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Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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war, kräftige Unterstützung zur See. *) Wahrscheinlich plante er<br />

eine Landung bei Collum oder Dokkum in Friesland, wo Wilde<br />

Hylcke, Homme Hettinga's Lieutenant, bereits Soldaten anwarb. Die<br />

Emder gewährten ihm reichlich Kredit, und Unico Manninga selbst<br />

nahm eine Anleihe von 5940 Karolusgulden für ihn auf. Mit Graf<br />

Johann stand er in Verbindung, während Edzard, der später behauptete,<br />

ihn seit langen Jahren nicht gesehen zu haben, jede<br />

Gemeinschaft mit ihm vermied, denn er scheute sich, Alba's Hass<br />

zu erregen. Zudem befürchteten die Emder von der Feindschaft<br />

Burgunds, die man durch die Ausrüstung einer Flotte in ihrem<br />

Hafen heraufbeschwor, eine Störung ihres Handels. Deshalb gab<br />

man Ludwig zu verstehen, er möge von seinem Vorhaben abstehen<br />

und das Land verlassen, da man als neutrale Macht keine Zusammenrottungen<br />

dulden dürfe, wie Edzard auch am 23. April ein Mandat<br />

in diesem Sinne an seine Amtleute und alle Unterthanen ergehen<br />

liess. 2 ) So entsagte Ludwig kurz entschlossen seinem Plan, um zu<br />

Lande in das feindliche Gebiet einzufallen. Wilde Hylcke gab er<br />

freilich durch diesen Entschluss preis; schon am 23. fiel denn auch<br />

der Lieutenant den Spaniern als erstes Opfer dieses Feldzuges in die<br />

Hände. Am 17. April traf Junker Dietrich Sonoy, einer der eifrigsten<br />

Vorkämpfer der niederländischen Sache, bei Ludwig in Emden ein.<br />

Ihm hatte Oranien Vollmacht gegeben, alle in Deutschland weilenden<br />

Edelleute des „Verbonds" von 1566 auf den 18. an einem geeigneten<br />

Orte zu versammeln und zur Teilnahme am Kampfe aufzufordern.<br />

Jetzt stattete er an Ludwig Bericht ab, dass sich die vornehmsten<br />

und meisten der Konföderierten an verschiedenen Plätzen befänden<br />

und erst eilends beschickt werden müssten, um sie beisammen zu<br />

bringen. Ludwig versprach sich von diesem Schritt wenig Erfolg<br />

und sah in ihm nur eine Verzögerung seines ersten Unternehmens.<br />

Anstatt dessen entsandte er Sonoy an die Gemeinde zu Wesel, um<br />

in aller Eile, auf ihren Kredit, möglichst viele Gewehre und Geschütze<br />

aufzubringen. 3 )<br />

*) Pieter Bor: Oorspronk, begin ende vervolgh der Nederlantsche Oorloghen<br />

(Leyden u. Amsterdam 1621) I bl. 166, auch für das Folgende. Vgl. auch<br />

Wiarda: <strong>Ostfriesische</strong> Geschichte Bd. III. (Aurich 1793) S. 93; v. Wicht: Annales<br />

Frisiae (ungedruckt) ad annum 1568.<br />

2 ) Höhlbaum: Ostfriesland und die Niederlande 1568—1571. Mitteilungen<br />

aus dem Stadtarchiv von Köln Heft XVII S. 56.<br />

8 ) P. Bor: 1. c.

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