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“AG für Steinindustrie” mit Sitz in Mannheim. 1900 Umfirmierung<br />

in “Deutsche Steinindustrie AG” und Sitzverlegung nach<br />

Berlin, 1910 Sitzverlegung nach Reichenbach (Odw.). Gewinnung<br />

und Bearbeitung von Granit, Syenit, Diabas und Marmor,<br />

speziell Herstellung aller Arten von Grabmalen aus Hartgestein,<br />

außer<strong>de</strong>m Großimporteur für Granit-Rohblöcke aus Südafrika,<br />

Skandinavien, Indien und Brasilien.<br />

Los 286 Schätzwert 30-75 €<br />

Deutsche Telephonwerke<br />

und Kabelindustrie AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM März 1942<br />

(Auflage 1800, R 4) EF<br />

Gründung 1897 als “AG für Elektrizitätsanlagen”. 1922 Umfirmierung<br />

wie oben anläßlich <strong>de</strong>r Übernahme <strong>de</strong>r Deutsche Telephonwerke<br />

GmbH und <strong>de</strong>r Deutsche Kabelindustrie GmbH.<br />

1990 verschmolzen auf die Bergmann-Elektricitäts-Werke AG,<br />

Tochter <strong>de</strong>r Gebr. Röchling KG, Mannheim zur: DeTeWe - Deutsche<br />

Telephonwerke AG & Co. KG, Berlin.<br />

Los 287 Schätzwert 25-50 €<br />

Deutsche Togogesellschaft<br />

Berlin, Anteilschein 10.000 Mark<br />

31.3.1923 (R 3) EF<br />

Gründung am 29.12.1902. Eine <strong>de</strong>r größten <strong>de</strong>utschen Kolonialgesellschaften<br />

mit 25 Faktoreien in Togo und Kamerun sowie<br />

Beteiligungen an vier weiteren Pflanzungsgesellschaften,<br />

die infolge <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges verloren gingen. Aufkauf von<br />

Lan<strong>de</strong>sprodukten, insbeson<strong>de</strong>re Baumwolle, Palmkerne, Palmöl,<br />

Kakao, Erdnüssen und Kopra. Hauptsitz in Lomo. 1923 Verbindung<br />

mit <strong>de</strong>r Moliwe-Pflanzungs-Gesellschaft, mit <strong>de</strong>r sie<br />

1942 die Togo-Ost GmbH zur Betreibung von Han<strong>de</strong>lsgeschäften<br />

in <strong>de</strong>r Ukraine grün<strong>de</strong>te. 1921-28 wur<strong>de</strong> vorübergehend<br />

eine Han<strong>de</strong>lsnie<strong>de</strong>rlassung in Kolumbien betrieben. Mit <strong>de</strong>m<br />

Kriegsbeginn 1939 wur<strong>de</strong>n die Faktoreien in Togo beschlagnahmt<br />

und unter Zwangsverwaltung gestellt. 1975 wegen Vermögenslosigkeit<br />

gelöscht.<br />

Los 288 Schätzwert 30-60 €<br />

Deutsche Ton- & Steinzeug-Werke AG<br />

Krauschwitz O.-L., Aktie 100 RM Aug.<br />

1938 (Auflage 1650, R 5) EF<br />

Gründung 1874 als Deutsche Tonröhren- und Chamottefabrik,<br />

ab 1904 wie oben. Herstellung von Steinzeugrohren, säurefestem<br />

Steinzeug für die chemische Industrie, Hochspannungs-Isolatoren<br />

und Schamottewaren. Werke in Münsterberg<br />

(Schles.), Krauschwitz (Lausitz), Muskau, Kassel-Bettenhausen<br />

und Bad Freienwal<strong>de</strong> (O<strong>de</strong>r). Ab 1922 Interessengemeinschaft<br />

mit <strong>de</strong>r Deutsche Steinzeugwarenfabrik in Mannheim-Friedrichsfeld<br />

(die dann auch die Aktienmehrheit hielt). Aufgekauft<br />

wur<strong>de</strong>n 1923/24 die Technochemie-AG in Berlin-Heinersdorf<br />

und 1928 die Keramische Industrie-Bedarfs-AG in Meißen.<br />

1933 fusionsweise Übernahme <strong>de</strong>r Ton- und Steinzeugwerke<br />

W. Richter & Cie. AG in Bitterfeld. 1934/37 Sitzverlegung von<br />

Berlin nach Krauschwitz bei Muskau O.-L., im gleichen Jahr<br />

gemeinsam mit <strong>de</strong>r Mehrheitsaktionärin vollständige Übernahme<br />

<strong>de</strong>r “Annawerk” Schamotte- und Tonwarenfabrik AG in<br />

Oeslau bei Coburg. Die Werke Krauschwitz und Freienwal<strong>de</strong><br />

wur<strong>de</strong>n nach vorausgegangener Demontage 1945 lan<strong>de</strong>seigene<br />

Betriebe, es verblieb <strong>de</strong>r Ges. nur das Werk in Kassel-Bettenhausen.<br />

1948 Sitzverlegung nach Schwarzenfeld (Opf.), wo<br />

in <strong>de</strong>n Räumen <strong>de</strong>r Buchtal AG eine kleine Produktion eingerichtet<br />

wur<strong>de</strong>. 1955 verschmolzen mit <strong>de</strong>r Mehrheitsaktionärin<br />

“Deutsche Steinzeugwarenfabrik für Kanalisation und chemische<br />

Industrie” in Mannheim-Friedrichsfeld (die heutige FRIA-<br />

TEC).<br />

Los 289 Schätzwert 100-300 €<br />

Deutsche Treuhand-Gesellschaft<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark 1.6.1900.<br />

Grün<strong>de</strong>r-Emission (Auflage 1000, R 4)<br />

UNC-EF<br />

Für <strong>de</strong>n Aufsichtsrat original signiert. Anfang 2005<br />

wur<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m Reichsbank-Schatz ein Posten mit<br />

rd. 500 Stück versteigert, <strong>de</strong>r aber von <strong>de</strong>r KPMG<br />

Deutsche Treuhand-Gesellschaft für das eigene<br />

Archiv zurückerworben wur<strong>de</strong>. Dem Sammlermarkt<br />

zur Verfügung stehen <strong>de</strong>shalb nur die 5<br />

Stücke, die einzeln auf Sammlerlots verteilt waren.<br />

Gründung 1890 als „Deutsch-Amerikanische Treuhand-Gesellschaft“<br />

unter maßgeblicher Mitwirkung <strong>de</strong>r Deutschen Bank.<br />

Ursprünglicher Geschäftszweck: Übernahme <strong>de</strong>s Amtes als<br />

Pfandhalter und Treuhän<strong>de</strong>r, Ausstellung von Hinterlegungsbescheinigungen<br />

für Wertpapiere, Vertretung in- und ausländischer<br />

Gesellschaften bei Aktienregistrierungen und -umschreibungen,<br />

Vertretung <strong>de</strong>r Besitzer in- und ausländischer Wertpapiere,<br />

wobei zeitweise auch eine starke Stellung als Fiskal-Agentur<br />

für südamerikanische Goldminen-Ges. bestand. Aus <strong>de</strong>r<br />

Mitwirkung an <strong>de</strong>r Reorganisation zusammengebrochener Unternehmen<br />

entwickelte sich ab 1902 die eigene Buch- und Bilanzprüfung,<br />

die schließlich 1931 mit <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>r aktienrechtlichen<br />

Pflichtprüfung in Deutschland das Haupttätigkeitsgebiet<br />

wur<strong>de</strong>. 1930 dazu Übernahme <strong>de</strong>r “Revision” Treuhand<br />

AG. 1979/86 Fusion mit KPMG und Umfirmierung in<br />

KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft AG. Die Gruppe gehört<br />

mit über 150.000 Beschäftigten (davon 8.600 in Deutschland)<br />

in über 150 Län<strong>de</strong>rn zu <strong>de</strong>n „big four“ unter <strong>de</strong>n internationalen<br />

Prüfungsgesellschaften.<br />

Los 290 Schätzwert 150-300 €<br />

Deutsche Treuhand-Gesellschaft<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark 17.12.1901<br />

(Auflage 500, R 4), original signiert von<br />

<strong>de</strong>m be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Berliner Bankier Adolph<br />

vom Rath als Aufsichtsratsvorsitzen<strong>de</strong>r.<br />

Adolph vom Rath (1832-1907) war ein<br />

enger Partner <strong>de</strong>s großen Privatbankiers<br />

Wilhelm Ludwig Deichmann UNC-EF<br />

Zuvor völlig unbekannt gewesener Jahrgang. Anfang<br />

2005 wur<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m Reichsbank-Schatz ein<br />

Posten mit rd. 300 Stück versteigert, <strong>de</strong>r aber von<br />

<strong>de</strong>r KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft für<br />

das eigene Archiv zurückerworben wur<strong>de</strong>. Dem<br />

Sammlermarkt zur Verfügung stehen <strong>de</strong>shalb nur<br />

die 5 Stücke, die einzeln auf Sammlerlots verteilt<br />

waren.<br />

Geschichte und Gestaltung wie voriges Los.<br />

Los 291 Schätzwert 75-100 €<br />

Deutsche Unionbank AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM April 1928<br />

(Blankette, R 8) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1888, bis 1924 Credit- und Sparbank AG. Hervorgegangen<br />

aus <strong>de</strong>m Vorschuß- und Sparverein E.G. Langewiesen.<br />

1922 wur<strong>de</strong> die Privatbankfirma Veit, Selberg & Cie. aufgenommen.<br />

Die Mehrheit <strong>de</strong>s Aktienkapitals befand sich 1942<br />

in schwedischen Hän<strong>de</strong>n.<br />

Los 292 Schätzwert 25-50 €<br />

Deutsche Waggon-Leihanstalt AG<br />

Berlin, Aktie Ser. I 1.000 Mark 2.3.1901<br />

(Auflage 1000, R 4) EF-VF<br />

Großformatig. Dekorative Umrandung.<br />

Nr. 290 Nr. 295<br />

Gründung 1897 als “Deutsche Waggon-Leihanstalt GmbH” (AG<br />

seit 1899), Umfirmierung in “Eva” im Jahr 1917 anläßlich <strong>de</strong>r<br />

Verschmelzung mit <strong>de</strong>r Wagenbau-AG Wismar. Neben <strong>de</strong>m riesigen<br />

Fuhrpark an Kesselwagen und (gemeinsam mit <strong>de</strong>r Kühltransit<br />

AG) Wärmeschutzwagen besaß die “Eva” eine Waggonfabrik<br />

in Wismar und ein Waggonreparaturwerk in Berzdorf bei<br />

Köln-Brühl. Ferner Beteiligungen von 99,9 bzw. 100% an <strong>de</strong>r<br />

Waggon-Fabrik AG Uerdingen und <strong>de</strong>r Waggonfabrik Quedlinburg<br />

GmbH. Der jahrzehntelang börsennotierte Waggon-Vermieter<br />

wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n 90er Jahren von australischen Investoren<br />

übernommen. Die EVA-Kesselwagen sieht noch heute je<strong>de</strong>r<br />

Bahnreisen<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>n Nachbargleisen.0<br />

Los 293 Schätzwert 30-75 €<br />

Deutsche Werft AG<br />

Hamburg, Aktie 1.000 RM 27.9.1927<br />

(Auflage 2000, R 3) EF<br />

Gründung 1918, im gleichen Jahr Eröffnung <strong>de</strong>r Werft auf einem<br />

vom Hamburger Staat gemieteten Gelän<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>r Elbinsel<br />

Finkenwer<strong>de</strong>r. 1920 Übernahme <strong>de</strong>r (1916 eröffneten)<br />

“Hamburger Werft” auf <strong>de</strong>m Tollerorter Gelän<strong>de</strong> im inneren Hafen.<br />

Als die Stadt das Tollerorter Terrain 1927 zurückverlangte,<br />

wur<strong>de</strong> ersatzweise die alte “Reiherstieg Schiffswerfte & Maschinenfabrik<br />

Wetzel & Freytag K.a.G” erworben und noch<br />

1927 fusioniert. 1948/49 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Betrieb Reiherstieg restlos<br />

<strong>de</strong>montiert, vier beschädigte und gesunkene Docks wur<strong>de</strong>n<br />

verschrottet, das fünfte und größte nach Piräus in Griechenland<br />

verbracht. In Finkenwer<strong>de</strong>r dagegen konnte schon 1947 in<br />

kleinem Rahmen <strong>de</strong>r Schiffsneubau wie<strong>de</strong>r aufgenommen<br />

wer<strong>de</strong>n. 1966/68 - Großaktionäre waren zuletzt die Gutehoffnungshütte<br />

und die AEG - Zusammenschluß mit <strong>de</strong>r Kieler Howaldtswerke<br />

AG und <strong>de</strong>r Howaldtswerke Hamburg AG zur Howaldtswerke-Deutsche<br />

Werft AG Hamburg und Kiel (HDW).<br />

Los 294 Schätzwert 75-150 €<br />

Deutsche Wohnstätten-Bank AG<br />

Berlin, Sammel-Aktie Reihe B 10 x 1.000<br />

Goldmark Sept. 1924 (R 5) EF<br />

Ausgestellt auf die Gagfah, Berlin.<br />

Gründung 1923 in Berlin als Deutsche Wohnstätten-Bank AG.<br />

1926 umbenannt in Deutsche Bau- und Bo<strong>de</strong>nbank AG. Betrieb<br />

von Bankgeschäften je<strong>de</strong>r Art unter beson<strong>de</strong>rer För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

Bauwirtschaft und <strong>de</strong>s Wohnungsbaues. 1949 Sitzverlegung<br />

nach Frankfurt a.M. 1979 übernahm die Deutsche Pfandbriefanstalt<br />

(seit 1998/99 DePfa Deutsche Pfandbriefbank AG) eine<br />

Mehrheitsbeteiligung. Im Zuge von Umstrukturierungen <strong>de</strong>r<br />

DePfa wur<strong>de</strong>n die gesamten Immobilienaktivitäten auf die Deutsche<br />

Bau- und Bo<strong>de</strong>nbank AG übertragen, die dauraufhin in<br />

“DePfa Bank AG” (heute “Aareal Bank AG”) umfirmiert wur<strong>de</strong>.<br />

Los 295 Schätzwert 225-300 €<br />

Deutsche Wollentfettung AG<br />

Oberheinsdorf b. Reichenbach i.V., Aktie<br />

1.000 Mark 14.11.1922 (Auflage 3000, R 9)<br />

VF<br />

Großes Querformat mit sehr hübscher Umrahmung.<br />

Zuvor unbekannt gewesen, nur 6 Stücke<br />

wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />

Mit <strong>de</strong>m Bau <strong>de</strong>r Sächsisch-Bayerischen Eisenbahn Leipzig-<br />

Hof 1840-51 kam die industrielle Revolution in das Vogtland.<br />

Vor allem Textilbetriebe fan<strong>de</strong>n preiswerte Grundstücke und<br />

reichlich gutes Wasser in <strong>de</strong>n Tälern <strong>de</strong>s Vogtlan<strong>de</strong>s. Eines <strong>de</strong>r<br />

Zentren wur<strong>de</strong> Reichenbach, und die Industrie <strong>de</strong>hnte sich von<br />

dort nach Osten in <strong>de</strong>n Heinsdorfergrund aus. Als erster Betrieb<br />

entstand hier 1871 die Bernhard Dietel AG, weitere folgten. En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s 19. Jh. wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Heinsdorfergrund mit <strong>de</strong>r Staatsbahn<br />

in Reichenbach durch eine 1.000-mm-Schmalspurbahn verbun<strong>de</strong>n<br />

(eine von nur zwei meterspurigen Bahnen in Sachsen),<br />

auf <strong>de</strong>r normalspurige Güterwagen auf Rollböcken zu <strong>de</strong>n Fabriken<br />

gebracht wur<strong>de</strong>n. Dies gab 1898 <strong>de</strong>n Ausschlag zur Ansiedlung<br />

<strong>de</strong>r Deutsche Wollentfettung AG in Oberheinsdorf. Firmenzweck:<br />

Spinnbarmachung sowie Verspinnung und Färbung<br />

von tierischen Haaren und Pflanzenfasern. In <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />

ging das Unternehmen 1929 in Konkurs. 1930<br />

wur<strong>de</strong>n die Fabrikgebäu<strong>de</strong> abgebrochen. Erhalten blieb das<br />

Verwaltungsgebäu<strong>de</strong> am Fabrikberg, das heute als Wohnhaus<br />

genutzt wird. Gleich daneben liegt <strong>de</strong>r Teich, aus <strong>de</strong>m die Wollentfettung<br />

ehe<strong>de</strong>m ihr Wasser bezog.<br />

Los 296 Schätzwert 30-75 €<br />

Deutsche Zentraldruckerei AG<br />

Berlin, Na.-VZ-Aktie Lit. B 100 RM<br />

10.4.1933 (Auflage 550, R 5) EF<br />

Gründung 1894 als “Deutsche Tageszeitung, Druckerei und<br />

Verlag AG”, 1933 Umfirmierung wie oben. Hergestellt wur<strong>de</strong>n<br />

etwa 70 Zeitungen und Zeitschriften. Buchdruck (5 Rotationen,<br />

40 Pressen), Kunstanstalt, Kartographische Anstalt, Buchbin<strong>de</strong>rei.<br />

1950 Berliner Wertpapierbereinigung, 1982 erloschen.<br />

Los 297 Schätzwert 75-125 €<br />

Deutscher Heimbau Gemeinnützige AG<br />

Essen, Aktie 1.000 RM 1.10.1938<br />

(Auflage nur 100 Stück, R 6) EF<br />

Firmenän<strong>de</strong>rung mit Schreibmaschine in “Neue<br />

Heimat” Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft<br />

<strong>de</strong>r Deutschen Arbeitsfront im<br />

Gau Essen, AG.<br />

Gründung 1929 als Deutscher Heimbau, ab 1939 Neue Heimat<br />

Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft <strong>de</strong>r<br />

28


Deutschen Arbeitsfront im Gau Essen AG. 1986 verkaufte <strong>de</strong>r<br />

DGB das gewerkschaftseigene Wohnungsbauunternehmen<br />

zum symbolischen Preis von einer Mark an <strong>de</strong>n Berliner Bäkkerei-Unternehmer<br />

Horst Schiesser. Der Sanierungsplan<br />

Schiessers wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n Banken nicht akzeptiert, daher kaufte<br />

<strong>de</strong>r DGB die Neue Heimat am 12.11.1986 für eine Mark<br />

wie<strong>de</strong>r von Schiesser zurück.<br />

Los 298 Schätzwert 75-150 €<br />

Deutscher Lyceum-Club e.V.<br />

Berlin, 4,5 % Na.-<strong>Teil</strong>schuldv. 25 Mark<br />

30.6.1915 (R 7) EF-VF<br />

Gesamtdarlehn über 70.000 Mark aus Anlaß <strong>de</strong>s<br />

Kaufes <strong>de</strong>s Hauses Lützowplatz 8. Fleckig.<br />

Niemand geringeres als Aristoteles lehrte in einem Gymnasium<br />

bei Lykeion, einem <strong>de</strong>m Apoll Lykeios geheiligten Ort bei Athen.<br />

Schon die Römer übernahmen <strong>de</strong>n Begriff Lyceum, und um<br />

1900 wur<strong>de</strong>n so, vor allem in Württemberg, höhere Bildungsanstalten<br />

bezeichnet. Vor allem aber wur<strong>de</strong>n Anstalten “Lyceum”<br />

genannt, an <strong>de</strong>nen das katholisch-theologische Studium nebst<br />

vorbereiten<strong>de</strong>m philosophischem Studium betrieben wur<strong>de</strong>.<br />

Los 301 Schätzwert 300-375 €<br />

Deutscher Ring Transportund<br />

Fahrzeug-Versicherungs-AG<br />

Hamburg, Sammel-Namensaktie 100 x<br />

1.000 RM 1.10.1935 (Auflage nur 9<br />

Stück, R 9), ausgestellt auf die<br />

Treuhandges. für wirtschaftliche<br />

Unternehmungen mbH, Berlin UNC-<br />

Nur 8 Stück dieser bis dato ganz unbekannten<br />

Sammelaktien lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1923 als “Hamburg-Leipziger Lloyd, Versicherungs-<br />

AG”, 1929 umbenannt wie oben. Die Ges. stand in Interessengemeinschaft<br />

mit <strong>de</strong>r Deutscher Ring Lebensversicherungs-AG<br />

und <strong>de</strong>r Deutscher Ring Krankenversicherung V.a.G., wur<strong>de</strong> mit<br />

diesen in Personalunion geführt, auch bestand eine einheitliche<br />

Vertriebsorganisation. Die Gruppe stand im III. Reich unter <strong>de</strong>m<br />

Einfluß <strong>de</strong>r Deutschen Arbeitsfront. 1947 wur<strong>de</strong>n auf Beschluß<br />

<strong>de</strong>s Alliierten Kontrollrates die Deutscher Ring-Versicherungen<br />

geschlossen. Als Gesamtrechtsnachfolger entstand 1953/54<br />

die “Deutscher Ring Transport- und Rückversicherungs-AG”,<br />

<strong>de</strong>ren Großaktionär nunmehr die Vermögensverwaltung <strong>de</strong>r<br />

Deutschen Angestellten-Gewerkschaft GmbH in Hamburg war.<br />

Los 302 Schätzwert 150-200 €<br />

DIAMANT Gasglühlicht AG<br />

Berlin, Aktie 100 RM 17.12.1929 (R 8) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1920 zwecks Herstellung und Vertrieb von Gegenstän<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Glühlicht-Industrie sowie Erwerb und Verwertung<br />

von gewerblichen Schutzrechten und Lizenzen auf <strong>de</strong>m Gebiet<br />

<strong>de</strong>r Glühlicht-Industrie. Seit 1926 auch Vertrieb von Trockenbatterien.<br />

1943 umgewan<strong>de</strong>lt in eine GmbH.<br />

Nr. 301 Nr. 302<br />

Los 305 Schätzwert 30-90 €<br />

Doornkaat AG<br />

Nor<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark Okt. 1921<br />

(Auflage 1500, R 3) EF-VF<br />

Dekorativer großformatiger Druck.<br />

Die 1806 gegrün<strong>de</strong>te oHG J. ten Doornkaat Koolman Söhne<br />

(Brennerei) und die 1882 gegrün<strong>de</strong>te oHG H. & J. ten Doornkaat<br />

Koolman (Brauerei) fusionierten 1899 zur Doornkaat AG.<br />

Im 1. Weltkrieg wur<strong>de</strong> die Brauerei stillgelegt, die Brennerei dagegen<br />

weiter ausgebaut. Ab 1929/30 auch Tee-Import. Außer<strong>de</strong>m<br />

im Geschäft mit Fruchtsäften (Emig und Bavaria) sowie<br />

Mineralwasser (St. Ansgari-Quelle) tätig. 1992 erwarb <strong>de</strong>r Erzkonkurrent<br />

Berentzen die Aktienmehrheit. Das Spirituosen-Geschäft<br />

wur<strong>de</strong> ausgeglie<strong>de</strong>rt und von Berentzen weitergeführt,<br />

<strong>de</strong>r AG-Mantel wur<strong>de</strong> 1994 nach Umfirmierung in NORDAG<br />

Immobilien AG an die WCM-Gruppe verkauft.<br />

Bedarf an Bergwerksausrüstungen nach Nor<strong>de</strong>n aus<strong>de</strong>hnen<br />

wür<strong>de</strong>. Zunächst Herstellung von Gußstücken, bald auch Fertigung<br />

maschineller Einrichtungen für <strong>de</strong>n Bergbau wie För<strong>de</strong>rmaschinen,<br />

För<strong>de</strong>rkörbe, För<strong>de</strong>rwagen, Koksausdrückmaschinen<br />

und Seilscheiben. Ab 1877/78 wur<strong>de</strong>n außer<strong>de</strong>m Dampfmaschinen<br />

und Müllereieinrichtungen gebaut. Die Übernahme<br />

<strong>de</strong>s alleinigen Herstellungsrechts einer Trockenpresse für Bausteine<br />

und Brikettierung von Materialien aller Art wur<strong>de</strong> 1883<br />

richtungsweisend für die weitere Entwicklung <strong>de</strong>s Unternehmens,<br />

hier lag bald <strong>de</strong>r Produktionsschwerpunkt. Ab 1929<br />

auch Fertigung von Zahnrä<strong>de</strong>rn und kompletten Getrieben.<br />

Nach kriegsbedingter Zerstörung <strong>de</strong>s Werkes erst 1946/47<br />

wie<strong>de</strong>r in Betrieb gegangen. 1976 Umfirmierung in “Dorstener<br />

Maschinenfabrik AG”. Hergestellt wur<strong>de</strong>n jetzt komplette Anlagen<br />

für die Produktion von Kalksandsteinen, außer<strong>de</strong>m Motoren<br />

(insbeson<strong>de</strong>re geräuschgedämpfte Antriebe für Windkraftanlagen)<br />

und Getriebe. Börsennotiz Düsseldorf, Großaktionär<br />

war seit 1973 die Stewing-Beton-Gruppe (98 %). Als Stewing<br />

1997 pleite ging und immense For<strong>de</strong>rungen an Firmen <strong>de</strong>s<br />

Großaktionärs wertlos wur<strong>de</strong>n, ging auch die Dorstener Maschinenfabrik<br />

2000 in die Insolvenz. Anschließend Übernahme<br />

<strong>de</strong>s Betriebes mit zuletzt weniger als 100 Mitarbeitern durch<br />

die ZOLLERN Antriebstechnik, heute die ZOLLERN Dorstener<br />

Antriebstechnik GmbH & Co. KG.<br />

Los 299 Schätzwert 50-100 €<br />

Deutscher Offizier-Verein<br />

Berlin, Genußschein 100 RM Aug. 1929<br />

(R 6) EF<br />

Gründung 1884. Zweck <strong>de</strong>s Vereins war die preiswerte Beschaffung<br />

von Uniformen, Genussmitteln und Manöverbedarf.<br />

Das Geschäftskapital von 3 Mio. Mark bestand aus Stücken<br />

von 50, 100, 500 und 1.000 Mark. Der Verein hatte über<br />

40.000 Mitglie<strong>de</strong>r, umfangreiche Werkstätten und große Lager.<br />

Das Geschäftshaus in Berlin wur<strong>de</strong> 1892 umbenannt in “Waarenhaus<br />

für Armee und Marine”.<br />

Los 300 Schätzwert 60-120 €<br />

Deutscher Ring<br />

Lebensversicherungs-AG<br />

Hamburg, Namensaktie Lit. A 100 RM<br />

23.4.1938 (Auflage 200, R 5), ausgestellt<br />

auf die Treuhandges. für wirtschaftliche<br />

Unternehmungen nbH, Berlin EF<br />

Aus <strong>de</strong>m 1938 erfolgten Umtausch <strong>de</strong>r 20-RM-<br />

Aktien. Firmensignet im Unterdruck.<br />

Los 303 Schätzwert 75-125 €<br />

Diskus Werke Frankfurt am Main AG<br />

Frankfurt a.M., Aktie 1.000 RM Dez. 1941<br />

(R 6) EF<br />

Gründung als GmbH 1911, AG seit 1922. Herstellung von<br />

Flachschleifmaschinen und Schleifwerkzeugen. 1992 Übertragung<br />

<strong>de</strong>s Vermögens und <strong>de</strong>s operativen Geschäfts auf die Diskus<br />

Werke Schleiftechnik GmbH. Heute reine Management-<br />

Holding.<br />

Los 306 Schätzwert 80-185 €<br />

Dornap-Angerthaler AG<br />

für Kalkstein und Kalkindustrie<br />

Dornap, Aktie 1.000 RM 1.7.1887.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1653, R 3) EF-VF<br />

Sehr schöne Umrahmung im Historismus-Stil.<br />

Gründung 1887, nach Übernahme mehrerer benachbarter Betriebe<br />

1888 umbenannt in “Rheinisch-westfälische Kalkwerke” Ausbeutung<br />

von Kalkstein- und Dolomitfel<strong>de</strong>rn im ganzen nie<strong>de</strong>rrheinisch-westfälischen<br />

Industriegebiet. Die Steinbrüche in Dornap,<br />

Hochdahl, Nean<strong>de</strong>rthal, Gruiten, Elberfeld, Wülfrath, Barmen-Rittershausen,<br />

Hofermühle, Ober-Hagen, Letmathe und Hönnethal<br />

waren durch fast 30 km lange normal- und schmalspurige Werkseisenbahnen<br />

verbun<strong>de</strong>n. Beliefert wur<strong>de</strong>n vor allem die nie<strong>de</strong>rrheinisch-westfälischen<br />

Eisen- und Stahlwerke mit Hüttenkalk,<br />

folgerichtig wur<strong>de</strong> die RWK in <strong>de</strong>n 30er Jahren <strong>Teil</strong> <strong>de</strong>r Vereinigten<br />

Stahlwerke. Nach Beschlagnahme durch die Alliierten wur<strong>de</strong><br />

das Betriebsvermögen bei Entflechtung <strong>de</strong>r Vereinigte Stahlwerke<br />

1953 auf eine neu gegrün<strong>de</strong>te AG gleichen Namens übertragen.<br />

Maßgebliche Aktionäre waren dann lange Zeit die Stahlwerke an<br />

<strong>de</strong>r Ruhr als Hauptabnehmer (zuletzt die Hoesch-Werke AG mit ü-<br />

ber 75 %), heute gehört die 1999 in RWK Kalk AG umbenannte<br />

Ges. zum britischen Baustoffkonzern Readymix.<br />

Los 308 Schätzwert 300-375 €<br />

Dortmun<strong>de</strong>r Actien-Brauerei<br />

Dortmund, Aktie 1.200 Mark 11.11.1922<br />

(Auflage 3598, R 8) VF+<br />

Schöne Umrahmung, Unterdruck <strong>de</strong>s DAB-Firmenlogos<br />

in Form eines Baumes.<br />

Gründung 1868 als “Dortmun<strong>de</strong>r Bierbrauerei Herzberg & Co.”,<br />

1871 Umwandlung in eine AG. 1917/18 Erwerb <strong>de</strong>r Tremonia-<br />

Brauerei F. Lehmkuhl AG in Dortmund und <strong>de</strong>r Gütersloher<br />

Brauerei AG. 1920 Übernahme <strong>de</strong>r Kontingente von E. und A.<br />

Meininghaus in Dortmund, <strong>de</strong>r Hammer Brauerei “Mark” in<br />

Hamm i.W. und von Luyken & Tigler in Wesel-Obrighoven. Hinzuerworben<br />

wur<strong>de</strong>n ferner die Euskirchener Bürgerbräu GmbH,<br />

die Vereinsbrauerei Göttingen GmbH, die Brauerei Dormagen<br />

vorm. Becker & Cie. und die Heinrich Sta<strong>de</strong> Brauerei-GmbH in<br />

Dortmund (1921/22) sowie die Aktienbrauerei Rinteln und die<br />

Weener Bräu GmbH (1926). 1969 Erwerb <strong>de</strong>r Aktienmehrheit<br />

<strong>de</strong>s Lokalrivalen Dortmun<strong>de</strong>r Hansa-Brauerei. Bei dieser Übernahme<br />

verschluckte sich die DAB an <strong>de</strong>m allgemein als zu<br />

hoch empfun<strong>de</strong>nen Kaufpreis und wur<strong>de</strong> damit selbst übernahmereif:<br />

2001 kam es zu einer Überschuldung, und die DAB<br />

musste sich von <strong>de</strong>r zum Oetker-Konzern (heute Ra<strong>de</strong>berger-<br />

Gruppe) gehören<strong>de</strong>n Binding-Brauerei AG retten und dann ü-<br />

bernehmen lassen. Mit <strong>de</strong>m Ausschluß <strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>rheitsaktionäre<br />

wur<strong>de</strong> die DAB 2002 vollständig in die Ra<strong>de</strong>berger-Gruppe<br />

eingegie<strong>de</strong>rt. “DAB macht schlapp”, reimten die Biertrinker,<br />

die an<strong>de</strong>re Dortmun<strong>de</strong>r Marken bevorzugten. Das ist Geschichte:<br />

Neben <strong>de</strong>r kleinen Hövels Hausbrauerei ist DAB heute die<br />

einzige noch übrig gebliebene Dortmun<strong>de</strong>r Brauerei.<br />

Gründung 1913 als “Volksversicherungs-AG <strong>de</strong>s Deutschnationalen<br />

Handlungsgehilfenverban<strong>de</strong>s” (Vorläufer <strong>de</strong>r Gewerkschaft<br />

DAG), Umfirmierungen 1919 in “Deutschnationale Versicherungs-AG”<br />

und 1929 in “Deutscher Ring Lebensversicherungs-AG”.<br />

Das Unternehmen stand im III. Reich unter <strong>de</strong>n Einfluß<br />

<strong>de</strong>r Deutschen Arbeitsfront und erhielt <strong>de</strong>swegen die Bestän<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s Österreichen Phoenix sowie <strong>de</strong>r polnischen Vita-<br />

Kotwica eingeglie<strong>de</strong>rt. Wegen dieser politischen Vorbelastung<br />

1947 Neugründung als “Neue Welt Lebensversicherungs-AG”,<br />

1953 wur<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r vorherige Name angenommen. Das<br />

Verwaltungsgebäu<strong>de</strong> am Holstenwall war damals das höchste<br />

Bürogebäu<strong>de</strong> in Hamburg. 1960 übernahm Rudolf August Oetker<br />

die Aktienmehrheit, heute ist Hauptaktionär die Baloise Holding,<br />

Basel, über die Basler Versicherungs-Beteiligungs-GmbH.<br />

Los 304 Schätzwert 100-125 €<br />

Dörentruper Sandund<br />

Thonwerke GmbH<br />

Dörentrup (Lippe), 5 % <strong>Teil</strong>schuldv. 200<br />

Goldmark Nov. 1923 (Auflage 1000, R 9) VF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1896/1901. Das Stammkapital betrug 600.000<br />

RM, wur<strong>de</strong> im Dez. 1942 um 60 % auf 96.000 RM berichtigt.<br />

Der Abbau <strong>de</strong>r Grube en<strong>de</strong>te 1970. Die Gesellschaft existiert<br />

noch heute in Dörentrup in <strong>de</strong>r Lemgoer Straße als Dienstleister<br />

für Baubedarf und Ziegeleien.<br />

Los 307 Schätzwert 30-75 €<br />

Dorstener Eisengießerei<br />

und Maschinenfabrik AG<br />

Hervest-Dorsten, Namensaktie 300 RM<br />

Okt. 1929 (Auflage 354, R 4) EF<br />

Gründung 1873, nach<strong>de</strong>m maßgeben<strong>de</strong> Dorstener Bürger erkannt<br />

hatten, daß sich <strong>de</strong>r Ruhrbergbau mit entsprechen<strong>de</strong>m<br />

Das Firmengebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Actien-Brauerei in Dortmund<br />

29


Los 312 Schätzwert 75-125 €<br />

Dr. Heinr. Abbes & Co. AG<br />

Holzmin<strong>de</strong>n, Aktie 20 RM Dez. 1924<br />

(Auflage 10000, R 7) EF<br />

Gründung 1921 zur Herstellung und zum Han<strong>de</strong>l von Holzriemenscheiben<br />

und verwandten Artikeln. Im Okt. 1925 in Konkurs.<br />

Los 309 Schätzwert 75-150 €<br />

Dortmun<strong>de</strong>r Ritterbrauerei AG<br />

Dortmund, Aktie 1.000 Mark 20.3.1918<br />

(Auflage 750, R 2) EF-VF<br />

Gründung 1889 als “Dortmun<strong>de</strong>r Brauerei-Gesellschaft vorm.<br />

Gebr. Meininghaus und Bömcke AG” durch Verschmelzung dieser<br />

bei<strong>de</strong>n seit 1870 bestehen<strong>de</strong>n Privatbrauereien. Die Brauerei<br />

selbst gehörte <strong>de</strong>r “Dortmund Breweries Company Ltd.” in<br />

London, die zugleich Alleinaktionärin <strong>de</strong>r Ritterbrauerei war und<br />

<strong>de</strong>n gesamten Betrieb an diese verpachtet hatte. 1917 wur<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>ren Anteil als Feindvermögen liquidiert. Später Fusion mit <strong>de</strong>r<br />

Brauhaus Essen AG (1919), <strong>de</strong>r Dortmun<strong>de</strong>r Bürgerbräu AG<br />

(1920) und <strong>de</strong>r Brauerei Westfalia GmbH in Lütgendortmund<br />

(1921). 1923 Erwerb <strong>de</strong>s Kontingents <strong>de</strong>r Quellenbrauerei<br />

GmbH in Schüren. Mit einer Kapazität von 600.000 hl nun eine<br />

<strong>de</strong>r großen <strong>de</strong>utschen Brauereien. Ab 1928 Interessengemeinschaft<br />

mit <strong>de</strong>r Glückauf-Brauerei AG in Gelsenkirchen.<br />

1952 Erwerb <strong>de</strong>r Brauerei Westfalia Gebr. Hagedorn & Co. in<br />

Münster. 1963 Überschreiten <strong>de</strong>r 1-Mio.-hl-Grenze beim Ausstoß,<br />

<strong>de</strong>shalb ab 1964 Bau einer komplett neuen zweiten Brauerei<br />

in Lütgendortmund. Nach <strong>de</strong>m Krieg war lange Zeit die<br />

Dresdner Bank Mehrheitsaktionär. Diesen Anteil übernahm<br />

dann die Dortmun<strong>de</strong>r Union-Schultheiss Brauerei AG (heute<br />

Brau und Brunnen AG) und glie<strong>de</strong>rte sich die Ritterbrauerei<br />

1994 komplett ein.<br />

Los 310 Schätzwert 30-90 €<br />

Dortmun<strong>de</strong>r Ritterbrauerei AG<br />

Dortmund, Aktie 1.000 RM 9.2.1929<br />

(Auflage 1600, R 2) EF-VF<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 313 Schätzwert 50-100 €<br />

Dr. Volkmar Klopfer’s<br />

Nahrungsmittel AG<br />

Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 RM Sept. 1928<br />

(Auflage 400, R 6) EF<br />

Gründung 1928 zwecks Wie<strong>de</strong>rinbetriebsetzung <strong>de</strong>s früher unter<br />

<strong>de</strong>r Firma Dr. Volkmar Klopfer betriebenen Nahrungsmittelwerks<br />

sowie die Verwertung <strong>de</strong>r für Dr. Klopfer patentierten<br />

Verfahren zur Herstellung von Nahrungsmitteln. 1913 hatte Dr.<br />

Klopfer ein Verfahren erfun<strong>de</strong>n, das Vollkornbrot aus Vollkornroggenmehl<br />

leicht verdaulich machte. Zu <strong>de</strong>n ersten Arbeiten<br />

im Nahrungsmittelwerk Dr. Klopfer gehörte auch die Entwikklung<br />

<strong>de</strong>s rein pflanzlich hergestellten Eiweißkonzentrats Glidine,<br />

das noch heute unter <strong>de</strong>m Namen Glidine Klopfer vertrieben<br />

wird. Außer<strong>de</strong>m entwickelte Dr. Klopfer schon in <strong>de</strong>n<br />

1920er Jahren <strong>de</strong>n Stoff “Basica” zur Entsäuerung und Entschlackung.<br />

Dieses “Geheimnis in gelben Flaschen” wird seit<br />

1986 sogar von <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Fußball-Nationalmannschaft<br />

eingesetzt. Die AG wur<strong>de</strong> 1932 insolvent, was Dr. Klopfer aber<br />

wenig störte: Schon 1924 hatte er mit seiner Lebensgefährtin<br />

Martha Hädlich eine eigene neue Firma gegrün<strong>de</strong>t.<br />

Nr. 314<br />

Los 314 Schätzwert 60-120 €<br />

Dres<strong>de</strong>ner Nähmaschinenzwirn-Fabrik<br />

Dres<strong>de</strong>n, Namens-VZ-Aktie 1.000 Mark<br />

28.2.1923 (Auflage 150, R 6), ausgestellt<br />

auf <strong>de</strong>n Bankdirektor a.D. Max Gentner,<br />

Dres<strong>de</strong>n, umgestellt in VZ-Aktie Lit. A zu<br />

40 RM, später 200 RM EF-VF<br />

Großes Hochformat, schöne Umrahmung mit stilisierten<br />

Zwirnspulen.<br />

Gründung 1872 durch Übernahme <strong>de</strong>r Wilh. Eiselt’schen Fabrik.<br />

Zweigstellen in Herrnskretschen (Böhmen), Nenzingen<br />

und Stockach. Nach 1949 nicht verlagert.<br />

Eine Filiale <strong>de</strong>r Dresdner Bank in Berlin um 1885<br />

Los 315 Schätzwert 600-750 €<br />

Dresdner Bank<br />

Berlin, Sammelaktie (Interimsschein) 100<br />

x 1.000 RM 3.5.1937 (R 9), ausgestellt<br />

auf die Deutsche Golddiskontbank, Berlin.<br />

Eine Kapitalmaßnahme führte die<br />

Dresdner Bank 1937 nicht durch,<br />

vielmehr steht die Ausgabe offenbar im<br />

Zusammenhang mit <strong>de</strong>r 1937<br />

durchgeführten Reprivatisierung VF<br />

Vordruck mit maschinenschriftlichen Ergänzungen<br />

zu Anzahl <strong>de</strong>r Aktien und Gesamtnominalwert. Originalunterschriften<br />

von Carl Goetz (1936-65 AR-<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r) sowie <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Vorstän<strong>de</strong> Dr. Hans<br />

Schippel (Reichsbankdirektor a.D., seit 1931 anläßlich<br />

<strong>de</strong>r Rettung und weitgehen<strong>de</strong>n Verstaatlichung<br />

<strong>de</strong>r Bank durch das Deutsche Reich im Vorstand)<br />

und Dr. Karl Rasche (Karriere-Nazi, vom Hitler-Regime<br />

bei <strong>de</strong>r Reprivatisierung 1937 im Vorstand<br />

installiert, später in <strong>de</strong>n Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozessen<br />

zu 7 Jahren Haft verurteilt).<br />

Endgültige Aktien wur<strong>de</strong>n für diese Interimsscheine<br />

nie ausgegeben: Rückseitig sind (jeweils mit O-<br />

riginalunterschriften) die Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nzahlungen ab<br />

1937 Jahr für Jahr abgetragen. Nur 7 Stück dieser<br />

hochinteressanten und finanzgeschichtlich be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />

Sammelaktie lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1872 unter Übernahme <strong>de</strong>s altangesehenen Bankgeschäfts<br />

von Michael Kaskel in Dres<strong>de</strong>n. 1881 Errichtung einer<br />

Nie<strong>de</strong>rlassung in Berlin, wohin 1884 auch die Geschäftsleitung<br />

verlegt wur<strong>de</strong>. Verstärkt nach <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong><br />

schlug die Dresdner Bank, wie die an<strong>de</strong>ren Großbanken auch,<br />

einen atemberauben<strong>de</strong>n Expansionskurs durch massenhafte Ü-<br />

bernahme kleinerer Regional- und Privatbanken ein. 1931 in<br />

<strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise musste die Dresdner Bank vom Deutschen<br />

Reich gerettet wer<strong>de</strong>n, das daraufhin (teils über die Deutsche<br />

Golddiskontbank) Mehrheitsaktionär wur<strong>de</strong>. Die <strong>de</strong> facto<br />

verstaatlichte Dresdner Bank nahm anschließend durch Fusion<br />

die berühmt-berüchtigte Darmstädter und Nationalbank auf,<br />

<strong>de</strong>ren Zusammenbruch <strong>de</strong>r Auslöser <strong>de</strong>r Krise gewesen war.<br />

1937 gab das Reich seine Mehrheitsbeteiligung an <strong>de</strong>r inzwischen<br />

stabilisierten Bank wie<strong>de</strong>r ab. Nach <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg<br />

wur<strong>de</strong> die Dresdner Bank von <strong>de</strong>n Alliierten zunächst zerschlagen:<br />

durch Ausgründung gingen die süd<strong>de</strong>utschen Geschäfte<br />

auf die Rhein-Main Bank über, die nord<strong>de</strong>utschen auf die Hamburger<br />

Kreditbank und die nordrhein-westfälischen auf die<br />

Rhein-Ruhr-Bank. Diese drei Institute fusionierten 1957 zur<br />

(neuen) Dresdner Bank AG. Dazu erhielten die Aktionäre 1952<br />

“Restquoten” genannte Reichsmark-Aktien <strong>de</strong>r bestehen bleiben<strong>de</strong>n<br />

“Altbank”, <strong>de</strong>r die seinerzeit nicht realisierbaren Ost-<br />

Ansprüche verblieben. 2001 mit hochfliegen<strong>de</strong>n Allfinanz-Plänen<br />

von <strong>de</strong>r Allianz-Versicherung übernommen, 2008/09 dann<br />

an die Commerzbank verkauft wor<strong>de</strong>n und mit dieser fusioniert.<br />

Los 311 Schätzwert 25-50 €<br />

Dr. Cassirer & Co. AG<br />

Berlin-Charlottenburg, Aktie 1.000 RM<br />

Okt. 1930 (Auflage 5000, R 3) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1896 als OHG, AG seit 1919. Produktion elektrischer<br />

Kabel, von isolierten Leitungen und Drähten. 1941 umbenannt<br />

in Märkische Kabelwerke AG, nach 1945 Lackdraht U-<br />

nion AG, Sulingen, später GmbH, 1997 gelöscht. Heute befin<strong>de</strong>t<br />

sich <strong>de</strong>r SUN-Park auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> in Sulingen, bereits 40<br />

Betriebe haben sich in <strong>de</strong>m Unternehmerpark angesie<strong>de</strong>lt.<br />

Nr. 312 Nr. 315 Nr. 323<br />

30


Grün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Bahn im Jahr 1892 waren 8 Privatpersonen, darunter<br />

die Papierfabrikanten Felix Heinrich Schoeller und Walter<br />

Schüll als Gründungsvorstän<strong>de</strong> und die Fabrikanten Felix Heinrich<br />

Schoeller und Jakob Bücklers als Gründungsaufsichtsräte,<br />

ferner die Firmen Felix Heinrich Schoeller und Zellstofffabrik<br />

Hermann Maria Schoeller und die oHG Gebrü<strong>de</strong>r Schüll. Die<br />

meterspurige Dampfstraßenbahn Düren-Birkesdorf-Merken-<br />

Pier-In<strong>de</strong>n (11,1 km lang, abschnittweise 1893-1927 eröffnet)<br />

sollte vor allem <strong>de</strong>n Industriebetrieben im Nordwesten <strong>de</strong>r<br />

Stadt Düren Gleisanschlüsse verschaffen (angeschlossen wur<strong>de</strong>n<br />

anfangs die Gebr. Schüll Kunstwollfabrik und die Gebr.<br />

Schoeller Teppichfabrik in Birkesdorf sowie die Felix Heinrich<br />

Schoeller Papierfabrik in Düren, später u.a. auch die Gaswerk<br />

Düren (1898), die Dürener Metallwerke (1899) und die Isola<br />

Werke AG (1910). Aber auch die anfänglich gar nicht vorgesehene<br />

Personenbeför<strong>de</strong>rung wur<strong>de</strong> bald aufgenommen: Immerhin<br />

hatten nicht wenige Arbeiter bis dahin tägliche Fußmärsche<br />

von bis zu 2 1/2 Stun<strong>de</strong>n zu ihrer Arbeitsstelle zu bewältigen.<br />

1913/14 Umstellung auf elektrischen Betrieb, 1939 Umfirmierung<br />

in Dürener Eisenbahn AG. 1963-65 stillgelegt, 1971 Umwandlung<br />

in eine GmbH.<br />

Los 316 Schätzwert 300-500 €<br />

Dresdner Bank<br />

Berlin, Sammelurkun<strong>de</strong> 1.000 x 1.000<br />

RM = 1 Million RM März 1944 (R 8) UNC<br />

Ebenfalls zuvor völlig unbekannt gewesen!<br />

Nr. 316 Nr. 318<br />

Los 320 Schätzwert 75-150 €<br />

Dresdner Gardinenund<br />

Spitzen-Manufactur AG<br />

Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark 29.9.1921<br />

(Auflage 5000, R 7) VF<br />

Ebenfalls i<strong>de</strong>ntische Gestaltung.<br />

tälchen. Originalunterschriften. Nur 2 Stück von<br />

dieser Emission lagen im Reichsbankschatz.<br />

Ein Schelm, wer bei <strong>de</strong>m Namen böses <strong>de</strong>nkt! Es war eine ganz<br />

harmlose Einkaufsgenossenschaft <strong>de</strong>r Dresdner Drogeriebesitzer.<br />

Los 324 Schätzwert 100-150 €<br />

Drogen-Einkaufsvereinigung<br />

in Dres<strong>de</strong>n eGmbH<br />

Dres<strong>de</strong>n, Namens-Anteilschein 200 RM<br />

1.1.1924 (R 9) EF-VF<br />

Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Ähnliche Gestaltung wie voriges Los.<br />

Los 327 Schätzwert 400-500 €<br />

Dürrwerke AG<br />

Ratingen-Ost, Aktie 1.000 RM 15.2.1928<br />

(Auflage 1000, R 12) EF<br />

Ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz. Minimaler<br />

Sengfleck.<br />

Gründung 1889 als Düsseldorf-Ratinger Röhrenkesselfabrik<br />

vormals Dürr & Co., 1924 umbenannt wie oben. Für <strong>de</strong>n Bedarf<br />

<strong>de</strong>s nahen Ruhrgebiets typischer Maschinenbauer: Herstellung<br />

von Großdampfkesselanlagen, Spezialkesseln, Überhitzern,<br />

Kohlentransportanlagen. Eine Zeit lang auch stark in<br />

<strong>de</strong>r Produktion von Schiffskesseln. Ab 1961 auch Fertigung<br />

von Müllverbrennungsanlagen. Die Firma setzte stets neue<br />

Maßstäbe im Kesselbau und lieferte 1965 <strong>de</strong>n bis dahin größten<br />

Dampfkessel in Deutschland ab. 1972 auf Betreiben <strong>de</strong>s<br />

gemeinsamen Mehrheitsaktionärs (Deutsche Babcock & Wilcox<br />

AG) Fusion mit <strong>de</strong>r Balcke & Co. zur Balcke-Dürr AG, Oberhausen.<br />

Produziert wur<strong>de</strong>n zuletzt Windkraftanlagen, Gasturbinenanlagen,<br />

Industriekessel, Gebäu<strong>de</strong>ausrüstungen aller Art, Rohrleistungssysteme<br />

sowie Anlagen für die Oberflächentechnik.<br />

2001 noch mit <strong>de</strong>r Muttergesellschaft zur Babcock Borsig AG<br />

(neu) fusioniert. 2002 war das dann eine <strong>de</strong>r spektakulärsten<br />

Pleiten <strong>de</strong>s Jahrzehnts.<br />

Los 317 Schätzwert 25-50 €<br />

Dresdner Bau- und Industrie-AG<br />

Dres<strong>de</strong>n, Aktie 100 RM 1.7.1928 (Auflage<br />

3000, R 3) EF-VF<br />

Gründung 1871 als “Dresdner Bau-Gesellschaft”, 1921 umbenannt<br />

wie oben. Als Nebenbetriebe unterhielt die Ges. Sandsteinwerke<br />

und Ziegeleien in Zschertnitz und Coschütz (letztere<br />

1920 verkauft). Durch Schaffung ganzer Stadtteile und Erschließung<br />

mehrerer kleinerer Bezirke hatte die Ges. überragen<strong>de</strong>n<br />

Einfluß auf die bauliche Entwicklung <strong>de</strong>r Stadt Dres<strong>de</strong>n<br />

seit <strong>de</strong>r Reichsgründung. Börsennotiert in Berlin und Dres<strong>de</strong>n,<br />

Großaktionär war die Dresdner Bank.<br />

Los 318 Schätzwert 400-500 €<br />

Dresdner Gardinen- und<br />

Spitzen-Manufactur AG<br />

Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark 20.5.1897<br />

(Auflage 450, R 9) VF<br />

Diese und auch die nachfolgen<strong>de</strong> Emission waren<br />

bislang vollkommen unbekannt. Minimale Randschä<strong>de</strong>n<br />

fachgerecht restauriert.<br />

Die Dresdner Kaufleute Karl Siegel und Georg Marwitz, die in<br />

Johannstadt bereits eine Bleicherei- und Appretur-Anstalt betrieben,<br />

grün<strong>de</strong>ten 1884 diese AG. Der Betrieb in Dres<strong>de</strong>n-Johannstadt<br />

auf <strong>de</strong>r Arnold-/Blumenstraße webte nicht nur Gardinen,<br />

Spitzen, Tülle, Dekorations- und Gobelinstoffe, son<strong>de</strong>rn<br />

besaß auch eine Textildruckerei, Appretur und Färberei. Die Firma<br />

expandierte ständig, <strong>de</strong>shalb 1898 Bau einer neuen Fabrik<br />

in Groß-Dobritz an <strong>de</strong>r Eisenbahn Dres<strong>de</strong>n-Pirna. Durch Übernahmen<br />

wur<strong>de</strong> das Unternehmen später die grösste Gardinenfabrik<br />

<strong>de</strong>s europäischen Kontinents. So kamen hinzu:<br />

1898 eine Gardinenfabrik in Warschau; 1909 eine Spitzenfabrik<br />

in Norwalk (USA); 1905 die Fa. Oertel & Co. Gardinen-,<br />

Spitzen- und Tüllweberei in Falkenstein i.V.; 1915 die Weißthaler<br />

Spinnerei AG in Mittweida; 1922 die AG für Gardinenfabrikation<br />

vorm. T. J. Birkin & Co. in Oelsnitz i.V.; 1927 die Fa.<br />

Meinhold & Sohn in Plauen i.V.; 1927 die N.V. Vitrage-Weverij<br />

en Tricotfabriek “Anglo-Holland” in Hilversum; 1929 die A. Glaser<br />

Nachf. AG in Penig. Beschäftigt waren zuletzt rd. 2.500<br />

Menschen, exportiert wur<strong>de</strong> in die ganze Welt. Börsennotiert in<br />

Berlin und Dres<strong>de</strong>n/Leipzig. Im 2. Weltkrieg überwiegend Produktion<br />

für Heereszwecke, <strong>de</strong>shalb schon 1945 auf SMAD-Befehl<br />

entschädigugslos enteignet. Bei Wie<strong>de</strong>raufnahme <strong>de</strong>r Frie<strong>de</strong>nsproduktion<br />

im Jahr 1946 hatte die “Dregus” gera<strong>de</strong> noch<br />

35 Beschäftigte, ein Jahr später bereits wie<strong>de</strong>r über 1000. Bis<br />

Juli 1946 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Betrieb dann von <strong>de</strong>n Russen bis auf die<br />

letzte Schraube <strong>de</strong>montiert. Mit herbeigeschafften Reservemaschinen<br />

vogtländischer Textilbetriebe begann ein mühsamer<br />

Wie<strong>de</strong>raufbau. Zunächst lan<strong>de</strong>seigener Betrieb, 1953 Zusammenlegung<br />

mit <strong>de</strong>r Leipziger Spitzenfabrik und <strong>de</strong>r Tüllfabrik<br />

Flöha zum VEB Tüllgardinen- und Spitzen-Werke Dres<strong>de</strong>n VVB<br />

Deko. 1970 im Großbetrieb VEB Plauener Spitze aufgegangen.<br />

Ab 1990 von <strong>de</strong>r Treuhandanstalt als “Dres<strong>de</strong>ner Spitzen<br />

GmbH” weitergeführt.Die Mitarbeiterzahl schrumpfte beständig<br />

von 500 auf 70, <strong>de</strong>r Liquidationsbeschluß war schon gefaßt,<br />

dann nahte Rettung: 1995 an einen Berliner Unternehmer privatisiert,<br />

heute die “Dresdner Gardinen- und Spitzenmanufaktur<br />

M. & S. Schrö<strong>de</strong>r GmbH & Co. KG”.<br />

Los 319 Schätzwert 150-200 €<br />

Dresdner Gardinenund<br />

Spitzen-Manufactur AG<br />

Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark 27.9.1919<br />

(Auflage 3000, R 8) EF-<br />

I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriges Los.<br />

Los 321 Schätzwert 100-125 €<br />

Dresdner Sparund<br />

Bauverein eGmbH<br />

Dres<strong>de</strong>n, 4 % Namens-Schuldv. 300 RM<br />

1.9.1940 (Auflage 200, R 10) VF<br />

Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Die älteste Baugenossenschaft in Dres<strong>de</strong>n, gegrün<strong>de</strong>t schon<br />

1898. Zunächst wur<strong>de</strong>n 7 Doppelhäuser in Kaditz vom in Liquidation<br />

gegangenen Bauverein für Arbeiterwohnungen übernommen.<br />

Bis zum Beginn <strong>de</strong>s 2. Weltkrieges wur<strong>de</strong>n an 22 Standorten<br />

fast 3.000 Wohnungen errichtet, womit die Genossenschaft<br />

zu <strong>de</strong>n vier größten Wohnungsunternehmen in Dres<strong>de</strong>n<br />

zählte. Aufgegangen nach 1945 zunächst in <strong>de</strong>r Dresdner Wohnungsbaugenossenschaft<br />

und 1976 in <strong>de</strong>r Groß-AWG Aufbau<br />

Dres<strong>de</strong>n. Heute Wohnungsgenossenschaft Aufbau Dres<strong>de</strong>n eG.<br />

Los 322 Schätzwert 50-100 €<br />

Dresdner Speisefettfabrik AG<br />

Dres<strong>de</strong>n-Dölzschen, Aktie 10.000 Mark<br />

Juni 1923 (Auflage 24000, R 7) EF<br />

Gründung im Juni 1923. Fabrikation und Vertrieb von Margarine<br />

und Kunstspeisefetten. 1928 wur<strong>de</strong> das Konkursverfahren<br />

eröffnet.<br />

Los 323 Schätzwert 200-250 €<br />

Drogen-Einkaufsvereinigung<br />

in Dres<strong>de</strong>n eGmbH<br />

Dres<strong>de</strong>n, Namens-Anteilschein 2.000<br />

Mark 1.7.1922 (R 11), ausgestellt auf<br />

Johannes Schuster, Dres<strong>de</strong>n EF<br />

Großes Hochformat, feines Wappen mit <strong>de</strong>m<br />

Wahlspruch “viribus unitis”, wun<strong>de</strong>rschöne Kapi-<br />

Los 325 Schätzwert 30-75 €<br />

Dürener Bank<br />

Düren, Sammelaktie 10 x 100 RM<br />

24.10.1928 (Auflage 1000, R 5) EF<br />

Schöne Flechtbandumrahmung. Rückseitig Stempel<br />

von 1933: Irrtümlich entwertet. Urkun<strong>de</strong> gültig<br />

geblieben.<br />

Gründung 1898. In rascher Folge expandierte die Bank dann in<br />

die Region: 1901 Errichtung einer Filiale in Euskirchen, 1903<br />

Anglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Euskirchener Volksbank, 1904 Errichtung einer<br />

Filiale in Jülich, 1905 Anglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Jülicher Volksbank,<br />

1909 Übernahme <strong>de</strong>s Lechenicher Creditvereins, 1920 Interessengemeinschaft<br />

mit <strong>de</strong>r Dürener Volksbank (<strong>de</strong>ren Aktienmehrheit<br />

und Kun<strong>de</strong>ngeschäft 1943 vollständig übernommen<br />

wur<strong>de</strong>), 1925 Übernahme <strong>de</strong>r Zülpicher Volksbank, 1927 Errichtung<br />

einer Filiale in Eschweiler. In <strong>de</strong>r Nachkriegszeit kamen<br />

noch Zweigstellen in Schlei<strong>de</strong>n(Eifel (1960), Linnich<br />

(1963) sowie Birkesdorf und Dürwiß (1965) hinzu. Börsennotiz<br />

im Freiverkehr Düsseldorf, Großaktionär war zuletzt die Dresdner<br />

Bank. 1970 vollständig in die Dresdner Bank eingeglie<strong>de</strong>rt.<br />

Los 326 Schätzwert 75-150 €<br />

Dürener Dampfstrassenbahn AG<br />

Düren, Actie 1.000 Mark 31.12.1910<br />

(Auflage 500, R 5) EF<br />

Schöne Umrahmung mit Blumenrosetten, gedruckt<br />

auf eigenem Wasserzeichenpapier mit <strong>de</strong>m Firmennamen<br />

als Wasserzeichen (<strong>de</strong>r Initiator <strong>de</strong>r<br />

Bahn war ja immerhin Papierfabrikant), mit Originalunterschriften.<br />

Los 328 Schätzwert 200-250 €<br />

Dürrwerke AG<br />

Ratingen, Aktie 1.000 RM Dez. 1941<br />

(Auflage 700, R 8) EF+<br />

Sämtliche Aktienausgaben dieser be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n AG<br />

waren vorher unbekannt!<br />

Los 329 Schätzwert 30-90 €<br />

Düsseldorfer Baubank<br />

Düsseldorf, Aktie 1.000 Mark Sept. 1921<br />

(Auflage 890, R 4) EF-VF<br />

Gründung 1872 als Terraingesellschaft. Außer <strong>de</strong>m “Palast Hotel<br />

Brei<strong>de</strong>nbacher Hof” gehörten zum Besitztum noch 4.500<br />

qm Bauterrains in Düsseldorf. Börsennotiz Düsseldorf. Das Vergleichsverfahren<br />

<strong>de</strong>r Disch-Hotel und Verkehrs-AG in Frankfurt<br />

a.M. sowie <strong>de</strong>r Nachlasskonkurs nach <strong>de</strong>m Tod <strong>de</strong>s Großaktionärs<br />

Sternberg traf diese AG beson<strong>de</strong>rs, weshalb sie 1938 in<br />

Liquidation gehen musste.<br />

Nr. 330<br />

31


Los 330 Schätzwert 50-100 €<br />

Düsseldorfer Thonund<br />

Ziegelwerke AG<br />

Düsseldorf, Aktie 1.000 Mark 2.1.1900.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 5) EF<br />

Gründung am 30.12.1899. Nach Betriebseinstellung <strong>de</strong>r Ziegelei<br />

nur noch Verwaltung <strong>de</strong>r eigenen Mietwohnhäuser. Noch<br />

heute bestehen<strong>de</strong> AG.<br />

Los 331 Schätzwert 20-50 €<br />

Duncan’s Leinen-Industrie AG<br />

Grossschweidnitz i.Sa., Aktie 300 RM<br />

17.7.1929 (Auflage 2000, R 2, kpl.<br />

Aktienneudruck) EF<br />

Gründung 1856 als Zweigbetrieb <strong>de</strong>r “Sir William Duncan Anglo<br />

Bleach Works”, weshalb die Leinenzwirnerei mit Bleicherei<br />

und Färberei in Großschweidnitz (bei Löbau) in <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />

auch noch viel später einfach nur “englische Fabrik” genannt<br />

wur<strong>de</strong>. 1905 Umwandlung in eine AG <strong>de</strong>utschen Rechts. In <strong>de</strong>r<br />

Weltwirtschaftskrise wur<strong>de</strong> 1930 die Leinenzwirnerei stillgelegt<br />

und in’s schlesische Neusalz zum Großaktionär Gruschwitz<br />

Textilwerke AG verlegt, Bleicherei und Färberei blieben in Betrieb.<br />

Nach 1945 verstaatlicht und <strong>de</strong>m Kombinat “Hirschfel<strong>de</strong>r<br />

Leinen- u. Textilindustrie” angeglie<strong>de</strong>rt. Die Wen<strong>de</strong> brachte für<br />

das Werk, wie für die meisten Textilbetriebe <strong>de</strong>r ehemaligen<br />

DDR, das endgültige Aus: 1990 wur<strong>de</strong> die Fabrik geschlossen.<br />

Los 332 Schätzwert 30-60 €<br />

E. A. Schwerdtfeger & Co. AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM 25.11.1927<br />

(Auflage 245, R 5) EF<br />

Gründung 1910 zur Fortführung <strong>de</strong>r gleichnamigen, 1870 gegrün<strong>de</strong>ten<br />

Luxuspapierfabrik in Berlin N 65, Reinickendorfer<br />

Str. 96. Herstellung von Gegenstän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Kunstverlages, <strong>de</strong>s<br />

Kunstdrucks und <strong>de</strong>r Photografie, sogar für <strong>de</strong>n Stahlstich-<br />

Druck war die Firma ausgerüstet. Neben Kunstdrucken waren<br />

eine Spezialität hochwertige farbige Industrie- und Werbedrukke.<br />

Auch Wertpapiere wur<strong>de</strong>n bei Schwerdtfeger gedruckt (so<br />

z.B. die 1930er Anleihe <strong>de</strong>s Freistaats Mecklenburg-Strelitz).<br />

1942 Übernahme <strong>de</strong>r Berliner Briefumschlagfabrik Gebr.<br />

Knörck. Ab 1949, nunmehr mit <strong>de</strong>r Berliner Industriebank als<br />

Großaktionär, Wie<strong>de</strong>raufbau mit ERP-Mitteln in Berlin SW,<br />

Boppstr. 7. Neben <strong>de</strong>r großen Briefumschlagfabrik war<br />

Schwerdtfeger nun <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong> <strong>de</strong>utsche Glückwunschkartenhersteller.<br />

1962 in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Georg Michael Eduard Lingel (* 1849 in Königsberg in Bayern,<br />

+ 1922 in Hamburg) machte eine Kaufmannslehre in einem<br />

Barmer Textilbetrieb, lernte drei Fremdsprachen und beschloss<br />

im Alter von 23 Jahren, Unternehmer zu wer<strong>de</strong>n. Im Haus “Zum<br />

Krummen Hecht” am Fischersand 9 in <strong>de</strong>r Erfurter Altstadt<br />

nahm Lingel 1872 mit 5 Arbeitern die Schuhproduktion auf.<br />

Ganze 36 Paar Zeugstiefel schaffte er damals am Tag. Nur zwei<br />

Jahre später stellte Lingel statt Zeugstiefeln jetzt Le<strong>de</strong>rstiefel<br />

her, beschäftigte bald 300 Arbeiter und kaufte für <strong>de</strong>n stark gewachsenen<br />

Betrieb das Haus Herrmannsplatz 5. 1877/78<br />

sandte Lingel eine Delegation in die USA, um die dortigen Fertigungsmetho<strong>de</strong>n<br />

zu studieren, anschließend stellte er seinen<br />

Betrieb von Handarbeit auf mechanische Schuhfabrikation um.<br />

Bald gingen große Exportaufträge aus Schwe<strong>de</strong>n, Holland sowie<br />

Nord- und Südamerika ein. 1887 zerstörte ein Feuer die<br />

Fabrik, die aber sofort mit einer Vergrößerung auf 50.000 qm<br />

Produktionsfläche in <strong>de</strong>r Landgrafenstr. 1 wie<strong>de</strong>r aufgebaut<br />

wur<strong>de</strong>. Lingel war jetzt vor allem bekannt für rahmengenähte<br />

Herrenschuhwaren, eine Spezialität waren Dr. Lahmanns Gesundheitsstiefel.<br />

1898 wan<strong>de</strong>lte Lingel die Firma in eine AG um<br />

und zog sich zu Beginn <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges aus <strong>de</strong>r Leitung zurück,<br />

nach<strong>de</strong>m kriegsbedingt je<strong>de</strong> Kreativität verschwand und<br />

die Fabrik statt <strong>de</strong>ssen nur noch Militärstiefel produzierte. Nach<br />

Aufhebung <strong>de</strong>r Zwangswirtschaft 1919 ließ sich <strong>de</strong>r Weltruf<br />

<strong>de</strong>r Lingel-Schuhe wie<strong>de</strong>r herstellen, zu<strong>de</strong>m konnten 1920<br />

auch noch die lokalen Wettbewerber Mella Schuhfabrik und<br />

Friedrich Metzler übernommen wer<strong>de</strong>n. Dies begleitete Eduard<br />

Lingel als AR-Vorsitzen<strong>de</strong>r noch bis zu seinem Tod 1922. Mit<br />

2000 Mitarbeitern produzierte die Firma jetzt 2 Mio. Paar<br />

Schuhe im Jahr und war eine <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten Schuhfabriken<br />

in ganz Deutschland. 1929 Aufbau eines eigenen Vertriebs<br />

mit 46 Verkaufsstellen im ganzen Reich. Großaktionär<br />

<strong>de</strong>r in Leipzig, bis 1933 auch in Berlin und Frankfurt/Main börsennotierten<br />

AG war inzwischen das Bankhaus Adolf Stürcke in<br />

Erfurt. Im 2. Weltkrieg erneut Umstellung auf Kriegsproduktion,<br />

u.a. wur<strong>de</strong>n beheizbare Fliegerstiefel hergestellt. 1948 enteignet<br />

und zusammen mit <strong>de</strong>r Schuhfabrik Hess als “VEB Schuhfabrik<br />

Thuringia” weitergeführt, nach weiteren Zusammenschlüssen<br />

ab 1952 <strong>de</strong>r “VEB Schuhfabrik Paul Schäfer” (Schäfer<br />

war ein früherer Lingel-Beschäftigter und KPD-Politiker).<br />

Nach 1970 wur<strong>de</strong> die überalterte Bausubstanz mo<strong>de</strong>rnisiert,<br />

nach 1980 verbesserte eine computergestützte Produktion<br />

Qualität und Angebot. Beliefert wur<strong>de</strong> nun u.a. <strong>de</strong>r west<strong>de</strong>utsche<br />

Hersteller “Salaman<strong>de</strong>r”. Bei <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> umfasste <strong>de</strong>r Betrieb<br />

12 Werke mit 28 Produktionsstandorten. 1990 als Lingel<br />

Schuhfabrik GmbH reprivatisiert, doch eine Anpassung an die<br />

verän<strong>de</strong>rte Zeit mißlang. 1992 ging <strong>de</strong>r Traditionsbetrieb in Liquidation.<br />

Die historischen Fabrikgebäu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Arnstädter<br />

Straße wur<strong>de</strong>n 2000 komplett und die ehemalige Fabrik an <strong>de</strong>r<br />

Mag<strong>de</strong>burger Allee 2009 zum <strong>Teil</strong> abgerissen.<br />

Los 335 Schätzwert 15-30 €<br />

Eduard Lingel Schuhfabrik AG<br />

Erfurt, Aktie 1.000 RM Nov. 1941 (Auflage<br />

3020, R 3) EF<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 336 Schätzwert 50-100 €<br />

Eg-Gü-Werke Günther’s Söhne GmbH<br />

Dres<strong>de</strong>n, Namens-Stammanteil 1.000 RM<br />

2.7.1934 (Auflage 100, R 7) EF<br />

Originalunterschriften u.a. Georg Günther.<br />

Nr. 327 Nr. 334<br />

Gründung 1890 von Egbert Günther in Meerane zur Herstellungb<br />

und zum Vertrieb von Schuhpflegemitteln. Als erstes Unternehmen<br />

<strong>de</strong>r Welt füllte Eg-Gü 1919 Schuh-Creme in Tuben<br />

ab. 1934 Errichtung <strong>de</strong>r Eg-Gü-Werke Günther’s Söhne GmbH.<br />

1972 nach Enteignung Übergang an <strong>de</strong>n VEB Schuhpflegemittel<br />

Dres<strong>de</strong>n. 1990 Eg-Gü Schuhpflegemittel GmbH. 2005 Insolvenz,<br />

Verkauf <strong>de</strong>r Marke Eg-Gü an die OLI Laccos GmbH in<br />

Lichtenau bei Chemnitz.<br />

Los 337 Schätzwert 60-120 €<br />

Eichbaum-Werger-Brauereien AG<br />

Worms, Aktie 1.000 RM Jan. 1929<br />

(Auflage 400, R 4) EF<br />

Das Stammhaus, die “Brauerei zu <strong>de</strong>n zwölf Aposteln” in<br />

Worms, wur<strong>de</strong> Anfang <strong>de</strong>s 18. Jh. gegrün<strong>de</strong>t, war dann die<br />

Carl Wergersche Brauerei und Mälzerei, 1886 in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Übernommen wur<strong>de</strong>n die Binger Aktienbrauerei, die<br />

Elefantenbrauerei vorm. L. Rühl in Worms, die Schwetzinger<br />

Brauerei “Zum Zähringer Löwen” und die Brauerei Karl Fay<br />

GmbH in Darmstadt. 1929 Fusion mit <strong>de</strong>r (bis auf das Jahr<br />

1733 zurückgehen<strong>de</strong>n) Eichbaum-Brauerei in Mannheim zur<br />

Eichbaum-Werger-Brauereien AG. 1967/68 Erwerb <strong>de</strong>r Aktienmehrheit<br />

an <strong>de</strong>r Frankenthaler Brauhaus AG und <strong>de</strong>r Brauerei<br />

Schwatz-Storchen AG in Speyer. 1973 Umfirmierung in Eichbau-Brauereien<br />

AG, 1978 Sitzverlegung nach Mannheim.<br />

Großaktionär ist heute die Henninger-Bräu AG.<br />

Los 338 Schätzwert 100-150 €<br />

Einkauf- und Betriebsgenossenschaft<br />

<strong>de</strong>s Fleischergewerbes von<br />

Leipzig u. Umgegend eGmbH<br />

Leipzig, Namens-Anteil 1.000 Mark<br />

9.8.1920 (R 10) VF+<br />

Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Los 339 Schätzwert 150-200 €<br />

Eisen- und Röhrenhan<strong>de</strong>l AG<br />

Berlin-Tempelhof, Aktie 1.000 RM Okt.<br />

1940 (Auflage 150, R 8) VF<br />

Nur 15 Stück lagen im Reichsbankschatz. Stock -<br />

fleckig.<br />

Gründung 1930 unter <strong>de</strong>r Firma Eisenhan<strong>de</strong>l AG in Breslau,<br />

1935 Sitzverlegung nach Berlin, 1936 umbenannt wie oben.<br />

Großhan<strong>de</strong>l in Röhren, Fittings, sanitären Einrichtungsgegenstän<strong>de</strong>n.<br />

Los 333 Schätzwert 30-90 €<br />

Edmund Müller & Mann AG<br />

Berlin-Tempelhof, Aktie 1.000 Mark April<br />

1917 (Auflage 300, R 5) EF<br />

Seit 1876 bestehen<strong>de</strong> chemische Fabrik speziell für Lacke und<br />

Farben, AG seit 1906. Nach Übernahme zweier Konkurrenz-<br />

Betriebe 1910 Neubau <strong>de</strong>r Fabrik in Tempelhof. 1932 Produktionseinstellung<br />

und Umfirmierung in “Grundstücksgesellschaft<br />

Berliner Straße 165, 167, 168 AG” und Verwaltung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

gehören<strong>de</strong>n Grundstücke (3 Wohnhäuser, 1 Fabrikgrundstück).<br />

1939 ging die AG in Liquidation.<br />

Los 334 Schätzwert 300-375 €<br />

Eduard Lingel Schuhfabrik AG<br />

Erfurt, Aktie 1.000 Mark Mai 1922<br />

(Auflage 20000, R 8), 1925 umgestellt auf<br />

20 RM, 1933 eigentlich durch Neudrucke<br />

ersetzt VF+<br />

Sehr <strong>de</strong>korativ, mit großer Fabrikabbildung mit <strong>de</strong>r<br />

Stadt Erfurt im Hintergrund. Zuvor völlig unbekannt<br />

gewesener Jahrgang.<br />

Schuhfabrikgelän<strong>de</strong> von Eduard Lingel um 1900<br />

Los 340 Schätzwert 75-100 €<br />

Eisenbahn-Bank<br />

Frankfurt am Main, 4 % Namens-Obl.<br />

1.000 Mark 1.6.1906 (R 8) EF<br />

Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1898. Zweck war: “Erwerbung und Belehnung von<br />

Schuldverschreibungen, Obligationen und Prioritäts-Aktien solcher<br />

Eisenbahnen, welche in Deutschland o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r österreichisch-ungarischen<br />

Monarchie entwe<strong>de</strong>r unter Staatsbetrieb<br />

o<strong>de</strong>r im Betriebe einer vom Staate garantierten Eisenbahn-Gesellschaft<br />

stehen o<strong>de</strong>r mit staatlicher Zinsgarantie ausgestattet<br />

sind.” Bis zur Höhe <strong>de</strong>s Belehnungswertes dieser Effekten konnten<br />

zur Refinanzierung eigene Obligationen ausgegeben wer<strong>de</strong>n,<br />

die aber das achtfache <strong>de</strong>s Grundkapitals nicht übersteigen<br />

durften. Diesem Grundgedanken einer an sich soli<strong>de</strong>n Finanzierung<br />

machten die Folgen <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges einen dicken Strich<br />

32


durch die Rechnung: die Engagements <strong>de</strong>r Eisenbahn-Bank<br />

(Länge <strong>de</strong>r Eisenbahnen zusammen 1764 km) befan<strong>de</strong>n sich<br />

fast alle in Ungarn und diese Einseitigkeit <strong>de</strong>r Investments war<br />

verhängnisvoll. Der Wertpapierbesitz wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Regierung beschlagnahmt, <strong>de</strong>r Reparations-Kommission ausgeliefert<br />

und 1924 in Paris versteigert. Das Finanzierungsgebäu<strong>de</strong><br />

stürzte krachend zusammen und erst im Jahr 1941 konnte für<br />

die umlaufen<strong>de</strong>n Obligationen wie<strong>de</strong>r ein fester Tilgungsplan bekanntgegeben<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

ben <strong>de</strong>m Werk I in Mag<strong>de</strong>burg-Su<strong>de</strong>nburg und Werk II in Mag<strong>de</strong>burg-Neustadt<br />

bestan<strong>de</strong>n Zweignie<strong>de</strong>rlassungen in Berlin,<br />

Bremen, Breslau, Essen, Frankfurt a.M., Hamburg, Hannover,<br />

Leipzig und Nürnberg. 1923 wur<strong>de</strong> die Dampfkesselfabrik<br />

Weinbrenner & Co. in Neunkirchen hinzuerworben. Börsennotiert<br />

in Berlin, Mag<strong>de</strong>burg und Köln. 1925 wur<strong>de</strong> durch Umwandlung<br />

ihrer For<strong>de</strong>rungen in Aktienkapital die Deutsche<br />

Merkurbank AG in Berlin Mehrheitsaktionär. Eines <strong>de</strong>r unzähligen<br />

Opfer <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise: 1932 in Vergleich gegangen<br />

mit anschließen<strong>de</strong>r Liquidation.<br />

bau-AG, <strong>de</strong>r Hochofenwerk Lübeck AG (seit 1937), <strong>de</strong>r Fellawerk<br />

AG in Feucht bei Nürnberg und <strong>de</strong>r Anhaltische Kohlenwerke,<br />

Berlin. Nach <strong>de</strong>m Krieg geriet die Maxhütte in immer<br />

größere Schwierigkeiten und dann 1987 zum ersten Mal in<br />

Konkurs. Trotz massiver Unterstützung <strong>de</strong>s Freistaats Bayern<br />

wegen <strong>de</strong>r Strukturschwäche <strong>de</strong>r Oberpfalz fallierte 1998 auch<br />

die Auffanggesellschaft “Neue Maxhütte”.<br />

Los 341 Schätzwert 20-30 €<br />

Eisenbahn-Bank<br />

Frankfurt am Main, 4 % Genußrechts-<br />

Urkun<strong>de</strong> Lit. E 20 RM Nov. 1930 (R 10) EF<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 342 Schätzwert 75-100 €<br />

Eisenbahn-Renten-Bank<br />

Frankfurt am Main, 4 % Namens-Obl.<br />

1.000 Mark 1.2.1892 (R 10) VF<br />

Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1887 auf Betreiben <strong>de</strong>s Bankhauses von Erlanger &<br />

Söhne zum Erwerb von Obligationen und Prioritäts-Aktien <strong>de</strong>utscher<br />

und österreichisch-ungarischer Eisenbahngesellschaften.<br />

Der Besitz ging als Folge <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges verloren. 1942<br />

Sitzverlegung nach München, Großaktionär war zu dieser Zeit<br />

August Lenz & Co. Letzte größere Aktiva waren Beteiligungen<br />

an <strong>de</strong>r Ver. Mosaik- und Wandplattenwerke AG Sinzig und <strong>de</strong>r<br />

Maschinenfabrik Anton Steinecker AG Freising. Von 1949 an<br />

firmierte die Gesellschaft als AG für Industrie und Verwaltung.<br />

1957 in August Lenz & Co. aufgegangen.<br />

Verschmelzung mit <strong>de</strong>r Wagenbau-AG Wismar. Neben <strong>de</strong>m riesigen<br />

Fuhrpark an Kesselwagen und (gemeinsam mit <strong>de</strong>r Kühltransit<br />

AG) Wärmeschutzwagen besaß die “Eva” eine Waggonfabrik<br />

in Wismar und ein Waggonreparaturwerk in Berzdorf bei<br />

Köln-Brühl. Ferner Beteiligungen von 99,9 bzw. 100% an <strong>de</strong>r<br />

Waggon-Fabrik AG Uerdingen und <strong>de</strong>r Waggonfabrik Quedlinburg<br />

GmbH. Der jahrzehntelang börsennotierte Waggon-Vermieter<br />

wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n 90er Jahren von australischen Investoren<br />

übernommen. Die EVA-Kesselwagen sieht noch heute je<strong>de</strong>r<br />

Bahnreisen<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>n Nachbargeleisen.<br />

Los 345 Schätzwert 125-175 €<br />

Eisenbetonbau-AG<br />

vormals Vetterlein & Co.<br />

Leipzig, Aktie 200 RM 13.9.1924 (Auflage<br />

1913, R 10) VF<br />

Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1922 zur Fortführung <strong>de</strong>r Cementbaugesellschaft<br />

Alban Vetterlein & Co. mbH. Zweignie<strong>de</strong>rlassungen in Dres<strong>de</strong>n,<br />

Erfurt, Chemnitz und Coburg. Die Aktien notierten im Freiverkehr<br />

Leipzig. 1935 nach Liquidation erloschen.<br />

Los 346 Schätzwert 100-125 €<br />

Eisengießerei AG<br />

vormals Keyling & Thomas<br />

Berlin, Aktie 100 RM Nov. 1929 (Auflage<br />

500, R 10) EF-VF<br />

Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1886. Erzeugnisse: Gußteile für Nähmaschinen und<br />

Schreibmaschinen sowie für die Elektro-, Maschinenbau- und<br />

Automobilindustrie, ferner Anthrazit-Dauerbrandöfen “Ca<strong>de</strong>”.<br />

1931 Einstellung <strong>de</strong>r Zahlungen und Eröffnung <strong>de</strong>s Konkursverfahrens.<br />

Los 348 Schätzwert 150-200 €<br />

Eisenwerk Schafstädt<br />

Friedrich Schimpff & Söhne AG<br />

Schafstädt (Bez. Halle a.S.),<br />

Genußrechtsurkun<strong>de</strong> 50 RM 15.12.1926<br />

(R 11) VF<br />

Originalunterschrift Schimpff. Nur 2 Stück lagen<br />

im Reichsbankschatz. Minimale Ran<strong>de</strong>inrisse<br />

fachgerecht restauriert.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1880. Im Jahr 1908 wur<strong>de</strong> das Fabrikgeschäft von<br />

Friedrich und Wilhelm Schimpff in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt. Betrieben<br />

wur<strong>de</strong> eine Maschinenbauanstalt, Eisen- und Metallgießerei<br />

sowie Eisenkonstruktions-Werkstätten. Nach<strong>de</strong>m die<br />

AG 1927 in Konkurs gegangen war, erwarb Anfang 1929 die<br />

Stadtgemein<strong>de</strong> Schafstädt die Fabrik.<br />

Los 349 Schätzwert 30-75 €<br />

Eisenwerk Weserhütte AG<br />

Bad Oeynhausen i.W., Aktie 1.000 RM<br />

25.11.1942 (Auflage 3150, R 3) EF<br />

Entstan<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>r 1869 fusionierten Eisenwerk Weserhütte<br />

Kuntze & Pottharst (gegr. 1844) und <strong>de</strong>r Maschinenbauwerkstatt<br />

von Schuster & Krutmeyer (gegr. 1864), AG seit 1913 als Eisenwerk<br />

Weserhütte AG. Hergestellt wur<strong>de</strong>n zuletzt Bagger, Transportanlagen,<br />

Ziegeleimaschinen, Feld- und Industriebahnmaterial.<br />

Börsennotiz: Freiverkehr Hannover. Gehörte zuletzt als PHB-<br />

Weserhütte zum Otto-Wolff-Konzern (ging 1987 in Konkurs).<br />

Los 351 Schätzwert 200-250 €<br />

Eisenwerke Gaggenau AG<br />

Gaggenau, Aktie 1.000 Mark Juli 1923<br />

(Auflage 2400, R 8) VF<br />

Dekorativer Druck <strong>de</strong>r Spielkartenfabrik Altenburg,<br />

mit gekreuzten Pistolen oben in <strong>de</strong>r Umrandung.<br />

Bereits 1683 grün<strong>de</strong>te Markgraf Ludwig Wilhelm I von Ba<strong>de</strong>n-<br />

Ba<strong>de</strong>n (besser bekannt unter seinem Ehrennamen “Türken -<br />

louis”) eine Hammer- und Nagelschmie<strong>de</strong> in Gaggenau, die das<br />

im Schwarzwald nur spärlich vorkommen<strong>de</strong> Eisen zu Schmie<strong>de</strong>-<br />

und Nageleisen sowie landwirtschaftlichen Gerätschaften<br />

verarbeitete. Im 19. Jh. spezialisierte sich das Unternehmen auf<br />

emaillierte Werbeschil<strong>de</strong>r und besaß hier fast eine Monopolstellung.<br />

1874 übernahm <strong>de</strong>r aus Frankfurt stammen<strong>de</strong> Sozialreformer<br />

Michael Flürschein das Unternehmen. Zu <strong>de</strong>r Zeit wur<strong>de</strong>n<br />

Fahrrä<strong>de</strong>r, Ba<strong>de</strong>nia-Freilaufnaben, Gas- und Kohleher<strong>de</strong><br />

sowie Holzbearbeitungsmaschinen aller Art produziert. Als <strong>Teil</strong>haber<br />

nahm Flürschein 1879 Theodor Bergmann mit in’s Unternehmen,<br />

<strong>de</strong>r ein Patent auf eine Luftdruckpistole besaß; fortan<br />

auch Fertigung von Luftpistolen, die im übrigen Vorbild für<br />

das Logo <strong>de</strong>r Gesellschaft wur<strong>de</strong>n, die gekreuzten Pistolen. Die<br />

Pistolenfertigung wur<strong>de</strong> 1889 an Jakob Mayer in Rastatt abgegeben,<br />

heute als “DIANA Mayer & Grammelspacher GmbH” firmierend.<br />

Mit Ausschei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Inhabers Flürschein wur<strong>de</strong> das<br />

Unternehmen 1888 in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt, größter Aktionär<br />

wur<strong>de</strong> Flürscheins vorheriger Kompagnon Theodor Bergmann.<br />

Er grün<strong>de</strong>te 1894 zusätzlich die “Bergmanns Industriewerke”,<br />

behielt aber auch die Leitung <strong>de</strong>r Eisenwerke Gaggenau AG. Mit<br />

<strong>de</strong>m “Orient-Express” und <strong>de</strong>m “Liliput” bauten Bergmanns Industriewerke<br />

1895 die allerersten <strong>de</strong>utschen Serienautomobile.<br />

Dazu kam die Fertigung von LKW (ab 1898) und von Omnibussen<br />

(ab 1905). 1905 Ausglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Automobilfertigung in<br />

die “Süd<strong>de</strong>utsche Automobilfabrik GmbH”, die nach finanziellen<br />

Problemen 1912 von Benz & Cie. übernommen wur<strong>de</strong>n, die als<br />

“Benz-Gaggenau” hier die LKW-Fertigung konzentrierten. Die<br />

Eisenwerke Gaggenau AG erlangten zu Beginn <strong>de</strong>s 20. Jh. eine<br />

starke Stellung bei <strong>de</strong>r Fertigung von Haushaltsgeräten (bekannt<br />

waren vor allem die Kohlenher<strong>de</strong> mit emaillierten Außenwän<strong>de</strong>n,<br />

die bis in die 1970er Jahre gefertigt wur<strong>de</strong>n). 1995<br />

Umwandlung in eine GmbH, heute <strong>Teil</strong> <strong>de</strong>r Gruppe Bosch-Siemens<br />

Hausgeräte. (Dank an Prof. Dr. Eckhardt Wanner für die<br />

gelungene Recherche.)<br />

Los 352 Schätzwert 60-120 €<br />

Elbe Speditions-AG<br />

Hamburg, Aktie 5.000 Mark März 1923<br />

(Auflage 2920, R 5) EF<br />

Die Aktien dieser Kapitalerhöhung wur<strong>de</strong>n von einem<br />

Konsortium übernommen (Vereinsbank in<br />

Hamburg). Ganz ungewöhnliche Gestaltung mit<br />

Schiff und Eisenbahn.<br />

Gründung im April 1921 zum Betrieb von Speditionsgeschäften.<br />

Laut G.V. vom 19.6.1924 ist die Gesellschaft aufgelöst und<br />

trat in Liquidation, 1926 gelöscht.<br />

Los 343 Schätzwert 40-50 €<br />

Eisenbahn-Renten-Bank<br />

Frankfurt am Main, 4 % Genussrechts-<br />

Urkun<strong>de</strong> 100 RM Nov. 1930 (R 9) EF<br />

Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Los 344 Schätzwert 30-80 €<br />

Eisenbahn-Verkehrsmittel-AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark Jan. 1918<br />

(Auflage 750, R 4) EF<br />

Gründung 1897 als “Deutsche Waggon-Leihanstalt GmbH” (AG<br />

seit 1899), Umfirmierung in “Eva” im Jahr 1917 anlässlich <strong>de</strong>r<br />

Los 347 Schätzwert 15-30 €<br />

Eisenmatthes<br />

Richard Gustav Matthes AG<br />

Mag<strong>de</strong>burg, 9 % <strong>Teil</strong>schuldv. 500 Gold -<br />

mark Sept. 1925 (Auflage 1000, R 4) EF<br />

1909 als Einzelfirma gegrün<strong>de</strong>t, 1921 in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Betrieb von Maschinenfabriken und Eisengießereien. Ne-<br />

Los 350 Schätzwert 15-30 €<br />

Eisenwerk-Gesellschaft<br />

Maximilianshütte<br />

Sulzbach-Rosenberg Hütte, 4 % <strong>Teil</strong>schuldv.<br />

500 RM Mai 1941 (Auflage 10000, R 2) EF<br />

Gründung 1851 als KG Michiels, Goffard & Co. in Sauforst bei<br />

Burglengenfeld (Oberpfalz), seit 1855 AG. Erzeugt wur<strong>de</strong>n<br />

Halbzeuge aus Flußeisen und Elektrostahl, Bleche, Stabeisen<br />

und Gußteile, Erze kamen aus 8 eigenen Gruben in <strong>de</strong>r Oberpfalz<br />

und in Thüringen (Kamsdorf und Schmie<strong>de</strong>feld). 1929<br />

verkaufte die Röchling-Gruppe die Aktienmehrheit, die schließlich<br />

1934 bei <strong>de</strong>r Mittel<strong>de</strong>utsche Stahlwerke AG und damit<br />

beim Flick-Konzern lan<strong>de</strong>te. Mit an<strong>de</strong>ren Konzerngesellschaften<br />

besaß die Maxhütte die Aktienmehrheit <strong>de</strong>r Harpener Berg-<br />

Los 353 Schätzwert 30-80 €<br />

Elbschloss-Brauerei<br />

Altona-Nienstedten, Aktie 400 RM Nov.<br />

1935 (Auflage 10000, R 3) EF<br />

Schon 1881 wur<strong>de</strong> die Brauerei an <strong>de</strong>r Elbchaussee 155 gegrün<strong>de</strong>t.<br />

1918 wur<strong>de</strong> die benachbarte Exportbrauerei Teufelsbrücke<br />

AG in Klein-Flottbek angeglie<strong>de</strong>rt (1919/20 stillgelegt).<br />

33


1980 Umbenennung in Elbschloss-Brauerei AG. 1993 Einglie<strong>de</strong>rung<br />

in <strong>de</strong>n Brau und Brunnen-Konzern. 1994 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Brauereibetrieb auf die Elbschloss-Brauerei GmbH übertragen,<br />

die AG blieb Besitzgesellschaft <strong>de</strong>s Betriebsanwesens. 1996<br />

wur<strong>de</strong> die Elbschloss-Brauerei GmbH in die ebenfalls zu Brau<br />

und Brunnen gehören<strong>de</strong> Bavaria-St. Pauli-Brauerei AG integriert.<br />

Als 1997 Brau und Brunnen die Braustätte Hamburg<br />

schließen wollte, erwarb 1998 nach massiven Protesten die<br />

Freie und Hansestadt Hamburg die Bavaria-St. Pauli-Brauerei<br />

GmbH und verkaufte sie bald darauf an die Holsten-Brauerei<br />

AG weiter.<br />

Los 356 Schätzwert 200-250 €<br />

Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft<br />

Berlin, 4,5 % <strong>Teil</strong>schuldv. 1.000 Mark<br />

April 1909 (Auflage 5000, R 9) EF<br />

Umgestellt auf 150 RM. Vorher völlig unbekannt<br />

gewesen!<br />

gen). 1932 Übernahme <strong>de</strong>r Ueberlandzentrale Mansfel<strong>de</strong>r Seekreis<br />

AG in Amsdorf, 1941 Umfirmierung in “Elektrizitätsversorgung<br />

im Mansfel<strong>de</strong>r Bergrevier AG”. Letzte Großaktionäre waren<br />

das Elektrizitätswerk Sachsen-Anhalt AG (59,9 %) und <strong>de</strong>r<br />

Provinzialverband Sachsen (38,6 %).<br />

Los 362 Schätzwert 200-250 €<br />

Elektrizitätswerke Görnau AG<br />

Görnau, Aktie (Zwischenschein) 100 RM<br />

16.11.1944 für Max Alfred Sei<strong>de</strong>l,<br />

Litzmannstadt (R 10) UNC-EF<br />

“Nach Neudruck <strong>de</strong>r Reichsmarkaktien wird gegen<br />

diesen Zwischenschein die obenerwähnte Aktienanzahl<br />

an <strong>de</strong>n Inhaber ausgefolgt wer<strong>de</strong>n.” Wenige<br />

Wochen vor Kriegsen<strong>de</strong> war das im Warthegau<br />

wohl nur noch ein theoretisches Versprechen. Originalunterschrift.<br />

Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung <strong>de</strong>s Elektrizitätswerkes im Jahr 1909, damals (wie<br />

heute wie<strong>de</strong>r) hieß die Stadt Zgierz und gehörte noch zu Rußland.<br />

1914 En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r russischen Herrschaft, nach<strong>de</strong>m Zgierz<br />

von <strong>de</strong>utschen Truppen besetzt wird. 1918 Entwaffnung <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utschen Garnison. 1940 <strong>de</strong>m sog. “Warthegau” zugeschlagen,<br />

1943 in Görnau umbenannt.<br />

Los 354 Schätzwert 100-175 €<br />

Elbtalwerk Elektrizitäts-AG<br />

Hei<strong>de</strong>nau Bez. Dres<strong>de</strong>n, Aktie 20 RM Aug.<br />

1927 (Auflage 250, R 8) EF-VF<br />

Gründung 1921 zwecks Fortführung <strong>de</strong>r Elbtalwerk Maschinenfabrik<br />

GmbH. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Elektromotoren, Generatoren,<br />

Installationsmaterial, Sirenen, Schleif- und Polier-Maschinen<br />

und Pumpen. Nach Enteignung <strong>de</strong>s Hei<strong>de</strong>nauer Werkes<br />

verlegte die AG 1951 ihren Sitz nach Frankfurt/Main und<br />

startete dort neu mit einer Elektro- und Rundfunkgroßhandlung.<br />

1955 wur<strong>de</strong> in Wächtersbach eine Fabrik für Trennmaschinen,<br />

Kreissägen, Werkbänke und KFZ-Zubehörteile eingerichtet.<br />

Seit Anfang <strong>de</strong>r 60er Jahre dann nur noch Verwaltung<br />

<strong>de</strong>s Grundstücks Frankfurt, Rö<strong>de</strong>rbergweg 21. Das Werk selbst<br />

wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r DDR 1952 enteignet und als VEB fortgeführt, ab<br />

1995 Elbtalwerk Hei<strong>de</strong>nau GmbH.<br />

Los 355 Schätzwert 30-90 €<br />

Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark 11.5.1904<br />

(Auflage 3000, R 4) EF-VF<br />

Schöner G&D-Druck, Faksimile-Unterschrift Emil<br />

Rathenau.<br />

Die ELG, damals eines <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten energiewirtschaftlichen<br />

Unternehmen überhaupt, wur<strong>de</strong> 1897 von <strong>de</strong>r A.E.G. gegrün<strong>de</strong>t<br />

zwecks Planung, Bau, Finanzierung und Betriebsführung<br />

von Elektrizitätswerken. Zuerst wur<strong>de</strong>n die noch von <strong>de</strong>r<br />

AEG erbauten Zentralen für <strong>de</strong>n Anhalter und Potsdamer Bahnhof<br />

in Berlin und für das Freihafengebiet in Kopenhagen betrieben,<br />

weitere E-Werke folgten Schlag auf Schlag. Auch am<br />

Aufbau von Überlandzentralen war die ELG maßgeblich beteiligt.<br />

1945 besaß sie 7 Elektrizitätswerke und Beteiligungen an<br />

13 Energieversorgern (u.a. <strong>de</strong>r Bayerische Elektricitäts-Lieferungs-Ges.<br />

AG in Bayreuth, <strong>de</strong>r Thüringer Elektricitäts-Lieferungs.Ges.<br />

AG in Gotha, <strong>de</strong>r Bran<strong>de</strong>nburgische E-, Gas- und<br />

Wasserwerke AG in Berlin und <strong>de</strong>r Grube Leopold AG in Bitterfled).<br />

Die Zahl <strong>de</strong>r Orte, in <strong>de</strong>nen die ELG die Stromversorgung<br />

aufgebaut hatte, belief sich schließlich auf rund 2.000 mit rd.<br />

4 Mio. Einwohnern! Auslandsaktivitäten in <strong>de</strong>r Türkei, Finnland,<br />

Rumänien und Schwe<strong>de</strong>n. 1948 Sitzverlegung nach Hannover,<br />

Großaktionäre waren zu dieser Zeit die Deutsche Continental-<br />

Gas (61 %) und die Elektrizitäts-AG vorm. Lahmeyer & Co. (25<br />

%), weitere Sitzverlegungen nach München (1958) bzw. Bayreuth<br />

(1966). 1975 Umwandlung in eine GmbH.<br />

Los 357 Schätzwert 30-90 €<br />

Elektricitätswerk Bran<strong>de</strong>nburg<br />

(Havel) AG<br />

Bran<strong>de</strong>nburg, Aktie 1.000 Mark Okt. 1922<br />

(Auflage 11000, R 2) EF<br />

Großformatig.<br />

Gründung am 3.7.1912 zwecks Eintritt in <strong>de</strong>n am 10.6.1912<br />

zwischen <strong>de</strong>r AEG und <strong>de</strong>r Stadtgemein<strong>de</strong> Bran<strong>de</strong>nburg geschlossenen<br />

Vertrag über die Übernahme <strong>de</strong>s (1900 unmittelbar<br />

neben <strong>de</strong>m Straßenbahn<strong>de</strong>pot in <strong>de</strong>r Bahnhofstraße erbauten)<br />

Städtischen Elektrizitätswerkes, welches von <strong>de</strong>n neuen<br />

Eigentümern 1912/13 erweitert und auf Drehstrombetrieb<br />

umgestellt wur<strong>de</strong>. Alleinaktionärin war die AEG-Tochter Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft<br />

(ELG), Berlin. Nach Kriegsen<strong>de</strong><br />

wur<strong>de</strong> das von <strong>de</strong>r sowjetischen Besatzungsmacht weitgehend<br />

<strong>de</strong>montierte E-Werk in Volkseigentum überführt. 1995 drehte<br />

sich mit <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>r mehrheitlich in städtischem Besitz<br />

befindlichen Stadtwerke Bran<strong>de</strong>nburg GmbH das Rad <strong>de</strong>r Geschichte<br />

wie<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>n Anfang zurück.<br />

Los 358 Schätzwert 20-50 €<br />

Elektricitätswerke-Betriebs-AG<br />

Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 RM Jan. 1942<br />

(Auflage 1215, R 3) UNC-EF<br />

Gründung 1900. Sitz bis 1903 und wie<strong>de</strong>r ab 1933 Dres<strong>de</strong>n,<br />

dazwischen in Riesa. Energieversorgung und Betrieb von Verkehrsunternehmungen.<br />

Versorgungsgebiet: Stadt Schmölln<br />

(Thür.) mit 11.900 Einwohnern und Stadt Gößnitz (Kr. Altenburg)<br />

mit 6.260 Einwohnern. Den mit <strong>de</strong>r Stadt Riesa bestehen<strong>de</strong>n<br />

Konzessionsvertrag kündigte die Stadt 1927, anschließen<strong>de</strong><br />

Verhandlungen mün<strong>de</strong>ten 1928 im Einvernehmen bei<strong>de</strong>r<br />

Seiten in <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>r “Elektrizitätswerk Riesa AG” mit<br />

jeweils 50 %iger Beteiligung. Außer<strong>de</strong>m zu 99 % an <strong>de</strong>r Elektrische<br />

Licht- und Kraftanlagen GmbH, Nixdorf (Su<strong>de</strong>tenland)<br />

beteiligt. Börsennotiz Dres<strong>de</strong>n/Leipzig, Großaktionär war mit 88<br />

% die AG Sächsische Werke.<br />

Los 360 Schätzwert 30-75 €<br />

Elektrizitätsverband Weißenfels-Zeitz<br />

Kretzschau, 4 % Schuld. Lit. B 2.000<br />

Mark 24.4.1914 (R 5) EF-VF<br />

<strong>Teil</strong> einer Anleihe in Höhe von 2 Mio. Mark.<br />

Der Elektrizitätsverband versorgte die Kreise Weißenfels, Zeitz,<br />

Naumburg, Querfurt und zum <strong>Teil</strong> <strong>de</strong>n Kreis Merseburg mit e-<br />

lektrischer Energie.<br />

Los 361 Schätzwert 30-90 €<br />

Elektrizitätswerk<br />

und Strassenbahn Landsberg AG<br />

Köln, Aktie 1.000 Mark 16.6.1900.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2000, R 3, im Jahr<br />

1903 herabgesetzt auf 1250) EF<br />

Hübsche Girlan<strong>de</strong>n-Umrahmung mit Blumen.<br />

Lochentwertet.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1900 zum Betrieb <strong>de</strong>r 8,1 km langen Straßenbahn<br />

und <strong>de</strong>s Elektrizitätswerkes in Landsberg (Warthe), wohin wenige<br />

Wochen nach <strong>de</strong>r Gründung auch <strong>de</strong>r Firmensitz verlegt<br />

wur<strong>de</strong>. Grün<strong>de</strong>r war die Helios Elektricitäts-AG in Köln. (Diese<br />

Gesellschaft baute und betrieb Elektrizitätswerke im In- und<br />

Ausland. Im wesentlichen wur<strong>de</strong> das von <strong>de</strong>r AEG so erfolgreich<br />

betriebene Geschäft kopiert: Man beteiligte sich an neu gegrün<strong>de</strong>ten<br />

E-Werken und verpflichtete die Werke im Gegenzug<br />

zum Bezug <strong>de</strong>r eigenen Maschinen und Anlagen.) Der Kauf <strong>de</strong>r<br />

“Bank für elektrische Industrie” von <strong>de</strong>r Berliner Han<strong>de</strong>ls-Gesellschaft)kurz<br />

vor <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> für <strong>de</strong>n Helios<br />

zum Verhängnis: Die damit erworbenen Beteiligungen erwiesen<br />

sich überwiegend als notlei<strong>de</strong>nd. Nach dieser Ära erscheint in<br />

Landsberg dann die Elektrische Licht- und Kraftanlagen AG,<br />

Berlin als Großaktionär. Nach 1945 von Polen enteignet.<br />

Los 363 Schätzwert 200-250 €<br />

Elektrizitätswerke Wartheland AG<br />

Posen, Namensaktie 10.000 RM<br />

31.12.1941 (Auflage 200, R 8),<br />

ausgestellt auf <strong>de</strong>n Kreis Grätz UNC-EF<br />

Vorher völlig unbekannt gewesen!<br />

Gründung 1940 durch <strong>de</strong>n Reichsgau Wartheland, die Stadt<br />

Kalisch sowie die Kreise Mogilno, Konin und Samter. Übernommen<br />

wur<strong>de</strong> ein rudimentäres Leitungsnetz <strong>de</strong>r Märkische Elektrizitätswerke<br />

AG, Berlin, mit <strong>de</strong>r auch ein Stromlieferungsvertrag<br />

abgeschlossen wur<strong>de</strong>. Für die Errichtung eigener Kraftwerke<br />

wur<strong>de</strong>n dann Braunkohlevorkommen bei <strong>de</strong>r Stadt Konin<br />

erschlossen. 1941 außer<strong>de</strong>m Übernahme <strong>de</strong>r Überlandzentrale<br />

<strong>de</strong>s Kreises Kolmar.<br />

Los 364<br />

Schätzwert<br />

75-150<br />

€<br />

Elek-<br />

tro-<br />

Treuhand<br />

AG<br />

Hamburg,<br />

4,5 %<br />

<strong>Teil</strong>schuldv. 1.000 Mark März 1912<br />

(Auflage 15000, R 6) EF<br />

Großformatiges Papier, sehr <strong>de</strong>korativ gestaltet.<br />

Faksimile Fürstenberg für die Berliner Han<strong>de</strong>ls-<br />

Gesellschaft.<br />

Gründung 1912 unter maßgeblicher Beteiligung <strong>de</strong>r Berliner<br />

Han<strong>de</strong>ls-Gesellschaft, Zweck war die Bereitstellung von Geldmitteln<br />

zum Zwecke <strong>de</strong>r Errichtung, Vergrößerung o<strong>de</strong>r Verbesserung<br />

elektrischer Betriebsanlagen. Mit <strong>de</strong>r Anleihe im Gesamtbetrag<br />

von 15 Mio. Mark wur<strong>de</strong> eine gleichhohe Beteiligung an <strong>de</strong>r<br />

Hamburger Hochbahn-AG erworben. Seit 1925 in Liquidation.<br />

Dem Aufsichtsrat gehörte u.a. <strong>de</strong>r Bankier Carl Fürstenberg an.<br />

Los 359 Schätzwert 100-250 €<br />

Elektrische Kleinbahn<br />

im Mansfel<strong>de</strong>r Bergrevier AG<br />

Berlin, VZ-Aktie 1.000 Mark 16.2.1909<br />

(Auflage 1000, R 3) EF<br />

Mit Stempel: Elektrizitätsversorgung im Mansfel<strong>de</strong>r<br />

Bergrevier.<br />

Nr. 356<br />

Konzessioniert 1898 zum Bau einer schmalspurigen elektrischen<br />

Kleinbahn von <strong>de</strong>r Eisenbahnstation Hettstedt über<br />

Mansfeld und Eisleben nach Helfta (32 km, eröffnet 1900). Eigene<br />

Stromerzeugung, außer<strong>de</strong>m Betrieb von zwei Stadtlinien<br />

zum Bahnhof und zum Friedhof in Eisleben. Betriebsführung<br />

durch die Allgemeine Deutsche Kleinbahn-Gesellschaft in Berlin,<br />

die auch die Mehrheit <strong>de</strong>r in Leipzig und (merkwürdigerweise)<br />

Breslau börsennotierten Aktien hielt. 1920 Sitzverlegung<br />

nach Halle a.S., 1922 Stilllegung <strong>de</strong>s Bahnbetriebs. 1929 statt<br />

<strong>de</strong>ssen gemeinsam mit <strong>de</strong>r Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn<br />

Gründung <strong>de</strong>r Kraftverkehr Mansfeld GmbH (Automobil-<br />

Omnibus-Betrieb, 1933 auf die Deutsche Reichspost übertra-<br />

Nr. 362<br />

Los 365 Schätzwert 60-120 €<br />

Elka-Werke AG (vorm. Lübeck & Co.)<br />

Hamburg, Aktie 1.000 Goldmark März<br />

1924. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 500, R 5) EF<br />

Gründung 1924 zum Erwerb und Betrieb von Maschinenfabriken,<br />

Herstellung von Maschinen, Maschinenteilen und Apparaten<br />

unter Benutzung <strong>de</strong>s gesetzlich geschützten Warenzeichens<br />

“ELKA”. Haupterzeugnisse: Elektro-Mühlen für trockene<br />

Mahlprodukte, speziell Kaffee- und Gewürzmühlen. Fabrikabteilung<br />

in Berlin-Zehlendorf für die Herstellung von Elka-Hochleistungs-Kontaktmetall.<br />

Los 366 Schätzwert 125-200 €<br />

Elsflether Werft AG<br />

Elsfleth, Aktie 100 RM Nov. 1928 (Auflage<br />

3000, R 8) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> die zwischen <strong>de</strong>m Elsflether Ti<strong>de</strong>hafen und<br />

<strong>de</strong>r alten Weser gelegene Werft 1916 unter Führung <strong>de</strong>s<br />

Schiffsbauingenieurs Franz Peuss und <strong>de</strong>r Ol<strong>de</strong>nburger Sparund<br />

Leihbank. Zunächst waren Binnentanker eine beson<strong>de</strong>re<br />

34


Spezialität, im 2. Weltkrieg baute die Werft dann Minensuchboote<br />

und Tankschiffe. Nach <strong>de</strong>m Krieg wur<strong>de</strong> 1952 wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

erste Neubau abgeliefert, zuletzt konnten nach ständigen Erweiterungen<br />

<strong>de</strong>r Werft Schiffe bis 20.000 tdw gebaut wer<strong>de</strong>n.<br />

Börsennotiert früher in Hamburg, nach <strong>de</strong>m Krieg in Bremen,<br />

Großaktionär war die Bremer Lürssen-Werft. 1994 im großen<br />

Werften-Sterben in Konkurs gegangen, aber <strong>de</strong>nnoch nicht<br />

ganz am En<strong>de</strong>: als Reparaturwerft konnte sich das Unternehmen,<br />

nunmehr als GmbH & Co. KG, bis in unsere Tage retten.<br />

Nr. 363 Nr. 371<br />

ria-Brauerei AG in Stralau. Damit hatte Engelhardt drei Produktionsstätten<br />

in Groß-Berlin. In <strong>de</strong>r Folge wur<strong>de</strong>n im ganzen<br />

Reich von Wuppertal über Dortmund und Hamburg bis Königsberg<br />

i.Pr. dutzen<strong>de</strong> weiterer Brauereien übernommen. Die bei<strong>de</strong>n<br />

Braustätten in Pankow (Thulestraße) und Stralau (Krachtstraße)<br />

wur<strong>de</strong>n 1949 enteignet. Die Brauerei in Charlottenburg<br />

(Danckelmannstraße) wur<strong>de</strong> 1983 stillgelegt und die Produktion<br />

in die Schultheiss-Brauerei in Kreuzberg verlagert, zugleich<br />

Abschluß eines Lohnbrauvertrages mit <strong>de</strong>m Großaktionär Brau<br />

und Brunnen AG. 1990 in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Los 369 Schätzwert 50-80 €<br />

Emissions- und Kredit-AG<br />

Frankfurt a. M., Aktie 10.000 Mark 5.9.1923.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 150000, R 8) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t im Juli 1923, eingetragen im Sept. Betrieb von<br />

Bankgeschäften aller Art, Übernahme von Aktien- und Obligationsemissionen<br />

sowie insbeson<strong>de</strong>re Unterstützung von Kleinindustrie<br />

und Kleinhan<strong>de</strong>l durch Kreditgewährung. Bereits<br />

1926 erloschen.<br />

Los 372 Schätzwert 30-90 €<br />

Engelhardt-Brauerei AG<br />

Berlin, VZ-Aktie 1.000 Mark Juni 1920<br />

(Auflage 1000, R 3) EF<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Gründung 1905 durch ein Unternehmen aus Halle a.S., welches<br />

sich als Bedingung <strong>de</strong>r Konzession gegenüber <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />

Westerso<strong>de</strong> im Regierungsbezirk Sta<strong>de</strong> verpflichtete,<br />

innerhalb von drei Monaten eine gewisse Anzahl von Bohrtürmen<br />

in <strong>de</strong>r Feldmark zu erbauen (<strong>de</strong>r schon 1083 erstmals erwähnte<br />

Ort Westerso<strong>de</strong> ging 1968 in <strong>de</strong>r Samtgemein<strong>de</strong> Hemmoor<br />

auf). Schon 1862 waren Experten <strong>de</strong>r kgl. Hannoverschen<br />

Regierung in <strong>de</strong>n Gemarkungen Warsta<strong>de</strong>, Hemmoor<br />

und Westerso<strong>de</strong> auf ein mächtiges Krei<strong>de</strong>vorkommen gestoßen,<br />

das die Basis für die “Portland Cementfabrik Hemmoor”<br />

bil<strong>de</strong>te, die damals mit 2.000 Beschäftigten <strong>de</strong>r größte Arbeitgeber<br />

<strong>de</strong>r Region war und erst 1982 stillgelegt wur<strong>de</strong>. Nach<strong>de</strong>m<br />

Erdöl häufig in <strong>de</strong>r Nähe von Krei<strong>de</strong>vorkommen zu fin<strong>de</strong>n<br />

ist, brach in Westerso<strong>de</strong> das Ölfieber aus und man interessierte<br />

ein Unternehmen aus Halle für Probebohrungen. Die Bohrgesellschaft<br />

brachte in Westerso<strong>de</strong> zwei Bohrungen bis 400 m<br />

Teufe nie<strong>de</strong>r, u.a. auf <strong>de</strong>m Grundstück <strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>vorstehers<br />

Johann Stüve. Auf Öl o<strong>de</strong>r Kali stieß man dabei nicht, wohl<br />

aber auf Steinsalz, <strong>de</strong>ssen För<strong>de</strong>rung aber nicht wirtschaftlich<br />

war, weil die nahe gelegene Saline Sta<strong>de</strong> (bis 2003 als AKZO<br />

Nobel Salz GmbH in Betrieb) <strong>de</strong>n Markt schon seit 1872 versorgte.<br />

Immerhin ist mit diesem Anteilschein aber die einzige<br />

Bohrung in <strong>de</strong>r Unterelbe-Region belegt, die überhaupt auf irgend<br />

etwas fündig wur<strong>de</strong>. Weitere 9 Kalibohrgesellschaften,<br />

die wir kennen, fingen erst gar nicht an zu bohren o<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>n<br />

nicht fündig.<br />

Los 367 Schätzwert 75-150 €<br />

Emil Busch AG Optische Industrie<br />

Rathenow, Aktie 6.000 Mark 15.9.1923<br />

(Auflage 2500, R 7) EF-VF<br />

Gründung bereits 1800 mit königlicher Konzession durch die<br />

bei<strong>de</strong>n Pfarrer Duncker und Wagener als “Optische Industrie-<br />

Anstalt Rathenow”. Mit 15 Arbeitern wer<strong>de</strong>n Mikroskope, Brillengläser<br />

und Brillen erzeugt. 1845 übernimmt Emil Busch die<br />

Leitung, 1851 (inzwischen wer<strong>de</strong>n 130 Arbeiter beschäftigt)<br />

Einführung <strong>de</strong>r Opernglasfabrikation. 1872 Umwandlung in die<br />

“Rathenower optische Industrieanstalt (vormals Emil Busch)<br />

AG”, 1908 Umfirmierung wie oben. Tochterfirmen in Kopenhagen<br />

seit 1920, London und Rio <strong>de</strong> Janeiro seit 1928. Börsennotiz<br />

Berlin, Mehrheitsaktionär war zuletzt die Carl-Zeiss-Stiftung<br />

in Jena. 1949 Sitzverlegung nach Göttingen, 1953 Umwandlung<br />

in die Emil Busch GmbH. Auf <strong>de</strong>m ehemaligen Betriebsgelän<strong>de</strong><br />

in Rathenow entstan<strong>de</strong>n 1946 die Rathenower<br />

Optischen Werke GmbH, ab 1948 volkseigener Betrieb. Nach<br />

1990 waren von ehemals 4000 Mitarbeitern ca. 800 beschäftigt,<br />

die die gesamte Produktpalette anbieten.<br />

Los 370 Schätzwert 50-100 €<br />

Energie-Versorgung Schwaben AG<br />

Stuttgart, 4,5 % <strong>Teil</strong>schuldv. 2.000 RM<br />

Febr. 1940 (Auflage 2000, R 7) EF<br />

Die Energie-Versorgung Schwaben AG (EVS) als Energieversorgungsunternehmen<br />

entstand am 1.4.1939 aus <strong>de</strong>m Zweckverband<br />

Oberschwäbische Elektrizitätsewerke (OEW) und <strong>de</strong>r Elektrizitäts-Versorgung<br />

Württemberg AG (EVW), die ihrereseits aus<br />

<strong>de</strong>m Zusammenschluß von Württembergischer Lan<strong>de</strong>s-Elektrizitäts<br />

AG (WLAG, gegr. 2.3.1923) und Württembergischer Sammelschienen<br />

AG (WÜSAG, gegr. 25.7.1923) vom 14.12.1934<br />

hervorging. Am 1.1.1997 fusionierte die EVS mit <strong>de</strong>r Ba<strong>de</strong>nwerk<br />

AG zur Energie Ba<strong>de</strong>n-Württemberg AG (EnBW).<br />

Los 371 Schätzwert 500-625 €<br />

Engelhardt-Brauerei AG<br />

Berlin-Pankow, Aktie 1.000 Mark Febr.<br />

1918 (Auflage 650, R 9) EF-VF<br />

Zuvor ganz unbekannt gewesener Jahrgang dieser<br />

be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Brauerei.<br />

Gründung ca. 1860, AG seit 1907. Zunächst eine kleine Brauerei,<br />

die namentlich Caramel-Malzbier herstellte. 1905 Errichtung<br />

einer großen neuen Brauerei in Pankow. 1910 Verschmelzung<br />

mit <strong>de</strong>r Kaiserbrauerei AG in Charlottenburg.<br />

1916/17 Übernahme <strong>de</strong>r Berliner Stadtbrauerei GmbH und <strong>de</strong>r<br />

Gebhardt-Weißbierbrauerei GmbH. 1917 Fusion mit <strong>de</strong>r Victo-<br />

Los 373 Schätzwert 30-75 €<br />

Enzinger-Union-Werke AG<br />

Pfed<strong>de</strong>rsheim, Aktie 100 RM Mai 1934<br />

(Auflage 3100, R 3) EF<br />

Gründung 1924 durch Fusion <strong>de</strong>r Enzinger-Werke AG in Worms<br />

(gegr. 1879) und <strong>de</strong>r Unionwerke AG Maschinenfabriken,<br />

Mannheim (gegr. 1885). Erzeugnisse: Fass- und Flaschenkellerei-Apparate<br />

sowie Spülapparate, Filter, Rotations- und Kolben-<br />

Druckregler, Luft-Kompressoren uvm. Von 1915 bis 1922 wur<strong>de</strong>n<br />

sogar Kraftwagen hergestellt. 1930 Stilllegung <strong>de</strong>s Werkes<br />

in Mannheim und Sitzverlegung nach Pfed<strong>de</strong>rsheim, 1936 wie<strong>de</strong>r<br />

nach Mannheim. Seit 1969 Kooperation mit <strong>de</strong>m Mehrheitsaktionär<br />

Seitz-Werke GmbH, Bad Kreuznach.<br />

Los 374 Schätzwert 200-250 €<br />

Erdoel- und Kali-Bohrgesellschaft<br />

“Westerso<strong>de</strong>”<br />

Westerso<strong>de</strong>, Namens-Anteil-Schein 1 Anteil<br />

6.9.1905. Grün<strong>de</strong>ranteil (Auflage 1000, R 9) EF<br />

Breite Umrahmung im Historismus-Stil, Originalunterschriften.<br />

Zuvor völlig unbekannt gewesen!<br />

Los 375 Schätzwert 100-125 €<br />

Erdöl-AG Wojtowa<br />

Berlin, Aktie 20 RM Juli 1925 (Auflage<br />

13750, R 7) EF<br />

Gründung 1918 durch vermögen<strong>de</strong> Privatinvestoren, u.a. <strong>de</strong>n<br />

Infanteriegeneral Excellenz Frhr. von <strong>de</strong>r Goltz, zwecks Aufsuchung<br />

von Erdöl in Wojtowa (Westgalizien) und an<strong>de</strong>ren Orten.<br />

En<strong>de</strong> 1923 besaß die Ges. etwa 120 Morgen Gerechtsame.<br />

Erst 1933 ist die Gesellschaft erloschen.<br />

Los 368 Schätzwert 30-80 €<br />

Emil Nöbel AG<br />

Wechselburg, Aktie 200 RM 31.12.1924<br />

(Auflage 720, R 5) EF<br />

Gründung 1890, AG seit 1923. Betrieb von Sandgruben, Herstellung<br />

von Zementwaren sowie Fabrikation und Han<strong>de</strong>l mit<br />

Strumpfwaren und an<strong>de</strong>ren Textilien (im Handbuch von 1934<br />

erwähnt, später Herstellung von Betonrohren). Eine reine Familien-AG,<br />

70 % <strong>de</strong>s Kapitals hielt die Familie Curt Augustin.<br />

Ansicht <strong>de</strong>s Flaschenturms <strong>de</strong>r Engelhardt-Brauerei in Berlin-Stralau 2008<br />

Innenansicht <strong>de</strong>s Berliner Flaschenturms<br />

35


Los 376 Schätzwert 50-80 €<br />

Erdöl-Bohrunternehmen Nienhagen-<br />

Westercelle August Wiest & Co. KG<br />

Hannover, Namens-Anteil 1/2100<br />

27.8.1934 (Auflage 2100, R 6) EF<br />

Als Nachfolgerin <strong>de</strong>r Erdöl Bohrgesellschaft Westercelle (Gewerkschaft<br />

A<strong>de</strong>lheid) mit einem Kapital von 210.000 RM gegrün<strong>de</strong>t.<br />

Die Gesellschaft besaß 80 Morgen Mutungsrechte im<br />

Nienhagener Revier. Persönlich haften<strong>de</strong>r Gesellschaft A. Wiest<br />

(Einlage von 49.200 RM).<br />

Gründung 1918. Betrieb einer Maschinenfabrik, speziell Herstellung<br />

von Sägewerks- und Holzbearbeitungs-Maschinen,<br />

Transmissionen, Werkzeugen. 1931 Übernahme <strong>de</strong>r Selp-Werke<br />

vorm. Stoll & Elschner AG Leipzig durch Fusion, was <strong>de</strong>r Firma<br />

auf <strong>de</strong>m Höhepunkt <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise nicht so gut<br />

bekam: En<strong>de</strong> 1931 Zahlungseinstellung und Zwangsvergleich.<br />

Nr. 379 Nr. 386<br />

Los 381 Schätzwert 30-60 €<br />

Ernst Grumbach & Sohn AG<br />

Freiberg i.Sa., Aktie 20 RM März 1925<br />

(Auflage 9825, R 7) EF<br />

Gründung 1921 zur Fortführung <strong>de</strong>r schon seit 1868 bestehen<strong>de</strong>n<br />

Landwirtschaftsmaschinenfabrik von Grumbach &<br />

Sohn in Freiberg (Frauensteiner Str. 25) mit Filialen in Dres<strong>de</strong>n<br />

und Zschopau. Neben Maschinen wur<strong>de</strong>n auch Motoren hergestellt,<br />

außer<strong>de</strong>m Installation elektrischer Anlagen. Schutzmarke:<br />

Ein von Ähren im Jugendstil umkränztes Altenburger<br />

Stadtwappen mit Königskrone, flankiert von Bergleuten in historischer<br />

Tracht. Als eines <strong>de</strong>r vielen Opfer <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />

1930 in Vergleich und 1931 in Anschlußkonkurs<br />

gegangen.<br />

Gesellschaft vom Pech verfolgt: 1905, 1906 und 1912 verursachten<br />

Großbrän<strong>de</strong> jeweils mehrmonatige Betriebsunterbrechungen.<br />

1931 vollständige Reorganisation <strong>de</strong>s Werkes. 1947-<br />

51 enteignet und als Mechanische Weberei Bran<strong>de</strong>nburg weitergeführt.<br />

Das Werk wur<strong>de</strong> dann von <strong>de</strong>n Sowjets komplett <strong>de</strong>montiert.<br />

Los 383 Schätzwert 275-350 €<br />

Erste Deutsche<br />

Fein-Jute-Garn-Spinnerei AG<br />

Bran<strong>de</strong>nburg (Havel), Aktie 1.000 Mark<br />

Nov. 1920 (Auflage 1000, R 10) EF-VF<br />

Großes Hochformat, hübsche teppichartige Umrahmung.<br />

Von <strong>de</strong>n lediglich 3 im Reichsbankschatz<br />

gefun<strong>de</strong>nen Stücken das allerletzte noch<br />

verfügbare.<br />

I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriger Titel.<br />

Los 377 Schätzwert 150-200 €<br />

Erdölbohrgesellschaft<br />

Großlaffer<strong>de</strong>-Oberg<br />

Oberg, Namens-Anteilschein 1 Anteil<br />

5.2.1927 (Auflage 4000, R 10) VF<br />

Ausgestellt auf die Gewerkschaft Robert II.<br />

1929 wur<strong>de</strong> die Bohrung Nr. 2 in Oberg im Landkreis Peine in<br />

Angriff genommen. Die Gesellschaft mel<strong>de</strong>te das Erreichen einer<br />

Teufe von 530 m und erwartete bei ca. 590 m <strong>de</strong>n Oelhorizont<br />

erreichen zu können. Sie rechnete mit einer Endteufe von<br />

600 m. Jedoch waren die Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt.<br />

1931 geriet die Gesellschaft in eine finanzielle Krise. Zwei<br />

Jahre konnte sie schon keine Anteilscheine mehr verkaufen,<br />

weshalb die Bohrungen unterbrochen wer<strong>de</strong>n mussten. Der Gesellschaft<br />

blieb nur die Hoffnung auf ausländische Investoren.<br />

Blechschild <strong>de</strong>r Erfordia Maschinenbau-AG<br />

Los 380 Schätzwert 200-250 €<br />

Erfordia Maschinenbau-AG<br />

Meiningen, Aktie 1.000 Mark 9.7.1921<br />

(Auflage 1000, R 8) EF-VF<br />

I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriger Titel.<br />

Los 382 Schätzwert 200-250 €<br />

Erste Deutsche<br />

Fein-Jute-Garn-Spinnerei AG<br />

Bran<strong>de</strong>nburg (Havel), Aktie 1.000 Mark<br />

Juni 1920 (Auflage 3600, R 9) VF<br />

Großes Hochformat, hübsche teppichartige Umrahmung.<br />

Wie auch die folgen<strong>de</strong> wenige Monate<br />

spätere Emission vorher unbekannt gewesen.<br />

Gründung 1889 in Berlin. Erzeugnisse: Jutegarne, Zellwollgarne<br />

und Papiergarne. 1909 Sitzverlegung nach Bran<strong>de</strong>nburg<br />

(Havel). An bei<strong>de</strong>n Standorten war die in Berlin börsennotierte<br />

Los 384 Schätzwert 30-60 €<br />

Erste Posener Gaszählerfabrik AG<br />

Posen, Aktie 300 RM 16.4.1943 (R 5) EF<br />

Druck von G&D.<br />

Keinerlei Erwähnung in <strong>de</strong>n Handbüchern!<br />

Los 378 Schätzwert 100-150 €<br />

Erdölwerke Nienhagen-Wietze<br />

Hannover, Namens-Anteilschein 1 Anteil<br />

12.9.1929 (Auflage 6.000, R 10) EF<br />

Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Werke in Wietze-Steinför<strong>de</strong> und Nienhagen.<br />

Los 379 Schätzwert 300-375 €<br />

Erfordia Maschinenbau-AG<br />

Meiningen, Aktie 1.000 Mark 19.6.1918.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 8) EF<br />

Aktien dieser Ges. waren zuvor vollkommen unbekannt<br />

gewesen.<br />

Nr. 383<br />

Nr. 396<br />

36


Keimzelle ist die um 1850 angelegte Gewerkschaft Heisinger<br />

Tiefbau, <strong>de</strong>ren Geschicke Fritz Funke, Wilhelm Sonnenschein<br />

und Jobst Waldthausen leiteten. 1889 Umwandlung in die AG<br />

Rheinische Anthrazit-Kohlenwerke in Essen-Kupferdreh. 1906<br />

Umfirmierung in Essener Steinkohlenbergwerke AG anlässlich<br />

<strong>de</strong>r Übernahme sämtlicher Kuxe <strong>de</strong>r Gewerkschaften Hercules,<br />

ver. Pörtingssiepen und ver. Dahlhauser Tiefbau. Betrieben<br />

wur<strong>de</strong>n die Zechen Herkules-Katharina, Dahlhauser Tiefbau,<br />

Pörtingssiepen, Carl Funke, Gottfried Wilhelm, Dorstfeld und<br />

Oespel. 1930 in die Gelsenkirchener Bergbau-AG eingeglie<strong>de</strong>rt.<br />

Los 385 Schätzwert 50-100 €<br />

Eschebach-Werke AG<br />

Ra<strong>de</strong>berg, Aktie 100 RM Aug. 1937<br />

(Auflage 500, R 6) EF<br />

Die Werke in Dres<strong>de</strong>n (Eschebach & Haussner, gegr. 1867) und<br />

Ra<strong>de</strong>berg (Ra<strong>de</strong>berger Guss- und Emaillierwerke Carl Eschebach<br />

& Comp., gegr. 1886) wur<strong>de</strong>n 1890 in <strong>de</strong>r “Vereinigte E-<br />

schebach’sche Werke AG” vereint. Hergestellt wur<strong>de</strong>n: Ba<strong>de</strong>öfen,<br />

Wannen, Armaturen, Klosetts; Geräte für Konditoreien,<br />

Fleischereien, Molkereien; Eisschränke; Küchen-, Schlafzimmer-<br />

und Gartenmöbel; Waschtische und Waschschränke für<br />

Ärzte; Gaskocher, Her<strong>de</strong>, Gasheizöfen und Heisswasserautomaten.<br />

In <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise 1931/32 Konzentration <strong>de</strong>r<br />

Fertigung in Ra<strong>de</strong>berg, das Dresdner Werk wur<strong>de</strong> verkauft.<br />

Gleichzeitig umbenannt wie oben. Börsennotiz Dres<strong>de</strong>n/Leipzig,<br />

doch lagen zuletzt fast 100 % <strong>de</strong>r Aktien beim Wettbewerber<br />

Alexan<strong>de</strong>rwerk AG, Remscheid. Die AG selbst verlegte ihren<br />

Sitz 1950 nach Remscheid und wur<strong>de</strong> dann in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Das in <strong>de</strong>r DDR enteignete Werk in Ra<strong>de</strong>berg produzierte<br />

nach 1945 Küchenmöbel und wur<strong>de</strong> 1972 <strong>de</strong>m VEB<br />

Möbelkombinat Hellerau angeschlossen. 1990 reprivatisiert, a-<br />

ber schon im Jahr darauf insolvent gewor<strong>de</strong>n. Nach häufigen<br />

Eigentümerwechseln kam nach <strong>de</strong>r zweiten Insolvenz 2004 die<br />

Produktionseinstellung. An <strong>de</strong>n einstigen Traditionsbetrieb erinnert<br />

nur noch das nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> eingerichtete Küchenmuseum,<br />

das sich heute im Ra<strong>de</strong>berger Heimatmuseum Schloß<br />

Klippenstein befin<strong>de</strong>t.<br />

Los 389 Schätzwert 200-250 €<br />

Ettlingen-Maxau<br />

Papier- & Zellstoffwerke AG<br />

Ettlingen i. Ba<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 RM<br />

23.4.1938 (Auflage 200, R 9) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1928 als Karlsruher Papierfabrik AG mit Sitz in<br />

Karlsruhe. Umbenannt am 16.10.1928 in Zellstoff- und Papierfabrik<br />

AG und nur zwei Tage später am 18.10.1928 in Vogel<br />

& Bernheimer Zellstoff- und Papierfabrik AG, am 9.4.1938<br />

schließlich wie oben. Großaktionär war ein Konsortium badisch-pfälzischer<br />

Papierfabriken unter Führung <strong>de</strong>r Firma Julius<br />

Glatz in Nei<strong>de</strong>nfels, Pfalz. 1953 Übernahme durch die E.<br />

Holtzmann & Cie. AG. 1997 hat Enso Oyj (1998 zu Stora Enso<br />

fusioniert) <strong>de</strong>n mehrheitlichen Anteil <strong>de</strong>r E. Holtzmann & Cie.<br />

AG übernommen. Das Werk Maxau produziert jährlich 700.000<br />

Tonnen Papier.<br />

wen<strong>de</strong> wan<strong>de</strong>lte sich das Unternehmen zu einer rein weltlichen<br />

Gast- und Schankwirtschaft mit Hotelbetrieb (Hotel Vereinshaus),<br />

<strong>de</strong>r Firmenzusatz “Evangelisch” fiel <strong>de</strong>shalb bald nach<br />

<strong>de</strong>r Gründung fort. In <strong>de</strong>m Gebäu<strong>de</strong>komplex war außer<strong>de</strong>m das<br />

große, 1935 noch auf 1.100 Sitzplätze erweiterte “Universum”-Lichtspieltheater.<br />

1937 Eröffnung <strong>de</strong>s 220 Personen fassen<strong>de</strong>n<br />

Spezialausschanks “Tucher-Stuben”, wofür die Nürnberger<br />

Tucherbrauerei ein Darlehn gab. 1939 erwarb <strong>de</strong>r Kaufmann<br />

Emil Schulte aus Bielefeld fast alle Aktien. 1951 in eine<br />

GmbH umgewan<strong>de</strong>lt. Heute befin<strong>de</strong>t sich auf <strong>de</strong>m Grundstück<br />

neben <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>firma MM-fashion ein dm-drogeriemarkt und<br />

eine Kaufhalle.<br />

Nr. 393<br />

Los 386 Schätzwert 200-250 €<br />

Eschweiler Bank<br />

Eschweiler, Aktie 20 RM Dez. 1925 (R 7)<br />

EF-VF<br />

Einzelstück aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1890. Betrieb <strong>de</strong>s Bankgeschäfts in allen Zweigen.<br />

Zweigstelle in Alsdorf (Rhl.) unter <strong>de</strong>r Firma Alsdorfer Bank, ferner<br />

in Linnich und Wei<strong>de</strong>n. Ab Juni 1927 unter Geschäftsaufsicht.<br />

Los 387 Schätzwert 30-75 €<br />

Espera Schnellwaagenwerke<br />

H. Sporkhorst AG<br />

Duisburg, Aktie 1.000 RM März 1929<br />

(Auflage 400, R 4) EF<br />

Gründung 1928 als West<strong>de</strong>utsche Schnellwaagen AG in Düsseldorf.<br />

1929 Verschmelzung mit <strong>de</strong>r Espera Kontroll- und<br />

Schnellwaagenfabrik H. Sporkhorst GmbH in Duisburg und Än<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s Firmennamens in Espera Schnellwaagenwerke H.<br />

Sporkhorst AG. Heute Espera-Werke GmbH, Duisburg. Der Name<br />

ESPERA: ESPE = Initialen von Herrn Heinrich Sporkhorst SP<br />

ausgesprochen; RA = Anfangsbuchstaben <strong>de</strong>r Rationalwaage.<br />

Los 390 Schätzwert 60-120 €<br />

Eutin-Lübecker Eisenbahn-Gesellschaft<br />

Eutin, 4 % Prior.-Obl. Lit. C . 100 Mark<br />

2.1.1882 (Auflage 2610, R 5) VF<br />

<strong>Teil</strong> einer Anleihe von 2,861 Mio. M zur weiteren<br />

Finanzierung <strong>de</strong>s Bahnbaus. Faksimile-Unterschrift<br />

Ludwig von Erlanger (1836-1898) vom<br />

Bankhaus Erlanger, das sich sehr aktiv in <strong>de</strong>r Ausgabe<br />

von privaten und staatlichen Anleihen beteiligte.<br />

Gründung 1872. Normalspurige Eisenbahn Eutin-Schwartau-<br />

Lübeck (31 km, eröffnet 1873) mit Abzweig Gleschendorf-Ahrensbök<br />

(8 km, eröffnet 1886). In Lübeck wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bahnhof<br />

<strong>de</strong>r Lübeck-Büchener Bahn mitbenutzt, in Eutin <strong>de</strong>r Preussische<br />

Staats-Bahnhof. Seit 1883 in Berlin börsennotiert. Letzte<br />

Großaktionäre waren mit 26% <strong>de</strong>r Staat Preußen und mit 44%<br />

die Hansestadt Lübeck, 1941 wur<strong>de</strong> die Bahn verstaatlicht und<br />

von <strong>de</strong>r Reichsbahn übernommen (Bareinlösung <strong>de</strong>r noch umlaufen<strong>de</strong>n<br />

Aktien zu 105%).<br />

Los 391 Schätzwert 125-250 €<br />

Evangelisches Vereinshaus<br />

Bielefeld, Namens-Actie 300 Mark<br />

23.6.1875. Grün<strong>de</strong>remission (Auflage<br />

171, R 5) VF+<br />

Umgestellt auf 300 RM, 1933 auf 210 RM herabgesetzt.<br />

Vor<strong>de</strong>rseitig zwei zusätzliche hds. Übertragungsvermerke.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1875 zum Bau und Betrieb <strong>de</strong>s Evangelischen Vereinshauses<br />

im Stadtzentrum von Bielefeld auf <strong>de</strong>m 2.044 qm<br />

großen Grundstück Bahnhofstr. 39. Noch vor <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rt-<br />

Los 392 Schätzwert 50-100 €<br />

Excelsior Lebensversicherungs-AG<br />

Berlin, Namensaktie 1.000 RM 15.1.1929<br />

(Auflage 1500, R 5) EF<br />

Gründung 1926, eingetragen 1927. Betrieb <strong>de</strong>r Lebensversicherung<br />

in allen ihren Arten. 1933 Fusion mit <strong>de</strong>r Eos Deutscher<br />

Bestattungs- und Lebensversicherungs-Verein AG und<br />

Umbenennung in Eos und Excelsior Deutsche Volks- und Lebensversicherungs-AG<br />

mit Sitz in Düsseldorf. 1938 Übernahme<br />

<strong>de</strong>r Lebensversicherungsgesellschaft Schwaben V.V. aG<br />

Stuttgart. Zweignie<strong>de</strong>rlassungen in Essen und Wuppertal. 1970<br />

Sitzverlegung nach München. Ab 1974 kam sie zur Vereinigten<br />

Versicherungsgruppe, die heute zum Allianz-Konzern gehört.<br />

Los 393 Schätzwert 125-200 €<br />

Excelsior-Fahrrad-Werke<br />

Gebr. Conrad & Patz AG<br />

Bran<strong>de</strong>nburg, Aktie 1.000 Mark 29.12.1906.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1250, R 7) VF<br />

Gründung 1906. Die Fabrik in <strong>de</strong>r Bran<strong>de</strong>nburger Neustadt<br />

(Wilhelmsdorfer Landstr. 43) war damals einer <strong>de</strong>r größten<br />

Fahrrad-Hersteller Deutschlands, auch Ersatzteile für die Automobilindustrie<br />

wur<strong>de</strong>n produziert. Beschäftigt wur<strong>de</strong>n über<br />

1400 Arbeiter und Beamte. Nach andauern<strong>de</strong>n Verlusten wur<strong>de</strong><br />

die Fabrikation 1932 eingestellt, danach wur<strong>de</strong> die in Berlin<br />

börsennotierte Gesellschaft abgewickelt.<br />

Los 394 Schätzwert 60-120 €<br />

Export-Bierbrauerei Aug. Peter AG<br />

Königsee i.Th., Aktie 1.000 Mark 30.12.1899.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 650, R 4) EF-VF<br />

Großformatiger und <strong>de</strong>korativer Brauereiwert aus<br />

Thüringen.<br />

Bei <strong>de</strong>r Gründung wur<strong>de</strong> die Peterbrauerei übernommen, außer<strong>de</strong>m<br />

1907 die Brauerei Otto Kühn. Letzter Großaktionär war<br />

die Leipziger Riebeck-Brauerei. Nach 1946 VEB Königsee<br />

(Marke: Peter E<strong>de</strong>l-Bock). 1989/90 reprivatisiert, doch die<br />

Marktwirtschaft erwies sich als zu große Herausfor<strong>de</strong>rung:<br />

1992 wur<strong>de</strong> die Privatbrauerei Königsee geschlossen.<br />

Los 395 Schätzwert 175-300 €<br />

Fabrik feuerfester und<br />

säurefester Producte AG<br />

Bad Nauheim, Actie 1.000 Mark Jan.<br />

1895 (Auflage 1000, R 7) VF<br />

Dekorativ, mit Originalunterschriften. Zuvor völlig<br />

unbekannt gewesener Jahrgang!<br />

Gründung 1891 in Bad Nauheim unter Übernahme <strong>de</strong>r Fabrik<br />

von E. Boeing für feuerfeste und säurefeste chemisch-technische<br />

Produkte sowie keramische Erzeugnisse. Sitzverlegungen<br />

1897 nach Vallendar, 1904 nach Berlin. 1901 ging die in Berlin<br />

börsennotierte AG spektakulär pleite. Es stellte sich heraus,<br />

daß Generaldirektor Leo Otto Boeing je<strong>de</strong>n verfügbaren Pfennig<br />

in neue Fabrikgebäu<strong>de</strong> investiert hatte, diese zu weit überhöhten<br />

Werten bilanzierte und damit aus Scheingewinnen seine<br />

Tantiemen und Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n zahlte. Die Bilanzfälschungen<br />

waren so dreist, daß Boeing anschließend wegen Untreue und<br />

Konkursvergehen zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt wur<strong>de</strong>. Die<br />

AG war nicht sanierungsfähig, die Werke wur<strong>de</strong>n 1902 an die<br />

AG für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens in Dres<strong>de</strong>n verkauft.<br />

Los 396 Schätzwert 300-375 €<br />

Fabrik feuerfester und<br />

säurefester Producte AG<br />

Vallendar, Actie 1.000 Mark Jan. 1899<br />

(Auflage 1000, R 8) VF+<br />

Dekorativ, mit Originalunterschriften.<br />

Los 388 Schätzwert 75-100 €<br />

Essener Steinkohlenbergwerke AG<br />

Essen, 5 % <strong>Teil</strong>schuldv. 1.000 Fr.<br />

1.3.1934 (Auflage 9000, R 8) EF<br />

1934 gab die Ges. eine interessante Doppelwährungsanleihe<br />

heraus, eingeteilt in einen <strong>de</strong>utschen<br />

Abschnitt von 27 Mio. RM und einen Schweizer<br />

Abschnitt von 11,1 Mio. Fr.<br />

Nr. 389 Nr. 408<br />

37


lingsbekämpfungsmittel hergestellt wur<strong>de</strong>n. Die Tochter in Wolfenbüttel,<br />

wo auch die Schering AG ein großes Werk für Pflanzenschutzmittel<br />

unterhielt (heute Bayer Crop Science) wur<strong>de</strong><br />

1969 an diese verkauft. 1976 Sitzverlegung nach Düsseldorf, wo<br />

die AG noch heute mit diversen kleineren Beteiligungen besteht.<br />

steht übrigens das Elternhaus <strong>de</strong>s Textverfassers). Jahrzehntelang<br />

zum Salzgitter-Konzern gehörend, <strong>de</strong>r seine Anteile 2001<br />

an Haniel verkaufte.<br />

Los 397 Schätzwert 25-50 €<br />

Färberei Glauchau AG<br />

Glauchau, Aktie 100 RM 25.5.1932<br />

(Auflage 7000, R 3) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1889 als “Färberei Glauchau vorm. Otto Seyfert”.<br />

Betriebe in Glauchau und Baiersdorf bei Erlangen (Färberei und<br />

Herstellung von Handstrickgarn). Börsennotiz Leipzig, Großaktionär<br />

war die Garn-AG Nachf. W. Lüttgen KG, Bad Kissingen.<br />

1944 verlagert nach Bad Kissingen, 1952 umbenannt in Garn-<br />

AG, Bad Kissingen, seit 1963 GmbH.<br />

Los 400 Schätzwert 30-75 €<br />

Falkensteiner Gardinen-<br />

Weberei und Bleicherei<br />

Falkenstein i.V., VZ-Aktie 1.000 Mark<br />

1.4.1920 (Auflage 300, R 4) EF<br />

Gründung 1889 mit einem Aktienkapital von 1 Mio M. Hersteller<br />

von Tüllgardinen, Stores, Decken, Bor<strong>de</strong>n, Spannstoffen,<br />

Bett<strong>de</strong>cken. 1948 Sitzverlegung nach Neuss/Rhein, 1953 nach<br />

Mering bei Augsburg. 1974 Umwandlung in eine GmbH. 1994<br />

Insolvenzverfahren, 1995 Stilllegung.<br />

Gründung 1885 als “Schlesische Sulfit-Cellulosefabrik Feldmühle”<br />

mit Sitz in Liebau, umbenannt 1891 in “Cellulose-Fabrik<br />

Feldmühle” und 1911 dann wie oben. Häufige Sitzverlegungen<br />

1892 nach Cosel, 1899 nach Breslau, 1912 nach Berlin<br />

und 1920 nach Scholwin bei Stettin. 1929 Fusion mit <strong>de</strong>r<br />

Papierfabrik Reisholz in Düsseldorf. Mit 14 Werken (u.a. Arnsberg,<br />

Königsberg/Pr., Hillegossen bei Bielefeld, Stettin, Flensburg,<br />

Uetersen, Oberlahnstein, Hei<strong>de</strong>nau) damals <strong>de</strong>r GRÖS-<br />

STE DEUTSCHE PAPIERPRODUZENT. Nach Enteignung <strong>de</strong>s<br />

Stammwerkes (Pommern war nun zu Polen gekommen) 1945<br />

verlagert nach Hillegossen bei Bielefeld, 1952 nach Düsseldorf,<br />

1962 übergegangen auf die 1959 gegrün<strong>de</strong>te AG für Papier-<br />

und Zellstoffinteressen, die im gleichen Jahr in Feldmühle<br />

AG, Düsseldorf umfirmierte. Ab 1977 Feldmühle Vermögensverwaltung<br />

AG, 1992 GmbH und verschmolzen auf die Feldmühle<br />

Nobel AG, Düsseldorf. Später gingen die Papieraktivitäten<br />

in <strong>de</strong>r Stora Feldmühle AG auf, <strong>de</strong>r heutigen Stora Enso<br />

Deutschland GmbH.<br />

Los 404 Schätzwert 20-50 €<br />

Ferd. Rückforth Nachfolger AG<br />

Stettin, Aktie 1.000 RM Sept. 1942<br />

(Auflage 3000, R 2) EF<br />

Bereits 1742 als oHG errichtet, 1912 in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Ursprünglich nur eine Likörfabrik, erlebte das Unternehmen<br />

schließlich eines <strong>de</strong>r schillerndsten Schicksale <strong>de</strong>r jüngeren<br />

Wirtschaftsgeschichte. Erzeugt wur<strong>de</strong>n im Werk Stettin-Oberwieck<br />

Liköre, Weinbrän<strong>de</strong>, Rum, Arrak, Branntweine und<br />

Fruchtsäfte. Außer<strong>de</strong>m war Rückforth Großaktionär aller drei<br />

Regionalbrauereien in Stettin sowie bei sieben weiteren Brauereien<br />

in Ostpreußen und Schlesien. Börsennotiz Berlin, Frankfurt<br />

a.M. und Stettin. 1945 ging fast <strong>de</strong>r gesamte Fabrik- und<br />

Beteiligungsbesitz im Osten verloren. 1947 Sitzverlegung von<br />

Stettin nach Uslar/Hann. und weiter 1950 nach Siegburg<br />

(Rhld.), wo in eigenen Räumen die Weinbrennerei und Likörfabrikation<br />

wie<strong>de</strong>r aufgenommen wur<strong>de</strong>. 1970/78 wur<strong>de</strong> das angestammte<br />

Geschäft ganz aufgegeben. Ab 1980, nach <strong>de</strong>r<br />

Sitzverlegung nach Hei<strong>de</strong>lberg, begann eine zunächst glanzvolle<br />

und von <strong>de</strong>r Wirtschaftspresse bejubelte zweite Karriere im<br />

Bauträgergeschäft, die dann aber 1985 im Konkurs en<strong>de</strong>te.<br />

Los 398 Schätzwert 75-150 €<br />

Fafnirwerke AG<br />

(Aachener Stahlwarenfabrik)<br />

Aachen, Aktie 1.000 Mark 30.6.1921<br />

(Auflage 2000, R 7) EF-VF<br />

Gründung 1898 als Aachener Stahlwarenfabrik vorm. Carl<br />

Schwanemeyer, Umfirmierung 1902 in Aachener Stahlwarenfabrik,<br />

ab 1911 mit Zusatz Fafnir-Werke und seit 1919 Fafnirwerke<br />

AG (Aachener Stahlwarenfabrik). Herstellung von Motoren,<br />

Automobilen, Maschinen und Metallwaren. Die ab 1908<br />

gebauten Autos gehörten zur technischen Avantgar<strong>de</strong> und erzielten<br />

zu Beginn <strong>de</strong>r 20er Jahre viele Rennerfolge. 1926 Liquidations-Vergleich.<br />

Los 401 Schätzwert 25-50 €<br />

Farbenwerke Friedr. & Carl Hessel AG<br />

Nerchau, Aktie 1.000 Mark 1.2.1923<br />

(Auflage 3480, R 3) EF<br />

Uraltes, bereits 1834 gegrün<strong>de</strong>tes Unternehmen; 1891 übertrug<br />

Rich. Hessel seine Farbenfabrik an die zu diesem Zweck<br />

gegrün<strong>de</strong>te AG. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Farben für Buntpapier-, Zement-<br />

Le<strong>de</strong>rtuch-, Spielwaren-, Tapeten-, Maschinen- und<br />

Waggonfabriken, ferner Farben für Kunstmalerei, Signal- und<br />

Tarnfarben sowie Lacke. 1945 Verstaatlichung <strong>de</strong>r Farbenwerke<br />

Nerchau zur Vereinigten Farben- und Lackfabrik Nerchau<br />

(später nur Farbenfabrik Nerchau genannt), 1969 Einglie<strong>de</strong>rung<br />

in <strong>de</strong>n Betriebsverband Kali-Chemie Berlin innerhalb <strong>de</strong>s<br />

Kombinats Lacke und Farben. 1992 privatisiert an die Deutschen<br />

Amphibolinwerke als Werk <strong>de</strong>r Lacufa AG.<br />

Los 402 Schätzwert 150-200 €<br />

Feldmühle Papierund<br />

Zellstoffwerke AG<br />

O<strong>de</strong>rmün<strong>de</strong> bei Stettin, 5 % <strong>Teil</strong>schuldv. 1.000<br />

RM Aug. 1937 (Auflage 8000, R 12) VF-F<br />

Fleckig, aber ein vorher nicht bekanntes Einzelstück<br />

aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Los 403 Schätzwert 50-100 €<br />

Fels Zement- und Dolomit-Werke AG<br />

Schakowa O.-S., Aktie 50 RM 25.3.1943<br />

(Auflage nur 80 Stück, R 6) EF<br />

Die Gesellschaft geht auf die 1887 gegrün<strong>de</strong>te Portland-Cement-Fabrik-AG<br />

“Szczakowa” in Polen zurück. Die Fabrik hatte<br />

eine Produktionskapazität von 390.000 t Portlandzement im<br />

Jahr, außer<strong>de</strong>m eine Dolomitbrennereianlage, die mit einer<br />

Jahreskapazität von 100.000 t eine <strong>de</strong>r größten <strong>de</strong>s Kontinents<br />

war. Die Aktien waren in Wien börsennotiert. Im Dritten Reich<br />

kam das Unternehmen zum Einflussbereich <strong>de</strong>r Reichswerke<br />

Hermann Göring (Stahlwerke Peine-Salzgitter). Nach <strong>de</strong>m Krieg<br />

verlegten die Fels-Werke ihren Sitz nach Goslar/Harz, wo sie<br />

als be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Baustoffhersteller noch heute ansässig sind<br />

(schräg gegenüber von <strong>de</strong>r Hauptverwaltung in <strong>de</strong>r Ebertstraße<br />

Los 405 Schätzwert 150-200 €<br />

Ferdinand Karnatzki AG<br />

Wernigero<strong>de</strong>, Aktie 1.000 Mark Jan. 1922.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 5000, R 9) VF<br />

Herstellung von Schokola<strong>de</strong>, Kakao, Süßwaren und Nährmitteln.<br />

1922 Erwerb <strong>de</strong>r Zuckerfabrik Wulferstedt. Eine 1927 geplante<br />

Fusion mit <strong>de</strong>r “Frankonia Schokola<strong>de</strong>- und Konservenfabrik”<br />

in Würzburg kam nicht zustan<strong>de</strong>. 1928 Konkurs. Die Fabrik<br />

wur<strong>de</strong> von KARSTADT für eigene Produktionszwecke erworben<br />

und als Burgmühlen Schokola<strong>de</strong>n GmbH weitergeführt.<br />

1935 geht die Schokola<strong>de</strong>n-Fabrik Burgmühle in <strong>de</strong>r Argenta<br />

Schokola<strong>de</strong>nwerke AG Wernigero<strong>de</strong> auf. 1946 als VEB Schokola<strong>de</strong>nfabrik<br />

Wernigero<strong>de</strong> in Volkseigentum überführt, ab 1951<br />

VEB (K) Argenta Süsswarenfabrik Wernigero<strong>de</strong>. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong><br />

1990 wie<strong>de</strong>r in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt, ab 2002 Wergo-<br />

Los 399 Schätzwert 25-50 €<br />

Fahlberg-List AG<br />

Chemische Fabriken<br />

Mag<strong>de</strong>burg, Aktie 100 RM 25.5.1932<br />

(Auflage 15000, R 3) EF<br />

Gründung 1902 als “Saccharin-Fabrik AG vorm. Fahlberg, List &<br />

Co.” unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1886 bestehen<strong>de</strong>n Fabrik von Dr.<br />

Constantin Fahlberg, <strong>de</strong>m Ent<strong>de</strong>cker <strong>de</strong>s Süßstoffs Saccharin.<br />

1912 Anglie<strong>de</strong>rung einer pharmazeutischen Abteilung, 1921 Erwerb<br />

<strong>de</strong>r benachbarten Metallhütte Mag<strong>de</strong>burg GmbH, außer<strong>de</strong>m<br />

Errichtung eines Betriebes für Pflanzenschutzmittel. 1926<br />

Übernahme <strong>de</strong>r Mittel<strong>de</strong>utsche Superphosphatwerke GmbH mit<br />

Werken in Köthen und Do<strong>de</strong>rdorf, außer<strong>de</strong>m Neubau einer Superphosphatfabrik<br />

auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Glashütte A. Grafe<br />

Nachf. in Westerhüsen. 1932 umfirmiert wie oben. Das Mag<strong>de</strong>burger<br />

Werk wur<strong>de</strong> am 1.7.1946 entschädigungslos in Volkseigentum<br />

überführt. 1950 Sitzverlegung nach Hamburg und Erwerb<br />

<strong>de</strong>r “Dr. Goeze & Co. GmbH” in Wolfenbüttel (sogleich umfirmiert<br />

in Fahlberg-List GmbH), wo Pflanzenschutz- und Schäd-<br />

Nr. 406 Nr. 411<br />

38


na Schokola<strong>de</strong>n GmbH. Spezialität: Brockensplitter. Heute stellt<br />

die Firma je<strong>de</strong>s Jahr ca. 30 Mio. Adventskalen<strong>de</strong>r her und zählt<br />

damit weltweit zu <strong>de</strong>n größten Herstellern von Schokola<strong>de</strong>n-<br />

Adventskalen<strong>de</strong>rn. Die Exporte gehen bis nach Nepal.<br />

Los 406 Schätzwert 500-625 €<br />

Ferngas Schlesien AG<br />

Breslau, Zwischenschein 1.470.000 RM<br />

Okt. 1942 (= 24,5 % <strong>de</strong>s Grundkapitals,<br />

R 12), ausgestellt für <strong>de</strong>n Oberpräsi<strong>de</strong>nten,<br />

Verwaltung <strong>de</strong>s Oberschlesischen<br />

Provinzialverban<strong>de</strong>s in Kattowitz VF<br />

Machinenschriftliche Ausführung, Originalunterschriften<br />

Ministerialdirigent Dr. Eberhard Barth und<br />

Gen.-Dir. Georg Siefen. Ein Unikat aus <strong>de</strong>m<br />

Reichsbankschatz. Kleine Rostspur von Steckna<strong>de</strong>l.<br />

Gründung 1929 in Hirschberg i. Riesengeb. als Ferngas Nie<strong>de</strong>rschlesien<br />

AG. 1930 Sitzverlegung nach Breslau, 1938 umbenannt<br />

wie oben. Die im Besitz <strong>de</strong>s Deutschen Reichs und <strong>de</strong>r<br />

Provinzialverbän<strong>de</strong> von Nie<strong>de</strong>r- und Ober-Schlesien befindliche<br />

Ges. war in <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Provinzen mit <strong>de</strong>r Durchführung <strong>de</strong>r<br />

Ferngasversorung beauftragt.<br />

burger Neustadt, inzwischen entstan<strong>de</strong>n im Mühlenkomplex<br />

hochwertige Büro- und Loftflächen.<br />

kannt gewesen, nur 10 Stück wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz<br />

gefun<strong>de</strong>n.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1925 durch private und institutionelle Interessenten<br />

aus <strong>de</strong>r Region mit einem Kapital von 160.000 RM zwecks Errichtung<br />

von Flugplatzanlagen in Halle und Umgebung, An- und<br />

Verkauf von Flugzeugen, Betrieb von Luftverkehrslinien und<br />

Beför<strong>de</strong>rung von Personen und Gütern mit Flugzeugen, Vermietung<br />

von Flugzeugen und Fluggerät. 1929 umbenannt in<br />

Flugsport Halle AG und Än<strong>de</strong>rung in ein gemeinnütziges Unternehmen,<br />

welches <strong>de</strong>m Betrieb <strong>de</strong>s Sportflugplatzes Halle-Nietleben<br />

sowie <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Flugwesens und <strong>de</strong>r Leibesübungen<br />

dienen sollte. Nach <strong>de</strong>m 2. WK setzte sich die flugsportliche<br />

Entwicklung am Platz von 1952 bis 1968 fort.<br />

Versicherung gehörte. Die Fortuna wur<strong>de</strong> in Personalunion mit<br />

<strong>de</strong>r Thuringia geleitet, <strong>de</strong>ren Sitz sich in <strong>de</strong>r Schillerstraße 6<br />

befand. Verlagert 1946 erst nach Hannover und dann nach<br />

Hannoversch-Mün<strong>de</strong>n, 1950 schließlich nach München. 1969<br />

verschmolzen auf die Thuringia Versicherungs-AG in München<br />

(jetzt eine Tochter <strong>de</strong>r AMB Generali).<br />

Los 407 Schätzwert 200-250 €<br />

Finanzierungsgesellschaft<br />

für Landmaschinen AG<br />

Berlin, Zwischenschein über 99 Aktien zu<br />

1.000 RM 1.4.1938 (R 10), ausgestellt<br />

auf die Deutsche Bank, Berlin EF-VF<br />

Aus einer Kapitalerhöhung um 1200 Aktien zu<br />

1.000 RM. Maschinenschriftliche Ausführung mit<br />

Originalunterschriften, rückseitig Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nstempel<br />

1937-1940. Vier dieser Zwischenscheine mit<br />

unterschiedlichen Nennwerten lagen im Reichsbankschatz,<br />

je<strong>de</strong>r für sich ein Unikat.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> die FIGELAG 1926. Mit rd. 100 Beschäftigten<br />

gewährte sie Kredite zur Anschaffung von landwirtschaftlichen<br />

Maschinen und Geräten, anfangs stand insbeson<strong>de</strong>re die Mechanisierung<br />

<strong>de</strong>r Landwirtschaft durch Finanzierung von Motorpflügen<br />

im Fokus. Die Ges. wur<strong>de</strong> in Personalunion mit <strong>de</strong>r Finanzierungs-Ges.<br />

für Industrielieferungen AG (Maschinenbank) in<br />

Berlin geführt. Aktionäre waren die Deutsche Rentenbank-Kredit-<br />

Anstalt (Landwirtschaftliche Zentralbank), die Deutsche Bank, die<br />

Dresdner Bank, die Commerz- und Privatbank, die Deutsche Girozentrale<br />

- Deutsche Kommunalbank, die Deutsche Zentralgenossenschaftskasse<br />

und die Reichs-Kredit-Gesellschaft. Als “ruhen<strong>de</strong>s<br />

Kreditinstitut” nach 1945 nicht wie<strong>de</strong>r zum Geschäftsbetrieb<br />

zugelassen. Deshalb wur<strong>de</strong> 1950 in Frankfurt/Main die<br />

Landmaschinen Finanzierung AG “FIGELAG” neu gegrün<strong>de</strong>t, und<br />

zwar durch die Landwirtschaftliche Rentenbank, die Deutsche<br />

Genossenschaftskasse, <strong>de</strong>n Hessischen Finanzminister für ein<br />

Konsortium von 11 Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn, die Maschinenfabrik Fahr AG<br />

stellvertretend für die Landmaschinen-Industrie sowie Vertreter<br />

von Landmaschinenhan<strong>de</strong>l und Schmie<strong>de</strong>handwerk. Finanzhistorisch<br />

interessant ist, daß die von <strong>de</strong>n Alliierten zerschlagenen<br />

Großbanken nun außen vor blieben, bei <strong>de</strong>r Schwesterfirma “Maschinenbank”<br />

aber weiter mit im Boot waren. 1958 Aufnahme<br />

<strong>de</strong>s ehemaligen Berliner Instituts durch Fusion.<br />

Los 408 Schätzwert 200-250 €<br />

Fleischmann & Bloe<strong>de</strong>l<br />

Nachf. J. Berlin AG<br />

Fürth, Sammelaktie 5 x 20 RM Juli 1925<br />

(Auflage 4000, R 10) EF-<br />

Zuvor völlig unbekannt gewesen, nur drei Stück<br />

wur<strong>de</strong>n jetzt im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n, dies<br />

ist das letzte noch verfügbare! In <strong>de</strong>r oberen Umrandung<br />

drei kleinere Sengspuren.<br />

Gründung 1922. Fabrikation von und Han<strong>de</strong>l mit Exportartikeln<br />

aller Art. Fabriken in Fürth und Sonneberg. Ab 1926 in Vergleich.<br />

Börsennotiz München.<br />

Los 410 Schätzwert 125-250 €<br />

Flugplatz-Verkehr AG<br />

Gera, Aktie 100 RM 1.6.1928,<br />

überstempelt: 10.4.1929 (Auflage ca.<br />

300, R 5) EF-VF<br />

Sehr interessanter <strong>de</strong>utscher Luftfahrt-Wert. Große<br />

fotografische Abb. <strong>de</strong>s Flughafens. Kleiner<br />

Rostfleck am rechten Rand.<br />

Gründung 1926. 1938 Umfirmierung in “Flughafen Gera AG”.<br />

Die von örtlichen Unternehmern und Politikern gegrün<strong>de</strong>te Gesellschaft<br />

bezweckte die Einglie<strong>de</strong>rung Ostthüringens in <strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>utschen und internationalen Flugverkehr. 1934 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r alte,<br />

auf <strong>de</strong>r Aktie abgebil<strong>de</strong>te Flugplatz, von <strong>de</strong>r neugebauten<br />

Reichsautobahn durchschnitten und durfte nicht mehr angeflogen<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Flugzeughalle wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb verkauft, die<br />

Empfangshalle vermietet. Die Schaffung einer neuen Anlage fiel<br />

<strong>de</strong>n Kriegsereignissen zum Opfer. 1954 Bau <strong>de</strong>s Flugplatzes Gera-Leumnitz,<br />

<strong>de</strong>r ausschließlich als Segelflugplatz genutzt wur<strong>de</strong>.<br />

1991 Gründung <strong>de</strong>r FGG - Flugbetriebsgesellschaft Gera<br />

mbH, 1999 eingeglie<strong>de</strong>rt in die Holding <strong>de</strong>r Stadtwerke Gera AG.<br />

Los 411 Schätzwert 225-375 €<br />

Flugplatz-Verkehr AG<br />

Gera, Aktie 1.000 RM 1.6.1928, überstempelt:<br />

10.4.1929 (Auflage 100, R 7) EF<br />

Gestaltung wie voriges Los. Das allerletzte bei<br />

uns noch verfügbare Stück!<br />

Los 412 Schätzwert 300-375 €<br />

Flugverkehr Halle AG<br />

Halle a. S., Interimsschein 500 RM<br />

1.3.1926 (R 9), ausgestellt auf die<br />

Deutsche Dampffischerei-Gesellschaft<br />

„Nordsee“ in Halle VF+<br />

Schöne Umrahmung aus Blütenknospen. Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

1938 bis 1940 bezahlt, Rückzahlung von 100<br />

% Liquidationsrate geleistet. Zuvor ganz unbe-<br />

Los 413 Schätzwert 100-200 €<br />

Förster’sche Maschinenund<br />

Armaturen-Fabrik AG<br />

Essen, Aktie 1.000 Mark 24.9.1910<br />

(Auflage 180, R 5) EF-VF<br />

Gründung 1908. Fabrikation und Verwertung von Maschinen,<br />

Armaturen und Eisenkonstruktionen je<strong>de</strong>r Art. Spezialität: Bergwerksmaschinen.<br />

Infolge Vereinbarung mit <strong>de</strong>r “Flottmann<br />

Treuhand” GmbH in Wiesba<strong>de</strong>n, welche an <strong>de</strong>r Gesellschaft mit<br />

75 % <strong>de</strong>s Kapitals beteiligt war, hatte die Gesellschaft ihre Erzeugung<br />

so umgestellt, daß sie nur noch einzelne lohnen<strong>de</strong><br />

Son<strong>de</strong>rheiten in großen Serien herstellte.<br />

Los 414 Schätzwert 20-40 €<br />

Ford-Werke AG<br />

Köln, Aktie 100 RM März 1941 (Auflage<br />

159320, R 1) EF<br />

Henry Ford baute 1896 sein erstes Automobil. 1903 grün<strong>de</strong>te er<br />

in Detroit die Ford Motor Company. In <strong>de</strong>n 20er Jahren besaß<br />

Ford in <strong>de</strong>n USA einen Marktanteil von 50 % und expandierte<br />

kräftig in’s Ausland: 1925 wur<strong>de</strong> in Berlin die Ford Motor Company<br />

AG gegrün<strong>de</strong>t. Die Fabrik in Berlin-Plötzensee war zunächst ein<br />

reines Montagewerk. 1931 ging das noch heute bestehen<strong>de</strong><br />

Werk in Köln in Betrieb, <strong>de</strong>ssen Grundstein Henry Ford persönlich<br />

gelegt hatte. 1939 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r heutige Firmenname angenommen:<br />

Ford-Werke AG. Nennenswerte Kriegsschä<strong>de</strong>n (wen wun<strong>de</strong>rt’s?)<br />

erlitten ausgerechnet die Ford-Werke natürlich nicht, so daß bereits<br />

am 8.5.1945 die Produktion wie<strong>de</strong>r aufgenommen wer<strong>de</strong>n<br />

konnte. Schon 1953 wur<strong>de</strong>n vor allem dank <strong>de</strong>s legendären Taunus<br />

12 M alle früheren Produktionsrekor<strong>de</strong> eingestellt. Bis zum<br />

Squeeze-Out 2002 in Deutschland auch börsennotiert.<br />

Los 415 Schätzwert 60-120 €<br />

Fortuna Rückversicherungs-AG<br />

Erfurt, Namensaktie 1.000 RM<br />

20.11.1937 (Auflage 180, Umtausch <strong>de</strong>r<br />

20- und 100-RM-Aktien, R 5) EF<br />

Gründung 1920 durch die Thuringia-Versicherung in Erfurt, die<br />

ihrerseits mehrheitlich zur Aachener und Münchener Feuer-<br />

Los 416 Schätzwert 30-50 €<br />

Francke Werke AG<br />

Bremen, Aktie 1.000 RM Aug. 1937<br />

(Auflage 2000, R 6) EF<br />

Gründung 1872 durch Carl Francke, 1875 Verlegung <strong>de</strong>s Werkes<br />

in die Bachstraße. 1908 erneut Bau eines größeren Werkes<br />

am Seefel<strong>de</strong>. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Maschinen, Apparate,<br />

Gasbehälter, Großtankanlagen, Transportanlagen, Hebezeuge,<br />

Einrichtungen für Gaswerke, chemische Fabriken und die Mineralöl-<br />

und Fettindustrie, außer<strong>de</strong>m Projektierung von Gasund<br />

Wasserwerken, Kanalisations- und Kläranlagen sowie Instandsetzung<br />

von Lokomotivkesseln. Umgewan<strong>de</strong>lt 1921 in eine<br />

KGaA, 1925 in eine AG. Notiert im Freiverkehr Hamburg. In<br />

<strong>de</strong>r Spitze beschäftigten die Francke-Werke fast 2.000 Leute.<br />

1955 Konkurs.<br />

Los 417 Schätzwert 300-375 €<br />

Frankfurter Brauhaus eGmbH<br />

Frankfurt am Main, Geschäftsanteil-<br />

Schein 130 RM 25.6.1941 (R 8) EF<br />

Ausgestellt auf Wilhelm Lenz Oelhändler, 1943 ü-<br />

bertragen auf Karl Klemm. Datum maschinenschriftlich,<br />

Originalunterschriften. Zuvor völlig unbekannt<br />

gewesen. Von <strong>de</strong>n nur 5 im Reichsbankschatz<br />

gefun<strong>de</strong>nen Stücken ist dies das allerletzte<br />

noch verfügbare!<br />

Los 409 Schätzwert 125-200 €<br />

Flensburger Walzenmühle<br />

Flensburg, Aktie 1.000 Mark 24.4.1918<br />

(Auflage 200, R 7) EF<br />

Gründung 1889. Weizen- und Roggenmühle in Flensburg<br />

(Neustadt 16 / Kompagniestr. 11). 1972 Umwandlung in die<br />

“Flensburger Walzenmühle Silo- und Lagerhausges. mbH”.<br />

1997 Stilllegung <strong>de</strong>s Betriebs. Ein Kultur<strong>de</strong>nkmal in <strong>de</strong>r Flens-<br />

Nr. 412 Nr. 421<br />

39


Los 420 Schätzwert 60-120 €<br />

Frankfurter Pfandbrief-Bank AG<br />

Frankfurt a.M., 12 % Pfandbrief 10 Mio.<br />

Mark 1.7.1923 (R 10) VF<br />

Großformatiges Papier, recht <strong>de</strong>korativ gestaltet.<br />

Einzelstück aus <strong>de</strong>m Reichsbank-Schatz.<br />

Gründung 1867 als Frankfurter Hypotheken-Kredit-Verein<br />

KGaA, seit 1874 AG, 1922 Umfirmierung wie oben. Der Gemeinschaftsgruppe<br />

Deutscher Hypothekenbanken und heute<br />

<strong>de</strong>r Deutschen Bank zugehörig.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1923 als Genossenschaft, im gleichen Jahr in eine<br />

AG umgewan<strong>de</strong>lt, später wie<strong>de</strong>r in eine eGmbH zurückgewan<strong>de</strong>lt,<br />

1942 als GmbH unter Beteiligung <strong>de</strong>r Dortmun<strong>de</strong>r Union-<br />

Brauerei AG erscheinend. Die Brauereinie<strong>de</strong>rlage, zuletzt in <strong>de</strong>r<br />

Hanauer Landstraße ansässig, wur<strong>de</strong> 1987 geschlossen.<br />

Los 418 Schätzwert 75-150 €<br />

Frankfurter Elektrizitäts-Industrie-AG<br />

Frankfurt a. O., Namensaktie 1.000 Gold -<br />

mark Febr. 1924 (Auflage 100, R 6) EF<br />

Original unterschrieben von Dr. Paul Trautmann<br />

(geb. 1881 in Staßfurt, verst. 1929 in Braunschweig)<br />

als Aufsichtsrat und beim Indossament.<br />

Dr. Paul Trautmann war von 1917 bis 1925 Oberbürgermeister<br />

von Frankfurt a.O., von 1925 bis<br />

1929 Oberbürgermeister Braunschweigs. Ausgestellt<br />

auf Herrn Oberbürgermeister Dr. Paul Trautmann.<br />

Gründung 1924. Vertrieb von Erzeugnissen <strong>de</strong>r Elektroindustrie,<br />

insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Großhan<strong>de</strong>l hierin. 1938 besaß die Treuhand-<br />

AG für Verkehrs- und Industriewerte 100 % <strong>de</strong>s Kapitals.<br />

Los 419 Schätzwert 20-40 €<br />

Frankfurter Maschinenbau AG<br />

vorm. Pokorny & Wittekind<br />

Frankfurt a.M., Aktie 1.000 RM Dez. 1941<br />

(Auflage 2540, R 3) UNC-EF<br />

Nach <strong>de</strong>r Gründung 1872 wur<strong>de</strong>n mit etwa 40 Arbeitern kleine<br />

Dampfmaschinen und Müllereimaschinen gebaut. Kurz vor <strong>de</strong>r<br />

Wen<strong>de</strong> zum 20. Jh. Entwicklung <strong>de</strong>s neuen Spezialgebiets<br />

Großkompressoren, danach 1900 Umwandlung in die “Pokorny<br />

& Wittekind Maschinenbau AG”, 1913 Umfirmierung wie o-<br />

ben. 1914-18 Einrichtung einer Son<strong>de</strong>rabteilung für <strong>de</strong>n Bau<br />

von Lastkraftwagen und Omnibussen. 1944 erlitt das Werk<br />

zwischen <strong>de</strong>m Frankfurter Westbahnhof und <strong>de</strong>m Gaswerk<br />

West schwere Kriegsschä<strong>de</strong>n. Inzwischen war die DEMAG<br />

Großaktionär. Produziert wur<strong>de</strong>n jetzt Kompressoren, Druckluftund<br />

hydraulische Werkzeuge. 1961 Errichtung eines Zweigwerkes<br />

in Simmern (Hunsrück). 1970 Einstellung <strong>de</strong>r Börsennotiz<br />

in Frankfurt, 1971 Umwandlung in die DEMAG-Drucklufttechnik<br />

GmbH.<br />

Nr. 420<br />

Los 421 Schätzwert 300-375 €<br />

Frankonia AG vormals Albert Frank<br />

Beierfeld i/Sa., Aktie 1.000 Mark<br />

1.2.1922 (Auflage 16000, R 10) VF<br />

Großformatig, mit Firmensignet (Engel mit Laterne).<br />

Zuvor ganz unbekannt gewesener Jahrgang,<br />

nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Bei <strong>de</strong>r Gründung 1914 zwecks Übernahme und Weiterführung<br />

<strong>de</strong>r Firma Albert Frank und <strong>de</strong>r Börseneinführung in Berlin<br />

wirkten die Berliner Bankhäuser Hardy & Co. GmbH und Delbrück<br />

Schickler & Co. sowie die Nationalbank für Deutschland<br />

mit. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Zubehör und <strong>Teil</strong>e für Automobile und<br />

Fahrrä<strong>de</strong>r, speziell Automobillaternen. Beflügelt wur<strong>de</strong> die<br />

Phantasie beim Börsengang exakt zu Beginn <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges<br />

ganz offenbar von <strong>de</strong>r Aussicht auf große Heeresaufträge.<br />

So erklärt sich auch die überaus hochkarätige Besetzung <strong>de</strong>s<br />

Aufsichtsrates durch die Konsortialbanken mit <strong>de</strong>n Berliner<br />

Bankiers Fritz Andreae, Dr. Hjalmar Schacht (<strong>de</strong>m späteren<br />

Präsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>r Reichsbank), Dr. Gustav Ratjen und <strong>de</strong>m Barmer<br />

Privatbankier Theodor Hinsberg. Zu <strong>de</strong>r Fabrik im sächsischen<br />

Beierfeld kamen dann noch Zweigbetriebe in Berlin-Adlershof<br />

(in unmittelbarer Nachbarschaft <strong>de</strong>r Ford-Automobilwerke<br />

gelegen) und die Fa. Adolph H. Neufeldt im ostpreußischen<br />

Elbing. Nach anfänglicher Scheinblüte durch Rüstungsaufträge<br />

traf in <strong>de</strong>n 1920er Jahren die Krise <strong>de</strong>r Automobilindustrie<br />

als Hauptabnehmer die Frankonia AG um so härter. Anfang<br />

1928 ging die AG in Liquidation.<br />

Los 422 Schätzwert 25-50 €<br />

Franz Braun AG<br />

Zerbst, Aktie 1.000 RM Juli 1935 (Auflage<br />

1000, R 4) EF<br />

Gründung 1916. Herstellung von Drehbänken und Spritzgussmaschinen.<br />

1928 Interessengemeinschaft mit Boehringer in<br />

Göppingen, Hei<strong>de</strong>nreich & Harbeck in Hamburg und Wohlenberg<br />

in Hannover. Börsennotiz Leipzig. 1952 nach Göppingen<br />

verlegt. 1955 aufgelöst.<br />

Los 423 Schätzwert 50-100 €<br />

Freiberger Papierfabrik<br />

Weissenborn Amtsh. Freiberg, Aktie 1.000<br />

RM Feb. 1939 (Auflage 2000, R 6) EF<br />

Gründung 1871. Herstellung und Vetrieb von Papier, Zellstoff,<br />

Strohstoff und Sulfitspiritus. 1942 Organvertrag mit <strong>de</strong>m Großaktionär<br />

Aschaffenburger Zellstoffwerke AG, Berlin. 1947 enteignet<br />

und als volkseigener Zweigbetrieb <strong>de</strong>r Industrie-Verwaltung<br />

Zellstoff und Papier weitergeführt.<br />

Los 424 Schätzwert 100-175 €<br />

Freie und Hansestadt Bremen<br />

(State of Bremen)<br />

7 % Gold Bond 1.000 $ 1.9.1925 (R 6) EF<br />

Orange/schwarzer Stahlstich mit toller allegorischer<br />

Vignette <strong>de</strong>r Schifffahrt und Wappen von<br />

Bremen. Mit Überdruck wegen einer in 1940 ausgehan<strong>de</strong>lten<br />

Tilgungs-Verschiebung und Reduzierung<br />

<strong>de</strong>s Zinssatzes.<br />

Bremen, 782 erstmals genannt, wur<strong>de</strong> unter Karl <strong>de</strong>m Großen<br />

von Bischof Willehad 787 zum Bistum erhoben. Die Zerstörung<br />

<strong>de</strong>s 831 gegrün<strong>de</strong>ten Erzbistums Hamburg durch die Normannen<br />

845 gab <strong>de</strong>n Anlass, <strong>de</strong>n erzbischöflichen Sitz 847 von<br />

dort nach Bremen zu verlegen und bei<strong>de</strong> Diöcesen zu vereinigen.<br />

Damit übernahm Bremen die Aufgabe <strong>de</strong>r Missionierung<br />

<strong>de</strong>s skandinavischen Nor<strong>de</strong>ns, <strong>de</strong>r sich beson<strong>de</strong>rs die Erzbischöfe<br />

Ansgar, Rimbert, Unni und Unwan mit Erfolg widmeten.<br />

Die glänzendste Erscheinung in <strong>de</strong>r Reihe <strong>de</strong>r Erzbischöfe war<br />

Adalbert (1043-1072), <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n kirchlichen Einflussbereich Bremens<br />

bis Island, Grönland und Finnland aus<strong>de</strong>hnte, ohne das<br />

geplante Patriarchat <strong>de</strong>s Nor<strong>de</strong>ns zu erreichen. 965 erhielt<br />

Bremen Marktrechte. Die nordischen Sufraganbistümer verlor<br />

Bremen an das 1104 gegrün<strong>de</strong>te Erzbistum Lund. Das weltliche<br />

Territorium <strong>de</strong>r Erzbischöfe beschränkte sich auf das Gebiet<br />

zwischen Weser- und Elbmündung (Grafschaft Sta<strong>de</strong>). Gegen<br />

<strong>de</strong>n Wi<strong>de</strong>rstand <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n letzten katholischen Erzbischöfe<br />

Christoph und Georg von Braunschweig setzte sich die Reformation<br />

durch. 1186 wur<strong>de</strong> Bremen als eigenständige Stadtgemein<strong>de</strong><br />

von Kaiser Friedrich I anerkannt und erkämpfte unter<br />

<strong>de</strong>m zuerst 1225 erwähnten Rat die Unabhängigkeit vom<br />

erzbischöflichen Stadtherrn. Die 1646 errungene Reichsfreiheit<br />

konnte nur unter großen Opfern gegen Schwe<strong>de</strong>n und später<br />

gegen Hannover verteidigt und erst 1741 erneut gewonnen<br />

wer<strong>de</strong>n, nach<strong>de</strong>m das Erzstift Bremen im Westfälischen Frie<strong>de</strong>n<br />

1648 als weltliches Herzogtum <strong>de</strong>n Schwe<strong>de</strong>n zugesprochen<br />

wur<strong>de</strong> und 1712 an Dänemark sowie 1720 an Hannover<br />

überging. Seit 1806 ist Bremen Freie Hansestadt.<br />

Los 425 Schätzwert 30-60 €<br />

Freistaat Anhalt<br />

Dessau, Schuldv. Lit. C 25 RM 26.9.1927<br />

(R 6) EF-VF<br />

Bär im Wappen im Unterdruck. Mit Auslosungsschein<br />

Das ehemalige Herzogtum und <strong>de</strong>r spätere (ab 1919) Freistaat<br />

Anhalt erstreckte sich, in mehrere <strong>Teil</strong>e aufgelöst, in NO-SW-<br />

Richtung vom Fläming über das fruchtbare Tiefland an <strong>de</strong>r<br />

mittleren Elbe, unteren Mul<strong>de</strong> und Saale bis auf <strong>de</strong>n Unterharz.<br />

1933-45 unterstand Anhalt mit Braunschweig einem gemeinsamen<br />

Reichsstatthalter. Im Juli 1945 wur<strong>de</strong> das in die sowjet.<br />

Besatzungszone fallen<strong>de</strong> Anhalt mit <strong>de</strong>r preuß. Provinz Sachsen<br />

zur Provinz (und ab 1947 Land) Sachsen-Anhalt vereinigt.<br />

Los 426 Schätzwert 15-30 €<br />

Freistaat Mecklenburg-Schwerin<br />

Schwerin i.M., 8 % Schuldv. 500 RM<br />

28.1.1929 (Auflage 4000, R 2) EF<br />

Mit Lan<strong>de</strong>swappen.<br />

Mecklenburg-Schwerin war von 1815-1918 Großherzogtum<br />

und von 1918 bis 1934 Freistaat. 1933/34 mit Mecklenburg-<br />

Strelitz zum Land Mecklenburg vereinigt.<br />

Los 427 Schätzwert 15-30 €<br />

Freistaat Mecklenburg-Strelitz<br />

Neustrelitz, 7,5 % Schuldv. Lit. C 500 RM<br />

31.3.1930 (Auflage 2000, R 2) VF-<br />

Mit Wappenabb.<br />

Der Freistaat Mecklenburg-Strelitz existierte von 1918-33,<br />

1934 mit Mecklenburg-Schwerin zu Mecklenburg vereinigt.<br />

Los 428 Schätzwert 30-50 €<br />

Freistaat Preußen<br />

(Free State of Prussia)<br />

Berlin, 6,5 % Gold Bond 1.000 $<br />

15.9.1926 ( R 1) EF<br />

Vignette mit riesigem Adler von vorn.<br />

Los 429 Schätzwert 15-30 €<br />

Freistaat Preußen<br />

Berlin, 4,5 % Schuldv. Lit. A 50.000 RM<br />

18.2.1937 (R 3) EF<br />

Die höchste Stückelung dieser Anleihe. Siegel mit<br />

Reichsadler mit Hakenkreuz.<br />

Die Anleihen <strong>de</strong>s Freistaates Preußen wur<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Preußischen<br />

Staatsbank (Seehandlung), Berlin, aufgelegt. Die 1772<br />

von Friedrich II. <strong>de</strong>m Großen errichtete Seehandlungs-Societät<br />

diente zunächst dazu, mit eigener Flotte unter preußischer<br />

Flagge Han<strong>de</strong>l zu treiben. Bis 1820 blieb die Seehandlung<br />

staatlicher Leitung unterstellt, danach wur<strong>de</strong> sie ein vom Finanzministerium<br />

unabhängiges Geld- und Han<strong>de</strong>lsinstitut <strong>de</strong>s<br />

Staates. Neben <strong>de</strong>r Erledigung aller Geldgeschäfte <strong>de</strong>s Staates<br />

entwickelte sich aber auch ihr Geld-, Wechsel- und Effektengeschäft.<br />

Ihre Be<strong>de</strong>utung verdankte die Seehandlung zum<br />

Großteil <strong>de</strong>m Geheimen Oberfinanzrat Christian von Rother,<br />

späterer Staatsminister Preußens, <strong>de</strong>r die Bank von 1820 bis<br />

1848 leitete. 1918 wur<strong>de</strong> die Seehandlung Preußische Staatsbank,<br />

war bis 1945 weiterhin tätig, 1949 wur<strong>de</strong> eine Verwaltungsstelle<br />

in Berlin-West eingerichtet, heute eine ruhen<strong>de</strong> Altbank<br />

nach <strong>de</strong>m Berliner Altbankgesetz.<br />

Los 430 Schätzwert 30-50 €<br />

Freistaat Sachsen<br />

(Kohlen- und Elektrizitätsanleihen)<br />

Dres<strong>de</strong>n, 5 % Schuldv. Lit. B 10 Tonnen<br />

Braunkohle 1.2.1923 (Blankette, R 7) EF<br />

Gemäß Anleihegesetz vom 31.1.1923 begab <strong>de</strong>r Freistaat nur<br />

einen Tag später seine “Kohlen- und Elektrizitätsanleihen” in diversen<br />

Tranchen, lautend auf Mark, Strom o<strong>de</strong>r Braunkohle. Bei<br />

<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n letzteren war <strong>de</strong>r Inhaber vor weiterer Inflation ge-<br />

40


schützt und erhielt <strong>de</strong>n aktuellen Geldwert <strong>de</strong>r bezeichneten<br />

Menge Strom bzw. Braunkohle ausbezahlt.<br />

“Simmerringe” ein Gattungsbegriff wur<strong>de</strong>n. Aus <strong>de</strong>m Kunstkautschuk<br />

Buna S und Buna N entwickelten Chemiker und Ingenieure<br />

Kunstle<strong>de</strong>r und Gummischuhsohlen, schließlich Fußbo<strong>de</strong>nbeläge<br />

und Vliesstoffe. Ab 1948 gibt es Einlagestoffe unter<br />

<strong>de</strong>m Namen “Vliesline”, Haushaltsprodukte mit <strong>de</strong>r Marke<br />

“Vileda” und seit 1957 ein immer weiter entwickeltes Programm<br />

von Filtern für Industrie und Konsum mit <strong>de</strong>r Marke “Viledon”.<br />

Zwischen 1999 und 2002 verkauft Freu<strong>de</strong>nberg seine<br />

Schuhaktivitäten (Tack, Elefanten) und schließt die Gerberei. Ab<br />

da nur nach Engagement in strategischen Geschäften.<br />

Los 438 Schätzwert 100-175 €<br />

Fulag Film- und Lichtspiel-AG<br />

Stuttgart, Aktie 1.000 Mark 18.2.1922<br />

(Auflage 8000, R 7) EF<br />

Gründung 1921 in Stuttgart, 1923 Sitzverlegung nach München<br />

(Prielmayerstr. 16 I). Filmverleih, Betrieb von Kinotheatern,<br />

Filmproduktion und -han<strong>de</strong>l. Im AR saß u.a. <strong>de</strong>r bekannte<br />

Automobilfabrikant Walter Steiger, Burgrie<strong>de</strong>n. 1926 aufgelöst.<br />

Los 442 Schätzwert 50-100 €<br />

Gaisberg-AG<br />

Salzburg, Aktie 1.000 RM 30.9.1939<br />

(Auflage 120, R 6) EF<br />

Die 5,25 km lange Zahnradbahn führte von <strong>de</strong>r Haltestelle<br />

Parsch <strong>de</strong>r Staatsbahnlinie Salzburg-Wörgl über die Zistelalpe<br />

auf <strong>de</strong>n Gipfel <strong>de</strong>s Gaisberges (1280 m NN). Ausführung nach<br />

<strong>de</strong>m System Rigi mit eisernem Oberbau, eröffnet am<br />

29.5.1887. Betriebszeit Mai-Oktober. Die Gesellschaft besaß<br />

auch die Zistelalpe (1905 verkauft), das Hotel “Gaisbergspitze”<br />

und 21 ha besten Wal<strong>de</strong>s. Die Aktien waren in Wien börsennotiert<br />

und rentierten meist um die 3 %. Die Konzession für die<br />

Bahn wur<strong>de</strong> 1929 für erloschen erklärt. Daraufhin firmierte die<br />

Gesellschaft in “Gaisberg-AG” um und baute mit <strong>de</strong>r neuen<br />

“Gaisbergspitzenstraße” <strong>de</strong>n Anschluss an die “Salzburger Mittelgebirgsstraße”<br />

ab <strong>de</strong>r Zistelalpe auf eigenem Grund und Bo<strong>de</strong>n,<br />

die gleich neben <strong>de</strong>m gesellschaftseigenen Hotel en<strong>de</strong>te.<br />

Ab Salzburg-Realschulplatz regelmäßiger Omnibusverkehr.<br />

Los 431 Schätzwert 75-150 €<br />

Freitaler Kredit-Bank AG<br />

Freital, Aktie 1.000 RM Juli 1927 (Auflage<br />

nur 100 Stück, R 6) EF<br />

Großes Hochformat mit verzierter Umrahmung,<br />

dreidimensional erscheinen<strong>de</strong>r Korbgeflecht-Unterdruck.<br />

Gründung 1924. Ausführung von Bankgeschäften aller Art zum<br />

Zwecke <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r erwerbstätigen Bevölkerung <strong>de</strong>s<br />

Plauenschen Grun<strong>de</strong>s, insbeson<strong>de</strong>re die Übernahme von Haftungen<br />

und Garantien für Dritte. Die Bank stand in Arbeitsgemeinschaft<br />

mit <strong>de</strong>r Girozentrale Sachsen - öffentliche Bankanstalt<br />

- Zweigstelle Freital.<br />

Los 435 Schätzwert 60-120 €<br />

Frister & Rossmann AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark April 1920<br />

(Auflage 393, R 5) VF+<br />

Gründung 1864, AG ab 1871 als Nähmaschinenfabrik vorm.<br />

Frister & Rossmann AG. Herstellung und Vertrieb von Näh- und<br />

Schreibmaschinen sowie von Fahrrä<strong>de</strong>rn. 1925 Übernahme<br />

durch Gritzner-Kayser. 1929 Auflösung <strong>de</strong>r Gesellschaft. Der<br />

Markenname wur<strong>de</strong> 1945 nach Großbritanien verkauft.<br />

Los 439 Schätzwert 100-150 €<br />

G. Herbert Dietrich Strumpffabrik AG<br />

Meinersdorf, Aktie 1.000 RM 9.1.1935.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 235, R 8) EF<br />

Gründung als AG 1934 zur Fortführung <strong>de</strong>r Strumpffabrik in<br />

Meinersdorf und Hohenstein-Ernstthal. Haupterzeugnisse waren<br />

Damenstrümpfe aller Art. 1946 enteignet, als Feinstrumpfwerke<br />

Meinersdorf, Ind.-Verw. Strümpfe, Lan<strong>de</strong>seigene Betriebe<br />

Sachsens weitergeführt.<br />

Los 443 Schätzwert 100-125 €<br />

Galewsky-Likör-AG<br />

Düsseldorf, Aktie 1.000 Mark Juli 1923.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 100000, R 9) EF<br />

Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung im Juni 1923 zur Herstellung und zum Vertrieb von<br />

Markenlikören (Galewsky-Liköre). 1925 bereits in Konkurs.<br />

Los 432 Schätzwert 150-250 €<br />

Freitaler Kredit-Bank AG<br />

Freital, Aktie 20 RM Juni 1932 (1937<br />

überdruckt mit 100 RM, Auflage nur 100<br />

Stück, R 8), ausgestellt auf die Girozentrale<br />

Sachsen - öffentliche Bankanstalt -<br />

Dres<strong>de</strong>n EF-<br />

Geschichte und Gestaltung wie voriges Los.<br />

Los 436 Schätzwert 150-200 €<br />

Fritz Klein Bau- und Siedlungs-AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM 10.3.1925<br />

(Auflage 150, R 8) EF<br />

Gründung im März 1924 zum Erwerb und zur Verwertung von<br />

Baugrundstücken, zur Errichtung, Finanzierung und Verwertung<br />

von Industriewerken, Wohnungs- und Siedlungsbauten. 1931<br />

Einstellung <strong>de</strong>r Zahlungen und Eröffnung <strong>de</strong>s Konkursverfahrens,<br />

1934 gelöscht.<br />

Los 440 Schätzwert 25-50 €<br />

G. Sauerbrey Maschinenfabrik AG<br />

Staßfurt, Aktie 1.000 RM 4.1.1945<br />

(Auflage 500, R 4) EF<br />

Gründung 1907 unter Übernahme <strong>de</strong>r schon lange bestehen<strong>de</strong>n<br />

Sauerbrey’schen Maschinenfabrik, zugleich wur<strong>de</strong> die<br />

Dampfkesselfabrik und Apparatebauanstalt von A. Großpietsch<br />

in Staßfurt übernommen. Herstellung maschineller Einrichtungen<br />

für die chemische Großindustrie und <strong>de</strong>n Kalibergbau. Bis<br />

1934 in Berlin börsennotiert. Ab 1945 zunächst <strong>Teil</strong> einer sowjetischen<br />

AG, 1946 in Lan<strong>de</strong>seigentum überführt, später <strong>de</strong>r<br />

“VEB Chemieanlagenbau”. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> reprivatisiert, heute<br />

Chemieanlagenbau Stassfurt AG.<br />

Los 444 Schätzwert 30-75 €<br />

Garn-AG vorm. Färberei Glauchau AG<br />

Glauchau, Aktie Lit. B 1.000 RM Nov.<br />

1942 (R 5) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1889 als “Färberei Glauchau vorm. Otto Seyfert”.<br />

Betriebe in Glauchau und Baiersdorf bei Erlangen (Färberei und<br />

Herstellung von Handstrickgarn). Börsennotiz Leipzig, Großaktionär<br />

war die Garn-AG Nachf. W. Lüttgen KG, Bad Kissingen.<br />

1944 verlagert nach Bad Kissingen, 1952 umbenannt in Garn-<br />

AG, Bad Kissingen, seit 1963 GmbH.<br />

Los 433 Schätzwert 75-125 €<br />

Frenzel & Lein AG<br />

Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark Juni 1923<br />

(Auflage 6000, R 7) EF<br />

Gründung im Aug. 1922. Herstellung und Vertrieb von Baumaterialien.<br />

1932 Auflösung und Liquidation.<br />

Los 434 Schätzwert 30-60 €<br />

Freu<strong>de</strong>nberg & Co.<br />

Frankfurt a.M., 5 % <strong>Teil</strong>schuldv. 500 RM<br />

Juni 1939 (Auflage 1000, R 6) EF<br />

Mit Originalunterschriften von Richard und Hans<br />

Freu<strong>de</strong>nberg.<br />

Hervorgegangen aus <strong>de</strong>r Firma Freu<strong>de</strong>nberg & Co. GmbH. Verwaltung<br />

<strong>de</strong>s Vermögens <strong>de</strong>r Familie Freu<strong>de</strong>nberg. 1849 übernahm<br />

Carl Johann Freu<strong>de</strong>nberg mit seinem Partner Heinrich<br />

Christian Heintze aus <strong>de</strong>r Liquidation <strong>de</strong>r Firma Heintze und<br />

Sammet eine Gerberei im Müllheimer Tal vor <strong>de</strong>r Stadt Weinheim.<br />

In <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise begann man damit Le<strong>de</strong>rreste<br />

zu verwerten. Ab 1929 wur<strong>de</strong>n Dichtungen aus Le<strong>de</strong>r hergestellt,<br />

ab 1936 Radialwellendichtringe, die unter <strong>de</strong>m Namen<br />

Los 437 Schätzwert 75-150 €<br />

Fritz Werner AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark 24.8.1915.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 3000, R 2) EF<br />

Großformatig. Dekorativer G&D-Druck.<br />

Gründung 1915. Die AG übernahm die Maschinen- und Werkzeugfabrik<br />

von Friedrich Karl und Fritz Werner in Marienfel<strong>de</strong>.<br />

Traditionsreiches Unternehmen <strong>de</strong>s Werkzeugmaschinenbaus,<br />

das im Westberlin <strong>de</strong>r Nachkriegszeit ein beson<strong>de</strong>res Symbol<br />

<strong>de</strong>r Reste einer industriellen Basis wur<strong>de</strong>. Erst nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong><br />

ging das Unternehmem 1996 in Konkurs.<br />

Los 441 Schätzwert 30-80 €<br />

G. Vester AG<br />

Halle a.S., Aktie 1.000 Mark 1.5.1923<br />

(Auflage 4000, R 4) EF<br />

Gründung 1922 zwecks Führung eines Speditionsgeschäftes,<br />

insbeson<strong>de</strong>re die Fortführung <strong>de</strong>s von <strong>de</strong>r G. Vester GmbH in<br />

Halle betriebenen Transportunternehmens. 1932 aufgelöst.<br />

Los 445 Schätzwert 30-60 €<br />

Gartenvorstadt<br />

Leipzig-Marienbrunn GmbH<br />

Leipzig, 4 % Schuldschein 100 RM<br />

5.10.1937 (R 7) EF<br />

Gründung 1911 anlässlich <strong>de</strong>r Internationalen Baufachausstellung<br />

(IBA) 1913 als Gegenentwurf zu <strong>de</strong>n städtischen Mietskasernen.<br />

Die Gesellschaft besteht heute noch und befin<strong>de</strong>t sich<br />

im Besitz <strong>de</strong>r Stadt Leipzig.<br />

41


Los 448 Schätzwert 500-625 €<br />

Gasversorgung Mag<strong>de</strong>burg-Anhalt AG<br />

Mag<strong>de</strong>burg, Aktie 1188 x 5.000 RM<br />

13.9.1944 (Zwischenschein für knapp 85<br />

% <strong>de</strong>s gesamten Kapitals, R 12),<br />

ausgestellt auf die Deutsche Continental-<br />

Gas-Gesellschaft in Dessau VF-<br />

Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschriften.<br />

Beson<strong>de</strong>rs interessant ist auf <strong>de</strong>r Urkun<strong>de</strong><br />

ein Übertragungsvermerk vom 1.1.1947<br />

(!!), mit <strong>de</strong>m die Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft<br />

ihren Anteil überträgt auf die Provinzialsächsische<br />

Energie-Versorgungs-AG in Halle a.<br />

Saale. Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz. Kleinere<br />

Randschä<strong>de</strong>n fachgerecht restauriert.<br />

d e -<br />

rak-<br />

Los 446 Schätzwert 125-250 €<br />

Gas-Anstalt Kaiserslautern<br />

Kaiserslautern, Namens-Aktie 1.000 Mark<br />

15.12.1887 (Auflage 360, R 5), ausgestellt<br />

auf die Stadtgemein<strong>de</strong> Kaiserslautern EF<br />

Mit Originalunterschriften.<br />

Gründung 1858. Erzeugt wur<strong>de</strong> Gas für Beleuchtung und Heizung,<br />

das in Vertikalkammeröfen aus Kohle gewonnen wur<strong>de</strong>. Die<br />

anfallen<strong>de</strong>n Nebenprodukte (Koks, Teer, Ammoniakwasser) konnten<br />

ebenfalls ertragreich verkauft wer<strong>de</strong>n. 1936 auch Errichtung<br />

einer Benzarbon-Benzol-Gewinnungsanlage. 1945 wur<strong>de</strong> das<br />

“neue” Gaswerk in <strong>de</strong>r heutigen Bran<strong>de</strong>nburger Straße bei Bombenangriffen<br />

zerstört; seit<strong>de</strong>m wird zur Versorgung <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n<br />

Ferngas bezogen. Noch heute in Frankfurt börsennotiertes Energieversorgungs-Unternehmen.<br />

Großaktionäre sind die Stadt Kaiserslautern<br />

(über 50 %) und die Thüga (42 %), welche zum<br />

EO.N-Konzern gehörte und En<strong>de</strong> 2009 wegen Kartellamtsauflagen<br />

an ein Konsortium kommunaler Versorger verkauft wur<strong>de</strong>.<br />

Gründung 1929 für <strong>de</strong>n Bezug und Betrieb von Gas und verwandter<br />

Kohlenprodukte, insbeson<strong>de</strong>re innerhalb <strong>de</strong>r Provinz<br />

Sachsen, <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r Anhalt und Thüringen sowie <strong>de</strong>r angrenzen<strong>de</strong>r<br />

Gebiete. Aktionäre waren zuletzt die Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft<br />

in Dessau (84%), die Mag<strong>de</strong>burger<br />

Versorgungsbetriebe AG (10%), die Provinz Sachsen (3%) und<br />

die Lan<strong>de</strong>lektrizität GmbH Halle a.S. (3%).<br />

Los 449 Schätzwert 30-75 €<br />

Gasversorgung Ostsachsen AG<br />

Hei<strong>de</strong>nau (Sachsen), Aktie 1.000 RM<br />

März 1939 (kpl. Aktienneudruck, Auflage<br />

ca. 500, R 4) EF<br />

Gründung 1922 unter Übernahme <strong>de</strong>s Ferngaswerkes Hei<strong>de</strong>nau<br />

(das seit 1900 in Betrieb war) von <strong>de</strong>r Thüringer Gasgesellschaft<br />

in Leipzig. Versorgt wur<strong>de</strong>n über 50.000 Abnehmer<br />

in rd. 140 Städten und Gemein<strong>de</strong>n. Börsennotiz Leipzig/Dres<strong>de</strong>n,<br />

Mehrheitsaktionär war die AG Sächsische Werke in Dres<strong>de</strong>n.<br />

In <strong>de</strong>r DDR <strong>Teil</strong> <strong>de</strong>s Energiekombinats Dres<strong>de</strong>n, ab 1991<br />

Gasversorgung Sachsen Ost GmbH (GASO).<br />

Nr. 450<br />

tien wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />

Gründung 1905 in Ermsleben am Harz (heute ein Ortsteil <strong>de</strong>r<br />

Stadt Falkenstein/Harz) zur Versorgung dieser Gemein<strong>de</strong> mit<br />

Gas, später auch mit Strom. Gleich darauf Sitzverlegung zunächst<br />

ins lothringische Metz, 1911 dann nach Bremen. Das<br />

Gaswerk Ermsleben (an <strong>de</strong>r Meisdorfer Straße, gleich neben<br />

<strong>de</strong>m jüdischen Friedhof) ging 1906 in Betrieb und wur<strong>de</strong> 1909<br />

an Rich. Dunkel in Bremen verpachtet, <strong>de</strong>r zugleich als Vorstand<br />

dieser Ges. fungierte. Seit 1914 auch Elektrizitätsanschluß<br />

an die Überlandzentrale. Ab 1938 keine eigene Gaserzeugung<br />

mehr, son<strong>de</strong>rn Abschluß eines Gaslieferungsvertrages<br />

mit <strong>de</strong>r Gasversorgung Mag<strong>de</strong>burg-Anhalt. Das Versorgungsnetz<br />

wur<strong>de</strong> 1947 enteignet, <strong>de</strong>r Firmenmantel 1951 in Bremen<br />

aufgelöst.<br />

Betrieb. Versorgt wur<strong>de</strong> das Gaswerk mit schlesischer Steinkohle<br />

aus <strong>de</strong>m nahen Wal<strong>de</strong>nburger Revier, die über die Bahnlinie<br />

Forst-Weißwasser herantransportiert wur<strong>de</strong>. Die Aktienmehrheit<br />

hielt zuletzt die Stadt Weißwasser. Nach 1945 Betriebsführung<br />

durch die Stadt Weisswasser, ab 1949 “Kommunales<br />

Wirtschaftsunternehmen” (KWU), ab 1959 als “Gaswerk<br />

Weisswasser <strong>de</strong>r Energieversorgung Cottbus, Meisterbereich<br />

Gas” geführt. Technikgeschichtlich interessant: Mitte <strong>de</strong>r<br />

1950er Jahre entwickelten Rammler/Bilkenroth ein Verfahren<br />

zur Herstellung von hüttenfähigem Koks aus Braunkohle, um<br />

die kostspieligen Steinkohleimporte aus Polen und <strong>de</strong>r UdSSR<br />

ersetzen zu können. Dieses Verfahren wur<strong>de</strong> im Gaswerk<br />

Weisswasser getestet und zur Produktionsreife gebracht. Der<br />

Beginn <strong>de</strong>r Ferngasversorgung <strong>de</strong>s Gaskombinates Schwarze<br />

Pumpe führte 1994 zur Stilllegung <strong>de</strong>s Gaswerkes Weisswasser.<br />

Die 1992 neu gegrün<strong>de</strong>te Stadtwerke Weisswasser GmbH<br />

übernahm 1993 auch das Anlagevermögen <strong>de</strong>r Gasversorgung<br />

und stellte diese von Stadtgas auf Erdgas um. Die <strong>de</strong> jure<br />

schon immer im Westen ansässige AG wur<strong>de</strong> bereits 1953<br />

vom Amtsgericht Bremen von Amts wegen gelöscht.<br />

Los 447 Schätzwert 25-50 €<br />

Gasanstalt-Betriebsgesellschaft mbH<br />

Berlin, 4,5 % Genüsse 100 RM April 1926<br />

(R 3) EF<br />

Gründung 1902. Betrieb und Pachtung von Gasanstalten, Elektrizitäts-<br />

und Wasserwerken. Ab 1953 GmbH, 1961 verlagert nach<br />

Bad Oeynhausen, ab 1962 Gasbetriebe GmbH, Bad Oeynhausen.<br />

Los 450 Schätzwert 30-90 €<br />

Gaswerk Erbisdorf AG<br />

Bremen, Aktie 1.000 Mark Nov. 1922<br />

(Auflage 500, R 4) EF-VF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t am 5.8.1908, 1938 umbenannt in Gaswerk Brand-<br />

Erbisdorf. Gasversorger. Sitz <strong>de</strong>r Gesellschaft bis 17.1.1939 in<br />

Bremen, danach in Brand-Erbisdorf (Sachsen). Großaktionäre<br />

(1943): Stadt Brand-Erbisdorf (51 %), Energie AG Leipzig (Enag),<br />

Markkleeberg (38 %).<br />

Los 451 Schätzwert 500-625 €<br />

Gaswerk Ermsleben a. Harz AG<br />

Ermsleben a. Harz, Aktie 1.000 Mark Juni 1906.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage nur 85 Stück, R 9) VF-<br />

Schöne Umrahmung, mit Jugendstilelementen. Aktien<br />

dieser Ges. waren zuvor unbekannt, nur 6 Grün-<br />

Los 452 Schätzwert 75-150 €<br />

Gaswerk Ermsleben a. Harz AG<br />

Bremen, Aktie 200 RM 16.11.1926<br />

(Auflage nur 75 Stück, R 7) EF<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 453 Schätzwert 150-250 €<br />

Gaswerk Weisswasser O.-L.<br />

Bremen, Aktie 1.000 Mark Okt. 1901<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 140, R 7) VF<br />

Schöne Jugendstil-Gestaltung. Aktien dieser Ges.<br />

waren zuvor völlig unbekannt.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t am 16.9.1901, wenige Wochen später im Jan.<br />

1902 ging das Gaswerk in Weißwasser in <strong>de</strong>r Oberlausitz in<br />

Der Steinkohlenschred<strong>de</strong>r<br />

an <strong>de</strong>r Bahnlinie Forst-Weißwasser<br />

Los 454 Schätzwert 75-100 €<br />

Gauhauptstadt Salzburg<br />

Salzburg, 4 % Schuldv. 5.000 RM<br />

1.7.1940 (R 9) EF<br />

Zum Zwecke <strong>de</strong>s Umtausches <strong>de</strong>r 5 (7,5) %igen<br />

Anleihe <strong>de</strong>r Stadt Salzburg vom Jahr 1925. Nur 7<br />

Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Nr. 448 Nr. 451<br />

Los 455 Schätzwert 125-200 €<br />

GEA Film AG<br />

Berlin, Aktie 10.000 Mark 5.5.1923.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 5000, nach Umstellung<br />

auf 20 RM nur noch 475, R 7) EF<br />

Ansässig in Berlin, Friedrichstr. 14. Firmenzweck: Herstellung<br />

und Vertrieb von Filmen, Han<strong>de</strong>l mit in- und ausländischen<br />

Filmlizenzen, Betrieb von Unternehmungen <strong>de</strong>r Film- und Kinoindustrie.<br />

1927 Erwerb <strong>de</strong>s Verlages Viktor Engel, Umzug nach<br />

42


Berlin-Charlottenburg (Kantstr. 6) und Umfirmierung in “Verlag<br />

Viktor Engel AG”. 1935 ist die Firma erloschen.<br />

Los 456 Schätzwert 30-75 €<br />

Gebr. Dickertmann<br />

Hebezeugfabrik AG<br />

Bielefeld, Aktie 1.000 RM 3.6.1942<br />

(Auflage 1090, R 3) EF<br />

Gründung 1843 als oHG, seit 1922 AG. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Hebezeuge,<br />

Win<strong>de</strong>n, Hebebühnen und Krane. 1986 Vergleich<br />

(1987 wie<strong>de</strong>r aufgehoben), im Zuge <strong>de</strong>r Sanierung stieg <strong>de</strong>r<br />

bekannte Gummersbacher Unternehmensberater Gerhard<br />

Kienbaum mit einer Schachtelbeteiligung ein und übernahm<br />

<strong>de</strong>n AR-Vorsitz. Geholfen hat’s nicht: 1990 ging die Bu<strong>de</strong> dann<br />

doch in Konkurs.<br />

Los 457 Schätzwert 30-90 €<br />

Gebr. Hörmann AG<br />

Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark 30.10.1911.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 3) EF<br />

Großformatig, sehr schöner Druck mit Zierumrahmung<br />

im Historismus-Stil, hübsche Kapitälchen.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1911 zwecks Übernahme <strong>de</strong>r Firma Gebr. Hörmann<br />

in Dres<strong>de</strong>n-Mickten (Kötzenbrodaer Str. 38/40), die mit ca. 500<br />

Beschäftigten Back-, Teig- und Zuckerwaren, Honigkuchen,<br />

Schokola<strong>de</strong> und Kakao herstellte. Der später in die Sternstr. 35<br />

verlegte Betrieb war bei Kriegsen<strong>de</strong> die größte Waffelfabrik<br />

Deutschlands (Marke Alpen-Stern). Börsennotiz Dres<strong>de</strong>n (ab<br />

1934 Leipzig). 1945 von <strong>de</strong>n Sowjets zu Reparationszwecken<br />

<strong>de</strong>montiert. 1972 aufgegangen im VEB RuBro (die literarisch<br />

wertvolle Abkürzung steht für “Russisch Brot”), 1974 eingeglie<strong>de</strong>rt<br />

in <strong>de</strong>n VEB Elite Dauerbackwaren Dres<strong>de</strong>n. Eine gera<strong>de</strong><br />

erst 1989 von ihm bei Elite entwickelte und fertiggebaute<br />

Anlage mit einem revolutionären Verfahren zur kontinuierlichen<br />

Fertigung von Russisch Brot rettete <strong>de</strong>r Konditor und Entwikklungsingenieur<br />

Dr. Hartmut Quendt nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> auf a-<br />

benteuerliche Weise vor <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Treuhand geplanten Verschrottung<br />

und grün<strong>de</strong>te die (bis heute am Markt erfolgreiche)<br />

Dr. Quendt Backwaren GmbH.<br />

Gründung 1903 unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1871 bestehen<strong>de</strong>n<br />

Fabriken von Berthold und Ernst Körting. Bei <strong>de</strong>r Gründung ü-<br />

bernahm ein Syndikat unter Führung <strong>de</strong>r Berliner Han<strong>de</strong>ls-Gesellschaft,<br />

an <strong>de</strong>m die AEG mit über 25 % beteiligt war, nom. 4<br />

Mio. Mark Aktien. Herstellung von Zentralheizungsanlagen,<br />

Gasmaschinen, Strahlapparaten, Motoren von 5-1500 PS und<br />

Benzinpumpen. Zweignie<strong>de</strong>rlassungen in Köln und Hamburg,<br />

Tochtergesellschaften in Argentinien und Mexico. Die elektrotechnische<br />

Abteilung wur<strong>de</strong> als Gebr. Körting Elektricitäts-<br />

GmbH verselbständigt und vollständig von <strong>de</strong>r AEG übernommen.<br />

1918 Ankauf <strong>de</strong>r Arbeiterkolonie Körtingsdorf mit 43<br />

Wohnhäusern. Als Spätfolge <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise kam die<br />

in Berlin börsennotierte Körting Anfang <strong>de</strong>r 30er Jahre von zwei<br />

Seiten in die Bredouille: Außenstän<strong>de</strong> in Südamerika wur<strong>de</strong>n<br />

wegen dortiger Inflation und Zahlungssperren uneinbringlich,<br />

zugleich brach <strong>de</strong>r Markt für Zentralheizungs-Anlagen wegen<br />

<strong>de</strong>r völligen Flaute im Baugewerbe zusammen. Im März 1932<br />

Konkurs: “Der Konkursverwalter hat in <strong>de</strong>m Bestreben, einem<br />

halben Tausend Volksgenossen die Arbeitsstätte zu erhalten ...<br />

die Betriebe nicht stillgelegt, son<strong>de</strong>rn nach schärfsten Rationalisierungsmaßnahmen<br />

weitergeführt. Der Ruf <strong>de</strong>s Namens Körting<br />

und das Vertrauen <strong>de</strong>r alten Kundschaft hat sich während<br />

dieser konkursmäßigen Fortführung bewährt.” Im August 1932<br />

Gründung <strong>de</strong>r Körting Heizungs-, Maschinen- und Apparate AG<br />

als Auffanggesellschaft. Umfirmiert 1955 in Körting AG, 1979<br />

in Körting Hannover AG. Bis heute ein führen<strong>de</strong>r Anbieter von<br />

Strahlpumpen und Heiz- und Prozess-Wärmetechnik.<br />

Los 459 Schätzwert 25-50 €<br />

Gebr. Krüger & Co. AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM April 1942<br />

(Auflage 460, R 4) UNC-EF<br />

Gründung 1873, AG seit 1900. In <strong>de</strong>m Werk in Berlin-Köpenick<br />

(Mahlsdorfer Str. 107) wur<strong>de</strong>n Gas- und Wasserarmaturen,<br />

Bierarmaturen und Ausschankanlagen hergestellt. 1917 Erwerb<br />

<strong>de</strong>r Carl Schoening Eisengießerei und Werkzeugmaschinenfabrik<br />

AG in Berlin-Reinickendorf. 1945 Demontage <strong>de</strong>r Anlagen,<br />

1949 Enteignung <strong>de</strong>s Köpenicker Werkes und Sitzverlegung<br />

nach Berlin-Reinickendorf, dort 1954 Wie<strong>de</strong>raufnahme<br />

<strong>de</strong>r Produktion. Zum angestammten Produktionsprogramm kamen<br />

später noch Getränke- und Warenverkaufsautomaten.<br />

Börsennotiz Berlin, Großaktionär war zunächst die Phönix Nähmaschinen-AG<br />

Baer & Rempel, Bielefeld; in <strong>de</strong>n 60er Jahren<br />

dann die Keramische Industrie-Bedarfs-KG Paul Gatzke, Berlin;<br />

in <strong>de</strong>n 70er Jahren Verpachtung <strong>de</strong>s Fabrikgebäu<strong>de</strong>s an <strong>de</strong>n<br />

neuen Großaktionär Lehmann-Werke KG. 1981/82 letztmalig<br />

im AG-Handbuch erwähnt.<br />

Los 460 Schätzwert 25-50 €<br />

Gebr. Roe<strong>de</strong>r AG<br />

Darmstadt, Aktie 100 RM Juni 1928<br />

(Auflage 3000, R 2) EF<br />

Gründung 1866, AG seit 1919 als “Erste Darmstädter Herdfabrik<br />

u. Eisengießerei Gebr. Roe<strong>de</strong>r AG”, 1923 umfirmiert wie o-<br />

ben. Das Werk in <strong>de</strong>r Rheinstr. 99 produzierte Öfen, Her<strong>de</strong>, Kücheneinrichtungen<br />

und Gußeisen. 1921 Übernahme <strong>de</strong>r Rastatter<br />

Hofherdfabrik Stierlin & Vetter GmbH (Werk 1926 stillgelegt,<br />

Grundstück an die Stadt Rastatt in Ba<strong>de</strong>n verkauft), 1922 Aktientausch<br />

mit <strong>de</strong>r Prometheus AG für elektrische Heiz- und<br />

Kochapparate in Frankfurt a.M., die 1927 im Wege <strong>de</strong>r Fusion<br />

ganz übernommen wur<strong>de</strong>. Börsennotiz Frankfurt. 1968 Umwandlung<br />

in eine GmbH. Das operative Geschäft war schon<br />

1966 in die ROEDER-Grossküchentechnik GmbH ausgeglie<strong>de</strong>rt<br />

und an die Burger Eisenwerke AG in Burg (Dillkreis) verkauft<br />

wor<strong>de</strong>n, die wie<strong>de</strong>rum zur Bu<strong>de</strong>rus AG in Wetzlar gehörte.<br />

Schrey AG. 1927 übernahm die Brauerei zum Felsenkeller bei<br />

Dres<strong>de</strong>n die Aktienmehrheit, <strong>de</strong>shalb Umfirmierung in “Brauerei<br />

zum Felsenkeller Pirna AG”. 1928/29 Übernahme <strong>de</strong>r Bergschloß-Brauerei<br />

Sebnitz, die gleich darauf stillgelegt wur<strong>de</strong>.<br />

1933 wur<strong>de</strong> auch <strong>de</strong>r Brauerei- und Mälzereibetrieb in Pirna<br />

(Braustr. 4) stillgelegt, anschließend ließ man das Bier bei <strong>de</strong>r<br />

Muttergesellschaft in Dres<strong>de</strong>n im Lohnsudverfahren herstellen.<br />

Der Vertrieb erfolgte über Nie<strong>de</strong>rlagen in Königstein (Elbe), Altenberg<br />

(Erzgeb.), Sohland a/Spree und Sebnitz, beschäftigt<br />

waren zuletzt noch 28 Mitarbeiter. 1946 enteignet, seit 1978<br />

VEB Dres<strong>de</strong>ner Brauereien Nie<strong>de</strong>rlage Pirna.<br />

Los 462 Schätzwert 75-150 €<br />

Gebr. Uekermann,<br />

Brauerei Felsenkeller<br />

Schweicheln bei Herford, 5 % <strong>Teil</strong>schuldv.<br />

500 RM Juli 1939 (Auflage 420, R 6) EF<br />

1878 gegrün<strong>de</strong>t von Gustav und Georg Uekermann als Gebr.<br />

Uekermann, Brauerei Felsenkeller. Das Unternehmen erreichte<br />

2003 einen Jahresumsatz von 58 Mio. € und war die achtgrößte<br />

Fassbierbrauerei Deutschlands. 2006 Namensän<strong>de</strong>rung<br />

in Herfor<strong>de</strong>r Brauerei GmbH & Co. KG. 2007 Integration in die<br />

Warsteiner Gruppe.<br />

Los 463 Schätzwert 50-100 €<br />

Gebrü<strong>de</strong>r Adt AG<br />

Wächtersbach, Aktie 400 RM Jan. 1933<br />

(Auflage 2955, R 5) EF<br />

Ursprung sind die 1839-86 errichteten Hartpapier-Fabriken <strong>de</strong>r<br />

Gebrü<strong>de</strong>r Adt oHG in Ensheim (Saar), Forbach (Lothr.), Schwarzenacker<br />

(Saar), Pont-a-Mousson (Frankreich) und Marienau.<br />

Die Expansion verlief sehr erfolgreich, bereits 1860 waren Absatzmärkte<br />

auf allen Kontinenten erschlossen. Zum 50. Firmenjubiläum<br />

1889 beschäftigte das Unternehmen über 2500 Arbeiter,<br />

die über 6 Mio. Artikel pro Jahr absetzten. Adt bot in seinen<br />

Katalogen 10000 verschie<strong>de</strong>ne Artikel (u.a. 370 Artikel für<br />

Raucher, 180 verschie<strong>de</strong>ne Fe<strong>de</strong>rkästen für Schüler, 300 Tellerund<br />

Untertassenmuster für die Haushälterin, 290 Toilettenartikel,<br />

270 Artikel für die Wohnungsgestaltung, etc.) an und war<br />

mit dieser Angebotsform weltweit einzigartig. In <strong>de</strong>n Folgejahren<br />

wur<strong>de</strong> die Produktpalette noch erweitert: 1890 - Fabikation<br />

von Patronenhülsen aus Karton, 1892 - Herstellung erster Elektroartikel,<br />

1902 - Fabrikation elektrischer Isolierungen, 1909 -<br />

Erzeugung autogen geschweißter kaltgezogener Stahlrohre.<br />

1901 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft als Gebrü<strong>de</strong>r Adt<br />

AG mit Sitz in Forbach (Lothringen) und bei <strong>de</strong>r Gelegenheit<br />

auch Übernahme Anlagen sowie <strong>de</strong>s Verteilernetzes <strong>de</strong>r Elektrizitätswerke<br />

Bliesschweyen GmbH. Zu Beginn <strong>de</strong>s 20. Jh. kontrollierte<br />

die inzwischen schon verzweigte Familie Adt drei Gruppen<br />

von Werken: 1) Die Pfälzer Gruppe unter Leitung von Eduard<br />

Adt umfaßte das Stammwerk Ensheim, die Papier- und Kartonfabrik<br />

Schwarzenacker sowie das E-Werk Bliessweyen. 2)<br />

Die Forbacher Gruppe unter <strong>de</strong>r Leitung von Johann Baptist Adt<br />

uns seinem Sohn Gustav Adt umfaßte die Fabrik Forbach und<br />

die Papier- und Kartonfabrik Marienau. 3) Die französische<br />

Gruppe unter Leitung von Emile Adt (Sohn von Peter Adt) bestand<br />

aus <strong>de</strong>m Werk Pont-à-Mousson und <strong>de</strong>r Papier- und Kartonfabrik<br />

Blénod. Der Nie<strong>de</strong>rgang <strong>de</strong>s ruhmreichen Konzerns<br />

begann mit <strong>de</strong>m 1. Weltkrieg. Die Gesellschaft kam nach <strong>de</strong>m<br />

Krieg unter französische Zwangsverwaltung, <strong>de</strong>shalb 1919 Sitzverlegung<br />

nach Villingen, 1920 ins hessische Wächtersbach,<br />

wo die Kartonagen-Industrie Friedrich Christian GmbH übernommen<br />

wur<strong>de</strong>. Die Firma erreichte jedoch niemals mehr die<br />

Stellung wie vor <strong>de</strong>m 1. Weltkrieg. 1970/71 Sitzverlegung nach<br />

Frankfurt a.M. und Einstieg in’s Bauträgergeschäft, außer<strong>de</strong>m<br />

Alleingesellschafter <strong>de</strong>r Allibert GmbH (Ba<strong>de</strong>zimmerausstattungen<br />

etc.) und <strong>de</strong>r Adt-Götze GmbH (Rollä<strong>de</strong>n, Markisen). Mehrheitsaktionär<br />

war inzwischen die französische Sommer-Allibert<br />

S.A. 1985 Vergleich (später wie<strong>de</strong>r aufgehoben), das dafür ursächliche<br />

Bauträgergeschäft wur<strong>de</strong> abgestoßen.<br />

auch <strong>de</strong>n Hammersen-Konzern in’s Taumeln. Am 3.8.1931<br />

stellte Elbers die Zahlungen ein, entließ fast die gesamte Belegschaft<br />

und ging in einen Liquidationsvergleich. Die gesamten<br />

Werksanlagen in Oberhagen, Dödterstr. 10 übernahm En<strong>de</strong><br />

1931 die Stadt Hagen, die sie an die neu gegrün<strong>de</strong>te Gesellschaft<br />

für Elbersdrucke GmbH verpachtete. Mit <strong>de</strong>m alteingeführten<br />

Markennamen hielt sich dieser Stoffdrucker dann jahrzehntelang<br />

am Markt und mußte erst 1997 Konkurs anmel<strong>de</strong>n.<br />

Als Han<strong>de</strong>lsfirma für große Einzelhändler wie Otto und namhafte<br />

Baumärkte wur<strong>de</strong> die Marke vom ehemaligen Verkaufsleiter,<br />

nunmehr in Iserlohn, weitergeführt, ging erst an einen ausländischen<br />

Investor und 2002 an Rasch-Textil in Bramsche bei Osnabrück.<br />

Mitte 2007 kehrte Elbersdrucke mit einem Fabrikverkauf<br />

an <strong>de</strong>n alten Standort in Oberhagen, Dödterstr. 10 zurück,<br />

<strong>de</strong>r im übrigen heute als “Elbersdrucke Industriehallen” u.a. mit<br />

<strong>de</strong>m Cinestar eine bekannte Eventlocation ist.<br />

Los 465 Schätzwert 25-50 €<br />

Gebrü<strong>de</strong>r Friese AG<br />

Kirschau, Aktie 1.000 RM Sept. 1938<br />

(Auflage 1800, R 3) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1845 unter August Friese, dann 1890 mit <strong>de</strong>r Mechanischen<br />

Weberei August Friese vereinigt. 1921 durch Ankauf<br />

in <strong>de</strong>n Besitz <strong>de</strong>r Mechanischen Weberei AG, Sohland, ü-<br />

bergegangen, die ihren Namen in Gebrü<strong>de</strong>r Friese än<strong>de</strong>rte und<br />

ihren Sitz nach Kirschau verlegte. 1992 Fortsetzung <strong>de</strong>r Gesellschaft,<br />

1994 aufgelöst, 1998 Gebrü<strong>de</strong>r Friese AG i.A.,<br />

Dres<strong>de</strong>n.<br />

Los 466 Schätzwert 25-50 €<br />

Gebrü<strong>de</strong>r Goedhart AG<br />

Berlin, Aktie 100 RM Dez. 1941 (Auflage<br />

1000, R 4) EF<br />

Gründung 1906 in Düsseldorf. Eingebracht wur<strong>de</strong> die Firma<br />

Bauunternehmung Gebrü<strong>de</strong>r Goedhart GmbH in Düsseldorf mit<br />

Zweignie<strong>de</strong>rlassungen in Wilhelmshaven, Danzig und Kiel. Die<br />

Ges., die früher fast ausschließlich Baggerarbeiten auf See und<br />

in Flußmündungen im In- und Ausland sowohl im Interesse <strong>de</strong>r<br />

Kriegs- als auch <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lsflotte durchführte, nahm En<strong>de</strong><br />

1918 auch <strong>de</strong>n Schiffbaubetrieb auf und <strong>de</strong>hnte 1919 ihr Betätigungsfeld<br />

auf die Herstellung und <strong>de</strong>n Vertrieb von Torf aus,<br />

welcher Betriebszweig aber nach kurzer Zeit wie<strong>de</strong>r aufgegeben<br />

wur<strong>de</strong>. Der Werftbetrieb wur<strong>de</strong> 1927 stillgelegt, die Grundstücke<br />

<strong>de</strong>s Travewerks verkauft. 1940 Sitzverlegung nach Berlin.<br />

Großaktionär (1943): Schantung Han<strong>de</strong>ls-AG, Berlin. 1948<br />

verlagert nach Lübeck, 1962 nach West-Berlin, 1965 nach<br />

München, 1970 aufgelöst, 1979 Fortsetzung <strong>de</strong>r Gesellschaft,<br />

1981 verlagert nach Hamburg. 1998 Gebrü<strong>de</strong>r Goedhart Beteiligungs-<br />

und Han<strong>de</strong>ls-AG, Hamburg.<br />

Los 458 Schätzwert 75-150 €<br />

Gebr. Körting AG<br />

Lin<strong>de</strong>n bei Hannover, Aktie 1.000 Mark<br />

21.9.1903. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 16000,<br />

R 5) VF<br />

Großformat, sehr schöne Jugendstil-Gestaltung.<br />

Los 461 Schätzwert 80-185 €<br />

Gebr. Schrey AG<br />

Pirna, Aktie 1.000 Mark 21.3.1907<br />

(Auflage 1000, R 3) EF<br />

Die Bierbrauerei und Malzfabrik “Bergschlösschen” wur<strong>de</strong><br />

1874 von Adolf Maultzsch gegrün<strong>de</strong>t. Nach <strong>de</strong>m Übergang an<br />

die Gebr. Schrey (1889) dann 1907 Umwandlung in die Gebr.<br />

Los 464 Schätzwert 30-50 €<br />

Gebrü<strong>de</strong>r Elbers AG<br />

Hagen i. W., 5 % Genußrechtsurkun<strong>de</strong><br />

100 RM Jan. 1927 (R 9) EF<br />

Uralter, bereits 1822 gegrün<strong>de</strong>ter Textilbetrieb. 1895 in eine AG<br />

umgewan<strong>de</strong>lt. Vollstufiger Betrieb mit Spinnerei, Weberei, Bleicherei,<br />

Färberei und Stoffdruckerei. Fabrikation von Mo<strong>de</strong>genres<br />

und Möbelstoffen. Mehrheitsaktionär war über die Holdinggesellschaft<br />

Deutsche Baumwoll AG <strong>de</strong>r Osnabrücker Hammersen-Textilkonzern.<br />

Die Weltwirtschaftskrise 1930/31 brachte<br />

Nr. 467<br />

43


Los 467 Schätzwert 20-40 €<br />

Gebrü<strong>de</strong>r Haebler AG<br />

Zittau i/Sa., Aktie 1.000 RM Juni 1942<br />

(Auflage 1500, R 2) EF<br />

Die mechanische Weberei in <strong>de</strong>r Gablerstr. 36 wur<strong>de</strong> 1893 von<br />

Robert Haebler gegrün<strong>de</strong>t. 1916 Umwandlung in die “A. Nachod<br />

& Haebler AG”. Dieser zu wenig arische Firmenname wur<strong>de</strong><br />

1941 wie oben geän<strong>de</strong>rt. Die Weberei, die hauptsächlich<br />

kunstsei<strong>de</strong>ne und zellwollene Futter- und Klei<strong>de</strong>rstoffe produzierte,<br />

wur<strong>de</strong> nach 1945 enteignet. Die AG selbst verlegte<br />

1980 zwecks Liquidierung <strong>de</strong>s Westvermögens ihren Sitz nach<br />

Hamburg.<br />

Los 468 Schätzwert 150-250 €<br />

Gebrü<strong>de</strong>r Rauch AG<br />

Heilbronn-Neckar, Aktie 1.000 Mark<br />

27.7.1923. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1500,<br />

R 8) EF<br />

Zuvor ganz unbekannt gewesen!<br />

Um 1820 errichteten die Brü<strong>de</strong>r Adolf und Moritz von Rauch ihre<br />

Papierfabrik, in <strong>de</strong>r sie 1823 eine englische Papiermaschine<br />

in Betrieb nahmen. 1923 Umwandlung in eine AG. Mitte<br />

1942 wur<strong>de</strong> die Fabrik kriegsbedingt stillgelegt. Nach <strong>de</strong>m 2.<br />

Weltkrieg Umwandlung in eine GmbH, die dann nur noch Papiergroßhan<strong>de</strong>l<br />

betrieb, die Papierfabrikation wur<strong>de</strong> nicht wie<strong>de</strong>r<br />

aufgenommen.<br />

Los 469 Schätzwert 500-625 €<br />

Gebrü<strong>de</strong>r Stoevesandt KGaA<br />

Bremen, Aktie 1.000 Mark 22.6.1892<br />

(Auflage 600, R 9) EF-<br />

Die älteste Aktienausgabe dieser Ges. war vorher<br />

vollkommen unbekannt!<br />

Gründung 1845 in Bremen als Kommanditges. auf Aktien (Betrieb<br />

von Anfang an in Neuhütte bei Obernkirchen 10 km nördlich<br />

von Rinteln, 1960 stillgelegt). 1876 Sitzverlegung nach<br />

Rinteln, dort Neubau <strong>de</strong>s zweiten, noch heute produzieren<strong>de</strong>n<br />

Werkes. 1978 Umwandlung von einer KGaA in eine AG. Noch<br />

heute einer <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten Hohlglas-Hersteller, Spezialität<br />

sind Son<strong>de</strong>ranfertigungen vor allem für Spirituosenflaschen.<br />

Neben <strong>de</strong>r Familie Stoevesandt (75 %) war die Gerresheimer<br />

Glas aus Düsseldorf zunächst mit 22 % dabei, En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 80er<br />

Jahre baute sie ihre Beteiligung auf 99,75 % aus. 1999 ging<br />

das Paket an <strong>de</strong>n französischen BSN-Konzern.<br />

Nr. 469 Nr. 481<br />

in Prokov bei Moskau. 1997 Übernahme <strong>de</strong>r Traditionsmarke<br />

Sarotti vom Nestlé-Konzern. 2003 wird Stollwerck vom<br />

Schweizer Schokola<strong>de</strong>konzern Barry Callebaut übernommen,<br />

2005 squeeze out <strong>de</strong>r freien Aktionäre und Umwandlung in eine<br />

GmbH.<br />

Los 471 Schätzwert 25-50 €<br />

Gemein<strong>de</strong> Ilmenau<br />

Ilmenau, 6 % Schuldv. Lit. A 2 Ztr. Koks<br />

Juni 1923 (R 4) EF<br />

Großformatiges Papier, <strong>de</strong>korativ gestaltet, mit<br />

kleiner Wappen-Vign.<br />

Los 473 Schätzwert 75-125 €<br />

Gemeinnützige Wohnungsbau-AG<br />

(Gewobag)<br />

Dres<strong>de</strong>n, Namensaktie 1.000 RM<br />

31.3.1931 (Auflage 600, R 7) EF<br />

Gründung 1928, seit 1931 führte die Firma <strong>de</strong>n Zusatz “Gewobag”.<br />

Bau von Kleinwohnungen im eigenen Namen. Größtes<br />

Bauvorhaben war die Errichtung <strong>de</strong>r Großsiedlung Dres<strong>de</strong>n-<br />

Trachau. Großaktionär war die Stadt Dres<strong>de</strong>n, die 2006<br />

Schlagzeilen machte, als sie ihre 48.000 kommunalen Wohnungen<br />

für 1,7 Mrd. Euro an <strong>de</strong>n US-Finanzinvestor Fortress<br />

verkaufte und damit auf einen Schlag schul<strong>de</strong>nfrei wur<strong>de</strong>.<br />

<strong>de</strong>r Wied und Waldbreitbach im Westerwald (die Kapelle war<br />

seit <strong>de</strong>m 18. Jh. ein beliebter Wallfahrtsort). Die Franziskanerbrü<strong>de</strong>r<br />

machten sich zur Hauptaufgabe die Erziehung und Ausbildung<br />

von Waisen sowie die Armen- und Krankenpflege. Als<br />

<strong>Teil</strong> <strong>de</strong>r franziskanischen Familie wer<strong>de</strong>n sie <strong>de</strong>m Regulierten<br />

Dritten Or<strong>de</strong>n zugerechnet. Unmittelbar betreiben die Franziskanerbrü<strong>de</strong>r<br />

heute das Krankenhaus St. Marienwörth und das<br />

Pflegeheim Haus St. Josef in Bad Kreuznach, das Pflegeheim<br />

St. Antoniushaus in Bad Münster am Stein, das Wohn- und<br />

Pflegeheim St. Josefshaus in Hausen/Wied und die Wohn- und<br />

Dienstleistungseinrichtung Kloster Ebernach in Cochem sowie<br />

mittelbar über die “Franziskanerbrü<strong>de</strong>r Betriebs- und Beschäftigungs-gGmbH”<br />

die Pflegeheime Puricelli Stift in Rheinhöfen<br />

und Haus Maria Königin in Kirn sowie <strong>de</strong>n Palliativ-Stützpunkt<br />

Rheinhessen-Nahe in Bad Kreuznach.<br />

Los 470 Schätzwert 20-40 €<br />

Gebrü<strong>de</strong>r Stollwerck AG<br />

Köln, Aktie 1.000 RM Sept. 1932 (Auflage<br />

8000, R 2, kpl. Aktienneudruck) EF<br />

Prägesiegel lochentwertet (RB).<br />

1839 eröffnet Franz Stollwerck in Köln eine Fabrik für Hustenbonbons<br />

und macht damit ein Vermögen. Ab 1860 wer<strong>de</strong>n<br />

auch Schokola<strong>de</strong>, Marzipan und Printen produziert. Nach seinem<br />

Tod 1876 führen fünf Söhne die Firma als “Gebrü<strong>de</strong>r Stollwerck”<br />

weiter und wan<strong>de</strong>ln sie 1902 in eine AG um. Zweigwerke<br />

entstehen in Wien (1873), Berlin (1886), Pressburg/Bratislava<br />

(1896), London (1903), Stamford/USA (1905, enteignet<br />

1918) und Kronstadt/Brasov in Siebenbürgen (1922). Die Werke<br />

in Berlin und Wien wer<strong>de</strong>n 1945 bzw. 1957 entschädigungslos<br />

enteignet. 1971 übernimmt <strong>de</strong>r Schokola<strong>de</strong>nfabrikant<br />

Dr. Hans Imhoff die Aktienmehrheit und macht Stollwerck<br />

mit <strong>de</strong>r Übernahme von Waldbaur in Stuttgart und Sprengel in<br />

Hannover zum Marktführer bei Schokola<strong>de</strong> und Keksen. 1991<br />

Übernahme <strong>de</strong>r Thüringer Schokola<strong>de</strong>nwerk GmbH, <strong>de</strong>r größten<br />

Schokola<strong>de</strong>nfabrik <strong>de</strong>r ehem. DDR, die für 200 Mio. DM<br />

mo<strong>de</strong>rnisiert wird. 1992/93 wird auch in Ungarn und Polen die<br />

Marktführerschaft errungen, 1996 Neubau einer großen Fabrik<br />

Los 472 Schätzwert 60-120 €<br />

Gemeinnützige AG für Wohnungsbau<br />

Köln, Namens-Sammel-VZ-Aktie 10 x 100<br />

Goldmark 26.11.1924 (R 5) EF<br />

Faksimilesignatur Konrad A<strong>de</strong>nauer als Aufsichtsratspräsi<strong>de</strong>nt.<br />

In Köln regierte seit 1917 die Zentrumspartei<br />

mit A<strong>de</strong>nauer als Oberbürgermeister,<br />

<strong>de</strong>r die Stadt systematisch zu einer Großstadt ausbaute,<br />

wobei die sozialreformerischen Gedanken<br />

wegweisend waren.<br />

Die 1913 gegrün<strong>de</strong>te und bis in unsere Tage in Düsseldorf börsennotierte<br />

Wohnungsgesellschaft macht heute mit <strong>de</strong>r Vermietung<br />

von 24.600 Wohnungen in 3.200 Häusern einen Jahresumsatz<br />

von 180 Mio. €. 2001 umbenannt in GAG Immobilien<br />

AG.<br />

Los 474 Schätzwert 150-200 €<br />

Gemeinnütziger Bauverein Oberland AG<br />

Lobenstein, Namensaktie 40 RM<br />

10.11.1937 (Auflage 1000, R 9) EF<br />

Datum maschinenschriftlich, mit Originalunterschriften.<br />

Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1919. Während ihres Bestehens errichtete die Gesellschaft<br />

47 Häuser. Großaktionäre: Fürstl. Reuß’sche Vermögensverwaltung<br />

in Gera, Stadtgemein<strong>de</strong> Lobenstein.<br />

Los 475 Schätzwert 60-80 €<br />

Genossenschaft <strong>de</strong>r Franziskanerbrü<strong>de</strong>r<br />

(Genootchap van <strong>de</strong> Broe<strong>de</strong>rs<br />

van <strong>de</strong>n H. Franciscus)<br />

Waldbreitbach, 8 % Obl. 1.000 fl.<br />

15.9.1925 (R 8) VF<br />

Peter Wirth (<strong>de</strong>r sich später Jakobus nannte) grün<strong>de</strong>te am<br />

12.6.1862 die Kongregation <strong>de</strong>r “Franziskanerbrü<strong>de</strong>r vom Heiligen<br />

Kreuz” (FFSC) in <strong>de</strong>r Kreuzkapelle zwischen Hausen an<br />

Los 476 Schätzwert 25-120 €<br />

Genossenschaft <strong>de</strong>r Schwestern<br />

Unserer Lieben Frau<br />

Mülhausen (Grefrath), 7 % Obl. 1.000 fl.<br />

1.6.1928 (Auflage 400, R 8) VF<br />

Hypothekaranleihe, abgeschlossen mit Genehmigung<br />

<strong>de</strong>s Heiligen Stuhles in Rom. Emissionsvolumen<br />

400.000 hfl. Zweisprachig nie<strong>de</strong>rlän -<br />

disch/<strong>de</strong>utsch. Original signiert von Antonie Sommer,<br />

die als Generaloberin <strong>de</strong>r Genossenschaft<br />

fungierte.<br />

Ein von <strong>de</strong>n Franziskanerinnen unterhaltenes Krankenhaus nahe<br />

Koblenz.<br />

44


Los 477 Schätzwert 30-80 €<br />

Georg Fromberg & Co. AG<br />

Berlin, Namensaktie 1.000 RM März<br />

1936 (Auflage 800, R 4) EF<br />

Gründung 1924 als Heimbank AG (als landwirtschaftliches Zentralbank-Institut<br />

anerkannt). Großaktionäre waren die Seehandlung<br />

(Preuß. Staatsbank) und die Preuß. Zentralgenossenschaftskasse.<br />

1936 Übernahme <strong>de</strong>s 1877 gegrün<strong>de</strong>ten Bankhauses<br />

Georg Fromberg & Co. und Verlagerung <strong>de</strong>s geschäftlichen<br />

Schwerpunkts vom landw. Siedlungs- auf das private Kun<strong>de</strong>ngeschäft,<br />

zugleich wie oben umbenannt. 1938 Übernahme<br />

<strong>de</strong>r Geschäfte <strong>de</strong>r Berliner Bankfirma Salomon & Oppenheim<br />

(ohne Zweifel eine sog. “Arisierung”). 1948 Sitzverlegung nach<br />

Düsseldorf, 1962 in Abwicklung getreten und 1964 gelöscht.<br />

Los 478 Schätzwert 30-75 €<br />

Georg Geiling & Co. AG<br />

Bacharach am Rhein, Aktie 100 RM<br />

6.2.1934 (Auflage 3350, R 4) UNC-EF<br />

Faksimile-Unterschrift G. Geiling.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> diese bekannte Sektkellerei 1900 als KG<br />

zwecks Bearbeitung und Vertrieb von Champagne-Weinen;<br />

1912 in eine AG (zunächst mit Sitz in St. Goar) umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

1929 Fusion mit <strong>de</strong>r “Union-Sektkellerei AG” in Würzburg. Eine<br />

kleine, feine Marke, bis in <strong>de</strong>n 90er Jahren <strong>de</strong>r Hauptkun<strong>de</strong><br />

(Sektkellerei Schloss Wachenheim) insolvent wur<strong>de</strong>: Geiling<br />

ging daraufhin unumkehrbar pleite, während - welche Ironie<br />

<strong>de</strong>s Schicksals - <strong>de</strong>r daran Schuldige (Wachenheim) gerettet<br />

wur<strong>de</strong>.<br />

Los 479 Schätzwert 30-90 €<br />

Geraer Strickgarnfabrik<br />

Gebrü<strong>de</strong>r Feistkorn AG<br />

Debschwitz-Gera (Reuss), Aktie 1.000<br />

Mark 20.10.1910. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage<br />

1250, R 3) EF<br />

Betrieb <strong>de</strong>r im Jahr 1880 gegrün<strong>de</strong>ten Strickgarnfabrik, AG seit<br />

1910. Herstellung von Garnen aller Art, vor allem wollener<br />

Handstrickgarne und Maschinenstrickgarne. Börsennotiz: Leipzig/Dres<strong>de</strong>n.<br />

1946 enteignet. 1951 Sitzverlegung nach München<br />

(Verwaltungssitz: Nie<strong>de</strong>rreuth Post Dietramszell, Obb.),<br />

Börsennotiz danach im Freiverkehr Berlin. 1967 Auflösung <strong>de</strong>r<br />

Beteiligungen an <strong>de</strong>r KG Textilwerk Kahnes in Kusel und <strong>de</strong>r<br />

Geraer Strickgarnfabrik GmbH, Delmenhorst (aus <strong>de</strong>nen immerhin<br />

regelmäßig zweistellige Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n erwirtschaftet wer<strong>de</strong>n<br />

konnten), seit 1968 in Liquidation, 1973 erloschen.<br />

Los 481 Schätzwert 600-750 €<br />

Gesellschaft Erholung<br />

Neuss, 5 % Actie 150 Mark 29.2.1876<br />

(R 10) VF-F<br />

Ausgestellt auf Herrn Joseph Oepen, Neuss. Originalunterschriften<br />

von sechs Vorstandsmitglie<strong>de</strong>rn.<br />

Ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz. Randschä<strong>de</strong>n<br />

fachgerecht restauriert.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> die noch heute bestehen<strong>de</strong> “Gesellschaft Erholung”<br />

bereits 1801. Sie reiht sich ein in eine Anzahl vergleichbarer<br />

in dieser Zeit entstan<strong>de</strong>ner Gesellschaften, die vor allem<br />

<strong>de</strong>m Zweck dienten, in einem geschlossenen Kreis ungehört von<br />

<strong>de</strong>n Spitzeln <strong>de</strong>s napoleonischen Polizeiministers gesellschaftliche<br />

Unterhaltung pflegen zu können. Im Januar 1876 wur<strong>de</strong> die<br />

Gesellschaft “durch Allerhöchste Cabinetsordre mit Corporationsrechten<br />

versehen”. Noch heute ist das Gesellschaftsgebäu<strong>de</strong><br />

ein fester Treffpunkt für weit über 100 Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r honorigen<br />

Gesellschaft, bis in die jüngste Vergangenheit übrigens ausschließlich<br />

Männer. Finanziert wur<strong>de</strong> die Immobilie, in<strong>de</strong>m die<br />

Mitglie<strong>de</strong>r “Actien” zeichneten, die aber in Wahrheit Anleihecharakter<br />

hatten, Zinsen trugen und durch Auslosung amortisiert<br />

wur<strong>de</strong>n. Hieß es im ältesten erhaltenen Statut von 1850 noch:<br />

“Zweck <strong>de</strong>r Gesellschaft ist anständige und gesellige Unterhaltung.”,<br />

so hat man sich später einen erweiterten kulturellen Anspruch<br />

gegeben, in <strong>de</strong>r Satzung von 1962 heißt es nun: “Zweck<br />

<strong>de</strong>r Gesellschaft ist, ihren Mitglie<strong>de</strong>rn Erholung im Rahmen geselliger<br />

und kultureller Veranstaltungen zu bieten.”<br />

Los 482 Schätzwert 100-125 €<br />

Gesellschaft für Gasindustrie<br />

in Augsburg<br />

Augsburg, 4,5 % Genußrechts-Urkun<strong>de</strong><br />

50 RM 2.1.1926 (R 9) EF<br />

Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

200-Jahr-Feier <strong>de</strong>r Gesellschaft Erholung im Jahr 2001<br />

Die bereits 1864 gegrün<strong>de</strong>te Gesellschaft betrieb die Gaswerke<br />

Donauwörth, Kaufbeuren, Nördlingen, Sigmaringen und<br />

Steyr. Der gesamte italienische Besitz <strong>de</strong>r Gesellschaft ging<br />

durch <strong>de</strong>n Versailler Vertrag verloren. 1927 erwarb die Gesellschaft<br />

das Gaswerk Stuhlweissenburg in Ungarn, 1928 erwarb<br />

sie zusammen mit <strong>de</strong>r AG für Gas und Elektrizität Köln, Sitz<br />

Dortmund, das Gaswerk Mödling bei Wien.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1879 als ältestes Unternehmen <strong>de</strong>r Welt auf <strong>de</strong>m<br />

Gebiet <strong>de</strong>r Kältetechnik (Kälteerzeugung und -verwendung),<br />

Gasverflüssigung und -zerlegung zwecks Verwertung <strong>de</strong>r Lin<strong>de</strong>s’schen<br />

Patente und Verfahren. 1965 Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Firmennamens<br />

von “Gesellschaft für Lin<strong>de</strong>’s Eismaschinen AG” in<br />

“Lin<strong>de</strong> AG”. Heute mit über 40.000 Beschäftigten in <strong>de</strong>n Arbeitsgebieten<br />

Anlagenbau, För<strong>de</strong>rtechnik (<strong>de</strong>r Gabelstaplerbereich<br />

wur<strong>de</strong> vor kurzem in die KION ausgeglie<strong>de</strong>rt), Kältetechnik<br />

und technische Gase einer <strong>de</strong>r 30 großen DAX-Werte.<br />

Los 484 Schätzwert 25-50 €<br />

Gesellschaft<br />

für Lin<strong>de</strong>’s Eismaschinen AG<br />

Wiesba<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark 14.12.1922<br />

(Auflage 60000, R 2) VF<br />

Faksimile-Unterschrift von Dr. Carl von Lin<strong>de</strong> als<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Aufsichtsrats.<br />

I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriges Los.<br />

Los 485 Schätzwert 60-120 €<br />

Gesenberg-Brauerei AG<br />

Elberfeld, Aktie 1.000 Mark April 1922.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 3) EF<br />

Gründung 1922 nach Übernahme <strong>de</strong>r Elberfel<strong>de</strong>r Bierbrauerei<br />

H. & O. Gesenberg GmbH, errichtet bereits 1875, seit 1877<br />

Brauerei Gebr. Horion, 1883 Elberfel<strong>de</strong>r Actienbrauerei, 1901<br />

von Gesenberg übernommen. 1952 wur<strong>de</strong> das gesamte Aktienkapital<br />

durch die Wicküler-Küpper Brauereien AG übernommen.<br />

1982 in eine Kommanditgesellschaft umgewan<strong>de</strong>lt, 1994<br />

in Brau und Brunnen aufgegangen.<br />

Los 486 Schätzwert 50-100 €<br />

GETA AG für Tabakverarbeitung<br />

Bremen, Aktie 100 RM Dez. 1941<br />

(Auflage 3560, R 6) EF<br />

Gründung 1919 als GmbH, AG seit 1923. Erzeugung von Zigarren,<br />

Zigarillos und Stumpen in Bremen sowie (nahe <strong>de</strong>r badischen<br />

Tabakanbaugebiete) in Oberweier und Friesenheim im<br />

Schwarzwald. Der Wie<strong>de</strong>raufbau nach 1945 gestaltete sich<br />

schwierig. Eine Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong> erwirtschaftete <strong>de</strong>r Betrieb nur in<br />

Ausnahmefällen. Folge war die (1969 been<strong>de</strong>te) Liquidation.<br />

kauf von Getrei<strong>de</strong>, Futter- und Düngemitteln. Hauptsitz Meißen,<br />

Elbstr. 3. In Nie<strong>de</strong>rsedlitz bestand unter <strong>de</strong>r Firma Naumann &<br />

Ritschel eine Zweignie<strong>de</strong>rlassung. Seit 1933 Großverteiler im<br />

Reichsnährstand.<br />

Los 488 Schätzwert 30-75 €<br />

Getrei<strong>de</strong>-Industrie & -Commission AG<br />

Berlin, Aktie Ser. A 100 RM April 1927<br />

(Auflage 2500, R 4) EF<br />

Hochbe<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s Unternehmen <strong>de</strong>r Lebensmittelbranche.<br />

Gründung 1922 in Mainz als “Getrei<strong>de</strong>-Industrie & Han<strong>de</strong>ls-<br />

AG”. Han<strong>de</strong>l mit Getrei<strong>de</strong> und Mühlenfabrikaten, Futtermitteln,<br />

Braugerste und Hülsenfrüchten sowie Verarbeitung von Getrei<strong>de</strong>.<br />

Nie<strong>de</strong>rlassungen in Düsseldorf, Bremen, Hamburg, Hochheim<br />

a.M., Mannheim und Wiesba<strong>de</strong>n. Großaktionäre waren<br />

die Preuß. Zentralgenossenschaftskasse und die Deutsche<br />

Rentenbank Kreditanstalt (bei<strong>de</strong> Berlin) sowie die Großeinkaufsges.<br />

Deutscher Konsumvereine in Hamburg. 1927 Fusion<br />

mit <strong>de</strong>r Getrei<strong>de</strong>-Commission AG in Düsseldorf und umbenannt<br />

wie oben, zugleich Sitzverlegung nach Berlin. Durch diese Fusion<br />

kam man in <strong>de</strong>n Besitz von Mühlen in Krefeld, Münster,<br />

Köln-Mülheim, Witten, Duisburg, Dortmund und Mannheim, die<br />

1927 ausgegrün<strong>de</strong>t und in <strong>de</strong>r Beteiligung “Deutsche Mühlenvereinigung<br />

AG” zusammengefaßt wur<strong>de</strong>n. Ebenfalls 1927 Beteiligung<br />

an <strong>de</strong>r Weingart-Kaufmann-Landsberg-Getrei<strong>de</strong> AG in<br />

Berlin (Braugerstenbranche). 1934 erneut umbenannt in “ Gesellschaft<br />

für Getrei<strong>de</strong>han<strong>de</strong>l AG”, 1948 Sitzverlegung nach<br />

Düsseldorf, seit 1973 GmbH.<br />

Los 489 Schätzwert 30-75 €<br />

Gewerbe- und Han<strong>de</strong>lsbank AG<br />

Halle (Saale), Aktie 100 RM Juli 1925<br />

(Auflage 4000, R 3) EF<br />

Gründung 1907 als Hallesche Viehmarktsbank AG, 1920 umfirmiert<br />

in Hallesche Han<strong>de</strong>lsbank AG. 1922 Fusion mit <strong>de</strong>r Gewerbebank<br />

eGmbH Halle und Umfirmierung wie oben, im gleichen Jahr<br />

auch Übernahme <strong>de</strong>r Hausbesitzerbank eGmbH. Bis 1934 amtlich<br />

an <strong>de</strong>r Börse Halle, danach im Freiverkehr Leipzig gehan<strong>de</strong>lt.<br />

Los 480 Schätzwert 25-50 €<br />

Gersdorfer Steinkohlenbau-Verein<br />

Gersdorf (Bez. Chemnitz), Aktie 100 RM<br />

1.6.1933 (Auflage 5000, R 3) EF<br />

Gründung 1871. Nach Erschöpfung <strong>de</strong>r eigenen Lagerstätten<br />

1937 Vertrag mit <strong>de</strong>r Gewerkschaft Gottes Segen über <strong>de</strong>n Abbau<br />

<strong>de</strong>s nördlichen Kohlenfel<strong>de</strong>s bei <strong>de</strong>r benachbarten Kaisergrube.<br />

Seit 1980 betreibt <strong>de</strong>r gemeinnützige Verein Segen Gottes<br />

aktive Denkmalspflege an <strong>de</strong>m montanhistorischen Denkmal.<br />

Los 483 Schätzwert 150-250 €<br />

Gesellschaft<br />

für Lin<strong>de</strong>’s Eismaschinen AG<br />

Wiesba<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark 1.7.1908<br />

(Auflage 2000, R 6) VF<br />

Faksimilesignatur Dr. Carl von Lin<strong>de</strong>. Zuvor ganz<br />

unbekannt gewesener Jahrgang dieses be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />

DAX-Konzerns.<br />

Los 487 Schätzwert 150-250 €<br />

Getrei<strong>de</strong>- und Dünger-Credit-AG<br />

Meißen, Aktie 100 RM 1.12.1937 (Auflage<br />

600, R 8) EF-VF<br />

Nur 14 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1923 zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r wirtschaftlichen Belange<br />

<strong>de</strong>r am Getrei<strong>de</strong>-, Futtermittel- und Düngermittelverkehr beteiligten<br />

Berufskreise, Beschaffung <strong>de</strong>s nötigen Kredits für <strong>de</strong>n<br />

Landhan<strong>de</strong>l, schließlich auch gemeinschaftlicher An- und Ver-<br />

Nr. 490<br />

45


Los 490 Schätzwert 75-100 €<br />

Gewerkschaft Barbarossa<br />

Hannover, Genussschein o.N. 1.2.1935<br />

(Auflage 1000, R 8) EF<br />

Bohrgesellschaft auf Erdöl und Gas.<br />

Los 495 Schätzwert 50-100 €<br />

Gewerkschaft Deutschland<br />

Hannover, Kuxschein 1/1000 7.4.1898.<br />

Grün<strong>de</strong>rstück (Auflage 1000, R 3) EF-VF<br />

Das Kalibergwerk (später zum Wintershall-Konzern gehörig) lag<br />

in <strong>de</strong>r Gemarkung <strong>de</strong>s Ritterguts Franzberg im Kreis Hannover-<br />

Lin<strong>de</strong>n. För<strong>de</strong>rung von Sylvinit, Hart- und Steinsalz. 1914 boten<br />

die Alkaliwerke Ronnenberg 3 eigene Aktien im Tausch gegen<br />

einen Deutschland-Kux und übernahmen so die Mehrheit.<br />

Die Anfänge <strong>de</strong>s Bergbaus bei Wie<strong>de</strong>n (Lkrs. Lörrach) im südlichen<br />

Schwarzwald gehen bis in das beginnen<strong>de</strong> 13. Jh. zurück.<br />

Der Abbau <strong>de</strong>r Blei- und Silbererze kam En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 18. Jh.<br />

zum Erliegen. Um 1920 wur<strong>de</strong> angesichts <strong>de</strong>s vermehrten Bedarfs<br />

an Industriemineralien wie Fluorit (Flußspat) und Baryt<br />

(Schwerspat) von <strong>de</strong>r Gewerkschaft Finstergrund bei Wie<strong>de</strong>n<br />

ein Flußspat-Bergwerk eröffnet. Rd. 20 km Stollen sprengten<br />

die Bergleute im Laufe <strong>de</strong>r Jahrzehnte in <strong>de</strong>n Berg. Der geför<strong>de</strong>rte<br />

Flußspat wur<strong>de</strong> anfänglich in Wie<strong>de</strong>n und ab 1942 in einem<br />

Flotationsbetrieb in Utzenfeld zu Flußspatmehl aufbereitet.<br />

Das Produkt war vor allem von <strong>de</strong>r chemischen Industrie begehrt<br />

und zeitweise ein wichtiges Exportgut in die USA. 1969<br />

wur<strong>de</strong> das Bergwerk von <strong>de</strong>r BAYER AG, Leverkusen übernommen<br />

und 1972 nach einem langanhalten<strong>de</strong>n Verfall <strong>de</strong>r Rohstoffpreise<br />

stillgelegt. 1973 grün<strong>de</strong>ten dort beschäftigt gewesene<br />

Bergleute <strong>de</strong>n “Bergmannsverein Finstergrund Wie<strong>de</strong>n”<br />

zwecks Erhaltung bergbaulicher Tradition und Ausbau zum<br />

Schaubergwerk. Seit 1982 ist das Schaubergwerk Finstergrund<br />

<strong>de</strong>r Öffentlichkeit zugänglich.<br />

Los 491 Schätzwert 30-75 €<br />

Gewerkschaft Beienro<strong>de</strong><br />

Königslutter, Kuxschein 1/5000<br />

26.10.1923 (Auflage 5000, R 4) EF-VF<br />

Originalunterschrift Gerhard Korte (geb. 1858<br />

in Celle, gest. 1945 in Mag<strong>de</strong>burg), nach <strong>de</strong>m in<br />

Mag<strong>de</strong>burg zeitweise eine Straße benannt war. Er<br />

gilt als die führen<strong>de</strong> Persönlichkeit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Kaliindustrie. Beruflich zunächst im Steinsalzhan<strong>de</strong>l<br />

tätig, begann er 1889 im oberen Allertal mit <strong>de</strong>r Erbohrung<br />

von Kalisalz und grün<strong>de</strong>te 1896 die Gewerkschaft<br />

Burbach, die 1898 in Beendorf die Kaliför<strong>de</strong>rung<br />

aufnahm (in diesem Salzstock richtete<br />

die DDR später das Atommüll-Endlager Morsleben<br />

ein). Bis 1907 kaufte Gerhard Korte mit finanzieller<br />

Unterstützung <strong>de</strong>s Direktors <strong>de</strong>r Mag<strong>de</strong>burger Straßenbahn<br />

und seines Bru<strong>de</strong>rs Friedrich zwischen<br />

Weferlingen und Eilsleben westlich von Mag<strong>de</strong>burg<br />

kalihöffige Län<strong>de</strong>reien mit einer Längenaus<strong>de</strong>hnung<br />

von 30 km; daraus entstan<strong>de</strong>n die Kaliwerke<br />

Ummendorf-Eilsleben AG. 1927 wur<strong>de</strong> Gerhard<br />

Korte Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Deutschen Kalisyndikats.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1889/90 als Bohrgesellschaft, seit 1894 bergrechtliche<br />

Gewerkschaft. Drei fündige Bohrungen südwestlich von<br />

Wolfsburg trafen 30 m mächtige Kalilager in Teufen von 600-<br />

1000 m. Schacht I wur<strong>de</strong> 1895 begonnen, in För<strong>de</strong>rung seit<br />

1900. Schacht II wur<strong>de</strong> 1911 begonnen, in För<strong>de</strong>rung seit<br />

1914. Zwei an<strong>de</strong>re Schächte ersoffen. 1924 ca. 600 Mann Belegschaft.<br />

Übertageanlagen: Chlorkalium- und Bromfabrik, Kainitmühle<br />

und 7,6 km langer Eisenbahnanschluss nach Königslutter.<br />

Die Kuxenmehrheit besaß die Gewerkschaft Volkenroda,<br />

später zum Burbach-Kali-Konzern und somit zuletzt zur heutigen<br />

BASF-Tochter Kali + Salz gekommen. Nach gesetzlicher<br />

Abschaffung <strong>de</strong>r Rechtsform <strong>de</strong>r bergrechtlichen Gewerkschaft<br />

1985 in die (noch heute bestehen<strong>de</strong>) Beienro<strong>de</strong> Bergwerks-<br />

GmbH umgewan<strong>de</strong>lt. Heute erinnert nur noch die Abraumhal<strong>de</strong><br />

an das Bergwerk. Wegen <strong>de</strong>r Salzablagerungen am Fuße <strong>de</strong>r<br />

Hal<strong>de</strong> führt seit Jahrzehnten <strong>de</strong>r Landkreis Helmstedt einen<br />

Rechtsstreit gegen die Gesellschaft.<br />

Los 492 Schätzwert 60-120 €<br />

Gewerkschaft<br />

Braunkohlengrube Glimmero<strong>de</strong><br />

Hess. Lichtenau, Kuxschein März 1922<br />

(Auflage 1000, R 3) EF-VF<br />

Dekorative Zierumrandung. Originalunterschriften.<br />

Braunkohletagebau von 1919 bis 1968. Gerechtsame: 5 Grubenfel<strong>de</strong>r:<br />

Glimmero<strong>de</strong>, Wilhelmsglück, Karolinenglück, Mathil<strong>de</strong><br />

und Lichtenau. Das Vorkommen erstreckte sich über eine<br />

Länge von 2000 m und eine Breite von 1000 m. Heute sind ü-<br />

ber 25 Hektar Eigentum <strong>de</strong>s Naturschutzbun<strong>de</strong>s.<br />

Los 493 Schätzwert 225-300 €<br />

Gewerkschaft <strong>de</strong>s<br />

Braunkohlenbergwerks<br />

„Consolidirte Cottbuser<br />

Braunkohlen-Gruben“<br />

Cottbus, Kuxschein über 114 von 1000<br />

Kuxe 1.9.1922 (R 10), ausgestellt auf<br />

Fräulein Martha Hickethier, Cottbus,<br />

rückseitig am 30.10.1922 auf die ILSE<br />

Bergbau-AG übertragen VF<br />

Zuvor völlig unbekannt gewesen. Von <strong>de</strong>n lediglich<br />

3 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen Stücken ist<br />

dies das letzte noch verfügbare.<br />

Braunkohlenbergbau im Kreis Cottbus auf <strong>de</strong>n Gruben Jung-<br />

Flora, Madlow, Madlow II, Gallinchen, Kiekebusch, Sandow,<br />

Branitz, Branitz I, Minna, Minna I, Minna II, Florentine, Saspow,<br />

Brunschwig und Sielow. Die Kuxenmehrheit wur<strong>de</strong> ab 1919<br />

von <strong>de</strong>r ILSE Bergbau AG erworben. Schon 1924 war die ILSE<br />

dann das GRÖSSTE BERGBAUUNTERNEHMEN ÖSTLICH DER<br />

ELBE.<br />

Los 494 Schätzwert 300-375 €<br />

Gewerkschaft “Deutsche<br />

Heizungs-Industrie” zu Coburg<br />

Dobrilugk N.-L., Kuxschein über 10 von<br />

1.000 Kuxen 1.7.1914 (R 11), ausgestellt<br />

auf Herrn Otto Perutz in Schwabing,<br />

Martiusstr. 8 VF<br />

Originalunterschrift. Bis dahin ganz unbekannt gewesen,<br />

nur 2 Stück wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz<br />

gefun<strong>de</strong>n.<br />

Mit <strong>de</strong>r Eröffnung <strong>de</strong>r Eisenbahnstrecken Cottbus-Falkenberg<br />

(1871) und Berlin-Dres<strong>de</strong>n (1875) wur<strong>de</strong> die Gemein<strong>de</strong> Kirchhain<br />

in <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlausitz Eisenbahnknotenpunkt. Deshalb setzte<br />

in <strong>de</strong>r Gegend mit <strong>de</strong>r Grube “Gottes Segen” 1873 <strong>de</strong>r Braunkohlenbergbau<br />

ein. Mit <strong>de</strong>r Grube “Ida” begann 1886 die Kohlegewinnung<br />

im größeren Maßstab, bis 1907 wur<strong>de</strong> das Kohlefeld<br />

östlich <strong>de</strong>r Bahnlinie Berlin-Dres<strong>de</strong>n abgebaut (wovon noch<br />

heute Restseen wie <strong>de</strong>r Blaue See zeugen). Bei Gründung dieser<br />

Gewerkschaft (die das liberale Bergrecht von Sachsen-Coburg<br />

nutzte und <strong>de</strong>shalb formell in Coburg registeriert war) im<br />

Jahr 1906 waren die Lagerstätten nahe <strong>de</strong>s heutigen Doberlug-<br />

Kirchhain bereits weitgehend erschöpft, die Gründung war für<br />

die Initiatoren <strong>de</strong>shalb mit Sicherheit ein besseres Geschäft als<br />

für die Investoren. Anfang <strong>de</strong>r 1920er Jahre gab es keine anstehen<strong>de</strong><br />

Kohle mehr, <strong>de</strong>r Bergbau wur<strong>de</strong> eingestellt und es<br />

entwickelte sich um die gefluteten Tagebaue das bis heute beliebte<br />

Ausflugs- und Erholungsgebiet “Bad Erna”.<br />

Nr. 495<br />

Los 496 Schätzwert 75-150 €<br />

Gewerkschaft Einigkeit<br />

Ehmen bei Fallersleben, Kuxschein<br />

1/1.000 Jan. 1904 (R 3) EF-VF<br />

Ausgestellt auf die Virginia Carolina Chemical Co.<br />

in Richmond. Datum handschriftlich, mit Originalunterschriften.<br />

1898 schloß die Gemein<strong>de</strong> Ehmen (heute Stadtteil von Wolfsburg)<br />

mit <strong>de</strong>n Herren Herz und <strong>de</strong>m Bergwerksunternehmer<br />

Tölle in Braunschweig <strong>de</strong>n Kalisalzvertrag ab, <strong>de</strong>r die Ausbeutung<br />

<strong>de</strong>r Salzlagerstätten und die Mitbeteiligung an <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>aufgaben<br />

regelte. Als Gewerkschaft gegrün<strong>de</strong>t 1899,<br />

För<strong>de</strong>rung seit 1901. Gerechtsame etwa 6000 hannoversche<br />

Morgen ( 1 hannoverscher Morgen = 2621 qm). Es wur<strong>de</strong>n<br />

Carnallit, Sylvinit und Steinsalz geför<strong>de</strong>rt. 1912 Umbenennung<br />

in Gewerkschaft Einigkeit I. Gehörte zum Einigkeits-Konzern<br />

(Einigkeit I, II und III). 1917 for<strong>de</strong>rten Giftgase nach einer Explosion<br />

in <strong>de</strong>r Grube 31 Menschenleben. Als 1925 erneut<br />

brennbare Gase aus <strong>de</strong>m Schacht strömten, wur<strong>de</strong> das Bergwerk<br />

stillgelegt. Die Kuxen-Mehrheit ging in <strong>de</strong>n 1930er Jahren<br />

auf die Kaliwerke Salz<strong>de</strong>tfurth AG über.<br />

Los 497 Schätzwert 300-375 €<br />

Gewerkschaft Finstergrund<br />

Wie<strong>de</strong>n (Bad. Schwarzwald), Kuxschein<br />

über 1 Kux 29.3.1938 (Auflage max.<br />

1000, R 8) UNC-EF<br />

Originalunterschrift von Carl Wölfel, <strong>de</strong>r das Bergwerk<br />

als Bergfürst seit Beginn über 30 Jahre lang<br />

führte. Ein zuvor völlig unbekannt gewesener beson<strong>de</strong>rs<br />

interessanter Regionalwert.<br />

Los 498 Schätzwert 75-100 €<br />

Gewerkschaft Gottes Segen<br />

Lugau, Kuxschein 8.4.1921 (R 8),<br />

ausgestellt auf die Sächsische<br />

Staatsbank in Leipzig EF-VF<br />

Nur 13 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Der Gottes-Segen-Schacht (abgeteuft ab 6.8.1856, in Betrieb<br />

1856-1938) wur<strong>de</strong> von 1856 bis 1920 vom Steinkohlenbauverein<br />

“Gottes Segen” betrieben. 1890/91 wur<strong>de</strong> auf 412 m<br />

weitergeteuft. Nach Liquidation <strong>de</strong>s Vereins kam <strong>de</strong>r Schacht<br />

1920 zur neugegrün<strong>de</strong>ten Gewerkschaft “Gottes Segen” und<br />

war als Betriebsabteilung Lugau <strong>de</strong>r Gewerkschaft “Gottes Segen”<br />

Hauptför<strong>de</strong>rschacht zusammen mit <strong>de</strong>m Zwillingsschacht<br />

“Glückauf”, <strong>de</strong>m Vertrauen-Schacht und <strong>de</strong>m Hoffnung-<br />

Schacht <strong>de</strong>s ehemaligen Lugauer Steinkohlenbauvereins.<br />

1925 wur<strong>de</strong>n die Schächte stillgelegt, 1938 verfüllt.<br />

Los 499 Schätzwert 60-120 €<br />

Gewerkschaft Ilse<br />

Essen, Kux-Schein 1/1000 5.6.1906<br />

(Auflage 1000, R 3) EF<br />

Original signiert von Friedrich Springorum, Generaldirektor<br />

<strong>de</strong>r Eisen- und Stahlwerke Hoesch<br />

AG, Mitglied <strong>de</strong>s Preußischen Herrenhauses. Ferner<br />

Originalsignatur Funke als Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r.<br />

Äußerst <strong>de</strong>korative Jugendstil-Gestaltung.<br />

Die Gewerkschaft beruht auf <strong>de</strong>m Braun- und Eisensteinbergwerk<br />

Bismarck II am Breitenberg im Ruhlaer Forstbezirk.<br />

Los 500 Schätzwert 400-500 €<br />

Gewerkschaft Johanna<br />

Gotha / Berlin, Kuxschein 20.7.1909<br />

(Auflage 1000, R 10), ausgestellt auf und<br />

als stellv. Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Grubenvor -<br />

stands original unterschrieben von Carl<br />

Deilmann VF<br />

Zuvor ganz unbekannt gewesener Kux, nur 3<br />

Stück wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n. Ein<br />

wichtiger <strong>de</strong>utscher Wirtschafts-Autograph.<br />

Eines <strong>de</strong>r vielfältigen Unternehmen von Hans-Carl Deilmann,<br />

<strong>de</strong>r 1888 in Dortmund die Carl Deilmann Bergbau- und Tiefbau-GmbH<br />

gegrün<strong>de</strong>t hatte. Das Unternehmen war international<br />

mit Schachtsbau- und Gesteinsarbeiten zur Erschließung<br />

von Bo<strong>de</strong>nschätzen tätig. 1904 machte Deilmann bei Hänigsen<br />

seinen ersten Ölfund und wandte sich dann verstärkt diesem<br />

Gebiet zu. Bei Bohrungen im Bentheimer Wald wur<strong>de</strong>n 1938<br />

ergiebige Erdgas-Lagerstätten ent<strong>de</strong>ckt (die ersten nutzbaren<br />

in ganz Westeuropa). Deshalb wur<strong>de</strong> 1946 <strong>de</strong>r Firmensitz nach<br />

46


Der Gewerkschaft gehörten die Eisenerz- und Schwerspatgrube<br />

“Rotkäppchen 10” in Crawinkler Flur sowie die Kaolin-, Tonund<br />

Chamottewerke Frankenau bei Mittweida i.S.<br />

Bentheim verlegt. 1968 wur<strong>de</strong>n die Explorations- und Schachtbauaktivitäten<br />

mit <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Gutehoffnungshütte Oberhausen<br />

im Gemeinschaftsunternehmen Deilmann-Haniel GmbH zusammengelegt.<br />

1991 schied die Grün<strong>de</strong>rfamilie mit <strong>de</strong>m Verkauf<br />

<strong>de</strong>r Anteile <strong>de</strong>r C. Deilmann AG an die Preussag aus <strong>de</strong>m<br />

Unternehmen aus und wandte sich anschließend <strong>de</strong>m Kreuzfahrtgeschäft<br />

zu, wo vor allem das “Traumschiff” MS Deutschland<br />

durch das Fernsehen bekannt wur<strong>de</strong>. 2010 mussten die<br />

Erbinnen Hedda und Gisela Deilmann die in eine finanzielle<br />

Schieflage geratene Ree<strong>de</strong>rei verkaufen und selbst Privatinsolvenz<br />

anmel<strong>de</strong>n.<br />

Los 501 Schätzwert 400-500 €<br />

Gewerkschaft Justus I<br />

Cöln a. Rh., Kuxschein 1/1000 von<br />

1903/04 (Auflage 1000, R 10), ausgestellt<br />

auf Herrn Josef Massenez, Wiesba<strong>de</strong>n VF<br />

Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz. Etwas<br />

wasserfleckig.<br />

Die Angaben auf <strong>de</strong>m Kux (Bergwerk “Justus I” in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />

Mu<strong>de</strong>rsbach, Kreis Altenkirchen) führen etwas in die Irre:<br />

Tatsächlich besaß die 1895 gegrün<strong>de</strong>te Gewerkschaft Kaligerechtsame<br />

in <strong>de</strong>r Gemarkung Volpriehausen und 20 weiteren<br />

Ortschaften <strong>de</strong>s Kreises Uslar. Die Bohrungen auf Kali- und<br />

Steinsalze wur<strong>de</strong>n fündig, 1901 ging das Bergwerk in Volpriehausen<br />

in Betrieb. 1902 über Tage Bau einer Chlorkalium- und<br />

einer Sulfatfabrik. 1905 Umwandlung in eine AG. Das Bergwerk<br />

wur<strong>de</strong> 1937 stillgelegt. Die in <strong>de</strong>m Bergwerk danach unter<br />

Tage eingerichtete Heeresmunitionsanstalt flog am En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s 2. Weltkrieges in die Luft.<br />

Nr. 500 Nr. 501<br />

balken hatte Wilhelm Kohlmetz 1905 ein Reichspatent erhalten.<br />

In <strong>de</strong>n 1920er Jahren übernahm die Fa. Fürst und Alexan<strong>de</strong>r,<br />

Lan<strong>de</strong>s-Producten-Handlung, die Ziegelei.<br />

Los 503 Schätzwert 50-100 €<br />

Gewerkschaft Kohlmetzwerke<br />

Frankfurt a.O., 5 % <strong>Teil</strong>schuldv. 500 Mark<br />

Juli 1909 (Auflage 400, R 5) UNC<br />

Originalunterschrift von Willy Kohlmetz als Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s Grubenvorstands.<br />

I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriges Los.<br />

Los 505 Schätzwert 150-200 €<br />

Gewerkschaft Liddy Marie<br />

Gotha und Berlin, Kuxschein 5 von 1.000<br />

Kuxen 1.8.1929 (R 10) EF-VF<br />

Hammer und Schlegel im Unterdruck. Nur 4 Stück<br />

lagen im Reichsbankschatz.<br />

Los 508 Schätzwert 300-375 €<br />

Gewerkschaft Schieferkaute<br />

Berlin, Kux-Schein über 1 Kux 1.5.1900.<br />

Grün<strong>de</strong>rstück (Auflage 1000, R 8) VF<br />

Inwendig 15 Übertragungen bis 1924, weshalb<br />

zusätzlich eine Allonge angefügt wur<strong>de</strong>.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t als Bohrgesellschaft Teutonia im Jahr 1898. Nach<br />

Fündigkeit am 20.4.1900 überführt in die Gewerkschaftsform,<br />

wobei man unter Ausnutzung <strong>de</strong>s liberalen Bergrechts von<br />

Sachsen-Coburg-Gotha die Belehnung <strong>de</strong>s Dachschieferbergwerk<br />

Schieferkaute in Laubuseschbach als Mantel nutzte. Verwaltungssitz<br />

war Hil<strong>de</strong>sheim. Tatsächlich nämlich war die Tätigkeit<br />

die För<strong>de</strong>rung von Carnalit und Hartsalzen in <strong>de</strong>n Gemarkungen<br />

Hotteln und Gödringen (heute Ortsteile von Sarstedt<br />

bei Hil<strong>de</strong>sheim). Nach eher geringem Erfolg 1908 Anschluß<br />

an die Gew. Heiligenroda, damit zum Wintershall-Konzern<br />

gekommen.<br />

Los 502 Schätzwert 50-100 €<br />

Gewerkschaft Kohlmetzwerke<br />

Frankfurt a.O., 5 % <strong>Teil</strong>schuldv. 200<br />

Mark Juli 1909 (Auflage 500, R 5) UNC<br />

Originalunterschrift von Willy Kohlmetz als Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s Grubenvorstands.<br />

Im Bergrevier Frankfurt a.O. waren 1909 bei Gründung dieser<br />

Gewerkschaft knapp 20 Gesellschaften aktiv, die Braunkohle ü-<br />

berwiegend im Tiefbau abbauten. Der Braunkohlebergbau<br />

diente bei dieser von <strong>de</strong>r Besitzerfamilie Kohlmetz geprägten<br />

Gewerkschaft allerdings als Brennstoffgewinnung weitgehend<br />

<strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren wichtigen Unternehmenszweck: In <strong>de</strong>r Gubener<br />

Vorstand (Markendorfer Straße) wur<strong>de</strong> in Frankfurt eine Ziegelei<br />

mit über 100 Beschäftigten betrieben. Für <strong>de</strong>n sog. “Kohlmetzbin<strong>de</strong>r”<br />

für Deckenkonstruktionen mit bewehrten Ziegel-<br />

Los 504 Schätzwert 100-150 €<br />

Gewerkschaft Kohlmetzwerke<br />

Frankfurt a.O., Kuxschein 27.7.1909<br />

(Auflage 1000, R 6) UNC<br />

Schöne Umrahmung im Stil eines barocken Bil<strong>de</strong>rrahmens.<br />

Wertpapiere <strong>de</strong>r Kohlmetzwerke waren<br />

zuvor völlig unbekannt.<br />

Nr. 505<br />

Los 506 Schätzwert 125-200 €<br />

Gewerkschaft Morgenstern<br />

Pöhlau b. Zwickau, Kuxschein 20.12.1911<br />

(R 8) EF<br />

Ersatz-Urkun<strong>de</strong>, Datum handschriftlich, mit Originalunterschrift.<br />

Steinkohlenbergwerk im Zwickauer Revier. Auf sechs Tiefbauschächten<br />

för<strong>de</strong>rte die Gewerkschaft im Durchschnitt 600.000<br />

t Steinkohle im Jahr mit einer Belegschaft von 4700 Mann.<br />

1920 Erwerb <strong>de</strong>s Zwickauer Brückenberg-Steinkohlenbauverein<br />

und 1930 <strong>de</strong>s Steinkohlenwerks Florentin Kästner. Diese<br />

wur<strong>de</strong>n als Betriebsabteilung Brückenberg bzw. Florentin Kästner<br />

weitergeführt. Nach <strong>de</strong>m II. Weltkrieg wur<strong>de</strong> die Betriebsabteilung<br />

Brückenberg als Steinkohlenwerk Karl Marx, die Betriebsabteilungen<br />

Morgenstern und Florentin Kästner als Steinkohlenwerk<br />

Martin Hoop geführt. 1952 Verselbständigung als<br />

VEB. 1968 wur<strong>de</strong> die Kohlenför<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s VEB Steinkohlenwerk<br />

Karl Marx in <strong>de</strong>n VEB Steinkohlenwerk Martin Hoop integriert.<br />

1977 Einstellung <strong>de</strong>r Kohlenför<strong>de</strong>rung im Zwickauer Revier<br />

und Auflösung <strong>de</strong>s VEB Steinkohlenwerks Martin Hoop.<br />

Los 507 Schätzwert 150-200 €<br />

Gewerkschaft Sanssouci zu Gotha<br />

Leipzig, Kuxschein 1 Kux 12.9.1907<br />

(Auflage 1000, R 9) EF-VF<br />

Dekorativ gestaltetes Papier, original signiert. Nur<br />

10 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Los 509 Schätzwert 300-375 €<br />

Gewerkschaft “Sidonie”<br />

Gotha / Celle i.H., Kuxschein über 5 von<br />

1.000 Kuxen 1.6.1915 (R 12) VF<br />

Mit Originalunterschrift <strong>de</strong>s Erdölpioniers Hermann<br />

Rautenkranz (Grün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r seit 1908 bestehen<strong>de</strong>n<br />

ITAG in Celle, bis heute eines <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen<br />

Bohrunternehmen und Hersteller von Ausrüstungen<br />

für die Bohrindustrie). Zuvor völlig un-<br />

47


ekannt gewesener Kux, in <strong>de</strong>r 5er Stückelung ein<br />

Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Begrün<strong>de</strong>t auf <strong>de</strong>r Kupferschiefergrube “Anna Clara XIV” in<br />

Schmerbach unter Nutzung <strong>de</strong>s damals beson<strong>de</strong>rs liberalen<br />

Bergrechts in Sachsen-Gotha. Eigentlicher Zweck <strong>de</strong>r vom Erdölpionier<br />

Hermann Rautenkranz aus Celle initiierten Gewerkschaft<br />

war jedoch die Ölexploration auf einem Ölterrain von ca.<br />

40.000 qm in <strong>de</strong>r Feldmark Nienhagen im Ölgebiet Hänigsen-<br />

Obershagen. Eine Teerkuhle bei Hänigsen (Ortsteil von Uetze,<br />

heute ist die Kuhle <strong>Teil</strong> eines Heimatmuseums, in <strong>de</strong>r man noch<br />

heute das ständig nachfließen<strong>de</strong> Erdöl abschöpfen kann) wur<strong>de</strong><br />

schon 1546 von Agricola erwähnt und ist damit die älteste<br />

urkundlich belegte Erdöllagerstätte Nord<strong>de</strong>utschlands. Die Initiatoren<br />

<strong>de</strong>r Gewerkschaft Sidonie hatten recht, was das vermutete<br />

Ölfeld anging, Glück war ihnen bei ihren mehr als 20<br />

Jahre lang andauern<strong>de</strong>n Bohrungen aber nicht beschie<strong>de</strong>n.<br />

Das Ölfeld von 4 km Aus<strong>de</strong>hnung an <strong>de</strong>r Südflanke <strong>de</strong>s Salzstockes<br />

Hänigsen-Wathlingen wur<strong>de</strong> schließlich erst 1932 von<br />

<strong>de</strong>r Deutsche Vacnum Öl AG (ab 1955 Mobil Oil AG) ent<strong>de</strong>ckt<br />

und dann ausgebeutet. Die letzte Bohrung wur<strong>de</strong> 1960 nie<strong>de</strong>rgebracht,<br />

die Jahresför<strong>de</strong>rung erreichte nun mit 230.000 t Rohöl<br />

auch ihren Höhepunkt. Zuletzt wur<strong>de</strong> die För<strong>de</strong>rung durch<br />

zunehmen<strong>de</strong> Verwässerung bis über 95 % Wasseranteil unrentabel.<br />

1997 wur<strong>de</strong> in Hänigsen die Ölför<strong>de</strong>rung eingestellt.<br />

Los 512 Schätzwert 75-150 €<br />

Gewerkschaft Stolberg zu Gotha<br />

Berlin, Kuxschein über 1 Kux von 1000<br />

Kuxen 11.4.1906 (Auflage 1000, R 8) EF<br />

Großformatiges Papier, <strong>de</strong>korativ gestaltet.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t am 28.3.1906 für <strong>de</strong>n Betrieb <strong>de</strong>s Kupfererzgrubenfel<strong>de</strong>s<br />

Carl August I im Dörrberger Forstbezirk, Kreis Düren.<br />

Sitz <strong>de</strong>r Geschäftsleitung war in Berlin, Königgrätzerstr. 45.<br />

Markschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Werke: AG für Bergbau, Blei- und Zinkfabrikation<br />

zu Stolberg und in Westfalen, Aachen. Grubenvorstand:<br />

Max Ulrich, Vorsitzen<strong>de</strong>r. Die Registrierung <strong>de</strong>r Gewerkschaft in<br />

Gotha hatte lediglich administrative Grün<strong>de</strong> gehabt, begünstigt<br />

durch das liberale Bergwerksgesetz im Herzogtum Sachsen-<br />

Coburg und Gotha.<br />

Nr. 514<br />

Nr. 517<br />

Los 510 Schätzwert 60-120 €<br />

Gewerkschaft Siegfried I.<br />

Vogelbeck, Kuxschein über 1 Kux<br />

1.1.1920 (Auflage 1000, R 5) EF-VF<br />

Originlunterschriften.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1896 als Bohrgesellschaft “Concordia”, seit<br />

23.1.1897 bergrechtliche Gewerkschaft. Kalisalzbergwerk mit<br />

11.053 hannoverschen Morgen Gerechtsamen in <strong>de</strong>n Gemarkungen<br />

Vogelbeck und Hohnstedt (Kreis Northeim) und Salz<strong>de</strong>rhel<strong>de</strong>n,<br />

Negenborn und Volksen (Kreis Einbeck). Gemeinschaftlicher<br />

Betrieb durch die Gewerkschaften Siegfried I und<br />

Siegfried II (<strong>de</strong>ren Mehrheit bei Siegfried I lag). In För<strong>de</strong>rung<br />

kam Schacht I En<strong>de</strong> 1907 und Schacht II En<strong>de</strong> 1913. Geför<strong>de</strong>rt<br />

wur<strong>de</strong>n Carnallite, Hartsalz und Sylvinit. Die Mehrheit <strong>de</strong>r Kuxe<br />

(die in Essen und Düsseldorf amtlich und in Hannover im Freiverkehr<br />

notierten) erwarb 1920 <strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Übernahme <strong>de</strong>r Kaliquote<br />

interessierte Einigkeit-Konzern (Gewerkschaft Einigkeit<br />

in Ehmen bei Fallersleben). Bald darauf wur<strong>de</strong> Siegfried-Vogelbeck<br />

mit zuletzt noch rd. 500 Beschäftigten stillgelegt. Über<br />

<strong>de</strong>n Einigkeit-Konzern 1935 zur Kaliwerke Salz<strong>de</strong>tfurth AG gekommen<br />

(heute Kali + Salz AG) und dort als inaktive Gesellschaft<br />

verblieben.<br />

Los 511 Schätzwert 200-250 €<br />

Gewerkschaft Siegfried III.<br />

Berlin, Kuxschein 15.7.1925 (Auflage<br />

1000, R 10) VF-F<br />

Hübsche Umrahmung, im Unterdruck Bohrturm<br />

und Übertageanlagen. Zuvor ganz unbekannt gewesen,<br />

Einzelstück aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Die Gewerkschaft beruht auf <strong>de</strong>r Eisensteingrube “Fröhlicher<br />

Aufgang I” bei Zella St. Bl. und bezweckt die Aufschließung und<br />

Ausbeutung von Erdölfel<strong>de</strong>rn auf Grund <strong>de</strong>r von ihr erworbenen<br />

Mutungsrechte auf Erdöl, Erdwachs und an<strong>de</strong>ren bituminösen<br />

Stoffen in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Ro<strong>de</strong>nbostel-Du<strong>de</strong>nbostel (Provinz<br />

Hannover) am Fuß <strong>de</strong>s Brelinger Berges, heute <strong>de</strong>r kleinste<br />

Ortsteil <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> We<strong>de</strong>mark.<br />

Los 513 Schätzwert 225-300 €<br />

Gewerkschaft<br />

Vereinigte Borgholzhausen<br />

Berlin (Herdorf), Kux-Schein über 1 Kux<br />

28.1.1902 (handschr. über<br />

vorgedrucktem Text Herdorf, <strong>de</strong>n<br />

1.1.1900, R 11). EF-<br />

Inwendig mehrere Übertragungen, u.a. auf die<br />

Herren Henschel & Sohn, Cassel. Nur 2 Stück dieser<br />

Variante lagen im Reichsbankschatz, dies das<br />

letzte verfügbare Stück.<br />

Die Grube Kunst im Kunstertal (nördlich <strong>de</strong>s Ortes Struthütten<br />

im Kreis Siegen-Wittgenstein) wur<strong>de</strong> 1730 erwähnt, nach<strong>de</strong>m<br />

in diesem Jahr erstmals Tiefbau betrieben wur<strong>de</strong>, ist aber<br />

wahrscheinlich wesentlich älter. Mit Hilfe von Radkünsten wur<strong>de</strong><br />

Kupfererz geför<strong>de</strong>rt, Anfang <strong>de</strong>s 19. Jh. ent<strong>de</strong>ckte man weitere<br />

große Kupfererzgänge. 1864 wur<strong>de</strong> die Kunstertalbahn<br />

gebaut, auf <strong>de</strong>r das Erz bis zum Staatsbahnhof Herdorf transportiert<br />

wer<strong>de</strong>n konnte. Ab 1869 wur<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>r Grube Kunst<br />

<strong>de</strong>shalb vornehmlich Eisenerz (Spateisenstein) im Tiefbau geför<strong>de</strong>rt,<br />

zunächst auf <strong>de</strong>m Alten Schacht, ab 1876 wur<strong>de</strong> dann<br />

<strong>de</strong>r Neue Schacht angelegt und bis auf 500 m Teufe gebracht.<br />

Die För<strong>de</strong>rung mit 150 Mann Belegschaft auf 10 Sohlen konnte<br />

dadurch bis 1885 auf 17.000 t jährlich mehr als verdreifacht<br />

wer<strong>de</strong>n. 1882 wur<strong>de</strong> die Kunstertalbahn bis zur Dermbacher<br />

Grube Concordia verlängert, außer<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> eine Zahnradbahn<br />

zur Seelenberger Eisenhütte angelegt. Später wur<strong>de</strong> das<br />

Bergwerk mit <strong>de</strong>r 1812 erstmals erwähnten Grube Altenberg<br />

konsolidiert. 1910 erwarb die Firma HENSCHEL & SOHN, Cassel,<br />

die Kuxenmehrheit. 1925 wur<strong>de</strong> die För<strong>de</strong>rung eingestellt.<br />

Bis dahin waren in <strong>de</strong>n Gangmitteln Oberste Kunst mit Haerig<br />

und Unterste Kunst mit Altenberg 316.000 t Eisenerz geför<strong>de</strong>rt<br />

wor<strong>de</strong>n. Die endgültige Stilllegung <strong>de</strong>r Grube erfolgte 1934.<br />

Los 514 Schätzwert 300-375 €<br />

Gewerkschaft Victoria in Gotha<br />

Berlin, Kuxschein über 1 von 1000 Kuxen<br />

1.11.1906 (Auflage 1000, R 9) VF<br />

Originalunterschriften. Zuvor gänzlich unbekannt<br />

gewesen, nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gewerkschaft Victoria in Gotha, Verwaltungssitz war Berlin, ü-<br />

berstempelt mit Hamburg.<br />

Los 515 Schätzwert 200-250 €<br />

Gewerkschaft Wernershall<br />

Braunschweig, Kux-Schein 1 Kux von<br />

1000 10.5.1906 (Auflage 1000, R 9) VF<br />

Ausgestellt auf Gustav Dietz und von ihm als Grubenvorstand<br />

original unterschrieben. Mit kleinen<br />

Rostflecken von Steckna<strong>de</strong>l.<br />

Konstituiert auf <strong>de</strong>m im Ruhlaer Forstbezirk belegenen Braunund<br />

Eisensteinbergwerk “Bismarck”. Kali-Gerechtsame in <strong>de</strong>n<br />

Gemarkungen Eickhorst und Vordorf im Kreis Gifhorn, die aber<br />

stets unverritzt blieben.<br />

Los 516 Schätzwert 75-150 €<br />

Gewerkschaft Wilhelmsglück<br />

Hannover, Kuxschein 1 Kux von 1000<br />

10.6.1906 (Auflage 1000, R 6) EF<br />

Die Gesellschaft schloss Kaliverträge in <strong>de</strong>n westlich von Göttingen<br />

gelegenen Gemarken Ellershausen, Bühren und Varlosen<br />

ab.<br />

Los 517 Schätzwert 75-150 €<br />

Gewerkschaft Zeus zu Gotha<br />

Berlin, Kuxschein 1 Kux von 1000<br />

8.9.1909 (Auflage 1000, R 5) EF-VF<br />

Großformatiges Papier, recht <strong>de</strong>korativ gestaltet.<br />

Sitz in Gotha, Verwaltungssitz in Berlin.<br />

Los 518 Schätzwert 75-125 €<br />

Giesecke & Devrient<br />

Typographisches Institut<br />

Leipzig und Berlin, 8 % <strong>Teil</strong>schuldv. Lit. A<br />

1.000 RM 25.9.1931 (Auflage 250, R 6) EF<br />

Gründung 1852 als KG unter <strong>de</strong>r Firma “Officin für Geld und<br />

Werthpapiere” in Leipzig (Stammhaus) und Berlin (dort saßen<br />

das Börsengeschäft und damit die großen Kun<strong>de</strong>n), 1931 in eine<br />

AG umgewan<strong>de</strong>lt. Bei<strong>de</strong> Betriebsstätten (Berlin C 2, Wallstr.<br />

27 und Leipzig C 1, Nürnberger Str. 12) lagen dann in <strong>de</strong>r sowjetischen<br />

Besatzungszone und gingen <strong>de</strong>m Unternehmen damit<br />

verloren (aus <strong>de</strong>m Leipziger Betrieb wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r VEB Wertpapierdruck<br />

<strong>de</strong>r DDR). 1948 Sitzverlegung nach München,<br />

1958 Umwandlung in eine GmbH. Schon früh hatte sich die<br />

Firma auf <strong>de</strong>n Wertpapierdruck spezialisiert, wo sie in Deutschland<br />

das mit Abstand be<strong>de</strong>utendste und fähigste Unternehmen<br />

wur<strong>de</strong>. Heute ist G&D zu<strong>de</strong>m Technologieführer bei Smart<br />

Cards und Systemlösungen für die Bereiche Telekommunikation,<br />

elektronischer Zahlungsverkehr, Personeni<strong>de</strong>ntifizierung,<br />

Gesundheit, Pay TV, Multimedia- und Internetsicherheit. Bis<br />

heute im Besitz <strong>de</strong>r Familie.<br />

Verlagsgebäu<strong>de</strong> von Giesecke & Devrient<br />

Los 519 Schätzwert 75-150 €<br />

Giesecke & Devrient AG<br />

Leipzig, Namensaktie 1.000 RM Febr. 1939.<br />

Grün<strong>de</strong>remission (Auflage 1250, R 4),<br />

ausgestellt auf Herrn Dr. Alfred Giesecke,<br />

Leipzig EF<br />

Hochwertiger Stahlstich, eine Meisterleistung in<br />

eigener Sache, mit sehr <strong>de</strong>korativer Darstellung<br />

<strong>de</strong>r Schicksalsgöttin Fortuna mit <strong>de</strong>m Füllhorn.<br />

Min<strong>de</strong>stgebot: 80 %<br />

vom unteren Schätzwert<br />

48


in Berlin und Düsseldorf, Großaktionäre waren Dr. Hugo Henkel,<br />

Düsseldorf (40%) und später auch das Kölner Bankhaus Sal.<br />

Oppenheim jr. & Cie. (25 %). Den Aufsichtsratsvorsitz führte<br />

jahrzehntelang <strong>de</strong>r später als “Bankier A<strong>de</strong>nauers” bekannt gewor<strong>de</strong>ne<br />

Kölner Bankier Dr. Robert Pferdmenges. 1970 in eine<br />

GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Brauhauses (1922). Braustätten dann in Gorkau, Wal<strong>de</strong>nburg<br />

und Neuro<strong>de</strong>, Biernie<strong>de</strong>rlagen in ganz Schlesien. Börsennotiz<br />

Breslau und Leipzig, Großaktionär war die Bank für Brauindustrie,<br />

Berlin-Dres<strong>de</strong>n (heute Oetker-Konzern). Die Betriebe lagen<br />

nach 1945 auf polnischem Gebiet, die AG wur<strong>de</strong> im Westen<br />

abgewickelt und 1971 aufgelöst.<br />

Los 520 Schätzwert 50-100 €<br />

Gißler & Paß AG<br />

Jülich, Aktie Lit. A 1.000 RM 15.12.1941<br />

(Auflage 1000, R 6) EF<br />

Die traditionsreiche Papierfabrik wur<strong>de</strong> 1882 in Jülich als oHG<br />

gegrün<strong>de</strong>t, ab 1924 AG unter Übernahme <strong>de</strong>s Aktienmantels<br />

<strong>de</strong>r “Faga” Fabrikations- und Großhan<strong>de</strong>ls-AG, Berlin. 1987<br />

been<strong>de</strong>te Gißler & Paß die Papierherstellung und baute statt<strong>de</strong>ssen<br />

das Kerngeschäft im Bereich Wellpappenverpackung<br />

und Displays weiter aus. 2004 erzielte die Firma mit 470 Mitarbeitern<br />

einen Umsatz von 82 Mio. Euro.<br />

Los 521 Schätzwert 75-150 €<br />

Gladbacher Rückvers.-AG<br />

M.-Gladbach, Namensaktie 1.500 Mark<br />

15.8.1877, gedruckt auf blaugrauem<br />

Papier. Grün<strong>de</strong>raktie (Eintragungs-<br />

Certificat, Auflage 2000, R 6), zunächst<br />

mit 25 % eingezahlt, 1920/23 aus<br />

Gesellschaftsmitteln vollgezahlt, davon<br />

nur 1923 abgestempelt VF+<br />

Aparter Druck mit schöner Umrandung, Originalunterschriften,<br />

u.a. von W. Prinzen. Die Grün<strong>de</strong>raktien<br />

gibt es sowohl auf blaugrauem wie auch auf<br />

weißem Papier. Der Grund dafür ist unbekannt, zumal<br />

<strong>de</strong>r Unterschied quer durch alle Nummernkreise<br />

geht. Einschlägige blaugraue Randverfärbungen<br />

an einigen sonst weißen Aktien lassen<br />

vermuten, daß <strong>de</strong>r Grund chemische Reaktionen<br />

im Papier waren. Weiterhin gibt es Unterschie<strong>de</strong><br />

bei <strong>de</strong>n Einzahlungsstempeln: Gar kein Stempel,<br />

nur von 1920, nur von 1923 und bei<strong>de</strong> Stempel<br />

1920 + 1923 kommen vor, je nach<strong>de</strong>m wann und<br />

wie oft die Aktie <strong>de</strong>r Gesellschaft zur Umschreibung<br />

vorlag.<br />

Gründung 1877. Großaktionär war die Gladbacher Feuerversicherungs-AG<br />

(bei <strong>de</strong>r auch die Aachener und Münchener Feuer<br />

engagiert war), bei<strong>de</strong> Gesellschaften wur<strong>de</strong>n in Personalunion<br />

geführt. 1970 auf die Colonia-Versicherung in Köln verschmolzen<br />

(heute AXA-Colonia).<br />

Los 523 Schätzwert 100-125 €<br />

Glanzstoff-Fabrik Lobositz AG<br />

Lobositz, Aktie 1.000 RM Dez. 1941<br />

(Auflage 6979, R 8) EF-VF<br />

Nur 18 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1921 als “Böhmische Glanzstoff-Fabrik System Elberfeld”.<br />

Lobositz (heute Lovosice) erlangte 1756 Bekanntheit<br />

durch eine wichtige Schlacht im 7-jährigen Krieg zwischen Ö-<br />

sterreich und Preußen.<br />

Los 524 Schätzwert 150-200 €<br />

Glashütte Neuwerk AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark 1.4.1922<br />

(Auflage 10000, R 10) EF<br />

Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1921 durch Fusion <strong>de</strong>r Glasfabrik Neuwerk (bei<br />

Hannover) mit <strong>de</strong>r Fa. Ludwig Henn Hohlglas en gros und <strong>de</strong>r<br />

Glasinstrumentenfabrik E. Geissler & Co. in Berlin. Herstellung<br />

von Hohlglas und Glasinstrumenten für chemische, pharmazeutische<br />

und technische Zwecke. Notierte im Freiverkehr <strong>de</strong>r<br />

Börsen Hannover und Mag<strong>de</strong>burg. 1928 Sitzverlegung nach<br />

Schmie<strong>de</strong>feld (Kreis Schleusingen), 1937 Übertragung <strong>de</strong>s Gesellschaftsvermögens<br />

auf <strong>de</strong>n Hauptaktionär Adam Heinz Glashütte<br />

Friedrichswerk.<br />

Weissenberg i.Sa. (eröffnet 1913). Großaktionäre waren die<br />

Stadt Görlitz, <strong>de</strong>r Preußische Staat und die AG für Verkehrswesen.<br />

Los 527 Schätzwert 150-250 €<br />

Göttinger Kleinbahn-AG<br />

Göttingen, Aktie Lit. A 1.000 Mark<br />

1.2.1918 (Auflage 1374, R 6) EF-VF<br />

Gründung 1896 mit einer auf 99 Jahre befristeten Konzession<br />

für die 750-mm-Schmalspurbahn Göttingen-Rittmarshausen-<br />

Du<strong>de</strong>rstadt. Betriebseröffnung <strong>de</strong>r Strecke Göttingen-Rittmarshausen<br />

(19 km) En<strong>de</strong> 1897, erst 10 Jahre später ging 1907<br />

die Verlängerung bis Du<strong>de</strong>rstadt (17 km) in Betrieb. Bahnbau<br />

und Betriebsführung übernahm die Firma Lenz & Co. GmbH,<br />

Berlin. 1931 Stilllegung <strong>de</strong>r <strong>Teil</strong>strecke Rittmarshausen-Du<strong>de</strong>rstadt,<br />

1933 folgte <strong>de</strong>r Abbruch. Der Abbrucherlös wur<strong>de</strong> für die<br />

Instandsetzung <strong>de</strong>r Reststrecke verwandt. 1938 übernahm das<br />

Nie<strong>de</strong>rsächsische Lan<strong>de</strong>seisenbahnamt Hannover die Betriebsführung.<br />

1946 Umfirmierung in Gartetalbahn AG. 1950<br />

Einführung <strong>de</strong>s Omnibuslinienverkehrs Weißenborn-Rittmarshausen<br />

(9 km) und Rittmarshausen-Sattenhausen-Göttingen<br />

(23 km). In <strong>de</strong>n Folgejahren wur<strong>de</strong> das Omnibusnetz erweitert.<br />

1957 Auflösung <strong>de</strong>r AG, die Bahn wur<strong>de</strong> zunächst als Eigenbetrieb<br />

<strong>de</strong>s Landkreises Göttingen weitergeführt und dann<br />

1959 endgültig stillgelegt.<br />

Los 528 Schätzwert 30-90 €<br />

Gorkauer Societäts-Brauerei AG<br />

Gorkau, Kreis Schweidnitz, Aktie 1.000<br />

Mark 1.8.1920 (Auflage 1490, R 4) EF<br />

Gründung 1858 als KGaA, AG ab 1886. Brauerei, Mälzerei und<br />

Limona<strong>de</strong>nfabrik. Hinzuerworben wur<strong>de</strong> die Genossenschaftsbrauerei<br />

Croischwitz (1920), das Wal<strong>de</strong>nburger Brauhaus, die<br />

Stadtbrauerei Neuro<strong>de</strong> und die Kastnersche Lagerbierbrauerei<br />

Habelschwerdt (1921) sowie das Braurecht <strong>de</strong>s Frankensteiner<br />

Los 529 Schätzwert 200-250 €<br />

Gorkauer Societäts-Brauerei AG<br />

Zobten-Gorkau, Aktie 100 RM Juli 1938<br />

(Auflage 168, R 8) UNC-<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 530 Schätzwert 800-1000 €<br />

Gothaer Waggonfabrik AG<br />

Gotha, Aktie 1.000 Mark 29.9.1917<br />

(Auflage 2000, R 9) VF<br />

Schöne Eichenlaub-Umrahmung. Eine echte Rarität,<br />

da diese Aktien an sich beim Aktienneudruck<br />

1930 umgetauscht wur<strong>de</strong>n! Nur 6 Stück lagen im<br />

Reichsbankschatz.<br />

Den Automobilproduzenten Dixi musste Gotha<br />

1928 zur Abwendung <strong>de</strong>r Zahlungsunfähikeit an<br />

BMW verkaufen. Damit legte BMW <strong>de</strong>n<br />

Grundstein für seine heutige Automobilproduktion<br />

Ursprung ist eine 1883 von Fritz Bothmann gegrün<strong>de</strong>te Schlosserei.<br />

1892 trat <strong>de</strong>r Kaufmann Louis Glück mit in das Unternehmen<br />

ein, das nun als “Fritz Bothmann & Glück Maschinenfabrik & Carussellbau-Anstalt”<br />

firmierte. Bei Umwandlung in eine AG 1898<br />

arbeiteten auf <strong>de</strong>m 110.000 qm großen Fabrikareal am Gothaer<br />

Ostbahnhof bereits fast 1.000 Beschäftigte. Außer Eisenbahnwaggons<br />

wur<strong>de</strong>n ab 1898 (erstmals für die Straßenbahn Mühlhausen<br />

i. Thür.) auch Straßenbahnwagen gebaut, später auch<br />

Wagen für die Berliner U-Bahn. Neben <strong>de</strong>m Bau von Eisenbahn-,<br />

Straßenbahn- und Triebwagen auch Automobil- und Flugzeugbau.<br />

Die Anfang 1913 gegrün<strong>de</strong>te Abteilung Flugzeugbau baute vor<br />

Beginn <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges Ein- und Zwei<strong>de</strong>cker, anschließend<br />

zweimotorige Bomber und Seeflugzeuge (insges. 582 Maschinen).<br />

Auslöser hierfür war <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Luftschifffahrt begeisterte<br />

letzte regieren<strong>de</strong> Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha, Carl E-<br />

duard, auf <strong>de</strong>ssen Initiative 1909 <strong>de</strong>r Gothaer Luftfahrtverein am<br />

Stadtrand einen Luftschiffhafen einrichtete. 1914 errichtete dann<br />

die Heeresverwaltung auf einem Grundstück neben <strong>de</strong>r Waggonfabrik<br />

die Militärfliegerkaserne Gotha mit eigenem Flugplatz. Die<br />

zweimotorigen Bomber aus <strong>de</strong>r Resi<strong>de</strong>nzstadt <strong>de</strong>s Herzogs Carl<br />

Eduard (eines gebürtigen Englän<strong>de</strong>rs!) erreichten mit 800 km<br />

Reichweite erstmals London und wur<strong>de</strong>n durch ihre Einsätze gegen<br />

England als “The Gothas” berüchtigt. Aus diesem Grund benannte<br />

sich das in Großbritannien regieren<strong>de</strong> Königsgeschlecht<br />

Sachsen-Coburg und Gotha um in “die Windsors”. Aufgrund <strong>de</strong>r<br />

Bestimmungen <strong>de</strong>s Versailler Vertrages wur<strong>de</strong> die Flugzeugproduktion<br />

in Gotha 1920 zerstört, aber 1933 mit <strong>de</strong>m Schul-Doppel<strong>de</strong>cker<br />

Go 145 wie<strong>de</strong>r aufgenommen (die Gotha Go 150 wird<br />

1939 mit 8.048 m einen anerkannten Höhenrekord aufstellen).<br />

1916 Erwerb <strong>de</strong>r Bayerischen Waggon- und Flugzeugwerke in<br />

Fürth, die als zweites Werk weitergeführt wur<strong>de</strong>n (1938 verkauft).<br />

1921 Fusion mit <strong>de</strong>r Fahrzeugfabrik Eisenach (Automobilwerk<br />

“Dixi”, 1928 zur Abwendung einer Zahlungsunfähigkeit an BMW<br />

verkauft, womit BMW <strong>de</strong>n Grundstein für die heutige Automobilproduktion<br />

legte). 1926 Fusion mit <strong>de</strong>r Cyklon Automobilwerke<br />

AG, Berlin Tempelhof (Werk Mylau ebenfalls 1928 wie<strong>de</strong>r verkauft).<br />

1936 Beteiligung an <strong>de</strong>r Gotha-Ilmenauer Flugzeugbau<br />

GmbH. 1944 wird das Werk in Gotha zu 80 % zerstört. Trotz<strong>de</strong>m<br />

beginnt noch kurz vor Kriegsen<strong>de</strong> in Friedrichroda die Vorserienfertigung<br />

<strong>de</strong>s revolutionären Nurflügel-Strahljägers Ho 229 <strong>de</strong>r<br />

Gebrü<strong>de</strong>r Horten. Börsennotiz Berlin und Frankfurt, Großaktionär<br />

war die Orenstein & Koppel AG (die inzwischen auch die Aktienmehrheit<br />

<strong>de</strong>r Waggonfabrik Dessau besaß). 1946 in eine sowjeti-<br />

Los 522 Schätzwert 25-50 €<br />

Gladbacher Wollindustrie AG<br />

vorm. L. Josten<br />

M.-Gladbach, Aktie 1.000 RM 30.11.1941<br />

(Auflage 1350, R 3) EF<br />

Mit Faksimile-Unterschrift Rob. Pferdmenges als<br />

AR-Vorsitzen<strong>de</strong>r.<br />

Gründung 1895 unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1882 bestehen<strong>de</strong>n<br />

Fa. L. Josten in M.Gladbach, Rudolfstraße (Werk I). Hergestellt<br />

wur<strong>de</strong>n von wollene und halbwollene Stoffe für Herren-, Damen-<br />

und Knabenkleidung, Uniformtuche und Woll<strong>de</strong>cken.<br />

1925/26 Übernahme <strong>de</strong>r Gladbacher Textilwerke AG vorm.<br />

Schnei<strong>de</strong>r & Irmen zu M.Gladbach, <strong>de</strong>ren Betrieb in <strong>de</strong>r Burkgrafenstraße<br />

als Werk II weitergeführt wur<strong>de</strong>. Nach <strong>de</strong>m Krieg<br />

wur<strong>de</strong> die Produktion schließlich im Werk I konzentriert und immer<br />

stärker auf textile Bo<strong>de</strong>nbeläge ausgerichtet. Börsennotiz<br />

Los 525 Schätzwert 80-185 €<br />

Glückauf Brauerei AG<br />

Gelsenkirchen-Ueckend., Aktie 1.000<br />

Mark 4.5.1895. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage<br />

1800, R 3) EF-VF<br />

Gründung 1887 als Brauerei Glückauf Fritz Schulte im Hofe,<br />

Pokorny & Co., seit 1895 AG. Große Brauerei mit schon damals<br />

180.000 hl Produktionskapazität pro Jahr. Übernommen wur<strong>de</strong>n<br />

1920 die Essener Ruhrtal-Brauerei und die Vereins-Brauerei<br />

Wanne, 1921 die Mei<strong>de</strong>richer Exportbier-Brauerei. 1928<br />

Interessengemeinschaft mit <strong>de</strong>r Dortmun<strong>de</strong>r Ritter-Brauerei,<br />

die neben <strong>de</strong>r Bank für Brauindustrie auch jahrzehntelang<br />

größter Aktionär war. 1971 Beherrschungs-Vertrag mit <strong>de</strong>r<br />

Schultheiss-Brauerei, 1980 dann vollständig in <strong>de</strong>n heutigen<br />

Brau-und-Brunnen-Konzern eingeglie<strong>de</strong>rt.<br />

Los 526 Schätzwert 75-150 €<br />

Görlitzer Kreisbahn-AG<br />

Görlitz, Aktie 1.000 Mark 1.11.1906.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1700, R 4) EF-VF<br />

Gründung 1903 zum Bau <strong>de</strong>r normalspurigen 26 km langen<br />

Bahn Görlitz-Krischa (eröffnet 1905) mit Verlängerung nach<br />

Nr. 530<br />

49


Los 538 Schätzwert 25-50 €<br />

Großherzogtum<br />

Mecklenburg-Schwerin<br />

Rostock , 3,5 % Schuldv. 500 Mark<br />

15.2.1905 (R 4) EF<br />

Sehr <strong>de</strong>korativ gestaltet.<br />

Mecklenburg-Schwerin war von 1815-1918 Großherzogtum<br />

und von 1918 bis 1934 Freistaat. 1933/34 mit Mecklenburg-<br />

Strelitz zum Land Mecklenburg vereinigt.<br />

sche Aktiengesellschaft (SAG) umgewan<strong>de</strong>lt, bereits 1947 wie<strong>de</strong>r<br />

unter <strong>de</strong>utsche Verwaltung gestellt, 1949 als VEB Waggonbau<br />

Gotha verstaatlicht. 1953-60 wer<strong>de</strong>n erneut Segelflugzeugtypen<br />

aus <strong>de</strong>r Vorkriegszeit gebaut. Bis 1967 stellt Gotha nicht nur Spezial-Güterwagen<br />

her, son<strong>de</strong>rn als einziger Straßenbahnwagenhersteller<br />

<strong>de</strong>r DDR auch weitere 3000 Straßenbahnwagen. 1967<br />

wird das Werk in VEB Luft- und Kältetechnik Gotha umbenannt<br />

und produziert fortan Lüfter, Kühler und Wasseraufbereiter sowie<br />

ab 1983 Fahrgestelle für <strong>de</strong>n PKW Wartburg. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong><br />

wird das Unternehmen schließlich 1997 von <strong>de</strong>m Anhänger- und<br />

Aufliegerhersteller Schmitz (Cargobull) übernommen und stellt<br />

heute als “Schmitz-Gotha Fahrzeugwerke GmbH” mit über 500<br />

Mitarbeitern LKW-Auflieger her. Die 1997 abgespaltene “Gothaer<br />

Fahrzeugtechnik GmbH” fertigt mit rd. 400 Beschäftigten Gittermasten<br />

und Auslegerverlängerungen für Mobil- und Raupenkräne,<br />

aber auch Mul<strong>de</strong>n für Baufahrzeuge.<br />

Nr. 529 Nr. 542<br />

AG in Rastatt, <strong>de</strong>ssen Kündigung 1956 wegen nicht ausreichen<strong>de</strong>r<br />

Rentabiliät <strong>de</strong>r Anfang vom En<strong>de</strong> war: 1965 kam im<br />

Westen <strong>de</strong>r Konkurs. Das Werk Ammendorf wur<strong>de</strong> 1949 entschädigungslos<br />

von einer sowjetischen Aktiengesellschaft in<br />

Besitz genommen. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> gehörte es zuletzt zur Daimler-Tochter<br />

Adtranz, die dann von Bombardier übernommen<br />

wur<strong>de</strong>. 2004 kam trotz erbitterter Gegenwehr von Belegschaft<br />

und Lan<strong>de</strong>sregierung das Aus auch für das traditionsreiche<br />

Ammendorfer Werk.<br />

Los 535 Schätzwert 100-175 €<br />

Grosse Leipziger Strassenbahn<br />

Leipzig, Aktie 1.000 Mark 15.3.1907<br />

(Auflage 1000, R 6) EF-VF<br />

Gründung 1895. Später wur<strong>de</strong>n übernommen: 1896 die Leipziger<br />

Pfer<strong>de</strong>-Eisenbahn-AG (gegr. 1872), 1916 die Leipziger E-<br />

lektrische Straßenbahn und die Leipziger Allg. Kraft-Omnibus-<br />

Gesellschaft. 1920 ging <strong>de</strong>r Betrieb in Eigenregie <strong>de</strong>r Stadt<br />

Leipzig über, die Aktionäre erhielten eine Abfindung teils in bar,<br />

teils in Leipziger Stadtanleihen.<br />

Los 539 Schätzwert 75-150 €<br />

Grosskraftwerk Mannheim AG -<br />

Pfalzwerke AG (Mannheim and<br />

Palatinate Electric Companies)<br />

Mannheim, 7 % Gold Bond 1.000 $<br />

1.6.1926 (R 4) EF-VF<br />

Ein meisterhafter Stahlstich <strong>de</strong>r Western Bank Note<br />

& Eng. Co. (Western Division American Bank<br />

Note Co.).<br />

Gründung 1921 durch die Stadt Mannheim, die Pfalzwerke, das<br />

Ba<strong>de</strong>nwerk, die Neckar-AG und die Rhein-Haardt-Bahngesellschaft.<br />

Betrieb eines Großkraftwerks und Abgabe <strong>de</strong>s Stroms an<br />

die Großaktionäre zu Selbstkosten. Seit 1954 mit Inbetriebnahme<br />

<strong>de</strong>s Werk II 600 m stromabwärts vom Stammwerk auch Stromlieferungen<br />

an die Deutsche Bun<strong>de</strong>sbahn. Weitere Heizkraftwerksblöcke<br />

wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n 70er und 80er Jahren in Betrieb genommen.<br />

Seit 2002 ist die RWE Power AG neuer Großaktionär.<br />

Los 531 Schätzwert 20-50 €<br />

Gothaer Waggonfabrik AG<br />

Gotha, Aktie 1.000 RM 30.9.1937<br />

(Auflage 2500, R 2) EF<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 533 Schätzwert 150-250 €<br />

Gottfried Lindner AG<br />

Ammendorf b. Halle a.S., Aktie 1.000<br />

Mark 15.6.1922 (Auflage 8000, R 7) VF+<br />

Großes Hochformat, breite Umrahmung. “Ungültig”<br />

perforiert. Schon beim Aktienneudruck 1930<br />

aus <strong>de</strong>m Verkehr gezogen wor<strong>de</strong>n. Dieses Belegexemplar<br />

aus <strong>de</strong>m Firmenarchiv lan<strong>de</strong>te erst später<br />

(Abgabepflicht für alle Wertpapiere in <strong>de</strong>r DDR)<br />

durch Zufall ebenfalls im Reichsbankschatz. „Ungültig“<br />

perforiert.<br />

Los 536 Schätzwert 20-40 €<br />

Große Mühle Neisse AG<br />

Neisse, Namens-Aktie Lit. A 10.000 Mark<br />

13.7.1923. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 640, R 5)<br />

EF<br />

Gründung im März 1923 als Langendorff & Co. AG, im Juni<br />

1923 umbenannt in Große Mühle Neisse AG. Börsennotiz im<br />

Freiverkehr Breslau, Mehrheitsaktionär war die Offiziers-Familie<br />

von Langendorff.<br />

Los 540 Schätzwert 25-50 €<br />

Grosskraftwerk Mannheim AG<br />

Mannheim, 5 % <strong>Teil</strong>schuldv. 100 RM<br />

1.4.1940 (Auflage 5000, R 4) EF<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 532 Schätzwert 300-375 €<br />

Gottfried Lindner AG<br />

Ammendorf b. Halle a.S., Aktie 1.000 Mark<br />

10.8.1920 (Auflage 3200, R 8) EF-VF<br />

Großes Hochformat, breite Umrahmung. “Ungültig”<br />

perforiert. Schon beim Aktienneudruck 1930<br />

aus <strong>de</strong>m Verkehr gezogen wor<strong>de</strong>n. Dieses Belegexemplar<br />

aus <strong>de</strong>m Firmenarchiv lan<strong>de</strong>te erst später<br />

(Abgabepflicht für alle Wertpapiere in <strong>de</strong>r DDR)<br />

durch Zufall ebenfalls im Reichsbankschatz. Wie<br />

auch das folgen<strong>de</strong> Los ein vorher völlig unbekannt<br />

gewesener Jahrgang dieser be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Waggonfabrik.<br />

„Ungültig“ perforiert.<br />

Gründung 1823, AG seit 1905. Erzeugnisse: Waggons, Straßenbahnwagen,<br />

Omnibusaufbauten, Lastanhänger, Flachsraufmaschinen.<br />

Werke in Ammendorf, Berlin, Dres<strong>de</strong>n, Gaggenau,<br />

Köln, Königsberg, Hamburg und Nürnberg. Der Karosseriebau<br />

wur<strong>de</strong> 1928 an die Ambi-Budd-Presswerke in Berlin verkauft.<br />

1949 teilte sich die Geschichte: In Nürnberg wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r zweite<br />

Hauptsitz angemel<strong>de</strong>t, die Werke Nürnberg, Gaggenau (Ba<strong>de</strong>n),<br />

Berlin-Tempelhof und Köln gingen wie<strong>de</strong>r in Betrieb. 1952 Abschluß<br />

eines Pacht- und Lizenzvertrages mit <strong>de</strong>r Waggonfabrik<br />

Los 534 Schätzwert 50-100 €<br />

Graphitwerk Kropfmühl AG<br />

München, Aktie 1.000 RM 11.2.1933<br />

(Auflage 200, R 5) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1870, AG seit 1916. Die Gesellschaft betreibt in<br />

Kropfmühl (nach Wie<strong>de</strong>reröffnung im Jahr 2012) das einzige<br />

Bergwerk für makrokristallinen Graphit in <strong>de</strong>r Europäischen U-<br />

nion. Im Segment hochgereinigte Graphite gehört GK zu <strong>de</strong>n<br />

weltweit größten Anbietern mit eigenen Rohstofquellen auch in<br />

China, Sri Lanka und Zimbabwe. Zweites Standbein ist das<br />

Segment Siliciummetall, wo GK <strong>de</strong>r einzige <strong>de</strong>utsche Hersteller<br />

ist, mit Töchtern in <strong>de</strong>r Tschechei und England. Aus diesem<br />

Stoff wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Chemieindustrie Silikone und in <strong>de</strong>r Alu-<br />

Guss-Industrie Fahrzeugteile hergestellt. Die Kleinaktionäre<br />

dieser bis dahin in München börsennotierten AG wur<strong>de</strong>n im<br />

Okt. 2012 durch squeeze-out herausgedrängt, danach Einstellung<br />

<strong>de</strong>r Börsennotiz.<br />

Los 537 Schätzwert 25-50 €<br />

Großhan<strong>de</strong>ls-AG<br />

für Getrei<strong>de</strong> und Mühlenfabrikate<br />

Charlottenburg, Aktie 1.000 Mark<br />

31.12.1921. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage<br />

30000, R 2) EF-VF<br />

Großformatig. Dekorative Umrandung im Historismusstil<br />

mit 2 Hermesvignetten.<br />

Gründung 1921. Han<strong>de</strong>l mit Getrei<strong>de</strong>, Mühlenfabrikaten u. Futtermitteln<br />

sowie <strong>de</strong>r Betrieb von Mühlenwerken. 1931 Auflösung<br />

<strong>de</strong>r AG.<br />

Nr. 535 Nr. 538<br />

Los 541 Schätzwert 20-50 €<br />

Grün & Bilfinger AG<br />

Mannheim, Aktie 100 RM Juni 1928<br />

(Auflage 4100, R 2) EF-VF<br />

Gründung 1880, seit 1906 AG. Die “Grünfinger” (so <strong>de</strong>r prägnante<br />

Börsenname) übernahmen 1971 eine Mehrheitsbeteiligung<br />

an <strong>de</strong>r Julius Berger-Bauboag AG, Wiesba<strong>de</strong>n (früher<br />

Berlin), 1975 dann zur Bilfinger + Berger Bau AG verschmolzen.<br />

Bis heute eine <strong>de</strong>r drei großen börsennotierten Baufirmen.<br />

Los 542 Schätzwert 150-200 €<br />

Grüner-Bräu AG<br />

Fürth, Aktie 200 RM 10.6.1929 (Auflage<br />

1050, R 6) EF<br />

Gründung 1863, AG ab 1896 als Aktienbrauerei Fürth vorm.<br />

Gebr. Grüner, ab 1926 Grüner-Bräu-AG. 1936 Übernahme <strong>de</strong>r<br />

AG Brauerei Zirndorf bei Nürnberg, 1939/40 <strong>de</strong>r Nürnberger<br />

Eisfabriken Hans Fürsattel. 1969 erwarb die Schickedanz-<br />

Gruppe 25% <strong>de</strong>r Aktienanteile, 1972 wur<strong>de</strong> die Brauerei in die<br />

Patrizier-Bräu integriert. 1977 Einstellung <strong>de</strong>r Produktion.<br />

1996 in die Tucher Bräu KG eingebracht, jetzt INKA-AG für Beteiligungen<br />

(Inselkammer-Gruppe).<br />

50


Los 543 Schätzwert 75-125 €<br />

Grund- und Hypothekenbank AG<br />

Plauen i.V., Aktie 100 RM 1.9.1938<br />

(Auflage 100, R 7) EF<br />

Gründung 1905. Betrieb von Grundstücks-, Hypotheken-,<br />

Bank- und Han<strong>de</strong>lsgeschäften. Die Zweignie<strong>de</strong>rlassung Leipzig<br />

wur<strong>de</strong> 1932 im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Beteiligung am “Hotel<br />

Astoria GmbH” errichtet. Die Bank wur<strong>de</strong> 1945 geschlossen<br />

und von <strong>de</strong>r Sächsischen Lan<strong>de</strong>sbank liquidiert.<br />

Los 544 Schätzwert 50-100 €<br />

Grundstücksgesellschaft<br />

Keithstrasse 6 AG<br />

Berlin, Aktie 100 RM Nov. 1924 (Auflage<br />

400, R 5) EF<br />

Gründung im Dez. 1922. Ab 1937 als GbR weitergeführt.<br />

Emission ist ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Nr. 546 Nr. 558<br />

zern durch alliiertes Kontrollratsgesetz Nr. 9 vom 30.11.1945<br />

beschlagnahmt. 1951 kamen die Munitions- und Schrotfabrik<br />

Karlsruhe-Durlach und die Le<strong>de</strong>rwarenfabrik Altstadt-Hachenburg<br />

wie<strong>de</strong>r in Gang, 1953 Entlassung aus <strong>de</strong>r alliierten Kontrolle<br />

und Auflösung <strong>de</strong>s I.G.-Vertrages mit <strong>de</strong>r Dynamit-AG<br />

vorm. Alfred Nobel & Co. in Troisdorf, die aber mit zuletzt 94 %<br />

Hauptaktionär blieb. 1960 Umwandlung in eine GmbH.<br />

Los 545 Schätzwert 200-250 €<br />

Gruppengaswerk Bergstraße AG<br />

Bensheim, Sammelaktie 10 x 1.000 Mark<br />

1.10.1910 (Auflage nur 50 Stück, R 8),<br />

ausgestellt auf die Gemein<strong>de</strong><br />

Zwingenberg VF+<br />

Großes Hochformat mit schöner Umrahmung und<br />

Kapitälchen, Originalunterschriften. Vorher ganz unbekannt<br />

gewesene Emission. Unten rechts Ecke ab.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1886 als “Gaswerk Bensheim AG”, umfirmiert 1909<br />

nach Anschluß auch <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n Auerbach, Zwingenberg,<br />

Alsbach, Jugenheim, Bickenbach und Hähnlein in “Gruppengaswerk<br />

Bergstraße AG” und nach Aufnahme auch <strong>de</strong>r Stromversorgung<br />

1914 in ”Gruppen-Gas- und Elektrizitätswerk Bergstraße<br />

AG”. Aktionäre: Die Städte Bensheim (63,1 %) und<br />

Zwingenberg (13,3 %) und die Gemein<strong>de</strong>n Alsbach (5,8 %),<br />

Bickenbach (5,1 %), Jugenheim (7,9 %), Seeheim (1,0 %) und<br />

Hähnlein (3,9 %). In dieser Struktur besteht das GGEW noch<br />

heute, macht mit ca. 150 Mitarbeitern rd. 160 Mio. € Jahresumsatz<br />

und beliefert rd. 140.000 Kun<strong>de</strong>n. Der Strom wird von<br />

<strong>de</strong>r Heag bezogen, Ferngas von <strong>de</strong>r Südhessischen Gas- und<br />

Wasser AG in Darmstadt.<br />

Los 546 Schätzwert 500-625 €<br />

Gruppen-Gas- und Elektrizitätswerk<br />

Bergstraße AG<br />

Bensheim, Sammelaktie 10 x 1.000 RM<br />

1.4.1925 (Auflage nur 20 Stück, R 12),<br />

ausgestellt auf die Gemein<strong>de</strong> Jugenheim<br />

a.d.B EF-<br />

Großes Hochformat, schöne Umrahmung aus<br />

Weinlaub. Diese vorher unbekannt gewesene<br />

Los 547 Schätzwert 75-125 €<br />

Gummiwerke Becker AG<br />

Hei<strong>de</strong>nheim a.d.Brenz, Aktie 100 RM<br />

Sept. 1940 (Auflage 1184, R 7) EF-VF<br />

Fortbetrieb <strong>de</strong>r 1906 von Gustav Becker gegrün<strong>de</strong>ten Fabrik, in<br />

<strong>de</strong>r Gummiwalzen und technische Gummiwaren hergestellt<br />

wur<strong>de</strong>n. Börsennotiz damals im Freiverkehr Stuttgart. 1951<br />

Neubau einer zweiten Fabrik in <strong>de</strong>r Paulstrasse, 1967 Errichtung<br />

eines Zweigwerkes in Düren. Die auf Gummiwalzen für die<br />

Papierindustrie spezialisierte Firma bewegte sich konsequenterweise<br />

auf ihre Hauptabnehmer zu und baute 1987 sogar ein<br />

Reparaturwerk in Finnland. 1991 in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Los 548 Schätzwert 75-125 €<br />

Gummiwerke ELBE AG<br />

Piesteritz b. Kl.-Wittenberg (Elbe), Aktie 80<br />

RM März 1925 (Auflage 15500, R 7) EF<br />

Gründung 1898 in Leipzig unter <strong>de</strong>r Firma Oxylin-Werke, 1900<br />

verlegt nach Priesteritz, 1901 umbenannt wie oben. Herstellung<br />

von technischen Gummiwaren aller Art, von Schläuchen<br />

für alle Zwecke, gummierten Stoffen, Gummistiefel, Gummiartikeln<br />

für Fahrrad- und Automobilbedarf und für elektrotechnische<br />

Zwecke. Großaktionär (1943): Felten & Guilleaume Carlswerk<br />

AG, Köln. In <strong>de</strong>r DDR Betrieb fortgeführt seit 1946 als VEB<br />

Gummiwerke Elbe, nach <strong>de</strong>r Privatisierung aufgegangen in <strong>de</strong>r<br />

TIP TOP Oberflächenschutz Elbe GmbH.<br />

Los 549 Schätzwert 200-250 €<br />

Gußstahlwerk Spannagel & Sievers AG<br />

Voer<strong>de</strong> i.W., Aktie 1.000 Mark Jan. 1923<br />

(Auflage 15000, R 8) EF-<br />

Großes Hochformat, ausgesprochen <strong>de</strong>korative<br />

Art-Deko-Umrahmung, Pastelltöne in altrosa und<br />

blaugrün.<br />

Das zuvor als GmbH betriebene Gußstahlwerk Spannagel &<br />

Sievers wur<strong>de</strong> 1921 in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt. Neben <strong>de</strong>m Betrieb<br />

<strong>de</strong>r Gußstahlfabrik war eine Spezialität <strong>de</strong>r Bau von Maschinen<br />

zur Herstellung von Klöppelspitzen (für Glockenklöppel).<br />

Mehrheitsaktionär war <strong>de</strong>r Rhein. Han<strong>de</strong>ls-Konzern. Im<br />

Juli 1923 durch Verschmelzung aufgegangen in <strong>de</strong>r Vereinigte<br />

Eisenhütten- und Maschinenbau-AG in Barmen (Vema, gegrün<strong>de</strong>t<br />

1908 als Ver. Wuppertaler Eisenhütten Dr. Tenge-Spies<br />

AG). Letztere teilte 1928 mit, daß über die Hälfte <strong>de</strong>s AK verloren<br />

sei, Grundbesitz und Baulichkeiten in <strong>de</strong>n Besitz <strong>de</strong>r Barmer<br />

Bergbahn AG übergegangen seien und <strong>de</strong>r Firmensitz<br />

nach Voer<strong>de</strong> verlegt sei.<br />

Los 550 Schätzwert 150-250 €<br />

Gustav Genschow & Co. AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark 9.10.1908<br />

(Auflage 250, R 7) VF<br />

Vorher unbekannt gewesene Emission dieses be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />

Munitionsherstellers.<br />

Gründung 1907 durch Fusion <strong>de</strong>r Badische Munitionsfabrik<br />

GmbH mit Werken in Karlsruhe-Durlach und Wolfartsweier und<br />

<strong>de</strong>r oHG in Firma Gustav Genschow & Co. in Berlin und Köln<br />

(gegr. 1888 als Waffengroßhandlung mit Ex- und Importgeschäft).<br />

Auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Jagd- und Sportmunition wur<strong>de</strong><br />

Genschow nach Übernahme <strong>de</strong>s Munitionsgeschäftes von Köln-<br />

Rottweil <strong>de</strong>r größte Konkurrent <strong>de</strong>r Rheinisch-Westfälische<br />

Sprengstoff AG in Köln (Gruppe Dynamit-Nobel / I.G.Farben). Einen<br />

sonst unausweichlichen Kampf vermied man durch Abschluß<br />

eines I.G.-Vertrages 1927, <strong>de</strong>r 1931 auf die Dynamit-AG<br />

vorm. A. Nobel & Co. in Hamburg überging. Ab 1938 konnten<br />

die in Berlin und Hamburg börsennotierten Genschow-Aktien<br />

5:2 in I.G.-Farben-Aktien umgetauscht wer<strong>de</strong>n. Das gesamte<br />

Vermögen wur<strong>de</strong> wegen Zugehörigkeit zum I.G.-Farben-Kon-<br />

Los 551 Schätzwert 75-175 €<br />

Gustav Kiepenheuer Verlag AG<br />

Potsdam, Aktie 1.000 Mark 1.10.1922.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2200, R 6) EF-VF<br />

Hochinteressante typographische Aktiengestaltung.<br />

Gründung 1921 zum Erwerb und Vertrieb von Druck- und<br />

Kunstwerken, insbeson<strong>de</strong>re Fortbetrieb <strong>de</strong>s bisher unter <strong>de</strong>r<br />

Firma Gustav Kiepenheuer Verlag Potsdam betriebenen Verlagsgeschäftes<br />

(gegr. 1909 in Weimar). Ab 1929 Sitz in Berlin.<br />

1933 wer<strong>de</strong>n 75% <strong>de</strong>r Verlagsprodukte verboten und zum <strong>Teil</strong><br />

vernichtet. 1944 Schließung <strong>de</strong>s Verlages auf Anordnung <strong>de</strong>r<br />

Reichsschrifttumskammer. 1946 Wie<strong>de</strong>raufnahme <strong>de</strong>r Verlagstätigkeit<br />

in Weimar mit Neuerscheinungen und Nachauflagen<br />

von Heinrich Mann, Anna Seghers, Arnold Zweig. 1948 Gründung<br />

einer Außenstelle in Hagen, 1951 Abspaltung dieser unter<br />

<strong>de</strong>m Namen “Kiepenheuer & Witsch”. 1977 Verkauf <strong>de</strong>s<br />

Verlages an <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rbuch-Verlag im Auftrag <strong>de</strong>r SED. Zusammenschluß<br />

mit <strong>de</strong>m Insel Verlag Anton Kippenberg Leipzig,<br />

<strong>de</strong>r Dieterichen Verlagsbuchhandlung Leipzig und <strong>de</strong>m Paul<br />

List Verlag Leipzig zur Verlagsgruppe Kiepenheuer mit Sitz in<br />

Leipzig. 1990 Auflösung durch die Treuhandanstalt, 1994 Kauf<br />

durch Bernd F. Lunkewitz und Einglie<strong>de</strong>rung in die Verlagsgruppe<br />

Kiepenheuer und Witsch.<br />

Nr. 552<br />

51


Los 552 Schätzwert 125-250 €<br />

Gutehoffnungshütte Aktienverein<br />

für Bergbau und Hüttenbetrieb<br />

Oberhausen, Aktie 1.000 Mark 1.1.1898<br />

(Auflage 3000, R 5) UNC-EF<br />

Originalunterschriften von Franz und August Haniel.<br />

Gründung 1808/10 als Gewerkschaft, ab 1872 AG. Die Gesellschaft<br />

gilt als Keimzelle <strong>de</strong>r Schwerindustrie <strong>de</strong>s Ruhrgebietes.<br />

Drei 1808/10 in <strong>de</strong>r “Hüttengewerkschaft und Handlung Jacobi,<br />

Haniel & Huyssen” in Sterkra<strong>de</strong> zusammengefasste Hütten<br />

waren <strong>de</strong>r Ursprung: die 1758 zu Osterfeld vom Münsteraner<br />

Domkapitular Freiherr von <strong>de</strong>r Wenge zu Dieck errichtete St.<br />

Antony-Hütte zu Osterfeld, 1793 in <strong>de</strong>n Besitz <strong>de</strong>r Fürstäbtissin<br />

Maria Kunigun<strong>de</strong> von Essen übergegangen, 1799/1805 an<br />

<strong>de</strong>n Hütteninspektor Gottlob Jacobi und seine Schwager Franz<br />

und Gerhard Haniel aus Ruhrort verkauft; weiterhin die Hütte<br />

Gute Hoffnung in Sterkra<strong>de</strong>, zu <strong>de</strong>ren Bau Friedrich <strong>de</strong>r Große<br />

1781 die Erlaubnis erteilt hatte, die aber wegen <strong>de</strong>s Emporkommens<br />

<strong>de</strong>r Anthony-Hütte zahlungsunfähig wur<strong>de</strong>, in <strong>de</strong>r<br />

Zwangsversteigerung von <strong>de</strong>r Mutter Friedrich Krupps erworben<br />

und 1808 an Heinrich Huyssen aus Essen und <strong>de</strong>ssen<br />

Schwager Gottlob Jacobi und Gerhard und Franz Haniel weiterverkauft<br />

wur<strong>de</strong>; schließlich die im Auftrag <strong>de</strong>r Fürstäbtissin<br />

von Essen 1791 durch Gottlob Julius Jacobi errichtete Eisenhütte<br />

Neu-Essen im Emschertal bei Schloss Oberhausen, 1805<br />

ebenfalls an <strong>de</strong>n Jacobi-Haniel-Clan verkauft. Durch ununterbrochene<br />

Firmenaufkäufe wuchs nach Gründung <strong>de</strong>r AG ein<br />

riesiges Gebil<strong>de</strong> aus Bergwerken, Hütten- und Walzwerken und<br />

weiterverarbeiten<strong>de</strong>n Betrieben. Heute als MAN/GHH einer <strong>de</strong>r<br />

be<strong>de</strong>utendsten Maschinen- und Anlagenbau-Konzerne.<br />

Förster nach Absatzeinbrüchen mit einem hohen Verlust ab, eine<br />

Produktionsumstellung erscheint nicht möglich. Daraufhin<br />

ziehen sich die Banken aus <strong>de</strong>m Aufsichtsrat <strong>de</strong>r in Leipzig börsennotierten<br />

AG zurück und sperren die Kredite, Förster muß<br />

die Zahlungen einstellen. Während <strong>de</strong>s 1929 beschlossenem<br />

gerichtlichen Vergleichsverfahrens wird <strong>de</strong>r Betrieb fortgeführt,<br />

<strong>de</strong>r Vergleich scheitert aber erneut am Verhalten <strong>de</strong>r Banken.<br />

1931 Konkurseröffnung mangels Masse abgelehnt.<br />

I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie folgen<strong>de</strong>s Los.<br />

Los 556 Schätzwert 225-300 €<br />

H. Förster & Co. AG<br />

Leipzig, Aktie 1.000 Mark 29.4.1920<br />

(Auflage 250, R 9) VF<br />

Großes Querformat, fast ganzflächiger Unterdruck<br />

eines Flügels mit hochgeklapptem Deckel. Zuvor<br />

gänzlich unbekannt gewesener Jahrgang, nur 6<br />

Stücke wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />

Kleine Randschä<strong>de</strong>n fachgerecht restauriert.<br />

Luftaufnahme <strong>de</strong>s Stodiek-Gelän<strong>de</strong>s in Kaarst um 1960<br />

Los 553 Schätzwert 100-200 €<br />

Gutehoffnungshütte Aktienverein<br />

für Bergbau und Hüttenbetrieb<br />

Oberhausen, Aktie 1.000 Mark 1.1.1907<br />

(R 4) EF-VF<br />

Großformatiges Papier, mit zwei Haniel-Signaturen<br />

(Faksimile).<br />

I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriges Los.<br />

Los 554 Schätzwert 25-50 €<br />

H. Fleschner AG für<br />

Einbauapparate u. Kunstspielpianos<br />

Berlin, Aktie 2.000 Mark 1.8.1923 (R 5)<br />

EF<br />

Gründung 1921 unter <strong>de</strong>r Firma Einfamilienhaus “Ungestört”<br />

AG, 1923 umbenannt. Sitz in Berlin NO 18, Frie<strong>de</strong>nstr. 41; fabrikmäßige<br />

Herstellung von Kunstspielpianos sowie An- und<br />

Verkauf von Materialien, die zur Pianofabrikation benötigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Firma 1927 erloschen.<br />

Los 555 Schätzwert 200-250 €<br />

H. Förster & Co. AG<br />

Leipzig, Aktie 1.000 Mark 25.9.1918.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 750, R 9) VF<br />

Großes Querformat, fast ganzflächiger Unterdruck<br />

eines Flügels mit hochgeklapptem Deckel.<br />

1895 übernehmen die Klavierbauer Eduard Hermann Förster<br />

und Gottwerth Dimler in Leipzig die Klavierfabrik Serbser & Co.<br />

und führen sie als oHG H. Förster & Co. weiter. 1906 Aufnahme<br />

<strong>de</strong>r Produktion pneumatischer Klaviere. 1908 - die Fabrik<br />

beschäftigt inzwischen 120 Arbeiter - Umzug in die neue Klavierfabrik<br />

in <strong>de</strong>r Kohlgartenstr. 52 (außer<strong>de</strong>m Holzlager und -<br />

trocknung in <strong>de</strong>r Comeniusstraße). 1918 Umwandlung in eine<br />

AG. 1924 schei<strong>de</strong>t Hermann Förster aus <strong>de</strong>r Firma aus. Bald<br />

darauf gerät die gesamte <strong>de</strong>utsche Pianoforteindustrie, <strong>de</strong>ren<br />

unumstrittenes Zentrum die “Musikhauptstadt” Leipzig ist, in<br />

eine existentielle Krise. Das Geschäftsjahr 1928 schließt bei<br />

Los 557 Schätzwert 125-180 €<br />

H. Schomburg & Söhne AG<br />

Grossdubrau i. Sa., Aktie 1.000 Mark Dez.<br />

1920 (Auflage 4700, R 7) VF+<br />

Schöne fast barocke Umrahmung mit Blütenornamentik.<br />

Daß diese Aktien erhalten blieben, ist ungewöhnlich,<br />

an sich hätten sie nach <strong>de</strong>r Vollfusion<br />

mit <strong>de</strong>r Porzellanfabrik Kahla 1927 aus <strong>de</strong>m Verkehr<br />

gezogen wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

Ursprung <strong>de</strong>s Unternehmens ist <strong>de</strong>r 1854 gegrün<strong>de</strong>te “Thonwaren-<br />

und Braunkohlen-Actien-Verein Großdubrau”, wo einfache<br />

Tonwaren und Ziegel gefertigt wur<strong>de</strong>n. Er nutzte <strong>de</strong>n Umstand,<br />

daß bei <strong>de</strong>m um 1850 begonnenen Braunkohleabbau<br />

auch Ton- und Kaolinschichten im Erdreich zu Tage tragen. Zu<br />

Ehren <strong>de</strong>r sächsischen Prinzessin Margarethe, einer Tochter<br />

<strong>de</strong>s Königs Johann, erhielt das Werk 1857 <strong>de</strong>n Namen “Margarethenhütte”.<br />

1872 kaufte <strong>de</strong>r Berliner Unternehmer Hermann<br />

Schomburg die Margarethenhütte, 1897 wan<strong>de</strong>lte die Familie<br />

die Firma erneut in eine AG um. Schomburg erkannte ungewöhnlich<br />

früh, welche Zukunftsaussichten die Kommunikations-<br />

und Elektrotechnik haben wür<strong>de</strong> und spezialisierte die<br />

Fabrik auf die Herstellung von Isolatoren. Schomburg-Isolatoren<br />

wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschlandweit eingesetzt, so in Telegrafenleitungen<br />

<strong>de</strong>s Reichspostamtes ab 1876 und 1891 in <strong>de</strong>r ersten <strong>de</strong>utschen<br />

Hochspannungsüberlandleitung von Lauffen am Neckar<br />

nach Frankfurt/Main. An <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> zum 20. Jh. hatten Schomburg-Isolatoren<br />

Weltgeltung und wur<strong>de</strong>n in aller Herren Län<strong>de</strong>r<br />

exportiert. Der Erfolg grün<strong>de</strong>te auf <strong>de</strong>r technologischen Spitzenstellung,<br />

die das Werk immer zu verteidigen vermochte. So wur<strong>de</strong><br />

1900 das erste Hochspannungs-Prüffeld in Betrieb genommen,<br />

1913 folgte ein 300.000-Volt-Freileitungs-Versuchsfeld,<br />

1921 ging die damals weltweit mo<strong>de</strong>rnste Tunnelofenhalle mit<br />

zwei 80 m langen gasbeheizten Tunnelöfen in Betrieb. 1921/22<br />

Übernahme von Mehrheitsbeteiligungen an <strong>de</strong>r Tonwarenfabrik<br />

Schwandorf in Bayern und <strong>de</strong>r Porzellanfabrik Josef Schachtel<br />

im schlesischen Sophienau (Kr. Wal<strong>de</strong>nburg). In Roßlau a. Elbe<br />

bestand ein Zweigwerk zur Herstellung von Haushaltsporzellan<br />

(1932 stillgelegt). In <strong>de</strong>r schwierigen Zeit nach <strong>de</strong>m 1. Weltkrieg<br />

kam es 1922 zu einer Interessengemeinschaft mit <strong>de</strong>m Hauptkonkurrenten,<br />

<strong>de</strong>r Porzellanfabrik Kahla AG und im gleichen<br />

Jahr zur Gründung <strong>de</strong>r HESCHO (Hermsdorf-Schomburg-Isolatoren<br />

GmbH), die in Deutschland sofort Hauptlieferant von<br />

Hochspannungsisolatoren wur<strong>de</strong>. Die Aktien waren in Berlin<br />

börsennotiert, Großaktionär war seit <strong>de</strong>n 1920er Jahren mit 92<br />

% die Porzellanfabrik Kahla, was 1927 in <strong>de</strong>r Vollfusion mit<br />

Kahla mün<strong>de</strong>te. Nach <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg wur<strong>de</strong> die Fabrik von<br />

<strong>de</strong>n Russen vollständig <strong>de</strong>montiert, die Tunnelofenanlage und<br />

das Hauptfabrikationsgebäu<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n zerstört. Im April 1946<br />

begann man in <strong>de</strong>r völlig zerstörten Fabrik notdürftig wie<strong>de</strong>r mit<br />

<strong>de</strong>r Herstellung von Gebrauchsgeschirr, bald wur<strong>de</strong>n auch wie<strong>de</strong>r<br />

Isolatoren gefertigt. 1948 Enteignung und Weiterführung als<br />

“VEB Elektroporzellanwerk Margarethenhütte Großdubrau”. Die<br />

ständige Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>s Betriebes war genau zur “Wen<strong>de</strong>”<br />

1989 abgeschlossen, was sich allerdings als Ironie <strong>de</strong>s Schikksals<br />

entpuppte: Mitte 1991 wird <strong>de</strong>r Betrieb von <strong>de</strong>r Treuhandanstalt<br />

geschlossen, am 28.5.1991 verlassen als letzte<br />

Lieferung Ventilableiter für ABB die Margarethenhütte. Eine <strong>de</strong>r<br />

ältesten Fertigungsstätten von technischer Keramik in Deutschland<br />

wird heute vom För<strong>de</strong>rverein Margarethenhütte Großbubrau<br />

e.V. als Museum unterhalten. Gera<strong>de</strong> erst am 5.10.2009<br />

öffnete das Museum für das Publikum.<br />

Los 558 Schätzwert 400-500 €<br />

H. Stodiek & Co. AG<br />

Bielefeld, Aktie 1.000 Mark Aug. 1902.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 8) EF-<br />

Dekorative Umrandung im Historismusstil. Originalunterschriften.<br />

Sämtliche hier angebotenen<br />

Stodiek-Vorkriegsausgaben waren zuvor völlig unbekannt<br />

gewesen!<br />

Gründung 1875 als KG, AG seit 1902. Erzeugung von Superphosphat<br />

und Mehrnährstoff-Dünger. Die Werke in Löhne (errichtet<br />

1878) und Kaarst (errichtet 1905) wur<strong>de</strong>n 1951 an die<br />

KG Wilhelm Stodiek GmbH & Co. verpachtet und 1984 auf die<br />

Stodiek Dünger GmbH in Ludwigshafen übertragen. 1998 Reaktivierung<br />

<strong>de</strong>s Börsenmantels, Umfirmierung in “Stodiek Europa<br />

Immobilien AG” und Sitzverlegung zum neuen Mehrheitsaktionär<br />

IVG nach Bonn.<br />

Los 559 Schätzwert 400-500 €<br />

H. Stodiek & Co. AG<br />

Bielefeld, Aktie 1.000 Mark 14.2.1906<br />

(Auflage 300, R 9) VF<br />

Dekorative Umrandung im Historismusstil.<br />

Los 560 Schätzwert 200-250 €<br />

H. Stodiek & Co. AG<br />

Bielefeld, Aktie 500 RM März 1930<br />

(Auflage 3000, R 9) EF<br />

Los 561 Schätzwert 15-30 €<br />

Hackethal-Draht- und Kabel-Werke AG<br />

Hannover-Brink, Aktie 100 RM Sept. 1928<br />

(Auflage 24000, zuletzt noch 21304, R 2) EF<br />

Gründung 1900 als GmbH zur Ausnutzung <strong>de</strong>r Erfindung <strong>de</strong>s<br />

Telegraphendirektors a.D. Louis Hackethal, <strong>de</strong>r eine überaus<br />

wetter- und säurebeständige Isolation für elektrische Leitungen<br />

entwickelt hatte. 1907 Umwandlung in eine AG. Dem Kabelwerk<br />

wur<strong>de</strong> außer<strong>de</strong>m ein Metallwerk für Stangen und nahtlose<br />

Rohre aus Kupfer, Messing, Aluminium und Bronze angeglie<strong>de</strong>rt.<br />

Bald beschäftigte die Fabrik auf ihrem 200.000 qm<br />

großen Areal in <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n Brink, Langenforth und Vahrenwald<br />

über 1.500 Leute. 1922 Übernahme <strong>de</strong>r Kabel- und<br />

Metallwerke Neumeywer AG in Nürnberg, die ebenfalls gegen<br />

1.000 Leute beschäftigten. 1930 Neubau eines Schwachstromkabelwerkes<br />

für Fernsprech- und Telegraphenkabel. Die<br />

Kupferbaisse in <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise zehrte 1930 alle stillen<br />

Reserven auf und erzwang 1932 eine Sanierung mit Kapitalherabsetzung.<br />

1959 Erwerb <strong>de</strong>s Zweigwerkes Kuppenheim<br />

(Ba<strong>de</strong>n). Börsennotiert in Berlin und Hannover, Großaktionär<br />

war zuletzt die Gutehoffnungshütte (Haniel-Gruppe). 1966 Fusion<br />

mit <strong>de</strong>r ebenfalls zu GHH gehören<strong>de</strong>n Osnabrücker Kupfer-<br />

und Drahtwerk zur “Kabel- und Metallwerke Gutehoffnungshütte<br />

AG”. Die Elektroaktivitäten wur<strong>de</strong>n 1981 in die kabelmetal<br />

electro GmbH ausgeglie<strong>de</strong>rt. 1984 Sitzverlegung<br />

nach Osnabrück. Umbenannt 1989 in KM-Kabelmetall AG und<br />

1995 in KM Europa Metal AG, nach<strong>de</strong>m die italienische SMI die<br />

Aktienmehrheit übernommen hatte.<br />

Nr. 556 Nr. 560<br />

Los 562 Schätzwert 75-150 €<br />

Hafen- und Lagerhaus-AG<br />

Aken a.d. Elbe, VZ-Stamm-Aktie Lit. B<br />

1.000 Mark 1.1.1893 (Auflage 601, R 4)<br />

EF-VF<br />

Gründung 1889 zum Bau <strong>de</strong>s Elbhafens Aken (genau zwischen<br />

Mag<strong>de</strong>burg und Torgau) mit Lagerhäusern, außer<strong>de</strong>m Betrieb eines<br />

Speditionsgeschäftes, Wasserumschlag, Lagerei und Getrei<strong>de</strong>konservierung.<br />

Ab 1921 Interessengemeinschaft mit <strong>de</strong>m<br />

Speditions-Verein Mittelelbische Hafen- und Lagerhaus AG Wallwitzhafen<br />

bei Dessau. Dieser Vertrag sah eine Gewinnteilung von<br />

3/7 für Aken und 4/7 für Wallwitzhafen sowie eine wechselseitige<br />

Beteiligung von nom. RM 500.000,- vor. Heute Hafenbetrieb<br />

Aken GmbH. Fahrgastrundfahrten, Container- und Schwergutumschlag.<br />

Der Hafen wird noch heute dreimal wöchentlich von<br />

<strong>de</strong>r Elbe Container Linie ECL 2000 auf <strong>de</strong>r Relation Hamburg-<br />

Mag<strong>de</strong>burg-Aken-Riesa-Dres<strong>de</strong>n bedient. Außer<strong>de</strong>m besteht eine<br />

Containerzugverbindung nach Bremerhaven.<br />

52


Los 563 Schätzwert 60-120 €<br />

Haffuferbahn-AG<br />

Elbing, Actie Litt. A 1.000 Mark 1.4.1899.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 593, R 4) EF-VF<br />

Ab 1896 erbaute normalspurige Bahn für die 48 km lange<br />

Strecke Elbing-Cadinen-Tolkemit-Frauenburg-Braunsberg.<br />

Grün<strong>de</strong>r waren die Provinz Ostpreußen, die Bahnbaugesellschaft<br />

Lenz & Co. und Interessenten aus <strong>de</strong>r regionalen Wirtschaft.<br />

Im Gegensatz zur Preussischen Ostbahn, die die Städte<br />

Elbing und Braunsberg bereits seit 1852 verband, verläuft<br />

die Bahn nicht im Lan<strong>de</strong>sinneren, son<strong>de</strong>rn direkt an <strong>de</strong>r Küste<br />

<strong>de</strong>s Frischen Haffs. In Elbing beginnt die HUB am Ostbahnhof,<br />

<strong>de</strong>r aber nur <strong>de</strong>m Übergangsgüterverkehr zur Staatsbahn diente.<br />

Die Personenzüge begannen im Stadtbahnhof. Dieser lag<br />

2,5 km vom Staatsbahnhof entfernt, so daß Übergangsreisen<strong>de</strong><br />

auch noch ein Stück mit <strong>de</strong>r Städtischen Straßenbahn fahren<br />

mussten. Am 20.5.1899 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Betrieb von Elbing zunächst<br />

bis Frauenburg eröffnet, ab 7.9.1999 fuhr die Bahn<br />

durchgehend bis Braunsberg. Von Cadinen führte ein Anschlußgleis<br />

zur hohenzollerischen Herrschaft Cadinen (<strong>de</strong>r<br />

Sommerfrische von Kaiser Wilhelm II.) mit <strong>de</strong>m berühmten Gestüt.<br />

Die Bahn war für die Industrie (Anschluss <strong>de</strong>r Ziegelindustrie<br />

bei Tolkemit und <strong>de</strong>r Elbinger Schichauwerft an die Staatsbahn)<br />

und für <strong>de</strong>n Ausflugsverkehr an das Frische Haff wichtig.<br />

1939 bestand <strong>de</strong>r Fahrzeugpark aus 9 Dampflokomotiven sowie<br />

26 Personen-, 3 Gepäck- und 111 Güterwagen. Großaktionäre<br />

waren zuletzt mit 41 % die AG für Verkehrswesen und<br />

mit 34 % <strong>de</strong>ren Tochter Ost<strong>de</strong>utsche Eisenbahn-Gesellschaft.<br />

Gleich nach <strong>de</strong>m 2. WK wur<strong>de</strong> die Bahn von Polen wie<strong>de</strong>r in<br />

Betrieb genommen, nur ein innerstädtisches <strong>Teil</strong>stück in<br />

Braunsberg war wegen <strong>de</strong>r zerstörten Brücke über die Passarge<br />

zunächst nicht wie<strong>de</strong>r befahrbar. 1982 Neubau eines die Innenstadt<br />

von Elbing im Westen umfahren<strong>de</strong>n Anschlusses an<br />

die Hauptbahn. Der Stadtbahnhof (<strong>de</strong>r schon 1958 für <strong>de</strong>n Personenverkehr<br />

geschlossen wor<strong>de</strong>n war und nur noch <strong>de</strong>m Güterverkehr<br />

diente) wur<strong>de</strong> stillgelegt. Zum 1.4.2006 stellte die<br />

Staatsbahn PKP <strong>de</strong>n Personenverkehr auf <strong>de</strong>r HUB ein, gelegentliche<br />

Güterzüge verkehrten weiter. Neuerdings wird die<br />

Strecke aber wie<strong>de</strong>r fahrplanmäßig befahren, wenn auch nur in<br />

<strong>de</strong>r kurzen Sommersaison vom 4.7. bis 25.8.: In dieser Zeit<br />

führt <strong>de</strong>r französische Eisenbahnkonzern ARRIVA täglich zwei<br />

Zugpaare seiner Regionalverbindung Grau<strong>de</strong>nz-Marienburg-Elbing-Braunsberg<br />

über die alte, in einem <strong>de</strong>solaten Zustand befindliche<br />

Trasse <strong>de</strong>r Haffuferbahn, ein weiterer Zug fährt sogar<br />

durchgehend ab Thorn (Torun) über Elbing (Elblag) und dann<br />

die HUB nach Braunsberg (Braniewo).<br />

Los 564 Schätzwert 75-150 €<br />

Halberstadt-Blankenburger<br />

Eisenbahn-Gesellschaft<br />

Braunschweig, Actie 200 Thaler 1.5.1870.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2000, R 2) VF<br />

Dekorative Zierumrandung. Eisenbahnabb. im<br />

Trockenprägesiegel.<br />

Die Konzession für die Bahn erteilte die braunschweigische Regierung<br />

am 16.4.1870 und die preußische Regierung am<br />

8.7.1870. Die wichtigsten Strecken waren: Halberstadt-Blankenburg<br />

(18,8 km, eröffnet 1873), Blankenburg-Tanne (kombinierte<br />

Adhäsions- und Zahnradbahn mit 26,6 km, sukzessive<br />

eröffnet bis 1886) sowie Blankenburg-Quedlinburg mit Abzweig<br />

nach Thale (20,5 km, eröffnet 1907). Die wegen ihrer<br />

Steigungen sehr anspruchsvollen Gebirgsstrecken wur<strong>de</strong>n von<br />

namhaften Lokomotivfabriken (u.a. Borsig) beson<strong>de</strong>rs gern für<br />

Versuchsfahrten genutzt. Anschlüsse bestan<strong>de</strong>n in Tanne an<br />

die Südharz-Eisenbahn und in Drei-Annen-Hohne an die Harzquerbahn.<br />

Für die ständigen Erweiterungen <strong>de</strong>r Bahnanlagen<br />

hatte die Gesellschaft zwischen 1874 und 1920 insgesamt 10<br />

Anleihen aufgelegt. Großaktionär <strong>de</strong>r HBE war zuletzt die “Allgemeine<br />

Lokalbahn- und Kraftwerke-AG” (heute AGIV). Nach<strong>de</strong>m<br />

die HBE in <strong>de</strong>r Ostzone 1946 entschädigungslos enteignet<br />

wor<strong>de</strong>n war, wur<strong>de</strong> zur Rettung <strong>de</strong>s Westvermögens 1949<br />

<strong>de</strong>r Sitz wie<strong>de</strong>r nach Braunschweig verlegt, wo er bei <strong>de</strong>r Gründung<br />

schon einmal war. 1975 Umwandlung in eine GmbH und<br />

Sitzverlegung nach Frankfurt/Main. Heute wer<strong>de</strong>n die Strecken<br />

von <strong>de</strong>r Connex Regiobahn GmbH betrieben.<br />

Los 565 Schätzwert 30-80 €<br />

Haller-Werke AG<br />

Hamburg-Altona, Aktie 1.000 RM Sept.<br />

1939 (Auflage 2332, R 4) EF<br />

Gründung 1895 als Vereinigte Metallwaarenfabriken vormals<br />

Haller & Co., hervorgegangen aus <strong>de</strong>n Firmen Hopf & Co. (gegr.<br />

1875) und Georg Haller (gegr. 1876). 1938 umfirmiert in Haller-Werke<br />

AG. Herstellung und Vertrieb von Koch- und Heizeinrichtungen,<br />

Stahl- und Grauguß. 1907 Erwerb <strong>de</strong>r Eisengießerei<br />

<strong>de</strong>r Herren P. L. Saurer & Co. in Torgelow, 1919 <strong>de</strong>r Eisengießerei<br />

Otto Wendorf & Co. in Torgelow. 1944 Fusion mit <strong>de</strong>m<br />

Eisenwerk G. Meurer in Cossebau<strong>de</strong> (gegr. 1875), <strong>de</strong>ssen Aktien<br />

sich zuletzt zu 100 % im Besitz <strong>de</strong>r Haller-Werke AG befan<strong>de</strong>n.<br />

1945-1949 Enteignung <strong>de</strong>r Werke Cossebau<strong>de</strong>, Torgelow<br />

und Königsbrück sowie Tetschen in <strong>de</strong>r Tschechoslowakei.<br />

1949 Sitzverlegung nach Hamburg, 1951 Umfirmierung in<br />

Haller-Meurer-Werke AG. Nunmehr wur<strong>de</strong>n Gaskoch- und -<br />

heizgeräte, später vor allem Gas-Einzelöfen hergestellt. Großaktionär<br />

<strong>de</strong>r in Hamburg börsennotierten AG war die Vereinsbank<br />

Hamburg. 1986 in Konkurs gegangen.<br />

Los 566 Schätzwert 25-50 €<br />

Hallesche Salzwerke<br />

und Chemische Fabrik Kalbe AG<br />

Calbe (Saale), Aktie 1.000 RM Juni 1942<br />

(Auflage 875, R 4) EF<br />

Faksimile-Unterschrift Dr. Hermann Röchling.<br />

Gründung 1905 in Köln als Hallesche Kaliwerke AG. 1929 Umfirmierung<br />

in Hallesche Salzwerke AG, Schlettau (Bez.<br />

Halle/Saale). 1937 Übernahme <strong>de</strong>r Gewerkschaft Saale in<br />

Schlettau und <strong>de</strong>r Chemischen Fabrik Kalbe GmbH, Umfirmierung<br />

wie oben und Sitzverlegung nach Calbe. Salzwerke und<br />

Saline in Angersdorf, Kalibergwerk und Chemiefabrik. Noch<br />

1945 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Sitz erneut nach Halle (Saale) verlegt. 1947<br />

Enteignung ohne Zustimmung <strong>de</strong>r russischen Militäradministration.<br />

1959 Sitzverlegung nach Düsseldorf, dort auch börsennotiert.<br />

1965 Verlegung <strong>de</strong>s Sitzes nach Hannover zum Großaktionär<br />

Kaliwerke Salz<strong>de</strong>tfurth AG. Seit 1967 in Liquidation.<br />

Los 567 Schätzwert 150-200 €<br />

Hallische Han<strong>de</strong>lsbank AG<br />

Halle (Saale), Namensaktie 1.200 Mark<br />

12.5.1920 (Blankette, R 9) EF-VF<br />

Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1907 unter <strong>de</strong>r Firma Hallesche Viehmarktsbank<br />

AG, 1920 umbenannt in Hallische Han<strong>de</strong>lsbank AG, 1922 nach<br />

Vereinigung mit <strong>de</strong>r Gewerbebank eGmbH in Halle Weiterführung<br />

unter <strong>de</strong>r Firma Gewerbe- und Han<strong>de</strong>lsbank AG in Hall<br />

a.S. Im gleichen Jahr Übernahme <strong>de</strong>r Hausbesitzerbank<br />

eGmbH.<br />

Los 568 Schätzwert 50-100 €<br />

Hamburg-Bremer<br />

Rückversicherungs-AG<br />

Hamburg, Aktie (interim) 1.000 Mark<br />

27.9.1906. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 6)<br />

EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1906 von <strong>de</strong>r Hamburg-Bremer Feuer als Auffanggesellschaft<br />

für die “Hamburg-Bremer Allgemeine Rück”, die<br />

unter <strong>de</strong>n Folgen <strong>de</strong>r Erdbebenkatastrophe in San Francisco<br />

1906 zusammengebrochen war. Börsennotiz: Freiverkehr<br />

Hamburg. 1980 verschmolzen mit <strong>de</strong>r HIR Hamburger Internationale<br />

Rückversicherungs-AG (Konzerntochter <strong>de</strong>r früheren<br />

Volksfürsorge Lebensversicherung AG); die HIR wur<strong>de</strong> 1982-<br />

84 “zerlegt”, teilverkauft; <strong>de</strong>r Restmantel ist heute als HIR eine<br />

Chilington-Tochter und im run-off-Bereich tätig.<br />

Los 569 Schätzwert 20-50 €<br />

Hamburg-Südamerikanische<br />

Dampfschifffahrts-Gesellschaft<br />

Hamburg, Aktie 1.000 RM Juni 1942<br />

(Auflage 10000, R 2) UNC-EF<br />

Gründung 1871 durch hamburgische Han<strong>de</strong>lsherren, um mit<br />

zunächst drei kleinen Dampfern versuchsweise die Linienschiffahrt<br />

nach Südamerika zu betreiben. Bald wur<strong>de</strong> die Hamburg-<br />

Süd nach <strong>de</strong>r HAPAG zur zweitgrößten hamburgischen Ree<strong>de</strong>rei.<br />

1931 Abschluß eines Pool-Vertrages mit <strong>de</strong>r Hapag-Lloyd-<br />

Union. Börsennotiz Berlin und Hamburg. Großaktionär war früher<br />

ein Bankenkonsortium unter Führung <strong>de</strong>r Vereinsbank.<br />

1951 unter Barabfindung <strong>de</strong>r ausgeschie<strong>de</strong>nen Aktionäre auf<br />

Eggert & Amsinck übergegangen, heute gehört die Hamburg-<br />

Süd als eines von <strong>de</strong>ssen wichtigsten Standbeinen zum OET-<br />

KER-Konzern.<br />

Los 570 Schätzwert 25-50 €<br />

Han<strong>de</strong>lsbank in Lübeck<br />

Lübeck, Aktie 100 RM April 1941 (Auflage<br />

1000, R 5) EF<br />

Die älteste Lübecker Bank. Gründung 1856 als “Credit- und<br />

Versicherungsbank in Lübeck”, schon 1859 umbenannt in<br />

“Commerz-Bank in Lübeck”. 1937 Zusammenschluß mit <strong>de</strong>r<br />

Lübeckischen Kreditanstalt (Staatsanstalt), 1938 Übernahme<br />

<strong>de</strong>s Bankgeschäftes Alfons Frank & Co. 1940 Umfirmierung zur<br />

“Han<strong>de</strong>lsbank in Lübeck”, um Verwechslungen mit <strong>de</strong>r “großen”<br />

Commerzbank zu vermei<strong>de</strong>n. 1943 Verschmelzung mit<br />

<strong>de</strong>m Spar- und Vorschuß-Verein AG, Bad Schwartau. Mit 55<br />

Geschäftsstellen die Regionalbank <strong>de</strong>s Lübecker Raumes einschließlich<br />

<strong>de</strong>r Kreise Stormarn, Ost-Holstein und Herzogtum<br />

Lauenburg. Börsennotiz Berlin und Hamburg. Lange war die<br />

Hansestadt Lübeck größter Aktionär, En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 70er Jahre kauften<br />

sich die Commezbank (über 25 %) und die Deutsche Bank<br />

(über 50 %) ein. 1988 umbenannt in “Deutsche Bank Lübeck<br />

AG”, 2003 nach squeeze-out <strong>de</strong>r letzten Kleinaktionäre komplett<br />

in die Deutsche Bank eingeglie<strong>de</strong>rt.<br />

Nr. 568 Nr. 571<br />

Los 571 Schätzwert 200-250 €<br />

Han<strong>de</strong>lsgesellschaft<br />

Fleischerverband AG (Haflag)<br />

Berlin, Namensaktie 1.000 Mark<br />

1.7.1923 (Auflage 30000, R 11),<br />

ausgestellt auf die Han<strong>de</strong>lsbank AG Berlin<br />

(vormals Viehmarktsbank) VF<br />

Zuvor unbekannt gewesen, lediglich 2 Stücke<br />

wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />

Gründung 1918. Betrieb von Geschäften je<strong>de</strong>r Art, die zur För<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r Fleischversorgung geeignet waren. 1925 bestand<br />

eine Zweignie<strong>de</strong>rlasssung in Hamburg. 1929 Verschmelzungsvertrag,<br />

wonach das Vermögen <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lsgesellschaft als<br />

Ganzes auf die Habufema, Han<strong>de</strong>lsgesellschaft für Butter, Fette<br />

und Margarine mbH zu Hamburg überging.<br />

Los 572 Schätzwert 50-100 €<br />

Han<strong>de</strong>lsgesellschaft<br />

Fleischerverband AG (Haflag)<br />

Berlin, Aktie Lit. C 20 RM 15.12.1925<br />

(Auflage 1250, R 7) EF<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 573 Schätzwert 30-80 €<br />

Han<strong>de</strong>lsgesellschaft für Grundbesitz<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark 28.5.1900<br />

(Auflage 1000, R 3) VF<br />

Gründung 1898. Gehörte zum Einflussbereich <strong>de</strong>r Berliner<br />

Han<strong>de</strong>ls-Gesellschaft, bestand bis 1950. Besitztum: über<br />

500.000 qm Grundstücke bei<strong>de</strong>rseits <strong>de</strong>s Hohenzollerndamms,<br />

ferner eine große Zahl von einzelnen Hausgrundstükken<br />

und Beteiligungen an verwandten Unternehmen.<br />

Los 574 Schätzwert 30-60 €<br />

Handwerksbau AG Thüringen<br />

Weimar, Aktie Ser. 3 200 RM Nov. 1944<br />

(Auflage 2500, R 4), ausgestellt auf die<br />

Mittel<strong>de</strong>utsche Lan<strong>de</strong>sbank Girozentrale<br />

für die Provinz Sachsen, Thüringen und<br />

Anhalt, Mag<strong>de</strong>burg EF-VF<br />

Gründung 1936 als Wohnungsbaugesellschaft <strong>de</strong>s thüringischen<br />

Handwerks. Die Handwerksbau AG Thüringen, Gemeinnützige<br />

Wohnungsgesellschaft, Weimar wur<strong>de</strong> bis 1990 nicht<br />

verlagert. 1992 Fortsetzung <strong>de</strong>r Gesellschaft als Handwerksbau<br />

AG Thüringen Wohnungsgesellschaft, Weimar.<br />

Los 575 Schätzwert 40-60 €<br />

Hannoversche Eisengießerei<br />

und Maschinenfabrik AG<br />

An<strong>de</strong>rten b. Hannover, 4,5 %<br />

Genussrechtsurkun<strong>de</strong> 100 RM Okt. 1927<br />

(R 8) EF<br />

Gründung 1857, AG seit 1859 (ab 1930 Namenszusatz “Heag”<br />

Hannoversche Eisengießerei und Maschinenfabrik AG). Drei<br />

Abteilungen: Gießerei, Landmaschinenbau (Mäher, Heuwen<strong>de</strong>r,<br />

Kartoffelernter, Ackerwagen) und Rohrreinigung (reinigte nach<br />

patentierten Verfahren Rohrleitungsnetze bis 1.000 mm Durch-<br />

53


gehörte u.a. <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Bankier Dr. Arthur Salomonsohn<br />

an. 1925 Übertragung <strong>de</strong>r Kaliquote auf <strong>de</strong>n Aschersleben-<br />

Konzern. 1936 sind die Betriebsanlagen durch das Ersaufen<br />

<strong>de</strong>s Schachtes stillgelegt wor<strong>de</strong>n. 1937 auf Abbruch verkauft.<br />

messer). Börsennotiz Hannover. 1953 Vergleich, 1955 Anschlußkonkurs.<br />

Los 576 Schätzwert 200-250 €<br />

Hannoversche Erdölund<br />

Terrain-Gesellschaft<br />

Braunschweig, Namens-Anteilschein<br />

1/6000 11.3.1927 (Auflage 6000, R 10)<br />

EF-VF<br />

In <strong>de</strong>r Gegend nördlich von Braunschweig wird bis heute Erdöl<br />

geför<strong>de</strong>rt. Um die Wen<strong>de</strong> zum 20. Jh. hat es dort, zeitgenössischen<br />

Fotos nach zu urteilen, mit Bohrtürmen und Öltanks ausgesehen<br />

wie auf <strong>de</strong>n amerikanischen Ölfel<strong>de</strong>rn, weshalb man<br />

<strong>de</strong>n Landstrich damals auch “Preussisch Pennsylvania” nannte.<br />

Los 577 Schätzwert 50-100 €<br />

Hannoversche Kaliwerke AG<br />

Oe<strong>de</strong>sse, Aktie 100 RM 8.5.1928 (Auflage<br />

10500, R 5) EF<br />

Gründung 1900, Firmensitz ab 1914 in Oe<strong>de</strong>sse bei Peine. Betrieben<br />

wur<strong>de</strong>n Kaligruben in <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n Oe<strong>de</strong>sse, Ed<strong>de</strong>sse,<br />

Wen<strong>de</strong>sse, E<strong>de</strong>missen und Dollbergen. Dem Aufsichtsrat<br />

Los 578 Schätzwert 200-250 €<br />

Hannoversche Kolonisationsund<br />

Moorverwertungs-AG<br />

Berlin / Schwege, Kreis Wittlake, Aktie<br />

100 RM 13.6.1925 (Auflage 2000, nach<br />

Kapitalherabsetzung 1926 nur noch 90<br />

Stück, R 9) VF<br />

Zuvor völlig unbekannt gewesen!<br />

Seit Beginn <strong>de</strong>s 20. Jh. wird in Hunteburg Kreis Wittlage industriell<br />

Torfmoor abgebaut. Gründung <strong>de</strong>r Hakumag 1909 als<br />

GmbH, 1923 Umwandlung in eine AG. Erzeugt wur<strong>de</strong> mit rd.<br />

150 Beschäftigten Brenntorf, Torfstreu, Düngetorf und Torfbriketts.<br />

Die für die Mitarbeiter errichteten Beamten- und Arbeiterwohnhäuser<br />

sind noch heute als Schwegermoorsiedlung bekannt.<br />

In <strong>de</strong>n 1920er und 1930er Jahren wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Mooren<br />

auch Saisonarbeiter u.a. aus Holland und <strong>de</strong>r Slowakei beschäftigt.<br />

Neben einem Bahnanschluß besaß die Ges. sogar einen<br />

eigenen Hafen an <strong>de</strong>r Hunte. 1953 kamen Isolierplatten<br />

aus Torf zusätzlich ins Produktionsprogramm, außer<strong>de</strong>m Diversifizierung<br />

in <strong>de</strong>n Maschinenbau mit <strong>de</strong>r Herstellung von Hub-,<br />

Feil- und Sägemaschinen “Renard”. 1955 Verkauf von 181 ha<br />

abgetorftem Gelän<strong>de</strong> an die Hannoversche Siedlungsgesellschaft,<br />

Hannover zur Errichtung von 10 Siedlerstellen für Vertriebene<br />

und Ankauf weiterer 75 ha Hochmoor zur Abtorfung<br />

von Weißtorf. 1965 in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Los 579 Schätzwert 60-120 €<br />

Hannoversche Portland-<br />

Cementfabrik AG<br />

Hannover, Aktie 1.000 Mark 15.11.1904<br />

(Auflage 800, R 4) VF<br />

1873 kauften Friedrich Kuhlemann und Albert Meyerstein eine<br />

auf <strong>de</strong>n reichen Misburger Mergelvorkommen fußen<strong>de</strong> Kalkbrennerei<br />

nördlich <strong>de</strong>r Güterbahn Hannover-Lehrte, 1877 begannen<br />

sie auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Hannoverschen Portland-Cementfabrik<br />

(HPC). Es war die erste <strong>de</strong>r später sechs Zementfabriken<br />

im Raum Misburg. 1884 Umwandlung in eine<br />

AG. Die Zementfabrik, die durch einen eigenen Stichkanal an<br />

<strong>de</strong>n Mittellandkanal angeschlossen war, produzierte mehr als<br />

ein Jahrhun<strong>de</strong>rt lang. 1988 wur<strong>de</strong> die Klinkerproduktion eingestellt,<br />

<strong>de</strong>r Steinbruch wird seit<strong>de</strong>m gemeinsam mit <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>shauptstadt<br />

Hannover renaturiert, das Mahlwerk wur<strong>de</strong> an<br />

<strong>de</strong>n Großaktionär Teutonia Zementwerk AG verpachtet. Über<br />

Generationen im Familienbesitz, 2004 ging dann die Aktienmehrheit<br />

von Teutonia und damit auch von HPC an <strong>de</strong>n Hei<strong>de</strong>lbergCement-Konzern.<br />

En<strong>de</strong> 2006 squeeze-out <strong>de</strong>r wenigen<br />

noch verbliebenen Kleinaktionäre.<br />

Los 580 Schätzwert 300-375 €<br />

Hansa-Bank Schlesien AG<br />

Breslau, Aktie Ser. B 100 RM Mai 1940<br />

(Auflage 600, R 11) VF<br />

Zuvor völlig unbekannt gewesen, von <strong>de</strong>n ohnehin<br />

nur 2 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen Stücken<br />

Nr. 578 Nr. 580<br />

Anlagen <strong>de</strong>r Hannoverschen Kaliwerke in Oe<strong>de</strong>sse um 1910<br />

ist dies das letzte verfügbare. Rostfleck am oberen<br />

Rand.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1869 als Genossenschaft, 1923 umgewan<strong>de</strong>lt in eine<br />

AG. Filialen bestan<strong>de</strong>n in Schweidnitz, Oels und Glatz, außer<strong>de</strong>m<br />

Depositen-Kassen in Breslau am Hauptbahnhof sowie<br />

am Sonnenplatz. 1943 auf die Mittelschlesische Bank AG in<br />

Breslau übergegangen.<br />

Los 581 Schätzwert 75-125 €<br />

Hansa-Brauerei AG<br />

Lübeck, Aktie 700 RM Juni 1929 (Auflage<br />

1000, R 6) EF<br />

Gründung 1883, AG seit 1899 zur Weiterführung <strong>de</strong>r Hansa<br />

Brauerei Johs. Uter & Co. Marken: Hanseatenbräu, Kapuzinerbräu,<br />

Nordmark Pils. 1952 von <strong>de</strong>r Brauerei zur Walkmühle ü-<br />

bernommen. Börsennotiz zuerst im Freiverkehr Lübeck und in<br />

Dres<strong>de</strong>n, dann in Leipzig, zuletzt in Hamburg.<br />

Los 582 Schätzwert 150-200 €<br />

Hansa-Lloyd Werke AG<br />

Bremen, Aktie 20 RM Mai 1927 (kpl.<br />

Aktienneudruck, Auflage 180000, davon<br />

nur 2500 bei Sanierung lt. HV 20.1.1930<br />

gültig geblieben, R 9) EF<br />

Ohne Überdruck gültig geblieben. Nur 6 Stück<br />

lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1913 als Hansa Automobilwerke AG in Varel. 1914<br />

Übernahme <strong>de</strong>r Nord<strong>de</strong>utsche Automobil- und Motoren-AG in<br />

Bremen. Lange Zeit eine <strong>de</strong>r erfolgreichsten <strong>de</strong>utschen Automarken.<br />

Der Vertrieb erfolgte in 18 <strong>de</strong>utschen Großstädten<br />

durch die G.D.A., ein Gemeinschaftsunternehmen von Hansa-<br />

Lloyd, NAG und Brennabor. 1930 auf <strong>de</strong>m Höhepunkt <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />

in Konkurs gegangen. Marke und Produktionsanlagen<br />

übernahm 1931 <strong>de</strong>r Selfma<strong>de</strong>man und vorherige Vorstand<br />

Carl Friedrich Wilhelm Borgward, <strong>de</strong>r schon zuvor mit<br />

seiner Goliathwerke Borgward & Co. GmbH die Aktienmehrheit<br />

erworben hatte. Der 1890 in Altona als Sohn eines Kohlenhändlers<br />

geborene Schlosserlehrling hatte 1921 in Bremen eine<br />

Kühlerfabrik gegrün<strong>de</strong>t und 1924 mit <strong>de</strong>m Dreirad-”Blitzkarren”<br />

und <strong>de</strong>m Goliath-Transporter erste Erfolge im Automobilgeschäft<br />

gehabt. Trotz Weltwirtschaftskrise machte er auch<br />

Hansa wie<strong>de</strong>r zu einem Spitzenunternehmen <strong>de</strong>r Branche und<br />

stellte 1949 mit <strong>de</strong>m Borgward Hansa die erste <strong>de</strong>utsche<br />

PKW-Nachkriegs-Neukonstruktion vor. Die 1955 erschienene<br />

“Isabella” galt in jener Zeit als die sportlichste <strong>de</strong>utsche Limousine.<br />

Mit seinen drei Werken (Goliath, Lloyd und Borgward),<br />

in <strong>de</strong>nen 19.000 Leute arbeiteten, war Borgward damals<br />

<strong>de</strong>n Konkurrenten BMW und Porsche ebenbürtig. Doch in<br />

<strong>de</strong>r Automobilflaute 1960/61 wur<strong>de</strong>n nach einer Überprüfung<br />

<strong>de</strong>r Kostenstrukturen die Banken zögerlich - am 31.1.1961<br />

musste Borgward die Zahlungen einstellen. Ob das nötig war?<br />

Die Gläubiger wur<strong>de</strong>n schließlich zu fast 100 % befriedigt, a-<br />

ber <strong>de</strong>r “Ein-Mann-Konzern” <strong>de</strong>s Selfma<strong>de</strong>mans Borgward<br />

passte wohl nicht mehr in die Zeit - die Werke wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>montiert<br />

und nach Mexiko verkauft, Borgward starb am 28.7.1963<br />

an Herzversagen, als <strong>de</strong>r erste Frachter voller Maschinenteile<br />

<strong>de</strong>n Bremer Freihafen verließ.<br />

Los 583 Schätzwert 30-75 €<br />

Hartmann & Braun AG<br />

Frankfurt a.M., Aktie 1.000 RM 19.5.1931<br />

(Auflage 1700, R 4) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1879 von Eugen Hartmann als “optische Anstalt,<br />

physikalisch astronomische Werkstätte” in Würzburg. 1882 trat<br />

Wunibald Braun, <strong>de</strong>r Bru<strong>de</strong>r Ferdinand Brauns (Erfin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Braunschen Röhre, Nobelpreisträger für Physik) als <strong>Teil</strong>haber<br />

ein. 1884 erfolgte auf <strong>de</strong>ssen Empfehlung die Verlegung <strong>de</strong>s<br />

Betriebes nach Frankfurt-Bockenheim. Seit 1901 AG. Produktionsschwerpunkt<br />

waren elektrische Meßgeräte. Ab 1930 vollzog<br />

man <strong>de</strong>n Schritt von <strong>de</strong>r Meß- zur Regelungstechnik. Nach<br />

<strong>de</strong>m Krieg folgte die Entwicklung zu einem mo<strong>de</strong>rnen Unternehmen<br />

<strong>de</strong>r Meß-, Regel- und Automatisierungstechnik. 1981<br />

ging <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r AEG seit 1968 gehaltene Aktienanteil an die<br />

Firma Mannesmann über, die Hartmann & Braun 1995 an das<br />

internationale Unternehmen Elsag Bailey Process Automation<br />

verkaufte. 1999 wur<strong>de</strong> Hartmann & Braun dann vollständig in<br />

die schwedisch-schweizerische ABB integriert.<br />

Los 584 Schätzwert 200-250 €<br />

Hartung AG Berliner Eisengiesserei<br />

und Gussstahlfabrik<br />

Berlin-Lichtenberg, Aktie 1.000 Mark<br />

27.10.1920 (Auflage 1400, R 11) VF-F<br />

Faksimile-Unterschrift <strong>de</strong>s Deutsche-Bank-Direktors<br />

Paul Mankiewicz als AR-Vorsitzen<strong>de</strong>r. Zuvor<br />

unbekannter Jahrgang, nur 2 Stück lagen im<br />

Reichsbankschatz, dies ist das letzte verfügbare.<br />

In die Umrahmung reichen<strong>de</strong> Fehlstelle rechts o-<br />

ben fachgerecht ergänzt.<br />

Erwerb und Fortbetrieb <strong>de</strong>r Berliner Gussstahlfabrik und Eisengiesserei<br />

Hugo Hartung in <strong>de</strong>r Prenzlauer Allee 41. Fabrikation<br />

von Gussartikeln aller Art, 1897 auch Aufnahme <strong>de</strong>r Fahrrä<strong>de</strong>rfabrikation.<br />

Von 1913 bis 1935 Firmierung als Hartung AG<br />

Berliner Eisengießerei und Gußstahlfabrik. 1924 Erwerb <strong>de</strong>r<br />

Aktienmehrheit <strong>de</strong>r Eyth-Lesser Maschinenfabrik AG in Bran<strong>de</strong>nburg<br />

a.H., 1936 fusionsweise Übernahme <strong>de</strong>r Otto Jachmann<br />

AG Berlin-Borsigwal<strong>de</strong> (Gummi- und Kabelmaschinen,<br />

Leichtmetallgießerei) und Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Firmennamens in Hartung-Jachmann<br />

AG. Großaktionär war die A.E.G.<br />

54


mann Bau- und Immobilien-AG”, Berlin-München. 1933 wur<strong>de</strong><br />

die Bauabteilung in dieser eigenen AG verselbständigt. Noch heute<br />

bestehen<strong>de</strong>s be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s Bauunternehmen (Heilit + Wörner).<br />

Los 585 Schätzwert 125-200 €<br />

Harzer Werke zu Rübeland und Zorge<br />

Blankenburg am Harz, 4,5 % <strong>Teil</strong>schuldv.<br />

1.000 Mark 2.1.1906 (Auflage 800, ohne<br />

jegliche Überstempelungen, weil schon<br />

vor 1923 ausgelost, R 7) EF<br />

Originalunterschriften. Sternentwertet (alt), lochentwertet<br />

(RB).<br />

Gründung 1870 zur Übernahme <strong>de</strong>r fiskalisch braunschweigischen<br />

Berg- und Hüttenwerke mit Eisenerzgruben, 4 Holzkohlen-Hochöfen<br />

und Eisengießerei, Maschinenfabrik und Kesselschmie<strong>de</strong>.<br />

Die Harzer Werke entwickelten sich im Laufe <strong>de</strong>r Zeit<br />

zu einer <strong>de</strong>r größten Grauguß-Gießereien in Deutschland. Die<br />

Ges. war ferner Pächter <strong>de</strong>r bekannten Baumannshöhle und <strong>de</strong>r<br />

damals neuent<strong>de</strong>ckten Hermannshöhle und versah diese mit e-<br />

lektrischem Licht. Börsennotiz: Berlin. 1924 durch die Bergbau-<br />

AG Lothringen in Hannover (ab 1931: Bochum) übernommen<br />

wor<strong>de</strong>n, die zunächst euphorisch über reiche erbohrte Eisenerzlager<br />

im Vorharzgebiet berichtete, später aber vor allem durch<br />

ihre unrentablen Harzer Betriebe sanierungsbedürftig wur<strong>de</strong> und<br />

1935 in <strong>de</strong>n Armen <strong>de</strong>r Wintershall AG lan<strong>de</strong>te. Die verbliebenen<br />

Harzer Werke in Blankenburg (Heizkessel, Radiatoren, Abflußrohre)<br />

und Zorge (Pumpen, Maschinen- und Zylin<strong>de</strong>rguß) wur<strong>de</strong>n<br />

1948 zum “VEB Harzer Werke”, <strong>de</strong>r später im Kombinat SKL<br />

Mag<strong>de</strong>burg aufging. 1990 von <strong>de</strong>r Treuhandanstalt in die SKL<br />

Harzer Werke GmbH Blankenburg umgewan<strong>de</strong>lt. 1991 Privatisierung<br />

als Harzer Werke GmbH. 1996 Eröffnung <strong>de</strong>s Gesamtvollstreckungsverfahrens.<br />

Nachfolgefirmen sind die “Neue Harzer<br />

Werke GmbH” (Gießerei) und die “Harzer Werke Motorentechnik<br />

GmbH” (Schleu<strong>de</strong>rguß für die Motorenindustrie).<br />

Los 586 Schätzwert 10-25 €<br />

Hauptstadt Breslau<br />

Breslau, 7 % Schuldv. Lit. D 200 RM Juli<br />

1926 (R 2) EF-VF<br />

<strong>Teil</strong> einer Anleihe von insgesamt 10 Mio. RM.<br />

Abteilungen: Gießerei, Landmaschinenbau (Mäher, Heuwen<strong>de</strong>r,<br />

Kartoffelernter, Ackerwagen) und Rohrreinigung (reinigte nach<br />

patentierten Verfahren Rohrleitungsnetze bis 1.000 mm Durchmesser).<br />

Börsennotiz Hannover. 1953 Vergleich, 1955 Anschlußkonkurs.<br />

Los 589 Schätzwert 100-150 €<br />

Heckert & Co. AG<br />

Halle a.d. Saale, Aktie 1.000 Mark Nov.<br />

1921. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 12000, R 8)<br />

EF-VF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1921 mit Sitz in Berlin zwecks Herstellung und<br />

Großhan<strong>de</strong>l sämtlicher Erzeugnissen <strong>de</strong>r Glas- und Porzellanindustrie,<br />

insbeson<strong>de</strong>re Pachtung sämtlicher Betriebe <strong>de</strong>r Firma<br />

Heckert & Co. Glasgroßhandlung, Halle a.d.Saale. 1922<br />

Sitzverlegung nach Halle a.d.Saale und gleichzeitig Einrichtung<br />

einer Filiale in Königsberg i.Pr. Ebenfalls 1922 kam es zu Differenzen<br />

in <strong>de</strong>r Verwaltung, die in <strong>de</strong>r Entlassung und kurz darauf<br />

Wie<strong>de</strong>reinstellung <strong>de</strong>s Vorstands Arno Heckert gipfelten.<br />

Entsprechend sackte <strong>de</strong>r Kurs <strong>de</strong>r in Halle a.S. und Leipzig börsennotierten<br />

AG bis En<strong>de</strong> 1923 auf nur noch 1,7 % <strong>de</strong>s Nennwertes<br />

ab. 1924 Konkurseröffnung.<br />

Los 591 Schätzwert 75-125 €<br />

Heerbrandt-Werke AG<br />

Raguhn i.Anh., Aktie 100 RM 1.5.1943<br />

(R 7) EF<br />

Gründung 1861, AG seit 1897. Bis 1936: Maschinenbau und<br />

Metalltuchfabrik. Bis 1943: Maschinenbau und Metalltuchfabrik<br />

AG vorm. Gottl. Heerbrandt, danach Heerbrandt-Werke AG.<br />

Fabrikation von gelochten Blechen, Maschinen und Apparaten<br />

(Apparate für die Zuckerindustrie, Filterrohre). 1944/45 Herstellung<br />

von Flugzeugteilen für die Junkers-Werke.<br />

Los 592 Schätzwert 30-75 €<br />

Hefftsche Kunstmühle AG<br />

Mannheim, Aktie 1.000 RM Juli 1928<br />

(Auflage 1000, ausgegeben zum<br />

Umtausch <strong>de</strong>r 250-RM-Aktien, R 3) EF<br />

Gründung 1908 in Hei<strong>de</strong>lberg zur Übernahme <strong>de</strong>r Kunstmühle<br />

von C. F. Hefft & Söhne in Bammental. 1910 Erwerb <strong>de</strong>r Wormser<br />

Kunstmühle. 1911 Sitzverlegung nach Mannheim. 1919<br />

brannte die Mühle in Bammental bis auf die Grundmauern nie<strong>de</strong>r<br />

und wur<strong>de</strong> nicht wie<strong>de</strong>raufgebaut. Das dortige Wasserkraftwerk<br />

wur<strong>de</strong> 1921 an die Rheinische Elektrizitäts-AG verkauft;<br />

die dafür erhaltenen Rheinelektra-Aktien gab die Ges. als Sachausschüttung<br />

4:1 an ihre Aktionäre weiter. 1929 fusionsweise<br />

Übernahme <strong>de</strong>r J. Syberberg AG in Köln-Mülheim (eine 1885<br />

gegrün<strong>de</strong>te Mühle). 1938 Sitzverlegung nach Worms. Früher<br />

auch börsennotiert im Freiverkehr Mannheim, bei Kriegsen<strong>de</strong><br />

besaß die Deutsche Mühlenvereinigung AG in Duisburg fast<br />

100 % <strong>de</strong>r Aktien. 100 %ige Beteiligungen bestan<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r<br />

1923 gegrün<strong>de</strong>ten Trautenmühle GmbH in Friedrichshafen und<br />

<strong>de</strong>r 1925 gegrün<strong>de</strong>ten Landhan<strong>de</strong>lsfirma Karl Schöttgen GmbH<br />

in Bühl (Ba<strong>de</strong>n). 1956 Aufnahme <strong>de</strong>r Mischfutterherstellung<br />

(1963 in die Hefft Kraftfutter GmbH ausgeglie<strong>de</strong>rt). 1970 Umfirmierung<br />

in Süd<strong>de</strong>utsche Mühlenwerke AG und Sitzverlegung<br />

nach Frankfurt/Main. 1971 fusionsweise Aufnahme <strong>de</strong>r Frankfurter<br />

Mühlenwerke AG und Verschmelzung mit <strong>de</strong>r Hafenmühle<br />

in Frankfurt am Main GmbH. 1972 Verschmelzung auf <strong>de</strong>n<br />

Großaktionär, die Deutsche Mühlenvereinigung AG in Duisburg.<br />

Los 594 Schätzwert 30-75 €<br />

Heinr. Stöcker AG<br />

Köln-Mülheim, Aktie 1.000 RM 3.3.1931.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 600, nach Kapital -<br />

herabsetzung 1936 nur noch 300, R 5) EF<br />

Traditionsreiche, bereits 1840 gegrün<strong>de</strong>te Firma für Hoch-,<br />

Tief-, Beton und Eisenbetonbau (ansässig in Köln-Mülheim,<br />

Clevischer Ring 39). AG seit 1931. In Essen bestand eine<br />

Zweignie<strong>de</strong>rlassung. 1965 wur<strong>de</strong> die AG, die Zeit ihres Lebens<br />

niemals eine Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong> erwirtschaftet hatte, nach Beendigung<br />

<strong>de</strong>r Liquidation im Han<strong>de</strong>lsregister gelöscht.<br />

Los 595 Schätzwert 60-120 €<br />

Heinrich Kämper Motorenfabrik AG<br />

Berlin-Marienfel<strong>de</strong>, Aktie 200 RM Juli<br />

1934 (Auflage 300, R 5) EF<br />

Gründung 1901, AG seit 1921. Schon kurz nach <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong><br />

baute Kämper Einbauaggregate für Boot- und Fahrzeugantrieb.<br />

1905/06 baute die Firma auch komplette Automobile.<br />

Die Vierzylin<strong>de</strong>r-Wagen wur<strong>de</strong>n mit Vorliebe als Taxis<br />

eingesetzt. Ab ca. 1910 hauptsächlich Herstellung und Vertrieb<br />

von Dieselmotoren für Nutzfahrzeuge. Kämper belieferte u.a.<br />

<strong>de</strong>n schwedischen Automobilbauer Scania (später SAAB-Scania)<br />

mit Motoren für einen kettenbetriebenen Lastwagen.<br />

1936-1942 firmierte die Gesellschaft als Kämper Motoren AG,<br />

bis 1948 als Demag Motorenwerke AG, danach wie<strong>de</strong>r Kämper<br />

Motoren AG, ab 1951 Kämper-Motoren GmbH, ab 1960 Kämper-Maschinenbau-GmbH,<br />

Berlin-West.<br />

Los 596 Schätzwert 150-200 €<br />

Heinrichsthaler Papierfabrik AG<br />

Heinrichsthal-Wüstseibersdorf, Aktie 100<br />

RM April 1942 (Auflage 1500, R 8) EF-VF<br />

Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1908 in Prag durch die CA-Bankverein und Leykam-<br />

Josefstal zur Übernahme <strong>de</strong>r Anlagen <strong>de</strong>r Martin Kink & Co.<br />

Heinrichsthaler Papierfabrik. Börsennotiz Wien. 1941 zusätzlich<br />

Inbetriebnahme einer Spritfabrik.<br />

Los 590 Schätzwert 300-375 €<br />

Heegermühler Klinker-Werke AG<br />

Eberswal<strong>de</strong>, Aktie 1.000 Mark<br />

10.12.1910 (Auflage 450, R 8) EF-VF<br />

Originalunterschriften. Zuvor ganz unbekannt gewesen!<br />

Kuponbogen mit Kupon 2 uff. anhängend.<br />

Gründung im Aug. 1910 zwecks Erwerb, Bau und Betrieb von<br />

Ziegel- und Klinkerwerken. Bereits 1915 fin<strong>de</strong>t die Gesellschaft<br />

keine Erwähnung mehr in <strong>de</strong>n Handbüchern.<br />

Los 593 Schätzwert 20-40 €<br />

Heilmann & Littmann Bau-AG<br />

München, Aktie 1.000 RM 29.6.1939<br />

(Auflage 7050, R 2) EF<br />

Gründung 1871 durch <strong>de</strong>n Ingenieur Jakob Heilmann, <strong>de</strong>r später<br />

seinen Schwiegersohn <strong>de</strong>n Architekten Max Littmann mit in die<br />

Firma aufnahm. GmbH seit 1897, seit 1927 “Heilmann & Litt-<br />

Los 597 Schätzwert 125-175 €<br />

Heinsberger Volksbank<br />

Heinsberg Rhld., Namens-Aktie 100 RM<br />

1.6.1940 (Auflage 1740, R 10) VF-F<br />

Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Zwei<br />

Rostflecken links oben und mittig, restauriert.<br />

Gründung 1874 als Genossenschaft, seit 1891 AG. 1940 erfolgte<br />

<strong>de</strong>r Umtausch <strong>de</strong>r bis dahin auf 20 RM lauten<strong>de</strong>n Aktien<br />

Los 587 Schätzwert 75-125 €<br />

Havag Hausverwaltungs-AG<br />

Berlin, Aktie 100 RM März 1928 (Auflage<br />

500, R 6) EF<br />

Gründung Dez. 1922. Erwerb und Verwaltung <strong>de</strong>r zu Berlin-<br />

Wilmersdorf, Kurfürstendamm 91/92 belegenen Hausgrundstücke.<br />

1940 wur<strong>de</strong> die Auflösung <strong>de</strong>r Ges. beschlossen.<br />

Los 588 Schätzwert 30-75 €<br />

HEAG Hannoversche Eisengiesserei<br />

und Maschinenfabrik AG<br />

An<strong>de</strong>rten bei Hannover, Aktie 100 RM<br />

Juni 1933 (Auflage 580, R 5) EF<br />

Gründung 1857, AG seit 1859 (ab 1930 Namenszusatz “Heag”<br />

Hannoversche Eisengießerei und Maschinenfabrik AG). Drei<br />

Nr. 584 Nr. 596<br />

55


Nr. 603<br />

Großaktionäre: Thüringer Gasgesellschaft (über 25 %), Stadt<br />

Frankfurt (über 50 %). Börsennotiz Frankfurt. Aufgegangen in<br />

<strong>de</strong>r Maingas AG, diese fusionierte 1998 mit <strong>de</strong>n Stadtwerken<br />

Frankfurt zur Mainova AG.<br />

schränken. Angesichts <strong>de</strong>s nicht mehr zeitgemäßen Produktionsprogramms<br />

mußte <strong>de</strong>r Betrieb mit zuletzt kaum mehr als<br />

100 Mitarbeitern 1972 schließen, 1975 erlosch die AG.<br />

und in diesem Zusammenhang <strong>de</strong>r komplette Neudruck <strong>de</strong>r<br />

Aktienurkun<strong>de</strong>n. Noch heute bestehen<strong>de</strong> Bank.<br />

Los 598 Schätzwert 30-60 €<br />

Heller AG<br />

Berlin, Aktie 20 RM 15.1.1927 (Auflage<br />

800, R 6) EF<br />

Gründung 1923 als Josef Heller AG für <strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>l mit Chemikalien<br />

und Metallen, ab Febr. 1925 Heller AG. Han<strong>de</strong>l mit<br />

Kunstdünger, Futtermitteln, landwirtschaftlichen Produkten.<br />

1930 wur<strong>de</strong> die Auflösung und Liquidation beschlossen.<br />

Los 601 Schätzwert 100-200 €<br />

Heringsfischerei Dollart AG<br />

Em<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark 1.5.1900.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 400, R 5) VF<br />

Links oben zwei kleine Rostflecke.<br />

Seefischfang mit 5 Segel- und 2 Dampfloggern, vier Schiffe<br />

gingen im 1. Weltkrieg verloren. Betriebs- und Verwaltungsgemeinschaft<br />

mit <strong>de</strong>r Em<strong>de</strong>r Heringsfischerei und <strong>de</strong>r Großer Kurfürst<br />

Heringsfischerei, mit <strong>de</strong>nen gemeinsam 1930/31 auch<br />

die Flotte <strong>de</strong>r Glückstädter Fischerei AG übernommen wur<strong>de</strong>.<br />

1944 Totalbombenscha<strong>de</strong>n, 1947 Beginn <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>raufbauarbeiten.<br />

1950 Verschmelzung mit <strong>de</strong>r Großer Kurfürst Heringsfischerei<br />

AG. 1961 in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Los 604 Schätzwert 25-50 €<br />

Hermann Schött AG<br />

Rheydt, Aktie 1.000 RM Jan. 1939<br />

(Auflage 731, R 4) EF<br />

Eines <strong>de</strong>r weltweit ältesten Unternehmen <strong>de</strong>r graphischen Industrie,<br />

gegrün<strong>de</strong>t bereits 1818, AG seit 1899. Die Großdrukkerei<br />

beschäftigte zuletzt um die 400 Leute und war auf <strong>de</strong>n<br />

Druck von Zigarrenban<strong>de</strong>rolen, Zigarrenkistenetiketten, Schokola<strong>de</strong>umschläge,<br />

Pralinenpackungen, Plakate, Wein- und Liköretiketten<br />

sowie Faltschachteln aller Art spezialisiert. Börsennotiz:<br />

Freiverkehr Düsseldorf. 1982 Konkurs.<br />

Los 608 Schätzwert 15-30 €<br />

Hil<strong>de</strong>brandsche Mühlenwerke AG<br />

Böllberg bei Halle a.S., Aktie 200 RM Aug.<br />

1929 (Auflage 4000, R 2) EF<br />

Lochentwertet.<br />

Gründung 1888 unter Übernahme eines schon seit altersher<br />

bestehen<strong>de</strong>n früher fiskalischen Mühlenbetriebes, das 1858<br />

durch Louis Hil<strong>de</strong>brand gekauft wur<strong>de</strong>. Die schon 1876 durch<br />

einen Brand im Jahr 1876 teilweise zerstörte Mühle wur<strong>de</strong><br />

durch eine vergrößerte Anlage durch die Dresdner Mühlenbaufirma<br />

Gebrü<strong>de</strong>r Seck im Burgenstil neu aufgebaut. Betrieb von<br />

Getrei<strong>de</strong>mühlen und Getrei<strong>de</strong>han<strong>de</strong>l. 1908 Zukauf <strong>de</strong>r Stadtmühle<br />

in Halle. Börsennotiz Berlin und Halle/Leipzig. Die noch<br />

heute teilweise erhaltenen (1992 und 1994 durch zwei Brän<strong>de</strong><br />

entkernt) Gebäu<strong>de</strong> stammen weitestgehend aus <strong>de</strong>r Zeit nach<br />

<strong>de</strong>m ersten Brand 1875. Die Hil<strong>de</strong>brandschen Mühlenwerke<br />

AG beschäftigte mit ihren 32 Mahlgängen, betrieben von 7 Turbinen,<br />

über 100 Personen. So produzierte die Mühle mit Leichtigkeit<br />

<strong>de</strong>n Tagesbedarf einer Großstadt und exportierte die Ü-<br />

berproduktion.<br />

Los 599 Schätzwert 50-100 €<br />

Hennen-Brauerei AG<br />

vorm. Adolf Schrö<strong>de</strong>r<br />

Henne bei Naumburg a.S., Aktie 1.000<br />

Mark 1.10.1922 (Auflage 1000, R 4) EF<br />

Großes Hochformat, ausgesprochen <strong>de</strong>korative<br />

Umrahmung mit Hopfen und Gerste in Jugendstil-<br />

Elementen.<br />

Die Brauerei wur<strong>de</strong> 1889 von Adolf Schrö<strong>de</strong>r vor <strong>de</strong>n Toren von<br />

Naumburg direkt an <strong>de</strong>r Saale an <strong>de</strong>n Weinbergen im Blütengrund<br />

erbaut. Bei Gründung <strong>de</strong>r AG 1913 brachte Frau Charlotte<br />

Schrö<strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong> Immobilien ein: Grüner Baum, Deutsche<br />

Schenke, Turnvater Jahn (Naumburg, Wasserstr. 27). Betrieb<br />

<strong>de</strong>r Hennenbrauerei, Herstellung von Selters und Limona<strong>de</strong>.<br />

1917 wur<strong>de</strong> die Brückner’sche Brauerei in Kösen hinzuerworben.<br />

Für eine Enteignung anfangs zu klein, <strong>de</strong>shalb bis<br />

1972 in <strong>de</strong>r DDR als Kommanditgesellschaft mit staatlicher<br />

Beteiligung weitergeführt (staatlicher Gesellschafter war <strong>de</strong>r<br />

VEB Stadtbrauerei Weißenfels), danach VEB Stadtbrauerei<br />

Naumburg (zuletzt zum VEB Getränkekombinat Dessau gehörig).<br />

Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> 1990 stillgelegt. Im Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r ehemaligen<br />

Brauerei wur<strong>de</strong> 2005 mit viel Liebe zum Detail das heutige<br />

“Hotel zur Henne” eingerichtet.<br />

Los 600 Schätzwert 60-120 €<br />

Herdfabrik und Eisengießerei AG<br />

Herne i.W., Aktie 1.000 Mark Mai 1923.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 6200, nach Kapital -<br />

umstellung 1924 noch 4650, R 5) UNC.<br />

1897 gegrün<strong>de</strong>t, seit 1922 AG. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Kochher<strong>de</strong><br />

(Kohle-, Gas- u. Elektroher<strong>de</strong>), außer<strong>de</strong>m Herdöfen und Gaskocher.<br />

Nach <strong>de</strong>m Krieg auch Produktion von Ölöfen und Kühl-<br />

Los 602 Schätzwert 20-40 €<br />

Hermann Herzog & Co. AG<br />

Neugersdorf, Aktie 1.000 RM Juni 1934<br />

(Auflage 1800, R 2) EF<br />

G&D-Druck. Mit Firmensignet.<br />

Bereits 1844 grün<strong>de</strong>t Christian Friedrich Herzog als drittälteste<br />

in <strong>de</strong>r Stadt seine Textilfabrik. AG seit 1911. Produktion u.a.<br />

von Ver<strong>de</strong>ckstoffen, Futterstoffen u. Schonstoffen für die Automobilindustrie,<br />

Regenmantel- und Tropenanzugsstoffen. Noch<br />

heute als “Heytex Neugersdorf GmbH” bestehen<strong>de</strong>r Betrieb.<br />

Los 603 Schätzwert 30-60 €<br />

Hermann Köhler AG<br />

Altenburg, Aktie 100 RM 9.8.1934<br />

(Auflage 2280, R 5) EF<br />

Gründung 1921. Herstellung von Nähmaschinen. 1923 Anglie<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r Möbelfabrik AG Pößneck. Börsennotiz: Freiverkehr<br />

Leipzig. 1945 Fusion <strong>de</strong>r Firmen Hermann Köhler AG, Dietrich<br />

& Co. und Winselmann zum Nähmaschinenwerk Altenburg.<br />

Nach <strong>de</strong>r Verstaatlichung in <strong>de</strong>r DDR VEB Nähmaschinenwerk<br />

Altenburg, nach <strong>de</strong>r Privatisierung 1990 ALTIN Nähtechnik<br />

GmbH.<br />

Vesta <strong>de</strong>r Vesta-Nähmaschinenwerke, 1871 in<br />

Altenburg gegrün<strong>de</strong>t von Leopold Oskar Dietrich,<br />

Hermann Köhler und Gustav Winselmann<br />

Los 605 Schätzwert 50-100 €<br />

Hermes AG<br />

Bremen, Interimsschein 100 RM Mai<br />

1925 (R 6) EF<br />

Gründung Febr. 1921. Betrieb eines Ausfuhr- und Einfuhrgeschäfts,<br />

Vornahme von Han<strong>de</strong>lsgeschäften aller Art. Zweignie<strong>de</strong>rlassung<br />

in Hamburg. Am 23.6.1925 wur<strong>de</strong> die Auflösung<br />

und Liquidation beschlossen.<br />

Los 606 Schätzwert 80-100 €<br />

Herzogthum Sachsen-Meiningen<br />

Meiningen, Antheilschein 7 Gul<strong>de</strong>n<br />

8.2.1870 (Auflage 500000, R 7) VF-<br />

<strong>Teil</strong> einer Gesamtanleihe von 3,5 Mio. Gul<strong>de</strong>n. Die<br />

Anleihe war zur Herstellung <strong>de</strong>s auf <strong>de</strong>m Herzoglich<br />

Sachsen-Meiningenschen Gebiet gelegenen<br />

<strong>Teil</strong>es <strong>de</strong>r Eisenbahn Meiningen-Schweinfurt bestimmt.<br />

Zur Tilgung sollte u.a. das von <strong>de</strong>r Königl.<br />

Bayerischen Staatsregierung gezahlte Pachtgeld<br />

für diese Strecke benutzt wer<strong>de</strong>n. Nur 14 Stück lagen<br />

im Reichsbankschatz.<br />

Das Herzogtum Sachsen-Meiningen umfasste eine Fläche von<br />

2.468 qm mit 278.800 Einwohnern (1910). Es war eines von<br />

vier Sachsen-Ernestinischen Herzogtümern (die Herzogtümer<br />

Sachsen Coburg, Gotha und Sachsen-Altenburg), die in bunter<br />

Gemengelage mit vielen Enklaven und Exklaven in Thüringen<br />

lagen. Sie gingen aus einer Neuordnung <strong>de</strong>r Besitzverhältnisse<br />

hervor, nach<strong>de</strong>m 1825 die Linie Gotha-Altenburg ausstarb.<br />

Los 607 Schätzwert 30-90 €<br />

Hessen-Nassauische Gas-AG<br />

Frankfurt a.M.-Höchst, Aktie 100 RM April<br />

1928 (Auflage 12800, R 4) EF<br />

Gründung 1864 durch Höchster Bürger als “Höchster Gasbeleuchtungs-AG”.<br />

1913 Umfirmierung wie oben. 1925 Erwerb<br />

<strong>de</strong>s Gaswerks Salmünster, das 3 Städte mit Gas versorgte.<br />

Los 609 Schätzwert 25-50 €<br />

Hilgers AG<br />

Rheinbrohl, Aktie 1.000 RM Juni 1942<br />

(Auflage 400, R 4) EF<br />

Gründung 1867 in Rheinbrohl, 1888 Umwandlung in die “AG<br />

für Verzinkerei und Eisenkonstruktion vorm. Jacob Hilgers”.<br />

Herstellung von Stahlhoch- und Brückenbauten, Behältern und<br />

Apparaten insbeson<strong>de</strong>re für die Chemieindustrie, Tanks, Wellblechen,<br />

Stahlfenstern und -toren, Transportanlagen, Kränen<br />

und Rührwerken. Außer<strong>de</strong>m Betrieb <strong>de</strong>r Hilgers-Werft, auf <strong>de</strong>r<br />

bis zu <strong>de</strong>n größten Abmessungen hun<strong>de</strong>rte von Rheinschiffen<br />

fertiggestellt wur<strong>de</strong>n. 1911 Fusion mit <strong>de</strong>r AG für Brückenbau,<br />

Tiefbohrung und Eisenkonstruktionen, Neuwied (als Werk II<br />

weitergeführt). 1921 Erwerb <strong>de</strong>s Stanz- und Emaillierwerkes<br />

“Moguntia” in Mainz-Kostheim (schon 1922 wie<strong>de</strong>r veräußert).<br />

1927 Umfirmierung in Hilgers AG. Die börsennotierte Hilgers<br />

AG (über 98 % <strong>de</strong>r Aktien hielt zuletzt die DSD Dillinger Stahlbau<br />

GmbH, Saarlouis) wur<strong>de</strong> 2004 in die DSD Stahlbau GmbH<br />

umgewan<strong>de</strong>lt und gehört zur MAN-Ferrostaal Gruppe.<br />

Los 610 Schätzwert 25-50 €<br />

Hille-Werke AG<br />

Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 RM Mai 1940<br />

(Auflage 600, R 4) EF<br />

Gründung 1879, AG seit 1892 als “Dresdner Gasmotoren-Fabrik<br />

vorm. Moritz Hille”. Neben <strong>de</strong>r Motorenherstellung im Jahr<br />

1898 auch ein Ausflug in <strong>de</strong>n Automobilbau: Hille baute in Lizenz<br />

das DeDion-Dreirad mit einer luftgekühlten 1,25-PS-Maschine.<br />

Später auf die Herstellung von Bohr- und Fräsmaschinen<br />

spezialisiert. Börsennotiz Dres<strong>de</strong>n/Leipzig und Berlin. Das<br />

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Werk Dres<strong>de</strong>n-Reick wur<strong>de</strong> 1948 enteignet, 1951 Sitzverlegung<br />

nach Düsseldorf, ab 1964 GmbH, 1967 aufgelöst. Das<br />

Werk in <strong>de</strong>r DDR ab 1946 als VEB WMW Hille weiter geführt,<br />

ab 1952 VEB Feinstmaschinenwerk, 1959 VEB MIKROMAT,<br />

1990 Mikromat Werkzeugmaschinenfabrik GmbH.<br />

Stahlwerkes in Dortmund eine oHG. Daraus wur<strong>de</strong> 1873 die Eisen-<br />

und Stahlwerk Hoesch AG. 1899 wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Erwerb<br />

<strong>de</strong>r Gewerkschaft ver. Westphalia in Dortmund auch eine eigene<br />

Kohlengrundlage geschaffen. 1930 Verschmelzung mit <strong>de</strong>m<br />

Köln-Neuessener Bergwerksverein (früher Kölner Bergwerksverein),<br />

1938 Umfirmierung in Hoesch AG. 1952 auf alliierte<br />

Anordnung zeitweise in die drei Nachfolgegesellschaften<br />

Hoesch Werke AG, Altenessener Bergwerks-AG und Industriewerte<br />

AG aufgespalten. 1992 in einer spektakulären, nicht gera<strong>de</strong><br />

freundlichen Aktion vom Erzkonkurrenten Krupp “geschluckt”.<br />

Los 611 Schätzwert 75-150 €<br />

Hirsch-Brauerei Cöln AG<br />

Köln, Actie 1.000 Mark 31.12.1919<br />

(Auflage 750, R 4) EF<br />

Bei <strong>de</strong>r Gründung im Jahr 1900 brachte die Hirschbrauerei<br />

Gebr. Steingroever in Köln-Bayenthal 14 Grundstücke mit aufstehen<strong>de</strong>n<br />

Brauereigebäu<strong>de</strong>n und alles Inventar ein. Die Brauerei<br />

hatte eine Leistungsfähigkeit von 100.000 hl im Jahr. 1918<br />

Übernahme <strong>de</strong>s Malzkontingents <strong>de</strong>r Rhein. Brauerei-Gesellschaft<br />

in Cöln-Alteburg. 1931 Fusion mit <strong>de</strong>r Adler-Brauerei AG<br />

und Umfirmierung in Adler- und Hirsch-Brauerei AG. Gelegentlich<br />

<strong>de</strong>r Übernahme <strong>de</strong>r Aktienmehrheit durch die Essener Aktien-Brauerei<br />

Carl Funke AG (die spätere Stern-Brauerei Carl<br />

Funke AG, die 1998 schließlich in Dom-Brauerei AG umfirmierte<br />

und <strong>de</strong>n Sitz nach Köln verlegte) 1938/39 Umfirmierung in<br />

Dom-Brauerei Carl Funke AG. Obwohl die Mälzerei in Köln-Ehrenfeld<br />

1943/44 total zerstört wur<strong>de</strong>, war die Dom-Brauerei<br />

schon in <strong>de</strong>n 60er Jahren wie<strong>de</strong>r die größte Brauerei in Köln.<br />

1972 völlig in die Essener Stern-Brauerei eingeglie<strong>de</strong>rt.<br />

Los 612 Schätzwert 30-90 €<br />

Hochofenwerk Lübeck AG<br />

Lübeck, Aktie 10.000 Mark 1.12.1922<br />

(Auflage 2000, R 2) EF<br />

Großformatig, schöne Zierumrandung.<br />

Gründung 1905. Herstellung von Roheisen, Betrieb eines Zementwerkes,<br />

Gewinnung und Raffinierung von Kupfer, außer<strong>de</strong>m<br />

Betonwarenfabrik. Den Aufsichtsrat präsidierte bis Kriegsen<strong>de</strong><br />

Friedrich Flick. 1954 Umbenennung in Metallhüttenwerke<br />

Lübeck AG, bald darauf in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt und in<br />

Liquidation gegangen. 1959 Übertragung <strong>de</strong>s Vermögens auf<br />

die Hauptgesellschafterin “Gesellschaft für Montaninteressen<br />

mbH” in Lübeck.<br />

Los 614 Schätzwert 75-125 €<br />

Hoffmann’s Stärkefabriken AG<br />

Bad Salzuflen, Aktie 300 RM Mai 1928<br />

(Auflage 14200, R 6) EF-VF<br />

Mit <strong>de</strong>m sich das Pfötchen lecken<strong>de</strong>n Kätzchen.<br />

Werksgründung 1850, AG seit 1887. Herstellung von Stärkeund<br />

Nährmitteln, Haushalts- und Körperpflegeprodukten; jahrzehntelang<br />

bekanntestes Produkt war “Hoffmann’s Gardinenweiß”.<br />

1993 Übernahme durch die britische Chemiefirma Rekkitt<br />

& Colman plc, Umbenennung in Reckitt & Colman Deutschland<br />

AG und Sitzverlegung nach Hamburg. 2001 Fusion mit <strong>de</strong>r<br />

alteingesessenen Mannheimer Chemiefirma Benckiser GmbH,<br />

Umfirmierung in Reckitt Benckiser Deutschland AG und Sitzverlegung<br />

nach Mannheim.<br />

Los 615 Schätzwert 150-250 €<br />

Hohburger Quarz-Porphyr-Werke AG<br />

Leipzig, Aktie 1.000 RM April 1942<br />

(Auflage nur 12 Stück, R 9) UNC<br />

Zuvor völlig unbekannte Emission, schon wegen<br />

<strong>de</strong>r Mini-Auflage und <strong>de</strong>r gleichzeitigen Betätigung<br />

als Privatbahn ein Hingucker.<br />

Gründung 1899 unter Übernahme <strong>de</strong>r früher vom Frhr. von<br />

Schönberg auf Thammenhain betriebenen Quarzporphyrbrüche<br />

in <strong>de</strong>n Hohburger Bergen bei Wurzen. Außer<strong>de</strong>m (von <strong>de</strong>n<br />

Bahnhöfen Collmen-Böhlitz und Seelingstädt ausgehend) Betrieb<br />

einer normalspurigen PRIVATEISENBAHN für Personenund<br />

Güterverkehr.<br />

Los 616 Schätzwert 60-120 €<br />

Holsten-Brauerei<br />

Altona, Aktie 1.000 Mark von 1918<br />

(Auflage 800, R 7) EF-VF<br />

Gründung 1879. Bis 1925 erwarb die Gesellschaft zehn weitere<br />

Brauereien. Die Übernahmen wur<strong>de</strong>n überwiegend durch<br />

<strong>de</strong>n Verkauf von Grundstücken finanziert, die nach Zusammenlegung<br />

<strong>de</strong>r Braustätten nicht mehr benötigt wur<strong>de</strong>n. Gebraut<br />

wur<strong>de</strong> schließlich nur noch in Altona, Neumünster und Kiel.<br />

Dass Holsten bereits in <strong>de</strong>n 40er Jahren nahezu Hektoliter-Millionär<br />

war, unterstreicht die schon damals große Be<strong>de</strong>utung<br />

dieser Brauerei. Holsten-Bier wird heute in Lizenz auch in<br />

Großbritannien, Ungarn, Nigeria, Namibia, China und Paraguay<br />

produziert. Zur Holsten-Brauerei gehören auch die 1888 gegr.<br />

Feldschlößchen AG, Braunschweig und die 1904 gegr. Lüneburger<br />

Kronen-Brauerei, Lüneburg.<br />

Los 617 Schätzwert 200-250 €<br />

Holzkredit AG<br />

Mag<strong>de</strong>burg, Aktie 5.000 Mark Aug. 1923<br />

(Auflage 12000, R 9) VF<br />

Zuvor ganz unbekannt gewesen, nur 6 Stück wur<strong>de</strong>n<br />

im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />

Gründung im Mai 1923. Kreditgewährung an Werke <strong>de</strong>r Holzindustrie,<br />

Erwerb und Pacht von Holzindustriewerken, An- und<br />

Verkauf von Waldbestän<strong>de</strong>n, Holzhan<strong>de</strong>l. Nach<strong>de</strong>m schon keine<br />

Goldmarkumstellung nach <strong>de</strong>r Hyperinflation mehr erfolgt<br />

war, wur<strong>de</strong> die AG 1931 von Amts wegen gelöscht.<br />

Los 618 Schätzwert 75-150 €<br />

Hotel AG Frankfurt a. M.<br />

Frankfurt am Main, Aktie 200 RM Juli<br />

1942 (Auflage 250, R 7) EF<br />

Die Gesellschaft erwarb bei ihrer Gründung im Jahr 1899 das<br />

Hotel “Frankfurter Hof” von <strong>de</strong>r 1874 gegrün<strong>de</strong>ten Frankfurter<br />

Hotel-AG. Der Hotelbetrieb umfaßte auch eine Lohnwäscherei,<br />

eine Weingroßhandlung und eine Abteilung für Zigarrenhan<strong>de</strong>l.<br />

1910 wur<strong>de</strong> außer<strong>de</strong>m am Bahnhofsplatz <strong>de</strong>r “Englische Hof”<br />

gepachtet (<strong>de</strong>r Name war am Vorabend <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges<br />

nicht mehr opportun, <strong>de</strong>shalb umbenannt in “Hessischer Hof”).<br />

Die Aktien notierten an <strong>de</strong>r Frankfurter Börse. Nach Übernahme<br />

<strong>de</strong>r Aktienmehrheit durch Albert Steigenberger (wobei Steigenberger<br />

das von ihm 1930 erworbene Hotel “Europäischer<br />

Hof” in Ba<strong>de</strong>n Ba<strong>de</strong>n mitbrachte) umbenannt 1941 in “Hotel<br />

AG” und 1951 in “A. Steigenberger Hotelgesellschaft KGaA”.<br />

1949 pachtweise Übernahme <strong>de</strong>s Badhotels “Badischer Hof” in<br />

Ba<strong>de</strong>n Ba<strong>de</strong>n, 1950 Erwerb eines 50 %igen Anteils an Ritter’s<br />

Park Hotel in Bad Homburg v.d.H. (1956 vollständig übernommen),<br />

1952 Erwerb <strong>de</strong>r Aktienmehrheit <strong>de</strong>r Feist-Belmont’-<br />

schen Sektkellerei AG in Frankfurt/Main (1965 wie<strong>de</strong>r verkauft),<br />

1953 Anpachtung <strong>de</strong>s Park Hotels in Düsseldorf, 1955<br />

Erwerb <strong>de</strong>s Palasthotels Mannheimer Hof in Mannheim, 1956<br />

Erwerb <strong>de</strong>s Grandhotels Axelmannstein sowie Pachtung <strong>de</strong>r<br />

Kurhausbetriebe in Bad Reichenhall, 1957 Inbetriebnahme <strong>de</strong>s<br />

Hotels Graf Zeppelin in Stuttgart, 1958 Erwerb von 95 % <strong>de</strong>r<br />

Aktien <strong>de</strong>r Hotel Duisburger Hof AG sowie Anpachtung <strong>de</strong>s Kurhaus-Hotels<br />

in Bad Kissingen vom Freistaat Bayern. 1964 Anpachtung<br />

<strong>de</strong>s Insel-Hotels in Konstanz vom Land Ba<strong>de</strong>n-Württemberg,<br />

1965 Anpachtung <strong>de</strong>s Kurhotels, <strong>de</strong>s Sanatoriums<br />

und <strong>de</strong>r Kurhausgaststätten in Bad Neuenahr, 1967 Bau <strong>de</strong>s<br />

Flughafenhotels in Frankfurt/Main. So wur<strong>de</strong> Steigenberger bis<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 60er Jahre zum be<strong>de</strong>utendsten <strong>de</strong>utschen Hotelunternehmen.<br />

1985 Ausglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s wertvollen Immobilienbesitzes<br />

und Umwandlung in die Steigenberger Hotels AG als reine<br />

Betriebsführungsgesellschaft.<br />

Los 619 Schätzwert 75-150 €<br />

Hotel-AG Chemnitzer Hof<br />

Chemnitz, Aktie 1.000 RM 5.4.1929 (Auflage<br />

1600, nach Kapitalherab setzungen 1931,<br />

1932 und 1935 nur noch 150, R 7) EF<br />

Sehr <strong>de</strong>korativ, mit <strong>de</strong>taillierter Abb. <strong>de</strong>s Hotels<br />

und seiner Umgebung im Unterdruck.<br />

Gründung 1927 zum Bau und Betrieb <strong>de</strong>s “Chemnitzer Hof”<br />

und eines Weingroßhan<strong>de</strong>ls. Als Folge <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />

1931 in Vergleich gegangen, <strong>de</strong>r aber erfüllt wer<strong>de</strong>n konnte.<br />

Später noch mehrere Kapitalschnitte. Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n erwirtschaftete<br />

die AG nie. Zwischenzeitlich in <strong>de</strong>r DDR ein Haus <strong>de</strong>r Interhotel-Gruppe.<br />

Zur Geltendmachung von Restitutionsansprüchen<br />

wur<strong>de</strong> die AG nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> reaktiviert. Heute ist <strong>de</strong>r<br />

Chemnitzer Hof ein 4-Sterne-Hotel <strong>de</strong>r Guennewig-Gruppe.<br />

Los 620 Schätzwert 50-175 €<br />

Hôtel-AG Hamburger Hof<br />

Hamburg, Actie 1.000 Mark von 1881.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 3000, R 3) EF-VF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1881 zum Betrieb eines Hotels mit Nebenlokalitäten<br />

auf Grundstücken am Jungfernstieg und Grosse Bleichen.<br />

1919 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Hotelbetrieb eingestellt und die Immobilie zu<br />

einem vom Stinnes-Konzern genutzten Kontorhaus umgebaut.<br />

Den Aufsichtsratsvorsitz führte Hugo Stinnes. Später als “Hamburger<br />

Hof Versicherungs-AG” mit Sitz in Mülheim/Ruhr Betrieb<br />

<strong>de</strong>r Schiffskasko- und Transportversicherungsgeschäfte für die<br />

Stinnes AG (VEBA-Konzern), ferner zentrale Zuständigkeit für<br />

alle Versicherungsverträge <strong>de</strong>s Konzerns. Gewisse Unregelmäßigkeiten<br />

bei Provisionszahlungen und bei <strong>de</strong>r Regulierung privater<br />

Versicherungsfälle leiten<strong>de</strong>r Mitarbeiter <strong>de</strong>s Konzerns<br />

führten En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 90er Jahre zu einem öffentlichen Skandal. Da<br />

<strong>de</strong>r traditionsreiche Name “Hamburger Hof” dadurch nicht<br />

mehr salonfähig war, fiel auch er nach über 100-jähriger Geschichte<br />

diesem Skandal zum Opfer. Das Gebäu<strong>de</strong> selbst aber<br />

ist bis heute eine <strong>de</strong>r elegantesten La<strong>de</strong>npassagen <strong>de</strong>r Stadt.<br />

Los 621 Schätzwert 100-150 €<br />

Houbenwerke AG<br />

Aachen, Aktie 1.000 Mark 1.4.1923<br />

(Auflage 34600, R 8) VF<br />

Nur 12 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Das schon seit 1793 bestehen<strong>de</strong> Unternehmen wur<strong>de</strong> 1907 in<br />

die “Houben Sohn Carl AG” umgewan<strong>de</strong>lt, 1916 Umfirmierung<br />

wie oben nach Bezug <strong>de</strong>r neu erbauten Fabrik in <strong>de</strong>r Roermon<strong>de</strong>r<br />

Str. 37-67, die einen eigenen Gleisanschluß zum Bahnhof<br />

Los 613 Schätzwert 150-250 €<br />

Hoesch AG<br />

Dortmund, Sammelaktie 1.000 x 1.000<br />

RM Jan. 1943 (R 6) UNC<br />

Die Verbindung <strong>de</strong>r Familie Hoesch zur Eisenindustrie reicht bis<br />

in das 17. Jh. zurück. Ihre Hammer- und Hüttenbetriebe errichtete<br />

die Familie jeweils dort, wo die Standortverhältnisse eine<br />

günstige Entwicklung versprachen. Von <strong>de</strong>n alten Betriebsstätten<br />

in <strong>de</strong>r Eifel wur<strong>de</strong>n die Werke 1846 angesichts <strong>de</strong>r<br />

knapper wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Rohstoffe Erz und Holzkohle in die Nähe<br />

<strong>de</strong>r Steinkohle nach Eschweiler verlagert. Leopold Hoesch fasste<br />

schließlich <strong>de</strong>n Entschluss, <strong>de</strong>n Schwerpunkt seiner industriellen<br />

Tätigkeit ins Ruhrgebiet zu verlegen. Zusammen mit<br />

Verwandten grün<strong>de</strong>te er 1871 für <strong>de</strong>n Betrieb eines Eisen- und<br />

Nr. 617 Nr. 622<br />

57


Aachen-West hatte. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Ba<strong>de</strong>öfen, Gasheizöfen<br />

nebst Anlagen, Küchenher<strong>de</strong>, Metall- und an<strong>de</strong>ren Waren, auch<br />

Ausrüstungsgegenstän<strong>de</strong> für Kraftwagen. Seit 1905 auch Fabrikation<br />

von Geschirrspülmaschinen. Von 1915-18 arbeitete<br />

die Ges. für Heereszwecke. Von <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise schwer<br />

getroffen ging das Werk 1931 in Konkurs, zugleich Einstellung<br />

<strong>de</strong>r Börsennotiz in Köln und Düsseldorf-Essen. 1934 konnte das<br />

Konkursverfahren durch Zwangsvergleich been<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n,<br />

nach<strong>de</strong>m die Kölner Bankfirma Richard E<strong>de</strong>l als Sanierer eingestiegen<br />

war. 1937 in eine oHG umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Los 622 Schätzwert 200-250 €<br />

Hürnerbräu AG<br />

Ansbach, Aktie 100 RM 1.6.1929 (Auflage<br />

700, R 8) EF<br />

Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1803 durch G. L. Hürner, bis 1920 im Besitz <strong>de</strong>r Familie.<br />

Danach erst GmbH, seit 1921 AG. Erzeugt wur<strong>de</strong> Lagerbier<br />

hell und dunkel, “Hürner-Pils” und Gumbertusbier (zusammen<br />

ca. 40.000 Hektoliter im Jahr). Biernie<strong>de</strong>rlagen in Aalen,<br />

Rothenburg ob <strong>de</strong>r Tauber und Feuchtwangen. Börsennotiz<br />

München. 1972 Verschmelzung auf die Brau-AG Nürnberg<br />

(heute: Tucher-Bräu).<br />

Los 623 Schätzwert 100-150 €<br />

Hugo Loewenstein AG<br />

Düsseldorf, Aktie 1.000 Mark 21.11.1922<br />

(Auflage 20000, R 9) VF<br />

Großes Hochformat, sehr hübsche Umrahmung.<br />

Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz. Randschä<strong>de</strong>n<br />

fachgerecht restauriert.<br />

Gründung Juli 1921. Han<strong>de</strong>l mit und Fabrikation von Oelen und<br />

Fetten sowie sonstigen tierischen und pflanzlichen Produkten.<br />

Im Okt. 1925 in Liquidation gegangen.<br />

Los 624 Schätzwert 125-175 €<br />

Humboldt-Deutzmotoren AG<br />

Köln, Aktie 1.000 RM Dez. 1930 (Auflage<br />

13350, R 8, Kapitalerhöhung bei <strong>de</strong>r<br />

Fusion <strong>de</strong>r Maschinenbau-Anstalt<br />

Humboldt mit <strong>de</strong>r Motorenwerke Deutz<br />

und <strong>de</strong>r Motorenfabrik Oberursel) EF-VF<br />

Faksimile-Unterschrift Peter Klöckner als AR-Vorsitzen<strong>de</strong>r.<br />

Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1856 (Maschinenfabrik für <strong>de</strong>n Bergbau “Sivers &<br />

Co.”), seit 1884 Maschinenbau-Anstalt Humboldt, Köln-Kalk.<br />

1930 Fusion mit <strong>de</strong>r Motorenfabrik Deutz AG (gegrün<strong>de</strong>t 1864<br />

von N. A. Otto und E. Langen als erste Motorenfabrik <strong>de</strong>r Welt)<br />

und <strong>de</strong>r Motorenfabrik Oberursel AG zur Humboldt-Deutzmotoren-AG.<br />

1936 Übernahme <strong>de</strong>r Magirus AG in Ulm (gegrün<strong>de</strong>t<br />

1864 als Spezialfabrik für Feuerwehrgeräte, ab 1918 auch<br />

Fahrzeugbau). 1938 Interessengemeinschaft mit <strong>de</strong>r Klöckner-<br />

Werke AG in Duisburg und Umfirmierung in Klöckner-Humboldt-Deutz<br />

AG. Übernahme <strong>de</strong>r Vereinigte West<strong>de</strong>utsche Waggonfabriken<br />

AG (1959), <strong>de</strong>r Maschinenfabrik Fahr AG, Gottmadingen<br />

(1961) und <strong>de</strong>r WEDAG Westfalia Dinnendahl Gröppel<br />

AG, Bochum (1969). Die 1974 begonnene Kooperation mit FI-<br />

AT bei Nutzfahrzeugen führte 1975 zur Gründung <strong>de</strong>s Gemeinschaftsunternehmens<br />

IVECO (1982 ganz an FIAT übergegangen).<br />

Neben Motoren wur<strong>de</strong>n Gasturbinen, Luftfahrtantriebe,<br />

Traktoren, Mähdrescher und Industrieanlagen hergestellt. Nach<br />

einer existenzbedrohen<strong>de</strong>n Krise in <strong>de</strong>n 90er Jahre blieb <strong>de</strong>r<br />

(bis heute als Deutz AG börsennotierten) KHD nur noch das Motorenwerk<br />

in Köln-Deutz.<br />

Los 625 Schätzwert 200-250 €<br />

Hupfeld - Gebr. Zimmermann AG<br />

Leipzig, Aktie 20 RM 1.12.1935 (Auflage<br />

200, R 10) VF<br />

Die 20-RM-Aktien wur<strong>de</strong>n nur ein Jahr nach ihrer<br />

Ausgabe im Zuge einer weiteren Kapitalherabsetzung<br />

gleich wie<strong>de</strong>r eingezogen und grösstenteils<br />

vernichtet. Nur 4 Stück blieben im Reichsbankschatz<br />

erhalten. Linke Seite fleckig.<br />

Gründung 1895 als “Leipziger Pianofortefabrik Gebr. Zimmermann<br />

AG”, 1926 Anglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r “Ludwig Hupfeld AG” mit<br />

Werken in Dres<strong>de</strong>n, Böhlitz-Ehrenberg, Johanngeorgenstadt und<br />

Gotha, anschließend Umfirmierung in “Leipziger Pianoforte- und<br />

Phonolafabriken Hupfeld - Gebr. Zimmermann AG”. Das fusionierte<br />

Unternehmen ist mit über 20.000 Instrumenten jährlich<br />

nun <strong>de</strong>r größte Hersteller in ganz Europa. 1929/30 been<strong>de</strong>n<br />

Weltwirtschaftskrise, Schallplatte und Rundfunk die Ära <strong>de</strong>r bei<br />

Hupfeld produzierten elektrischen Selbstspielinstrumente. Die<br />

Klavierproduktion wird in eine Zweigfabrik verlagert, die Hauptfabriken<br />

stellen nunmehr Kinoorgeln, Plattenspieler, Rundfunkempfänger,<br />

Kleinbillards und Wohnmöbel her. Weiter umfirmiert<br />

1935 wie oben und 1938 in Hupfeld-Zimmermann AG. Börsennotiz<br />

Berlin und Leipzig. 1946 enteignet, zu DDR-Zeiten <strong>Teil</strong> <strong>de</strong>r<br />

sog. “Pianounion”. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> wird <strong>de</strong>r Betrieb in Böhlitz-<br />

Ehrenberg als Pianofortefabrik Leipzig GmbH & Co. KG reprivatisiert,<br />

das traditionsreiche ehemalige Hupfeld-Werk in Seifhennersdorf<br />

wird von <strong>de</strong>r Berliner Bechstein-Gruppe übernommen.<br />

Los 626 Schätzwert 200-250 €<br />

HUTA Hoch- und Tiefbau-AG<br />

Breslau, VZ-Aktie 20 x 200 RM Sept.<br />

1942 (Interimsschein, R 12), ausgestellt<br />

für die Dresdner Bank Filiale Breslau VF<br />

Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschriften.<br />

Es waren überhaupt nur 70 VZ-Aktien<br />

begeben, verbrieft in einer 50er-Sammelurkun<strong>de</strong><br />

von 1928 und einer 20er-Sammelurkun<strong>de</strong> von<br />

1942. Ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1904 als “Baugesellschaft für Lolat-Eisenbeton<br />

GmbH” in Breslau, AG seit 1907. Be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s Bauunternehmen<br />

mit zunächst auch sehr starker Position in Russland sowie<br />

Nie<strong>de</strong>rlassungen u.a. in Berlin, Halle, Hannover, Stettin und<br />

Nürnberg. 1917 Umfirmierung in HUTA Hoch- und Tiefbau AG.<br />

1946 Sitzverlegung nach Hannover. 1962 Erwerb <strong>de</strong>r Willy<br />

Christiansen KG in Schleswig und <strong>de</strong>r E. Hegerfeld Industriebau<br />

KG in Essen, mit <strong>de</strong>nen 1967 zur HUTA-HEGERFELD AG fusioniert<br />

wird, gleichzeitig Sitzverlegung nach Essen. Großaktionäre<br />

waren zu <strong>de</strong>r Zeit das Bankhaus Bass & Herz, Frankfurt/M.<br />

und das Bankhaus I. D. Herstatt KGaA, Köln. Anfang <strong>de</strong>r 70er<br />

Jahre verkauften diese Privatbanken jeweils mehr als 25 % an<br />

die ADCA und <strong>de</strong>n Kölner Bau-Tycoon Dr. Renatus Rüger. 1985<br />

Konkurs.<br />

Nr. 627<br />

Nr. 625 Nr. 630<br />

Los 627 Schätzwert 20-50 €<br />

IDUNA Transport- und<br />

Rückversicherungs-AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM 30.1.1931<br />

(Auflage 13000, R 2) EF<br />

Dekorativ, mit Abb. <strong>de</strong>r Iduna (germanische Göttin<br />

<strong>de</strong>s Herdfeuers) im Unterdruck. G & D-Druck.<br />

Gründung Juni 1920. Im Aug. 1924 Beschlussfassung, die Ges.<br />

ohne Liquidation mit <strong>de</strong>r Mutter-Gesellschaft, <strong>de</strong>r 1912 gegrün<strong>de</strong>ten<br />

Iduna Feuer-, Unfall-, Haftpflicht- und Rückvericherungs-AG<br />

zu Halle a.S., zu vereinigen. Im Okt. 1925 wur<strong>de</strong> dieser<br />

Beschluss geän<strong>de</strong>rt und es folgte die liquidationslose Fusion<br />

auf die Iduna Rückversicherungs-AG (gegrün<strong>de</strong>t 1923 als Salia,<br />

Hallische Rückversicherung-AG in Halle a.S., 1924 Unbenennung),<br />

die <strong>de</strong>n Namen <strong>de</strong>r übernommenen Ges. annahm und<br />

<strong>de</strong>n Sitz nach Berlin verlegte. 1931 Umbenennung in Iduna Holding<br />

AG unter Aufgabe <strong>de</strong>s nur in geringem Umfange betriebenen<br />

Transport- und Rückversicherungs-Geschäfts. Die enge Zusammenarbeit<br />

mit <strong>de</strong>n Iduna-Germania Versicherungsgesellschaften<br />

en<strong>de</strong>te 1931, nach<strong>de</strong>m Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen das<br />

Eingreifen <strong>de</strong>s Reichsaufsichtsamtes erfor<strong>de</strong>rten, woraufhin die<br />

Ges. ihr Hauptaktivum, <strong>de</strong>n Besitz an Iduna-Germania-Aktien,<br />

verlor. 1932 wur<strong>de</strong> die Sanierung beschlossen. Großaktionär<br />

war die Rossia International Corp. aus <strong>de</strong>n USA.<br />

Los 628 Schätzwert 75-150 €<br />

Iduna-Germania<br />

Allgemeine Versicherungs-AG<br />

Berlin, Namens-Aktie (100 % Einz.) 500<br />

RM 30.9.1930 (Auflage 11902, R 7) EF-<br />

Gründung Dez. 1912 als Iduna, Feuer-, Unfall-, Haftpflicht- und<br />

Rückversicherungs-AG, Halle a.S. 1924 Namensän<strong>de</strong>rung in I-<br />

duna Allgemeine Versicherungs-AG. 1930 Fusion mit <strong>de</strong>r Germania<br />

Unfall- und Haftpflicht-Versicherungs-AG zu Stettin und<br />

<strong>de</strong>r Germania Allgemeine Versicherungs-AG. Anschließend Firmenän<strong>de</strong>rung<br />

in Iduna-Germania Allgemeine Versicherungs-<br />

AG, Berlin. Bereits 1945 Errichtung <strong>de</strong>r Hauptverwaltung in<br />

Hamburg. 1964 Umfirmierung in Iduna Allgemeine Versicherungs<br />

AG. Bil<strong>de</strong>te seit 1987 mit <strong>de</strong>r NOVA Krankenversicherung<br />

einen Gleichordnungskonzern und gehörte bis zum 30.6.1999<br />

zur IDUNA/NOVA-Gruppe, ab 1.7.1999 zugehörig zur Signal I-<br />

duna-Gruppe.<br />

Los 629 Schätzwert 30-75 €<br />

Ilmenauer Porzellan-Fabrik<br />

Graf von Henneberg AG<br />

Ilmenau, Aktie 1.000 RM von 1935<br />

(<strong>Teil</strong>blankette o.D., R 5) UNC-EF<br />

Gründung als “Ilmenauer Porzellan-Fabrik AG” 1871 zur Übernahme<br />

<strong>de</strong>s schon seit 1777 bestehen<strong>de</strong>n Unternehmens.<br />

Hauptfabrikate: Haushalts- und Zierporzellan. 1935 umbenannt<br />

in “Ilmenauer Porzellanfabrik “Graf von Henneberg” AG”.<br />

1949 enteignet. Alle Ilmenauer Porzellanfabriken wur<strong>de</strong>n 1973<br />

zum “Neuen Porzellanwerk Ilmenau” (NPI) zusammengefasst,<br />

das weiter unter <strong>de</strong>m Markennamen “Graf von Henneberg”<br />

produzierte. Noch in <strong>de</strong>n 1980er Jahren arbeiteten im NPI etwa<br />

6000 Ilmenauer Menschen. 1990 reprivatisiert als “Graf<br />

von Henneberg Porzellan GmbH”. 2002 musste die Produktion<br />

eingestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Los 630 Schätzwert 225-375 €<br />

ILSE Bergbau-AG<br />

Grube Ilse bei Senftenberg, Aktie 1.000<br />

Mark 21.2.1903 (Auflage 500, R 8) VF+<br />

Großformatig und sehr <strong>de</strong>korativ, Hermes- und Adler-Vignetten<br />

in <strong>de</strong>r Umrahmung, Hammer und<br />

Schlegel groß im Unterdruck. Dieser Jahrgang war<br />

vorher völlig unbekannt.<br />

1871 sie<strong>de</strong>lte sich die ursprünglich in Berlin ansässige Chemiefabrik<br />

Kunheim & Co. in Bückgen bei Großräschen in <strong>de</strong>r<br />

Lausitz an, kaufte dort einige Braunkohlenfel<strong>de</strong>r und errichtete<br />

eine Sauerstofffabrik. Das für die Fabrik benötigte Brennmaterial<br />

wur<strong>de</strong> in unmittelbarer Nachbarschaft auf <strong>de</strong>r Grube ILSE<br />

im Tiefbau geför<strong>de</strong>rt. Der im Bergwerk anfallen<strong>de</strong> stark tonhaltige<br />

Abraum wur<strong>de</strong> in einer zeitgleich errichteten Ziegelei verarbeitet.<br />

1888 Ausglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Bergbaubetriebes in die ILSE<br />

Bergbau-AG. Bereits 1885 hatte man auf Grube ILSE <strong>de</strong>n Tagebaubetrieb<br />

eingeführt; für die Abraumbewältigung nutzte<br />

man mo<strong>de</strong>rne Dampfbagger. Bis 1900 wur<strong>de</strong>n zahlreiche neue<br />

Gruben aufgeschlossen und Brikettfabriken errichtet. Die Ziegelei<br />

<strong>de</strong>r ILSE erlangte auch kunstgeschichtliche Be<strong>de</strong>utung<br />

durch die anspruchsvolle Herstellung von Figuren <strong>de</strong>s Bildhauers<br />

ERNST BARLACH. Architekturgeschichtlich interessant ist<br />

die als Arbeitersiedlung errichtete “Gartenstadt Marga” bei<br />

Brieske, die als früheste Umsetzung <strong>de</strong>s Gartenstadtgedankens<br />

in Deutschland gilt. Schon 1924 war die ILSE das grösste<br />

Bergbauunternehmen östlich <strong>de</strong>r Elbe. Mehrheitsaktionär<br />

war jetzt <strong>de</strong>r Aussiger Petschek-Konzern, eine Schachtelbeteiligung<br />

besaß die reichseigene VIAG. 1938 übernahm die VIAG<br />

im Zuge einer “Arisierung” die Anteile <strong>de</strong>r jüdischen Familie<br />

Petschek (nach 1945 wur<strong>de</strong>n die früheren Aktionärsverhältnisse<br />

wie<strong>de</strong>r hergestellt, wobei die Petschek-Gruppe inzwischen<br />

nach New York emigriert war). In <strong>de</strong>n 1940er Jahren wur<strong>de</strong>n in<br />

drei Tagebaubetrieben in <strong>de</strong>n Kreisen Calau, Hoyerswerda und<br />

Spremberg jährlich fast 15 Mio. t Braunkohle geför<strong>de</strong>rt, die<br />

dann an 8 eigene Brikettfabriken und 6 eigene Verbundkraftwerke<br />

gingen. In <strong>de</strong>r späteren DDR wur<strong>de</strong>n nach 1945 etwa<br />

die Hälfte <strong>de</strong>r Anlagen von <strong>de</strong>n Sowjets <strong>de</strong>montiert, ansonsten<br />

gingen die Betriebe nach <strong>de</strong>r 1947 erfolgten Enteignung in<br />

Volkseigentum über und kamen nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> 1990 letztendlich<br />

zur Laubag (Lausitzer Braunkohle AG) bzw. <strong>de</strong>r Mibrag<br />

(Mittel<strong>de</strong>utsche Braunkohle AG). Die AG selbst verlegte ihren<br />

Sitz 1948 nach Kassel, 1949 nach Bremen und schließlich<br />

1958 nach Köln. Von <strong>de</strong>m geringen verbliebenen Westvermögen<br />

wur<strong>de</strong> 1947 die Braunkohlengerechtsame am Meißner in<br />

Hessen erworben. Wegen Fehlens weiterer Mittel zum Aufschluß<br />

1949 verpachtet an die Bergwerk Frielendorf AG bzw.<br />

die Braunkohlen- und Brikett-Industrie (Bubiag). 1950 Erwerb<br />

von 13 Maximalfel<strong>de</strong>rn im rheinischen Braunkohlenrevier nahe<br />

Jüchen. 1956/57 wur<strong>de</strong>n die Fel<strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>r verkauft und <strong>de</strong>r<br />

Erlös in RWE-Aktien investiert. Auch die RWE-Aktien wur<strong>de</strong>n ab<br />

1964 wie<strong>de</strong>r verkauft, <strong>de</strong>n Erlös investierte die ILSE über die<br />

“Ilse Energie- und Industrieanlagen GmbH” in <strong>de</strong>n Kraftwerksbau,<br />

bei <strong>de</strong>r sich 1966 zusätzlich die Bayernwerk AG beteiligte.<br />

Zuletzt börsennotiert in Düsseldorf und Berlin. 1973 Abschluß<br />

eines Ergebnisabführungsvertrages mit <strong>de</strong>r VIAG, 1994<br />

auf die VIAG verschmolzen.<br />

Los 631 Schätzwert 40-75 €<br />

Ilse<strong>de</strong>r Hütte (Ilse<strong>de</strong>r Steel Corp.)<br />

Peine, 6 % Gold Bond 1.000 $ 1.8.1928<br />

(R 2) VF+<br />

Orange/schwarzer Stahlstich, tolle dreiteilige Vignette<br />

mit Ansichten <strong>de</strong>r Werksanlagen und Göttin.<br />

Ursprünglich gegrün<strong>de</strong>t 1856 als Bergbau- und Hütten-Gesellschaft<br />

zu Peine zwecks Nutzung <strong>de</strong>r ausge<strong>de</strong>hnten Eisenerzvorkommen<br />

<strong>de</strong>r Region (später u.a. auch in Lenge<strong>de</strong>, <strong>de</strong>m das<br />

im “Wun<strong>de</strong>r von Lenge<strong>de</strong>” verfilmte Absaufen <strong>de</strong>r Grube in <strong>de</strong>n<br />

1950er Jahren traurige Berühmtheit brachte). Nach Zusammenbruch<br />

<strong>de</strong>r Ursprungsgesellschaft 1858 Neugründung als<br />

Ilse<strong>de</strong>r Hütte. 1860 geht die Hütte in Betrieb, 1861 baut ein<br />

58


Hamburger Unternehmer eine Pfer<strong>de</strong>bahn von <strong>de</strong>r Erzgrube zur<br />

Hütte. 1864 Bau einer Eisenbahn zum Staatsbahnhof Peine<br />

(bis 1872 ebenfalls Pfer<strong>de</strong>bahnbetrieb). In Peine wird 1872 ein<br />

Walzwerk und 1881 ein Thomasstahlwerk errichtet. 1884 Bau<br />

einer Schmalspurbahn nach Lenge<strong>de</strong> (1917-19 auf Normalspur<br />

umgebaut). 1919 beteiligte sich das Deutsche Reich (später<br />

VIAG) mit 25 %. 1920 Aufbau einer eigenen Kohlebasis<br />

durch Erwerb <strong>de</strong>r Kuxe <strong>de</strong>s Steinkohlenbergwerks “Friedrich<br />

<strong>de</strong>r Große” in Herne i.W. und <strong>de</strong>r Gewerkschaft “Preußische<br />

Clus” bei Min<strong>de</strong>n i.W. 1930 Inbetriebnahme einer Kokerei in<br />

Groß-Ilse<strong>de</strong> und eines werkseigenen Hafens am Mittellandkanal.<br />

1932 Verlegung <strong>de</strong>s juristischen Sitzes nach Hannover,<br />

gleichzeitig fällt in <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise die Produktion auf<br />

<strong>de</strong>n Stand von 1887 zurück. 1937 muß ein großer <strong>Teil</strong> <strong>de</strong>s<br />

Bergwerkseigentums im Raum Salzgitter an die neu gegrün<strong>de</strong>te<br />

Reichswerke AG “Hermann Göring” abgetreten wer<strong>de</strong>n, die<br />

von <strong>de</strong>r Ilse<strong>de</strong>r Hütte eine enge Zusammenarbeit verlangt. Die<br />

Strukturkrise <strong>de</strong>r Branche erzwingt 1970 <strong>de</strong>n Zusammenschluß<br />

mit <strong>de</strong>n ehem. Reichswerken zur Stahlwerke Peine-<br />

Salzgitter AG (seit 1992 Preussag Stahl AG, heute Salzgitter<br />

AG). 1976/77 Einstellung <strong>de</strong>s eigenen Erzbergbaus im Salzgitter-Gebiet.<br />

Das Hochofenwerk in Ilse<strong>de</strong> wird 1983 stillgelegt,<br />

1995 auch die Kokerei und das Kraftwerk. Das Walzwerk in<br />

Peine (“Peiner Träger”) dagegen ist als <strong>Teil</strong> <strong>de</strong>r Salzgitter AG bis<br />

heute in Betrieb.<br />

Los 632 Schätzwert 200-250 €<br />

Industrie- und Han<strong>de</strong>ls-AG<br />

Walle, Kreis Gifhorn, Aktie 80 RM<br />

21.11.1924 (Auflage 3000, R 10) EF-<br />

Zuvor vollkommen unbekannt gewesen, nur 5<br />

Stück wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />

Gründung 1922 in Hannover. Bis 1924: Bergwerk- und Industrie-AG<br />

in Berlin-Schöneberg, danach Industrie- und Han<strong>de</strong>ls-<br />

AG in Walle. Betrieb von Bergwerks- und industriellen Unternehmungen<br />

jeglicher Art. Bilanzen wur<strong>de</strong>n ab 1934 nicht mehr<br />

veröffentlicht, ab 1940 nicht mehr in <strong>de</strong>n Handbüchern verzeichnet.<br />

1929 an <strong>de</strong>n Rand <strong>de</strong>r Insolvenz, die 1930er Kapitalerhöhung<br />

schafft nicht mehr genug Luft, 1931 lassen die Banken das<br />

Berliner Stammhaus fallen und stützen nur noch die süd<strong>de</strong>utsche<br />

Tochtergesellschaft. Die Aktien <strong>de</strong>r Süd<strong>de</strong>utsche Held &<br />

Francke Bauaktiengesellschaft gehen aus <strong>de</strong>r Konkursmasse<br />

an die Maffei’sche Erbengemeinschaft. Das Unternehmen etabliert<br />

sich am Markt so gut, daß 1940 <strong>de</strong>r Namenszusatz “Süd<strong>de</strong>utsche”<br />

entfällt. 1950-65 <strong>de</strong>hnt sich die Held & Francke AG<br />

<strong>de</strong>utschlandweit aus und baut ein starkes Auslandsgeschäft<br />

auf. 1990 erwirbt die Philipp Holzmann AG nahezu alle Aktien.<br />

Mit <strong>de</strong>ren Insolvenz im Jahr 2002 ist auch das Schicksal von<br />

H&F endgültig besiegelt.<br />

Auch von Held & Francke gebaut: Der Berliner Dom<br />

Los 633 Schätzwert 100-150 €<br />

Industrie-Beteiligungs-AG<br />

Berlin, Aktie 100 RM 7.6.1928 (Auflage<br />

2151, R 11) VF<br />

Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1920 zwecks Beteiligung an industriellen und Han<strong>de</strong>lsunternehmen<br />

<strong>de</strong>r Metallindustrie, Maschinenbau, Elektrotechnik,<br />

Holzbearbeitung, Bergwerks- und chemischen Industrie.<br />

Die im Freiverkehr Berlin börsennotierte AG stand <strong>de</strong>r<br />

Commerz- und Privatbank nahe. In <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />

wur<strong>de</strong>n fast alle Beteiligungen notlei<strong>de</strong>nd. Als dann auch noch<br />

<strong>de</strong>r wichtigste Debitor ausfiel und die Ges. in eine Reihe von<br />

Prozessen verwickelt wur<strong>de</strong>, war 1935 die Liquidation unvermeidlich.<br />

Los 634 Schätzwert 150-200 €<br />

Industriebau AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark Mai 1922<br />

(Auflage 3000, R 8) EF-VF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1911 unter <strong>de</strong>r Firma Schlesische Eisenbetonbau-<br />

AG nach Übernahme einer gleichnamigen GmbH und <strong>de</strong>r<br />

Schlesische Beton-Schleu<strong>de</strong>rwerke GmbH, bei<strong>de</strong> mit Sitz in<br />

Kattowitz, 1918 umbenannt zu Industriebau-AG. 1921 Sitzverlegung<br />

von Kattowitz nach Berlin. Ausführung von Hoch- und<br />

Tiefbauten, Beton- und Eisenbetonbauten, Eisen- und Stahlwerksbauten,<br />

Kokereibauten. Zweignie<strong>de</strong>rlassungen in Breslau,<br />

Gleiwitz, Görlitz, Grünberg, Hamburg, Kattowitz und Wal<strong>de</strong>nburg.<br />

Beschäftigt wur<strong>de</strong>n 5000 Arbeiter und 200 Angestellte.<br />

Im Jahr 1927 erwarb die finanziell schwache Industriebau<br />

AG heimlich die Aktienmehrheit bei Held & Francke (1872<br />

von Otto Held und August Francke in Berlin gegrün<strong>de</strong>te Bauunternehmung,<br />

AG seit 1906), noch im gleichen Jahr fusionieren<br />

bei<strong>de</strong> Firmen. In <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise gerät die Firma<br />

Los 635 Schätzwert 200-250 €<br />

Industriebau - Held & Francke AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM Okt. 1928 (Auflage<br />

2000, R 9) EF<br />

1872 grün<strong>de</strong>n Otto Held und August Francke in Berlin eine<br />

Bauunternehmung. Bald wer<strong>de</strong>n mehrere hun<strong>de</strong>rt Mitarbeiter<br />

beschäftigt, weil man mit <strong>de</strong>r Ausführung be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Bauten<br />

betraut wird: Held & Francke baut das Reichsversicherungsamt<br />

(bis 1887), <strong>de</strong>n Preußischen Landtag (bis 1899), <strong>de</strong>n Berliner<br />

Dom (1894-1900) sowie die Zantrale <strong>de</strong>r Deutschen Bank in<br />

<strong>de</strong>r Mauerstraße. Nach <strong>de</strong>r Umwandlung in eine AG im Jahr<br />

1906 kommen weitere Renommier-Aufträge: die Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r<br />

Wissenschaften, das Kaiser-Friedrich-Museum, <strong>de</strong>r Marstall,<br />

die Staatsbibliothek, die Zentrale <strong>de</strong>r Elektrischen Hoch- und<br />

Untergrundbahn. 1921 wer<strong>de</strong>n die Geschäftsaktivitäten in<br />

Süd<strong>de</strong>utschland in die “Süd<strong>de</strong>utsche Held & Francke Bauaktiengesellschaft”<br />

in München mit Ndl. in Stuttgart ausgegrün<strong>de</strong>t.<br />

Im Jahr 1927 erwirbt die finanziell schwache Industriebau<br />

AG Berlin-Breslau-Kattowitz (gegrün<strong>de</strong>t 1911 als “Schlesische<br />

Eisenbetonbau-AG” in Kattowitz und seit 1921 mit Hauptsitz in<br />

Berlin) heimlich die Aktienmehrheit bei Held & Francke, noch<br />

im gleichen Jahr fusionieren bei<strong>de</strong> Firmen. In <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />

gerät die Firma 1929 an <strong>de</strong>n Rand <strong>de</strong>r Insolvenz,<br />

die 1930er Kapitalerhöhung schafft nicht mehr genug Luft,<br />

1931 lassen die Banken das Berliner Stammhaus fallen und<br />

stützen nur noch die süd<strong>de</strong>utsche Tochtergesellschaft. Die Aktien<br />

<strong>de</strong>r Süd<strong>de</strong>utsche Held & Francke Bauaktiengesellschaft<br />

gehen aus <strong>de</strong>r Konkursmasse an die Maffei’sche Erbengemeinschaft.<br />

Das Unternehmen etabliert sich am Markt so gut,<br />

daß 1940 <strong>de</strong>r Namenszusatz “Süd<strong>de</strong>utsche” entfällt. 1950-65<br />

<strong>de</strong>hnt sich die Held & Francke AG <strong>de</strong>utschlandweit aus und<br />

baut ein starkes Auslandsgeschäft auf. 1990 erwirbt die Philipp<br />

Holzmann AG nahezu alle Aktien. Mit <strong>de</strong>ren Insolvenz im<br />

Jahr 2002 ist auch das Schicksal von H&F endgültig besiegelt.<br />

Los 636 Schätzwert 400-500 €<br />

Industriebau - Held & Francke AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM Sept. 1930<br />

(Auflage 1440, R 11) EF<br />

Zuvor unbekannt gewesene Emission; von <strong>de</strong>n nur<br />

2 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen Stücken ist<br />

dies das letzte verfügbare.<br />

Nr. 632 Nr. 636<br />

Los 637 Schätzwert 60-120 €<br />

Industriegelän<strong>de</strong> Schöneberg AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark 15.11.1906.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 5000, R 2) EF<br />

Gründung 1905 durch die Berliner Han<strong>de</strong>ls-Gesellschaft im<br />

Verein mit privaten Immobilien-Investoren aus Berlin und Neustrelitz.<br />

Die Ges. erwarb von <strong>de</strong>r (ebenfalls von <strong>de</strong>r BHG dirigierten)<br />

Han<strong>de</strong>lsgesellschaft für Grundbesitz für 2,92 Mio. M<br />

ein 426.000 qm großes, in Schöneberg und angrenzend in<br />

Tempelhof gelegenes Grundstück zwischen <strong>de</strong>m Rangier- und<br />

Werkstättenbahnhof und <strong>de</strong>m Bahnhof Papestrasse. 1906<br />

bzw. 1907 wur<strong>de</strong>n Regulierungsverträge mit <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n<br />

Schöneberg und Tempelhof geschlossen, wonach das Gesamtterrain<br />

in verkaufsfähige Fabrik- und Baugrundstücke zerlegt<br />

wer<strong>de</strong>n konnte. Bereits 1918, nach<strong>de</strong>m 80 % <strong>de</strong>r Terrains veräußert<br />

waren, wur<strong>de</strong> die Auflösung <strong>de</strong>r AG beschlossen. Recht<br />

schnell wur<strong>de</strong>n in vier Raten 83 % <strong>de</strong>s Aktiennennwertes zurückgezahlt.<br />

Doch dann mussten die Großaktionäre (Berliner<br />

Han<strong>de</strong>ls-Gesellschaft und Bahnhof Lichtenberg-Friedrichsfel<strong>de</strong><br />

Bo<strong>de</strong>n-Ges. mbH) Geduld mitbringen: Bis zum Verkauf <strong>de</strong>r ü-<br />

brig gebliebenen 17.000 qm und <strong>de</strong>r Abgabe <strong>de</strong>r Tochterges.<br />

Industriegelän<strong>de</strong>-Gleisanschluß-GmbH (u.a. an <strong>de</strong>n Baukonzern<br />

Strabag) dauerte es fast ein halbes Jahrhun<strong>de</strong>rt: Erst<br />

1962 war die Abwicklung been<strong>de</strong>t.<br />

Los 638 Schätzwert 10-25 €<br />

Industriewerke AG<br />

Plauen i.V., Aktie 100 RM 30.6.1933<br />

(Auflage 5000, R 2) EF<br />

Gründung 1910 als “Deutsche Gardinenfabrik AG”. 1918 Umfirmierung<br />

wie oben, gleichzeitig Errichtung einer Filiale in St.<br />

Gallen. Herstellung von Tüll-Gardinen, Dekorations- und Möbelstoffen.<br />

Angekauft wur<strong>de</strong>n 1920 die Ausrüstungs-AG in<br />

Plauen i.V. und die Carl Hesse Kunstgewerbe-Werkstätten sowie<br />

1923 die Gardinen- und Tüllwerke in St. Gallen/Schweiz.<br />

Auch <strong>de</strong>r “Georgenhof” in Plauen, ein Hotel mit großem Saalbau,<br />

gehörte <strong>de</strong>r AG. Börsennotiz Berlin und Dres<strong>de</strong>n/Leipzig.<br />

Nr. 638<br />

Los 639 Schätzwert 200-250 €<br />

Internationale Film-AG (IFA)<br />

Berlin, Aktie 20 Goldmark 20.12.1924<br />

(Auflage 17750, R 9) EF-VF<br />

Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung im Nov. 1921. Gegenstand <strong>de</strong>s Unternehmens war<br />

die Herstellung, <strong>de</strong>r Vertrieb und <strong>de</strong>r Verleih von Filmen. Grundstück<br />

in <strong>de</strong>r Friedrichstr. 8 und Atelieranlagen im Schloß<br />

Schönholz bei Pankow sowie eine Reihe von Tochterunternehmungen.<br />

1928 wur<strong>de</strong> über das Vermögen das Konkursverfahren<br />

eröffnet.<br />

Los 640 Schätzwert 125-200 €<br />

Internationale Industriebedarfs AG<br />

Berlin, Aktie 10.000 Mark 15.11.1922<br />

(Auflage ursprünglich 5000, nach<br />

diversen Kapitalmaßnahmen 1928/1933<br />

und Umstellung auf zuletzt 100 RM nur<br />

noch 60 Stück, R 6) EF<br />

Großes Hochformat, sehr schöne sütterlin-ähnliche<br />

Umrahmung mit Blumengirlan<strong>de</strong>n. Zuvor ganz<br />

unbekannt gewesen.<br />

Gründung 1922 als Finanzierungsgesellschaft für Industrie und<br />

Han<strong>de</strong>l. Umbenannt 1935 in “Industriebedarfs-Finanzierung<br />

AG” und 1941 in “Wassernutzung AG”. Gesellschaftszweck war<br />

fortan “die Einführung <strong>de</strong>s Hochdruckzersetzers, vor allem zur<br />

Speicherung elektrischer Energie, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r aus Wasserkraft<br />

stammen<strong>de</strong>n”, die Entwicklung aller für die Verwertung<br />

<strong>de</strong>r Zersetzungsprodukte notwendigen Apparate und Maschinen,<br />

ferner die Planung für Wasserkraftnutzung, Hochwasserschutz,<br />

Grundwasserregulierung und Wasserstraßen sowie die<br />

Überwachung und auch eigene Durchführung <strong>de</strong>s Baues <strong>de</strong>r<br />

59


Notarsiegel bescheinigt. Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1941 zwecks Interessenvertretung in wirtschaftlichen<br />

Fragen vor allen <strong>de</strong>utschen Behör<strong>de</strong>n. Es bestand eine<br />

Beteiligung an <strong>de</strong>r Wasgau Hammerwerk und Transportgerätebau<br />

Gerhard W. Knust & Co. KG, Molsheim i. Elsass. 1952 als<br />

vermögenslos von Amts wegen gelöscht.<br />

zum Geschäftskreis <strong>de</strong>r Gesellschaft gehören<strong>de</strong>n Anlagen. Zugleich<br />

zog die Gesellschaft mitten in das “offizielle” Berlin um<br />

in das Gebäu<strong>de</strong> Hermann-Göring-Str. 1 (zuvor und heute E-<br />

bertstraße, umbenannt 1933, als Göring Reichsluftfahrtminister<br />

wur<strong>de</strong>) an <strong>de</strong>r Schnittstelle zwischen Mitte und Tiergarten.<br />

1953 von Amts wegen gelöscht. Das wäre die (harmlose) offizielle<br />

Beschreibung, wie sie sich aus <strong>de</strong>n Börsenhandbüchern<br />

ergibt. Nun stellen sich aber folgen<strong>de</strong> Fragen: Was ist ein<br />

Hochdruckzersetzer? In keiner technischen Literatur ist dieser<br />

Begriff zu fin<strong>de</strong>n. Was machen in einer so nebulösen AG mit einem<br />

schamhaft niedrigen Kapital von 100.000 RM <strong>de</strong>r Reichsbankvizepräsi<strong>de</strong>nt<br />

Kurt Lange und eine Handvoll Ministerialdirigenten<br />

im Aufsichtsrat? Und warum fungiert mit Prof. Maximilian<br />

Esterer ein führen<strong>de</strong>r Mitarbeiter <strong>de</strong>s Reichswirtschaftsministeriums<br />

als Vorstand? Hauptaufgabe von Prof. Esterer in<br />

<strong>de</strong>r Grundsatzabteilung <strong>de</strong>s Ministeriums war übrigens <strong>de</strong>r Entwurf<br />

einer <strong>de</strong>utschen Wirtschaftsordnung nach <strong>de</strong>m Krieg. Wie<br />

er sich das wohl vorgestellt hatte? Zweiter Vorstand war Konsul<br />

Wilhelm Wirtz, ein erfolgreicher auslands<strong>de</strong>utscher Geschäftsmann.<br />

Er lebte bis 1940 in <strong>de</strong>r mexikanischen Provinzhauptstadt<br />

Puebla, konnte dorthin aber nach einer Deutschlandreise<br />

nicht zurückkehren wegen <strong>de</strong>r Annäherung von Präsi<strong>de</strong>nt<br />

Camachos (1940-46) an die USA, die 1942 mit <strong>de</strong>m<br />

Kriegseintritt Mexikos auf Seiten <strong>de</strong>r Alliierten en<strong>de</strong>te. Wirtz, ein<br />

überzeugter Nationalsozialist, gehörte schon 1931 zu <strong>de</strong>n<br />

Grün<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Ortsgruppe Mexiko <strong>de</strong>r Auslandsorganisation<br />

(AO) <strong>de</strong>r NSDAP und war Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgruppe <strong>de</strong>r<br />

AO. Alle diese Fakten erscheinen äußerst ungewöhnlich. Die<br />

Wahrheit über die Tätigkeit <strong>de</strong>r “Wassernutzung AG” ergibt sich<br />

auf Umwegen in <strong>de</strong>n umfangreichen Archivalien über <strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>utsch-amerikanischen Raketenpionier Wernher von Braun.<br />

Dort ist belegt, daß Wernher von Braun im Jan. 1945 nahe <strong>de</strong>r<br />

unterirdischen Raketenfabrik Mittelbau Dora bei Nordhausen<br />

mit <strong>de</strong>m dort tätigen Prof. Dr. Alfred Buch dienstlich zusammentraf.<br />

Und dieser am Bau <strong>de</strong>r V2-Rakete beteiligte Prof.<br />

Buch war zugleich auch eines <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n nicht <strong>de</strong>r Ministerialbürokratie<br />

angehören<strong>de</strong>n Aufsichtsratsmitglied <strong>de</strong>r “Wassernutzung<br />

AG”. Daß diese AG 1941 wie beschrieben “umetikettiert”<br />

wur<strong>de</strong>, während am 3.10.1942 in <strong>de</strong>r Heeresversuchsanstalt<br />

Peenemün<strong>de</strong> <strong>de</strong>r erste erfolgreiche Start einer A4 (V2)-<br />

Rakete erfolgte, ist also kein Zufall. Tatsächlich nutzten die Nazis<br />

hier <strong>de</strong>n Mantel einer jahrzehntelang ganz unauffällig tätig<br />

gewesenen Industrie-Vertretung und einen gera<strong>de</strong> unfreiwillig<br />

wie<strong>de</strong>r in Deutschland gestran<strong>de</strong>ten regimetreuen Geschäftsmann<br />

mit internationaler Erfahrung, um unter <strong>de</strong>m Deckmantel<br />

<strong>de</strong>r Arbeiten an einem gar nicht existieren<strong>de</strong>n “Hochdruckzersetzer<br />

zur Speicherung elektrischer Energie insbeson<strong>de</strong>re aus<br />

Wasserkraft” möglichst unauffällig die wesentlichen Komponenten<br />

für die in Peenemün<strong>de</strong> unter größter Geheimhaltung<br />

entwickelte V2-Rakete zu beschaffen. U.a. mit solchen Tarnmaßnahmen<br />

funktionierte die Geheimhaltung und Verschleierung<br />

so perfekt, daß die Alliierten erst knapp ein Jahr nach <strong>de</strong>m<br />

erfolgreichen V2-Erststart auf Peenemün<strong>de</strong> aufmerksam wur<strong>de</strong>n.<br />

Erst am 17./18.8.1943 flog die Royal Air Force einen<br />

Großangriff auf das Raketen-Entwicklungszentrum.<br />

Los 641 Schätzwert 200-250 €<br />

“Intvag” AG für Interessenvertretung<br />

industrieller Unternehmungen<br />

Berlin, Globalaktie 224 x 1.000 RM<br />

15.9.1942 (Auflage nur 1 Stück, R 12) VF<br />

Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschriften,<br />

Eintragung im Aktienbuch notariell mit<br />

Los 642 Schätzwert 30-75 €<br />

Investa AG<br />

für Anlage und Verwaltung<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM 22.9.1937<br />

(Auflage 125, R 5) EF-VF<br />

Schreibmaschinenschriftlich ausgeführt.<br />

Gründung 1928. Die Gesellschaft befaßt sich mit <strong>de</strong>r treuhän<strong>de</strong>rischen<br />

Verwaltung von Vermögenswerten, insbeson<strong>de</strong>re von<br />

Grundbesitz. 1950 Berliner Wertpapierbereinigung, heute ist<br />

die Investa AG für Anlage und Verwaltung eine 100%ige Tochter<br />

<strong>de</strong>r Dr. Seifert - Wilmersdorfer Hochbau - AG.<br />

Los 643 Schätzwert 25-50 €<br />

Isola Werke AG<br />

Düren, Aktie 100 RM Jan. 1935 (Auflage<br />

550, R 4) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1912 als Continentale Isola-Werke AG, 1924 umbenannt<br />

wie oben, Herstellung von Isolationsmaterialien <strong>de</strong>r E-<br />

lektrotechnik, beson<strong>de</strong>rs Ölleinen, Ölsei<strong>de</strong>, Ölpapier usw. 1954<br />

Beteiligung <strong>de</strong>r Rütgerswerke AG. Im April 2004 Verkauf durch<br />

<strong>de</strong>n Eigentümer Rütgers AG (RAG) an ein Konsortium aus Texas<br />

Pacific Group, einem führen<strong>de</strong>n US-Finanzinvestor mit Sitz in<br />

Fort Worth, Texas.<br />

Los 644 Schätzwert 80-185 €<br />

J. Banning AG<br />

Hamm (Westf.), Aktie 1.000 Mark 6.4.1899.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1100, R 3) VF-F<br />

Im Jahre 1857 grün<strong>de</strong>ten <strong>de</strong>r Baumeister Karl Keller und <strong>de</strong>r<br />

Maschineningenieur Johannes Banning die Firma Keller und<br />

Banning mit <strong>de</strong>m Ziel, Dampfhämmer, Walzwerksanlagen,<br />

Dampfmaschinen und Pumpen zu bauen. Nach<strong>de</strong>m Keller<br />

1870 verstarb, führte Banning die Firma unter <strong>de</strong>m Namen<br />

Maschinenfabrik J. Banning weiter. Ab 1899 AG. Im 2. Weltkrieg<br />

stark zerstört, bis 1952 wie<strong>de</strong>raufgebaut und mo<strong>de</strong>rnisiert.<br />

Heute EUMUCO - Banning GmbH.<br />

Los 645 Schätzwert 75-150 €<br />

J. C. Lutter (Weingroßhandlung) AG<br />

Berlin, Aktie 10.000 Mark Mai 1923<br />

(Auflage 300, R 5) EF<br />

Großformatiges Papier.<br />

Gründung 1919 als “Wohnstätte Kurfürstendamm AG”, 1921<br />

Übernahme <strong>de</strong>r J. C. Lutter (Weingroßhandlung) GmbH und<br />

Umfirmierung wie oben. Ursprung war die 1811 am Gendarmenmarkt<br />

eröffnete Weinstube Lutter und Wegener, Lutter<br />

wur<strong>de</strong> 1851 zum Hoflieferanten ernannt. Anfang <strong>de</strong>r 20er Jahre<br />

übernahm das Bankhaus Hardy & Co. die Aktienmehrheit.<br />

Dem AR gehörte zu <strong>de</strong>r Zeit u.a. auch <strong>de</strong>r Oberbürgermeister<br />

a.D. Dr. Brünning an. 1929 Verkauf <strong>de</strong>r verlustträchtigen gastronomischen<br />

Betriebe, 1932 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r alte Name “Wohnstätte<br />

Kurfürstendamm AG” wie<strong>de</strong>r angenommen. Letzte Großaktionäre<br />

waren erst die Rosenhain GmbH und dann Egon und<br />

Margot Fürstenberg; 1938 Auflösung <strong>de</strong>r AG und Abwicklung<br />

durch die Berliner Revisions-AG (was eine sog. Arisierung vermuten<br />

läßt). Der Löschungsvermerk von 1941 wur<strong>de</strong> im Han<strong>de</strong>lsregister<br />

zwecks Nachtragsabwicklung 1956 zurückgenommen.<br />

Das Weinhaus Lutter und Wegener am Gendarmenmarkt,<br />

1944 im Krieg zerstört, eröffnete 1997 neu.<br />

Los 646 Schätzwert 30-80 €<br />

J. E. Reinecker AG<br />

Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 5.6.1917<br />

(Auflage 2000, R 3) EF<br />

Feine Guillochenumrandung im G&D-Druck.<br />

Gründung 1911 zur Übernahme <strong>de</strong>r Werkzeugmaschinenfabrik<br />

von J. E. Reinecker in Chemnitz-Gablenz. Über 2.400 Mitarbeiter<br />

produzierten vor allem Gewin<strong>de</strong>schnei<strong>de</strong>- und Bohrwerkzeuge,<br />

Fräs- und Schleifmaschinen, Drehbänke und Maschinen<br />

für Zahnrä<strong>de</strong>rfabrikation. Börsennotiz Chemnitz und Berlin.<br />

1949 verlagert nach München, 1969 aufgelöst und 1971 Sitzverlegung<br />

nach Einsingen bei Ulm (Donau) und Fortsetzung <strong>de</strong>r<br />

Ges. Im selben Jahr noch erloschen.<br />

Los 647 Schätzwert 200-250 €<br />

J. H. Roser AG<br />

Eßlingen a.N., Aktie 100 RM Dez. 1941<br />

(Auflage 340, R 9) EF<br />

Nur 12 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Der Rotgerber Caspar Roser emigriert 1681 aus <strong>de</strong>m gera<strong>de</strong><br />

von Frankreich annektierten Straßburg nach Stuttgart und begrün<strong>de</strong>t<br />

dort eine über Generationen tätige Gerber-Dynastie.<br />

1806 grün<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Stuttgarter Gerbermeister Jakob Heinrich<br />

Roser in Stuttgart die Le<strong>de</strong>rfabrik J.H. Roser. Aus dieser ging<br />

1875 als Nachfolger hervor die Esslinger Le<strong>de</strong>rfabrik mit einem<br />

Fabrikneubau in <strong>de</strong>r gera<strong>de</strong> 10 Jahre zuvor als Industriegebiet<br />

angelegten Pliensauvorstadt (He<strong>de</strong>lfinger Str. 4, frühere Uhlandstraße,<br />

etwas isoliert im Sü<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Stadt auf <strong>de</strong>r zeitweise<br />

“Zigeunerinsel” genannten an<strong>de</strong>ren Neckarseite). 1923 gibt die<br />

Familie Roser ihre Anteile ab, es kommt zur Gründung <strong>de</strong>r J. H.<br />

Roser AG, die in Stuttgart börsennotiert ist. 1958 in eine GmbH<br />

umgewan<strong>de</strong>lt. Seit Stilllegung <strong>de</strong>r Le<strong>de</strong>rproduktion wird die<br />

wun<strong>de</strong>rschön restaurierte 4-geschossige Fabrik als Roser-Gebäu<strong>de</strong><br />

von <strong>de</strong>r Daimler AG genutzt.<br />

Los 648 Schätzwert 60-120 €<br />

J. H. Wiese Söhne AG<br />

Neumünster, Aktie 1.000 Mark 1.5.1914.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 325, R 5) EF<br />

Mit ehe<strong>de</strong>m über 20 Le<strong>de</strong>rfabriken (von <strong>de</strong>nen die letzte 1967<br />

ihren Betrieb einstellte) galt Neumünster früher als das Zentrum<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Le<strong>de</strong>rindustrie. Bei <strong>de</strong>r Gründung dieser<br />

AG im Jahr 1914 brachten die Fabrikanten Karl und Otto Wiese<br />

die von ihnen geerbte Le<strong>de</strong>rfabrik J. H. Wiese mit ihrem<br />

75.000 qm großen Fabrikareal in die AG ein. Grund für die AG-<br />

Umwandlung war eine große Geschäftsaus<strong>de</strong>hnung auf Grund<br />

von Heeresaufträgen zu Beginn <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges. In <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />

liefen Verluste auf, die am En<strong>de</strong> das Eigenkapital<br />

überstiegen. Die Fabrik wur<strong>de</strong> 1933 stillgelegt, 1936 trat<br />

die AG in Liquidation. Letzter Aufsichtsratsvorsitzen<strong>de</strong>r in dieser<br />

Phase war <strong>de</strong>r legendäre Deutsche-Bank-Vorstand HER-<br />

MANN J. ABS.<br />

Los 649 Schätzwert 20-40 €<br />

J. Mehlich AG<br />

Bork (Kr. Zauch-Belzig), Aktie 100 RM<br />

26.10.1935 (Auflage 4375, R 2) UNC-EF<br />

Gründung 1872 in <strong>de</strong>r Berliner Sophienstraße, AG seit 1893 als<br />

“Fabrik für Nähmaschinen-Stahl-Apparate vorm. J. Mehlich”.<br />

1921 Ankauf <strong>de</strong>r “Automobil- und Aviatik-AG” in Leipzig-Heiterblick<br />

(Werk 1926 abgestoßen) und <strong>de</strong>r Idunal-Werke AG Fabrik<br />

für land- und hauswirtschaftliche Maschinen, Bork i.d.Mark, wo<br />

1929 die gesamte Fabrikation konzentriert wur<strong>de</strong>. Knapp 200<br />

Mitarbeiter fertigten Präzisions-Rollenketten für Fahrrä<strong>de</strong>r, Motorrä<strong>de</strong>r<br />

und Automobile, Tachometer-Glie<strong>de</strong>rwellen, Kettenradgetriebe<br />

und Kettenrä<strong>de</strong>r. Zu <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n gehörten auch die Automobilwerke<br />

<strong>de</strong>s früheren Luftfahrtpioniers Gra<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r in seinem<br />

Werk in Bork 1919-1924 rd. 1.200 Gra<strong>de</strong>-Kleinwagen mit<br />

Zweitaktmotor baute. Kuriosität am Ran<strong>de</strong>: Erst 1926 erhält<br />

Bork eine Schule, die als einklassige Volkschule im Wohlfahrts-<br />

Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Mehlich-Werke eröffnet wird.<br />

Los 650 Schätzwert 30-90 €<br />

J. Neumann AG<br />

(Gil<strong>de</strong>mann Cigarrenfabriken AG)<br />

Berlin, Aktie 10.000 Mark Dez. 1922<br />

(Auflage 5000, R 2) EF<br />

Sehr <strong>de</strong>korative Randbordüre. Mit Firmensignet.<br />

Gründung bereits 1850, seit 1922 AG unter <strong>de</strong>m Namen J.<br />

Neumann AG. Hierbei wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Aktienmantel <strong>de</strong>r Industriebeteiligungs-AG<br />

Warstein übernommen. Seit 1941 Gil<strong>de</strong>mann Cigarrenfabriken<br />

AG. Die Fabrikation fand in Thüringen, am Eichsfeld<br />

und in Schlesien statt. Insgesamt waren 3000 Mitarbeiter<br />

in 23 mittel<strong>de</strong>utschen und 9 schlesischen Betrieben mit einer<br />

Zentralfabrik in Dingelstädt und Wansen (Schles) beschäftigt. Es<br />

wur<strong>de</strong>n auch sämtliche Verpackungs- und Ausstattungsgegenstän<strong>de</strong><br />

sowie Drucksachen hergestellt. Die Gesellschaft verfügte<br />

1943 über 50 eigene Filialen, dazu eine Anzahl von Verkaufsstellen,<br />

die vertraglich verpflichtet waren, nur Gil<strong>de</strong>mann-<br />

Fabrikate zu führen. Die Werke gingen 1945 verloren, ebenso<br />

das Gil<strong>de</strong>mann Bürohaus in Berlin und 50 firmeneigene La<strong>de</strong>ngeschäfte<br />

in ganz Deutschland. Die Fabrik in Dingelstädt wur<strong>de</strong><br />

zum VEB Gil<strong>de</strong>mann. Es verblieb nur ein kleiner Betrieb in Soltau<br />

mit damals 35 Arbeitnehmern, <strong>de</strong>r 1950 von Helmut Ritter,<br />

<strong>de</strong>m Inhaber <strong>de</strong>s Unternehmens, wie<strong>de</strong>r eröffnet wur<strong>de</strong>.<br />

Los 651 Schätzwert 600-750 €<br />

J. Pohlig AG<br />

Köln, Aktie 1.000 Mark 15.6.1899.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1500, R 8) VF+<br />

Mit Originalunterschrift <strong>de</strong>s Vorstands Julius<br />

Pohlig (1842-1916), <strong>de</strong>r als Pionier <strong>de</strong>s Seilbahnbaus<br />

gilt. Die Pohlig-Grün<strong>de</strong>raktie war zuvor<br />

völlig unbekannt. Ein interessanter <strong>de</strong>utscher Industrie-Autograph!<br />

Gründung 1899 zur Weiterführung <strong>de</strong>s von Ingenieur Julius<br />

Pohlig als “J. Pohlig in Köln und Th. Obach in Wien” betriebenen<br />

Unternehmens, das seit 1874 bestand, ursprünglich in<br />

Siegen. Ausführung von Drahtseilbahnen und Transportvorrichtungen<br />

aller Art. Maschinenfabrik in Köln-Zollstock, Eisenkon-<br />

60


zialität Jota Neo-Typ, von Zahnärztlichen Schleifsteinen, Handinstrumenten,<br />

Füllungsmaterialien, Kautschuk sowie Schleifsteine<br />

für industrielle Zwecke. 1973 Jota AG, Rüthi (Schweiz).<br />

Los 656 Schätzwert 15-30 €<br />

Julius Berger Tiefbau-AG<br />

Berlin, Aktie 100 RM Mai 1926 (Auflage<br />

15000, R 1) EF-VF<br />

Faksimile-Unterschrift Julius Berger.<br />

1890 grün<strong>de</strong>te Julius Berger ein Baugeschäft in Zempelburg/Westpreußen,<br />

das 1892 nach Bromberg/Posen verlegt<br />

wur<strong>de</strong>. 1905 Umwandlung in eine AG. Anfangs vor allem Eisenbahnbauten<br />

in <strong>de</strong>n östlichen Provinzen, später auch Ausführung<br />

von Großbauvorhaben im In- und Ausland. Sitzverlegungen<br />

1910 nach Berlin und 1948 nach Wiesba<strong>de</strong>n. 1969<br />

Fusion mit <strong>de</strong>r Bauboag (die 1890 gegrün<strong>de</strong>te vormalige Berlinische<br />

Bo<strong>de</strong>n-Gesellschaft). Die Dresdner Bank, die an allen<br />

drei Unternehmen (Julius Berger Tiefbau-AG, Bauboag und<br />

Grün & Bilfinger AG, Mannheim) beteiligt war, verschaffte 1970<br />

<strong>de</strong>r Grün & Bilfinger AG (Börsenname: Grünfinger) eine Mehrheitsbeteiligung<br />

an <strong>de</strong>r Julius Berger Tiefbau-AG, 1975 dann<br />

Fusion zur Bilfinger + Berger Bauaktiengesellschaft. Heute <strong>de</strong>r<br />

auch international erfolgreiche zweitgrößte <strong>de</strong>utsche Baukonzern,<br />

<strong>de</strong>ssen Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r 2011 <strong>de</strong>r frühere hessische<br />

Ministerpräsi<strong>de</strong>nt Roland Koch wur<strong>de</strong>.<br />

Nr. 651 Nr. 658<br />

Büste von Julius Pohlig (1842 - 1916)<br />

im Stadtpark Leichlingen<br />

struktionsfabrik in Brühl, Nie<strong>de</strong>rlassung in Wien. Viele <strong>de</strong>r<br />

durch Pohlig erbauten Anlagen erlangten überregionale Beachtung.<br />

So stammt die 1912 errichtete Seilbahn auf <strong>de</strong>n Zuckerhut<br />

in Rio <strong>de</strong> Janeiro aus <strong>de</strong>n Pohlig-Werken, aber auch die<br />

Wallbergbahn (1951) und <strong>de</strong>r Umbau <strong>de</strong>r Seilbahn zur Zugspitze<br />

(1955). Zur Bun<strong>de</strong>sgartenschau 1957 in Köln errichtete<br />

Pohlig als erste Flußüberquerung per Seilbahn in Europa die<br />

Rheinseilbahn, die <strong>de</strong>n Rheinpark in Köln-Deutz mit <strong>de</strong>m linksrheinisch<br />

gelegenen Zoologischen Garten und <strong>de</strong>r Flora im gegenüberliegen<strong>de</strong>n<br />

Stadtteil Riehl verbin<strong>de</strong>t. Im Laufe <strong>de</strong>r Zeit<br />

erweiterte sich das Lieferprogramm auch auf Verla<strong>de</strong>anlagen,<br />

Krane, För<strong>de</strong>ranlagen aller Art und Stahlbauten. Börsennotiert<br />

in Köln, später Düsseldorf, letzter Großaktionär war mit 97 %<br />

die Felten & Guilleaume Carlswerk AG. 1961 Verschmelzung<br />

mit <strong>de</strong>r Bleichert Transportanlagen GmbH West<strong>de</strong>utschland<br />

(Westnachfolger <strong>de</strong>r 1874 in Leipzig gegrün<strong>de</strong>ten Adolf Bleichert<br />

& Co. AG) und <strong>de</strong>r Gesellschaft für För<strong>de</strong>ranlagen Ernst<br />

Heckel AG zur Pohlig-Heckel-Bleichert Vereinigte Maschinenfabriken<br />

AG (PHB). Großaktionär war jetzt die luxemburgische<br />

ARBED. 1980 dann Fusion mit <strong>de</strong>r Weserhütte in Bad Oeynhausen<br />

zur PHB Weserhütte AG. En<strong>de</strong> 1987 Konkurs. Die Maschinenfabrik<br />

(ohne Gießerei) wur<strong>de</strong> von Orenstein & Koppel ü-<br />

bernommen, die Gießerei wur<strong>de</strong> als PHB Stahlguss GmbH mit<br />

Sitz in St. Ingbert weitergeführt.<br />

Seilschwebebahn auf <strong>de</strong>n Zuckerhut<br />

in Rio <strong>de</strong> Janeiro<br />

Los 652 Schätzwert 150-200 €<br />

J. Pohlig AG<br />

Köln, Aktie 1.000 Mark 20.1.1922<br />

(Auflage 5000, R 7) EF<br />

Als Vorstand original signiert u.a. von Julius Pohlig jr.<br />

Los 653 Schätzwert 150-250 €<br />

Jätzdorfer Mühle AG<br />

Jätzdorf bei Ohlau, Aktie 1.000 Mark<br />

29.9.1916 (Auflage 300, R 7) EF-VF<br />

Aktien dieser Ges. waren zuvor völlig unbekannt!<br />

Die ursprünglich 1854 errichtete Mühle wur<strong>de</strong> 1892 in eine<br />

neu gegrün<strong>de</strong>te AG eingebracht Zweignie<strong>de</strong>rlassung in Ohlau.<br />

1899 brannte die Mühle nie<strong>de</strong>r und wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>m Wie<strong>de</strong>raufbau<br />

1900 erneut eröffnet. Die Gesellschaft gehörte zum<br />

Kampffmeyer-Konzern. 1938 ist sie infolge Umwandlung durch<br />

Vermögensübertragung ohne Abwicklung auf die oHG Schoeller<br />

& Co. in Jätzdorf aufgelöst.<br />

Los 654 Schätzwert 30-75 €<br />

Jenaer Elektricitätswerke AG<br />

Berlin, 5 % <strong>Teil</strong>schuldv. Lit. A 1.000 Mark<br />

2.1.1908 (Auflage 1200, R 5) EF<br />

Dekorative farbenprächtige Zierumrahmung. Mit<br />

Originalunterschrift.<br />

Bereits 1894 gab es ein Projekt einer vom Weimar-Geraer<br />

Bahnhof (heute Jena-West) ausgehen<strong>de</strong>n schmalspurigen e-<br />

lektrischen Bahn, das die Stadt Jena aber ablehnte. 1898 unterbreitete<br />

<strong>de</strong>r Berliner Baumeister Becker <strong>de</strong>r Stadt Jena ein<br />

Angebot zum Bau einer elektrischen Bahn zwischen Jena und<br />

Apolda sowie von Elektrizitätswerken in bei<strong>de</strong>n Städten. Nach<br />

einer ersten Absage erhielt die Eisenbahnbau-Gesellschaft<br />

Becker & Co. GmbH von <strong>de</strong>r Stadt Jena 1899 doch die Konzession.<br />

Sowohl die Straßenbahn (mit zunächst 4 Linien und 11<br />

km Betriebslänge) wie auch das Elektrizitätswerk in Jena wur<strong>de</strong>n<br />

1901 eröffnet. Die 1902 in Berlin gegrün<strong>de</strong>te AG übernahm<br />

von <strong>de</strong>r Initiatorin Becker & Co. die Konzession nebst<br />

Straßenbahn und das schon in Betrieb befindliche E-Werk.<br />

1916 Sitzverlegung nach Jena. 1926 Aufnahme <strong>de</strong>r Thüringische<br />

Elektricitätsversorgungs-AG in Jena durch Fusion. 1939<br />

erreichte das Jenaer Straßenbahnnetz seinen dann bis 1963<br />

unverän<strong>de</strong>rten Stand mit <strong>de</strong>n drei Linien Lobeda-Zwätzen,<br />

Mühltal-Jena Ost und Westbahnhof-Saalbahnhof. Bis zu 4 Mio.<br />

Fahrgäste jährlich wur<strong>de</strong>n beför<strong>de</strong>rt. Großaktionäre waren zuletzt<br />

die Elektrische Licht- und Kraftanlagen AG, Berlin mit<br />

51,94% und die Stadt Jena mit 41,8%. Zu DDR-Zeiten wur<strong>de</strong>n<br />

die Energieversorgung von Jena und <strong>de</strong>m Umland (eigenes<br />

Wasserkraftwerk Stadtroda, ansonsten Strombezug vom Thüringenwerk)<br />

und die Straßenbahn in Volkseigentum überführt.<br />

Die Energieversorgung übernahm nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> die 1991<br />

gegrün<strong>de</strong>te Stadtwerke Jena-Pößneck GmbH (51 % Stadt Jena,<br />

49 % Saarberg Fernwärme GmbH). Der Straßenbahnbetrieb<br />

ging an die 1990 gegrün<strong>de</strong>te Jenaer Nahverkehrsgesellschaft<br />

(JeNah). Heute verkehren mo<strong>de</strong>rne Nie<strong>de</strong>rflurzüge auf<br />

<strong>de</strong>n umfassend mo<strong>de</strong>rnisierten Strecken.<br />

Los 655 Schätzwert 25-50 €<br />

Jota Werk Gebr. Funke AG<br />

Düsseldorf, Aktie 100 RM Sept. 1942<br />

(Auflage 960, R 3) EF<br />

Gründung 1919 unter <strong>de</strong>m Namen Gebr. Funke AG, umbenannt<br />

1930 wie oben. Herstellung von Präzisions-Zahnbohrern, Spe-<br />

Los 657 Schätzwert 30-75 €<br />

Julius Römpler AG<br />

Zeulenroda, Aktie 700 RM März 1942<br />

(Auflage 347, R 5) EF<br />

Gründung 1870, AG seit 1911. Herstellung und Vertrieb von<br />

gummielastischen und unelastischen Wirk-, Strick- und Webwaren,<br />

von Bandagen, Mie<strong>de</strong>rn und Verbandmitteln aller Art.<br />

Verkaufsstelle in Wien, Zweigstelle in Schönlind (Egerland).<br />

1953 Enteignung, danach VEB elastic-mie<strong>de</strong>r Zeulenroda,<br />

1993 Fortsetzung <strong>de</strong>r Gesellschaft als Julius Römpler AG, Zeulenroda.<br />

1994 Umwandlung in eine GmbH, 1997 Umfirmierung<br />

in EXCELLENT DESSOUS GmbH, 2000 Excellent Intimates<br />

GmbH.<br />

Los 658 Schätzwert 600-750 €<br />

Julius Sichel & Co. KGaA<br />

Mainz, Aktie 1.000 Mark 19.11.1910<br />

(Auflage 650, R 12) VF<br />

Mit Originalunterschriften. Zuvor völlig unbekannt<br />

gewesene Emission, ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Die traditionsreiche, bereits 1815 gegrün<strong>de</strong>te Firma war mit<br />

Sitz in Mainz und in Luxemburg im Eisenhan<strong>de</strong>l tätig. 1907 von<br />

einer offenen Han<strong>de</strong>lsgesellschaft in eine Kommanditgesellschaft<br />

auf Aktien umgewan<strong>de</strong>lt, die Aktien notierten ab 1922 in<br />

Frankfurt, München und Köln, ferner auch in Genf und Basel. Einer<br />

<strong>de</strong>r damals GRÖSSTEN EUROPÄISCHEN EISENHÄNDLER<br />

mit Beteiligungen an <strong>de</strong>r Julius Sichel & Co. GmbH (Mainz,<br />

München, Augsburg, Duisburg, Frankfurt/Main, Hamburg), <strong>de</strong>r<br />

S. Weil GmbH (Lahr, München, Stuttgart, Feuerbach), <strong>de</strong>r Paul<br />

Richter GmbH (Mainz, Heilbronn), <strong>de</strong>r Eduard Laeis & Co. GmbH<br />

sowie <strong>de</strong>r Oscar Schnei<strong>de</strong>r & Co. GmbH (Trier), <strong>de</strong>r Comptoir<br />

<strong>de</strong>s Fers et Métaux S.A. (Luxemburg), <strong>de</strong>r Quincaillerie d’Esch<br />

S.A. (Esch/Alzette), <strong>de</strong>r Socété Coopérative pour la Fourniture<br />

<strong>de</strong> Matériaux aux Régions Libérées (Paris). Daneben in <strong>de</strong>n Abnehmerbranchen<br />

Beteiligungen in Sachen Eisenkonstruktionen,<br />

Hoch- und Brückenbau, Waggon- und Maschinenbau u.a. bei<br />

<strong>de</strong>r Gasapparat und Gusswerk AG (Mainz), Hein, Lehmann &<br />

Co. AG (Düsseldorf-Oberbilk und Berlin-Reinickendorf), Kaltwalzwerk<br />

AG (Villingen/Ba<strong>de</strong>n), Laeis-Werke AG (Trier), Gebrü<strong>de</strong>r<br />

Schöndorff AG (Düsseldorf), “Turbo” Maschinenbau AG (Überlingen/Bo<strong>de</strong>nsee),<br />

Lahrer Maschinenbau GmbH (Lahr),<br />

“Bühlag” AG für Schrauben- und Maschinen-Industrie (Bühl i.<br />

Ba<strong>de</strong>n). Weitere Beteiligungen an <strong>de</strong>r Chemische Fabrik für Hüttenprodukte<br />

AG (Düsseldorf-Oberkassel), <strong>de</strong>r Metallchemie<br />

GmbH (Düsseldorf) und <strong>de</strong>r Rheinische Carbidkontor GmbH<br />

(Mainz). Schließlich besaß man auch sämtliche Kuxe <strong>de</strong>r Gewerkschaft<br />

Maria Glück (Brühl bei Köln) und die Kuxenmehrheit<br />

<strong>de</strong>r Gewerkschaft Düren (Düren/Rhld.) sowie eine nennenswerte<br />

Beteiligung bei <strong>de</strong>r Westbank AG (Frankfurt/Main, früher<br />

Deutsche Palästina-Bank). 1920 kam es zu einer Überkreuz-<br />

Beteiligung mit <strong>de</strong>r AG für Industriewerte “Agfi” im schweizerischen<br />

Luzern. Nach <strong>de</strong>r Inflation geriet die Firma in Kreditschwierigkeiten.<br />

Sinken<strong>de</strong> Börsenkurse <strong>de</strong>s großen kreditfinanzierten<br />

Beteiligungsportfolios erfor<strong>de</strong>rten Nachschüsse, die man<br />

nicht leisten konnte. 1925 insolvent gewor<strong>de</strong>n, 1926 Beschluß<br />

<strong>de</strong>r Liquidation, 1932 von Amts wegen gelöscht.<br />

61


schluss verfügte das Werk, durch seine Lage am Rhein, über<br />

direkte Verla<strong>de</strong>möglichkeiten im Hafen. Während <strong>de</strong>s Zweiten<br />

Weltkrieges war das Kabelwerk, aufgrund seiner Be<strong>de</strong>utung für<br />

die Rüstungsindustrie, Schon früh das Ziel von Fliegerangriffen.<br />

Ein <strong>Teil</strong> <strong>de</strong>r Produktion wur<strong>de</strong> in einen Verlagerungsbetrieb in<br />

das sogenannte Su<strong>de</strong>tenland in die heutige Tschechische Republik<br />

verlagert. 1966 schloss sich das Werk mit an<strong>de</strong>ren, ähnlich<br />

strukturierten Firmen zu <strong>de</strong>n “Vereinigten Draht- und Kabelwerken”<br />

zusammen. 1972 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r AEG-Konzern Hauptanteilseigner.<br />

Zu Beginn <strong>de</strong>r neunziger Jahre wur<strong>de</strong> das Duisburger<br />

Werk durch die Alcatel-Gruppe übernommen und 1996,<br />

trotz voller Auftragsbücher und schwarzer Zahlen, geschlossen.<br />

30 Jahren bestehen<strong>de</strong>n Firma Rauer & Co., nebst zwei La<strong>de</strong>ngeschäften.<br />

1936 Konkurseröffnung.<br />

Los 659 Schätzwert 150-250 €<br />

Jute-Spinnerei und Weberei Hansa AG<br />

Barth in Pommern, Aktie 1.000 Mark Juni<br />

1909. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 7) EF<br />

Großformatiges Papier, sehr <strong>de</strong>korativ verziert. Zuvor<br />

völlig unbekannt gewesener Textilwert.<br />

Gründung 1909 als Jute-Spinnerei und Weberei Hansa AG in<br />

Barth. Die Ost<strong>de</strong>utsche Jutespinnerei & Weberei GmbH in Barth<br />

brachte dabei die ihr gehörigen Grundstücke in die AG ein mit<br />

sämtlichen Bestandteilen, Maschinen und Fabrikgebäu<strong>de</strong>n, sämtlichen<br />

Rohrleitungen, Webstühlen Spinnmaschinen und Werkzeugen.<br />

Herstellung von Fabrikaten aller Art aus Jute und ähnlichen<br />

Faserstoffen. 1911 wur<strong>de</strong> das Konkursverfahren eröffnet.<br />

Los 666 Schätzwert 75-150 €<br />

Kaiser-Keller AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark März 1911<br />

(Auflage 550, R 4) EF-VF<br />

Schöner G&D-Druck mit Firmensignet.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1905. Der Ges. gehörten die Grundstücke Jägerstr.<br />

14-16, Friedrichstr. 176-178 und Taubenstr. 38-40. In <strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong>n<br />

befand sich das mit allem neuzeitlichen Komfort eingerichtete<br />

Kaiser-Hotel mit 180 Zimmern, das Restaurant “Kaiser-Keller”,<br />

die Konditorei Mauxion, die Kaiser-Diele, das Kaiser-Buffet,<br />

das Weihenstephan-Bräu (später Tucherbräu) sowie<br />

die “Künstler-Klause Carl Stallmann” und das Jäger-Casino,<br />

später auch die Schoppenweinstube Schifferhaus. Börsennotiz<br />

Berlin, Großaktionär war zuletzt die Dresdner Bank. 1955 im<br />

Han<strong>de</strong>lsregister von Amts wegen gelöscht.<br />

Los 669 Schätzwert 150-200 €<br />

Kalkwerke-AG vorm. Hein & Stenger<br />

Aschaffenburg, Aktie 100 RM 10.10.1928<br />

(Auflage 350, R 8) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> die Fa. Hein & Stenger bereits 1864 als<br />

Kalkbrennerei in <strong>de</strong>r Aumühle in Aschaffenburg-Damm. 1870<br />

außer<strong>de</strong>m Erwerb <strong>de</strong>r Ziegelei Hepp in <strong>de</strong>r Ottostr. 8. Die unmittelbar<br />

angrenzen<strong>de</strong> Bahnlinie begünstigte die Geschäftsaus<strong>de</strong>hnung,<br />

so daß <strong>de</strong>r Verkaufskatalog kurz vor <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong><br />

neben Eigenprodukten auch bereits Han<strong>de</strong>lsware<br />

wie Bims, Zement, Fliesen und Sanitärartikel enthält.<br />

1896 bei Umwandlung in eine AG bestehen Fabriken in A-<br />

schaffenburg, Damm, Hösbach, Sailauf, Rotenberg und Feldkahl,<br />

wobei die (erst 1954 abgebaute) 3,4 km lange Drahtseilbahn<br />

zwischen Hösbach-Bahnhof und Rottenberg mehr als<br />

ein halbes Jahrhun<strong>de</strong>rt so etwas wie ein Wahrzeichen <strong>de</strong>s A-<br />

schafftals war. Nach einer kurzen Blüte in <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>raufbauzeit<br />

nach <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg musste die nicht mehr konkurrenzfähige<br />

Kalkproduktion 1951 eingestellt wer<strong>de</strong>n. Die heutige<br />

”Kalkwerke vorm. Hein & Stenger GmbH” wan<strong>de</strong>lte sich zum<br />

Baustoffhändler mit über 100 Mitarbeitern und bezog 1997<br />

<strong>de</strong>n jetzigen Standort an <strong>de</strong>r Goldbacher Strasse auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s früheren amerikanischen Depots.<br />

Los 663 Schätzwert 200-250 €<br />

Kabelwerk Nassau AG<br />

Haiger (Dillkreis), VZ-Aktie 1.000 Mark<br />

8.9.1922 (Auflage 750, R 9) VF+<br />

Großes Hochformat mit sehr schmuckvoller Umrahmung.<br />

Vorher unbekannt gewesene Emission.<br />

Los 660 Schätzwert 75-125 €<br />

Jute-Spinnerei und Weberei Kassel<br />

Kassel, Aktie 200 RM Nov. 1928 (Auflage<br />

4800, R 6) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1882. Betrieb einer Spinnerei, Weberei und Sackfabrik.<br />

Heute Jute Kassel GmbH.<br />

Los 661 Schätzwert 25-50 €<br />

Kabel- und Drahtwerke AG<br />

Wien, Aktie 1.000 RM Dez. 1942 (Auflage<br />

2000, R 5) EF<br />

Gündung 1897. Herstellung von Starkstromkabeln,Hochspannungs-,<br />

Schwachstromblei-, Überland-Telephonkabeln, Drähten<br />

und Seilen aus Kupfer, Bronze, Aluminium, Eisen und Stahl.<br />

1942 Fusion mit <strong>de</strong>r Kabel- und Gummiwerk AG, Wuppertal.<br />

Gründung 1920, Herstellung von isolierten Drähten und Kabeln<br />

aller Art. Ab Mitte <strong>de</strong>r 20er Jahre konnten die Löhne <strong>de</strong>r 135<br />

Mitarbeiter schon nicht mehr regelmäßig gezahlt wer<strong>de</strong>n, 1928<br />

Vergleich. Nach erfolgter Sanierung 1934 in Liquidation getreten<br />

und gleichzeitig in “Kabelwerk Walkenmühle AG i.L.” umfirmiert.<br />

Der Betrieb selbst wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Recht <strong>de</strong>r Fortführung<br />

<strong>de</strong>s ursprünglichen Namens an die Kabelwerk Reinshagen<br />

GmbH in Wuppertal-Ronsdorf verkauft.<br />

Los 664 Schätzwert 25-50 €<br />

Kabelwerk Rheydt AG<br />

Rheydt, Aktie 100 RM Febr. 1936 (Auflage<br />

7500, R 3) EF<br />

Ausgegeben anläßlich <strong>de</strong>r Übernahme <strong>de</strong>r Deutsche<br />

Kabelwerke AG.<br />

Gründung 1898. 1936 Übernahme <strong>de</strong>r “Deutsche Kabelwerke<br />

AG” in Berlin. Gehörte als AEG-Kabelwerke Rheydt zuletzt zum<br />

AEG-Konzern. 1992 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bereich Kabel von <strong>de</strong>r Alcatel<br />

Alsthom übernommen. Im Jahr 2000 wur<strong>de</strong>n dann die Kabelaktivitäten<br />

in die neu gegrün<strong>de</strong>te Firma Nexus ausgeglie<strong>de</strong>rt,<br />

<strong>de</strong>ren IPO 2001 erfolgte.<br />

Los 667 Schätzwert 200-250 €<br />

Kali-, Oel- und Kohlen-<br />

Bohrgesellschaft “Christianshall”<br />

Berlin, Anteil-Schein 1/1.000 12.3.1906<br />

(R 10), ausgestellt auf Herrn<br />

W.Kutschbach in Halle a.S VF+<br />

Sehr schöne Jugendstilumrandung. Zuvor völlig<br />

unbekannt gewesen!<br />

Die Gesellschaft besaß eine Konzession in Garßen bei Celle.<br />

Ehemalige Verwaltungsgebäu<strong>de</strong> in<br />

Aschaffenburg-Damm<br />

Los 670 Schätzwert 275-350 €<br />

Kalkwerke-AG vorm. Hein & Stenger<br />

Aschaffenburg, Aktie 1.000 RM<br />

10.10.1928 (Auflage 365, R 9) EF+<br />

Aktien dieser Ges. waren zuvor völlig unbekannt.<br />

Von <strong>de</strong>n 9 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen Stükken<br />

ist dies das allerletzte noch verfügbare!<br />

Los 662 Schätzwert 25-50 €<br />

Kabelwerk Duisburg<br />

Duisburg, Aktie 1.200 RM 6.12.1924<br />

(Auflage 6000, R 3) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t am 10.12.1894 nach Übernahme <strong>de</strong>r Firma Rheinisch-Westfälisches<br />

Kabelwerk O. Schaefer. Herstellung von<br />

Stark- und Schwachstrom-Bleikabeln, bleimantellosen Innenkabeln,<br />

Kabelgarnituren usw. Neben einem eigenen Bahnan-<br />

Los 665 Schätzwert 30-60 €<br />

Kaffee- und Lebensmittel-<br />

Vertriebs-AG Max Müller & Co.<br />

Berlin, Genussschein 20 RM Juli 1934<br />

(R 7) EF<br />

Gründung 1914. Vertrieb von Kaffee, Lebens- und Genussmitteln<br />

aller Art. Die Ges. besaß die bei<strong>de</strong>n Grundstücke Müllerstr.<br />

166a und 167 sowie das Grundstück Schönhauser Str. 3. 1927<br />

erwarb die Ges. die Masse <strong>de</strong>r in Konkurs geratenen, seit über<br />

Los 668 Schätzwert 200-250 €<br />

Kali-Bohrgesellschaft<br />

Grossherzogin Sophie<br />

Essen-Ruhr, Namens-Anteilschein<br />

1/1.000 17.9.1906 (R 9) VF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1896 als Kalibohrgesellschaft “Einbeck”, 1899 umgewan<strong>de</strong>lt<br />

in Kaliborgesellschaft Großherzogin Sophie (nach<br />

<strong>de</strong>r Großherzogin von Sachsen-Weimar). Die Gerechtsame lagen<br />

in <strong>de</strong>n Gemarkungen Stadtlengsfeld, Weilar und Unter-Alba<br />

im Tal <strong>de</strong>r Felda, eines Nebenflusses <strong>de</strong>r Werra. Zwei Bohrungen<br />

wur<strong>de</strong>n in 490 m Tiefe im Kalilager fündig. Benachbarte<br />

Unternehmungen: Heiligenmühle, Großherzog von Sachsen,<br />

Kaiseroda, Heldburg und Hannover-Thüringen. 1909 Formwechsel<br />

von einer Bohrgesellschaft in Gewerkschaftsform, wobei<br />

die hier angebotenen Anteilscheine eigentlich in Kux-Scheine<br />

zu tauschen waren. Alle 1000 Kuxe befan<strong>de</strong>n sich später im<br />

Besitz <strong>de</strong>r Gew. Heiligenmühle. “Grossherzogin Sophie” war zuletzt<br />

eine Schachtanlage <strong>de</strong>r Kaliwerke Salzungen, die zum<br />

Wintershall-Konzern gehörten.<br />

Los 671 Schätzwert 75-150 €<br />

Kamenzer Bank AG<br />

Kamenz, VZ-Aktie 500 RM 10.3.1933<br />

(Auflage nur 46 Stück, R 7) EF<br />

Gründung <strong>de</strong>r AG 1922, vorher war die Kamenzer Bank eine<br />

Genossenschaftsbank. Seit Februar 1924 Freundschaftsverhältnis<br />

mit <strong>de</strong>r Sächsischen Staatsbank, die bei dieser Gelegenheit<br />

Vorzugs-Aktien <strong>de</strong>r Kamenzer Bank übernahm. 1945<br />

wur<strong>de</strong> die Bank durch die Sächsische Lan<strong>de</strong>sbank abgewickelt.<br />

Nr. 672<br />

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