Bodenkundliche Grundlagen - BFW
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Inhalt<br />
<strong>Bodenkundliche</strong> <strong>Grundlagen</strong><br />
Dr. Ernst Leitgeb<br />
Institut für Waldökologie und Boden<br />
1) Bodenbildung<br />
2) Einteilung der Böden (Bodentypen)<br />
a. Geologie<br />
b. Bodensystematik<br />
3) <strong>Bodenkundliche</strong> Schlüsselparameter<br />
und deren Bedeutung<br />
a. C/N, pH Wert, Basensättigung<br />
b. Korngrößenverteilung<br />
Seminar Produktionsfaktor Waldböden<br />
Ossiach 6. Juni 2013<br />
Bodenentwicklung<br />
odenbildung<br />
Festgestein<br />
Bodenhorizont<br />
e<br />
Zei<br />
t
Aufbau eines Bodenprofils<br />
Auflagehumus<br />
Mineralbodenhorizont 1<br />
• Mull: 2 Schichten<br />
(Streu,Grobmoder),<br />
geringmächtig, enges<br />
C/N<br />
Landhumusformen<br />
Nährstoffumsat<br />
z<br />
rasch<br />
pH-Wert<br />
neutral,<br />
schwach sauer<br />
Mineralbodenhorizont 2<br />
• Moder: 3 Schichten<br />
(Streu, Grob und<br />
Feinmoder), weiteres<br />
C/N<br />
mittel<br />
sauer<br />
Mineralbodenhorizont 3<br />
• Rohhumus: 3 Schichten<br />
(Streu, Grob- und<br />
Feinmoder), mächtige<br />
Auflage, weites C/N<br />
langsam<br />
stark sauer<br />
Mull<br />
Rohhumus<br />
Einige Bodenbildungsprozesse<br />
• Chemisch dominiert:<br />
• Humusanreicherung, Entkalkung<br />
• Verbraunung<br />
• Podsolierung<br />
• Physikalisch dominiert (Wasser):<br />
• Pseudovergleyung (Niederschlagswasser)<br />
• Vergleyung (Grundwasser)<br />
Humus durch Bodenleben<br />
eingearbeitet, Boden 11.1<br />
Humus durch Niederschläge<br />
eingewaschen, Boden 11.9
Chemisch dominierte<br />
Bodenbildungsprozesse<br />
• Humusanreicherung durch<br />
Pflanzen: Humus in den obersten<br />
Mineralboden, Entkalkung<br />
pH- Wert<br />
7,5 – 6,2<br />
Humusanreicherung<br />
Boden 5.8<br />
Verbraunung<br />
Boden 6.3<br />
Podsolierung<br />
Boden 7.4<br />
• Verbraunung: Bildung sek.<br />
Tonminerale, Tongehalt steigt,<br />
Boden carbonatfrei<br />
6,2 – 5,0<br />
• Podsolierung: chemische<br />
Zerstörung der Tonminerale,<br />
Ausbleichung des Oberbodens,<br />
„Ascheboden“<br />
< 4,0<br />
Physikalisch dominierte<br />
Bodenbildungsprozesse<br />
Pseudovergleyung<br />
Boden 11.1<br />
Vergleyung<br />
Boden 13.1<br />
• Pseudovergleyung: Stau des Niederschlagswassers<br />
durch wasserstauenden, bindige,<br />
„schwere“ (tonreiche) Horizonte („Staukörper“).<br />
⇒Schwer zu durchwurzeln (Windwurfgefahr!)<br />
⇒Wechselfeucht, je nach Niederschlag<br />
• Vergleyung: Böden unter Einfluss von<br />
Grundwasser
Geologie von Österreich<br />
Einteilung der Böden<br />
Einteilung der Böden nach<br />
Substrat (Geologie)<br />
• Kalkböden<br />
• Silikatböden<br />
Mittlere pH Werte (BioSoil, Mutsch, 2013)<br />
Kalkböden<br />
Auflagehumus 5.3 3.9<br />
Mineralboden: 0- 5 cm 6.4 3.8<br />
Mineralboden: 5-10 cm 6.7 3.9<br />
Mineralboden: 10-20 cm 6.9 4.1<br />
Silikatböden<br />
Einteilung der Böden nach der<br />
Bodensystematik (Bodentypen)<br />
• Landböden:<br />
Ranker, Rendzina<br />
Tschernosem<br />
Braunerde<br />
Semipodsol, Podsol<br />
• Wasserbeeinflusste Böden:<br />
Pseudogley<br />
Auböden<br />
Gleye<br />
Anmoor, Moore
Bodentyp: Rendzina<br />
Boden 5.8<br />
Bodentyp:<br />
Braunerde<br />
Boden 6.3<br />
Bodentyp: Podsol<br />
Boden 7.4<br />
Bodentyp: Pseudogley<br />
Boden 11.1<br />
Bodentyp: Gley<br />
Boden 13.1<br />
C/N, pH-Wert, Basensättigung<br />
<strong>Bodenkundliche</strong> Schlüsselwerte<br />
und deren Bedeutung<br />
• C/N Verhältnis: für humusreiche Horizonte<br />
• pH-Wert: Säuregehalt im Boden (H+<br />
Konzentration), bedeutsam für<br />
Bodenbildungsprozesse, Pufferung,<br />
Versauerung<br />
• Basensättigung (BS): % Anteil basischer<br />
Kationen (Ca, Mg, K) an allen basisch und<br />
sauer wirkenden (H+, Al, Fe) Kationen,<br />
bedeutsam für Bodenfruchtbarkeit<br />
• BS in Waldböden: 100% auf Kalkböden (Ca) bis<br />
unter 10 %
Korngrößenverteilung = Bodenart<br />
> 2 mm Grobboden (=Bodenskelett)<br />
< 2 mm Feinboden<br />
Grobboden:<br />
eckig rund Größe [mm]<br />
Blöcke Geröll >300<br />
Grobsteine Grobschotter 100 - 300<br />
Feinboden:<br />
Steine Schotter 20 - 100<br />
Grus Kies 2 - 20<br />
Sand 0,06 - 2<br />
Schluff 0,002 – 0,06<br />
Ton Ionentauscher !!<br />
• Wasserhaushalt<br />
Sand: schlechte Wasserspeicherung<br />
Ton: hohe Wasserspeicherung aber schlechte<br />
Wasserverfügbarkeit !! Schwammbeispiel<br />
⇒Optimal für Wasserverfügbarkeit: Bodenart Lehm<br />
⇒Zusätzlich bedeutsam: Bodenskelett, Gründigkeit<br />
• Durchwurzelung<br />
Vielen Dank für<br />
Ihre<br />
Aufmerksamkeit