Der Lehrende als Lernberater

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Schule- hervor. Hierzu werden die unbewussten Anteile der Persönlichkeit des Ratsuchenden mit einbezogen. Beide Ansätze zeichnen sich durch hohe Erklärkraft bezogen auf Lern Prozesse aus und eröffnen die Perspektive, eigene Wahrnehmungen von Wirklichkeit durch Bewusstmachung zu verändern. Der zugrunde gelegte Ansatz ist allerdings weniger relevant als vielmehr das Ziel des Verstehens. 7 Teilnehmende an der Fortbildung äußerten, dass ihnen dieses Modul mehr Sicherheit gegeben hat, selbst wenn sie bislang in ähnlicher Form arbeiteten. 8 .. Eine teilnehmerorientierte Didaktik stößt dort an Grenzen ihrer Möglichkeiten und ihres Auftrags, wo durch die Artikulation persönlicher, lebensgeschichtlicher, mentaler und motivationaler Bedingungen sowie aktueller Lernschwierigkeiten ein Grad der Individualisierung erreicht ist, der das Prinzip eines kollektiven und sozial angelegten Lernprozesses durchbricht ... Allerdings besteht damit die Gefahr, dass gerade die Teilnehmer, die am meisten vor einer Artikulation und Partizipation in Lerngruppen zurückscheuen oder aktuelle Lernschwierigkeiten haben, aus Enttäuschung, Misserfolgserlebnissen und Frustrationen aus dem Lernprozess ausscheren" I Krüger 1992, S. 259). 9 Hier spielt noch ein zweiter sehr bedeutsamer Aspekt hinein: Wie oben dargestellt ist wesentlicher Bestandteil der Beratungskonzeption das Vertrauen in den Teilnehmer, dass er zu einer Lösung findet. Hierzu ist ein Experimentieren lvon Lernenden und Lehrenden) und das Lernen an Fehlern bzw. durch Irrwege erforderlich. Die Finanzierungsbedingungen lassen dies jedoch in der Regel nicht zu. Hinzu kommt der hohe Erfolgsdruck, unter dem die Lehrenden und die Institutionen stehen. Vor diesem Hintergrund ist die Entwicklung dieserneuen Haltung kaum zu verwirklichen. 10 Beispielsweise durch Herausstellung der stärkeren Nachhaltigkeil der Lernprozesse, der Entwicklung zusätzlicher Kompetenzen beim Lernenden und der verbesserten individuellen Förderung, die etwa zu einer höheren Vermittlungsquote in Arbeit führt. Literatur Antons, Klaus/Götz, Klaus 12000): Beratung statt Bildung? ln: Forum Supervision, Heft 15, S. 73-78 Dietrich, Stephan 11999): Selbstgesteuertes Lernen -eine neue Lernkultur für die institutionelle Erwachsenenbildung? ln: Dietrich, Stephan/Fuchs-Brüninghoff, Elisabeth u. a.: Selbstgesteuertes Lernen- Auf dem Weg zu einerneuen Lernkultur. Frankfurt/M.: DIE, S. 14-23 Drosdowski, Günther u. a.l1963): Duden, Band 7: Etymologie. Mannheim Faulstich,Peter 11999): Einige Grundfragen zur Diskussion um selbstgesteuertes Lernen. ln: Dietrich, Stephan/Fuchs-Brüninghoff, Elisabeth u. a.: Selbstgesteuertes Lernen- Auf dem Weg zu einerneuen Lernkultur. Frankfurt/M.: DIE, S. 24-39 Friedrich, Helmut F./Mandl, Heinz 19197): Analyse und Förderung selbstgesteuerten Lernens. ln: Weinert, Franz u. a.IHrsg.): Psychologie der Erwachsenenbildung. Göttingen u. a., S. 237- 293 Fuchs-Brüninghoff, Elisabeth 11990): Das Beratungsgespräch als methodisches Instrument zur Ermittlung von Lernerfolg.ln: Unterrichtswissenschaft, Heft 2, S. 101-112 Fuchs-Brüninghoff, Elisabeth/Pfirrmann, Monika 11991): Beratung. Frankfurt/M.: DIE Forneck, Hermann J.l1999): Selbstorganisiertes Lernen und Modernisierungsimperative in der Erwachsenen- und Weiterbildung. www.erziehunq.uni-giessen.de/eb/antrittsvorlseung/ text.htm- 1. November 1999 Geißler, Karlheinz A.l2000): Vom Beten zur Beratung ohne Ende.ln: Supervision, Heft 2, Seite 36-40 Gerl, Herbart 11983): Evaluation in Lernsituationen- Ein Beitrag zu reflexivem Lernen. ln: Gerl, Herbert/Pehl, Klaus: Evaluation in der Erwachsenenbildung. Bad Heilbrunn, S. 15-92 134
Hof, Christiane (20001: Beraten, moderieren oder unterweisen? Zur Frage nach dem idealen Weiterbildner.ln: GdWZ, Heft 3, S. 153-155 Kemper, Marita/Kiein, Rosemarie (19981: Lernberatung. Gestaltung von Lernprozessen in der beruflichen Weiterbildung. Baltmannsweiler Krüger, Wolfgang (19921: Beratung als Aufgabe der Erwachsenenbildung.ln: Schmitz, Enno/ Tietgens, Hans (Hrsgl: Enzyklopädie Erziehungswissenschaft, Band 11: Erwachsenenbildung. Stuttg a rt, S. 254-271 Müller, Josef (19921: Der Weg zur Moderation und Lernbegleitung. Zürich: SVEB, S. 89 Schäffter, Ortfried (19981: Das Selbst als Joker- Neuere Literatur zum Thema Selbstorganisiertes Lernen in derWeiterbildung.ln: Zeitschriftfür Erziehungswissenschaft, Heft 1, S. 134- 140 Schäffter, Ortfried (19991: Lernen in der Transformationsgesellschaft-VierModelle struktureller Transformation. ln: Pädagogisches Landesinstitut Brandenburg (Hrsg.l: Info-Dienst, Heft 1, S.3-10 Schiefele, Ulrich/Pekrun, Reinhard (19971: Psychologische Modelle des fremdgesteuerten und selbstgesteuerten Lernens. ln: Weinert, Franz E. u. a. (Hrsg.l: Enzyklopädie der Psychologie, Band 2: Psychologie des Lernens und der Instruktion. Göttingen u. a., S. 250-278 Schloos, Ulrich (20001: Der Kreislauf des Erfolgs. Materialien zur Selbstmanagement für Lernende. Frankfurt/M.: DIE Strunk, Gerhard (19991: Wie Erwachsene lernen-Von Ergebnissen und Folgenneuerer Lernforschung für die Praxis der Erwachsenenbildung.ln: de Cuvry, Andrea u. a. (Hrsg.l: Erlebnis Erwachsenenbildung. Zur Aktualität handlungsorientierter Pädagogik. Neuwied u. a., S. 54- 70 135
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