bakterielles Ökosystem ist<br />

bisher komplett analysiert worden<br />

• ca. 95-99% der Kolonflora ist obligat<br />

anaerob<br />

• viele Spezies sind nicht kultivierbar<br />

• Unterschiede luminaler vs. wandständiger<br />

Flora<br />

• Bedeutung antimikrobieller Peptide,<br />

sezerniert durch z.B. Paneth-Zellen


„Diversity of the Human<br />

Intestinal Microbial Flora“<br />

• 3 ges<strong>und</strong>en Versuchspersonen<br />

• Stuhlproben <strong>und</strong> Schleimhautgewebe von<br />

6 Etagen (Zoekum, Kolon aszendens, K.<br />

transversum, K. descendens, Sigmoid <strong>und</strong><br />

Rektum)<br />

• DNA Isolierung, PCR Amplifikation <strong>und</strong><br />

Analyse von 16S rDNA<br />

Science 308:1635-38;2005


„Diversity of the Human Intestinal<br />

Microbial Flora“<br />

• 395 Bakterien-Phyla<br />

• 1 Archeae Phylus<br />

• 62% neue Bakterien-Sequenzen<br />

• 80% bisher nicht kultiviert<br />

• hauptsächlich gram-positive Bakterien (61%<br />

Clostridien) <strong>und</strong> Bacteroides spp., nur ca. 0,1%<br />

Proteobacteria<br />

• 3 neue Abstammungslinien (zwischen<br />

Cyanobakterien <strong>und</strong> Chloroplasten)<br />

Science 308:1635-38;2005


Unser “Microbiom” enthält 100<br />

mal mehr Gene, als unser Genom<br />

Menschen sind Superorganismen,<br />

deren Metabolismus eine<br />

Verschmelzung mikrobieller <strong>und</strong><br />

humaner Leistungen darstellt<br />

Gill et al., Science 312:1355-1359;2006


Aufgaben der physiologischen<br />

Darmflora<br />

• Vitamin Produktion (z.B. Vitamin K)<br />

• Abbau von Nahrungsmittelbestandteilen<br />

• Kolonisationsresistenz<br />

• Regulation der intestinalen<br />

Epithelentwicklung <strong>und</strong> Angiogenese<br />

• Regulierung der Fettspeicherung<br />

• Entwicklung der angeborenen <strong>und</strong> adaptiven<br />

Immunabwehr


Entwicklung der angeborenen<br />

Immunabwehr<br />

• keimfrei gezüchtete Mäuse entwickeln kein<br />

voll funktionsfähiges Immunsystem:<br />

– systemische T-Zell-Defizienz<br />

– T H 1/T H 2 Imbalanzen<br />

– gestörte lymphoide Organogenese<br />

• zur “Reifung” des Immunsystems sind<br />

spezielle immunmodulatorische Moleküle der<br />

symbiotischen Darmbakterien notwendig<br />

Mazmanian et al., Cell 122:107-118;2005


„Hygiene Hypothese“<br />

• verminderte Exposition gegenüber infektiösen<br />

Mikroorganismen im frühen Lebensalter führt zu<br />

vermehrten Allergien (Strachan BMJ 1989)<br />

• Zunahme der Atopie-Inzidenz in Industrienationen,<br />

nicht aber in Entwicklungsländern<br />

• Atopiker <strong>und</strong> Nicht-Atopiker haben<br />

unterschiedliche Zusammensetzung der Darmflora<br />

• Atopiker <strong>und</strong> keimfreie Mäuse haben ein T H 2-<br />

Zytokin-Profil


The Human Microbiome Project<br />

• 247 ges<strong>und</strong>e Versuchspersonen, männlich <strong>und</strong><br />

weiblich<br />

• mikrobiologische Materialien an 15 (männl.) bzw.<br />

18 (weibl.) Körperstellen<br />

– Haut, Nase, M<strong>und</strong>höhle, Rachen, Vagina <strong>und</strong> Faeces<br />

• Pilotstudien:<br />

– Haut (Psoriasis), Magen-Darmtrakt (Crohn/CU) <strong>und</strong><br />

Urogenitaltrakt (bakt. Vaginose)


Nature 486:215–221;2012


The Human Microbiome Project<br />

• Jedes Habitat ist durch eine relative kleine Anzahl von hochred<strong>und</strong>anten<br />

"Signatur-Taxa" gekennzeichnet<br />

• Das Vorkommen dieser Taxa <strong>und</strong> der entsprechenden Gene<br />

variiert stark zwischen einzelnen Individuen<br />

• Metabolische Stoffwechselwege sind metagenomisch<br />

repräsentiert <strong>und</strong> hochgradig stabil innerhalb der Habitate<br />

Human Microbiome Project Consortium. 2012. Nature 486:207–214.


Relevanz der Mikrobiom-Studien<br />

• Übersicht der normalen humanen Bakterien-Flora<br />

• Bedeutung für klinische Fragestellungen<br />

– Entstehung entzündlicher Darmerkrankungen<br />

– Entstehung von allergischen Erkrankungen<br />

– Entstehung von Autoimmunerkrankungen<br />

– Entstehung von Adipositas<br />

• Behandlungsoptionen (<strong>Probiotika</strong>, Faecaltransplant)<br />

• selektive oder okkulte "Imm<strong>und</strong>efekte" ?<br />

• Anfälligkeit für Tumorerkrankungen ?<br />

• Verhalten oder psychiatrische Erkankungen ?


Störungen der Magen-Darm Flora<br />

sind assoziiert mit Krankheiten<br />

Cho & Blaser, Nat Rev Genetics 2012


Als <strong>Probiotika</strong> verwendet werden (u.a.):<br />

• Milchsäurebakterien:<br />

– Laktokokken<br />

– Laktobacillen<br />

– Bifidobakterien<br />

– Enterokokken<br />

• Hefen (Saccharomyces boulardii, S. cervisiae)<br />

• Escherichia coli Nissle 1917<br />

• Bacillus cereus<br />

• Streptococcus thermophilus<br />

• Clostridium butyricum MIYAIRI


Wirkmechanismen von <strong>Probiotika</strong><br />

Effekt<br />

Aufrechterhaltung der<br />

Schleimhaut-Barriere<br />

Regulation der adäquaten<br />

bakteriellen Kolonisation<br />

Aktivierung intenstinaler<br />

Immun-Mechanismen<br />

Modulation der<br />

intestinalen Inflammation<br />

Mechanismus<br />

• Verminderung der mukosalen Permeabilität<br />

• Zunahme der Mukus-Produktion<br />

• Stärkung der Tight-Junctions<br />

• Reduktion der bakteriellen Translokation<br />

• Modulation der Mikroflora<br />

• Produktion von Antimikrobiellen Peptiden<br />

• Senkung des intraluminalen pH<br />

• kompetetive Verdrängung pathologischer Bakterien<br />

• zunehmende IgA Produktion<br />

• Produktion von kurzkettigen Fettsäuren<br />

• Zunahme der Blut-Leukozyten-Phagozytose<br />

• zunehmende Zytokin-Produktion von T-Zellen <strong>und</strong><br />

Makrophagen<br />

• zunehmende Produktion von anti-inflammatorischen<br />

Zytokinen<br />

• Abnahme der Produktion pro-inflammatorischer<br />

Zytokine<br />

• Förderung eines Th1 Zytokine-Profils


Wirkmechanismen von <strong>Probiotika</strong><br />

Bron PA, van Baarlen P, Kleerebezem M. 2012. Nature Reviews Microbiology 10:66–78.


Sicherheit von <strong>Probiotika</strong><br />

• jedes Jahr werden mehr als 20 Milliarden<br />

<strong>Probiotika</strong>dosen verabreicht<br />

• Nebenwirkungen sind sehr selten !<br />

• Es kommt zu keiner dauerhaften Besiedelung<br />

• Langjähriger, weitverbreiteter Gebrauch von L.<br />

rhamnosus GG in Finnland:


Sicherheit von <strong>Probiotika</strong><br />

• 3 Fälle von Saccharomyces cerevisiae<br />

Fungämien innerhalb von 2 Wochen<br />

• einziger gemeinsamer Risikofaktor: Gabe von<br />

Ultralevura (enthält S. boulardii) über<br />

Nasensonde<br />

• Review der Literatur identifizierte weitere 57<br />

Fälle von. S. cerevisiae Fungämien<br />

• 60% waren ICU-Patienten, 45% erhielten<br />

<strong>Probiotika</strong>, 30% starben<br />

Munoz, CID 2005


Sicherheit von <strong>Probiotika</strong><br />

• PROPATRIA: große holländische Studie<br />

(doppelblind, plazebokontrolliert) zur<br />

Wirksamkeit von <strong>Probiotika</strong> bei akuter<br />

Pankreatitis<br />

• 24 Todefälle (16%) im Therapie-Arm vs. 9<br />

(10%) in Kontrollgruppe<br />

• Food Supplement ‘Ecologic 641’ (Winclove),<br />

(L. acidophilus, L. casei, L. salivarius,<br />

Lactococcus lactis, Bifidobacterium bifidum and<br />

B. lactis), 10 10 KBE gegeben über Nasensonde<br />

• Studie wurde abgebrochen<br />

Science, 1. Februar 2008


Sicherheit von <strong>Probiotika</strong><br />

• kommerzielle <strong>Probiotika</strong>-Präparate entsprechen<br />

häufig nicht den Inhaltsangaben auf dem Etikett<br />

• Getestet: 213 Kulturen von 26 Herstellern (57%<br />

Lactobacilli, 22% Bifidobacteria)<br />

• 28% falsche Angaben bzgl. Spezies (27 Fälle)<br />

oder Genus (19 Fälle)<br />

• insgesamt 34 Produkte von 10 Herstellern<br />

Huys. Res Microbiol 2006


Sicherheit von <strong>Probiotika</strong><br />

• 65-jähriger Patient mit aortobiiliakaler<br />

Endoprothese<br />

• in der Folge Perigraft-<br />

Infektionen <strong>und</strong><br />

Spondylodiscitis<br />

• 18 Monate nach Operation<br />

rezidivierende Septikämien<br />

mit Darmbakterien, Candida<br />

<strong>und</strong>......<br />

Lactobacillus casei<br />

immunitas defensis<br />

Schwacha H, et al.. 2006. Endoscopy 38 Suppl 2:E51.


Indikationen für <strong>Probiotika</strong> (u.a.)<br />

• Therapie <strong>und</strong> Prävention von Magen-Darm-<br />

Infektionen<br />

• chronisch-entzündliche Darmerkrankungen<br />

• Atemwegsinfektionen<br />

• rheumatoide Arthritis<br />

• Allergie, Atopie, Asthma<br />

• Halitosis<br />

• Depressionen<br />

• Frühgeburtlichkeit<br />

• Malignome<br />

• ...


Relevante Cochrane Analysen<br />

1. Alfaleh K, Anabrees J, Bassler D, Al-Kharfi T. 2011. Probiotics for prevention of<br />

necrotizing enterocolitis in preterm infants. Cochrane database of systematic reviews<br />

(Online) CD005496.<br />

2. Johnston BC, Goldenberg JZ, Vandvik PO, Sun X, Guyatt GH. 2011. Probiotics for the<br />

prevention of pediatric antibiotic-associated diarrhea. Cochrane database of systematic<br />

reviews (Online) CD004827.<br />

3. Allen SJ, Martinez EG, Gregorio GV, Dans LF. 2010. Probiotics for treating acute<br />

infectious diarrhoea. Cochrane database of systematic reviews (Online) CD003048.<br />

4. Bernaola Aponte G, Bada Mancilla CA, Carreazo Pariasca NY, Rojas Galarza RA.<br />

2010. Probiotics for treating persistent diarrhoea in children. Cochrane database of<br />

systematic reviews (Online) CD007401.<br />

5. Boyle RJ, Bath-Hextall FJ, Leonardi-Bee J, Murrell DF, Tang ML. 2008. Probiotics for<br />

treating eczema. Cochrane database of systematic reviews (Online) CD006135.<br />

6. Osborn DA, Sinn JK. 2007. Probiotics in infants for prevention of allergic disease and<br />

food hypersensitivity. Cochrane database of systematic reviews (Online) CD006475.<br />

7. Rolfe VE, Fortun PJ, Hawkey CJ, Bath-Hextall F. 2006. Probiotics for maintenance of<br />

remission in Crohn's disease. Cochrane database of systematic reviews (Online) CD004826.


Klare Empfehlungen für <strong>Probiotika</strong><br />

bei pädiatrischen Patienten<br />

• NEC<br />

Cochrane Analyse 2011: "probiotics prevent severe<br />

NEC and all cause mortality in preterm infants" –<br />

offene Fragen !<br />

• akute infektiöse Diarrhoe<br />

Cochrane Analyse 2010: positiver Effekt mit<br />

Verkürzung der Symptomatik von durchschnittlich<br />

24h<br />

• Antibiotika-assoziierte Diarrhoe<br />

positiver Effekt in Cochrane Analyse 2011: hohe<br />

Dosis (>5x10 7 KBE) <strong>und</strong> Verwendung von S. boullarii<br />

<strong>und</strong> L. rhamnosus


<strong>Probiotika</strong> bei Allergien <strong>und</strong><br />

atopisches Exanthem<br />

widersprüchliche Ergebnisse:<br />

•Cochrane Analysen von 2007<br />

<strong>und</strong> 2008 zeigen keine<br />

eindeutigen Effekte<br />

•2 neue Metaanalysen:<br />

deutliche Hetergenität<br />

(Pelucchi C, et al. 2012.<br />

Epidemiology 23:402–414.)<br />

Effekt von Lactobacillen<br />

während der<br />

Schwangerschaft (Doege K, et<br />

al. 2011. British Journal of Nutrition<br />

107:1–6)


Experten-Empfehlungen<br />

Erkrankung Evidenz <strong>Probiotika</strong><br />

Prävention akuter Diarrhoe<br />

(Kindern, Erwachsenen)<br />

B LGG, L. casei, L. acidophilus, S.<br />

boulardii<br />

Therapie von akuter Diarrhoe A Bifidobacterien<br />

antibiotika-assoz. Diarrhoe A S. boulardii, LGG<br />

Helicobacter pylori C L. johnsonii<br />

C. ulcerosa, M. Crohn C E. coli Nissle, Bifidobacterien,<br />

Lactobacillus, S. boulardii<br />

Reizdarmsyndrom C L. plantarum, B. infantis<br />

Verbesserung der<br />

Immunantwort<br />

Prävention von kardiovask.<br />

Erkrankungen<br />

B L. acidophilus, L. plantarum, LGG, L.<br />

johnsonii<br />

C<br />

Lactobazillen in Milch <strong>und</strong> Jogurt<br />

J Clin Gastroenterol 2006;40:275-78


Faecal-Transplantation<br />

• "extremste" Form einer <strong>Probiotika</strong>-Behandlung<br />

• exzellente Erfolge in kleinen Serien bei Patienten mit<br />

rezidivierender <strong>und</strong>/oder therapierefraktärer C. diff Colitis<br />

(z.B. Gough et al. Clinical Infect Dis 2011 sowie Nood E et al. N Engl<br />

J Med 2013)<br />

• Einzelfallberichte über Heilung bei C. ulcerose <strong>und</strong> M.<br />

Crohn<br />

• Amsterdamer Schema: 120 g Stuhl eines ges<strong>und</strong>en<br />

Spenders in 300 ml 0,9% NaCl mit einem Haushaltsmixer<br />

für 2-4 Minuten homogenisieren. Suspension mit einem<br />

Kaffeefilterpapier abfiltrieren <strong>und</strong> über eine nasogastrale<br />

Sonde verabreichen.<br />

• Spender z.B. ges<strong>und</strong>e Verwandte, vorher<br />

Stuhluntersuchung sowie Serologie z.A. Hepatitis <strong>und</strong> HIV


Zusammenfassung<br />

• Wirksamkeit von <strong>Probiotika</strong> für einige<br />

Indikationen erwiesen<br />

• Wirksamkeit ist präparat- <strong>und</strong><br />

stammabhängig<br />

• <strong>wissenschaftliche</strong> <strong>Gr<strong>und</strong>lagen</strong> bisher nur<br />

ansatzweise verstanden<br />

• zunehmende Anzahl von gut<br />

durchgeführten, kontrollierten Studien<br />

<strong>und</strong> Metaanalysen


offene Fragen<br />

• genauer Wirkmechanismus für bestimmte Spezies <strong>und</strong><br />

bestimmte Indikationen<br />

• Rolle von Viren <strong>und</strong> Helminthen hinsichtlich der<br />

Entwicklung der normalen Immunantwort<br />

• optimale Präparate für spezifische Indikationen<br />

• Nebenwirkungen/Gefährdung für bestimmte Spezies <strong>und</strong><br />

bestimmte Patientenkollektive<br />

• unterschiedliche Applikationsformen <strong>und</strong> Präparationen<br />

nur unzureichend untersucht<br />

• fehlende große klinische Studien <strong>und</strong> Metaanalysen für die<br />

meisten empfohlenen Indikationen

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