25.12.2013 Aufrufe

"Der Reichsbankschatz" als PDF - Deutschewertpapierauktionen.de

"Der Reichsbankschatz" als PDF - Deutschewertpapierauktionen.de

"Der Reichsbankschatz" als PDF - Deutschewertpapierauktionen.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Deutsche Wertpapierauktionen GmbH<br />

<strong>Der</strong> Reichsbankschatz<br />

Los 1228<br />

8. Spezialauktion<br />

am 27. April 2013 in Wolfenbüttel


Programm<br />

Anreise<br />

Auktionsort<br />

Zentrum für Historische Wertpapiere<br />

Salzbergstraße 2<br />

D-38302 Wolfenbüttel<br />

Programm<br />

Freitag, 26. April 2013<br />

9 - 18 Uhr Tag <strong>de</strong>r offenen Tür beim<br />

Benecke und Rehse Wertpapierantiquariat<br />

18.30 Uhr Sammlertreffen in <strong>de</strong>r Gaststätte<br />

»Zum Eichenwald«<br />

Braunschweig-Maschero<strong>de</strong><br />

Salzdahlumer Straße 313<br />

Sonnabend, 27. April 2013<br />

8 - 11 Uhr Vorbesichtigung <strong>de</strong>r<br />

Auktionslose<br />

11.00 Uhr 8. Spezial-Auktion<br />

»<strong>Der</strong> Reichsbankschatz«<br />

Übernachtungen<br />

Arcadia Hotel (4 Sterne)<br />

ehem<strong>als</strong> PLAY OFF<br />

Salzdahlumer Straße 137<br />

38126 Braunschweig-Südstadt<br />

(ca. 5 km vom Veranstaltungsort entfernt)<br />

Telefon 0531 - 26310<br />

Fax 0531 - 67119<br />

eMail info.braunschweig@ahmm.<strong>de</strong><br />

Web www.arcardia-hotel.<strong>de</strong><br />

Son<strong>de</strong>rpreis für unsere Auktionsbesucher:<br />

50 E pro Zimmer/Nacht<br />

(EZ o<strong>de</strong>r DZ, plus Frühstück p.P. 15 E)<br />

kostenfrei: Parkplatz sowie Nutzung<br />

von Sauna und Fitnessräumen<br />

… von <strong>de</strong>r A 2 kommend:<br />

am Kreuz Braunschweig-Nord auf die<br />

A 391 Richtung Salzgitter/Kassel<br />

… von <strong>de</strong>r A 7 kommend:<br />

am Salzgitter-Dreieck auf die A 39<br />

Richtung Braunschweig/Berlin<br />

in bei<strong>de</strong>n Fällen dann weiter:<br />

– am Dreieck Braunschweig-Südwest<br />

einordnen auf die A 39 Richtung Berlin<br />

– am Kreuz Braunschweig-Süd rechts<br />

ausfahren auf die A 395 Richtung<br />

Wolfenbüttel/Bad Harzburg/Goslar<br />

– 3. Ausfahrt Stöckheim/Maschero<strong>de</strong><br />

(nach <strong>de</strong>m Lärmschutzwall auf <strong>de</strong>r<br />

rechten Seite) ausfahren, am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Ausfahrtrampe links fahren Richtung<br />

Maschero<strong>de</strong><br />

Fragen zur<br />

Auktion?<br />

Michael Weingarten, Tel. 05331-9755-33<br />

Kurt Arendts, Tel. 05331-9755-22<br />

Michael Rösler, Tel. 05331-9755-21<br />

Immer einen Besuch wert:<br />

<strong>Der</strong> Harz<br />

wenn Sie jetzt erst zum Hotel wollen:<br />

– in Maschero<strong>de</strong> am Kreisverkehr<br />

3. Abbie gung ausfahren Richtung<br />

Braunschweig-Heidberg (nach 30 m<br />

kommen Sie jetzt am »Eichenwald«<br />

vorbei, wo Freitag Sammlertreffen ist)<br />

– aus Maschero<strong>de</strong> herausfahren, die<br />

Straße schlängelt sich durch ein Wäldchen,<br />

nach ca. 1,5 km ist links das<br />

Hotel (rechts liegt eine Star-Tankstelle,<br />

hat meist sehr günstige Spritpreise)<br />

wenn Sie jetzt direkt zu unserem<br />

Firmensitz wollen:<br />

– in Maschero<strong>de</strong> am Kreisverkehr<br />

1. Abbiegung rechts fahren Richtung<br />

Salzdahlum<br />

– in Salzdahlum 100 m nach <strong>de</strong>m Ortseingangsschild<br />

links abbiegen Richtung<br />

Sickte<br />

– nach ca. 700 m auf <strong>de</strong>r Landstraße<br />

fahren Sie gera<strong>de</strong>aus direkt auf unser<br />

Firmengelän<strong>de</strong><br />

wenn Sie vom Hotel zu unserem<br />

Firmensitz wollen:<br />

zurückfahren Richtung Maschero<strong>de</strong>, dort<br />

gera<strong>de</strong>aus durchfahren, in Salzdahlum<br />

s.o.<br />

wenn Sie mit <strong>de</strong>r Bahn anreisen:<br />

Zielbahnhof: Braunschweig-Hbf., von dort<br />

mit <strong>de</strong>m Taxi (zum Hotel ca. 8 Min., zu<br />

unserem Firmensitz ca. 15 Min.)<br />

Die Reservierung machen wir gern für<br />

Sie, bitte rufen Sie uns an!<br />

Min<strong>de</strong>stgebot: 80 % vom unteren Schätzpreis


Ein unenTbehrliches<br />

Nachschlagewerk<br />

suppes-special<br />

„<strong>Der</strong> Reichsbank-Schatz“<br />

Die endgültige Übersicht aller im<br />

Reichsbank-Schatz vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Papiere!<br />

15.000 Listungen*<br />

mit nützlichen, noch nie<br />

veröffentlichten Detail-Angaben!<br />

49,– €<br />

Best.-Nr. 187887<br />

Dieses Kennzeichen sagt, ob auch<br />

nicht entwertete Stücke bekannt<br />

Firmenname Ausgabeort Art Nennwert Datum Auflage Schatz Erh. Jahr<br />

A. & W. Willmann AG Luthrötha bei Sagan Aktie 1.000 Mark 2.1.1913 550 9 III/IV 2009<br />

A. & W. Willmann AG Luthrötha bei Sagan Aktie 1.000 Mark 1.1.1922 1.000 9 III/IV 2009<br />

A. Busse & Co. AG Berlin Aktie 1.000 Mark 1.4.1900 6.000 6 III 2009<br />

A. Doehner AG Chemnitz Aktie 100 RM 25.4.1925 2.000 1.250 II 2003<br />

A. Erlenwein & Cremer AG Uerdingen Aktie 100 RM 28.6.1929 90 20 II/III 2009<br />

A. Erlenwein & Cremer AG Uerdingen Aktie 1.000 RM 28.6.1929 91 90 II 2008<br />

A. Frohmuth Holzwaren- und Holzstoff-Fabrik AG Mellenbach Aktie 1.000 Mark 15.12.1923 10.000 165 II/III 2006<br />

A. Glaser Nachfl. AG Penig Aktie 100 RM 1.6.1932 1.920 1.500 II 2003<br />

A. Grubitz Dampfseifenfabrik AG Potsdam Aktie 1.000 Mark 20.7.1923 5.000 30 II/III 2008<br />

A. Grubitz Dampfseifenfabrik AG Potsdam Aktie 1.000 Mark 10.8.1923 5.000 13 II/III 2009<br />

A. Hagedorn & Co. Celluloid- und Korkwaren-Fabrik AG Osnabrück Aktie 1.000 Mark 28.2.2007 1.000 58 III 2008<br />

A. Ludwig Steinmetz AG Remscheid Aktie 100 RM März 1938 2 III/IV 2009<br />

A. Prang Dampf- und Wassermühlenwerke AG Gumbinnen Aktie 100 RM Sept. 1927 8.000 3 III/IV 2009<br />

A. Riebeck‘sche Montanwerke AG Halle a/S. Aktie 1.000 Mark Jan. 1899 2.000 1 IV 2009<br />

A. Riebeck‘sche Montanwerke AG Halle a/S. Aktie 1.000 Mark Febr. 1909 3.000 1 IV 2009<br />

A. Riebeck‘sche Montanwerke AG Halle a/S. Aktie 1.000 Mark April 1911 7.000 3 IV 2009<br />

A. Riebeck‘sche Montanwerke AG Halle a/S. Aktie 1.000 Mark April 1912 6.500 1 IV 2009<br />

A. Riebeck‘sche Montanwerke AG Halle a/S. 4,5 % Schuldv. 1.000 Mark Okt. 1920 5 IV 2009<br />

A. Riebeck‘sche Montanwerke AG Halle (Saale) Aktie 200 RM Aug. 1943 2.760 900 II/III 2006<br />

A. Riebeck‘sche Montanwerke AG Halle (Saale) Aktie 1000 RM Aug. 1943 73.620 5.000 II/III 2006<br />

. Th. Meiflner AG Stadtilm Aktie 100 RM 26.2.1925 6.400 33 III 2008<br />

. Zalewski AG Honnef am Rhein Aktie Lit. A 100 RM 3.12.1925 1.700 44 III 2008<br />

Zalewski AG Honnef am Rhein Aktie Lit. C 100 RM 30.9.1940 1.960 8 III 2009<br />

chener Kleinbahn-Gesellschaft Aachen Actie 1.200 Mark 5.6.1896 1.500 500 III/IV 2005<br />

hener Kleinbahn-Gesellschaft Aachen Aktie 2.000 Mark 4.6.1907 1.000 600 III 2005<br />

hener Kleinbahn-Gesellschaft Aachen Aktie 2.000 Mark 1.10.1912 500 400 II/III 2005<br />

ener Le<strong>de</strong>rfabrik AG Aachen Aktie 200 RM 3.6.1929 1.740 210 III 2006<br />

ner Rückversicherungs-Gesellschaft Aachen Namens-Actie 400 Thaler 28.5.1853 3.000 600 IV 2006<br />

ner Rückversicherungs-Gesellschaft Aachen Namens-Actie 1.200 Mark 15.11.1895 3.000 750 III 2006<br />

er Rückversicherungs-Gesellschaft Aachen Namens-Aktie 1.200 Mark 1.1.1921 4.000 1.050 III/IV 2006<br />

er Rückversicherungs-Gesellschaft Aachen Namens-Aktie 1.200 Mark 6.3.1923 15.000 3.000 III/IV 2006<br />

r Stahlwaarenfabrik Fafnir-Werke AG Aachen Aktie 1.000 Mark 1.4.1912 800 3 IV 2009<br />

Thermalwasser Kaiserbrunnen AG Aachen Aktie 100 RM März 1929 250 8 II/III 2009<br />

Diese Stückzahl lag im Reichsbank-Schatz<br />

Benecke<br />

&<br />

Rehse<br />

* außer Pfandbriefe u.ä.<br />

Erhaltung<br />

Auktion im Jahr<br />

Aktien-Gesellschaft für Historische Wertpapiere<br />

– Wertpapierantiquariat –<br />

Salzbergstraße 2 · 38302 Wolfenbüttel<br />

Telefon 05331.975521 · Telefax 05331.975555


Los 4 Schätzwert 50-150 €<br />

Aachener Kleinbahn-Gesellschaft<br />

Aachen, Actie 1.200 Mark 5.6.1896<br />

(Auflage 1500, R 4) EF-VF<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 1 Schätzwert 30-60 €<br />

A. Frohmuth Holzwaren- und<br />

Holzstoff-Fabrik AG<br />

Mellenbach, Aktie 1.000 Mark<br />

15.12.1923. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage<br />

10000, R 5) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t zur Weiterführung <strong>de</strong>r Fabrik <strong>de</strong>r Fa. Alfred Frohmuth.<br />

Nach <strong>de</strong>r Inflation kam die Firma in’s Straucheln: 1926<br />

verschaffte ein Zwangsvergleich noch einmal kurz Luft, aber<br />

schon 1929 ließ sich <strong>de</strong>r Konkurs doch nicht mehr vermei<strong>de</strong>n.<br />

Los 2 Schätzwert 30-60 €<br />

A. Riebeck’sche Montanwerke AG<br />

Halle (Saale), Aktie 200 RM Aug. 1943<br />

(Auflage 2760, R 3) EF<br />

Das von Kommerzienrat Riebeck begrün<strong>de</strong>te Unternehmen wur<strong>de</strong><br />

1883 im Zuge <strong>de</strong>r Auseinan<strong>de</strong>rsetzung unter seinen Erben eine<br />

AG, 1888 übernahm ein Bankenkonsortium alle Aktien.<br />

Grundlage <strong>de</strong>s Unternehmens waren Dutzen<strong>de</strong> von Braunkohlengruben<br />

(teils Tiefbau, teils Tagebau) im Oberröblinger, Zeitz-Weissenfelser<br />

und im Halle’schen Bezirk. Ein weiterer wichtiger Geschäftszweig<br />

war die Verarbeitung <strong>de</strong>s in Schwelereien gewonnenen<br />

Teers auf Mineralöle und Paraffin. Im Laufe <strong>de</strong>r Jahre wur<strong>de</strong>n<br />

eine Reihe benachbarter Bergwerksunternehmen übernommen.<br />

1923 weitere Aus<strong>de</strong>hnung <strong>de</strong>s Bergwerksbesitzes mit <strong>de</strong>m<br />

Erwerb <strong>de</strong>r Gewerkschaft Messel bei Darmstadt (1954 <strong>als</strong> “Paraffin-<br />

und Mineralölwerk Messel” ausgeglie<strong>de</strong>rt, 1959 an die<br />

schwedische Ytong AB verkauft; <strong>de</strong>r ehemalige Braunkohlentagebau<br />

Grube Messel gehört heute übrigens <strong>als</strong> überragen<strong>de</strong>r<br />

Fossilien-Fundort zum Weltkulturerbe). Ebenfalls 1923 Übernahme<br />

wesentlicher Mineralöl-Interessen aus <strong>de</strong>m Stinnes-Einflussbereich,<br />

in diesem Zusammenhang für kurze Zeit Umfirmierung<br />

in “Hugo Stinnes-Riebeck Montan- und Oelwerke AG”. 1926 Abschluss<br />

eines Interessenvertrages mit <strong>de</strong>r I.G. Farbenindustrie<br />

AG, wonach je<strong>de</strong>r Aktionär seine Aktien 2:1 in I.G. Farben-Aktien<br />

tauschen konnte (diese Klausel war übrigens noch bis En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

80er Jahre Gegenstand vielbeachteter Prozesse zwischen bei<strong>de</strong>n<br />

Gesellschaften). 1931 übernahmen die Rheinischen Stahlwerke<br />

ein großes Paket Riebeck-Aktien von <strong>de</strong>r I. G. Farben und waren<br />

dann mit 87 % Mehrheitsaktionär. 1945 zu Gunsten <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />

Sachsen-Anhalt enteignet. Nach <strong>de</strong>m Krieg lagen neben geringfügigem<br />

Streubesitz die Riebeck-Aktien wie<strong>de</strong>r bei I. G. Farben<br />

(rd. 50 %) und Rheinstahl (rd. 40 %). 1966 Sitzverlegung von<br />

Halle (Saale) nach Frankfurt (Main),<br />

Los 3 Schätzwert 80-185 €<br />

Aachener und Burtschei<strong>de</strong>r<br />

Pfer<strong>de</strong>eisenbahn-Gesellschaft<br />

Berlin, Aktie 500 Mark 15.6.1881<br />

(Auflage 1400, R 4) VF-<br />

Gründung 1880 <strong>als</strong> Aachener und Burtschei<strong>de</strong>r Pfer<strong>de</strong>eisenbahn,<br />

Dampfbetrieb ab 1884, elektrischer Betrieb ab 1895.<br />

Zeitweise über 200 km Betriebslänge. 1894 Umfirmierung in<br />

Aachener Kleinbahn, seit 1942 (die bis heute börsennotierte)<br />

Aachener Straßenbahn- und Energieversorgungs-AG. Großaktionäre<br />

sind seit langer Zeit Stadt und Landkreis Aachen.<br />

Los 5 Schätzwert 50-125 €<br />

Aafa-Film AG<br />

Berlin, Aktie 100 RM 29.4.1933 (Auflage<br />

4000, R 5) EF<br />

Gründung 1920 <strong>als</strong> Radio-Film AG, Firma 1921-25 Aafa-Althoff-Ambos-Film<br />

AG. Herstellung und Verleih von Filmen, Betrieb<br />

von Lichtspieltheatern. Börsennotiz: Freiverkehr Hannover.<br />

Die Gesellschaft produzierte eine große Menge an Filmen in<br />

<strong>de</strong>r Stummfilm-Ära, vor allem im Filmwerk Staaken. Darunter<br />

waren auch Produktionen mit Filmgrößen wie Leni Riefenstahl<br />

(z.B. Stürme über <strong>de</strong>m Montblanc). <strong>Der</strong> Film “Kunterbunt” wur<strong>de</strong><br />

1932 von <strong>de</strong>r Zensur mit Jugendverbot belegt. 1934 ging<br />

die Gesellschaft in Konkurs, vermutlich unter <strong>de</strong>m Druck <strong>de</strong>r<br />

Nation<strong>als</strong>ozialisten.<br />

Los 6 Schätzwert 175-300 €<br />

Actien-Bierbrauerei in Essen a. d. Ruhr<br />

Essen, Prior.-Stamm-Actie 2.000 Mark<br />

31.12.1897 (Auflage nur 90 Stück, R 6)<br />

UNC-EF<br />

Mit Originalunterschriften (u.a. Carl Funke <strong>als</strong> AR-<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r).<br />

Gründung 1872. Übernommen wur<strong>de</strong>n später die Phönix-<br />

Brauerei GmbH in Essen (1931), die Kronen-Brauerei AG in Essen-Borbeck<br />

(1932), die Dortmun<strong>de</strong>r Stifts-Brauerei Carl Funke<br />

AG (1936). 1939 Erwerb <strong>de</strong>r Aktienmehrheit bei <strong>de</strong>r Dom-<br />

Brauerei Carl Funke AG und <strong>de</strong>r Hitdorfer Brauerei AG in Köln-<br />

Hitdorf, gleichzeitig Umfirmierung in Essener Aktien-Brauerei<br />

Carl Funke AG. 1963 erneute Umfirmierung in Stern-Brauerei<br />

Carl Funke AG. 1969 Erwerb <strong>de</strong>r Brauerei zum Schiff J. Peter<br />

Wahl GmbH in Kaufbeuren. 1998 Sitzverlegung nach Köln, umfirmiert<br />

in Dom-Brauerei AG, Spezialitäten sind DOM Kölsch<br />

und Rats Kölsch. Bis 1934 in Essen, danach in Düsseldorf börsennotiert.<br />

Seit 2008 nach Insolvenz <strong>als</strong> GmbH weitergeführt.<br />

Los 8 Schätzwert 250-400 €<br />

Actien-Brauerei Feldschlösschen<br />

Min<strong>de</strong>n, Actie Lit. A 1.000 Mark<br />

25.3.1898 (Auflage 300, R 7) VF<br />

Originalunterschriften.<br />

1865 Gründung <strong>de</strong>r Brauerei Brettholz & Denkmann. AG seit<br />

1888. 1918 Ankauf <strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>ner Stiftsbrauerei, 1922 Erwerb<br />

<strong>de</strong>s Braukontingents <strong>de</strong>r Kronenbrauerei Bückeburg. 1924 Ankauf<br />

<strong>de</strong>r Städt. Brauerei Hempel & Co. in Stadthagen. Neben<br />

verschie<strong>de</strong>nen Wirtschaftsanwesen gehörte <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

auch die Tonhalle in Min<strong>de</strong>n. Die Aktien notierten seit 1890 bei<br />

äußerst sporadischen Umsätzen an <strong>de</strong>r Börse Hannover, später<br />

im ungeregelten Freiverkehr Düsseldorf. Großaktionär war zuletzt<br />

mit über 98 % die Berliner Schultheiss-Brauerei AG. 1978<br />

auf die Dortmun<strong>de</strong>r Union-Schultheiss-Brauerei AG (1988 umbenannt<br />

in Brau und Brunnen AG, seit 2004 Teil <strong>de</strong>r Ra<strong>de</strong>berger<br />

Gruppe) verschmolzen.<br />

Los 9 Schätzwert 60-120 €<br />

Actien-Brauerei Ohligs<br />

Ohligs, 6 % Teilschuldv. 1.000 Goldmark<br />

20.5.1926 (Auflage 1000, R 5) VF<br />

Gründung 1899 durch die Brauerei C. Beckmann in Solingen,<br />

die für die ersten 10 Jahre auch eine Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ngarantie abgab.<br />

Neben <strong>de</strong>r Brauerei und Mälzerei auch Eisfabrikation, außer<strong>de</strong>m<br />

Wirtschaftsanwesen in Köln, Düsseldorf und Solingen-<br />

Ohligs. 1972 Fusion mit <strong>de</strong>r schon 1753 gegrün<strong>de</strong>ten Brauerei<br />

Beckmann AG in Solingen, 1973 Umfirmierung in Aktien-<br />

Brauerei Beckmann AG. 1991 Einstellung <strong>de</strong>s Braubetriebes<br />

und erneute Umfirmierung in Beckmann Beteiligungs-AG,<br />

1996 Sitzverlegung nach Düsseldorf. Zuletzt an etwa 10 Autohäusern<br />

in Bielefeld, Oberhausen, Duisburg, Ansbach, Gera sowie<br />

in Frankreich beteiligt.<br />

Los 11 Schätzwert 75-150 €<br />

Aeternitas AG für naturwissen schaft -<br />

liche u. medizinische Dauerpräparate<br />

Berlin-Dahlem, Aktie 1.000 RM Sept.<br />

1928 (Auflage 150, R 7) EF<br />

Vorher nicht bekannt gewesen.<br />

Gründung 1927 zur Verwertung <strong>de</strong>s von Prof. Hochstetter und<br />

Dr. Gustav Schmei<strong>de</strong>l in Wien erfun<strong>de</strong>nen Verfahrens zur Dauerkonservierung<br />

von Menschen, Tieren und Pflanzen. Aeternitas,<br />

lateinisch = Ewigkeit. Das Geschäft mit <strong>de</strong>r Ewigkeit hielt<br />

nicht ewig, im Febr. 1934 wur<strong>de</strong> die Firma gelöscht.<br />

Los 12 Schätzwert 75-150 €<br />

AG Breslauer Zoologischer Garten<br />

Breslau, Aktie 1.000 RM Juli 1938<br />

(Auflage 202, R 5) EF<br />

Kleiner Tigerkopf im Unterdruck.<br />

Nach <strong>de</strong>m großen Erfolg bei <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>s Berliner Zoos<br />

kam 1858 auch in Breslau <strong>de</strong>r Wunsch nach einem eigenen<br />

Tiergarten auf. Unter Führung <strong>de</strong>s damaligen Oberbürgermeisters<br />

Geheimrat Dr. Elwanger nahm eine Gruppe von Interessenten<br />

im Febr. 1863 die ersten Vorarbeiten zu ihrem Vorhaben<br />

auf. Nach<strong>de</strong>m ein Grundkapital von 30.000 Thalern, eingeteilt<br />

in 600 Aktien à 50 Thaler gezeichnet wur<strong>de</strong>, konstituierte sich<br />

die AG Breslauere Zoologischer Garten am 10.Juli 1865. <strong>Der</strong><br />

Zoo war sehr beliebt, die Besucherzahler waren hoch (an einem<br />

verbilligten Sonntag kamen 6000 Personen). Auf Grund <strong>de</strong>r Folgen<br />

<strong>de</strong>s Ersten Weltkrieges mußte <strong>de</strong>r Zoo im Jahr 1921 für<br />

mehrere Jahre geschlossen wer<strong>de</strong>n. Bis 1927 wur<strong>de</strong> er <strong>als</strong><br />

Konzertgarten geführt. Durch finanziele Unterstützungen konnte<br />

<strong>de</strong>r Tierbestand 1927 stark erweitert wer<strong>de</strong>n, so daß bei Wie<strong>de</strong>reröffnung<br />

ca. 1850 Tiere in 480 Arten gezeigt wer<strong>de</strong>n konnten.<br />

Bei <strong>de</strong>r Sanierung im Jahr 1937 zeichneten die Stadt Breslau<br />

und die Provinz Schlesien <strong>de</strong>n größten Teil einer Kapitalerhöhung,<br />

mit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Zoo sogar erweitert und mit einer Robbenund<br />

Bären sowie einer Pavian-Freianlage ausgebaut wer<strong>de</strong>n<br />

konnte. Während <strong>de</strong>s Zweiten Weltkrieges wur<strong>de</strong>n zahlreiche<br />

Tiere aus an<strong>de</strong>ren <strong>de</strong>utschen Zoos nach Breslau evakuiert. In<br />

<strong>de</strong>n letzten Monaten <strong>de</strong>s Krieges litt Breslau unter <strong>de</strong>n Folgen<br />

<strong>de</strong>r Bombenangriffe. Nur 70% <strong>de</strong>s Tierbestan<strong>de</strong>s überlebte <strong>de</strong>n<br />

Krieg. Anfang Juni 1945 erhielt <strong>de</strong>r damalige Direktor Dr.<br />

Schlött die Anweisung, alle noch im Zoo befindlichen Tiere nach<br />

Polen in die Städte Lodz, Posen, Warschau und Krakau zu transportieren.<br />

1948 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Zoo wie<strong>de</strong>reröffnet <strong>als</strong> Miejski Ogrod<br />

Zoologiczny, Wroclaw. Seit 1952 ist <strong>de</strong>r Zoo in <strong>de</strong>r Hand <strong>de</strong>r<br />

Stadt, die ihn mit staatlicher Unterstützung betreibt.<br />

Nr. 4<br />

Los 7 Schätzwert 100-200 €<br />

Actien-Bierbrauerei in Essen a. d. Ruhr<br />

Essen, Aktie 1.000 Mark 3.3.1908<br />

(Auflage 500, R 5) EF<br />

Mit Originalunterschriften (u.a. Carl Funke).<br />

Los 10 Schätzwert 30-60 €<br />

Aelteste Volkstedter Porzellanfabrik AG<br />

Rudolstadt-Volkstedt, Aktie 100 RM März<br />

1933 (Auflage 6330, R 4) EF<br />

Gründung 1898. 1936 Vergleichsverfahren infolge Verschlechterung<br />

<strong>de</strong>r Geschäftslage auf <strong>de</strong>n Auslandsmärkten. 1937<br />

Gründung <strong>de</strong>r Auffanggesellschaft “Thüringische Porzellan-<br />

Manufaktur vorm. Aelteste Volkstedter GmbH”. 1972 VEB Aelteste<br />

Volkstedter Porzellanmanufaktur, nach 1990 Aelteste<br />

Volkstedter Porzellanmanufaktur GmbH.<br />

Los 13 Schätzwert 60-120 €<br />

AG Eintracht Braunkohlenwerke<br />

und Briketfabriken<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark Juni 1900<br />

(Auflage 1000, R 3) VF<br />

Gründung 1887 unter Übernahme <strong>de</strong>r früheren Gewerkschaft<br />

Eintracht I (letztere gegrün<strong>de</strong>t 1881 auf <strong>de</strong>m verliehenen Bergwerk<br />

Gustav Ferdinand bei Bennfeld im Mansfel<strong>de</strong>r Seekreis).<br />

Zunächst Erwerb <strong>de</strong>r Grube Louise bei Domsdorf (Kreis Liebenwerda),<br />

hinzu kamen 1883 die Grube Emilie in Hennersdorf<br />

und 1886 die Grube Henriette in Sallgast. 1887 Umwandlung<br />

in eine AG, danach 1892 Erwerb <strong>de</strong>r Kohlenfel<strong>de</strong>r in Welzow<br />

und Aufschluß <strong>de</strong>r Grube Clara-Welzow. Hier entstan<strong>de</strong>n die<br />

2


Hauptbetriebe, <strong>de</strong>shalb 1905 Sitzverlegung nach Neu-Welzow,<br />

N.-L. Zuletzt waren mit über 3.000 Mann Belegschaft in Betrieb<br />

in <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlausitz die Gruben Clara in Welzow (Kr.<br />

Spremberg), Henriette (1932 wegen Erschöpfung <strong>de</strong>r Vorräte<br />

stillgelegt) und Louise in Domsdorf b. Beutersitz sowie in <strong>de</strong>r O-<br />

berlausitz die Grube Werminghoff (Kreis Hoyerswerda) und Clara<br />

III bei Zeißholz (1934 wegen Erschöpfung <strong>de</strong>r Vorräte stillgelegt).<br />

Außer<strong>de</strong>m Betrieb von 9 Brikettfabriken. Die zuletzt<br />

zum tschechischen Petschek-Konzern gehören<strong>de</strong> Gesellschaft<br />

wur<strong>de</strong> 1939 auf Beschluß <strong>de</strong>s Treuhän<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>s Reichswirtschaftsministers<br />

aufgelöst, <strong>de</strong>n Aktionären wur<strong>de</strong> von Bankseite<br />

ein Ankaufsangebot zu 185% gemacht (Börsennotiz bis dahin<br />

Berlin und Leipzig).<br />

Los 16 Schätzwert 75-125 €<br />

AG Ferd. Lipfert<br />

Annaberg, Erzgeb., Aktie 100 RM Dez.<br />

1937 (Auflage 200, R 6) EF<br />

Gründung 1923. Ausführung von Bankgeschäften aller Art, insbeson<strong>de</strong>re<br />

Übernahme von Haftungen und Garantien für Dritte.<br />

1925 wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r Girozentrale Sachsen -öffentliche Bankanstalt-<br />

Dres<strong>de</strong>n (heute Lan<strong>de</strong>sbank Sachsen) <strong>de</strong>r Ausbau zu einer<br />

Zweiganstalt <strong>de</strong>r Girozentrale unter voller Wahrung <strong>de</strong>r wirtschaftlichen<br />

und rechtlichen Selbständigkeit <strong>de</strong>r Bank vereinbart.<br />

Los 14 Schätzwert 225-300 €<br />

AG “Ems”<br />

Em<strong>de</strong>n, Actie 1.000 Mark 1.6.1908<br />

(Auflage 350, R 7) EF<br />

Gründung 1843 <strong>als</strong> Dampfschiffsgesellschaft Concordia, 1889<br />

Umwandlung in die Actien-Gesellschaft “Ems”. Fährverbindungen<br />

Em<strong>de</strong>n-Borkum, Borkum-Helgoland, Borkum-Nor<strong>de</strong>rney,<br />

Borkum-Delzijl, Nor<strong>de</strong>rney-Helgoland. 2 <strong>de</strong>r 5 Personendampfer<br />

gingen im 2. Weltkrieg verloren. 1949 Neubau einer Großgarage<br />

bei <strong>de</strong>r Abfahrtstelle in Em<strong>de</strong>n-Außenhafen, nach<strong>de</strong>m<br />

sich <strong>de</strong>r Fährverkehr nach Borkum immer mehr zum wirtschaftlichen<br />

Rückgrat <strong>de</strong>r AG entwickelte. Außer<strong>de</strong>m besitzt die<br />

AG “Ems” die “Borkumer Kleinbahn- und Dampfschiffahrt AG”<br />

(heute eine GmbH), das Inselhotel VierJahresZeiten auf Borkum<br />

sowie Mehrheitsbeteiligungen an <strong>de</strong>r Ostfriesische Lufttransport<br />

GmbH (22 Flugzeuge) und <strong>de</strong>r Ostsee-Flug Rügen GmbH.<br />

Los 17 Schätzwert 75-125 €<br />

AG für Biervertrieb<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM Jan. 1928 (Auflage<br />

150, R 6) EF<br />

Die 1900 gegrün<strong>de</strong>te AG übernahm die Berliner Generalvertretung<br />

<strong>de</strong>r Pilsener Genossenschaftsbrauerei. Über vier Töchter-<br />

GmbH’s, Bierimport und Biervertrieb in Kannen und Flaschen.<br />

Als Alleinaktionär ist 1950 ein Mr. Arthur Kallman aus New York<br />

angegeben. 1953 nach Abschluß <strong>de</strong>r Abwicklung gelöscht.<br />

Los 18 Schätzwert 50-150 €<br />

AG für Elektrizitäts-Industrie<br />

Hamburg, Aktie 1.000 Mark Sept. 1913.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 3) EF<br />

Gründung am 18.9.1912. Han<strong>de</strong>l mit Erzeugnissen <strong>de</strong>r Elektrizitätsindustrie.<br />

1929/30 übernahm die Gesellschaft die Deutsche<br />

Leuchtröhren GmbH in Berlin. 1931 Umbennung in Agelindus<br />

AG, Hamburg. Nie<strong>de</strong>rlassungen in Berlin, Dres<strong>de</strong>n,<br />

Frankfurt a.M., Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, München,<br />

Nürnberg, Stuttgart. 1938 Sitzverlegung nach Berlin, Wilhelmstrasse<br />

6. Haupttätigkeit: mietweise Lieferung von Glühlampen<br />

und Lichtreklame-Anlagen. Betrieb während <strong>de</strong>s Krieges ausgebombt<br />

und stillgelegt.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1921 durch die Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft<br />

<strong>als</strong> STASSFURTER EISENBAHNGESELLSCHAFT AG mit<br />

Sitz in Stassfurt. 1923 umfirmiert in Nie<strong>de</strong>rrheinische Elektrobank<br />

AG, ohne dass zunächst ein Geschäftsbetrieb aufgenommen<br />

wur<strong>de</strong>, zugleich Sitzverlegung nach Rheydt (in Rheydt betrieb<br />

die Contigas nach Erwerb <strong>de</strong>r Werke von <strong>de</strong>r Stadtgemein<strong>de</strong><br />

die Strom- und Wasserversorgung und war außer<strong>de</strong>m<br />

an <strong>de</strong>r Elektrotechnischen Fabrik vorm. Max Schorch beteiligt).<br />

1926 Sitzverlegung zum Alleinaktionär nach Dessau und erneut<br />

umfirmiert in “Vereinigte Elektrizitäts- und Gaswerke Mittel<strong>de</strong>utschlands<br />

AG”. Die Ges. hielt nun jeweils 100 %ige Beteiligungen<br />

an <strong>de</strong>r Gewerkschaft Bornsdorf (Braunkohlenbergbau,<br />

rugen<strong>de</strong>r Betrieb), <strong>de</strong>r Herzberger Licht- und Kraftwerke<br />

GmbH in Herzberg/Harz und <strong>de</strong>r Berlin-Anhaltisches Han<strong>de</strong>lskontor<br />

für Gas- und Elektrizitätswerke GmbH. Letzte Umfirmierung<br />

in “AG für Grundstücks- und Industriewerte” dann 1938.<br />

Los 21 Schätzwert 75-125 €<br />

AG für hygienischen Lehrbedarf<br />

Dres<strong>de</strong>n, Sammelaktie 500 RM o.D. (R 6)<br />

EF-VF<br />

Ausgegeben wohl nach 1943.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1923 zwecks Fortführung <strong>de</strong>r Lehrmittelwerkstätten<br />

<strong>de</strong>s Deutschen Hygiene-Museums GmbH und <strong>de</strong>s Pathoplastischen<br />

Instituts GmbH in Dres<strong>de</strong>n. Die Gründung <strong>de</strong>s Deutschen<br />

Hygiene-Museums (1912) geht auf die Initiative <strong>de</strong>s Dresdner<br />

Industriellen und Odol-Fabrikanten Karl August Lingner (1861-<br />

1916) zurück. Lingner war 1911 einer <strong>de</strong>r Mitgestalter <strong>de</strong>r I.<br />

Internationalen Hygiene-Ausstellung, zu <strong>de</strong>r über 5 Mio. Besucher<br />

nach Dres<strong>de</strong>n gekommen waren. Immer auf <strong>de</strong>m neuesten<br />

Stand <strong>de</strong>r Wissenschaft, trug das Museum während <strong>de</strong>r<br />

Weimarer Republik mit seinen allgemeinverständlichen Präsentationsformen<br />

maßgeblich zu einer Demokratisierung <strong>de</strong>s<br />

Gesundheitswesens bei. Nach 1933 wur<strong>de</strong> das volksaufklärerische<br />

Gedankengut <strong>de</strong>s Museums in <strong>de</strong>n Dienst <strong>de</strong>r nation<strong>als</strong>ozialistischen<br />

Rasseni<strong>de</strong>ologie gestellt. Während <strong>de</strong>r DDR-Zeit<br />

nahm das Museum eine vergleichbare Aufgabe wahr, wie in <strong>de</strong>r<br />

BRD die Bun<strong>de</strong>szentrale für gesundheitliche Aufklärung.<br />

Los 22 Schätzwert 25-50 €<br />

AG für Industrie-Unternehmungen<br />

am Friedrichshain<br />

Berlin, Aktie 100 RM Berlin April 1930<br />

(Auflage 12500, R 2, nach Kapital -<br />

herabsetzung 1937 noch 5000) EF<br />

Gründung 1868 <strong>als</strong> Aktien-Brauerei Friedrichshain. 1920 Verkauf<br />

<strong>de</strong>r Brauerei unter Ausschluß <strong>de</strong>s Grundbesitzes an die<br />

Löwenbrauerei AG in Berlin-Hohenschönhausen gegen 2,7<br />

Mio. M in bar und 1,2 Mio. M in Löwenbrauerei-Aktien (mit 7,5<br />

% Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ngarantie für 8 Jahre), zugleich Umfirmierung in<br />

“AG für Brauereiunternehmungen”. Erneute Umbenennung<br />

1926 in AG für Industrie-Unternehmungen am Friedrichshain<br />

und 1934 (auf Verlangen <strong>de</strong>s Registergerichts) in AG für<br />

Grundstücksverwaltung am Friedrichshain. 1935/36 Verkauf<br />

<strong>de</strong>s Grundstücks Am Friedrichshain 16-23, 1937 Verkauf <strong>de</strong>s<br />

letzten bebauten Grundstücks in Berlin-Grunewald. 1960 wegen<br />

Nichtaufstellung einer DM-Eröffnungsbilanz aufgelöst.<br />

Los 23 Schätzwert 600-750 €<br />

AG für Korbwaarenindustrie<br />

vorm<strong>als</strong> Amédée Hour<strong>de</strong>aux<br />

Lichtenfels, Aktie 1.000 Mark 30.1.1890.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 500, R 10) EF-VF<br />

Originalunterschriften Amédée Hour<strong>de</strong>aux und Georg<br />

Saussenthaler für <strong>de</strong>n Vorstand sowie Kommerzienrat<br />

Dr. Gustav Strupp (Bank für Thüringen<br />

vorm. B. M. Strupp) <strong>als</strong> AR-Vorsitzen<strong>de</strong>r. Sämtliche<br />

Vorkriegs-Ausgaben dieser Ges. waren bislang vollkommen<br />

unbekannt. Diese nach <strong>de</strong>r Inflation zunächst<br />

auf 60 RM umgestellten Aktien wur<strong>de</strong>n 1928<br />

an sich komplett in neue Stücke zu 100 und 1.000<br />

RM getauscht. Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz,<br />

dies ist jetzt das letzte noch verfügbare.<br />

Kin<strong>de</strong>rwagen von 1957 <strong>de</strong>r Hour<strong>de</strong>aux-<br />

Bergmann AG<br />

Aus <strong>de</strong>m im 18. Jh. noch zunftmäßig organisierten Handwerk<br />

<strong>de</strong>r Weißkorbmacher entwickelte sich im Obermaingebiet eine<br />

vielfältige Korbindustrie, seit 1825 ein lizenzpflichtiges Gewerbe.<br />

In manchen Orten war 1/3 <strong>de</strong>r gesamten Bevölkerung in <strong>de</strong>r<br />

Korbmacherei beschäftigt. Davon zeugt noch heute das Deutsche<br />

Korbmuseum in Michelau. Für <strong>de</strong>n Absatz sorgten Korbhändler<br />

mit einem weltweiten Absatznetz selbst bis nach Amerika,<br />

Australien und Südafrika. Die wichtigsten Korbhan<strong>de</strong>lshäuser<br />

wur<strong>de</strong>n in Lichtenfels ansässig, wobei interessanter Weise<br />

nahezu alle <strong>de</strong>r wohlhaben<strong>de</strong>n Korbhan<strong>de</strong>lsherren keine Einheimischen<br />

waren, son<strong>de</strong>rn Zugewan<strong>de</strong>rte wie <strong>de</strong>r Franzose Amédée<br />

Hour<strong>de</strong>aux. Er wan<strong>de</strong>lte seine Firma 1890 in die “AG für<br />

Korbwaarenindustrie vorm<strong>als</strong> Amédée Hour<strong>de</strong>aux” um, und<br />

Los 15 Schätzwert 200-250 €<br />

AG “Ems”<br />

Em<strong>de</strong>n, Actie 1.000 Mark 20.5.1922<br />

(Auflage 350, R 7) EF<br />

Los 19 Schätzwert 30-80 €<br />

AG für Gas und Elektrizität<br />

Breslau, Aktie 1.000 RM März 1940<br />

(Auflage 600, R 4) UNC-EF<br />

Gasversorger, gegrün<strong>de</strong>t 1887 in Solingen, Sitz zeitweilig in<br />

Köln, Breslau, ab 1943 Berlin. 1961 verlagert nach Bad Oeynhausen,<br />

1972 erloschen.<br />

Los 20 Schätzwert 400-500 €<br />

AG für Grundstücksund<br />

Industriewerte<br />

Dessau, Interimsschein über 1.000 Aktien<br />

zu 500 RM und 500 Aktien zu 1.000 RM<br />

vom 31.3.1939 (verbriefte 100 % <strong>de</strong>s<br />

Kapit<strong>als</strong>, R 12), ausgegeben an <strong>de</strong>n<br />

Alleinaktionär Deutsche Continental-Gas-<br />

Gesellschaft, Dessau F<br />

Maschinenschriftliche Ausführung auf Firmenbriefbogen,<br />

mit Originalunterschriften.<br />

Nr. 23<br />

3


zwar mit Hilfe <strong>de</strong>r Bank für Thüringen vorm. B. M. Strupp in Meiningen<br />

und <strong>de</strong>s Dresdner Bankhauses Gebr. Arnhold. 1908 mit<br />

<strong>de</strong>m Erwerb <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rwagen- und Holzwarenfabrik GmbH i.L.<br />

in Wasungen (1910 stillgelegt) Einstieg auch in die Produktion.<br />

1909 Fusion mit <strong>de</strong>m Mitbewerber Bergmann & Co. in Hirschaid<br />

und Lichtenfels, <strong>de</strong>shalb Umfirmierung in “AG für Korbwaren-<br />

und Kin<strong>de</strong>rwagen-Industrie Hour<strong>de</strong>aux-Bergmann”.<br />

Hergestellt wur<strong>de</strong>n jetzt Kin<strong>de</strong>r-, Puppen- & Stubenwagen, Holzwaren<br />

wie z.B. Kin<strong>de</strong>rstühle, ferner Puppensportwagen, Schlitten,<br />

Korbwaren und Korbmöbel, Polstermöbel. 1921 Interessengemeinschaft<br />

mit <strong>de</strong>r Bing-Werke AG in Nürnberg und Ausglie<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r Korbwarenabteilung in das Gemeinschaftsunternehmen<br />

Hour<strong>de</strong>aux-Bing GmbH (1931/38 nach <strong>de</strong>m Zusammenbruch<br />

<strong>de</strong>r Bing-Werke wie<strong>de</strong>r zurück eingeglie<strong>de</strong>rt). 1924<br />

Börseneinführung in Berlin (nach <strong>de</strong>m Krieg dann in München<br />

notiert). 1943 bestan<strong>de</strong>n Werke in Lichtenfels, Seubelsdorf, Hirschaid<br />

und Zapfendorf. Dann mußte das Werk Hirschaid auf höheren<br />

Befehl zur Rüstungsproduktion <strong>de</strong>r Firma Kugelfischer in<br />

Schweinfurt zur Verfügung gestellt wer<strong>de</strong>n. 1952 Umfirmierung<br />

in Hour<strong>de</strong>aux-Bergmann AG sowie Verlegung <strong>de</strong>r Holzwarenfertigung<br />

von Seubelsdorf nach Hirschaid und Umsiedlung <strong>de</strong>r Polstermöbelfertigung<br />

vom Werk Lichtenfels nach Seubelsdorf.<br />

Nach einem erneuten Aufschwung, <strong>de</strong>r die Beschäftigtenzahl<br />

auf über 1.000 brachte, musste 1971 die Produktion eingestellt<br />

wer<strong>de</strong>n. Danach nur noch Verpachtung und schrittweise Verwertung<br />

<strong>de</strong>r Grundstücke, <strong>de</strong>r Sitz wur<strong>de</strong> nach Köln verlegt.<br />

1978 wur<strong>de</strong> die AG aufgelöst.<br />

Richter im Besitz <strong>de</strong>r Vereinigte Deutsche Metallwerke AG<br />

(VDM AG), heute mgvv ag.<br />

Los 27 Schätzwert 275-350 €<br />

AG für Steinindustrie<br />

Rengsdorf bei Neuwied, Aktie 1.000 RM<br />

15.11.1929 (Auflage nur 30 Stück, R 9) VF<br />

Interessante Gestaltung im geometrischen Art Déco.<br />

Stücke dieser Ges. waren zuvor unbekannt gewesen!<br />

Kleine Randschä<strong>de</strong>n fachgerecht restauriert.<br />

leichter interessieren konnte. Immerhin wur<strong>de</strong>n ab 1892 bis<br />

zum 1. Weltkrieg ca. 300 Kleinbahnen gegrün<strong>de</strong>t. 1/3 davon<br />

baute die Lenz & Co. GmbH, <strong>de</strong>ren Hausbank die BHG war.<br />

Nach Fusionen mit <strong>de</strong>r Allg. Deutschen Eisenbahn-Ges. (1927),<br />

<strong>de</strong>r West<strong>de</strong>utschen Eisenbahn-Ged. (1928) und <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Eisenbahn-Ges. AG (1929) gehörten 102 Bahnen mit 4.100<br />

km Gesamtlänge über Betriebsführungsverträge zum Konzern,<br />

außer<strong>de</strong>m war die AGV Aktionärin dutzen<strong>de</strong>r weiterer Kleinbahnen.<br />

1949 Sitzverlegung nach Hamburg, 1954 nach Frankfurt.<br />

1973 Fusion mit <strong>de</strong>r ALOKA Allgemeine Organisations- und<br />

Kapitalbeteiligungs-AG (früher: Allgemeine Lokal- und Straßenbahn<br />

AG) zur AG für Industrie und Verkehrswesen, kurz AGIV.<br />

Mit <strong>de</strong>r BHF-Bank <strong>als</strong> Großaktionär jahrzehntelang eine Holding<br />

mit Beteiligungen im Maschinenbau-, Eisenbahn-, Verkehrs-,<br />

Energie- und Immobilienbereich. Ab 2000 Verkauf aller übrigen<br />

Aktivitäten und 2003 Verschmelzung mit <strong>de</strong>r HBAG Real Estate<br />

AG (ehem<strong>als</strong> Kühltransit AG) zur “neuen” AGIV, danach ausschließlich<br />

im Immobiliengeschäft tätig. En<strong>de</strong> 2004 en<strong>de</strong>t die<br />

einst glorreiche Firmengeschichte mit <strong>de</strong>m Insolvenzantrag.<br />

Ehrendfeld und Köln-Müngersdorf (Herbrandwerk) sowie Bautzen<br />

(Busch-Werke) wur<strong>de</strong>n Güter-, Personen- und Straßenbahnwagen,<br />

Triebwagen, Dampf-, Diesel- und E-Lokomotiven,<br />

Dieselmotoren und Dampfkesselanlagen hergestellt, im (1934<br />

verkauften) Werk Warmbrunn bei Hirschberg (Füllnerwerk) Maschinen<br />

für Papierherstellung und -verarbeitung. 1934 wur<strong>de</strong><br />

das operative Geschäft in die neugegrün<strong>de</strong>te Linke-Hofmann-<br />

Werke AG ausgeglie<strong>de</strong>rt (nach 1945 nach Salzgitter verlagert,<br />

heute Alsthom), die AG für Waggonbau-Werte wur<strong>de</strong> nach Verwertung<br />

<strong>de</strong>s Restvermögens 1943 gelöscht.<br />

Los 31 Schätzwert 25-50 €<br />

AG für Webwaren und Bekleidung<br />

Breslau, Aktie 1.000 RM Juli 1940<br />

(Auflage 800, R 3) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1921. Hergestellt und verkauft wur<strong>de</strong> Herrenoberbekleidung.<br />

1947 verlagert nach Herford, 1952 erloschen.<br />

Los 24 Schätzwert 20-40 €<br />

AG für Kraftstoff-Anlagen<br />

Dres<strong>de</strong>n, 4 % Teilschuldv. 10.000 RM<br />

Nov. 1941 (Auflage 750 in 15 Serien zu<br />

50, R 4) EF<br />

Gründung 1940 durch die Deutsche Revisions- und Treuhand<br />

AG und die Garantie-Abwicklungsges. mbH (bei<strong>de</strong> Berlin) und<br />

die Sächsische Staatsbank, die Sächsische Bank und die Industriefinanzierungs-Ges.<br />

mbH (alle Dres<strong>de</strong>n) zur Errichtung von<br />

Anlagen für die Erzeugung von Kraftstoff. Die staatlich gelenkte<br />

Finanzierungsgesellschaft mit 150 Mio. RM Aktienkapital<br />

und 205 Mio. RM in drei Anleihen übernahm Beteiligungen bei<br />

<strong>de</strong>n rechtlich selbständigen Hydrierwerks-Betreiberfirmen. Hintergrund<br />

war <strong>de</strong>r kriegsbedingt immense Bedarf an synthetischem<br />

Kraftstoff, nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>m Deutschen Reich nur in Rumänien<br />

eigene Erdölreserven zugänglich waren, und auch das<br />

nur bedingt. Deshalb entschied man sich etwa 1935 zum Bau<br />

von Hydrierwerken, in <strong>de</strong>nen durch Hochdrucksynthese Benzin<br />

aus Kohle gewonnen wur<strong>de</strong>. Zur Anwendung kamen zwei Verfahren:<br />

Das Verfahren Bergius (<strong>de</strong>r dafür 1931 <strong>de</strong>n Chemie-<br />

Nobelpreis erhalten hatte) und das Fischer-Tropsch-Verfahren.<br />

Die größten Anlagen mit 400.000 t Jahreskapazität stan<strong>de</strong>n in<br />

Leuna-Merseburg, Pölitz bei Stettin (Bergius) sowie Schwarzhei<strong>de</strong><br />

(FT). Nach <strong>de</strong>m Krieg wur<strong>de</strong> die Technologie wegen <strong>de</strong>s<br />

billigen Rohöls be<strong>de</strong>utungslos, wur<strong>de</strong> aber in <strong>de</strong>n 1970er Jahren<br />

in Südafrika wie<strong>de</strong>r aufgegriffen (Anlagen Sasol 1 bis 3),<br />

nach<strong>de</strong>m gegen das Land wegen <strong>de</strong>r Apartheid-Politik ein Ö-<br />

lembargo verhängt wor<strong>de</strong>n war.<br />

Los 25 Schätzwert 50-100 €<br />

AG für Licht- und Kraftversorgung<br />

München, Aktie 100 RM Aug. 1929<br />

(Auflage 3300, R 4) EF<br />

Gründung 1904 <strong>als</strong> AG Gaswerk Volkach, ab 1913 AG für<br />

Licht- und Kraftversorgung Dres<strong>de</strong>n, 1919 Sitzverlegung nach<br />

München. Die 1923 gegrün<strong>de</strong>te Fränkische Licht- und Kraftversorgung<br />

AG, Bamberg, war die erste von zuletzt 15 größeren<br />

Beteiligungen (außer <strong>de</strong>r Frankenluk auch beim Fränkischen<br />

Überlandwerk und <strong>de</strong>r Württ. Elektrizitäts-AG). Unmittelbar<br />

wur<strong>de</strong>n mit Schwerpunkt in <strong>de</strong>r Pfalz über 1.000 Orte mit<br />

Strom und fast 200 Orte mit Gas versorgt. Börsennotiz München,<br />

1978 mit <strong>de</strong>m Großaktionär ThüGa fusioniert.<br />

Tagebau <strong>de</strong>r AG für Steinindustrie<br />

Bei <strong>de</strong>r Gründung 1921 durch Hermann und Robert Ted<strong>de</strong>n mit<br />

Sitz in Rengsdorf, Kreis Neuwied (bis 1938, danach in Oberhausen,<br />

ab 1949 Neuwied) sicherte man sich erste Abbaurechte<br />

an enormen Vorkommen von Bims, Kies und Lava im<br />

Neuwie<strong>de</strong>r Becken und in <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>reifel, die die bis heute bestehen<strong>de</strong><br />

AG aus heutiger Sicht für noch einmal 80 Jahre beschäftigen<br />

können. Zunächst Bimsgewinnung auf einem vom<br />

Fürsten zu Wied gepachteten Gelän<strong>de</strong>, 1922 Errichtung einer<br />

Bimssteinfabrik beim Bahnhof Neuwied und Erwerb <strong>de</strong>r<br />

Schwemmsteinfabrik auf <strong>de</strong>m Werftgelän<strong>de</strong> in Bendorf. 1931<br />

Beginn <strong>de</strong>r Produktion von Hohlblocksteinen. 1942/43 kriegsbedingte<br />

Betriebsstilllegung. Die Grün<strong>de</strong>r Hermann und Robert<br />

Ted<strong>de</strong>n schei<strong>de</strong>n 1949 aus Altersgrün<strong>de</strong>n aus, Friedrich Wilhelm<br />

7. Fürst zu Wied wird Hauptaktionär. Ab 1969, nach Abbau<br />

und Rekultivierung aller rechtsrheinischen Flächen, wird<br />

massiv in neue Vorkommen in <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>reifel investiert. 1992<br />

Erwerb eines Perlite-Vorkommens in Marokko. 2009 verkauft<br />

das Fürstenhaus die Aktienmehrheit an Erwin Hassel. Ein noch<br />

heute be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Hersteller von Bau- und Zuschlagstoffen<br />

insbeson<strong>de</strong>re für wärme- und schalldämmen<strong>de</strong> Bausteine.<br />

Los 28 Schätzwert 20-50 €<br />

AG für Verkehrswesen<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM Mai 1929 (Auflage<br />

20000, R 3) EF<br />

Schöner G&D-Druck, Flügelrad-Vignette.<br />

Gründung 1901 durch die BHG unter Carl Fürstenberg (<strong>als</strong><br />

BHF-Bank noch bis 1999 Großaktionär <strong>de</strong>r AGIV) und die Privatbanken<br />

Rob. Warschauer & Co. (Berlin) sowie <strong>de</strong>n A. Schaafhausen’schen<br />

Bankverein (Köln). Grundlegen<strong>de</strong> I<strong>de</strong>e war, die<br />

im einzelnen eher unverkäuflichen Kleinbahnaktien in eine Holding<br />

einzubringen, für die man das anlagesuchen<strong>de</strong> Publikum<br />

Los 29 Schätzwert 75-100 €<br />

AG für Verwertung<br />

von Kartoffelfabrikaten<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark Mai 1923<br />

(Auflage 18000, R 8) EF<br />

Gründung 1912 zwecks Übernahme und Fortführung <strong>de</strong>r Geschäftsbetriebe<br />

<strong>de</strong>r “Verwertungsstelle für Kartoffelfabrikate<br />

mbH” in Berlin und <strong>de</strong>r “Fabriken für Kartoffelfabrikate Frankfurt<br />

a.O. und Wronke GmbH i.L.”. Herstellung und Verwertung<br />

von Kartoffelmehl, Stärke, Sirup, Bonbonzucker, Dextrin und<br />

an<strong>de</strong>ren Kartoffelfabrikaten. Fabriken zuletzt in Frankfurt a.O.,<br />

Zörbig und Rosenig, während die Fabriken in Wronke, Bronislaw<br />

und Birnbaum <strong>als</strong> Folge <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges 1919/20 an eine<br />

zu diesem Zweck neu gegrün<strong>de</strong>te poln. AG abgegeben wer<strong>de</strong>n<br />

mussten. Ab 1921 in Berlin börsennotiert. En<strong>de</strong> 1925 nach<br />

erheblichen Verlusten in Liquidation gegangen.<br />

Los 30 Schätzwert 30-75 €<br />

AG für Waggonbau-Werte<br />

Berlin, Aktie 100 RM Juli 1934 (Auflage<br />

2195, R 4) EF<br />

Gründung 1871 <strong>als</strong> “Breslauer AG für Eisenbahn-Wagenbau”,<br />

bis 1934 <strong>als</strong> Linke-Hofmann-Busch-Werke AG firmierend. In<br />

<strong>de</strong>n Werken Breslau (Linke-Werk und Hofmann-Werk), Köln-<br />

Los 32 Schätzwert 20-50 €<br />

AG für Zellstoffund<br />

Papierfabrikation<br />

Aschaffenburg, Aktie 1.000 Mark<br />

12.5.1917 (Auflage 10500, R 2) EF<br />

Großformatig. Umrandung mit keltischem Flechtband.<br />

Gründung 1872 <strong>als</strong> AG für Maschinenpapier-Fabrikation. Papierfabriken<br />

in Aschaffenburg und Memel. Ihren Holzbedarf<br />

<strong>de</strong>ckte die Gesellschaft aus mehreren eigenen Waldgütern in<br />

Deutschland und Österreich-Ungarn, vor allem aber in Russland<br />

in <strong>de</strong>n Gouvernements Pskow, Nowgorod und Oleniz. 1936 umfirmiert<br />

in Aschaffenburger Zellstoffwerke AG. 1970 Fusion mit<br />

<strong>de</strong>r Zellstofffabrik Waldhof (gegr. 1884) zur PWA Papierwerke<br />

Waldhof-Aschaffenburg AG mit Sitz in München. 1998 vom<br />

schwedischen Konkurrenten Svenska Cellulosa AB übernommen<br />

und in SCA Hygiene Products AG umfirmiert. Das Werk A-<br />

schaffenburg-Stockstadt firmierte ab 1999 unter Modo Paper<br />

GmbH. 2000: Übernahme <strong>de</strong>s Modo-Konzerns durch die finnische<br />

Metsä-Serla. Es entstand die größte Feinpapiergruppe in<br />

Europa. 2001: Umfirmierung <strong>de</strong>s Mutterkonzerns in M-real und<br />

<strong>de</strong>s Werkes Aschaffenburg-Stockstadt in M-real GmbH.<br />

Los 33 Schätzwert 125-250 €<br />

AG Gaswerk Bensheim<br />

Bensheim, Aktie 1.000 Mark Juni 1887.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 180, R 5) EF-<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1886 <strong>als</strong> “Gaswerk Bensheim AG”, umfirmiert 1909<br />

nach Anschluß auch <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n Auerbach, Zwingenberg,<br />

Alsbach, Jugenheim, Bickenbach und Hähnlein in “Gruppengaswerk<br />

Bergstraße AG” und nach Aufnahme auch <strong>de</strong>r Stromversorgung<br />

1914 in ”Gruppen-Gas- und Elektrizitätswerk Bergstraße<br />

AG”. Aktionäre: Die Städte Bensheim (63,1 %) und<br />

Zwingenberg (13,3 %) und die Gemein<strong>de</strong>n Alsbach (5,8 %),<br />

Bickenbach (5,1 %), Jugenheim (7,9 %), Seeheim (1,0 %) und<br />

Hähnlein (3,9 %). In dieser Struktur besteht das GGEW noch<br />

heute, macht mit ca. 150 Mitarbeitern rd. 160 Mio. € Jahresumsatz<br />

und beliefert rd. 140.000 Kun<strong>de</strong>n. <strong>Der</strong> Strom wird von<br />

<strong>de</strong>r Heag bezogen, Ferngas von <strong>de</strong>r Südhessischen Gas- und<br />

Wasser AG in Darmstadt.<br />

Los 26 Schätzwert 125-200 €<br />

AG für Metallindustrie<br />

vorm<strong>als</strong> Gustav Richter<br />

Pforzheim, Aktie 1.000 Mark 17.10.1899.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 400, R 6) EF<br />

Gründung 1899 in Pforzheim zwecks Fortführung <strong>de</strong>s Betriebes<br />

<strong>de</strong>r Fa. Gustav Richter Tubenfabrik. Herstellung von Tuben,<br />

Tubenhütchen, Spritzkorken und Dosen. 1920 Sitzverlegung<br />

nach Karlsruhe. 1955 AG für Metallindustrie vorm. Gustav<br />

Nr. 27<br />

Nr. 37<br />

4


Nr. 33<br />

Los 34 Schätzwert 80-185 €<br />

AG Gesellschaft für<br />

Markt- & Kühlhallen<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark 1.4.1893<br />

(Auflage 1000, R 5) VF<br />

Origin<strong>als</strong>ignaturen.<br />

Gründung 1890 in Berlin, dann 1895-1909 in München ansässig,<br />

1909 Sitzverlegung nach Hamburg. An <strong>de</strong>r Gründung war<br />

Dr. Carl von Lin<strong>de</strong> maßgeblich beteiligt. Die Gesellschaft besaß<br />

zunächst Kühlhäuser und Eisfabriken in Hamburg und Berlin,<br />

heute ist sie <strong>de</strong>r größte <strong>de</strong>utsche Kühlhausbetreiber und Marktführer<br />

im Bereich <strong>de</strong>r Tiefkühllogistik. Neben <strong>de</strong>r Zentrale im<br />

Nor<strong>de</strong>n von München gibt es heute 26 MUK-Nie<strong>de</strong>rlassungen.<br />

Dr. Carl von Lin<strong>de</strong> 1872<br />

Los 35 Schätzwert 75-150 €<br />

AG Gesellschaft für<br />

Markt- & Kühlhallen<br />

München, Aktie 1.000 Mark 27.4.1899<br />

(Auflage 1500, R 4) EF-VF<br />

Für <strong>de</strong>n Aufsichtsrat<br />

unterschrieb die Aktie<br />

original <strong>de</strong>r seinerzeitige<br />

Vorsitzen<strong>de</strong><br />

Dr. Carl von<br />

Lin<strong>de</strong> (*1842 in<br />

Berndorf/Oberfranken,<br />

+1934 in München).<br />

Lin<strong>de</strong> entwikkelte<br />

1873-76 die<br />

Ammoniak-Kompressionskältema-<br />

schine und grün<strong>de</strong>te<br />

1879 die “Gesellschaft<br />

für Lin<strong>de</strong>’s<br />

Eismaschinen”, die heutige Lin<strong>de</strong> AG. 1895 gelang<br />

es ihm, Luft in kontinuierlichem Betrieb zu<br />

verflüssigen, woraus die weitere be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong><br />

Sparte “Technische Gase” seiner Firma entstand.<br />

Ein wichtiger Industrie-Autograph.<br />

I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriger Titel.<br />

Los 36 Schätzwert 60-120 €<br />

AG Gesellschaft für<br />

Markt- & Kühlhallen<br />

Hamburg, Aktie 1.000 Mark 2.12.1922<br />

(Auflage 8000, R 10) EF<br />

Großformatig, <strong>de</strong>korative Ornamentumrandung. E-<br />

benfalls mit Originalunterschriften, für <strong>de</strong>n Aufsichtsrat:<br />

Prof. Dr. Carl von Lin<strong>de</strong>.<br />

Los 37 Schätzwert 125-250 €<br />

AG Glashüttenwerke “Adlerhütten”<br />

Penzig bei Görlitz, Aktie 1.000 Mark<br />

1.6.1900 (Auflage 1000, R 5) VF<br />

Sehr großformatig, mit prächtiger Umrahmung im<br />

Historismus-Stil in kräftigen Farben. Originalunterschriften.<br />

Wie auch das folgen<strong>de</strong> Los ein zuvor völlig<br />

unbekannt gewesener Jahrgang!<br />

Nach Inbetriebnahme <strong>de</strong>r Eisenbahn Kohlfurt-Görlitz im Jahr<br />

1846 sie<strong>de</strong>lte sich 1858 in Penzig (13 km nördlich von Görlitz am<br />

Ostufer <strong>de</strong>r Lausitzer Neisse, aber stadtrechtlich zu Görlitz gehörend,<br />

heute Piensk) die erste von später insgesamt 8 Glashütten<br />

an, begünstigt durch die nahe gelegenen Rohstoffvorkommen<br />

(Sand aus <strong>de</strong>r Görlitzer Hei<strong>de</strong> und reichlich Braunkohle). Die Einwohnerzahl<br />

<strong>de</strong>s einstigen Bauerndorfes Penzig verzehnfachte<br />

sich dadurch bis zur Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong> auf ca. 7.000. Die größte<br />

Penziger Glashütte war die 1887 gegrün<strong>de</strong>te und 1896 in eine<br />

AG umgewan<strong>de</strong>lte “Adlerhütte”, mit 1200 Beschäftigten genauso<br />

gross wie Osram im benachbarten Weißwasser. Sie stellte<br />

zunächst Medizingläser her, ab 1900 auch Hohl-, Press- und<br />

Schleifglas. Eine beson<strong>de</strong>re Spezialität waren Konservengläser,<br />

von <strong>de</strong>nen riesige Mengen die Fabrik verließen (<strong>de</strong>r Schlüssel<br />

zum späteren Interesse <strong>de</strong>r Fa. Weck). Börsennotiz in Berlin und<br />

Breslau, Großaktionär waren die von Poncet Glashüttenwerke AG,<br />

Friedrichshain N.L. Beteiligt an <strong>de</strong>r Deutschen Luxor Prismen Ges.<br />

mbH, Berlin-Weisensee und <strong>de</strong>r Adler Glashüttenwerke Verkaufsgesellschaft<br />

in Oeflingen (Ba<strong>de</strong>n). 1944 wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Adlerhütte<br />

<strong>de</strong>r erste Tonfilm über die Glasherstellung gedreht (<strong>de</strong>r heute im<br />

Hessischen Glasmuseum in Immenhausen bei Kassel aufbewahrt<br />

wird). Gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 2. Weltkrieges wur<strong>de</strong> Penzig weitgehend<br />

zerstört. Nach Vertreibung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Bewohner bauten die<br />

Polen drei <strong>de</strong>r zerstörten Glashütten wie<strong>de</strong>r auf. Piensk wur<strong>de</strong> erneut<br />

ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Standort <strong>de</strong>r Glasproduktion. Die AG selbst,<br />

ihres Werkes in Penzig verlustig gegangen, verlegte 1949 ihren<br />

Sitz nach Fürstenhagen bei Kassel. 1951 Umwandlung in GmbH.<br />

1958 in <strong>de</strong>r Fa. J. Weck u. Co. KG aufgegangen, die mit ihren Einmachgläsern<br />

(“Einwecken”) eine heute verloren gegangene Haushaltstradition<br />

mit ihrem Namen prägte.<br />

Nr. 41 Nr. 46<br />

Los 39 Schätzwert 125-200 €<br />

AG Isselburger Hütte<br />

vorm. Johann Nering Bögel & Cie.<br />

Isselburg, Aktie 1.000 Mark 7.3.1906<br />

(Auflage 125, R 6) EF<br />

Faksimile-Unterschrift J.D. Nering-Bögel.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1794 <strong>als</strong> Eisenhütte Minerva, AG ab 1874 <strong>als</strong> AG Isselburger<br />

Hütte vorm. Johann Nering Bögel & Cie., ab<br />

1.7.1939 Klöckner-Humboldt-Deutz Isselburger Hütte AG. Motorenguß,<br />

Bearbeitung von Eisen- und Stahlguß, Bau von Verbrennungsmotoren.<br />

1988 wur<strong>de</strong> das Werk Isselburg an die<br />

nie<strong>de</strong>rländische Gießereigruppe VGN verkauft. Heute Isselburg<br />

Guss und Bearbeitung GmbH.<br />

Anstrichfarben, Dichtungsmitteln und Dachpappen (Werk HH-<br />

Ei<strong>de</strong>lstedt, Ottensener Str. 2-4) sowie von Nähr-, Stärkungsund<br />

Entfettungsmitteln, insbeson<strong>de</strong>re Kin<strong>de</strong>rnährzucker in <strong>de</strong>r<br />

Nährmittelfabrik München GmbH, Berlin-Spandau. 1951 Auflösungsbeschluß,<br />

1952 Vergleich, 1956 Fortsetzungsbeschluß.<br />

Sitzverlegungen 1959 nach Hamburg und 1975 nach Köln. E-<br />

benfalls 1975 Produktionseinstellung, fortan nur noch Verwaltung<br />

<strong>de</strong>s Fabrikare<strong>als</strong> in Hamburg sowie von Gewerbeimmobilien<br />

in Köln, Berlin und Wuppertal. Seit 1990 fokussierte sich<br />

die immer noch börsennotierte Jeserich AG auf Logistikimmobilien<br />

und Gewerbeparks. Nach größeren Mietausfällen 2004<br />

insolvent gewor<strong>de</strong>n.<br />

Los 41 Schätzwert 300-500 €<br />

AG Nord<strong>de</strong>utsche Steingutfabrik<br />

Grohn bei Vegesack, Actie 1.000 Mark Mai<br />

1899 (Auflage nur 40 Stück, R 8) VF<br />

Gründung 1869 in Lesum. Auf <strong>de</strong>m 120.000 qm großen<br />

Werksgelän<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>m Bahnhof Grohn-Vegesack und<br />

<strong>de</strong>r Lesummündung wer<strong>de</strong>n glasierte Wand- und Bo<strong>de</strong>nfliesen<br />

hergestellt, bis 1890 auch Haushaltsgeschirr. 1920 Übernahme<br />

<strong>de</strong>r benachbarten Mitbewerber Steingutfabrik Witteberg AG<br />

in Farge und Grohner Wandplattenfabrik AG. Die in Bremen,<br />

Berlin und Hamburg börsennotierte AG ist noch heute eines <strong>de</strong>r<br />

erfolgreichsten Unternehmen seiner Branche.<br />

Los 42 Schätzwert 100-200 €<br />

AG Nord<strong>de</strong>utsche Steingutfabrik<br />

Grohn bei Vegesack, Actie 1.000 Mark<br />

1.10.1905 (Auflage 200, R 5) VF<br />

Gründung 1869 in Lesum. Auf <strong>de</strong>m 120.000 qm großen<br />

Werksgelän<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>m Bahnhof Grohn-Vegesack und<br />

<strong>de</strong>r Lesummündung wer<strong>de</strong>n glasierte Wand- und Bo<strong>de</strong>nfliesen<br />

hergestellt, bis 1890 auch Haushaltsgeschirr. 1920 Übernah-<br />

Nr. 36<br />

Los 38 Schätzwert 50-175 €<br />

AG Glashüttenwerke “Adlerhütten”<br />

Penzig bei Görlitz, Aktie 1.000 Mark<br />

1.7.1901 (Auflage 500, R 4) VF<br />

Originalunterschriften.<br />

Los 40 Schätzwert 25-50 €<br />

AG Johannes Jeserich<br />

Berlin-Charlottenburg, Aktie 100 RM Okt.<br />

1936 (Auflage 3000, R 3, kpl. Aktien-<br />

Neudruck) EF+<br />

Gründung 1862, Umwandlung 1888 in die “AG für Asphaltierung<br />

und Dachbe<strong>de</strong>ckung vorm. Johannes Jeserich”, seit 1913<br />

kurz “AG Johannes Jeserich”. Straßen- und Straßen<strong>de</strong>ckenbau<br />

(Nie<strong>de</strong>rlassungen in Berlin-Charlottenburg, Königsberg i.Pr.,<br />

Breslau, Stettin und Posen), Herstellung von Rostschutz- und<br />

me <strong>de</strong>r benachbarten Mitbewerber Steingutfabrik Witteberg AG<br />

in Farge und Grohner Wandplattenfabrik AG. Die in Bremen,<br />

Berlin und Hamburg börsennotierte AG ist noch heute eines <strong>de</strong>r<br />

erfolgreichsten Unternehmen seiner Branche.<br />

Min<strong>de</strong>stgebot: 80 %<br />

vom unteren Schätzwert<br />

5


Los 43 Schätzwert 125-200 €<br />

AG Portland-Cementwerk Berka a. Ilm<br />

Bad Berka, 5,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark<br />

2.1.1918 (Auflage 600, R 7) EF-<br />

1926 aufgewertet auf 120 RM.<br />

Bereits 1899 trafen sich 30 finanzkräftige lokale Investoren unter<br />

Führung <strong>de</strong>s Weimarer Bankhauses Elkan im Hotel “Russischer<br />

Hof” in Weimar, um das Projekt zu diskutieren. 1901<br />

wur<strong>de</strong> die AG gegrün<strong>de</strong>t, noch im gleichen Jahr ging das Zementwerk<br />

nahe <strong>de</strong>m Haltepunkt Schloßberg <strong>de</strong>r Weimar-Berkaer<br />

Bahn mit 77 Arbeitern und 10 Angestellten in Betrieb. <strong>Der</strong><br />

dort bis zu 80 m hoch anstehen<strong>de</strong> Muschelkalkstein wur<strong>de</strong><br />

nördlich <strong>de</strong>r Ilm an <strong>de</strong>r Rauschenburg abgebaut und per Seilbahn<br />

in das 80 m tiefer liegen<strong>de</strong> Zementwerk geschafft. <strong>Der</strong><br />

notwendige Mergelton kam per Kippwagen aus einer Tongrube<br />

im Ilmtal. Außer<strong>de</strong>m betrieb die Ges. ab 1908 auch eine Ueberlandzentrale<br />

und versorgte <strong>de</strong>n bekannten Kurort Bad Berka<br />

bei Weimar und umliegen<strong>de</strong> Ortschaften mit elektrischer E-<br />

nergie. Technische Probleme beeinträchtigten das relativ kleine<br />

Werk immer wie<strong>de</strong>r, das schließlich nur noch saisonal produzierte<br />

und 1939 vorläufig ganz stillgelegt wur<strong>de</strong>; die Gebäu<strong>de</strong><br />

wur<strong>de</strong>n zu Lagerzwecken an die Wehrmacht vermietet. 1946<br />

wur<strong>de</strong> die Zementproduktion wie<strong>de</strong>r aufgenommen, 1948 enteignet<br />

und <strong>als</strong> VEB Zementwerk Bad Berka <strong>de</strong>r VVB Zement<br />

Halle unterstellt (1964 Anschluss an <strong>de</strong>n VEB Zementwerke<br />

Göschnitz und 1968 an <strong>de</strong>n VEB Zementwerke Karsdorf). Gegen<br />

eine 1961 geplante Werkserweiterung liefen wegen <strong>de</strong>r<br />

erhöhten Staubbelastung <strong>de</strong>r Luft vor allem die örtlichen Kureinrichtungen<br />

Sturm und setzten sich auch durch: Statt Zement<br />

wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>m Werk an <strong>de</strong>r Ilm ab 1971 Dämmstoffe (Mineralwolle)<br />

produziert. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> 1991 zunächst <strong>als</strong> “Vereinigte<br />

Dämmstoffwerke und Mineralwolle GmbH” tätig. <strong>Der</strong><br />

Gesamtvollstreckung 1993 folgte eine Neugründung <strong>als</strong> Berkatherm<br />

GmbH (ab 1994 Thüringer Dämmstoffwerke GmbH).<br />

Nach Investitionen von über 30 Mio. DM mit rd. 160 Mitarbeitern<br />

am Markt sehr erfolgreich, 1999 durch die österreichische<br />

Heraklith-Gruppe übernommwn wor<strong>de</strong>n.<br />

Los 45 Schätzwert 20-40 €<br />

AG Schwabenbräu<br />

Düsseldorf, Aktie 100 RM Jan. 1929<br />

(Auflage 3000, R 2) EF<br />

Mit Firmensignet.<br />

Gründung 1875 zum Fortbetrieb <strong>de</strong>r seit 1823 bestehen<strong>de</strong>n<br />

“Brauerei-Gesellschaft Schwabenbräu Kels & Wie<strong>de</strong>meyer”<br />

(die in <strong>de</strong>r Münster Straße gelegene Brauerei existierte schon<br />

seit 1755). Übernommen wur<strong>de</strong>n ferner die Alemannia-Brauerei<br />

in Rheydt und die Gambrinus-Brauerei in Moers (1905), die<br />

Adler-Brauerei in Düsseldorf (1918), die Brauerei Tivoli in Krefeld<br />

(1921) sowie die bis heute für ihr Altbier weit bekannte<br />

Brauerei Schlösser GmbH in Düsseldorf (1929). Ferner besaß<br />

die AG das Hotel “Fürstenhof” am Kölner Dom. Bis 1944 in Berlin,<br />

ab 1948 in Düsseldorf börsennotiert. 1967 Einglie<strong>de</strong>rung in<br />

<strong>de</strong>n DUB-Konzern (heute Brau und Brunnen AG).<br />

Los 46 Schätzwert 500-625 €<br />

AG Thonwerke Kan<strong>de</strong>rn<br />

Kan<strong>de</strong>rn, Namensaktie 1.000 Mark<br />

1.7.1899 (Auflage nur 82 Stück, R 9),<br />

ausgestellt auf <strong>de</strong>n seinerzeitigen<br />

Vorstand <strong>de</strong>r Gesellschaft A. Dewitz EF-<br />

Großformatiges Papier, sehr <strong>de</strong>korativ verziert.<br />

Gründung 1889, hervorgegangen aus <strong>de</strong>r schon seit 1837 im<br />

badischen Kan<strong>de</strong>rn bestehen<strong>de</strong>n Firma Wolman, Dewitz & Co. In<br />

zwei Werken in Kan<strong>de</strong>rn mit rd. 150 Mann Belegschaft wur<strong>de</strong>n in<br />

drei Brennöfen Dachziegel aller Art und Backsteine hergestellt.<br />

Großaktionär war mit zuletzt über 80 % die Badische Bank,<br />

Karlsruhe. 1954 Umwandlung in die Tonwerke Kan<strong>de</strong>rn Georg<br />

Gott GmbH. 1998 schließlich wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Betrieb stillgelegt.<br />

Los 48 Schätzwert 150-250 €<br />

AG Vereinigte Gaswerke<br />

Augsburg, Aktie 4. Em. 1.000 Mark<br />

11.3.1910 (Auflage 1000, R 6) EF-<br />

Originalunterschrift Gust. Riedinger (aus <strong>de</strong>r Familie<br />

<strong>de</strong>r Textilfabrikanten) für <strong>de</strong>n Vorsitzen<strong>de</strong>n.<br />

Wertpapiere dieser einstm<strong>als</strong> be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Ges.<br />

waren zuvor vollkommen unbekannt!<br />

Nach <strong>de</strong>r Gründung 1883 durch Augsburger Kaufleute und Industrielle<br />

wur<strong>de</strong>n 24 Gasanstalten erbaut o<strong>de</strong>r erworben (Asch,<br />

Baja, Bozen, Chrudim, Donzdorf, Göggingen, Grosswar<strong>de</strong>in,<br />

Gunzenhausen, Isola, Kalisch, Königenhof, Langenschwalbach,<br />

Neusatz, Osiwecim, Parenzo, Petrikau, Pirano, Rovigo, Sennheim,<br />

Stuhlweissenburg, Szczakowa, Tomaschow, Warnsdorf)<br />

sowie 7 Elektrizitätswerke (Chrudim, Gunzenhausen, St. Joachimstal,<br />

Königswart, Langenschwalbach, Lussin, Pirano), außer<strong>de</strong>m<br />

Betrieb <strong>de</strong>r elektrischen Strassenbahn Pirano-Portorose-Santa<br />

Lucia im Südwesten <strong>de</strong>s heutigen Slowenien. Ab 1910<br />

in Augsburg börsennotiert. Als Folge <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges gingen<br />

die meisten Werke verloren, <strong>de</strong>r Rest bis auf das 1911 in Betrieb<br />

genommene Gaswerk Göggingen wur<strong>de</strong> später verkauft. 1937<br />

Sitzverlegung nach München, nach<strong>de</strong>m die AG für Licht- und<br />

Kraftversorgung die Aktienmehrheit erworben hatte. Diese stellte<br />

im Rahmen eines Beratungs- und Betriebsführungsvertrages<br />

auch <strong>de</strong>n Vorstand und die leiten<strong>de</strong>n Angestellten, die AG selbst<br />

hatte nur noch 16 Beschäftigte im Gaswerk Göggingen (Bayerstr.<br />

135, Einstellung <strong>de</strong>r Eigenerzeugung 1951 nach Anschluss<br />

an das Ferngasnetz, heute ist auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> die Erdgas<br />

Schwaben ansässig). 1979 aufgegangen in <strong>de</strong>r Thüga.<br />

Das Gaswerk in Göggingen (mit zwei Gasbehältern)<br />

keller in <strong>de</strong>r Chemnitzer Straße lieferte Biersorten wie Pilsperle,<br />

Kernbräu und Lagerkeller Kulm. Ab 1911 auch kgl. sächsischer<br />

Hoflieferant. 1920 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Betrieb für 15 Jahre an die<br />

Schloßbrauerei Nie<strong>de</strong>rporytz eGmbH verpachtet. Wegen unzureichen<strong>de</strong>r<br />

Erträge führten bei<strong>de</strong> Brauereien danach lange Prozesse,<br />

die Vertragskündigung 1938 zog einen erneuten Prozeß<br />

nach sich. Später firmierte die Brauerei <strong>als</strong> “Falkenbrauerei<br />

GmbH” (Marke Bärenbräu). 1980 nach Fertigstellung <strong>de</strong>r neuen<br />

Großbrauerei in Dres<strong>de</strong>n-Coschütz endgültig stillgelegt.<br />

Los 51 Schätzwert 125-200 €<br />

Aktien-Brauerei Cöthen AG<br />

Cöthen, VZ-Aktie 25.000 Mark 11.8.1923<br />

(Auflage 140, R 7) EF-<br />

Gründung 1861, AG 1883 (ABC). In <strong>de</strong>r Brauerei in <strong>de</strong>r Stiftstr.<br />

7 wur<strong>de</strong>n untergärige Biere (Cöthener Pilsener und Cöthener<br />

Meisterbräu), obergäriges Cöthener Malzbier, alkoholfreie Getränke,<br />

Eis und Futtermittel produziert. Großaktionär war die<br />

Engelhardt-Brauerei AG, Berlin. 2003 zog die Köthener Brauerei<br />

GmbH, die im Jahr 1992 aus <strong>de</strong>r ehemaligen Brauerei Köthen<br />

entstand, aus <strong>de</strong>n historischen Gemäuern um, in ein mo<strong>de</strong>rnes,<br />

neu gebautes Logistikzentrum. Neben <strong>de</strong>m Köthener<br />

und <strong>de</strong>m Hubertus Sortiment vertreibt die Köthener Brauerei<br />

auch das neue Köthener Brauhaus Premium Pils.<br />

Los 44 Schätzwert 175-300 €<br />

AG Ree<strong>de</strong>rei “Nor<strong>de</strong>n-Frisia”<br />

Nor<strong>de</strong>rney, Aktie 1.000 Mark 1.12.1917<br />

(Auflage 322, R 7) VF+<br />

Minimale Ran<strong>de</strong>inrisse fachgerecht restauriert,<br />

insgesamt weit über Durchschnitt erhalten.<br />

1871 Gründung <strong>de</strong>r Dampfschiffs-Ree<strong>de</strong>rei “Nor<strong>de</strong>n” <strong>als</strong> Partenree<strong>de</strong>rei,<br />

1872 Eröffnung <strong>de</strong>s Sommerverkehrs auf <strong>de</strong>r Linie<br />

Nord<strong>de</strong>ich-Nor<strong>de</strong>rney, ab 1888 auch fahrplanmäßige Verbindung<br />

Nord<strong>de</strong>ich-Juist. Die Hotels “Fährhaus” und “Nord<strong>de</strong>ich”<br />

in Nord<strong>de</strong>ich gehörten ebenfalls <strong>de</strong>r Ree<strong>de</strong>rei. 1898 Bau<br />

einer Pfer<strong>de</strong>eisenbahn zwischen <strong>de</strong>r Juister Landungsbrücke<br />

und <strong>de</strong>m Inselbahnhof, 1899 wird die Bahn motorisiert. 1906<br />

erscheint mit <strong>de</strong>r Dampfschiffs-Ree<strong>de</strong>rei “Frisia” ein Konkurrent<br />

auf <strong>de</strong>r Linie Nord<strong>de</strong>ich-Nor<strong>de</strong>rney, 1917 fusionieren bei<strong>de</strong><br />

Linien zur “AG Ree<strong>de</strong>rei Nor<strong>de</strong>n-Frisia”, nach<strong>de</strong>m die Ree<strong>de</strong>rei<br />

“Nor<strong>de</strong>n” 1910 in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt wor<strong>de</strong>n war.<br />

1920 Fusion mit <strong>de</strong>r AG Ree<strong>de</strong>rei “Juist”, die erst 1908 aus <strong>de</strong>r<br />

Ree<strong>de</strong>rei “Nor<strong>de</strong>n” ausgeglie<strong>de</strong>rt wor<strong>de</strong>n war. 1931 Inbetriebnahme<br />

<strong>de</strong>r ersten Großgarage in Nord<strong>de</strong>ich. 1969 Gründung<br />

<strong>de</strong>r FRISIA Luftverkehr GmbH für Flüge zwischen <strong>de</strong>m Festland<br />

und <strong>de</strong>n Nordseeinseln.<br />

Los 47 Schätzwert 75-150 €<br />

AG Tonwerke Kan<strong>de</strong>rn<br />

Kan<strong>de</strong>rn, Namensaktie 1.000 Mark<br />

15.12.1921 (Auflage 400, R 7) EF-<br />

Großformatiges Papier, sehr <strong>de</strong>korativ gestaltet.<br />

Nr. 48<br />

Los 49 Schätzwert 30-75 €<br />

Aktien-Bierbrauerei Mittweida<br />

Mittweida, Aktie 100 RM 7.5.1930<br />

(Auflage 2950, R 3, kompletter<br />

Aktienneudruck) UNC-EF<br />

Im Unterdruck Ansicht einer Oase mit zwei Löwen<br />

an <strong>de</strong>r Tränke.<br />

Gründung 1900 unter Übernahme <strong>de</strong>r 1874 errichteten Brauerei<br />

von Keilhauer & Liebers in <strong>de</strong>r Bahnhofstr. 15; eine Nie<strong>de</strong>rlage<br />

bestand in Chemnitz. <strong>Der</strong> kleine Betrieb (mit ca. 50<br />

Mitarbeitern wur<strong>de</strong>n knapp 40.000 hl jährlich gebraut) war mit<br />

oft zweistelligen Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n hochrentabel. 1953 verstaatlicht<br />

und <strong>als</strong> “VEB Mittweidaer Löwenbräu” fortgeführt, 1968 Anschluß<br />

an das Getränkekombinat Karl-Marx-Stadt. Dem Mittweidaer<br />

Betrieb zugeordnet wur<strong>de</strong>n 1981 auch die Brauereien<br />

Penig und Hartmannsdorf sowie die Erfrischungsgetränke<br />

Burgstadt. 1994 wur<strong>de</strong> die inzwischen unter Denkm<strong>als</strong>chutz<br />

stehen<strong>de</strong> Mittweidaer Löwenbräu GmbH <strong>als</strong> letzte sächsische<br />

Brauerei wie<strong>de</strong>r privatisiert.<br />

Los 50 Schätzwert 125-200 €<br />

Aktien-Bierbrauerei zum Lagerkeller<br />

Dres<strong>de</strong>n, VZ-Aktie 1.000 Mark Sept. 1921<br />

(Auflage 150, R 6) EF-VF<br />

1872 Gründung <strong>als</strong> Actien-Bierbrauerei zum Plauenschen Lagerkeller<br />

(1919 umbenannt wie oben). <strong>Der</strong> Plauensche Lager-<br />

Los 52 Schätzwert 20-40 €<br />

Aktien-Maschinenfabrik<br />

“Kyffhäuserhütte” vorm<strong>als</strong> Paul Reuß<br />

Artern, Aktie 100 RM 20.9.1941 (Auflage<br />

1300, R 3) EF<br />

Gründung 1881, AG seit 1897. Die Gesellschaft stellte landwirtschaftliche<br />

Maschinen her (Milch-Separatoren, Dämpfapparate,<br />

Lupinen-Entbitterungs-Anlagen, Kartoffel-Waschmaschinen,<br />

Schrotmühlen, Jaucheschleu<strong>de</strong>rn und -pumpen).<br />

1910 Aufnahme <strong>de</strong>r Produktion von Motoren durch Fusion mit<br />

<strong>de</strong>r Ergon-Kosmos AG in Karlsruhe. 1912 Anglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

Ruhrwerke Motoren- und Dampfkesselfabrik AG in Duisburg.<br />

1937/38 Erweiterung bzw. Errichtung von Filialen in Elbing und<br />

Nürnberg. Börsennotiz Berlin und Halle, später Leipzig. Zu<br />

DDR-Zeiten war die Kyffhäuserhütte <strong>de</strong>r größte Hersteller von<br />

Molkereimaschinen. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Treuhandanstalt<br />

privatisiert, bald darauf stillgelegt: 2200 Menschen wur<strong>de</strong>n arbeitslos.<br />

Los 53 Schätzwert 100-200 €<br />

Aktien-Ziegelei Langensalza AG<br />

Langensalza, Aktie 1.000 Mark 29.1.1891<br />

(überdruckt 4.6.1923; Auflage 387, R 5) EF<br />

Sehr <strong>de</strong>korative Umrahmung im Historismus-Stil.<br />

Über ein halbes Jahrhun<strong>de</strong>rt lang backte <strong>de</strong>r Betrieb im Tal <strong>de</strong>r<br />

Unstrut (knapp 30 km nordwestlich von Erfurt) tagein, tagaus<br />

nichts <strong>als</strong> Ziegel. Beson<strong>de</strong>ren Ehrgeiz kann <strong>de</strong>r Chronist <strong>de</strong>m<br />

Vorstand Kurt Petersilie nicht bescheinigen: 100.000 Mark<br />

6


Jahresumsatz durfte man schon <strong>als</strong> Spitzenwert betrachten.<br />

Meist reichte es <strong>de</strong>nnoch zu einer Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>. Nach 1945 dann<br />

enteignet.<br />

Los 54 Schätzwert 30-50 €<br />

Albingia-Keks-Werke<br />

Bolle & Heinrich AG<br />

Schönebeck-Elbe, Aktie 1.000 Mark Juni<br />

1923 (Auflage 21000, R 6) EF<br />

Gründung 1923 unter Übernahme und Fortführung <strong>de</strong>s von <strong>de</strong>r<br />

oHG Albingia-Keks-Werke Bolle & Heinrich betriebenen Han<strong>de</strong>lsgeschäftes.<br />

1925 bereits Konkurs.<br />

Los 55 Schätzwert 75-125 €<br />

Alfred Gutmann AG<br />

für Maschinenbau<br />

Hamburg, Aktie 1.000 RM Mai 1931<br />

(Auflage 354, R 6) EF<br />

Gründung 1898 unter Übernahme <strong>de</strong>r 1885 gegrün<strong>de</strong>ten Firma<br />

Alfred Gutman, Altona-Ottensen. Erzeugnisse: Sandstrahlgebläse<br />

für alle Zweige <strong>de</strong>r Industrie, Formmaschinen, Kupolöfen,<br />

Misch- und Mahlmühlen, Begichtungsanlagen, Aufzüge,<br />

Hebezeuge, Schmelzöfen, Zerkleinerungsmaschinen, Wasserfilter.<br />

Ab 1998 mehrfacher Besitzerwechsel, zuletzt, 2004 an<br />

die Wheelabrator mit Sitz in Köln. Die letzten Produktionsstandorte<br />

<strong>de</strong>r vormaligen Alfred Gutmann Ges. für Maschinenbau<br />

GmbH wur<strong>de</strong>n 2006 geschlossen.<br />

Los 57 Schätzwert 25-50 €<br />

Allgemeine Baugesellschaft<br />

Lenz & Co. (Kolonial-Gesellschaft)<br />

Berlin, Anteil 1.000 RM Jan. 1933<br />

(Auflage 1800, R 3) EF<br />

1881 Gründung <strong>de</strong>r Baufirma Friedrich Lenz. Ausführung von<br />

Hoch- und Tiefbauarbeiten, insbeson<strong>de</strong>re Ausbau <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen<br />

Eisenbahnnetzes, vor allem in Pommern und Mecklenburg.<br />

1892 Umwandlung in Lenz & Co. GmbH. 1901 Gründung<br />

<strong>de</strong>r AG für Verkehrswesen in Berlin <strong>als</strong> Finanzierungsgesellschaft<br />

<strong>de</strong>r Firma Lenz & Co. GmbH, gleichzeitig Sitzverlegung<br />

von Stettin nach Berlin. Als 1904 große Tiefbauten, vorwiegend<br />

Eisenbahnbauten in <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Kolonien in Afrika, begonnen<br />

wur<strong>de</strong>n, grün<strong>de</strong>te die AG für Verkehrswesen 1905 die<br />

Deutsche Kolonial-Eisenbahnbau- und Betriebsgesellschaft.<br />

Diese teilte sich mit <strong>de</strong>r Lenz & Co. GmbH die Tätigkeit in <strong>de</strong>n<br />

Kolonien. Von <strong>de</strong>n insgesamt 4.348 km fertiggestellten afrikanischen<br />

Bahnen wur<strong>de</strong>n allein 1.702 km von diesen bei<strong>de</strong>n<br />

Gesellschaften erstellt. Mit <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kolonialtätigkeit<br />

durch <strong>de</strong>n 1. Weltkrieg verlagerten sich die Interessen wie<strong>de</strong>r<br />

nach Deutschland. 1927 än<strong>de</strong>rte die Deutsche Kolonial-Eisenbahnbau<br />

ihren Namen in Allgemeine Baugesellschaft Lenz &<br />

Co. (Kolonial-Gesellschaft) und übernahm das Personal sowie<br />

<strong>de</strong>n gesamten Bestand an Bauaufträgen <strong>de</strong>r Lenz & Co GmbH.<br />

1947 Umwandlung in Allgemeine Baugesellschaft Lenz & Co.<br />

AG. 1948 Sitzverlegung nach Hamburg. 1952 Umbenennung<br />

in Lenz-Bau AG. 1976 in Konkurs.<br />

Los 58 Schätzwert 200-250 €<br />

Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt<br />

Leipzig, Aktie Lit. B 100 RM 8.3.1928<br />

(Auflage 20000, R 9) EF<br />

Zuvor ganz unbekannt gewesener Jahrgang, nur 7<br />

schon alt entwertete Stücke lagen im Reichsbankschatz.<br />

Die ADCA entstand 1858 nach <strong>de</strong>m Vorbild <strong>de</strong>s französischen<br />

Credit Mobilier auf Initiative seinerzeit maßgeblicher Kaufleute<br />

und Politiker wie Gustav Harkort und A. Dufour-Feronce. Sie<br />

war die erste Aktienbank mo<strong>de</strong>rner Prägung in ganz Deutschland.<br />

Anfangs stand das Gründungs- und Beteiligungsgeschäft<br />

im Vor<strong>de</strong>rgrund. So gehörte die ADCA z.B. zu <strong>de</strong>n Mitgrün<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>r Lübecker Han<strong>de</strong>lsbank (heute Deutsche Bank Lübeck) und<br />

<strong>de</strong>r Schweizerischen Creditanstalt in Zürich. Bis nach <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>hnte sie sich durch stetige Übernahme an<strong>de</strong>rer<br />

Institute soweit aus, dass sie zu <strong>de</strong>n Großbanken gezählt<br />

wur<strong>de</strong>. Nach 1945 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r ADCA ihre schwerpunktmäßige<br />

Betätigung in Mittel<strong>de</strong>utschland zum Verhängnis. Erst 1964<br />

konnte, aufbauend auf <strong>de</strong>r einzig verbliebenen Berliner Nie<strong>de</strong>rlassung,<br />

ein Neuanfang versucht wer<strong>de</strong>n. Nach glückloser Entwicklung<br />

und mehrfachem Aktionärswechsel (u.a. Wells Fargo<br />

und die NORD/LB) wur<strong>de</strong> die ADCA schließlich Anfang <strong>de</strong>r<br />

1990er Jahre von <strong>de</strong>r nie<strong>de</strong>rländischen Rabobank übernommen<br />

und entsprechend umbenannt.<br />

Los 59 Schätzwert 40-80 €<br />

Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt<br />

Leipzig, Aktie Lit. B 100 RM 4.6.1932<br />

(Blankette, R 5) EF<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 60 Schätzwert 75-125 €<br />

Allgemeine Deutsche Ziegel-AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM März 1933<br />

(Auflage 150, R 7) EF<br />

Gründung im Aug. 1929. Herstellung und Vetrieb von Ziegeleierzeugnissen.<br />

3 Ziegeleien in Weseram und Götz bei Bran<strong>de</strong>nburg<br />

und in Nitzow bei Havelberg. Ab 1937 in stiller Abwicklung.<br />

Los 61 Schätzwert 75-125 €<br />

Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft<br />

Berlin, 7 % Gold Debenture 500 $<br />

15.1.1925 (R 5) VF<br />

Olivgrün/schwarzer Stahlstich, allegorische Vignette<br />

mit Elektromotor.<br />

Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt um 1935<br />

Gründung 1883 durch Emil Rathenau <strong>als</strong> “Deutsche Edison-<br />

Gesellschaft für angewandte Elektricität”, 1887 Umfirmierung<br />

in AEG. Beim Besuch <strong>de</strong>r Weltausstellung in Phila<strong>de</strong>lphia lernte<br />

Emil Rathenau die epochemachen<strong>de</strong>n Erfindungen von Thomas<br />

A. Edison kennen. Es gelang ihm, die Patente für Deutschland<br />

zu erwerben. Zu Recht wird Rathenau <strong>als</strong> <strong>de</strong>r Begrün<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r elektrischen Großindustrie in Deutschland bezeichnet. Was<br />

mit <strong>de</strong>r Herstellung von Glühlampen begann, entwickelte sich<br />

bald zu einem Unternehmen, das auf allen Gebieten <strong>de</strong>r Elektrotechnik<br />

eine führen<strong>de</strong> Rolle spielte - lange blieb <strong>de</strong>r Wettstreit<br />

mit Siemens & H<strong>als</strong>ke um <strong>de</strong>n ersten Platz unentschie<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Der</strong> Nie<strong>de</strong>rgang nach <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg mün<strong>de</strong>te schließlich<br />

1985 in <strong>de</strong>r Mehrheitsübernahme durch <strong>de</strong>n Daimler-<br />

Benz-Konzern, <strong>de</strong>r unter <strong>de</strong>m Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>n Edzard<br />

Reuter (Sohn <strong>de</strong>s legendären Berliner Nachkriegs-OB) vom<br />

Aufbau eines umfassen<strong>de</strong>n Technologiekonzerns <strong>als</strong> Welt-AG<br />

träumte. Als auch dieser Traum ausgeträumt war, löste Daimler-Benz<br />

(nun unter Reuters Nachfolger Jürgen Schrempp) die<br />

AEG 1996 auf.<br />

Los 62 Schätzwert 225-375 €<br />

Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft<br />

Berlin, Sammelaktie 1.000 x 1.000 RM<br />

März 1943 (R 7) UNC<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 63 Schätzwert 75-125 €<br />

Allgemeine Elementar-Versicherung<br />

Wien, Aktie 300 RM Sept. 1940 (Auflage<br />

20000, R 6) EF<br />

Gründung 1898 zum Zwecke, <strong>de</strong>m 1896 gegrün<strong>de</strong>ten Versicherungsverband<br />

österr. und ung. Industrieller Rücken<strong>de</strong>ckung<br />

zu gewähren. 1901 wur<strong>de</strong> die Transportversicherung, 1902<br />

und 1903 die Unfall- und Haftpflicht und 1909 die Versicherung<br />

gegen Einbruchdiebstahl und die Versicherung von Renn-<br />

, Luxus- und höherwertigen Pfer<strong>de</strong>n aufgenommen. Ab 1921<br />

Anglo-Elementar-Versicherungs-AG, ab 1939 Allgemeine Elementar<br />

Versicherungs-AG, seit 1946 wie vorher. 1997 endgültige<br />

Einglie<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>n Allianz-Konzern (Allianz Elementar<br />

Versicherungs-AG, Wien).<br />

Los 64 Schätzwert 125-250 €<br />

Allgemeine Gold- &<br />

Silber-Schei<strong>de</strong>-Anstalt<br />

Pforzheim, (Interims)-Namens-Actie 500<br />

Mark 1.4.1897 (Auflage 500, R 5) UNC-<br />

Blumenrankwerk-Umrahmung, Originalunterschriften,<br />

u.a. Ferd. Kiehnle <strong>als</strong> Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />

Aufsichtsrates und Carl Mondon <strong>als</strong> Direktor.<br />

Gründung 1891 in Pforzheim, bis heute das Zentrum <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Schmuck- und Uhrenindustrie. Das Werk in <strong>de</strong>r Kanzler-<br />

Los 56 Schätzwert 75-125 €<br />

Allgemeine Baugenossenschaft<br />

Stettin eGmbH<br />

Stettin, 4,5 % Teilschuldv. 100 Mark Sept.<br />

1912 (Auflage 2121, R 7) EF-.<br />

<strong>Der</strong> Baugenossenschaft gehörten in Stettin Wohnhäuser am<br />

Hans-Hoffmann-, Graßmann-, Lorenz- und Hil<strong>de</strong>brandt-Weg.<br />

Nr. 58 Nr. 62<br />

7


die “freiwillige Gleichschaltung”, <strong>de</strong>r Stahlhelm<br />

wur<strong>de</strong> in die Sturmabteilungen (SA) <strong>als</strong> so genannte<br />

SA Reserve I eingeglie<strong>de</strong>rt. Das Stahlhelmheim<br />

wur<strong>de</strong> bis 1945 von <strong>de</strong>r SA genutzt. Nach En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s II. WK übernehm <strong>de</strong>r Freie Deutsche Gewerkschaftsbund<br />

(FDGB) das Objekt und betrieb es <strong>als</strong><br />

Erholungsheim. Seit 1989 steht es leer.<br />

Umwandlung <strong>de</strong>r Gewerkschaft Zeche Anhalt in eine AG (Anhaltische<br />

Kohlenwerke). 1908 Sitzverlegung von Frose nach<br />

Halle a.S. und 1940 nach Berlin. Die Betriebe in <strong>de</strong>r Sowjetzone<br />

wur<strong>de</strong>n nach 1945 entschädigungslos enteignet. 1950 verlagert<br />

nach Berlin (West), 1983 umgewan<strong>de</strong>lt in AK-Vermögensverwaltungs-GmbH,<br />

Berlin (West), heute mit Geschäftssitz<br />

in Düsseldorf.<br />

I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie folgen<strong>de</strong>s Los.<br />

strasse wur<strong>de</strong> im Laufe <strong>de</strong>r Zeit zu einer <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n Schei<strong>de</strong>anstalten<br />

in Europa ausgebaut. Neben <strong>de</strong>r Scheidung von<br />

gold- und silberhaltigen Barren und <strong>de</strong>m Verkauf von Feingold<br />

und Feinsilber sind auch die für die Schmuckwarenfabrikation<br />

erfor<strong>de</strong>rlichen Chemikalien und E<strong>de</strong>lmetall-Legierungen im<br />

Lieferprogramm. Bis hin nach Thailand wer<strong>de</strong>n vor allem Goldschmie<strong>de</strong>werkstätten<br />

beliefert. Daneben auch eigene Kupfer-<br />

Elektrolyse sowie Aufbereitung von und Han<strong>de</strong>l mit Basismetallen<br />

aller Art. In <strong>de</strong>n 60er Jahren begann <strong>de</strong>r Frankfurter Konkurrent<br />

Degussa die im Frankfurter Telefonverkehr notierten A-<br />

gosi-Aktien aufzukaufen und besaß zuletzt über 90 %. 2002<br />

ging das Aktienpaket an die belgische Umicore-Gruppe.<br />

Los 65 Schätzwert 25-50 €<br />

Allgemeine Lokalbahnund<br />

Kraftwerke-AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM Jan. 1942 (Auflage<br />

6000, R 3) EF+<br />

<strong>Der</strong> 1880 gegrün<strong>de</strong>ten “Deutsche Lokal- und Strassenbahn-Gesellschaft”<br />

gelang ein atemberauben<strong>de</strong>r Aufstieg: Alles begann<br />

mit <strong>de</strong>r gera<strong>de</strong> einmal 6 km langen Pfer<strong>de</strong>bahn Mönchengladbach-Rheydt,<br />

am En<strong>de</strong> war die 1890 in “Allgemeine Lokal- und<br />

Straßenbahn-Gesellschaft” umbenannte Firma <strong>de</strong>r größte <strong>de</strong>utsche<br />

Straßenbahn-Konzern. Die Beteiligungen reichten von <strong>de</strong>r<br />

Zugspitzbahn bis zu <strong>de</strong>n Verkehrsbetrieben Danzig-Gotenhafen.<br />

1890 übernahm die AEG die Mehrheit, um sich bei <strong>de</strong>r Umstellung<br />

<strong>de</strong>r bis dahin pfer<strong>de</strong>- o<strong>de</strong>r dampfbetriebenen Bahnen auf<br />

elektrischen Antrieb einen be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Absatz <strong>de</strong>r eigenen Produkte<br />

zu sichern. 1923 Umfirmierung in Allgemeine Lokalbahnund<br />

Kraftwerke AG. Sitzverlegungen 1949 nach Hannover und<br />

1954 nach Frankfurt/Main. 1974 Aufnahme <strong>de</strong>r AG für Verkehrswesen<br />

und Verschmelzung zur AGIV, einer Verkehrs-, Bauund<br />

Maschinenbau-Holding, die bis zu ihrer Zerschlagung 2002<br />

mehrheitlich <strong>de</strong>r BHF-Bank gehörte.<br />

Los 66 Schätzwert 150-250 €<br />

Allgemeine Speditions-Gesellschaft AG<br />

Duisburg, Aktie 1.000 Mark 1.1.1916<br />

(Auflage 300, R 7) EF-VF<br />

Gründung 1910 unter Übernahme <strong>de</strong>r Firma Aug. Heuser<br />

GmbH, Duisburg. Schifffahrt sowie Spedition und Lagereibetrieb.<br />

Gehörte zur Bayerischen Rheinschiffahrtsgruppe (Rhenania-Konzern).<br />

Heute gehört Rhenania zur Wicaton Gruppe.<br />

Los 67 Schätzwert 150-200 €<br />

Allgemeine Wohnungs- und Spar -<br />

genossenschaft zu Kassel eGmbH<br />

Kassel, 6 % Schuldv. Reihe A 1.000 RM<br />

1.1.1928 (R 10) VF<br />

Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Randschä<strong>de</strong>n<br />

fachgerecht restauriert.<br />

Gründung 1902. Aufgegangen in <strong>de</strong>r Vereinigte Wohnstätten<br />

1889 eG, Kassel.<br />

Los 68 Schätzwert 75-150 €<br />

Alsterthal-Terrain-AG<br />

Wellingsbüttel, Aktie 1.000 Mark<br />

15.11.1912. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 4000,<br />

R 5) EF-VF<br />

Aparte Gestaltung, viele Liquidationsstempel <strong>de</strong>r<br />

Vereinsbank in Hamburg.<br />

Die Gesellschaft besaß in Wellingsbüttel, Poppenbüttel und Sasel<br />

fast 4 Mio. qm Land mit 3,2 km Frontlänge zur Alster. Zur<br />

besseren Erschließung ihrer Terrains ließ die Gesellschaft die<br />

preußische Staatsbahn Blankenese-Altona-Hamburg auf eigene<br />

Kosten bis nach Poppenbüttel verlängern.<br />

Los 69 Schätzwert 30-60 €<br />

Altmärkischer Heimstättenverein e.V.<br />

Stendal, 4 % Teilschuldv. 500 RM Sept.<br />

1936 (Auflage 160, R 6) VF+<br />

Für die Anleihe über 80.000 RM wur<strong>de</strong> eine Hypothek<br />

auf das Grundstück in Arendsee, Holzung, die<br />

Sandberge und Hofraum am See (Stahlhelmheim)<br />

aufgenommen. <strong>Der</strong> Stahlhelm war ein paramilitärisch<br />

organisierter Wehrverband im Deutschen<br />

Reich, <strong>de</strong>r kurz nach En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s I. WK von <strong>de</strong>m Reserveoffizier<br />

Franz Seldte in Mag<strong>de</strong>burg gegrün<strong>de</strong>t<br />

wor<strong>de</strong>n war. <strong>Der</strong> Stahlhelm galt <strong>als</strong> bewaffneter<br />

Arm <strong>de</strong>r DNVP. Er verstand sich <strong>als</strong> Personalreserve<br />

<strong>de</strong>r Reichswehr, die durch <strong>de</strong>n Versailler Vertrag<br />

auf 100.000 Mann beschränkt war. 1934 erfolgte<br />

Los 70 Schätzwert 25-50 €<br />

Amperwerke Elektricitäts-AG<br />

München, Aktie 1.000 Mark 10.10.1923<br />

(Auflage 20000, R 1) EF<br />

Gründung 1908 unter Übernahme <strong>de</strong>r “Industrielle Unternehmungen<br />

GmbH” und <strong>de</strong>r “Süd<strong>de</strong>utsche Wasserwerke AG”. Zwei<br />

Wasserkraftwerke und ein Dampfkraftwerk versorgten dam<strong>als</strong><br />

24 Ortschaften mit rd. 3.000 Stromkun<strong>de</strong>n. 1909/10 Inbetriebnahme<br />

<strong>de</strong>r Wasserkraftwerke Unterbruck und Kranzberg,<br />

1923 Gründung <strong>de</strong>r “Neue Amperkraftwerke AG, München”<br />

zum Bau <strong>de</strong>s Wasserkraftwerks Haag. Diese AG ging 1932 e-<br />

benso wie die “Bayerische Überlandzentrale AG, München”<br />

durch Fusion in <strong>de</strong>n Amperwerken auf, <strong>de</strong>ren Großaktionär die<br />

Gesellschaft für elektrische Unternehmungen (Gesfürel) in Berlin<br />

war. 1955 Fusion mit <strong>de</strong>r Isarwerke AG (gegr. 1921) zur I-<br />

sar-Amperwerke AG. 1954-56 Ausbau <strong>de</strong>r Dampfkraftwerke<br />

Höllriegelskreuth und Zolling-Anglberg. Ferner gingen in Betrieb<br />

das Dampfkraftwerk Irsching (1969), das Kernkraftwerk<br />

Essenbach bei Landshut (1977, mit Partner Bayernwerk) das<br />

Kernkraftwerk Isar I (1979) und das Kernkraftwerk Isar II<br />

(1988). Zunächst über 3/4, später noch knapp 50 % <strong>de</strong>s Kapit<strong>als</strong><br />

<strong>de</strong>r Isar-Amperwerke hielten die Isarwerke GmbH (die wie<strong>de</strong>rum<br />

zu 45 % <strong>de</strong>m Bankhaus Merck, Finck & Co. in München,<br />

zu 25 % <strong>de</strong>m RWE und zu 10 % <strong>de</strong>r Allianz-Versicherung<br />

gehörten). Im Jahr 2000 fusionierten das Bayernwerk und die<br />

PreußenElektra zur E.ON Energie AG. Diese besaß nun direkt<br />

und indirekt eine Dreiviertelmehrheit <strong>de</strong>r Isar-Amperwerke AG,<br />

die 2001 in E.ON Bayern AG umbenannt wur<strong>de</strong>. Gleichzeitig<br />

wur<strong>de</strong>n die bisherigen großen Bayernwerk-Beteiligungen (u.a.<br />

Überlandwerk Unterfranken, Energieversorgung Ostbayern, E-<br />

nergieversorgung Oberfranken, Großkraftwerk Nürnberg u.a.)<br />

in die E.ON Bayern AG eingebracht.<br />

Los 71 Schätzwert 75-150 €<br />

Andreae-Noris Zahn AG<br />

Frankfurt a. M., Aktie 100 RM 19.6.1928<br />

(Auflage 7000, R 6) EF<br />

Die 1923 gegrün<strong>de</strong>te J.M. Andreae AG geht auf eine vor über<br />

150 Jahren in <strong>de</strong>r Frankfurter Innenstadt von Johann Matthias<br />

Andreae eröffnete “Material- und Farbwaaren-Handlung” zurück.<br />

Sein Geschäftshaus kaufte er von <strong>de</strong>r Dame Melber, einer<br />

Tante von Johann Wolfgang von Goethe. Aus <strong>de</strong>r Fusion mit <strong>de</strong>r<br />

Nürnberger Han<strong>de</strong>lsgesellschaft Noris Zahn & Cie. entstand<br />

dann das noch heute <strong>als</strong> ANZAG börsennotierte Pharmagroßhan<strong>de</strong>ls-Unternehmen.<br />

Los 72 Schätzwert 50-175 €<br />

Anhaltische Kohlenwerke<br />

Frose in Anhalt, VZ-Aktie 1.000 Mark<br />

22.5.1902 (Auflage 1000, R 4) VF-<br />

1867 wur<strong>de</strong>n die Abbaurechte für die Froser Kohlenfel<strong>de</strong>r<br />

durch das Bergamt zu Bernburg verliehen, es folgte die Gründung<br />

<strong>de</strong>r Froser Braunkohlen-Bergbau AG mit <strong>de</strong>r Braunkohlengrube<br />

Ludwig (später Umwandlung in Zeche Anhalt). 1881<br />

Werksruine <strong>de</strong>r Anhaltischen Kohlenwerke 2009<br />

Los 73 Schätzwert 300-375 €<br />

Anhaltische Kohlenwerke<br />

Frose in Anhalt, VZ-Actie 1.000 Mark<br />

22.5.1902 / 6.4.1936 (Auflage 1000, R 12)<br />

VF<br />

1936 <strong>als</strong> Ersatz für die beschädigte und eingezogene<br />

Vz-Aktie mit gleicher Nummer ausgefertigt.<br />

Mit angeheftetem Vermerk „Diese VZ-Aktie ist<br />

trotz <strong>de</strong>s Fehlens <strong>de</strong>r ... Unterschrift <strong>de</strong>s Kontrollbeamten<br />

am 16.4.36 von <strong>de</strong>r Dreimännerkommission<br />

für lieferbar erklärt wor<strong>de</strong>n.“ Ein Unikat<br />

aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Los 74 Schätzwert 50-100 €<br />

Anhaltische Kohlenwerke<br />

Halle (Saale), Sammelaktie 10 x 1.000<br />

RM 5.12.1944 (R 6) EF<br />

Maschinenschriftliche Ausfertigung.<br />

Los 75 Schätzwert 300-375 €<br />

Annaburger Steingutfabrik AG<br />

Annaburg, Actie 1.000 Mark Juli 1895.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 10) VF-F<br />

Mit kleiner Abb. <strong>de</strong>s Werkes aus <strong>de</strong>r Vogelperspektive.<br />

Originalunterschriften. Zuvor völlig unbekannt<br />

gewesen, nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Papier ganzflächig angeschmutzt.<br />

Bereits 1874 nahm die Steingutmanufaktur in Annaburg (Kreis<br />

Torgau) ihren ersten Rundofen in Betrieb, hergestellt wur<strong>de</strong>n<br />

vornehmlich Küchengarnituren. 1883 übernahm Adolph Hekkmann<br />

die Manufaktur mit 10 Mitarbeitern. Unter seiner Leitung<br />

nahm das Werk (zu <strong>de</strong>m auch ein Zweigbetrieb in Mag<strong>de</strong>burg-Neustadt<br />

gehörte) einen enormen Aufschwung. Zwölf<br />

Jahre später bei Umwandlung in eine AG im Jahr 1895 (mit<br />

Börseneinführung in Berlin) waren nicht mehr 10, son<strong>de</strong>rn bereits<br />

325 Mitarbeiter beschäftigt. Auf <strong>de</strong>m riesigen Werksareal<br />

von 220.000 qm waren nun 12 Brennöfen in Betrieb, in <strong>de</strong>nen<br />

hochwertige Steingutgeschirre, Kunsttöpfereien und Plastiken<br />

gebrannt wur<strong>de</strong>n. Bis 1906 (in diesem Jahr wur<strong>de</strong> das Werk<br />

durch einen Brand teilweise zerstört) wuchs die Belegschaft<br />

weiter auf rd. 600 Leute. Danach folgte ein Auf und Ab in Inflation,<br />

Weltwirtschaftskrise und Krieg. Während <strong>de</strong>s 2. Weltkrieges<br />

wur<strong>de</strong> die Produktion mit Kriegsgefangenen aufrecht<br />

erhalten. <strong>Der</strong> Großaktionär und Vorstand Hans Untucht beging<br />

am 9.7.1945 Selbstmord. In <strong>de</strong>r Folge wur<strong>de</strong> das Werk enteignet<br />

und 1948 <strong>de</strong>r VVB <strong>de</strong>r Bau- und Baustoffindustrie Sachsen-Anhalt<br />

zugeschlagen, später ab 1970 zum VEB Porzellankombinat<br />

Colditz gehörig. Ab 1990 von <strong>de</strong>r Treuhandanstalt <strong>als</strong><br />

“Annaburg Porzellan GmbH” geführt, 1992 an die CERAPLAN<br />

GmbH verkauft. Heute <strong>de</strong>r einzige noch produzieren<strong>de</strong> Geschirrporzellan-Hersteller<br />

in Sachsen-Anhalt, spezialisiert auf<br />

<strong>de</strong>n Bedarf von Hotellerie und Gastronomie.<br />

8


Los 76 Schätzwert 30-60 €<br />

ANNAWERK Schamotte- und Tonwarenfabrik<br />

AG vorm<strong>als</strong> J. R. Geith<br />

Oeslau bei Coburg, Aktie Lit. A 1.000 RM<br />

3.10.1941 (Auflage 500, R 5) EF<br />

Gründung 1899 unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1857 bestehen<strong>de</strong>n<br />

Firma J.R. Geith. Herstellung von Schamotte, Porzellan und<br />

Steingut für sanitäre Spülwaren, Steinzeugtöpfe und -röhren,<br />

Dachziegeln, Klinkern und Leichtbauplatten. Börsennotiz Leipzig,<br />

Berlin und Frankfurt. Großaktionär: Deutsche Steinzeug,<br />

Mannheim-Friedrichsfeld (heute Friatec). Nicht ohne Ironie ist<br />

eine Meldung im Jahr 1939: “Ein Teil <strong>de</strong>r Fabrik für feuerfeste<br />

Erzeugnisse (ausgerechnet!) durch Brandunglück vernichtet.”<br />

Los 77 Schätzwert 400-500 €<br />

Annweiler Email- u. Metall-Werke<br />

vorm. Franz Ullrich Söhne<br />

Annweiler, Aktie 100 RM 1.2.1939<br />

(Auflage nur 80 Stück, R 11) VF+<br />

Vorher nicht bekannt gewesen, nur 2 Stück lagen<br />

im Reichsbankschatz (das erste wur<strong>de</strong> 2009 für<br />

580 Euro versteigert, somit das letzte zur Verfügung<br />

stehen<strong>de</strong> Stück).<br />

Gründung 1897 <strong>als</strong> “Annweiler Emaillirwerke vorm. Franz Ullrich<br />

Söhne”, 1909 umbenannt wie oben. Auf <strong>de</strong>m über<br />

200.000 qm großen Werksareal in Annweiler (Pfalz) befand<br />

sich ein Stanzwerk mit Glühanlagen, ein Emaillierwerk und eine<br />

Aluminiumwarenfabrik, außer<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> in Bellheim eine<br />

Verzinkerei betrieben. Die Firma produzierte mit ca. 500 Mitarbeitern<br />

Haus-und Küchergeräte sowie Stahlgeschirr, im 2.<br />

Weltkrieg ab 1939 aber auch Eierhandgranaten. Alliierte Bombenangriffe<br />

zerstörten <strong>de</strong>shalb 1944 nicht nur die Werksanlagen,<br />

son<strong>de</strong>rn auch große Teile <strong>de</strong>s kleinen, heute rd. 7.000<br />

Einwohner zählen<strong>de</strong>n Landstädtchens Annweiler am Trifels.<br />

1954 Stilllegung <strong>de</strong>s Bellheimer Werkes, zugleich umbenannt<br />

in “Annweiler Email- und Metallwerke Ullrich AG”. 1972/73<br />

letztm<strong>als</strong> im AG-Handbuch verzeichnet. Heute ein Standort <strong>de</strong>r<br />

voestalpine HTI zur Herstellung von Präzisionsstahl- und Aluminiumrohrprodukten<br />

für Automobilindustrie und Maschinenbau.<br />

Nr. 75 Nr. 77<br />

schen und war zu 100 % im Familienbesitz. Die europaweit<br />

größte Fabrik für Gebäck- und Schokola<strong>de</strong>nformen aus Weißblech<br />

beschäftigte bis zu 900 Arbeiter. Das Werk wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r<br />

DDR vom Kombinat NAGEMA übernommen (nach 1990 geschlossen).<br />

Los 79 Schätzwert 100-125 €<br />

Arca-Regler AG<br />

Berlin, Aktie (Zwischenschein) 90 x 200<br />

RM 8.5.1943 (R 10) VF-<br />

Maschinenschriftliche Ausfertigung. Originalunterschrift<br />

<strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s: Regierungsbaurat a.D. Erwin<br />

Koehnhorn, Berlin-Steglitz. Nur 6 Stück lagen<br />

im Reichsbankschatz. Fleckig.<br />

1917 entwickelt RagnAR CArlstedt das Ursprungspatent für das<br />

Düse-Prallplatte-System in Schwe<strong>de</strong>n. Ein Jahr später Gründung<br />

<strong>de</strong>r Firma in Schwe<strong>de</strong>n, 1922 in Berlin. Großaktionär 1942<br />

waren die Mannesmannröhren-Werke AG mit 33%. Nach <strong>de</strong>m<br />

Krieg 1949 <strong>als</strong> ARCA Regler GmbH in Tönisvorst am Nie<strong>de</strong>rrhein<br />

von Dr. Ing. Ludwig Kaspers und Adolf Paulsen neugegrün<strong>de</strong>t.<br />

Heute ein Familienunternehmen von Weltruf mit ca. 500 Mitarbeitern.<br />

Einsatzgebiete sind Kraftwerke, Chemieanlagen, Pharmazie-<br />

und Lebensmittelproduktionen sowie Stahlwerke.<br />

Los 81 Schätzwert 200-275 €<br />

Arn. Georg AG<br />

Neuwied, Aktie 1.000 RM Okt. 1942<br />

(Auflage nur 100 Stück, R 10) VF<br />

Zuvor unbekannt gewesen, nur 5 Stück lagen im<br />

Reichsbankschatz. Sengfleck und linke Seite leicht<br />

angeschmutzt.<br />

Gründung 1877 <strong>als</strong> Einzelfirma. 1919 Umwandlung in eine AG,<br />

zugleich Zukauf von Gelän<strong>de</strong>, Errichtung weiterer großer Fabrikhallen<br />

und Einrichtung einer Maschinenfabrik mit <strong>de</strong>n mo<strong>de</strong>rnsten<br />

Maschinen. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Eisenkonstruktionen<br />

aller Art, Wellblechbauten, Gittermaste, Stahlhäuser, Garagen,<br />

Stahltore etc., außer<strong>de</strong>m Lohnverzinkung. 1949 fusionsweise<br />

Übernahme <strong>de</strong>r Nord<strong>de</strong>utsche Eisen-Schramm Kompressoren-<br />

AG (gegr. 1923 <strong>als</strong> Nord<strong>de</strong>utsche Eisengesellschaft AG bzw.<br />

Schramm Kompressoren- und Baumaschinen GmbH), die für<br />

Arn. Georg in Berlin <strong>als</strong> Werksvertretung fungierte. 1993/94<br />

wur<strong>de</strong>n Stahlbau und Verzinkerei, die zuletzt rd. 50 bzw. 25<br />

Mio. DM Jahresumsatz machten, in Tochter-GmbH’s ausgeglie<strong>de</strong>rt.<br />

Seit<strong>de</strong>m nur noch Vermögens-, Beteiligigungs- und<br />

Grundstücksverwaltung. Bis heute im Freiverkehr Düsseldorf<br />

börsennotiert, Großaktionär ist <strong>de</strong>r Fürst zu Wied.<br />

Los 82 Schätzwert 75-125 €<br />

Arthur Trägner & Co. Maschinenbau-AG<br />

Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 19.12.1922<br />

(Auflage 6000, R 7) EF-VF<br />

Gründung <strong>als</strong> AG 1921 zur Fortführung <strong>de</strong>r Werkzeugmaschinenfabrik<br />

<strong>de</strong>r Firma Trägner & Co.; Interessengemeinschaft mit<br />

<strong>de</strong>r Werkzeugmaschinenfabrik Union (vorm. Diehl). 1925 in Liquidation.<br />

Los 84 Schätzwert 25-50 €<br />

Askaniawerke AG vorm<strong>als</strong><br />

Centralwerkstatt-Dessau und<br />

Carl Bamberg-Frie<strong>de</strong>nau<br />

Dessau, Aktie 100 RM Okt. 1932 (Auflage<br />

1300, R 3) EF<br />

Gründung 1921 durch Zusammenschluss <strong>de</strong>r Central-Werkstatt<br />

Dessau <strong>de</strong>r Deutschen Continental-Gas-Gesellschaft und<br />

<strong>de</strong>r Firma Karl Bamberg in Berlin-Frie<strong>de</strong>nau (1871 von Carl<br />

Bamberg, Sohn eines Uhrmachers und Schüler von Carl Zeiss,<br />

gegrün<strong>de</strong>te Manufaktur für Präzisionsgeräte für Marine, Observatorien<br />

etc.). Hergestellt wur<strong>de</strong>n feinmechanische und optische<br />

Instrumente, Registrierinstrumente für Gas, Wasser und<br />

Elektrizität, astronomische, nautische und kinotechnische Apparate,<br />

Feldstecher, Gaskocher, Gasher<strong>de</strong>, Heizöfen und Warmwasserapparate.<br />

Die Askaniawerke waren <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendste<br />

<strong>de</strong>utsche Hersteller von Luftfahrt- und Navigationsinstrumenten.<br />

Aus <strong>de</strong>r Kinosparte ist erwähnenswert, daß z.B. <strong>de</strong>r Film<br />

“<strong>Der</strong> Blaue Engel” mit Marlene Dietrich mit einer Askania-Filmkamera<br />

gedreht wur<strong>de</strong>. Zwischen 1922 und 1927 außer<strong>de</strong>m<br />

an <strong>de</strong>r Anhaltische Fahrzeugwerke AG beteiligt (eine <strong>de</strong>r Keimzellen<br />

<strong>de</strong>r Opel-Automobilproduktion). Zur Bearbeitung <strong>de</strong>s a-<br />

merikansichen Ölmarktes wur<strong>de</strong> 1929 in Houston (Texas) die<br />

American Askania-Corp. errichtet. 1937 wur<strong>de</strong> die Gasgerätefabrik<br />

in Dessau an die Junkers & Co. GmbH verkauft. In Berlin<br />

börsennotiert, Großaktionäre waren die Contigas (51 %), Fabrikbes.<br />

Paul Bamberg (17 %) und die Charlottenburger Wasser-<br />

und Industriewerke (8 %). 1947 <strong>als</strong> Askaniawerke AG Bo<strong>de</strong>nseewerk<br />

Überlingen in die Westzonen verlagert, 1949 in eine<br />

GmbH umgewan<strong>de</strong>lt, 1971 vollständig von SIEMENS übernommen<br />

wor<strong>de</strong>n. 2006 wur<strong>de</strong> in Berlin-Frie<strong>de</strong>nau nahe <strong>de</strong>m<br />

alten Stammsitz die Askania AG neu gegrün<strong>de</strong>t. Sie fertigt mechanische<br />

Armbanduhren auf Basis historischer Vorlagen. Im<br />

Zweigwerk Rathenow (vorm<strong>als</strong> Rathenower Optische Werke)<br />

wer<strong>de</strong>n Mikroskope hergestellt.<br />

Los 85 Schätzwert 30-75 €<br />

Asphaltwerke R. Tagmann AG<br />

Leipzig, Aktie 100 RM Febr. 1933 (Auflage<br />

450, R 4) EF<br />

Gründung 1885 <strong>als</strong> Leipziger Asphaltwerk R. Tagmann, seit<br />

1923 AG <strong>als</strong> Asphaltwerke R. Tagmann AG. 1934 umfirmiert in<br />

R. Tagmann Straßenbau-AG. Überregional tätiger Straßenbaubetrieb<br />

mit Filialen in Berlin, Breslau, Erfurt, Kiel, Königsberg<br />

i.Pr., München, Nürnberg, Rostock, Schnei<strong>de</strong>mühl und Weimar.<br />

Los 80 Schätzwert 20-40 €<br />

Armaturen- und Maschinenfabrik AG<br />

vorm<strong>als</strong> J. A. Hilpert<br />

Nürnberg, Aktie 100 RM 4.7.1935<br />

(Auflage 5200, R 2) EF<br />

Gründung 1889 zur Übernahme <strong>de</strong>r seit 1857 bestehen<strong>de</strong>n<br />

Fa. J. A. Hilpert in Nürnberg (1939 Umfirmierung in Amag-Hilpert-Pegnitzhütte<br />

AG). 1891 Errichtung einer Gießerei in Pegnitz,<br />

1896 Ankauf <strong>de</strong>r Kelsenschen Armaturenfabriken in Wien<br />

und Pest (1918 mit <strong>de</strong>r Wiener Nie<strong>de</strong>rlassung <strong>de</strong>r Fa. Bopp &<br />

Reuther, Mannheim, in einer eigenen AG verselbständigt). Produziert<br />

wur<strong>de</strong>n im Werk Nürnberg Kreiselpumpen, Säurepumpen<br />

und Säurearmaturen, im Werk Pegnitz Armaturen aller Art.<br />

1959 Umwandlung auf die Großaktionärin Klein, Schanzlin &<br />

Becker AG in Frankenthal.<br />

Los 86 Schätzwert 75-125 €<br />

Auerswald & Sauerbrunn AG<br />

Lössnitz (Erzgeb.), Aktie 100 RM<br />

17.12.1934 (R 7) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1921 zum Betrieb einer Schuhfabrik. 1930 wur<strong>de</strong><br />

die Schuhfabrikation aufgegeben und die AG <strong>als</strong> Grundstücksgesellschaft<br />

weitergeführt. 1941 sollte über Auflösung beschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Los 78 Schätzwert 60-120 €<br />

Anton Reiche AG<br />

Dres<strong>de</strong>n, Namensaktie 1.000 Mark<br />

28.12.1912. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2750,<br />

R 4) EF<br />

Großformatiges Papier, <strong>de</strong>korativ gestaltet.<br />

Gründung Dez. 1912 zur Weiterführung <strong>de</strong>r gleichnamigen<br />

Schokola<strong>de</strong>nformen-, Blechemballagen- und Blechplakatfabrik.<br />

Ferner Vertrieb von Kunstharzgegenstän<strong>de</strong>n und Maschinen.<br />

Die Ges. besaß Grundstücke in Dres<strong>de</strong>n, Plauen und Dölz-<br />

Nr. 81<br />

Los 83 Schätzwert 75-125 €<br />

ARWIES Wiesba<strong>de</strong>ner<br />

Schokola<strong>de</strong>nwerke AG<br />

Wiesba<strong>de</strong>n-Biebrich, VZ-Aktie 5 RM<br />

1.10.1925 (Auflage 1000, R 8) EF<br />

Gründung im März 1922 zum Erwerb und Fortbetrieb <strong>de</strong>s unter<br />

<strong>de</strong>r Firma Aug. Reith, Wiesba<strong>de</strong>n betriebenen Fabrikationsgeschäftes.<br />

1932 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Betrieb nach mehrmaligen erfolglosen<br />

Sanierungen stillgelegt.<br />

Los 87 Schätzwert 150-250 €<br />

Aufsicht Revisions-AG<br />

Berlin, Namensaktie 1.000 Mark<br />

2.1.1916. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 200, ab<br />

1924 nach Umstellung auf 50 RM nur<br />

noch 100 Stück, R 6) EF-VF<br />

Dekorativ, farbiges Siegel mit Adler über Büchern.<br />

Mit Original-Unterschrift <strong>de</strong>s Mitbegrün<strong>de</strong>rs und<br />

9


Nathan Marx in Stettin und Än<strong>de</strong>rung in “Aurag” Ausrüstungs-<br />

AG für baumwollene Gewebe vorm<strong>als</strong> Nathan Marx. Zweignie<strong>de</strong>rlassung<br />

in Berlin.<br />

Los 93 Schätzwert 30-90 €<br />

Badische Gas- und<br />

Elektrizitätsversorgung AG<br />

Lörrach, Aktie 1.000 RM 5.12.1933<br />

(Auflage 1680, R 4) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1923. Gas- und Stromversorger für <strong>de</strong>n Raum Lörrach.<br />

Jüngst schloss sich die Gesellschaft mit an<strong>de</strong>ren südbadischen<br />

Energieversorgern zu ba<strong>de</strong>nova AG & Co. KG mit Sitz<br />

in Freiburg zusammen.<br />

Los 96 Schätzwert 40-50 €<br />

Bank für Han<strong>de</strong>l und Filmindustrie AG<br />

München, Aktie Lit. A 1.000 Mark<br />

29.3.1923. Grün<strong>de</strong>raktie (R 8) EF<br />

Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung im März 1923, im Januar 1925 in Liquidation.<br />

Zweck: Beleihung und Bevorschussung von Waren, Beteiligungen<br />

an Geschäften und Unternehmungen, För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Exund<br />

Imports, Kreditgewährung an die Filmindustrie.<br />

AR-Vorsitzen<strong>de</strong>n Albrecht Graf zu Stolberg-Wernigero<strong>de</strong>.<br />

Gründung 1915. Eines <strong>de</strong>r ersten Wirtschaftsprüfungs-Unternehmen<br />

<strong>als</strong> AG. 1926 umbenannt in “Treuhandgesellschaft für<br />

Kommunale Unternehmungen AG”, gleichzeitig übernahm die<br />

Deutsche Lan<strong>de</strong>sbankenzentrale AG (ein Vorläufer <strong>de</strong>s Deutschen<br />

Sparkassen- und Giroverban<strong>de</strong>s) die Aktienmehrheit,<br />

anschließend war die Deutsche Revisions- und Treuhand-AG<br />

Alleinaktionär. Geprüft wur<strong>de</strong>n vorzugsweise Unternehmen und<br />

Betriebe <strong>de</strong>r Kommunen sowie an<strong>de</strong>rer öffentlich-rechtlicher<br />

Körperschaften. Kapital auf DM umgestellt, aber seit En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

2. Weltkrieges inaktiv.<br />

Los 88 Schätzwert 60-120 €<br />

August Hübsch AG<br />

Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 18.7.1921.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 3000, R 5) EF<br />

Gründung 1857, <strong>als</strong> AG ab 1921. Herstellung und Vertrieb von<br />

Möbelstoffen und an<strong>de</strong>ren Erzeugnissen <strong>de</strong>r Textilindustrie. Die<br />

Aktien waren in Familienbesitz. 1992 Fortsetzung <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

und Abwicklung.<br />

Los 91 Schätzwert 125-250 €<br />

Bad-Wildunger<br />

Heilquellen-AG Königsquelle<br />

Bad Wildungen, Aktie 1.000 Mark 30.9.1907.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 500, R 5) EF<br />

Die Gesellschaft geht zurück auf die 1869 von <strong>de</strong>m Wildunger<br />

Arzt Dr. Carl Rörig ent<strong>de</strong>ckte Königsquelle. Rörig vermarktete<br />

seine Ent<strong>de</strong>ckung und begrün<strong>de</strong>te so <strong>de</strong>n Kurort Bad Wildungen.<br />

Er baute ein Sanatorium und zog einen Flaschenversand<br />

<strong>de</strong>s Heilwassers auf. 1907 gingen Bauten und Betrieb an die<br />

neu gegrün<strong>de</strong>te AG über. Im 2. Weltkrieg war das Sanatorium<br />

Lazarett, nach <strong>de</strong>r Besetzung wur<strong>de</strong> es von <strong>de</strong>r amerikanischen<br />

Militärpolizei genutzt. 1953 Übernahme durch das<br />

Staatsbad. 1962 Einstellung <strong>de</strong>s Flaschenversands, 1968 blieb<br />

nur noch das Sanatorium stehen, das aber 2006 <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgartenschau<br />

weichen mußte und dann auch abgerissen wur<strong>de</strong>.<br />

Los 94 Schätzwert 100-125 €<br />

Badische Motor-Lokomotivwerke AG<br />

Mosbach, Aktie 1.000 Mark 1.10.1921<br />

(Auflage 10000, R 9) VF<br />

Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Ursprung ist eine 1913 in Mosbach <strong>als</strong> Steinmetz & Gmein<strong>de</strong>r<br />

KG begrün<strong>de</strong>te Fabrik (ab 1916 Anton Gmein<strong>de</strong>r & Cie.), die<br />

bereits 1919 die ersten Lokomotiven mit Benzol-Motor auslieferte.<br />

Hergestellt wur<strong>de</strong>n ferner Motorfahrzeuge und Eisenbahnmaterial<br />

aller Art. 1921 Einbringung <strong>de</strong>r Aktivitäten in die<br />

neu gegrün<strong>de</strong>te Badische Motor-Lokomotivwerke AG. Gemeinsam<br />

mit <strong>de</strong>r Maschinenbau-Gesellschaft Karlsruhe und <strong>de</strong>r<br />

Motorenwerke Mannheim kommt es zur Gründung <strong>de</strong>r MBG<br />

Motor-Lokomotiv-Verkaufs-Ges. Ba<strong>de</strong>n mbH. 1925 geht die AG<br />

in Konkurs. Nachfolger wird die Gmein<strong>de</strong>r & Co. GmbH, die Anton<br />

Gmein<strong>de</strong>r mit Unterstützung von Carl und Hermann Kaelble<br />

grün<strong>de</strong>t. Die Fertigung von Feldbahn- und Norm<strong>als</strong>pur-Lokomotiven<br />

sowie Grubenlokomotiven wird weiter ausgebaut.<br />

1932 wird Gmein<strong>de</strong>r zum Hauptlieferanten <strong>de</strong>r Standard-Rangierlokomotiven<br />

<strong>de</strong>r Deutschen Reichsbahn. Später wer<strong>de</strong>n für<br />

die Deutsche Bun<strong>de</strong>sbahn Rangierlokomotiven <strong>de</strong>r Baureihe V<br />

60 gebaut, außer<strong>de</strong>m einige Dieseltriebwagen wie <strong>de</strong>r WEG T<br />

23 und 24. 1996 Neugründung <strong>als</strong> “Gmein<strong>de</strong>r Lokomotivenund<br />

Maschinenfabrik GmbH”, 2004 Ausglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Lokomotivenbaus<br />

in Mosbach an die “Gmein<strong>de</strong>r Lokomotivenfabrik<br />

GmbH”, <strong>de</strong>ren alleiniger Gesellschafter heute die LBBW Venture<br />

Capital GmbH ist.<br />

Los 97 Schätzwert 75-150 €<br />

Bank für Han<strong>de</strong>l und Grundbesitz AG<br />

Leipzig, Aktie Reihe A 1.000 Mark<br />

30.7.1923 (Auflage nach Kapitalumstellung<br />

2000, R 7) EF<br />

Herrliche Umrahmung im geometrischen Jugendstil.<br />

Gründung 1902 <strong>als</strong> “Spar- und Darlehnskasse <strong>de</strong>r Hausbesitzer<br />

eGmbH”, 1910 Umbenennung in Leipziger Hausbesitzer-<br />

Bank, AG seit 1923. Die Bank hielt Anteile am Leipziger Hypothekenverein,<br />

an <strong>de</strong>r Wechsel- und Kreditgenossenschaft für<br />

Handwerk und Mittelstand eGmbH und <strong>de</strong>r Gesellschaft für<br />

Haus und Bo<strong>de</strong>n mbH. Zwischen <strong>de</strong>r Bank und diesen Unternehmen<br />

bestand Personalunion. Auf Grund <strong>de</strong>r Verordnung ü-<br />

ber die Gründung <strong>de</strong>r Sächsischen Lan<strong>de</strong>sbank und die Abwicklung<br />

<strong>de</strong>r bisher bestehen<strong>de</strong>n Banken und Geldinstitute<br />

vom 14.8.1945 erlosch die Bank am 29.5.1947.<br />

Los 89 Schätzwert 25-50 €<br />

August Schmits<br />

Kohlengroßhandlung AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM 13.12.1927<br />

(Auflage 300, R 5) EF<br />

Nennwert 1941 auf 1.800 RM heraufgesetzt.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1923 unter Übernahme <strong>de</strong>r Beußeleck Grundstükks-AG.<br />

Vertrieb von Brennstoffen aller Art und <strong>de</strong>ren Nebenerzeugnissen,<br />

hauptsächlich Han<strong>de</strong>l mit Braunkohle und Briketts.<br />

Großaktionär (1943): Ilse, Bergbau AG. 1952 <strong>als</strong> vermögenslose<br />

Gesellschaft von Amts wegen gelöscht.<br />

Los 90 Schätzwert 20-50 €<br />

Aurag Ausrüstungs-AG<br />

für baumwollene Gewebe<br />

Stettin, Aktie 10.000 Mark 7.6.1923.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2400, R 2) EF<br />

1924 Umstellung auf 250 RM und 1928 auf 500<br />

RM.<br />

Gründung 1923. Herstellung u. Vertrieb von Textilwaren u. an<strong>de</strong>ren<br />

Waren. Im Juni 1923 Übernahme <strong>de</strong>s Geschäfts <strong>de</strong>r Fa.<br />

Los 92 Schätzwert 60-120 €<br />

Badische Bank<br />

Mannheim, Actie 350 Gul<strong>de</strong>n = 200<br />

Thaler 1.10.1871. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage<br />

15000, R 1) EF-VF<br />

Äußerst <strong>de</strong>koratives Stück mit allegorischer Umrandung,<br />

Originalunterschriften.<br />

Ursprünglich errichtet 1870 <strong>als</strong> Badische Bank in Mannheim,<br />

eine Privatbank mit Notenbank-Privileg (auf das erst 1931 verzichtet<br />

wur<strong>de</strong>). Seit 1923 Vertrauensbank <strong>de</strong>s Badischen Staates,<br />

<strong>de</strong>r 1931 durch Übernahme eines größeren, bis dahin von<br />

<strong>de</strong>r Deutschen Bank gehaltenen Aktienpaketes auch Mehrheitsaktionär<br />

wur<strong>de</strong>. 1932 Sitzverlegung nach Karlsruhe, weitere<br />

Nie<strong>de</strong>rlassungen bestan<strong>de</strong>n in Freiburg i.B. (seit 1937, e-<br />

hem. Bankgeschäft Carl Trautwein), Pforzheim (seit 1935/36,<br />

ehem. Bankhaus Carl Schmitt & Cie. sowie <strong>de</strong>r Pforzheimer<br />

Bankverein) und zeitweise Straßburg (Elsaß). 1977 mit <strong>de</strong>r<br />

Württembergischen Bank (früher: Württ. Notenbank) und <strong>de</strong>r<br />

Han<strong>de</strong>lsbank Heilbronn AG zur Ba<strong>de</strong>n-Württembergische Bank<br />

AG fusioniert. Auf Betreiben <strong>de</strong>r ba<strong>de</strong>n-württembergischen<br />

Lan<strong>de</strong>sregierung unter Erwin Teufel übernahm die öffentlichrechtliche<br />

Lan<strong>de</strong>sbank Ba<strong>de</strong>n-Württemberg (LBBW) 2001 die<br />

Aktienmehrheit <strong>de</strong>r BW-Bank. Danach wur<strong>de</strong>n die Kleinaktionäre<br />

per Squeeze-out rausgeworfen und die BW-Bank <strong>als</strong> unselbständige<br />

Anstalt ab 1.8.2005 vollständig in die LBBW integriert.<br />

Los 95 Schätzwert 50-100 €<br />

Bank für Brau-Industrie<br />

Berlin-Dres<strong>de</strong>n, 6,5 % Teilschuldv. 500<br />

RM 9.7.1928 (Auflage 900, R 6) EF<br />

Gründung 1899. Beteiligungen u.a. an <strong>de</strong>r Dortmun<strong>de</strong>r Ritterbrauerei,<br />

<strong>de</strong>r Berliner Engelhardt-Brauerei, <strong>de</strong>r Ra<strong>de</strong>berger Exportbierbrauerei<br />

und <strong>de</strong>r Schöfferhof-Binding-Brauerei. En<strong>de</strong><br />

1950 Sitzverlegung nach Frankfurt/Main. Gehörte dann <strong>als</strong><br />

“Frankfurter Bankgesellschaft gegr. 1899 AG” zum Oetker-<br />

Konzern, schließlich mit <strong>de</strong>r ebenfalls Oetker gehören<strong>de</strong>n Bielefel<strong>de</strong>r<br />

Lampe-Bank fusioniert.<br />

Los 98 Schätzwert 75-125 €<br />

Bank für Han<strong>de</strong>l und Verkehr AG<br />

Chemnitz, Aktie 1.000 RM 3.5.1943<br />

(Auflage 200, R 6) EF<br />

1883 <strong>als</strong> Chemnitzer Viehmarktsbank eGmbH gegrün<strong>de</strong>t, AG<br />

seit 1917. Bankgeschäfte insbeson<strong>de</strong>re zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Mittelstands.<br />

Börsennotiz Leipzig. 1963 Abwicklung von Westvermögen<br />

durch die Preußische Staatsbank (Seehandlung), Berlin<br />

(West).<br />

Los 99 Schätzwert 75-125 €<br />

Bank für Kommunalwirtschaft AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM Mai 1932 (Auflage<br />

500, R 6) EF<br />

Gründung 1924 in Berlin. Betrieb von Bankgeschäften aller Art.<br />

Ab 1934 Universum-Bank AG, Sitz bis 1935 in Münster, dann<br />

wie<strong>de</strong>r in Berlin. 1931 erweiterte die Bank ihr Geschäftsfeld,<br />

10


schen Adler-, Ahrensburger-, Pestalozzistraße und Lämmersieth,<br />

fertiggestellt. 1942 Umbenennung in Bau-Verein zu Hamburg<br />

AG. Heute konzentriert sich das Tätigkeitsgebiet auf die<br />

Bestandsentwicklung von Wohnimmobilien in etablierten Lagen,<br />

Erstellung von Neubauten, vorrangig aber Privatisierung, Altbausanierung<br />

und städtebauliche Fortentwicklung sowie Revitalisierung<br />

von Büro- und Geschäftshäusern. <strong>Der</strong> Objektbestand<br />

<strong>de</strong>r Gesellschaft von heute rd. 4.000 Wohneinheiten setzt sich<br />

hauptsächlich aus traditionellen Wohnanlagen zusammen, die<br />

in <strong>de</strong>n 20er und 30er Jahren sowie nach <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg errichtet<br />

wur<strong>de</strong>n. Seit 1998 börsennotiert. Hauptaktionär war zunächst<br />

die (inzwischen insolvente) Wünsche AG, heute liegen ü-<br />

ber 90 % <strong>de</strong>r Aktien bei <strong>de</strong>r TAG Tegernsee Immobilien AG.<br />

sie widmete sich verstärkt <strong>de</strong>m Geld- und Kreditverkehr katholischer<br />

Or<strong>de</strong>n und Genossenschaften und katholisch-kirchlicher<br />

Institute. 1937 in Liquidation.<br />

Nr. 100 Nr. 105<br />

Los 100 Schätzwert 300-375 €<br />

Bank für Landwirtschaft AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark 10.1.1922<br />

(Auflage 110000, R 10) VF<br />

Mit Getrei<strong>de</strong>ähren in <strong>de</strong>r Umrandung. Hätte an<br />

sich schon beim Aktienumtausch 1925, spätestens<br />

aber beim kpl. Neudruck 1938 umgetauscht<br />

wer<strong>de</strong>n müssen. Einzelstück aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz,<br />

vorher nur 2 x katalogisiert.<br />

Eine von <strong>de</strong>r Geschichte her sehr interessante und bis heute bestehen<strong>de</strong><br />

Bank: Gegrün<strong>de</strong>t 1908 <strong>als</strong> “Kaliwerke Ummendorf-Eilsleben<br />

AG”. 1923 in <strong>de</strong>r ersten großen Kalikrise komplette Umstrukturierung<br />

und Umfirmierung wie oben. 1924 dann Übernahme<br />

<strong>de</strong>r Potsdamer Creditbank. 1925 wur<strong>de</strong>n 24 Zweignie<strong>de</strong>rlassungen<br />

unterhalten. 1950 Neugründung <strong>als</strong> West<strong>de</strong>utsche Bank<br />

für Landwirtschaft AG in Köln (<strong>de</strong>r Zusatz “West<strong>de</strong>utsche” fällt<br />

1958 wie<strong>de</strong>r fort). Nach Fusionen mit <strong>de</strong>r Getrei<strong>de</strong>-Kreditbank<br />

AG in Hamburg (1961) und <strong>de</strong>r Kreditbank für Gartenbau und<br />

Landwirtschaft KGaA (1963) dann 1970 Umfirmierung in Han<strong>de</strong>ls-<br />

und Privatbank AG mit Sitz in Köln. 1981 steigt die Amsterdam-Rotterdam<br />

Bank N.V. <strong>als</strong> Aktionär ein, 1986 Umfirmierung<br />

in Amro Han<strong>de</strong>lsbank AG (heute ABN-AMRO Bank AG).<br />

Los 101 Schätzwert 150-200 €<br />

Bankverein Artern<br />

Spröngerts, Büchner & Co. AG<br />

Artern, Aktie 1.000 RM Juni 1940<br />

(Auflage 700, R 8) EF-<br />

Gründung 1862 <strong>als</strong> Arterner Darlehns-Verein, ab 1895 Bankverein<br />

Artern, Spröngerts, Büchner & Co. KGaA. Abteilungen in<br />

Rossleben a.U., Rossla a.Harz, Nebra a.Unstrut, Allstedt i.Thür.<br />

und Sangerhausen. 1940 wur<strong>de</strong> die bisherige KGaA in eine reine<br />

AG umgewan<strong>de</strong>lt. 1950-1986 treuhändische Verwaltung<br />

und Abwicklung <strong>de</strong>s Westvermögens in Mülheim a.d.R.<br />

Steinbrüche (Basalt-Steinbrüche im Westerwald, in <strong>de</strong>r Pfalz, in<br />

<strong>de</strong>r Eifel und in Mittel<strong>de</strong>utschland, Grauwackebrüche in <strong>de</strong>n<br />

Kreisen Gummersbach und Olpe, Diorit- und Melaphyr-Steinbrüche<br />

in <strong>de</strong>r Pfalz, Granit-Steinbrüche in Sachsen). Mehr <strong>als</strong><br />

ein Dutzend Beteiligungen an an<strong>de</strong>ren Steinbrüchen und Wegebaugesellschaften<br />

in Deutschland, Holland und Schwe<strong>de</strong>n,<br />

außer<strong>de</strong>m gehörten <strong>de</strong>r Basalt-AG über 90 % <strong>de</strong>r Aktien <strong>de</strong>r<br />

Rhein-Sieg Eisenbahn-AG in Beuel. Börsennotiz Berlin und<br />

Köln. 1967 Abschluß eines Gewinngemeinschaftsvertrages mit<br />

<strong>de</strong>r Strabag Bau-AG sowie Erwerb <strong>de</strong>r Aktienmehrheit <strong>de</strong>r Dolerit-Basalt<br />

AG in Köln. Heute mit <strong>de</strong>r Werhahn-Gruppe <strong>als</strong> Alleinaktionär<br />

Marktführer in Deutschland <strong>als</strong> Produzent von<br />

Baustoffen.<br />

Los 104 Schätzwert 25-50 €<br />

Bau- und Finanz-AG <strong>de</strong>s<br />

Schlesischen Handwerks<br />

Breslau, Namensaktie 200 RM 27.6.1939<br />

(Auflage 2375, R 2) EF<br />

Ausgestellt auf das Baugeschäft Richard Stenzel<br />

in Gottesberg.<br />

1933 gegrün<strong>de</strong>t zum Bau und zur Betreuung von Kleinwohnungen.<br />

1943 Umfirmierung in Schlesische Wohnstätten AG.<br />

5, sowie mit <strong>de</strong>m Rat <strong>de</strong>r Stadt Leipzig (1911 für seine Rechnung<br />

vom West<strong>de</strong>utschen Bankverein AG zu Hagen erworben)<br />

für die Grundstücke Brühl 57 und Parkstraße 4. Äußerer Anlaß<br />

für die Gründung <strong>de</strong>s Unternehmens war die Tatsache, daß das<br />

Grundstück Brühl 57 schon seit 1908 eine Baulücke war, was<br />

die Stadt Leipzig dazu bewog, die Grundstücke Brühl 55 und<br />

57 zur Verlängerung <strong>de</strong>r Nikolaistraße nach Nor<strong>de</strong>n zu verwen<strong>de</strong>n,<br />

so daß sich seit 1912 Nikolaistraße und Brühl kreuzen.<br />

En<strong>de</strong> Okt. 1912 wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Abbruch <strong>de</strong>r alten Gebäu<strong>de</strong> begonnen,<br />

genau ein Jahr später konnte <strong>de</strong>r neue Gebäu<strong>de</strong>komplex<br />

schon eröffnet wer<strong>de</strong>n. 1916 umbenannt in “Park-Hotel<br />

AG”. Börsennotiz Freiverkehr Leipzig und Köln. Großaktionär<br />

war zuletzt die Stadt Leipzig. Nach <strong>de</strong>m Krieg nicht verlagert.<br />

1992 zwecks Mobilisierung <strong>de</strong>r wertvollen Innenstadtgrundstücke<br />

Fortsetzung <strong>de</strong>r Gesellschaft und Abwicklung <strong>als</strong> Park-<br />

Hotel AG i.L. Das prachtvolle, auf <strong>de</strong>r Aktie im Unterdruck groß<br />

abgebil<strong>de</strong>te Eckgebäu<strong>de</strong> Brühl/Nikolaistraße überstand <strong>de</strong>n 2.<br />

Weltkrieg einigermaßen unbeschädigt. Im La<strong>de</strong>n im Erdgeschoß<br />

(auf <strong>de</strong>r Aktie ebenfalls zu erkennen) befand sich zu<br />

DDR-Zeiten <strong>de</strong>r Staatliche Kunsthan<strong>de</strong>l mit einem Münzgeschäft,<br />

nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> das La<strong>de</strong>nlokal für einige Jahre<br />

von <strong>de</strong>r Leipziger Münzhandlung Heidrun Höhn genutzt.<br />

Los 108 Schätzwert 75-100 €<br />

Baugenossenschaft <strong>de</strong>s<br />

Leipziger Mietervereins eGmbH<br />

Leipzig, 6 % Na.-Schuldv. 100 RM<br />

3.1.1927 (R 8) EF-<br />

Dekorativ mit Gebäu<strong>de</strong>-Vignette.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1899. Gehört heute zur Baugenossenschaft Leipzig eG.<br />

Los 109 Schätzwert 75-125 €<br />

Baugenossenschaft<br />

Dres<strong>de</strong>n-Land eGmbH<br />

Dres<strong>de</strong>n, Namens-Anteil o.N. 30.12.1942<br />

(R 6) EF<br />

Originalunterschriften.<br />

Als eines <strong>de</strong>r ersten Projekte erschloß die Genossenschaft mit<br />

nach einheitlichem Konzept errichteten Reihen- und Doppelhäusern<br />

in Nie<strong>de</strong>rsedlitz <strong>de</strong>n Rosenweg im Zusammenhang mit<br />

<strong>de</strong>m Bau <strong>de</strong>r sog. “Blumensiedlung”, womit an die einst in <strong>de</strong>n<br />

östlichen Dresdner Vororten zahlreich ansässigen Gärtnereien<br />

erinnert wer<strong>de</strong>n sollte. Ein weiteres großes Vorhaben war<br />

1919/20 die Wohnsiedlung in <strong>de</strong>r T<strong>als</strong>traße in Dres<strong>de</strong>n-Cossebau<strong>de</strong>.<br />

<strong>Der</strong> teilweise wegweisen<strong>de</strong> Baustil dieser Genossenschaft<br />

ist auch in einigen Architekturzeitschriften besprochen.<br />

Los 102 Schätzwert 25-50 €<br />

Bartsch, Quilitz & Co. AG<br />

Berlin, Aktie 100 RM Okt. 1926 (Auflage<br />

8400, R 4) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1919, AG seit 1921. Herstellung von Flaschen und<br />

Gläsern aller Art für pharmazeutische und chemische Zwecke,<br />

Apotheken, Krankenhaus- und Sanitätsbedarf, von Laboratoriums-Apparaten<br />

und Geräten aller Art für chemische Fabriken,<br />

Wissenschaft und Untersuchungszwecke. 1934 ging die Glashütte<br />

vollständig auf die Bartsch, Quilitz & Co. AG über. Ab<br />

1952 GmbH.<br />

Los 103 Schätzwert 30-60 €<br />

Basalt-AG<br />

Linz a. Rhein, 8 % Teilschuldv. 1.000 Gold -<br />

mark 14.11.1924 (Auflage 3000, R 6) EF<br />

Gründung 1888 in Köln mit <strong>de</strong>r Filiale Basalt-Maatschappij in<br />

Rotterdam, 1892 Sitzverlegung nach Linz am Rhein. Die Gesellschaft<br />

beschäftigte über 4.000 Arbeiter und besaß rd. 80<br />

Los 105 Schätzwert 275-350 €<br />

Bau- und Wirtschafts AG<br />

Bausparkasse Mainz<br />

Mainz, Aktie 1.000 RM o.D. (ca. Aug.<br />

1932, Auflage 150, R 9) VF<br />

Sehr schöne Art-Deko-Umrahmung. Zuvor unbekannte<br />

Ausgabe, nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Kleiner Rostfleck am oberen Rand.<br />

Bei <strong>de</strong>r Gründung 1930 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Vertragsbestand von sieben<br />

älteren Bausparkassen übernommen. <strong>Der</strong> neue Firmenname<br />

“Bausparkasse Mainz AG” wur<strong>de</strong> 1934 angenommen. Noch<br />

heute <strong>als</strong> AG bestehen<strong>de</strong> Bausparkasse.<br />

Los 106 Schätzwert 75-150 €<br />

Bau-AG Brühl<br />

Leipzig, Aktie 1.000 Mark 1.7.1912.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1300, R 3) EF-VF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t im März 1912. Zweck: Verwertung <strong>de</strong>r Besitzungen<br />

Brühl 57 und 59 sowie Parkstraße 4 und 5 durch entsprechen<strong>de</strong><br />

Bebauung mit einem Hotel, Lä<strong>de</strong>n etc. Initiator <strong>de</strong>r Gesellschaft,<br />

an <strong>de</strong>r sich auch vermögen<strong>de</strong> Privatmänner aus Bochum,<br />

Letmathe, Halle a.S. und <strong>de</strong>r Graf von <strong>de</strong>r Schulenburg<br />

(Rittergut Em<strong>de</strong>n, Krs. Neuhal<strong>de</strong>nsleben) interessierten, war<br />

<strong>de</strong>r Leipziger Kaufmann Adolph Kirschberg. Er brachte die<br />

Rechte aus zwei Grundstückskaufverträgen ein: Mit <strong>de</strong>n Erben<br />

Kratzsch/Bässler für die Grundstücke Brühl 59 und Parkstraße<br />

Los 107 Schätzwert 150-250 €<br />

Bau-Verein zu Hamburg (vorm. Bauund<br />

Spar-Verein zu Hamburg) AG<br />

Hamburg, Namensaktie 1.000 Mark<br />

2.1.1906 (Auflage 500, R 7), ausgestellt<br />

auf Senator Dr. Heinr. Traun zu Hamburg,<br />

<strong>de</strong>r die Aktie <strong>als</strong> Vorstand auch in<br />

Faksimile unterschrieb EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1903 zur Fortführung <strong>de</strong>r seit 1892 bestehen<strong>de</strong>n<br />

Bau- und Sparverein zu Hamburg eGmbH. Firmenzweck war die<br />

Beschaffung gesun<strong>de</strong>r, billiger Wohnungen für weniger Bemittelte,<br />

durch Vermietung von Wohnungen und durch Ermöglichung<br />

<strong>de</strong>s allmählichen Erwerbs von Einzelwohnungen zur Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r Hamburger Wohnungsverhältnisse. 1922 wur<strong>de</strong>n<br />

Neubauten mit 265 Wohnungen in Barmbeck, belegen zwi-<br />

Los 110 Schätzwert 100-150 €<br />

Baugenossenschaft Glauchau eGmbH<br />

Glauchau, 4 % Na.-Teilschuldv. 100 Mark<br />

6.4.1913 (R 8) EF<br />

Nur 12 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1910. U.a. wur<strong>de</strong> eine Gartenstadtsiedlung errichtet.<br />

11


Weberei Bamberg AG” zur Baumwollindustrie Erlangen-Bamberg<br />

AG. Spinnereien und Webereien in Erlangen, Wangen (mit<br />

Ausrüstungsbetrieb) und Bamberg, außer<strong>de</strong>m Webereien in<br />

Schwarzenbach (Saale) und Zeil (Main). Zuletzt <strong>als</strong> ERBA firmierend<br />

und erst vor wenigen Jahren in Konkurs gegangen.<br />

Los 111 Schätzwert 125-180 €<br />

Baugenossenschaft Grünhain eGmbH<br />

Grünhain, Namens-Anteil 200 Mark<br />

6.8.1908 (R 8) EF<br />

Originalunterschriften. Nur 12 Stück lagen im<br />

Reichsbankschatz.<br />

Los 112 Schätzwert 25-50 €<br />

Baugesellschaft für die<br />

Resi<strong>de</strong>nzstadt Dres<strong>de</strong>n AG<br />

Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 RM Okt. 1941<br />

(Auflage 2100, kpl. Aktienneudruck, R 3) EF<br />

Gründung 1885 <strong>als</strong> “Baubank für die Resi<strong>de</strong>nzstadt Dres<strong>de</strong>n”,<br />

1935 Umfirmierung wie oben. Umfangreicher innerstädtischer<br />

Grundbesitz u.a. an <strong>de</strong>r König-Johann-Straße (13 Grundstükke),<br />

<strong>de</strong>r Schießgasse (7 Grundstücke), <strong>de</strong>r Moritzstraße (6<br />

Grundstücke) und am Altmarkt (2 Grundstücke). Bis 1934 in<br />

Dres<strong>de</strong>n, dann in Leipzig börsennotiert.<br />

Los 114 Schätzwert 100-200 €<br />

Baumwollspinnerei Germania<br />

Epe i. Westfalen, Aktie 1.000 Mark<br />

1.6.1898. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1200,<br />

R 4) EF-VF<br />

Hoch<strong>de</strong>korativ verzierter G&D-Druck.<br />

Gründung 1897 unter <strong>de</strong>r Firma Baumwollspinnerei Germania.<br />

Vollstufiger Betrieb, neben zwei Baumwollspinnereien waren<br />

auch Zwirnerei, Weberei, Färberei, Bleicherei und Schlichterei<br />

vorhan<strong>de</strong>n. 1992 Einstellung <strong>de</strong>s operativen Geschäftes, ab<br />

1993 Vermögensverwaltung. Neben <strong>de</strong>r Vermietung <strong>de</strong>r Gewerbeimmobilien<br />

(ehemalige Textilfabrik) in Gronau plante man<br />

auch Investments in “Sozialimmobilien” für Senioren. Darlehensverluste<br />

in Millionenhöhe und reihenweise Insolvenzen<br />

größerer Mieter machten die noch heute in Düsseldorf börsennotierte<br />

Germania-Epe AG zum Pennystock.<br />

Los 115 Schätzwert 200-250 €<br />

Baumwollspinnerei Gronau<br />

Gronau i.W., Aktie 1.000 Mark<br />

31.12.1910 (Auflage 250, R 10) EF-VF<br />

Abb. einer Kardiermaschine in <strong>de</strong>r Umrahmung.<br />

Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Eine Gründung holländischer Geschäftsleute (1890). 1898 Errichtung<br />

eines zweiten und 1911 eines dritten Werkes. 1947<br />

Fusion mit <strong>de</strong>r benachbarten “Westfälische Baumwollspinnerei”.<br />

1987 Übernahme <strong>de</strong>r “Textilwerke Ahaus AG”. <strong>Der</strong> Dauerkrise<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Textilindustrie hat dieses Unternehmen<br />

noch mit am längsten getrotzt - doch im Mai 1999 kam auch<br />

hier das Insolvenzverfahren.<br />

grünen Wiese errichtet. Arbeitskräfte waren in <strong>de</strong>r armen, sonst<br />

kaum industrialisierten Gegend leicht zu erhalten. Nach und<br />

nach entwickelte sich <strong>de</strong>r Kolbermoor-Konzern zu einer <strong>de</strong>r<br />

größten Textilgruppen in Deutschland, <strong>de</strong>ren Blütezeit in <strong>de</strong>n<br />

20er/30er Jahren <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts lag: In diese Zeit fällt<br />

auch <strong>de</strong>r Kauf <strong>de</strong>r wertvollen Töchter (Baumwollspinnerei Unterhausen,<br />

Spinnerei und Weberei Kempten, Spinnerei und Weberei<br />

Momm/Kaufbeuren und Spinnerei und Weberei Pfersee in<br />

Augsburg). Den ersten Textilkrisen noch ohne Rückgriff auf stille<br />

Reserven trotzend, wur<strong>de</strong> die vor allem auf Handstrickgarn<br />

spezialisierte Spinnerei Anfang <strong>de</strong>r 80er Jahre langsam ein Sanierungsfall<br />

- was die Firmenleitung dank excellenter Erträge<br />

<strong>de</strong>r viel größeren Tochtergesellschaften lange kaschierte und<br />

<strong>de</strong>r Großaktionär Bayerische Vereinsbank nicht wahrhaben<br />

wollte. Die 1987 <strong>als</strong> Rettungsversuch unternommene Fusion<br />

mit <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten Tochter zur Pfersee-Kolbermoor AG und<br />

eine komplette Betriebsumstellung wur<strong>de</strong> ein Fiasko: <strong>Der</strong> gera<strong>de</strong><br />

erst für zig Millionen völlig neu eingerichtete und noch um<br />

eine Weberei erweiterte Betrieb in Kolbermoor mußte nach<br />

kaum mehr <strong>als</strong> einem Jahr Betriebszeit stillgelegt wer<strong>de</strong>n. Die<br />

BV verkaufte bald darauf ihre Aktienmehrheit an die Frankfurter<br />

Wisser-Dienstleistungsgruppe, die ein Auge auf <strong>de</strong>n immens<br />

wertvollen Grundbesitz von Pfersee-Kolbermoor geworfen hatte.<br />

Außer<strong>de</strong>m konnte man noch für viel Geld die Wasserkraftwerke<br />

versilbern: Aus historischen Grün<strong>de</strong>n war die Spinnerei<br />

Kolbermoor nämlich auch Energieversorgungsunternehmen für<br />

die ganze Stadt Kolbermoor, und auf die Gelegenheit hatten die<br />

Isar-Amperwerke schon lange gewartet. Heute eine reine Vermögensverwaltungs-,<br />

Immobilien- und Dienstleistungsholding.<br />

Die Baumwollspinnerei Mittweida im Zschopautal<br />

Los 118 Schätzwert 200-250 €<br />

Baumwollspinnerei Mittweida<br />

Mittweida, Actie 1.000 Mark 1.3.1895<br />

(Blankette, R 8) EF-VF<br />

Nur 17 Stück lagen im Reichsbanktresor, davon<br />

nur 5 ausgestellt, <strong>de</strong>r Rest Blanketten.<br />

Gründung 1884. Zuletzt besaß die Gesellschaft 5 Spinnereien<br />

mit etwa 160.000 Spinn- und Zwirnspin<strong>de</strong>ln, 3 Wasserkraftturbinen<br />

und Dampfanlagen sowie eine Mehrheitsbeteiligung an <strong>de</strong>r<br />

Baumwollweberei Mittweida. Im 2. Weltkrieg wur<strong>de</strong> die Hälfte<br />

<strong>de</strong>s Werkes <strong>de</strong>montiert, auf <strong>de</strong>r freigewor<strong>de</strong>nen Fläche wur<strong>de</strong> eine<br />

Kriegsproduktion <strong>de</strong>r Lorenzwerke AG Berlin (Funkgeräte) eingerichtet.<br />

In Leipzig börsennotiert. Nach 1945 <strong>als</strong> VEB Baumwollspinnerei<br />

weitergeführt, angeglie<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>n 1951 Weißthaler<br />

Spinnerei <strong>als</strong> Werk 2 und 1964 die Baumwollspinnerei Riesa<br />

<strong>als</strong> Werk 3. Zur Wen<strong>de</strong> waren etwa 1.000 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

1995 <strong>als</strong> Sächsische Baumwollspinnerei GmbH reprivatisiert,<br />

mit Werken in Mittweida, Venusberg und Hohenfichte einer<br />

<strong>de</strong>r letzten heute noch produzieren<strong>de</strong>n Textilbetriebe <strong>de</strong>r Region.<br />

I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie folgen<strong>de</strong>s Los.<br />

Los 119 Schätzwert 350-450 €<br />

Baumwollspinnerei Mittweida<br />

Mittweida, Aktie 1.000 Mark 11.10.1919<br />

(Auflage 1500, R 10) VF+<br />

Zuvor ganz unbekannter Jahrgang, nur 5 Stück lagen<br />

im Reichsbankschatz.<br />

Los 113 Schätzwert 75-150 €<br />

Baumwollspinnerei Erlangen<br />

Erlangen, Aktie 1.000 Mark 9.4.1906<br />

(Auflage 400, R 5) EF<br />

Gründung 1880 <strong>als</strong> “Spinnerei und Weberei Erlangen”. Herstellung<br />

von Garnen, Zwirnen und Geweben aus Baumwolle,<br />

Zellwolle und Kunstsei<strong>de</strong>. 1927 Fusion mit <strong>de</strong>r “Oberfränkisches<br />

Textilwerk AG” und <strong>de</strong>r “Mech. Baumwoll-Spinnerei und<br />

Los 116 Schätzwert 125-250 €<br />

Baumwollspinnerei Kolbermoor<br />

München und Kolbermoor, Aktie 1.000 Mark<br />

9.12.1922 (Auflage 17000, R 6) EF-VF<br />

<strong>Der</strong> größere Teil dieser Kapitalerhöhung wur<strong>de</strong> bei<br />

einem Bankenkonsortium zum Schutz gegen Überfremdung<br />

gesperrt gehalten. Hoch<strong>de</strong>korativ mit<br />

zwei Fabrikansichten in <strong>de</strong>r floralen Umrandung.<br />

Gründung 1862 <strong>als</strong> AG Baumwoll-Spinnerei Kolbermoor. Wie<br />

viele an<strong>de</strong>re Textilbetriebe dieser Zeit wur<strong>de</strong> das Werk auf <strong>de</strong>r<br />

Los 117 Schätzwert 75-150 €<br />

Baumwollspinnerei Lengenfeld i.V. AG<br />

Lengenfeld i.V., Aktie 1.000 Mark<br />

1.10.1906 (Auflage 1200, R 3) EF<br />

Dekorative Gestaltung im Jugendstil.<br />

Gründung 1906. Betrieb einer Baum- u. Zellwoll-Spinnerei und<br />

Zwirnerei. 1942 Stilllegung <strong>de</strong>r Spinnerei und Umstellung <strong>de</strong>r<br />

Produktion auf an<strong>de</strong>re Erzeugnisse. U.a. an <strong>de</strong>r Sächs. Zellwolle<br />

AG in Plauen beteiligt. Inhaberwertpapiere seit 1994 kraftlos.<br />

Los 120 Schätzwert 15-30 €<br />

Baumwollspinnerei Mittweida<br />

Mittweida, Aktie 100 RM Jan. 1942<br />

(Auflage 2500, R 2) EF<br />

Los 121 Schätzwert 75-150 €<br />

Baumwollspinnerei Speyer AG<br />

Speyer, Aktie 1.000 RM 1.9.1936 (Auflage<br />

250, R 8) EF<br />

Gründung 1889. Herstellung von Baumwoll- und Zellwollgarnen<br />

sowie Zwirnen und Papiergarnen. 1931 erwarb die “Vereinigte<br />

Textilwerke Wagner & Moras AG”, Zittau i.Sa. die Aktienmehrheit<br />

und pachtete <strong>de</strong>n Betrieb für wenige Monate, bis<br />

sie noch im gleichen Jahr in <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise 1931 zusammenbrach<br />

und die Aktien wie<strong>de</strong>r in an<strong>de</strong>re Hän<strong>de</strong> gingen.<br />

Noch 1963/65 wur<strong>de</strong> eine völlig neue Spinnerei gebaut, zwei<br />

Jahre später 1967 erzwang die erste Textilkrise die Liquidation<br />

<strong>de</strong>r AG. Börsennotiz bis 1955 im Frankfurter Freiverkehr, danach<br />

in München. Mehrheitsaktionär war die Bayerische<br />

Staatsbank in München. 1970 abgewickelt.<br />

Nr. 115 Nr. 119<br />

Min<strong>de</strong>stgebot: 80 %<br />

vom unteren Schätzwert<br />

12


1970 wird die Brauerei stillgelegt und die Produktion <strong>de</strong>r weiter<br />

vertriebenen Marke “Storchen” in drei Braustätten <strong>de</strong>r Eichbaum-Gruppe<br />

verlagert. 1971 durch Fusion in <strong>de</strong>r Eichbaum-<br />

Werger-Brauereien AG aufgegangen.<br />

dustriellenfamilie Quandt ein. In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Jahrzehnten<br />

blühte BMW zu einem weltweit führen<strong>de</strong>n Premium-Hersteller<br />

auf.<br />

Los 122 Schätzwert 75-150 €<br />

Baumwollspinnerei und Warperei<br />

Furth (vorm<strong>als</strong> H. C. Müller)<br />

Furth bei Chemnitz, Aktie 1.000 Mark<br />

3.5.1921 (Auflage 1000, R 5) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1888 nach Übernahme <strong>de</strong>r Spinnerei und Zwirnerei<br />

H. C. Müller. 1943 waren 21.540 Spin<strong>de</strong>ln (einschließlich 4420<br />

Zwirnspin<strong>de</strong>ln) in Betrieb. 1993 Fortsetzung <strong>de</strong>r Gesellschaft,<br />

1994 aufgelöst, 1998 Baumwollspinnerei und Warperei Furth<br />

AG i.L., Chemnitz.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1897 <strong>als</strong> Bavaria Brauerei AG in Altona. 1922 Fusion<br />

mit <strong>de</strong>r 1863 gegrün<strong>de</strong>ten Actien-Bierbrauerei in Hamburg-St.<br />

Pauli und Umbenennung wie oben. 1917-27 Übernahme<br />

diverser Brauereien in Nord<strong>de</strong>utschland. 1931/32 Sitzverlegung<br />

von Altona nach Hamburg. 1959/60 wur<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>m<br />

Brauereigelän<strong>de</strong> in Hamburg-St. Pauli ein Mineralbrunnen erbohrt,<br />

<strong>de</strong>r die Voraussetzung für ein Brunnengetränke-Programm<br />

schuf, das seit 1961 unter <strong>de</strong>m Namen St. Michaelis<br />

vertrieben wird. Ab 1964 eröffnete die damalige Tochtergesellschaft<br />

ASTRA Bowling Betriebs-GmbH (die spätere Nord<strong>de</strong>utsche<br />

Gaststätten GmbH) mehrere Bowling-Anlagen im Großraum<br />

Hamburg. 1973 Verlagerung <strong>de</strong>r Harburger Produktion<br />

auf das Hauptbrauhaus in Hamburg-St. Pauli. Neben <strong>de</strong>m A-<br />

STRA-Pils gehörte auch die Marke Jever zum Programm. Die<br />

Schließung <strong>de</strong>r traditionsreichen, heute zum Holsten-Konzern<br />

gehören<strong>de</strong>n Brauerei En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 90er Jahre war in Hamburg von<br />

erbitterten Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen begleitet.<br />

Los 127 Schätzwert 30-75 €<br />

Bayerische Elektrizitäts-Werke<br />

München, Aktie 100 RM Nov. 1941<br />

(Auflage 1510, R 5) EF<br />

Gründung 1898. Die Gesellschaft übernahm die <strong>de</strong>r AG für E-<br />

lektricitäts-Anlagen in Köln erteilten Konzessionen und die bereits<br />

errichteten Anlagen für die Versorgung mit elektrischer E-<br />

nergie in einem Teil <strong>de</strong>s Bezirksverban<strong>de</strong>s Schwaben und Neuburg.<br />

1899 wur<strong>de</strong> die Konzession zur Versorgung <strong>de</strong>r Stadt<br />

Neu-Ulm (Donau) erworben und ein Kraftwerk an <strong>de</strong>r Iller errichtet.<br />

1902 übernahm <strong>de</strong>i Gesellschaft das Vermögen <strong>de</strong>r<br />

Bayerischen Elektricitäts-Gesellschaft Helios. Die Städte Freising,<br />

Tauberbischofsheim, Ochsenfurt wur<strong>de</strong>n versorgt. Außer<strong>de</strong>m<br />

Grundbesitz in Landshut, wo zeitweilig das Zentralbüro<br />

war. Großaktionär 1943: Elektrische Licht- und Kraftanlagen<br />

AG, Berlin. Börsennotiz Berlin und München.<br />

Los 129 Schätzwert 50-100 €<br />

Bayerische Stickstoff-Werke AG<br />

München, Aktie 1.000 Mark Jan. 1914<br />

(Auflage 1400, R 4) EF<br />

Gründung 1908. Angeglie<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong> 1933 die Mittel<strong>de</strong>utsche<br />

Stickstoffwerke AG und 1941 die Braunschweigische Harzkalkwerke<br />

GmbH. 1978 Umfirmierung in SKW Trostberg AG mit <strong>de</strong>r<br />

VIAG <strong>als</strong> Großaktionär. Nach <strong>de</strong>r Fusion <strong>de</strong>r SKW Trostberg AG<br />

mit <strong>de</strong>r Degussa-Hüls im Febr. 2001 ist Trostberg heute ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r<br />

Forschungs- und Produktionsstandort im Degussa-<br />

Konzern.<br />

Die BMW R68 von 1954<br />

Los 123 Schätzwert 200-250 €<br />

Bauverein Kriegerfamilien-Heim mbH<br />

Dres<strong>de</strong>n, Anteilschein 500 Mark<br />

12.1.1942 (Ersatzurkun<strong>de</strong> auf Vordruck<br />

vom 31.12.1916, R 11), ausgestellt auf<br />

die Dresdner Han<strong>de</strong>lsbank AG EF-VF<br />

Zuvor unbekannt gewesen, nur 2 Stück lagen im<br />

Reichsbankschatz.<br />

Zwischen Schützenhof-, Stephan-, Platanen- und Böttgerstraße<br />

wur<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>m 1. Weltkrieg 121 Wohnungen für Kriegerfamilien<br />

gebaut. In <strong>de</strong>n 1930er Jahren umbenannt in Baugesellschaft<br />

Familien-Heim GmbH.<br />

Los 126 Schätzwert 125-250 €<br />

Bayerische Bierbrauerei-Gesellschaft,<br />

vorm<strong>als</strong> H. Schwartz<br />

Speyer, Aktie 1.000 Mark 27.9.1888<br />

(Auflage 400, R 5) VF<br />

Großformatig, sehr <strong>de</strong>korativ verziert mit Wappen<br />

und kalligraphierten Initialbuchstaben.<br />

Gründung 1886 <strong>als</strong> Bayerische Bierbrauerei-Gesellschaft<br />

vorm. H. Schwartz in Speyer. 1914 fusionsweise Übernahme<br />

<strong>de</strong>r Brauerei zum Storchen AG und Umfirmierung in “Brauerei<br />

Schwartz-Storchen AG”. Die bei<strong>de</strong>n Braustätten wur<strong>de</strong>n daraufhin<br />

durch einen unterirdischen Gang verbun<strong>de</strong>n. 1922 Fusion<br />

mit <strong>de</strong>r Brauereigesellschaft zur Sonne vorm. H. Weitz<br />

(diese hatte 1908 schon die AG Speyerer Brauhaus vorm.<br />

Schultz und 1921 die Löwenbrauerei vorm. I. Busch in Annweiler<br />

übernommen). Börsennotiz Mannheim und Frankfurt.<br />

Los 128 Schätzwert 500-625 €<br />

Bayerische Motoren Werke AG<br />

München, 4 % Sammel-Teilschuldv. 200<br />

x 500 RM Sept. 1943 (Auflage nur 20<br />

Stück, R 8) UNC<br />

Ursprung sind die “Gustav Otto Flugmaschinenwerke”, <strong>de</strong>ren<br />

Grün<strong>de</strong>r ein Sohn <strong>de</strong>s Erfin<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>s Viertaktmotors Nicolaus<br />

August Otto war. Seit 1916 AG <strong>als</strong> “Bayerische Flugmotorenwerke<br />

AG”. Nach <strong>de</strong>m verlorenen Weltkrieg gab es keine Nachfrage<br />

nach Flugmotoren mehr, weshalb die BFM an<strong>de</strong>rweitige<br />

Betätigung suchten: 1922 Erwerb <strong>de</strong>r Motorenbau-Sparte von<br />

<strong>de</strong>r Firma Knorr-Bremse und Umfirmierung in “Bayerische Motoren<br />

Werke AG”. 1925/1926 gehörte BMW zu <strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>r Deutschen Luft Hansa. 1928 erwarb BMW von <strong>de</strong>r Gothaer<br />

Waggonfabrik die Fahrzeugfabrik Eisenach (Dixi-Werke, gebaut<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 3/15-PS-Dixi-Wagen nach einer Lizenz <strong>de</strong>r Austin<br />

Motor Co.) <strong>Der</strong> im 2. Weltkrieg erneut boomen<strong>de</strong> Bau von Flugmotoren<br />

brachte die Auto- und Motorrad-Sparte ins Hintertreffen,<br />

mit andauern<strong>de</strong>n Folgen nach <strong>de</strong>m Krieg: 1959 stand<br />

BMW vor <strong>de</strong>r Pleite, <strong>de</strong>r Konkurrent Daimler-Benz legte ein Ü-<br />

bernahmeangebot vor. Als “Weißer Ritter” stieg dam<strong>als</strong> die In-<br />

Los 130 Schätzwert 15-30 €<br />

Bayerischer Sparkassen- und<br />

Giroverband - Bayer. Gemein<strong>de</strong>bank<br />

München, Schuldv. 25 RM 31.12.1927<br />

(R 4) EF<br />

Bayerische-Kommunal-Sammel-Ablösungsanleihe.<br />

Mit anh. Auslosungsschein.<br />

Die Bayerische Gemein<strong>de</strong>bank wur<strong>de</strong> <strong>als</strong> Girozentrale für Bayerns<br />

Sparkasse 1914 errichtet. 1972 Zusammenschluß mit<br />

<strong>de</strong>r staatlichen Bayerischen Lan<strong>de</strong>sbo<strong>de</strong>nkreditanstalt zur Bayerischen<br />

Lan<strong>de</strong>sbank. Sie ist die Hausbank <strong>de</strong>s Freistaates<br />

Bayern und Zentralbank für die bayerischen Sparkassen.<br />

Los 124 Schätzwert 75-100 €<br />

Bauverein zur Beschaffung preiswerter<br />

Wohnungen in Leipzig eGmbH<br />

Leipzig, 4,5 % Na.-Schuldv. 1.000 RM<br />

1.11.1940 (R 10) EF<br />

Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

1898 gegrün<strong>de</strong>te Baugenossenschaft. 1929 hatte die Genossenschaft<br />

6000 Mitglie<strong>de</strong>r. 1952 Integration in die Arbeiterwohnungsgenossenschaft<br />

(AWG).<br />

Los 125 Schätzwert 25-50 €<br />

Bavaria- und St. Pauli-Brauerei<br />

Hamburg, Aktie 5 x 100 RM Dez. 1941<br />

(Auflage 7000, R 3) UNC-EF<br />

Mit Firmensignet.<br />

Nr. 128 Nr. 164<br />

13


Los 131 Schätzwert 30-60 €<br />

Beamten-Wohnungs-Verein<br />

Neukölln eGmbH<br />

Berlin-Neukölln, 5,5 % Schuldv. 200<br />

Goldmark 1.9.1936 (R 7) EF<br />

Gründung 1902 von engagierten Lehrern im damaligen Rixdorf.<br />

Bis 1914 Bau von 500 Wohnungen. Nach ersten Erfolgen<br />

in Neukölln weitete sich die Genossenschaft vor allem in <strong>de</strong>n<br />

20er Jahren mit be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Reformsiedlungen auch auf an<strong>de</strong>re<br />

Bezirke aus. Nachfolgegesellschaft ist <strong>de</strong>r wbv Wohnungsbau-Verein<br />

Neukölln eG.<br />

Los 132 Schätzwert 30-75 €<br />

Becker & Kirsten AG<br />

Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 RM Juni 1941<br />

(Auflage 500, R 4) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1878, AG seit 1923. Herstellung und Vertrieb von<br />

Drogen, Chemikalien und an<strong>de</strong>ren chemisch-technischen und<br />

pharmazeutischen Erzeugnissen sowie Farben und Großhan<strong>de</strong>l<br />

mit <strong>de</strong>rartigen Produkten. Großaktionär (1943): H.Th. Böhme<br />

AG, Chemnitz. Die Firma wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>m Krieg enteignet.<br />

Los 133 Schätzwert 30-90 €<br />

Bellevue-Immobilien AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM Okt. 1928 (Auflage<br />

1500, R 3) EF<br />

Gründung 1926 <strong>als</strong> “Canada Land Comp. AG”, 1928 Umfirmierung<br />

wie oben. Trotz Weltwirtschaftskrise gelang es 1930,<br />

die Baufinanzierungsmittel für das neunstöckige “Columbushaus”<br />

am Potsdamer Platz zu beschaffen. Die Fertigstellung<br />

dieses nach mo<strong>de</strong>rnsten Grundsätzen erbauten Bürohochhauses<br />

erfolgte im Frühjahr 1932. Wegen Bombenschä<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong><br />

das Columbushaus, das sich nunmehr im Ostsektor <strong>de</strong>r Stadt<br />

befand, 1945 abgerissen. Das 1.900 m◊ große Grundstück am<br />

Potsdamer Platz befand sich fortan im Niemandsland <strong>de</strong>r Berliner<br />

Mauer. 1974 wur<strong>de</strong> die Bellevue-Immobilien-AG im Han<strong>de</strong>lsregister<br />

gelöscht, aber dann 1991 nach <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rvereinigung<br />

reaktiviert, nach<strong>de</strong>m das Grundstück plötzlich immens<br />

wertvoll gewor<strong>de</strong>n war (heute steht darauf ein 16-geschossiges<br />

Bürogebäu<strong>de</strong>). Zurückgekommen war <strong>de</strong>r Zipfel Land übrigens<br />

schon in <strong>de</strong>n 80er Jahren <strong>als</strong> Teil eines Grundstücks-De<strong>als</strong><br />

mit <strong>de</strong>r DDR, damit man entlang <strong>de</strong>r Mauer auf westlichem<br />

Gebiet eine neue Straße bauen konnte. Großaktionär war die<br />

seinerzeit noch zu Delbrück & Co. Privatbankiers gehören<strong>de</strong><br />

“Berliner AG für Industriebeteiligungen”.<br />

Nr. 134<br />

Los 134 Schätzwert 60-120 €<br />

Berberich AG<br />

Säckingen a. Rh., Aktie 1.000 RM<br />

28.11.1929. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1200,<br />

R 6) EF<br />

Großes Prägesiegel mit prachtvollem Wappen.<br />

1929 hervorgegangen aus <strong>de</strong>m Zusammenschluß <strong>de</strong>r Unternehmen<br />

Berberich & Co. oHG (gegr. 1857) und <strong>de</strong>r J. Berberich<br />

Söhne (gegr. 1888) in Säckingen. Die Baumwollweberei<br />

und -druckerei war bis Mitte <strong>de</strong>s 20. Jh. Deutschlands größte<br />

Fahnenfabrik. 1956 kaufte <strong>de</strong>r Hanauer Geschäftemacher Albin<br />

Witter <strong>de</strong>r Familie Berberich 95 % <strong>de</strong>s Aktienkapit<strong>als</strong> <strong>de</strong>r<br />

inzwischen fast insolventen AG (nom. 1,2 Mio. DM) zum Kurs<br />

von 10 % <strong>de</strong>s Nennwertes ab. Anstatt die Firma zu sanieren<br />

verschleu<strong>de</strong>rte Witter das Anlagevermögen und verkaufte u.a.<br />

das firmeneigene Kraftwerk. Für Löhne und Gehälter war trotz<strong>de</strong>m<br />

kein Geld mehr da, die Arbeiter und Angestellten erhielten<br />

statt Bargeld aus <strong>de</strong>n unverkauften Restbestän<strong>de</strong>n Naturalleistungen<br />

in Form von Tisch<strong>de</strong>cken, Taschentüchern, Kopftüchern,<br />

H<strong>als</strong>tüchern und Schürzen. Nach<strong>de</strong>m die Mitarbeiten<br />

1958 Konkursantrag gestellt hatten, wur<strong>de</strong> Albin Witter wegen<br />

dringen<strong>de</strong>n Verdachts eines Konkursvergehens verhaftet.<br />

Los 135 Schätzwert 150-250 €<br />

Bergbahn AG St. Anton am Arlberg<br />

Innsbruck, Aktie 100 RM Sept. 1940<br />

(Auflage 500, R 8) UNC<br />

Das Kapital wur<strong>de</strong> 1939/40 von Schilling auf RM<br />

und dann 1956 wie<strong>de</strong>r 1:4 auf Schilling umgestellt.<br />

Gründung 1937, zunächst konzessioniert für die Seilschwebebahn<br />

von St. Anton am Arlberg auf <strong>de</strong>n Galzig. Die Seilbahn<br />

wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>m System Zuegg-Bleichert erbaut und am<br />

19.12.1937 eröffnet. Die Zahl <strong>de</strong>r Fahrgäste stieg beständig<br />

von rd. 100.000 in <strong>de</strong>n Jahren nach <strong>de</strong>r Eröffnung bis knapp<br />

300.000 in <strong>de</strong>n 1960er Jahren. 1953-60 Errichtung von vier<br />

Skiliften in St. Christoph sowie vom Feldherrnhügel auf <strong>de</strong>n<br />

Galzig. 1962 Verleihung <strong>de</strong>r eisenbahnrechtlichen Konzession<br />

für die Gampbergbahn (Seilbahn von St. Anton a.A. auf <strong>de</strong>n<br />

Gampberg). Zu <strong>de</strong>n Beteiligungen gehört auch ein Anteil von<br />

26 % an <strong>de</strong>r Zugspitzbahn AG, Ehrwald.<br />

Los 136 Schätzwert 75-100 €<br />

Bergbau-AG Fichtelgold<br />

Brandholz, Aktie 1.000 Mark Nov. 1921<br />

(Auflage 3400, R 10) EF<br />

1924 umgestellt auf 20 Gold-Mark. Nur 5 Stück<br />

lagen im Reichsbankschatz.<br />

Nr. 135 Nr. 137<br />

Gründung 1920 zur Ausbeutung von Gold-, Silber-, Antimon-,<br />

Arsen- u. Schwefelkiesgruben im Fichtelgebirge, wobei Dir. Otto<br />

Heer in Steinach die ihm gehören<strong>de</strong>n sämtlichen Kuxe <strong>de</strong>r Gewerkschaften<br />

“Fürstenzeche”, “Schickung Gottes” sowie die<br />

sechs Bergwerke <strong>de</strong>r “Gew. für Antimon- und Goldgewinnung im<br />

Fichtelgebirge” einbrachte. Dazu kamen vier Gold-, Silber- und<br />

Arsen-Gruben im Kreis Löwenberg (Schlesien) und die Manganerzfel<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r sächsischen Gewerkschaft “A<strong>de</strong>lma” bei Geyer im<br />

Erzgebirge. Weiter hinzuerworben wur<strong>de</strong> 1922 das Grubenfeld<br />

Markus Röhling unter <strong>de</strong>n erzgebirgischen Städten Annaberg<br />

und Buchholz. Nachweislich bereits im 6. Jh. wur<strong>de</strong> im Weißmaintal<br />

bei Bad Berneck Waschgold gefun<strong>de</strong>n. Beim Verfolgen<br />

<strong>de</strong>s Waschgol<strong>de</strong>s im Fluß ent<strong>de</strong>ckten die Bergleute schließlich<br />

die Erzgängen <strong>de</strong>s “Goldberges” bei Goldkronach. <strong>Der</strong> Bergbau<br />

gelangte dort zu einer solchen Blüte, daß Kaiser Otto <strong>de</strong>r Große<br />

968 einen Stamm fränkischer Bergleute nach Goslar verpflanzen<br />

konnte, wo sie das später 1000 Jahre lang betriebene Bergwerk<br />

im Rammelsberg grün<strong>de</strong>ten. Bei Goldkronach unterlag <strong>de</strong>r<br />

Bergbau großen Schwankungen und kam in <strong>de</strong>n Hussittenkriegen<br />

ganz zum Erliegen. 1792 fielen die Fürstentümer Ansbach<br />

und Bayreuth an Preußen, 1793 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Universalgelehrte A-<br />

lexan<strong>de</strong>r von Humboldt preußischer Bergbeamter für die Reviere<br />

Goldkronach, Naila und Wunsie<strong>de</strong>l. Er bereiste das Revier<br />

ausgiebig, steigerte Abbau und Verhüttung erheblich und sammelte<br />

hier für das Berliner Mineralienkabinett. Nach einer weiteren<br />

Perio<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Darnie<strong>de</strong>rliegens wur<strong>de</strong> um 1850 <strong>de</strong>r Bergbau<br />

vom Bayerischen Staat auf <strong>de</strong>r Fürstenzeche wie<strong>de</strong>r begonnen,<br />

wo auch ein Stempelpochwerk errichtet wur<strong>de</strong>. Wegen Unrentabilität<br />

hatten auch diese Aktivitäten nur sehr kurzen Bestand.<br />

Schließlich verzichtete <strong>de</strong>r Staat auf seine Rechte. Die Bergbau-<br />

AG “Fichtelgold” trieb nach ihrer Gründung 1920 die Aufschlußarbeiten<br />

in <strong>de</strong>n Gruben “Fürstenzeche” und “Silberne Rose” voran,<br />

brachte bis März 1922 <strong>de</strong>n 200 m tiefen Ludwig-Wittmann-<br />

Schacht bei Goldmühl nie<strong>de</strong>r (benannt nach <strong>de</strong>m AR-Vorsitzen<strong>de</strong>n<br />

Kommerzienrat Ludwig Wittmann vom Bankhaus L. Wittmann<br />

& Co. aus Stuttgart, wo <strong>de</strong>r überwiegen<strong>de</strong> Teil <strong>de</strong>s Kapit<strong>als</strong><br />

eingeworben wor<strong>de</strong>n war), richtete von hier aus auf zwei<br />

Sohlen <strong>de</strong>n Abbau <strong>de</strong>s goldhaltigen “Spiesglasganges” her und<br />

stellte am Schacht ein Krupp’sches Stempelpochwerk auf. Im<br />

Juli 1923 verließen die ersten Goldbarren das Bergwerk. Am<br />

26.8.1925 wur<strong>de</strong> über das Vermögen <strong>de</strong>r Ges das Konkursverfahren<br />

eröffnet. <strong>Der</strong> 2. Weltkrieg setzte <strong>de</strong>m Bergbau im Fichtelgebirge<br />

ein endgültiges En<strong>de</strong>. <strong>Der</strong> 1981 unternommene Versuch<br />

einer Nürnberger Explorationsfirma, die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Erze mit<br />

einem Goldgehalt von 11 Gramm pro Tonne wie<strong>de</strong>r aufzunehmen,<br />

scheiterte. Aber noch heute fin<strong>de</strong>n in Goldkronach jährliche<br />

Goldsuchertreffen statt und die “Deutsche Goldsuchervereinigung<br />

e.V.” hat hier ihren Sitz.<br />

Los 137 Schätzwert 600-750 €<br />

Bergbau-AG Friedrichssegen<br />

Friedrichssegen/Lahn, Aktie 1.000 Mark<br />

5.2.1904 (Grün<strong>de</strong>raktie, Auflage urspr.<br />

1000, R 10). Ab 1910 VZ-Aktie, ab 1912<br />

mangels erneuter Zuzahlung wie<strong>de</strong>r<br />

Stammaktie VF<br />

Zuvor ganz unbekannte Emission, von <strong>de</strong>n nur<br />

zwei im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen Stücken ist<br />

dies das letzte noch verfügbare. Minimale Randschä<strong>de</strong>n<br />

fachgerecht restauriert.<br />

För<strong>de</strong>ranlagen <strong>de</strong>r Grube Friedrichssegen um 1905<br />

<strong>Der</strong> Abbau von Blei- und Silbererzen im Gebiet von Bad Ems<br />

wur<strong>de</strong> schon von <strong>de</strong>n Römern betrieben. Vorläufer von Friedrichssegen<br />

sind erstm<strong>als</strong> 1209 urkundlich erwähnt. Nach einer<br />

1768 vom Mainzer Fürstbischof erteilten Schürferlaubnis<br />

im Lahnsteiner Wald grün<strong>de</strong>te sich erstm<strong>als</strong> 1853 eine AG unter<br />

<strong>de</strong>r Firma “Ges. <strong>de</strong>s Silber- und Bleibergwerks Friedrichssegen”.<br />

1900 bis 1903 dann eine bergrechtliche Gewerkschaft.<br />

1903 auf Betreiben von Berliner Privatbankiers erneut<br />

in eine AG umgemo<strong>de</strong>lt und in Berlin an die Börse gebracht.<br />

Das auf Silber, Blei, Kupfer, Nickel, Eisen, Mangan, Schwefelkies<br />

und Dachschiefer verliehene Bergwerk Friedrichssegen,<br />

das auch alle diese Mineralien för<strong>de</strong>rte, lag an <strong>de</strong>r Lahn 7 km<br />

von Bad Ems und 10 km von Koblenz entfernt. Geför<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong><br />

über <strong>de</strong>n Inneren Schacht mit 195 m Teufe und <strong>de</strong>n Hauptmaschinenschacht<br />

mit 484 m Teufe. Zu <strong>de</strong>n Übertageanlagen<br />

gehörte auch eine Kirche und eine Schule. Die Grubenbahn<br />

zum Bahnhof Friedrichssegen war <strong>als</strong> kombinierte Adhäsionsund<br />

Zahnradbahn die erste dieser Art in ganz Preußen. Anfang<br />

1907 ferner Ankauf <strong>de</strong>s Blei- und Zinkerzbergwerks Gutehoffnung<br />

<strong>de</strong>r Werlauer Gewerkschaft in St. Goar, das schon fast<br />

100 Jahre in Betrieb war und aus zwei Gangzügen för<strong>de</strong>rte.<br />

<strong>Der</strong> im März 1908 getätigte Kauf <strong>de</strong>s Zinkerzbergwerkes Laura<br />

bei Mehlen (Verkäufer: R. Mannesmann) wur<strong>de</strong> später wegen<br />

unbefriedigen<strong>de</strong>r Erzför<strong>de</strong>rung rückgängig gemacht. Obwohl<br />

die Ges. zu <strong>de</strong>r Zeit schon <strong>de</strong>fizität und chronisch kapit<strong>als</strong>chwach<br />

war, plante man nahe <strong>de</strong>r Grube Friedrichssegen<br />

noch 1912 die Errichtung einer Zinkhütte und einer Schwefelsäurefabrik.<br />

Ebenfalls 1912 löste man die Grube Friedrichssegen,<br />

<strong>de</strong>ren teure weitere Erschließung nicht mehr finanzierbar<br />

war, in Form einer neuen tausendteiligen Gewerkschaft heraus.<br />

<strong>Der</strong> AG blieb danach nur noch die profitable Grube Werlau. A-<br />

ber zu spät: 1913 ging die AG in Konkurs. Die Zwangsversteigerung<br />

<strong>de</strong>s Bergwerkseigentums (ein erster Termin im Nov.<br />

1914 war mit Rücksicht auf <strong>de</strong>n gera<strong>de</strong> begonnenen 1. Weltkrieg<br />

abgesagt wor<strong>de</strong>n) fand im Okt. 1918 statt. Die Grube<br />

Werlau wur<strong>de</strong> dann wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Form einer bergrechtlichen<br />

Gewerkschaft betrieben, ging 1934 an die AG für Bergbau,<br />

Blei- und Zinkfabrikation zu Stolberg und in Westfalen (Stolberger<br />

Zink AG) und stellte erst 1961 die För<strong>de</strong>rung ein. Die immer<br />

noch metallreiche Hal<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Grube Friedrichssegen wur<strong>de</strong><br />

schließlich von 1950 bis 1957 noch einmal mittels Hal<strong>de</strong>nflotation<br />

ausgebeutet.<br />

Los 138 Schätzwert 500-625 €<br />

Bergbau-AG Friedrichssegen<br />

Friedrichssegen/Lahn, Aktie 1.000 Mark<br />

20.3.1907 (Auflage urspr. 1400, R 10). Ab<br />

1910 Stammaktie und 4:3<br />

zusammengelegt, ab 1912 nach<br />

Zuzahlung dann VZ-Aktie VF<br />

Ebenfalls unbekannt gewesene Emission, auch<br />

dies von <strong>de</strong>n nur drei im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen<br />

Stücken das letzte verfügbare.<br />

14


Los 139 Schätzwert 25-50 €<br />

Bergbau-AG Lothringen<br />

Bochum, Genußschein 500 RM Jan. 1934<br />

(Auflage 2000, R 4) EF<br />

Gründung 1872 <strong>als</strong> Gewerkschaft <strong>de</strong>r Zeche Lothringen u.a.<br />

durch Friedrich Funke und Carl und Friedrich Wilhelm Waldthausen.<br />

1880 Aufnahme <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung. 1912 be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong><br />

Aus<strong>de</strong>hnung durch Erwerb <strong>de</strong>r Kuxenmehrheit <strong>de</strong>r Gewerkschaft<br />

Freie Vogel und Unverhofft (1923 dann verschmolzen).<br />

1920 Umwandlung <strong>de</strong>r Gewerkschaft in die Bergbau-AG Lothringen.<br />

Ein sehr interessanter Aspekt ist die “Flucht” <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

vor <strong>de</strong>r französischen Ruhrbesetzung und <strong>de</strong>r Versuch,<br />

die Geschäftsschwerpunkte weiter nach Osten zu verlegen: <strong>Der</strong><br />

Firmensitz wur<strong>de</strong> 1923 (bis 1932) nach Hannover verlegt. 1924<br />

Beteiligung an <strong>de</strong>r Hannoversche Maschinenbau-AG (Hanomag)<br />

und <strong>de</strong>r Lin<strong>de</strong>ner Eisen- und Stahlwerke AG. 1925 Erwerb <strong>de</strong>r<br />

Mathil<strong>de</strong>nhütte AG in Bad Harzburg, <strong>de</strong>r Eisenerzgruben Friedrike<br />

bei Harzburg und Hansa bei Harlingero<strong>de</strong> (alle drei 1937 an<br />

ein Konsortium aus Krupp und Hoesch verkauft) sowie einer<br />

Flußspatgrube bei Rottlebero<strong>de</strong> (Südharz). Außer<strong>de</strong>m Gießereibetriebe<br />

und Erzgruben in Blankenburg und Zorge im Harz,<br />

schließlich auch an <strong>de</strong>r Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn-<br />

AG beteiligt. 1933 Sanierung durch Kapitalzusammenlegung<br />

12:1, im Jahr 1936 verkaufte <strong>de</strong>r Großaktionär Deutsche Bank<br />

seine Beteiligung an <strong>de</strong>n Wintershall-Konzern, 1956 weiterverkauft<br />

an die ARBED-Tochter Esch weiler Bergwerksverein.<br />

Los 140 Schätzwert 30-40 €<br />

Bergbaugesellschaft “Fichtelgold”<br />

Brandholz / Stuttgart, Namens-<br />

Anteilschein 1 Anteil Febr. 1933 (R 8) VF<br />

Nur 15 Stück lagen im Reichsbankschatz. Verfärbt.<br />

Auffanggesellschaft <strong>de</strong>r Bergbau-AG Fichtelgold (siehe Los<br />

136).<br />

für Industrie und Gewerbe, Kühlanlagen, industrielle Separatoren.<br />

1967 umfirmiert in Alfa-Laval Bergedorfer Eisenwerke<br />

GmbH, seit 1974 Alfa-Laval GmbH, 1991 durch Tetra Pak aufgekauft.<br />

Los 143 Schätzwert 300-375 €<br />

Bergwitzer Braunkohlen AG<br />

Bergwitz, 5 % Teilschuldv. 5.000 Mark<br />

Nov. 1921 (Auflage 400, R 12) VF+<br />

Wun<strong>de</strong>rschöne Mäan<strong>de</strong>r-Umrahmung, Schlegel<br />

und Eisen im Unterdruck ausgespart. Zuvor unbekannt<br />

gewesen, ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Bei <strong>de</strong>r Gründung 1905 <strong>als</strong> “Gniest-Bergwitzer Braunkohlenwerke<br />

zu Wittenberg” wur<strong>de</strong>n die Braunkohlenwerke und<br />

Dampfziegelei Gniest GmbH bei Kemberg erworben. Auf einem<br />

400 ha großen Gelän<strong>de</strong> am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Urstromt<strong>als</strong> <strong>de</strong>r Elbe<br />

wur<strong>de</strong> ein Braunkohlentagebau betrieben. Bis zu 700 Mitarbeiter<br />

för<strong>de</strong>rten bis in die 1950er Jahre zuletzt über 2 Mio. t<br />

Braunkohle im Jahr. Mehrheitlich beteiligt an <strong>de</strong>r (1935 stillgelegten)<br />

Braunkohlen-Abbaugesellschaft Frie<strong>de</strong>nsgrube AG in<br />

Meuselwitz und <strong>de</strong>r Kleinbahn Bergwitz-Kemberg, die vor allem<br />

<strong>de</strong>r Abfuhr <strong>de</strong>r Kohle zur Anhalter Bahn Berlin-Wittenberg-Bitterfeld-Halle-Leipzig<br />

diente. Großaktionäre waren die Dresdner<br />

Bank und die Reichselektrowerke. Seit <strong>de</strong>r Stilllegung Anfang<br />

<strong>de</strong>r 1950er Jahre füllt sich <strong>de</strong>r Tagebau, in <strong>de</strong>m bis En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

1980er Jahre noch be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Fun<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>r Bronzezeit gemacht<br />

wur<strong>de</strong>n, mit Wasser. Heute erinnert an die Bergbauperio<strong>de</strong><br />

nur noch <strong>de</strong>r im Tagebau entstan<strong>de</strong>ne Bergwitzsee.<br />

Los 145 Schätzwert 50-100 €<br />

Berlin-Burger Eisenwerk AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark 9.8.1921<br />

(Auflage 5000, R 7) EF-VF<br />

Jugendstilelemente im Unterdruck.<br />

Gründung 1913 <strong>als</strong> Herdkessel-Industrie AG, 1916 umbenannt<br />

wie oben anläßlich <strong>de</strong>r Übernahme <strong>de</strong>s Burger Eisenwerks von<br />

F. Angrick. Neben Erzeugnissen <strong>de</strong>r Eisen-, Stahl- und Metallindustrie<br />

wur<strong>de</strong>n von 1923-1927 unter <strong>de</strong>r Marke Be-Be auch<br />

Motorrä<strong>de</strong>r hergestellt. Unterstützt durch nicht weniger <strong>als</strong> 8<br />

Kapitalerhöhungen in nur 7 Jahren fuhr die in Berlin börsennotierte<br />

AG (Mehrheitsaktionär: J. Roth AG Eisengiesserei und<br />

Maschinen-Fabriken, Berlin-Tempelhof) einen beispiellosen Expansionskurs<br />

und entwickelte sich zu einer umfassen<strong>de</strong>n Holding<br />

<strong>de</strong>r Eisen-, Stahl und Metallindustrie. Werke: a) Eisen-,<br />

Stahl- und Walzwerk sowie Maschinenfabrik in Burg bei Mag<strong>de</strong>burg,<br />

b) Metallwaren- und Blechemballagenfabrik in Hei<strong>de</strong>nau<br />

bei Dres<strong>de</strong>n (früher L. Georg Bierling & Co. AG), c) Maschinen-<br />

und Werkzeugfabrik in Rostock, d) Metallwaren-, Armaturen-<br />

und Ba<strong>de</strong>öfenfabrik in Leipzig-Eutritzsch (früher vereinigte<br />

Jaeger, Rothe & Siemens-Werke AG, e) Ronomit GmbH<br />

Isolierrohrfabrik in Dres<strong>de</strong>n-Leuben, f) Spezialmaschinenfabrik<br />

S. Aston AG in Burg bei Mag<strong>de</strong>burg. Ferner beteiligt bei <strong>de</strong>r<br />

Bayerische Eisenhan<strong>de</strong>ls-Ges. Ehmer & Co. KG in München, Eisengroßhandlung<br />

Hermann Kramer & Co. KG in Danzig-Langfuhr,<br />

Eisengroßhandlung Gebr. Noether KG in Bruchsal i. Ba<strong>de</strong>n,<br />

Eisenhan<strong>de</strong>l-AG in Duisburg, R. Dolberg Maschinen- und Feldbahnfabrik<br />

AG in Berlin, Autosafe AG in Berlin, Steyr-Automobile<br />

Deutsche Verkaufs-AG in Berlin, Automat-Industrie GmbH in<br />

Wien, Dajac Deutsch-Amerikanische Automobil-Industrie AG in<br />

Berlin, Braunkohlenbergwerk “Luise” AG in Altenweddingen b.<br />

Mag<strong>de</strong>burg, Stahl- und Eisen-AG in Königsberg i. Pr., “Momentag”<br />

Moment-Büro-Bedarfs-AG in Berlin, Gebr. Voss GmbH<br />

Heizungsanlagen in Stendal. Das hastig zusammengezimmerte<br />

Firmenimperium war stark fremdfinanziert und zerbrach Anfang<br />

1925, <strong>als</strong> die Gläubiger nervös wur<strong>de</strong>n. In Folge <strong>de</strong>r<br />

schlechten Konjunktur fand <strong>de</strong>r Konkursverwalter für keines<br />

<strong>de</strong>r Werke einen Käufer; lediglich die Radiatoren-Gießerei in<br />

Burg wur<strong>de</strong> zur Beschäftigungssicherung von einer stadteigenen<br />

GmbH übernommen. Die Werke Burg und Leipzig waren<br />

1929 aus <strong>de</strong>r Konkursmasse entlassen, die Werke Rostock und<br />

Hei<strong>de</strong>nau zwangsversteigert. Das Konkursverfahren dauerte<br />

länger <strong>als</strong> die kurze, aber intensive Scheinblüte dieses Industriekonglomerats:<br />

Erst 1936 war es nach über 10 Jahren<br />

Dauer been<strong>de</strong>t.<br />

Los 147 Schätzwert 150-200 €<br />

Berliner Bankverein AG<br />

Berlin, Aktie 20 RM Febr. 1926 (Auflage<br />

10000, R 8) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1877 <strong>als</strong> Berliner Makler-Verein zwecks Betrieb und<br />

Vermittlung von Börsengeschäften. Es war die zweitälteste<br />

<strong>de</strong>utsche Maklerbank. 1891 außer<strong>de</strong>m namhafte Beteiligung<br />

an <strong>de</strong>m Prämien-Vermittlungsgeschäft von Alex. Löwenherz<br />

Nachf. in Berlin. Ferner bis 1917 beim Bankhaus Veit, Selberg<br />

& Co. in Berlin beteiligt. 1904 außer<strong>de</strong>m Übernahme <strong>de</strong>s Geschäftsbetriebs<br />

<strong>de</strong>s in Liquidation getretenen Börsen-Han<strong>de</strong>ls-<br />

Vereins, wobei auch <strong>de</strong>r größte Teil <strong>de</strong>r zuvor dort organisierten<br />

Händler übertrat. Dabei wur<strong>de</strong> auch <strong>de</strong>r renommierte “Hertelsche<br />

Kursbericht” übernommen, <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Börsen-Han<strong>de</strong>ls-Verein<br />

schon bei seiner Gründung 1872 erworben hatte. Verluste<br />

bei Börsenengagements, bei Händlerkrediten und bei <strong>de</strong>n Beteiligungen<br />

zehrten zu Beginn <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges Reserven und<br />

Kapital auf. Im Verlauf <strong>de</strong>s Krieges, <strong>als</strong> sich die Situation nicht<br />

besserte, kam es dann zu einer stillen Liquidation. Im März<br />

1923 erfolgte, nach<strong>de</strong>m 90 % <strong>de</strong>s Aktienkapit<strong>als</strong> in an<strong>de</strong>re<br />

Hän<strong>de</strong> übergegangen waren, die Umwandlung von einer Maklerbank<br />

in eine normale Geschäftsbank. In <strong>de</strong>m Zusammenhang<br />

1923 Umfirmierung in “Berliner Bankverein AG”. (Gleichzeitig<br />

grün<strong>de</strong>ten 1923 die früheren Aktionäre zunächst nur aus<br />

Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Namensschutzes eine neue AG namens Berliner<br />

Makler-Verein). <strong>Der</strong> nunmehrige Berliner Bankverein übernahm<br />

1926 im Wege <strong>de</strong>r Fusion noch die Dünger-Kreditbank AG.<br />

Bald darauf zwangen ihn aber immense Kreditverluste in die<br />

1928 dann beschlossene Liquidation. 1929 auch Einstellung<br />

<strong>de</strong>r Börsennotiz in Berlin.<br />

Los 148 Schätzwert 75-150 €<br />

Berliner Dampfmühlen-AG<br />

Berlin, Aktie 100 RM Jan. 1930 (Auflage<br />

1400, R 8) EF<br />

Mit Berliner Bär in <strong>de</strong>r Umrandung.<br />

Gründung 1888 zum Erwerb, Errichtung und Betrieb von Getrei<strong>de</strong>mühlen.<br />

1921 Aufstellung <strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m Cöpenicker Betrieb<br />

ausgebauten Müllereimaschinen in <strong>de</strong>r Berliner Mühle.<br />

Besitz: Dampfmühle Berlin SO 16, Michaelkirchstr. 22/23 (Getrei<strong>de</strong>-Wäscherei<br />

und Trockenanlage, Getrei<strong>de</strong>-Silos) und Getrei<strong>de</strong>speicher<br />

Berlin-Cöpenick (Mechanische För<strong>de</strong>ranlagen).<br />

Lediglich für ein Jahr (1926-27) Zusammenschluß mit <strong>de</strong>r Berliner<br />

Victoriamühle, <strong>de</strong>r Humboldtmühle und <strong>de</strong>r Weizenmühle<br />

Karl Salomon AG in Berlin zu einer “Betriebsgesellschaft Berliner<br />

Mühlen mbH & Co., Berlin”. Börsen-Notiz: Berlin und Köln.<br />

Los 141 Schätzwert 30-75 €<br />

Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn-AG<br />

Hamburg, Genußschein Lit. A o. N.<br />

2.5.1931 (Auflage 5400, R 5) EF<br />

Gründung 1905. Strecken (zus. 65 km): Bergedorf-Geesthacht,<br />

Bergedorf-Zollerspieker (Vierlän<strong>de</strong>r Eisenbahn), Geesthacht-<br />

Billwer<strong>de</strong>r Moorfleet (Hamburger Marschbahn, 1928 eröffnet).<br />

1921 Übernahme <strong>de</strong>r Billwär<strong>de</strong>r Industriebahn (eröffnet 1907).<br />

1954 Fusion mit <strong>de</strong>n “Verkehrsbetrieben <strong>de</strong>s Kreises Storman”<br />

zur Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein AG” (VHH). 1965<br />

schließen sich VHH, HHA und die DB zum Hamburger Verkehrsverband<br />

(HVV) zusammen. 2000 Zusammenschluß mit<br />

<strong>de</strong>r “Pinneberger Verkehrsgesellschaft mbH”.<br />

Los 142 Schätzwert 30-90 €<br />

Bergedorfer Eisenwerk AG Astra-Werke<br />

Lohbrügge/Bergedorf, 5 % VZ-Aktie 20.000<br />

RM Sept. 1936 (Auflage 300, R 5) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1859, AG seit 1907. Spezialmaschinenbau: Astra-<br />

Molkerei-Maschinen, Alfa-Milchseparatoren, Kältemaschinen<br />

Los 144 Schätzwert 50-80 €<br />

Berlin-Borsigwal<strong>de</strong>r<br />

Metallwerke Löwenberg AG<br />

Borsigwal<strong>de</strong>, 5 % Teilschuldv. 1.000 Mark<br />

Febr. 1920 (Auflage 2000, R 8) EF<br />

Gründung 1916. Herstellung und Verkauf von Kupfer- und<br />

Messingfabrikaten, u.a. für Schiff- und Lokomotivbau. 1925<br />

Vergleich, Liquidation bis Anfang <strong>de</strong>r 30er Jahre.<br />

Los 146 Schätzwert 75-125 €<br />

Berliner AG für Eisengiesserei<br />

und Maschinenfabrikation<br />

Charlottenburg, Aktie 1.200 Mark Jan.<br />

1923 (Auflage 4500, R 7) EF-VF<br />

Gründung 1871 unter Übernahme <strong>de</strong>r Eisengießerei “J. C.<br />

Freund & Co.”. Durch <strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>rkrach wur<strong>de</strong> die Gesellschaft<br />

schwer in Mitlei<strong>de</strong>nschaft gezogen: 1881 wur<strong>de</strong>n zwei<br />

alte Aktien zu 600 M in eine neue Aktie zu 300 M zusammengelegt.<br />

Hergestellt wur<strong>de</strong>n Dampfmaschinen, Pumpmaschinen<br />

für Wasserwerke und Kanalisation, Asphaltaufbereitungsmaschinen,<br />

bewegliche Brücken, Motorpflüge und Kältemaschinen.<br />

En<strong>de</strong> 1922 wur<strong>de</strong> noch eine Stahlgießerei in Betrieb genommen.<br />

Während <strong>de</strong>r Inflationszeit brach <strong>de</strong>r Absatz <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

<strong>de</strong>rart ein, daß 1927 die Produktion eingestellt wer<strong>de</strong>n<br />

mußte. Bis 1929 in Berlin börsennotiert. 1928/30 Umfirmierung<br />

in Freund-Stahl-AG. Die Ges. hatte eine Stahlsorte von<br />

beson<strong>de</strong>rs grosser Streckgrenze erfun<strong>de</strong>n (<strong>de</strong>n Siliciumstahl),<br />

jedoch blieben grössere Aufträge <strong>de</strong>s größten Abnehmers (<strong>de</strong>r<br />

Deutschen Reichsbahn) auf Jahre hinaus aus. Statt <strong>de</strong>ssen<br />

wur<strong>de</strong> das Verfahren von Konkurrenten kopiert. Ein Finanzkonsortium<br />

unter Führung <strong>de</strong>r Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft<br />

finanzierte <strong>de</strong>r Ges. ihre Patentverletzungsklagen,<br />

verweigerte aber weitere Mittel, nach<strong>de</strong>m schon 2 Mio. RM in<br />

die Prozesse investiert waren, ehe es zu einer Entscheidung<br />

<strong>de</strong>s Reichsgerichts kam. Schlußendlich gingen die Patente an<br />

das Finanzkonsortium, mit Unterstützung früherer Freund-<br />

Stahl-Mitarbeiter wur<strong>de</strong>n sie von US-Firmen verwen<strong>de</strong>t, die AG<br />

selbst ging 1932 in Liquidation.<br />

Los 149 Schätzwert 50-100 €<br />

Berliner Düngerhan<strong>de</strong>l AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM Okt. 1931 (Auflage<br />

140, R 6) EF<br />

Gründung im Mai 1931 durch Zusammenschluß <strong>de</strong>r Firmen<br />

Sarbok & Witzleb, Berlin und <strong>de</strong>r Dungabteilung <strong>de</strong>r Ein- und<br />

Verkaufsgenossenschaft Berliner Melkerei-Besitzer, Berlin.<br />

Zweck: Ein- und Verkauf von Dünger <strong>de</strong>r Berliner Tierhaltungen<br />

und alle hiermit zusammenhängen<strong>de</strong>n Geschäfte. 1943 besaß<br />

das Unternehmen einen Fuhrpark mit 45 Pfer<strong>de</strong>n, Umsatz jährlich<br />

etwa 2 Mill. Ztr. Dung aus Berliner Tierhaltungen. 1951 in<br />

eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt, die AG ist erloschen.<br />

Los 150 Schätzwert 200-250 €<br />

Berliner Lombardkasse AG<br />

Berlin, Aktie (Zwischenschein) 2 x 1.000<br />

RM Aug. 1931 (R 10), ausgestellt auf<br />

Firma Gebrü<strong>de</strong>r George, Berlin VF+<br />

Hektographierte Ausfertigung auf hellblauem Karton,<br />

rückseitig Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nstempel bis 1942 und<br />

15


lung, die 1922 <strong>als</strong> “Berliner Viehverkehrs-Bank AG” verselbständigt<br />

wur<strong>de</strong>. 1919/1922 Umfirmierung in “Han<strong>de</strong>lsbank AG in<br />

Berlin”. Großaktionär war zuletzt die Bayerische Hypothekenund<br />

Wechselbank. 1932 in <strong>de</strong>r großen Bankenkrise Zahlungseinstellung,<br />

Zwangsvergleich und Auflösung <strong>de</strong>r Gesellschaft.<br />

Los 157 Schätzwert 100-200 €<br />

Berliner Viehcommissionsund<br />

Wechsel-Bank<br />

Berlin, Namens-Actie 1.000 Mark<br />

15.5.1902 (Auflage 500, R 5) EF-VF<br />

Geschichte und Gestaltung wie voriges Los.<br />

Umschreibungen. Zuvor unbekannt gewesen, nur<br />

3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1923 <strong>als</strong> Berliner Makler-Verein AG durch Mitglie<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Vereinigung von Berliner Banken und Bankiers (Stempelvereinigung)<br />

und <strong>de</strong>r Interessengemeinschaft <strong>de</strong>r Berliner Privatbankfirmen.<br />

Die Gründung erfolgte zunächst lediglich zum<br />

Zwecke <strong>de</strong>s Namensschutzes, nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r “alte” 1877 <strong>als</strong><br />

zweitälteste <strong>de</strong>utsche Maklerbank gegrün<strong>de</strong>te Berliner Makler-<br />

Verein 1923 in eine normale Geschäftsbank umgewan<strong>de</strong>lt und<br />

in Berliner Bankverein AG umbenannt wor<strong>de</strong>n war. Im Juli 1931<br />

äußerte die Interessengemeinschaft <strong>de</strong>r Berliner Privatbankfirmen<br />

<strong>de</strong>n Wunsch, eine Lombardstelle zu schaffen, bei <strong>de</strong>r ihre<br />

Mitglie<strong>de</strong>r gegen Hinterlegung von Wertpapieren Lombardkredit<br />

erhalten konnten. Damit sollte <strong>de</strong>r Abzug von Kun<strong>de</strong>ngel<strong>de</strong>rn auf<br />

<strong>de</strong>m Höhepunkt <strong>de</strong>r damaligen Bankenkrise kompensiert wer<strong>de</strong>n<br />

können. Am 31.7.1931 beschloß eine außeror<strong>de</strong>ntliche<br />

Hauptversammlung zu diesem Zweck die Erhöhung <strong>de</strong>s Grundkapit<strong>als</strong><br />

von 6.000 RM auf 1 Mio. RM, gleichzeitig umbenannt<br />

wie oben. Mit <strong>de</strong>r technischen Durchführung <strong>de</strong>r Geschäfte <strong>de</strong>r<br />

Berliner Lombardkasse AG wur<strong>de</strong> zunächst die Bank <strong>de</strong>s Berliner<br />

Kassen-Vereins, später die Liquidationskasse AG betraut. Ab<br />

1.5.1938 erfolgte die Geschäftsbesorgung wie<strong>de</strong>r durch Angestellte<br />

<strong>de</strong>r Bank <strong>de</strong>s Berliner Kassen-Vereins (ab 1943: Deutsche<br />

Reichsbank Wertpapiersammelbank) in <strong>de</strong>r Oberwallstraße.<br />

Damit im Ostsektor Berlins verblieben, wo nach Angaben <strong>de</strong>r<br />

Banken-Kommission sämtliche Geschäftsunterlagen abhan<strong>de</strong>n<br />

kamen. 1951 wur<strong>de</strong> in Wilmersdorf in <strong>de</strong>r Privatwohnung <strong>de</strong>s<br />

Vorstands Rudolf Kastner eine Verwaltungsstelle eingerichtet.<br />

1959 entsprach die Bankenaufsicht <strong>de</strong>m Antrag auf Neuzulassung.<br />

1961 Verlegung <strong>de</strong>s Verwaltungssitzes nach<br />

Frankfurt/Main und Umfirmierung in “Lombardkasse AG”. Seit<strong>de</strong>m<br />

stellt <strong>de</strong>n Aufsichtsratsvorsitzen<strong>de</strong>n die Deutsche Bank, die<br />

bis heute wie eh und je mit 17,32 % größter Aktionär ist. Gründung<br />

von Nie<strong>de</strong>rlassungen in Düsseldorf (1970), Berlin und Hannover<br />

(1985) sowie München und Stuttgart (1988). 1990 fusionsweise<br />

Übernahme <strong>de</strong>r Liquidations-Casse in Hamburg AG.<br />

Los 151 Schätzwert 15-30 €<br />

Berliner Maschinenbau-AG<br />

vorm<strong>als</strong> L. Schwartzkopff<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM Dez. 1932<br />

(Auflage 5375, R 2) EF<br />

Gründung 1852, AG seit 1870. Zunächst Eisengießerei und Maschinenbauanstalt<br />

in <strong>de</strong>r Chausseestraße. <strong>Der</strong> 1866 begonnene<br />

Lokomotivbau war bald <strong>de</strong>r wichtigste Geschäftszweig. 1897<br />

wur<strong>de</strong> in Wildau mit <strong>de</strong>m Bau einer neuen Lokomotivfabrik begonnen<br />

(1900 fertiggestellt, ab ca. 1950 “VEB Schwermaschinenbau<br />

Heinrich Rau Wildau”, 1970 <strong>als</strong> Werk Wildau Teil <strong>de</strong>s<br />

VEB Schwermaschinenbau-Kombinat Ernst Thälmann = SKET<br />

in Mag<strong>de</strong>burg gewor<strong>de</strong>n). Ebenfalls 1897 Beginn <strong>de</strong>r Produktion<br />

<strong>de</strong>r Linotype-Setzmaschine, dann auch Fabrikation von<br />

Druckluftgrubenbahnen und Glasflaschen-Maschinen sowie ab<br />

1926 von Druck- und Papierverarbeitungsmaschinen. 1908 gemeinsam<br />

mit J. A. Maffei, München, Gründung <strong>de</strong>r Maffei-<br />

Schwarzkopff-Werke GmbH, die Zentrifugalpumpen, Dampfturbinen<br />

und elektrische Lokomotiven herstellte (die Beteiligung<br />

wur<strong>de</strong> 1931 an die AEG verkauft). Nach Kriegsen<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n die<br />

schwer beschädigten Werke noch zu 95 % <strong>de</strong>montiert, <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

blieb im Westen lediglich das Werk Scheringstraße.<br />

Großaktionär war nun die Berliner Han<strong>de</strong>ls-Gesellschaft (BHF-<br />

Bank). 1967 wur<strong>de</strong> die Gesellschaft im Zuge <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s<br />

Berliner Maschinenbaus mit an<strong>de</strong>ren bekannten Fabriken in <strong>de</strong>r<br />

Deutsche Industrieanlagen GmbH (DIAG) zusammengeschlossen,<br />

die 1976 dann 98 % <strong>de</strong>r Aktien hielt und das gesamte Vermögen<br />

übernahm. Eine <strong>de</strong>r ehe<strong>de</strong>m wichtigsten Firmen <strong>de</strong>r<br />

Berliner Industriegeschichte hörte damit auf zu existieren.<br />

Berliner Wertpapierbereinigung, 1968 umfirmiert in Berliner<br />

Revisions-AG Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft.<br />

Los 153 Schätzwert 300-375 €<br />

Berliner Schlossbrauerei AG<br />

Berlin-Schöneberg, VZ-Aktie 100 RM<br />

28.5.1934 (Auflage nur 10 Stück, R 10)<br />

EF-VF<br />

Maschinenschriftlich ausgeführt. Originalunterschriften<br />

Erich Niemann für <strong>de</strong>n Aufsichtsrat und<br />

Richard Müller für <strong>de</strong>n Vorstand.<br />

Gründung 1871. Produktion: Helles Bier nach Pilsener Art, dunkles<br />

Bier nach Münchner Art, obergäriges Karamelbier, Exportbier.<br />

1921 durch Fusion auf die Lin<strong>de</strong>ner Aktien-Brauerei in<br />

Hannover-Lin<strong>de</strong>n übergegangen. Seit 1926 <strong>als</strong> Schloßbrauerei<br />

AG wie<strong>de</strong>r eine eigenständige AG. 1934 umfirmiert in “Berliner<br />

Schloßbrauerei AG”. Zu <strong>de</strong>m umfangreichen Gaststätten- und<br />

Hotelbesitz zählten u.a. das Restaurant “Zum Prälaten” in 9<br />

Stadtbahnbogen am Alexan<strong>de</strong>rplatz, das “Prälaten am Zoo”, das<br />

“Cafe Corso”, das Golf-Hotel Berlin-Charlottenburg (Har<strong>de</strong>nbergstraße<br />

27a/28 und Kantstraße 2 und 2a), das “Prälaten in<br />

Schöneberg” sowie die Gol<strong>de</strong>ner Schlüssel Restaurant-Betriebsges.<br />

mbH, die Gaststätten-Gesellschaft Zentrum mbH und die<br />

Friedrichstadt Gaststätten GmbH mit <strong>de</strong>m Spezialausschank<br />

“Bärenschänke” in <strong>de</strong>r Friedrichstr. 124 sowie die Kronprinzengarten<br />

Bornstedt bei Potsdam GmbH. 1960 Übernahme durch<br />

die Berliner Kindl Brauerei AG und Weiterführung <strong>als</strong> Bärenbier-<br />

Brauerei mit 300.000 hl Absatz. 1975 Schließung <strong>de</strong>r Braustätte,<br />

Weiterführung <strong>de</strong>r Marke Bärenpils durch die Kindl-Brauerei.<br />

Los 154 Schätzwert 15-30 €<br />

Berliner Städtische<br />

Elektrizitätswerke AG (BEWAG)<br />

Berlin, 6,5 % Debenture 1.000 $<br />

1.2.1929 (R 1) EF<br />

Grün/schwarzer Stahlstich mit allegorischer Vignette.<br />

Gründung 1923 zur Versorgung Berlins mit Elektrizität und<br />

Wärme. Kraftwerke: Klingenberg, West, Charlottenburg, Moabit,<br />

Rummelsburg, Oberspree, Spandau, Steglitz und Weißensee.<br />

1931 - die Stadt Berlin hatte gera<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r einmal riesige<br />

Haushaltslöcher zu stopfen - ging die Konzession an die von<br />

<strong>de</strong>r Privatwirtschaft getragene und finanzierte Berliner Kraftund<br />

Licht-AG (Bekula) über. Die Betriebsführung behielt die BE-<br />

WAG. 2001 übernahm <strong>de</strong>r schwedische Energiekonzern Vattenfeld<br />

die Aktienmehrheit. 2002 Zusammenschluss mit <strong>de</strong>r<br />

hamburgischen HEW, <strong>de</strong>r Lausitzer LAUBAG und <strong>de</strong>r mittel<strong>de</strong>utschen<br />

VEAG zur Vattenfall Europe AG, die sich damit <strong>als</strong><br />

“vierte Kraft” in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Stromversorgung etablierte.<br />

2005 squeeze-out <strong>de</strong>r letzten Kleinaktionäre <strong>de</strong>r bis dahin börsennotierten<br />

früheren Bewag.<br />

Los 155 Schätzwert 150-250 €<br />

Berliner Terrain- und Bau-AG<br />

Berlin, Aktie 1.200 Mark 15.12.1903.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1875, R 7) VF+<br />

Im Unterdruck fotographische Abb. von Stadtvillen.<br />

Bei <strong>de</strong>r Gründung 1903 brachte die Allgemeine Berliner Omnibus-AG<br />

vier Grundstücke (Kurfürsten-, Froben-, Bülowstraße<br />

und Kottbuser Damm) <strong>als</strong> Sacheinlage ein. Mit <strong>de</strong>r Parzellierung<br />

und Veräußerung von Grundstücken in Steglitz, Zehlendorf,<br />

Reinickendorf, Wittenau und am Hohenzollerndamm war<br />

die Gesellschaft nicht son<strong>de</strong>rlich erfolgreich. Sie erlitt außer<strong>de</strong>m<br />

große For<strong>de</strong>rungsverluste bei <strong>de</strong>r Passage-Kaufhaus-AG.<br />

Es folgten 1912 und 1914 Sanierungsversuche. Nach <strong>de</strong>r Inflation<br />

konnte 1924 das Kapital nur im extrem schlechten Verhältnis<br />

60:1 umgestellt wer<strong>de</strong>n. 1936 wur<strong>de</strong> bei dieser in Berlin<br />

börsennotierten AG die Eröffnung <strong>de</strong>s Konkursverfahrens<br />

mangels Masse abgewiesen.<br />

Los 156 Schätzwert 125-250 €<br />

Berliner Viehcommissionsund<br />

Wechsel-Bank<br />

Berlin, Namens-Actie 1.000 Mark 15.7.1893.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 600, R 5) VF<br />

Initiatoren waren führen<strong>de</strong> Leute <strong>de</strong>s Berliner Fleischergewerbes.<br />

Neben <strong>de</strong>m insbeson<strong>de</strong>re für diese Berufsgruppe betriebenen<br />

Bankgeschäft (in <strong>de</strong>r Königstraße und auf <strong>de</strong>m Städt.<br />

Vieh- und Schlachthof) besaß die Bank eine Viehagentur-Abtei-<br />

Los 158 Schätzwert 25-50 €<br />

Berliner Wäschefabrik AG<br />

vorm. Gebr. Ritter<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM Juli 1929 (Auflage<br />

1160, R 3) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1858, AG seit 1907. Herstellung von Herrenwäsche,<br />

insbeson<strong>de</strong>re von Oberhem<strong>de</strong>n und Schlafanzügen. Betriebseinstellung<br />

in Folge <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskreise, 1935 umbenannt<br />

in “Grundstücksgesellschaft Gerichtstraße 27 AG”. 1937<br />

Konkurseröffnung, 1944 in Abwicklung getreten.<br />

Los 159 Schätzwert 30-75 €<br />

Bernburger Saalmühlen<br />

Bernburg, Aktie 100 RM März 1928<br />

(Auflage 2000, R 3) EF<br />

Gründung 1887, Betrieb <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r damaligen Anhaltischen<br />

Finanz-Direktion gepachteten Saalemühlen. Börsennotiz Halle/Leipzig,<br />

letzter Großaktionär war die Stadtmühle Alsleben<br />

AG. Die Bernburger Mühle beherbergt heute ein Wasserkraftwerk.<br />

Los 160 Schätzwert 300-375 €<br />

Beton- und Tiefbau Mast mit<br />

Basbecker Baustoffindustrie AG<br />

Berlin, Aktie 500 RM Mai 1942 (Auflage<br />

nur 10 Stück, R 12) VF-<br />

Aktien dieser Ges. waren zuvor vollkommen unbekannt<br />

gewesen. Ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Links leicht wasserfleckig, Rostspur.<br />

Gründung 1922 im heutigen Landkreis Cuxhaven <strong>als</strong> Basbekker<br />

Tonwerke, ab 1929 Basbecker Portland Zement- und Tonwerke<br />

AG. Herstellung und Vertrieb von Tonwaren aller Art<br />

(Mauersteine, Dachziegel, Drainröhren u.<strong>de</strong>rgl.). 1938 Verschmelzung<br />

mit <strong>de</strong>r 1905 gegr. Beton- und Tiefbaugesellschaft<br />

Mast mbH in Berlin. Heute Beton- und Tiefbau Mast Hermann<br />

Hein AG, Berlin. <strong>Der</strong> Ursprungsbetrieb in Basbeck nahm seine<br />

Tätigkeit 1948 unter <strong>de</strong>m Namen “Basbecker Baustoffindustrie,<br />

Zweignie<strong>de</strong>rlassung <strong>de</strong>r Beton- und Tiefbau Mast AG”<br />

wie<strong>de</strong>r auf, in <strong>de</strong>n 1960er Jahren Stilllegung. Heute ist das A-<br />

real ein Wohngebiet.<br />

Los 152 Schätzwert 60-120 €<br />

Berliner Revisions-AG<br />

Berlin, Namensaktie 100 RM 5.6.1928.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 500, R 5),<br />

ausgestellt auf Eduard Schlüter, Berlin<br />

Frohnau, Vorstandsmitglied <strong>de</strong>r Ges. EF<br />

Gründung 1927. Übernahme und Ausführung von Bücher- und<br />

Steuerrevisionen, die Erledigung aller Steuerangelegenheiten,<br />

Überprüfung und Beglaubigung von Bilanzen und Gesellschaftsgründungen,<br />

auch treuhän<strong>de</strong>rische Funktionen. 1950<br />

Nr. 155 Nr. 160<br />

16


Los 161 Schätzwert 20-40 €<br />

Bezirksverband für <strong>de</strong>n<br />

Regierungsbezirk Kassel<br />

Kassel, 8 % Schuldv. 500 RM 1.10.1928<br />

(R 4) EF-VF<br />

Los 164 Schätzwert 400-500 €<br />

Bitterfel<strong>de</strong>r Actien-Bierbrauerei<br />

vorm<strong>als</strong> A. Brömme<br />

Bitterfeld, Actie 1.000 Mark 20.4.1891.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 400, R 9) VF<br />

Hübsche Ornament-Umrahmung, zwei Brömme-<br />

Originalunterschriften. Nur 3 Stück lagen im<br />

Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1880 durch <strong>de</strong>n Brauereibesitzer Albert Brömme,<br />

seit 1891 AG. Die Brauerei lag an <strong>de</strong>r Inn. Zörbiger Straße 25,<br />

auch eigene Mälzerei. 1920 Erwerb <strong>de</strong>r Uhlemann’schen<br />

Dampfbierbrauerei in Delitzsch. Ab 1946 Aktienbrauerei, 1972<br />

<strong>als</strong> Werk Brauerei Bitterfeld zum VEB Getränkekombinat Dessau<br />

gekommen. 1990 <strong>als</strong> Brauerei Bitterfeld reprivatisiert, aber<br />

ohne anhalten<strong>de</strong>n Erfolg: 1995 Einstellung <strong>de</strong>r Produktion, wenig<br />

später wur<strong>de</strong> die Brauerei abgerissen.<br />

Los 167 Schätzwert 30-80 €<br />

Blödner & Vierschrodt Gummiwarenfabrik<br />

u. Hanfschlauchweberei AG<br />

Gotha, VZ-Aktie 1.000 RM Dez. 1932<br />

(Auflage 200, R 5) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t am 16.3.1878 <strong>als</strong> oHG, 1922 umgewan<strong>de</strong>lt in eine<br />

AG. Betrieb einer Gummiwarenfabrik und Hanfschlauchweberei.<br />

Haupterzeugnisse Wasser-, Bier-, Weinschläuche, Maschinenschläuche,<br />

Konservenringe, sämtliche technische Gummiwaren<br />

in Natur- und Kunstkautschuk, außer<strong>de</strong>m Feuerwehrschläuche.<br />

Nach 1945 neben mehreren an<strong>de</strong>ren Firmen in <strong>de</strong>r<br />

VEB Gummiwerke (“Kowalit”) aufgegangen. Nach 1990 von <strong>de</strong>r<br />

Phoenix AG übernommen.<br />

Bei <strong>de</strong>r Gründung 1870 wur<strong>de</strong> die ein Jahr zuvor errichtete A.<br />

Knoblauch’sche Lagerbier-Brauerei in <strong>de</strong>r Landsberger Allee<br />

11/13 übernommen. Von <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>rzeit in eine AG umgewan<strong>de</strong>lten<br />

Berliner Brauereien war dies eine <strong>de</strong>r soli<strong>de</strong>ren.<br />

Auch nach <strong>de</strong>m Grün<strong>de</strong>rkrach fiel <strong>de</strong>r Kurs nicht unter <strong>de</strong>n<br />

Nennwert und war damit <strong>de</strong>r mit Abstand höchste aller Berliner<br />

Brauereien. 1897 Errichtung einer Mälzerei auf <strong>de</strong>m angrenzen<strong>de</strong>n<br />

Grundstück Frie<strong>de</strong>nstr. 89. Ferner erworben wur<strong>de</strong>n<br />

1908 die ehem<strong>als</strong> Westph<strong>als</strong>che Brauerei in Zossen und 1911<br />

die Exportbierbrauerei in Ketzin. 1910 Umfirmierung in “Böhmisches<br />

Brauhaus-AG”. 1922 Zusammenschluß mit <strong>de</strong>r Löwenbrauerei<br />

AG in Berlin-Hohenschönhausen zur “Löwenbrauerei -<br />

Böhmisches Brauhaus AG”. 1927 Fusion mit <strong>de</strong>r 1867 gegrün<strong>de</strong>ten<br />

Bergschloßbrauerei AG in Berlin-Neukölln. 1954/55 Abschluß<br />

eines Organvertrages mit <strong>de</strong>m neuen Hauptaktionär<br />

Schultheiss-Brauerei AG mit 5 % Garantie-Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong> für die<br />

freien Aktionäre. 1975 Verkauf <strong>de</strong>r Betriebsgrundstücke Wissmannstraße/Hasenhei<strong>de</strong><br />

und Betriebsverlegung in die gepachtete<br />

Braustätte in <strong>de</strong>r Bessemerstr. 84. 1979 auf die Dortmun<strong>de</strong>r<br />

Union-Schultheiss-Brauerei AG verschmolzen.<br />

Los 162 Schätzwert 30-50 €<br />

Bezirksverband Oberschwäbische<br />

Elektrizitätswerke<br />

Biberach, 7 % Teilschuldv. 2.000 RM Jan.<br />

1927 (Auflage 1500, R 6) EF-<br />

Gemeinsame Anleihe <strong>de</strong>r öffentlichen Stromversorgungsunternehmen<br />

<strong>de</strong>r Städte/Landkreise Balingen, Biberach, Blaubeuren,<br />

Ehingen, Laupheim, Leutkirch, Münsingen, Ravensburg,<br />

Reutlingen, Rietlingen, Saulgau, Tettnang, Urach, Waldsee und<br />

Wangen.<br />

Los 165 Schätzwert 150-250 €<br />

Bitterfel<strong>de</strong>r Louisen-Grube<br />

Kohlenwerk- und Ziegelei-AG<br />

Bitterfeld, St.-Prior.-Actie Lit. B 200<br />

Thaler = 600 Mark 23.10.1874 (Auflage<br />

150, R 5) VF+<br />

Hübsche Girlan<strong>de</strong>n-Umrahmung. Zuvor ganz unbekannter<br />

Jahrgang.<br />

Gründung 1873. Die Gesellschaft übernahm von <strong>de</strong>r Firma Keferstein,<br />

Köppen & Co. die auf <strong>de</strong>r San<strong>de</strong>rsdorfer Flur gelegenen<br />

Braunkohle- und Tonfel<strong>de</strong>r. Braunkohlenabbau auf <strong>de</strong>n<br />

Gruben Louise und Karl Ferdinand, außer<strong>de</strong>m Betrieb einer<br />

Ziegelei, die zuletzt 3 Mio. Mauersteine jährlich produzierte.<br />

1910 nahm die Ges. 2,5 Mio. Mark in die Hand (das 4-fache<br />

<strong>de</strong>s Aktienkapit<strong>als</strong> zu dieser Zeit!) und erwarb von Lehmann &<br />

Kühle in Bitterfeld die Grube Vergißmeinnicht. Nach 1945 enteignet<br />

wor<strong>de</strong>n.<br />

Los 168 Schätzwert 125-175 €<br />

Bo<strong>de</strong>n-AG Steglitz<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark Juni 1909<br />

(Auflage 1200, R 8) VF<br />

1918 umgewan<strong>de</strong>lt in Vorzugsaktie, 1924 herabgesetzt<br />

auf 100 RM. Nur 12 Stück lagen im<br />

Reichsbankschatz. Links Rostfleck.<br />

Neben <strong>de</strong>r Tätigkeit <strong>als</strong> Terraingesellschaft auch Darlehns- und<br />

Diskont-Geschäft. Auf einem <strong>de</strong>r ursprünglich von dieser Gesellschaft<br />

erschlossenen Grundstücke steht heute übrigens die<br />

Hauptverwaltung <strong>de</strong>r BfA. Die Gesellschaft besaß bei Kriegsen<strong>de</strong><br />

noch drei Häuser in Neukölln und Pankow.<br />

Los 169 Schätzwert 125-200 €<br />

Bo<strong>de</strong>nbank-AG<br />

Görlitz, Aktie Reihe C 1.000 Mark<br />

2.9.1923 (R 8) EF<br />

Gründung 1923 zwecks Betrieb eines Bankgeschäftes speziell<br />

für die Interessen <strong>de</strong>r städtischen und ländlichen Grund- und<br />

Bo<strong>de</strong>nbesitzer. 1926 Sitzverlegung nach Berlin. 1931 von Amts<br />

wegen für nichtig erklärt.<br />

Los 171 Schätzwert 100-300 €<br />

Böhmisches Brauhaus Commandit-<br />

Gesellschaft auf Actien A. Knoblauch<br />

Berlin, Namens-Actie 200 Thaler<br />

25.6.1870. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 3000,<br />

R 4, aber später fast die Hälfte in neu<br />

gedruckte RM-Aktien getauscht), ausgestellt<br />

auf Otto Hochheimer in Berlin VF<br />

Ebenfalls mit Originalunterschrift Armand<br />

Knoblauch <strong>als</strong> persönlich haften<strong>de</strong>r Gesellschafter.<br />

Von <strong>de</strong>n knapp 500 Aktien aus <strong>de</strong>m Reichsbank-Schatz<br />

waren nur 36 Stück in sammelwürdiger<br />

und restaurierungsfähiger Erhaltung.<br />

Los 172 Schätzwert 150-250 €<br />

Bohr-Brunnenbau- und<br />

Wasserversorgungs-AG<br />

Grünberg i. Schl., Aktie 1.000 Mark<br />

31.12.1919 (Auflage nur 100 Stück, R 6) EF<br />

Gründung <strong>de</strong>r Maschinenfabrik und Brunnenbau-Anstalt 1907<br />

in Bremen <strong>als</strong> “Bohr-Brunnenbau- und Wasserversorgungs-AG<br />

vorm. L. Otten” mit Zweignie<strong>de</strong>rlassung in Berlin. 1919 Sitzverlegung<br />

nach Grünberg in Schlesien. Bau von Brunnen und<br />

Wasserversorgungsanlagen, Fabrikation von Pumpen, Enteisenungs-<br />

und Filtrationsanlagen. 1950 verlagert nach Berlin, dort<br />

noch heute <strong>als</strong> Bohr-, Brunnenbau- und Wasserversorgungs-<br />

AG mit <strong>de</strong>m Arbeitsschwerpunkt Baugrunduntersuchung und<br />

Grundwasserhaushalt tätig.<br />

Alte Briefmarke<br />

Los 163 Schätzwert 75-150 €<br />

Bibliographisches Institut AG<br />

Leipzig, Aktie 1.000 Mark 21.4.1915.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 4500, R 2) EF<br />

Fortführung <strong>de</strong>r traditionsreichen, seit 1826 bestehen<strong>de</strong>n Firma<br />

Bibliographisches Institut Meyer in Leipzig. Herausgabe von<br />

Lexika, Wörterbüchern, Atlanten und Landkarten. 1953 Sitzverlegung<br />

nach Mannheim, 1984 Fusion mit <strong>de</strong>r F. A. Brockhaus<br />

GmbH, Wiesba<strong>de</strong>n. Marken: Brockhaus, Du<strong>de</strong>n und Meyer. Seit<br />

1989/90 auch wie<strong>de</strong>r Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m ehemaligen<br />

Stammhaus in Leipzig.<br />

Los 166 Schätzwert 60-120 €<br />

Bleiindustrie-AG<br />

vorm<strong>als</strong> Jung & Lindig<br />

Freiberg, Aktie 1.000 Mark 1.2.1908<br />

(Auflage 500, R 4) EF-VF<br />

Großformatiges Papier, original signiert von Lindig.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1896. Hergestellt wur<strong>de</strong>n mit rd. 250 Beschäftigten<br />

Walzblei, Bleirohre und Bleiapparate für die chemische Industrie.<br />

Zweigfabriken im oberschlesischen Friedrichshütte, Ei<strong>de</strong>lstedt<br />

bei Hamburg und Klostergrab (Böhmen). Börsennotiz<br />

Dres<strong>de</strong>n. 1947 Sitzverlegung nach Hamburg-Ei<strong>de</strong>lstedt und<br />

Umfirmierung in eine GmbH. 2000 Fusion mit <strong>de</strong>r über 100<br />

Jahre alten Metallwerke Goslar und <strong>de</strong>r Neue Apparatebau<br />

Goslar (vorm<strong>als</strong> Bleiwerk Goslar) zur JL Goslar. <strong>Der</strong> dortige Geschäftsbereich<br />

Strahlenschutz fertigt u.a. die weitbekannten<br />

Castor-Behälter.<br />

Los 170 Schätzwert 250-500 €<br />

Böhmisches Brauhaus Commandit-<br />

Gesellschaft auf Actien A. Knoblauch<br />

Berlin, Namens-Actie 200 Thaler<br />

25.6.1870, ausgestellt auf C. A. F.<br />

Kahlbaum in Berlin (die spätere SCHERING<br />

AG). Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 3000, R 11,<br />

aber später fast die Hälfte in neu<br />

gedruckte RM-Aktien getauscht) VF<br />

Herrliche Gestaltung mit Abbildung <strong>de</strong>s Brauerei-<br />

Gebäu<strong>de</strong>s. Mit Originalunterschrift Armand<br />

Knoblauch <strong>als</strong> persönlich haften<strong>de</strong>r Gesellschafter.<br />

Ausgestellt auf C. A. F. Kahlbaum wur<strong>de</strong>n ü-<br />

berhaupt nur 2 Stück gefun<strong>de</strong>n.<br />

Los 173 Schätzwert 100-125 €<br />

Bohrgesellschaft Bergfrei<br />

Berlin, Namens-Anteil 3/1.000 20.8.1908<br />

(Auflage 1000, R 9) EF<br />

Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1905. Bohrungen auf Kali bei Lauterbach in Hessen<br />

blieben ohne Erfolg.<br />

Altes Werbeplakat <strong>de</strong>r Bitterfel<strong>de</strong>r Brauerei<br />

Nr. 170 Nr. 172<br />

17


Los 174 Schätzwert 75-150 €<br />

Bohrgesellschaft Heinrichshall<br />

[Berlin], Namens-Anteil 1/1.000<br />

13.6.1906 (Auflage 1000, R 7) EF<br />

Gründung 1905. Sitz in Mag<strong>de</strong>burg. Gerechtsame: 15000<br />

Morgen in <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n Brome, Zicherie, Croya und Voitze<br />

Provinz Hannover, benachbart mit Bismarckhall und Centrum.<br />

Die Bohrungen auf Kali in Brome (südl. Lüneburger Hei<strong>de</strong> bei<br />

Wittingen) blieben ohne Erfolg.<br />

Los 175 Schätzwert 75-150 €<br />

Bohrgesellschaft Nordstern<br />

Berlin, Namens-Anteil 1/1.000 25.4.1908<br />

(Auflage 1000, R 7) EF-VF<br />

Gründung 1905 durch das Berliner Bankhaus Max Ulrich & Co.<br />

Zweck: Gerechtsame auf Kali-, Stein- und beibrechen<strong>de</strong> Salze,<br />

auf Kohlen und an<strong>de</strong>re Mineralien zu erwerben und durch Bohrung<br />

aufzuschließen. In <strong>de</strong>r nördlichsten Aus<strong>de</strong>hnung <strong>de</strong>s<br />

Ruhrreviers wur<strong>de</strong> bereits 1857 Schacht 1 im Feld Blücher III<br />

abgeteuft, 1860 ersoffen, 1865 gesümpft, 1866 umbenannt in<br />

Nordstern, 1868 För<strong>de</strong>rbeginn. 1982 durchschlägig mit Zollverein,<br />

seit 1983 Verbundbergwerk Nordstern-Zollverein, 1993<br />

endgültig stillgelegt. Nachnutzung <strong>als</strong> Standort <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sgartenschau<br />

(“Nordstern-Park”).<br />

Los 176 Schätzwert 75-150 €<br />

Bohrgesellschaft Philippshall<br />

Mag<strong>de</strong>burg, Namens-Anteil 1/1.000<br />

25.8.1907 (Auflage 1000, R 6) EF-<br />

Großformatiges Papier. Sehr <strong>de</strong>korative Umrandung,<br />

Hammer und Schlegel in allen vier Ecken.<br />

Kalibohrgesellschaft, verliehene Konzession in Bermuthshain<br />

(Vogelsberg) in Hessen. Die Bohrungen hatten aber keinen Erfolg.<br />

Los 177 Schätzwert 600-750 €<br />

Bohrgesellschaft<br />

“Vereinigte Rid<strong>de</strong>rburg”<br />

Recklinghausen, Antheilschein über 1 Anteil<br />

2.1.1872 (Auflage 1000, R 10), ausgestellt<br />

auf Gebr. Steinberg in Münster VF<br />

Sehr hübsche Umrahmung mit Lochblechmäan<strong>de</strong>rn,<br />

Hammer und Schlegel in allen vier Ecken, o-<br />

ben und unten Wappen mit “Glückauf!”. Vier Originalunterschriften.<br />

Zuvor völlig unbekannt gewesener<br />

Bergwerksanteil, nur 3 Stück wur<strong>de</strong>n jetzt im<br />

Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />

Bohrgesellschaften suchten die Vorkommen auf und waren<br />

Vorläufer späterer Bergwerke, wenn eine Fündigkeit eintrat.<br />

Unter <strong>de</strong>r Stadt Recklinghausen wur<strong>de</strong> von 1874 bis 2001<br />

Steinkohle abgebaut, was im Stadtgebiet Bergsenkungen bis<br />

zu 11 m mit sich brachte. Größere Zechenstandorte waren neben<br />

König-Ludwig 1/2/6 und 4/5 vor allem Recklinghausen I<br />

und II. Diese früheren Clerget-Schächte (von <strong>de</strong>n Bergleuten<br />

bald “Klärchen” gerufen) begann 1869 die belgische “Société<br />

Civile Belge <strong>de</strong>s Charbonnages d’Herne-Bochum” abzuteufen.<br />

<strong>Der</strong> <strong>de</strong>utsch-französische Krieg 1870/71 unterbrach diese Arbeiten,<br />

dafür engangierten sich wie z.B. bei “Vereinigte Rid<strong>de</strong>rburg”<br />

vermehrt <strong>de</strong>utsche Investoren. En<strong>de</strong> 1871 wur<strong>de</strong>n die<br />

Arbeiten am Clerget-Schacht wie<strong>de</strong>r aufgenommen, 1873<br />

wur<strong>de</strong> in einer Teufe von 225 m die Steinkohle erreicht. 1889<br />

wur<strong>de</strong> das Bergwerk von <strong>de</strong>r Harpener Bergbau AG übernommen.<br />

1974 Stilllegung <strong>de</strong>r Zeche, das Baufeld kam zum Bergwerk<br />

Ewald <strong>de</strong>r Ruhrkohle AG und wur<strong>de</strong> 1988 abgeworfen.<br />

Zuletzt arbeitete unter Recklinghausen das Bergwerk<br />

Ewald/Hugo (zuvor Ewald/Schlägel & Eisen). Noch heute betreibt<br />

hier die DSK Deutsche Steinkohle-AG an <strong>de</strong>r Wanner<br />

Straße ein Trainingsbergwerk.<br />

Los 178 Schätzwert 25-50 €<br />

Bonner Portland-Zementwerk AG<br />

Oberkassel (Siegkreis), Aktie 1.000 RM<br />

Febr. 1944 (Auflage 1000, R 3) EF<br />

Gründung 1856 <strong>als</strong> Bonner Bergwerks- und Hütten-Verein AG,<br />

1938 Umbenennung in Bonner Portland-Zementwerk AG, seit<br />

1966 Bonner Zementwerk AG. Mehrheitsaktionär waren die<br />

Dyckerhoff-Zementwerke in Wiesba<strong>de</strong>n; 1985 mit Dyckerhoff<br />

verschmolzen.<br />

Los 179 Schätzwert 150-200 €<br />

Brackwe<strong>de</strong>r Metallwerk AG<br />

Brackwe<strong>de</strong>, Aktie Ser. B 10.000 Mark<br />

1.10.1923 (Auflage 50000, R 8) EF<br />

Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1923. Herstellung von Teilen für Fahrrä<strong>de</strong>r. Schon<br />

1924 wie<strong>de</strong>r in Konkurs.<br />

Los 180 Schätzwert 25-50 €<br />

Bran<strong>de</strong>nburgische Parzellierungs-AG<br />

Berlin, Aktie 100 RM Juni 1928.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 750, R 3) EF<br />

Gründung 1928. Parzellierung von Grundstücken in <strong>de</strong>r Provinz<br />

Bran<strong>de</strong>nburg sowie die Vermittlung von Grundstücksgeschäften<br />

aller Art. 1937 wur<strong>de</strong> die Gesellschaft aufgelöst.<br />

Nr. 177 Nr. 197<br />

Los 182 Schätzwert 75-150 €<br />

Brauerei Bergschlößchen GmbH<br />

Sagan, Anteilschein 500 RM Dez. 1937<br />

(R 7) EF<br />

Gründung <strong>als</strong> AG im Nov. 1923 zum Betrieb von Brauereien mit<br />

<strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rlichen Hilfs- und Nebenbetrieben, insbeson<strong>de</strong>re<br />

Erwerb und Fortbetrieb <strong>de</strong>r bisherigen Genossenschaftsbrauerei<br />

in Sagan. Biernie<strong>de</strong>rlagen in Ost- und Westpreußen. Von<br />

1937 bis 1945: Brauerei Bergschlößchen GmbH.<br />

Los 181 Schätzwert 30-90 €<br />

Bran<strong>de</strong>nburgische Städtebahn-AG<br />

Berlin, Aktie Lit. B 1.000 Mark 18.6.1923<br />

(Auflage 77724, R 2) EF<br />

Die Bahn wur<strong>de</strong> bereits im 19. Jh. <strong>als</strong> Teil eines aus militärstrategischen<br />

Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Großraum Berlin großzügig umrun<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Eisenbahnringes konzipiert. Gegrün<strong>de</strong>t am 2.3.1901 in<br />

Berlin durch die Vereinigte Eisenbahnbau- und Betriebs-Gesellschaft,<br />

<strong>de</strong>n Königlich Preussischen Fiskus, die Provinz Bran<strong>de</strong>nburg,<br />

die Kreise Zauch-Belzig, Westhavelland, Ruppin und<br />

die Stadtgemein<strong>de</strong> Bran<strong>de</strong>nburg. Sitz ab 1914 in Bran<strong>de</strong>nburg<br />

a.H., seit 1921 wie<strong>de</strong>r in Berlin. Norm<strong>als</strong>purige 125 km lange<br />

Nebenbahn von Treuenbrietzen über Belzig, Bran<strong>de</strong>nburg, Rathenow<br />

nach Neustadt a.D., Betriebseröffnung am 1.4.1904.<br />

Betriebsführung zunächst durch die Vereinigte Eisenbahnbauund<br />

Betriebs-Gesellschaft, ab 1.4.1914 führte die Gesellschaft<br />

<strong>de</strong>n Betrieb selbst. Die Bahn verband die von Berlin ausgehen<strong>de</strong>n<br />

Hauptstrecken nach Hamburg, Stendal, Mag<strong>de</strong>burg und<br />

Dessau miteinan<strong>de</strong>r und war eine <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten <strong>de</strong>utschen<br />

Privatbahnen. Obwohl sich bei En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 2. Weltkrieges<br />

ohnehin über 95 % <strong>de</strong>r Aktien im Besitz <strong>de</strong>r öffentlichen Hand<br />

befan<strong>de</strong>n, wur<strong>de</strong> die Bahn enteignet und ging 1949 in die Verwaltung<br />

<strong>de</strong>r Deutschen Reichsbahn über. In <strong>de</strong>n 1960er Jahren<br />

for<strong>de</strong>rte die UdSSR von <strong>de</strong>r DDR einen weiteren Ausbau,<br />

um <strong>de</strong>r Tschechoslowakei für <strong>de</strong>n Güterverkehr einen Berlin<br />

umfahren<strong>de</strong>n Zugang zum Rostocker Hafen zu verschaffen. Ab<br />

1998 wur<strong>de</strong> die Bahn abschnittsweise stillgelegt, bis auf <strong>de</strong>n<br />

37 km langen Abschnitt Bran<strong>de</strong>nburg-Rathenow, <strong>de</strong>r 2003-05<br />

für 55 Mio. Euro aufwändig saniert wur<strong>de</strong> und heute von Regionalzügen<br />

<strong>de</strong>r Ostseeland Verkehr GmbH befahren wird. Dabei<br />

kam es zu einem bemerkenswerten Schildbürgerstreich <strong>de</strong>r<br />

Bürokratie: Auch <strong>de</strong>r Abschnitt Rathenow-Neustadt wur<strong>de</strong>, einschließlich<br />

<strong>de</strong>r Neubauten <strong>de</strong>r Brücken, für zig Millionen saniert,<br />

aber schon am 31.5.2006 nach nur 11-monatiger Betriebszeit<br />

wie<strong>de</strong>r stillgelegt. Die AG selbst war übrigens schon<br />

1959 <strong>als</strong> vermögenslose Gesellschaft vom Amtsgericht Berlin-<br />

Charlottenburg gelöscht wor<strong>de</strong>n.<br />

Nr. 182<br />

Los 183 Schätzwert 125-200 €<br />

Brauerei Cluss<br />

Heilbronn a.N., Aktie 1.000 RM Aug. 1929<br />

(Auflage 650, R 7) EF-VF<br />

Gründung 1865, ab 1898 AG. Seinerzeit die größte Brauerei<br />

<strong>de</strong>s württembergischen Unterlan<strong>de</strong>s. Mehrheitsaktionär war<br />

zwischenzeitlich die später in <strong>de</strong>r Ba<strong>de</strong>n-Württembergischen<br />

Bank aufgegangene Han<strong>de</strong>ls- und Gewerbebank Heilbronn AG<br />

(über 50 %). 1988 zur Cluss-Wulle AG fusioniert, gehört heute<br />

über die Dinkelacker AG in Stuttgart zur Münchener Spaten-<br />

Franziskaner-Bräu.<br />

Los 184 Schätzwert 20-75 €<br />

Brauerei Schwartz-Storchen AG<br />

Speyer, Aktie 1.000 Mark 1.4.1922<br />

(Auflage 5000, R 2) EF-VF<br />

Großformatig.<br />

Gründung 1886 <strong>als</strong> Bayerische Bierbrauerei-Gesellschaft<br />

vorm. H. Schwartz in Speyer. 1914 fusionsweise Übernahme<br />

<strong>de</strong>r Brauerei zum Storchen AG und Umfirmierung in “Brauerei<br />

Schwartz-Storchen AG”. Die bei<strong>de</strong>n Braustätten wur<strong>de</strong>n daraufhin<br />

durch einen unterirdischen Gang verbun<strong>de</strong>n. 1922 Fusion<br />

mit <strong>de</strong>r Brauereigesellschaft zur Sonne vorm. H. Weitz<br />

(diese hatte 1908 schon die AG Speyerer Brauhaus vorm.<br />

Schultz und 1921 die Löwenbrauerei vorm. I. Busch in Annweiler<br />

übernommen). Börsennotiz Mannheim und Frankfurt.<br />

1970 wird die Brauerei stillgelegt und die Produktion <strong>de</strong>r weiter<br />

vertriebenen Marke “Storchen” in drei Braustätten <strong>de</strong>r Eichbaum-Gruppe<br />

verlagert. 1971 durch Fusion in <strong>de</strong>r Eichbaum-<br />

Werger-Brauereien AG aufgegangen.<br />

18


Los 188 Schätzwert 500-625 €<br />

Braunkohlen-Abbaugesellschaft<br />

Frie<strong>de</strong>nsgrube<br />

Meuselwitz, Aktie 300 Mark 2.2.1882<br />

(Auflage 1285, R 9) VF<br />

Zuvor unbekannt gewesen, nur 7 Stück lagen im<br />

Reichsbankschatz. Kleine Randschä<strong>de</strong>n fachgerecht<br />

restauriert.<br />

bäu<strong>de</strong> übernommen (heute Sitz <strong>de</strong>s Oberlan<strong>de</strong>sgerichts). 1936<br />

Einglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Hannoversche Bo<strong>de</strong>nkredit-Bank in Hil<strong>de</strong>sheim<br />

(vorher zur gewerkschaftseigenen Bank <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Arbeit, <strong>de</strong>r späteren BfG gehörig). Großaktionär war zu dieser<br />

Zeit die Braunschweigische Staatsbank mit ca. 60 %. 1996<br />

Verschmelzung mit <strong>de</strong>r 1868 gegrün<strong>de</strong>ten Berliner Hypotheken-<br />

und Pfandbriefbank AG zur “Berlin-Hannoversche Hypothekenbank”.<br />

Großaktionäre sind jetzt die Bankgesellschaft<br />

Berlin (87,7 %) und die NORD/LB (10 %).<br />

Los 185 Schätzwert 150-200 €<br />

Brauerei-Gesellschaft<br />

zur Löwenburg vorm<strong>als</strong> Karl Diehl<br />

Zweibrücken, Actie 1.000 Mark<br />

24.12.1896 (Auflage 300, R 8) VF-F<br />

Einzelstück aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1887. 1906 Erwerb <strong>de</strong>r Carl Mayer’schen Brauerei<br />

in Zweibrücken und sämtlicher Aktien <strong>de</strong>r Zweibrücker Exportbrauerei.<br />

Nach <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong> konnte überhaupt nur in<br />

drei Jahren eine magere Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong> von 2 % erwirtschaftet wer<strong>de</strong>n,<br />

ansonsten gab es nix. Kein Wun<strong>de</strong>r, daß man 1920 die<br />

Auflösung <strong>de</strong>r Gesellschaft beschloß.<br />

Los 186 Schätzwert 30-90 €<br />

Braunkohlen- und Briket-Industrie AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark Dez. 1911<br />

(Auflage 2000, R 3) VF<br />

Vorliegen<strong>de</strong> Kapitalerhöhung diente zum Aufbau<br />

<strong>de</strong>s fünften Werks (Marie-Anne bei Kleinleipisch).<br />

Gründung 1900. In kurzer Zeit entwickelte sich die “Bubiag” zu<br />

einem <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten Bergbaubetriebe <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlausitz.<br />

Großaktionär war die Schaffgotsch Bergwerksges. in Gleiwitz.<br />

1947 wur<strong>de</strong>n die Tagebaue und Brikettfabriken Marie-Anne bei<br />

Kleinleipisch (heute ein Stadtteil von Lauchhammer) und Karl<br />

Büren entschädigungslos enteignet. Es verblieb <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

das Braunkohlenbergwerk <strong>de</strong>r 1923 erworbenen Gewerkschaft<br />

Frielendorf im Bezirk Kassel. 1947 Sitzverlegung<br />

nach München, Verwaltung in Hannoversch-Mün<strong>de</strong>n. 1951<br />

wur<strong>de</strong> die Majorität an <strong>de</strong>r traditionsreichen “Elektrische Lichtund<br />

Kraftanlagen AG” übernommen. 1970 Verschmelzung <strong>de</strong>r<br />

Bubiag mit <strong>de</strong>r Elikraft.<br />

Bereits 1670 war bei Meuselwitz im Dreilän<strong>de</strong>reck <strong>de</strong>r heutigen<br />

Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen Braunkohle<br />

gefun<strong>de</strong>n wor<strong>de</strong>n. Gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> die Frie<strong>de</strong>nsgrube<br />

1871, eingetragen 1876. Betrieb eines Braunkohlenbergwerks<br />

auf ca. 300 ha Abbaugerechtsame. In Betrieb waren <strong>de</strong>r Schenken-,<br />

<strong>de</strong>r Alfreds-, <strong>de</strong>r Karls-, <strong>de</strong>r Kiefern- und <strong>de</strong>r Ottoschacht.<br />

Oberirdisch war außer<strong>de</strong>m eine Brikettfabrik in Betrieb. Seine<br />

Glanzzeit hatte das Unternehmen 1921 mit 500 Beschäftigten<br />

und einer Jahresför<strong>de</strong>rung von rd. 400.000 t Braunkohle. Damit<br />

stand die Frie<strong>de</strong>nsgrube unter <strong>de</strong>n 14 Bergwerken <strong>de</strong>s<br />

Meuselwitz-Rositzer Reviers an 8. Stelle. Die Aktien waren in<br />

Leipzig börsennotiert, Großaktionäre mit je fast 50% waren die<br />

Bergwitzer Braunkohlenwerke AG und die Braunschweigischen<br />

Kohlenbergwerke. Teils <strong>de</strong>r Erschöpfung <strong>de</strong>r Lagerstätten, teils<br />

<strong>de</strong>n Folgen <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise geschul<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> die För<strong>de</strong>rung<br />

zwischen 1927 und 1935 auf allen Schächten eingestellt,<br />

nach<strong>de</strong>m schon seit 1927 mit <strong>de</strong>n Kostenstrukturen eines<br />

Tiefbaubetriebes in Konkurrenz zu <strong>de</strong>n Tagebaubetrieben<br />

nicht mehr rentabel gearbeitet wer<strong>de</strong>n konnte.<br />

Los 189 Schätzwert 30-75 €<br />

Braunkohlenabbau-Verein<br />

zum Fortschritt<br />

Meuselwitz, Aktie 100 RM 30.11.1928<br />

(Auflage 6395, R 5) EF<br />

Gründung 1858. Betrieb von Braunkohlenbergbau im Heinrichund<br />

Wilhelmschacht sowie im Germania-Bergwerk. Neben <strong>de</strong>n<br />

Tief- und Tagebauen auch Betrieb von Brikettfabriken und Ziegeleien<br />

sowie einer Landwirtschaft. Ab 1899 in großem Stil<br />

Hinzuerwerb weiterer Kohlenfel<strong>de</strong>r. Die Gesellschaft gehörte<br />

<strong>de</strong>r Mittel<strong>de</strong>utschen Braunkohlen-Syndikat GmbH in Leipzig<br />

sowie <strong>de</strong>r Kohlenhan<strong>de</strong>lsgesellschaft Riebeck-Meuselwitz an.<br />

Börsennotiz Leipzig, mit meist zweistelligen Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n hoch<br />

rentabel. 1947 Enteignung durch das Land Thüringen, weshalb<br />

<strong>de</strong>r Firmensitz 1949 nach Rheine (Westf.) und 1958 nach Kassel<br />

(zur mit 95 % beteiligten Wintershall AG) verlegt wur<strong>de</strong>. Seit<br />

1968 in Liquidation.<br />

Los 190 Schätzwert 30-80 €<br />

Braunschweig-Hannoversche<br />

Hypothekenbank<br />

Braunschweig, Aktie 1.200 Mark<br />

2.1.1911 (Auflage 2000, R 2) EF<br />

Das einzige Realkreditinstitut, das es in Braunschweig je gab,<br />

wur<strong>de</strong> 1871 gegrün<strong>de</strong>t - <strong>als</strong> eine <strong>de</strong>r wenigen grundsoli<strong>de</strong>n<br />

Neugründungen im Boom <strong>de</strong>r ansonsten hochspekulativen<br />

“Grün<strong>de</strong>rzeit” (auch während <strong>de</strong>s Grün<strong>de</strong>rkrachs sank <strong>de</strong>r Aktienkurs<br />

<strong>de</strong>r in Berlin, Hannover und Braunschweig notierten<br />

“Braunen Hanne” kaum unter pari). Zunächst wur<strong>de</strong> am Bankplatz<br />

das vorher <strong>de</strong>r Braunschweigischen Bank gehörige Ge-<br />

Los 191 Schätzwert 200-250 €<br />

Braunschweig-Schöninger<br />

Eisenbahn-AG<br />

Braunschweig, Actie 1.000 Mark<br />

27.2.1901. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 3950,<br />

R 8) VF<br />

Schöner G&D-Druck, mit Originalunterschriften.<br />

Gründung 1901. Vollspurige Nebeneisenbahnen Schöningen-<br />

Hötzum-Braunschweig Bahnhof (Nord-Ost) und Hötzum-Mattierzoll<br />

(Gesamtlänge 73,6 km). Grün<strong>de</strong>r waren <strong>de</strong>r Herzoglich-<br />

Braunschweigische Staat, die West<strong>de</strong>utsche Eisenbahn-Gesellschaft<br />

und die Actien-Zuckerfabrik Rautheim. Die Aktionäre<br />

hatten <strong>de</strong>nkbar wenig Freu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Bahn: In <strong>de</strong>m dreiviertel<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>s Bestehens reichte es nur vier Mal zu einer Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

von 1 bzw. 2 %. 1950-71 sukzessive eingestellt, 1974<br />

Umwandlung in die “BSE Verwaltungs- und Beteiligungsges.<br />

mbH”. Börsennotiz bis 1934 in Braunschweig, danach im Freiverkehr<br />

Hannover. Reste <strong>de</strong>r Bahnanlagen sind noch bei Riddagshausen<br />

und über Hötzum bis Schöningen zu fin<strong>de</strong>n, auch<br />

die meisten <strong>de</strong>r alten Bahnhöfe stehen noch (und das heutige<br />

Betriebsgelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r AG Hist, das früher zur Zuckerfabrik Salzdahlum<br />

gehörte, hatte einen eigenen Gleisanschluß <strong>de</strong>r BSE ...)<br />

Los 192 Schätzwert 25-50 €<br />

Braunschweigische AG<br />

für Jute- und Flachs-Industrie<br />

Braunschweig, Aktie 1.000 RM Juli 1942<br />

(Auflage 1748, R 3) EF<br />

Gründung 1868 <strong>als</strong> erste Jute-Spinnerei und Weberei auf <strong>de</strong>m<br />

europäischen Kontinent, außer<strong>de</strong>m be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Sacknäherei.<br />

Bereits 1874 beschäftigte <strong>de</strong>r Betrieb 400 Leute. 1920 wur<strong>de</strong><br />

die riesige Fabrik an <strong>de</strong>r Spinnerstraße (von <strong>de</strong>r heute nur noch<br />

das imponieren<strong>de</strong>, fast 15 m hohe Eingangsportal steht) durch<br />

einen Brand völlig zerstört: 2400 Braunschweiger wur<strong>de</strong>n von<br />

heute auf morgen arbeitslos. Auch die Zweigwerke Potsdam-<br />

Babelsberg und Vechel<strong>de</strong> mußten 1926 wegen Arbeitsmangel<br />

stillgelegt wer<strong>de</strong>n. 1932 Verschmelzung mit <strong>de</strong>r “Deutsche Jute-Spinnerei<br />

und -Weberei” in Meißen, <strong>de</strong>ren Aktien aus <strong>de</strong>m<br />

Besitz <strong>de</strong>r Darmstädter und National-Bank übernommen wur<strong>de</strong>n.<br />

1944 wur<strong>de</strong>n die Braunschweiger Werksanlagen bei einem<br />

Bombenangriff erneut schwer beschädigt, nur ein ganz<br />

beschei<strong>de</strong>ner Neubeginn gelang nach <strong>de</strong>m Krieg; über die<br />

bauliche Nutzung <strong>de</strong>s Trümmergelän<strong>de</strong>s wird in Braunschweig<br />

bis heute diskutiert. Das Werk Meißen, in seiner Größe Braunschweig<br />

ebenbürtig, wur<strong>de</strong> nach 1945 enteignet. 1990 erwarben<br />

die Brü<strong>de</strong>r Rothenberger aus Frankfurt die Aktienmehrheit,<br />

danach Umbenennung in “Rothenberger AG” und Sitzverlegung<br />

nach Frankfurt/Main. Noch heute börsennotiert.<br />

Los 193 Schätzwert 60-120 €<br />

Braunschweigische Kohlen-Bergwerke<br />

Helmstedt, Aktie 1.200 Mark 26.10.1915<br />

(Auflage 3925, R 2) EF<br />

Gründung 1873 zum Erwerb <strong>de</strong>r früher braunschweigisch-fiskalischen<br />

Braunkohlengruben “Prinz Wilhelm”, “Tren<strong>de</strong>lbusch”<br />

und “Treue”. 1895/96 wur<strong>de</strong>n die Kohlenfel<strong>de</strong>r “Joseph” und<br />

“Otto” sowie “Glück auf” und “Friedrich” hinzuerworben. Langfristige<br />

Verträge mit <strong>de</strong>r “Ueberland-Zentrale Helmstedt AG”<br />

(ÜZH) führten 1913 zum Erwerb <strong>de</strong>s gesamten ÜZH-Aktienkapit<strong>als</strong><br />

durch die BKB. 1928 Erwerb <strong>de</strong>r Kuxe <strong>de</strong>r Jacobsgrube<br />

bei Stassfurt. Zunächst <strong>als</strong> Pächterin betrieben die BKB auch<br />

die Gruben- und Brikettfabrikbetriebe <strong>de</strong>r Harbker Kohlenwerke<br />

AG und <strong>de</strong>r Nord<strong>de</strong>utschen Braunkohlenwerke; 1936 wur<strong>de</strong>n<br />

diese Gesellschaften auf die BKB verschmolzen. Mitten durch<br />

diese Grubenfel<strong>de</strong>r hindurch ging nach 1945 die Zonengrenze<br />

und führte später zu so kuriosen Dingen wie einer zwischenstaatlichen<br />

<strong>de</strong>utsch-<strong>de</strong>utschen Vereinbarung über <strong>de</strong>n Abbau<br />

<strong>de</strong>r “Grenzpfeilerkohle”. 1954 wur<strong>de</strong> das Kraftwerk Offleben in<br />

Betrieb genommen und immer weiter ausgebaut, ab 1963 <strong>de</strong>r<br />

Tagebau Alversdorf aufgeschlossen, stillgelegt wur<strong>de</strong>n die Tagebaue<br />

Wulfersdorf und Victoria (1952), die Brikettfabrik Tren<strong>de</strong>lbusch<br />

(1959), das Schwelwerk Offleben (1967) und die Ziegelei<br />

Alversdorf (1968). In eine existenzbedrohen<strong>de</strong> Krise geriet<br />

das Unternehmen in <strong>de</strong>n 80er Jahren durch die Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen<br />

um das neue Kraftwerk Buschhaus. Heute ist das<br />

Auslaufen <strong>de</strong>r Braunkohleför<strong>de</strong>rung absehbar, statt <strong>de</strong>ssen suchen<br />

die BKB neben <strong>de</strong>r Stromversorgung neue Standbeine in<br />

<strong>de</strong>r Entsorgungswirtschaft (Müllverbrennung) etc. Aufgrund historisch<br />

gewachsener Strukturen lagen jahrzehntelang je 49,86<br />

% <strong>de</strong>s Kapit<strong>als</strong> bei <strong>de</strong>r PreußenElektra (später VEBA) und <strong>de</strong>r E-<br />

lektrowerke AG (später VIAG). Heute ist die e.on AG Alleinaktionärin,<br />

nach<strong>de</strong>m die letzte Handvoll freier Aktionäre 2002 per<br />

squeeze-out herausgedrängt wur<strong>de</strong>.<br />

Los 194 Schätzwert 20-40 €<br />

Bremen-Min<strong>de</strong>ner Schiffahrt AG<br />

Bremen, Aktie 1.000 RM Dez. 1939<br />

(Auflage 3979, R 3) EF+<br />

Gründung 1886 <strong>als</strong> “Bremer Schleppschifffahrts-Gesellschaft”<br />

für die Schiffahrt auf <strong>de</strong>r Weser und <strong>de</strong>n mit ihr in Verbindung<br />

stehen<strong>de</strong>n Flüssen und Kanälen. 1939 Verschmelzung mit <strong>de</strong>r<br />

“Min<strong>de</strong>ner Schleppschiffahrts-Gesellschaft” und Umfirmierung<br />

wie oben, im gleichen Jahr Übernahme <strong>de</strong>r Lagerhäuser und<br />

Anlagen am Fuldahafen in Kassel. <strong>Der</strong> überwiegen<strong>de</strong> Teil <strong>de</strong>r<br />

zuletzt aus rd. 250 Binnenschiffen bestehen<strong>de</strong>n Flotte ging im<br />

2. Weltkrieg verloren, auch die Lagerkapazitäten im Kasseler<br />

Fuldahafen wur<strong>de</strong>n zerstört. Nach Neuaufbau und Mo<strong>de</strong>rnisierung<br />

wur<strong>de</strong> 1965 schließlich ein großer Teil <strong>de</strong>r Kahnflotte verkauft.<br />

1971 übergegangen an die zum Stinnes-Konzern gehören<strong>de</strong><br />

Fen<strong>de</strong>l Schiffahrts-AG in Mannheim.<br />

Los 195 Schätzwert 150-250 €<br />

Bremer Pfer<strong>de</strong>-Bahn<br />

Bremen, Actie 1.200 Mark 16.11.1886.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 165, R 7) EF-VF<br />

Mit Abb. <strong>de</strong>s Pfer<strong>de</strong>bahnwagens No. 8 (auf später<br />

ausgegebenen Aktien nach <strong>de</strong>r Elektrifizierung<br />

dann durch eine “Elektrische” ersetzt).<br />

Los 187 Schätzwert 30-80 €<br />

Braunkohlen- und Briketwerk<br />

Berggeist AG<br />

Brühl, Aktie 1.000 Mark 9.5.1908.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1500, R 3) EF-VF<br />

Mit Hammerschlegel in allen vier Ecken, Berggeist<br />

<strong>als</strong> Bergmann mit Grubenlicht im Unterdruck.<br />

Bei <strong>de</strong>r Gründung 1908 brachte die Zuckerfabrik Brühl AG das<br />

ihr gehören<strong>de</strong> Braunkohlenwerk Berggeist ein. 1910/11 Ankauf<br />

<strong>de</strong>r markschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Konzession Hedwig, 1913/14 <strong>de</strong>r<br />

Konzessionen Katharinenberg, Müllersgrube, Raymannsgrube<br />

und Hültersberg. 1914/15 Erwerb <strong>de</strong>r Braunkohlen-Brikettwerke<br />

Lucretia GmbH in Badorf. En<strong>de</strong> 1920 übernahm zur Sicherung<br />

ihrer Brennstoffversorgung die Rheinische Metallwaarenund<br />

Maschinenfabrik in Düsseldorf (Rheinmetall) die Berggeist-<br />

Aktienmehrheit. Später ging die Majorität an die Bank für Industrie<br />

und Verwaltung AG in Berlin, auf die Berggeist 1937 verschmolzen<br />

wur<strong>de</strong>.<br />

Nr. 188 Nr. 201<br />

19


und wur<strong>de</strong> 1898 um 300 Aktien aufgestockt. Da<br />

<strong>de</strong>r gesamte Aktiendruck aber erst 1900 nach Volleinzahlung<br />

<strong>de</strong>r Aktien erfolgte, lassen sich die bei<strong>de</strong>n<br />

Emissionen praktisch gar nicht unterschei<strong>de</strong>n.<br />

Gründung 1896, Betriebsbeginn 1901/02. Die schm<strong>als</strong>purige<br />

Nebenbahn (1.000-mm-Spur) führte von Brohl am Rhein hinauf<br />

in die Eifel über Nie<strong>de</strong>rzissen und Weibern bis nach Kempenich.<br />

Die 23,8 km lange Bahn überwand dabei einen Höhenunterschied<br />

von fast 400 m, beim Bahnhof Engeln sogar im Zahnstangenbetrieb.<br />

Alleiniger Aktionär war die West<strong>de</strong>utsche Eisenbahn-Ges.<br />

in Köln. Als weit über die Grenzen <strong>de</strong>r Region bekannte<br />

Museumsbahn noch heute in Betrieb, sogar an <strong>de</strong>r Autobahn<br />

stehen große Hinweisschil<strong>de</strong>r auf die Brohlthal-Bahn.<br />

Vegesack um 1900<br />

Gründung 1876 (Neuausgabe <strong>de</strong>r Aktien 1886). Eröffnet am<br />

4.6.1876 <strong>als</strong> Pfer<strong>de</strong>bahn, elektrischer Betrieb ab 1.5.1892.<br />

Norm<strong>als</strong>purige Strecken von zus. 67 km Länge. Noch heute <strong>als</strong><br />

Bremer Strassenbahn AG börsennotiert.<br />

Los 196 Schätzwert 30-90 €<br />

Bremer Silberwarenfabrik AG<br />

Bremen, Aktie 1.000 RM Aug. 1928<br />

(Auflage 240, R 5) EF<br />

Gründung 1905, mit <strong>de</strong>m Großaktionär Wilkens & Söhne AG<br />

1969 Verschmelzung zur Wilkens Bremer Silberwaren AG. Das<br />

ehemalige Betriebsgelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r BSF ist heute Teil <strong>de</strong>s Merce<strong>de</strong>s-Werks.<br />

Heute existiert nur noch <strong>de</strong>r Mantel und wird unter<br />

<strong>de</strong>r alten WKN an <strong>de</strong>r Börse gehan<strong>de</strong>lt.<br />

Los 197 Schätzwert 450-750 €<br />

Bremer Vulkan<br />

Schiffbau und Maschinenfabrik<br />

Vegesack, Actie 1.000 Mark März 1900<br />

(Auflage 500, R 8) VF+<br />

Gründung 1893 unter Übernahme <strong>de</strong>r Fa. Johann Lange in<br />

Grohn bei Vegesack. 1898 Verlegung <strong>de</strong>r Werft auf ein 33 ha<br />

großes Gelän<strong>de</strong> am rechten Weserufer in <strong>de</strong>n Bezirken Vegesack<br />

und Fähr-Lobbendorf mit 1,3 km Wasserfront. Bis zur<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong> erfolgte fast je<strong>de</strong>s Jahr eine Kapitalerhöhung<br />

- zunächst ohne großen Effekt, doch später wur<strong>de</strong>n Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

bis zu 20 % verdient. <strong>Der</strong> Glanz verblaßte in <strong>de</strong>r Werftenkrise<br />

<strong>de</strong>r 1970er Jahre: Zuletzt wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bremer Vulkan<br />

das Instrument <strong>de</strong>r Werftenpolitik <strong>de</strong>s Bremer Senats unter <strong>de</strong>r<br />

hochqualifizierten Führung eines vormaligen Senatsdirektor <strong>als</strong><br />

Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>m - trotz<strong>de</strong>m (o<strong>de</strong>r gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>swegen?)<br />

ein krachen<strong>de</strong>r Zusammenbruch mit Milliar<strong>de</strong>nverlusten. Auch<br />

die immensen För<strong>de</strong>rgel<strong>de</strong>r für die nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> zusätzlich<br />

noch übernommenen ost<strong>de</strong>utschen Werften wur<strong>de</strong>n in Bremen<br />

noch “verzockt”, ehe man das Schiff sinken ließ.<br />

Los 199 Schätzwert 60-120 €<br />

Bremer Woll-Kämmerei<br />

Bremen / Blumenthal, Aktie 1.000 Mark<br />

1.1.1907 (R 3) EF-VF<br />

Gründung 1883. Werk in Bremen-Blumenthal, außer<strong>de</strong>m 1932<br />

Übernahme einer 45-%-Beteiligung bei <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>r<br />

Hamburger Wollkämmerei GmbH in Hamburg-Wilhelmsburg.<br />

Das Werk erlitt so gut wie keine Kriegsschä<strong>de</strong>n, wur<strong>de</strong> allerdings<br />

nach <strong>de</strong>m Einmarsch <strong>de</strong>r Alliierten größtenteils von <strong>de</strong>r<br />

US-Besatzung genutzt und erst im März 1947 wie<strong>de</strong>r freigegeben.<br />

Nach<strong>de</strong>m im Laufe <strong>de</strong>r Jahrzehnte alle <strong>de</strong>utschen Konkurrenten<br />

(Nordwolle, Bremer Wollwäscherei, Kämmerei Döhren)<br />

aufgeben mussten, ist die noch heute börsennotierte Bremer<br />

Woll-Kämmerei das größe Unternehmen seiner Branche in<br />

ganz Europa. Kürzlich auch erhebliche Investitionen in Australien,<br />

mit <strong>de</strong>nen man <strong>de</strong>n Woll-Erzeugern räumlich näherrückte<br />

- im Gegenzug beteiligte sich ein australischer Wollkonzern mit<br />

einem größeren Anteil an <strong>de</strong>r Bremer Wolle.<br />

Los 200 Schätzwert 50-80 €<br />

Briefumschlagfabrik Hansa AG<br />

Danzig, Aktie 100 Danziger Gul<strong>de</strong>n April<br />

1925 (Auflage 482, R 6) EF<br />

Schönes großes Löwen-Logo im Unterdruck.<br />

Herstellung von Briefumschlägen und Briefpapier aller Art sowie<br />

von Selbstklebe-Postkarten. Laut HV vom 21.6.1941 wur<strong>de</strong><br />

die Satzung neu gefaßt.<br />

Los 201 Schätzwert 200-250 €<br />

Brikettwerke Friedland AG<br />

Friedland, Aktie 1.000 Mark 24.4.1922.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 10000, R 10) VF+<br />

Aktien dieser Ges. waren zuvor völlig unbekannt,<br />

von <strong>de</strong>n nur 3 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen<br />

Stücken ist dies das allerletzte noch verfügbare.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t zur Errichtung und zum Betrieb eines Brikettwerkes<br />

in Friedland in Mecklenburg. 1927 in Liquidation gegangen, AG<br />

1931 gelöscht.<br />

Los 203 Schätzwert 15-30 €<br />

Brown, Boveri & Cie AG<br />

Mannheim, Aktie 1.000 RM Jan. 1934<br />

(Auflage 10000, R 2) EF<br />

G & D-Druck.<br />

Gründung 1900 durch die Schweizer BBC. Das breite Produktionsprogramm<br />

umfasste im Laufe <strong>de</strong>r Geschichte u.a. Dampfturbinen<br />

und Verdichter sowie <strong>de</strong>n Bau kompletter Kraftwerke,<br />

Hoch- und Nie<strong>de</strong>rspannungsschaltanlagen, elektrische Bahnen<br />

aller Art (incl. Seil- und Schwebebahnen), Signalanlagen, Triebwagen,<br />

Lokomotiven, Oberleitungs-Omnibusse, elektrische<br />

Ausrüstungen für Werkzeugmaschinen, Hebezeug- und Transportanlagen,<br />

Bagger, Abraum-För<strong>de</strong>rbrücken sowie Dreh-,<br />

Hub- und Klappbrücken. Seit <strong>de</strong>m Zusammenschluss <strong>de</strong>r<br />

Schweizer BBC mit <strong>de</strong>m schwedischen Asea-Konzern im Jahr<br />

1988 <strong>als</strong> Asea Brown Boveri AG (ABB) firmierend und innerhalb<br />

<strong>de</strong>s Konzerns mit Produktionsstandorten in 9 Län<strong>de</strong>rn (davon<br />

44 allein in Deutschland) die weltweit größte Einzelgesellschaft.<br />

Bis heute an sechs <strong>de</strong>utschen Börsen notiert.<br />

Los 204 Schätzwert 50-100 €<br />

Brü<strong>de</strong>r Reininghaus<br />

AG für Brauerei und Spiritus-Industrie<br />

Graz, Aktie 1.000 RM März 1942 (Auflage<br />

31250, R 7) EF<br />

Gründung 1853, AG seit 1903. Die Firma geht auf ein bereits<br />

1696 von Lorenz Schaupp am <strong>de</strong>rzeitigen Betriebsstandort errichtetes<br />

Brauhaus zurück. 1935 Erwerb von Beteiligungen an<br />

<strong>de</strong>r Gösser Brauerei AG und <strong>de</strong>r Ersten Grazer Actien-Brauerei<br />

(1944 auf Reininghaus fusioniert). Börsennotiz in Wien, seit<br />

1960/61 auch Frankfurt/Main, München und Düsseldorf. Heute<br />

Brau-AG.<br />

Gründung 1904 zur Übernahme <strong>de</strong>s Brauerei- und Wirtschaftsbetriebes<br />

von Wilh. Loeschigk in Nordhausen, Hallesche<br />

Str. 32. Außer<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> 1919 die Brauerei Ziegler in Son<strong>de</strong>rshausen<br />

angekauft und gleich darauf stillgelegt. Knapp<br />

20.000 hl Roland-Bräu und Dia<strong>de</strong>m-Pilsener jährlich betrug<br />

<strong>de</strong>r Ausstoß. Die Brauerei am Taschenberg überlebte auch die<br />

DDR mit “Nordquell” und “Roland Bräu” und rettete sich nach<br />

<strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> in die Reprivatisierung (woran wir allerdings ungute<br />

Erinnerungen haben, <strong>de</strong>nn die neuen Eigentümer ersteigerten<br />

vor Jahren auf unserer Auktion eine Historische Aktie vom<br />

Bürgerlichen Brauhaus; bezahlt haben sie die bis heute nicht).<br />

Im Jan. 2007 schloß sich ein Investoren-Konsortium für <strong>de</strong>n<br />

Abriß und kompletten Neubau <strong>de</strong>r Brauerei am traditionellen<br />

Standort zusammen, die Mitte 2008 <strong>als</strong> “Bürgerliches Brauhaus”<br />

ihren Betrieb dann wie<strong>de</strong>r aufnehmen soll.<br />

Los 207 Schätzwert 30-75 €<br />

Bürgerliches Brauhaus AG<br />

Saalfeld (Saale), Aktie 1.000 RM Nov. 1925.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2400, R 3) EF<br />

Gründung 1892 <strong>als</strong> Privatbrauerei durch die Familie Gütermann,<br />

die in <strong>de</strong>r Pößnecker Straße 35 nahe beim Bahnhof auf<br />

einem 218.000 qm großen Areal eine neue Brauerei errichtete<br />

und dort das “Bürgerbräu” braute. Zuvor war in Saalfeld in<br />

kommunalen Brauhäusern gebraut wor<strong>de</strong>n. Ein Filialbetrieb mit<br />

eigener Brauerei bestand in Schmie<strong>de</strong>feld (Rennsteig). 1918<br />

Übernahme <strong>de</strong>s einzigen Lokalrivalen “Vereinigte Dampfbierbrauerei<br />

Saalfeld”. <strong>Der</strong>en Brauerei wur<strong>de</strong> sofort stillgelegt, die<br />

Mälzerei dagegen noch bis 1952 weiter betrieben. Umgewan<strong>de</strong>lt<br />

1908 in eine GmbH und 1925 in eine AG (letzter Großaktionär<br />

war die Leipziger Riebeck-Brauerei), mit <strong>de</strong>r ebenfalls<br />

zum Riebeck-Konzern gehören<strong>de</strong>n Brauerei Hack AG in Meiningen<br />

wur<strong>de</strong> 1926 ein Interessengemeinschaftsvertrag geschlossen.<br />

Seit 1948 VEB, 1990 von <strong>de</strong>r Treuhandanstalt in die<br />

“Bürgerliches Brauhaus Saalfeld GmbH” umgewan<strong>de</strong>lt, 1991<br />

von privaten Investoren übernommen, die in die maro<strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong><br />

und Anlagen dann über 7 Mio. € investierten (eine<br />

Schachtelbeteiligung übernahm u.a. die Kulmbacher Brauerei<br />

AG). Heute mit <strong>de</strong>r Marke “Saalfel<strong>de</strong>r” regional sehr erfolgreich.<br />

Los 205 Schätzwert 30-90 €<br />

Brunsviga-Maschinenwerke<br />

Grimme, Natalis & Co. AG<br />

Braunschweig, Aktie 1.000 RM Nov. 1941<br />

(Auflage 920, R 3) UNC-EF<br />

Vignette mit Abb. einer Brunsviga-Rechenmaschine.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1871 <strong>als</strong> KGaA , AG seit 1921. Die Firma lautete bis<br />

1927 Grimme, Natalis und Co. AG. Zweck: Herstellung von Maschinen<br />

und Apparaten o<strong>de</strong>r Teilen <strong>de</strong>rselben und <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>l<br />

damit. Erzeugnisse waren die noch heute bekannten Rechenund<br />

Addiermaschinen “Brunsviga”. Im Jan. 1959 erfolgte die<br />

Umwandlung auf die Olympia Werke AG.<br />

Los 198 Schätzwert 300-500 €<br />

Bremer Vulkan<br />

Schiffbau und Maschinenfabrik<br />

Vegesack, Actie 1.000 Mark Aug. 1900<br />

(Auflage 1000, R 6) EF-<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 202 Schätzwert 30-80 €<br />

Brohlthal-Eisenbahn-Gesellschaft<br />

Köln, Aktie 1.000 Mark 1.6.1900 (Auflage<br />

3700, R 2) EF-<br />

Schöne Umrandung im Historismusstil. Das Kapital<br />

betrug ursprünglich 3,4 Mio. M in 3.400 Aktien<br />

Los 206 Schätzwert 150-250 €<br />

Bürgerliches Brauhaus AG<br />

Nordhausen, Namensaktie 200 Mark<br />

1.4.1905. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 750, R 7)<br />

VF<br />

Äußerst <strong>de</strong>korativ, mit postkartengroßer Abb. von<br />

Brauerei und Biergarten.<br />

Los 208 Schätzwert 200-250 €<br />

Bürgerliches Brauhaus Ravensburg AG<br />

Ravensburg, Aktie 1.000 Mark Jan. 1923<br />

(Auflage 3300, R 8) EF-VF<br />

Gründung 1903 zum Erwerb und Fortbetrieb <strong>de</strong>r früher im Besitz<br />

<strong>de</strong>r Firma Mogger & Ruile in Ravensburg befindlich gewesenen<br />

Bierbrauerei. Hinzuerworben wur<strong>de</strong>n die Brauerei <strong>de</strong>s<br />

Johann Schuler (1904), die Brauerei nebst Mälzerei “Zur Räuberhöhle”<br />

in Ravensburg (1907), die Bergbrauerei bei Frie-<br />

20


drichshafen (1909), die Brauerei “Zum Schützen” in Meersburg<br />

(1927) und die Gambrinusbrauerei in Weingarten (1930). Vom<br />

Mehrheitsaktionär Inselbrauerei Lindau AG wur<strong>de</strong> 1972 <strong>de</strong>ren<br />

Brauereibetrieb übernommen, zugleich Umfirmierung in “Bürgerliches<br />

Brauhaus Ravensburg-Lindau AG”. Die noch heute<br />

börsennotierte AG machte bis zur Stilllegung <strong>de</strong>r Brauerei En<strong>de</strong><br />

2000 mit ca. 70 Mitarbeitern rd. 10 Mio. € Jahresumsatz,<br />

davon fast 1/3 aus Vermietung und Verpachtung. Heute wer<strong>de</strong>n<br />

die meisten Umsätze mit <strong>de</strong>r Aufstellung von Geldspiel- und<br />

Unterhaltungsgeräten sowie <strong>de</strong>m Betrieb von Spielhallen erzielt.<br />

Los 209 Schätzwert 75-125 €<br />

Bürstenfabrik Emil Kränzlein AG<br />

Erlangen, Aktie 1.000 RM Nov. 1929<br />

(Auflage 185, R 8) EF<br />

Gründung 1872, AG seit 1896. Fabrikation von Bürsten für Toilette<br />

und Haushalt, Zahn- und Nagelbürsten, Rasierpinseln.<br />

1922 Erwerb einer stillgelegten Brauerei und Ausbau <strong>de</strong>rselben<br />

zu Arbeitsräumen, ferner Anglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Borstenzurichterei<br />

Hei<strong>de</strong>cker in Neustadt a.A. 1995/2000 völlige Umstrukturierung<br />

und in Cranz net. AG umfirmiert. Zweck ist nunmehr die<br />

Beteiligung an an<strong>de</strong>ren Unternehmen (u.a. Halle plastic GmbH<br />

und Thermoplast Schwarzhausen GmbH). Zuletzt umfirmiert in<br />

Hench-Thermoplast AG. Bis heute in Frankfurt und München<br />

börsennotiert, allerdings nähert sich <strong>de</strong>r Kurs langsam <strong>de</strong>r<br />

Nulllinie.<br />

Los 212 Schätzwert 25-50 €<br />

C. F. Hey<strong>de</strong> Chemische Fabrik AG<br />

Berlin-Britz, Aktie 100 RM 14.7.1932<br />

(Auflage 1100, R 3) EF+<br />

Schöne Jugendstil-Umrandung.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1876 durch Carl Friedrich Hey<strong>de</strong>, AG seit 1922.<br />

Herstellung und Vertrieb von Farben und Lacken und Linoleumkitten.<br />

1960 umgewan<strong>de</strong>lt in eine GmbH.<br />

Ehemalige Werkshalle von Capito & Klein in Benrath am Rhein<br />

börsennotierten Gesellschaft ist heute eine indirekte Beteiligung<br />

am Otto Versand in Hamburg, umgekehrt ist die Otto AG für Beteiligungen<br />

mit über 96 % Großaktionär.<br />

schon die Bereiche Alcatel Air Navigation Systems und SEL Verteidigungssysteme<br />

übernommen hatte.<br />

Los 210 Schätzwert 25-50 €<br />

Büttner-Werke AG<br />

Uerdingen am Rhein, Aktie 1.000 RM Juli<br />

1929 (Auflage 1000, R 4) UNC-EF<br />

Gründung 1874 <strong>als</strong> “Rheinische Dampfkessel- und Maschinenfabrik<br />

Büttner GmbH”, AG unter obigem Namen seit 1920.<br />

Herstellung von Maschinen und Anlagen zum Trocknen, Kühlen,<br />

Zerkleinern, Sichten, Mischen und Entstauben. 1929 Abtretung<br />

<strong>de</strong>s Dampfkesselbaus an L. & C. Steinmüller in Gummersbach.<br />

Börsennotiz: Berlin und Freiverkehr Düsseldorf.<br />

1969 verschmolzen auf die Büttner-Schil<strong>de</strong>-Haas AG (BSH).<br />

Umfirmiert 1977 in BABCOCK-BSH AG, 1995 Umwandlung in<br />

die BABCOCK-BSH GmbH. Nach <strong>de</strong>m Zusammenbruch <strong>de</strong>s<br />

Babcock-Konzerns 2002 übernommen durch die Firma Grenzebach,<br />

danach Grenzebach BSH GmbH, Bad Hersfeld.<br />

Los 211 Schätzwert 25-50 €<br />

Busch-Jaeger<br />

Lü<strong>de</strong>nschei<strong>de</strong>r Metallwerke AG<br />

Lü<strong>de</strong>nscheid, Aktie 100 RM Juni 1940<br />

(Auflage 400, R 4) UNC-EF<br />

Gründung 1911 <strong>als</strong> F. W. Busch AG unter Übernahme <strong>de</strong>r seit<br />

1892 betriebenen Busch’schen Fabrik. 1926 Fusion mit <strong>de</strong>r<br />

Gebr. Jaeger in Schalksmühle zur “Vereinigte elektrotechnische<br />

Fabriken F.W. Busch und Gebr. Jaeger AG”. 1932 Fusion mit<br />

<strong>de</strong>r Lü<strong>de</strong>nschei<strong>de</strong>r Metallwerke AG vorm. Jul. Fischer & Basse<br />

zur “Busch-Jaeger Lü<strong>de</strong>nschei<strong>de</strong>r Metallwerke AG”. Neben E-<br />

lektro-Installationsmaterial aller Art (Werke Lü<strong>de</strong>nscheid und<br />

Schalksmühle i.W.) auch (im Werk Aue i.W.) Herstellung von<br />

Porzellan für technische Zwecke und von Kunstharz-Erzeugnissen.1953<br />

mit <strong>de</strong>r Dürener Metallwerke AG (gegr. 1885 <strong>als</strong> “Dürener<br />

Phosphorbronce-Fabrik & Metallgießerei Hupertz et Banning”,<br />

AG seit 1901) zur “Busch-Jaeger Dürener Metallwerke<br />

AG” fusionert. Neben <strong>de</strong>r Rheinmetall-Borsig AG war jahrzehntelang<br />

<strong>de</strong>r Industrielle Günther Quandt beteiligt (zuletzt über die<br />

Altana). 1974 wur<strong>de</strong>n die inzwischen in Tochter-GmbH’s eingebrachten<br />

Metallwerke in Lü<strong>de</strong>nscheid und Düren veräußert und<br />

die Ges. in Busch-Jaeger Gesellschaft für Industriebeteiligungen<br />

AG umbenannt (<strong>als</strong> Zwischenholding u.a. für die Beteiligungen<br />

an <strong>de</strong>r Milupa AG, <strong>de</strong>r Byk Gul<strong>de</strong>n Lomberg Chem. Fabrik<br />

GmbH und <strong>de</strong>r Mouson Cosmetic GmbH). Gleichzeitig Sitzverlegung<br />

nach Frankfurt/M. und in die VARTA AG (ab 1977 in<br />

die Altana) eingeglie<strong>de</strong>rt.<br />

Los 213 Schätzwert 50-100 €<br />

C. H. F. Müller AG<br />

Hamburg, Aktie 1.000 RM Sept. 1942<br />

(Auflage 1499, R 5) EF<br />

Gründung 1927 <strong>als</strong> “Röntgen- und Radioröhrenwerke AG”, einen<br />

Monat nach <strong>de</strong>r Gründung Erwerb <strong>de</strong>r schon seit 1865 bestehen<strong>de</strong>n<br />

Firma C. H. F. Müller (“Röntgen-Müller”) und Umfirmierung<br />

wie oben. Das Werk in <strong>de</strong>r Röntgenstr. 24/26 in Hamburg-Fuhlsbüttel<br />

produzierte Röntgen- und sonstige elektrotechnische<br />

und medizinische Erzeugnisse. Sitz <strong>de</strong>r Zentralverwaltung<br />

war Berlin, Charitestr. 3. Großaktionär war <strong>de</strong>r holländische<br />

Philips-Konzern. 1960 Umwandlung in eine GmbH, heute<br />

die Philips Industrial X-Ray GmbH.<br />

Los 214 Schätzwert 75-125 €<br />

C. J. Vogel Draht- und Kabelwerke AG<br />

Berlin, 7 % Obl. 1.000 hfl. 1.4.1928 (R 6) EF<br />

Zweisprachig.<br />

Gründung 1858 in Berlin <strong>als</strong> C. J. Vogel Telegraphendrahtfabrik.<br />

Seit 1897 AG (Fabrik isolierter Drähte zu elektrischen Zwecken<br />

AG), 1899 Betriebsverlegung nach Adlershof. 1945/46 <strong>als</strong> “VEB<br />

Kabelwerk Köpenick” in Volkseigentum überführt. 1965 Verschmelzung<br />

mit <strong>de</strong>r nunmehr in Köln (vorher Apolda) ansässigen<br />

“Thüringische Elektrizitäts- und Gaswerke AG”. Sitzverlegungen<br />

1969 nach Köln, 1982 nach Hannover. 1998/99 Umfirmierung<br />

in C. J. Vogel AG für Beteiligungen und weitere Sitzverlegung<br />

nach Hamburg. Einziges Aktivum <strong>de</strong>r immer noch<br />

Los 215 Schätzwert 60-120 €<br />

C. L. Senger Sohn AG<br />

Krefeld (Rhld.), Aktie 1.000 Mark 1.1.1914.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 296, R 5) EF<br />

Gründung am 9.7.1912. Betrieb von Geschäften <strong>de</strong>r Textil-Industrie,<br />

mittelbare o<strong>de</strong>r unmittelbare Beteiligung an Unternehmen<br />

gleicher o<strong>de</strong>r verwandter Art. Gleich nach <strong>de</strong>r Gründung wird die<br />

Existenz <strong>de</strong>r Firma durch andauern<strong>de</strong> Färberstreiks gefähr<strong>de</strong>t.<br />

Los 216 Schätzwert 200-250 €<br />

C. Lorenz AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM 20.9.1928<br />

(Auflage 2700, R 9) EF<br />

Zuvor ganz unbekannt gewesene Emission.<br />

1880 grün<strong>de</strong>te Carl Lorenz in Berlin eine Telegraphenbauanstalt.<br />

Die Herstellung von Morseapparaten und Streckenläutwerken für<br />

die Eisenbahn wuchs bald rasant, doch nur 10 Jahre nach <strong>de</strong>r<br />

Gründung starb Lorenz. Seine Witwe verkaufte das Unternehmen,<br />

das dann 1906 in die “C. Lorenz AG, Telephon- und Telegraphenwerke<br />

Eisenbahnsignal-Bauanstalt” umgewan<strong>de</strong>lt wur<strong>de</strong>. Ab<br />

1908 wer<strong>de</strong>n auch drahtlose Sen<strong>de</strong>anlagen für Marine und Heer<br />

gebaut, 1909 richtet die Firma eine Versuchsfunkstelle in Eberswal<strong>de</strong><br />

ein (aus <strong>de</strong>r ab 1919 probeweise auch Rundfunk gesen<strong>de</strong>t<br />

wird), 1917 wird <strong>de</strong>r neue Firmenkomplex in Tempelhof bezogen.<br />

1922 wer<strong>de</strong>n die ersten Rundfunksen<strong>de</strong>r und -Empfänger hergestellt,<br />

1940 erfolgt zur Verstärkung dieses Bereiches die Übernahme<br />

<strong>de</strong>s Konkurrenten G. Schaub Apparatebau GmbH in Pfornheim.<br />

Schon 1930 hatte zuvor die International Telephone & Telegraph<br />

Corporation (ITT) in New York die Aktienmehrheit erworben<br />

und hielt schließlich 98 %. 1956-1958 verschmelzen die Standard<br />

Elektrizitäts-Gesellschaft AG, die C. Lorenz AG, die Mix & Genest<br />

AG, die Telephonfabrik Berliner AG, die Süd<strong>de</strong>utsche Apparate-Fabrik<br />

GmbH und die G. Schaub Apparatebau-GmbH zur Standard<br />

Elektrik Lorenz AG (SEL). Diese steigt mit <strong>de</strong>r Übernahme <strong>de</strong>r<br />

Graetz KG 1961 auch in die Fernsehgeräteproduktion ein. 1987<br />

verkauf ITT die Beteiligung an die französische Cie. Générale d’Electricité<br />

(CGE), die zusammen mit eigenen Telekommunikationsaktivitäten<br />

daraus die Alcatel N.V. formt. 1993 wird die Standard<br />

Elektrik Lorenz AG umbenannt in Alcatel SEL AG. Nach <strong>de</strong>r Fusion<br />

von Alcatel und Lucent Technologies 2006 ermeute Umfirmierung<br />

in Alcatel-Lucent Deutschland AG. <strong>Der</strong> Bereich Bahnsicherungstechnik,<br />

<strong>de</strong>r über ein Jahrhun<strong>de</strong>rt lang Stellwerke, Signale, Weichenantriebe<br />

und Zugbeeinflussungssysteme geliefert hatte, wird<br />

2007 an <strong>de</strong>n Thales-Konzern verkauft, <strong>de</strong>r zuvor 1996 auch<br />

Nr. 216 Nr. 219<br />

Los 217 Schätzwert 30-80 €<br />

C. Lorenz AG<br />

Berlin, 4 % Teilschuldv. Lit. A 5.000 RM<br />

März 1943 (Auflage 450, R 4) EF<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 218 Schätzwert 75-100 €<br />

C. W. Emmrich Nachf.<br />

& Franz Wiegand AG<br />

Leipzig, VZ-Aktie 1.000 Mark 6.5.1922<br />

(Blankette, R 9) EF<br />

Gründung 1921 <strong>als</strong> Maschinen- und Armaturenfabrik AG. Herstellung<br />

von Staufferbüchsen, Maschinen und Armaturen sowie<br />

Holzbearbeitung. 1926 in Liquidation.<br />

Los 219 Schätzwert 300-375 €<br />

Capito & Klein AG<br />

Benrath am Rhein, Aktie 1.000 Mark Feb.<br />

1921 (Auflage nicht ermittelbar, da lt.<br />

Handbuch 1921 gar keine<br />

Kapitalverän<strong>de</strong>rung, R 10) VF<br />

Zuvor ganz unbekannt gewesen, nur 3 Stück wur<strong>de</strong>n<br />

im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />

21


Gründung 1876 <strong>als</strong> oHG, seit 1906 AG. Betrieben wur<strong>de</strong> am<br />

Bahnhof Benrath ein Feinblechwalzwerk, das über fünf Blechstraßen<br />

verfügte. Seinerzeit eines <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten <strong>de</strong>utschen<br />

Unternehmen dieser Branche. In Berlin börsennotiert.<br />

1938 Betriebsüberlassungsvertrag mit <strong>de</strong>r Fried. Krupp AG<br />

(1953 wie<strong>de</strong>r aufgelöst). 1962 Übertragung <strong>de</strong>s Vermögens<br />

unter Ausschluss <strong>de</strong>r Liquidation auf die Hauptgesellschafterin<br />

“Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation AG”. Die Feinblechfertigung<br />

im Walzwerk I an <strong>de</strong>r Benrather Telleringstraße wur<strong>de</strong><br />

erst 1976 eingestellt. Erst im Juli 2010 fiel das Walzwerk<br />

<strong>de</strong>r Abrissbirne zum Opfer.<br />

Los 220 Schätzwert 75-150 €<br />

Capito & Klein AG<br />

Benrath am Rhein, Aktie 1.000 Mark Okt.<br />

1922 (Auflage 15000, R 7) EF-VF<br />

Geschichte und Gestaltung wie voriges Los.<br />

Los 221 Schätzwert 50-80 €<br />

Carl Dürfeld AG<br />

Chemnitz, Aktie 100 RM März 1930<br />

(Auflage 1200, R 6) EF<br />

Gründung 1907. Die Weberei speziell für Möbelstoffe in <strong>de</strong>r<br />

Röslerstr. 27 besaß ca. 300 Webstühle und beschäftigte knapp<br />

300 Leute. Börsennotiz in Leipzig, Dres<strong>de</strong>n und Chemnitz. Die<br />

Übernahme <strong>de</strong>s Betriebes <strong>de</strong>r Chemnitzer Teppichfabrik Oscar<br />

Kohorn & Co. im Jahr 1930 konnte die in <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />

chronisch unterbeschäftigte Weberei nicht mehr retten:<br />

Die AG ging in Liquidation und ist 1934 erloschen.<br />

Los 222 Schätzwert 20-40 €<br />

Carl Ernst & Co. AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark Aug. 1923<br />

(Auflage 7000, R 4) EF<br />

Gründung 1899. Herstellung und Vertrieb von Luxuspapieren,<br />

Papierwaren, Artikeln für photographische Zwecke. 1925 Auflösung<br />

<strong>de</strong>r Gesellschaft und damit in Liquidation.<br />

Werbeanzeige für einen Tresor<br />

<strong>de</strong>r Carl Kästner AG von 1895<br />

Los 223 Schätzwert 75-125 €<br />

Carl Kästner AG<br />

Leipzig, Aktie 20 RM 13.5.1925 (Auflage<br />

1350, R 6) EF<br />

Gründung 1823 durch <strong>de</strong>n Schlossermeister Carl Kästner. Seit<br />

1900 AG unter Übernahme <strong>de</strong>r “Lipsia-Fahrrad-Industrie-AG”.<br />

Die Fabrik in <strong>de</strong>r Berliner Str. 69 stellte Geldschränke und Tresoranlagen<br />

her. Bis 1927 in Berlin und Leipzig amtlich notiert.<br />

Die Olsen-Ban<strong>de</strong> spezialisierte sich auf Geldschränke <strong>de</strong>r fiktiven<br />

Firma Franz Jäger, Berlin. In Wahrheit aber spielten in <strong>de</strong>n<br />

meisten Olsenban<strong>de</strong>-Filmen Geldschränke von Carl Kästner<br />

mit, <strong>de</strong>r mit seinen Produkten vor <strong>de</strong>m Krieg Weltruf genoss!<br />

Los 224 Schätzwert 200-250 €<br />

Carl Kästner AG<br />

Leipzig, VZ-Aktie Lit. B 20 RM 5.11.1927<br />

(Auflage 450, R 9) EF<br />

Die Vorzugsaktien waren zuvor unbekannt, nur 7<br />

Stück wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 225 Schätzwert 50-100 €<br />

Carl Prinz AG für Metallwaren<br />

Solingen-Wald, Aktie 1.000 RM Febr.<br />

1942 (Auflage 900, R 5) EF<br />

Gründung 1913 durch Albert Prinz (1886-1966) zur Fortführung<br />

<strong>de</strong>r von seinem Vater Carl Friedrich Prinz übernommenen<br />

Firma Carl Prinz vorm. Hermes & Zeyen GmbH. Albert Prinz war<br />

auch Mitbegrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Felgenherstellers Kronprinz AG in Solingen-Ohligs<br />

(später Mannesmann-Kronprinz). Haupterzeugnisse:<br />

Preß-, Stanz- und Ziehteile, Bestecke aller Art, Koch- und Bratgeschirre,<br />

Haushaltsgeräte. In Langenfeld (Rhld.) bestand ein<br />

Zweigwerk. 1961 Abkürzung <strong>de</strong>s Firmennamens auf Carl Prinz<br />

AG. Die Aktienmehrheit lag bei <strong>de</strong>r Familie Prinz, aber die Aktien<br />

notierten auch im Düsseldorfer Freiverkehr. Zuletzt noch<br />

knapp 400 Beschäftigte. 1979 in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Los 226 Schätzwert 40-75 €<br />

Carl Weber & Co. GmbH<br />

Oerlinghausen bei Bielefeld, 4,5 %<br />

Teilschuldv. 500 RM Juni 1943 (Auflage<br />

300, R 6) UNC-EF.<br />

Wertpapiere dieser Jahrhun<strong>de</strong>rte alten Textilfirma<br />

waren zuvor völlig unbekannt.<br />

Gründung ca. 1684, GmbH seit 1908. Flachsspinnerei, Leinenweberei,<br />

Bleiche und Ausrüstumg. Erzeugt wur<strong>de</strong>n Bielefel<strong>de</strong>r<br />

Nr. 223 Nr. 236<br />

Leinen, Tischzeug, Taschentücher und Bettwäsche. 1969<br />

schlossen sich die Bielefel<strong>de</strong>r Webereien AG sowie die Leinenwebereien<br />

A.W. Kisker und Carl Weber & Co. GmbH in <strong>de</strong>r Bielefel<strong>de</strong>r<br />

Textilwerke GmbH zusammen.<br />

Los 227 Schätzwert 30-75 €<br />

Carlshütte AG<br />

Eisengießerei und Maschinenbau<br />

Wal<strong>de</strong>nburg-Altwasser i.Schl., Aktie 20<br />

RM Juni 1932 (R 4) EF<br />

Gründung 1821, 1837 Beginn <strong>de</strong>s Maschinenbaus. Als AG<br />

1890 in Breslau, ab 1892 in Altwasser. Hauptsächlich Bau von<br />

Bergwerksmaschinen und -anlagen (Wal<strong>de</strong>nburg-Altwasser),<br />

Kranen und Hebezeugen sowie Baggern (Ober-Salzbrunn).<br />

1923 Vereinigung mit <strong>de</strong>m Wal<strong>de</strong>nburger Werk <strong>de</strong>r Wilhelmshütte.<br />

1934 Übernahme durch die neugegrün<strong>de</strong>te GmbH, die<br />

im Aufbereitungsfach in Interessengemeinschaft mit Klöckner-<br />

Humboldt-Deutz steht. 1935 wur<strong>de</strong> die AG aufgelöst, an <strong>de</strong>r<br />

GmbH beteiligt sich die Humboldt-Deutzmotoren maßgeblich.<br />

1940-41 wird die Beteiligung von Klöckner-Humboldt-Deutz an<br />

<strong>de</strong>r Carlshütte veräußert.<br />

Los 228 Schätzwert 150-250 €<br />

Central-Ausschuss für die Innere<br />

Mission <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Evangelischen Kirche (Protestant<br />

Church in Germany Welfare Institut)<br />

New York, 7 % Gold Bond 500 $<br />

1.10.1926 (R 6) EF-<br />

Teil einer in <strong>de</strong>n USA aufgelegten Anleihe von 5 Mio.<br />

US-$. Dieser Dollar-Bond war zuvor unbekannt!<br />

Die Anfänge <strong>de</strong>r sozialen Arbeit <strong>de</strong>r „Inneren Mission“ liegen<br />

zwischen 1810 und 1848, <strong>als</strong> in Preußen eine neue Armut<br />

durch Arbeitslosigkeit, Invalidität, Krankheit und Alter in Folge<br />

<strong>de</strong>r Frühindustrialisierung zu Tage trat. Nach <strong>de</strong>r Märzrevolution<br />

1848, die die Kirchenoberen <strong>als</strong> „Gottlosigkeit“ mißbilligten,<br />

entstan<strong>de</strong>n die ersten Einrichtungen <strong>de</strong>r Inneren Mission, bei<br />

<strong>de</strong>nen im Unterschied zur bisherigen Armenpflege soziale und<br />

kulturelle Zuwendung verbun<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Versuch <strong>de</strong>r<br />

Re-Christianisierung und <strong>de</strong>r Stabilisierung <strong>de</strong>r Gesellschaft.<br />

Mit <strong>de</strong>m ersten Evangelischen Kirchentag in Wittenberg am<br />

21./22.9.1848 beginnt die Geschichte <strong>de</strong>r organisierten Diakonie.<br />

<strong>Der</strong> Hamburger Pfarrer und Anstaltsleiter <strong>de</strong>s „Rauhen Hauses“<br />

Johann Hinrich Wichern regt <strong>als</strong> neues Netzwerk protestantischer<br />

Sozial- und Kulturarbeit ein Koordinierungsgremium<br />

für die zahlreichen christlichen Initiativen und Vereine an. So<br />

konstituierte sich, getragen von Protestanten aus Wissenschaft<br />

und Rechtspflege, Theologen sowie höheren Staatsbeamten <strong>de</strong>r<br />

preußischen Ministerial-Bürokratie, am 9.1.1849 <strong>de</strong>r erste<br />

„Central-Ausschuss <strong>de</strong>r Inneren Mission <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen evangelischen<br />

Kirche“ mit Sitz in Hamburg und Berlin. Trotz eines Erlasses<br />

<strong>de</strong>s Evangelischen Oberkirchenrates in Berlin, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />

Geistlichen je<strong>de</strong>s sozialpolitische Engagement untersagte, bekräftigte<br />

<strong>de</strong>r Central-Ausschuß 1896 sein Anliegen, <strong>als</strong> überparteiliche<br />

Instanz auf die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

einzuwirken. 1899 machte <strong>de</strong>r Ausschuß seine Arbeitsgebiete,<br />

Vereine, Konferenzen und organisatorischen Grundlagen<br />

erstm<strong>als</strong> in einer „Statistik <strong>de</strong>r Inneren Mission <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

evangelischen Kirche“ öffentlich. Als Folge von 1. Weltkrieg, Inflation<br />

und später Weltwirtschaftskrise plagten <strong>de</strong>n Central-<br />

Ausschuss immer größer wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Geldnöte, die 1926 zur Aufnahme<br />

einer Anleihe von 5 Mio. $ in <strong>de</strong>n USA führten. Doch nur<br />

wenig später spitzte sich die finanzielle und innere Krise noch<br />

zu, <strong>als</strong> 1931 die zum Central-Ausschuß gehören<strong>de</strong> Bausparkasse<br />

„Devaheim“ Konkurs anmel<strong>de</strong>n mußte. Nach 1945 kam<br />

es zu einer Doppelgleisigkeit mit <strong>de</strong>m neu ins Leben gerufenen<br />

„Hilfswerk <strong>de</strong>r Evangelischen Kirche in Deutschland“, das bald<br />

ein kirchenpolitischer Machtfaktor wur<strong>de</strong> und die Arbeit <strong>de</strong>r Inneren<br />

Mission mit <strong>de</strong>m Central-Ausschuß West mit Sitz in Bethel<br />

und <strong>de</strong>m Central-Ausschuß Ost mit Sitz in Ost-Berlin in <strong>de</strong>n<br />

Schatten stellte. Ab 1957 ruhten die Organe <strong>de</strong>s Central-Ausschusses.<br />

Mit Gründung <strong>de</strong>s „Diakonischen Werkes <strong>de</strong>r EKD“<br />

1975 wur<strong>de</strong> das Hilfswerk aufgelöst und die Innere Mission <strong>de</strong>r<br />

Evangelischen Kirche auf eine neue Grundlage gestellt.<br />

Los 229 Schätzwert 60-120 €<br />

Charlottenburger Wasserwerke<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark 15.5.1888<br />

(Auflage 1000, R 4) VF-F<br />

Gründung 1878 unter Übernahme <strong>de</strong>s auf fiskalischem Gelän<strong>de</strong><br />

liegen<strong>de</strong>n Wasserwerks am Teufelssee. Später Errichtung<br />

<strong>de</strong>r eigenen Wasserwerke Beelitzhof (am Wannsee), Jungfernhei<strong>de</strong>,<br />

Johannisthal und Tiefwer<strong>de</strong>r. Die Wasserwerke am Teufelssee<br />

und in <strong>de</strong>r Jungfernhei<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n 1906 an die Stadt<br />

Charlottenburg verkauft. 1920 Umfirmierung in Charlottenburger<br />

Wasser- und Industriewerke AG. Die Gesellschaft belieferte<br />

im Westen und Sü<strong>de</strong>n von Groß-Berlin etwa 20 % <strong>de</strong>r Berliner<br />

Gesamtbevölkerung mit Wasser. Die Konzessions-Verträge, vor<br />

<strong>de</strong>r Bildung Groß-Berlins vor allem mit <strong>de</strong>n Umland-Gemein<strong>de</strong>n<br />

geschlossen, hatten eine Laufzeit teilweise bis zum Jahr 2000.<br />

Immer wie<strong>de</strong>r gab es aber Streit wegen ständiger Versuche, die<br />

Wasserversorgung zu kommunalisieren, aber auch wegen <strong>de</strong>r<br />

Wasserpreise. Dieser Streit wur<strong>de</strong> been<strong>de</strong>t durch Ablösung <strong>de</strong>r<br />

insgesamt 23 Konzessions-Verträge, an <strong>de</strong>ren Stelle ab<br />

1.10.1935 <strong>de</strong>r “Vertrag über die einheitliche Bewirtschaftung<br />

<strong>de</strong>r Wasserversorgung Groß-Berlins” trat, <strong>de</strong>r auch eine Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ngarantie<br />

beinhaltete. Zwischen <strong>de</strong>r Gesellschaft und<br />

Gross-Berlin wur<strong>de</strong> am 31.12.1947 ein Übertragungsvertrag<br />

für sämtliche Aktiven und Passiven geschlossen. Die Aktionäre<br />

erhielten 60 % <strong>de</strong>s RM-Aktiennennwertes per 1957 in DM<br />

ausgezahlt. Für die Restansprüche, insbeson<strong>de</strong>re hinsichtlich<br />

<strong>de</strong>s Ostvermögens, wur<strong>de</strong>n (noch heute börsennotierte) Anteilscheine<br />

ausgegeben. Die Aktien <strong>de</strong>r Gesellschaft waren an <strong>de</strong>n<br />

Börsen von Berlin und Amsterdam notiert.<br />

Los 230 Schätzwert 30-75 €<br />

Chemische Düngerfabrik Rendsburg<br />

Rendsburg, Aktie 100 RM 30.6.1932<br />

(Auflage 4000, R 3) EF<br />

Die 1876 gegrün<strong>de</strong>te AG besaß an <strong>de</strong>r Kieler Str. 73 c ein riesiges,<br />

über 500.000 qm großes Werksareal mit Schwefelsäurefabrik,<br />

Superphosphatfabrik, knochenverarbeitungs- und<br />

22


Leimfabrik, außer<strong>de</strong>m Thomasschlackenmüllerei. Eine reine<br />

Familien-AG mit zuletzt rd. 300 Beschäftigten, Großaktionäre<br />

waren Dir. Herm. Eggers (ca. 60 %, Vorstand) und Konsul Thomas<br />

Entz (ca. 15 %, AR-Vorsitzen<strong>de</strong>r). Nach <strong>de</strong>m Tod von Eggers<br />

verkauften seine Erben die Aktienmehrheit an die BASF, in<br />

die das Unternehmen 1967 vollständig eingeglie<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>.<br />

Los 234 Schätzwert 25-50 €<br />

Chemische Werke Albert<br />

Mainz-Amöneburg, Aktie 1.000 RM Sept.<br />

1941 (Auflage 3550, R 3) EF<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Nr. 238<br />

blenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs-AG”. Heute wer<strong>de</strong>n 217<br />

Stadt- und Landgemein<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Stadt Koblenz, <strong>de</strong>m Landkreis<br />

Mayen-Koblenz und <strong>de</strong>m Westerwaldkreis mit Strom versorgt.<br />

Großaktionäre sind das RWE (über 50 %) und die Stadt<br />

Koblenz (40 %).<br />

Los 231 Schätzwert 30-75 €<br />

Chemische Fabrik in Billwär<strong>de</strong>r<br />

vorm. Hell & Sthamer AG<br />

Hamburg, Aktie 1.000 RM Sept. 1929<br />

(Auflage 500, R 4) EF<br />

Bereits 1846 wur<strong>de</strong> das Stammhaus <strong>als</strong> “Kampfer- und Salmiakfabrik<br />

von A. L. W. Jacobi” gegrün<strong>de</strong>t. 1865 Firmenän<strong>de</strong>rung<br />

in Hell & Sthamer, 1889 Umwandlung in eine AG. Produziert<br />

wur<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>m 94.000 qm großen Fabrikareal in HH-Billbrook,<br />

Billbrook<strong>de</strong>ich 28 mit rd. 350 Mitarbeitern Schwerchemikalien<br />

(u.a. Kali- und Natronsalpeter, Borax und Borsäure, Arseniate,<br />

Chromalaun, Chromoxy<strong>de</strong>, Natronwasserglas, xantogensaures<br />

Kali, Schwefel, Phosphor, Thioharnstoff, Schwefelkohlenstoff),<br />

Schädlingsbekämpfungs- und Pflanzenschutzmittel. 1927 Ü-<br />

bernahme <strong>de</strong>r “Jan” Kemisk Fabrik im norwegischen Fre<strong>de</strong>riksstad,<br />

die Phosphor herstellte (bereits 1930 wie<strong>de</strong>r verkauft).<br />

Das Werk Billbrook erlitt im 2. Weltkrieg erhebliche Schä<strong>de</strong>n,<br />

erst 1950 konnte wie<strong>de</strong>r halbwegs normal produziert wer<strong>de</strong>n.<br />

Vor 1945 in Hamburg börsennotiert, Großaktionär war früher<br />

<strong>de</strong>r Michael-Konzern, zuletzt die Dr. Jacob Chemische Fabrik<br />

GmbH, Kreuznach. 1962 Umwandlung in eine GmbH.<br />

Los 235 Schätzwert 100-150 €<br />

Chemnitzer Actien-Spinnerei<br />

Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 2.5.1922<br />

(Auflage 9700, R 8) EF-VF<br />

Altes, bereits 1857 gegrün<strong>de</strong>tes Textilunternehmen, das in Alt-<br />

Chemnitz zwei Spinnereien neu errichtete. Hergestellt wur<strong>de</strong>n<br />

Garne und Zwirne, außer<strong>de</strong>m auf weiteren Verarbeitungsstufen<br />

vorzugsweise Unterwäsche. Bereits 1913 wur<strong>de</strong> wegen aufgelaufener<br />

Verluste eine Sanierung mit einem Kapit<strong>als</strong>chnitt 5:1<br />

erfor<strong>de</strong>rlich, <strong>de</strong>ssen Durchführung sich wegen kriegsbedingter<br />

Pausen bis 1919 hinzog. Eine ungezügelte Beteiligungspolitik<br />

in <strong>de</strong>n 1920er Jahren hatte erneut hohe Verluste zur Folge und<br />

erzwang schließlich 1929 die Liquidation dieser in Leipzig und<br />

Dres<strong>de</strong>n börsennotierten AG.<br />

Los 236 Schätzwert 300-375 €<br />

Chemnitzer Actien-Spinnerei<br />

Chemnitz, Aktie 5.000 Mark 27.4.1923<br />

(Auflage 2200, R 10) VF+<br />

Zuvor ganz unbekannte Ausgabe, nur 4 Stück lagen<br />

im Reichsbankschatz.<br />

Los 239 Schätzwert 60-120 €<br />

Christoph Walter AG<br />

Mühlhausen i. Thür., Aktie 1.000 Mark<br />

27.11.1916. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1200,<br />

R 4) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1916 unter Übernahme <strong>de</strong>s seit 1830 bestehen<strong>de</strong>n<br />

Spinnereiunternehmens Christoph Walter GmbH, Mühlhausen<br />

(Thür.), Dachrie<strong>de</strong>n und Beyro<strong>de</strong>. Herstellung von Hand- und<br />

Maschinenstrickgarnen. Im 2. Weltkrieg Einbeziehung in die<br />

Rüstungsproduktion. Im Lager Dachrie<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Kammgarnspinnerei<br />

befand sich eine Station für Säuglinge von “Ostarbeiterinnen”.<br />

Firma nicht verlagert.<br />

Los 242 Schätzwert 75-150 €<br />

Collet & Engelhard<br />

Werkzeugmaschinenfabrik AG<br />

Offenbach a. M., Aktie 1.000 RM Febr.<br />

1942 (Auflage 1276, R 7) VF<br />

Gründung 1862 <strong>als</strong> eine <strong>de</strong>r ersten <strong>de</strong>utschen Werkzeugmaschinen-Fabriken,<br />

die Weltausstellung in Paris 1867 brachte<br />

ihr die Bronzemedaille. AG seit 1913. Ab 1936 war <strong>de</strong>r Raketenpionier<br />

und Enkel Adam Opels, Fritz von Opel, im Aufsichtsrat.<br />

1971 Schließung <strong>de</strong>s Betriebes.<br />

Los 232 Schätzwert 150-200 €<br />

Chemische Fabrik v. Westernhagen AG<br />

Hannover, Aktie 5.000 Mark Juli 1923.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 6000, R 8) EF<br />

Aktien dieser Ges. waren zuvor unbekannt.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1923 zur Übernahme <strong>de</strong>r Chem. Fabrik v. Westernhagen<br />

& Co. GmbH. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Waschmitteln aller Art.<br />

Bereits 1924 wie<strong>de</strong>r in Liquidation gegangen.<br />

Los 237 Schätzwert 200-250 €<br />

Chemnitzer Wirkwarenfabrik AG<br />

vorm. Weicker & Hempfing<br />

Chemnitz, Aktie 300 RM Aug. 1929<br />

(Auflage 3100, R 9) VF<br />

Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz, vorher<br />

nicht bekannt gewesen.<br />

Gründung 1922. Die zunächst auch betriebene Trikotagen- und<br />

Wäschefabrikation wur<strong>de</strong> später eingestellt, zuletzt nur noch<br />

Strumpffabrikation. Eines <strong>de</strong>r zahllosen Opfer <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise:<br />

En<strong>de</strong> 1930 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Betrieb stillgelegt, ein Konkursantrag<br />

im Nov. 1932 wur<strong>de</strong> mangels Masse abgelehnt.<br />

Das Fabrikareal Annaberger Str. 91 wur<strong>de</strong> später von <strong>de</strong>r Firma<br />

Liebold & Reißig Strumpfappretur weitergenutzt.<br />

Los 238 Schätzwert 75-150 €<br />

Chr. Prinzler & Söhne AG<br />

Halle a.d.S.-Büschdorf, Aktie 1.000 Mark<br />

1.5.1919. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 300, R 4) EF<br />

Gründung 1889, AG seit 1918. Betrieb einer Eisengießerei und<br />

Maschinenfabrik. Eine reine Familien-AG <strong>de</strong>r Famile Eberhardt.<br />

Nach <strong>de</strong>m Krieg nicht verlagert.<br />

Los 240 Schätzwert 50-100 €<br />

Claudius Peters AG<br />

Hamburg, Aktie 1.000 RM Sept. 1933.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 300, R 5) EF<br />

Das 1906 von Claudius Peters gegrün<strong>de</strong>te technische Büro<br />

und Spezial-Maschinenvertriebsgeschäft wur<strong>de</strong> 1933 in eine<br />

AG umgewan<strong>de</strong>lt. Spezialisiert auf Maschinen und Anlagen für<br />

die Zement-, Kalk- und chemische Industrie (vor allem im Bereich<br />

Materialför<strong>de</strong>rtechnik), <strong>de</strong>n Bergbau sowie Ölgewinnungsanlagen,<br />

die mit rd. 150 Mitarbeitern teils in <strong>de</strong>r heute in<br />

Buxtehu<strong>de</strong> befindlichen Produktionsstätte selbst, teils bei Unterlieferanten<br />

produziert wer<strong>de</strong>n. Nach mehr <strong>als</strong> einem halben<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rt Zugehörigkeit zum Konzern Babcock International<br />

2002 durch die britische Ingenieurfirma Langley Holding übernommen<br />

und in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt wor<strong>de</strong>n.<br />

Los 241 Schätzwert 30-90 €<br />

Coblenzer Strassenbahn-Gesellschaft<br />

Koblenz, Aktie 1.000 Mark 18.4.1912<br />

(Auflage 1000, R 3) EF<br />

Gründung 1886. Zunächst Pfer<strong>de</strong>bahnbetrieb, später 51 km e-<br />

lektrifizierte Strecken mit 11 Linien. Außer<strong>de</strong>m Betrieb <strong>de</strong>r<br />

Standseilbahn Laubach-Rittersturz. 1939 Umfirmierung in “Ko-<br />

Los 243 Schätzwert 150-200 €<br />

Commerz- und Privat-Bank AG<br />

Jamaica, N.Y., Namenskreditbrief 1.400<br />

RM 29.11.1938 (R 10) EF-VF<br />

Ausgestellt auf John Bu<strong>de</strong>lmann, Kaufmann in Jamaica,<br />

N.Y.<br />

Gründung 1870 in Hamburg <strong>als</strong> “Commerz- und Disconto-<br />

Bank”, 1920 Umfirmierung wie oben wegen Fusion mit <strong>de</strong>r<br />

Mittel<strong>de</strong>utschen Privatbank in Mag<strong>de</strong>burg. 1929 Anglie<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r Mittel<strong>de</strong>utschen Creditbank in Berlin und Frankfurt/Main.<br />

1932 Übernahme <strong>de</strong>s Barmer Bank-Vereins. Die Bank besaß<br />

jetzt reichsweit über 400 Geschäftsstellen. 1940 Abkürzung<br />

Los 233 Schätzwert 25-50 €<br />

Chemische Werke<br />

vorm. H. & E. Albert<br />

Amöneburg bei Biebrich a.Rh., Aktie<br />

1.000 Mark 23.7.1895. Grün<strong>de</strong>raktie<br />

(Auflage 10000, R 2) VF<br />

Dekorative Umrandung. Mit Firmensignet. Fleckig.<br />

Die erste Albert’sche Fabrik in Amöneburg bei Wiesba<strong>de</strong>n-Biebrich<br />

(später nach Mainz-Kastel eingemein<strong>de</strong>t) wur<strong>de</strong> bereits<br />

1858 errichtet, 1895 wur<strong>de</strong> das Unternehmen in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Zunächst Produktion von Thomasphosphatmehl<br />

und an<strong>de</strong>ren Düngemitteln, später kamen Lack-Kunstharze,<br />

Säuren aller Art, Insektizi<strong>de</strong> und Pharmazeutika hinzu. Heute<br />

gehört das Unternehmen <strong>als</strong> “Werk Albert” zur Hoechst AG.<br />

Nr. 237 Nr. 255<br />

23


<strong>de</strong>r Firmierung auf “Commerzbank AG”. 1952 auf alliierte Anordnung<br />

in drei Nachfolgebanken zerschlagen, die 1958 unter<br />

gleichzeitiger Sitzverlegung nach Düsseldorf wie<strong>de</strong>r zusammengeführt<br />

wur<strong>de</strong>n, weitere Hauptverwaltungen verblieben in<br />

Frankfurt/Main und Hamburg. Erst 1990 Verlegung <strong>de</strong>s juristischen<br />

Sitzes nach Frankfurt/Main. 1993 Fusion mit <strong>de</strong>r bis dahin<br />

getrennt geführten Berliner Commerzbank AG. Nach Übernahme<br />

<strong>de</strong>s jahrzehntelangen Erzkonkurrenten Dresdner Bank<br />

seit 2008 die Nr. 2 im <strong>de</strong>utschen Bankgewerbe.<br />

heim die “Benz & Cie. Rheinische Gasmotorenfabrik”. Trotz <strong>de</strong>r<br />

räumlichen Nähe sind sich die bei<strong>de</strong>n Auto-Pioniere zeitlebens<br />

nie persönlich begegnet. Ihre Firmen, die bei<strong>de</strong>n ältesten Automobilfabriken<br />

<strong>de</strong>r Welt, wur<strong>de</strong>n 1926 zur Daimler-Benz AG verschmolzen.<br />

1999 Fusion mit <strong>de</strong>r Nr. 3 am US-Automobilmarkt<br />

zur DaimlerChrysler AG, Trennung von Chrysler im August<br />

2007 und Umbenennung in Daimler AG.<br />

Los 244 Schätzwert 10-20 €<br />

Commerzbank AG<br />

Hamburg, Aktie 1.000 RM Juni 1941<br />

(Auflage 90000, R 1) EF<br />

G & D-Druck.<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 245 Schätzwert 25-50 €<br />

Concordia Spinnerei und Weberei<br />

zu Marklissa und Bunzlau<br />

Marklissa, Aktie 1.000 RM Juni 1938<br />

(Auflage 2196, R 3) EF<br />

Gründung 1888 unter Übernahme <strong>de</strong>r Firma Gebr. Woller in Marklissa<br />

und Bunzlau. In <strong>de</strong>n Werken Marklissa, Bunzlau und Frie<strong>de</strong>rsdorf<br />

wur<strong>de</strong>n Web-, Strick-, Handarbeits- und Fantasiegarne<br />

sowie Stoffe aus Kunstsei<strong>de</strong>, Zellwolle und Wolle für Damen- und<br />

Herrenkleidung, Futter und Wäsche hergestellt. Beteiligungen<br />

bestan<strong>de</strong>n u.a. an: Schlesische Zellwolle Hirschberg, Thüringische<br />

Zellwolle Schwarza, Zellwolle und Zellue Küstrin, Spinnstofffabrik<br />

Zehlendorf Berlin, Wotirag Berlin. 1950 verlagert nach<br />

Wassenberg bei Aachen, 1995 nach Berlin und umfirmiert in<br />

Concordia Industrie Holding AG. Seit 2001 <strong>als</strong> Valarte Group AG<br />

tätig, Produktion von hochwertiger Damenmo<strong>de</strong> (ST. EMILE).<br />

Denkwürdiges spielte sich zu dieser Zeit hier ab: 1899 beantragte<br />

die Arbeiterschaft beim Spinner- und Fabrikanten-Verein<br />

Crimmitschau die Herabsetzung <strong>de</strong>r täglichen Arbeitszeit von<br />

12 auf 10 Stun<strong>de</strong>n. Als dies 1901/02 in Meerane und<br />

Forst/Lausitz erreicht war, die Crimmitschauer Fabrikanten a-<br />

ber weiter ablehnten, kam es zu einem gewaltigen Arbeitskampf,<br />

<strong>de</strong>r 1903 in <strong>de</strong>r Auffor<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Fabrikantenverban<strong>de</strong>s<br />

an seine Mitglie<strong>de</strong>r gipfelte, sämtlichen Arbeitern zu kündigen.<br />

Dies zu tun weigerte sich die Tricotagen-Fabrik, die ohnehin<br />

nur 10 Stun<strong>de</strong>n/Tag arbeiten ließ, woraufhin ihr <strong>de</strong>r Verband<br />

eine Klage wegen nicht statutengerechten Verhaltens androhte.<br />

Im August/September wer<strong>de</strong>n 7.000 Arbeiter gekündigt,<br />

es kommt zu Streiks und Massenaussperrungen, Clara<br />

Zetkin ruft im O<strong>de</strong>um zur (tatsächlich dann europaweiten) Unterstützung<br />

<strong>de</strong>r Streiken<strong>de</strong>n auf. Am 10.12.1903 hält August<br />

Los 249 Schätzwert 75-150 €<br />

Curabank AG<br />

Berlin, Aktie 100 RM 1.1.1924 (Auflage<br />

2250, R 7) EF-VF<br />

Gründung 1920 <strong>als</strong> Cura-Privatbank AG, 1923 umbenannt wie<br />

oben. Spezialisiert auf Bevorschussung von Entschädigungsansprüchen<br />

gegen Versicherungsgesellschaften sowie Warenlombardkredite.<br />

Die Bank war außer<strong>de</strong>m beteiligt an einem Unternehmen,<br />

das sich mit <strong>de</strong>r Herstellung eines Mittels gegen<br />

Malaria befasste. Die große Bankenkrise nach <strong>de</strong>m Zusammenbruch<br />

<strong>de</strong>r DANAT-Bank überlebte die Curabank nicht:<br />

1931 erloschen.<br />

Los 250 Schätzwert 50-100 €<br />

Curt Kuhn & Co. AG<br />

Elbing, Aktie 10.000 Mark Okt. 1923.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 20000, R 7) EF<br />

Kleinformat.<br />

Gründung im Juni 1923 zwecks Übernahme und Weiterführung<br />

<strong>de</strong>r Fleischwarenfabrik von Curt Kuhn in Elbing (<strong>de</strong>m heutigen<br />

Elblag). Bereits 1925 wur<strong>de</strong> das Konkursverfahren eröffnet.<br />

Los 253 Schätzwert 20-40 €<br />

Dampfschifffahrts-Gesellschaft<br />

“Neptun”<br />

Bremen, Aktie 1.000 RM Nov. 1940<br />

(Auflage 1000, R 2) EF+<br />

Gründung 1873 mit einer Flotte von 5 Schiffen für die Skandinavien-Fahrt.<br />

Später auch Verbindungen nach Holland, Riga,<br />

Spanien und Portugal, 1889 Aufnahme <strong>de</strong>s unmittelbaren<br />

Rhein-See-Verkehrs ab Köln. Die auf 76 Schiffe angewachsene<br />

Flotte ging <strong>als</strong> Folge <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges weitgehend verloren.<br />

In <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise 1930 erwarb <strong>de</strong>r Nord<strong>de</strong>utsche<br />

Lloyd die Aktienmehrheit (zuletzt 98 %). Von <strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>raufgebauten<br />

Flotte beließen die Alliierten nach <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg <strong>de</strong>r<br />

“Neptun” wie<strong>de</strong>r nur 16 ältere Dampfer und 4 Leichter. Bis<br />

1972 konnte die Flotte ein drittes Mal auf dann 25 Schiffe neu<br />

aufgebaut wer<strong>de</strong>n. Neben <strong>de</strong>r Linienschiffahrt in Europa, nach<br />

Westafrika und Übersee spezialisierte sich die Ges. ab 1970<br />

beson<strong>de</strong>rs auf Flüssiggastanker und die Meeresforschung zur<br />

Auffindung unterseeischer Rohstoffvorkommen. Inzwischen<br />

hatten die Commerzbank AG in Hamburg und die Persil GmbH<br />

in Düsseldorf (später Henkel) je eine Schachtel von über 25 %<br />

erworben, Anfang <strong>de</strong>r 70er Jahre kam die Bremer Lan<strong>de</strong>sbank<br />

mit einer weiteren Schachtel hinzu. 1973/74 erwarb die Sloman-Gruppe<br />

über 75 % <strong>de</strong>r Aktien, zugleich Umfirmierung in<br />

SLOMAN NEPTUN Schiffahrts-AG. Noch heute in Bremen und<br />

Hamburg börsennotiert.<br />

August Bebel (1840-1913) - Begrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

sozial<strong>de</strong>mokratischen Arbeiterbewegung<br />

Los 246 Schätzwert 30-90 €<br />

Corona Fahrradwerke<br />

und Metallindustrie AG<br />

Bran<strong>de</strong>nburg a.H. , Aktie 1.000 Mark Mai<br />

1923 (Auflage 15500, R 4) EF<br />

Großformatiges Papier, sehr <strong>de</strong>korativ gestaltet.<br />

Die 1896 <strong>als</strong> Corona Fahrrad-Fabrik vorm<strong>als</strong> Ad. Schmidt AG<br />

gegrün<strong>de</strong>te Gesellschaft war sowohl in <strong>de</strong>r Fahrradproduktion<br />

tätig <strong>als</strong> auch in <strong>de</strong>r Herstellung von Fahrradteilen, Motor-Zweirä<strong>de</strong>rn<br />

und Automobilen. 1930 Interessengemeinschaftsvertrag<br />

mit <strong>de</strong>r Brennabor-Werke AG in Brandburg a.H. 1931 traten<br />

hohe Verluste auf. Auch die Ausstellung eines Besserungsscheines<br />

seitens <strong>de</strong>s Hauptgläubigers konnte die Firma nicht<br />

mehr retten. Heute Verwendung <strong>de</strong>s Markennamens Corona<br />

für die Fahrrä<strong>de</strong>r durch Peugeot.<br />

Los 247 Schätzwert 300-375 €<br />

Crimmitschauer Tricotagen-Fabrik GmbH<br />

Leitelshain, Anteil-Schein 5.000 Mark<br />

1.8.1901. Grün<strong>de</strong>ranteil (Auflage nur 48<br />

Stück, R 8), ausgestellt auf und <strong>als</strong><br />

Geschäftsführer original unterschrieben<br />

von Hermann Fiedler in Leitelshain VF<br />

Hoch<strong>de</strong>korative Umrahmung im Historismus-Stil<br />

mit Putten. Originalunterschriften Schönherr und<br />

Fiedler.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1901 in Crimmitschau, dam<strong>als</strong> mit fast 100 Textilbetrieben<br />

eine <strong>de</strong>r Hochburgen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Textilindustrie.<br />

Bebel zum Crimmitschauer Streik und <strong>de</strong>r Behör<strong>de</strong>nwillkür eine<br />

große Re<strong>de</strong> im Reichstag. So hat <strong>de</strong>r Große Streik ungeahnte<br />

Folgen: Zwar brach er am 17.1.1904 zusammen, doch<br />

im Ergebnis sah sich die Reichsregierung veranlaßt, die Arbeitszeit<br />

gesetzlich zu regeln. Das entsprechen<strong>de</strong> Gesetz trat<br />

am 1.1.1908 in Kraft. 1925 sind von 27.000 Einwohnern in<br />

Crimmitschau immer noch 12.000 in <strong>de</strong>r Textilindustrie beschäftigt.<br />

Ihr fortschrittliches Verhalten im Streik nützte <strong>de</strong>r Trikotagenfabrik<br />

(Betrieb: Leitelshain, Amselstr. 19) später nichts:<br />

Nach 1945 wie fast alle an<strong>de</strong>ren Betriebe <strong>de</strong>r Stadt auch in<br />

Volkseigentum überführt.<br />

Los 248 Schätzwert 300-375 €<br />

Crimmitschauer Tricotagen-Fabrik GmbH<br />

Crimmitschau-Leitelshain, Anteil-Schein<br />

6.000 Goldmark 15.8.1934 (R 11), ausgestellt<br />

auf Frau Helene Zinkel, Rudolstadt VF+<br />

Hoch<strong>de</strong>korative Umrahmung im Historismus-Stil<br />

mit Putten. Originalunterschriften Meyer und Fritzsche.<br />

Von diesem Jahrgang lagen nur 2 Stück im<br />

Reichsbankschatz.<br />

Los 251 Schätzwert 75-150 €<br />

Dachschiefer-Bergwerke<br />

Charlottenburg-Blücher in Gotha<br />

Bacharach, Kuxschein 1/1.000 9.10.1907<br />

(Auflage 1000, R 7) EF-VF<br />

Im Laufe <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rte hat es rund 1300 Schiefergruben in<br />

<strong>de</strong>r Region auf <strong>de</strong>m Kauber Schieferzug, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Rhein zwischen<br />

Bacharach und Oberwesel in westöstlicher Richtung<br />

durchzieht, gegeben. Mit <strong>de</strong>m Einzug <strong>de</strong>s Kunstschiefers Mitte<br />

<strong>de</strong>r 60er Jahre <strong>de</strong>s 20. Jh. begann <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rgang <strong>de</strong>r Schiefergruben.<br />

Los 252 Schätzwert 20-40 €<br />

Daimler-Benz AG<br />

Stuttgart, Aktie 1.000 RM Nov. 1940<br />

(Auflage 11066, R 2) EF<br />

Gottlieb Daimler errichtete 1882 eine kleine Versuchswerkstatt<br />

in Cannstadt, erhielt 1883 das Patent für <strong>de</strong>n ersten schnelllaufen<strong>de</strong>n<br />

Verbrennungsmotor und grün<strong>de</strong>te 1890 die “Daimler-Motoren-Gesellschaft”.<br />

Carl Benz grün<strong>de</strong>te 1883 in Mann-<br />

Los 254 Schätzwert 75-150 €<br />

Dampfziegelei Schmie<strong>de</strong>berg AG<br />

Bad Schmie<strong>de</strong>berg, VZ-Aktie 1.000 Mark<br />

16.2.1923 (Auflage 500, R 7), umgestellt<br />

erst auf 10 RM und 1929 auf 100 RM EF<br />

Großformatig, schöne kräftige Umrahmung.<br />

Gründung im Febr. 1922 zur Errichtung einer Dampfziegelei auf<br />

<strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r abgebrannten ehemaligen Schmie<strong>de</strong>berger<br />

Verblendwerke vorm. Heymann & Co. in <strong>de</strong>r Dübener Hei<strong>de</strong><br />

(zwischen Dessau und Torgau). Hergestellt wur<strong>de</strong>n Mauerziegel<br />

und Dachziegel aller Art. 1926 umbenannt in “Schmie<strong>de</strong>berger<br />

Klinker- und Dachsteinwerke AG”. 1929 vollständige Erneuerung<br />

<strong>de</strong>r Ziegeleimaschinenanlage. Das Kapital wur<strong>de</strong> nach diversen<br />

Wandlungen schließlich 1931 eingeteilt in 750 Aktien<br />

zu 100 RM. Zu diesem Zweck wur<strong>de</strong>n in bunter Mischung<br />

Stücke <strong>de</strong>r Emissionen 11/1922, 2/1923 und 3/1924 entsprechend<br />

überstempelt. Die reine Familien-AG (vom Kapital hielten<br />

Ing. W. Eichberg und Marianne Schmidt je 3/7 und Karl<br />

Schmidt 1/7) ging in <strong>de</strong>r DDR schließlich im VEB Steinzeugwerk<br />

Bad Schmie<strong>de</strong>berg auf (<strong>de</strong>m 1968 auch <strong>de</strong>r VEB Baustoffkombinat<br />

Bitterfeld angeschlossen wur<strong>de</strong>). Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong><br />

stillgelegt. Das ehemalige Ziegeleigebäu<strong>de</strong> wird heute <strong>als</strong><br />

Ausstellungshalle genutzt.<br />

Los 255 Schätzwert 300-375 €<br />

Dampfziegelei Schmie<strong>de</strong>berg AG<br />

Bad Schmie<strong>de</strong>berg, Aktie 1.000 Mark<br />

8.3.1924 (Auflage 18000, R 10),<br />

umgestellt erst auf 20 RM und 1929 auf<br />

100 RM EF<br />

Zuvor ganz unbekannt gewesen, von <strong>de</strong>n lediglich<br />

3 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen Stücken ist<br />

dies das allerletzte noch verfügbare.<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Min<strong>de</strong>stgebot: 80 %<br />

vom unteren Schätzwert<br />

24


Gründung 1855 <strong>als</strong> älteste Gasgesellschaft Deutschlands. Seit<br />

1886 auch in <strong>de</strong>r Elektrizitätswirtschaft tätig. In Dessau wur<strong>de</strong><br />

die nach Berlin älteste Elektrizitäts-Zentrale in Deutschland errichtet.<br />

1946 Sitzverlegung nach Düsseldorf, 1979 Umfirmierung<br />

in CONTIGAS Deutsche Energie AG, eine noch heute börsennotierte<br />

Holding für vielfältige Beteiligungen an Energieversorgungsunternehmen.<br />

1988 Sitzverlegung nach München.<br />

Los 264 Schätzwert 300-375 €<br />

Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft<br />

Dessau, Aktie 80 RM März 1925 (Auflage<br />

30000, R 10) EF-VF<br />

Hoch<strong>de</strong>korativer G & D-Druck mit Abb. von stilisierten<br />

Lampen, Putten, Greifen und Rocailles. Die<br />

80-RM-Aktien wur<strong>de</strong>n bereits 1929 in solche zu<br />

400 RM umgetauscht. Lediglich 3 danach nicht<br />

vernichtete Exemplare blieben im Reichsbankschatz<br />

erhalten.<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 256 Schätzwert 200-250 €<br />

David Richter AG<br />

Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 5.8.1922<br />

(Auflage 3000, R 8) VF+<br />

Tolle Gestaltung in <strong>de</strong>r Art eines Teppichs, mit Umrahmung<br />

im Historismus-Stil. Für die Zeit ungewöhnlich<br />

großformatig (28,5 x 35 cm). Zuvor völlig<br />

unbekannt gewesen!<br />

Um 1860 erringt Chemnitz Weltruf <strong>als</strong> Zentrum <strong>de</strong>r Textilindustrie<br />

und <strong>de</strong>s Maschinenbaus. Die Tradition <strong>de</strong>s Chemnitzer Textilmaschinenbaus<br />

geht mit <strong>de</strong>r Fertigung von Krempel- und<br />

Spinnmaschinen durch die Gebr. Bernhard bereits bis 1789 zurück!<br />

1887 grün<strong>de</strong>t Abraham David Richter eine Strumpfmaschinenfabrik,<br />

1907 Umwandlung in die David Richter AG. Die<br />

DARAG zählte nun zu <strong>de</strong>n fünf be<strong>de</strong>utendsten Industriebetrieben<br />

in Chemnitz. Interessanterweise war die Ges. sowohl in <strong>de</strong>r Herstellung<br />

von Textilmaschinen wie auch in <strong>de</strong>r Textilproduktion<br />

selbst tätig: Das Werk Annaberger und Sedanstraße in Chemnitz<br />

besaß zum einen eine Maschinenfabrik, wo Strumpfmaschinen<br />

System “Cotton”, Fersen-, Spitzen- und Tüllmaschinen hergestellt<br />

wur<strong>de</strong>n. Zum an<strong>de</strong>ren wur<strong>de</strong>n in einer Tüllfabrik Baumwoll-<br />

und Sei<strong>de</strong>ntülle hergestellt. 1939 wur<strong>de</strong> auch <strong>de</strong>r schon<br />

früher betriebene Bau von Werkzeugmaschinen wie<strong>de</strong>r aufgenommen.<br />

Ab 1942 liefert die DARAG vornehmlich Revolverdrehmaschinen<br />

und Waffen, 1945 wird <strong>de</strong>r Betrieb durch Luftangriffe<br />

und Demontage zerstört, 1946 ist er einer <strong>de</strong>r ersten Chemnitzer<br />

Betriebe, <strong>de</strong>r die Produktion wie<strong>de</strong>r aufnimmt. 1954 auf<br />

Antrag <strong>de</strong>r Belegschaft in Volkseigentum überführt (VEB Tüllmaschinenbau<br />

Karl-Marx-Stadt, ab 1963 VEB Nähwirkmaschinenbau<br />

Malimo, ab 1985 VEB Textimaforschung im Kombinat Textima<br />

Karl-Marx-Stadt). 1991 <strong>als</strong> Textimaforschung Malimo Chemnitz<br />

+ Malimo Maschinenbau GmbH reprivatisiert. 1992 von Karl<br />

Mayer übernommen und mit <strong>de</strong>r Kändler Textilmaschinenbau zur<br />

KARL MAYER MALIMO Textilmaschinenfabrik GmbH verschmolzen.<br />

<strong>Der</strong> Betrieb in Chemnitz in <strong>de</strong>r Mauersberger Str. 2 ist heute<br />

eines <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnsten Unternehmen <strong>de</strong>r Branche.<br />

Los 257 Schätzwert 75-150 €<br />

Delitzscher Kleinbahn-AG<br />

Delitzsch, Aktie 1.000 RM 25.2.1929<br />

(Auflage 164, R 6, weitere 2808 waren in<br />

vier Sammelurkun<strong>de</strong>n verbrieft) EF<br />

Gründung 1911 <strong>als</strong> Neue Kleinbahn-AG Crensitz-Crostitz mit Sitz<br />

in Halle (Saale). Name 1914-1927 Crostitzer Kleinbahn AG mit<br />

Sitz in Großerositz, umbenannt 1927 in Delitzscher Kleinbahn-AG<br />

und 1942 in Delitzscher Eisenbahn-AG. Norm<strong>als</strong>purige Nebenbahn<br />

Crensitz-Crostitz-Rackwitz-Delitzsch (35 km). Strecken<br />

1933: Crensitz-Crostitz (3,9 km, eröffnet 1902), Crostitz-Rackwitz<br />

(6,8 km, eröffnet 1915) und Rackwitz-Delitzsch (24 km, eröffnet<br />

1929). Mit <strong>de</strong>m Einmarsch <strong>de</strong>r Amerikaner am 20.4.1945 wur<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Kleinbahnbetrieb eingestellt, aber bereits am 12.5.1945 in<br />

Maßen wie<strong>de</strong>r aufgenommen. 1946 Unterstellung unter die direkte<br />

Aufsicht <strong>de</strong>s Präsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>r Provinz Sachsen, später unter<br />

die Reichsbahn. 1972 Einstellung <strong>de</strong>s Betriebes.<br />

Los 258 Schätzwert 60-120 €<br />

Dessauer Strassenbahn-Gesellschaft<br />

Dessau, Actie 1.000 Mark 22.6.1900<br />

(Auflage 1300, R 2) EF-VF<br />

Großformatiges, <strong>de</strong>koratives Papier. Originalunterschriften.<br />

Nr. 256 Nr. 264<br />

Gründung 1894. Auf <strong>de</strong>n 12,8 km langen norm<strong>als</strong>purigen<br />

Strecken beför<strong>de</strong>rten 20 Triebwagen und knapp 40 Beiwagen<br />

bis zu 3 Mio. Fahrgäste im Jahr. Offenbar <strong>als</strong> Referenz an <strong>de</strong>n<br />

Großaktionär (Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft) bis<br />

1901 mit Gasmotorbetrieb, erst danach elektrifiziert.<br />

Los 259 Schätzwert 20-40 €<br />

Deutsch-Atlantische<br />

Telegraphengesellschaft<br />

Berlin, 4 % Genussrechts-Urkun<strong>de</strong> A 100<br />

RM 1.3.1926 (R 4) EF<br />

Gründung 1899 in Köln (Sitz 1924-1950 zwischenzeitlich in<br />

Berlin). 1900 wur<strong>de</strong> das erste Nordamerikakabel Em<strong>de</strong>n-Azoren-New<br />

York verlegt. 1905 wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Deutschen Seetelegraphengesellschaft<br />

das Kabel Em<strong>de</strong>n-Vigo (Spanien) übernommen.<br />

<strong>Der</strong> gesamte Besitz ging bis auf kurze Kabelstümpfe<br />

in <strong>de</strong>r Nordsee in Folge <strong>de</strong>s Versailler Vertrages verloren. Die<br />

danach mühsam wie<strong>de</strong>r in Gang gebrachten Kabel wur<strong>de</strong>n bei<br />

Ausbruch <strong>de</strong>s 2. Weltkrieges von <strong>de</strong>n Alliierten erneut getrennt.<br />

1952 konnte <strong>de</strong>r Betrieb auf <strong>de</strong>m Em<strong>de</strong>n-Vigo-Kabel und <strong>de</strong>m<br />

Azorenkabel wie<strong>de</strong>r aufgenommen wer<strong>de</strong>n. Nach <strong>de</strong>m ersten<br />

Schritt 1966 durch Drittel-Beteiligung an <strong>de</strong>r Computer GmbH<br />

in Lintorf wur<strong>de</strong> die Datenverarbeitung bald <strong>de</strong>r wichtigere Geschäftszweig.<br />

1987 mit <strong>de</strong>r zur Quandt-Familie gehören<strong>de</strong>n<br />

ALTANA <strong>als</strong> übernehmen<strong>de</strong>r Gesellschaft verschmolzen.<br />

Los 260 Schätzwert 50-100 €<br />

Deutsche Asphalt-AG <strong>de</strong>r<br />

Limmer und Vorwohler Grubenfel<strong>de</strong>r<br />

Braunschweig, Aktie 100 RM Aug. 1937<br />

(Auflage 200, R 7) VF+<br />

Vorher nicht bekannt gewesen.<br />

Gründung 1873, seither kontinuierlicher Aufkauf von Konkurrenz-Firmen.<br />

Asphalt-Gruben bei Eschershausen und Hannover.<br />

Gehört über die Braunschweig GmbH zur heutigen<br />

NORD/LB (vorm. Braunschweigische Staatsbank).<br />

Nr. 261<br />

Los 261 Schätzwert 30-80 €<br />

Deutsche Bank<br />

und Disconto-Gesellschaft<br />

Berlin, Aktie 100 RM März 1932<br />

(Blankette, R 3) EF<br />

Die Deutsche Bank wur<strong>de</strong> 1870 gegrün<strong>de</strong>t, die traditionsreiche<br />

“Direction <strong>de</strong>r Disconto-Gesellschaft” in Berlin bereits 1851. Bei<strong>de</strong><br />

Banken fusionierten 1929 auf <strong>de</strong>m Höhepunkt <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise.<br />

<strong>Der</strong> dabei angenommene neue Name wur<strong>de</strong> schon<br />

1937 wie<strong>de</strong>r schlicht auf “Deutsche Bank” verkürzt. Nach <strong>de</strong>m 2.<br />

Weltkrieges wur<strong>de</strong> die Hauptnie<strong>de</strong>rlassung in Berlin auf alliierte<br />

Anordnung stillgelegt, die Nie<strong>de</strong>rlassungen in <strong>de</strong>r russischen Zone<br />

wur<strong>de</strong>n enteignet. In West<strong>de</strong>utschland ordneten die Alliierten<br />

die Zerschlagung <strong>de</strong>r Deutschen Bank an, 1952 wur<strong>de</strong>n aufgrund<br />

<strong>de</strong>s Großbankengesetzes drei Nachfolgeinstitute ausgegrün<strong>de</strong>t:<br />

Nord<strong>de</strong>utsche Bank AG in Hamburg, Rheinisch-Westfälische<br />

Bank AG (ab 1956 Deutsche Bank AG West) in Düsseldorf<br />

und Süd<strong>de</strong>utsche Bank AG in München. Auf hartnäckiges Betreiben<br />

von Hermann Josef Abs 1956 im Wege <strong>de</strong>r Verschmelzung<br />

wie<strong>de</strong>r vereinigt. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> 1990 auch Verschmelzung mit<br />

<strong>de</strong>r 100%igen Tochter Deutsche Bank Berlin AG, 1999 Übernahme<br />

<strong>de</strong>r US-amerikanischen Bankers Trust und Übertragung <strong>de</strong>s<br />

Teilbereiches Privat- und Geschäftskun<strong>de</strong>n auf die Deutsche<br />

Bank 24 AG - was aber bald wie<strong>de</strong>r rückgängig gemacht wur<strong>de</strong>.<br />

Los 262 Schätzwert 125-200 €<br />

Deutsche Bergin-AG für Holzhydrolyse<br />

Hei<strong>de</strong>lberg, Aktie 1.000 RM 29.10.1934<br />

(Auflage 857, R 7) EF<br />

Vorher nicht bekannt gewesen.<br />

Gründung 1920 in Berlin <strong>als</strong> Deutsche Bergin-AG für Kohleund<br />

Erdölchemie. Ab 1924 Sitz in Mannheim. Name ab 1932:<br />

Deutsche Bergin-AG für Holzhydrolyse. 1916 begannen unter<br />

Friedrich Bergius, <strong>de</strong>m Forschungsleiter und Vorstandsmitglied<br />

<strong>de</strong>r Th. Goldschmidt AG groß angelegte Versuche im Werk<br />

Mannheim-Rheinau zur Kohlehydrierung (Gewinnung von Benzin<br />

aus Kohle). Die Versuche schlugen fehl, Bergius verbrauchte<br />

rund 5 Mio. Goldmark. 1919 trennte sich Bergius von seinem<br />

ehemaligen Gönner Karl Goldschmidt und grün<strong>de</strong>te die<br />

Deutsche Bergin AG, wo er seit 1924 mit <strong>de</strong>r Zuckergewinnung<br />

aus Holz experimentiert. Erzeugnisse: Holzzucker, Traubenzukker,<br />

Nähr- und Futterhefe sowie Lignin. 1931 erhielt Bergius<br />

<strong>de</strong>n Nobelpreis. Aber die Gesellschaft macht Verluste infolge<br />

<strong>de</strong>s geringen Produktionsumsatzes. 1938 Sanierung durch Kapitalherabsetzung.<br />

Im Febr. 1945 erhebliche Schä<strong>de</strong>n durch<br />

Fliegerangriffe, aber im Dez. 1946 Aufnahme <strong>de</strong>r Zellstoffverarbeitung<br />

und 1949 <strong>de</strong>r Holzverarbeitung. 1956 wur<strong>de</strong> die<br />

Umwandlung <strong>de</strong>r AG in eine GmbH unter <strong>de</strong>r Firma “Rheinauer<br />

Holzhydrolyse GmbH” mit Sitz in Mannheim beschlossen.<br />

Los 263 Schätzwert 75-150 €<br />

Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft<br />

Dessau, Actie 1.200 Mark 2.1.1901<br />

(Auflage 2500, R 2) VF-<br />

Hoch<strong>de</strong>korativer G & D-Druck mit Abb. von stilisierten<br />

Lampen, Putten, Greifen und Rocailles.<br />

Los 265 Schätzwert 10-25 €<br />

Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft<br />

Dessau, Aktie 1.000 RM Okt. 1942 (R 2)<br />

UNC-EF<br />

G&D-Druck.<br />

Los 266 Schätzwert 20-40 €<br />

Deutsche Dampfschifffahrts-<br />

Gesellschaft Hansa<br />

Bremen, Aktie 100 RM Juli 1933 (Auflage<br />

23000, R 1) UNC-EF<br />

Kleine Vignette mit Ree<strong>de</strong>rei-Flagge.<br />

Gründung 1881 durch Bremer Kaufleute für die Große Fahrt<br />

nach Ostindien, die Mittelmeerfahrt und die Ostseefahrt. 1898<br />

konnten Pläne für regelmäßige Liniendienste nach Portugal,<br />

zum La Plata, in <strong>de</strong>n Golf von Mexico und nach Ostindien verwirklicht<br />

wer<strong>de</strong>n. Nach 1900 besaß die Ges. mit 80 Schiffen<br />

die größte Frachtschiffsflotte <strong>de</strong>r Welt! Alles ging <strong>als</strong> Folge <strong>de</strong>s<br />

1. Weltkriegs verloren. Nach erfolgreichem Wie<strong>de</strong>raufbau stand<br />

die Ree<strong>de</strong>rei nach <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg erneut vor <strong>de</strong>m Nichts,<br />

wie<strong>de</strong>r ging sie aller ihrer 53 Frachtschiffe verlustig. Erneut gelang<br />

<strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>raufbau, aber nicht von Dauer: Finanziell zu sehr<br />

geschwächt ging die AG nach mehrfachem Auf und Ab letztendlich<br />

1980 doch in Konkurs.<br />

Los 267 Schätzwert 40-75 €<br />

Deutsche Destillerie AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark Febr. 1923<br />

(Auflage 32850, R 5) VF<br />

Gründung 1922. Herstellung von Likören, Weinbrand und Spirituosen,<br />

außer<strong>de</strong>m Weinhan<strong>de</strong>l. 1924 Konkurs.<br />

Los 268 Schätzwert 30-75 €<br />

Deutsche Effecten- und Wechsel-Bank<br />

Frankfurt a.M., Aktie Lit. E 1.000 RM<br />

15.5.1929 (Auflage 5000, R 5) EF<br />

Hervorgegangen aus <strong>de</strong>m seit 1821 bestehen<strong>de</strong>n Bankhaus<br />

L.A. Hahn. Seit 1872 AG <strong>als</strong> Deutsche Effecten- und Wechsel-<br />

Bank. 1929 Fusion mit <strong>de</strong>r Deutschen Vereinsbank. 1969 Ü-<br />

bertragung <strong>de</strong>s Bankgeschäftes auf die neugegrün<strong>de</strong>te Effectenbank-Warburg<br />

AG und Umfirmierung in Deutsche Effecten-<br />

25


und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG. 2000 Sitzverlegung<br />

nach Jena, heute <strong>als</strong> Tochtergesellschaft <strong>de</strong>r von Lothar Späth<br />

geführten JENOPTIK eine Holdinggesellschaft für <strong>de</strong>ren Beteiligungen<br />

an jungen Technologie-Firmen.<br />

Städtische Gasanstalt am Stralauer Platz um 1900<br />

<strong>de</strong>r westliche (GASAG) und <strong>de</strong>r östliche (zuletzt Berliner Erdgas<br />

AG) Teil wie<strong>de</strong>r getrennte Wege, ehe sie nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> 1993<br />

erneut zusammengeführt wur<strong>de</strong>n.<br />

Los 276 Schätzwert 20-75 €<br />

Deutsche Grundcredit-Bank<br />

Gotha, Communal-Schuldv. Lit. L 200.000<br />

Mark 1.6.1923 (R 9) VF<br />

Gründung 1867 mit Herzogl. Sachsen-Coburg-Gothaischer<br />

Lan<strong>de</strong>sherrlicher Bestätigung. 1921 Übernahme <strong>de</strong>r Schwarzburgischen<br />

Hypothekenbank in Son<strong>de</strong>rshausen. Die Pfandbriefe<br />

notierten an allen großen <strong>de</strong>utschen Börsen.<br />

Los 269 Schätzwert 25-50 €<br />

Deutsche Fensterglas-AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark Nov. 1922<br />

(Auflage 38000, R 5) VF+<br />

Gründung 1909. Han<strong>de</strong>l mit Flachglas. 1927 unter Geschäftsaufsicht,<br />

1928 Beschluß <strong>de</strong>r Liquidation.<br />

Los 270 Schätzwert 75-125 €<br />

Deutsche Gartenbau-Kredit AG<br />

Berlin-Charlottenburg, Aktie 1.000 RM<br />

Dez. 1941 (Auflage 650, R 7) EF<br />

Gründung 1925, vom Reichsministerium für Ernährung und<br />

Landwirtschaft <strong>als</strong> Entschuldungsstelle für <strong>de</strong>n gesamten <strong>de</strong>utschen<br />

Erwerbsgartenbau bestellt. In <strong>de</strong>r Spitze hatte die Bank<br />

über 60 Mitarbeiter. Mehrere interessante Beteiligungen, u.a.<br />

an <strong>de</strong>r “Frühgemüsebau Achern GmbH” (Achern/Ba<strong>de</strong>n) und an<br />

<strong>de</strong>r “Deutsche Spargelhochzucht GmbH” (Osterburg-Altmark).<br />

Los 271 Schätzwert 200-250 €<br />

Deutsche Gasgesellschaft AG<br />

Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark Juli<br />

1919 (Auflage 13500, R 8) UNC-EF<br />

Schöner Sicherheitsdruck mit Originalunterschriften.<br />

Wertpapiere dieser Ges. waren zuvor unbekannt.<br />

Bereits 1825 erhielt die britische Imperial Continental Gas Association<br />

die Konzession, die Straßen <strong>de</strong>r preußischen und später<br />

gesamt<strong>de</strong>utschen Hauptstadt Berlin zu beleuchten. Nach<br />

Bau <strong>de</strong>r ersten Gaserleuchtungsanstalt in <strong>de</strong>r Gitschiner Straße<br />

brannten 1826 erstm<strong>als</strong> Gaslaternen in <strong>de</strong>r Straße Unter <strong>de</strong>n<br />

Lin<strong>de</strong>n bis zur Schlossbrücke. 1847 nahmen die Städtischen<br />

Gaswerke die Produktion auf, da <strong>de</strong>r Konzessionsvertrag mit <strong>de</strong>r<br />

ICGA <strong>de</strong>r Stadt Berlin ab diesem Jahr das Recht einräumte, die<br />

öffentliche Beleuchtung selbst zu übernehmen. Daraus entstand<br />

1912 die “Städtische Gaswerke AG”, dam<strong>als</strong> <strong>de</strong>r größte<br />

Gasversorger in ganz Europa (nach Gründung von Gross-Berlin<br />

1923 neu gegrün<strong>de</strong>t <strong>als</strong> Städtische Gaswerke AG - Gasag,<br />

1937 in einen Eigenbetrieb <strong>de</strong>r Stadt umgewan<strong>de</strong>lt). In <strong>de</strong>n Berlin<br />

umgeben<strong>de</strong>n Städten und Gemein<strong>de</strong>n (Gross-Berlin entstand<br />

bekanntlich erst 1920) blieb die ICGA aber weiter tätig.<br />

1918 übernahm die “Deutsche Gasgesellschaft AG” (gegrün<strong>de</strong>t<br />

1899 <strong>als</strong> Gaswerk Grünau (Mark) AG und 1918 entsprechend<br />

umfirmiert) <strong>de</strong>n größten Teil <strong>de</strong>r Grossberliner Gasversorgungsaktivitäten<br />

vom Liquidator <strong>de</strong>r Imperial Continental Gas Ass.<br />

zum Preis von 75,45 Mio. Mark, nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r 1. Weltkrieg das<br />

Verhältnis zum (<strong>als</strong> Feindvermögen behan<strong>de</strong>lten) Konzessionsnehmer<br />

irreparabel gestört hatte. Aktionäre <strong>de</strong>r Deutschen Gasgesellschaft<br />

waren die Kreise Teltow und Nie<strong>de</strong>rbarnim sowie<br />

die Städte Schöneberg und Wilmersdorf, die <strong>als</strong> industriellen<br />

Partner die Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft, Dessau,<br />

mit einem Min<strong>de</strong>rheitsanteil mit an Bord nahmen. Zu <strong>de</strong>n von<br />

<strong>de</strong>r ICGA übernommenen Gaswerken Mariendorf, Schöneberg,<br />

Gitschiner Straße, Holzmarktstraße und Grünau wur<strong>de</strong> noch das<br />

Gaswerk Hohenschönhausen hinzuerworben. Auch nach <strong>de</strong>m<br />

Entstehen von Gross-Berlin blieb die Deutsche Gasgesellschaft<br />

in ihrem Konzessionsgebiet unabhängig von <strong>de</strong>r Gasag weiter<br />

tätig. Das lag auch daran, daß <strong>de</strong>r Betrieb ihrer Gaswerke von<br />

Anfang an mit einer Laufzeit bis 1969 <strong>de</strong>r Gasbetriebsgesellschaft<br />

AG in Berlin-Mariendorf übertragen war, <strong>de</strong>ren Aktien zu<br />

2/3 die Contigas besaß. Nur die Aktionärsstruktur <strong>de</strong>r Dt. Gasgesellschaft<br />

än<strong>de</strong>rte sich: 45 % besaß jetzt die Stadt Berlin, je<br />

rd. 27 % <strong>de</strong>r Kreis Teltow und die Contigas. Erst 1940 waren<br />

sämtliche Aktien auf die Stadt Berlin übergegangen und die<br />

Deutsche Gasgesellschaft wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n städtischen Eigenbetrieb<br />

Gasag eingeglie<strong>de</strong>rt. Nach <strong>de</strong>r Teilung von Berlin gingen<br />

Los 272 Schätzwert 300-375 €<br />

Deutsche Gasgesellschaft AG<br />

Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 5.000 Mark Juli<br />

1919 (Auflage 2500, R 9) EF<br />

Sicherheitsdruck mit Originalunterschriften.<br />

Geschichte und Gestaltung wie voriges Los.<br />

Nr. 274<br />

Los 273 Schätzwert 50-100 €<br />

Deutsche Gasolin AG<br />

Berlin, Aktie 100 RM 6.10.1942 (Auflage<br />

22245, R 5) EF<br />

Gründung 1920, die AG übernahm dabei die Deutsche<br />

Schmiermittel GmbH in Frankfurt/Main. Bis 1922: Olea Mineralölwerke<br />

AG, bis 1925 Oleawerke AG für Mineralöl-Industrie<br />

mit Sitz in Halle (Saale), dann bis 1926 Hugo Stinnes-Riebeck<br />

Oel-AG. Destillation und Raffination von Mineralölen, Braunund<br />

Steinkohlenteer und Fabrikation von Schmiermitteln. Börsennotiz<br />

Frankfurt. Großaktionär war die Hugo Stinnes - Riebeck<br />

Montan- und Oelwerke AG. 1950 Berliner Wertpapierbereinigung<br />

und Übernahme durch die Aral AG.<br />

Los 274 Schätzwert 300-375 €<br />

Deutsche Girozentrale<br />

-Deutsche Kommunalbank-<br />

Berlin, 4 % Sammelschuldv. Lit. E 10.000<br />

x 100 RM 1.7.1942 (R 12) EF<br />

Ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> die Deutsche Girozentrale 1918 <strong>als</strong> Bankanstalt<br />

<strong>de</strong>s Deutschen Zentralgiroverban<strong>de</strong>s für <strong>de</strong>n zentralen<br />

Geldausgleich und <strong>de</strong>n Anschluss <strong>de</strong>r Sparkassenorganisation<br />

an <strong>de</strong>n Geld- und Kapitalmarkt, zehn Jahre nach<strong>de</strong>m bei <strong>de</strong>n<br />

Sparkassen <strong>de</strong>r Giroverkehr Einzug gehalten hatte. 1919 übernahm<br />

die DGZ auch die “Geldvermittlungsstelle <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Städte” und erhielt das Recht, zur Refinanzierung ihrer langfristigen<br />

Kommunalkredite die “Deutschen Kommunal-Anleihen”<br />

aufzulegen. Die Bezeichnung <strong>de</strong>r Deutschen Girozentrale wur<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>shalb 1921 um <strong>de</strong>n Zusatz “Deutsche Kommunalbank”<br />

ergänzt. Im sowjetisch besetzten Sektor von Berlin liegend,<br />

wur<strong>de</strong> die DGZ 1945 zunächst geschlossen, 1947 mit Einschränkungen<br />

in Düsseldorf reaktiviert, 1954 nahm sie ihre<br />

volle Geschäftstätigkeit wie<strong>de</strong>r auf. 1965 Verlegung <strong>de</strong>s Hauptsitzes<br />

nach Frankfurt/Main, 1999 Fusion mit <strong>de</strong>r DekaBank<br />

GmbH zur “DekaBank Deutsche Girozentrale”.<br />

Los 275 Schätzwert 200-250 €<br />

Deutsche Girozentrale<br />

-Deutsche Kommunalbank-<br />

Berlin, Sammelschuldv. Lit. D 2.000 x 500<br />

RM = 1.000.000 RM 1.7.1942 (R 9) UNC<br />

Geschichte und Gestaltung wie voriges Los.<br />

Los 277 Schätzwert 50-100 €<br />

Deutsche Holzwirtschaftsbank AG<br />

Berlin, Aktie 100 RM Nov. 1931 (Auflage<br />

7500, R 5) EF<br />

Gründung 1923 <strong>als</strong> Spezialfinanzierungsinstitut für die Forstwirtschaft<br />

unter Fortführung <strong>de</strong>s Betriebes <strong>de</strong>r Genossenschaftsbank<br />

<strong>de</strong>s Stralauer Stadtviertels zu Berlin eGmbH.<br />

Mehrheitsaktionär war die Deutsche Rentenbank-Kreditanstalt.<br />

Seit 1933 in Liquidation.<br />

Los 278 Schätzwert 200-250 €<br />

Deutsche Industriebank<br />

Berlin, 4% Sammel-Schuldv. 5.000.000 RM<br />

März 1944 (Auflage nur 20 Stück, R 8).<br />

Gestückelt im einzelnen in 1000 x 500 RM,<br />

2500 x 1.000 RM, 400 x 5.000 RM EF-VF<br />

Hektographierter Vordruck, Stückenummern maschinenschriftlich<br />

ergänzt, mit Originalunterschriften.<br />

4 Seiten Anleihebedingungen auf zwei separaten<br />

Blättern angeheftet.<br />

Nr. 278<br />

26


Gründung 1924 <strong>als</strong> “Bank für <strong>de</strong>utsche Industrie-Obligationen”<br />

<strong>als</strong> Finanzier für die im Rahmen <strong>de</strong>s Dawes-Plans belastete<br />

<strong>de</strong>utsche Industrie. 1939 Umfirmierung in Deutsche Industriebank.<br />

Zweck war nun die Gewährung lang- und mittelfristiger<br />

Kredite vor allem an Klein- und Mittelbetriebe. 1974/75 Fusion<br />

mit <strong>de</strong>r 1949 in Düsseldorf gegrün<strong>de</strong>ten Industriekreditbank AG.<br />

1993 hatte die BHF-Bank einen 10 %-Anteil, <strong>de</strong>n später die Allianz<br />

übernahm. 2001 übernahm die staatseigene Kreditanstalt<br />

für Wie<strong>de</strong>raufbau (KfW) die Anteile von Allianz und Münchener<br />

Rück übernommen, was ihr übel bekam: <strong>Der</strong> Beinahe-Zusammenbruch<br />

<strong>de</strong>r IKB in <strong>de</strong>r Finanzkrise 2008 belastete auch die<br />

KfW schwer. 2008 Übernahme <strong>de</strong>r KfW-Anteile in Höhe von<br />

90,8 % durch <strong>de</strong>n amerikanischen Finanzinvestor Lone Star.<br />

Los 279 Schätzwert 100-150 €<br />

Deutsche Län<strong>de</strong>rbank AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM Nov. 1942<br />

(Blankette, R 9) EF<br />

Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1909 <strong>als</strong> Kolonialbank AG, 1922 umbenannt wie o-<br />

ben. Ihr Bankgebäu<strong>de</strong> Unter <strong>de</strong>n Lin<strong>de</strong>n 82 besaß die Bank ü-<br />

ber ihre Tochtergesellschaft Fugger Grundstücks-AG. 1924<br />

wur<strong>de</strong> die Badische Anilin- & Soda-Fabrik (BASF) größter Aktionär<br />

und damit später <strong>de</strong>r I.G. Farben-Konzern. Das erklärt,<br />

warum die außeror<strong>de</strong>ntliche verschwiegene Bank neben <strong>de</strong>r<br />

Deutschen Bank eine <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Hausbanken von I.G. Farben<br />

war. 1945 Schließung <strong>de</strong>r Bank durch die russische Besatzungsmacht.<br />

1953 Errichtung eines zweiten Firmensitzes in<br />

Frankfurt/Main und bis 1960 vorübergehend <strong>als</strong> West<strong>de</strong>utsche<br />

Han<strong>de</strong>lsbank AG firmierend. Alleinaktionärin wird 1965 die<br />

Schweizerische Bankgesellschaft, Zürich, nach Übernahme <strong>de</strong>s<br />

I.G. Farben-Ablegers Interhan<strong>de</strong>l AG, Basel. Die SBG gibt 1969<br />

erst 75 % und 1980 auch <strong>de</strong>n Rest <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>rbank-Aktien an<br />

die Dresdner Bank ab, die danach 1981 die traditionsreiche<br />

Privatbank Hardy & Co. GmbH auf die Län<strong>de</strong>rbank verschmilzt.<br />

Das Bäumchen-wechsel-Dich-Spiel en<strong>de</strong>t 1986, <strong>als</strong> die Län<strong>de</strong>rbank<br />

an die SBG zurückverkauft wird und in “Schweizerische<br />

Bankgesellschaft (Deutschland) AG” umfirmiert. Um aber<br />

die Verwirrung komplett zu machen: Unter <strong>de</strong>m Namen “Deutsche<br />

Län<strong>de</strong>rbank” betreibt die Dresdner Bank weiterhin einige<br />

Nie<strong>de</strong>rlassungen in Berlin.<br />

Los 280 Schätzwert 75-100 €<br />

Deutsche Nähfa<strong>de</strong>n-AG<br />

Hamburg, Aktie Lit. A 20 Goldmark<br />

3.7.1924 (Auflage 9750, R 8) EF<br />

Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1922, bereits 1925 wie<strong>de</strong>r in Konkurs. Börsennotiz:<br />

Freiverkehr Hamburg.<br />

dann das Magnetkieserz im Tagebau abgebaut. Etliche Jahre<br />

später wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Nickelgehalt <strong>de</strong>s Erzes ent<strong>de</strong>ckt, danach wur<strong>de</strong><br />

von wechseln<strong>de</strong>n Besitzern mehr <strong>als</strong> ein halbes Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

lang Nickelerz im Untertagebau geför<strong>de</strong>rt. Die Gründung dieser<br />

AG im Jahr 1934 fällt schon in die Endzeit dieses Bergbaus.<br />

Ausgebeutet wur<strong>de</strong>n die Fel<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s “Nickelerz-Bergwerks<br />

Compagnie Feld” in <strong>de</strong>n Gemarkungen Horbach, Innerurbeg,<br />

Ruchenschwand und Wittenschwand und <strong>de</strong>s Bergwerks<br />

“Schwarzwäl<strong>de</strong>r Nickelkompagnie” in <strong>de</strong>n Gemarkungen Todtmoos-Weg,<br />

Vor<strong>de</strong>rtodtmoos und Todtmoos-Schwarzenbach.<br />

Schon 1937 wur<strong>de</strong>n angesichts mannigfacher technischer<br />

Schwierigkeiten und sinken<strong>de</strong>r Erzpreise die Gruben endgültig<br />

aufgegeben und die AG ging in Liquidation. 1988 begannen<br />

dann im Hoffnungsstollen in Todtmoos die Arbeiten zur Einrichtung<br />

<strong>de</strong>s schließlich 2000 eröffneten Schaubergwerks <strong>als</strong><br />

Zeugnis <strong>de</strong>s früheren Nickelerzabbaus.<br />

Nr. 283 Nr. 284<br />

Los 282 Schätzwert 20-40 €<br />

Deutsche Niles Werke AG<br />

Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 500 RM April<br />

1942 (Auflage 2000, R 3) EF<br />

Gründung 1898 <strong>als</strong> “Deutsche Niles-Werkzeugmaschinen-Fabrik”,<br />

seit 1915 “Maschinenfabrik Oberschönewei<strong>de</strong> AG” (das<br />

Werk Oberschönewei<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> später an die AEG veräußert<br />

und die Produktion nach Weissensee verlagert). Werkzeugmaschinenfabriken<br />

(Drehbänke, Fräsmaschinen, Schleifmaschinen,<br />

Pressluftwerkzeuge) in Berlin-Weißensee und Siegmar-<br />

Schönau. Die Firma bestand bis Kriegsen<strong>de</strong> <strong>als</strong> AG und arbeitete<br />

auch in <strong>de</strong>r DDR <strong>als</strong> VEB weiter. 1990 wur<strong>de</strong> das VEB<br />

Werkzeugmaschinenkombinat 7. Oktober Berlin aufgelöst.<br />

1993 wur<strong>de</strong> NILES privatisiert und von <strong>de</strong>r Fritz Werner Werkzeugmaschinen<br />

AG, Berlin-Marienfel<strong>de</strong>, übernommen. 1995<br />

Fusion zur FRITZ Werner & Niles Werkzeugmaschinen AG,<br />

1996 Konkursantrag. 1997 wur<strong>de</strong> die Niles Werkzeugmaschinen<br />

GmbH von <strong>de</strong>m Unternehmen Kapp GmbH Werkzeugmaschinenfabrik,<br />

Coburg übernommen. Produktionsstandort ist<br />

seit 2000 Berlin-Falkenberg im Bezirk Lichtenberg an <strong>de</strong>r<br />

Grenze zu Marzahn-Hellersdorf, wo eine <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnsten Fertigungsstätten<br />

für <strong>de</strong>n Werkzeugmaschinenbau errichtet wur<strong>de</strong>.<br />

Los 283 Schätzwert 1200-1500 €<br />

Deutsche Reichsbank<br />

Berlin, Sammelanteilschein<br />

(Gesamturkun<strong>de</strong>) 2.000 x 100 RM<br />

12.5.1944, ausgegeben an die Deutsche<br />

Golddiskontbank, Berlin (R 12) EF<br />

Maschinenschriftliche Ausführung auf Sicherheitsunterdruck,<br />

gedruckt auf <strong>de</strong>m bekannten Reichsbank-Sicherheitspapier<br />

mit <strong>de</strong>r (beabsichtigten)<br />

dunklen Einfärbung links. Originalunterschriften<br />

<strong>de</strong>s Reichsbankpräsi<strong>de</strong>nten<br />

Walther Funk<br />

(1890-1960, bis<br />

1939 Reichswirtschaftsminister<br />

und<br />

<strong>als</strong> Reichsbankpräsi<strong>de</strong>nt<br />

Nachfolger von<br />

Hjalmar Schacht, gehörte<br />

1946 im Nürnberger<br />

Prozess zu<br />

<strong>de</strong>n 24 angeklagten<br />

Hauptkriegsverbrechern<br />

und wur<strong>de</strong> zu<br />

Walther Funk (1890 - 1960),<br />

Reichsbankpräsi<strong>de</strong>nt<br />

lebenslanger Haft<br />

verurteilt) und <strong>de</strong>s<br />

Reichsbankvizepräsi<strong>de</strong>nten Emil Puhl (1889-<br />

1962, wegen seiner herausragen<strong>de</strong>n Rolle bei <strong>de</strong>r<br />

Verwertung <strong>de</strong>s SS-Raubgol<strong>de</strong>s 1947 im Wilhelmstraßen-Prozeß<br />

zu 5 Jahren Haft verurteilt, 1949<br />

vorzeitig entlassen, danach Leiter <strong>de</strong>r Auslandsabteilung<br />

bei <strong>de</strong>r Bank für Internationalen Zahlungsausgleich<br />

in Basel und Vorstandsmitglied <strong>de</strong>r<br />

Hamburger Kreditbank, einem <strong>de</strong>r Nachfolgeinstitute<br />

<strong>de</strong>r Dresdner Bank, 1952-57 Mitglied <strong>de</strong>s<br />

Zentralbeirats <strong>de</strong>r Dresdner Bank). Historisch<br />

hochbe<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Rostspur von Büroklammer links oben.<br />

Die Deutsche Reichsbank, geschaffen durch das Bankgesetz<br />

vom 14.3.1875, ging aus <strong>de</strong>r Preußischen Bank hervor, die ursprünglich<br />

unter <strong>de</strong>m Namen Königliche Giro- und Lehnbank in<br />

Berlin im Jahre 1765 von Friedrich <strong>de</strong>m Großen gegrün<strong>de</strong>t<br />

wor<strong>de</strong>n war. Zunächst war die Reichsbank keine Staatsanstalt<br />

und ausschließlich im Besitz von Privatkapital. Dennoch war sie<br />

keine gewöhnliche Aktiengesellschaft: Sie war nicht im Han<strong>de</strong>lsregister<br />

eingetragen, son<strong>de</strong>rn durch Gesetz gegrün<strong>de</strong>t, die<br />

Befugnisse <strong>de</strong>r Generalversammlung waren eingeschränkt. Die<br />

Anteilseigner wählten einen Zentralausschuss, <strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>rum<br />

drei Deputierte bestimmte, die eine fortlaufen<strong>de</strong> Kontrolle über<br />

die Verwaltung <strong>de</strong>r Bank zu führen hatten. Leitung und Aufsicht<br />

<strong>de</strong>r Bank übte das Reich aus. Diese Funktion beschränkte das<br />

Gesetz über die Autonomie <strong>de</strong>r Reichsbank vom 26.5.1922 auf<br />

das reine Aufsichtsrecht. Die Leitung stand von da an ausschließlich<br />

<strong>de</strong>m Reichsbankdirektorium zu, <strong>de</strong>ssen Präsi<strong>de</strong>nt<br />

auf Vorschlag <strong>de</strong>s Reichsrats vom Reichspräsi<strong>de</strong>nten auf Lebenszeit<br />

ernannt wur<strong>de</strong>. Diese Autonomie hörte <strong>de</strong> facto schon<br />

vorher, <strong>de</strong> jure am 30.1.1937 auf, <strong>als</strong> sich Hitler das Reichsbankdirektorium<br />

direkt unterstellte. Bis zuletzt hatte die Bank<br />

aber private Anteilseigner. Nach 1945 wur<strong>de</strong>n die Reichsbank-<br />

Anteilscheine in Bun<strong>de</strong>sbank-Genussscheine umgetauscht.<br />

Los 284 Schätzwert 1200-1500 €<br />

Deutsche Reichsbank<br />

Berlin, Gesamturkun<strong>de</strong> für 5000 Anteile á<br />

100 RM 12.5.1944 (R 12), ausgestellt auf<br />

die Deutsche Golddiskontbank, Berlin VF+<br />

Maschinenschriftliche Ausführung auf Sicherheitsunterdruck,<br />

gedruckt auf <strong>de</strong>m bekannten Reichsbank-Sicherheitspapier<br />

mit <strong>de</strong>r (beabsichtigten)<br />

dunklen Einfärbung links. Originalunterschriften<br />

<strong>de</strong>s Reichsbankpräsi<strong>de</strong>nten Walther Funk<br />

<strong>de</strong>s Reichsbankvizepräsi<strong>de</strong>nten Emil Puhl. In dieser<br />

Stückelung ein (bei Peus nicht katalogisiert gewesenes)<br />

Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Los 281 Schätzwert 60-120 €<br />

Deutsche Nickel-Bergwerk AG<br />

Wittenschwand (Schwarzwald), Aktie<br />

1.000 RM 25.9.1934. Grün<strong>de</strong>raktie<br />

(Auflage 150, R 5) EF<br />

Bereits 1798 fan<strong>de</strong>n zwei Bewohner von Todtmoos im Südschwarzwald<br />

Erze auf ihren Wiesen. Einige Jahre lang wur<strong>de</strong><br />

Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Deutschen Reichsbank um 1900<br />

Los 285 Schätzwert 30-75 €<br />

Deutsche Steinindustrie AG<br />

Reichenbach i.O<strong>de</strong>nw., Aktie 100 RM Nov.<br />

1929 (Auflage 480, R 4) EF<br />

Gründung 1889 in Ludwigshafen (Rhein) mit Betrieben in Ludwigshafen<br />

und Reichenbach (Odw.). 1899 Umwandlung in die<br />

27


“AG für Steinindustrie” mit Sitz in Mannheim. 1900 Umfirmierung<br />

in “Deutsche Steinindustrie AG” und Sitzverlegung nach<br />

Berlin, 1910 Sitzverlegung nach Reichenbach (Odw.). Gewinnung<br />

und Bearbeitung von Granit, Syenit, Diabas und Marmor,<br />

speziell Herstellung aller Arten von Grabmalen aus Hartgestein,<br />

außer<strong>de</strong>m Großimporteur für Granit-Rohblöcke aus Südafrika,<br />

Skandinavien, Indien und Brasilien.<br />

Los 286 Schätzwert 30-75 €<br />

Deutsche Telephonwerke<br />

und Kabelindustrie AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM März 1942<br />

(Auflage 1800, R 4) EF<br />

Gründung 1897 <strong>als</strong> “AG für Elektrizitätsanlagen”. 1922 Umfirmierung<br />

wie oben anläßlich <strong>de</strong>r Übernahme <strong>de</strong>r Deutsche Telephonwerke<br />

GmbH und <strong>de</strong>r Deutsche Kabelindustrie GmbH.<br />

1990 verschmolzen auf die Bergmann-Elektricitäts-Werke AG,<br />

Tochter <strong>de</strong>r Gebr. Röchling KG, Mannheim zur: DeTeWe - Deutsche<br />

Telephonwerke AG & Co. KG, Berlin.<br />

Los 287 Schätzwert 25-50 €<br />

Deutsche Togogesellschaft<br />

Berlin, Anteilschein 10.000 Mark<br />

31.3.1923 (R 3) EF<br />

Gründung am 29.12.1902. Eine <strong>de</strong>r größten <strong>de</strong>utschen Kolonialgesellschaften<br />

mit 25 Faktoreien in Togo und Kamerun sowie<br />

Beteiligungen an vier weiteren Pflanzungsgesellschaften,<br />

die infolge <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges verloren gingen. Aufkauf von<br />

Lan<strong>de</strong>sprodukten, insbeson<strong>de</strong>re Baumwolle, Palmkerne, Palmöl,<br />

Kakao, Erdnüssen und Kopra. Hauptsitz in Lomo. 1923 Verbindung<br />

mit <strong>de</strong>r Moliwe-Pflanzungs-Gesellschaft, mit <strong>de</strong>r sie<br />

1942 die Togo-Ost GmbH zur Betreibung von Han<strong>de</strong>lsgeschäften<br />

in <strong>de</strong>r Ukraine grün<strong>de</strong>te. 1921-28 wur<strong>de</strong> vorübergehend<br />

eine Han<strong>de</strong>lsnie<strong>de</strong>rlassung in Kolumbien betrieben. Mit <strong>de</strong>m<br />

Kriegsbeginn 1939 wur<strong>de</strong>n die Faktoreien in Togo beschlagnahmt<br />

und unter Zwangsverwaltung gestellt. 1975 wegen Vermögenslosigkeit<br />

gelöscht.<br />

Los 288 Schätzwert 30-60 €<br />

Deutsche Ton- & Steinzeug-Werke AG<br />

Krauschwitz O.-L., Aktie 100 RM Aug.<br />

1938 (Auflage 1650, R 5) EF<br />

Gründung 1874 <strong>als</strong> Deutsche Tonröhren- und Chamottefabrik,<br />

ab 1904 wie oben. Herstellung von Steinzeugrohren, säurefestem<br />

Steinzeug für die chemische Industrie, Hochspannungs-Isolatoren<br />

und Schamottewaren. Werke in Münsterberg<br />

(Schles.), Krauschwitz (Lausitz), Muskau, Kassel-Bettenhausen<br />

und Bad Freienwal<strong>de</strong> (O<strong>de</strong>r). Ab 1922 Interessengemeinschaft<br />

mit <strong>de</strong>r Deutsche Steinzeugwarenfabrik in Mannheim-Friedrichsfeld<br />

(die dann auch die Aktienmehrheit hielt). Aufgekauft<br />

wur<strong>de</strong>n 1923/24 die Technochemie-AG in Berlin-Heinersdorf<br />

und 1928 die Keramische Industrie-Bedarfs-AG in Meißen.<br />

1933 fusionsweise Übernahme <strong>de</strong>r Ton- und Steinzeugwerke<br />

W. Richter & Cie. AG in Bitterfeld. 1934/37 Sitzverlegung von<br />

Berlin nach Krauschwitz bei Muskau O.-L., im gleichen Jahr<br />

gemeinsam mit <strong>de</strong>r Mehrheitsaktionärin vollständige Übernahme<br />

<strong>de</strong>r “Annawerk” Schamotte- und Tonwarenfabrik AG in<br />

Oeslau bei Coburg. Die Werke Krauschwitz und Freienwal<strong>de</strong><br />

wur<strong>de</strong>n nach vorausgegangener Demontage 1945 lan<strong>de</strong>seigene<br />

Betriebe, es verblieb <strong>de</strong>r Ges. nur das Werk in Kassel-Bettenhausen.<br />

1948 Sitzverlegung nach Schwarzenfeld (Opf.), wo<br />

in <strong>de</strong>n Räumen <strong>de</strong>r Buchtal AG eine kleine Produktion eingerichtet<br />

wur<strong>de</strong>. 1955 verschmolzen mit <strong>de</strong>r Mehrheitsaktionärin<br />

“Deutsche Steinzeugwarenfabrik für Kanalisation und chemische<br />

Industrie” in Mannheim-Friedrichsfeld (die heutige FRIA-<br />

TEC).<br />

Los 289 Schätzwert 100-300 €<br />

Deutsche Treuhand-Gesellschaft<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark 1.6.1900.<br />

Grün<strong>de</strong>r-Emission (Auflage 1000, R 4)<br />

UNC-EF<br />

Für <strong>de</strong>n Aufsichtsrat original signiert. Anfang 2005<br />

wur<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m Reichsbank-Schatz ein Posten mit<br />

rd. 500 Stück versteigert, <strong>de</strong>r aber von <strong>de</strong>r KPMG<br />

Deutsche Treuhand-Gesellschaft für das eigene<br />

Archiv zurückerworben wur<strong>de</strong>. Dem Sammlermarkt<br />

zur Verfügung stehen <strong>de</strong>shalb nur die 5<br />

Stücke, die einzeln auf Sammlerlots verteilt waren.<br />

Gründung 1890 <strong>als</strong> „Deutsch-Amerikanische Treuhand-Gesellschaft“<br />

unter maßgeblicher Mitwirkung <strong>de</strong>r Deutschen Bank.<br />

Ursprünglicher Geschäftszweck: Übernahme <strong>de</strong>s Amtes <strong>als</strong><br />

Pfandhalter und Treuhän<strong>de</strong>r, Ausstellung von Hinterlegungsbescheinigungen<br />

für Wertpapiere, Vertretung in- und ausländischer<br />

Gesellschaften bei Aktienregistrierungen und -umschreibungen,<br />

Vertretung <strong>de</strong>r Besitzer in- und ausländischer Wertpapiere,<br />

wobei zeitweise auch eine starke Stellung <strong>als</strong> Fiskal-Agentur<br />

für südamerikanische Goldminen-Ges. bestand. Aus <strong>de</strong>r<br />

Mitwirkung an <strong>de</strong>r Reorganisation zusammengebrochener Unternehmen<br />

entwickelte sich ab 1902 die eigene Buch- und Bilanzprüfung,<br />

die schließlich 1931 mit <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>r aktienrechtlichen<br />

Pflichtprüfung in Deutschland das Haupttätigkeitsgebiet<br />

wur<strong>de</strong>. 1930 dazu Übernahme <strong>de</strong>r “Revision” Treuhand<br />

AG. 1979/86 Fusion mit KPMG und Umfirmierung in<br />

KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft AG. Die Gruppe gehört<br />

mit über 150.000 Beschäftigten (davon 8.600 in Deutschland)<br />

in über 150 Län<strong>de</strong>rn zu <strong>de</strong>n „big four“ unter <strong>de</strong>n internationalen<br />

Prüfungsgesellschaften.<br />

Los 290 Schätzwert 150-300 €<br />

Deutsche Treuhand-Gesellschaft<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark 17.12.1901<br />

(Auflage 500, R 4), original signiert von<br />

<strong>de</strong>m be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Berliner Bankier Adolph<br />

vom Rath <strong>als</strong> Aufsichtsratsvorsitzen<strong>de</strong>r.<br />

Adolph vom Rath (1832-1907) war ein<br />

enger Partner <strong>de</strong>s großen Privatbankiers<br />

Wilhelm Ludwig Deichmann UNC-EF<br />

Zuvor völlig unbekannt gewesener Jahrgang. Anfang<br />

2005 wur<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m Reichsbank-Schatz ein<br />

Posten mit rd. 300 Stück versteigert, <strong>de</strong>r aber von<br />

<strong>de</strong>r KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft für<br />

das eigene Archiv zurückerworben wur<strong>de</strong>. Dem<br />

Sammlermarkt zur Verfügung stehen <strong>de</strong>shalb nur<br />

die 5 Stücke, die einzeln auf Sammlerlots verteilt<br />

waren.<br />

Geschichte und Gestaltung wie voriges Los.<br />

Los 291 Schätzwert 75-100 €<br />

Deutsche Unionbank AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM April 1928<br />

(Blankette, R 8) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1888, bis 1924 Credit- und Sparbank AG. Hervorgegangen<br />

aus <strong>de</strong>m Vorschuß- und Sparverein E.G. Langewiesen.<br />

1922 wur<strong>de</strong> die Privatbankfirma Veit, Selberg & Cie. aufgenommen.<br />

Die Mehrheit <strong>de</strong>s Aktienkapit<strong>als</strong> befand sich 1942<br />

in schwedischen Hän<strong>de</strong>n.<br />

Los 292 Schätzwert 25-50 €<br />

Deutsche Waggon-Leihanstalt AG<br />

Berlin, Aktie Ser. I 1.000 Mark 2.3.1901<br />

(Auflage 1000, R 4) EF-VF<br />

Großformatig. Dekorative Umrandung.<br />

Nr. 290 Nr. 295<br />

Gründung 1897 <strong>als</strong> “Deutsche Waggon-Leihanstalt GmbH” (AG<br />

seit 1899), Umfirmierung in “Eva” im Jahr 1917 anläßlich <strong>de</strong>r<br />

Verschmelzung mit <strong>de</strong>r Wagenbau-AG Wismar. Neben <strong>de</strong>m riesigen<br />

Fuhrpark an Kesselwagen und (gemeinsam mit <strong>de</strong>r Kühltransit<br />

AG) Wärmeschutzwagen besaß die “Eva” eine Waggonfabrik<br />

in Wismar und ein Waggonreparaturwerk in Berzdorf bei<br />

Köln-Brühl. Ferner Beteiligungen von 99,9 bzw. 100% an <strong>de</strong>r<br />

Waggon-Fabrik AG Uerdingen und <strong>de</strong>r Waggonfabrik Quedlinburg<br />

GmbH. <strong>Der</strong> jahrzehntelang börsennotierte Waggon-Vermieter<br />

wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n 90er Jahren von australischen Investoren<br />

übernommen. Die EVA-Kesselwagen sieht noch heute je<strong>de</strong>r<br />

Bahnreisen<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>n Nachbargleisen.0<br />

Los 293 Schätzwert 30-75 €<br />

Deutsche Werft AG<br />

Hamburg, Aktie 1.000 RM 27.9.1927<br />

(Auflage 2000, R 3) EF<br />

Gründung 1918, im gleichen Jahr Eröffnung <strong>de</strong>r Werft auf einem<br />

vom Hamburger Staat gemieteten Gelän<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>r Elbinsel<br />

Finkenwer<strong>de</strong>r. 1920 Übernahme <strong>de</strong>r (1916 eröffneten)<br />

“Hamburger Werft” auf <strong>de</strong>m Tollerorter Gelän<strong>de</strong> im inneren Hafen.<br />

Als die Stadt das Tollerorter Terrain 1927 zurückverlangte,<br />

wur<strong>de</strong> ersatzweise die alte “Reiherstieg Schiffswerfte & Maschinenfabrik<br />

Wetzel & Freytag K.a.G” erworben und noch<br />

1927 fusioniert. 1948/49 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Betrieb Reiherstieg restlos<br />

<strong>de</strong>montiert, vier beschädigte und gesunkene Docks wur<strong>de</strong>n<br />

verschrottet, das fünfte und größte nach Piräus in Griechenland<br />

verbracht. In Finkenwer<strong>de</strong>r dagegen konnte schon 1947 in<br />

kleinem Rahmen <strong>de</strong>r Schiffsneubau wie<strong>de</strong>r aufgenommen<br />

wer<strong>de</strong>n. 1966/68 - Großaktionäre waren zuletzt die Gutehoffnungshütte<br />

und die AEG - Zusammenschluß mit <strong>de</strong>r Kieler Howaldtswerke<br />

AG und <strong>de</strong>r Howaldtswerke Hamburg AG zur Howaldtswerke-Deutsche<br />

Werft AG Hamburg und Kiel (HDW).<br />

Los 294 Schätzwert 75-150 €<br />

Deutsche Wohnstätten-Bank AG<br />

Berlin, Sammel-Aktie Reihe B 10 x 1.000<br />

Goldmark Sept. 1924 (R 5) EF<br />

Ausgestellt auf die Gagfah, Berlin.<br />

Gründung 1923 in Berlin <strong>als</strong> Deutsche Wohnstätten-Bank AG.<br />

1926 umbenannt in Deutsche Bau- und Bo<strong>de</strong>nbank AG. Betrieb<br />

von Bankgeschäften je<strong>de</strong>r Art unter beson<strong>de</strong>rer För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

Bauwirtschaft und <strong>de</strong>s Wohnungsbaues. 1949 Sitzverlegung<br />

nach Frankfurt a.M. 1979 übernahm die Deutsche Pfandbriefanstalt<br />

(seit 1998/99 DePfa Deutsche Pfandbriefbank AG) eine<br />

Mehrheitsbeteiligung. Im Zuge von Umstrukturierungen <strong>de</strong>r<br />

DePfa wur<strong>de</strong>n die gesamten Immobilienaktivitäten auf die Deutsche<br />

Bau- und Bo<strong>de</strong>nbank AG übertragen, die dauraufhin in<br />

“DePfa Bank AG” (heute “Aareal Bank AG”) umfirmiert wur<strong>de</strong>.<br />

Los 295 Schätzwert 225-300 €<br />

Deutsche Wollentfettung AG<br />

Oberheinsdorf b. Reichenbach i.V., Aktie<br />

1.000 Mark 14.11.1922 (Auflage 3000, R 9)<br />

VF<br />

Großes Querformat mit sehr hübscher Umrahmung.<br />

Zuvor unbekannt gewesen, nur 6 Stücke<br />

wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />

Mit <strong>de</strong>m Bau <strong>de</strong>r Sächsisch-Bayerischen Eisenbahn Leipzig-<br />

Hof 1840-51 kam die industrielle Revolution in das Vogtland.<br />

Vor allem Textilbetriebe fan<strong>de</strong>n preiswerte Grundstücke und<br />

reichlich gutes Wasser in <strong>de</strong>n Tälern <strong>de</strong>s Vogtlan<strong>de</strong>s. Eines <strong>de</strong>r<br />

Zentren wur<strong>de</strong> Reichenbach, und die Industrie <strong>de</strong>hnte sich von<br />

dort nach Osten in <strong>de</strong>n Heinsdorfergrund aus. Als erster Betrieb<br />

entstand hier 1871 die Bernhard Dietel AG, weitere folgten. En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s 19. Jh. wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Heinsdorfergrund mit <strong>de</strong>r Staatsbahn<br />

in Reichenbach durch eine 1.000-mm-Schm<strong>als</strong>purbahn verbun<strong>de</strong>n<br />

(eine von nur zwei meterspurigen Bahnen in Sachsen),<br />

auf <strong>de</strong>r norm<strong>als</strong>purige Güterwagen auf Rollböcken zu <strong>de</strong>n Fabriken<br />

gebracht wur<strong>de</strong>n. Dies gab 1898 <strong>de</strong>n Ausschlag zur Ansiedlung<br />

<strong>de</strong>r Deutsche Wollentfettung AG in Oberheinsdorf. Firmenzweck:<br />

Spinnbarmachung sowie Verspinnung und Färbung<br />

von tierischen Haaren und Pflanzenfasern. In <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />

ging das Unternehmen 1929 in Konkurs. 1930<br />

wur<strong>de</strong>n die Fabrikgebäu<strong>de</strong> abgebrochen. Erhalten blieb das<br />

Verwaltungsgebäu<strong>de</strong> am Fabrikberg, das heute <strong>als</strong> Wohnhaus<br />

genutzt wird. Gleich daneben liegt <strong>de</strong>r Teich, aus <strong>de</strong>m die Wollentfettung<br />

ehe<strong>de</strong>m ihr Wasser bezog.<br />

Los 296 Schätzwert 30-75 €<br />

Deutsche Zentraldruckerei AG<br />

Berlin, Na.-VZ-Aktie Lit. B 100 RM<br />

10.4.1933 (Auflage 550, R 5) EF<br />

Gründung 1894 <strong>als</strong> “Deutsche Tageszeitung, Druckerei und<br />

Verlag AG”, 1933 Umfirmierung wie oben. Hergestellt wur<strong>de</strong>n<br />

etwa 70 Zeitungen und Zeitschriften. Buchdruck (5 Rotationen,<br />

40 Pressen), Kunstanstalt, Kartographische Anstalt, Buchbin<strong>de</strong>rei.<br />

1950 Berliner Wertpapierbereinigung, 1982 erloschen.<br />

Los 297 Schätzwert 75-125 €<br />

Deutscher Heimbau Gemeinnützige AG<br />

Essen, Aktie 1.000 RM 1.10.1938<br />

(Auflage nur 100 Stück, R 6) EF<br />

Firmenän<strong>de</strong>rung mit Schreibmaschine in “Neue<br />

Heimat” Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft<br />

<strong>de</strong>r Deutschen Arbeitsfront im<br />

Gau Essen, AG.<br />

Gründung 1929 <strong>als</strong> Deutscher Heimbau, ab 1939 Neue Heimat<br />

Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft <strong>de</strong>r<br />

28


Deutschen Arbeitsfront im Gau Essen AG. 1986 verkaufte <strong>de</strong>r<br />

DGB das gewerkschaftseigene Wohnungsbauunternehmen<br />

zum symbolischen Preis von einer Mark an <strong>de</strong>n Berliner Bäkkerei-Unternehmer<br />

Horst Schiesser. <strong>Der</strong> Sanierungsplan<br />

Schiessers wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n Banken nicht akzeptiert, daher kaufte<br />

<strong>de</strong>r DGB die Neue Heimat am 12.11.1986 für eine Mark<br />

wie<strong>de</strong>r von Schiesser zurück.<br />

Los 298 Schätzwert 75-150 €<br />

Deutscher Lyceum-Club e.V.<br />

Berlin, 4,5 % Na.-Teilschuldv. 25 Mark<br />

30.6.1915 (R 7) EF-VF<br />

Gesamtdarlehn über 70.000 Mark aus Anlaß <strong>de</strong>s<br />

Kaufes <strong>de</strong>s Hauses Lützowplatz 8. Fleckig.<br />

Niemand geringeres <strong>als</strong> Aristoteles lehrte in einem Gymnasium<br />

bei Lykeion, einem <strong>de</strong>m Apoll Lykeios geheiligten Ort bei Athen.<br />

Schon die Römer übernahmen <strong>de</strong>n Begriff Lyceum, und um<br />

1900 wur<strong>de</strong>n so, vor allem in Württemberg, höhere Bildungsanstalten<br />

bezeichnet. Vor allem aber wur<strong>de</strong>n Anstalten “Lyceum”<br />

genannt, an <strong>de</strong>nen das katholisch-theologische Studium nebst<br />

vorbereiten<strong>de</strong>m philosophischem Studium betrieben wur<strong>de</strong>.<br />

Los 301 Schätzwert 300-375 €<br />

Deutscher Ring Transportund<br />

Fahrzeug-Versicherungs-AG<br />

Hamburg, Sammel-Namensaktie 100 x<br />

1.000 RM 1.10.1935 (Auflage nur 9<br />

Stück, R 9), ausgestellt auf die<br />

Treuhandges. für wirtschaftliche<br />

Unternehmungen mbH, Berlin UNC-<br />

Nur 8 Stück dieser bis dato ganz unbekannten<br />

Sammelaktien lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1923 <strong>als</strong> “Hamburg-Leipziger Lloyd, Versicherungs-<br />

AG”, 1929 umbenannt wie oben. Die Ges. stand in Interessengemeinschaft<br />

mit <strong>de</strong>r Deutscher Ring Lebensversicherungs-AG<br />

und <strong>de</strong>r Deutscher Ring Krankenversicherung V.a.G., wur<strong>de</strong> mit<br />

diesen in Personalunion geführt, auch bestand eine einheitliche<br />

Vertriebsorganisation. Die Gruppe stand im III. Reich unter <strong>de</strong>m<br />

Einfluß <strong>de</strong>r Deutschen Arbeitsfront. 1947 wur<strong>de</strong>n auf Beschluß<br />

<strong>de</strong>s Alliierten Kontrollrates die Deutscher Ring-Versicherungen<br />

geschlossen. Als Gesamtrechtsnachfolger entstand 1953/54<br />

die “Deutscher Ring Transport- und Rückversicherungs-AG”,<br />

<strong>de</strong>ren Großaktionär nunmehr die Vermögensverwaltung <strong>de</strong>r<br />

Deutschen Angestellten-Gewerkschaft GmbH in Hamburg war.<br />

Los 302 Schätzwert 150-200 €<br />

DIAMANT Gasglühlicht AG<br />

Berlin, Aktie 100 RM 17.12.1929 (R 8) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1920 zwecks Herstellung und Vertrieb von Gegenstän<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Glühlicht-Industrie sowie Erwerb und Verwertung<br />

von gewerblichen Schutzrechten und Lizenzen auf <strong>de</strong>m Gebiet<br />

<strong>de</strong>r Glühlicht-Industrie. Seit 1926 auch Vertrieb von Trockenbatterien.<br />

1943 umgewan<strong>de</strong>lt in eine GmbH.<br />

Nr. 301 Nr. 302<br />

Los 305 Schätzwert 30-90 €<br />

Doornkaat AG<br />

Nor<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark Okt. 1921<br />

(Auflage 1500, R 3) EF-VF<br />

Dekorativer großformatiger Druck.<br />

Die 1806 gegrün<strong>de</strong>te oHG J. ten Doornkaat Koolman Söhne<br />

(Brennerei) und die 1882 gegrün<strong>de</strong>te oHG H. & J. ten Doornkaat<br />

Koolman (Brauerei) fusionierten 1899 zur Doornkaat AG.<br />

Im 1. Weltkrieg wur<strong>de</strong> die Brauerei stillgelegt, die Brennerei dagegen<br />

weiter ausgebaut. Ab 1929/30 auch Tee-Import. Außer<strong>de</strong>m<br />

im Geschäft mit Fruchtsäften (Emig und Bavaria) sowie<br />

Mineralwasser (St. Ansgari-Quelle) tätig. 1992 erwarb <strong>de</strong>r Erzkonkurrent<br />

Berentzen die Aktienmehrheit. Das Spirituosen-Geschäft<br />

wur<strong>de</strong> ausgeglie<strong>de</strong>rt und von Berentzen weitergeführt,<br />

<strong>de</strong>r AG-Mantel wur<strong>de</strong> 1994 nach Umfirmierung in NORDAG<br />

Immobilien AG an die WCM-Gruppe verkauft.<br />

Bedarf an Bergwerksausrüstungen nach Nor<strong>de</strong>n aus<strong>de</strong>hnen<br />

wür<strong>de</strong>. Zunächst Herstellung von Gußstücken, bald auch Fertigung<br />

maschineller Einrichtungen für <strong>de</strong>n Bergbau wie För<strong>de</strong>rmaschinen,<br />

För<strong>de</strong>rkörbe, För<strong>de</strong>rwagen, Koksausdrückmaschinen<br />

und Seilscheiben. Ab 1877/78 wur<strong>de</strong>n außer<strong>de</strong>m Dampfmaschinen<br />

und Müllereieinrichtungen gebaut. Die Übernahme<br />

<strong>de</strong>s alleinigen Herstellungsrechts einer Trockenpresse für Bausteine<br />

und Brikettierung von Materialien aller Art wur<strong>de</strong> 1883<br />

richtungsweisend für die weitere Entwicklung <strong>de</strong>s Unternehmens,<br />

hier lag bald <strong>de</strong>r Produktionsschwerpunkt. Ab 1929<br />

auch Fertigung von Zahnrä<strong>de</strong>rn und kompletten Getrieben.<br />

Nach kriegsbedingter Zerstörung <strong>de</strong>s Werkes erst 1946/47<br />

wie<strong>de</strong>r in Betrieb gegangen. 1976 Umfirmierung in “Dorstener<br />

Maschinenfabrik AG”. Hergestellt wur<strong>de</strong>n jetzt komplette Anlagen<br />

für die Produktion von Kalksandsteinen, außer<strong>de</strong>m Motoren<br />

(insbeson<strong>de</strong>re geräuschgedämpfte Antriebe für Windkraftanlagen)<br />

und Getriebe. Börsennotiz Düsseldorf, Großaktionär<br />

war seit 1973 die Stewing-Beton-Gruppe (98 %). Als Stewing<br />

1997 pleite ging und immense For<strong>de</strong>rungen an Firmen <strong>de</strong>s<br />

Großaktionärs wertlos wur<strong>de</strong>n, ging auch die Dorstener Maschinenfabrik<br />

2000 in die Insolvenz. Anschließend Übernahme<br />

<strong>de</strong>s Betriebes mit zuletzt weniger <strong>als</strong> 100 Mitarbeitern durch<br />

die ZOLLERN Antriebstechnik, heute die ZOLLERN Dorstener<br />

Antriebstechnik GmbH & Co. KG.<br />

Los 299 Schätzwert 50-100 €<br />

Deutscher Offizier-Verein<br />

Berlin, Genußschein 100 RM Aug. 1929<br />

(R 6) EF<br />

Gründung 1884. Zweck <strong>de</strong>s Vereins war die preiswerte Beschaffung<br />

von Uniformen, Genussmitteln und Manöverbedarf.<br />

Das Geschäftskapital von 3 Mio. Mark bestand aus Stücken<br />

von 50, 100, 500 und 1.000 Mark. <strong>Der</strong> Verein hatte über<br />

40.000 Mitglie<strong>de</strong>r, umfangreiche Werkstätten und große Lager.<br />

Das Geschäftshaus in Berlin wur<strong>de</strong> 1892 umbenannt in “Waarenhaus<br />

für Armee und Marine”.<br />

Los 300 Schätzwert 60-120 €<br />

Deutscher Ring<br />

Lebensversicherungs-AG<br />

Hamburg, Namensaktie Lit. A 100 RM<br />

23.4.1938 (Auflage 200, R 5), ausgestellt<br />

auf die Treuhandges. für wirtschaftliche<br />

Unternehmungen nbH, Berlin EF<br />

Aus <strong>de</strong>m 1938 erfolgten Umtausch <strong>de</strong>r 20-RM-<br />

Aktien. Firmensignet im Unterdruck.<br />

Los 303 Schätzwert 75-125 €<br />

Diskus Werke Frankfurt am Main AG<br />

Frankfurt a.M., Aktie 1.000 RM Dez. 1941<br />

(R 6) EF<br />

Gründung <strong>als</strong> GmbH 1911, AG seit 1922. Herstellung von<br />

Flachschleifmaschinen und Schleifwerkzeugen. 1992 Übertragung<br />

<strong>de</strong>s Vermögens und <strong>de</strong>s operativen Geschäfts auf die Diskus<br />

Werke Schleiftechnik GmbH. Heute reine Management-<br />

Holding.<br />

Los 306 Schätzwert 80-185 €<br />

Dornap-Angerthaler AG<br />

für Kalkstein und Kalkindustrie<br />

Dornap, Aktie 1.000 RM 1.7.1887.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1653, R 3) EF-VF<br />

Sehr schöne Umrahmung im Historismus-Stil.<br />

Gründung 1887, nach Übernahme mehrerer benachbarter Betriebe<br />

1888 umbenannt in “Rheinisch-westfälische Kalkwerke” Ausbeutung<br />

von Kalkstein- und Dolomitfel<strong>de</strong>rn im ganzen nie<strong>de</strong>rrheinisch-westfälischen<br />

Industriegebiet. Die Steinbrüche in Dornap,<br />

Hochdahl, Nean<strong>de</strong>rthal, Gruiten, Elberfeld, Wülfrath, Barmen-Rittershausen,<br />

Hofermühle, Ober-Hagen, Letmathe und Hönnethal<br />

waren durch fast 30 km lange normal- und schm<strong>als</strong>purige Werkseisenbahnen<br />

verbun<strong>de</strong>n. Beliefert wur<strong>de</strong>n vor allem die nie<strong>de</strong>rrheinisch-westfälischen<br />

Eisen- und Stahlwerke mit Hüttenkalk,<br />

folgerichtig wur<strong>de</strong> die RWK in <strong>de</strong>n 30er Jahren Teil <strong>de</strong>r Vereinigten<br />

Stahlwerke. Nach Beschlagnahme durch die Alliierten wur<strong>de</strong><br />

das Betriebsvermögen bei Entflechtung <strong>de</strong>r Vereinigte Stahlwerke<br />

1953 auf eine neu gegrün<strong>de</strong>te AG gleichen Namens übertragen.<br />

Maßgebliche Aktionäre waren dann lange Zeit die Stahlwerke an<br />

<strong>de</strong>r Ruhr <strong>als</strong> Hauptabnehmer (zuletzt die Hoesch-Werke AG mit ü-<br />

ber 75 %), heute gehört die 1999 in RWK Kalk AG umbenannte<br />

Ges. zum britischen Baustoffkonzern Readymix.<br />

Los 308 Schätzwert 300-375 €<br />

Dortmun<strong>de</strong>r Actien-Brauerei<br />

Dortmund, Aktie 1.200 Mark 11.11.1922<br />

(Auflage 3598, R 8) VF+<br />

Schöne Umrahmung, Unterdruck <strong>de</strong>s DAB-Firmenlogos<br />

in Form eines Baumes.<br />

Gründung 1868 <strong>als</strong> “Dortmun<strong>de</strong>r Bierbrauerei Herzberg & Co.”,<br />

1871 Umwandlung in eine AG. 1917/18 Erwerb <strong>de</strong>r Tremonia-<br />

Brauerei F. Lehmkuhl AG in Dortmund und <strong>de</strong>r Gütersloher<br />

Brauerei AG. 1920 Übernahme <strong>de</strong>r Kontingente von E. und A.<br />

Meininghaus in Dortmund, <strong>de</strong>r Hammer Brauerei “Mark” in<br />

Hamm i.W. und von Luyken & Tigler in Wesel-Obrighoven. Hinzuerworben<br />

wur<strong>de</strong>n ferner die Euskirchener Bürgerbräu GmbH,<br />

die Vereinsbrauerei Göttingen GmbH, die Brauerei Dormagen<br />

vorm. Becker & Cie. und die Heinrich Sta<strong>de</strong> Brauerei-GmbH in<br />

Dortmund (1921/22) sowie die Aktienbrauerei Rinteln und die<br />

Weener Bräu GmbH (1926). 1969 Erwerb <strong>de</strong>r Aktienmehrheit<br />

<strong>de</strong>s Lokalrivalen Dortmun<strong>de</strong>r Hansa-Brauerei. Bei dieser Übernahme<br />

verschluckte sich die DAB an <strong>de</strong>m allgemein <strong>als</strong> zu<br />

hoch empfun<strong>de</strong>nen Kaufpreis und wur<strong>de</strong> damit selbst übernahmereif:<br />

2001 kam es zu einer Überschuldung, und die DAB<br />

musste sich von <strong>de</strong>r zum Oetker-Konzern (heute Ra<strong>de</strong>berger-<br />

Gruppe) gehören<strong>de</strong>n Binding-Brauerei AG retten und dann ü-<br />

bernehmen lassen. Mit <strong>de</strong>m Ausschluß <strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>rheitsaktionäre<br />

wur<strong>de</strong> die DAB 2002 vollständig in die Ra<strong>de</strong>berger-Gruppe<br />

eingegie<strong>de</strong>rt. “DAB macht schlapp”, reimten die Biertrinker,<br />

die an<strong>de</strong>re Dortmun<strong>de</strong>r Marken bevorzugten. Das ist Geschichte:<br />

Neben <strong>de</strong>r kleinen Hövels Hausbrauerei ist DAB heute die<br />

einzige noch übrig gebliebene Dortmun<strong>de</strong>r Brauerei.<br />

Gründung 1913 <strong>als</strong> “Volksversicherungs-AG <strong>de</strong>s Deutschnationalen<br />

Handlungsgehilfenverban<strong>de</strong>s” (Vorläufer <strong>de</strong>r Gewerkschaft<br />

DAG), Umfirmierungen 1919 in “Deutschnationale Versicherungs-AG”<br />

und 1929 in “Deutscher Ring Lebensversicherungs-AG”.<br />

Das Unternehmen stand im III. Reich unter <strong>de</strong>n Einfluß<br />

<strong>de</strong>r Deutschen Arbeitsfront und erhielt <strong>de</strong>swegen die Bestän<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s Österreichen Phoenix sowie <strong>de</strong>r polnischen Vita-<br />

Kotwica eingeglie<strong>de</strong>rt. Wegen dieser politischen Vorbelastung<br />

1947 Neugründung <strong>als</strong> “Neue Welt Lebensversicherungs-AG”,<br />

1953 wur<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r vorherige Name angenommen. Das<br />

Verwaltungsgebäu<strong>de</strong> am Holstenwall war dam<strong>als</strong> das höchste<br />

Bürogebäu<strong>de</strong> in Hamburg. 1960 übernahm Rudolf August Oetker<br />

die Aktienmehrheit, heute ist Hauptaktionär die Baloise Holding,<br />

Basel, über die Basler Versicherungs-Beteiligungs-GmbH.<br />

Los 304 Schätzwert 100-125 €<br />

Dörentruper Sandund<br />

Thonwerke GmbH<br />

Dörentrup (Lippe), 5 % Teilschuldv. 200<br />

Goldmark Nov. 1923 (Auflage 1000, R 9) VF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1896/1901. Das Stammkapital betrug 600.000<br />

RM, wur<strong>de</strong> im Dez. 1942 um 60 % auf 96.000 RM berichtigt.<br />

<strong>Der</strong> Abbau <strong>de</strong>r Grube en<strong>de</strong>te 1970. Die Gesellschaft existiert<br />

noch heute in Dörentrup in <strong>de</strong>r Lemgoer Straße <strong>als</strong> Dienstleister<br />

für Baubedarf und Ziegeleien.<br />

Los 307 Schätzwert 30-75 €<br />

Dorstener Eisengießerei<br />

und Maschinenfabrik AG<br />

Hervest-Dorsten, Namensaktie 300 RM<br />

Okt. 1929 (Auflage 354, R 4) EF<br />

Gründung 1873, nach<strong>de</strong>m maßgeben<strong>de</strong> Dorstener Bürger erkannt<br />

hatten, daß sich <strong>de</strong>r Ruhrbergbau mit entsprechen<strong>de</strong>m<br />

Das Firmengebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Actien-Brauerei in Dortmund<br />

29


Los 312 Schätzwert 75-125 €<br />

Dr. Heinr. Abbes & Co. AG<br />

Holzmin<strong>de</strong>n, Aktie 20 RM Dez. 1924<br />

(Auflage 10000, R 7) EF<br />

Gründung 1921 zur Herstellung und zum Han<strong>de</strong>l von Holzriemenscheiben<br />

und verwandten Artikeln. Im Okt. 1925 in Konkurs.<br />

Los 309 Schätzwert 75-150 €<br />

Dortmun<strong>de</strong>r Ritterbrauerei AG<br />

Dortmund, Aktie 1.000 Mark 20.3.1918<br />

(Auflage 750, R 2) EF-VF<br />

Gründung 1889 <strong>als</strong> “Dortmun<strong>de</strong>r Brauerei-Gesellschaft vorm.<br />

Gebr. Meininghaus und Bömcke AG” durch Verschmelzung dieser<br />

bei<strong>de</strong>n seit 1870 bestehen<strong>de</strong>n Privatbrauereien. Die Brauerei<br />

selbst gehörte <strong>de</strong>r “Dortmund Breweries Company Ltd.” in<br />

London, die zugleich Alleinaktionärin <strong>de</strong>r Ritterbrauerei war und<br />

<strong>de</strong>n gesamten Betrieb an diese verpachtet hatte. 1917 wur<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>ren Anteil <strong>als</strong> Feindvermögen liquidiert. Später Fusion mit <strong>de</strong>r<br />

Brauhaus Essen AG (1919), <strong>de</strong>r Dortmun<strong>de</strong>r Bürgerbräu AG<br />

(1920) und <strong>de</strong>r Brauerei Westfalia GmbH in Lütgendortmund<br />

(1921). 1923 Erwerb <strong>de</strong>s Kontingents <strong>de</strong>r Quellenbrauerei<br />

GmbH in Schüren. Mit einer Kapazität von 600.000 hl nun eine<br />

<strong>de</strong>r großen <strong>de</strong>utschen Brauereien. Ab 1928 Interessengemeinschaft<br />

mit <strong>de</strong>r Glückauf-Brauerei AG in Gelsenkirchen.<br />

1952 Erwerb <strong>de</strong>r Brauerei Westfalia Gebr. Hagedorn & Co. in<br />

Münster. 1963 Überschreiten <strong>de</strong>r 1-Mio.-hl-Grenze beim Ausstoß,<br />

<strong>de</strong>shalb ab 1964 Bau einer komplett neuen zweiten Brauerei<br />

in Lütgendortmund. Nach <strong>de</strong>m Krieg war lange Zeit die<br />

Dresdner Bank Mehrheitsaktionär. Diesen Anteil übernahm<br />

dann die Dortmun<strong>de</strong>r Union-Schultheiss Brauerei AG (heute<br />

Brau und Brunnen AG) und glie<strong>de</strong>rte sich die Ritterbrauerei<br />

1994 komplett ein.<br />

Los 310 Schätzwert 30-90 €<br />

Dortmun<strong>de</strong>r Ritterbrauerei AG<br />

Dortmund, Aktie 1.000 RM 9.2.1929<br />

(Auflage 1600, R 2) EF-VF<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 313 Schätzwert 50-100 €<br />

Dr. Volkmar Klopfer’s<br />

Nahrungsmittel AG<br />

Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 RM Sept. 1928<br />

(Auflage 400, R 6) EF<br />

Gründung 1928 zwecks Wie<strong>de</strong>rinbetriebsetzung <strong>de</strong>s früher unter<br />

<strong>de</strong>r Firma Dr. Volkmar Klopfer betriebenen Nahrungsmittelwerks<br />

sowie die Verwertung <strong>de</strong>r für Dr. Klopfer patentierten<br />

Verfahren zur Herstellung von Nahrungsmitteln. 1913 hatte Dr.<br />

Klopfer ein Verfahren erfun<strong>de</strong>n, das Vollkornbrot aus Vollkornroggenmehl<br />

leicht verdaulich machte. Zu <strong>de</strong>n ersten Arbeiten<br />

im Nahrungsmittelwerk Dr. Klopfer gehörte auch die Entwikklung<br />

<strong>de</strong>s rein pflanzlich hergestellten Eiweißkonzentrats Glidine,<br />

das noch heute unter <strong>de</strong>m Namen Glidine Klopfer vertrieben<br />

wird. Außer<strong>de</strong>m entwickelte Dr. Klopfer schon in <strong>de</strong>n<br />

1920er Jahren <strong>de</strong>n Stoff “Basica” zur Entsäuerung und Entschlackung.<br />

Dieses “Geheimnis in gelben Flaschen” wird seit<br />

1986 sogar von <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Fußball-Nationalmannschaft<br />

eingesetzt. Die AG wur<strong>de</strong> 1932 insolvent, was Dr. Klopfer aber<br />

wenig störte: Schon 1924 hatte er mit seiner Lebensgefährtin<br />

Martha Hädlich eine eigene neue Firma gegrün<strong>de</strong>t.<br />

Nr. 314<br />

Los 314 Schätzwert 60-120 €<br />

Dres<strong>de</strong>ner Nähmaschinenzwirn-Fabrik<br />

Dres<strong>de</strong>n, Namens-VZ-Aktie 1.000 Mark<br />

28.2.1923 (Auflage 150, R 6), ausgestellt<br />

auf <strong>de</strong>n Bankdirektor a.D. Max Gentner,<br />

Dres<strong>de</strong>n, umgestellt in VZ-Aktie Lit. A zu<br />

40 RM, später 200 RM EF-VF<br />

Großes Hochformat, schöne Umrahmung mit stilisierten<br />

Zwirnspulen.<br />

Gründung 1872 durch Übernahme <strong>de</strong>r Wilh. Eiselt’schen Fabrik.<br />

Zweigstellen in Herrnskretschen (Böhmen), Nenzingen<br />

und Stockach. Nach 1949 nicht verlagert.<br />

Eine Filiale <strong>de</strong>r Dresdner Bank in Berlin um 1885<br />

Los 315 Schätzwert 600-750 €<br />

Dresdner Bank<br />

Berlin, Sammelaktie (Interimsschein) 100<br />

x 1.000 RM 3.5.1937 (R 9), ausgestellt<br />

auf die Deutsche Golddiskontbank, Berlin.<br />

Eine Kapitalmaßnahme führte die<br />

Dresdner Bank 1937 nicht durch,<br />

vielmehr steht die Ausgabe offenbar im<br />

Zusammenhang mit <strong>de</strong>r 1937<br />

durchgeführten Reprivatisierung VF<br />

Vordruck mit maschinenschriftlichen Ergänzungen<br />

zu Anzahl <strong>de</strong>r Aktien und Gesamtnominalwert. Originalunterschriften<br />

von Carl Goetz (1936-65 AR-<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r) sowie <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Vorstän<strong>de</strong> Dr. Hans<br />

Schippel (Reichsbankdirektor a.D., seit 1931 anläßlich<br />

<strong>de</strong>r Rettung und weitgehen<strong>de</strong>n Verstaatlichung<br />

<strong>de</strong>r Bank durch das Deutsche Reich im Vorstand)<br />

und Dr. Karl Rasche (Karriere-Nazi, vom Hitler-Regime<br />

bei <strong>de</strong>r Reprivatisierung 1937 im Vorstand<br />

installiert, später in <strong>de</strong>n Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozessen<br />

zu 7 Jahren Haft verurteilt).<br />

Endgültige Aktien wur<strong>de</strong>n für diese Interimsscheine<br />

nie ausgegeben: Rückseitig sind (jeweils mit O-<br />

riginalunterschriften) die Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nzahlungen ab<br />

1937 Jahr für Jahr abgetragen. Nur 7 Stück dieser<br />

hochinteressanten und finanzgeschichtlich be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />

Sammelaktie lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1872 unter Übernahme <strong>de</strong>s altangesehenen Bankgeschäfts<br />

von Michael Kaskel in Dres<strong>de</strong>n. 1881 Errichtung einer<br />

Nie<strong>de</strong>rlassung in Berlin, wohin 1884 auch die Geschäftsleitung<br />

verlegt wur<strong>de</strong>. Verstärkt nach <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong><br />

schlug die Dresdner Bank, wie die an<strong>de</strong>ren Großbanken auch,<br />

einen atemberauben<strong>de</strong>n Expansionskurs durch massenhafte Ü-<br />

bernahme kleinerer Regional- und Privatbanken ein. 1931 in<br />

<strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise musste die Dresdner Bank vom Deutschen<br />

Reich gerettet wer<strong>de</strong>n, das daraufhin (teils über die Deutsche<br />

Golddiskontbank) Mehrheitsaktionär wur<strong>de</strong>. Die <strong>de</strong> facto<br />

verstaatlichte Dresdner Bank nahm anschließend durch Fusion<br />

die berühmt-berüchtigte Darmstädter und Nationalbank auf,<br />

<strong>de</strong>ren Zusammenbruch <strong>de</strong>r Auslöser <strong>de</strong>r Krise gewesen war.<br />

1937 gab das Reich seine Mehrheitsbeteiligung an <strong>de</strong>r inzwischen<br />

stabilisierten Bank wie<strong>de</strong>r ab. Nach <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg<br />

wur<strong>de</strong> die Dresdner Bank von <strong>de</strong>n Alliierten zunächst zerschlagen:<br />

durch Ausgründung gingen die süd<strong>de</strong>utschen Geschäfte<br />

auf die Rhein-Main Bank über, die nord<strong>de</strong>utschen auf die Hamburger<br />

Kreditbank und die nordrhein-westfälischen auf die<br />

Rhein-Ruhr-Bank. Diese drei Institute fusionierten 1957 zur<br />

(neuen) Dresdner Bank AG. Dazu erhielten die Aktionäre 1952<br />

“Restquoten” genannte Reichsmark-Aktien <strong>de</strong>r bestehen bleiben<strong>de</strong>n<br />

“Altbank”, <strong>de</strong>r die seinerzeit nicht realisierbaren Ost-<br />

Ansprüche verblieben. 2001 mit hochfliegen<strong>de</strong>n Allfinanz-Plänen<br />

von <strong>de</strong>r Allianz-Versicherung übernommen, 2008/09 dann<br />

an die Commerzbank verkauft wor<strong>de</strong>n und mit dieser fusioniert.<br />

Los 311 Schätzwert 25-50 €<br />

Dr. Cassirer & Co. AG<br />

Berlin-Charlottenburg, Aktie 1.000 RM<br />

Okt. 1930 (Auflage 5000, R 3) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1896 <strong>als</strong> OHG, AG seit 1919. Produktion elektrischer<br />

Kabel, von isolierten Leitungen und Drähten. 1941 umbenannt<br />

in Märkische Kabelwerke AG, nach 1945 Lackdraht U-<br />

nion AG, Sulingen, später GmbH, 1997 gelöscht. Heute befin<strong>de</strong>t<br />

sich <strong>de</strong>r SUN-Park auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> in Sulingen, bereits 40<br />

Betriebe haben sich in <strong>de</strong>m Unternehmerpark angesie<strong>de</strong>lt.<br />

Nr. 312 Nr. 315 Nr. 323<br />

30


Grün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Bahn im Jahr 1892 waren 8 Privatpersonen, darunter<br />

die Papierfabrikanten Felix Heinrich Schoeller und Walter<br />

Schüll <strong>als</strong> Gründungsvorstän<strong>de</strong> und die Fabrikanten Felix Heinrich<br />

Schoeller und Jakob Bücklers <strong>als</strong> Gründungsaufsichtsräte,<br />

ferner die Firmen Felix Heinrich Schoeller und Zellstofffabrik<br />

Hermann Maria Schoeller und die oHG Gebrü<strong>de</strong>r Schüll. Die<br />

meterspurige Dampfstraßenbahn Düren-Birkesdorf-Merken-<br />

Pier-In<strong>de</strong>n (11,1 km lang, abschnittweise 1893-1927 eröffnet)<br />

sollte vor allem <strong>de</strong>n Industriebetrieben im Nordwesten <strong>de</strong>r<br />

Stadt Düren Gleisanschlüsse verschaffen (angeschlossen wur<strong>de</strong>n<br />

anfangs die Gebr. Schüll Kunstwollfabrik und die Gebr.<br />

Schoeller Teppichfabrik in Birkesdorf sowie die Felix Heinrich<br />

Schoeller Papierfabrik in Düren, später u.a. auch die Gaswerk<br />

Düren (1898), die Dürener Metallwerke (1899) und die Isola<br />

Werke AG (1910). Aber auch die anfänglich gar nicht vorgesehene<br />

Personenbeför<strong>de</strong>rung wur<strong>de</strong> bald aufgenommen: Immerhin<br />

hatten nicht wenige Arbeiter bis dahin tägliche Fußmärsche<br />

von bis zu 2 1/2 Stun<strong>de</strong>n zu ihrer Arbeitsstelle zu bewältigen.<br />

1913/14 Umstellung auf elektrischen Betrieb, 1939 Umfirmierung<br />

in Dürener Eisenbahn AG. 1963-65 stillgelegt, 1971 Umwandlung<br />

in eine GmbH.<br />

Los 316 Schätzwert 300-500 €<br />

Dresdner Bank<br />

Berlin, Sammelurkun<strong>de</strong> 1.000 x 1.000<br />

RM = 1 Million RM März 1944 (R 8) UNC<br />

Ebenfalls zuvor völlig unbekannt gewesen!<br />

Nr. 316 Nr. 318<br />

Los 320 Schätzwert 75-150 €<br />

Dresdner Gardinenund<br />

Spitzen-Manufactur AG<br />

Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark 29.9.1921<br />

(Auflage 5000, R 7) VF<br />

Ebenfalls i<strong>de</strong>ntische Gestaltung.<br />

tälchen. Originalunterschriften. Nur 2 Stück von<br />

dieser Emission lagen im Reichsbankschatz.<br />

Ein Schelm, wer bei <strong>de</strong>m Namen böses <strong>de</strong>nkt! Es war eine ganz<br />

harmlose Einkaufsgenossenschaft <strong>de</strong>r Dresdner Drogeriebesitzer.<br />

Los 324 Schätzwert 100-150 €<br />

Drogen-Einkaufsvereinigung<br />

in Dres<strong>de</strong>n eGmbH<br />

Dres<strong>de</strong>n, Namens-Anteilschein 200 RM<br />

1.1.1924 (R 9) EF-VF<br />

Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Ähnliche Gestaltung wie voriges Los.<br />

Los 327 Schätzwert 400-500 €<br />

Dürrwerke AG<br />

Ratingen-Ost, Aktie 1.000 RM 15.2.1928<br />

(Auflage 1000, R 12) EF<br />

Ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz. Minimaler<br />

Sengfleck.<br />

Gründung 1889 <strong>als</strong> Düsseldorf-Ratinger Röhrenkesselfabrik<br />

vorm<strong>als</strong> Dürr & Co., 1924 umbenannt wie oben. Für <strong>de</strong>n Bedarf<br />

<strong>de</strong>s nahen Ruhrgebiets typischer Maschinenbauer: Herstellung<br />

von Großdampfkesselanlagen, Spezialkesseln, Überhitzern,<br />

Kohlentransportanlagen. Eine Zeit lang auch stark in<br />

<strong>de</strong>r Produktion von Schiffskesseln. Ab 1961 auch Fertigung<br />

von Müllverbrennungsanlagen. Die Firma setzte stets neue<br />

Maßstäbe im Kesselbau und lieferte 1965 <strong>de</strong>n bis dahin größten<br />

Dampfkessel in Deutschland ab. 1972 auf Betreiben <strong>de</strong>s<br />

gemeinsamen Mehrheitsaktionärs (Deutsche Babcock & Wilcox<br />

AG) Fusion mit <strong>de</strong>r Balcke & Co. zur Balcke-Dürr AG, Oberhausen.<br />

Produziert wur<strong>de</strong>n zuletzt Windkraftanlagen, Gasturbinenanlagen,<br />

Industriekessel, Gebäu<strong>de</strong>ausrüstungen aller Art, Rohrleistungssysteme<br />

sowie Anlagen für die Oberflächentechnik.<br />

2001 noch mit <strong>de</strong>r Muttergesellschaft zur Babcock Borsig AG<br />

(neu) fusioniert. 2002 war das dann eine <strong>de</strong>r spektakulärsten<br />

Pleiten <strong>de</strong>s Jahrzehnts.<br />

Los 317 Schätzwert 25-50 €<br />

Dresdner Bau- und Industrie-AG<br />

Dres<strong>de</strong>n, Aktie 100 RM 1.7.1928 (Auflage<br />

3000, R 3) EF-VF<br />

Gründung 1871 <strong>als</strong> “Dresdner Bau-Gesellschaft”, 1921 umbenannt<br />

wie oben. Als Nebenbetriebe unterhielt die Ges. Sandsteinwerke<br />

und Ziegeleien in Zschertnitz und Coschütz (letztere<br />

1920 verkauft). Durch Schaffung ganzer Stadtteile und Erschließung<br />

mehrerer kleinerer Bezirke hatte die Ges. überragen<strong>de</strong>n<br />

Einfluß auf die bauliche Entwicklung <strong>de</strong>r Stadt Dres<strong>de</strong>n<br />

seit <strong>de</strong>r Reichsgründung. Börsennotiert in Berlin und Dres<strong>de</strong>n,<br />

Großaktionär war die Dresdner Bank.<br />

Los 318 Schätzwert 400-500 €<br />

Dresdner Gardinen- und<br />

Spitzen-Manufactur AG<br />

Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark 20.5.1897<br />

(Auflage 450, R 9) VF<br />

Diese und auch die nachfolgen<strong>de</strong> Emission waren<br />

bislang vollkommen unbekannt. Minimale Randschä<strong>de</strong>n<br />

fachgerecht restauriert.<br />

Die Dresdner Kaufleute Karl Siegel und Georg Marwitz, die in<br />

Johannstadt bereits eine Bleicherei- und Appretur-Anstalt betrieben,<br />

grün<strong>de</strong>ten 1884 diese AG. <strong>Der</strong> Betrieb in Dres<strong>de</strong>n-Johannstadt<br />

auf <strong>de</strong>r Arnold-/Blumenstraße webte nicht nur Gardinen,<br />

Spitzen, Tülle, Dekorations- und Gobelinstoffe, son<strong>de</strong>rn<br />

besaß auch eine Textildruckerei, Appretur und Färberei. Die Firma<br />

expandierte ständig, <strong>de</strong>shalb 1898 Bau einer neuen Fabrik<br />

in Groß-Dobritz an <strong>de</strong>r Eisenbahn Dres<strong>de</strong>n-Pirna. Durch Übernahmen<br />

wur<strong>de</strong> das Unternehmen später die grösste Gardinenfabrik<br />

<strong>de</strong>s europäischen Kontinents. So kamen hinzu:<br />

1898 eine Gardinenfabrik in Warschau; 1909 eine Spitzenfabrik<br />

in Norwalk (USA); 1905 die Fa. Oertel & Co. Gardinen-,<br />

Spitzen- und Tüllweberei in Falkenstein i.V.; 1915 die Weißthaler<br />

Spinnerei AG in Mittweida; 1922 die AG für Gardinenfabrikation<br />

vorm. T. J. Birkin & Co. in Oelsnitz i.V.; 1927 die Fa.<br />

Meinhold & Sohn in Plauen i.V.; 1927 die N.V. Vitrage-Weverij<br />

en Tricotfabriek “Anglo-Holland” in Hilversum; 1929 die A. Glaser<br />

Nachf. AG in Penig. Beschäftigt waren zuletzt rd. 2.500<br />

Menschen, exportiert wur<strong>de</strong> in die ganze Welt. Börsennotiert in<br />

Berlin und Dres<strong>de</strong>n/Leipzig. Im 2. Weltkrieg überwiegend Produktion<br />

für Heereszwecke, <strong>de</strong>shalb schon 1945 auf SMAD-Befehl<br />

entschädigugslos enteignet. Bei Wie<strong>de</strong>raufnahme <strong>de</strong>r Frie<strong>de</strong>nsproduktion<br />

im Jahr 1946 hatte die “Dregus” gera<strong>de</strong> noch<br />

35 Beschäftigte, ein Jahr später bereits wie<strong>de</strong>r über 1000. Bis<br />

Juli 1946 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Betrieb dann von <strong>de</strong>n Russen bis auf die<br />

letzte Schraube <strong>de</strong>montiert. Mit herbeigeschafften Reservemaschinen<br />

vogtländischer Textilbetriebe begann ein mühsamer<br />

Wie<strong>de</strong>raufbau. Zunächst lan<strong>de</strong>seigener Betrieb, 1953 Zusammenlegung<br />

mit <strong>de</strong>r Leipziger Spitzenfabrik und <strong>de</strong>r Tüllfabrik<br />

Flöha zum VEB Tüllgardinen- und Spitzen-Werke Dres<strong>de</strong>n VVB<br />

Deko. 1970 im Großbetrieb VEB Plauener Spitze aufgegangen.<br />

Ab 1990 von <strong>de</strong>r Treuhandanstalt <strong>als</strong> “Dres<strong>de</strong>ner Spitzen<br />

GmbH” weitergeführt.Die Mitarbeiterzahl schrumpfte beständig<br />

von 500 auf 70, <strong>de</strong>r Liquidationsbeschluß war schon gefaßt,<br />

dann nahte Rettung: 1995 an einen Berliner Unternehmer privatisiert,<br />

heute die “Dresdner Gardinen- und Spitzenmanufaktur<br />

M. & S. Schrö<strong>de</strong>r GmbH & Co. KG”.<br />

Los 319 Schätzwert 150-200 €<br />

Dresdner Gardinenund<br />

Spitzen-Manufactur AG<br />

Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark 27.9.1919<br />

(Auflage 3000, R 8) EF-<br />

I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriges Los.<br />

Los 321 Schätzwert 100-125 €<br />

Dresdner Sparund<br />

Bauverein eGmbH<br />

Dres<strong>de</strong>n, 4 % Namens-Schuldv. 300 RM<br />

1.9.1940 (Auflage 200, R 10) VF<br />

Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Die älteste Baugenossenschaft in Dres<strong>de</strong>n, gegrün<strong>de</strong>t schon<br />

1898. Zunächst wur<strong>de</strong>n 7 Doppelhäuser in Kaditz vom in Liquidation<br />

gegangenen Bauverein für Arbeiterwohnungen übernommen.<br />

Bis zum Beginn <strong>de</strong>s 2. Weltkrieges wur<strong>de</strong>n an 22 Standorten<br />

fast 3.000 Wohnungen errichtet, womit die Genossenschaft<br />

zu <strong>de</strong>n vier größten Wohnungsunternehmen in Dres<strong>de</strong>n<br />

zählte. Aufgegangen nach 1945 zunächst in <strong>de</strong>r Dresdner Wohnungsbaugenossenschaft<br />

und 1976 in <strong>de</strong>r Groß-AWG Aufbau<br />

Dres<strong>de</strong>n. Heute Wohnungsgenossenschaft Aufbau Dres<strong>de</strong>n eG.<br />

Los 322 Schätzwert 50-100 €<br />

Dresdner Speisefettfabrik AG<br />

Dres<strong>de</strong>n-Dölzschen, Aktie 10.000 Mark<br />

Juni 1923 (Auflage 24000, R 7) EF<br />

Gründung im Juni 1923. Fabrikation und Vertrieb von Margarine<br />

und Kunstspeisefetten. 1928 wur<strong>de</strong> das Konkursverfahren<br />

eröffnet.<br />

Los 323 Schätzwert 200-250 €<br />

Drogen-Einkaufsvereinigung<br />

in Dres<strong>de</strong>n eGmbH<br />

Dres<strong>de</strong>n, Namens-Anteilschein 2.000<br />

Mark 1.7.1922 (R 11), ausgestellt auf<br />

Johannes Schuster, Dres<strong>de</strong>n EF<br />

Großes Hochformat, feines Wappen mit <strong>de</strong>m<br />

Wahlspruch “viribus unitis”, wun<strong>de</strong>rschöne Kapi-<br />

Los 325 Schätzwert 30-75 €<br />

Dürener Bank<br />

Düren, Sammelaktie 10 x 100 RM<br />

24.10.1928 (Auflage 1000, R 5) EF<br />

Schöne Flechtbandumrahmung. Rückseitig Stempel<br />

von 1933: Irrtümlich entwertet. Urkun<strong>de</strong> gültig<br />

geblieben.<br />

Gründung 1898. In rascher Folge expandierte die Bank dann in<br />

die Region: 1901 Errichtung einer Filiale in Euskirchen, 1903<br />

Anglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Euskirchener Volksbank, 1904 Errichtung einer<br />

Filiale in Jülich, 1905 Anglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Jülicher Volksbank,<br />

1909 Übernahme <strong>de</strong>s Lechenicher Creditvereins, 1920 Interessengemeinschaft<br />

mit <strong>de</strong>r Dürener Volksbank (<strong>de</strong>ren Aktienmehrheit<br />

und Kun<strong>de</strong>ngeschäft 1943 vollständig übernommen<br />

wur<strong>de</strong>), 1925 Übernahme <strong>de</strong>r Zülpicher Volksbank, 1927 Errichtung<br />

einer Filiale in Eschweiler. In <strong>de</strong>r Nachkriegszeit kamen<br />

noch Zweigstellen in Schlei<strong>de</strong>n(Eifel (1960), Linnich<br />

(1963) sowie Birkesdorf und Dürwiß (1965) hinzu. Börsennotiz<br />

im Freiverkehr Düsseldorf, Großaktionär war zuletzt die Dresdner<br />

Bank. 1970 vollständig in die Dresdner Bank eingeglie<strong>de</strong>rt.<br />

Los 326 Schätzwert 75-150 €<br />

Dürener Dampfstrassenbahn AG<br />

Düren, Actie 1.000 Mark 31.12.1910<br />

(Auflage 500, R 5) EF<br />

Schöne Umrahmung mit Blumenrosetten, gedruckt<br />

auf eigenem Wasserzeichenpapier mit <strong>de</strong>m Firmennamen<br />

<strong>als</strong> Wasserzeichen (<strong>de</strong>r Initiator <strong>de</strong>r<br />

Bahn war ja immerhin Papierfabrikant), mit Originalunterschriften.<br />

Los 328 Schätzwert 200-250 €<br />

Dürrwerke AG<br />

Ratingen, Aktie 1.000 RM Dez. 1941<br />

(Auflage 700, R 8) EF+<br />

Sämtliche Aktienausgaben dieser be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n AG<br />

waren vorher unbekannt!<br />

Los 329 Schätzwert 30-90 €<br />

Düsseldorfer Baubank<br />

Düsseldorf, Aktie 1.000 Mark Sept. 1921<br />

(Auflage 890, R 4) EF-VF<br />

Gründung 1872 <strong>als</strong> Terraingesellschaft. Außer <strong>de</strong>m “Palast Hotel<br />

Brei<strong>de</strong>nbacher Hof” gehörten zum Besitztum noch 4.500<br />

qm Bauterrains in Düsseldorf. Börsennotiz Düsseldorf. Das Vergleichsverfahren<br />

<strong>de</strong>r Disch-Hotel und Verkehrs-AG in Frankfurt<br />

a.M. sowie <strong>de</strong>r Nachlasskonkurs nach <strong>de</strong>m Tod <strong>de</strong>s Großaktionärs<br />

Sternberg traf diese AG beson<strong>de</strong>rs, weshalb sie 1938 in<br />

Liquidation gehen musste.<br />

Nr. 330<br />

31


Los 330 Schätzwert 50-100 €<br />

Düsseldorfer Thonund<br />

Ziegelwerke AG<br />

Düsseldorf, Aktie 1.000 Mark 2.1.1900.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 5) EF<br />

Gründung am 30.12.1899. Nach Betriebseinstellung <strong>de</strong>r Ziegelei<br />

nur noch Verwaltung <strong>de</strong>r eigenen Mietwohnhäuser. Noch<br />

heute bestehen<strong>de</strong> AG.<br />

Los 331 Schätzwert 20-50 €<br />

Duncan’s Leinen-Industrie AG<br />

Grossschweidnitz i.Sa., Aktie 300 RM<br />

17.7.1929 (Auflage 2000, R 2, kpl.<br />

Aktienneudruck) EF<br />

Gründung 1856 <strong>als</strong> Zweigbetrieb <strong>de</strong>r “Sir William Duncan Anglo<br />

Bleach Works”, weshalb die Leinenzwirnerei mit Bleicherei<br />

und Färberei in Großschweidnitz (bei Löbau) in <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />

auch noch viel später einfach nur “englische Fabrik” genannt<br />

wur<strong>de</strong>. 1905 Umwandlung in eine AG <strong>de</strong>utschen Rechts. In <strong>de</strong>r<br />

Weltwirtschaftskrise wur<strong>de</strong> 1930 die Leinenzwirnerei stillgelegt<br />

und in’s schlesische Neusalz zum Großaktionär Gruschwitz<br />

Textilwerke AG verlegt, Bleicherei und Färberei blieben in Betrieb.<br />

Nach 1945 verstaatlicht und <strong>de</strong>m Kombinat “Hirschfel<strong>de</strong>r<br />

Leinen- u. Textilindustrie” angeglie<strong>de</strong>rt. Die Wen<strong>de</strong> brachte für<br />

das Werk, wie für die meisten Textilbetriebe <strong>de</strong>r ehemaligen<br />

DDR, das endgültige Aus: 1990 wur<strong>de</strong> die Fabrik geschlossen.<br />

Los 332 Schätzwert 30-60 €<br />

E. A. Schwerdtfeger & Co. AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM 25.11.1927<br />

(Auflage 245, R 5) EF<br />

Gründung 1910 zur Fortführung <strong>de</strong>r gleichnamigen, 1870 gegrün<strong>de</strong>ten<br />

Luxuspapierfabrik in Berlin N 65, Reinickendorfer<br />

Str. 96. Herstellung von Gegenstän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Kunstverlages, <strong>de</strong>s<br />

Kunstdrucks und <strong>de</strong>r Photografie, sogar für <strong>de</strong>n Stahlstich-<br />

Druck war die Firma ausgerüstet. Neben Kunstdrucken waren<br />

eine Spezialität hochwertige farbige Industrie- und Werbedrukke.<br />

Auch Wertpapiere wur<strong>de</strong>n bei Schwerdtfeger gedruckt (so<br />

z.B. die 1930er Anleihe <strong>de</strong>s Freistaats Mecklenburg-Strelitz).<br />

1942 Übernahme <strong>de</strong>r Berliner Briefumschlagfabrik Gebr.<br />

Knörck. Ab 1949, nunmehr mit <strong>de</strong>r Berliner Industriebank <strong>als</strong><br />

Großaktionär, Wie<strong>de</strong>raufbau mit ERP-Mitteln in Berlin SW,<br />

Boppstr. 7. Neben <strong>de</strong>r großen Briefumschlagfabrik war<br />

Schwerdtfeger nun <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong> <strong>de</strong>utsche Glückwunschkartenhersteller.<br />

1962 in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Georg Michael Eduard Lingel (* 1849 in Königsberg in Bayern,<br />

+ 1922 in Hamburg) machte eine Kaufmannslehre in einem<br />

Barmer Textilbetrieb, lernte drei Fremdsprachen und beschloss<br />

im Alter von 23 Jahren, Unternehmer zu wer<strong>de</strong>n. Im Haus “Zum<br />

Krummen Hecht” am Fischersand 9 in <strong>de</strong>r Erfurter Altstadt<br />

nahm Lingel 1872 mit 5 Arbeitern die Schuhproduktion auf.<br />

Ganze 36 Paar Zeugstiefel schaffte er dam<strong>als</strong> am Tag. Nur zwei<br />

Jahre später stellte Lingel statt Zeugstiefeln jetzt Le<strong>de</strong>rstiefel<br />

her, beschäftigte bald 300 Arbeiter und kaufte für <strong>de</strong>n stark gewachsenen<br />

Betrieb das Haus Herrmannsplatz 5. 1877/78<br />

sandte Lingel eine Delegation in die USA, um die dortigen Fertigungsmetho<strong>de</strong>n<br />

zu studieren, anschließend stellte er seinen<br />

Betrieb von Handarbeit auf mechanische Schuhfabrikation um.<br />

Bald gingen große Exportaufträge aus Schwe<strong>de</strong>n, Holland sowie<br />

Nord- und Südamerika ein. 1887 zerstörte ein Feuer die<br />

Fabrik, die aber sofort mit einer Vergrößerung auf 50.000 qm<br />

Produktionsfläche in <strong>de</strong>r Landgrafenstr. 1 wie<strong>de</strong>r aufgebaut<br />

wur<strong>de</strong>. Lingel war jetzt vor allem bekannt für rahmengenähte<br />

Herrenschuhwaren, eine Spezialität waren Dr. Lahmanns Gesundheitsstiefel.<br />

1898 wan<strong>de</strong>lte Lingel die Firma in eine AG um<br />

und zog sich zu Beginn <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges aus <strong>de</strong>r Leitung zurück,<br />

nach<strong>de</strong>m kriegsbedingt je<strong>de</strong> Kreativität verschwand und<br />

die Fabrik statt <strong>de</strong>ssen nur noch Militärstiefel produzierte. Nach<br />

Aufhebung <strong>de</strong>r Zwangswirtschaft 1919 ließ sich <strong>de</strong>r Weltruf<br />

<strong>de</strong>r Lingel-Schuhe wie<strong>de</strong>r herstellen, zu<strong>de</strong>m konnten 1920<br />

auch noch die lokalen Wettbewerber Mella Schuhfabrik und<br />

Friedrich Metzler übernommen wer<strong>de</strong>n. Dies begleitete Eduard<br />

Lingel <strong>als</strong> AR-Vorsitzen<strong>de</strong>r noch bis zu seinem Tod 1922. Mit<br />

2000 Mitarbeitern produzierte die Firma jetzt 2 Mio. Paar<br />

Schuhe im Jahr und war eine <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten Schuhfabriken<br />

in ganz Deutschland. 1929 Aufbau eines eigenen Vertriebs<br />

mit 46 Verkaufsstellen im ganzen Reich. Großaktionär<br />

<strong>de</strong>r in Leipzig, bis 1933 auch in Berlin und Frankfurt/Main börsennotierten<br />

AG war inzwischen das Bankhaus Adolf Stürcke in<br />

Erfurt. Im 2. Weltkrieg erneut Umstellung auf Kriegsproduktion,<br />

u.a. wur<strong>de</strong>n beheizbare Fliegerstiefel hergestellt. 1948 enteignet<br />

und zusammen mit <strong>de</strong>r Schuhfabrik Hess <strong>als</strong> “VEB Schuhfabrik<br />

Thuringia” weitergeführt, nach weiteren Zusammenschlüssen<br />

ab 1952 <strong>de</strong>r “VEB Schuhfabrik Paul Schäfer” (Schäfer<br />

war ein früherer Lingel-Beschäftigter und KPD-Politiker).<br />

Nach 1970 wur<strong>de</strong> die überalterte Bausubstanz mo<strong>de</strong>rnisiert,<br />

nach 1980 verbesserte eine computergestützte Produktion<br />

Qualität und Angebot. Beliefert wur<strong>de</strong> nun u.a. <strong>de</strong>r west<strong>de</strong>utsche<br />

Hersteller “Salaman<strong>de</strong>r”. Bei <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> umfasste <strong>de</strong>r Betrieb<br />

12 Werke mit 28 Produktionsstandorten. 1990 <strong>als</strong> Lingel<br />

Schuhfabrik GmbH reprivatisiert, doch eine Anpassung an die<br />

verän<strong>de</strong>rte Zeit mißlang. 1992 ging <strong>de</strong>r Traditionsbetrieb in Liquidation.<br />

Die historischen Fabrikgebäu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Arnstädter<br />

Straße wur<strong>de</strong>n 2000 komplett und die ehemalige Fabrik an <strong>de</strong>r<br />

Mag<strong>de</strong>burger Allee 2009 zum Teil abgerissen.<br />

Los 335 Schätzwert 15-30 €<br />

Eduard Lingel Schuhfabrik AG<br />

Erfurt, Aktie 1.000 RM Nov. 1941 (Auflage<br />

3020, R 3) EF<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 336 Schätzwert 50-100 €<br />

Eg-Gü-Werke Günther’s Söhne GmbH<br />

Dres<strong>de</strong>n, Namens-Stammanteil 1.000 RM<br />

2.7.1934 (Auflage 100, R 7) EF<br />

Originalunterschriften u.a. Georg Günther.<br />

Nr. 327 Nr. 334<br />

Gründung 1890 von Egbert Günther in Meerane zur Herstellungb<br />

und zum Vertrieb von Schuhpflegemitteln. Als erstes Unternehmen<br />

<strong>de</strong>r Welt füllte Eg-Gü 1919 Schuh-Creme in Tuben<br />

ab. 1934 Errichtung <strong>de</strong>r Eg-Gü-Werke Günther’s Söhne GmbH.<br />

1972 nach Enteignung Übergang an <strong>de</strong>n VEB Schuhpflegemittel<br />

Dres<strong>de</strong>n. 1990 Eg-Gü Schuhpflegemittel GmbH. 2005 Insolvenz,<br />

Verkauf <strong>de</strong>r Marke Eg-Gü an die OLI Laccos GmbH in<br />

Lichtenau bei Chemnitz.<br />

Los 337 Schätzwert 60-120 €<br />

Eichbaum-Werger-Brauereien AG<br />

Worms, Aktie 1.000 RM Jan. 1929<br />

(Auflage 400, R 4) EF<br />

Das Stammhaus, die “Brauerei zu <strong>de</strong>n zwölf Aposteln” in<br />

Worms, wur<strong>de</strong> Anfang <strong>de</strong>s 18. Jh. gegrün<strong>de</strong>t, war dann die<br />

Carl Wergersche Brauerei und Mälzerei, 1886 in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Übernommen wur<strong>de</strong>n die Binger Aktienbrauerei, die<br />

Elefantenbrauerei vorm. L. Rühl in Worms, die Schwetzinger<br />

Brauerei “Zum Zähringer Löwen” und die Brauerei Karl Fay<br />

GmbH in Darmstadt. 1929 Fusion mit <strong>de</strong>r (bis auf das Jahr<br />

1733 zurückgehen<strong>de</strong>n) Eichbaum-Brauerei in Mannheim zur<br />

Eichbaum-Werger-Brauereien AG. 1967/68 Erwerb <strong>de</strong>r Aktienmehrheit<br />

an <strong>de</strong>r Frankenthaler Brauhaus AG und <strong>de</strong>r Brauerei<br />

Schwatz-Storchen AG in Speyer. 1973 Umfirmierung in Eichbau-Brauereien<br />

AG, 1978 Sitzverlegung nach Mannheim.<br />

Großaktionär ist heute die Henninger-Bräu AG.<br />

Los 338 Schätzwert 100-150 €<br />

Einkauf- und Betriebsgenossenschaft<br />

<strong>de</strong>s Fleischergewerbes von<br />

Leipzig u. Umgegend eGmbH<br />

Leipzig, Namens-Anteil 1.000 Mark<br />

9.8.1920 (R 10) VF+<br />

Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Los 339 Schätzwert 150-200 €<br />

Eisen- und Röhrenhan<strong>de</strong>l AG<br />

Berlin-Tempelhof, Aktie 1.000 RM Okt.<br />

1940 (Auflage 150, R 8) VF<br />

Nur 15 Stück lagen im Reichsbankschatz. Stock -<br />

fleckig.<br />

Gründung 1930 unter <strong>de</strong>r Firma Eisenhan<strong>de</strong>l AG in Breslau,<br />

1935 Sitzverlegung nach Berlin, 1936 umbenannt wie oben.<br />

Großhan<strong>de</strong>l in Röhren, Fittings, sanitären Einrichtungsgegenstän<strong>de</strong>n.<br />

Los 333 Schätzwert 30-90 €<br />

Edmund Müller & Mann AG<br />

Berlin-Tempelhof, Aktie 1.000 Mark April<br />

1917 (Auflage 300, R 5) EF<br />

Seit 1876 bestehen<strong>de</strong> chemische Fabrik speziell für Lacke und<br />

Farben, AG seit 1906. Nach Übernahme zweier Konkurrenz-<br />

Betriebe 1910 Neubau <strong>de</strong>r Fabrik in Tempelhof. 1932 Produktionseinstellung<br />

und Umfirmierung in “Grundstücksgesellschaft<br />

Berliner Straße 165, 167, 168 AG” und Verwaltung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

gehören<strong>de</strong>n Grundstücke (3 Wohnhäuser, 1 Fabrikgrundstück).<br />

1939 ging die AG in Liquidation.<br />

Los 334 Schätzwert 300-375 €<br />

Eduard Lingel Schuhfabrik AG<br />

Erfurt, Aktie 1.000 Mark Mai 1922<br />

(Auflage 20000, R 8), 1925 umgestellt auf<br />

20 RM, 1933 eigentlich durch Neudrucke<br />

ersetzt VF+<br />

Sehr <strong>de</strong>korativ, mit großer Fabrikabbildung mit <strong>de</strong>r<br />

Stadt Erfurt im Hintergrund. Zuvor völlig unbekannt<br />

gewesener Jahrgang.<br />

Schuhfabrikgelän<strong>de</strong> von Eduard Lingel um 1900<br />

Los 340 Schätzwert 75-100 €<br />

Eisenbahn-Bank<br />

Frankfurt am Main, 4 % Namens-Obl.<br />

1.000 Mark 1.6.1906 (R 8) EF<br />

Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1898. Zweck war: “Erwerbung und Belehnung von<br />

Schuldverschreibungen, Obligationen und Prioritäts-Aktien solcher<br />

Eisenbahnen, welche in Deutschland o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r österreichisch-ungarischen<br />

Monarchie entwe<strong>de</strong>r unter Staatsbetrieb<br />

o<strong>de</strong>r im Betriebe einer vom Staate garantierten Eisenbahn-Gesellschaft<br />

stehen o<strong>de</strong>r mit staatlicher Zinsgarantie ausgestattet<br />

sind.” Bis zur Höhe <strong>de</strong>s Belehnungswertes dieser Effekten konnten<br />

zur Refinanzierung eigene Obligationen ausgegeben wer<strong>de</strong>n,<br />

die aber das achtfache <strong>de</strong>s Grundkapit<strong>als</strong> nicht übersteigen<br />

durften. Diesem Grundgedanken einer an sich soli<strong>de</strong>n Finanzierung<br />

machten die Folgen <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges einen dicken Strich<br />

32


durch die Rechnung: die Engagements <strong>de</strong>r Eisenbahn-Bank<br />

(Länge <strong>de</strong>r Eisenbahnen zusammen 1764 km) befan<strong>de</strong>n sich<br />

fast alle in Ungarn und diese Einseitigkeit <strong>de</strong>r Investments war<br />

verhängnisvoll. <strong>Der</strong> Wertpapierbesitz wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Regierung beschlagnahmt, <strong>de</strong>r Reparations-Kommission ausgeliefert<br />

und 1924 in Paris versteigert. Das Finanzierungsgebäu<strong>de</strong><br />

stürzte krachend zusammen und erst im Jahr 1941 konnte für<br />

die umlaufen<strong>de</strong>n Obligationen wie<strong>de</strong>r ein fester Tilgungsplan bekanntgegeben<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

ben <strong>de</strong>m Werk I in Mag<strong>de</strong>burg-Su<strong>de</strong>nburg und Werk II in Mag<strong>de</strong>burg-Neustadt<br />

bestan<strong>de</strong>n Zweignie<strong>de</strong>rlassungen in Berlin,<br />

Bremen, Breslau, Essen, Frankfurt a.M., Hamburg, Hannover,<br />

Leipzig und Nürnberg. 1923 wur<strong>de</strong> die Dampfkesselfabrik<br />

Weinbrenner & Co. in Neunkirchen hinzuerworben. Börsennotiert<br />

in Berlin, Mag<strong>de</strong>burg und Köln. 1925 wur<strong>de</strong> durch Umwandlung<br />

ihrer For<strong>de</strong>rungen in Aktienkapital die Deutsche<br />

Merkurbank AG in Berlin Mehrheitsaktionär. Eines <strong>de</strong>r unzähligen<br />

Opfer <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise: 1932 in Vergleich gegangen<br />

mit anschließen<strong>de</strong>r Liquidation.<br />

bau-AG, <strong>de</strong>r Hochofenwerk Lübeck AG (seit 1937), <strong>de</strong>r Fellawerk<br />

AG in Feucht bei Nürnberg und <strong>de</strong>r Anhaltische Kohlenwerke,<br />

Berlin. Nach <strong>de</strong>m Krieg geriet die Maxhütte in immer<br />

größere Schwierigkeiten und dann 1987 zum ersten Mal in<br />

Konkurs. Trotz massiver Unterstützung <strong>de</strong>s Freistaats Bayern<br />

wegen <strong>de</strong>r Strukturschwäche <strong>de</strong>r Oberpfalz fallierte 1998 auch<br />

die Auffanggesellschaft “Neue Maxhütte”.<br />

Los 341 Schätzwert 20-30 €<br />

Eisenbahn-Bank<br />

Frankfurt am Main, 4 % Genußrechts-<br />

Urkun<strong>de</strong> Lit. E 20 RM Nov. 1930 (R 10) EF<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 342 Schätzwert 75-100 €<br />

Eisenbahn-Renten-Bank<br />

Frankfurt am Main, 4 % Namens-Obl.<br />

1.000 Mark 1.2.1892 (R 10) VF<br />

Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1887 auf Betreiben <strong>de</strong>s Bankhauses von Erlanger &<br />

Söhne zum Erwerb von Obligationen und Prioritäts-Aktien <strong>de</strong>utscher<br />

und österreichisch-ungarischer Eisenbahngesellschaften.<br />

<strong>Der</strong> Besitz ging <strong>als</strong> Folge <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges verloren. 1942<br />

Sitzverlegung nach München, Großaktionär war zu dieser Zeit<br />

August Lenz & Co. Letzte größere Aktiva waren Beteiligungen<br />

an <strong>de</strong>r Ver. Mosaik- und Wandplattenwerke AG Sinzig und <strong>de</strong>r<br />

Maschinenfabrik Anton Steinecker AG Freising. Von 1949 an<br />

firmierte die Gesellschaft <strong>als</strong> AG für Industrie und Verwaltung.<br />

1957 in August Lenz & Co. aufgegangen.<br />

Verschmelzung mit <strong>de</strong>r Wagenbau-AG Wismar. Neben <strong>de</strong>m riesigen<br />

Fuhrpark an Kesselwagen und (gemeinsam mit <strong>de</strong>r Kühltransit<br />

AG) Wärmeschutzwagen besaß die “Eva” eine Waggonfabrik<br />

in Wismar und ein Waggonreparaturwerk in Berzdorf bei<br />

Köln-Brühl. Ferner Beteiligungen von 99,9 bzw. 100% an <strong>de</strong>r<br />

Waggon-Fabrik AG Uerdingen und <strong>de</strong>r Waggonfabrik Quedlinburg<br />

GmbH. <strong>Der</strong> jahrzehntelang börsennotierte Waggon-Vermieter<br />

wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n 90er Jahren von australischen Investoren<br />

übernommen. Die EVA-Kesselwagen sieht noch heute je<strong>de</strong>r<br />

Bahnreisen<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>n Nachbargeleisen.<br />

Los 345 Schätzwert 125-175 €<br />

Eisenbetonbau-AG<br />

vorm<strong>als</strong> Vetterlein & Co.<br />

Leipzig, Aktie 200 RM 13.9.1924 (Auflage<br />

1913, R 10) VF<br />

Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1922 zur Fortführung <strong>de</strong>r Cementbaugesellschaft<br />

Alban Vetterlein & Co. mbH. Zweignie<strong>de</strong>rlassungen in Dres<strong>de</strong>n,<br />

Erfurt, Chemnitz und Coburg. Die Aktien notierten im Freiverkehr<br />

Leipzig. 1935 nach Liquidation erloschen.<br />

Los 346 Schätzwert 100-125 €<br />

Eisengießerei AG<br />

vorm<strong>als</strong> Keyling & Thomas<br />

Berlin, Aktie 100 RM Nov. 1929 (Auflage<br />

500, R 10) EF-VF<br />

Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1886. Erzeugnisse: Gußteile für Nähmaschinen und<br />

Schreibmaschinen sowie für die Elektro-, Maschinenbau- und<br />

Automobilindustrie, ferner Anthrazit-Dauerbrandöfen “Ca<strong>de</strong>”.<br />

1931 Einstellung <strong>de</strong>r Zahlungen und Eröffnung <strong>de</strong>s Konkursverfahrens.<br />

Los 348 Schätzwert 150-200 €<br />

Eisenwerk Schafstädt<br />

Friedrich Schimpff & Söhne AG<br />

Schafstädt (Bez. Halle a.S.),<br />

Genußrechtsurkun<strong>de</strong> 50 RM 15.12.1926<br />

(R 11) VF<br />

Originalunterschrift Schimpff. Nur 2 Stück lagen<br />

im Reichsbankschatz. Minimale Ran<strong>de</strong>inrisse<br />

fachgerecht restauriert.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1880. Im Jahr 1908 wur<strong>de</strong> das Fabrikgeschäft von<br />

Friedrich und Wilhelm Schimpff in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt. Betrieben<br />

wur<strong>de</strong> eine Maschinenbauanstalt, Eisen- und Metallgießerei<br />

sowie Eisenkonstruktions-Werkstätten. Nach<strong>de</strong>m die<br />

AG 1927 in Konkurs gegangen war, erwarb Anfang 1929 die<br />

Stadtgemein<strong>de</strong> Schafstädt die Fabrik.<br />

Los 349 Schätzwert 30-75 €<br />

Eisenwerk Weserhütte AG<br />

Bad Oeynhausen i.W., Aktie 1.000 RM<br />

25.11.1942 (Auflage 3150, R 3) EF<br />

Entstan<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>r 1869 fusionierten Eisenwerk Weserhütte<br />

Kuntze & Pottharst (gegr. 1844) und <strong>de</strong>r Maschinenbauwerkstatt<br />

von Schuster & Krutmeyer (gegr. 1864), AG seit 1913 <strong>als</strong> Eisenwerk<br />

Weserhütte AG. Hergestellt wur<strong>de</strong>n zuletzt Bagger, Transportanlagen,<br />

Ziegeleimaschinen, Feld- und Industriebahnmaterial.<br />

Börsennotiz: Freiverkehr Hannover. Gehörte zuletzt <strong>als</strong> PHB-<br />

Weserhütte zum Otto-Wolff-Konzern (ging 1987 in Konkurs).<br />

Los 351 Schätzwert 200-250 €<br />

Eisenwerke Gaggenau AG<br />

Gaggenau, Aktie 1.000 Mark Juli 1923<br />

(Auflage 2400, R 8) VF<br />

Dekorativer Druck <strong>de</strong>r Spielkartenfabrik Altenburg,<br />

mit gekreuzten Pistolen oben in <strong>de</strong>r Umrandung.<br />

Bereits 1683 grün<strong>de</strong>te Markgraf Ludwig Wilhelm I von Ba<strong>de</strong>n-<br />

Ba<strong>de</strong>n (besser bekannt unter seinem Ehrennamen “Türken -<br />

louis”) eine Hammer- und Nagelschmie<strong>de</strong> in Gaggenau, die das<br />

im Schwarzwald nur spärlich vorkommen<strong>de</strong> Eisen zu Schmie<strong>de</strong>-<br />

und Nageleisen sowie landwirtschaftlichen Gerätschaften<br />

verarbeitete. Im 19. Jh. spezialisierte sich das Unternehmen auf<br />

emaillierte Werbeschil<strong>de</strong>r und besaß hier fast eine Monopolstellung.<br />

1874 übernahm <strong>de</strong>r aus Frankfurt stammen<strong>de</strong> Sozialreformer<br />

Michael Flürschein das Unternehmen. Zu <strong>de</strong>r Zeit wur<strong>de</strong>n<br />

Fahrrä<strong>de</strong>r, Ba<strong>de</strong>nia-Freilaufnaben, Gas- und Kohleher<strong>de</strong><br />

sowie Holzbearbeitungsmaschinen aller Art produziert. Als Teilhaber<br />

nahm Flürschein 1879 Theodor Bergmann mit in’s Unternehmen,<br />

<strong>de</strong>r ein Patent auf eine Luftdruckpistole besaß; fortan<br />

auch Fertigung von Luftpistolen, die im übrigen Vorbild für<br />

das Logo <strong>de</strong>r Gesellschaft wur<strong>de</strong>n, die gekreuzten Pistolen. Die<br />

Pistolenfertigung wur<strong>de</strong> 1889 an Jakob Mayer in Rastatt abgegeben,<br />

heute <strong>als</strong> “DIANA Mayer & Grammelspacher GmbH” firmierend.<br />

Mit Ausschei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Inhabers Flürschein wur<strong>de</strong> das<br />

Unternehmen 1888 in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt, größter Aktionär<br />

wur<strong>de</strong> Flürscheins vorheriger Kompagnon Theodor Bergmann.<br />

Er grün<strong>de</strong>te 1894 zusätzlich die “Bergmanns Industriewerke”,<br />

behielt aber auch die Leitung <strong>de</strong>r Eisenwerke Gaggenau AG. Mit<br />

<strong>de</strong>m “Orient-Express” und <strong>de</strong>m “Liliput” bauten Bergmanns Industriewerke<br />

1895 die allerersten <strong>de</strong>utschen Serienautomobile.<br />

Dazu kam die Fertigung von LKW (ab 1898) und von Omnibussen<br />

(ab 1905). 1905 Ausglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Automobilfertigung in<br />

die “Süd<strong>de</strong>utsche Automobilfabrik GmbH”, die nach finanziellen<br />

Problemen 1912 von Benz & Cie. übernommen wur<strong>de</strong>n, die <strong>als</strong><br />

“Benz-Gaggenau” hier die LKW-Fertigung konzentrierten. Die<br />

Eisenwerke Gaggenau AG erlangten zu Beginn <strong>de</strong>s 20. Jh. eine<br />

starke Stellung bei <strong>de</strong>r Fertigung von Haushaltsgeräten (bekannt<br />

waren vor allem die Kohlenher<strong>de</strong> mit emaillierten Außenwän<strong>de</strong>n,<br />

die bis in die 1970er Jahre gefertigt wur<strong>de</strong>n). 1995<br />

Umwandlung in eine GmbH, heute Teil <strong>de</strong>r Gruppe Bosch-Siemens<br />

Hausgeräte. (Dank an Prof. Dr. Eckhardt Wanner für die<br />

gelungene Recherche.)<br />

Los 352 Schätzwert 60-120 €<br />

Elbe Speditions-AG<br />

Hamburg, Aktie 5.000 Mark März 1923<br />

(Auflage 2920, R 5) EF<br />

Die Aktien dieser Kapitalerhöhung wur<strong>de</strong>n von einem<br />

Konsortium übernommen (Vereinsbank in<br />

Hamburg). Ganz ungewöhnliche Gestaltung mit<br />

Schiff und Eisenbahn.<br />

Gründung im April 1921 zum Betrieb von Speditionsgeschäften.<br />

Laut G.V. vom 19.6.1924 ist die Gesellschaft aufgelöst und<br />

trat in Liquidation, 1926 gelöscht.<br />

Los 343 Schätzwert 40-50 €<br />

Eisenbahn-Renten-Bank<br />

Frankfurt am Main, 4 % Genussrechts-<br />

Urkun<strong>de</strong> 100 RM Nov. 1930 (R 9) EF<br />

Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Los 344 Schätzwert 30-80 €<br />

Eisenbahn-Verkehrsmittel-AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark Jan. 1918<br />

(Auflage 750, R 4) EF<br />

Gründung 1897 <strong>als</strong> “Deutsche Waggon-Leihanstalt GmbH” (AG<br />

seit 1899), Umfirmierung in “Eva” im Jahr 1917 anlässlich <strong>de</strong>r<br />

Los 347 Schätzwert 15-30 €<br />

Eisenmatthes<br />

Richard Gustav Matthes AG<br />

Mag<strong>de</strong>burg, 9 % Teilschuldv. 500 Gold -<br />

mark Sept. 1925 (Auflage 1000, R 4) EF<br />

1909 <strong>als</strong> Einzelfirma gegrün<strong>de</strong>t, 1921 in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Betrieb von Maschinenfabriken und Eisengießereien. Ne-<br />

Los 350 Schätzwert 15-30 €<br />

Eisenwerk-Gesellschaft<br />

Maximilianshütte<br />

Sulzbach-Rosenberg Hütte, 4 % Teilschuldv.<br />

500 RM Mai 1941 (Auflage 10000, R 2) EF<br />

Gründung 1851 <strong>als</strong> KG Michiels, Goffard & Co. in Sauforst bei<br />

Burglengenfeld (Oberpfalz), seit 1855 AG. Erzeugt wur<strong>de</strong>n<br />

Halbzeuge aus Flußeisen und Elektrostahl, Bleche, Stabeisen<br />

und Gußteile, Erze kamen aus 8 eigenen Gruben in <strong>de</strong>r Oberpfalz<br />

und in Thüringen (Kamsdorf und Schmie<strong>de</strong>feld). 1929<br />

verkaufte die Röchling-Gruppe die Aktienmehrheit, die schließlich<br />

1934 bei <strong>de</strong>r Mittel<strong>de</strong>utsche Stahlwerke AG und damit<br />

beim Flick-Konzern lan<strong>de</strong>te. Mit an<strong>de</strong>ren Konzerngesellschaften<br />

besaß die Maxhütte die Aktienmehrheit <strong>de</strong>r Harpener Berg-<br />

Los 353 Schätzwert 30-80 €<br />

Elbschloss-Brauerei<br />

Altona-Nienstedten, Aktie 400 RM Nov.<br />

1935 (Auflage 10000, R 3) EF<br />

Schon 1881 wur<strong>de</strong> die Brauerei an <strong>de</strong>r Elbchaussee 155 gegrün<strong>de</strong>t.<br />

1918 wur<strong>de</strong> die benachbarte Exportbrauerei Teufelsbrücke<br />

AG in Klein-Flottbek angeglie<strong>de</strong>rt (1919/20 stillgelegt).<br />

33


1980 Umbenennung in Elbschloss-Brauerei AG. 1993 Einglie<strong>de</strong>rung<br />

in <strong>de</strong>n Brau und Brunnen-Konzern. 1994 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Brauereibetrieb auf die Elbschloss-Brauerei GmbH übertragen,<br />

die AG blieb Besitzgesellschaft <strong>de</strong>s Betriebsanwesens. 1996<br />

wur<strong>de</strong> die Elbschloss-Brauerei GmbH in die ebenfalls zu Brau<br />

und Brunnen gehören<strong>de</strong> Bavaria-St. Pauli-Brauerei AG integriert.<br />

Als 1997 Brau und Brunnen die Braustätte Hamburg<br />

schließen wollte, erwarb 1998 nach massiven Protesten die<br />

Freie und Hansestadt Hamburg die Bavaria-St. Pauli-Brauerei<br />

GmbH und verkaufte sie bald darauf an die Holsten-Brauerei<br />

AG weiter.<br />

Los 356 Schätzwert 200-250 €<br />

Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft<br />

Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark<br />

April 1909 (Auflage 5000, R 9) EF<br />

Umgestellt auf 150 RM. Vorher völlig unbekannt<br />

gewesen!<br />

gen). 1932 Übernahme <strong>de</strong>r Ueberlandzentrale Mansfel<strong>de</strong>r Seekreis<br />

AG in Amsdorf, 1941 Umfirmierung in “Elektrizitätsversorgung<br />

im Mansfel<strong>de</strong>r Bergrevier AG”. Letzte Großaktionäre waren<br />

das Elektrizitätswerk Sachsen-Anhalt AG (59,9 %) und <strong>de</strong>r<br />

Provinzialverband Sachsen (38,6 %).<br />

Los 362 Schätzwert 200-250 €<br />

Elektrizitätswerke Görnau AG<br />

Görnau, Aktie (Zwischenschein) 100 RM<br />

16.11.1944 für Max Alfred Sei<strong>de</strong>l,<br />

Litzmannstadt (R 10) UNC-EF<br />

“Nach Neudruck <strong>de</strong>r Reichsmarkaktien wird gegen<br />

diesen Zwischenschein die obenerwähnte Aktienanzahl<br />

an <strong>de</strong>n Inhaber ausgefolgt wer<strong>de</strong>n.” Wenige<br />

Wochen vor Kriegsen<strong>de</strong> war das im Warthegau<br />

wohl nur noch ein theoretisches Versprechen. Originalunterschrift.<br />

Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung <strong>de</strong>s Elektrizitätswerkes im Jahr 1909, dam<strong>als</strong> (wie<br />

heute wie<strong>de</strong>r) hieß die Stadt Zgierz und gehörte noch zu Rußland.<br />

1914 En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r russischen Herrschaft, nach<strong>de</strong>m Zgierz<br />

von <strong>de</strong>utschen Truppen besetzt wird. 1918 Entwaffnung <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utschen Garnison. 1940 <strong>de</strong>m sog. “Warthegau” zugeschlagen,<br />

1943 in Görnau umbenannt.<br />

Los 354 Schätzwert 100-175 €<br />

Elbtalwerk Elektrizitäts-AG<br />

Hei<strong>de</strong>nau Bez. Dres<strong>de</strong>n, Aktie 20 RM Aug.<br />

1927 (Auflage 250, R 8) EF-VF<br />

Gründung 1921 zwecks Fortführung <strong>de</strong>r Elbtalwerk Maschinenfabrik<br />

GmbH. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Elektromotoren, Generatoren,<br />

Installationsmaterial, Sirenen, Schleif- und Polier-Maschinen<br />

und Pumpen. Nach Enteignung <strong>de</strong>s Hei<strong>de</strong>nauer Werkes<br />

verlegte die AG 1951 ihren Sitz nach Frankfurt/Main und<br />

startete dort neu mit einer Elektro- und Rundfunkgroßhandlung.<br />

1955 wur<strong>de</strong> in Wächtersbach eine Fabrik für Trennmaschinen,<br />

Kreissägen, Werkbänke und KFZ-Zubehörteile eingerichtet.<br />

Seit Anfang <strong>de</strong>r 60er Jahre dann nur noch Verwaltung<br />

<strong>de</strong>s Grundstücks Frankfurt, Rö<strong>de</strong>rbergweg 21. Das Werk selbst<br />

wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r DDR 1952 enteignet und <strong>als</strong> VEB fortgeführt, ab<br />

1995 Elbtalwerk Hei<strong>de</strong>nau GmbH.<br />

Los 355 Schätzwert 30-90 €<br />

Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark 11.5.1904<br />

(Auflage 3000, R 4) EF-VF<br />

Schöner G&D-Druck, Faksimile-Unterschrift Emil<br />

Rathenau.<br />

Die ELG, dam<strong>als</strong> eines <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten energiewirtschaftlichen<br />

Unternehmen überhaupt, wur<strong>de</strong> 1897 von <strong>de</strong>r A.E.G. gegrün<strong>de</strong>t<br />

zwecks Planung, Bau, Finanzierung und Betriebsführung<br />

von Elektrizitätswerken. Zuerst wur<strong>de</strong>n die noch von <strong>de</strong>r<br />

AEG erbauten Zentralen für <strong>de</strong>n Anhalter und Potsdamer Bahnhof<br />

in Berlin und für das Freihafengebiet in Kopenhagen betrieben,<br />

weitere E-Werke folgten Schlag auf Schlag. Auch am<br />

Aufbau von Überlandzentralen war die ELG maßgeblich beteiligt.<br />

1945 besaß sie 7 Elektrizitätswerke und Beteiligungen an<br />

13 Energieversorgern (u.a. <strong>de</strong>r Bayerische Elektricitäts-Lieferungs-Ges.<br />

AG in Bayreuth, <strong>de</strong>r Thüringer Elektricitäts-Lieferungs.Ges.<br />

AG in Gotha, <strong>de</strong>r Bran<strong>de</strong>nburgische E-, Gas- und<br />

Wasserwerke AG in Berlin und <strong>de</strong>r Grube Leopold AG in Bitterfled).<br />

Die Zahl <strong>de</strong>r Orte, in <strong>de</strong>nen die ELG die Stromversorgung<br />

aufgebaut hatte, belief sich schließlich auf rund 2.000 mit rd.<br />

4 Mio. Einwohnern! Auslandsaktivitäten in <strong>de</strong>r Türkei, Finnland,<br />

Rumänien und Schwe<strong>de</strong>n. 1948 Sitzverlegung nach Hannover,<br />

Großaktionäre waren zu dieser Zeit die Deutsche Continental-<br />

Gas (61 %) und die Elektrizitäts-AG vorm. Lahmeyer & Co. (25<br />

%), weitere Sitzverlegungen nach München (1958) bzw. Bayreuth<br />

(1966). 1975 Umwandlung in eine GmbH.<br />

Los 357 Schätzwert 30-90 €<br />

Elektricitätswerk Bran<strong>de</strong>nburg<br />

(Havel) AG<br />

Bran<strong>de</strong>nburg, Aktie 1.000 Mark Okt. 1922<br />

(Auflage 11000, R 2) EF<br />

Großformatig.<br />

Gründung am 3.7.1912 zwecks Eintritt in <strong>de</strong>n am 10.6.1912<br />

zwischen <strong>de</strong>r AEG und <strong>de</strong>r Stadtgemein<strong>de</strong> Bran<strong>de</strong>nburg geschlossenen<br />

Vertrag über die Übernahme <strong>de</strong>s (1900 unmittelbar<br />

neben <strong>de</strong>m Straßenbahn<strong>de</strong>pot in <strong>de</strong>r Bahnhofstraße erbauten)<br />

Städtischen Elektrizitätswerkes, welches von <strong>de</strong>n neuen<br />

Eigentümern 1912/13 erweitert und auf Drehstrombetrieb<br />

umgestellt wur<strong>de</strong>. Alleinaktionärin war die AEG-Tochter Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft<br />

(ELG), Berlin. Nach Kriegsen<strong>de</strong><br />

wur<strong>de</strong> das von <strong>de</strong>r sowjetischen Besatzungsmacht weitgehend<br />

<strong>de</strong>montierte E-Werk in Volkseigentum überführt. 1995 drehte<br />

sich mit <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>r mehrheitlich in städtischem Besitz<br />

befindlichen Stadtwerke Bran<strong>de</strong>nburg GmbH das Rad <strong>de</strong>r Geschichte<br />

wie<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>n Anfang zurück.<br />

Los 358 Schätzwert 20-50 €<br />

Elektricitätswerke-Betriebs-AG<br />

Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 RM Jan. 1942<br />

(Auflage 1215, R 3) UNC-EF<br />

Gründung 1900. Sitz bis 1903 und wie<strong>de</strong>r ab 1933 Dres<strong>de</strong>n,<br />

dazwischen in Riesa. Energieversorgung und Betrieb von Verkehrsunternehmungen.<br />

Versorgungsgebiet: Stadt Schmölln<br />

(Thür.) mit 11.900 Einwohnern und Stadt Gößnitz (Kr. Altenburg)<br />

mit 6.260 Einwohnern. Den mit <strong>de</strong>r Stadt Riesa bestehen<strong>de</strong>n<br />

Konzessionsvertrag kündigte die Stadt 1927, anschließen<strong>de</strong><br />

Verhandlungen mün<strong>de</strong>ten 1928 im Einvernehmen bei<strong>de</strong>r<br />

Seiten in <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>r “Elektrizitätswerk Riesa AG” mit<br />

jeweils 50 %iger Beteiligung. Außer<strong>de</strong>m zu 99 % an <strong>de</strong>r Elektrische<br />

Licht- und Kraftanlagen GmbH, Nixdorf (Su<strong>de</strong>tenland)<br />

beteiligt. Börsennotiz Dres<strong>de</strong>n/Leipzig, Großaktionär war mit 88<br />

% die AG Sächsische Werke.<br />

Los 360 Schätzwert 30-75 €<br />

Elektrizitätsverband Weißenfels-Zeitz<br />

Kretzschau, 4 % Schuld. Lit. B 2.000<br />

Mark 24.4.1914 (R 5) EF-VF<br />

Teil einer Anleihe in Höhe von 2 Mio. Mark.<br />

<strong>Der</strong> Elektrizitätsverband versorgte die Kreise Weißenfels, Zeitz,<br />

Naumburg, Querfurt und zum Teil <strong>de</strong>n Kreis Merseburg mit e-<br />

lektrischer Energie.<br />

Los 361 Schätzwert 30-90 €<br />

Elektrizitätswerk<br />

und Strassenbahn Landsberg AG<br />

Köln, Aktie 1.000 Mark 16.6.1900.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2000, R 3, im Jahr<br />

1903 herabgesetzt auf 1250) EF<br />

Hübsche Girlan<strong>de</strong>n-Umrahmung mit Blumen.<br />

Lochentwertet.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1900 zum Betrieb <strong>de</strong>r 8,1 km langen Straßenbahn<br />

und <strong>de</strong>s Elektrizitätswerkes in Landsberg (Warthe), wohin wenige<br />

Wochen nach <strong>de</strong>r Gründung auch <strong>de</strong>r Firmensitz verlegt<br />

wur<strong>de</strong>. Grün<strong>de</strong>r war die Helios Elektricitäts-AG in Köln. (Diese<br />

Gesellschaft baute und betrieb Elektrizitätswerke im In- und<br />

Ausland. Im wesentlichen wur<strong>de</strong> das von <strong>de</strong>r AEG so erfolgreich<br />

betriebene Geschäft kopiert: Man beteiligte sich an neu gegrün<strong>de</strong>ten<br />

E-Werken und verpflichtete die Werke im Gegenzug<br />

zum Bezug <strong>de</strong>r eigenen Maschinen und Anlagen.) <strong>Der</strong> Kauf <strong>de</strong>r<br />

“Bank für elektrische Industrie” von <strong>de</strong>r Berliner Han<strong>de</strong>ls-Gesellschaft)kurz<br />

vor <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> für <strong>de</strong>n Helios<br />

zum Verhängnis: Die damit erworbenen Beteiligungen erwiesen<br />

sich überwiegend <strong>als</strong> notlei<strong>de</strong>nd. Nach dieser Ära erscheint in<br />

Landsberg dann die Elektrische Licht- und Kraftanlagen AG,<br />

Berlin <strong>als</strong> Großaktionär. Nach 1945 von Polen enteignet.<br />

Los 363 Schätzwert 200-250 €<br />

Elektrizitätswerke Wartheland AG<br />

Posen, Namensaktie 10.000 RM<br />

31.12.1941 (Auflage 200, R 8),<br />

ausgestellt auf <strong>de</strong>n Kreis Grätz UNC-EF<br />

Vorher völlig unbekannt gewesen!<br />

Gründung 1940 durch <strong>de</strong>n Reichsgau Wartheland, die Stadt<br />

Kalisch sowie die Kreise Mogilno, Konin und Samter. Übernommen<br />

wur<strong>de</strong> ein rudimentäres Leitungsnetz <strong>de</strong>r Märkische Elektrizitätswerke<br />

AG, Berlin, mit <strong>de</strong>r auch ein Stromlieferungsvertrag<br />

abgeschlossen wur<strong>de</strong>. Für die Errichtung eigener Kraftwerke<br />

wur<strong>de</strong>n dann Braunkohlevorkommen bei <strong>de</strong>r Stadt Konin<br />

erschlossen. 1941 außer<strong>de</strong>m Übernahme <strong>de</strong>r Überlandzentrale<br />

<strong>de</strong>s Kreises Kolmar.<br />

Los 364<br />

Schätzwert<br />

75-150<br />

€<br />

Elek-<br />

tro-<br />

Treuhand<br />

AG<br />

Hamburg,<br />

4,5 %<br />

Teilschuldv. 1.000 Mark März 1912<br />

(Auflage 15000, R 6) EF<br />

Großformatiges Papier, sehr <strong>de</strong>korativ gestaltet.<br />

Faksimile Fürstenberg für die Berliner Han<strong>de</strong>ls-<br />

Gesellschaft.<br />

Gründung 1912 unter maßgeblicher Beteiligung <strong>de</strong>r Berliner<br />

Han<strong>de</strong>ls-Gesellschaft, Zweck war die Bereitstellung von Geldmitteln<br />

zum Zwecke <strong>de</strong>r Errichtung, Vergrößerung o<strong>de</strong>r Verbesserung<br />

elektrischer Betriebsanlagen. Mit <strong>de</strong>r Anleihe im Gesamtbetrag<br />

von 15 Mio. Mark wur<strong>de</strong> eine gleichhohe Beteiligung an <strong>de</strong>r<br />

Hamburger Hochbahn-AG erworben. Seit 1925 in Liquidation.<br />

Dem Aufsichtsrat gehörte u.a. <strong>de</strong>r Bankier Carl Fürstenberg an.<br />

Los 359 Schätzwert 100-250 €<br />

Elektrische Kleinbahn<br />

im Mansfel<strong>de</strong>r Bergrevier AG<br />

Berlin, VZ-Aktie 1.000 Mark 16.2.1909<br />

(Auflage 1000, R 3) EF<br />

Mit Stempel: Elektrizitätsversorgung im Mansfel<strong>de</strong>r<br />

Bergrevier.<br />

Nr. 356<br />

Konzessioniert 1898 zum Bau einer schm<strong>als</strong>purigen elektrischen<br />

Kleinbahn von <strong>de</strong>r Eisenbahnstation Hettstedt über<br />

Mansfeld und Eisleben nach Helfta (32 km, eröffnet 1900). Eigene<br />

Stromerzeugung, außer<strong>de</strong>m Betrieb von zwei Stadtlinien<br />

zum Bahnhof und zum Friedhof in Eisleben. Betriebsführung<br />

durch die Allgemeine Deutsche Kleinbahn-Gesellschaft in Berlin,<br />

die auch die Mehrheit <strong>de</strong>r in Leipzig und (merkwürdigerweise)<br />

Breslau börsennotierten Aktien hielt. 1920 Sitzverlegung<br />

nach Halle a.S., 1922 Stilllegung <strong>de</strong>s Bahnbetriebs. 1929 statt<br />

<strong>de</strong>ssen gemeinsam mit <strong>de</strong>r Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn<br />

Gründung <strong>de</strong>r Kraftverkehr Mansfeld GmbH (Automobil-<br />

Omnibus-Betrieb, 1933 auf die Deutsche Reichspost übertra-<br />

Nr. 362<br />

Los 365 Schätzwert 60-120 €<br />

Elka-Werke AG (vorm. Lübeck & Co.)<br />

Hamburg, Aktie 1.000 Goldmark März<br />

1924. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 500, R 5) EF<br />

Gründung 1924 zum Erwerb und Betrieb von Maschinenfabriken,<br />

Herstellung von Maschinen, Maschinenteilen und Apparaten<br />

unter Benutzung <strong>de</strong>s gesetzlich geschützten Warenzeichens<br />

“ELKA”. Haupterzeugnisse: Elektro-Mühlen für trockene<br />

Mahlprodukte, speziell Kaffee- und Gewürzmühlen. Fabrikabteilung<br />

in Berlin-Zehlendorf für die Herstellung von Elka-Hochleistungs-Kontaktmetall.<br />

Los 366 Schätzwert 125-200 €<br />

Elsflether Werft AG<br />

Elsfleth, Aktie 100 RM Nov. 1928 (Auflage<br />

3000, R 8) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> die zwischen <strong>de</strong>m Elsflether Ti<strong>de</strong>hafen und<br />

<strong>de</strong>r alten Weser gelegene Werft 1916 unter Führung <strong>de</strong>s<br />

Schiffsbauingenieurs Franz Peuss und <strong>de</strong>r Ol<strong>de</strong>nburger Sparund<br />

Leihbank. Zunächst waren Binnentanker eine beson<strong>de</strong>re<br />

34


Spezialität, im 2. Weltkrieg baute die Werft dann Minensuchboote<br />

und Tankschiffe. Nach <strong>de</strong>m Krieg wur<strong>de</strong> 1952 wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

erste Neubau abgeliefert, zuletzt konnten nach ständigen Erweiterungen<br />

<strong>de</strong>r Werft Schiffe bis 20.000 tdw gebaut wer<strong>de</strong>n.<br />

Börsennotiert früher in Hamburg, nach <strong>de</strong>m Krieg in Bremen,<br />

Großaktionär war die Bremer Lürssen-Werft. 1994 im großen<br />

Werften-Sterben in Konkurs gegangen, aber <strong>de</strong>nnoch nicht<br />

ganz am En<strong>de</strong>: <strong>als</strong> Reparaturwerft konnte sich das Unternehmen,<br />

nunmehr <strong>als</strong> GmbH & Co. KG, bis in unsere Tage retten.<br />

Nr. 363 Nr. 371<br />

ria-Brauerei AG in Stralau. Damit hatte Engelhardt drei Produktionsstätten<br />

in Groß-Berlin. In <strong>de</strong>r Folge wur<strong>de</strong>n im ganzen<br />

Reich von Wuppertal über Dortmund und Hamburg bis Königsberg<br />

i.Pr. dutzen<strong>de</strong> weiterer Brauereien übernommen. Die bei<strong>de</strong>n<br />

Braustätten in Pankow (Thulestraße) und Stralau (Krachtstraße)<br />

wur<strong>de</strong>n 1949 enteignet. Die Brauerei in Charlottenburg<br />

(Danckelmannstraße) wur<strong>de</strong> 1983 stillgelegt und die Produktion<br />

in die Schultheiss-Brauerei in Kreuzberg verlagert, zugleich<br />

Abschluß eines Lohnbrauvertrages mit <strong>de</strong>m Großaktionär Brau<br />

und Brunnen AG. 1990 in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Los 369 Schätzwert 50-80 €<br />

Emissions- und Kredit-AG<br />

Frankfurt a. M., Aktie 10.000 Mark 5.9.1923.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 150000, R 8) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t im Juli 1923, eingetragen im Sept. Betrieb von<br />

Bankgeschäften aller Art, Übernahme von Aktien- und Obligationsemissionen<br />

sowie insbeson<strong>de</strong>re Unterstützung von Kleinindustrie<br />

und Kleinhan<strong>de</strong>l durch Kreditgewährung. Bereits<br />

1926 erloschen.<br />

Los 372 Schätzwert 30-90 €<br />

Engelhardt-Brauerei AG<br />

Berlin, VZ-Aktie 1.000 Mark Juni 1920<br />

(Auflage 1000, R 3) EF<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Gründung 1905 durch ein Unternehmen aus Halle a.S., welches<br />

sich <strong>als</strong> Bedingung <strong>de</strong>r Konzession gegenüber <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />

Westerso<strong>de</strong> im Regierungsbezirk Sta<strong>de</strong> verpflichtete,<br />

innerhalb von drei Monaten eine gewisse Anzahl von Bohrtürmen<br />

in <strong>de</strong>r Feldmark zu erbauen (<strong>de</strong>r schon 1083 erstm<strong>als</strong> erwähnte<br />

Ort Westerso<strong>de</strong> ging 1968 in <strong>de</strong>r Samtgemein<strong>de</strong> Hemmoor<br />

auf). Schon 1862 waren Experten <strong>de</strong>r kgl. Hannoverschen<br />

Regierung in <strong>de</strong>n Gemarkungen Warsta<strong>de</strong>, Hemmoor<br />

und Westerso<strong>de</strong> auf ein mächtiges Krei<strong>de</strong>vorkommen gestoßen,<br />

das die Basis für die “Portland Cementfabrik Hemmoor”<br />

bil<strong>de</strong>te, die dam<strong>als</strong> mit 2.000 Beschäftigten <strong>de</strong>r größte Arbeitgeber<br />

<strong>de</strong>r Region war und erst 1982 stillgelegt wur<strong>de</strong>. Nach<strong>de</strong>m<br />

Erdöl häufig in <strong>de</strong>r Nähe von Krei<strong>de</strong>vorkommen zu fin<strong>de</strong>n<br />

ist, brach in Westerso<strong>de</strong> das Ölfieber aus und man interessierte<br />

ein Unternehmen aus Halle für Probebohrungen. Die Bohrgesellschaft<br />

brachte in Westerso<strong>de</strong> zwei Bohrungen bis 400 m<br />

Teufe nie<strong>de</strong>r, u.a. auf <strong>de</strong>m Grundstück <strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>vorstehers<br />

Johann Stüve. Auf Öl o<strong>de</strong>r Kali stieß man dabei nicht, wohl<br />

aber auf Steinsalz, <strong>de</strong>ssen För<strong>de</strong>rung aber nicht wirtschaftlich<br />

war, weil die nahe gelegene Saline Sta<strong>de</strong> (bis 2003 <strong>als</strong> AKZO<br />

Nobel Salz GmbH in Betrieb) <strong>de</strong>n Markt schon seit 1872 versorgte.<br />

Immerhin ist mit diesem Anteilschein aber die einzige<br />

Bohrung in <strong>de</strong>r Unterelbe-Region belegt, die überhaupt auf irgend<br />

etwas fündig wur<strong>de</strong>. Weitere 9 Kalibohrgesellschaften,<br />

die wir kennen, fingen erst gar nicht an zu bohren o<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>n<br />

nicht fündig.<br />

Los 367 Schätzwert 75-150 €<br />

Emil Busch AG Optische Industrie<br />

Rathenow, Aktie 6.000 Mark 15.9.1923<br />

(Auflage 2500, R 7) EF-VF<br />

Gründung bereits 1800 mit königlicher Konzession durch die<br />

bei<strong>de</strong>n Pfarrer Duncker und Wagener <strong>als</strong> “Optische Industrie-<br />

Anstalt Rathenow”. Mit 15 Arbeitern wer<strong>de</strong>n Mikroskope, Brillengläser<br />

und Brillen erzeugt. 1845 übernimmt Emil Busch die<br />

Leitung, 1851 (inzwischen wer<strong>de</strong>n 130 Arbeiter beschäftigt)<br />

Einführung <strong>de</strong>r Opernglasfabrikation. 1872 Umwandlung in die<br />

“Rathenower optische Industrieanstalt (vorm<strong>als</strong> Emil Busch)<br />

AG”, 1908 Umfirmierung wie oben. Tochterfirmen in Kopenhagen<br />

seit 1920, London und Rio <strong>de</strong> Janeiro seit 1928. Börsennotiz<br />

Berlin, Mehrheitsaktionär war zuletzt die Carl-Zeiss-Stiftung<br />

in Jena. 1949 Sitzverlegung nach Göttingen, 1953 Umwandlung<br />

in die Emil Busch GmbH. Auf <strong>de</strong>m ehemaligen Betriebsgelän<strong>de</strong><br />

in Rathenow entstan<strong>de</strong>n 1946 die Rathenower<br />

Optischen Werke GmbH, ab 1948 volkseigener Betrieb. Nach<br />

1990 waren von ehem<strong>als</strong> 4000 Mitarbeitern ca. 800 beschäftigt,<br />

die die gesamte Produktpalette anbieten.<br />

Los 370 Schätzwert 50-100 €<br />

Energie-Versorgung Schwaben AG<br />

Stuttgart, 4,5 % Teilschuldv. 2.000 RM<br />

Febr. 1940 (Auflage 2000, R 7) EF<br />

Die Energie-Versorgung Schwaben AG (EVS) <strong>als</strong> Energieversorgungsunternehmen<br />

entstand am 1.4.1939 aus <strong>de</strong>m Zweckverband<br />

Oberschwäbische Elektrizitätsewerke (OEW) und <strong>de</strong>r Elektrizitäts-Versorgung<br />

Württemberg AG (EVW), die ihrereseits aus<br />

<strong>de</strong>m Zusammenschluß von Württembergischer Lan<strong>de</strong>s-Elektrizitäts<br />

AG (WLAG, gegr. 2.3.1923) und Württembergischer Sammelschienen<br />

AG (WÜSAG, gegr. 25.7.1923) vom 14.12.1934<br />

hervorging. Am 1.1.1997 fusionierte die EVS mit <strong>de</strong>r Ba<strong>de</strong>nwerk<br />

AG zur Energie Ba<strong>de</strong>n-Württemberg AG (EnBW).<br />

Los 371 Schätzwert 500-625 €<br />

Engelhardt-Brauerei AG<br />

Berlin-Pankow, Aktie 1.000 Mark Febr.<br />

1918 (Auflage 650, R 9) EF-VF<br />

Zuvor ganz unbekannt gewesener Jahrgang dieser<br />

be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Brauerei.<br />

Gründung ca. 1860, AG seit 1907. Zunächst eine kleine Brauerei,<br />

die namentlich Caramel-Malzbier herstellte. 1905 Errichtung<br />

einer großen neuen Brauerei in Pankow. 1910 Verschmelzung<br />

mit <strong>de</strong>r Kaiserbrauerei AG in Charlottenburg.<br />

1916/17 Übernahme <strong>de</strong>r Berliner Stadtbrauerei GmbH und <strong>de</strong>r<br />

Gebhardt-Weißbierbrauerei GmbH. 1917 Fusion mit <strong>de</strong>r Victo-<br />

Los 373 Schätzwert 30-75 €<br />

Enzinger-Union-Werke AG<br />

Pfed<strong>de</strong>rsheim, Aktie 100 RM Mai 1934<br />

(Auflage 3100, R 3) EF<br />

Gründung 1924 durch Fusion <strong>de</strong>r Enzinger-Werke AG in Worms<br />

(gegr. 1879) und <strong>de</strong>r Unionwerke AG Maschinenfabriken,<br />

Mannheim (gegr. 1885). Erzeugnisse: Fass- und Flaschenkellerei-Apparate<br />

sowie Spülapparate, Filter, Rotations- und Kolben-<br />

Druckregler, Luft-Kompressoren uvm. Von 1915 bis 1922 wur<strong>de</strong>n<br />

sogar Kraftwagen hergestellt. 1930 Stilllegung <strong>de</strong>s Werkes<br />

in Mannheim und Sitzverlegung nach Pfed<strong>de</strong>rsheim, 1936 wie<strong>de</strong>r<br />

nach Mannheim. Seit 1969 Kooperation mit <strong>de</strong>m Mehrheitsaktionär<br />

Seitz-Werke GmbH, Bad Kreuznach.<br />

Los 374 Schätzwert 200-250 €<br />

Erdoel- und Kali-Bohrgesellschaft<br />

“Westerso<strong>de</strong>”<br />

Westerso<strong>de</strong>, Namens-Anteil-Schein 1 Anteil<br />

6.9.1905. Grün<strong>de</strong>ranteil (Auflage 1000, R 9) EF<br />

Breite Umrahmung im Historismus-Stil, Originalunterschriften.<br />

Zuvor völlig unbekannt gewesen!<br />

Los 375 Schätzwert 100-125 €<br />

Erdöl-AG Wojtowa<br />

Berlin, Aktie 20 RM Juli 1925 (Auflage<br />

13750, R 7) EF<br />

Gründung 1918 durch vermögen<strong>de</strong> Privatinvestoren, u.a. <strong>de</strong>n<br />

Infanteriegeneral Excellenz Frhr. von <strong>de</strong>r Goltz, zwecks Aufsuchung<br />

von Erdöl in Wojtowa (Westgalizien) und an<strong>de</strong>ren Orten.<br />

En<strong>de</strong> 1923 besaß die Ges. etwa 120 Morgen Gerechtsame.<br />

Erst 1933 ist die Gesellschaft erloschen.<br />

Los 368 Schätzwert 30-80 €<br />

Emil Nöbel AG<br />

Wechselburg, Aktie 200 RM 31.12.1924<br />

(Auflage 720, R 5) EF<br />

Gründung 1890, AG seit 1923. Betrieb von Sandgruben, Herstellung<br />

von Zementwaren sowie Fabrikation und Han<strong>de</strong>l mit<br />

Strumpfwaren und an<strong>de</strong>ren Textilien (im Handbuch von 1934<br />

erwähnt, später Herstellung von Betonrohren). Eine reine Familien-AG,<br />

70 % <strong>de</strong>s Kapit<strong>als</strong> hielt die Familie Curt Augustin.<br />

Ansicht <strong>de</strong>s Flaschenturms <strong>de</strong>r Engelhardt-Brauerei in Berlin-Stralau 2008<br />

Innenansicht <strong>de</strong>s Berliner Flaschenturms<br />

35


Los 376 Schätzwert 50-80 €<br />

Erdöl-Bohrunternehmen Nienhagen-<br />

Westercelle August Wiest & Co. KG<br />

Hannover, Namens-Anteil 1/2100<br />

27.8.1934 (Auflage 2100, R 6) EF<br />

Als Nachfolgerin <strong>de</strong>r Erdöl Bohrgesellschaft Westercelle (Gewerkschaft<br />

A<strong>de</strong>lheid) mit einem Kapital von 210.000 RM gegrün<strong>de</strong>t.<br />

Die Gesellschaft besaß 80 Morgen Mutungsrechte im<br />

Nienhagener Revier. Persönlich haften<strong>de</strong>r Gesellschaft A. Wiest<br />

(Einlage von 49.200 RM).<br />

Gründung 1918. Betrieb einer Maschinenfabrik, speziell Herstellung<br />

von Sägewerks- und Holzbearbeitungs-Maschinen,<br />

Transmissionen, Werkzeugen. 1931 Übernahme <strong>de</strong>r Selp-Werke<br />

vorm. Stoll & Elschner AG Leipzig durch Fusion, was <strong>de</strong>r Firma<br />

auf <strong>de</strong>m Höhepunkt <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise nicht so gut<br />

bekam: En<strong>de</strong> 1931 Zahlungseinstellung und Zwangsvergleich.<br />

Nr. 379 Nr. 386<br />

Los 381 Schätzwert 30-60 €<br />

Ernst Grumbach & Sohn AG<br />

Freiberg i.Sa., Aktie 20 RM März 1925<br />

(Auflage 9825, R 7) EF<br />

Gründung 1921 zur Fortführung <strong>de</strong>r schon seit 1868 bestehen<strong>de</strong>n<br />

Landwirtschaftsmaschinenfabrik von Grumbach &<br />

Sohn in Freiberg (Frauensteiner Str. 25) mit Filialen in Dres<strong>de</strong>n<br />

und Zschopau. Neben Maschinen wur<strong>de</strong>n auch Motoren hergestellt,<br />

außer<strong>de</strong>m Installation elektrischer Anlagen. Schutzmarke:<br />

Ein von Ähren im Jugendstil umkränztes Altenburger<br />

Stadtwappen mit Königskrone, flankiert von Bergleuten in historischer<br />

Tracht. Als eines <strong>de</strong>r vielen Opfer <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />

1930 in Vergleich und 1931 in Anschlußkonkurs<br />

gegangen.<br />

Gesellschaft vom Pech verfolgt: 1905, 1906 und 1912 verursachten<br />

Großbrän<strong>de</strong> jeweils mehrmonatige Betriebsunterbrechungen.<br />

1931 vollständige Reorganisation <strong>de</strong>s Werkes. 1947-<br />

51 enteignet und <strong>als</strong> Mechanische Weberei Bran<strong>de</strong>nburg weitergeführt.<br />

Das Werk wur<strong>de</strong> dann von <strong>de</strong>n Sowjets komplett <strong>de</strong>montiert.<br />

Los 383 Schätzwert 275-350 €<br />

Erste Deutsche<br />

Fein-Jute-Garn-Spinnerei AG<br />

Bran<strong>de</strong>nburg (Havel), Aktie 1.000 Mark<br />

Nov. 1920 (Auflage 1000, R 10) EF-VF<br />

Großes Hochformat, hübsche teppichartige Umrahmung.<br />

Von <strong>de</strong>n lediglich 3 im Reichsbankschatz<br />

gefun<strong>de</strong>nen Stücken das allerletzte noch<br />

verfügbare.<br />

I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriger Titel.<br />

Los 377 Schätzwert 150-200 €<br />

Erdölbohrgesellschaft<br />

Großlaffer<strong>de</strong>-Oberg<br />

Oberg, Namens-Anteilschein 1 Anteil<br />

5.2.1927 (Auflage 4000, R 10) VF<br />

Ausgestellt auf die Gewerkschaft Robert II.<br />

1929 wur<strong>de</strong> die Bohrung Nr. 2 in Oberg im Landkreis Peine in<br />

Angriff genommen. Die Gesellschaft mel<strong>de</strong>te das Erreichen einer<br />

Teufe von 530 m und erwartete bei ca. 590 m <strong>de</strong>n Oelhorizont<br />

erreichen zu können. Sie rechnete mit einer Endteufe von<br />

600 m. Jedoch waren die Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt.<br />

1931 geriet die Gesellschaft in eine finanzielle Krise. Zwei<br />

Jahre konnte sie schon keine Anteilscheine mehr verkaufen,<br />

weshalb die Bohrungen unterbrochen wer<strong>de</strong>n mussten. <strong>Der</strong> Gesellschaft<br />

blieb nur die Hoffnung auf ausländische Investoren.<br />

Blechschild <strong>de</strong>r Erfordia Maschinenbau-AG<br />

Los 380 Schätzwert 200-250 €<br />

Erfordia Maschinenbau-AG<br />

Meiningen, Aktie 1.000 Mark 9.7.1921<br />

(Auflage 1000, R 8) EF-VF<br />

I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriger Titel.<br />

Los 382 Schätzwert 200-250 €<br />

Erste Deutsche<br />

Fein-Jute-Garn-Spinnerei AG<br />

Bran<strong>de</strong>nburg (Havel), Aktie 1.000 Mark<br />

Juni 1920 (Auflage 3600, R 9) VF<br />

Großes Hochformat, hübsche teppichartige Umrahmung.<br />

Wie auch die folgen<strong>de</strong> wenige Monate<br />

spätere Emission vorher unbekannt gewesen.<br />

Gründung 1889 in Berlin. Erzeugnisse: Jutegarne, Zellwollgarne<br />

und Papiergarne. 1909 Sitzverlegung nach Bran<strong>de</strong>nburg<br />

(Havel). An bei<strong>de</strong>n Standorten war die in Berlin börsennotierte<br />

Los 384 Schätzwert 30-60 €<br />

Erste Posener Gaszählerfabrik AG<br />

Posen, Aktie 300 RM 16.4.1943 (R 5) EF<br />

Druck von G&D.<br />

Keinerlei Erwähnung in <strong>de</strong>n Handbüchern!<br />

Los 378 Schätzwert 100-150 €<br />

Erdölwerke Nienhagen-Wietze<br />

Hannover, Namens-Anteilschein 1 Anteil<br />

12.9.1929 (Auflage 6.000, R 10) EF<br />

Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Werke in Wietze-Steinför<strong>de</strong> und Nienhagen.<br />

Los 379 Schätzwert 300-375 €<br />

Erfordia Maschinenbau-AG<br />

Meiningen, Aktie 1.000 Mark 19.6.1918.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 8) EF<br />

Aktien dieser Ges. waren zuvor vollkommen unbekannt<br />

gewesen.<br />

Nr. 383<br />

Nr. 396<br />

36


Keimzelle ist die um 1850 angelegte Gewerkschaft Heisinger<br />

Tiefbau, <strong>de</strong>ren Geschicke Fritz Funke, Wilhelm Sonnenschein<br />

und Jobst Waldthausen leiteten. 1889 Umwandlung in die AG<br />

Rheinische Anthrazit-Kohlenwerke in Essen-Kupferdreh. 1906<br />

Umfirmierung in Essener Steinkohlenbergwerke AG anlässlich<br />

<strong>de</strong>r Übernahme sämtlicher Kuxe <strong>de</strong>r Gewerkschaften Hercules,<br />

ver. Pörtingssiepen und ver. Dahlhauser Tiefbau. Betrieben<br />

wur<strong>de</strong>n die Zechen Herkules-Katharina, Dahlhauser Tiefbau,<br />

Pörtingssiepen, Carl Funke, Gottfried Wilhelm, Dorstfeld und<br />

Oespel. 1930 in die Gelsenkirchener Bergbau-AG eingeglie<strong>de</strong>rt.<br />

Los 385 Schätzwert 50-100 €<br />

Eschebach-Werke AG<br />

Ra<strong>de</strong>berg, Aktie 100 RM Aug. 1937<br />

(Auflage 500, R 6) EF<br />

Die Werke in Dres<strong>de</strong>n (Eschebach & Haussner, gegr. 1867) und<br />

Ra<strong>de</strong>berg (Ra<strong>de</strong>berger Guss- und Emaillierwerke Carl Eschebach<br />

& Comp., gegr. 1886) wur<strong>de</strong>n 1890 in <strong>de</strong>r “Vereinigte E-<br />

schebach’sche Werke AG” vereint. Hergestellt wur<strong>de</strong>n: Ba<strong>de</strong>öfen,<br />

Wannen, Armaturen, Klosetts; Geräte für Konditoreien,<br />

Fleischereien, Molkereien; Eisschränke; Küchen-, Schlafzimmer-<br />

und Gartenmöbel; Waschtische und Waschschränke für<br />

Ärzte; Gaskocher, Her<strong>de</strong>, Gasheizöfen und Heisswasserautomaten.<br />

In <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise 1931/32 Konzentration <strong>de</strong>r<br />

Fertigung in Ra<strong>de</strong>berg, das Dresdner Werk wur<strong>de</strong> verkauft.<br />

Gleichzeitig umbenannt wie oben. Börsennotiz Dres<strong>de</strong>n/Leipzig,<br />

doch lagen zuletzt fast 100 % <strong>de</strong>r Aktien beim Wettbewerber<br />

Alexan<strong>de</strong>rwerk AG, Remscheid. Die AG selbst verlegte ihren<br />

Sitz 1950 nach Remscheid und wur<strong>de</strong> dann in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Das in <strong>de</strong>r DDR enteignete Werk in Ra<strong>de</strong>berg produzierte<br />

nach 1945 Küchenmöbel und wur<strong>de</strong> 1972 <strong>de</strong>m VEB<br />

Möbelkombinat Hellerau angeschlossen. 1990 reprivatisiert, a-<br />

ber schon im Jahr darauf insolvent gewor<strong>de</strong>n. Nach häufigen<br />

Eigentümerwechseln kam nach <strong>de</strong>r zweiten Insolvenz 2004 die<br />

Produktionseinstellung. An <strong>de</strong>n einstigen Traditionsbetrieb erinnert<br />

nur noch das nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> eingerichtete Küchenmuseum,<br />

das sich heute im Ra<strong>de</strong>berger Heimatmuseum Schloß<br />

Klippenstein befin<strong>de</strong>t.<br />

Los 389 Schätzwert 200-250 €<br />

Ettlingen-Maxau<br />

Papier- & Zellstoffwerke AG<br />

Ettlingen i. Ba<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 RM<br />

23.4.1938 (Auflage 200, R 9) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1928 <strong>als</strong> Karlsruher Papierfabrik AG mit Sitz in<br />

Karlsruhe. Umbenannt am 16.10.1928 in Zellstoff- und Papierfabrik<br />

AG und nur zwei Tage später am 18.10.1928 in Vogel<br />

& Bernheimer Zellstoff- und Papierfabrik AG, am 9.4.1938<br />

schließlich wie oben. Großaktionär war ein Konsortium badisch-pfälzischer<br />

Papierfabriken unter Führung <strong>de</strong>r Firma Julius<br />

Glatz in Nei<strong>de</strong>nfels, Pfalz. 1953 Übernahme durch die E.<br />

Holtzmann & Cie. AG. 1997 hat Enso Oyj (1998 zu Stora Enso<br />

fusioniert) <strong>de</strong>n mehrheitlichen Anteil <strong>de</strong>r E. Holtzmann & Cie.<br />

AG übernommen. Das Werk Maxau produziert jährlich 700.000<br />

Tonnen Papier.<br />

wen<strong>de</strong> wan<strong>de</strong>lte sich das Unternehmen zu einer rein weltlichen<br />

Gast- und Schankwirtschaft mit Hotelbetrieb (Hotel Vereinshaus),<br />

<strong>de</strong>r Firmenzusatz “Evangelisch” fiel <strong>de</strong>shalb bald nach<br />

<strong>de</strong>r Gründung fort. In <strong>de</strong>m Gebäu<strong>de</strong>komplex war außer<strong>de</strong>m das<br />

große, 1935 noch auf 1.100 Sitzplätze erweiterte “Universum”-Lichtspieltheater.<br />

1937 Eröffnung <strong>de</strong>s 220 Personen fassen<strong>de</strong>n<br />

Spezialausschanks “Tucher-Stuben”, wofür die Nürnberger<br />

Tucherbrauerei ein Darlehn gab. 1939 erwarb <strong>de</strong>r Kaufmann<br />

Emil Schulte aus Bielefeld fast alle Aktien. 1951 in eine<br />

GmbH umgewan<strong>de</strong>lt. Heute befin<strong>de</strong>t sich auf <strong>de</strong>m Grundstück<br />

neben <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>firma MM-fashion ein dm-drogeriemarkt und<br />

eine Kaufhalle.<br />

Nr. 393<br />

Los 386 Schätzwert 200-250 €<br />

Eschweiler Bank<br />

Eschweiler, Aktie 20 RM Dez. 1925 (R 7)<br />

EF-VF<br />

Einzelstück aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1890. Betrieb <strong>de</strong>s Bankgeschäfts in allen Zweigen.<br />

Zweigstelle in Alsdorf (Rhl.) unter <strong>de</strong>r Firma Alsdorfer Bank, ferner<br />

in Linnich und Wei<strong>de</strong>n. Ab Juni 1927 unter Geschäftsaufsicht.<br />

Los 387 Schätzwert 30-75 €<br />

Espera Schnellwaagenwerke<br />

H. Sporkhorst AG<br />

Duisburg, Aktie 1.000 RM März 1929<br />

(Auflage 400, R 4) EF<br />

Gründung 1928 <strong>als</strong> West<strong>de</strong>utsche Schnellwaagen AG in Düsseldorf.<br />

1929 Verschmelzung mit <strong>de</strong>r Espera Kontroll- und<br />

Schnellwaagenfabrik H. Sporkhorst GmbH in Duisburg und Än<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s Firmennamens in Espera Schnellwaagenwerke H.<br />

Sporkhorst AG. Heute Espera-Werke GmbH, Duisburg. <strong>Der</strong> Name<br />

ESPERA: ESPE = Initialen von Herrn Heinrich Sporkhorst SP<br />

ausgesprochen; RA = Anfangsbuchstaben <strong>de</strong>r Rationalwaage.<br />

Los 390 Schätzwert 60-120 €<br />

Eutin-Lübecker Eisenbahn-Gesellschaft<br />

Eutin, 4 % Prior.-Obl. Lit. C . 100 Mark<br />

2.1.1882 (Auflage 2610, R 5) VF<br />

Teil einer Anleihe von 2,861 Mio. M zur weiteren<br />

Finanzierung <strong>de</strong>s Bahnbaus. Faksimile-Unterschrift<br />

Ludwig von Erlanger (1836-1898) vom<br />

Bankhaus Erlanger, das sich sehr aktiv in <strong>de</strong>r Ausgabe<br />

von privaten und staatlichen Anleihen beteiligte.<br />

Gründung 1872. Norm<strong>als</strong>purige Eisenbahn Eutin-Schwartau-<br />

Lübeck (31 km, eröffnet 1873) mit Abzweig Gleschendorf-Ahrensbök<br />

(8 km, eröffnet 1886). In Lübeck wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bahnhof<br />

<strong>de</strong>r Lübeck-Büchener Bahn mitbenutzt, in Eutin <strong>de</strong>r Preussische<br />

Staats-Bahnhof. Seit 1883 in Berlin börsennotiert. Letzte<br />

Großaktionäre waren mit 26% <strong>de</strong>r Staat Preußen und mit 44%<br />

die Hansestadt Lübeck, 1941 wur<strong>de</strong> die Bahn verstaatlicht und<br />

von <strong>de</strong>r Reichsbahn übernommen (Bareinlösung <strong>de</strong>r noch umlaufen<strong>de</strong>n<br />

Aktien zu 105%).<br />

Los 391 Schätzwert 125-250 €<br />

Evangelisches Vereinshaus<br />

Bielefeld, Namens-Actie 300 Mark<br />

23.6.1875. Grün<strong>de</strong>remission (Auflage<br />

171, R 5) VF+<br />

Umgestellt auf 300 RM, 1933 auf 210 RM herabgesetzt.<br />

Vor<strong>de</strong>rseitig zwei zusätzliche hds. Übertragungsvermerke.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1875 zum Bau und Betrieb <strong>de</strong>s Evangelischen Vereinshauses<br />

im Stadtzentrum von Bielefeld auf <strong>de</strong>m 2.044 qm<br />

großen Grundstück Bahnhofstr. 39. Noch vor <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rt-<br />

Los 392 Schätzwert 50-100 €<br />

Excelsior Lebensversicherungs-AG<br />

Berlin, Namensaktie 1.000 RM 15.1.1929<br />

(Auflage 1500, R 5) EF<br />

Gründung 1926, eingetragen 1927. Betrieb <strong>de</strong>r Lebensversicherung<br />

in allen ihren Arten. 1933 Fusion mit <strong>de</strong>r Eos Deutscher<br />

Bestattungs- und Lebensversicherungs-Verein AG und<br />

Umbenennung in Eos und Excelsior Deutsche Volks- und Lebensversicherungs-AG<br />

mit Sitz in Düsseldorf. 1938 Übernahme<br />

<strong>de</strong>r Lebensversicherungsgesellschaft Schwaben V.V. aG<br />

Stuttgart. Zweignie<strong>de</strong>rlassungen in Essen und Wuppertal. 1970<br />

Sitzverlegung nach München. Ab 1974 kam sie zur Vereinigten<br />

Versicherungsgruppe, die heute zum Allianz-Konzern gehört.<br />

Los 393 Schätzwert 125-200 €<br />

Excelsior-Fahrrad-Werke<br />

Gebr. Conrad & Patz AG<br />

Bran<strong>de</strong>nburg, Aktie 1.000 Mark 29.12.1906.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1250, R 7) VF<br />

Gründung 1906. Die Fabrik in <strong>de</strong>r Bran<strong>de</strong>nburger Neustadt<br />

(Wilhelmsdorfer Landstr. 43) war dam<strong>als</strong> einer <strong>de</strong>r größten<br />

Fahrrad-Hersteller Deutschlands, auch Ersatzteile für die Automobilindustrie<br />

wur<strong>de</strong>n produziert. Beschäftigt wur<strong>de</strong>n über<br />

1400 Arbeiter und Beamte. Nach andauern<strong>de</strong>n Verlusten wur<strong>de</strong><br />

die Fabrikation 1932 eingestellt, danach wur<strong>de</strong> die in Berlin<br />

börsennotierte Gesellschaft abgewickelt.<br />

Los 394 Schätzwert 60-120 €<br />

Export-Bierbrauerei Aug. Peter AG<br />

Königsee i.Th., Aktie 1.000 Mark 30.12.1899.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 650, R 4) EF-VF<br />

Großformatiger und <strong>de</strong>korativer Brauereiwert aus<br />

Thüringen.<br />

Bei <strong>de</strong>r Gründung wur<strong>de</strong> die Peterbrauerei übernommen, außer<strong>de</strong>m<br />

1907 die Brauerei Otto Kühn. Letzter Großaktionär war<br />

die Leipziger Riebeck-Brauerei. Nach 1946 VEB Königsee<br />

(Marke: Peter E<strong>de</strong>l-Bock). 1989/90 reprivatisiert, doch die<br />

Marktwirtschaft erwies sich <strong>als</strong> zu große Herausfor<strong>de</strong>rung:<br />

1992 wur<strong>de</strong> die Privatbrauerei Königsee geschlossen.<br />

Los 395 Schätzwert 175-300 €<br />

Fabrik feuerfester und<br />

säurefester Producte AG<br />

Bad Nauheim, Actie 1.000 Mark Jan.<br />

1895 (Auflage 1000, R 7) VF<br />

Dekorativ, mit Originalunterschriften. Zuvor völlig<br />

unbekannt gewesener Jahrgang!<br />

Gründung 1891 in Bad Nauheim unter Übernahme <strong>de</strong>r Fabrik<br />

von E. Boeing für feuerfeste und säurefeste chemisch-technische<br />

Produkte sowie keramische Erzeugnisse. Sitzverlegungen<br />

1897 nach Vallendar, 1904 nach Berlin. 1901 ging die in Berlin<br />

börsennotierte AG spektakulär pleite. Es stellte sich heraus,<br />

daß Generaldirektor Leo Otto Boeing je<strong>de</strong>n verfügbaren Pfennig<br />

in neue Fabrikgebäu<strong>de</strong> investiert hatte, diese zu weit überhöhten<br />

Werten bilanzierte und damit aus Scheingewinnen seine<br />

Tantiemen und Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n zahlte. Die Bilanzfälschungen<br />

waren so dreist, daß Boeing anschließend wegen Untreue und<br />

Konkursvergehen zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt wur<strong>de</strong>. Die<br />

AG war nicht sanierungsfähig, die Werke wur<strong>de</strong>n 1902 an die<br />

AG für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens in Dres<strong>de</strong>n verkauft.<br />

Los 396 Schätzwert 300-375 €<br />

Fabrik feuerfester und<br />

säurefester Producte AG<br />

Vallendar, Actie 1.000 Mark Jan. 1899<br />

(Auflage 1000, R 8) VF+<br />

Dekorativ, mit Originalunterschriften.<br />

Los 388 Schätzwert 75-100 €<br />

Essener Steinkohlenbergwerke AG<br />

Essen, 5 % Teilschuldv. 1.000 Fr.<br />

1.3.1934 (Auflage 9000, R 8) EF<br />

1934 gab die Ges. eine interessante Doppelwährungsanleihe<br />

heraus, eingeteilt in einen <strong>de</strong>utschen<br />

Abschnitt von 27 Mio. RM und einen Schweizer<br />

Abschnitt von 11,1 Mio. Fr.<br />

Nr. 389 Nr. 408<br />

37


lingsbekämpfungsmittel hergestellt wur<strong>de</strong>n. Die Tochter in Wolfenbüttel,<br />

wo auch die Schering AG ein großes Werk für Pflanzenschutzmittel<br />

unterhielt (heute Bayer Crop Science) wur<strong>de</strong><br />

1969 an diese verkauft. 1976 Sitzverlegung nach Düsseldorf, wo<br />

die AG noch heute mit diversen kleineren Beteiligungen besteht.<br />

steht übrigens das Elternhaus <strong>de</strong>s Textverfassers). Jahrzehntelang<br />

zum Salzgitter-Konzern gehörend, <strong>de</strong>r seine Anteile 2001<br />

an Haniel verkaufte.<br />

Los 397 Schätzwert 25-50 €<br />

Färberei Glauchau AG<br />

Glauchau, Aktie 100 RM 25.5.1932<br />

(Auflage 7000, R 3) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1889 <strong>als</strong> “Färberei Glauchau vorm. Otto Seyfert”.<br />

Betriebe in Glauchau und Baiersdorf bei Erlangen (Färberei und<br />

Herstellung von Handstrickgarn). Börsennotiz Leipzig, Großaktionär<br />

war die Garn-AG Nachf. W. Lüttgen KG, Bad Kissingen.<br />

1944 verlagert nach Bad Kissingen, 1952 umbenannt in Garn-<br />

AG, Bad Kissingen, seit 1963 GmbH.<br />

Los 400 Schätzwert 30-75 €<br />

Falkensteiner Gardinen-<br />

Weberei und Bleicherei<br />

Falkenstein i.V., VZ-Aktie 1.000 Mark<br />

1.4.1920 (Auflage 300, R 4) EF<br />

Gründung 1889 mit einem Aktienkapital von 1 Mio M. Hersteller<br />

von Tüllgardinen, Stores, Decken, Bor<strong>de</strong>n, Spannstoffen,<br />

Bett<strong>de</strong>cken. 1948 Sitzverlegung nach Neuss/Rhein, 1953 nach<br />

Mering bei Augsburg. 1974 Umwandlung in eine GmbH. 1994<br />

Insolvenzverfahren, 1995 Stilllegung.<br />

Gründung 1885 <strong>als</strong> “Schlesische Sulfit-Cellulosefabrik Feldmühle”<br />

mit Sitz in Liebau, umbenannt 1891 in “Cellulose-Fabrik<br />

Feldmühle” und 1911 dann wie oben. Häufige Sitzverlegungen<br />

1892 nach Cosel, 1899 nach Breslau, 1912 nach Berlin<br />

und 1920 nach Scholwin bei Stettin. 1929 Fusion mit <strong>de</strong>r<br />

Papierfabrik Reisholz in Düsseldorf. Mit 14 Werken (u.a. Arnsberg,<br />

Königsberg/Pr., Hillegossen bei Bielefeld, Stettin, Flensburg,<br />

Uetersen, Oberlahnstein, Hei<strong>de</strong>nau) dam<strong>als</strong> <strong>de</strong>r GRÖS-<br />

STE DEUTSCHE PAPIERPRODUZENT. Nach Enteignung <strong>de</strong>s<br />

Stammwerkes (Pommern war nun zu Polen gekommen) 1945<br />

verlagert nach Hillegossen bei Bielefeld, 1952 nach Düsseldorf,<br />

1962 übergegangen auf die 1959 gegrün<strong>de</strong>te AG für Papier-<br />

und Zellstoffinteressen, die im gleichen Jahr in Feldmühle<br />

AG, Düsseldorf umfirmierte. Ab 1977 Feldmühle Vermögensverwaltung<br />

AG, 1992 GmbH und verschmolzen auf die Feldmühle<br />

Nobel AG, Düsseldorf. Später gingen die Papieraktivitäten<br />

in <strong>de</strong>r Stora Feldmühle AG auf, <strong>de</strong>r heutigen Stora Enso<br />

Deutschland GmbH.<br />

Los 404 Schätzwert 20-50 €<br />

Ferd. Rückforth Nachfolger AG<br />

Stettin, Aktie 1.000 RM Sept. 1942<br />

(Auflage 3000, R 2) EF<br />

Bereits 1742 <strong>als</strong> oHG errichtet, 1912 in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Ursprünglich nur eine Likörfabrik, erlebte das Unternehmen<br />

schließlich eines <strong>de</strong>r schillerndsten Schicksale <strong>de</strong>r jüngeren<br />

Wirtschaftsgeschichte. Erzeugt wur<strong>de</strong>n im Werk Stettin-Oberwieck<br />

Liköre, Weinbrän<strong>de</strong>, Rum, Arrak, Branntweine und<br />

Fruchtsäfte. Außer<strong>de</strong>m war Rückforth Großaktionär aller drei<br />

Regionalbrauereien in Stettin sowie bei sieben weiteren Brauereien<br />

in Ostpreußen und Schlesien. Börsennotiz Berlin, Frankfurt<br />

a.M. und Stettin. 1945 ging fast <strong>de</strong>r gesamte Fabrik- und<br />

Beteiligungsbesitz im Osten verloren. 1947 Sitzverlegung von<br />

Stettin nach Uslar/Hann. und weiter 1950 nach Siegburg<br />

(Rhld.), wo in eigenen Räumen die Weinbrennerei und Likörfabrikation<br />

wie<strong>de</strong>r aufgenommen wur<strong>de</strong>. 1970/78 wur<strong>de</strong> das angestammte<br />

Geschäft ganz aufgegeben. Ab 1980, nach <strong>de</strong>r<br />

Sitzverlegung nach Hei<strong>de</strong>lberg, begann eine zunächst glanzvolle<br />

und von <strong>de</strong>r Wirtschaftspresse bejubelte zweite Karriere im<br />

Bauträgergeschäft, die dann aber 1985 im Konkurs en<strong>de</strong>te.<br />

Los 398 Schätzwert 75-150 €<br />

Fafnirwerke AG<br />

(Aachener Stahlwarenfabrik)<br />

Aachen, Aktie 1.000 Mark 30.6.1921<br />

(Auflage 2000, R 7) EF-VF<br />

Gründung 1898 <strong>als</strong> Aachener Stahlwarenfabrik vorm. Carl<br />

Schwanemeyer, Umfirmierung 1902 in Aachener Stahlwarenfabrik,<br />

ab 1911 mit Zusatz Fafnir-Werke und seit 1919 Fafnirwerke<br />

AG (Aachener Stahlwarenfabrik). Herstellung von Motoren,<br />

Automobilen, Maschinen und Metallwaren. Die ab 1908<br />

gebauten Autos gehörten zur technischen Avantgar<strong>de</strong> und erzielten<br />

zu Beginn <strong>de</strong>r 20er Jahre viele Rennerfolge. 1926 Liquidations-Vergleich.<br />

Los 401 Schätzwert 25-50 €<br />

Farbenwerke Friedr. & Carl Hessel AG<br />

Nerchau, Aktie 1.000 Mark 1.2.1923<br />

(Auflage 3480, R 3) EF<br />

Uraltes, bereits 1834 gegrün<strong>de</strong>tes Unternehmen; 1891 übertrug<br />

Rich. Hessel seine Farbenfabrik an die zu diesem Zweck<br />

gegrün<strong>de</strong>te AG. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Farben für Buntpapier-, Zement-<br />

Le<strong>de</strong>rtuch-, Spielwaren-, Tapeten-, Maschinen- und<br />

Waggonfabriken, ferner Farben für Kunstmalerei, Signal- und<br />

Tarnfarben sowie Lacke. 1945 Verstaatlichung <strong>de</strong>r Farbenwerke<br />

Nerchau zur Vereinigten Farben- und Lackfabrik Nerchau<br />

(später nur Farbenfabrik Nerchau genannt), 1969 Einglie<strong>de</strong>rung<br />

in <strong>de</strong>n Betriebsverband Kali-Chemie Berlin innerhalb <strong>de</strong>s<br />

Kombinats Lacke und Farben. 1992 privatisiert an die Deutschen<br />

Amphibolinwerke <strong>als</strong> Werk <strong>de</strong>r Lacufa AG.<br />

Los 402 Schätzwert 150-200 €<br />

Feldmühle Papierund<br />

Zellstoffwerke AG<br />

O<strong>de</strong>rmün<strong>de</strong> bei Stettin, 5 % Teilschuldv. 1.000<br />

RM Aug. 1937 (Auflage 8000, R 12) VF-F<br />

Fleckig, aber ein vorher nicht bekanntes Einzelstück<br />

aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Los 403 Schätzwert 50-100 €<br />

Fels Zement- und Dolomit-Werke AG<br />

Schakowa O.-S., Aktie 50 RM 25.3.1943<br />

(Auflage nur 80 Stück, R 6) EF<br />

Die Gesellschaft geht auf die 1887 gegrün<strong>de</strong>te Portland-Cement-Fabrik-AG<br />

“Szczakowa” in Polen zurück. Die Fabrik hatte<br />

eine Produktionskapazität von 390.000 t Portlandzement im<br />

Jahr, außer<strong>de</strong>m eine Dolomitbrennereianlage, die mit einer<br />

Jahreskapazität von 100.000 t eine <strong>de</strong>r größten <strong>de</strong>s Kontinents<br />

war. Die Aktien waren in Wien börsennotiert. Im Dritten Reich<br />

kam das Unternehmen zum Einflussbereich <strong>de</strong>r Reichswerke<br />

Hermann Göring (Stahlwerke Peine-Salzgitter). Nach <strong>de</strong>m Krieg<br />

verlegten die Fels-Werke ihren Sitz nach Goslar/Harz, wo sie<br />

<strong>als</strong> be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Baustoffhersteller noch heute ansässig sind<br />

(schräg gegenüber von <strong>de</strong>r Hauptverwaltung in <strong>de</strong>r Ebertstraße<br />

Los 405 Schätzwert 150-200 €<br />

Ferdinand Karnatzki AG<br />

Wernigero<strong>de</strong>, Aktie 1.000 Mark Jan. 1922.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 5000, R 9) VF<br />

Herstellung von Schokola<strong>de</strong>, Kakao, Süßwaren und Nährmitteln.<br />

1922 Erwerb <strong>de</strong>r Zuckerfabrik Wulferstedt. Eine 1927 geplante<br />

Fusion mit <strong>de</strong>r “Frankonia Schokola<strong>de</strong>- und Konservenfabrik”<br />

in Würzburg kam nicht zustan<strong>de</strong>. 1928 Konkurs. Die Fabrik<br />

wur<strong>de</strong> von KARSTADT für eigene Produktionszwecke erworben<br />

und <strong>als</strong> Burgmühlen Schokola<strong>de</strong>n GmbH weitergeführt.<br />

1935 geht die Schokola<strong>de</strong>n-Fabrik Burgmühle in <strong>de</strong>r Argenta<br />

Schokola<strong>de</strong>nwerke AG Wernigero<strong>de</strong> auf. 1946 <strong>als</strong> VEB Schokola<strong>de</strong>nfabrik<br />

Wernigero<strong>de</strong> in Volkseigentum überführt, ab 1951<br />

VEB (K) Argenta Süsswarenfabrik Wernigero<strong>de</strong>. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong><br />

1990 wie<strong>de</strong>r in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt, ab 2002 Wergo-<br />

Los 399 Schätzwert 25-50 €<br />

Fahlberg-List AG<br />

Chemische Fabriken<br />

Mag<strong>de</strong>burg, Aktie 100 RM 25.5.1932<br />

(Auflage 15000, R 3) EF<br />

Gründung 1902 <strong>als</strong> “Saccharin-Fabrik AG vorm. Fahlberg, List &<br />

Co.” unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1886 bestehen<strong>de</strong>n Fabrik von Dr.<br />

Constantin Fahlberg, <strong>de</strong>m Ent<strong>de</strong>cker <strong>de</strong>s Süßstoffs Saccharin.<br />

1912 Anglie<strong>de</strong>rung einer pharmazeutischen Abteilung, 1921 Erwerb<br />

<strong>de</strong>r benachbarten Metallhütte Mag<strong>de</strong>burg GmbH, außer<strong>de</strong>m<br />

Errichtung eines Betriebes für Pflanzenschutzmittel. 1926<br />

Übernahme <strong>de</strong>r Mittel<strong>de</strong>utsche Superphosphatwerke GmbH mit<br />

Werken in Köthen und Do<strong>de</strong>rdorf, außer<strong>de</strong>m Neubau einer Superphosphatfabrik<br />

auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Glashütte A. Grafe<br />

Nachf. in Westerhüsen. 1932 umfirmiert wie oben. Das Mag<strong>de</strong>burger<br />

Werk wur<strong>de</strong> am 1.7.1946 entschädigungslos in Volkseigentum<br />

überführt. 1950 Sitzverlegung nach Hamburg und Erwerb<br />

<strong>de</strong>r “Dr. Goeze & Co. GmbH” in Wolfenbüttel (sogleich umfirmiert<br />

in Fahlberg-List GmbH), wo Pflanzenschutz- und Schäd-<br />

Nr. 406 Nr. 411<br />

38


na Schokola<strong>de</strong>n GmbH. Spezialität: Brockensplitter. Heute stellt<br />

die Firma je<strong>de</strong>s Jahr ca. 30 Mio. Adventskalen<strong>de</strong>r her und zählt<br />

damit weltweit zu <strong>de</strong>n größten Herstellern von Schokola<strong>de</strong>n-<br />

Adventskalen<strong>de</strong>rn. Die Exporte gehen bis nach Nepal.<br />

Los 406 Schätzwert 500-625 €<br />

Ferngas Schlesien AG<br />

Breslau, Zwischenschein 1.470.000 RM<br />

Okt. 1942 (= 24,5 % <strong>de</strong>s Grundkapit<strong>als</strong>,<br />

R 12), ausgestellt für <strong>de</strong>n Oberpräsi<strong>de</strong>nten,<br />

Verwaltung <strong>de</strong>s Oberschlesischen<br />

Provinzialverban<strong>de</strong>s in Kattowitz VF<br />

Machinenschriftliche Ausführung, Originalunterschriften<br />

Ministerialdirigent Dr. Eberhard Barth und<br />

Gen.-Dir. Georg Siefen. Ein Unikat aus <strong>de</strong>m<br />

Reichsbankschatz. Kleine Rostspur von Steckna<strong>de</strong>l.<br />

Gründung 1929 in Hirschberg i. Riesengeb. <strong>als</strong> Ferngas Nie<strong>de</strong>rschlesien<br />

AG. 1930 Sitzverlegung nach Breslau, 1938 umbenannt<br />

wie oben. Die im Besitz <strong>de</strong>s Deutschen Reichs und <strong>de</strong>r<br />

Provinzialverbän<strong>de</strong> von Nie<strong>de</strong>r- und Ober-Schlesien befindliche<br />

Ges. war in <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Provinzen mit <strong>de</strong>r Durchführung <strong>de</strong>r<br />

Ferngasversorung beauftragt.<br />

burger Neustadt, inzwischen entstan<strong>de</strong>n im Mühlenkomplex<br />

hochwertige Büro- und Loftflächen.<br />

kannt gewesen, nur 10 Stück wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz<br />

gefun<strong>de</strong>n.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1925 durch private und institutionelle Interessenten<br />

aus <strong>de</strong>r Region mit einem Kapital von 160.000 RM zwecks Errichtung<br />

von Flugplatzanlagen in Halle und Umgebung, An- und<br />

Verkauf von Flugzeugen, Betrieb von Luftverkehrslinien und<br />

Beför<strong>de</strong>rung von Personen und Gütern mit Flugzeugen, Vermietung<br />

von Flugzeugen und Fluggerät. 1929 umbenannt in<br />

Flugsport Halle AG und Än<strong>de</strong>rung in ein gemeinnütziges Unternehmen,<br />

welches <strong>de</strong>m Betrieb <strong>de</strong>s Sportflugplatzes Halle-Nietleben<br />

sowie <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Flugwesens und <strong>de</strong>r Leibesübungen<br />

dienen sollte. Nach <strong>de</strong>m 2. WK setzte sich die flugsportliche<br />

Entwicklung am Platz von 1952 bis 1968 fort.<br />

Versicherung gehörte. Die Fortuna wur<strong>de</strong> in Personalunion mit<br />

<strong>de</strong>r Thuringia geleitet, <strong>de</strong>ren Sitz sich in <strong>de</strong>r Schillerstraße 6<br />

befand. Verlagert 1946 erst nach Hannover und dann nach<br />

Hannoversch-Mün<strong>de</strong>n, 1950 schließlich nach München. 1969<br />

verschmolzen auf die Thuringia Versicherungs-AG in München<br />

(jetzt eine Tochter <strong>de</strong>r AMB Generali).<br />

Los 407 Schätzwert 200-250 €<br />

Finanzierungsgesellschaft<br />

für Landmaschinen AG<br />

Berlin, Zwischenschein über 99 Aktien zu<br />

1.000 RM 1.4.1938 (R 10), ausgestellt<br />

auf die Deutsche Bank, Berlin EF-VF<br />

Aus einer Kapitalerhöhung um 1200 Aktien zu<br />

1.000 RM. Maschinenschriftliche Ausführung mit<br />

Originalunterschriften, rückseitig Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nstempel<br />

1937-1940. Vier dieser Zwischenscheine mit<br />

unterschiedlichen Nennwerten lagen im Reichsbankschatz,<br />

je<strong>de</strong>r für sich ein Unikat.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> die FIGELAG 1926. Mit rd. 100 Beschäftigten<br />

gewährte sie Kredite zur Anschaffung von landwirtschaftlichen<br />

Maschinen und Geräten, anfangs stand insbeson<strong>de</strong>re die Mechanisierung<br />

<strong>de</strong>r Landwirtschaft durch Finanzierung von Motorpflügen<br />

im Fokus. Die Ges. wur<strong>de</strong> in Personalunion mit <strong>de</strong>r Finanzierungs-Ges.<br />

für Industrielieferungen AG (Maschinenbank) in<br />

Berlin geführt. Aktionäre waren die Deutsche Rentenbank-Kredit-<br />

Anstalt (Landwirtschaftliche Zentralbank), die Deutsche Bank, die<br />

Dresdner Bank, die Commerz- und Privatbank, die Deutsche Girozentrale<br />

- Deutsche Kommunalbank, die Deutsche Zentralgenossenschaftskasse<br />

und die Reichs-Kredit-Gesellschaft. Als “ruhen<strong>de</strong>s<br />

Kreditinstitut” nach 1945 nicht wie<strong>de</strong>r zum Geschäftsbetrieb<br />

zugelassen. Deshalb wur<strong>de</strong> 1950 in Frankfurt/Main die<br />

Landmaschinen Finanzierung AG “FIGELAG” neu gegrün<strong>de</strong>t, und<br />

zwar durch die Landwirtschaftliche Rentenbank, die Deutsche<br />

Genossenschaftskasse, <strong>de</strong>n Hessischen Finanzminister für ein<br />

Konsortium von 11 Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn, die Maschinenfabrik Fahr AG<br />

stellvertretend für die Landmaschinen-Industrie sowie Vertreter<br />

von Landmaschinenhan<strong>de</strong>l und Schmie<strong>de</strong>handwerk. Finanzhistorisch<br />

interessant ist, daß die von <strong>de</strong>n Alliierten zerschlagenen<br />

Großbanken nun außen vor blieben, bei <strong>de</strong>r Schwesterfirma “Maschinenbank”<br />

aber weiter mit im Boot waren. 1958 Aufnahme<br />

<strong>de</strong>s ehemaligen Berliner Instituts durch Fusion.<br />

Los 408 Schätzwert 200-250 €<br />

Fleischmann & Bloe<strong>de</strong>l<br />

Nachf. J. Berlin AG<br />

Fürth, Sammelaktie 5 x 20 RM Juli 1925<br />

(Auflage 4000, R 10) EF-<br />

Zuvor völlig unbekannt gewesen, nur drei Stück<br />

wur<strong>de</strong>n jetzt im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n, dies<br />

ist das letzte noch verfügbare! In <strong>de</strong>r oberen Umrandung<br />

drei kleinere Sengspuren.<br />

Gründung 1922. Fabrikation von und Han<strong>de</strong>l mit Exportartikeln<br />

aller Art. Fabriken in Fürth und Sonneberg. Ab 1926 in Vergleich.<br />

Börsennotiz München.<br />

Los 410 Schätzwert 125-250 €<br />

Flugplatz-Verkehr AG<br />

Gera, Aktie 100 RM 1.6.1928,<br />

überstempelt: 10.4.1929 (Auflage ca.<br />

300, R 5) EF-VF<br />

Sehr interessanter <strong>de</strong>utscher Luftfahrt-Wert. Große<br />

fotografische Abb. <strong>de</strong>s Flughafens. Kleiner<br />

Rostfleck am rechten Rand.<br />

Gründung 1926. 1938 Umfirmierung in “Flughafen Gera AG”.<br />

Die von örtlichen Unternehmern und Politikern gegrün<strong>de</strong>te Gesellschaft<br />

bezweckte die Einglie<strong>de</strong>rung Ostthüringens in <strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>utschen und internationalen Flugverkehr. 1934 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r alte,<br />

auf <strong>de</strong>r Aktie abgebil<strong>de</strong>te Flugplatz, von <strong>de</strong>r neugebauten<br />

Reichsautobahn durchschnitten und durfte nicht mehr angeflogen<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Flugzeughalle wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb verkauft, die<br />

Empfangshalle vermietet. Die Schaffung einer neuen Anlage fiel<br />

<strong>de</strong>n Kriegsereignissen zum Opfer. 1954 Bau <strong>de</strong>s Flugplatzes Gera-Leumnitz,<br />

<strong>de</strong>r ausschließlich <strong>als</strong> Segelflugplatz genutzt wur<strong>de</strong>.<br />

1991 Gründung <strong>de</strong>r FGG - Flugbetriebsgesellschaft Gera<br />

mbH, 1999 eingeglie<strong>de</strong>rt in die Holding <strong>de</strong>r Stadtwerke Gera AG.<br />

Los 411 Schätzwert 225-375 €<br />

Flugplatz-Verkehr AG<br />

Gera, Aktie 1.000 RM 1.6.1928, überstempelt:<br />

10.4.1929 (Auflage 100, R 7) EF<br />

Gestaltung wie voriges Los. Das allerletzte bei<br />

uns noch verfügbare Stück!<br />

Los 412 Schätzwert 300-375 €<br />

Flugverkehr Halle AG<br />

Halle a. S., Interimsschein 500 RM<br />

1.3.1926 (R 9), ausgestellt auf die<br />

Deutsche Dampffischerei-Gesellschaft<br />

„Nordsee“ in Halle VF+<br />

Schöne Umrahmung aus Blütenknospen. Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

1938 bis 1940 bezahlt, Rückzahlung von 100<br />

% Liquidationsrate geleistet. Zuvor ganz unbe-<br />

Los 413 Schätzwert 100-200 €<br />

Förster’sche Maschinenund<br />

Armaturen-Fabrik AG<br />

Essen, Aktie 1.000 Mark 24.9.1910<br />

(Auflage 180, R 5) EF-VF<br />

Gründung 1908. Fabrikation und Verwertung von Maschinen,<br />

Armaturen und Eisenkonstruktionen je<strong>de</strong>r Art. Spezialität: Bergwerksmaschinen.<br />

Infolge Vereinbarung mit <strong>de</strong>r “Flottmann<br />

Treuhand” GmbH in Wiesba<strong>de</strong>n, welche an <strong>de</strong>r Gesellschaft mit<br />

75 % <strong>de</strong>s Kapit<strong>als</strong> beteiligt war, hatte die Gesellschaft ihre Erzeugung<br />

so umgestellt, daß sie nur noch einzelne lohnen<strong>de</strong><br />

Son<strong>de</strong>rheiten in großen Serien herstellte.<br />

Los 414 Schätzwert 20-40 €<br />

Ford-Werke AG<br />

Köln, Aktie 100 RM März 1941 (Auflage<br />

159320, R 1) EF<br />

Henry Ford baute 1896 sein erstes Automobil. 1903 grün<strong>de</strong>te er<br />

in Detroit die Ford Motor Company. In <strong>de</strong>n 20er Jahren besaß<br />

Ford in <strong>de</strong>n USA einen Marktanteil von 50 % und expandierte<br />

kräftig in’s Ausland: 1925 wur<strong>de</strong> in Berlin die Ford Motor Company<br />

AG gegrün<strong>de</strong>t. Die Fabrik in Berlin-Plötzensee war zunächst ein<br />

reines Montagewerk. 1931 ging das noch heute bestehen<strong>de</strong><br />

Werk in Köln in Betrieb, <strong>de</strong>ssen Grundstein Henry Ford persönlich<br />

gelegt hatte. 1939 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r heutige Firmenname angenommen:<br />

Ford-Werke AG. Nennenswerte Kriegsschä<strong>de</strong>n (wen wun<strong>de</strong>rt’s?)<br />

erlitten ausgerechnet die Ford-Werke natürlich nicht, so daß bereits<br />

am 8.5.1945 die Produktion wie<strong>de</strong>r aufgenommen wer<strong>de</strong>n<br />

konnte. Schon 1953 wur<strong>de</strong>n vor allem dank <strong>de</strong>s legendären Taunus<br />

12 M alle früheren Produktionsrekor<strong>de</strong> eingestellt. Bis zum<br />

Squeeze-Out 2002 in Deutschland auch börsennotiert.<br />

Los 415 Schätzwert 60-120 €<br />

Fortuna Rückversicherungs-AG<br />

Erfurt, Namensaktie 1.000 RM<br />

20.11.1937 (Auflage 180, Umtausch <strong>de</strong>r<br />

20- und 100-RM-Aktien, R 5) EF<br />

Gründung 1920 durch die Thuringia-Versicherung in Erfurt, die<br />

ihrerseits mehrheitlich zur Aachener und Münchener Feuer-<br />

Los 416 Schätzwert 30-50 €<br />

Francke Werke AG<br />

Bremen, Aktie 1.000 RM Aug. 1937<br />

(Auflage 2000, R 6) EF<br />

Gründung 1872 durch Carl Francke, 1875 Verlegung <strong>de</strong>s Werkes<br />

in die Bachstraße. 1908 erneut Bau eines größeren Werkes<br />

am Seefel<strong>de</strong>. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Maschinen, Apparate,<br />

Gasbehälter, Großtankanlagen, Transportanlagen, Hebezeuge,<br />

Einrichtungen für Gaswerke, chemische Fabriken und die Mineralöl-<br />

und Fettindustrie, außer<strong>de</strong>m Projektierung von Gasund<br />

Wasserwerken, Kanalisations- und Kläranlagen sowie Instandsetzung<br />

von Lokomotivkesseln. Umgewan<strong>de</strong>lt 1921 in eine<br />

KGaA, 1925 in eine AG. Notiert im Freiverkehr Hamburg. In<br />

<strong>de</strong>r Spitze beschäftigten die Francke-Werke fast 2.000 Leute.<br />

1955 Konkurs.<br />

Los 417 Schätzwert 300-375 €<br />

Frankfurter Brauhaus eGmbH<br />

Frankfurt am Main, Geschäftsanteil-<br />

Schein 130 RM 25.6.1941 (R 8) EF<br />

Ausgestellt auf Wilhelm Lenz Oelhändler, 1943 ü-<br />

bertragen auf Karl Klemm. Datum maschinenschriftlich,<br />

Originalunterschriften. Zuvor völlig unbekannt<br />

gewesen. Von <strong>de</strong>n nur 5 im Reichsbankschatz<br />

gefun<strong>de</strong>nen Stücken ist dies das allerletzte<br />

noch verfügbare!<br />

Los 409 Schätzwert 125-200 €<br />

Flensburger Walzenmühle<br />

Flensburg, Aktie 1.000 Mark 24.4.1918<br />

(Auflage 200, R 7) EF<br />

Gründung 1889. Weizen- und Roggenmühle in Flensburg<br />

(Neustadt 16 / Kompagniestr. 11). 1972 Umwandlung in die<br />

“Flensburger Walzenmühle Silo- und Lagerhausges. mbH”.<br />

1997 Stilllegung <strong>de</strong>s Betriebs. Ein Kultur<strong>de</strong>nkmal in <strong>de</strong>r Flens-<br />

Nr. 412 Nr. 421<br />

39


Los 420 Schätzwert 60-120 €<br />

Frankfurter Pfandbrief-Bank AG<br />

Frankfurt a.M., 12 % Pfandbrief 10 Mio.<br />

Mark 1.7.1923 (R 10) VF<br />

Großformatiges Papier, recht <strong>de</strong>korativ gestaltet.<br />

Einzelstück aus <strong>de</strong>m Reichsbank-Schatz.<br />

Gründung 1867 <strong>als</strong> Frankfurter Hypotheken-Kredit-Verein<br />

KGaA, seit 1874 AG, 1922 Umfirmierung wie oben. <strong>Der</strong> Gemeinschaftsgruppe<br />

Deutscher Hypothekenbanken und heute<br />

<strong>de</strong>r Deutschen Bank zugehörig.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1923 <strong>als</strong> Genossenschaft, im gleichen Jahr in eine<br />

AG umgewan<strong>de</strong>lt, später wie<strong>de</strong>r in eine eGmbH zurückgewan<strong>de</strong>lt,<br />

1942 <strong>als</strong> GmbH unter Beteiligung <strong>de</strong>r Dortmun<strong>de</strong>r Union-<br />

Brauerei AG erscheinend. Die Brauereinie<strong>de</strong>rlage, zuletzt in <strong>de</strong>r<br />

Hanauer Landstraße ansässig, wur<strong>de</strong> 1987 geschlossen.<br />

Los 418 Schätzwert 75-150 €<br />

Frankfurter Elektrizitäts-Industrie-AG<br />

Frankfurt a. O., Namensaktie 1.000 Gold -<br />

mark Febr. 1924 (Auflage 100, R 6) EF<br />

Original unterschrieben von Dr. Paul Trautmann<br />

(geb. 1881 in Staßfurt, verst. 1929 in Braunschweig)<br />

<strong>als</strong> Aufsichtsrat und beim Indossament.<br />

Dr. Paul Trautmann war von 1917 bis 1925 Oberbürgermeister<br />

von Frankfurt a.O., von 1925 bis<br />

1929 Oberbürgermeister Braunschweigs. Ausgestellt<br />

auf Herrn Oberbürgermeister Dr. Paul Trautmann.<br />

Gründung 1924. Vertrieb von Erzeugnissen <strong>de</strong>r Elektroindustrie,<br />

insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Großhan<strong>de</strong>l hierin. 1938 besaß die Treuhand-<br />

AG für Verkehrs- und Industriewerte 100 % <strong>de</strong>s Kapit<strong>als</strong>.<br />

Los 419 Schätzwert 20-40 €<br />

Frankfurter Maschinenbau AG<br />

vorm. Pokorny & Wittekind<br />

Frankfurt a.M., Aktie 1.000 RM Dez. 1941<br />

(Auflage 2540, R 3) UNC-EF<br />

Nach <strong>de</strong>r Gründung 1872 wur<strong>de</strong>n mit etwa 40 Arbeitern kleine<br />

Dampfmaschinen und Müllereimaschinen gebaut. Kurz vor <strong>de</strong>r<br />

Wen<strong>de</strong> zum 20. Jh. Entwicklung <strong>de</strong>s neuen Spezialgebiets<br />

Großkompressoren, danach 1900 Umwandlung in die “Pokorny<br />

& Wittekind Maschinenbau AG”, 1913 Umfirmierung wie o-<br />

ben. 1914-18 Einrichtung einer Son<strong>de</strong>rabteilung für <strong>de</strong>n Bau<br />

von Lastkraftwagen und Omnibussen. 1944 erlitt das Werk<br />

zwischen <strong>de</strong>m Frankfurter Westbahnhof und <strong>de</strong>m Gaswerk<br />

West schwere Kriegsschä<strong>de</strong>n. Inzwischen war die DEMAG<br />

Großaktionär. Produziert wur<strong>de</strong>n jetzt Kompressoren, Druckluftund<br />

hydraulische Werkzeuge. 1961 Errichtung eines Zweigwerkes<br />

in Simmern (Hunsrück). 1970 Einstellung <strong>de</strong>r Börsennotiz<br />

in Frankfurt, 1971 Umwandlung in die DEMAG-Drucklufttechnik<br />

GmbH.<br />

Nr. 420<br />

Los 421 Schätzwert 300-375 €<br />

Frankonia AG vorm<strong>als</strong> Albert Frank<br />

Beierfeld i/Sa., Aktie 1.000 Mark<br />

1.2.1922 (Auflage 16000, R 10) VF<br />

Großformatig, mit Firmensignet (Engel mit Laterne).<br />

Zuvor ganz unbekannt gewesener Jahrgang,<br />

nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Bei <strong>de</strong>r Gründung 1914 zwecks Übernahme und Weiterführung<br />

<strong>de</strong>r Firma Albert Frank und <strong>de</strong>r Börseneinführung in Berlin<br />

wirkten die Berliner Bankhäuser Hardy & Co. GmbH und Delbrück<br />

Schickler & Co. sowie die Nationalbank für Deutschland<br />

mit. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Zubehör und Teile für Automobile und<br />

Fahrrä<strong>de</strong>r, speziell Automobillaternen. Beflügelt wur<strong>de</strong> die<br />

Phantasie beim Börsengang exakt zu Beginn <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges<br />

ganz offenbar von <strong>de</strong>r Aussicht auf große Heeresaufträge.<br />

So erklärt sich auch die überaus hochkarätige Besetzung <strong>de</strong>s<br />

Aufsichtsrates durch die Konsortialbanken mit <strong>de</strong>n Berliner<br />

Bankiers Fritz Andreae, Dr. Hjalmar Schacht (<strong>de</strong>m späteren<br />

Präsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>r Reichsbank), Dr. Gustav Ratjen und <strong>de</strong>m Barmer<br />

Privatbankier Theodor Hinsberg. Zu <strong>de</strong>r Fabrik im sächsischen<br />

Beierfeld kamen dann noch Zweigbetriebe in Berlin-Adlershof<br />

(in unmittelbarer Nachbarschaft <strong>de</strong>r Ford-Automobilwerke<br />

gelegen) und die Fa. Adolph H. Neufeldt im ostpreußischen<br />

Elbing. Nach anfänglicher Scheinblüte durch Rüstungsaufträge<br />

traf in <strong>de</strong>n 1920er Jahren die Krise <strong>de</strong>r Automobilindustrie<br />

<strong>als</strong> Hauptabnehmer die Frankonia AG um so härter. Anfang<br />

1928 ging die AG in Liquidation.<br />

Los 422 Schätzwert 25-50 €<br />

Franz Braun AG<br />

Zerbst, Aktie 1.000 RM Juli 1935 (Auflage<br />

1000, R 4) EF<br />

Gründung 1916. Herstellung von Drehbänken und Spritzgussmaschinen.<br />

1928 Interessengemeinschaft mit Boehringer in<br />

Göppingen, Hei<strong>de</strong>nreich & Harbeck in Hamburg und Wohlenberg<br />

in Hannover. Börsennotiz Leipzig. 1952 nach Göppingen<br />

verlegt. 1955 aufgelöst.<br />

Los 423 Schätzwert 50-100 €<br />

Freiberger Papierfabrik<br />

Weissenborn Amtsh. Freiberg, Aktie 1.000<br />

RM Feb. 1939 (Auflage 2000, R 6) EF<br />

Gründung 1871. Herstellung und Vetrieb von Papier, Zellstoff,<br />

Strohstoff und Sulfitspiritus. 1942 Organvertrag mit <strong>de</strong>m Großaktionär<br />

Aschaffenburger Zellstoffwerke AG, Berlin. 1947 enteignet<br />

und <strong>als</strong> volkseigener Zweigbetrieb <strong>de</strong>r Industrie-Verwaltung<br />

Zellstoff und Papier weitergeführt.<br />

Los 424 Schätzwert 100-175 €<br />

Freie und Hansestadt Bremen<br />

(State of Bremen)<br />

7 % Gold Bond 1.000 $ 1.9.1925 (R 6) EF<br />

Orange/schwarzer Stahlstich mit toller allegorischer<br />

Vignette <strong>de</strong>r Schifffahrt und Wappen von<br />

Bremen. Mit Überdruck wegen einer in 1940 ausgehan<strong>de</strong>lten<br />

Tilgungs-Verschiebung und Reduzierung<br />

<strong>de</strong>s Zinssatzes.<br />

Bremen, 782 erstm<strong>als</strong> genannt, wur<strong>de</strong> unter Karl <strong>de</strong>m Großen<br />

von Bischof Willehad 787 zum Bistum erhoben. Die Zerstörung<br />

<strong>de</strong>s 831 gegrün<strong>de</strong>ten Erzbistums Hamburg durch die Normannen<br />

845 gab <strong>de</strong>n Anlass, <strong>de</strong>n erzbischöflichen Sitz 847 von<br />

dort nach Bremen zu verlegen und bei<strong>de</strong> Diöcesen zu vereinigen.<br />

Damit übernahm Bremen die Aufgabe <strong>de</strong>r Missionierung<br />

<strong>de</strong>s skandinavischen Nor<strong>de</strong>ns, <strong>de</strong>r sich beson<strong>de</strong>rs die Erzbischöfe<br />

Ansgar, Rimbert, Unni und Unwan mit Erfolg widmeten.<br />

Die glänzendste Erscheinung in <strong>de</strong>r Reihe <strong>de</strong>r Erzbischöfe war<br />

Adalbert (1043-1072), <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n kirchlichen Einflussbereich Bremens<br />

bis Island, Grönland und Finnland aus<strong>de</strong>hnte, ohne das<br />

geplante Patriarchat <strong>de</strong>s Nor<strong>de</strong>ns zu erreichen. 965 erhielt<br />

Bremen Marktrechte. Die nordischen Sufraganbistümer verlor<br />

Bremen an das 1104 gegrün<strong>de</strong>te Erzbistum Lund. Das weltliche<br />

Territorium <strong>de</strong>r Erzbischöfe beschränkte sich auf das Gebiet<br />

zwischen Weser- und Elbmündung (Grafschaft Sta<strong>de</strong>). Gegen<br />

<strong>de</strong>n Wi<strong>de</strong>rstand <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n letzten katholischen Erzbischöfe<br />

Christoph und Georg von Braunschweig setzte sich die Reformation<br />

durch. 1186 wur<strong>de</strong> Bremen <strong>als</strong> eigenständige Stadtgemein<strong>de</strong><br />

von Kaiser Friedrich I anerkannt und erkämpfte unter<br />

<strong>de</strong>m zuerst 1225 erwähnten Rat die Unabhängigkeit vom<br />

erzbischöflichen Stadtherrn. Die 1646 errungene Reichsfreiheit<br />

konnte nur unter großen Opfern gegen Schwe<strong>de</strong>n und später<br />

gegen Hannover verteidigt und erst 1741 erneut gewonnen<br />

wer<strong>de</strong>n, nach<strong>de</strong>m das Erzstift Bremen im Westfälischen Frie<strong>de</strong>n<br />

1648 <strong>als</strong> weltliches Herzogtum <strong>de</strong>n Schwe<strong>de</strong>n zugesprochen<br />

wur<strong>de</strong> und 1712 an Dänemark sowie 1720 an Hannover<br />

überging. Seit 1806 ist Bremen Freie Hansestadt.<br />

Los 425 Schätzwert 30-60 €<br />

Freistaat Anhalt<br />

Dessau, Schuldv. Lit. C 25 RM 26.9.1927<br />

(R 6) EF-VF<br />

Bär im Wappen im Unterdruck. Mit Auslosungsschein<br />

Das ehemalige Herzogtum und <strong>de</strong>r spätere (ab 1919) Freistaat<br />

Anhalt erstreckte sich, in mehrere Teile aufgelöst, in NO-SW-<br />

Richtung vom Fläming über das fruchtbare Tiefland an <strong>de</strong>r<br />

mittleren Elbe, unteren Mul<strong>de</strong> und Saale bis auf <strong>de</strong>n Unterharz.<br />

1933-45 unterstand Anhalt mit Braunschweig einem gemeinsamen<br />

Reichsstatthalter. Im Juli 1945 wur<strong>de</strong> das in die sowjet.<br />

Besatzungszone fallen<strong>de</strong> Anhalt mit <strong>de</strong>r preuß. Provinz Sachsen<br />

zur Provinz (und ab 1947 Land) Sachsen-Anhalt vereinigt.<br />

Los 426 Schätzwert 15-30 €<br />

Freistaat Mecklenburg-Schwerin<br />

Schwerin i.M., 8 % Schuldv. 500 RM<br />

28.1.1929 (Auflage 4000, R 2) EF<br />

Mit Lan<strong>de</strong>swappen.<br />

Mecklenburg-Schwerin war von 1815-1918 Großherzogtum<br />

und von 1918 bis 1934 Freistaat. 1933/34 mit Mecklenburg-<br />

Strelitz zum Land Mecklenburg vereinigt.<br />

Los 427 Schätzwert 15-30 €<br />

Freistaat Mecklenburg-Strelitz<br />

Neustrelitz, 7,5 % Schuldv. Lit. C 500 RM<br />

31.3.1930 (Auflage 2000, R 2) VF-<br />

Mit Wappenabb.<br />

<strong>Der</strong> Freistaat Mecklenburg-Strelitz existierte von 1918-33,<br />

1934 mit Mecklenburg-Schwerin zu Mecklenburg vereinigt.<br />

Los 428 Schätzwert 30-50 €<br />

Freistaat Preußen<br />

(Free State of Prussia)<br />

Berlin, 6,5 % Gold Bond 1.000 $<br />

15.9.1926 ( R 1) EF<br />

Vignette mit riesigem Adler von vorn.<br />

Los 429 Schätzwert 15-30 €<br />

Freistaat Preußen<br />

Berlin, 4,5 % Schuldv. Lit. A 50.000 RM<br />

18.2.1937 (R 3) EF<br />

Die höchste Stückelung dieser Anleihe. Siegel mit<br />

Reichsadler mit Hakenkreuz.<br />

Die Anleihen <strong>de</strong>s Freistaates Preußen wur<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Preußischen<br />

Staatsbank (Seehandlung), Berlin, aufgelegt. Die 1772<br />

von Friedrich II. <strong>de</strong>m Großen errichtete Seehandlungs-Societät<br />

diente zunächst dazu, mit eigener Flotte unter preußischer<br />

Flagge Han<strong>de</strong>l zu treiben. Bis 1820 blieb die Seehandlung<br />

staatlicher Leitung unterstellt, danach wur<strong>de</strong> sie ein vom Finanzministerium<br />

unabhängiges Geld- und Han<strong>de</strong>lsinstitut <strong>de</strong>s<br />

Staates. Neben <strong>de</strong>r Erledigung aller Geldgeschäfte <strong>de</strong>s Staates<br />

entwickelte sich aber auch ihr Geld-, Wechsel- und Effektengeschäft.<br />

Ihre Be<strong>de</strong>utung verdankte die Seehandlung zum<br />

Großteil <strong>de</strong>m Geheimen Oberfinanzrat Christian von Rother,<br />

späterer Staatsminister Preußens, <strong>de</strong>r die Bank von 1820 bis<br />

1848 leitete. 1918 wur<strong>de</strong> die Seehandlung Preußische Staatsbank,<br />

war bis 1945 weiterhin tätig, 1949 wur<strong>de</strong> eine Verwaltungsstelle<br />

in Berlin-West eingerichtet, heute eine ruhen<strong>de</strong> Altbank<br />

nach <strong>de</strong>m Berliner Altbankgesetz.<br />

Los 430 Schätzwert 30-50 €<br />

Freistaat Sachsen<br />

(Kohlen- und Elektrizitätsanleihen)<br />

Dres<strong>de</strong>n, 5 % Schuldv. Lit. B 10 Tonnen<br />

Braunkohle 1.2.1923 (Blankette, R 7) EF<br />

Gemäß Anleihegesetz vom 31.1.1923 begab <strong>de</strong>r Freistaat nur<br />

einen Tag später seine “Kohlen- und Elektrizitätsanleihen” in diversen<br />

Tranchen, lautend auf Mark, Strom o<strong>de</strong>r Braunkohle. Bei<br />

<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n letzteren war <strong>de</strong>r Inhaber vor weiterer Inflation ge-<br />

40


schützt und erhielt <strong>de</strong>n aktuellen Geldwert <strong>de</strong>r bezeichneten<br />

Menge Strom bzw. Braunkohle ausbezahlt.<br />

“Simmerringe” ein Gattungsbegriff wur<strong>de</strong>n. Aus <strong>de</strong>m Kunstkautschuk<br />

Buna S und Buna N entwickelten Chemiker und Ingenieure<br />

Kunstle<strong>de</strong>r und Gummischuhsohlen, schließlich Fußbo<strong>de</strong>nbeläge<br />

und Vliesstoffe. Ab 1948 gibt es Einlagestoffe unter<br />

<strong>de</strong>m Namen “Vliesline”, Haushaltsprodukte mit <strong>de</strong>r Marke<br />

“Vileda” und seit 1957 ein immer weiter entwickeltes Programm<br />

von Filtern für Industrie und Konsum mit <strong>de</strong>r Marke “Viledon”.<br />

Zwischen 1999 und 2002 verkauft Freu<strong>de</strong>nberg seine<br />

Schuhaktivitäten (Tack, Elefanten) und schließt die Gerberei. Ab<br />

da nur nach Engagement in strategischen Geschäften.<br />

Los 438 Schätzwert 100-175 €<br />

Fulag Film- und Lichtspiel-AG<br />

Stuttgart, Aktie 1.000 Mark 18.2.1922<br />

(Auflage 8000, R 7) EF<br />

Gründung 1921 in Stuttgart, 1923 Sitzverlegung nach München<br />

(Prielmayerstr. 16 I). Filmverleih, Betrieb von Kinotheatern,<br />

Filmproduktion und -han<strong>de</strong>l. Im AR saß u.a. <strong>de</strong>r bekannte<br />

Automobilfabrikant Walter Steiger, Burgrie<strong>de</strong>n. 1926 aufgelöst.<br />

Los 442 Schätzwert 50-100 €<br />

Gaisberg-AG<br />

Salzburg, Aktie 1.000 RM 30.9.1939<br />

(Auflage 120, R 6) EF<br />

Die 5,25 km lange Zahnradbahn führte von <strong>de</strong>r Haltestelle<br />

Parsch <strong>de</strong>r Staatsbahnlinie Salzburg-Wörgl über die Zistelalpe<br />

auf <strong>de</strong>n Gipfel <strong>de</strong>s Gaisberges (1280 m NN). Ausführung nach<br />

<strong>de</strong>m System Rigi mit eisernem Oberbau, eröffnet am<br />

29.5.1887. Betriebszeit Mai-Oktober. Die Gesellschaft besaß<br />

auch die Zistelalpe (1905 verkauft), das Hotel “Gaisbergspitze”<br />

und 21 ha besten Wal<strong>de</strong>s. Die Aktien waren in Wien börsennotiert<br />

und rentierten meist um die 3 %. Die Konzession für die<br />

Bahn wur<strong>de</strong> 1929 für erloschen erklärt. Daraufhin firmierte die<br />

Gesellschaft in “Gaisberg-AG” um und baute mit <strong>de</strong>r neuen<br />

“Gaisbergspitzenstraße” <strong>de</strong>n Anschluss an die “Salzburger Mittelgebirgsstraße”<br />

ab <strong>de</strong>r Zistelalpe auf eigenem Grund und Bo<strong>de</strong>n,<br />

die gleich neben <strong>de</strong>m gesellschaftseigenen Hotel en<strong>de</strong>te.<br />

Ab Salzburg-Re<strong>als</strong>chulplatz regelmäßiger Omnibusverkehr.<br />

Los 431 Schätzwert 75-150 €<br />

Freitaler Kredit-Bank AG<br />

Freital, Aktie 1.000 RM Juli 1927 (Auflage<br />

nur 100 Stück, R 6) EF<br />

Großes Hochformat mit verzierter Umrahmung,<br />

dreidimensional erscheinen<strong>de</strong>r Korbgeflecht-Unterdruck.<br />

Gründung 1924. Ausführung von Bankgeschäften aller Art zum<br />

Zwecke <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r erwerbstätigen Bevölkerung <strong>de</strong>s<br />

Plauenschen Grun<strong>de</strong>s, insbeson<strong>de</strong>re die Übernahme von Haftungen<br />

und Garantien für Dritte. Die Bank stand in Arbeitsgemeinschaft<br />

mit <strong>de</strong>r Girozentrale Sachsen - öffentliche Bankanstalt<br />

- Zweigstelle Freital.<br />

Los 435 Schätzwert 60-120 €<br />

Frister & Rossmann AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark April 1920<br />

(Auflage 393, R 5) VF+<br />

Gründung 1864, AG ab 1871 <strong>als</strong> Nähmaschinenfabrik vorm.<br />

Frister & Rossmann AG. Herstellung und Vertrieb von Näh- und<br />

Schreibmaschinen sowie von Fahrrä<strong>de</strong>rn. 1925 Übernahme<br />

durch Gritzner-Kayser. 1929 Auflösung <strong>de</strong>r Gesellschaft. <strong>Der</strong><br />

Markenname wur<strong>de</strong> 1945 nach Großbritanien verkauft.<br />

Los 439 Schätzwert 100-150 €<br />

G. Herbert Dietrich Strumpffabrik AG<br />

Meinersdorf, Aktie 1.000 RM 9.1.1935.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 235, R 8) EF<br />

Gründung <strong>als</strong> AG 1934 zur Fortführung <strong>de</strong>r Strumpffabrik in<br />

Meinersdorf und Hohenstein-Ernstthal. Haupterzeugnisse waren<br />

Damenstrümpfe aller Art. 1946 enteignet, <strong>als</strong> Feinstrumpfwerke<br />

Meinersdorf, Ind.-Verw. Strümpfe, Lan<strong>de</strong>seigene Betriebe<br />

Sachsens weitergeführt.<br />

Los 443 Schätzwert 100-125 €<br />

Galewsky-Likör-AG<br />

Düsseldorf, Aktie 1.000 Mark Juli 1923.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 100000, R 9) EF<br />

Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung im Juni 1923 zur Herstellung und zum Vertrieb von<br />

Markenlikören (Galewsky-Liköre). 1925 bereits in Konkurs.<br />

Los 432 Schätzwert 150-250 €<br />

Freitaler Kredit-Bank AG<br />

Freital, Aktie 20 RM Juni 1932 (1937<br />

überdruckt mit 100 RM, Auflage nur 100<br />

Stück, R 8), ausgestellt auf die Girozentrale<br />

Sachsen - öffentliche Bankanstalt -<br />

Dres<strong>de</strong>n EF-<br />

Geschichte und Gestaltung wie voriges Los.<br />

Los 436 Schätzwert 150-200 €<br />

Fritz Klein Bau- und Siedlungs-AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM 10.3.1925<br />

(Auflage 150, R 8) EF<br />

Gründung im März 1924 zum Erwerb und zur Verwertung von<br />

Baugrundstücken, zur Errichtung, Finanzierung und Verwertung<br />

von Industriewerken, Wohnungs- und Siedlungsbauten. 1931<br />

Einstellung <strong>de</strong>r Zahlungen und Eröffnung <strong>de</strong>s Konkursverfahrens,<br />

1934 gelöscht.<br />

Los 440 Schätzwert 25-50 €<br />

G. Sauerbrey Maschinenfabrik AG<br />

Staßfurt, Aktie 1.000 RM 4.1.1945<br />

(Auflage 500, R 4) EF<br />

Gründung 1907 unter Übernahme <strong>de</strong>r schon lange bestehen<strong>de</strong>n<br />

Sauerbrey’schen Maschinenfabrik, zugleich wur<strong>de</strong> die<br />

Dampfkesselfabrik und Apparatebauanstalt von A. Großpietsch<br />

in Staßfurt übernommen. Herstellung maschineller Einrichtungen<br />

für die chemische Großindustrie und <strong>de</strong>n Kalibergbau. Bis<br />

1934 in Berlin börsennotiert. Ab 1945 zunächst Teil einer sowjetischen<br />

AG, 1946 in Lan<strong>de</strong>seigentum überführt, später <strong>de</strong>r<br />

“VEB Chemieanlagenbau”. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> reprivatisiert, heute<br />

Chemieanlagenbau Stassfurt AG.<br />

Los 444 Schätzwert 30-75 €<br />

Garn-AG vorm. Färberei Glauchau AG<br />

Glauchau, Aktie Lit. B 1.000 RM Nov.<br />

1942 (R 5) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1889 <strong>als</strong> “Färberei Glauchau vorm. Otto Seyfert”.<br />

Betriebe in Glauchau und Baiersdorf bei Erlangen (Färberei und<br />

Herstellung von Handstrickgarn). Börsennotiz Leipzig, Großaktionär<br />

war die Garn-AG Nachf. W. Lüttgen KG, Bad Kissingen.<br />

1944 verlagert nach Bad Kissingen, 1952 umbenannt in Garn-<br />

AG, Bad Kissingen, seit 1963 GmbH.<br />

Los 433 Schätzwert 75-125 €<br />

Frenzel & Lein AG<br />

Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark Juni 1923<br />

(Auflage 6000, R 7) EF<br />

Gründung im Aug. 1922. Herstellung und Vertrieb von Baumaterialien.<br />

1932 Auflösung und Liquidation.<br />

Los 434 Schätzwert 30-60 €<br />

Freu<strong>de</strong>nberg & Co.<br />

Frankfurt a.M., 5 % Teilschuldv. 500 RM<br />

Juni 1939 (Auflage 1000, R 6) EF<br />

Mit Originalunterschriften von Richard und Hans<br />

Freu<strong>de</strong>nberg.<br />

Hervorgegangen aus <strong>de</strong>r Firma Freu<strong>de</strong>nberg & Co. GmbH. Verwaltung<br />

<strong>de</strong>s Vermögens <strong>de</strong>r Familie Freu<strong>de</strong>nberg. 1849 übernahm<br />

Carl Johann Freu<strong>de</strong>nberg mit seinem Partner Heinrich<br />

Christian Heintze aus <strong>de</strong>r Liquidation <strong>de</strong>r Firma Heintze und<br />

Sammet eine Gerberei im Müllheimer Tal vor <strong>de</strong>r Stadt Weinheim.<br />

In <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise begann man damit Le<strong>de</strong>rreste<br />

zu verwerten. Ab 1929 wur<strong>de</strong>n Dichtungen aus Le<strong>de</strong>r hergestellt,<br />

ab 1936 Radialwellendichtringe, die unter <strong>de</strong>m Namen<br />

Los 437 Schätzwert 75-150 €<br />

Fritz Werner AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark 24.8.1915.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 3000, R 2) EF<br />

Großformatig. Dekorativer G&D-Druck.<br />

Gründung 1915. Die AG übernahm die Maschinen- und Werkzeugfabrik<br />

von Friedrich Karl und Fritz Werner in Marienfel<strong>de</strong>.<br />

Traditionsreiches Unternehmen <strong>de</strong>s Werkzeugmaschinenbaus,<br />

das im Westberlin <strong>de</strong>r Nachkriegszeit ein beson<strong>de</strong>res Symbol<br />

<strong>de</strong>r Reste einer industriellen Basis wur<strong>de</strong>. Erst nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong><br />

ging das Unternehmem 1996 in Konkurs.<br />

Los 441 Schätzwert 30-80 €<br />

G. Vester AG<br />

Halle a.S., Aktie 1.000 Mark 1.5.1923<br />

(Auflage 4000, R 4) EF<br />

Gründung 1922 zwecks Führung eines Speditionsgeschäftes,<br />

insbeson<strong>de</strong>re die Fortführung <strong>de</strong>s von <strong>de</strong>r G. Vester GmbH in<br />

Halle betriebenen Transportunternehmens. 1932 aufgelöst.<br />

Los 445 Schätzwert 30-60 €<br />

Gartenvorstadt<br />

Leipzig-Marienbrunn GmbH<br />

Leipzig, 4 % Schuldschein 100 RM<br />

5.10.1937 (R 7) EF<br />

Gründung 1911 anlässlich <strong>de</strong>r Internationalen Baufachausstellung<br />

(IBA) 1913 <strong>als</strong> Gegenentwurf zu <strong>de</strong>n städtischen Mietskasernen.<br />

Die Gesellschaft besteht heute noch und befin<strong>de</strong>t sich<br />

im Besitz <strong>de</strong>r Stadt Leipzig.<br />

41


Los 448 Schätzwert 500-625 €<br />

Gasversorgung Mag<strong>de</strong>burg-Anhalt AG<br />

Mag<strong>de</strong>burg, Aktie 1188 x 5.000 RM<br />

13.9.1944 (Zwischenschein für knapp 85<br />

% <strong>de</strong>s gesamten Kapit<strong>als</strong>, R 12),<br />

ausgestellt auf die Deutsche Continental-<br />

Gas-Gesellschaft in Dessau VF-<br />

Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschriften.<br />

Beson<strong>de</strong>rs interessant ist auf <strong>de</strong>r Urkun<strong>de</strong><br />

ein Übertragungsvermerk vom 1.1.1947<br />

(!!), mit <strong>de</strong>m die Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft<br />

ihren Anteil überträgt auf die Provinzi<strong>als</strong>ächsische<br />

Energie-Versorgungs-AG in Halle a.<br />

Saale. Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz. Kleinere<br />

Randschä<strong>de</strong>n fachgerecht restauriert.<br />

d e -<br />

rak-<br />

Los 446 Schätzwert 125-250 €<br />

Gas-Anstalt Kaiserslautern<br />

Kaiserslautern, Namens-Aktie 1.000 Mark<br />

15.12.1887 (Auflage 360, R 5), ausgestellt<br />

auf die Stadtgemein<strong>de</strong> Kaiserslautern EF<br />

Mit Originalunterschriften.<br />

Gründung 1858. Erzeugt wur<strong>de</strong> Gas für Beleuchtung und Heizung,<br />

das in Vertikalkammeröfen aus Kohle gewonnen wur<strong>de</strong>. Die<br />

anfallen<strong>de</strong>n Nebenprodukte (Koks, Teer, Ammoniakwasser) konnten<br />

ebenfalls ertragreich verkauft wer<strong>de</strong>n. 1936 auch Errichtung<br />

einer Benzarbon-Benzol-Gewinnungsanlage. 1945 wur<strong>de</strong> das<br />

“neue” Gaswerk in <strong>de</strong>r heutigen Bran<strong>de</strong>nburger Straße bei Bombenangriffen<br />

zerstört; seit<strong>de</strong>m wird zur Versorgung <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n<br />

Ferngas bezogen. Noch heute in Frankfurt börsennotiertes Energieversorgungs-Unternehmen.<br />

Großaktionäre sind die Stadt Kaiserslautern<br />

(über 50 %) und die Thüga (42 %), welche zum<br />

EO.N-Konzern gehörte und En<strong>de</strong> 2009 wegen Kartellamtsauflagen<br />

an ein Konsortium kommunaler Versorger verkauft wur<strong>de</strong>.<br />

Gründung 1929 für <strong>de</strong>n Bezug und Betrieb von Gas und verwandter<br />

Kohlenprodukte, insbeson<strong>de</strong>re innerhalb <strong>de</strong>r Provinz<br />

Sachsen, <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r Anhalt und Thüringen sowie <strong>de</strong>r angrenzen<strong>de</strong>r<br />

Gebiete. Aktionäre waren zuletzt die Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft<br />

in Dessau (84%), die Mag<strong>de</strong>burger<br />

Versorgungsbetriebe AG (10%), die Provinz Sachsen (3%) und<br />

die Lan<strong>de</strong>lektrizität GmbH Halle a.S. (3%).<br />

Los 449 Schätzwert 30-75 €<br />

Gasversorgung Ostsachsen AG<br />

Hei<strong>de</strong>nau (Sachsen), Aktie 1.000 RM<br />

März 1939 (kpl. Aktienneudruck, Auflage<br />

ca. 500, R 4) EF<br />

Gründung 1922 unter Übernahme <strong>de</strong>s Ferngaswerkes Hei<strong>de</strong>nau<br />

(das seit 1900 in Betrieb war) von <strong>de</strong>r Thüringer Gasgesellschaft<br />

in Leipzig. Versorgt wur<strong>de</strong>n über 50.000 Abnehmer<br />

in rd. 140 Städten und Gemein<strong>de</strong>n. Börsennotiz Leipzig/Dres<strong>de</strong>n,<br />

Mehrheitsaktionär war die AG Sächsische Werke in Dres<strong>de</strong>n.<br />

In <strong>de</strong>r DDR Teil <strong>de</strong>s Energiekombinats Dres<strong>de</strong>n, ab 1991<br />

Gasversorgung Sachsen Ost GmbH (GASO).<br />

Nr. 450<br />

tien wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />

Gründung 1905 in Ermsleben am Harz (heute ein Ortsteil <strong>de</strong>r<br />

Stadt Falkenstein/Harz) zur Versorgung dieser Gemein<strong>de</strong> mit<br />

Gas, später auch mit Strom. Gleich darauf Sitzverlegung zunächst<br />

ins lothringische Metz, 1911 dann nach Bremen. Das<br />

Gaswerk Ermsleben (an <strong>de</strong>r Meisdorfer Straße, gleich neben<br />

<strong>de</strong>m jüdischen Friedhof) ging 1906 in Betrieb und wur<strong>de</strong> 1909<br />

an Rich. Dunkel in Bremen verpachtet, <strong>de</strong>r zugleich <strong>als</strong> Vorstand<br />

dieser Ges. fungierte. Seit 1914 auch Elektrizitätsanschluß<br />

an die Überlandzentrale. Ab 1938 keine eigene Gaserzeugung<br />

mehr, son<strong>de</strong>rn Abschluß eines Gaslieferungsvertrages<br />

mit <strong>de</strong>r Gasversorgung Mag<strong>de</strong>burg-Anhalt. Das Versorgungsnetz<br />

wur<strong>de</strong> 1947 enteignet, <strong>de</strong>r Firmenmantel 1951 in Bremen<br />

aufgelöst.<br />

Betrieb. Versorgt wur<strong>de</strong> das Gaswerk mit schlesischer Steinkohle<br />

aus <strong>de</strong>m nahen Wal<strong>de</strong>nburger Revier, die über die Bahnlinie<br />

Forst-Weißwasser herantransportiert wur<strong>de</strong>. Die Aktienmehrheit<br />

hielt zuletzt die Stadt Weißwasser. Nach 1945 Betriebsführung<br />

durch die Stadt Weisswasser, ab 1949 “Kommunales<br />

Wirtschaftsunternehmen” (KWU), ab 1959 <strong>als</strong> “Gaswerk<br />

Weisswasser <strong>de</strong>r Energieversorgung Cottbus, Meisterbereich<br />

Gas” geführt. Technikgeschichtlich interessant: Mitte <strong>de</strong>r<br />

1950er Jahre entwickelten Rammler/Bilkenroth ein Verfahren<br />

zur Herstellung von hüttenfähigem Koks aus Braunkohle, um<br />

die kostspieligen Steinkohleimporte aus Polen und <strong>de</strong>r UdSSR<br />

ersetzen zu können. Dieses Verfahren wur<strong>de</strong> im Gaswerk<br />

Weisswasser getestet und zur Produktionsreife gebracht. <strong>Der</strong><br />

Beginn <strong>de</strong>r Ferngasversorgung <strong>de</strong>s Gaskombinates Schwarze<br />

Pumpe führte 1994 zur Stilllegung <strong>de</strong>s Gaswerkes Weisswasser.<br />

Die 1992 neu gegrün<strong>de</strong>te Stadtwerke Weisswasser GmbH<br />

übernahm 1993 auch das Anlagevermögen <strong>de</strong>r Gasversorgung<br />

und stellte diese von Stadtgas auf Erdgas um. Die <strong>de</strong> jure<br />

schon immer im Westen ansässige AG wur<strong>de</strong> bereits 1953<br />

vom Amtsgericht Bremen von Amts wegen gelöscht.<br />

Los 447 Schätzwert 25-50 €<br />

Gasanstalt-Betriebsgesellschaft mbH<br />

Berlin, 4,5 % Genüsse 100 RM April 1926<br />

(R 3) EF<br />

Gründung 1902. Betrieb und Pachtung von Gasanstalten, Elektrizitäts-<br />

und Wasserwerken. Ab 1953 GmbH, 1961 verlagert nach<br />

Bad Oeynhausen, ab 1962 Gasbetriebe GmbH, Bad Oeynhausen.<br />

Los 450 Schätzwert 30-90 €<br />

Gaswerk Erbisdorf AG<br />

Bremen, Aktie 1.000 Mark Nov. 1922<br />

(Auflage 500, R 4) EF-VF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t am 5.8.1908, 1938 umbenannt in Gaswerk Brand-<br />

Erbisdorf. Gasversorger. Sitz <strong>de</strong>r Gesellschaft bis 17.1.1939 in<br />

Bremen, danach in Brand-Erbisdorf (Sachsen). Großaktionäre<br />

(1943): Stadt Brand-Erbisdorf (51 %), Energie AG Leipzig (Enag),<br />

Markkleeberg (38 %).<br />

Los 451 Schätzwert 500-625 €<br />

Gaswerk Ermsleben a. Harz AG<br />

Ermsleben a. Harz, Aktie 1.000 Mark Juni 1906.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage nur 85 Stück, R 9) VF-<br />

Schöne Umrahmung, mit Jugendstilelementen. Aktien<br />

dieser Ges. waren zuvor unbekannt, nur 6 Grün-<br />

Los 452 Schätzwert 75-150 €<br />

Gaswerk Ermsleben a. Harz AG<br />

Bremen, Aktie 200 RM 16.11.1926<br />

(Auflage nur 75 Stück, R 7) EF<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 453 Schätzwert 150-250 €<br />

Gaswerk Weisswasser O.-L.<br />

Bremen, Aktie 1.000 Mark Okt. 1901<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 140, R 7) VF<br />

Schöne Jugendstil-Gestaltung. Aktien dieser Ges.<br />

waren zuvor völlig unbekannt.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t am 16.9.1901, wenige Wochen später im Jan.<br />

1902 ging das Gaswerk in Weißwasser in <strong>de</strong>r Oberlausitz in<br />

<strong>Der</strong> Steinkohlenschred<strong>de</strong>r<br />

an <strong>de</strong>r Bahnlinie Forst-Weißwasser<br />

Los 454 Schätzwert 75-100 €<br />

Gauhauptstadt Salzburg<br />

Salzburg, 4 % Schuldv. 5.000 RM<br />

1.7.1940 (R 9) EF<br />

Zum Zwecke <strong>de</strong>s Umtausches <strong>de</strong>r 5 (7,5) %igen<br />

Anleihe <strong>de</strong>r Stadt Salzburg vom Jahr 1925. Nur 7<br />

Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Nr. 448 Nr. 451<br />

Los 455 Schätzwert 125-200 €<br />

GEA Film AG<br />

Berlin, Aktie 10.000 Mark 5.5.1923.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 5000, nach Umstellung<br />

auf 20 RM nur noch 475, R 7) EF<br />

Ansässig in Berlin, Friedrichstr. 14. Firmenzweck: Herstellung<br />

und Vertrieb von Filmen, Han<strong>de</strong>l mit in- und ausländischen<br />

Filmlizenzen, Betrieb von Unternehmungen <strong>de</strong>r Film- und Kinoindustrie.<br />

1927 Erwerb <strong>de</strong>s Verlages Viktor Engel, Umzug nach<br />

42


Berlin-Charlottenburg (Kantstr. 6) und Umfirmierung in “Verlag<br />

Viktor Engel AG”. 1935 ist die Firma erloschen.<br />

Los 456 Schätzwert 30-75 €<br />

Gebr. Dickertmann<br />

Hebezeugfabrik AG<br />

Bielefeld, Aktie 1.000 RM 3.6.1942<br />

(Auflage 1090, R 3) EF<br />

Gründung 1843 <strong>als</strong> oHG, seit 1922 AG. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Hebezeuge,<br />

Win<strong>de</strong>n, Hebebühnen und Krane. 1986 Vergleich<br />

(1987 wie<strong>de</strong>r aufgehoben), im Zuge <strong>de</strong>r Sanierung stieg <strong>de</strong>r<br />

bekannte Gummersbacher Unternehmensberater Gerhard<br />

Kienbaum mit einer Schachtelbeteiligung ein und übernahm<br />

<strong>de</strong>n AR-Vorsitz. Geholfen hat’s nicht: 1990 ging die Bu<strong>de</strong> dann<br />

doch in Konkurs.<br />

Los 457 Schätzwert 30-90 €<br />

Gebr. Hörmann AG<br />

Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark 30.10.1911.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 3) EF<br />

Großformatig, sehr schöner Druck mit Zierumrahmung<br />

im Historismus-Stil, hübsche Kapitälchen.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1911 zwecks Übernahme <strong>de</strong>r Firma Gebr. Hörmann<br />

in Dres<strong>de</strong>n-Mickten (Kötzenbrodaer Str. 38/40), die mit ca. 500<br />

Beschäftigten Back-, Teig- und Zuckerwaren, Honigkuchen,<br />

Schokola<strong>de</strong> und Kakao herstellte. <strong>Der</strong> später in die Sternstr. 35<br />

verlegte Betrieb war bei Kriegsen<strong>de</strong> die größte Waffelfabrik<br />

Deutschlands (Marke Alpen-Stern). Börsennotiz Dres<strong>de</strong>n (ab<br />

1934 Leipzig). 1945 von <strong>de</strong>n Sowjets zu Reparationszwecken<br />

<strong>de</strong>montiert. 1972 aufgegangen im VEB RuBro (die literarisch<br />

wertvolle Abkürzung steht für “Russisch Brot”), 1974 eingeglie<strong>de</strong>rt<br />

in <strong>de</strong>n VEB Elite Dauerbackwaren Dres<strong>de</strong>n. Eine gera<strong>de</strong><br />

erst 1989 von ihm bei Elite entwickelte und fertiggebaute<br />

Anlage mit einem revolutionären Verfahren zur kontinuierlichen<br />

Fertigung von Russisch Brot rettete <strong>de</strong>r Konditor und Entwikklungsingenieur<br />

Dr. Hartmut Quendt nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> auf a-<br />

benteuerliche Weise vor <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Treuhand geplanten Verschrottung<br />

und grün<strong>de</strong>te die (bis heute am Markt erfolgreiche)<br />

Dr. Quendt Backwaren GmbH.<br />

Gründung 1903 unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1871 bestehen<strong>de</strong>n<br />

Fabriken von Berthold und Ernst Körting. Bei <strong>de</strong>r Gründung ü-<br />

bernahm ein Syndikat unter Führung <strong>de</strong>r Berliner Han<strong>de</strong>ls-Gesellschaft,<br />

an <strong>de</strong>m die AEG mit über 25 % beteiligt war, nom. 4<br />

Mio. Mark Aktien. Herstellung von Zentralheizungsanlagen,<br />

Gasmaschinen, Strahlapparaten, Motoren von 5-1500 PS und<br />

Benzinpumpen. Zweignie<strong>de</strong>rlassungen in Köln und Hamburg,<br />

Tochtergesellschaften in Argentinien und Mexico. Die elektrotechnische<br />

Abteilung wur<strong>de</strong> <strong>als</strong> Gebr. Körting Elektricitäts-<br />

GmbH verselbständigt und vollständig von <strong>de</strong>r AEG übernommen.<br />

1918 Ankauf <strong>de</strong>r Arbeiterkolonie Körtingsdorf mit 43<br />

Wohnhäusern. Als Spätfolge <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise kam die<br />

in Berlin börsennotierte Körting Anfang <strong>de</strong>r 30er Jahre von zwei<br />

Seiten in die Bredouille: Außenstän<strong>de</strong> in Südamerika wur<strong>de</strong>n<br />

wegen dortiger Inflation und Zahlungssperren uneinbringlich,<br />

zugleich brach <strong>de</strong>r Markt für Zentralheizungs-Anlagen wegen<br />

<strong>de</strong>r völligen Flaute im Baugewerbe zusammen. Im März 1932<br />

Konkurs: “<strong>Der</strong> Konkursverwalter hat in <strong>de</strong>m Bestreben, einem<br />

halben Tausend Volksgenossen die Arbeitsstätte zu erhalten ...<br />

die Betriebe nicht stillgelegt, son<strong>de</strong>rn nach schärfsten Rationalisierungsmaßnahmen<br />

weitergeführt. <strong>Der</strong> Ruf <strong>de</strong>s Namens Körting<br />

und das Vertrauen <strong>de</strong>r alten Kundschaft hat sich während<br />

dieser konkursmäßigen Fortführung bewährt.” Im August 1932<br />

Gründung <strong>de</strong>r Körting Heizungs-, Maschinen- und Apparate AG<br />

<strong>als</strong> Auffanggesellschaft. Umfirmiert 1955 in Körting AG, 1979<br />

in Körting Hannover AG. Bis heute ein führen<strong>de</strong>r Anbieter von<br />

Strahlpumpen und Heiz- und Prozess-Wärmetechnik.<br />

Los 459 Schätzwert 25-50 €<br />

Gebr. Krüger & Co. AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM April 1942<br />

(Auflage 460, R 4) UNC-EF<br />

Gründung 1873, AG seit 1900. In <strong>de</strong>m Werk in Berlin-Köpenick<br />

(Mahlsdorfer Str. 107) wur<strong>de</strong>n Gas- und Wasserarmaturen,<br />

Bierarmaturen und Ausschankanlagen hergestellt. 1917 Erwerb<br />

<strong>de</strong>r Carl Schoening Eisengießerei und Werkzeugmaschinenfabrik<br />

AG in Berlin-Reinickendorf. 1945 Demontage <strong>de</strong>r Anlagen,<br />

1949 Enteignung <strong>de</strong>s Köpenicker Werkes und Sitzverlegung<br />

nach Berlin-Reinickendorf, dort 1954 Wie<strong>de</strong>raufnahme<br />

<strong>de</strong>r Produktion. Zum angestammten Produktionsprogramm kamen<br />

später noch Getränke- und Warenverkaufsautomaten.<br />

Börsennotiz Berlin, Großaktionär war zunächst die Phönix Nähmaschinen-AG<br />

Baer & Rempel, Bielefeld; in <strong>de</strong>n 60er Jahren<br />

dann die Keramische Industrie-Bedarfs-KG Paul Gatzke, Berlin;<br />

in <strong>de</strong>n 70er Jahren Verpachtung <strong>de</strong>s Fabrikgebäu<strong>de</strong>s an <strong>de</strong>n<br />

neuen Großaktionär Lehmann-Werke KG. 1981/82 letztmalig<br />

im AG-Handbuch erwähnt.<br />

Los 460 Schätzwert 25-50 €<br />

Gebr. Roe<strong>de</strong>r AG<br />

Darmstadt, Aktie 100 RM Juni 1928<br />

(Auflage 3000, R 2) EF<br />

Gründung 1866, AG seit 1919 <strong>als</strong> “Erste Darmstädter Herdfabrik<br />

u. Eisengießerei Gebr. Roe<strong>de</strong>r AG”, 1923 umfirmiert wie o-<br />

ben. Das Werk in <strong>de</strong>r Rheinstr. 99 produzierte Öfen, Her<strong>de</strong>, Kücheneinrichtungen<br />

und Gußeisen. 1921 Übernahme <strong>de</strong>r Rastatter<br />

Hofherdfabrik Stierlin & Vetter GmbH (Werk 1926 stillgelegt,<br />

Grundstück an die Stadt Rastatt in Ba<strong>de</strong>n verkauft), 1922 Aktientausch<br />

mit <strong>de</strong>r Prometheus AG für elektrische Heiz- und<br />

Kochapparate in Frankfurt a.M., die 1927 im Wege <strong>de</strong>r Fusion<br />

ganz übernommen wur<strong>de</strong>. Börsennotiz Frankfurt. 1968 Umwandlung<br />

in eine GmbH. Das operative Geschäft war schon<br />

1966 in die ROEDER-Grossküchentechnik GmbH ausgeglie<strong>de</strong>rt<br />

und an die Burger Eisenwerke AG in Burg (Dillkreis) verkauft<br />

wor<strong>de</strong>n, die wie<strong>de</strong>rum zur Bu<strong>de</strong>rus AG in Wetzlar gehörte.<br />

Schrey AG. 1927 übernahm die Brauerei zum Felsenkeller bei<br />

Dres<strong>de</strong>n die Aktienmehrheit, <strong>de</strong>shalb Umfirmierung in “Brauerei<br />

zum Felsenkeller Pirna AG”. 1928/29 Übernahme <strong>de</strong>r Bergschloß-Brauerei<br />

Sebnitz, die gleich darauf stillgelegt wur<strong>de</strong>.<br />

1933 wur<strong>de</strong> auch <strong>de</strong>r Brauerei- und Mälzereibetrieb in Pirna<br />

(Braustr. 4) stillgelegt, anschließend ließ man das Bier bei <strong>de</strong>r<br />

Muttergesellschaft in Dres<strong>de</strong>n im Lohnsudverfahren herstellen.<br />

<strong>Der</strong> Vertrieb erfolgte über Nie<strong>de</strong>rlagen in Königstein (Elbe), Altenberg<br />

(Erzgeb.), Sohland a/Spree und Sebnitz, beschäftigt<br />

waren zuletzt noch 28 Mitarbeiter. 1946 enteignet, seit 1978<br />

VEB Dres<strong>de</strong>ner Brauereien Nie<strong>de</strong>rlage Pirna.<br />

Los 462 Schätzwert 75-150 €<br />

Gebr. Uekermann,<br />

Brauerei Felsenkeller<br />

Schweicheln bei Herford, 5 % Teilschuldv.<br />

500 RM Juli 1939 (Auflage 420, R 6) EF<br />

1878 gegrün<strong>de</strong>t von Gustav und Georg Uekermann <strong>als</strong> Gebr.<br />

Uekermann, Brauerei Felsenkeller. Das Unternehmen erreichte<br />

2003 einen Jahresumsatz von 58 Mio. € und war die achtgrößte<br />

Fassbierbrauerei Deutschlands. 2006 Namensän<strong>de</strong>rung<br />

in Herfor<strong>de</strong>r Brauerei GmbH & Co. KG. 2007 Integration in die<br />

Warsteiner Gruppe.<br />

Los 463 Schätzwert 50-100 €<br />

Gebrü<strong>de</strong>r Adt AG<br />

Wächtersbach, Aktie 400 RM Jan. 1933<br />

(Auflage 2955, R 5) EF<br />

Ursprung sind die 1839-86 errichteten Hartpapier-Fabriken <strong>de</strong>r<br />

Gebrü<strong>de</strong>r Adt oHG in Ensheim (Saar), Forbach (Lothr.), Schwarzenacker<br />

(Saar), Pont-a-Mousson (Frankreich) und Marienau.<br />

Die Expansion verlief sehr erfolgreich, bereits 1860 waren Absatzmärkte<br />

auf allen Kontinenten erschlossen. Zum 50. Firmenjubiläum<br />

1889 beschäftigte das Unternehmen über 2500 Arbeiter,<br />

die über 6 Mio. Artikel pro Jahr absetzten. Adt bot in seinen<br />

Katalogen 10000 verschie<strong>de</strong>ne Artikel (u.a. 370 Artikel für<br />

Raucher, 180 verschie<strong>de</strong>ne Fe<strong>de</strong>rkästen für Schüler, 300 Tellerund<br />

Untertassenmuster für die Haushälterin, 290 Toilettenartikel,<br />

270 Artikel für die Wohnungsgestaltung, etc.) an und war<br />

mit dieser Angebotsform weltweit einzigartig. In <strong>de</strong>n Folgejahren<br />

wur<strong>de</strong> die Produktpalette noch erweitert: 1890 - Fabikation<br />

von Patronenhülsen aus Karton, 1892 - Herstellung erster Elektroartikel,<br />

1902 - Fabrikation elektrischer Isolierungen, 1909 -<br />

Erzeugung autogen geschweißter kaltgezogener Stahlrohre.<br />

1901 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft <strong>als</strong> Gebrü<strong>de</strong>r Adt<br />

AG mit Sitz in Forbach (Lothringen) und bei <strong>de</strong>r Gelegenheit<br />

auch Übernahme Anlagen sowie <strong>de</strong>s Verteilernetzes <strong>de</strong>r Elektrizitätswerke<br />

Bliesschweyen GmbH. Zu Beginn <strong>de</strong>s 20. Jh. kontrollierte<br />

die inzwischen schon verzweigte Familie Adt drei Gruppen<br />

von Werken: 1) Die Pfälzer Gruppe unter Leitung von Eduard<br />

Adt umfaßte das Stammwerk Ensheim, die Papier- und Kartonfabrik<br />

Schwarzenacker sowie das E-Werk Bliessweyen. 2)<br />

Die Forbacher Gruppe unter <strong>de</strong>r Leitung von Johann Baptist Adt<br />

uns seinem Sohn Gustav Adt umfaßte die Fabrik Forbach und<br />

die Papier- und Kartonfabrik Marienau. 3) Die französische<br />

Gruppe unter Leitung von Emile Adt (Sohn von Peter Adt) bestand<br />

aus <strong>de</strong>m Werk Pont-à-Mousson und <strong>de</strong>r Papier- und Kartonfabrik<br />

Blénod. <strong>Der</strong> Nie<strong>de</strong>rgang <strong>de</strong>s ruhmreichen Konzerns<br />

begann mit <strong>de</strong>m 1. Weltkrieg. Die Gesellschaft kam nach <strong>de</strong>m<br />

Krieg unter französische Zwangsverwaltung, <strong>de</strong>shalb 1919 Sitzverlegung<br />

nach Villingen, 1920 ins hessische Wächtersbach,<br />

wo die Kartonagen-Industrie Friedrich Christian GmbH übernommen<br />

wur<strong>de</strong>. Die Firma erreichte jedoch niem<strong>als</strong> mehr die<br />

Stellung wie vor <strong>de</strong>m 1. Weltkrieg. 1970/71 Sitzverlegung nach<br />

Frankfurt a.M. und Einstieg in’s Bauträgergeschäft, außer<strong>de</strong>m<br />

Alleingesellschafter <strong>de</strong>r Allibert GmbH (Ba<strong>de</strong>zimmerausstattungen<br />

etc.) und <strong>de</strong>r Adt-Götze GmbH (Rollä<strong>de</strong>n, Markisen). Mehrheitsaktionär<br />

war inzwischen die französische Sommer-Allibert<br />

S.A. 1985 Vergleich (später wie<strong>de</strong>r aufgehoben), das dafür ursächliche<br />

Bauträgergeschäft wur<strong>de</strong> abgestoßen.<br />

auch <strong>de</strong>n Hammersen-Konzern in’s Taumeln. Am 3.8.1931<br />

stellte Elbers die Zahlungen ein, entließ fast die gesamte Belegschaft<br />

und ging in einen Liquidationsvergleich. Die gesamten<br />

Werksanlagen in Oberhagen, Dödterstr. 10 übernahm En<strong>de</strong><br />

1931 die Stadt Hagen, die sie an die neu gegrün<strong>de</strong>te Gesellschaft<br />

für Elbersdrucke GmbH verpachtete. Mit <strong>de</strong>m alteingeführten<br />

Markennamen hielt sich dieser Stoffdrucker dann jahrzehntelang<br />

am Markt und mußte erst 1997 Konkurs anmel<strong>de</strong>n.<br />

Als Han<strong>de</strong>lsfirma für große Einzelhändler wie Otto und namhafte<br />

Baumärkte wur<strong>de</strong> die Marke vom ehemaligen Verkaufsleiter,<br />

nunmehr in Iserlohn, weitergeführt, ging erst an einen ausländischen<br />

Investor und 2002 an Rasch-Textil in Bramsche bei Osnabrück.<br />

Mitte 2007 kehrte Elbersdrucke mit einem Fabrikverkauf<br />

an <strong>de</strong>n alten Standort in Oberhagen, Dödterstr. 10 zurück,<br />

<strong>de</strong>r im übrigen heute <strong>als</strong> “Elbersdrucke Industriehallen” u.a. mit<br />

<strong>de</strong>m Cinestar eine bekannte Eventlocation ist.<br />

Los 465 Schätzwert 25-50 €<br />

Gebrü<strong>de</strong>r Friese AG<br />

Kirschau, Aktie 1.000 RM Sept. 1938<br />

(Auflage 1800, R 3) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1845 unter August Friese, dann 1890 mit <strong>de</strong>r Mechanischen<br />

Weberei August Friese vereinigt. 1921 durch Ankauf<br />

in <strong>de</strong>n Besitz <strong>de</strong>r Mechanischen Weberei AG, Sohland, ü-<br />

bergegangen, die ihren Namen in Gebrü<strong>de</strong>r Friese än<strong>de</strong>rte und<br />

ihren Sitz nach Kirschau verlegte. 1992 Fortsetzung <strong>de</strong>r Gesellschaft,<br />

1994 aufgelöst, 1998 Gebrü<strong>de</strong>r Friese AG i.A.,<br />

Dres<strong>de</strong>n.<br />

Los 466 Schätzwert 25-50 €<br />

Gebrü<strong>de</strong>r Goedhart AG<br />

Berlin, Aktie 100 RM Dez. 1941 (Auflage<br />

1000, R 4) EF<br />

Gründung 1906 in Düsseldorf. Eingebracht wur<strong>de</strong> die Firma<br />

Bauunternehmung Gebrü<strong>de</strong>r Goedhart GmbH in Düsseldorf mit<br />

Zweignie<strong>de</strong>rlassungen in Wilhelmshaven, Danzig und Kiel. Die<br />

Ges., die früher fast ausschließlich Baggerarbeiten auf See und<br />

in Flußmündungen im In- und Ausland sowohl im Interesse <strong>de</strong>r<br />

Kriegs- <strong>als</strong> auch <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lsflotte durchführte, nahm En<strong>de</strong><br />

1918 auch <strong>de</strong>n Schiffbaubetrieb auf und <strong>de</strong>hnte 1919 ihr Betätigungsfeld<br />

auf die Herstellung und <strong>de</strong>n Vertrieb von Torf aus,<br />

welcher Betriebszweig aber nach kurzer Zeit wie<strong>de</strong>r aufgegeben<br />

wur<strong>de</strong>. <strong>Der</strong> Werftbetrieb wur<strong>de</strong> 1927 stillgelegt, die Grundstücke<br />

<strong>de</strong>s Travewerks verkauft. 1940 Sitzverlegung nach Berlin.<br />

Großaktionär (1943): Schantung Han<strong>de</strong>ls-AG, Berlin. 1948<br />

verlagert nach Lübeck, 1962 nach West-Berlin, 1965 nach<br />

München, 1970 aufgelöst, 1979 Fortsetzung <strong>de</strong>r Gesellschaft,<br />

1981 verlagert nach Hamburg. 1998 Gebrü<strong>de</strong>r Goedhart Beteiligungs-<br />

und Han<strong>de</strong>ls-AG, Hamburg.<br />

Los 458 Schätzwert 75-150 €<br />

Gebr. Körting AG<br />

Lin<strong>de</strong>n bei Hannover, Aktie 1.000 Mark<br />

21.9.1903. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 16000,<br />

R 5) VF<br />

Großformat, sehr schöne Jugendstil-Gestaltung.<br />

Los 461 Schätzwert 80-185 €<br />

Gebr. Schrey AG<br />

Pirna, Aktie 1.000 Mark 21.3.1907<br />

(Auflage 1000, R 3) EF<br />

Die Bierbrauerei und Malzfabrik “Bergschlösschen” wur<strong>de</strong><br />

1874 von Adolf Maultzsch gegrün<strong>de</strong>t. Nach <strong>de</strong>m Übergang an<br />

die Gebr. Schrey (1889) dann 1907 Umwandlung in die Gebr.<br />

Los 464 Schätzwert 30-50 €<br />

Gebrü<strong>de</strong>r Elbers AG<br />

Hagen i. W., 5 % Genußrechtsurkun<strong>de</strong><br />

100 RM Jan. 1927 (R 9) EF<br />

Uralter, bereits 1822 gegrün<strong>de</strong>ter Textilbetrieb. 1895 in eine AG<br />

umgewan<strong>de</strong>lt. Vollstufiger Betrieb mit Spinnerei, Weberei, Bleicherei,<br />

Färberei und Stoffdruckerei. Fabrikation von Mo<strong>de</strong>genres<br />

und Möbelstoffen. Mehrheitsaktionär war über die Holdinggesellschaft<br />

Deutsche Baumwoll AG <strong>de</strong>r Osnabrücker Hammersen-Textilkonzern.<br />

Die Weltwirtschaftskrise 1930/31 brachte<br />

Nr. 467<br />

43


Los 467 Schätzwert 20-40 €<br />

Gebrü<strong>de</strong>r Haebler AG<br />

Zittau i/Sa., Aktie 1.000 RM Juni 1942<br />

(Auflage 1500, R 2) EF<br />

Die mechanische Weberei in <strong>de</strong>r Gablerstr. 36 wur<strong>de</strong> 1893 von<br />

Robert Haebler gegrün<strong>de</strong>t. 1916 Umwandlung in die “A. Nachod<br />

& Haebler AG”. Dieser zu wenig arische Firmenname wur<strong>de</strong><br />

1941 wie oben geän<strong>de</strong>rt. Die Weberei, die hauptsächlich<br />

kunstsei<strong>de</strong>ne und zellwollene Futter- und Klei<strong>de</strong>rstoffe produzierte,<br />

wur<strong>de</strong> nach 1945 enteignet. Die AG selbst verlegte<br />

1980 zwecks Liquidierung <strong>de</strong>s Westvermögens ihren Sitz nach<br />

Hamburg.<br />

Los 468 Schätzwert 150-250 €<br />

Gebrü<strong>de</strong>r Rauch AG<br />

Heilbronn-Neckar, Aktie 1.000 Mark<br />

27.7.1923. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1500,<br />

R 8) EF<br />

Zuvor ganz unbekannt gewesen!<br />

Um 1820 errichteten die Brü<strong>de</strong>r Adolf und Moritz von Rauch ihre<br />

Papierfabrik, in <strong>de</strong>r sie 1823 eine englische Papiermaschine<br />

in Betrieb nahmen. 1923 Umwandlung in eine AG. Mitte<br />

1942 wur<strong>de</strong> die Fabrik kriegsbedingt stillgelegt. Nach <strong>de</strong>m 2.<br />

Weltkrieg Umwandlung in eine GmbH, die dann nur noch Papiergroßhan<strong>de</strong>l<br />

betrieb, die Papierfabrikation wur<strong>de</strong> nicht wie<strong>de</strong>r<br />

aufgenommen.<br />

Los 469 Schätzwert 500-625 €<br />

Gebrü<strong>de</strong>r Stoevesandt KGaA<br />

Bremen, Aktie 1.000 Mark 22.6.1892<br />

(Auflage 600, R 9) EF-<br />

Die älteste Aktienausgabe dieser Ges. war vorher<br />

vollkommen unbekannt!<br />

Gründung 1845 in Bremen <strong>als</strong> Kommanditges. auf Aktien (Betrieb<br />

von Anfang an in Neuhütte bei Obernkirchen 10 km nördlich<br />

von Rinteln, 1960 stillgelegt). 1876 Sitzverlegung nach<br />

Rinteln, dort Neubau <strong>de</strong>s zweiten, noch heute produzieren<strong>de</strong>n<br />

Werkes. 1978 Umwandlung von einer KGaA in eine AG. Noch<br />

heute einer <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten Hohlglas-Hersteller, Spezialität<br />

sind Son<strong>de</strong>ranfertigungen vor allem für Spirituosenflaschen.<br />

Neben <strong>de</strong>r Familie Stoevesandt (75 %) war die Gerresheimer<br />

Glas aus Düsseldorf zunächst mit 22 % dabei, En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 80er<br />

Jahre baute sie ihre Beteiligung auf 99,75 % aus. 1999 ging<br />

das Paket an <strong>de</strong>n französischen BSN-Konzern.<br />

Nr. 469 Nr. 481<br />

in Prokov bei Moskau. 1997 Übernahme <strong>de</strong>r Traditionsmarke<br />

Sarotti vom Nestlé-Konzern. 2003 wird Stollwerck vom<br />

Schweizer Schokola<strong>de</strong>konzern Barry Callebaut übernommen,<br />

2005 squeeze out <strong>de</strong>r freien Aktionäre und Umwandlung in eine<br />

GmbH.<br />

Los 471 Schätzwert 25-50 €<br />

Gemein<strong>de</strong> Ilmenau<br />

Ilmenau, 6 % Schuldv. Lit. A 2 Ztr. Koks<br />

Juni 1923 (R 4) EF<br />

Großformatiges Papier, <strong>de</strong>korativ gestaltet, mit<br />

kleiner Wappen-Vign.<br />

Los 473 Schätzwert 75-125 €<br />

Gemeinnützige Wohnungsbau-AG<br />

(Gewobag)<br />

Dres<strong>de</strong>n, Namensaktie 1.000 RM<br />

31.3.1931 (Auflage 600, R 7) EF<br />

Gründung 1928, seit 1931 führte die Firma <strong>de</strong>n Zusatz “Gewobag”.<br />

Bau von Kleinwohnungen im eigenen Namen. Größtes<br />

Bauvorhaben war die Errichtung <strong>de</strong>r Großsiedlung Dres<strong>de</strong>n-<br />

Trachau. Großaktionär war die Stadt Dres<strong>de</strong>n, die 2006<br />

Schlagzeilen machte, <strong>als</strong> sie ihre 48.000 kommunalen Wohnungen<br />

für 1,7 Mrd. Euro an <strong>de</strong>n US-Finanzinvestor Fortress<br />

verkaufte und damit auf einen Schlag schul<strong>de</strong>nfrei wur<strong>de</strong>.<br />

<strong>de</strong>r Wied und Waldbreitbach im Westerwald (die Kapelle war<br />

seit <strong>de</strong>m 18. Jh. ein beliebter Wallfahrtsort). Die Franziskanerbrü<strong>de</strong>r<br />

machten sich zur Hauptaufgabe die Erziehung und Ausbildung<br />

von Waisen sowie die Armen- und Krankenpflege. Als<br />

Teil <strong>de</strong>r franziskanischen Familie wer<strong>de</strong>n sie <strong>de</strong>m Regulierten<br />

Dritten Or<strong>de</strong>n zugerechnet. Unmittelbar betreiben die Franziskanerbrü<strong>de</strong>r<br />

heute das Krankenhaus St. Marienwörth und das<br />

Pflegeheim Haus St. Josef in Bad Kreuznach, das Pflegeheim<br />

St. Antoniushaus in Bad Münster am Stein, das Wohn- und<br />

Pflegeheim St. Josefshaus in Hausen/Wied und die Wohn- und<br />

Dienstleistungseinrichtung Kloster Ebernach in Cochem sowie<br />

mittelbar über die “Franziskanerbrü<strong>de</strong>r Betriebs- und Beschäftigungs-gGmbH”<br />

die Pflegeheime Puricelli Stift in Rheinhöfen<br />

und Haus Maria Königin in Kirn sowie <strong>de</strong>n Palliativ-Stützpunkt<br />

Rheinhessen-Nahe in Bad Kreuznach.<br />

Los 470 Schätzwert 20-40 €<br />

Gebrü<strong>de</strong>r Stollwerck AG<br />

Köln, Aktie 1.000 RM Sept. 1932 (Auflage<br />

8000, R 2, kpl. Aktienneudruck) EF<br />

Prägesiegel lochentwertet (RB).<br />

1839 eröffnet Franz Stollwerck in Köln eine Fabrik für Hustenbonbons<br />

und macht damit ein Vermögen. Ab 1860 wer<strong>de</strong>n<br />

auch Schokola<strong>de</strong>, Marzipan und Printen produziert. Nach seinem<br />

Tod 1876 führen fünf Söhne die Firma <strong>als</strong> “Gebrü<strong>de</strong>r Stollwerck”<br />

weiter und wan<strong>de</strong>ln sie 1902 in eine AG um. Zweigwerke<br />

entstehen in Wien (1873), Berlin (1886), Pressburg/Bratislava<br />

(1896), London (1903), Stamford/USA (1905, enteignet<br />

1918) und Kronstadt/Brasov in Siebenbürgen (1922). Die Werke<br />

in Berlin und Wien wer<strong>de</strong>n 1945 bzw. 1957 entschädigungslos<br />

enteignet. 1971 übernimmt <strong>de</strong>r Schokola<strong>de</strong>nfabrikant<br />

Dr. Hans Imhoff die Aktienmehrheit und macht Stollwerck<br />

mit <strong>de</strong>r Übernahme von Waldbaur in Stuttgart und Sprengel in<br />

Hannover zum Marktführer bei Schokola<strong>de</strong> und Keksen. 1991<br />

Übernahme <strong>de</strong>r Thüringer Schokola<strong>de</strong>nwerk GmbH, <strong>de</strong>r größten<br />

Schokola<strong>de</strong>nfabrik <strong>de</strong>r ehem. DDR, die für 200 Mio. DM<br />

mo<strong>de</strong>rnisiert wird. 1992/93 wird auch in Ungarn und Polen die<br />

Marktführerschaft errungen, 1996 Neubau einer großen Fabrik<br />

Los 472 Schätzwert 60-120 €<br />

Gemeinnützige AG für Wohnungsbau<br />

Köln, Namens-Sammel-VZ-Aktie 10 x 100<br />

Goldmark 26.11.1924 (R 5) EF<br />

Faksimilesignatur Konrad A<strong>de</strong>nauer <strong>als</strong> Aufsichtsratspräsi<strong>de</strong>nt.<br />

In Köln regierte seit 1917 die Zentrumspartei<br />

mit A<strong>de</strong>nauer <strong>als</strong> Oberbürgermeister,<br />

<strong>de</strong>r die Stadt systematisch zu einer Großstadt ausbaute,<br />

wobei die sozialreformerischen Gedanken<br />

wegweisend waren.<br />

Die 1913 gegrün<strong>de</strong>te und bis in unsere Tage in Düsseldorf börsennotierte<br />

Wohnungsgesellschaft macht heute mit <strong>de</strong>r Vermietung<br />

von 24.600 Wohnungen in 3.200 Häusern einen Jahresumsatz<br />

von 180 Mio. €. 2001 umbenannt in GAG Immobilien<br />

AG.<br />

Los 474 Schätzwert 150-200 €<br />

Gemeinnütziger Bauverein Oberland AG<br />

Lobenstein, Namensaktie 40 RM<br />

10.11.1937 (Auflage 1000, R 9) EF<br />

Datum maschinenschriftlich, mit Originalunterschriften.<br />

Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1919. Während ihres Bestehens errichtete die Gesellschaft<br />

47 Häuser. Großaktionäre: Fürstl. Reuß’sche Vermögensverwaltung<br />

in Gera, Stadtgemein<strong>de</strong> Lobenstein.<br />

Los 475 Schätzwert 60-80 €<br />

Genossenschaft <strong>de</strong>r Franziskanerbrü<strong>de</strong>r<br />

(Genootchap van <strong>de</strong> Broe<strong>de</strong>rs<br />

van <strong>de</strong>n H. Franciscus)<br />

Waldbreitbach, 8 % Obl. 1.000 fl.<br />

15.9.1925 (R 8) VF<br />

Peter Wirth (<strong>de</strong>r sich später Jakobus nannte) grün<strong>de</strong>te am<br />

12.6.1862 die Kongregation <strong>de</strong>r “Franziskanerbrü<strong>de</strong>r vom Heiligen<br />

Kreuz” (FFSC) in <strong>de</strong>r Kreuzkapelle zwischen Hausen an<br />

Los 476 Schätzwert 25-120 €<br />

Genossenschaft <strong>de</strong>r Schwestern<br />

Unserer Lieben Frau<br />

Mülhausen (Grefrath), 7 % Obl. 1.000 fl.<br />

1.6.1928 (Auflage 400, R 8) VF<br />

Hypothekaranleihe, abgeschlossen mit Genehmigung<br />

<strong>de</strong>s Heiligen Stuhles in Rom. Emissionsvolumen<br />

400.000 hfl. Zweisprachig nie<strong>de</strong>rlän -<br />

disch/<strong>de</strong>utsch. Original signiert von Antonie Sommer,<br />

die <strong>als</strong> Generaloberin <strong>de</strong>r Genossenschaft<br />

fungierte.<br />

Ein von <strong>de</strong>n Franziskanerinnen unterhaltenes Krankenhaus nahe<br />

Koblenz.<br />

44


Los 477 Schätzwert 30-80 €<br />

Georg Fromberg & Co. AG<br />

Berlin, Namensaktie 1.000 RM März<br />

1936 (Auflage 800, R 4) EF<br />

Gründung 1924 <strong>als</strong> Heimbank AG (<strong>als</strong> landwirtschaftliches Zentralbank-Institut<br />

anerkannt). Großaktionäre waren die Seehandlung<br />

(Preuß. Staatsbank) und die Preuß. Zentralgenossenschaftskasse.<br />

1936 Übernahme <strong>de</strong>s 1877 gegrün<strong>de</strong>ten Bankhauses<br />

Georg Fromberg & Co. und Verlagerung <strong>de</strong>s geschäftlichen<br />

Schwerpunkts vom landw. Siedlungs- auf das private Kun<strong>de</strong>ngeschäft,<br />

zugleich wie oben umbenannt. 1938 Übernahme<br />

<strong>de</strong>r Geschäfte <strong>de</strong>r Berliner Bankfirma Salomon & Oppenheim<br />

(ohne Zweifel eine sog. “Arisierung”). 1948 Sitzverlegung nach<br />

Düsseldorf, 1962 in Abwicklung getreten und 1964 gelöscht.<br />

Los 478 Schätzwert 30-75 €<br />

Georg Geiling & Co. AG<br />

Bacharach am Rhein, Aktie 100 RM<br />

6.2.1934 (Auflage 3350, R 4) UNC-EF<br />

Faksimile-Unterschrift G. Geiling.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> diese bekannte Sektkellerei 1900 <strong>als</strong> KG<br />

zwecks Bearbeitung und Vertrieb von Champagne-Weinen;<br />

1912 in eine AG (zunächst mit Sitz in St. Goar) umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

1929 Fusion mit <strong>de</strong>r “Union-Sektkellerei AG” in Würzburg. Eine<br />

kleine, feine Marke, bis in <strong>de</strong>n 90er Jahren <strong>de</strong>r Hauptkun<strong>de</strong><br />

(Sektkellerei Schloss Wachenheim) insolvent wur<strong>de</strong>: Geiling<br />

ging daraufhin unumkehrbar pleite, während - welche Ironie<br />

<strong>de</strong>s Schicks<strong>als</strong> - <strong>de</strong>r daran Schuldige (Wachenheim) gerettet<br />

wur<strong>de</strong>.<br />

Los 479 Schätzwert 30-90 €<br />

Geraer Strickgarnfabrik<br />

Gebrü<strong>de</strong>r Feistkorn AG<br />

Debschwitz-Gera (Reuss), Aktie 1.000<br />

Mark 20.10.1910. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage<br />

1250, R 3) EF<br />

Betrieb <strong>de</strong>r im Jahr 1880 gegrün<strong>de</strong>ten Strickgarnfabrik, AG seit<br />

1910. Herstellung von Garnen aller Art, vor allem wollener<br />

Handstrickgarne und Maschinenstrickgarne. Börsennotiz: Leipzig/Dres<strong>de</strong>n.<br />

1946 enteignet. 1951 Sitzverlegung nach München<br />

(Verwaltungssitz: Nie<strong>de</strong>rreuth Post Dietramszell, Obb.),<br />

Börsennotiz danach im Freiverkehr Berlin. 1967 Auflösung <strong>de</strong>r<br />

Beteiligungen an <strong>de</strong>r KG Textilwerk Kahnes in Kusel und <strong>de</strong>r<br />

Geraer Strickgarnfabrik GmbH, Delmenhorst (aus <strong>de</strong>nen immerhin<br />

regelmäßig zweistellige Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n erwirtschaftet wer<strong>de</strong>n<br />

konnten), seit 1968 in Liquidation, 1973 erloschen.<br />

Los 481 Schätzwert 600-750 €<br />

Gesellschaft Erholung<br />

Neuss, 5 % Actie 150 Mark 29.2.1876<br />

(R 10) VF-F<br />

Ausgestellt auf Herrn Joseph Oepen, Neuss. Originalunterschriften<br />

von sechs Vorstandsmitglie<strong>de</strong>rn.<br />

Ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz. Randschä<strong>de</strong>n<br />

fachgerecht restauriert.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> die noch heute bestehen<strong>de</strong> “Gesellschaft Erholung”<br />

bereits 1801. Sie reiht sich ein in eine Anzahl vergleichbarer<br />

in dieser Zeit entstan<strong>de</strong>ner Gesellschaften, die vor allem<br />

<strong>de</strong>m Zweck dienten, in einem geschlossenen Kreis ungehört von<br />

<strong>de</strong>n Spitzeln <strong>de</strong>s napoleonischen Polizeiministers gesellschaftliche<br />

Unterhaltung pflegen zu können. Im Januar 1876 wur<strong>de</strong> die<br />

Gesellschaft “durch Allerhöchste Cabinetsordre mit Corporationsrechten<br />

versehen”. Noch heute ist das Gesellschaftsgebäu<strong>de</strong><br />

ein fester Treffpunkt für weit über 100 Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r honorigen<br />

Gesellschaft, bis in die jüngste Vergangenheit übrigens ausschließlich<br />

Männer. Finanziert wur<strong>de</strong> die Immobilie, in<strong>de</strong>m die<br />

Mitglie<strong>de</strong>r “Actien” zeichneten, die aber in Wahrheit Anleihecharakter<br />

hatten, Zinsen trugen und durch Auslosung amortisiert<br />

wur<strong>de</strong>n. Hieß es im ältesten erhaltenen Statut von 1850 noch:<br />

“Zweck <strong>de</strong>r Gesellschaft ist anständige und gesellige Unterhaltung.”,<br />

so hat man sich später einen erweiterten kulturellen Anspruch<br />

gegeben, in <strong>de</strong>r Satzung von 1962 heißt es nun: “Zweck<br />

<strong>de</strong>r Gesellschaft ist, ihren Mitglie<strong>de</strong>rn Erholung im Rahmen geselliger<br />

und kultureller Veranstaltungen zu bieten.”<br />

Los 482 Schätzwert 100-125 €<br />

Gesellschaft für Gasindustrie<br />

in Augsburg<br />

Augsburg, 4,5 % Genußrechts-Urkun<strong>de</strong><br />

50 RM 2.1.1926 (R 9) EF<br />

Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

200-Jahr-Feier <strong>de</strong>r Gesellschaft Erholung im Jahr 2001<br />

Die bereits 1864 gegrün<strong>de</strong>te Gesellschaft betrieb die Gaswerke<br />

Donauwörth, Kaufbeuren, Nördlingen, Sigmaringen und<br />

Steyr. <strong>Der</strong> gesamte italienische Besitz <strong>de</strong>r Gesellschaft ging<br />

durch <strong>de</strong>n Versailler Vertrag verloren. 1927 erwarb die Gesellschaft<br />

das Gaswerk Stuhlweissenburg in Ungarn, 1928 erwarb<br />

sie zusammen mit <strong>de</strong>r AG für Gas und Elektrizität Köln, Sitz<br />

Dortmund, das Gaswerk Mödling bei Wien.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1879 <strong>als</strong> ältestes Unternehmen <strong>de</strong>r Welt auf <strong>de</strong>m<br />

Gebiet <strong>de</strong>r Kältetechnik (Kälteerzeugung und -verwendung),<br />

Gasverflüssigung und -zerlegung zwecks Verwertung <strong>de</strong>r Lin<strong>de</strong>s’schen<br />

Patente und Verfahren. 1965 Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Firmennamens<br />

von “Gesellschaft für Lin<strong>de</strong>’s Eismaschinen AG” in<br />

“Lin<strong>de</strong> AG”. Heute mit über 40.000 Beschäftigten in <strong>de</strong>n Arbeitsgebieten<br />

Anlagenbau, För<strong>de</strong>rtechnik (<strong>de</strong>r Gabelstaplerbereich<br />

wur<strong>de</strong> vor kurzem in die KION ausgeglie<strong>de</strong>rt), Kältetechnik<br />

und technische Gase einer <strong>de</strong>r 30 großen DAX-Werte.<br />

Los 484 Schätzwert 25-50 €<br />

Gesellschaft<br />

für Lin<strong>de</strong>’s Eismaschinen AG<br />

Wiesba<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark 14.12.1922<br />

(Auflage 60000, R 2) VF<br />

Faksimile-Unterschrift von Dr. Carl von Lin<strong>de</strong> <strong>als</strong><br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Aufsichtsrats.<br />

I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriges Los.<br />

Los 485 Schätzwert 60-120 €<br />

Gesenberg-Brauerei AG<br />

Elberfeld, Aktie 1.000 Mark April 1922.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 3) EF<br />

Gründung 1922 nach Übernahme <strong>de</strong>r Elberfel<strong>de</strong>r Bierbrauerei<br />

H. & O. Gesenberg GmbH, errichtet bereits 1875, seit 1877<br />

Brauerei Gebr. Horion, 1883 Elberfel<strong>de</strong>r Actienbrauerei, 1901<br />

von Gesenberg übernommen. 1952 wur<strong>de</strong> das gesamte Aktienkapital<br />

durch die Wicküler-Küpper Brauereien AG übernommen.<br />

1982 in eine Kommanditgesellschaft umgewan<strong>de</strong>lt, 1994<br />

in Brau und Brunnen aufgegangen.<br />

Los 486 Schätzwert 50-100 €<br />

GETA AG für Tabakverarbeitung<br />

Bremen, Aktie 100 RM Dez. 1941<br />

(Auflage 3560, R 6) EF<br />

Gründung 1919 <strong>als</strong> GmbH, AG seit 1923. Erzeugung von Zigarren,<br />

Zigarillos und Stumpen in Bremen sowie (nahe <strong>de</strong>r badischen<br />

Tabakanbaugebiete) in Oberweier und Friesenheim im<br />

Schwarzwald. <strong>Der</strong> Wie<strong>de</strong>raufbau nach 1945 gestaltete sich<br />

schwierig. Eine Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong> erwirtschaftete <strong>de</strong>r Betrieb nur in<br />

Ausnahmefällen. Folge war die (1969 been<strong>de</strong>te) Liquidation.<br />

kauf von Getrei<strong>de</strong>, Futter- und Düngemitteln. Hauptsitz Meißen,<br />

Elbstr. 3. In Nie<strong>de</strong>rsedlitz bestand unter <strong>de</strong>r Firma Naumann &<br />

Ritschel eine Zweignie<strong>de</strong>rlassung. Seit 1933 Großverteiler im<br />

Reichsnährstand.<br />

Los 488 Schätzwert 30-75 €<br />

Getrei<strong>de</strong>-Industrie & -Commission AG<br />

Berlin, Aktie Ser. A 100 RM April 1927<br />

(Auflage 2500, R 4) EF<br />

Hochbe<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s Unternehmen <strong>de</strong>r Lebensmittelbranche.<br />

Gründung 1922 in Mainz <strong>als</strong> “Getrei<strong>de</strong>-Industrie & Han<strong>de</strong>ls-<br />

AG”. Han<strong>de</strong>l mit Getrei<strong>de</strong> und Mühlenfabrikaten, Futtermitteln,<br />

Braugerste und Hülsenfrüchten sowie Verarbeitung von Getrei<strong>de</strong>.<br />

Nie<strong>de</strong>rlassungen in Düsseldorf, Bremen, Hamburg, Hochheim<br />

a.M., Mannheim und Wiesba<strong>de</strong>n. Großaktionäre waren<br />

die Preuß. Zentralgenossenschaftskasse und die Deutsche<br />

Rentenbank Kreditanstalt (bei<strong>de</strong> Berlin) sowie die Großeinkaufsges.<br />

Deutscher Konsumvereine in Hamburg. 1927 Fusion<br />

mit <strong>de</strong>r Getrei<strong>de</strong>-Commission AG in Düsseldorf und umbenannt<br />

wie oben, zugleich Sitzverlegung nach Berlin. Durch diese Fusion<br />

kam man in <strong>de</strong>n Besitz von Mühlen in Krefeld, Münster,<br />

Köln-Mülheim, Witten, Duisburg, Dortmund und Mannheim, die<br />

1927 ausgegrün<strong>de</strong>t und in <strong>de</strong>r Beteiligung “Deutsche Mühlenvereinigung<br />

AG” zusammengefaßt wur<strong>de</strong>n. Ebenfalls 1927 Beteiligung<br />

an <strong>de</strong>r Weingart-Kaufmann-Landsberg-Getrei<strong>de</strong> AG in<br />

Berlin (Braugerstenbranche). 1934 erneut umbenannt in “ Gesellschaft<br />

für Getrei<strong>de</strong>han<strong>de</strong>l AG”, 1948 Sitzverlegung nach<br />

Düsseldorf, seit 1973 GmbH.<br />

Los 489 Schätzwert 30-75 €<br />

Gewerbe- und Han<strong>de</strong>lsbank AG<br />

Halle (Saale), Aktie 100 RM Juli 1925<br />

(Auflage 4000, R 3) EF<br />

Gründung 1907 <strong>als</strong> Hallesche Viehmarktsbank AG, 1920 umfirmiert<br />

in Hallesche Han<strong>de</strong>lsbank AG. 1922 Fusion mit <strong>de</strong>r Gewerbebank<br />

eGmbH Halle und Umfirmierung wie oben, im gleichen Jahr<br />

auch Übernahme <strong>de</strong>r Hausbesitzerbank eGmbH. Bis 1934 amtlich<br />

an <strong>de</strong>r Börse Halle, danach im Freiverkehr Leipzig gehan<strong>de</strong>lt.<br />

Los 480 Schätzwert 25-50 €<br />

Gersdorfer Steinkohlenbau-Verein<br />

Gersdorf (Bez. Chemnitz), Aktie 100 RM<br />

1.6.1933 (Auflage 5000, R 3) EF<br />

Gründung 1871. Nach Erschöpfung <strong>de</strong>r eigenen Lagerstätten<br />

1937 Vertrag mit <strong>de</strong>r Gewerkschaft Gottes Segen über <strong>de</strong>n Abbau<br />

<strong>de</strong>s nördlichen Kohlenfel<strong>de</strong>s bei <strong>de</strong>r benachbarten Kaisergrube.<br />

Seit 1980 betreibt <strong>de</strong>r gemeinnützige Verein Segen Gottes<br />

aktive Denkm<strong>als</strong>pflege an <strong>de</strong>m montanhistorischen Denkmal.<br />

Los 483 Schätzwert 150-250 €<br />

Gesellschaft<br />

für Lin<strong>de</strong>’s Eismaschinen AG<br />

Wiesba<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark 1.7.1908<br />

(Auflage 2000, R 6) VF<br />

Faksimilesignatur Dr. Carl von Lin<strong>de</strong>. Zuvor ganz<br />

unbekannt gewesener Jahrgang dieses be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />

DAX-Konzerns.<br />

Los 487 Schätzwert 150-250 €<br />

Getrei<strong>de</strong>- und Dünger-Credit-AG<br />

Meißen, Aktie 100 RM 1.12.1937 (Auflage<br />

600, R 8) EF-VF<br />

Nur 14 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1923 zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r wirtschaftlichen Belange<br />

<strong>de</strong>r am Getrei<strong>de</strong>-, Futtermittel- und Düngermittelverkehr beteiligten<br />

Berufskreise, Beschaffung <strong>de</strong>s nötigen Kredits für <strong>de</strong>n<br />

Landhan<strong>de</strong>l, schließlich auch gemeinschaftlicher An- und Ver-<br />

Nr. 490<br />

45


Los 490 Schätzwert 75-100 €<br />

Gewerkschaft Barbarossa<br />

Hannover, Genussschein o.N. 1.2.1935<br />

(Auflage 1000, R 8) EF<br />

Bohrgesellschaft auf Erdöl und Gas.<br />

Los 495 Schätzwert 50-100 €<br />

Gewerkschaft Deutschland<br />

Hannover, Kuxschein 1/1000 7.4.1898.<br />

Grün<strong>de</strong>rstück (Auflage 1000, R 3) EF-VF<br />

Das Kalibergwerk (später zum Wintershall-Konzern gehörig) lag<br />

in <strong>de</strong>r Gemarkung <strong>de</strong>s Ritterguts Franzberg im Kreis Hannover-<br />

Lin<strong>de</strong>n. För<strong>de</strong>rung von Sylvinit, Hart- und Steinsalz. 1914 boten<br />

die Alkaliwerke Ronnenberg 3 eigene Aktien im Tausch gegen<br />

einen Deutschland-Kux und übernahmen so die Mehrheit.<br />

Die Anfänge <strong>de</strong>s Bergbaus bei Wie<strong>de</strong>n (Lkrs. Lörrach) im südlichen<br />

Schwarzwald gehen bis in das beginnen<strong>de</strong> 13. Jh. zurück.<br />

<strong>Der</strong> Abbau <strong>de</strong>r Blei- und Silbererze kam En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 18. Jh.<br />

zum Erliegen. Um 1920 wur<strong>de</strong> angesichts <strong>de</strong>s vermehrten Bedarfs<br />

an Industriemineralien wie Fluorit (Flußspat) und Baryt<br />

(Schwerspat) von <strong>de</strong>r Gewerkschaft Finstergrund bei Wie<strong>de</strong>n<br />

ein Flußspat-Bergwerk eröffnet. Rd. 20 km Stollen sprengten<br />

die Bergleute im Laufe <strong>de</strong>r Jahrzehnte in <strong>de</strong>n Berg. <strong>Der</strong> geför<strong>de</strong>rte<br />

Flußspat wur<strong>de</strong> anfänglich in Wie<strong>de</strong>n und ab 1942 in einem<br />

Flotationsbetrieb in Utzenfeld zu Flußspatmehl aufbereitet.<br />

Das Produkt war vor allem von <strong>de</strong>r chemischen Industrie begehrt<br />

und zeitweise ein wichtiges Exportgut in die USA. 1969<br />

wur<strong>de</strong> das Bergwerk von <strong>de</strong>r BAYER AG, Leverkusen übernommen<br />

und 1972 nach einem langanhalten<strong>de</strong>n Verfall <strong>de</strong>r Rohstoffpreise<br />

stillgelegt. 1973 grün<strong>de</strong>ten dort beschäftigt gewesene<br />

Bergleute <strong>de</strong>n “Bergmannsverein Finstergrund Wie<strong>de</strong>n”<br />

zwecks Erhaltung bergbaulicher Tradition und Ausbau zum<br />

Schaubergwerk. Seit 1982 ist das Schaubergwerk Finstergrund<br />

<strong>de</strong>r Öffentlichkeit zugänglich.<br />

Los 491 Schätzwert 30-75 €<br />

Gewerkschaft Beienro<strong>de</strong><br />

Königslutter, Kuxschein 1/5000<br />

26.10.1923 (Auflage 5000, R 4) EF-VF<br />

Originalunterschrift Gerhard Korte (geb. 1858<br />

in Celle, gest. 1945 in Mag<strong>de</strong>burg), nach <strong>de</strong>m in<br />

Mag<strong>de</strong>burg zeitweise eine Straße benannt war. Er<br />

gilt <strong>als</strong> die führen<strong>de</strong> Persönlichkeit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Kaliindustrie. Beruflich zunächst im Steinsalzhan<strong>de</strong>l<br />

tätig, begann er 1889 im oberen Allertal mit <strong>de</strong>r Erbohrung<br />

von Kalisalz und grün<strong>de</strong>te 1896 die Gewerkschaft<br />

Burbach, die 1898 in Beendorf die Kaliför<strong>de</strong>rung<br />

aufnahm (in diesem Salzstock richtete<br />

die DDR später das Atommüll-Endlager Morsleben<br />

ein). Bis 1907 kaufte Gerhard Korte mit finanzieller<br />

Unterstützung <strong>de</strong>s Direktors <strong>de</strong>r Mag<strong>de</strong>burger Straßenbahn<br />

und seines Bru<strong>de</strong>rs Friedrich zwischen<br />

Weferlingen und Eilsleben westlich von Mag<strong>de</strong>burg<br />

kalihöffige Län<strong>de</strong>reien mit einer Längenaus<strong>de</strong>hnung<br />

von 30 km; daraus entstan<strong>de</strong>n die Kaliwerke<br />

Ummendorf-Eilsleben AG. 1927 wur<strong>de</strong> Gerhard<br />

Korte Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Deutschen Kalisyndikats.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1889/90 <strong>als</strong> Bohrgesellschaft, seit 1894 bergrechtliche<br />

Gewerkschaft. Drei fündige Bohrungen südwestlich von<br />

Wolfsburg trafen 30 m mächtige Kalilager in Teufen von 600-<br />

1000 m. Schacht I wur<strong>de</strong> 1895 begonnen, in För<strong>de</strong>rung seit<br />

1900. Schacht II wur<strong>de</strong> 1911 begonnen, in För<strong>de</strong>rung seit<br />

1914. Zwei an<strong>de</strong>re Schächte ersoffen. 1924 ca. 600 Mann Belegschaft.<br />

Übertageanlagen: Chlorkalium- und Bromfabrik, Kainitmühle<br />

und 7,6 km langer Eisenbahnanschluss nach Königslutter.<br />

Die Kuxenmehrheit besaß die Gewerkschaft Volkenroda,<br />

später zum Burbach-Kali-Konzern und somit zuletzt zur heutigen<br />

BASF-Tochter Kali + Salz gekommen. Nach gesetzlicher<br />

Abschaffung <strong>de</strong>r Rechtsform <strong>de</strong>r bergrechtlichen Gewerkschaft<br />

1985 in die (noch heute bestehen<strong>de</strong>) Beienro<strong>de</strong> Bergwerks-<br />

GmbH umgewan<strong>de</strong>lt. Heute erinnert nur noch die Abraumhal<strong>de</strong><br />

an das Bergwerk. Wegen <strong>de</strong>r Salzablagerungen am Fuße <strong>de</strong>r<br />

Hal<strong>de</strong> führt seit Jahrzehnten <strong>de</strong>r Landkreis Helmstedt einen<br />

Rechtsstreit gegen die Gesellschaft.<br />

Los 492 Schätzwert 60-120 €<br />

Gewerkschaft<br />

Braunkohlengrube Glimmero<strong>de</strong><br />

Hess. Lichtenau, Kuxschein März 1922<br />

(Auflage 1000, R 3) EF-VF<br />

Dekorative Zierumrandung. Originalunterschriften.<br />

Braunkohletagebau von 1919 bis 1968. Gerechtsame: 5 Grubenfel<strong>de</strong>r:<br />

Glimmero<strong>de</strong>, Wilhelmsglück, Karolinenglück, Mathil<strong>de</strong><br />

und Lichtenau. Das Vorkommen erstreckte sich über eine<br />

Länge von 2000 m und eine Breite von 1000 m. Heute sind ü-<br />

ber 25 Hektar Eigentum <strong>de</strong>s Naturschutzbun<strong>de</strong>s.<br />

Los 493 Schätzwert 225-300 €<br />

Gewerkschaft <strong>de</strong>s<br />

Braunkohlenbergwerks<br />

„Consolidirte Cottbuser<br />

Braunkohlen-Gruben“<br />

Cottbus, Kuxschein über 114 von 1000<br />

Kuxe 1.9.1922 (R 10), ausgestellt auf<br />

Fräulein Martha Hickethier, Cottbus,<br />

rückseitig am 30.10.1922 auf die ILSE<br />

Bergbau-AG übertragen VF<br />

Zuvor völlig unbekannt gewesen. Von <strong>de</strong>n lediglich<br />

3 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen Stücken ist<br />

dies das letzte noch verfügbare.<br />

Braunkohlenbergbau im Kreis Cottbus auf <strong>de</strong>n Gruben Jung-<br />

Flora, Madlow, Madlow II, Gallinchen, Kiekebusch, Sandow,<br />

Branitz, Branitz I, Minna, Minna I, Minna II, Florentine, Saspow,<br />

Brunschwig und Sielow. Die Kuxenmehrheit wur<strong>de</strong> ab 1919<br />

von <strong>de</strong>r ILSE Bergbau AG erworben. Schon 1924 war die ILSE<br />

dann das GRÖSSTE BERGBAUUNTERNEHMEN ÖSTLICH DER<br />

ELBE.<br />

Los 494 Schätzwert 300-375 €<br />

Gewerkschaft “Deutsche<br />

Heizungs-Industrie” zu Coburg<br />

Dobrilugk N.-L., Kuxschein über 10 von<br />

1.000 Kuxen 1.7.1914 (R 11), ausgestellt<br />

auf Herrn Otto Perutz in Schwabing,<br />

Martiusstr. 8 VF<br />

Originalunterschrift. Bis dahin ganz unbekannt gewesen,<br />

nur 2 Stück wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz<br />

gefun<strong>de</strong>n.<br />

Mit <strong>de</strong>r Eröffnung <strong>de</strong>r Eisenbahnstrecken Cottbus-Falkenberg<br />

(1871) und Berlin-Dres<strong>de</strong>n (1875) wur<strong>de</strong> die Gemein<strong>de</strong> Kirchhain<br />

in <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlausitz Eisenbahnknotenpunkt. Deshalb setzte<br />

in <strong>de</strong>r Gegend mit <strong>de</strong>r Grube “Gottes Segen” 1873 <strong>de</strong>r Braunkohlenbergbau<br />

ein. Mit <strong>de</strong>r Grube “Ida” begann 1886 die Kohlegewinnung<br />

im größeren Maßstab, bis 1907 wur<strong>de</strong> das Kohlefeld<br />

östlich <strong>de</strong>r Bahnlinie Berlin-Dres<strong>de</strong>n abgebaut (wovon noch<br />

heute Restseen wie <strong>de</strong>r Blaue See zeugen). Bei Gründung dieser<br />

Gewerkschaft (die das liberale Bergrecht von Sachsen-Coburg<br />

nutzte und <strong>de</strong>shalb formell in Coburg registeriert war) im<br />

Jahr 1906 waren die Lagerstätten nahe <strong>de</strong>s heutigen Doberlug-<br />

Kirchhain bereits weitgehend erschöpft, die Gründung war für<br />

die Initiatoren <strong>de</strong>shalb mit Sicherheit ein besseres Geschäft <strong>als</strong><br />

für die Investoren. Anfang <strong>de</strong>r 1920er Jahre gab es keine anstehen<strong>de</strong><br />

Kohle mehr, <strong>de</strong>r Bergbau wur<strong>de</strong> eingestellt und es<br />

entwickelte sich um die gefluteten Tagebaue das bis heute beliebte<br />

Ausflugs- und Erholungsgebiet “Bad Erna”.<br />

Nr. 495<br />

Los 496 Schätzwert 75-150 €<br />

Gewerkschaft Einigkeit<br />

Ehmen bei Fallersleben, Kuxschein<br />

1/1.000 Jan. 1904 (R 3) EF-VF<br />

Ausgestellt auf die Virginia Carolina Chemical Co.<br />

in Richmond. Datum handschriftlich, mit Originalunterschriften.<br />

1898 schloß die Gemein<strong>de</strong> Ehmen (heute Stadtteil von Wolfsburg)<br />

mit <strong>de</strong>n Herren Herz und <strong>de</strong>m Bergwerksunternehmer<br />

Tölle in Braunschweig <strong>de</strong>n Kalisalzvertrag ab, <strong>de</strong>r die Ausbeutung<br />

<strong>de</strong>r Salzlagerstätten und die Mitbeteiligung an <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>aufgaben<br />

regelte. Als Gewerkschaft gegrün<strong>de</strong>t 1899,<br />

För<strong>de</strong>rung seit 1901. Gerechtsame etwa 6000 hannoversche<br />

Morgen ( 1 hannoverscher Morgen = 2621 qm). Es wur<strong>de</strong>n<br />

Carnallit, Sylvinit und Steinsalz geför<strong>de</strong>rt. 1912 Umbenennung<br />

in Gewerkschaft Einigkeit I. Gehörte zum Einigkeits-Konzern<br />

(Einigkeit I, II und III). 1917 for<strong>de</strong>rten Giftgase nach einer Explosion<br />

in <strong>de</strong>r Grube 31 Menschenleben. Als 1925 erneut<br />

brennbare Gase aus <strong>de</strong>m Schacht strömten, wur<strong>de</strong> das Bergwerk<br />

stillgelegt. Die Kuxen-Mehrheit ging in <strong>de</strong>n 1930er Jahren<br />

auf die Kaliwerke Salz<strong>de</strong>tfurth AG über.<br />

Los 497 Schätzwert 300-375 €<br />

Gewerkschaft Finstergrund<br />

Wie<strong>de</strong>n (Bad. Schwarzwald), Kuxschein<br />

über 1 Kux 29.3.1938 (Auflage max.<br />

1000, R 8) UNC-EF<br />

Originalunterschrift von Carl Wölfel, <strong>de</strong>r das Bergwerk<br />

<strong>als</strong> Bergfürst seit Beginn über 30 Jahre lang<br />

führte. Ein zuvor völlig unbekannt gewesener beson<strong>de</strong>rs<br />

interessanter Regionalwert.<br />

Los 498 Schätzwert 75-100 €<br />

Gewerkschaft Gottes Segen<br />

Lugau, Kuxschein 8.4.1921 (R 8),<br />

ausgestellt auf die Sächsische<br />

Staatsbank in Leipzig EF-VF<br />

Nur 13 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

<strong>Der</strong> Gottes-Segen-Schacht (abgeteuft ab 6.8.1856, in Betrieb<br />

1856-1938) wur<strong>de</strong> von 1856 bis 1920 vom Steinkohlenbauverein<br />

“Gottes Segen” betrieben. 1890/91 wur<strong>de</strong> auf 412 m<br />

weitergeteuft. Nach Liquidation <strong>de</strong>s Vereins kam <strong>de</strong>r Schacht<br />

1920 zur neugegrün<strong>de</strong>ten Gewerkschaft “Gottes Segen” und<br />

war <strong>als</strong> Betriebsabteilung Lugau <strong>de</strong>r Gewerkschaft “Gottes Segen”<br />

Hauptför<strong>de</strong>rschacht zusammen mit <strong>de</strong>m Zwillingsschacht<br />

“Glückauf”, <strong>de</strong>m Vertrauen-Schacht und <strong>de</strong>m Hoffnung-<br />

Schacht <strong>de</strong>s ehemaligen Lugauer Steinkohlenbauvereins.<br />

1925 wur<strong>de</strong>n die Schächte stillgelegt, 1938 verfüllt.<br />

Los 499 Schätzwert 60-120 €<br />

Gewerkschaft Ilse<br />

Essen, Kux-Schein 1/1000 5.6.1906<br />

(Auflage 1000, R 3) EF<br />

Original signiert von Friedrich Springorum, Generaldirektor<br />

<strong>de</strong>r Eisen- und Stahlwerke Hoesch<br />

AG, Mitglied <strong>de</strong>s Preußischen Herrenhauses. Ferner<br />

Origin<strong>als</strong>ignatur Funke <strong>als</strong> Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r.<br />

Äußerst <strong>de</strong>korative Jugendstil-Gestaltung.<br />

Die Gewerkschaft beruht auf <strong>de</strong>m Braun- und Eisensteinbergwerk<br />

Bismarck II am Breitenberg im Ruhlaer Forstbezirk.<br />

Los 500 Schätzwert 400-500 €<br />

Gewerkschaft Johanna<br />

Gotha / Berlin, Kuxschein 20.7.1909<br />

(Auflage 1000, R 10), ausgestellt auf und<br />

<strong>als</strong> stellv. Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Grubenvor -<br />

stands original unterschrieben von Carl<br />

Deilmann VF<br />

Zuvor ganz unbekannt gewesener Kux, nur 3<br />

Stück wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n. Ein<br />

wichtiger <strong>de</strong>utscher Wirtschafts-Autograph.<br />

Eines <strong>de</strong>r vielfältigen Unternehmen von Hans-Carl Deilmann,<br />

<strong>de</strong>r 1888 in Dortmund die Carl Deilmann Bergbau- und Tiefbau-GmbH<br />

gegrün<strong>de</strong>t hatte. Das Unternehmen war international<br />

mit Schachtsbau- und Gesteinsarbeiten zur Erschließung<br />

von Bo<strong>de</strong>nschätzen tätig. 1904 machte Deilmann bei Hänigsen<br />

seinen ersten Ölfund und wandte sich dann verstärkt diesem<br />

Gebiet zu. Bei Bohrungen im Bentheimer Wald wur<strong>de</strong>n 1938<br />

ergiebige Erdgas-Lagerstätten ent<strong>de</strong>ckt (die ersten nutzbaren<br />

in ganz Westeuropa). Deshalb wur<strong>de</strong> 1946 <strong>de</strong>r Firmensitz nach<br />

46


<strong>Der</strong> Gewerkschaft gehörten die Eisenerz- und Schwerspatgrube<br />

“Rotkäppchen 10” in Crawinkler Flur sowie die Kaolin-, Tonund<br />

Chamottewerke Frankenau bei Mittweida i.S.<br />

Bentheim verlegt. 1968 wur<strong>de</strong>n die Explorations- und Schachtbauaktivitäten<br />

mit <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Gutehoffnungshütte Oberhausen<br />

im Gemeinschaftsunternehmen Deilmann-Haniel GmbH zusammengelegt.<br />

1991 schied die Grün<strong>de</strong>rfamilie mit <strong>de</strong>m Verkauf<br />

<strong>de</strong>r Anteile <strong>de</strong>r C. Deilmann AG an die Preussag aus <strong>de</strong>m<br />

Unternehmen aus und wandte sich anschließend <strong>de</strong>m Kreuzfahrtgeschäft<br />

zu, wo vor allem das “Traumschiff” MS Deutschland<br />

durch das Fernsehen bekannt wur<strong>de</strong>. 2010 mussten die<br />

Erbinnen Hedda und Gisela Deilmann die in eine finanzielle<br />

Schieflage geratene Ree<strong>de</strong>rei verkaufen und selbst Privatinsolvenz<br />

anmel<strong>de</strong>n.<br />

Los 501 Schätzwert 400-500 €<br />

Gewerkschaft Justus I<br />

Cöln a. Rh., Kuxschein 1/1000 von<br />

1903/04 (Auflage 1000, R 10), ausgestellt<br />

auf Herrn Josef Massenez, Wiesba<strong>de</strong>n VF<br />

Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz. Etwas<br />

wasserfleckig.<br />

Die Angaben auf <strong>de</strong>m Kux (Bergwerk “Justus I” in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />

Mu<strong>de</strong>rsbach, Kreis Altenkirchen) führen etwas in die Irre:<br />

Tatsächlich besaß die 1895 gegrün<strong>de</strong>te Gewerkschaft Kaligerechtsame<br />

in <strong>de</strong>r Gemarkung Volpriehausen und 20 weiteren<br />

Ortschaften <strong>de</strong>s Kreises Uslar. Die Bohrungen auf Kali- und<br />

Steinsalze wur<strong>de</strong>n fündig, 1901 ging das Bergwerk in Volpriehausen<br />

in Betrieb. 1902 über Tage Bau einer Chlorkalium- und<br />

einer Sulfatfabrik. 1905 Umwandlung in eine AG. Das Bergwerk<br />

wur<strong>de</strong> 1937 stillgelegt. Die in <strong>de</strong>m Bergwerk danach unter<br />

Tage eingerichtete Heeresmunitionsanstalt flog am En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s 2. Weltkrieges in die Luft.<br />

Nr. 500 Nr. 501<br />

balken hatte Wilhelm Kohlmetz 1905 ein Reichspatent erhalten.<br />

In <strong>de</strong>n 1920er Jahren übernahm die Fa. Fürst und Alexan<strong>de</strong>r,<br />

Lan<strong>de</strong>s-Producten-Handlung, die Ziegelei.<br />

Los 503 Schätzwert 50-100 €<br />

Gewerkschaft Kohlmetzwerke<br />

Frankfurt a.O., 5 % Teilschuldv. 500 Mark<br />

Juli 1909 (Auflage 400, R 5) UNC<br />

Originalunterschrift von Willy Kohlmetz <strong>als</strong> Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s Grubenvorstands.<br />

I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriges Los.<br />

Los 505 Schätzwert 150-200 €<br />

Gewerkschaft Liddy Marie<br />

Gotha und Berlin, Kuxschein 5 von 1.000<br />

Kuxen 1.8.1929 (R 10) EF-VF<br />

Hammer und Schlegel im Unterdruck. Nur 4 Stück<br />

lagen im Reichsbankschatz.<br />

Los 508 Schätzwert 300-375 €<br />

Gewerkschaft Schieferkaute<br />

Berlin, Kux-Schein über 1 Kux 1.5.1900.<br />

Grün<strong>de</strong>rstück (Auflage 1000, R 8) VF<br />

Inwendig 15 Übertragungen bis 1924, weshalb<br />

zusätzlich eine Allonge angefügt wur<strong>de</strong>.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t <strong>als</strong> Bohrgesellschaft Teutonia im Jahr 1898. Nach<br />

Fündigkeit am 20.4.1900 überführt in die Gewerkschaftsform,<br />

wobei man unter Ausnutzung <strong>de</strong>s liberalen Bergrechts von<br />

Sachsen-Coburg-Gotha die Belehnung <strong>de</strong>s Dachschieferbergwerk<br />

Schieferkaute in Laubuseschbach <strong>als</strong> Mantel nutzte. Verwaltungssitz<br />

war Hil<strong>de</strong>sheim. Tatsächlich nämlich war die Tätigkeit<br />

die För<strong>de</strong>rung von Carnalit und Hartsalzen in <strong>de</strong>n Gemarkungen<br />

Hotteln und Gödringen (heute Ortsteile von Sarstedt<br />

bei Hil<strong>de</strong>sheim). Nach eher geringem Erfolg 1908 Anschluß<br />

an die Gew. Heiligenroda, damit zum Wintershall-Konzern<br />

gekommen.<br />

Los 502 Schätzwert 50-100 €<br />

Gewerkschaft Kohlmetzwerke<br />

Frankfurt a.O., 5 % Teilschuldv. 200<br />

Mark Juli 1909 (Auflage 500, R 5) UNC<br />

Originalunterschrift von Willy Kohlmetz <strong>als</strong> Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s Grubenvorstands.<br />

Im Bergrevier Frankfurt a.O. waren 1909 bei Gründung dieser<br />

Gewerkschaft knapp 20 Gesellschaften aktiv, die Braunkohle ü-<br />

berwiegend im Tiefbau abbauten. <strong>Der</strong> Braunkohlebergbau<br />

diente bei dieser von <strong>de</strong>r Besitzerfamilie Kohlmetz geprägten<br />

Gewerkschaft allerdings <strong>als</strong> Brennstoffgewinnung weitgehend<br />

<strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren wichtigen Unternehmenszweck: In <strong>de</strong>r Gubener<br />

Vorstand (Markendorfer Straße) wur<strong>de</strong> in Frankfurt eine Ziegelei<br />

mit über 100 Beschäftigten betrieben. Für <strong>de</strong>n sog. “Kohlmetzbin<strong>de</strong>r”<br />

für Deckenkonstruktionen mit bewehrten Ziegel-<br />

Los 504 Schätzwert 100-150 €<br />

Gewerkschaft Kohlmetzwerke<br />

Frankfurt a.O., Kuxschein 27.7.1909<br />

(Auflage 1000, R 6) UNC<br />

Schöne Umrahmung im Stil eines barocken Bil<strong>de</strong>rrahmens.<br />

Wertpapiere <strong>de</strong>r Kohlmetzwerke waren<br />

zuvor völlig unbekannt.<br />

Nr. 505<br />

Los 506 Schätzwert 125-200 €<br />

Gewerkschaft Morgenstern<br />

Pöhlau b. Zwickau, Kuxschein 20.12.1911<br />

(R 8) EF<br />

Ersatz-Urkun<strong>de</strong>, Datum handschriftlich, mit Originalunterschrift.<br />

Steinkohlenbergwerk im Zwickauer Revier. Auf sechs Tiefbauschächten<br />

för<strong>de</strong>rte die Gewerkschaft im Durchschnitt 600.000<br />

t Steinkohle im Jahr mit einer Belegschaft von 4700 Mann.<br />

1920 Erwerb <strong>de</strong>s Zwickauer Brückenberg-Steinkohlenbauverein<br />

und 1930 <strong>de</strong>s Steinkohlenwerks Florentin Kästner. Diese<br />

wur<strong>de</strong>n <strong>als</strong> Betriebsabteilung Brückenberg bzw. Florentin Kästner<br />

weitergeführt. Nach <strong>de</strong>m II. Weltkrieg wur<strong>de</strong> die Betriebsabteilung<br />

Brückenberg <strong>als</strong> Steinkohlenwerk Karl Marx, die Betriebsabteilungen<br />

Morgenstern und Florentin Kästner <strong>als</strong> Steinkohlenwerk<br />

Martin Hoop geführt. 1952 Verselbständigung <strong>als</strong><br />

VEB. 1968 wur<strong>de</strong> die Kohlenför<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s VEB Steinkohlenwerk<br />

Karl Marx in <strong>de</strong>n VEB Steinkohlenwerk Martin Hoop integriert.<br />

1977 Einstellung <strong>de</strong>r Kohlenför<strong>de</strong>rung im Zwickauer Revier<br />

und Auflösung <strong>de</strong>s VEB Steinkohlenwerks Martin Hoop.<br />

Los 507 Schätzwert 150-200 €<br />

Gewerkschaft Sanssouci zu Gotha<br />

Leipzig, Kuxschein 1 Kux 12.9.1907<br />

(Auflage 1000, R 9) EF-VF<br />

Dekorativ gestaltetes Papier, original signiert. Nur<br />

10 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Los 509 Schätzwert 300-375 €<br />

Gewerkschaft “Sidonie”<br />

Gotha / Celle i.H., Kuxschein über 5 von<br />

1.000 Kuxen 1.6.1915 (R 12) VF<br />

Mit Originalunterschrift <strong>de</strong>s Erdölpioniers Hermann<br />

Rautenkranz (Grün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r seit 1908 bestehen<strong>de</strong>n<br />

ITAG in Celle, bis heute eines <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen<br />

Bohrunternehmen und Hersteller von Ausrüstungen<br />

für die Bohrindustrie). Zuvor völlig un-<br />

47


ekannt gewesener Kux, in <strong>de</strong>r 5er Stückelung ein<br />

Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Begrün<strong>de</strong>t auf <strong>de</strong>r Kupferschiefergrube “Anna Clara XIV” in<br />

Schmerbach unter Nutzung <strong>de</strong>s dam<strong>als</strong> beson<strong>de</strong>rs liberalen<br />

Bergrechts in Sachsen-Gotha. Eigentlicher Zweck <strong>de</strong>r vom Erdölpionier<br />

Hermann Rautenkranz aus Celle initiierten Gewerkschaft<br />

war jedoch die Ölexploration auf einem Ölterrain von ca.<br />

40.000 qm in <strong>de</strong>r Feldmark Nienhagen im Ölgebiet Hänigsen-<br />

Obershagen. Eine Teerkuhle bei Hänigsen (Ortsteil von Uetze,<br />

heute ist die Kuhle Teil eines Heimatmuseums, in <strong>de</strong>r man noch<br />

heute das ständig nachfließen<strong>de</strong> Erdöl abschöpfen kann) wur<strong>de</strong><br />

schon 1546 von Agricola erwähnt und ist damit die älteste<br />

urkundlich belegte Erdöllagerstätte Nord<strong>de</strong>utschlands. Die Initiatoren<br />

<strong>de</strong>r Gewerkschaft Sidonie hatten recht, was das vermutete<br />

Ölfeld anging, Glück war ihnen bei ihren mehr <strong>als</strong> 20<br />

Jahre lang andauern<strong>de</strong>n Bohrungen aber nicht beschie<strong>de</strong>n.<br />

Das Ölfeld von 4 km Aus<strong>de</strong>hnung an <strong>de</strong>r Südflanke <strong>de</strong>s Salzstockes<br />

Hänigsen-Wathlingen wur<strong>de</strong> schließlich erst 1932 von<br />

<strong>de</strong>r Deutsche Vacnum Öl AG (ab 1955 Mobil Oil AG) ent<strong>de</strong>ckt<br />

und dann ausgebeutet. Die letzte Bohrung wur<strong>de</strong> 1960 nie<strong>de</strong>rgebracht,<br />

die Jahresför<strong>de</strong>rung erreichte nun mit 230.000 t Rohöl<br />

auch ihren Höhepunkt. Zuletzt wur<strong>de</strong> die För<strong>de</strong>rung durch<br />

zunehmen<strong>de</strong> Verwässerung bis über 95 % Wasseranteil unrentabel.<br />

1997 wur<strong>de</strong> in Hänigsen die Ölför<strong>de</strong>rung eingestellt.<br />

Los 512 Schätzwert 75-150 €<br />

Gewerkschaft Stolberg zu Gotha<br />

Berlin, Kuxschein über 1 Kux von 1000<br />

Kuxen 11.4.1906 (Auflage 1000, R 8) EF<br />

Großformatiges Papier, <strong>de</strong>korativ gestaltet.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t am 28.3.1906 für <strong>de</strong>n Betrieb <strong>de</strong>s Kupfererzgrubenfel<strong>de</strong>s<br />

Carl August I im Dörrberger Forstbezirk, Kreis Düren.<br />

Sitz <strong>de</strong>r Geschäftsleitung war in Berlin, Königgrätzerstr. 45.<br />

Markschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Werke: AG für Bergbau, Blei- und Zinkfabrikation<br />

zu Stolberg und in Westfalen, Aachen. Grubenvorstand:<br />

Max Ulrich, Vorsitzen<strong>de</strong>r. Die Registrierung <strong>de</strong>r Gewerkschaft in<br />

Gotha hatte lediglich administrative Grün<strong>de</strong> gehabt, begünstigt<br />

durch das liberale Bergwerksgesetz im Herzogtum Sachsen-<br />

Coburg und Gotha.<br />

Nr. 514<br />

Nr. 517<br />

Los 510 Schätzwert 60-120 €<br />

Gewerkschaft Siegfried I.<br />

Vogelbeck, Kuxschein über 1 Kux<br />

1.1.1920 (Auflage 1000, R 5) EF-VF<br />

Originlunterschriften.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1896 <strong>als</strong> Bohrgesellschaft “Concordia”, seit<br />

23.1.1897 bergrechtliche Gewerkschaft. Kalisalzbergwerk mit<br />

11.053 hannoverschen Morgen Gerechtsamen in <strong>de</strong>n Gemarkungen<br />

Vogelbeck und Hohnstedt (Kreis Northeim) und Salz<strong>de</strong>rhel<strong>de</strong>n,<br />

Negenborn und Volksen (Kreis Einbeck). Gemeinschaftlicher<br />

Betrieb durch die Gewerkschaften Siegfried I und<br />

Siegfried II (<strong>de</strong>ren Mehrheit bei Siegfried I lag). In För<strong>de</strong>rung<br />

kam Schacht I En<strong>de</strong> 1907 und Schacht II En<strong>de</strong> 1913. Geför<strong>de</strong>rt<br />

wur<strong>de</strong>n Carnallite, Hartsalz und Sylvinit. Die Mehrheit <strong>de</strong>r Kuxe<br />

(die in Essen und Düsseldorf amtlich und in Hannover im Freiverkehr<br />

notierten) erwarb 1920 <strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Übernahme <strong>de</strong>r Kaliquote<br />

interessierte Einigkeit-Konzern (Gewerkschaft Einigkeit<br />

in Ehmen bei Fallersleben). Bald darauf wur<strong>de</strong> Siegfried-Vogelbeck<br />

mit zuletzt noch rd. 500 Beschäftigten stillgelegt. Über<br />

<strong>de</strong>n Einigkeit-Konzern 1935 zur Kaliwerke Salz<strong>de</strong>tfurth AG gekommen<br />

(heute Kali + Salz AG) und dort <strong>als</strong> inaktive Gesellschaft<br />

verblieben.<br />

Los 511 Schätzwert 200-250 €<br />

Gewerkschaft Siegfried III.<br />

Berlin, Kuxschein 15.7.1925 (Auflage<br />

1000, R 10) VF-F<br />

Hübsche Umrahmung, im Unterdruck Bohrturm<br />

und Übertageanlagen. Zuvor ganz unbekannt gewesen,<br />

Einzelstück aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Die Gewerkschaft beruht auf <strong>de</strong>r Eisensteingrube “Fröhlicher<br />

Aufgang I” bei Zella St. Bl. und bezweckt die Aufschließung und<br />

Ausbeutung von Erdölfel<strong>de</strong>rn auf Grund <strong>de</strong>r von ihr erworbenen<br />

Mutungsrechte auf Erdöl, Erdwachs und an<strong>de</strong>ren bituminösen<br />

Stoffen in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Ro<strong>de</strong>nbostel-Du<strong>de</strong>nbostel (Provinz<br />

Hannover) am Fuß <strong>de</strong>s Brelinger Berges, heute <strong>de</strong>r kleinste<br />

Ortsteil <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> We<strong>de</strong>mark.<br />

Los 513 Schätzwert 225-300 €<br />

Gewerkschaft<br />

Vereinigte Borgholzhausen<br />

Berlin (Herdorf), Kux-Schein über 1 Kux<br />

28.1.1902 (handschr. über<br />

vorgedrucktem Text Herdorf, <strong>de</strong>n<br />

1.1.1900, R 11). EF-<br />

Inwendig mehrere Übertragungen, u.a. auf die<br />

Herren Henschel & Sohn, Cassel. Nur 2 Stück dieser<br />

Variante lagen im Reichsbankschatz, dies das<br />

letzte verfügbare Stück.<br />

Die Grube Kunst im Kunstertal (nördlich <strong>de</strong>s Ortes Struthütten<br />

im Kreis Siegen-Wittgenstein) wur<strong>de</strong> 1730 erwähnt, nach<strong>de</strong>m<br />

in diesem Jahr erstm<strong>als</strong> Tiefbau betrieben wur<strong>de</strong>, ist aber<br />

wahrscheinlich wesentlich älter. Mit Hilfe von Radkünsten wur<strong>de</strong><br />

Kupfererz geför<strong>de</strong>rt, Anfang <strong>de</strong>s 19. Jh. ent<strong>de</strong>ckte man weitere<br />

große Kupfererzgänge. 1864 wur<strong>de</strong> die Kunstertalbahn<br />

gebaut, auf <strong>de</strong>r das Erz bis zum Staatsbahnhof Herdorf transportiert<br />

wer<strong>de</strong>n konnte. Ab 1869 wur<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>r Grube Kunst<br />

<strong>de</strong>shalb vornehmlich Eisenerz (Spateisenstein) im Tiefbau geför<strong>de</strong>rt,<br />

zunächst auf <strong>de</strong>m Alten Schacht, ab 1876 wur<strong>de</strong> dann<br />

<strong>de</strong>r Neue Schacht angelegt und bis auf 500 m Teufe gebracht.<br />

Die För<strong>de</strong>rung mit 150 Mann Belegschaft auf 10 Sohlen konnte<br />

dadurch bis 1885 auf 17.000 t jährlich mehr <strong>als</strong> verdreifacht<br />

wer<strong>de</strong>n. 1882 wur<strong>de</strong> die Kunstertalbahn bis zur <strong>Der</strong>mbacher<br />

Grube Concordia verlängert, außer<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> eine Zahnradbahn<br />

zur Seelenberger Eisenhütte angelegt. Später wur<strong>de</strong> das<br />

Bergwerk mit <strong>de</strong>r 1812 erstm<strong>als</strong> erwähnten Grube Altenberg<br />

konsolidiert. 1910 erwarb die Firma HENSCHEL & SOHN, Cassel,<br />

die Kuxenmehrheit. 1925 wur<strong>de</strong> die För<strong>de</strong>rung eingestellt.<br />

Bis dahin waren in <strong>de</strong>n Gangmitteln Oberste Kunst mit Haerig<br />

und Unterste Kunst mit Altenberg 316.000 t Eisenerz geför<strong>de</strong>rt<br />

wor<strong>de</strong>n. Die endgültige Stilllegung <strong>de</strong>r Grube erfolgte 1934.<br />

Los 514 Schätzwert 300-375 €<br />

Gewerkschaft Victoria in Gotha<br />

Berlin, Kuxschein über 1 von 1000 Kuxen<br />

1.11.1906 (Auflage 1000, R 9) VF<br />

Originalunterschriften. Zuvor gänzlich unbekannt<br />

gewesen, nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gewerkschaft Victoria in Gotha, Verwaltungssitz war Berlin, ü-<br />

berstempelt mit Hamburg.<br />

Los 515 Schätzwert 200-250 €<br />

Gewerkschaft Wernershall<br />

Braunschweig, Kux-Schein 1 Kux von<br />

1000 10.5.1906 (Auflage 1000, R 9) VF<br />

Ausgestellt auf Gustav Dietz und von ihm <strong>als</strong> Grubenvorstand<br />

original unterschrieben. Mit kleinen<br />

Rostflecken von Steckna<strong>de</strong>l.<br />

Konstituiert auf <strong>de</strong>m im Ruhlaer Forstbezirk belegenen Braunund<br />

Eisensteinbergwerk “Bismarck”. Kali-Gerechtsame in <strong>de</strong>n<br />

Gemarkungen Eickhorst und Vordorf im Kreis Gifhorn, die aber<br />

stets unverritzt blieben.<br />

Los 516 Schätzwert 75-150 €<br />

Gewerkschaft Wilhelmsglück<br />

Hannover, Kuxschein 1 Kux von 1000<br />

10.6.1906 (Auflage 1000, R 6) EF<br />

Die Gesellschaft schloss Kaliverträge in <strong>de</strong>n westlich von Göttingen<br />

gelegenen Gemarken Ellershausen, Bühren und Varlosen<br />

ab.<br />

Los 517 Schätzwert 75-150 €<br />

Gewerkschaft Zeus zu Gotha<br />

Berlin, Kuxschein 1 Kux von 1000<br />

8.9.1909 (Auflage 1000, R 5) EF-VF<br />

Großformatiges Papier, recht <strong>de</strong>korativ gestaltet.<br />

Sitz in Gotha, Verwaltungssitz in Berlin.<br />

Los 518 Schätzwert 75-125 €<br />

Giesecke & Devrient<br />

Typographisches Institut<br />

Leipzig und Berlin, 8 % Teilschuldv. Lit. A<br />

1.000 RM 25.9.1931 (Auflage 250, R 6) EF<br />

Gründung 1852 <strong>als</strong> KG unter <strong>de</strong>r Firma “Officin für Geld und<br />

Werthpapiere” in Leipzig (Stammhaus) und Berlin (dort saßen<br />

das Börsengeschäft und damit die großen Kun<strong>de</strong>n), 1931 in eine<br />

AG umgewan<strong>de</strong>lt. Bei<strong>de</strong> Betriebsstätten (Berlin C 2, Wallstr.<br />

27 und Leipzig C 1, Nürnberger Str. 12) lagen dann in <strong>de</strong>r sowjetischen<br />

Besatzungszone und gingen <strong>de</strong>m Unternehmen damit<br />

verloren (aus <strong>de</strong>m Leipziger Betrieb wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r VEB Wertpapierdruck<br />

<strong>de</strong>r DDR). 1948 Sitzverlegung nach München,<br />

1958 Umwandlung in eine GmbH. Schon früh hatte sich die<br />

Firma auf <strong>de</strong>n Wertpapierdruck spezialisiert, wo sie in Deutschland<br />

das mit Abstand be<strong>de</strong>utendste und fähigste Unternehmen<br />

wur<strong>de</strong>. Heute ist G&D zu<strong>de</strong>m Technologieführer bei Smart<br />

Cards und Systemlösungen für die Bereiche Telekommunikation,<br />

elektronischer Zahlungsverkehr, Personeni<strong>de</strong>ntifizierung,<br />

Gesundheit, Pay TV, Multimedia- und Internetsicherheit. Bis<br />

heute im Besitz <strong>de</strong>r Familie.<br />

Verlagsgebäu<strong>de</strong> von Giesecke & Devrient<br />

Los 519 Schätzwert 75-150 €<br />

Giesecke & Devrient AG<br />

Leipzig, Namensaktie 1.000 RM Febr. 1939.<br />

Grün<strong>de</strong>remission (Auflage 1250, R 4),<br />

ausgestellt auf Herrn Dr. Alfred Giesecke,<br />

Leipzig EF<br />

Hochwertiger Stahlstich, eine Meisterleistung in<br />

eigener Sache, mit sehr <strong>de</strong>korativer Darstellung<br />

<strong>de</strong>r Schicks<strong>als</strong>göttin Fortuna mit <strong>de</strong>m Füllhorn.<br />

Min<strong>de</strong>stgebot: 80 %<br />

vom unteren Schätzwert<br />

48


in Berlin und Düsseldorf, Großaktionäre waren Dr. Hugo Henkel,<br />

Düsseldorf (40%) und später auch das Kölner Bankhaus Sal.<br />

Oppenheim jr. & Cie. (25 %). Den Aufsichtsratsvorsitz führte<br />

jahrzehntelang <strong>de</strong>r später <strong>als</strong> “Bankier A<strong>de</strong>nauers” bekannt gewor<strong>de</strong>ne<br />

Kölner Bankier Dr. Robert Pferdmenges. 1970 in eine<br />

GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Brauhauses (1922). Braustätten dann in Gorkau, Wal<strong>de</strong>nburg<br />

und Neuro<strong>de</strong>, Biernie<strong>de</strong>rlagen in ganz Schlesien. Börsennotiz<br />

Breslau und Leipzig, Großaktionär war die Bank für Brauindustrie,<br />

Berlin-Dres<strong>de</strong>n (heute Oetker-Konzern). Die Betriebe lagen<br />

nach 1945 auf polnischem Gebiet, die AG wur<strong>de</strong> im Westen<br />

abgewickelt und 1971 aufgelöst.<br />

Los 520 Schätzwert 50-100 €<br />

Gißler & Paß AG<br />

Jülich, Aktie Lit. A 1.000 RM 15.12.1941<br />

(Auflage 1000, R 6) EF<br />

Die traditionsreiche Papierfabrik wur<strong>de</strong> 1882 in Jülich <strong>als</strong> oHG<br />

gegrün<strong>de</strong>t, ab 1924 AG unter Übernahme <strong>de</strong>s Aktienmantels<br />

<strong>de</strong>r “Faga” Fabrikations- und Großhan<strong>de</strong>ls-AG, Berlin. 1987<br />

been<strong>de</strong>te Gißler & Paß die Papierherstellung und baute statt<strong>de</strong>ssen<br />

das Kerngeschäft im Bereich Wellpappenverpackung<br />

und Displays weiter aus. 2004 erzielte die Firma mit 470 Mitarbeitern<br />

einen Umsatz von 82 Mio. Euro.<br />

Los 521 Schätzwert 75-150 €<br />

Gladbacher Rückvers.-AG<br />

M.-Gladbach, Namensaktie 1.500 Mark<br />

15.8.1877, gedruckt auf blaugrauem<br />

Papier. Grün<strong>de</strong>raktie (Eintragungs-<br />

Certificat, Auflage 2000, R 6), zunächst<br />

mit 25 % eingezahlt, 1920/23 aus<br />

Gesellschaftsmitteln vollgezahlt, davon<br />

nur 1923 abgestempelt VF+<br />

Aparter Druck mit schöner Umrandung, Originalunterschriften,<br />

u.a. von W. Prinzen. Die Grün<strong>de</strong>raktien<br />

gibt es sowohl auf blaugrauem wie auch auf<br />

weißem Papier. <strong>Der</strong> Grund dafür ist unbekannt, zumal<br />

<strong>de</strong>r Unterschied quer durch alle Nummernkreise<br />

geht. Einschlägige blaugraue Randverfärbungen<br />

an einigen sonst weißen Aktien lassen<br />

vermuten, daß <strong>de</strong>r Grund chemische Reaktionen<br />

im Papier waren. Weiterhin gibt es Unterschie<strong>de</strong><br />

bei <strong>de</strong>n Einzahlungsstempeln: Gar kein Stempel,<br />

nur von 1920, nur von 1923 und bei<strong>de</strong> Stempel<br />

1920 + 1923 kommen vor, je nach<strong>de</strong>m wann und<br />

wie oft die Aktie <strong>de</strong>r Gesellschaft zur Umschreibung<br />

vorlag.<br />

Gründung 1877. Großaktionär war die Gladbacher Feuerversicherungs-AG<br />

(bei <strong>de</strong>r auch die Aachener und Münchener Feuer<br />

engagiert war), bei<strong>de</strong> Gesellschaften wur<strong>de</strong>n in Personalunion<br />

geführt. 1970 auf die Colonia-Versicherung in Köln verschmolzen<br />

(heute AXA-Colonia).<br />

Los 523 Schätzwert 100-125 €<br />

Glanzstoff-Fabrik Lobositz AG<br />

Lobositz, Aktie 1.000 RM Dez. 1941<br />

(Auflage 6979, R 8) EF-VF<br />

Nur 18 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1921 <strong>als</strong> “Böhmische Glanzstoff-Fabrik System Elberfeld”.<br />

Lobositz (heute Lovosice) erlangte 1756 Bekanntheit<br />

durch eine wichtige Schlacht im 7-jährigen Krieg zwischen Ö-<br />

sterreich und Preußen.<br />

Los 524 Schätzwert 150-200 €<br />

Glashütte Neuwerk AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark 1.4.1922<br />

(Auflage 10000, R 10) EF<br />

Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1921 durch Fusion <strong>de</strong>r Glasfabrik Neuwerk (bei<br />

Hannover) mit <strong>de</strong>r Fa. Ludwig Henn Hohlglas en gros und <strong>de</strong>r<br />

Glasinstrumentenfabrik E. Geissler & Co. in Berlin. Herstellung<br />

von Hohlglas und Glasinstrumenten für chemische, pharmazeutische<br />

und technische Zwecke. Notierte im Freiverkehr <strong>de</strong>r<br />

Börsen Hannover und Mag<strong>de</strong>burg. 1928 Sitzverlegung nach<br />

Schmie<strong>de</strong>feld (Kreis Schleusingen), 1937 Übertragung <strong>de</strong>s Gesellschaftsvermögens<br />

auf <strong>de</strong>n Hauptaktionär Adam Heinz Glashütte<br />

Friedrichswerk.<br />

Weissenberg i.Sa. (eröffnet 1913). Großaktionäre waren die<br />

Stadt Görlitz, <strong>de</strong>r Preußische Staat und die AG für Verkehrswesen.<br />

Los 527 Schätzwert 150-250 €<br />

Göttinger Kleinbahn-AG<br />

Göttingen, Aktie Lit. A 1.000 Mark<br />

1.2.1918 (Auflage 1374, R 6) EF-VF<br />

Gründung 1896 mit einer auf 99 Jahre befristeten Konzession<br />

für die 750-mm-Schm<strong>als</strong>purbahn Göttingen-Rittmarshausen-<br />

Du<strong>de</strong>rstadt. Betriebseröffnung <strong>de</strong>r Strecke Göttingen-Rittmarshausen<br />

(19 km) En<strong>de</strong> 1897, erst 10 Jahre später ging 1907<br />

die Verlängerung bis Du<strong>de</strong>rstadt (17 km) in Betrieb. Bahnbau<br />

und Betriebsführung übernahm die Firma Lenz & Co. GmbH,<br />

Berlin. 1931 Stilllegung <strong>de</strong>r Teilstrecke Rittmarshausen-Du<strong>de</strong>rstadt,<br />

1933 folgte <strong>de</strong>r Abbruch. <strong>Der</strong> Abbrucherlös wur<strong>de</strong> für die<br />

Instandsetzung <strong>de</strong>r Reststrecke verwandt. 1938 übernahm das<br />

Nie<strong>de</strong>rsächsische Lan<strong>de</strong>seisenbahnamt Hannover die Betriebsführung.<br />

1946 Umfirmierung in Gartetalbahn AG. 1950<br />

Einführung <strong>de</strong>s Omnibuslinienverkehrs Weißenborn-Rittmarshausen<br />

(9 km) und Rittmarshausen-Sattenhausen-Göttingen<br />

(23 km). In <strong>de</strong>n Folgejahren wur<strong>de</strong> das Omnibusnetz erweitert.<br />

1957 Auflösung <strong>de</strong>r AG, die Bahn wur<strong>de</strong> zunächst <strong>als</strong> Eigenbetrieb<br />

<strong>de</strong>s Landkreises Göttingen weitergeführt und dann<br />

1959 endgültig stillgelegt.<br />

Los 528 Schätzwert 30-90 €<br />

Gorkauer Societäts-Brauerei AG<br />

Gorkau, Kreis Schweidnitz, Aktie 1.000<br />

Mark 1.8.1920 (Auflage 1490, R 4) EF<br />

Gründung 1858 <strong>als</strong> KGaA, AG ab 1886. Brauerei, Mälzerei und<br />

Limona<strong>de</strong>nfabrik. Hinzuerworben wur<strong>de</strong> die Genossenschaftsbrauerei<br />

Croischwitz (1920), das Wal<strong>de</strong>nburger Brauhaus, die<br />

Stadtbrauerei Neuro<strong>de</strong> und die Kastnersche Lagerbierbrauerei<br />

Habelschwerdt (1921) sowie das Braurecht <strong>de</strong>s Frankensteiner<br />

Los 529 Schätzwert 200-250 €<br />

Gorkauer Societäts-Brauerei AG<br />

Zobten-Gorkau, Aktie 100 RM Juli 1938<br />

(Auflage 168, R 8) UNC-<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 530 Schätzwert 800-1000 €<br />

Gothaer Waggonfabrik AG<br />

Gotha, Aktie 1.000 Mark 29.9.1917<br />

(Auflage 2000, R 9) VF<br />

Schöne Eichenlaub-Umrahmung. Eine echte Rarität,<br />

da diese Aktien an sich beim Aktienneudruck<br />

1930 umgetauscht wur<strong>de</strong>n! Nur 6 Stück lagen im<br />

Reichsbankschatz.<br />

Den Automobilproduzenten Dixi musste Gotha<br />

1928 zur Abwendung <strong>de</strong>r Zahlungsunfähikeit an<br />

BMW verkaufen. Damit legte BMW <strong>de</strong>n<br />

Grundstein für seine heutige Automobilproduktion<br />

Ursprung ist eine 1883 von Fritz Bothmann gegrün<strong>de</strong>te Schlosserei.<br />

1892 trat <strong>de</strong>r Kaufmann Louis Glück mit in das Unternehmen<br />

ein, das nun <strong>als</strong> “Fritz Bothmann & Glück Maschinenfabrik & Carussellbau-Anstalt”<br />

firmierte. Bei Umwandlung in eine AG 1898<br />

arbeiteten auf <strong>de</strong>m 110.000 qm großen Fabrikareal am Gothaer<br />

Ostbahnhof bereits fast 1.000 Beschäftigte. Außer Eisenbahnwaggons<br />

wur<strong>de</strong>n ab 1898 (erstm<strong>als</strong> für die Straßenbahn Mühlhausen<br />

i. Thür.) auch Straßenbahnwagen gebaut, später auch<br />

Wagen für die Berliner U-Bahn. Neben <strong>de</strong>m Bau von Eisenbahn-,<br />

Straßenbahn- und Triebwagen auch Automobil- und Flugzeugbau.<br />

Die Anfang 1913 gegrün<strong>de</strong>te Abteilung Flugzeugbau baute vor<br />

Beginn <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges Ein- und Zwei<strong>de</strong>cker, anschließend<br />

zweimotorige Bomber und Seeflugzeuge (insges. 582 Maschinen).<br />

Auslöser hierfür war <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Luftschifffahrt begeisterte<br />

letzte regieren<strong>de</strong> Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha, Carl E-<br />

duard, auf <strong>de</strong>ssen Initiative 1909 <strong>de</strong>r Gothaer Luftfahrtverein am<br />

Stadtrand einen Luftschiffhafen einrichtete. 1914 errichtete dann<br />

die Heeresverwaltung auf einem Grundstück neben <strong>de</strong>r Waggonfabrik<br />

die Militärfliegerkaserne Gotha mit eigenem Flugplatz. Die<br />

zweimotorigen Bomber aus <strong>de</strong>r Resi<strong>de</strong>nzstadt <strong>de</strong>s Herzogs Carl<br />

Eduard (eines gebürtigen Englän<strong>de</strong>rs!) erreichten mit 800 km<br />

Reichweite erstm<strong>als</strong> London und wur<strong>de</strong>n durch ihre Einsätze gegen<br />

England <strong>als</strong> “The Gothas” berüchtigt. Aus diesem Grund benannte<br />

sich das in Großbritannien regieren<strong>de</strong> Königsgeschlecht<br />

Sachsen-Coburg und Gotha um in “die Windsors”. Aufgrund <strong>de</strong>r<br />

Bestimmungen <strong>de</strong>s Versailler Vertrages wur<strong>de</strong> die Flugzeugproduktion<br />

in Gotha 1920 zerstört, aber 1933 mit <strong>de</strong>m Schul-Doppel<strong>de</strong>cker<br />

Go 145 wie<strong>de</strong>r aufgenommen (die Gotha Go 150 wird<br />

1939 mit 8.048 m einen anerkannten Höhenrekord aufstellen).<br />

1916 Erwerb <strong>de</strong>r Bayerischen Waggon- und Flugzeugwerke in<br />

Fürth, die <strong>als</strong> zweites Werk weitergeführt wur<strong>de</strong>n (1938 verkauft).<br />

1921 Fusion mit <strong>de</strong>r Fahrzeugfabrik Eisenach (Automobilwerk<br />

“Dixi”, 1928 zur Abwendung einer Zahlungsunfähigkeit an BMW<br />

verkauft, womit BMW <strong>de</strong>n Grundstein für die heutige Automobilproduktion<br />

legte). 1926 Fusion mit <strong>de</strong>r Cyklon Automobilwerke<br />

AG, Berlin Tempelhof (Werk Mylau ebenfalls 1928 wie<strong>de</strong>r verkauft).<br />

1936 Beteiligung an <strong>de</strong>r Gotha-Ilmenauer Flugzeugbau<br />

GmbH. 1944 wird das Werk in Gotha zu 80 % zerstört. Trotz<strong>de</strong>m<br />

beginnt noch kurz vor Kriegsen<strong>de</strong> in Friedrichroda die Vorserienfertigung<br />

<strong>de</strong>s revolutionären Nurflügel-Strahljägers Ho 229 <strong>de</strong>r<br />

Gebrü<strong>de</strong>r Horten. Börsennotiz Berlin und Frankfurt, Großaktionär<br />

war die Orenstein & Koppel AG (die inzwischen auch die Aktienmehrheit<br />

<strong>de</strong>r Waggonfabrik Dessau besaß). 1946 in eine sowjeti-<br />

Los 522 Schätzwert 25-50 €<br />

Gladbacher Wollindustrie AG<br />

vorm. L. Josten<br />

M.-Gladbach, Aktie 1.000 RM 30.11.1941<br />

(Auflage 1350, R 3) EF<br />

Mit Faksimile-Unterschrift Rob. Pferdmenges <strong>als</strong><br />

AR-Vorsitzen<strong>de</strong>r.<br />

Gründung 1895 unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1882 bestehen<strong>de</strong>n<br />

Fa. L. Josten in M.Gladbach, Rudolfstraße (Werk I). Hergestellt<br />

wur<strong>de</strong>n von wollene und halbwollene Stoffe für Herren-, Damen-<br />

und Knabenkleidung, Uniformtuche und Woll<strong>de</strong>cken.<br />

1925/26 Übernahme <strong>de</strong>r Gladbacher Textilwerke AG vorm.<br />

Schnei<strong>de</strong>r & Irmen zu M.Gladbach, <strong>de</strong>ren Betrieb in <strong>de</strong>r Burkgrafenstraße<br />

<strong>als</strong> Werk II weitergeführt wur<strong>de</strong>. Nach <strong>de</strong>m Krieg<br />

wur<strong>de</strong> die Produktion schließlich im Werk I konzentriert und immer<br />

stärker auf textile Bo<strong>de</strong>nbeläge ausgerichtet. Börsennotiz<br />

Los 525 Schätzwert 80-185 €<br />

Glückauf Brauerei AG<br />

Gelsenkirchen-Ueckend., Aktie 1.000<br />

Mark 4.5.1895. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage<br />

1800, R 3) EF-VF<br />

Gründung 1887 <strong>als</strong> Brauerei Glückauf Fritz Schulte im Hofe,<br />

Pokorny & Co., seit 1895 AG. Große Brauerei mit schon dam<strong>als</strong><br />

180.000 hl Produktionskapazität pro Jahr. Übernommen wur<strong>de</strong>n<br />

1920 die Essener Ruhrtal-Brauerei und die Vereins-Brauerei<br />

Wanne, 1921 die Mei<strong>de</strong>richer Exportbier-Brauerei. 1928<br />

Interessengemeinschaft mit <strong>de</strong>r Dortmun<strong>de</strong>r Ritter-Brauerei,<br />

die neben <strong>de</strong>r Bank für Brauindustrie auch jahrzehntelang<br />

größter Aktionär war. 1971 Beherrschungs-Vertrag mit <strong>de</strong>r<br />

Schultheiss-Brauerei, 1980 dann vollständig in <strong>de</strong>n heutigen<br />

Brau-und-Brunnen-Konzern eingeglie<strong>de</strong>rt.<br />

Los 526 Schätzwert 75-150 €<br />

Görlitzer Kreisbahn-AG<br />

Görlitz, Aktie 1.000 Mark 1.11.1906.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1700, R 4) EF-VF<br />

Gründung 1903 zum Bau <strong>de</strong>r norm<strong>als</strong>purigen 26 km langen<br />

Bahn Görlitz-Krischa (eröffnet 1905) mit Verlängerung nach<br />

Nr. 530<br />

49


Los 538 Schätzwert 25-50 €<br />

Großherzogtum<br />

Mecklenburg-Schwerin<br />

Rostock , 3,5 % Schuldv. 500 Mark<br />

15.2.1905 (R 4) EF<br />

Sehr <strong>de</strong>korativ gestaltet.<br />

Mecklenburg-Schwerin war von 1815-1918 Großherzogtum<br />

und von 1918 bis 1934 Freistaat. 1933/34 mit Mecklenburg-<br />

Strelitz zum Land Mecklenburg vereinigt.<br />

sche Aktiengesellschaft (SAG) umgewan<strong>de</strong>lt, bereits 1947 wie<strong>de</strong>r<br />

unter <strong>de</strong>utsche Verwaltung gestellt, 1949 <strong>als</strong> VEB Waggonbau<br />

Gotha verstaatlicht. 1953-60 wer<strong>de</strong>n erneut Segelflugzeugtypen<br />

aus <strong>de</strong>r Vorkriegszeit gebaut. Bis 1967 stellt Gotha nicht nur Spezial-Güterwagen<br />

her, son<strong>de</strong>rn <strong>als</strong> einziger Straßenbahnwagenhersteller<br />

<strong>de</strong>r DDR auch weitere 3000 Straßenbahnwagen. 1967<br />

wird das Werk in VEB Luft- und Kältetechnik Gotha umbenannt<br />

und produziert fortan Lüfter, Kühler und Wasseraufbereiter sowie<br />

ab 1983 Fahrgestelle für <strong>de</strong>n PKW Wartburg. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong><br />

wird das Unternehmen schließlich 1997 von <strong>de</strong>m Anhänger- und<br />

Aufliegerhersteller Schmitz (Cargobull) übernommen und stellt<br />

heute <strong>als</strong> “Schmitz-Gotha Fahrzeugwerke GmbH” mit über 500<br />

Mitarbeitern LKW-Auflieger her. Die 1997 abgespaltene “Gothaer<br />

Fahrzeugtechnik GmbH” fertigt mit rd. 400 Beschäftigten Gittermasten<br />

und Auslegerverlängerungen für Mobil- und Raupenkräne,<br />

aber auch Mul<strong>de</strong>n für Baufahrzeuge.<br />

Nr. 529 Nr. 542<br />

AG in Rastatt, <strong>de</strong>ssen Kündigung 1956 wegen nicht ausreichen<strong>de</strong>r<br />

Rentabiliät <strong>de</strong>r Anfang vom En<strong>de</strong> war: 1965 kam im<br />

Westen <strong>de</strong>r Konkurs. Das Werk Ammendorf wur<strong>de</strong> 1949 entschädigungslos<br />

von einer sowjetischen Aktiengesellschaft in<br />

Besitz genommen. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> gehörte es zuletzt zur Daimler-Tochter<br />

Adtranz, die dann von Bombardier übernommen<br />

wur<strong>de</strong>. 2004 kam trotz erbitterter Gegenwehr von Belegschaft<br />

und Lan<strong>de</strong>sregierung das Aus auch für das traditionsreiche<br />

Ammendorfer Werk.<br />

Los 535 Schätzwert 100-175 €<br />

Grosse Leipziger Strassenbahn<br />

Leipzig, Aktie 1.000 Mark 15.3.1907<br />

(Auflage 1000, R 6) EF-VF<br />

Gründung 1895. Später wur<strong>de</strong>n übernommen: 1896 die Leipziger<br />

Pfer<strong>de</strong>-Eisenbahn-AG (gegr. 1872), 1916 die Leipziger E-<br />

lektrische Straßenbahn und die Leipziger Allg. Kraft-Omnibus-<br />

Gesellschaft. 1920 ging <strong>de</strong>r Betrieb in Eigenregie <strong>de</strong>r Stadt<br />

Leipzig über, die Aktionäre erhielten eine Abfindung teils in bar,<br />

teils in Leipziger Stadtanleihen.<br />

Los 539 Schätzwert 75-150 €<br />

Grosskraftwerk Mannheim AG -<br />

Pfalzwerke AG (Mannheim and<br />

Palatinate Electric Companies)<br />

Mannheim, 7 % Gold Bond 1.000 $<br />

1.6.1926 (R 4) EF-VF<br />

Ein meisterhafter Stahlstich <strong>de</strong>r Western Bank Note<br />

& Eng. Co. (Western Division American Bank<br />

Note Co.).<br />

Gründung 1921 durch die Stadt Mannheim, die Pfalzwerke, das<br />

Ba<strong>de</strong>nwerk, die Neckar-AG und die Rhein-Haardt-Bahngesellschaft.<br />

Betrieb eines Großkraftwerks und Abgabe <strong>de</strong>s Stroms an<br />

die Großaktionäre zu Selbstkosten. Seit 1954 mit Inbetriebnahme<br />

<strong>de</strong>s Werk II 600 m stromabwärts vom Stammwerk auch Stromlieferungen<br />

an die Deutsche Bun<strong>de</strong>sbahn. Weitere Heizkraftwerksblöcke<br />

wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n 70er und 80er Jahren in Betrieb genommen.<br />

Seit 2002 ist die RWE Power AG neuer Großaktionär.<br />

Los 531 Schätzwert 20-50 €<br />

Gothaer Waggonfabrik AG<br />

Gotha, Aktie 1.000 RM 30.9.1937<br />

(Auflage 2500, R 2) EF<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 533 Schätzwert 150-250 €<br />

Gottfried Lindner AG<br />

Ammendorf b. Halle a.S., Aktie 1.000<br />

Mark 15.6.1922 (Auflage 8000, R 7) VF+<br />

Großes Hochformat, breite Umrahmung. “Ungültig”<br />

perforiert. Schon beim Aktienneudruck 1930<br />

aus <strong>de</strong>m Verkehr gezogen wor<strong>de</strong>n. Dieses Belegexemplar<br />

aus <strong>de</strong>m Firmenarchiv lan<strong>de</strong>te erst später<br />

(Abgabepflicht für alle Wertpapiere in <strong>de</strong>r DDR)<br />

durch Zufall ebenfalls im Reichsbankschatz. „Ungültig“<br />

perforiert.<br />

Los 536 Schätzwert 20-40 €<br />

Große Mühle Neisse AG<br />

Neisse, Namens-Aktie Lit. A 10.000 Mark<br />

13.7.1923. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 640, R 5)<br />

EF<br />

Gründung im März 1923 <strong>als</strong> Langendorff & Co. AG, im Juni<br />

1923 umbenannt in Große Mühle Neisse AG. Börsennotiz im<br />

Freiverkehr Breslau, Mehrheitsaktionär war die Offiziers-Familie<br />

von Langendorff.<br />

Los 540 Schätzwert 25-50 €<br />

Grosskraftwerk Mannheim AG<br />

Mannheim, 5 % Teilschuldv. 100 RM<br />

1.4.1940 (Auflage 5000, R 4) EF<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 532 Schätzwert 300-375 €<br />

Gottfried Lindner AG<br />

Ammendorf b. Halle a.S., Aktie 1.000 Mark<br />

10.8.1920 (Auflage 3200, R 8) EF-VF<br />

Großes Hochformat, breite Umrahmung. “Ungültig”<br />

perforiert. Schon beim Aktienneudruck 1930<br />

aus <strong>de</strong>m Verkehr gezogen wor<strong>de</strong>n. Dieses Belegexemplar<br />

aus <strong>de</strong>m Firmenarchiv lan<strong>de</strong>te erst später<br />

(Abgabepflicht für alle Wertpapiere in <strong>de</strong>r DDR)<br />

durch Zufall ebenfalls im Reichsbankschatz. Wie<br />

auch das folgen<strong>de</strong> Los ein vorher völlig unbekannt<br />

gewesener Jahrgang dieser be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Waggonfabrik.<br />

„Ungültig“ perforiert.<br />

Gründung 1823, AG seit 1905. Erzeugnisse: Waggons, Straßenbahnwagen,<br />

Omnibusaufbauten, Lastanhänger, Flachsraufmaschinen.<br />

Werke in Ammendorf, Berlin, Dres<strong>de</strong>n, Gaggenau,<br />

Köln, Königsberg, Hamburg und Nürnberg. <strong>Der</strong> Karosseriebau<br />

wur<strong>de</strong> 1928 an die Ambi-Budd-Presswerke in Berlin verkauft.<br />

1949 teilte sich die Geschichte: In Nürnberg wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r zweite<br />

Hauptsitz angemel<strong>de</strong>t, die Werke Nürnberg, Gaggenau (Ba<strong>de</strong>n),<br />

Berlin-Tempelhof und Köln gingen wie<strong>de</strong>r in Betrieb. 1952 Abschluß<br />

eines Pacht- und Lizenzvertrages mit <strong>de</strong>r Waggonfabrik<br />

Los 534 Schätzwert 50-100 €<br />

Graphitwerk Kropfmühl AG<br />

München, Aktie 1.000 RM 11.2.1933<br />

(Auflage 200, R 5) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1870, AG seit 1916. Die Gesellschaft betreibt in<br />

Kropfmühl (nach Wie<strong>de</strong>reröffnung im Jahr 2012) das einzige<br />

Bergwerk für makrokristallinen Graphit in <strong>de</strong>r Europäischen U-<br />

nion. Im Segment hochgereinigte Graphite gehört GK zu <strong>de</strong>n<br />

weltweit größten Anbietern mit eigenen Rohstofquellen auch in<br />

China, Sri Lanka und Zimbabwe. Zweites Standbein ist das<br />

Segment Siliciummetall, wo GK <strong>de</strong>r einzige <strong>de</strong>utsche Hersteller<br />

ist, mit Töchtern in <strong>de</strong>r Tschechei und England. Aus diesem<br />

Stoff wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Chemieindustrie Silikone und in <strong>de</strong>r Alu-<br />

Guss-Industrie Fahrzeugteile hergestellt. Die Kleinaktionäre<br />

dieser bis dahin in München börsennotierten AG wur<strong>de</strong>n im<br />

Okt. 2012 durch squeeze-out herausgedrängt, danach Einstellung<br />

<strong>de</strong>r Börsennotiz.<br />

Los 537 Schätzwert 25-50 €<br />

Großhan<strong>de</strong>ls-AG<br />

für Getrei<strong>de</strong> und Mühlenfabrikate<br />

Charlottenburg, Aktie 1.000 Mark<br />

31.12.1921. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage<br />

30000, R 2) EF-VF<br />

Großformatig. Dekorative Umrandung im Historismusstil<br />

mit 2 Hermesvignetten.<br />

Gründung 1921. Han<strong>de</strong>l mit Getrei<strong>de</strong>, Mühlenfabrikaten u. Futtermitteln<br />

sowie <strong>de</strong>r Betrieb von Mühlenwerken. 1931 Auflösung<br />

<strong>de</strong>r AG.<br />

Nr. 535 Nr. 538<br />

Los 541 Schätzwert 20-50 €<br />

Grün & Bilfinger AG<br />

Mannheim, Aktie 100 RM Juni 1928<br />

(Auflage 4100, R 2) EF-VF<br />

Gründung 1880, seit 1906 AG. Die “Grünfinger” (so <strong>de</strong>r prägnante<br />

Börsenname) übernahmen 1971 eine Mehrheitsbeteiligung<br />

an <strong>de</strong>r Julius Berger-Bauboag AG, Wiesba<strong>de</strong>n (früher<br />

Berlin), 1975 dann zur Bilfinger + Berger Bau AG verschmolzen.<br />

Bis heute eine <strong>de</strong>r drei großen börsennotierten Baufirmen.<br />

Los 542 Schätzwert 150-200 €<br />

Grüner-Bräu AG<br />

Fürth, Aktie 200 RM 10.6.1929 (Auflage<br />

1050, R 6) EF<br />

Gründung 1863, AG ab 1896 <strong>als</strong> Aktienbrauerei Fürth vorm.<br />

Gebr. Grüner, ab 1926 Grüner-Bräu-AG. 1936 Übernahme <strong>de</strong>r<br />

AG Brauerei Zirndorf bei Nürnberg, 1939/40 <strong>de</strong>r Nürnberger<br />

Eisfabriken Hans Fürsattel. 1969 erwarb die Schickedanz-<br />

Gruppe 25% <strong>de</strong>r Aktienanteile, 1972 wur<strong>de</strong> die Brauerei in die<br />

Patrizier-Bräu integriert. 1977 Einstellung <strong>de</strong>r Produktion.<br />

1996 in die Tucher Bräu KG eingebracht, jetzt INKA-AG für Beteiligungen<br />

(Inselkammer-Gruppe).<br />

50


Los 543 Schätzwert 75-125 €<br />

Grund- und Hypothekenbank AG<br />

Plauen i.V., Aktie 100 RM 1.9.1938<br />

(Auflage 100, R 7) EF<br />

Gründung 1905. Betrieb von Grundstücks-, Hypotheken-,<br />

Bank- und Han<strong>de</strong>lsgeschäften. Die Zweignie<strong>de</strong>rlassung Leipzig<br />

wur<strong>de</strong> 1932 im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Beteiligung am “Hotel<br />

Astoria GmbH” errichtet. Die Bank wur<strong>de</strong> 1945 geschlossen<br />

und von <strong>de</strong>r Sächsischen Lan<strong>de</strong>sbank liquidiert.<br />

Los 544 Schätzwert 50-100 €<br />

Grundstücksgesellschaft<br />

Keithstrasse 6 AG<br />

Berlin, Aktie 100 RM Nov. 1924 (Auflage<br />

400, R 5) EF<br />

Gründung im Dez. 1922. Ab 1937 <strong>als</strong> GbR weitergeführt.<br />

Emission ist ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Nr. 546 Nr. 558<br />

zern durch alliiertes Kontrollratsgesetz Nr. 9 vom 30.11.1945<br />

beschlagnahmt. 1951 kamen die Munitions- und Schrotfabrik<br />

Karlsruhe-Durlach und die Le<strong>de</strong>rwarenfabrik Altstadt-Hachenburg<br />

wie<strong>de</strong>r in Gang, 1953 Entlassung aus <strong>de</strong>r alliierten Kontrolle<br />

und Auflösung <strong>de</strong>s I.G.-Vertrages mit <strong>de</strong>r Dynamit-AG<br />

vorm. Alfred Nobel & Co. in Troisdorf, die aber mit zuletzt 94 %<br />

Hauptaktionär blieb. 1960 Umwandlung in eine GmbH.<br />

Los 545 Schätzwert 200-250 €<br />

Gruppengaswerk Bergstraße AG<br />

Bensheim, Sammelaktie 10 x 1.000 Mark<br />

1.10.1910 (Auflage nur 50 Stück, R 8),<br />

ausgestellt auf die Gemein<strong>de</strong><br />

Zwingenberg VF+<br />

Großes Hochformat mit schöner Umrahmung und<br />

Kapitälchen, Originalunterschriften. Vorher ganz unbekannt<br />

gewesene Emission. Unten rechts Ecke ab.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1886 <strong>als</strong> “Gaswerk Bensheim AG”, umfirmiert 1909<br />

nach Anschluß auch <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n Auerbach, Zwingenberg,<br />

Alsbach, Jugenheim, Bickenbach und Hähnlein in “Gruppengaswerk<br />

Bergstraße AG” und nach Aufnahme auch <strong>de</strong>r Stromversorgung<br />

1914 in ”Gruppen-Gas- und Elektrizitätswerk Bergstraße<br />

AG”. Aktionäre: Die Städte Bensheim (63,1 %) und<br />

Zwingenberg (13,3 %) und die Gemein<strong>de</strong>n Alsbach (5,8 %),<br />

Bickenbach (5,1 %), Jugenheim (7,9 %), Seeheim (1,0 %) und<br />

Hähnlein (3,9 %). In dieser Struktur besteht das GGEW noch<br />

heute, macht mit ca. 150 Mitarbeitern rd. 160 Mio. € Jahresumsatz<br />

und beliefert rd. 140.000 Kun<strong>de</strong>n. <strong>Der</strong> Strom wird von<br />

<strong>de</strong>r Heag bezogen, Ferngas von <strong>de</strong>r Südhessischen Gas- und<br />

Wasser AG in Darmstadt.<br />

Los 546 Schätzwert 500-625 €<br />

Gruppen-Gas- und Elektrizitätswerk<br />

Bergstraße AG<br />

Bensheim, Sammelaktie 10 x 1.000 RM<br />

1.4.1925 (Auflage nur 20 Stück, R 12),<br />

ausgestellt auf die Gemein<strong>de</strong> Jugenheim<br />

a.d.B EF-<br />

Großes Hochformat, schöne Umrahmung aus<br />

Weinlaub. Diese vorher unbekannt gewesene<br />

Los 547 Schätzwert 75-125 €<br />

Gummiwerke Becker AG<br />

Hei<strong>de</strong>nheim a.d.Brenz, Aktie 100 RM<br />

Sept. 1940 (Auflage 1184, R 7) EF-VF<br />

Fortbetrieb <strong>de</strong>r 1906 von Gustav Becker gegrün<strong>de</strong>ten Fabrik, in<br />

<strong>de</strong>r Gummiwalzen und technische Gummiwaren hergestellt<br />

wur<strong>de</strong>n. Börsennotiz dam<strong>als</strong> im Freiverkehr Stuttgart. 1951<br />

Neubau einer zweiten Fabrik in <strong>de</strong>r Paulstrasse, 1967 Errichtung<br />

eines Zweigwerkes in Düren. Die auf Gummiwalzen für die<br />

Papierindustrie spezialisierte Firma bewegte sich konsequenterweise<br />

auf ihre Hauptabnehmer zu und baute 1987 sogar ein<br />

Reparaturwerk in Finnland. 1991 in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Los 548 Schätzwert 75-125 €<br />

Gummiwerke ELBE AG<br />

Piesteritz b. Kl.-Wittenberg (Elbe), Aktie 80<br />

RM März 1925 (Auflage 15500, R 7) EF<br />

Gründung 1898 in Leipzig unter <strong>de</strong>r Firma Oxylin-Werke, 1900<br />

verlegt nach Priesteritz, 1901 umbenannt wie oben. Herstellung<br />

von technischen Gummiwaren aller Art, von Schläuchen<br />

für alle Zwecke, gummierten Stoffen, Gummistiefel, Gummiartikeln<br />

für Fahrrad- und Automobilbedarf und für elektrotechnische<br />

Zwecke. Großaktionär (1943): Felten & Guilleaume Carlswerk<br />

AG, Köln. In <strong>de</strong>r DDR Betrieb fortgeführt seit 1946 <strong>als</strong> VEB<br />

Gummiwerke Elbe, nach <strong>de</strong>r Privatisierung aufgegangen in <strong>de</strong>r<br />

TIP TOP Oberflächenschutz Elbe GmbH.<br />

Los 549 Schätzwert 200-250 €<br />

Gußstahlwerk Spannagel & Sievers AG<br />

Voer<strong>de</strong> i.W., Aktie 1.000 Mark Jan. 1923<br />

(Auflage 15000, R 8) EF-<br />

Großes Hochformat, ausgesprochen <strong>de</strong>korative<br />

Art-Deko-Umrahmung, Pastelltöne in altrosa und<br />

blaugrün.<br />

Das zuvor <strong>als</strong> GmbH betriebene Gußstahlwerk Spannagel &<br />

Sievers wur<strong>de</strong> 1921 in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt. Neben <strong>de</strong>m Betrieb<br />

<strong>de</strong>r Gußstahlfabrik war eine Spezialität <strong>de</strong>r Bau von Maschinen<br />

zur Herstellung von Klöppelspitzen (für Glockenklöppel).<br />

Mehrheitsaktionär war <strong>de</strong>r Rhein. Han<strong>de</strong>ls-Konzern. Im<br />

Juli 1923 durch Verschmelzung aufgegangen in <strong>de</strong>r Vereinigte<br />

Eisenhütten- und Maschinenbau-AG in Barmen (Vema, gegrün<strong>de</strong>t<br />

1908 <strong>als</strong> Ver. Wuppertaler Eisenhütten Dr. Tenge-Spies<br />

AG). Letztere teilte 1928 mit, daß über die Hälfte <strong>de</strong>s AK verloren<br />

sei, Grundbesitz und Baulichkeiten in <strong>de</strong>n Besitz <strong>de</strong>r Barmer<br />

Bergbahn AG übergegangen seien und <strong>de</strong>r Firmensitz<br />

nach Voer<strong>de</strong> verlegt sei.<br />

Los 550 Schätzwert 150-250 €<br />

Gustav Genschow & Co. AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark 9.10.1908<br />

(Auflage 250, R 7) VF<br />

Vorher unbekannt gewesene Emission dieses be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />

Munitionsherstellers.<br />

Gründung 1907 durch Fusion <strong>de</strong>r Badische Munitionsfabrik<br />

GmbH mit Werken in Karlsruhe-Durlach und Wolfartsweier und<br />

<strong>de</strong>r oHG in Firma Gustav Genschow & Co. in Berlin und Köln<br />

(gegr. 1888 <strong>als</strong> Waffengroßhandlung mit Ex- und Importgeschäft).<br />

Auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Jagd- und Sportmunition wur<strong>de</strong><br />

Genschow nach Übernahme <strong>de</strong>s Munitionsgeschäftes von Köln-<br />

Rottweil <strong>de</strong>r größte Konkurrent <strong>de</strong>r Rheinisch-Westfälische<br />

Sprengstoff AG in Köln (Gruppe Dynamit-Nobel / I.G.Farben). Einen<br />

sonst unausweichlichen Kampf vermied man durch Abschluß<br />

eines I.G.-Vertrages 1927, <strong>de</strong>r 1931 auf die Dynamit-AG<br />

vorm. A. Nobel & Co. in Hamburg überging. Ab 1938 konnten<br />

die in Berlin und Hamburg börsennotierten Genschow-Aktien<br />

5:2 in I.G.-Farben-Aktien umgetauscht wer<strong>de</strong>n. Das gesamte<br />

Vermögen wur<strong>de</strong> wegen Zugehörigkeit zum I.G.-Farben-Kon-<br />

Los 551 Schätzwert 75-175 €<br />

Gustav Kiepenheuer Verlag AG<br />

Potsdam, Aktie 1.000 Mark 1.10.1922.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2200, R 6) EF-VF<br />

Hochinteressante typographische Aktiengestaltung.<br />

Gründung 1921 zum Erwerb und Vertrieb von Druck- und<br />

Kunstwerken, insbeson<strong>de</strong>re Fortbetrieb <strong>de</strong>s bisher unter <strong>de</strong>r<br />

Firma Gustav Kiepenheuer Verlag Potsdam betriebenen Verlagsgeschäftes<br />

(gegr. 1909 in Weimar). Ab 1929 Sitz in Berlin.<br />

1933 wer<strong>de</strong>n 75% <strong>de</strong>r Verlagsprodukte verboten und zum Teil<br />

vernichtet. 1944 Schließung <strong>de</strong>s Verlages auf Anordnung <strong>de</strong>r<br />

Reichsschrifttumskammer. 1946 Wie<strong>de</strong>raufnahme <strong>de</strong>r Verlagstätigkeit<br />

in Weimar mit Neuerscheinungen und Nachauflagen<br />

von Heinrich Mann, Anna Seghers, Arnold Zweig. 1948 Gründung<br />

einer Außenstelle in Hagen, 1951 Abspaltung dieser unter<br />

<strong>de</strong>m Namen “Kiepenheuer & Witsch”. 1977 Verkauf <strong>de</strong>s<br />

Verlages an <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rbuch-Verlag im Auftrag <strong>de</strong>r SED. Zusammenschluß<br />

mit <strong>de</strong>m Insel Verlag Anton Kippenberg Leipzig,<br />

<strong>de</strong>r Dieterichen Verlagsbuchhandlung Leipzig und <strong>de</strong>m Paul<br />

List Verlag Leipzig zur Verlagsgruppe Kiepenheuer mit Sitz in<br />

Leipzig. 1990 Auflösung durch die Treuhandanstalt, 1994 Kauf<br />

durch Bernd F. Lunkewitz und Einglie<strong>de</strong>rung in die Verlagsgruppe<br />

Kiepenheuer und Witsch.<br />

Nr. 552<br />

51


Los 552 Schätzwert 125-250 €<br />

Gutehoffnungshütte Aktienverein<br />

für Bergbau und Hüttenbetrieb<br />

Oberhausen, Aktie 1.000 Mark 1.1.1898<br />

(Auflage 3000, R 5) UNC-EF<br />

Originalunterschriften von Franz und August Haniel.<br />

Gründung 1808/10 <strong>als</strong> Gewerkschaft, ab 1872 AG. Die Gesellschaft<br />

gilt <strong>als</strong> Keimzelle <strong>de</strong>r Schwerindustrie <strong>de</strong>s Ruhrgebietes.<br />

Drei 1808/10 in <strong>de</strong>r “Hüttengewerkschaft und Handlung Jacobi,<br />

Haniel & Huyssen” in Sterkra<strong>de</strong> zusammengefasste Hütten<br />

waren <strong>de</strong>r Ursprung: die 1758 zu Osterfeld vom Münsteraner<br />

Domkapitular Freiherr von <strong>de</strong>r Wenge zu Dieck errichtete St.<br />

Antony-Hütte zu Osterfeld, 1793 in <strong>de</strong>n Besitz <strong>de</strong>r Fürstäbtissin<br />

Maria Kunigun<strong>de</strong> von Essen übergegangen, 1799/1805 an<br />

<strong>de</strong>n Hütteninspektor Gottlob Jacobi und seine Schwager Franz<br />

und Gerhard Haniel aus Ruhrort verkauft; weiterhin die Hütte<br />

Gute Hoffnung in Sterkra<strong>de</strong>, zu <strong>de</strong>ren Bau Friedrich <strong>de</strong>r Große<br />

1781 die Erlaubnis erteilt hatte, die aber wegen <strong>de</strong>s Emporkommens<br />

<strong>de</strong>r Anthony-Hütte zahlungsunfähig wur<strong>de</strong>, in <strong>de</strong>r<br />

Zwangsversteigerung von <strong>de</strong>r Mutter Friedrich Krupps erworben<br />

und 1808 an Heinrich Huyssen aus Essen und <strong>de</strong>ssen<br />

Schwager Gottlob Jacobi und Gerhard und Franz Haniel weiterverkauft<br />

wur<strong>de</strong>; schließlich die im Auftrag <strong>de</strong>r Fürstäbtissin<br />

von Essen 1791 durch Gottlob Julius Jacobi errichtete Eisenhütte<br />

Neu-Essen im Emschertal bei Schloss Oberhausen, 1805<br />

ebenfalls an <strong>de</strong>n Jacobi-Haniel-Clan verkauft. Durch ununterbrochene<br />

Firmenaufkäufe wuchs nach Gründung <strong>de</strong>r AG ein<br />

riesiges Gebil<strong>de</strong> aus Bergwerken, Hütten- und Walzwerken und<br />

weiterverarbeiten<strong>de</strong>n Betrieben. Heute <strong>als</strong> MAN/GHH einer <strong>de</strong>r<br />

be<strong>de</strong>utendsten Maschinen- und Anlagenbau-Konzerne.<br />

Förster nach Absatzeinbrüchen mit einem hohen Verlust ab, eine<br />

Produktionsumstellung erscheint nicht möglich. Daraufhin<br />

ziehen sich die Banken aus <strong>de</strong>m Aufsichtsrat <strong>de</strong>r in Leipzig börsennotierten<br />

AG zurück und sperren die Kredite, Förster muß<br />

die Zahlungen einstellen. Während <strong>de</strong>s 1929 beschlossenem<br />

gerichtlichen Vergleichsverfahrens wird <strong>de</strong>r Betrieb fortgeführt,<br />

<strong>de</strong>r Vergleich scheitert aber erneut am Verhalten <strong>de</strong>r Banken.<br />

1931 Konkurseröffnung mangels Masse abgelehnt.<br />

I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie folgen<strong>de</strong>s Los.<br />

Los 556 Schätzwert 225-300 €<br />

H. Förster & Co. AG<br />

Leipzig, Aktie 1.000 Mark 29.4.1920<br />

(Auflage 250, R 9) VF<br />

Großes Querformat, fast ganzflächiger Unterdruck<br />

eines Flügels mit hochgeklapptem Deckel. Zuvor<br />

gänzlich unbekannt gewesener Jahrgang, nur 6<br />

Stücke wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />

Kleine Randschä<strong>de</strong>n fachgerecht restauriert.<br />

Luftaufnahme <strong>de</strong>s Stodiek-Gelän<strong>de</strong>s in Kaarst um 1960<br />

Los 553 Schätzwert 100-200 €<br />

Gutehoffnungshütte Aktienverein<br />

für Bergbau und Hüttenbetrieb<br />

Oberhausen, Aktie 1.000 Mark 1.1.1907<br />

(R 4) EF-VF<br />

Großformatiges Papier, mit zwei Haniel-Signaturen<br />

(Faksimile).<br />

I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriges Los.<br />

Los 554 Schätzwert 25-50 €<br />

H. Fleschner AG für<br />

Einbauapparate u. Kunstspielpianos<br />

Berlin, Aktie 2.000 Mark 1.8.1923 (R 5)<br />

EF<br />

Gründung 1921 unter <strong>de</strong>r Firma Einfamilienhaus “Ungestört”<br />

AG, 1923 umbenannt. Sitz in Berlin NO 18, Frie<strong>de</strong>nstr. 41; fabrikmäßige<br />

Herstellung von Kunstspielpianos sowie An- und<br />

Verkauf von Materialien, die zur Pianofabrikation benötigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Firma 1927 erloschen.<br />

Los 555 Schätzwert 200-250 €<br />

H. Förster & Co. AG<br />

Leipzig, Aktie 1.000 Mark 25.9.1918.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 750, R 9) VF<br />

Großes Querformat, fast ganzflächiger Unterdruck<br />

eines Flügels mit hochgeklapptem Deckel.<br />

1895 übernehmen die Klavierbauer Eduard Hermann Förster<br />

und Gottwerth Dimler in Leipzig die Klavierfabrik Serbser & Co.<br />

und führen sie <strong>als</strong> oHG H. Förster & Co. weiter. 1906 Aufnahme<br />

<strong>de</strong>r Produktion pneumatischer Klaviere. 1908 - die Fabrik<br />

beschäftigt inzwischen 120 Arbeiter - Umzug in die neue Klavierfabrik<br />

in <strong>de</strong>r Kohlgartenstr. 52 (außer<strong>de</strong>m Holzlager und -<br />

trocknung in <strong>de</strong>r Comeniusstraße). 1918 Umwandlung in eine<br />

AG. 1924 schei<strong>de</strong>t Hermann Förster aus <strong>de</strong>r Firma aus. Bald<br />

darauf gerät die gesamte <strong>de</strong>utsche Pianoforteindustrie, <strong>de</strong>ren<br />

unumstrittenes Zentrum die “Musikhauptstadt” Leipzig ist, in<br />

eine existentielle Krise. Das Geschäftsjahr 1928 schließt bei<br />

Los 557 Schätzwert 125-180 €<br />

H. Schomburg & Söhne AG<br />

Grossdubrau i. Sa., Aktie 1.000 Mark Dez.<br />

1920 (Auflage 4700, R 7) VF+<br />

Schöne fast barocke Umrahmung mit Blütenornamentik.<br />

Daß diese Aktien erhalten blieben, ist ungewöhnlich,<br />

an sich hätten sie nach <strong>de</strong>r Vollfusion<br />

mit <strong>de</strong>r Porzellanfabrik Kahla 1927 aus <strong>de</strong>m Verkehr<br />

gezogen wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

Ursprung <strong>de</strong>s Unternehmens ist <strong>de</strong>r 1854 gegrün<strong>de</strong>te “Thonwaren-<br />

und Braunkohlen-Actien-Verein Großdubrau”, wo einfache<br />

Tonwaren und Ziegel gefertigt wur<strong>de</strong>n. Er nutzte <strong>de</strong>n Umstand,<br />

daß bei <strong>de</strong>m um 1850 begonnenen Braunkohleabbau<br />

auch Ton- und Kaolinschichten im Erdreich zu Tage tragen. Zu<br />

Ehren <strong>de</strong>r sächsischen Prinzessin Margarethe, einer Tochter<br />

<strong>de</strong>s Königs Johann, erhielt das Werk 1857 <strong>de</strong>n Namen “Margarethenhütte”.<br />

1872 kaufte <strong>de</strong>r Berliner Unternehmer Hermann<br />

Schomburg die Margarethenhütte, 1897 wan<strong>de</strong>lte die Familie<br />

die Firma erneut in eine AG um. Schomburg erkannte ungewöhnlich<br />

früh, welche Zukunftsaussichten die Kommunikations-<br />

und Elektrotechnik haben wür<strong>de</strong> und spezialisierte die<br />

Fabrik auf die Herstellung von Isolatoren. Schomburg-Isolatoren<br />

wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschlandweit eingesetzt, so in Telegrafenleitungen<br />

<strong>de</strong>s Reichspostamtes ab 1876 und 1891 in <strong>de</strong>r ersten <strong>de</strong>utschen<br />

Hochspannungsüberlandleitung von Lauffen am Neckar<br />

nach Frankfurt/Main. An <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> zum 20. Jh. hatten Schomburg-Isolatoren<br />

Weltgeltung und wur<strong>de</strong>n in aller Herren Län<strong>de</strong>r<br />

exportiert. <strong>Der</strong> Erfolg grün<strong>de</strong>te auf <strong>de</strong>r technologischen Spitzenstellung,<br />

die das Werk immer zu verteidigen vermochte. So wur<strong>de</strong><br />

1900 das erste Hochspannungs-Prüffeld in Betrieb genommen,<br />

1913 folgte ein 300.000-Volt-Freileitungs-Versuchsfeld,<br />

1921 ging die dam<strong>als</strong> weltweit mo<strong>de</strong>rnste Tunnelofenhalle mit<br />

zwei 80 m langen gasbeheizten Tunnelöfen in Betrieb. 1921/22<br />

Übernahme von Mehrheitsbeteiligungen an <strong>de</strong>r Tonwarenfabrik<br />

Schwandorf in Bayern und <strong>de</strong>r Porzellanfabrik Josef Schachtel<br />

im schlesischen Sophienau (Kr. Wal<strong>de</strong>nburg). In Roßlau a. Elbe<br />

bestand ein Zweigwerk zur Herstellung von Haushaltsporzellan<br />

(1932 stillgelegt). In <strong>de</strong>r schwierigen Zeit nach <strong>de</strong>m 1. Weltkrieg<br />

kam es 1922 zu einer Interessengemeinschaft mit <strong>de</strong>m Hauptkonkurrenten,<br />

<strong>de</strong>r Porzellanfabrik Kahla AG und im gleichen<br />

Jahr zur Gründung <strong>de</strong>r HESCHO (Hermsdorf-Schomburg-Isolatoren<br />

GmbH), die in Deutschland sofort Hauptlieferant von<br />

Hochspannungsisolatoren wur<strong>de</strong>. Die Aktien waren in Berlin<br />

börsennotiert, Großaktionär war seit <strong>de</strong>n 1920er Jahren mit 92<br />

% die Porzellanfabrik Kahla, was 1927 in <strong>de</strong>r Vollfusion mit<br />

Kahla mün<strong>de</strong>te. Nach <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg wur<strong>de</strong> die Fabrik von<br />

<strong>de</strong>n Russen vollständig <strong>de</strong>montiert, die Tunnelofenanlage und<br />

das Hauptfabrikationsgebäu<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n zerstört. Im April 1946<br />

begann man in <strong>de</strong>r völlig zerstörten Fabrik notdürftig wie<strong>de</strong>r mit<br />

<strong>de</strong>r Herstellung von Gebrauchsgeschirr, bald wur<strong>de</strong>n auch wie<strong>de</strong>r<br />

Isolatoren gefertigt. 1948 Enteignung und Weiterführung <strong>als</strong><br />

“VEB Elektroporzellanwerk Margarethenhütte Großdubrau”. Die<br />

ständige Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>s Betriebes war genau zur “Wen<strong>de</strong>”<br />

1989 abgeschlossen, was sich allerdings <strong>als</strong> Ironie <strong>de</strong>s Schikks<strong>als</strong><br />

entpuppte: Mitte 1991 wird <strong>de</strong>r Betrieb von <strong>de</strong>r Treuhandanstalt<br />

geschlossen, am 28.5.1991 verlassen <strong>als</strong> letzte<br />

Lieferung Ventilableiter für ABB die Margarethenhütte. Eine <strong>de</strong>r<br />

ältesten Fertigungsstätten von technischer Keramik in Deutschland<br />

wird heute vom För<strong>de</strong>rverein Margarethenhütte Großbubrau<br />

e.V. <strong>als</strong> Museum unterhalten. Gera<strong>de</strong> erst am 5.10.2009<br />

öffnete das Museum für das Publikum.<br />

Los 558 Schätzwert 400-500 €<br />

H. Stodiek & Co. AG<br />

Bielefeld, Aktie 1.000 Mark Aug. 1902.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 8) EF-<br />

Dekorative Umrandung im Historismusstil. Originalunterschriften.<br />

Sämtliche hier angebotenen<br />

Stodiek-Vorkriegsausgaben waren zuvor völlig unbekannt<br />

gewesen!<br />

Gründung 1875 <strong>als</strong> KG, AG seit 1902. Erzeugung von Superphosphat<br />

und Mehrnährstoff-Dünger. Die Werke in Löhne (errichtet<br />

1878) und Kaarst (errichtet 1905) wur<strong>de</strong>n 1951 an die<br />

KG Wilhelm Stodiek GmbH & Co. verpachtet und 1984 auf die<br />

Stodiek Dünger GmbH in Ludwigshafen übertragen. 1998 Reaktivierung<br />

<strong>de</strong>s Börsenmantels, Umfirmierung in “Stodiek Europa<br />

Immobilien AG” und Sitzverlegung zum neuen Mehrheitsaktionär<br />

IVG nach Bonn.<br />

Los 559 Schätzwert 400-500 €<br />

H. Stodiek & Co. AG<br />

Bielefeld, Aktie 1.000 Mark 14.2.1906<br />

(Auflage 300, R 9) VF<br />

Dekorative Umrandung im Historismusstil.<br />

Los 560 Schätzwert 200-250 €<br />

H. Stodiek & Co. AG<br />

Bielefeld, Aktie 500 RM März 1930<br />

(Auflage 3000, R 9) EF<br />

Los 561 Schätzwert 15-30 €<br />

Hackethal-Draht- und Kabel-Werke AG<br />

Hannover-Brink, Aktie 100 RM Sept. 1928<br />

(Auflage 24000, zuletzt noch 21304, R 2) EF<br />

Gründung 1900 <strong>als</strong> GmbH zur Ausnutzung <strong>de</strong>r Erfindung <strong>de</strong>s<br />

Telegraphendirektors a.D. Louis Hackethal, <strong>de</strong>r eine überaus<br />

wetter- und säurebeständige Isolation für elektrische Leitungen<br />

entwickelt hatte. 1907 Umwandlung in eine AG. Dem Kabelwerk<br />

wur<strong>de</strong> außer<strong>de</strong>m ein Metallwerk für Stangen und nahtlose<br />

Rohre aus Kupfer, Messing, Aluminium und Bronze angeglie<strong>de</strong>rt.<br />

Bald beschäftigte die Fabrik auf ihrem 200.000 qm<br />

großen Areal in <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n Brink, Langenforth und Vahrenwald<br />

über 1.500 Leute. 1922 Übernahme <strong>de</strong>r Kabel- und<br />

Metallwerke Neumeywer AG in Nürnberg, die ebenfalls gegen<br />

1.000 Leute beschäftigten. 1930 Neubau eines Schwachstromkabelwerkes<br />

für Fernsprech- und Telegraphenkabel. Die<br />

Kupferbaisse in <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise zehrte 1930 alle stillen<br />

Reserven auf und erzwang 1932 eine Sanierung mit Kapitalherabsetzung.<br />

1959 Erwerb <strong>de</strong>s Zweigwerkes Kuppenheim<br />

(Ba<strong>de</strong>n). Börsennotiert in Berlin und Hannover, Großaktionär<br />

war zuletzt die Gutehoffnungshütte (Haniel-Gruppe). 1966 Fusion<br />

mit <strong>de</strong>r ebenfalls zu GHH gehören<strong>de</strong>n Osnabrücker Kupfer-<br />

und Drahtwerk zur “Kabel- und Metallwerke Gutehoffnungshütte<br />

AG”. Die Elektroaktivitäten wur<strong>de</strong>n 1981 in die kabelmetal<br />

electro GmbH ausgeglie<strong>de</strong>rt. 1984 Sitzverlegung<br />

nach Osnabrück. Umbenannt 1989 in KM-Kabelmetall AG und<br />

1995 in KM Europa Metal AG, nach<strong>de</strong>m die italienische SMI die<br />

Aktienmehrheit übernommen hatte.<br />

Nr. 556 Nr. 560<br />

Los 562 Schätzwert 75-150 €<br />

Hafen- und Lagerhaus-AG<br />

Aken a.d. Elbe, VZ-Stamm-Aktie Lit. B<br />

1.000 Mark 1.1.1893 (Auflage 601, R 4)<br />

EF-VF<br />

Gründung 1889 zum Bau <strong>de</strong>s Elbhafens Aken (genau zwischen<br />

Mag<strong>de</strong>burg und Torgau) mit Lagerhäusern, außer<strong>de</strong>m Betrieb eines<br />

Speditionsgeschäftes, Wasserumschlag, Lagerei und Getrei<strong>de</strong>konservierung.<br />

Ab 1921 Interessengemeinschaft mit <strong>de</strong>m<br />

Speditions-Verein Mittelelbische Hafen- und Lagerhaus AG Wallwitzhafen<br />

bei Dessau. Dieser Vertrag sah eine Gewinnteilung von<br />

3/7 für Aken und 4/7 für Wallwitzhafen sowie eine wechselseitige<br />

Beteiligung von nom. RM 500.000,- vor. Heute Hafenbetrieb<br />

Aken GmbH. Fahrgastrundfahrten, Container- und Schwergutumschlag.<br />

<strong>Der</strong> Hafen wird noch heute dreimal wöchentlich von<br />

<strong>de</strong>r Elbe Container Linie ECL 2000 auf <strong>de</strong>r Relation Hamburg-<br />

Mag<strong>de</strong>burg-Aken-Riesa-Dres<strong>de</strong>n bedient. Außer<strong>de</strong>m besteht eine<br />

Containerzugverbindung nach Bremerhaven.<br />

52


Los 563 Schätzwert 60-120 €<br />

Haffuferbahn-AG<br />

Elbing, Actie Litt. A 1.000 Mark 1.4.1899.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 593, R 4) EF-VF<br />

Ab 1896 erbaute norm<strong>als</strong>purige Bahn für die 48 km lange<br />

Strecke Elbing-Cadinen-Tolkemit-Frauenburg-Braunsberg.<br />

Grün<strong>de</strong>r waren die Provinz Ostpreußen, die Bahnbaugesellschaft<br />

Lenz & Co. und Interessenten aus <strong>de</strong>r regionalen Wirtschaft.<br />

Im Gegensatz zur Preussischen Ostbahn, die die Städte<br />

Elbing und Braunsberg bereits seit 1852 verband, verläuft<br />

die Bahn nicht im Lan<strong>de</strong>sinneren, son<strong>de</strong>rn direkt an <strong>de</strong>r Küste<br />

<strong>de</strong>s Frischen Haffs. In Elbing beginnt die HUB am Ostbahnhof,<br />

<strong>de</strong>r aber nur <strong>de</strong>m Übergangsgüterverkehr zur Staatsbahn diente.<br />

Die Personenzüge begannen im Stadtbahnhof. Dieser lag<br />

2,5 km vom Staatsbahnhof entfernt, so daß Übergangsreisen<strong>de</strong><br />

auch noch ein Stück mit <strong>de</strong>r Städtischen Straßenbahn fahren<br />

mussten. Am 20.5.1899 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Betrieb von Elbing zunächst<br />

bis Frauenburg eröffnet, ab 7.9.1999 fuhr die Bahn<br />

durchgehend bis Braunsberg. Von Cadinen führte ein Anschlußgleis<br />

zur hohenzollerischen Herrschaft Cadinen (<strong>de</strong>r<br />

Sommerfrische von Kaiser Wilhelm II.) mit <strong>de</strong>m berühmten Gestüt.<br />

Die Bahn war für die Industrie (Anschluss <strong>de</strong>r Ziegelindustrie<br />

bei Tolkemit und <strong>de</strong>r Elbinger Schichauwerft an die Staatsbahn)<br />

und für <strong>de</strong>n Ausflugsverkehr an das Frische Haff wichtig.<br />

1939 bestand <strong>de</strong>r Fahrzeugpark aus 9 Dampflokomotiven sowie<br />

26 Personen-, 3 Gepäck- und 111 Güterwagen. Großaktionäre<br />

waren zuletzt mit 41 % die AG für Verkehrswesen und<br />

mit 34 % <strong>de</strong>ren Tochter Ost<strong>de</strong>utsche Eisenbahn-Gesellschaft.<br />

Gleich nach <strong>de</strong>m 2. WK wur<strong>de</strong> die Bahn von Polen wie<strong>de</strong>r in<br />

Betrieb genommen, nur ein innerstädtisches Teilstück in<br />

Braunsberg war wegen <strong>de</strong>r zerstörten Brücke über die Passarge<br />

zunächst nicht wie<strong>de</strong>r befahrbar. 1982 Neubau eines die Innenstadt<br />

von Elbing im Westen umfahren<strong>de</strong>n Anschlusses an<br />

die Hauptbahn. <strong>Der</strong> Stadtbahnhof (<strong>de</strong>r schon 1958 für <strong>de</strong>n Personenverkehr<br />

geschlossen wor<strong>de</strong>n war und nur noch <strong>de</strong>m Güterverkehr<br />

diente) wur<strong>de</strong> stillgelegt. Zum 1.4.2006 stellte die<br />

Staatsbahn PKP <strong>de</strong>n Personenverkehr auf <strong>de</strong>r HUB ein, gelegentliche<br />

Güterzüge verkehrten weiter. Neuerdings wird die<br />

Strecke aber wie<strong>de</strong>r fahrplanmäßig befahren, wenn auch nur in<br />

<strong>de</strong>r kurzen Sommersaison vom 4.7. bis 25.8.: In dieser Zeit<br />

führt <strong>de</strong>r französische Eisenbahnkonzern ARRIVA täglich zwei<br />

Zugpaare seiner Regionalverbindung Grau<strong>de</strong>nz-Marienburg-Elbing-Braunsberg<br />

über die alte, in einem <strong>de</strong>solaten Zustand befindliche<br />

Trasse <strong>de</strong>r Haffuferbahn, ein weiterer Zug fährt sogar<br />

durchgehend ab Thorn (Torun) über Elbing (Elblag) und dann<br />

die HUB nach Braunsberg (Braniewo).<br />

Los 564 Schätzwert 75-150 €<br />

Halberstadt-Blankenburger<br />

Eisenbahn-Gesellschaft<br />

Braunschweig, Actie 200 Thaler 1.5.1870.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2000, R 2) VF<br />

Dekorative Zierumrandung. Eisenbahnabb. im<br />

Trockenprägesiegel.<br />

Die Konzession für die Bahn erteilte die braunschweigische Regierung<br />

am 16.4.1870 und die preußische Regierung am<br />

8.7.1870. Die wichtigsten Strecken waren: Halberstadt-Blankenburg<br />

(18,8 km, eröffnet 1873), Blankenburg-Tanne (kombinierte<br />

Adhäsions- und Zahnradbahn mit 26,6 km, sukzessive<br />

eröffnet bis 1886) sowie Blankenburg-Quedlinburg mit Abzweig<br />

nach Thale (20,5 km, eröffnet 1907). Die wegen ihrer<br />

Steigungen sehr anspruchsvollen Gebirgsstrecken wur<strong>de</strong>n von<br />

namhaften Lokomotivfabriken (u.a. Borsig) beson<strong>de</strong>rs gern für<br />

Versuchsfahrten genutzt. Anschlüsse bestan<strong>de</strong>n in Tanne an<br />

die Südharz-Eisenbahn und in Drei-Annen-Hohne an die Harzquerbahn.<br />

Für die ständigen Erweiterungen <strong>de</strong>r Bahnanlagen<br />

hatte die Gesellschaft zwischen 1874 und 1920 insgesamt 10<br />

Anleihen aufgelegt. Großaktionär <strong>de</strong>r HBE war zuletzt die “Allgemeine<br />

Lokalbahn- und Kraftwerke-AG” (heute AGIV). Nach<strong>de</strong>m<br />

die HBE in <strong>de</strong>r Ostzone 1946 entschädigungslos enteignet<br />

wor<strong>de</strong>n war, wur<strong>de</strong> zur Rettung <strong>de</strong>s Westvermögens 1949<br />

<strong>de</strong>r Sitz wie<strong>de</strong>r nach Braunschweig verlegt, wo er bei <strong>de</strong>r Gründung<br />

schon einmal war. 1975 Umwandlung in eine GmbH und<br />

Sitzverlegung nach Frankfurt/Main. Heute wer<strong>de</strong>n die Strecken<br />

von <strong>de</strong>r Connex Regiobahn GmbH betrieben.<br />

Los 565 Schätzwert 30-80 €<br />

Haller-Werke AG<br />

Hamburg-Altona, Aktie 1.000 RM Sept.<br />

1939 (Auflage 2332, R 4) EF<br />

Gründung 1895 <strong>als</strong> Vereinigte Metallwaarenfabriken vorm<strong>als</strong><br />

Haller & Co., hervorgegangen aus <strong>de</strong>n Firmen Hopf & Co. (gegr.<br />

1875) und Georg Haller (gegr. 1876). 1938 umfirmiert in Haller-Werke<br />

AG. Herstellung und Vertrieb von Koch- und Heizeinrichtungen,<br />

Stahl- und Grauguß. 1907 Erwerb <strong>de</strong>r Eisengießerei<br />

<strong>de</strong>r Herren P. L. Saurer & Co. in Torgelow, 1919 <strong>de</strong>r Eisengießerei<br />

Otto Wendorf & Co. in Torgelow. 1944 Fusion mit <strong>de</strong>m<br />

Eisenwerk G. Meurer in Cossebau<strong>de</strong> (gegr. 1875), <strong>de</strong>ssen Aktien<br />

sich zuletzt zu 100 % im Besitz <strong>de</strong>r Haller-Werke AG befan<strong>de</strong>n.<br />

1945-1949 Enteignung <strong>de</strong>r Werke Cossebau<strong>de</strong>, Torgelow<br />

und Königsbrück sowie Tetschen in <strong>de</strong>r Tschechoslowakei.<br />

1949 Sitzverlegung nach Hamburg, 1951 Umfirmierung in<br />

Haller-Meurer-Werke AG. Nunmehr wur<strong>de</strong>n Gaskoch- und -<br />

heizgeräte, später vor allem Gas-Einzelöfen hergestellt. Großaktionär<br />

<strong>de</strong>r in Hamburg börsennotierten AG war die Vereinsbank<br />

Hamburg. 1986 in Konkurs gegangen.<br />

Los 566 Schätzwert 25-50 €<br />

Hallesche Salzwerke<br />

und Chemische Fabrik Kalbe AG<br />

Calbe (Saale), Aktie 1.000 RM Juni 1942<br />

(Auflage 875, R 4) EF<br />

Faksimile-Unterschrift Dr. Hermann Röchling.<br />

Gründung 1905 in Köln <strong>als</strong> Hallesche Kaliwerke AG. 1929 Umfirmierung<br />

in Hallesche Salzwerke AG, Schlettau (Bez.<br />

Halle/Saale). 1937 Übernahme <strong>de</strong>r Gewerkschaft Saale in<br />

Schlettau und <strong>de</strong>r Chemischen Fabrik Kalbe GmbH, Umfirmierung<br />

wie oben und Sitzverlegung nach Calbe. Salzwerke und<br />

Saline in Angersdorf, Kalibergwerk und Chemiefabrik. Noch<br />

1945 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Sitz erneut nach Halle (Saale) verlegt. 1947<br />

Enteignung ohne Zustimmung <strong>de</strong>r russischen Militäradministration.<br />

1959 Sitzverlegung nach Düsseldorf, dort auch börsennotiert.<br />

1965 Verlegung <strong>de</strong>s Sitzes nach Hannover zum Großaktionär<br />

Kaliwerke Salz<strong>de</strong>tfurth AG. Seit 1967 in Liquidation.<br />

Los 567 Schätzwert 150-200 €<br />

Hallische Han<strong>de</strong>lsbank AG<br />

Halle (Saale), Namensaktie 1.200 Mark<br />

12.5.1920 (Blankette, R 9) EF-VF<br />

Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1907 unter <strong>de</strong>r Firma Hallesche Viehmarktsbank<br />

AG, 1920 umbenannt in Hallische Han<strong>de</strong>lsbank AG, 1922 nach<br />

Vereinigung mit <strong>de</strong>r Gewerbebank eGmbH in Halle Weiterführung<br />

unter <strong>de</strong>r Firma Gewerbe- und Han<strong>de</strong>lsbank AG in Hall<br />

a.S. Im gleichen Jahr Übernahme <strong>de</strong>r Hausbesitzerbank<br />

eGmbH.<br />

Los 568 Schätzwert 50-100 €<br />

Hamburg-Bremer<br />

Rückversicherungs-AG<br />

Hamburg, Aktie (interim) 1.000 Mark<br />

27.9.1906. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 6)<br />

EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1906 von <strong>de</strong>r Hamburg-Bremer Feuer <strong>als</strong> Auffanggesellschaft<br />

für die “Hamburg-Bremer Allgemeine Rück”, die<br />

unter <strong>de</strong>n Folgen <strong>de</strong>r Erdbebenkatastrophe in San Francisco<br />

1906 zusammengebrochen war. Börsennotiz: Freiverkehr<br />

Hamburg. 1980 verschmolzen mit <strong>de</strong>r HIR Hamburger Internationale<br />

Rückversicherungs-AG (Konzerntochter <strong>de</strong>r früheren<br />

Volksfürsorge Lebensversicherung AG); die HIR wur<strong>de</strong> 1982-<br />

84 “zerlegt”, teilverkauft; <strong>de</strong>r Restmantel ist heute <strong>als</strong> HIR eine<br />

Chilington-Tochter und im run-off-Bereich tätig.<br />

Los 569 Schätzwert 20-50 €<br />

Hamburg-Südamerikanische<br />

Dampfschifffahrts-Gesellschaft<br />

Hamburg, Aktie 1.000 RM Juni 1942<br />

(Auflage 10000, R 2) UNC-EF<br />

Gründung 1871 durch hamburgische Han<strong>de</strong>lsherren, um mit<br />

zunächst drei kleinen Dampfern versuchsweise die Linienschiffahrt<br />

nach Südamerika zu betreiben. Bald wur<strong>de</strong> die Hamburg-<br />

Süd nach <strong>de</strong>r HAPAG zur zweitgrößten hamburgischen Ree<strong>de</strong>rei.<br />

1931 Abschluß eines Pool-Vertrages mit <strong>de</strong>r Hapag-Lloyd-<br />

Union. Börsennotiz Berlin und Hamburg. Großaktionär war früher<br />

ein Bankenkonsortium unter Führung <strong>de</strong>r Vereinsbank.<br />

1951 unter Barabfindung <strong>de</strong>r ausgeschie<strong>de</strong>nen Aktionäre auf<br />

Eggert & Amsinck übergegangen, heute gehört die Hamburg-<br />

Süd <strong>als</strong> eines von <strong>de</strong>ssen wichtigsten Standbeinen zum OET-<br />

KER-Konzern.<br />

Los 570 Schätzwert 25-50 €<br />

Han<strong>de</strong>lsbank in Lübeck<br />

Lübeck, Aktie 100 RM April 1941 (Auflage<br />

1000, R 5) EF<br />

Die älteste Lübecker Bank. Gründung 1856 <strong>als</strong> “Credit- und<br />

Versicherungsbank in Lübeck”, schon 1859 umbenannt in<br />

“Commerz-Bank in Lübeck”. 1937 Zusammenschluß mit <strong>de</strong>r<br />

Lübeckischen Kreditanstalt (Staatsanstalt), 1938 Übernahme<br />

<strong>de</strong>s Bankgeschäftes Alfons Frank & Co. 1940 Umfirmierung zur<br />

“Han<strong>de</strong>lsbank in Lübeck”, um Verwechslungen mit <strong>de</strong>r “großen”<br />

Commerzbank zu vermei<strong>de</strong>n. 1943 Verschmelzung mit<br />

<strong>de</strong>m Spar- und Vorschuß-Verein AG, Bad Schwartau. Mit 55<br />

Geschäftsstellen die Regionalbank <strong>de</strong>s Lübecker Raumes einschließlich<br />

<strong>de</strong>r Kreise Stormarn, Ost-Holstein und Herzogtum<br />

Lauenburg. Börsennotiz Berlin und Hamburg. Lange war die<br />

Hansestadt Lübeck größter Aktionär, En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 70er Jahre kauften<br />

sich die Commezbank (über 25 %) und die Deutsche Bank<br />

(über 50 %) ein. 1988 umbenannt in “Deutsche Bank Lübeck<br />

AG”, 2003 nach squeeze-out <strong>de</strong>r letzten Kleinaktionäre komplett<br />

in die Deutsche Bank eingeglie<strong>de</strong>rt.<br />

Nr. 568 Nr. 571<br />

Los 571 Schätzwert 200-250 €<br />

Han<strong>de</strong>lsgesellschaft<br />

Fleischerverband AG (Haflag)<br />

Berlin, Namensaktie 1.000 Mark<br />

1.7.1923 (Auflage 30000, R 11),<br />

ausgestellt auf die Han<strong>de</strong>lsbank AG Berlin<br />

(vorm<strong>als</strong> Viehmarktsbank) VF<br />

Zuvor unbekannt gewesen, lediglich 2 Stücke<br />

wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />

Gründung 1918. Betrieb von Geschäften je<strong>de</strong>r Art, die zur För<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r Fleischversorgung geeignet waren. 1925 bestand<br />

eine Zweignie<strong>de</strong>rlasssung in Hamburg. 1929 Verschmelzungsvertrag,<br />

wonach das Vermögen <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lsgesellschaft <strong>als</strong><br />

Ganzes auf die Habufema, Han<strong>de</strong>lsgesellschaft für Butter, Fette<br />

und Margarine mbH zu Hamburg überging.<br />

Los 572 Schätzwert 50-100 €<br />

Han<strong>de</strong>lsgesellschaft<br />

Fleischerverband AG (Haflag)<br />

Berlin, Aktie Lit. C 20 RM 15.12.1925<br />

(Auflage 1250, R 7) EF<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 573 Schätzwert 30-80 €<br />

Han<strong>de</strong>lsgesellschaft für Grundbesitz<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark 28.5.1900<br />

(Auflage 1000, R 3) VF<br />

Gründung 1898. Gehörte zum Einflussbereich <strong>de</strong>r Berliner<br />

Han<strong>de</strong>ls-Gesellschaft, bestand bis 1950. Besitztum: über<br />

500.000 qm Grundstücke bei<strong>de</strong>rseits <strong>de</strong>s Hohenzollerndamms,<br />

ferner eine große Zahl von einzelnen Hausgrundstükken<br />

und Beteiligungen an verwandten Unternehmen.<br />

Los 574 Schätzwert 30-60 €<br />

Handwerksbau AG Thüringen<br />

Weimar, Aktie Ser. 3 200 RM Nov. 1944<br />

(Auflage 2500, R 4), ausgestellt auf die<br />

Mittel<strong>de</strong>utsche Lan<strong>de</strong>sbank Girozentrale<br />

für die Provinz Sachsen, Thüringen und<br />

Anhalt, Mag<strong>de</strong>burg EF-VF<br />

Gründung 1936 <strong>als</strong> Wohnungsbaugesellschaft <strong>de</strong>s thüringischen<br />

Handwerks. Die Handwerksbau AG Thüringen, Gemeinnützige<br />

Wohnungsgesellschaft, Weimar wur<strong>de</strong> bis 1990 nicht<br />

verlagert. 1992 Fortsetzung <strong>de</strong>r Gesellschaft <strong>als</strong> Handwerksbau<br />

AG Thüringen Wohnungsgesellschaft, Weimar.<br />

Los 575 Schätzwert 40-60 €<br />

Hannoversche Eisengießerei<br />

und Maschinenfabrik AG<br />

An<strong>de</strong>rten b. Hannover, 4,5 %<br />

Genussrechtsurkun<strong>de</strong> 100 RM Okt. 1927<br />

(R 8) EF<br />

Gründung 1857, AG seit 1859 (ab 1930 Namenszusatz “Heag”<br />

Hannoversche Eisengießerei und Maschinenfabrik AG). Drei<br />

Abteilungen: Gießerei, Landmaschinenbau (Mäher, Heuwen<strong>de</strong>r,<br />

Kartoffelernter, Ackerwagen) und Rohrreinigung (reinigte nach<br />

patentierten Verfahren Rohrleitungsnetze bis 1.000 mm Durch-<br />

53


gehörte u.a. <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Bankier Dr. Arthur Salomonsohn<br />

an. 1925 Übertragung <strong>de</strong>r Kaliquote auf <strong>de</strong>n Aschersleben-<br />

Konzern. 1936 sind die Betriebsanlagen durch das Ersaufen<br />

<strong>de</strong>s Schachtes stillgelegt wor<strong>de</strong>n. 1937 auf Abbruch verkauft.<br />

messer). Börsennotiz Hannover. 1953 Vergleich, 1955 Anschlußkonkurs.<br />

Los 576 Schätzwert 200-250 €<br />

Hannoversche Erdölund<br />

Terrain-Gesellschaft<br />

Braunschweig, Namens-Anteilschein<br />

1/6000 11.3.1927 (Auflage 6000, R 10)<br />

EF-VF<br />

In <strong>de</strong>r Gegend nördlich von Braunschweig wird bis heute Erdöl<br />

geför<strong>de</strong>rt. Um die Wen<strong>de</strong> zum 20. Jh. hat es dort, zeitgenössischen<br />

Fotos nach zu urteilen, mit Bohrtürmen und Öltanks ausgesehen<br />

wie auf <strong>de</strong>n amerikanischen Ölfel<strong>de</strong>rn, weshalb man<br />

<strong>de</strong>n Landstrich dam<strong>als</strong> auch “Preussisch Pennsylvania” nannte.<br />

Los 577 Schätzwert 50-100 €<br />

Hannoversche Kaliwerke AG<br />

Oe<strong>de</strong>sse, Aktie 100 RM 8.5.1928 (Auflage<br />

10500, R 5) EF<br />

Gründung 1900, Firmensitz ab 1914 in Oe<strong>de</strong>sse bei Peine. Betrieben<br />

wur<strong>de</strong>n Kaligruben in <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n Oe<strong>de</strong>sse, Ed<strong>de</strong>sse,<br />

Wen<strong>de</strong>sse, E<strong>de</strong>missen und Dollbergen. Dem Aufsichtsrat<br />

Los 578 Schätzwert 200-250 €<br />

Hannoversche Kolonisationsund<br />

Moorverwertungs-AG<br />

Berlin / Schwege, Kreis Wittlake, Aktie<br />

100 RM 13.6.1925 (Auflage 2000, nach<br />

Kapitalherabsetzung 1926 nur noch 90<br />

Stück, R 9) VF<br />

Zuvor völlig unbekannt gewesen!<br />

Seit Beginn <strong>de</strong>s 20. Jh. wird in Hunteburg Kreis Wittlage industriell<br />

Torfmoor abgebaut. Gründung <strong>de</strong>r Hakumag 1909 <strong>als</strong><br />

GmbH, 1923 Umwandlung in eine AG. Erzeugt wur<strong>de</strong> mit rd.<br />

150 Beschäftigten Brenntorf, Torfstreu, Düngetorf und Torfbriketts.<br />

Die für die Mitarbeiter errichteten Beamten- und Arbeiterwohnhäuser<br />

sind noch heute <strong>als</strong> Schwegermoorsiedlung bekannt.<br />

In <strong>de</strong>n 1920er und 1930er Jahren wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Mooren<br />

auch Saisonarbeiter u.a. aus Holland und <strong>de</strong>r Slowakei beschäftigt.<br />

Neben einem Bahnanschluß besaß die Ges. sogar einen<br />

eigenen Hafen an <strong>de</strong>r Hunte. 1953 kamen Isolierplatten<br />

aus Torf zusätzlich ins Produktionsprogramm, außer<strong>de</strong>m Diversifizierung<br />

in <strong>de</strong>n Maschinenbau mit <strong>de</strong>r Herstellung von Hub-,<br />

Feil- und Sägemaschinen “Renard”. 1955 Verkauf von 181 ha<br />

abgetorftem Gelän<strong>de</strong> an die Hannoversche Siedlungsgesellschaft,<br />

Hannover zur Errichtung von 10 Siedlerstellen für Vertriebene<br />

und Ankauf weiterer 75 ha Hochmoor zur Abtorfung<br />

von Weißtorf. 1965 in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Los 579 Schätzwert 60-120 €<br />

Hannoversche Portland-<br />

Cementfabrik AG<br />

Hannover, Aktie 1.000 Mark 15.11.1904<br />

(Auflage 800, R 4) VF<br />

1873 kauften Friedrich Kuhlemann und Albert Meyerstein eine<br />

auf <strong>de</strong>n reichen Misburger Mergelvorkommen fußen<strong>de</strong> Kalkbrennerei<br />

nördlich <strong>de</strong>r Güterbahn Hannover-Lehrte, 1877 begannen<br />

sie auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Hannoverschen Portland-Cementfabrik<br />

(HPC). Es war die erste <strong>de</strong>r später sechs Zementfabriken<br />

im Raum Misburg. 1884 Umwandlung in eine<br />

AG. Die Zementfabrik, die durch einen eigenen Stichkanal an<br />

<strong>de</strong>n Mittellandkanal angeschlossen war, produzierte mehr <strong>als</strong><br />

ein Jahrhun<strong>de</strong>rt lang. 1988 wur<strong>de</strong> die Klinkerproduktion eingestellt,<br />

<strong>de</strong>r Steinbruch wird seit<strong>de</strong>m gemeinsam mit <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>shauptstadt<br />

Hannover renaturiert, das Mahlwerk wur<strong>de</strong> an<br />

<strong>de</strong>n Großaktionär Teutonia Zementwerk AG verpachtet. Über<br />

Generationen im Familienbesitz, 2004 ging dann die Aktienmehrheit<br />

von Teutonia und damit auch von HPC an <strong>de</strong>n Hei<strong>de</strong>lbergCement-Konzern.<br />

En<strong>de</strong> 2006 squeeze-out <strong>de</strong>r wenigen<br />

noch verbliebenen Kleinaktionäre.<br />

Los 580 Schätzwert 300-375 €<br />

Hansa-Bank Schlesien AG<br />

Breslau, Aktie Ser. B 100 RM Mai 1940<br />

(Auflage 600, R 11) VF<br />

Zuvor völlig unbekannt gewesen, von <strong>de</strong>n ohnehin<br />

nur 2 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen Stücken<br />

Nr. 578 Nr. 580<br />

Anlagen <strong>de</strong>r Hannoverschen Kaliwerke in Oe<strong>de</strong>sse um 1910<br />

ist dies das letzte verfügbare. Rostfleck am oberen<br />

Rand.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1869 <strong>als</strong> Genossenschaft, 1923 umgewan<strong>de</strong>lt in eine<br />

AG. Filialen bestan<strong>de</strong>n in Schweidnitz, Oels und Glatz, außer<strong>de</strong>m<br />

Depositen-Kassen in Breslau am Hauptbahnhof sowie<br />

am Sonnenplatz. 1943 auf die Mittelschlesische Bank AG in<br />

Breslau übergegangen.<br />

Los 581 Schätzwert 75-125 €<br />

Hansa-Brauerei AG<br />

Lübeck, Aktie 700 RM Juni 1929 (Auflage<br />

1000, R 6) EF<br />

Gründung 1883, AG seit 1899 zur Weiterführung <strong>de</strong>r Hansa<br />

Brauerei Johs. Uter & Co. Marken: Hanseatenbräu, Kapuzinerbräu,<br />

Nordmark Pils. 1952 von <strong>de</strong>r Brauerei zur Walkmühle ü-<br />

bernommen. Börsennotiz zuerst im Freiverkehr Lübeck und in<br />

Dres<strong>de</strong>n, dann in Leipzig, zuletzt in Hamburg.<br />

Los 582 Schätzwert 150-200 €<br />

Hansa-Lloyd Werke AG<br />

Bremen, Aktie 20 RM Mai 1927 (kpl.<br />

Aktienneudruck, Auflage 180000, davon<br />

nur 2500 bei Sanierung lt. HV 20.1.1930<br />

gültig geblieben, R 9) EF<br />

Ohne Überdruck gültig geblieben. Nur 6 Stück<br />

lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1913 <strong>als</strong> Hansa Automobilwerke AG in Varel. 1914<br />

Übernahme <strong>de</strong>r Nord<strong>de</strong>utsche Automobil- und Motoren-AG in<br />

Bremen. Lange Zeit eine <strong>de</strong>r erfolgreichsten <strong>de</strong>utschen Automarken.<br />

<strong>Der</strong> Vertrieb erfolgte in 18 <strong>de</strong>utschen Großstädten<br />

durch die G.D.A., ein Gemeinschaftsunternehmen von Hansa-<br />

Lloyd, NAG und Brennabor. 1930 auf <strong>de</strong>m Höhepunkt <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />

in Konkurs gegangen. Marke und Produktionsanlagen<br />

übernahm 1931 <strong>de</strong>r Selfma<strong>de</strong>man und vorherige Vorstand<br />

Carl Friedrich Wilhelm Borgward, <strong>de</strong>r schon zuvor mit<br />

seiner Goliathwerke Borgward & Co. GmbH die Aktienmehrheit<br />

erworben hatte. <strong>Der</strong> 1890 in Altona <strong>als</strong> Sohn eines Kohlenhändlers<br />

geborene Schlosserlehrling hatte 1921 in Bremen eine<br />

Kühlerfabrik gegrün<strong>de</strong>t und 1924 mit <strong>de</strong>m Dreirad-”Blitzkarren”<br />

und <strong>de</strong>m Goliath-Transporter erste Erfolge im Automobilgeschäft<br />

gehabt. Trotz Weltwirtschaftskrise machte er auch<br />

Hansa wie<strong>de</strong>r zu einem Spitzenunternehmen <strong>de</strong>r Branche und<br />

stellte 1949 mit <strong>de</strong>m Borgward Hansa die erste <strong>de</strong>utsche<br />

PKW-Nachkriegs-Neukonstruktion vor. Die 1955 erschienene<br />

“Isabella” galt in jener Zeit <strong>als</strong> die sportlichste <strong>de</strong>utsche Limousine.<br />

Mit seinen drei Werken (Goliath, Lloyd und Borgward),<br />

in <strong>de</strong>nen 19.000 Leute arbeiteten, war Borgward dam<strong>als</strong><br />

<strong>de</strong>n Konkurrenten BMW und Porsche ebenbürtig. Doch in<br />

<strong>de</strong>r Automobilflaute 1960/61 wur<strong>de</strong>n nach einer Überprüfung<br />

<strong>de</strong>r Kostenstrukturen die Banken zögerlich - am 31.1.1961<br />

musste Borgward die Zahlungen einstellen. Ob das nötig war?<br />

Die Gläubiger wur<strong>de</strong>n schließlich zu fast 100 % befriedigt, a-<br />

ber <strong>de</strong>r “Ein-Mann-Konzern” <strong>de</strong>s Selfma<strong>de</strong>mans Borgward<br />

passte wohl nicht mehr in die Zeit - die Werke wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>montiert<br />

und nach Mexiko verkauft, Borgward starb am 28.7.1963<br />

an Herzversagen, <strong>als</strong> <strong>de</strong>r erste Frachter voller Maschinenteile<br />

<strong>de</strong>n Bremer Freihafen verließ.<br />

Los 583 Schätzwert 30-75 €<br />

Hartmann & Braun AG<br />

Frankfurt a.M., Aktie 1.000 RM 19.5.1931<br />

(Auflage 1700, R 4) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1879 von Eugen Hartmann <strong>als</strong> “optische Anstalt,<br />

physikalisch astronomische Werkstätte” in Würzburg. 1882 trat<br />

Wunibald Braun, <strong>de</strong>r Bru<strong>de</strong>r Ferdinand Brauns (Erfin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Braunschen Röhre, Nobelpreisträger für Physik) <strong>als</strong> Teilhaber<br />

ein. 1884 erfolgte auf <strong>de</strong>ssen Empfehlung die Verlegung <strong>de</strong>s<br />

Betriebes nach Frankfurt-Bockenheim. Seit 1901 AG. Produktionsschwerpunkt<br />

waren elektrische Meßgeräte. Ab 1930 vollzog<br />

man <strong>de</strong>n Schritt von <strong>de</strong>r Meß- zur Regelungstechnik. Nach<br />

<strong>de</strong>m Krieg folgte die Entwicklung zu einem mo<strong>de</strong>rnen Unternehmen<br />

<strong>de</strong>r Meß-, Regel- und Automatisierungstechnik. 1981<br />

ging <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r AEG seit 1968 gehaltene Aktienanteil an die<br />

Firma Mannesmann über, die Hartmann & Braun 1995 an das<br />

internationale Unternehmen Elsag Bailey Process Automation<br />

verkaufte. 1999 wur<strong>de</strong> Hartmann & Braun dann vollständig in<br />

die schwedisch-schweizerische ABB integriert.<br />

Los 584 Schätzwert 200-250 €<br />

Hartung AG Berliner Eisengiesserei<br />

und Gussstahlfabrik<br />

Berlin-Lichtenberg, Aktie 1.000 Mark<br />

27.10.1920 (Auflage 1400, R 11) VF-F<br />

Faksimile-Unterschrift <strong>de</strong>s Deutsche-Bank-Direktors<br />

Paul Mankiewicz <strong>als</strong> AR-Vorsitzen<strong>de</strong>r. Zuvor<br />

unbekannter Jahrgang, nur 2 Stück lagen im<br />

Reichsbankschatz, dies ist das letzte verfügbare.<br />

In die Umrahmung reichen<strong>de</strong> Fehlstelle rechts o-<br />

ben fachgerecht ergänzt.<br />

Erwerb und Fortbetrieb <strong>de</strong>r Berliner Gussstahlfabrik und Eisengiesserei<br />

Hugo Hartung in <strong>de</strong>r Prenzlauer Allee 41. Fabrikation<br />

von Gussartikeln aller Art, 1897 auch Aufnahme <strong>de</strong>r Fahrrä<strong>de</strong>rfabrikation.<br />

Von 1913 bis 1935 Firmierung <strong>als</strong> Hartung AG<br />

Berliner Eisengießerei und Gußstahlfabrik. 1924 Erwerb <strong>de</strong>r<br />

Aktienmehrheit <strong>de</strong>r Eyth-Lesser Maschinenfabrik AG in Bran<strong>de</strong>nburg<br />

a.H., 1936 fusionsweise Übernahme <strong>de</strong>r Otto Jachmann<br />

AG Berlin-Borsigwal<strong>de</strong> (Gummi- und Kabelmaschinen,<br />

Leichtmetallgießerei) und Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Firmennamens in Hartung-Jachmann<br />

AG. Großaktionär war die A.E.G.<br />

54


mann Bau- und Immobilien-AG”, Berlin-München. 1933 wur<strong>de</strong><br />

die Bauabteilung in dieser eigenen AG verselbständigt. Noch heute<br />

bestehen<strong>de</strong>s be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s Bauunternehmen (Heilit + Wörner).<br />

Los 585 Schätzwert 125-200 €<br />

Harzer Werke zu Rübeland und Zorge<br />

Blankenburg am Harz, 4,5 % Teilschuldv.<br />

1.000 Mark 2.1.1906 (Auflage 800, ohne<br />

jegliche Überstempelungen, weil schon<br />

vor 1923 ausgelost, R 7) EF<br />

Originalunterschriften. Sternentwertet (alt), lochentwertet<br />

(RB).<br />

Gründung 1870 zur Übernahme <strong>de</strong>r fiskalisch braunschweigischen<br />

Berg- und Hüttenwerke mit Eisenerzgruben, 4 Holzkohlen-Hochöfen<br />

und Eisengießerei, Maschinenfabrik und Kesselschmie<strong>de</strong>.<br />

Die Harzer Werke entwickelten sich im Laufe <strong>de</strong>r Zeit<br />

zu einer <strong>de</strong>r größten Grauguß-Gießereien in Deutschland. Die<br />

Ges. war ferner Pächter <strong>de</strong>r bekannten Baumannshöhle und <strong>de</strong>r<br />

dam<strong>als</strong> neuent<strong>de</strong>ckten Hermannshöhle und versah diese mit e-<br />

lektrischem Licht. Börsennotiz: Berlin. 1924 durch die Bergbau-<br />

AG Lothringen in Hannover (ab 1931: Bochum) übernommen<br />

wor<strong>de</strong>n, die zunächst euphorisch über reiche erbohrte Eisenerzlager<br />

im Vorharzgebiet berichtete, später aber vor allem durch<br />

ihre unrentablen Harzer Betriebe sanierungsbedürftig wur<strong>de</strong> und<br />

1935 in <strong>de</strong>n Armen <strong>de</strong>r Wintershall AG lan<strong>de</strong>te. Die verbliebenen<br />

Harzer Werke in Blankenburg (Heizkessel, Radiatoren, Abflußrohre)<br />

und Zorge (Pumpen, Maschinen- und Zylin<strong>de</strong>rguß) wur<strong>de</strong>n<br />

1948 zum “VEB Harzer Werke”, <strong>de</strong>r später im Kombinat SKL<br />

Mag<strong>de</strong>burg aufging. 1990 von <strong>de</strong>r Treuhandanstalt in die SKL<br />

Harzer Werke GmbH Blankenburg umgewan<strong>de</strong>lt. 1991 Privatisierung<br />

<strong>als</strong> Harzer Werke GmbH. 1996 Eröffnung <strong>de</strong>s Gesamtvollstreckungsverfahrens.<br />

Nachfolgefirmen sind die “Neue Harzer<br />

Werke GmbH” (Gießerei) und die “Harzer Werke Motorentechnik<br />

GmbH” (Schleu<strong>de</strong>rguß für die Motorenindustrie).<br />

Los 586 Schätzwert 10-25 €<br />

Hauptstadt Breslau<br />

Breslau, 7 % Schuldv. Lit. D 200 RM Juli<br />

1926 (R 2) EF-VF<br />

Teil einer Anleihe von insgesamt 10 Mio. RM.<br />

Abteilungen: Gießerei, Landmaschinenbau (Mäher, Heuwen<strong>de</strong>r,<br />

Kartoffelernter, Ackerwagen) und Rohrreinigung (reinigte nach<br />

patentierten Verfahren Rohrleitungsnetze bis 1.000 mm Durchmesser).<br />

Börsennotiz Hannover. 1953 Vergleich, 1955 Anschlußkonkurs.<br />

Los 589 Schätzwert 100-150 €<br />

Heckert & Co. AG<br />

Halle a.d. Saale, Aktie 1.000 Mark Nov.<br />

1921. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 12000, R 8)<br />

EF-VF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1921 mit Sitz in Berlin zwecks Herstellung und<br />

Großhan<strong>de</strong>l sämtlicher Erzeugnissen <strong>de</strong>r Glas- und Porzellanindustrie,<br />

insbeson<strong>de</strong>re Pachtung sämtlicher Betriebe <strong>de</strong>r Firma<br />

Heckert & Co. Glasgroßhandlung, Halle a.d.Saale. 1922<br />

Sitzverlegung nach Halle a.d.Saale und gleichzeitig Einrichtung<br />

einer Filiale in Königsberg i.Pr. Ebenfalls 1922 kam es zu Differenzen<br />

in <strong>de</strong>r Verwaltung, die in <strong>de</strong>r Entlassung und kurz darauf<br />

Wie<strong>de</strong>reinstellung <strong>de</strong>s Vorstands Arno Heckert gipfelten.<br />

Entsprechend sackte <strong>de</strong>r Kurs <strong>de</strong>r in Halle a.S. und Leipzig börsennotierten<br />

AG bis En<strong>de</strong> 1923 auf nur noch 1,7 % <strong>de</strong>s Nennwertes<br />

ab. 1924 Konkurseröffnung.<br />

Los 591 Schätzwert 75-125 €<br />

Heerbrandt-Werke AG<br />

Raguhn i.Anh., Aktie 100 RM 1.5.1943<br />

(R 7) EF<br />

Gründung 1861, AG seit 1897. Bis 1936: Maschinenbau und<br />

Metalltuchfabrik. Bis 1943: Maschinenbau und Metalltuchfabrik<br />

AG vorm. Gottl. Heerbrandt, danach Heerbrandt-Werke AG.<br />

Fabrikation von gelochten Blechen, Maschinen und Apparaten<br />

(Apparate für die Zuckerindustrie, Filterrohre). 1944/45 Herstellung<br />

von Flugzeugteilen für die Junkers-Werke.<br />

Los 592 Schätzwert 30-75 €<br />

Hefftsche Kunstmühle AG<br />

Mannheim, Aktie 1.000 RM Juli 1928<br />

(Auflage 1000, ausgegeben zum<br />

Umtausch <strong>de</strong>r 250-RM-Aktien, R 3) EF<br />

Gründung 1908 in Hei<strong>de</strong>lberg zur Übernahme <strong>de</strong>r Kunstmühle<br />

von C. F. Hefft & Söhne in Bammental. 1910 Erwerb <strong>de</strong>r Wormser<br />

Kunstmühle. 1911 Sitzverlegung nach Mannheim. 1919<br />

brannte die Mühle in Bammental bis auf die Grundmauern nie<strong>de</strong>r<br />

und wur<strong>de</strong> nicht wie<strong>de</strong>raufgebaut. Das dortige Wasserkraftwerk<br />

wur<strong>de</strong> 1921 an die Rheinische Elektrizitäts-AG verkauft;<br />

die dafür erhaltenen Rheinelektra-Aktien gab die Ges. <strong>als</strong> Sachausschüttung<br />

4:1 an ihre Aktionäre weiter. 1929 fusionsweise<br />

Übernahme <strong>de</strong>r J. Syberberg AG in Köln-Mülheim (eine 1885<br />

gegrün<strong>de</strong>te Mühle). 1938 Sitzverlegung nach Worms. Früher<br />

auch börsennotiert im Freiverkehr Mannheim, bei Kriegsen<strong>de</strong><br />

besaß die Deutsche Mühlenvereinigung AG in Duisburg fast<br />

100 % <strong>de</strong>r Aktien. 100 %ige Beteiligungen bestan<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r<br />

1923 gegrün<strong>de</strong>ten Trautenmühle GmbH in Friedrichshafen und<br />

<strong>de</strong>r 1925 gegrün<strong>de</strong>ten Landhan<strong>de</strong>lsfirma Karl Schöttgen GmbH<br />

in Bühl (Ba<strong>de</strong>n). 1956 Aufnahme <strong>de</strong>r Mischfutterherstellung<br />

(1963 in die Hefft Kraftfutter GmbH ausgeglie<strong>de</strong>rt). 1970 Umfirmierung<br />

in Süd<strong>de</strong>utsche Mühlenwerke AG und Sitzverlegung<br />

nach Frankfurt/Main. 1971 fusionsweise Aufnahme <strong>de</strong>r Frankfurter<br />

Mühlenwerke AG und Verschmelzung mit <strong>de</strong>r Hafenmühle<br />

in Frankfurt am Main GmbH. 1972 Verschmelzung auf <strong>de</strong>n<br />

Großaktionär, die Deutsche Mühlenvereinigung AG in Duisburg.<br />

Los 594 Schätzwert 30-75 €<br />

Heinr. Stöcker AG<br />

Köln-Mülheim, Aktie 1.000 RM 3.3.1931.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 600, nach Kapital -<br />

herabsetzung 1936 nur noch 300, R 5) EF<br />

Traditionsreiche, bereits 1840 gegrün<strong>de</strong>te Firma für Hoch-,<br />

Tief-, Beton und Eisenbetonbau (ansässig in Köln-Mülheim,<br />

Clevischer Ring 39). AG seit 1931. In Essen bestand eine<br />

Zweignie<strong>de</strong>rlassung. 1965 wur<strong>de</strong> die AG, die Zeit ihres Lebens<br />

niem<strong>als</strong> eine Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong> erwirtschaftet hatte, nach Beendigung<br />

<strong>de</strong>r Liquidation im Han<strong>de</strong>lsregister gelöscht.<br />

Los 595 Schätzwert 60-120 €<br />

Heinrich Kämper Motorenfabrik AG<br />

Berlin-Marienfel<strong>de</strong>, Aktie 200 RM Juli<br />

1934 (Auflage 300, R 5) EF<br />

Gründung 1901, AG seit 1921. Schon kurz nach <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong><br />

baute Kämper Einbauaggregate für Boot- und Fahrzeugantrieb.<br />

1905/06 baute die Firma auch komplette Automobile.<br />

Die Vierzylin<strong>de</strong>r-Wagen wur<strong>de</strong>n mit Vorliebe <strong>als</strong> Taxis<br />

eingesetzt. Ab ca. 1910 hauptsächlich Herstellung und Vertrieb<br />

von Dieselmotoren für Nutzfahrzeuge. Kämper belieferte u.a.<br />

<strong>de</strong>n schwedischen Automobilbauer Scania (später SAAB-Scania)<br />

mit Motoren für einen kettenbetriebenen Lastwagen.<br />

1936-1942 firmierte die Gesellschaft <strong>als</strong> Kämper Motoren AG,<br />

bis 1948 <strong>als</strong> Demag Motorenwerke AG, danach wie<strong>de</strong>r Kämper<br />

Motoren AG, ab 1951 Kämper-Motoren GmbH, ab 1960 Kämper-Maschinenbau-GmbH,<br />

Berlin-West.<br />

Los 596 Schätzwert 150-200 €<br />

Heinrichsthaler Papierfabrik AG<br />

Heinrichsthal-Wüstseibersdorf, Aktie 100<br />

RM April 1942 (Auflage 1500, R 8) EF-VF<br />

Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1908 in Prag durch die CA-Bankverein und Leykam-<br />

Josefstal zur Übernahme <strong>de</strong>r Anlagen <strong>de</strong>r Martin Kink & Co.<br />

Heinrichsthaler Papierfabrik. Börsennotiz Wien. 1941 zusätzlich<br />

Inbetriebnahme einer Spritfabrik.<br />

Los 590 Schätzwert 300-375 €<br />

Heegermühler Klinker-Werke AG<br />

Eberswal<strong>de</strong>, Aktie 1.000 Mark<br />

10.12.1910 (Auflage 450, R 8) EF-VF<br />

Originalunterschriften. Zuvor ganz unbekannt gewesen!<br />

Kuponbogen mit Kupon 2 uff. anhängend.<br />

Gründung im Aug. 1910 zwecks Erwerb, Bau und Betrieb von<br />

Ziegel- und Klinkerwerken. Bereits 1915 fin<strong>de</strong>t die Gesellschaft<br />

keine Erwähnung mehr in <strong>de</strong>n Handbüchern.<br />

Los 593 Schätzwert 20-40 €<br />

Heilmann & Littmann Bau-AG<br />

München, Aktie 1.000 RM 29.6.1939<br />

(Auflage 7050, R 2) EF<br />

Gründung 1871 durch <strong>de</strong>n Ingenieur Jakob Heilmann, <strong>de</strong>r später<br />

seinen Schwiegersohn <strong>de</strong>n Architekten Max Littmann mit in die<br />

Firma aufnahm. GmbH seit 1897, seit 1927 “Heilmann & Litt-<br />

Los 597 Schätzwert 125-175 €<br />

Heinsberger Volksbank<br />

Heinsberg Rhld., Namens-Aktie 100 RM<br />

1.6.1940 (Auflage 1740, R 10) VF-F<br />

Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Zwei<br />

Rostflecken links oben und mittig, restauriert.<br />

Gründung 1874 <strong>als</strong> Genossenschaft, seit 1891 AG. 1940 erfolgte<br />

<strong>de</strong>r Umtausch <strong>de</strong>r bis dahin auf 20 RM lauten<strong>de</strong>n Aktien<br />

Los 587 Schätzwert 75-125 €<br />

Havag Hausverwaltungs-AG<br />

Berlin, Aktie 100 RM März 1928 (Auflage<br />

500, R 6) EF<br />

Gründung Dez. 1922. Erwerb und Verwaltung <strong>de</strong>r zu Berlin-<br />

Wilmersdorf, Kurfürstendamm 91/92 belegenen Hausgrundstücke.<br />

1940 wur<strong>de</strong> die Auflösung <strong>de</strong>r Ges. beschlossen.<br />

Los 588 Schätzwert 30-75 €<br />

HEAG Hannoversche Eisengiesserei<br />

und Maschinenfabrik AG<br />

An<strong>de</strong>rten bei Hannover, Aktie 100 RM<br />

Juni 1933 (Auflage 580, R 5) EF<br />

Gründung 1857, AG seit 1859 (ab 1930 Namenszusatz “Heag”<br />

Hannoversche Eisengießerei und Maschinenfabrik AG). Drei<br />

Nr. 584 Nr. 596<br />

55


Nr. 603<br />

Großaktionäre: Thüringer Gasgesellschaft (über 25 %), Stadt<br />

Frankfurt (über 50 %). Börsennotiz Frankfurt. Aufgegangen in<br />

<strong>de</strong>r Maingas AG, diese fusionierte 1998 mit <strong>de</strong>n Stadtwerken<br />

Frankfurt zur Mainova AG.<br />

schränken. Angesichts <strong>de</strong>s nicht mehr zeitgemäßen Produktionsprogramms<br />

mußte <strong>de</strong>r Betrieb mit zuletzt kaum mehr <strong>als</strong><br />

100 Mitarbeitern 1972 schließen, 1975 erlosch die AG.<br />

und in diesem Zusammenhang <strong>de</strong>r komplette Neudruck <strong>de</strong>r<br />

Aktienurkun<strong>de</strong>n. Noch heute bestehen<strong>de</strong> Bank.<br />

Los 598 Schätzwert 30-60 €<br />

Heller AG<br />

Berlin, Aktie 20 RM 15.1.1927 (Auflage<br />

800, R 6) EF<br />

Gründung 1923 <strong>als</strong> Josef Heller AG für <strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>l mit Chemikalien<br />

und Metallen, ab Febr. 1925 Heller AG. Han<strong>de</strong>l mit<br />

Kunstdünger, Futtermitteln, landwirtschaftlichen Produkten.<br />

1930 wur<strong>de</strong> die Auflösung und Liquidation beschlossen.<br />

Los 601 Schätzwert 100-200 €<br />

Heringsfischerei Dollart AG<br />

Em<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark 1.5.1900.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 400, R 5) VF<br />

Links oben zwei kleine Rostflecke.<br />

Seefischfang mit 5 Segel- und 2 Dampfloggern, vier Schiffe<br />

gingen im 1. Weltkrieg verloren. Betriebs- und Verwaltungsgemeinschaft<br />

mit <strong>de</strong>r Em<strong>de</strong>r Heringsfischerei und <strong>de</strong>r Großer Kurfürst<br />

Heringsfischerei, mit <strong>de</strong>nen gemeinsam 1930/31 auch<br />

die Flotte <strong>de</strong>r Glückstädter Fischerei AG übernommen wur<strong>de</strong>.<br />

1944 Totalbombenscha<strong>de</strong>n, 1947 Beginn <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>raufbauarbeiten.<br />

1950 Verschmelzung mit <strong>de</strong>r Großer Kurfürst Heringsfischerei<br />

AG. 1961 in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Los 604 Schätzwert 25-50 €<br />

Hermann Schött AG<br />

Rheydt, Aktie 1.000 RM Jan. 1939<br />

(Auflage 731, R 4) EF<br />

Eines <strong>de</strong>r weltweit ältesten Unternehmen <strong>de</strong>r graphischen Industrie,<br />

gegrün<strong>de</strong>t bereits 1818, AG seit 1899. Die Großdrukkerei<br />

beschäftigte zuletzt um die 400 Leute und war auf <strong>de</strong>n<br />

Druck von Zigarrenban<strong>de</strong>rolen, Zigarrenkistenetiketten, Schokola<strong>de</strong>umschläge,<br />

Pralinenpackungen, Plakate, Wein- und Liköretiketten<br />

sowie Faltschachteln aller Art spezialisiert. Börsennotiz:<br />

Freiverkehr Düsseldorf. 1982 Konkurs.<br />

Los 608 Schätzwert 15-30 €<br />

Hil<strong>de</strong>brandsche Mühlenwerke AG<br />

Böllberg bei Halle a.S., Aktie 200 RM Aug.<br />

1929 (Auflage 4000, R 2) EF<br />

Lochentwertet.<br />

Gründung 1888 unter Übernahme eines schon seit altersher<br />

bestehen<strong>de</strong>n früher fiskalischen Mühlenbetriebes, das 1858<br />

durch Louis Hil<strong>de</strong>brand gekauft wur<strong>de</strong>. Die schon 1876 durch<br />

einen Brand im Jahr 1876 teilweise zerstörte Mühle wur<strong>de</strong><br />

durch eine vergrößerte Anlage durch die Dresdner Mühlenbaufirma<br />

Gebrü<strong>de</strong>r Seck im Burgenstil neu aufgebaut. Betrieb von<br />

Getrei<strong>de</strong>mühlen und Getrei<strong>de</strong>han<strong>de</strong>l. 1908 Zukauf <strong>de</strong>r Stadtmühle<br />

in Halle. Börsennotiz Berlin und Halle/Leipzig. Die noch<br />

heute teilweise erhaltenen (1992 und 1994 durch zwei Brän<strong>de</strong><br />

entkernt) Gebäu<strong>de</strong> stammen weitestgehend aus <strong>de</strong>r Zeit nach<br />

<strong>de</strong>m ersten Brand 1875. Die Hil<strong>de</strong>brandschen Mühlenwerke<br />

AG beschäftigte mit ihren 32 Mahlgängen, betrieben von 7 Turbinen,<br />

über 100 Personen. So produzierte die Mühle mit Leichtigkeit<br />

<strong>de</strong>n Tagesbedarf einer Großstadt und exportierte die Ü-<br />

berproduktion.<br />

Los 599 Schätzwert 50-100 €<br />

Hennen-Brauerei AG<br />

vorm. Adolf Schrö<strong>de</strong>r<br />

Henne bei Naumburg a.S., Aktie 1.000<br />

Mark 1.10.1922 (Auflage 1000, R 4) EF<br />

Großes Hochformat, ausgesprochen <strong>de</strong>korative<br />

Umrahmung mit Hopfen und Gerste in Jugendstil-<br />

Elementen.<br />

Die Brauerei wur<strong>de</strong> 1889 von Adolf Schrö<strong>de</strong>r vor <strong>de</strong>n Toren von<br />

Naumburg direkt an <strong>de</strong>r Saale an <strong>de</strong>n Weinbergen im Blütengrund<br />

erbaut. Bei Gründung <strong>de</strong>r AG 1913 brachte Frau Charlotte<br />

Schrö<strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong> Immobilien ein: Grüner Baum, Deutsche<br />

Schenke, Turnvater Jahn (Naumburg, Wasserstr. 27). Betrieb<br />

<strong>de</strong>r Hennenbrauerei, Herstellung von Selters und Limona<strong>de</strong>.<br />

1917 wur<strong>de</strong> die Brückner’sche Brauerei in Kösen hinzuerworben.<br />

Für eine Enteignung anfangs zu klein, <strong>de</strong>shalb bis<br />

1972 in <strong>de</strong>r DDR <strong>als</strong> Kommanditgesellschaft mit staatlicher<br />

Beteiligung weitergeführt (staatlicher Gesellschafter war <strong>de</strong>r<br />

VEB Stadtbrauerei Weißenfels), danach VEB Stadtbrauerei<br />

Naumburg (zuletzt zum VEB Getränkekombinat Dessau gehörig).<br />

Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> 1990 stillgelegt. Im Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r ehemaligen<br />

Brauerei wur<strong>de</strong> 2005 mit viel Liebe zum Detail das heutige<br />

“Hotel zur Henne” eingerichtet.<br />

Los 600 Schätzwert 60-120 €<br />

Herdfabrik und Eisengießerei AG<br />

Herne i.W., Aktie 1.000 Mark Mai 1923.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 6200, nach Kapital -<br />

umstellung 1924 noch 4650, R 5) UNC.<br />

1897 gegrün<strong>de</strong>t, seit 1922 AG. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Kochher<strong>de</strong><br />

(Kohle-, Gas- u. Elektroher<strong>de</strong>), außer<strong>de</strong>m Herdöfen und Gaskocher.<br />

Nach <strong>de</strong>m Krieg auch Produktion von Ölöfen und Kühl-<br />

Los 602 Schätzwert 20-40 €<br />

Hermann Herzog & Co. AG<br />

Neugersdorf, Aktie 1.000 RM Juni 1934<br />

(Auflage 1800, R 2) EF<br />

G&D-Druck. Mit Firmensignet.<br />

Bereits 1844 grün<strong>de</strong>t Christian Friedrich Herzog <strong>als</strong> drittälteste<br />

in <strong>de</strong>r Stadt seine Textilfabrik. AG seit 1911. Produktion u.a.<br />

von Ver<strong>de</strong>ckstoffen, Futterstoffen u. Schonstoffen für die Automobilindustrie,<br />

Regenmantel- und Tropenanzugsstoffen. Noch<br />

heute <strong>als</strong> “Heytex Neugersdorf GmbH” bestehen<strong>de</strong>r Betrieb.<br />

Los 603 Schätzwert 30-60 €<br />

Hermann Köhler AG<br />

Altenburg, Aktie 100 RM 9.8.1934<br />

(Auflage 2280, R 5) EF<br />

Gründung 1921. Herstellung von Nähmaschinen. 1923 Anglie<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r Möbelfabrik AG Pößneck. Börsennotiz: Freiverkehr<br />

Leipzig. 1945 Fusion <strong>de</strong>r Firmen Hermann Köhler AG, Dietrich<br />

& Co. und Winselmann zum Nähmaschinenwerk Altenburg.<br />

Nach <strong>de</strong>r Verstaatlichung in <strong>de</strong>r DDR VEB Nähmaschinenwerk<br />

Altenburg, nach <strong>de</strong>r Privatisierung 1990 ALTIN Nähtechnik<br />

GmbH.<br />

Vesta <strong>de</strong>r Vesta-Nähmaschinenwerke, 1871 in<br />

Altenburg gegrün<strong>de</strong>t von Leopold Oskar Dietrich,<br />

Hermann Köhler und Gustav Winselmann<br />

Los 605 Schätzwert 50-100 €<br />

Hermes AG<br />

Bremen, Interimsschein 100 RM Mai<br />

1925 (R 6) EF<br />

Gründung Febr. 1921. Betrieb eines Ausfuhr- und Einfuhrgeschäfts,<br />

Vornahme von Han<strong>de</strong>lsgeschäften aller Art. Zweignie<strong>de</strong>rlassung<br />

in Hamburg. Am 23.6.1925 wur<strong>de</strong> die Auflösung<br />

und Liquidation beschlossen.<br />

Los 606 Schätzwert 80-100 €<br />

Herzogthum Sachsen-Meiningen<br />

Meiningen, Antheilschein 7 Gul<strong>de</strong>n<br />

8.2.1870 (Auflage 500000, R 7) VF-<br />

Teil einer Gesamtanleihe von 3,5 Mio. Gul<strong>de</strong>n. Die<br />

Anleihe war zur Herstellung <strong>de</strong>s auf <strong>de</strong>m Herzoglich<br />

Sachsen-Meiningenschen Gebiet gelegenen<br />

Teiles <strong>de</strong>r Eisenbahn Meiningen-Schweinfurt bestimmt.<br />

Zur Tilgung sollte u.a. das von <strong>de</strong>r Königl.<br />

Bayerischen Staatsregierung gezahlte Pachtgeld<br />

für diese Strecke benutzt wer<strong>de</strong>n. Nur 14 Stück lagen<br />

im Reichsbankschatz.<br />

Das Herzogtum Sachsen-Meiningen umfasste eine Fläche von<br />

2.468 qm mit 278.800 Einwohnern (1910). Es war eines von<br />

vier Sachsen-Ernestinischen Herzogtümern (die Herzogtümer<br />

Sachsen Coburg, Gotha und Sachsen-Altenburg), die in bunter<br />

Gemengelage mit vielen Enklaven und Exklaven in Thüringen<br />

lagen. Sie gingen aus einer Neuordnung <strong>de</strong>r Besitzverhältnisse<br />

hervor, nach<strong>de</strong>m 1825 die Linie Gotha-Altenburg ausstarb.<br />

Los 607 Schätzwert 30-90 €<br />

Hessen-Nassauische Gas-AG<br />

Frankfurt a.M.-Höchst, Aktie 100 RM April<br />

1928 (Auflage 12800, R 4) EF<br />

Gründung 1864 durch Höchster Bürger <strong>als</strong> “Höchster Gasbeleuchtungs-AG”.<br />

1913 Umfirmierung wie oben. 1925 Erwerb<br />

<strong>de</strong>s Gaswerks Salmünster, das 3 Städte mit Gas versorgte.<br />

Los 609 Schätzwert 25-50 €<br />

Hilgers AG<br />

Rheinbrohl, Aktie 1.000 RM Juni 1942<br />

(Auflage 400, R 4) EF<br />

Gründung 1867 in Rheinbrohl, 1888 Umwandlung in die “AG<br />

für Verzinkerei und Eisenkonstruktion vorm. Jacob Hilgers”.<br />

Herstellung von Stahlhoch- und Brückenbauten, Behältern und<br />

Apparaten insbeson<strong>de</strong>re für die Chemieindustrie, Tanks, Wellblechen,<br />

Stahlfenstern und -toren, Transportanlagen, Kränen<br />

und Rührwerken. Außer<strong>de</strong>m Betrieb <strong>de</strong>r Hilgers-Werft, auf <strong>de</strong>r<br />

bis zu <strong>de</strong>n größten Abmessungen hun<strong>de</strong>rte von Rheinschiffen<br />

fertiggestellt wur<strong>de</strong>n. 1911 Fusion mit <strong>de</strong>r AG für Brückenbau,<br />

Tiefbohrung und Eisenkonstruktionen, Neuwied (<strong>als</strong> Werk II<br />

weitergeführt). 1921 Erwerb <strong>de</strong>s Stanz- und Emaillierwerkes<br />

“Moguntia” in Mainz-Kostheim (schon 1922 wie<strong>de</strong>r veräußert).<br />

1927 Umfirmierung in Hilgers AG. Die börsennotierte Hilgers<br />

AG (über 98 % <strong>de</strong>r Aktien hielt zuletzt die DSD Dillinger Stahlbau<br />

GmbH, Saarlouis) wur<strong>de</strong> 2004 in die DSD Stahlbau GmbH<br />

umgewan<strong>de</strong>lt und gehört zur MAN-Ferrostaal Gruppe.<br />

Los 610 Schätzwert 25-50 €<br />

Hille-Werke AG<br />

Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 RM Mai 1940<br />

(Auflage 600, R 4) EF<br />

Gründung 1879, AG seit 1892 <strong>als</strong> “Dresdner Gasmotoren-Fabrik<br />

vorm. Moritz Hille”. Neben <strong>de</strong>r Motorenherstellung im Jahr<br />

1898 auch ein Ausflug in <strong>de</strong>n Automobilbau: Hille baute in Lizenz<br />

das DeDion-Dreirad mit einer luftgekühlten 1,25-PS-Maschine.<br />

Später auf die Herstellung von Bohr- und Fräsmaschinen<br />

spezialisiert. Börsennotiz Dres<strong>de</strong>n/Leipzig und Berlin. Das<br />

56


Werk Dres<strong>de</strong>n-Reick wur<strong>de</strong> 1948 enteignet, 1951 Sitzverlegung<br />

nach Düsseldorf, ab 1964 GmbH, 1967 aufgelöst. Das<br />

Werk in <strong>de</strong>r DDR ab 1946 <strong>als</strong> VEB WMW Hille weiter geführt,<br />

ab 1952 VEB Feinstmaschinenwerk, 1959 VEB MIKROMAT,<br />

1990 Mikromat Werkzeugmaschinenfabrik GmbH.<br />

Stahlwerkes in Dortmund eine oHG. Daraus wur<strong>de</strong> 1873 die Eisen-<br />

und Stahlwerk Hoesch AG. 1899 wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Erwerb<br />

<strong>de</strong>r Gewerkschaft ver. Westphalia in Dortmund auch eine eigene<br />

Kohlengrundlage geschaffen. 1930 Verschmelzung mit <strong>de</strong>m<br />

Köln-Neuessener Bergwerksverein (früher Kölner Bergwerksverein),<br />

1938 Umfirmierung in Hoesch AG. 1952 auf alliierte<br />

Anordnung zeitweise in die drei Nachfolgegesellschaften<br />

Hoesch Werke AG, Altenessener Bergwerks-AG und Industriewerte<br />

AG aufgespalten. 1992 in einer spektakulären, nicht gera<strong>de</strong><br />

freundlichen Aktion vom Erzkonkurrenten Krupp “geschluckt”.<br />

Los 611 Schätzwert 75-150 €<br />

Hirsch-Brauerei Cöln AG<br />

Köln, Actie 1.000 Mark 31.12.1919<br />

(Auflage 750, R 4) EF<br />

Bei <strong>de</strong>r Gründung im Jahr 1900 brachte die Hirschbrauerei<br />

Gebr. Steingroever in Köln-Bayenthal 14 Grundstücke mit aufstehen<strong>de</strong>n<br />

Brauereigebäu<strong>de</strong>n und alles Inventar ein. Die Brauerei<br />

hatte eine Leistungsfähigkeit von 100.000 hl im Jahr. 1918<br />

Übernahme <strong>de</strong>s Malzkontingents <strong>de</strong>r Rhein. Brauerei-Gesellschaft<br />

in Cöln-Alteburg. 1931 Fusion mit <strong>de</strong>r Adler-Brauerei AG<br />

und Umfirmierung in Adler- und Hirsch-Brauerei AG. Gelegentlich<br />

<strong>de</strong>r Übernahme <strong>de</strong>r Aktienmehrheit durch die Essener Aktien-Brauerei<br />

Carl Funke AG (die spätere Stern-Brauerei Carl<br />

Funke AG, die 1998 schließlich in Dom-Brauerei AG umfirmierte<br />

und <strong>de</strong>n Sitz nach Köln verlegte) 1938/39 Umfirmierung in<br />

Dom-Brauerei Carl Funke AG. Obwohl die Mälzerei in Köln-Ehrenfeld<br />

1943/44 total zerstört wur<strong>de</strong>, war die Dom-Brauerei<br />

schon in <strong>de</strong>n 60er Jahren wie<strong>de</strong>r die größte Brauerei in Köln.<br />

1972 völlig in die Essener Stern-Brauerei eingeglie<strong>de</strong>rt.<br />

Los 612 Schätzwert 30-90 €<br />

Hochofenwerk Lübeck AG<br />

Lübeck, Aktie 10.000 Mark 1.12.1922<br />

(Auflage 2000, R 2) EF<br />

Großformatig, schöne Zierumrandung.<br />

Gründung 1905. Herstellung von Roheisen, Betrieb eines Zementwerkes,<br />

Gewinnung und Raffinierung von Kupfer, außer<strong>de</strong>m<br />

Betonwarenfabrik. Den Aufsichtsrat präsidierte bis Kriegsen<strong>de</strong><br />

Friedrich Flick. 1954 Umbenennung in Metallhüttenwerke<br />

Lübeck AG, bald darauf in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt und in<br />

Liquidation gegangen. 1959 Übertragung <strong>de</strong>s Vermögens auf<br />

die Hauptgesellschafterin “Gesellschaft für Montaninteressen<br />

mbH” in Lübeck.<br />

Los 614 Schätzwert 75-125 €<br />

Hoffmann’s Stärkefabriken AG<br />

Bad Salzuflen, Aktie 300 RM Mai 1928<br />

(Auflage 14200, R 6) EF-VF<br />

Mit <strong>de</strong>m sich das Pfötchen lecken<strong>de</strong>n Kätzchen.<br />

Werksgründung 1850, AG seit 1887. Herstellung von Stärkeund<br />

Nährmitteln, Haushalts- und Körperpflegeprodukten; jahrzehntelang<br />

bekanntestes Produkt war “Hoffmann’s Gardinenweiß”.<br />

1993 Übernahme durch die britische Chemiefirma Rekkitt<br />

& Colman plc, Umbenennung in Reckitt & Colman Deutschland<br />

AG und Sitzverlegung nach Hamburg. 2001 Fusion mit <strong>de</strong>r<br />

alteingesessenen Mannheimer Chemiefirma Benckiser GmbH,<br />

Umfirmierung in Reckitt Benckiser Deutschland AG und Sitzverlegung<br />

nach Mannheim.<br />

Los 615 Schätzwert 150-250 €<br />

Hohburger Quarz-Porphyr-Werke AG<br />

Leipzig, Aktie 1.000 RM April 1942<br />

(Auflage nur 12 Stück, R 9) UNC<br />

Zuvor völlig unbekannte Emission, schon wegen<br />

<strong>de</strong>r Mini-Auflage und <strong>de</strong>r gleichzeitigen Betätigung<br />

<strong>als</strong> Privatbahn ein Hingucker.<br />

Gründung 1899 unter Übernahme <strong>de</strong>r früher vom Frhr. von<br />

Schönberg auf Thammenhain betriebenen Quarzporphyrbrüche<br />

in <strong>de</strong>n Hohburger Bergen bei Wurzen. Außer<strong>de</strong>m (von <strong>de</strong>n<br />

Bahnhöfen Collmen-Böhlitz und Seelingstädt ausgehend) Betrieb<br />

einer norm<strong>als</strong>purigen PRIVATEISENBAHN für Personenund<br />

Güterverkehr.<br />

Los 616 Schätzwert 60-120 €<br />

Holsten-Brauerei<br />

Altona, Aktie 1.000 Mark von 1918<br />

(Auflage 800, R 7) EF-VF<br />

Gründung 1879. Bis 1925 erwarb die Gesellschaft zehn weitere<br />

Brauereien. Die Übernahmen wur<strong>de</strong>n überwiegend durch<br />

<strong>de</strong>n Verkauf von Grundstücken finanziert, die nach Zusammenlegung<br />

<strong>de</strong>r Braustätten nicht mehr benötigt wur<strong>de</strong>n. Gebraut<br />

wur<strong>de</strong> schließlich nur noch in Altona, Neumünster und Kiel.<br />

Dass Holsten bereits in <strong>de</strong>n 40er Jahren nahezu Hektoliter-Millionär<br />

war, unterstreicht die schon dam<strong>als</strong> große Be<strong>de</strong>utung<br />

dieser Brauerei. Holsten-Bier wird heute in Lizenz auch in<br />

Großbritannien, Ungarn, Nigeria, Namibia, China und Paraguay<br />

produziert. Zur Holsten-Brauerei gehören auch die 1888 gegr.<br />

Feldschlößchen AG, Braunschweig und die 1904 gegr. Lüneburger<br />

Kronen-Brauerei, Lüneburg.<br />

Los 617 Schätzwert 200-250 €<br />

Holzkredit AG<br />

Mag<strong>de</strong>burg, Aktie 5.000 Mark Aug. 1923<br />

(Auflage 12000, R 9) VF<br />

Zuvor ganz unbekannt gewesen, nur 6 Stück wur<strong>de</strong>n<br />

im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />

Gründung im Mai 1923. Kreditgewährung an Werke <strong>de</strong>r Holzindustrie,<br />

Erwerb und Pacht von Holzindustriewerken, An- und<br />

Verkauf von Waldbestän<strong>de</strong>n, Holzhan<strong>de</strong>l. Nach<strong>de</strong>m schon keine<br />

Goldmarkumstellung nach <strong>de</strong>r Hyperinflation mehr erfolgt<br />

war, wur<strong>de</strong> die AG 1931 von Amts wegen gelöscht.<br />

Los 618 Schätzwert 75-150 €<br />

Hotel AG Frankfurt a. M.<br />

Frankfurt am Main, Aktie 200 RM Juli<br />

1942 (Auflage 250, R 7) EF<br />

Die Gesellschaft erwarb bei ihrer Gründung im Jahr 1899 das<br />

Hotel “Frankfurter Hof” von <strong>de</strong>r 1874 gegrün<strong>de</strong>ten Frankfurter<br />

Hotel-AG. <strong>Der</strong> Hotelbetrieb umfaßte auch eine Lohnwäscherei,<br />

eine Weingroßhandlung und eine Abteilung für Zigarrenhan<strong>de</strong>l.<br />

1910 wur<strong>de</strong> außer<strong>de</strong>m am Bahnhofsplatz <strong>de</strong>r “Englische Hof”<br />

gepachtet (<strong>de</strong>r Name war am Vorabend <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges<br />

nicht mehr opportun, <strong>de</strong>shalb umbenannt in “Hessischer Hof”).<br />

Die Aktien notierten an <strong>de</strong>r Frankfurter Börse. Nach Übernahme<br />

<strong>de</strong>r Aktienmehrheit durch Albert Steigenberger (wobei Steigenberger<br />

das von ihm 1930 erworbene Hotel “Europäischer<br />

Hof” in Ba<strong>de</strong>n Ba<strong>de</strong>n mitbrachte) umbenannt 1941 in “Hotel<br />

AG” und 1951 in “A. Steigenberger Hotelgesellschaft KGaA”.<br />

1949 pachtweise Übernahme <strong>de</strong>s Badhotels “Badischer Hof” in<br />

Ba<strong>de</strong>n Ba<strong>de</strong>n, 1950 Erwerb eines 50 %igen Anteils an Ritter’s<br />

Park Hotel in Bad Homburg v.d.H. (1956 vollständig übernommen),<br />

1952 Erwerb <strong>de</strong>r Aktienmehrheit <strong>de</strong>r Feist-Belmont’-<br />

schen Sektkellerei AG in Frankfurt/Main (1965 wie<strong>de</strong>r verkauft),<br />

1953 Anpachtung <strong>de</strong>s Park Hotels in Düsseldorf, 1955<br />

Erwerb <strong>de</strong>s Palasthotels Mannheimer Hof in Mannheim, 1956<br />

Erwerb <strong>de</strong>s Grandhotels Axelmannstein sowie Pachtung <strong>de</strong>r<br />

Kurhausbetriebe in Bad Reichenhall, 1957 Inbetriebnahme <strong>de</strong>s<br />

Hotels Graf Zeppelin in Stuttgart, 1958 Erwerb von 95 % <strong>de</strong>r<br />

Aktien <strong>de</strong>r Hotel Duisburger Hof AG sowie Anpachtung <strong>de</strong>s Kurhaus-Hotels<br />

in Bad Kissingen vom Freistaat Bayern. 1964 Anpachtung<br />

<strong>de</strong>s Insel-Hotels in Konstanz vom Land Ba<strong>de</strong>n-Württemberg,<br />

1965 Anpachtung <strong>de</strong>s Kurhotels, <strong>de</strong>s Sanatoriums<br />

und <strong>de</strong>r Kurhausgaststätten in Bad Neuenahr, 1967 Bau <strong>de</strong>s<br />

Flughafenhotels in Frankfurt/Main. So wur<strong>de</strong> Steigenberger bis<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 60er Jahre zum be<strong>de</strong>utendsten <strong>de</strong>utschen Hotelunternehmen.<br />

1985 Ausglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s wertvollen Immobilienbesitzes<br />

und Umwandlung in die Steigenberger Hotels AG <strong>als</strong> reine<br />

Betriebsführungsgesellschaft.<br />

Los 619 Schätzwert 75-150 €<br />

Hotel-AG Chemnitzer Hof<br />

Chemnitz, Aktie 1.000 RM 5.4.1929 (Auflage<br />

1600, nach Kapitalherab setzungen 1931,<br />

1932 und 1935 nur noch 150, R 7) EF<br />

Sehr <strong>de</strong>korativ, mit <strong>de</strong>taillierter Abb. <strong>de</strong>s Hotels<br />

und seiner Umgebung im Unterdruck.<br />

Gründung 1927 zum Bau und Betrieb <strong>de</strong>s “Chemnitzer Hof”<br />

und eines Weingroßhan<strong>de</strong>ls. Als Folge <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />

1931 in Vergleich gegangen, <strong>de</strong>r aber erfüllt wer<strong>de</strong>n konnte.<br />

Später noch mehrere Kapit<strong>als</strong>chnitte. Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n erwirtschaftete<br />

die AG nie. Zwischenzeitlich in <strong>de</strong>r DDR ein Haus <strong>de</strong>r Interhotel-Gruppe.<br />

Zur Geltendmachung von Restitutionsansprüchen<br />

wur<strong>de</strong> die AG nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> reaktiviert. Heute ist <strong>de</strong>r<br />

Chemnitzer Hof ein 4-Sterne-Hotel <strong>de</strong>r Guennewig-Gruppe.<br />

Los 620 Schätzwert 50-175 €<br />

Hôtel-AG Hamburger Hof<br />

Hamburg, Actie 1.000 Mark von 1881.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 3000, R 3) EF-VF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1881 zum Betrieb eines Hotels mit Nebenlokalitäten<br />

auf Grundstücken am Jungfernstieg und Grosse Bleichen.<br />

1919 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Hotelbetrieb eingestellt und die Immobilie zu<br />

einem vom Stinnes-Konzern genutzten Kontorhaus umgebaut.<br />

Den Aufsichtsratsvorsitz führte Hugo Stinnes. Später <strong>als</strong> “Hamburger<br />

Hof Versicherungs-AG” mit Sitz in Mülheim/Ruhr Betrieb<br />

<strong>de</strong>r Schiffskasko- und Transportversicherungsgeschäfte für die<br />

Stinnes AG (VEBA-Konzern), ferner zentrale Zuständigkeit für<br />

alle Versicherungsverträge <strong>de</strong>s Konzerns. Gewisse Unregelmäßigkeiten<br />

bei Provisionszahlungen und bei <strong>de</strong>r Regulierung privater<br />

Versicherungsfälle leiten<strong>de</strong>r Mitarbeiter <strong>de</strong>s Konzerns<br />

führten En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 90er Jahre zu einem öffentlichen Skandal. Da<br />

<strong>de</strong>r traditionsreiche Name “Hamburger Hof” dadurch nicht<br />

mehr salonfähig war, fiel auch er nach über 100-jähriger Geschichte<br />

diesem Skandal zum Opfer. Das Gebäu<strong>de</strong> selbst aber<br />

ist bis heute eine <strong>de</strong>r elegantesten La<strong>de</strong>npassagen <strong>de</strong>r Stadt.<br />

Los 621 Schätzwert 100-150 €<br />

Houbenwerke AG<br />

Aachen, Aktie 1.000 Mark 1.4.1923<br />

(Auflage 34600, R 8) VF<br />

Nur 12 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Das schon seit 1793 bestehen<strong>de</strong> Unternehmen wur<strong>de</strong> 1907 in<br />

die “Houben Sohn Carl AG” umgewan<strong>de</strong>lt, 1916 Umfirmierung<br />

wie oben nach Bezug <strong>de</strong>r neu erbauten Fabrik in <strong>de</strong>r Roermon<strong>de</strong>r<br />

Str. 37-67, die einen eigenen Gleisanschluß zum Bahnhof<br />

Los 613 Schätzwert 150-250 €<br />

Hoesch AG<br />

Dortmund, Sammelaktie 1.000 x 1.000<br />

RM Jan. 1943 (R 6) UNC<br />

Die Verbindung <strong>de</strong>r Familie Hoesch zur Eisenindustrie reicht bis<br />

in das 17. Jh. zurück. Ihre Hammer- und Hüttenbetriebe errichtete<br />

die Familie jeweils dort, wo die Standortverhältnisse eine<br />

günstige Entwicklung versprachen. Von <strong>de</strong>n alten Betriebsstätten<br />

in <strong>de</strong>r Eifel wur<strong>de</strong>n die Werke 1846 angesichts <strong>de</strong>r<br />

knapper wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Rohstoffe Erz und Holzkohle in die Nähe<br />

<strong>de</strong>r Steinkohle nach Eschweiler verlagert. Leopold Hoesch fasste<br />

schließlich <strong>de</strong>n Entschluss, <strong>de</strong>n Schwerpunkt seiner industriellen<br />

Tätigkeit ins Ruhrgebiet zu verlegen. Zusammen mit<br />

Verwandten grün<strong>de</strong>te er 1871 für <strong>de</strong>n Betrieb eines Eisen- und<br />

Nr. 617 Nr. 622<br />

57


Aachen-West hatte. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Ba<strong>de</strong>öfen, Gasheizöfen<br />

nebst Anlagen, Küchenher<strong>de</strong>, Metall- und an<strong>de</strong>ren Waren, auch<br />

Ausrüstungsgegenstän<strong>de</strong> für Kraftwagen. Seit 1905 auch Fabrikation<br />

von Geschirrspülmaschinen. Von 1915-18 arbeitete<br />

die Ges. für Heereszwecke. Von <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise schwer<br />

getroffen ging das Werk 1931 in Konkurs, zugleich Einstellung<br />

<strong>de</strong>r Börsennotiz in Köln und Düsseldorf-Essen. 1934 konnte das<br />

Konkursverfahren durch Zwangsvergleich been<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n,<br />

nach<strong>de</strong>m die Kölner Bankfirma Richard E<strong>de</strong>l <strong>als</strong> Sanierer eingestiegen<br />

war. 1937 in eine oHG umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Los 622 Schätzwert 200-250 €<br />

Hürnerbräu AG<br />

Ansbach, Aktie 100 RM 1.6.1929 (Auflage<br />

700, R 8) EF<br />

Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1803 durch G. L. Hürner, bis 1920 im Besitz <strong>de</strong>r Familie.<br />

Danach erst GmbH, seit 1921 AG. Erzeugt wur<strong>de</strong> Lagerbier<br />

hell und dunkel, “Hürner-Pils” und Gumbertusbier (zusammen<br />

ca. 40.000 Hektoliter im Jahr). Biernie<strong>de</strong>rlagen in Aalen,<br />

Rothenburg ob <strong>de</strong>r Tauber und Feuchtwangen. Börsennotiz<br />

München. 1972 Verschmelzung auf die Brau-AG Nürnberg<br />

(heute: Tucher-Bräu).<br />

Los 623 Schätzwert 100-150 €<br />

Hugo Loewenstein AG<br />

Düsseldorf, Aktie 1.000 Mark 21.11.1922<br />

(Auflage 20000, R 9) VF<br />

Großes Hochformat, sehr hübsche Umrahmung.<br />

Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz. Randschä<strong>de</strong>n<br />

fachgerecht restauriert.<br />

Gründung Juli 1921. Han<strong>de</strong>l mit und Fabrikation von Oelen und<br />

Fetten sowie sonstigen tierischen und pflanzlichen Produkten.<br />

Im Okt. 1925 in Liquidation gegangen.<br />

Los 624 Schätzwert 125-175 €<br />

Humboldt-Deutzmotoren AG<br />

Köln, Aktie 1.000 RM Dez. 1930 (Auflage<br />

13350, R 8, Kapitalerhöhung bei <strong>de</strong>r<br />

Fusion <strong>de</strong>r Maschinenbau-Anstalt<br />

Humboldt mit <strong>de</strong>r Motorenwerke Deutz<br />

und <strong>de</strong>r Motorenfabrik Oberursel) EF-VF<br />

Faksimile-Unterschrift Peter Klöckner <strong>als</strong> AR-Vorsitzen<strong>de</strong>r.<br />

Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1856 (Maschinenfabrik für <strong>de</strong>n Bergbau “Sivers &<br />

Co.”), seit 1884 Maschinenbau-Anstalt Humboldt, Köln-Kalk.<br />

1930 Fusion mit <strong>de</strong>r Motorenfabrik Deutz AG (gegrün<strong>de</strong>t 1864<br />

von N. A. Otto und E. Langen <strong>als</strong> erste Motorenfabrik <strong>de</strong>r Welt)<br />

und <strong>de</strong>r Motorenfabrik Oberursel AG zur Humboldt-Deutzmotoren-AG.<br />

1936 Übernahme <strong>de</strong>r Magirus AG in Ulm (gegrün<strong>de</strong>t<br />

1864 <strong>als</strong> Spezialfabrik für Feuerwehrgeräte, ab 1918 auch<br />

Fahrzeugbau). 1938 Interessengemeinschaft mit <strong>de</strong>r Klöckner-<br />

Werke AG in Duisburg und Umfirmierung in Klöckner-Humboldt-Deutz<br />

AG. Übernahme <strong>de</strong>r Vereinigte West<strong>de</strong>utsche Waggonfabriken<br />

AG (1959), <strong>de</strong>r Maschinenfabrik Fahr AG, Gottmadingen<br />

(1961) und <strong>de</strong>r WEDAG Westfalia Dinnendahl Gröppel<br />

AG, Bochum (1969). Die 1974 begonnene Kooperation mit FI-<br />

AT bei Nutzfahrzeugen führte 1975 zur Gründung <strong>de</strong>s Gemeinschaftsunternehmens<br />

IVECO (1982 ganz an FIAT übergegangen).<br />

Neben Motoren wur<strong>de</strong>n Gasturbinen, Luftfahrtantriebe,<br />

Traktoren, Mähdrescher und Industrieanlagen hergestellt. Nach<br />

einer existenzbedrohen<strong>de</strong>n Krise in <strong>de</strong>n 90er Jahre blieb <strong>de</strong>r<br />

(bis heute <strong>als</strong> Deutz AG börsennotierten) KHD nur noch das Motorenwerk<br />

in Köln-Deutz.<br />

Los 625 Schätzwert 200-250 €<br />

Hupfeld - Gebr. Zimmermann AG<br />

Leipzig, Aktie 20 RM 1.12.1935 (Auflage<br />

200, R 10) VF<br />

Die 20-RM-Aktien wur<strong>de</strong>n nur ein Jahr nach ihrer<br />

Ausgabe im Zuge einer weiteren Kapitalherabsetzung<br />

gleich wie<strong>de</strong>r eingezogen und grösstenteils<br />

vernichtet. Nur 4 Stück blieben im Reichsbankschatz<br />

erhalten. Linke Seite fleckig.<br />

Gründung 1895 <strong>als</strong> “Leipziger Pianofortefabrik Gebr. Zimmermann<br />

AG”, 1926 Anglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r “Ludwig Hupfeld AG” mit<br />

Werken in Dres<strong>de</strong>n, Böhlitz-Ehrenberg, Johanngeorgenstadt und<br />

Gotha, anschließend Umfirmierung in “Leipziger Pianoforte- und<br />

Phonolafabriken Hupfeld - Gebr. Zimmermann AG”. Das fusionierte<br />

Unternehmen ist mit über 20.000 Instrumenten jährlich<br />

nun <strong>de</strong>r größte Hersteller in ganz Europa. 1929/30 been<strong>de</strong>n<br />

Weltwirtschaftskrise, Schallplatte und Rundfunk die Ära <strong>de</strong>r bei<br />

Hupfeld produzierten elektrischen Selbstspielinstrumente. Die<br />

Klavierproduktion wird in eine Zweigfabrik verlagert, die Hauptfabriken<br />

stellen nunmehr Kinoorgeln, Plattenspieler, Rundfunkempfänger,<br />

Kleinbillards und Wohnmöbel her. Weiter umfirmiert<br />

1935 wie oben und 1938 in Hupfeld-Zimmermann AG. Börsennotiz<br />

Berlin und Leipzig. 1946 enteignet, zu DDR-Zeiten Teil <strong>de</strong>r<br />

sog. “Pianounion”. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> wird <strong>de</strong>r Betrieb in Böhlitz-<br />

Ehrenberg <strong>als</strong> Pianofortefabrik Leipzig GmbH & Co. KG reprivatisiert,<br />

das traditionsreiche ehemalige Hupfeld-Werk in Seifhennersdorf<br />

wird von <strong>de</strong>r Berliner Bechstein-Gruppe übernommen.<br />

Los 626 Schätzwert 200-250 €<br />

HUTA Hoch- und Tiefbau-AG<br />

Breslau, VZ-Aktie 20 x 200 RM Sept.<br />

1942 (Interimsschein, R 12), ausgestellt<br />

für die Dresdner Bank Filiale Breslau VF<br />

Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschriften.<br />

Es waren überhaupt nur 70 VZ-Aktien<br />

begeben, verbrieft in einer 50er-Sammelurkun<strong>de</strong><br />

von 1928 und einer 20er-Sammelurkun<strong>de</strong> von<br />

1942. Ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1904 <strong>als</strong> “Baugesellschaft für Lolat-Eisenbeton<br />

GmbH” in Breslau, AG seit 1907. Be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s Bauunternehmen<br />

mit zunächst auch sehr starker Position in Russland sowie<br />

Nie<strong>de</strong>rlassungen u.a. in Berlin, Halle, Hannover, Stettin und<br />

Nürnberg. 1917 Umfirmierung in HUTA Hoch- und Tiefbau AG.<br />

1946 Sitzverlegung nach Hannover. 1962 Erwerb <strong>de</strong>r Willy<br />

Christiansen KG in Schleswig und <strong>de</strong>r E. Hegerfeld Industriebau<br />

KG in Essen, mit <strong>de</strong>nen 1967 zur HUTA-HEGERFELD AG fusioniert<br />

wird, gleichzeitig Sitzverlegung nach Essen. Großaktionäre<br />

waren zu <strong>de</strong>r Zeit das Bankhaus Bass & Herz, Frankfurt/M.<br />

und das Bankhaus I. D. Herstatt KGaA, Köln. Anfang <strong>de</strong>r 70er<br />

Jahre verkauften diese Privatbanken jeweils mehr <strong>als</strong> 25 % an<br />

die ADCA und <strong>de</strong>n Kölner Bau-Tycoon Dr. Renatus Rüger. 1985<br />

Konkurs.<br />

Nr. 627<br />

Nr. 625 Nr. 630<br />

Los 627 Schätzwert 20-50 €<br />

IDUNA Transport- und<br />

Rückversicherungs-AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM 30.1.1931<br />

(Auflage 13000, R 2) EF<br />

Dekorativ, mit Abb. <strong>de</strong>r Iduna (germanische Göttin<br />

<strong>de</strong>s Herdfeuers) im Unterdruck. G & D-Druck.<br />

Gründung Juni 1920. Im Aug. 1924 Beschlussfassung, die Ges.<br />

ohne Liquidation mit <strong>de</strong>r Mutter-Gesellschaft, <strong>de</strong>r 1912 gegrün<strong>de</strong>ten<br />

Iduna Feuer-, Unfall-, Haftpflicht- und Rückvericherungs-AG<br />

zu Halle a.S., zu vereinigen. Im Okt. 1925 wur<strong>de</strong> dieser<br />

Beschluss geän<strong>de</strong>rt und es folgte die liquidationslose Fusion<br />

auf die Iduna Rückversicherungs-AG (gegrün<strong>de</strong>t 1923 <strong>als</strong> Salia,<br />

Hallische Rückversicherung-AG in Halle a.S., 1924 Unbenennung),<br />

die <strong>de</strong>n Namen <strong>de</strong>r übernommenen Ges. annahm und<br />

<strong>de</strong>n Sitz nach Berlin verlegte. 1931 Umbenennung in Iduna Holding<br />

AG unter Aufgabe <strong>de</strong>s nur in geringem Umfange betriebenen<br />

Transport- und Rückversicherungs-Geschäfts. Die enge Zusammenarbeit<br />

mit <strong>de</strong>n Iduna-Germania Versicherungsgesellschaften<br />

en<strong>de</strong>te 1931, nach<strong>de</strong>m Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen das<br />

Eingreifen <strong>de</strong>s Reichsaufsichtsamtes erfor<strong>de</strong>rten, woraufhin die<br />

Ges. ihr Hauptaktivum, <strong>de</strong>n Besitz an Iduna-Germania-Aktien,<br />

verlor. 1932 wur<strong>de</strong> die Sanierung beschlossen. Großaktionär<br />

war die Rossia International Corp. aus <strong>de</strong>n USA.<br />

Los 628 Schätzwert 75-150 €<br />

Iduna-Germania<br />

Allgemeine Versicherungs-AG<br />

Berlin, Namens-Aktie (100 % Einz.) 500<br />

RM 30.9.1930 (Auflage 11902, R 7) EF-<br />

Gründung Dez. 1912 <strong>als</strong> Iduna, Feuer-, Unfall-, Haftpflicht- und<br />

Rückversicherungs-AG, Halle a.S. 1924 Namensän<strong>de</strong>rung in I-<br />

duna Allgemeine Versicherungs-AG. 1930 Fusion mit <strong>de</strong>r Germania<br />

Unfall- und Haftpflicht-Versicherungs-AG zu Stettin und<br />

<strong>de</strong>r Germania Allgemeine Versicherungs-AG. Anschließend Firmenän<strong>de</strong>rung<br />

in Iduna-Germania Allgemeine Versicherungs-<br />

AG, Berlin. Bereits 1945 Errichtung <strong>de</strong>r Hauptverwaltung in<br />

Hamburg. 1964 Umfirmierung in Iduna Allgemeine Versicherungs<br />

AG. Bil<strong>de</strong>te seit 1987 mit <strong>de</strong>r NOVA Krankenversicherung<br />

einen Gleichordnungskonzern und gehörte bis zum 30.6.1999<br />

zur IDUNA/NOVA-Gruppe, ab 1.7.1999 zugehörig zur Signal I-<br />

duna-Gruppe.<br />

Los 629 Schätzwert 30-75 €<br />

Ilmenauer Porzellan-Fabrik<br />

Graf von Henneberg AG<br />

Ilmenau, Aktie 1.000 RM von 1935<br />

(Teilblankette o.D., R 5) UNC-EF<br />

Gründung <strong>als</strong> “Ilmenauer Porzellan-Fabrik AG” 1871 zur Übernahme<br />

<strong>de</strong>s schon seit 1777 bestehen<strong>de</strong>n Unternehmens.<br />

Hauptfabrikate: Haushalts- und Zierporzellan. 1935 umbenannt<br />

in “Ilmenauer Porzellanfabrik “Graf von Henneberg” AG”.<br />

1949 enteignet. Alle Ilmenauer Porzellanfabriken wur<strong>de</strong>n 1973<br />

zum “Neuen Porzellanwerk Ilmenau” (NPI) zusammengefasst,<br />

das weiter unter <strong>de</strong>m Markennamen “Graf von Henneberg”<br />

produzierte. Noch in <strong>de</strong>n 1980er Jahren arbeiteten im NPI etwa<br />

6000 Ilmenauer Menschen. 1990 reprivatisiert <strong>als</strong> “Graf<br />

von Henneberg Porzellan GmbH”. 2002 musste die Produktion<br />

eingestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Los 630 Schätzwert 225-375 €<br />

ILSE Bergbau-AG<br />

Grube Ilse bei Senftenberg, Aktie 1.000<br />

Mark 21.2.1903 (Auflage 500, R 8) VF+<br />

Großformatig und sehr <strong>de</strong>korativ, Hermes- und Adler-Vignetten<br />

in <strong>de</strong>r Umrahmung, Hammer und<br />

Schlegel groß im Unterdruck. Dieser Jahrgang war<br />

vorher völlig unbekannt.<br />

1871 sie<strong>de</strong>lte sich die ursprünglich in Berlin ansässige Chemiefabrik<br />

Kunheim & Co. in Bückgen bei Großräschen in <strong>de</strong>r<br />

Lausitz an, kaufte dort einige Braunkohlenfel<strong>de</strong>r und errichtete<br />

eine Sauerstofffabrik. Das für die Fabrik benötigte Brennmaterial<br />

wur<strong>de</strong> in unmittelbarer Nachbarschaft auf <strong>de</strong>r Grube ILSE<br />

im Tiefbau geför<strong>de</strong>rt. <strong>Der</strong> im Bergwerk anfallen<strong>de</strong> stark tonhaltige<br />

Abraum wur<strong>de</strong> in einer zeitgleich errichteten Ziegelei verarbeitet.<br />

1888 Ausglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Bergbaubetriebes in die ILSE<br />

Bergbau-AG. Bereits 1885 hatte man auf Grube ILSE <strong>de</strong>n Tagebaubetrieb<br />

eingeführt; für die Abraumbewältigung nutzte<br />

man mo<strong>de</strong>rne Dampfbagger. Bis 1900 wur<strong>de</strong>n zahlreiche neue<br />

Gruben aufgeschlossen und Brikettfabriken errichtet. Die Ziegelei<br />

<strong>de</strong>r ILSE erlangte auch kunstgeschichtliche Be<strong>de</strong>utung<br />

durch die anspruchsvolle Herstellung von Figuren <strong>de</strong>s Bildhauers<br />

ERNST BARLACH. Architekturgeschichtlich interessant ist<br />

die <strong>als</strong> Arbeitersiedlung errichtete “Gartenstadt Marga” bei<br />

Brieske, die <strong>als</strong> früheste Umsetzung <strong>de</strong>s Gartenstadtgedankens<br />

in Deutschland gilt. Schon 1924 war die ILSE das grösste<br />

Bergbauunternehmen östlich <strong>de</strong>r Elbe. Mehrheitsaktionär<br />

war jetzt <strong>de</strong>r Aussiger Petschek-Konzern, eine Schachtelbeteiligung<br />

besaß die reichseigene VIAG. 1938 übernahm die VIAG<br />

im Zuge einer “Arisierung” die Anteile <strong>de</strong>r jüdischen Familie<br />

Petschek (nach 1945 wur<strong>de</strong>n die früheren Aktionärsverhältnisse<br />

wie<strong>de</strong>r hergestellt, wobei die Petschek-Gruppe inzwischen<br />

nach New York emigriert war). In <strong>de</strong>n 1940er Jahren wur<strong>de</strong>n in<br />

drei Tagebaubetrieben in <strong>de</strong>n Kreisen Calau, Hoyerswerda und<br />

Spremberg jährlich fast 15 Mio. t Braunkohle geför<strong>de</strong>rt, die<br />

dann an 8 eigene Brikettfabriken und 6 eigene Verbundkraftwerke<br />

gingen. In <strong>de</strong>r späteren DDR wur<strong>de</strong>n nach 1945 etwa<br />

die Hälfte <strong>de</strong>r Anlagen von <strong>de</strong>n Sowjets <strong>de</strong>montiert, ansonsten<br />

gingen die Betriebe nach <strong>de</strong>r 1947 erfolgten Enteignung in<br />

Volkseigentum über und kamen nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> 1990 letztendlich<br />

zur Laubag (Lausitzer Braunkohle AG) bzw. <strong>de</strong>r Mibrag<br />

(Mittel<strong>de</strong>utsche Braunkohle AG). Die AG selbst verlegte ihren<br />

Sitz 1948 nach Kassel, 1949 nach Bremen und schließlich<br />

1958 nach Köln. Von <strong>de</strong>m geringen verbliebenen Westvermögen<br />

wur<strong>de</strong> 1947 die Braunkohlengerechtsame am Meißner in<br />

Hessen erworben. Wegen Fehlens weiterer Mittel zum Aufschluß<br />

1949 verpachtet an die Bergwerk Frielendorf AG bzw.<br />

die Braunkohlen- und Brikett-Industrie (Bubiag). 1950 Erwerb<br />

von 13 Maximalfel<strong>de</strong>rn im rheinischen Braunkohlenrevier nahe<br />

Jüchen. 1956/57 wur<strong>de</strong>n die Fel<strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>r verkauft und <strong>de</strong>r<br />

Erlös in RWE-Aktien investiert. Auch die RWE-Aktien wur<strong>de</strong>n ab<br />

1964 wie<strong>de</strong>r verkauft, <strong>de</strong>n Erlös investierte die ILSE über die<br />

“Ilse Energie- und Industrieanlagen GmbH” in <strong>de</strong>n Kraftwerksbau,<br />

bei <strong>de</strong>r sich 1966 zusätzlich die Bayernwerk AG beteiligte.<br />

Zuletzt börsennotiert in Düsseldorf und Berlin. 1973 Abschluß<br />

eines Ergebnisabführungsvertrages mit <strong>de</strong>r VIAG, 1994<br />

auf die VIAG verschmolzen.<br />

Los 631 Schätzwert 40-75 €<br />

Ilse<strong>de</strong>r Hütte (Ilse<strong>de</strong>r Steel Corp.)<br />

Peine, 6 % Gold Bond 1.000 $ 1.8.1928<br />

(R 2) VF+<br />

Orange/schwarzer Stahlstich, tolle dreiteilige Vignette<br />

mit Ansichten <strong>de</strong>r Werksanlagen und Göttin.<br />

Ursprünglich gegrün<strong>de</strong>t 1856 <strong>als</strong> Bergbau- und Hütten-Gesellschaft<br />

zu Peine zwecks Nutzung <strong>de</strong>r ausge<strong>de</strong>hnten Eisenerzvorkommen<br />

<strong>de</strong>r Region (später u.a. auch in Lenge<strong>de</strong>, <strong>de</strong>m das<br />

im “Wun<strong>de</strong>r von Lenge<strong>de</strong>” verfilmte Absaufen <strong>de</strong>r Grube in <strong>de</strong>n<br />

1950er Jahren traurige Berühmtheit brachte). Nach Zusammenbruch<br />

<strong>de</strong>r Ursprungsgesellschaft 1858 Neugründung <strong>als</strong><br />

Ilse<strong>de</strong>r Hütte. 1860 geht die Hütte in Betrieb, 1861 baut ein<br />

58


Hamburger Unternehmer eine Pfer<strong>de</strong>bahn von <strong>de</strong>r Erzgrube zur<br />

Hütte. 1864 Bau einer Eisenbahn zum Staatsbahnhof Peine<br />

(bis 1872 ebenfalls Pfer<strong>de</strong>bahnbetrieb). In Peine wird 1872 ein<br />

Walzwerk und 1881 ein Thomasstahlwerk errichtet. 1884 Bau<br />

einer Schm<strong>als</strong>purbahn nach Lenge<strong>de</strong> (1917-19 auf Norm<strong>als</strong>pur<br />

umgebaut). 1919 beteiligte sich das Deutsche Reich (später<br />

VIAG) mit 25 %. 1920 Aufbau einer eigenen Kohlebasis<br />

durch Erwerb <strong>de</strong>r Kuxe <strong>de</strong>s Steinkohlenbergwerks “Friedrich<br />

<strong>de</strong>r Große” in Herne i.W. und <strong>de</strong>r Gewerkschaft “Preußische<br />

Clus” bei Min<strong>de</strong>n i.W. 1930 Inbetriebnahme einer Kokerei in<br />

Groß-Ilse<strong>de</strong> und eines werkseigenen Hafens am Mittellandkanal.<br />

1932 Verlegung <strong>de</strong>s juristischen Sitzes nach Hannover,<br />

gleichzeitig fällt in <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise die Produktion auf<br />

<strong>de</strong>n Stand von 1887 zurück. 1937 muß ein großer Teil <strong>de</strong>s<br />

Bergwerkseigentums im Raum Salzgitter an die neu gegrün<strong>de</strong>te<br />

Reichswerke AG “Hermann Göring” abgetreten wer<strong>de</strong>n, die<br />

von <strong>de</strong>r Ilse<strong>de</strong>r Hütte eine enge Zusammenarbeit verlangt. Die<br />

Strukturkrise <strong>de</strong>r Branche erzwingt 1970 <strong>de</strong>n Zusammenschluß<br />

mit <strong>de</strong>n ehem. Reichswerken zur Stahlwerke Peine-<br />

Salzgitter AG (seit 1992 Preussag Stahl AG, heute Salzgitter<br />

AG). 1976/77 Einstellung <strong>de</strong>s eigenen Erzbergbaus im Salzgitter-Gebiet.<br />

Das Hochofenwerk in Ilse<strong>de</strong> wird 1983 stillgelegt,<br />

1995 auch die Kokerei und das Kraftwerk. Das Walzwerk in<br />

Peine (“Peiner Träger”) dagegen ist <strong>als</strong> Teil <strong>de</strong>r Salzgitter AG bis<br />

heute in Betrieb.<br />

Los 632 Schätzwert 200-250 €<br />

Industrie- und Han<strong>de</strong>ls-AG<br />

Walle, Kreis Gifhorn, Aktie 80 RM<br />

21.11.1924 (Auflage 3000, R 10) EF-<br />

Zuvor vollkommen unbekannt gewesen, nur 5<br />

Stück wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />

Gründung 1922 in Hannover. Bis 1924: Bergwerk- und Industrie-AG<br />

in Berlin-Schöneberg, danach Industrie- und Han<strong>de</strong>ls-<br />

AG in Walle. Betrieb von Bergwerks- und industriellen Unternehmungen<br />

jeglicher Art. Bilanzen wur<strong>de</strong>n ab 1934 nicht mehr<br />

veröffentlicht, ab 1940 nicht mehr in <strong>de</strong>n Handbüchern verzeichnet.<br />

1929 an <strong>de</strong>n Rand <strong>de</strong>r Insolvenz, die 1930er Kapitalerhöhung<br />

schafft nicht mehr genug Luft, 1931 lassen die Banken das<br />

Berliner Stammhaus fallen und stützen nur noch die süd<strong>de</strong>utsche<br />

Tochtergesellschaft. Die Aktien <strong>de</strong>r Süd<strong>de</strong>utsche Held &<br />

Francke Bauaktiengesellschaft gehen aus <strong>de</strong>r Konkursmasse<br />

an die Maffei’sche Erbengemeinschaft. Das Unternehmen etabliert<br />

sich am Markt so gut, daß 1940 <strong>de</strong>r Namenszusatz “Süd<strong>de</strong>utsche”<br />

entfällt. 1950-65 <strong>de</strong>hnt sich die Held & Francke AG<br />

<strong>de</strong>utschlandweit aus und baut ein starkes Auslandsgeschäft<br />

auf. 1990 erwirbt die Philipp Holzmann AG nahezu alle Aktien.<br />

Mit <strong>de</strong>ren Insolvenz im Jahr 2002 ist auch das Schicksal von<br />

H&F endgültig besiegelt.<br />

Auch von Held & Francke gebaut: <strong>Der</strong> Berliner Dom<br />

Los 633 Schätzwert 100-150 €<br />

Industrie-Beteiligungs-AG<br />

Berlin, Aktie 100 RM 7.6.1928 (Auflage<br />

2151, R 11) VF<br />

Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1920 zwecks Beteiligung an industriellen und Han<strong>de</strong>lsunternehmen<br />

<strong>de</strong>r Metallindustrie, Maschinenbau, Elektrotechnik,<br />

Holzbearbeitung, Bergwerks- und chemischen Industrie.<br />

Die im Freiverkehr Berlin börsennotierte AG stand <strong>de</strong>r<br />

Commerz- und Privatbank nahe. In <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />

wur<strong>de</strong>n fast alle Beteiligungen notlei<strong>de</strong>nd. Als dann auch noch<br />

<strong>de</strong>r wichtigste Debitor ausfiel und die Ges. in eine Reihe von<br />

Prozessen verwickelt wur<strong>de</strong>, war 1935 die Liquidation unvermeidlich.<br />

Los 634 Schätzwert 150-200 €<br />

Industriebau AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark Mai 1922<br />

(Auflage 3000, R 8) EF-VF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1911 unter <strong>de</strong>r Firma Schlesische Eisenbetonbau-<br />

AG nach Übernahme einer gleichnamigen GmbH und <strong>de</strong>r<br />

Schlesische Beton-Schleu<strong>de</strong>rwerke GmbH, bei<strong>de</strong> mit Sitz in<br />

Kattowitz, 1918 umbenannt zu Industriebau-AG. 1921 Sitzverlegung<br />

von Kattowitz nach Berlin. Ausführung von Hoch- und<br />

Tiefbauten, Beton- und Eisenbetonbauten, Eisen- und Stahlwerksbauten,<br />

Kokereibauten. Zweignie<strong>de</strong>rlassungen in Breslau,<br />

Gleiwitz, Görlitz, Grünberg, Hamburg, Kattowitz und Wal<strong>de</strong>nburg.<br />

Beschäftigt wur<strong>de</strong>n 5000 Arbeiter und 200 Angestellte.<br />

Im Jahr 1927 erwarb die finanziell schwache Industriebau<br />

AG heimlich die Aktienmehrheit bei Held & Francke (1872<br />

von Otto Held und August Francke in Berlin gegrün<strong>de</strong>te Bauunternehmung,<br />

AG seit 1906), noch im gleichen Jahr fusionieren<br />

bei<strong>de</strong> Firmen. In <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise gerät die Firma<br />

Los 635 Schätzwert 200-250 €<br />

Industriebau - Held & Francke AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM Okt. 1928 (Auflage<br />

2000, R 9) EF<br />

1872 grün<strong>de</strong>n Otto Held und August Francke in Berlin eine<br />

Bauunternehmung. Bald wer<strong>de</strong>n mehrere hun<strong>de</strong>rt Mitarbeiter<br />

beschäftigt, weil man mit <strong>de</strong>r Ausführung be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Bauten<br />

betraut wird: Held & Francke baut das Reichsversicherungsamt<br />

(bis 1887), <strong>de</strong>n Preußischen Landtag (bis 1899), <strong>de</strong>n Berliner<br />

Dom (1894-1900) sowie die Zantrale <strong>de</strong>r Deutschen Bank in<br />

<strong>de</strong>r Mauerstraße. Nach <strong>de</strong>r Umwandlung in eine AG im Jahr<br />

1906 kommen weitere Renommier-Aufträge: die Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r<br />

Wissenschaften, das Kaiser-Friedrich-Museum, <strong>de</strong>r Marstall,<br />

die Staatsbibliothek, die Zentrale <strong>de</strong>r Elektrischen Hoch- und<br />

Untergrundbahn. 1921 wer<strong>de</strong>n die Geschäftsaktivitäten in<br />

Süd<strong>de</strong>utschland in die “Süd<strong>de</strong>utsche Held & Francke Bauaktiengesellschaft”<br />

in München mit Ndl. in Stuttgart ausgegrün<strong>de</strong>t.<br />

Im Jahr 1927 erwirbt die finanziell schwache Industriebau<br />

AG Berlin-Breslau-Kattowitz (gegrün<strong>de</strong>t 1911 <strong>als</strong> “Schlesische<br />

Eisenbetonbau-AG” in Kattowitz und seit 1921 mit Hauptsitz in<br />

Berlin) heimlich die Aktienmehrheit bei Held & Francke, noch<br />

im gleichen Jahr fusionieren bei<strong>de</strong> Firmen. In <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />

gerät die Firma 1929 an <strong>de</strong>n Rand <strong>de</strong>r Insolvenz,<br />

die 1930er Kapitalerhöhung schafft nicht mehr genug Luft,<br />

1931 lassen die Banken das Berliner Stammhaus fallen und<br />

stützen nur noch die süd<strong>de</strong>utsche Tochtergesellschaft. Die Aktien<br />

<strong>de</strong>r Süd<strong>de</strong>utsche Held & Francke Bauaktiengesellschaft<br />

gehen aus <strong>de</strong>r Konkursmasse an die Maffei’sche Erbengemeinschaft.<br />

Das Unternehmen etabliert sich am Markt so gut,<br />

daß 1940 <strong>de</strong>r Namenszusatz “Süd<strong>de</strong>utsche” entfällt. 1950-65<br />

<strong>de</strong>hnt sich die Held & Francke AG <strong>de</strong>utschlandweit aus und<br />

baut ein starkes Auslandsgeschäft auf. 1990 erwirbt die Philipp<br />

Holzmann AG nahezu alle Aktien. Mit <strong>de</strong>ren Insolvenz im<br />

Jahr 2002 ist auch das Schicksal von H&F endgültig besiegelt.<br />

Los 636 Schätzwert 400-500 €<br />

Industriebau - Held & Francke AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM Sept. 1930<br />

(Auflage 1440, R 11) EF<br />

Zuvor unbekannt gewesene Emission; von <strong>de</strong>n nur<br />

2 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen Stücken ist<br />

dies das letzte verfügbare.<br />

Nr. 632 Nr. 636<br />

Los 637 Schätzwert 60-120 €<br />

Industriegelän<strong>de</strong> Schöneberg AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark 15.11.1906.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 5000, R 2) EF<br />

Gründung 1905 durch die Berliner Han<strong>de</strong>ls-Gesellschaft im<br />

Verein mit privaten Immobilien-Investoren aus Berlin und Neustrelitz.<br />

Die Ges. erwarb von <strong>de</strong>r (ebenfalls von <strong>de</strong>r BHG dirigierten)<br />

Han<strong>de</strong>lsgesellschaft für Grundbesitz für 2,92 Mio. M<br />

ein 426.000 qm großes, in Schöneberg und angrenzend in<br />

Tempelhof gelegenes Grundstück zwischen <strong>de</strong>m Rangier- und<br />

Werkstättenbahnhof und <strong>de</strong>m Bahnhof Papestrasse. 1906<br />

bzw. 1907 wur<strong>de</strong>n Regulierungsverträge mit <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n<br />

Schöneberg und Tempelhof geschlossen, wonach das Gesamtterrain<br />

in verkaufsfähige Fabrik- und Baugrundstücke zerlegt<br />

wer<strong>de</strong>n konnte. Bereits 1918, nach<strong>de</strong>m 80 % <strong>de</strong>r Terrains veräußert<br />

waren, wur<strong>de</strong> die Auflösung <strong>de</strong>r AG beschlossen. Recht<br />

schnell wur<strong>de</strong>n in vier Raten 83 % <strong>de</strong>s Aktiennennwertes zurückgezahlt.<br />

Doch dann mussten die Großaktionäre (Berliner<br />

Han<strong>de</strong>ls-Gesellschaft und Bahnhof Lichtenberg-Friedrichsfel<strong>de</strong><br />

Bo<strong>de</strong>n-Ges. mbH) Geduld mitbringen: Bis zum Verkauf <strong>de</strong>r ü-<br />

brig gebliebenen 17.000 qm und <strong>de</strong>r Abgabe <strong>de</strong>r Tochterges.<br />

Industriegelän<strong>de</strong>-Gleisanschluß-GmbH (u.a. an <strong>de</strong>n Baukonzern<br />

Strabag) dauerte es fast ein halbes Jahrhun<strong>de</strong>rt: Erst<br />

1962 war die Abwicklung been<strong>de</strong>t.<br />

Los 638 Schätzwert 10-25 €<br />

Industriewerke AG<br />

Plauen i.V., Aktie 100 RM 30.6.1933<br />

(Auflage 5000, R 2) EF<br />

Gründung 1910 <strong>als</strong> “Deutsche Gardinenfabrik AG”. 1918 Umfirmierung<br />

wie oben, gleichzeitig Errichtung einer Filiale in St.<br />

Gallen. Herstellung von Tüll-Gardinen, Dekorations- und Möbelstoffen.<br />

Angekauft wur<strong>de</strong>n 1920 die Ausrüstungs-AG in<br />

Plauen i.V. und die Carl Hesse Kunstgewerbe-Werkstätten sowie<br />

1923 die Gardinen- und Tüllwerke in St. Gallen/Schweiz.<br />

Auch <strong>de</strong>r “Georgenhof” in Plauen, ein Hotel mit großem Saalbau,<br />

gehörte <strong>de</strong>r AG. Börsennotiz Berlin und Dres<strong>de</strong>n/Leipzig.<br />

Nr. 638<br />

Los 639 Schätzwert 200-250 €<br />

Internationale Film-AG (IFA)<br />

Berlin, Aktie 20 Goldmark 20.12.1924<br />

(Auflage 17750, R 9) EF-VF<br />

Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung im Nov. 1921. Gegenstand <strong>de</strong>s Unternehmens war<br />

die Herstellung, <strong>de</strong>r Vertrieb und <strong>de</strong>r Verleih von Filmen. Grundstück<br />

in <strong>de</strong>r Friedrichstr. 8 und Atelieranlagen im Schloß<br />

Schönholz bei Pankow sowie eine Reihe von Tochterunternehmungen.<br />

1928 wur<strong>de</strong> über das Vermögen das Konkursverfahren<br />

eröffnet.<br />

Los 640 Schätzwert 125-200 €<br />

Internationale Industriebedarfs AG<br />

Berlin, Aktie 10.000 Mark 15.11.1922<br />

(Auflage ursprünglich 5000, nach<br />

diversen Kapitalmaßnahmen 1928/1933<br />

und Umstellung auf zuletzt 100 RM nur<br />

noch 60 Stück, R 6) EF<br />

Großes Hochformat, sehr schöne sütterlin-ähnliche<br />

Umrahmung mit Blumengirlan<strong>de</strong>n. Zuvor ganz<br />

unbekannt gewesen.<br />

Gründung 1922 <strong>als</strong> Finanzierungsgesellschaft für Industrie und<br />

Han<strong>de</strong>l. Umbenannt 1935 in “Industriebedarfs-Finanzierung<br />

AG” und 1941 in “Wassernutzung AG”. Gesellschaftszweck war<br />

fortan “die Einführung <strong>de</strong>s Hochdruckzersetzers, vor allem zur<br />

Speicherung elektrischer Energie, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r aus Wasserkraft<br />

stammen<strong>de</strong>n”, die Entwicklung aller für die Verwertung<br />

<strong>de</strong>r Zersetzungsprodukte notwendigen Apparate und Maschinen,<br />

ferner die Planung für Wasserkraftnutzung, Hochwasserschutz,<br />

Grundwasserregulierung und Wasserstraßen sowie die<br />

Überwachung und auch eigene Durchführung <strong>de</strong>s Baues <strong>de</strong>r<br />

59


Notarsiegel bescheinigt. Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1941 zwecks Interessenvertretung in wirtschaftlichen<br />

Fragen vor allen <strong>de</strong>utschen Behör<strong>de</strong>n. Es bestand eine<br />

Beteiligung an <strong>de</strong>r Wasgau Hammerwerk und Transportgerätebau<br />

Gerhard W. Knust & Co. KG, Molsheim i. Elsass. 1952 <strong>als</strong><br />

vermögenslos von Amts wegen gelöscht.<br />

zum Geschäftskreis <strong>de</strong>r Gesellschaft gehören<strong>de</strong>n Anlagen. Zugleich<br />

zog die Gesellschaft mitten in das “offizielle” Berlin um<br />

in das Gebäu<strong>de</strong> Hermann-Göring-Str. 1 (zuvor und heute E-<br />

bertstraße, umbenannt 1933, <strong>als</strong> Göring Reichsluftfahrtminister<br />

wur<strong>de</strong>) an <strong>de</strong>r Schnittstelle zwischen Mitte und Tiergarten.<br />

1953 von Amts wegen gelöscht. Das wäre die (harmlose) offizielle<br />

Beschreibung, wie sie sich aus <strong>de</strong>n Börsenhandbüchern<br />

ergibt. Nun stellen sich aber folgen<strong>de</strong> Fragen: Was ist ein<br />

Hochdruckzersetzer? In keiner technischen Literatur ist dieser<br />

Begriff zu fin<strong>de</strong>n. Was machen in einer so nebulösen AG mit einem<br />

schamhaft niedrigen Kapital von 100.000 RM <strong>de</strong>r Reichsbankvizepräsi<strong>de</strong>nt<br />

Kurt Lange und eine Handvoll Ministerialdirigenten<br />

im Aufsichtsrat? Und warum fungiert mit Prof. Maximilian<br />

Esterer ein führen<strong>de</strong>r Mitarbeiter <strong>de</strong>s Reichswirtschaftsministeriums<br />

<strong>als</strong> Vorstand? Hauptaufgabe von Prof. Esterer in<br />

<strong>de</strong>r Grundsatzabteilung <strong>de</strong>s Ministeriums war übrigens <strong>de</strong>r Entwurf<br />

einer <strong>de</strong>utschen Wirtschaftsordnung nach <strong>de</strong>m Krieg. Wie<br />

er sich das wohl vorgestellt hatte? Zweiter Vorstand war Konsul<br />

Wilhelm Wirtz, ein erfolgreicher auslands<strong>de</strong>utscher Geschäftsmann.<br />

Er lebte bis 1940 in <strong>de</strong>r mexikanischen Provinzhauptstadt<br />

Puebla, konnte dorthin aber nach einer Deutschlandreise<br />

nicht zurückkehren wegen <strong>de</strong>r Annäherung von Präsi<strong>de</strong>nt<br />

Camachos (1940-46) an die USA, die 1942 mit <strong>de</strong>m<br />

Kriegseintritt Mexikos auf Seiten <strong>de</strong>r Alliierten en<strong>de</strong>te. Wirtz, ein<br />

überzeugter Nation<strong>als</strong>ozialist, gehörte schon 1931 zu <strong>de</strong>n<br />

Grün<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Ortsgruppe Mexiko <strong>de</strong>r Auslandsorganisation<br />

(AO) <strong>de</strong>r NSDAP und war Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgruppe <strong>de</strong>r<br />

AO. Alle diese Fakten erscheinen äußerst ungewöhnlich. Die<br />

Wahrheit über die Tätigkeit <strong>de</strong>r “Wassernutzung AG” ergibt sich<br />

auf Umwegen in <strong>de</strong>n umfangreichen Archivalien über <strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>utsch-amerikanischen Raketenpionier Wernher von Braun.<br />

Dort ist belegt, daß Wernher von Braun im Jan. 1945 nahe <strong>de</strong>r<br />

unterirdischen Raketenfabrik Mittelbau Dora bei Nordhausen<br />

mit <strong>de</strong>m dort tätigen Prof. Dr. Alfred Buch dienstlich zusammentraf.<br />

Und dieser am Bau <strong>de</strong>r V2-Rakete beteiligte Prof.<br />

Buch war zugleich auch eines <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n nicht <strong>de</strong>r Ministerialbürokratie<br />

angehören<strong>de</strong>n Aufsichtsratsmitglied <strong>de</strong>r “Wassernutzung<br />

AG”. Daß diese AG 1941 wie beschrieben “umetikettiert”<br />

wur<strong>de</strong>, während am 3.10.1942 in <strong>de</strong>r Heeresversuchsanstalt<br />

Peenemün<strong>de</strong> <strong>de</strong>r erste erfolgreiche Start einer A4 (V2)-<br />

Rakete erfolgte, ist <strong>als</strong>o kein Zufall. Tatsächlich nutzten die Nazis<br />

hier <strong>de</strong>n Mantel einer jahrzehntelang ganz unauffällig tätig<br />

gewesenen Industrie-Vertretung und einen gera<strong>de</strong> unfreiwillig<br />

wie<strong>de</strong>r in Deutschland gestran<strong>de</strong>ten regimetreuen Geschäftsmann<br />

mit internationaler Erfahrung, um unter <strong>de</strong>m Deckmantel<br />

<strong>de</strong>r Arbeiten an einem gar nicht existieren<strong>de</strong>n “Hochdruckzersetzer<br />

zur Speicherung elektrischer Energie insbeson<strong>de</strong>re aus<br />

Wasserkraft” möglichst unauffällig die wesentlichen Komponenten<br />

für die in Peenemün<strong>de</strong> unter größter Geheimhaltung<br />

entwickelte V2-Rakete zu beschaffen. U.a. mit solchen Tarnmaßnahmen<br />

funktionierte die Geheimhaltung und Verschleierung<br />

so perfekt, daß die Alliierten erst knapp ein Jahr nach <strong>de</strong>m<br />

erfolgreichen V2-Erststart auf Peenemün<strong>de</strong> aufmerksam wur<strong>de</strong>n.<br />

Erst am 17./18.8.1943 flog die Royal Air Force einen<br />

Großangriff auf das Raketen-Entwicklungszentrum.<br />

Los 641 Schätzwert 200-250 €<br />

“Intvag” AG für Interessenvertretung<br />

industrieller Unternehmungen<br />

Berlin, Globalaktie 224 x 1.000 RM<br />

15.9.1942 (Auflage nur 1 Stück, R 12) VF<br />

Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschriften,<br />

Eintragung im Aktienbuch notariell mit<br />

Los 642 Schätzwert 30-75 €<br />

Investa AG<br />

für Anlage und Verwaltung<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM 22.9.1937<br />

(Auflage 125, R 5) EF-VF<br />

Schreibmaschinenschriftlich ausgeführt.<br />

Gründung 1928. Die Gesellschaft befaßt sich mit <strong>de</strong>r treuhän<strong>de</strong>rischen<br />

Verwaltung von Vermögenswerten, insbeson<strong>de</strong>re von<br />

Grundbesitz. 1950 Berliner Wertpapierbereinigung, heute ist<br />

die Investa AG für Anlage und Verwaltung eine 100%ige Tochter<br />

<strong>de</strong>r Dr. Seifert - Wilmersdorfer Hochbau - AG.<br />

Los 643 Schätzwert 25-50 €<br />

Isola Werke AG<br />

Düren, Aktie 100 RM Jan. 1935 (Auflage<br />

550, R 4) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1912 <strong>als</strong> Continentale Isola-Werke AG, 1924 umbenannt<br />

wie oben, Herstellung von Isolationsmaterialien <strong>de</strong>r E-<br />

lektrotechnik, beson<strong>de</strong>rs Ölleinen, Ölsei<strong>de</strong>, Ölpapier usw. 1954<br />

Beteiligung <strong>de</strong>r Rütgerswerke AG. Im April 2004 Verkauf durch<br />

<strong>de</strong>n Eigentümer Rütgers AG (RAG) an ein Konsortium aus Texas<br />

Pacific Group, einem führen<strong>de</strong>n US-Finanzinvestor mit Sitz in<br />

Fort Worth, Texas.<br />

Los 644 Schätzwert 80-185 €<br />

J. Banning AG<br />

Hamm (Westf.), Aktie 1.000 Mark 6.4.1899.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1100, R 3) VF-F<br />

Im Jahre 1857 grün<strong>de</strong>ten <strong>de</strong>r Baumeister Karl Keller und <strong>de</strong>r<br />

Maschineningenieur Johannes Banning die Firma Keller und<br />

Banning mit <strong>de</strong>m Ziel, Dampfhämmer, Walzwerksanlagen,<br />

Dampfmaschinen und Pumpen zu bauen. Nach<strong>de</strong>m Keller<br />

1870 verstarb, führte Banning die Firma unter <strong>de</strong>m Namen<br />

Maschinenfabrik J. Banning weiter. Ab 1899 AG. Im 2. Weltkrieg<br />

stark zerstört, bis 1952 wie<strong>de</strong>raufgebaut und mo<strong>de</strong>rnisiert.<br />

Heute EUMUCO - Banning GmbH.<br />

Los 645 Schätzwert 75-150 €<br />

J. C. Lutter (Weingroßhandlung) AG<br />

Berlin, Aktie 10.000 Mark Mai 1923<br />

(Auflage 300, R 5) EF<br />

Großformatiges Papier.<br />

Gründung 1919 <strong>als</strong> “Wohnstätte Kurfürstendamm AG”, 1921<br />

Übernahme <strong>de</strong>r J. C. Lutter (Weingroßhandlung) GmbH und<br />

Umfirmierung wie oben. Ursprung war die 1811 am Gendarmenmarkt<br />

eröffnete Weinstube Lutter und Wegener, Lutter<br />

wur<strong>de</strong> 1851 zum Hoflieferanten ernannt. Anfang <strong>de</strong>r 20er Jahre<br />

übernahm das Bankhaus Hardy & Co. die Aktienmehrheit.<br />

Dem AR gehörte zu <strong>de</strong>r Zeit u.a. auch <strong>de</strong>r Oberbürgermeister<br />

a.D. Dr. Brünning an. 1929 Verkauf <strong>de</strong>r verlustträchtigen gastronomischen<br />

Betriebe, 1932 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r alte Name “Wohnstätte<br />

Kurfürstendamm AG” wie<strong>de</strong>r angenommen. Letzte Großaktionäre<br />

waren erst die Rosenhain GmbH und dann Egon und<br />

Margot Fürstenberg; 1938 Auflösung <strong>de</strong>r AG und Abwicklung<br />

durch die Berliner Revisions-AG (was eine sog. Arisierung vermuten<br />

läßt). <strong>Der</strong> Löschungsvermerk von 1941 wur<strong>de</strong> im Han<strong>de</strong>lsregister<br />

zwecks Nachtragsabwicklung 1956 zurückgenommen.<br />

Das Weinhaus Lutter und Wegener am Gendarmenmarkt,<br />

1944 im Krieg zerstört, eröffnete 1997 neu.<br />

Los 646 Schätzwert 30-80 €<br />

J. E. Reinecker AG<br />

Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 5.6.1917<br />

(Auflage 2000, R 3) EF<br />

Feine Guillochenumrandung im G&D-Druck.<br />

Gründung 1911 zur Übernahme <strong>de</strong>r Werkzeugmaschinenfabrik<br />

von J. E. Reinecker in Chemnitz-Gablenz. Über 2.400 Mitarbeiter<br />

produzierten vor allem Gewin<strong>de</strong>schnei<strong>de</strong>- und Bohrwerkzeuge,<br />

Fräs- und Schleifmaschinen, Drehbänke und Maschinen<br />

für Zahnrä<strong>de</strong>rfabrikation. Börsennotiz Chemnitz und Berlin.<br />

1949 verlagert nach München, 1969 aufgelöst und 1971 Sitzverlegung<br />

nach Einsingen bei Ulm (Donau) und Fortsetzung <strong>de</strong>r<br />

Ges. Im selben Jahr noch erloschen.<br />

Los 647 Schätzwert 200-250 €<br />

J. H. Roser AG<br />

Eßlingen a.N., Aktie 100 RM Dez. 1941<br />

(Auflage 340, R 9) EF<br />

Nur 12 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

<strong>Der</strong> Rotgerber Caspar Roser emigriert 1681 aus <strong>de</strong>m gera<strong>de</strong><br />

von Frankreich annektierten Straßburg nach Stuttgart und begrün<strong>de</strong>t<br />

dort eine über Generationen tätige Gerber-Dynastie.<br />

1806 grün<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Stuttgarter Gerbermeister Jakob Heinrich<br />

Roser in Stuttgart die Le<strong>de</strong>rfabrik J.H. Roser. Aus dieser ging<br />

1875 <strong>als</strong> Nachfolger hervor die Esslinger Le<strong>de</strong>rfabrik mit einem<br />

Fabrikneubau in <strong>de</strong>r gera<strong>de</strong> 10 Jahre zuvor <strong>als</strong> Industriegebiet<br />

angelegten Pliensauvorstadt (He<strong>de</strong>lfinger Str. 4, frühere Uhlandstraße,<br />

etwas isoliert im Sü<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Stadt auf <strong>de</strong>r zeitweise<br />

“Zigeunerinsel” genannten an<strong>de</strong>ren Neckarseite). 1923 gibt die<br />

Familie Roser ihre Anteile ab, es kommt zur Gründung <strong>de</strong>r J. H.<br />

Roser AG, die in Stuttgart börsennotiert ist. 1958 in eine GmbH<br />

umgewan<strong>de</strong>lt. Seit Stilllegung <strong>de</strong>r Le<strong>de</strong>rproduktion wird die<br />

wun<strong>de</strong>rschön restaurierte 4-geschossige Fabrik <strong>als</strong> Roser-Gebäu<strong>de</strong><br />

von <strong>de</strong>r Daimler AG genutzt.<br />

Los 648 Schätzwert 60-120 €<br />

J. H. Wiese Söhne AG<br />

Neumünster, Aktie 1.000 Mark 1.5.1914.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 325, R 5) EF<br />

Mit ehe<strong>de</strong>m über 20 Le<strong>de</strong>rfabriken (von <strong>de</strong>nen die letzte 1967<br />

ihren Betrieb einstellte) galt Neumünster früher <strong>als</strong> das Zentrum<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Le<strong>de</strong>rindustrie. Bei <strong>de</strong>r Gründung dieser<br />

AG im Jahr 1914 brachten die Fabrikanten Karl und Otto Wiese<br />

die von ihnen geerbte Le<strong>de</strong>rfabrik J. H. Wiese mit ihrem<br />

75.000 qm großen Fabrikareal in die AG ein. Grund für die AG-<br />

Umwandlung war eine große Geschäftsaus<strong>de</strong>hnung auf Grund<br />

von Heeresaufträgen zu Beginn <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges. In <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />

liefen Verluste auf, die am En<strong>de</strong> das Eigenkapital<br />

überstiegen. Die Fabrik wur<strong>de</strong> 1933 stillgelegt, 1936 trat<br />

die AG in Liquidation. Letzter Aufsichtsratsvorsitzen<strong>de</strong>r in dieser<br />

Phase war <strong>de</strong>r legendäre Deutsche-Bank-Vorstand HER-<br />

MANN J. ABS.<br />

Los 649 Schätzwert 20-40 €<br />

J. Mehlich AG<br />

Bork (Kr. Zauch-Belzig), Aktie 100 RM<br />

26.10.1935 (Auflage 4375, R 2) UNC-EF<br />

Gründung 1872 in <strong>de</strong>r Berliner Sophienstraße, AG seit 1893 <strong>als</strong><br />

“Fabrik für Nähmaschinen-Stahl-Apparate vorm. J. Mehlich”.<br />

1921 Ankauf <strong>de</strong>r “Automobil- und Aviatik-AG” in Leipzig-Heiterblick<br />

(Werk 1926 abgestoßen) und <strong>de</strong>r Idunal-Werke AG Fabrik<br />

für land- und hauswirtschaftliche Maschinen, Bork i.d.Mark, wo<br />

1929 die gesamte Fabrikation konzentriert wur<strong>de</strong>. Knapp 200<br />

Mitarbeiter fertigten Präzisions-Rollenketten für Fahrrä<strong>de</strong>r, Motorrä<strong>de</strong>r<br />

und Automobile, Tachometer-Glie<strong>de</strong>rwellen, Kettenradgetriebe<br />

und Kettenrä<strong>de</strong>r. Zu <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n gehörten auch die Automobilwerke<br />

<strong>de</strong>s früheren Luftfahrtpioniers Gra<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r in seinem<br />

Werk in Bork 1919-1924 rd. 1.200 Gra<strong>de</strong>-Kleinwagen mit<br />

Zweitaktmotor baute. Kuriosität am Ran<strong>de</strong>: Erst 1926 erhält<br />

Bork eine Schule, die <strong>als</strong> einklassige Volkschule im Wohlfahrts-<br />

Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Mehlich-Werke eröffnet wird.<br />

Los 650 Schätzwert 30-90 €<br />

J. Neumann AG<br />

(Gil<strong>de</strong>mann Cigarrenfabriken AG)<br />

Berlin, Aktie 10.000 Mark Dez. 1922<br />

(Auflage 5000, R 2) EF<br />

Sehr <strong>de</strong>korative Randbordüre. Mit Firmensignet.<br />

Gründung bereits 1850, seit 1922 AG unter <strong>de</strong>m Namen J.<br />

Neumann AG. Hierbei wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Aktienmantel <strong>de</strong>r Industriebeteiligungs-AG<br />

Warstein übernommen. Seit 1941 Gil<strong>de</strong>mann Cigarrenfabriken<br />

AG. Die Fabrikation fand in Thüringen, am Eichsfeld<br />

und in Schlesien statt. Insgesamt waren 3000 Mitarbeiter<br />

in 23 mittel<strong>de</strong>utschen und 9 schlesischen Betrieben mit einer<br />

Zentralfabrik in Dingelstädt und Wansen (Schles) beschäftigt. Es<br />

wur<strong>de</strong>n auch sämtliche Verpackungs- und Ausstattungsgegenstän<strong>de</strong><br />

sowie Drucksachen hergestellt. Die Gesellschaft verfügte<br />

1943 über 50 eigene Filialen, dazu eine Anzahl von Verkaufsstellen,<br />

die vertraglich verpflichtet waren, nur Gil<strong>de</strong>mann-<br />

Fabrikate zu führen. Die Werke gingen 1945 verloren, ebenso<br />

das Gil<strong>de</strong>mann Bürohaus in Berlin und 50 firmeneigene La<strong>de</strong>ngeschäfte<br />

in ganz Deutschland. Die Fabrik in Dingelstädt wur<strong>de</strong><br />

zum VEB Gil<strong>de</strong>mann. Es verblieb nur ein kleiner Betrieb in Soltau<br />

mit dam<strong>als</strong> 35 Arbeitnehmern, <strong>de</strong>r 1950 von Helmut Ritter,<br />

<strong>de</strong>m Inhaber <strong>de</strong>s Unternehmens, wie<strong>de</strong>r eröffnet wur<strong>de</strong>.<br />

Los 651 Schätzwert 600-750 €<br />

J. Pohlig AG<br />

Köln, Aktie 1.000 Mark 15.6.1899.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1500, R 8) VF+<br />

Mit Originalunterschrift <strong>de</strong>s Vorstands Julius<br />

Pohlig (1842-1916), <strong>de</strong>r <strong>als</strong> Pionier <strong>de</strong>s Seilbahnbaus<br />

gilt. Die Pohlig-Grün<strong>de</strong>raktie war zuvor<br />

völlig unbekannt. Ein interessanter <strong>de</strong>utscher Industrie-Autograph!<br />

Gründung 1899 zur Weiterführung <strong>de</strong>s von Ingenieur Julius<br />

Pohlig <strong>als</strong> “J. Pohlig in Köln und Th. Obach in Wien” betriebenen<br />

Unternehmens, das seit 1874 bestand, ursprünglich in<br />

Siegen. Ausführung von Drahtseilbahnen und Transportvorrichtungen<br />

aller Art. Maschinenfabrik in Köln-Zollstock, Eisenkon-<br />

60


zialität Jota Neo-Typ, von Zahnärztlichen Schleifsteinen, Handinstrumenten,<br />

Füllungsmaterialien, Kautschuk sowie Schleifsteine<br />

für industrielle Zwecke. 1973 Jota AG, Rüthi (Schweiz).<br />

Los 656 Schätzwert 15-30 €<br />

Julius Berger Tiefbau-AG<br />

Berlin, Aktie 100 RM Mai 1926 (Auflage<br />

15000, R 1) EF-VF<br />

Faksimile-Unterschrift Julius Berger.<br />

1890 grün<strong>de</strong>te Julius Berger ein Baugeschäft in Zempelburg/Westpreußen,<br />

das 1892 nach Bromberg/Posen verlegt<br />

wur<strong>de</strong>. 1905 Umwandlung in eine AG. Anfangs vor allem Eisenbahnbauten<br />

in <strong>de</strong>n östlichen Provinzen, später auch Ausführung<br />

von Großbauvorhaben im In- und Ausland. Sitzverlegungen<br />

1910 nach Berlin und 1948 nach Wiesba<strong>de</strong>n. 1969<br />

Fusion mit <strong>de</strong>r Bauboag (die 1890 gegrün<strong>de</strong>te vormalige Berlinische<br />

Bo<strong>de</strong>n-Gesellschaft). Die Dresdner Bank, die an allen<br />

drei Unternehmen (Julius Berger Tiefbau-AG, Bauboag und<br />

Grün & Bilfinger AG, Mannheim) beteiligt war, verschaffte 1970<br />

<strong>de</strong>r Grün & Bilfinger AG (Börsenname: Grünfinger) eine Mehrheitsbeteiligung<br />

an <strong>de</strong>r Julius Berger Tiefbau-AG, 1975 dann<br />

Fusion zur Bilfinger + Berger Bauaktiengesellschaft. Heute <strong>de</strong>r<br />

auch international erfolgreiche zweitgrößte <strong>de</strong>utsche Baukonzern,<br />

<strong>de</strong>ssen Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r 2011 <strong>de</strong>r frühere hessische<br />

Ministerpräsi<strong>de</strong>nt Roland Koch wur<strong>de</strong>.<br />

Nr. 651 Nr. 658<br />

Büste von Julius Pohlig (1842 - 1916)<br />

im Stadtpark Leichlingen<br />

struktionsfabrik in Brühl, Nie<strong>de</strong>rlassung in Wien. Viele <strong>de</strong>r<br />

durch Pohlig erbauten Anlagen erlangten überregionale Beachtung.<br />

So stammt die 1912 errichtete Seilbahn auf <strong>de</strong>n Zuckerhut<br />

in Rio <strong>de</strong> Janeiro aus <strong>de</strong>n Pohlig-Werken, aber auch die<br />

Wallbergbahn (1951) und <strong>de</strong>r Umbau <strong>de</strong>r Seilbahn zur Zugspitze<br />

(1955). Zur Bun<strong>de</strong>sgartenschau 1957 in Köln errichtete<br />

Pohlig <strong>als</strong> erste Flußüberquerung per Seilbahn in Europa die<br />

Rheinseilbahn, die <strong>de</strong>n Rheinpark in Köln-Deutz mit <strong>de</strong>m linksrheinisch<br />

gelegenen Zoologischen Garten und <strong>de</strong>r Flora im gegenüberliegen<strong>de</strong>n<br />

Stadtteil Riehl verbin<strong>de</strong>t. Im Laufe <strong>de</strong>r Zeit<br />

erweiterte sich das Lieferprogramm auch auf Verla<strong>de</strong>anlagen,<br />

Krane, För<strong>de</strong>ranlagen aller Art und Stahlbauten. Börsennotiert<br />

in Köln, später Düsseldorf, letzter Großaktionär war mit 97 %<br />

die Felten & Guilleaume Carlswerk AG. 1961 Verschmelzung<br />

mit <strong>de</strong>r Bleichert Transportanlagen GmbH West<strong>de</strong>utschland<br />

(Westnachfolger <strong>de</strong>r 1874 in Leipzig gegrün<strong>de</strong>ten Adolf Bleichert<br />

& Co. AG) und <strong>de</strong>r Gesellschaft für För<strong>de</strong>ranlagen Ernst<br />

Heckel AG zur Pohlig-Heckel-Bleichert Vereinigte Maschinenfabriken<br />

AG (PHB). Großaktionär war jetzt die luxemburgische<br />

ARBED. 1980 dann Fusion mit <strong>de</strong>r Weserhütte in Bad Oeynhausen<br />

zur PHB Weserhütte AG. En<strong>de</strong> 1987 Konkurs. Die Maschinenfabrik<br />

(ohne Gießerei) wur<strong>de</strong> von Orenstein & Koppel ü-<br />

bernommen, die Gießerei wur<strong>de</strong> <strong>als</strong> PHB Stahlguss GmbH mit<br />

Sitz in St. Ingbert weitergeführt.<br />

Seilschwebebahn auf <strong>de</strong>n Zuckerhut<br />

in Rio <strong>de</strong> Janeiro<br />

Los 652 Schätzwert 150-200 €<br />

J. Pohlig AG<br />

Köln, Aktie 1.000 Mark 20.1.1922<br />

(Auflage 5000, R 7) EF<br />

Als Vorstand original signiert u.a. von Julius Pohlig jr.<br />

Los 653 Schätzwert 150-250 €<br />

Jätzdorfer Mühle AG<br />

Jätzdorf bei Ohlau, Aktie 1.000 Mark<br />

29.9.1916 (Auflage 300, R 7) EF-VF<br />

Aktien dieser Ges. waren zuvor völlig unbekannt!<br />

Die ursprünglich 1854 errichtete Mühle wur<strong>de</strong> 1892 in eine<br />

neu gegrün<strong>de</strong>te AG eingebracht Zweignie<strong>de</strong>rlassung in Ohlau.<br />

1899 brannte die Mühle nie<strong>de</strong>r und wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>m Wie<strong>de</strong>raufbau<br />

1900 erneut eröffnet. Die Gesellschaft gehörte zum<br />

Kampffmeyer-Konzern. 1938 ist sie infolge Umwandlung durch<br />

Vermögensübertragung ohne Abwicklung auf die oHG Schoeller<br />

& Co. in Jätzdorf aufgelöst.<br />

Los 654 Schätzwert 30-75 €<br />

Jenaer Elektricitätswerke AG<br />

Berlin, 5 % Teilschuldv. Lit. A 1.000 Mark<br />

2.1.1908 (Auflage 1200, R 5) EF<br />

Dekorative farbenprächtige Zierumrahmung. Mit<br />

Originalunterschrift.<br />

Bereits 1894 gab es ein Projekt einer vom Weimar-Geraer<br />

Bahnhof (heute Jena-West) ausgehen<strong>de</strong>n schm<strong>als</strong>purigen e-<br />

lektrischen Bahn, das die Stadt Jena aber ablehnte. 1898 unterbreitete<br />

<strong>de</strong>r Berliner Baumeister Becker <strong>de</strong>r Stadt Jena ein<br />

Angebot zum Bau einer elektrischen Bahn zwischen Jena und<br />

Apolda sowie von Elektrizitätswerken in bei<strong>de</strong>n Städten. Nach<br />

einer ersten Absage erhielt die Eisenbahnbau-Gesellschaft<br />

Becker & Co. GmbH von <strong>de</strong>r Stadt Jena 1899 doch die Konzession.<br />

Sowohl die Straßenbahn (mit zunächst 4 Linien und 11<br />

km Betriebslänge) wie auch das Elektrizitätswerk in Jena wur<strong>de</strong>n<br />

1901 eröffnet. Die 1902 in Berlin gegrün<strong>de</strong>te AG übernahm<br />

von <strong>de</strong>r Initiatorin Becker & Co. die Konzession nebst<br />

Straßenbahn und das schon in Betrieb befindliche E-Werk.<br />

1916 Sitzverlegung nach Jena. 1926 Aufnahme <strong>de</strong>r Thüringische<br />

Elektricitätsversorgungs-AG in Jena durch Fusion. 1939<br />

erreichte das Jenaer Straßenbahnnetz seinen dann bis 1963<br />

unverän<strong>de</strong>rten Stand mit <strong>de</strong>n drei Linien Lobeda-Zwätzen,<br />

Mühltal-Jena Ost und Westbahnhof-Saalbahnhof. Bis zu 4 Mio.<br />

Fahrgäste jährlich wur<strong>de</strong>n beför<strong>de</strong>rt. Großaktionäre waren zuletzt<br />

die Elektrische Licht- und Kraftanlagen AG, Berlin mit<br />

51,94% und die Stadt Jena mit 41,8%. Zu DDR-Zeiten wur<strong>de</strong>n<br />

die Energieversorgung von Jena und <strong>de</strong>m Umland (eigenes<br />

Wasserkraftwerk Stadtroda, ansonsten Strombezug vom Thüringenwerk)<br />

und die Straßenbahn in Volkseigentum überführt.<br />

Die Energieversorgung übernahm nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> die 1991<br />

gegrün<strong>de</strong>te Stadtwerke Jena-Pößneck GmbH (51 % Stadt Jena,<br />

49 % Saarberg Fernwärme GmbH). <strong>Der</strong> Straßenbahnbetrieb<br />

ging an die 1990 gegrün<strong>de</strong>te Jenaer Nahverkehrsgesellschaft<br />

(JeNah). Heute verkehren mo<strong>de</strong>rne Nie<strong>de</strong>rflurzüge auf<br />

<strong>de</strong>n umfassend mo<strong>de</strong>rnisierten Strecken.<br />

Los 655 Schätzwert 25-50 €<br />

Jota Werk Gebr. Funke AG<br />

Düsseldorf, Aktie 100 RM Sept. 1942<br />

(Auflage 960, R 3) EF<br />

Gründung 1919 unter <strong>de</strong>m Namen Gebr. Funke AG, umbenannt<br />

1930 wie oben. Herstellung von Präzisions-Zahnbohrern, Spe-<br />

Los 657 Schätzwert 30-75 €<br />

Julius Römpler AG<br />

Zeulenroda, Aktie 700 RM März 1942<br />

(Auflage 347, R 5) EF<br />

Gründung 1870, AG seit 1911. Herstellung und Vertrieb von<br />

gummielastischen und unelastischen Wirk-, Strick- und Webwaren,<br />

von Bandagen, Mie<strong>de</strong>rn und Verbandmitteln aller Art.<br />

Verkaufsstelle in Wien, Zweigstelle in Schönlind (Egerland).<br />

1953 Enteignung, danach VEB elastic-mie<strong>de</strong>r Zeulenroda,<br />

1993 Fortsetzung <strong>de</strong>r Gesellschaft <strong>als</strong> Julius Römpler AG, Zeulenroda.<br />

1994 Umwandlung in eine GmbH, 1997 Umfirmierung<br />

in EXCELLENT DESSOUS GmbH, 2000 Excellent Intimates<br />

GmbH.<br />

Los 658 Schätzwert 600-750 €<br />

Julius Sichel & Co. KGaA<br />

Mainz, Aktie 1.000 Mark 19.11.1910<br />

(Auflage 650, R 12) VF<br />

Mit Originalunterschriften. Zuvor völlig unbekannt<br />

gewesene Emission, ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Die traditionsreiche, bereits 1815 gegrün<strong>de</strong>te Firma war mit<br />

Sitz in Mainz und in Luxemburg im Eisenhan<strong>de</strong>l tätig. 1907 von<br />

einer offenen Han<strong>de</strong>lsgesellschaft in eine Kommanditgesellschaft<br />

auf Aktien umgewan<strong>de</strong>lt, die Aktien notierten ab 1922 in<br />

Frankfurt, München und Köln, ferner auch in Genf und Basel. Einer<br />

<strong>de</strong>r dam<strong>als</strong> GRÖSSTEN EUROPÄISCHEN EISENHÄNDLER<br />

mit Beteiligungen an <strong>de</strong>r Julius Sichel & Co. GmbH (Mainz,<br />

München, Augsburg, Duisburg, Frankfurt/Main, Hamburg), <strong>de</strong>r<br />

S. Weil GmbH (Lahr, München, Stuttgart, Feuerbach), <strong>de</strong>r Paul<br />

Richter GmbH (Mainz, Heilbronn), <strong>de</strong>r Eduard Laeis & Co. GmbH<br />

sowie <strong>de</strong>r Oscar Schnei<strong>de</strong>r & Co. GmbH (Trier), <strong>de</strong>r Comptoir<br />

<strong>de</strong>s Fers et Métaux S.A. (Luxemburg), <strong>de</strong>r Quincaillerie d’Esch<br />

S.A. (Esch/Alzette), <strong>de</strong>r Socété Coopérative pour la Fourniture<br />

<strong>de</strong> Matériaux aux Régions Libérées (Paris). Daneben in <strong>de</strong>n Abnehmerbranchen<br />

Beteiligungen in Sachen Eisenkonstruktionen,<br />

Hoch- und Brückenbau, Waggon- und Maschinenbau u.a. bei<br />

<strong>de</strong>r Gasapparat und Gusswerk AG (Mainz), Hein, Lehmann &<br />

Co. AG (Düsseldorf-Oberbilk und Berlin-Reinickendorf), Kaltwalzwerk<br />

AG (Villingen/Ba<strong>de</strong>n), Laeis-Werke AG (Trier), Gebrü<strong>de</strong>r<br />

Schöndorff AG (Düsseldorf), “Turbo” Maschinenbau AG (Überlingen/Bo<strong>de</strong>nsee),<br />

Lahrer Maschinenbau GmbH (Lahr),<br />

“Bühlag” AG für Schrauben- und Maschinen-Industrie (Bühl i.<br />

Ba<strong>de</strong>n). Weitere Beteiligungen an <strong>de</strong>r Chemische Fabrik für Hüttenprodukte<br />

AG (Düsseldorf-Oberkassel), <strong>de</strong>r Metallchemie<br />

GmbH (Düsseldorf) und <strong>de</strong>r Rheinische Carbidkontor GmbH<br />

(Mainz). Schließlich besaß man auch sämtliche Kuxe <strong>de</strong>r Gewerkschaft<br />

Maria Glück (Brühl bei Köln) und die Kuxenmehrheit<br />

<strong>de</strong>r Gewerkschaft Düren (Düren/Rhld.) sowie eine nennenswerte<br />

Beteiligung bei <strong>de</strong>r Westbank AG (Frankfurt/Main, früher<br />

Deutsche Palästina-Bank). 1920 kam es zu einer Überkreuz-<br />

Beteiligung mit <strong>de</strong>r AG für Industriewerte “Agfi” im schweizerischen<br />

Luzern. Nach <strong>de</strong>r Inflation geriet die Firma in Kreditschwierigkeiten.<br />

Sinken<strong>de</strong> Börsenkurse <strong>de</strong>s großen kreditfinanzierten<br />

Beteiligungsportfolios erfor<strong>de</strong>rten Nachschüsse, die man<br />

nicht leisten konnte. 1925 insolvent gewor<strong>de</strong>n, 1926 Beschluß<br />

<strong>de</strong>r Liquidation, 1932 von Amts wegen gelöscht.<br />

61


schluss verfügte das Werk, durch seine Lage am Rhein, über<br />

direkte Verla<strong>de</strong>möglichkeiten im Hafen. Während <strong>de</strong>s Zweiten<br />

Weltkrieges war das Kabelwerk, aufgrund seiner Be<strong>de</strong>utung für<br />

die Rüstungsindustrie, Schon früh das Ziel von Fliegerangriffen.<br />

Ein Teil <strong>de</strong>r Produktion wur<strong>de</strong> in einen Verlagerungsbetrieb in<br />

das sogenannte Su<strong>de</strong>tenland in die heutige Tschechische Republik<br />

verlagert. 1966 schloss sich das Werk mit an<strong>de</strong>ren, ähnlich<br />

strukturierten Firmen zu <strong>de</strong>n “Vereinigten Draht- und Kabelwerken”<br />

zusammen. 1972 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r AEG-Konzern Hauptanteilseigner.<br />

Zu Beginn <strong>de</strong>r neunziger Jahre wur<strong>de</strong> das Duisburger<br />

Werk durch die Alcatel-Gruppe übernommen und 1996,<br />

trotz voller Auftragsbücher und schwarzer Zahlen, geschlossen.<br />

30 Jahren bestehen<strong>de</strong>n Firma Rauer & Co., nebst zwei La<strong>de</strong>ngeschäften.<br />

1936 Konkurseröffnung.<br />

Los 659 Schätzwert 150-250 €<br />

Jute-Spinnerei und Weberei Hansa AG<br />

Barth in Pommern, Aktie 1.000 Mark Juni<br />

1909. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 7) EF<br />

Großformatiges Papier, sehr <strong>de</strong>korativ verziert. Zuvor<br />

völlig unbekannt gewesener Textilwert.<br />

Gründung 1909 <strong>als</strong> Jute-Spinnerei und Weberei Hansa AG in<br />

Barth. Die Ost<strong>de</strong>utsche Jutespinnerei & Weberei GmbH in Barth<br />

brachte dabei die ihr gehörigen Grundstücke in die AG ein mit<br />

sämtlichen Bestandteilen, Maschinen und Fabrikgebäu<strong>de</strong>n, sämtlichen<br />

Rohrleitungen, Webstühlen Spinnmaschinen und Werkzeugen.<br />

Herstellung von Fabrikaten aller Art aus Jute und ähnlichen<br />

Faserstoffen. 1911 wur<strong>de</strong> das Konkursverfahren eröffnet.<br />

Los 666 Schätzwert 75-150 €<br />

Kaiser-Keller AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark März 1911<br />

(Auflage 550, R 4) EF-VF<br />

Schöner G&D-Druck mit Firmensignet.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1905. <strong>Der</strong> Ges. gehörten die Grundstücke Jägerstr.<br />

14-16, Friedrichstr. 176-178 und Taubenstr. 38-40. In <strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong>n<br />

befand sich das mit allem neuzeitlichen Komfort eingerichtete<br />

Kaiser-Hotel mit 180 Zimmern, das Restaurant “Kaiser-Keller”,<br />

die Konditorei Mauxion, die Kaiser-Diele, das Kaiser-Buffet,<br />

das Weihenstephan-Bräu (später Tucherbräu) sowie<br />

die “Künstler-Klause Carl Stallmann” und das Jäger-Casino,<br />

später auch die Schoppenweinstube Schifferhaus. Börsennotiz<br />

Berlin, Großaktionär war zuletzt die Dresdner Bank. 1955 im<br />

Han<strong>de</strong>lsregister von Amts wegen gelöscht.<br />

Los 669 Schätzwert 150-200 €<br />

Kalkwerke-AG vorm. Hein & Stenger<br />

Aschaffenburg, Aktie 100 RM 10.10.1928<br />

(Auflage 350, R 8) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> die Fa. Hein & Stenger bereits 1864 <strong>als</strong><br />

Kalkbrennerei in <strong>de</strong>r Aumühle in Aschaffenburg-Damm. 1870<br />

außer<strong>de</strong>m Erwerb <strong>de</strong>r Ziegelei Hepp in <strong>de</strong>r Ottostr. 8. Die unmittelbar<br />

angrenzen<strong>de</strong> Bahnlinie begünstigte die Geschäftsaus<strong>de</strong>hnung,<br />

so daß <strong>de</strong>r Verkaufskatalog kurz vor <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong><br />

neben Eigenprodukten auch bereits Han<strong>de</strong>lsware<br />

wie Bims, Zement, Fliesen und Sanitärartikel enthält.<br />

1896 bei Umwandlung in eine AG bestehen Fabriken in A-<br />

schaffenburg, Damm, Hösbach, Sailauf, Rotenberg und Feldkahl,<br />

wobei die (erst 1954 abgebaute) 3,4 km lange Drahtseilbahn<br />

zwischen Hösbach-Bahnhof und Rottenberg mehr <strong>als</strong><br />

ein halbes Jahrhun<strong>de</strong>rt so etwas wie ein Wahrzeichen <strong>de</strong>s A-<br />

schafft<strong>als</strong> war. Nach einer kurzen Blüte in <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>raufbauzeit<br />

nach <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg musste die nicht mehr konkurrenzfähige<br />

Kalkproduktion 1951 eingestellt wer<strong>de</strong>n. Die heutige<br />

”Kalkwerke vorm. Hein & Stenger GmbH” wan<strong>de</strong>lte sich zum<br />

Baustoffhändler mit über 100 Mitarbeitern und bezog 1997<br />

<strong>de</strong>n jetzigen Standort an <strong>de</strong>r Goldbacher Strasse auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s früheren amerikanischen Depots.<br />

Los 663 Schätzwert 200-250 €<br />

Kabelwerk Nassau AG<br />

Haiger (Dillkreis), VZ-Aktie 1.000 Mark<br />

8.9.1922 (Auflage 750, R 9) VF+<br />

Großes Hochformat mit sehr schmuckvoller Umrahmung.<br />

Vorher unbekannt gewesene Emission.<br />

Los 660 Schätzwert 75-125 €<br />

Jute-Spinnerei und Weberei Kassel<br />

Kassel, Aktie 200 RM Nov. 1928 (Auflage<br />

4800, R 6) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1882. Betrieb einer Spinnerei, Weberei und Sackfabrik.<br />

Heute Jute Kassel GmbH.<br />

Los 661 Schätzwert 25-50 €<br />

Kabel- und Drahtwerke AG<br />

Wien, Aktie 1.000 RM Dez. 1942 (Auflage<br />

2000, R 5) EF<br />

Gündung 1897. Herstellung von Starkstromkabeln,Hochspannungs-,<br />

Schwachstromblei-, Überland-Telephonkabeln, Drähten<br />

und Seilen aus Kupfer, Bronze, Aluminium, Eisen und Stahl.<br />

1942 Fusion mit <strong>de</strong>r Kabel- und Gummiwerk AG, Wuppertal.<br />

Gründung 1920, Herstellung von isolierten Drähten und Kabeln<br />

aller Art. Ab Mitte <strong>de</strong>r 20er Jahre konnten die Löhne <strong>de</strong>r 135<br />

Mitarbeiter schon nicht mehr regelmäßig gezahlt wer<strong>de</strong>n, 1928<br />

Vergleich. Nach erfolgter Sanierung 1934 in Liquidation getreten<br />

und gleichzeitig in “Kabelwerk Walkenmühle AG i.L.” umfirmiert.<br />

<strong>Der</strong> Betrieb selbst wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Recht <strong>de</strong>r Fortführung<br />

<strong>de</strong>s ursprünglichen Namens an die Kabelwerk Reinshagen<br />

GmbH in Wuppertal-Ronsdorf verkauft.<br />

Los 664 Schätzwert 25-50 €<br />

Kabelwerk Rheydt AG<br />

Rheydt, Aktie 100 RM Febr. 1936 (Auflage<br />

7500, R 3) EF<br />

Ausgegeben anläßlich <strong>de</strong>r Übernahme <strong>de</strong>r Deutsche<br />

Kabelwerke AG.<br />

Gründung 1898. 1936 Übernahme <strong>de</strong>r “Deutsche Kabelwerke<br />

AG” in Berlin. Gehörte <strong>als</strong> AEG-Kabelwerke Rheydt zuletzt zum<br />

AEG-Konzern. 1992 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bereich Kabel von <strong>de</strong>r Alcatel<br />

Alsthom übernommen. Im Jahr 2000 wur<strong>de</strong>n dann die Kabelaktivitäten<br />

in die neu gegrün<strong>de</strong>te Firma Nexus ausgeglie<strong>de</strong>rt,<br />

<strong>de</strong>ren IPO 2001 erfolgte.<br />

Los 667 Schätzwert 200-250 €<br />

Kali-, Oel- und Kohlen-<br />

Bohrgesellschaft “Christianshall”<br />

Berlin, Anteil-Schein 1/1.000 12.3.1906<br />

(R 10), ausgestellt auf Herrn<br />

W.Kutschbach in Halle a.S VF+<br />

Sehr schöne Jugendstilumrandung. Zuvor völlig<br />

unbekannt gewesen!<br />

Die Gesellschaft besaß eine Konzession in Garßen bei Celle.<br />

Ehemalige Verwaltungsgebäu<strong>de</strong> in<br />

Aschaffenburg-Damm<br />

Los 670 Schätzwert 275-350 €<br />

Kalkwerke-AG vorm. Hein & Stenger<br />

Aschaffenburg, Aktie 1.000 RM<br />

10.10.1928 (Auflage 365, R 9) EF+<br />

Aktien dieser Ges. waren zuvor völlig unbekannt.<br />

Von <strong>de</strong>n 9 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen Stükken<br />

ist dies das allerletzte noch verfügbare!<br />

Los 662 Schätzwert 25-50 €<br />

Kabelwerk Duisburg<br />

Duisburg, Aktie 1.200 RM 6.12.1924<br />

(Auflage 6000, R 3) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t am 10.12.1894 nach Übernahme <strong>de</strong>r Firma Rheinisch-Westfälisches<br />

Kabelwerk O. Schaefer. Herstellung von<br />

Stark- und Schwachstrom-Bleikabeln, bleimantellosen Innenkabeln,<br />

Kabelgarnituren usw. Neben einem eigenen Bahnan-<br />

Los 665 Schätzwert 30-60 €<br />

Kaffee- und Lebensmittel-<br />

Vertriebs-AG Max Müller & Co.<br />

Berlin, Genussschein 20 RM Juli 1934<br />

(R 7) EF<br />

Gründung 1914. Vertrieb von Kaffee, Lebens- und Genussmitteln<br />

aller Art. Die Ges. besaß die bei<strong>de</strong>n Grundstücke Müllerstr.<br />

166a und 167 sowie das Grundstück Schönhauser Str. 3. 1927<br />

erwarb die Ges. die Masse <strong>de</strong>r in Konkurs geratenen, seit über<br />

Los 668 Schätzwert 200-250 €<br />

Kali-Bohrgesellschaft<br />

Grossherzogin Sophie<br />

Essen-Ruhr, Namens-Anteilschein<br />

1/1.000 17.9.1906 (R 9) VF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1896 <strong>als</strong> Kalibohrgesellschaft “Einbeck”, 1899 umgewan<strong>de</strong>lt<br />

in Kaliborgesellschaft Großherzogin Sophie (nach<br />

<strong>de</strong>r Großherzogin von Sachsen-Weimar). Die Gerechtsame lagen<br />

in <strong>de</strong>n Gemarkungen Stadtlengsfeld, Weilar und Unter-Alba<br />

im Tal <strong>de</strong>r Felda, eines Nebenflusses <strong>de</strong>r Werra. Zwei Bohrungen<br />

wur<strong>de</strong>n in 490 m Tiefe im Kalilager fündig. Benachbarte<br />

Unternehmungen: Heiligenmühle, Großherzog von Sachsen,<br />

Kaiseroda, Heldburg und Hannover-Thüringen. 1909 Formwechsel<br />

von einer Bohrgesellschaft in Gewerkschaftsform, wobei<br />

die hier angebotenen Anteilscheine eigentlich in Kux-Scheine<br />

zu tauschen waren. Alle 1000 Kuxe befan<strong>de</strong>n sich später im<br />

Besitz <strong>de</strong>r Gew. Heiligenmühle. “Grossherzogin Sophie” war zuletzt<br />

eine Schachtanlage <strong>de</strong>r Kaliwerke Salzungen, die zum<br />

Wintershall-Konzern gehörten.<br />

Los 671 Schätzwert 75-150 €<br />

Kamenzer Bank AG<br />

Kamenz, VZ-Aktie 500 RM 10.3.1933<br />

(Auflage nur 46 Stück, R 7) EF<br />

Gründung <strong>de</strong>r AG 1922, vorher war die Kamenzer Bank eine<br />

Genossenschaftsbank. Seit Februar 1924 Freundschaftsverhältnis<br />

mit <strong>de</strong>r Sächsischen Staatsbank, die bei dieser Gelegenheit<br />

Vorzugs-Aktien <strong>de</strong>r Kamenzer Bank übernahm. 1945<br />

wur<strong>de</strong> die Bank durch die Sächsische Lan<strong>de</strong>sbank abgewickelt.<br />

Nr. 672<br />

62


Los 672 Schätzwert 60-120 €<br />

Kammgarnspinnerei Sche<strong>de</strong>witz AG<br />

Sche<strong>de</strong>witz b. Zwickau, Aktie 1.000 Mark<br />

25.3.1899 . Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2400,<br />

R 5) EF<br />

Gründung 1839, AG seit 1899. Aufgrund schwerer Bergschä<strong>de</strong>n<br />

durch unter <strong>de</strong>r Fabrik liegen<strong>de</strong> Kohlenbergwerke wur<strong>de</strong><br />

das Werk 1921 nach Silberstraße verlegt. Die Fabrikgebäu<strong>de</strong> in<br />

Sche<strong>de</strong>witz wur<strong>de</strong>n an die Hataz Kleinautomobilwerke AG,<br />

Zwickau, verkauft. 1924 Neubau einer Wollkämmerei. 1929<br />

Fusion mit <strong>de</strong>r Kammgarnspinnerei Silberstraße. Börsennotiz<br />

Berlin und Leipzig. 1946 enteignet, 1954 Sitzverlegung nach<br />

Hamburg. Zuletzt nur noch Verwaltung von Restvermögen, die<br />

HV vom 10.8.1963 beschloss die Auflösung <strong>de</strong>r Gesellschaft.<br />

Nr. 670 Nr. 673<br />

bildung, <strong>de</strong>r Hebung kaufmännischen Wissens und <strong>de</strong>r materiellen<br />

För<strong>de</strong>rung ihrer Mitglie<strong>de</strong>r durch Stellenvermittlung, Unterstützung<br />

und Kranken- und Pensionskassen. Die ältesten<br />

Kaufmännischen Vereine in Deutschland waren: Verein junger<br />

Kaufleute in Stettin (gegrün<strong>de</strong>t 1687), Handlungsdiener-Hilfskasse<br />

Nürnberg (1742), Kaufmännischer Verein Union in<br />

Braunschweig (1818).<br />

Nr. 680<br />

Los 673 Schätzwert 225-300 €<br />

Kammgarnspinnerei Stöhr & Co. AG<br />

Leipzig, Aktie 20 RM 9.8.1932 (Auflage<br />

7500, R 10) EF<br />

Die 20-RM-Aktien wur<strong>de</strong>n bereits 1936 wie<strong>de</strong>r<br />

eingezogen und vernichtet, lediglich 5 schon altentwertete<br />

Stück blieben im Reichsbankschatz erhalten.<br />

Traditionsreiches Textilunternehmen, Gründung 1880 <strong>als</strong><br />

KGaA, AG seit 1911. Eigene Werke in Plagwitz, Markkleeberg<br />

und Wüstegiersdorf. außer<strong>de</strong>m mit Mehrheit beteiligt an: Leipziger<br />

Wollkämmerei AG; C.F. Solbrig Söhne AG, Chemnitz; Elberfel<strong>de</strong>r<br />

Textilwerke AG; Ohligser Leinen- und Baumwollweberei<br />

AG; Konkordia Spinnerei Stöhr & Co. KG, Politz (Su<strong>de</strong>tengau);<br />

Vaterländische Kammgarnspinnerei und Weberei AG, Budapest;<br />

Corona Kammgarnspinnerei R.A.G. Wei<strong>de</strong>nbach (Rumänien).<br />

Bereits 1889 Gründung <strong>de</strong>r Botany Worsted Mills in<br />

New York, welche Kämmerei, Kammgarn- und Streichgarnspinnerei<br />

sowie Herren- und Damenstoffweberei umfasste und sich<br />

zur größten Kammgarnspinnerei <strong>de</strong>r USA entwickelte. 1918<br />

wur<strong>de</strong> diese Beteiligung von <strong>de</strong>n Amerikanern sequestiert,<br />

1923 unbescha<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Freigabefor<strong>de</strong>rungen aus <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Alian Property Custodian zurückerworben. Nach 1945 Sitzverlegung<br />

nach Mönchengladbach, die Stöhr & Co. AG ist bis<br />

heute börsennotiert.<br />

Los 674 Schätzwert 25-75 €<br />

Kammgarnwerke AG<br />

Eupen, Aktie 100 RM Mai 1942 (Auflage<br />

54000, R 5) EF<br />

Zur napoleonischen Zeit am Beginn <strong>de</strong>s 19. Jh. entstand in Eupen<br />

ein praktisch neuer Stadtteil mit dam<strong>als</strong> hochmo<strong>de</strong>rnen<br />

Textilbetrieben. Bereits 1806 wur<strong>de</strong> bei Scheibler die erste mechanische<br />

Spinnmaschine aufgestellt. Bald waren 7.000 <strong>de</strong>r<br />

knapp 10.000 Einwohner von Eupen in <strong>de</strong>r Textilindustrie beschäftigt.<br />

1906 grün<strong>de</strong>ten die <strong>de</strong>utschen Tuchfabrikanten <strong>de</strong>r<br />

Stadt unter Übernahme <strong>de</strong>r Firma Gülcher & von Grand Ry<br />

GmbH die Kammgarnwerke AG, die die Tuchfabriken fortan mit<br />

Garn belieferte. 1932 wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>m Zusammenbruch <strong>de</strong>s<br />

Nordwolle-Konzerns zu<strong>de</strong>m <strong>de</strong>ssen Tuchfabrik in Langensalza<br />

übernommen (1943 wur<strong>de</strong>n dort alle Textilmaschinen <strong>de</strong>montiert<br />

und und die Fabrik in ein Zweigwerk <strong>de</strong>r Junkers Flugzeugwerke<br />

AG verwan<strong>de</strong>lt; 1968 wur<strong>de</strong> die Kammgarnwerk<br />

Langensalza GmbH unter Bruch entsprechen<strong>de</strong>r Vereinbarungen<br />

mit Belgien in einen VEB umgewan<strong>de</strong>lt; 1992 wur<strong>de</strong>n die<br />

belgischen Alteigentümer dafür mit mehreren Mio. DM entschädigt).<br />

Nach Einstellung <strong>de</strong>r Textilproduktion übernahm die<br />

1909 gegrün<strong>de</strong>te Kabel- und Gummiwerke Eupen GmbH (heute:<br />

Kabelwerk Eupen AG) 1956 die Fabrik für ihre neu gegrün<strong>de</strong>te<br />

Kunststoffrohr-Abteilung.<br />

Los 675 Schätzwert 25-50 €<br />

Kar<strong>de</strong>x AG für Büroartikel<br />

Saarbrücken, Aktie (Interimsschein) 1.000<br />

RM 1.10.1939 (Auflage 250, R 5) EF<br />

Gründung 1922. Herstellung, Vertrieb von und Han<strong>de</strong>l mit Büroartikeln,<br />

insbeson<strong>de</strong>re mit Waren, welche beim Patentamt<br />

mit <strong>de</strong>m Warenzeichen “Kar<strong>de</strong>x” geschützt sind. Verkaufsagenturen<br />

in ganz Europa. Heute ist die Kar<strong>de</strong>x Organisationssysteme<br />

GmbH, Kronberg einer <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n Anbieter von automatischen<br />

Bereitstellungssystemen für Lager, Betrieb, Verwaltung.<br />

Los 676 Schätzwert 40-60 €<br />

Kathreiner GmbH<br />

Berlin, 8 % Teilschuldv. 1.000 RM<br />

1.6.1930 (Auflage 3000, R 8) EF-VF<br />

Sehr schöner G&D-Druck mit Abb. <strong>de</strong>s 1927/28<br />

gebauten Kathreiner-Hochhauses. Es ist eine <strong>de</strong>r<br />

wichtigsten Arbeiten <strong>de</strong>s berühmten Architekten<br />

Bruno Paul (1874-1968), <strong>de</strong>r zuerst beim “Simplicissimus”<br />

<strong>als</strong> Illustrator arbeitete. Neben <strong>de</strong>r Architektur<br />

war später <strong>de</strong>r Möbelbau eines seiner Lieblingsgebiete<br />

(Mitbegrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Deutschen Werkstätten<br />

in Hellerau), seit 1907 war er Direktor <strong>de</strong>r<br />

Unterichtsanstalt <strong>de</strong>s Kunstgewerbemuseums, seit<br />

1924 <strong>de</strong>r heutigen Hochschule für bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Künste<br />

in Berlin. Paul war außer<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Lehrer <strong>de</strong>s noch<br />

berühmter gewor<strong>de</strong>nen Mies van <strong>de</strong>r Rohe.<br />

Die Firma wur<strong>de</strong> 1829 von Franz Kathreiner in München <strong>als</strong><br />

Spezerei- und Ölkleinhan<strong>de</strong>lsgeschäft gegrün<strong>de</strong>t. 1876 Umwandlung<br />

in eine oHG. 1897 Gründung <strong>de</strong>r Kathreiner’s Nachfolger<br />

GmbH. 1928 Gründung <strong>de</strong>r AG, gleichzeitig Einlage <strong>de</strong>r<br />

Kathra GmbH und <strong>de</strong>r Kathra-Teigwarenfabrik Franz Kathreiners<br />

Nachfolger GmbH (Obst- und Gemüsekonserven, Teigwaren).<br />

1971 Verlegung <strong>de</strong>s Betriebes nach Poing (Kreis Ebersberg),<br />

1974 Firmenän<strong>de</strong>rung in Kathreiner AG. 1977 Übernahme<br />

<strong>de</strong>r bisher von <strong>de</strong>r KATRA-Supermärkte GmbH betriebenen<br />

19 Supermärkte, 1978 Übernahme <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r H.L. Krone<br />

GmbH betriebenen 13 Warenhäuser und und 9 Supermärkte.<br />

Los 677 Schätzwert 50-100 €<br />

Kaufmännischer Verein zu Chemnitz<br />

Chemnitz, Schuldv. 25 Mark 15.7.1907<br />

(R 6) EF<br />

Schönes Kleinformat im Historismus-Stil.<br />

Die kaufmännischen Vereine entstan<strong>de</strong>n überall in Deutschland<br />

<strong>als</strong> Vereinigung von Handlungsgehilfen zum Zwecke <strong>de</strong>r Fort-<br />

Los 678 Schätzwert 30-80 €<br />

Keramag Keramische Werke AG<br />

Meiningen, Aktie 1.000 Mark 25.7.1919<br />

(Auflage 4400, R 2) EF<br />

Großformatig. Großes Firmensignet “KWA” im Unterdruck.<br />

Gründung 1917 <strong>als</strong> Keramische Werke AG. 1918 Än<strong>de</strong>rung in<br />

“Keramag” Keramische Werke AG. 1926 kaufte die britische<br />

Walker-Familie die Mehrheit <strong>de</strong>r Aktien. 1935 Sitzverlegung<br />

von Meiningen nach Bonn. 1968 Übernahme <strong>de</strong>r Aktienmehrheit<br />

durch ALLIA S.A. Paris. 1998 Sitzverlegung nach Ratingen.<br />

Los 679 Schätzwert 75-125 €<br />

Kerkerbachbahn AG<br />

Kerkerbach, Post Runkel a.d. Lahn, Aktie<br />

400 RM Sept. 1925 (Auflage 4894, R 6)<br />

EF-VF<br />

Gründung 1884. 1000-mm-Schm<strong>als</strong>purbahn Dehrn-Kerkerbach-<br />

Heckholzhausen-Hintermeilingen-Mengerskirchen, <strong>de</strong>r Abschnitt<br />

Dehrn-Kerkerbach war durch ein drittes Gleis auch in Norm<strong>als</strong>pur<br />

befahrbar. Anschluss an die Deutsche Reichsbahn in Kerkerbach.<br />

Betriebseröffnung 1886. Sitz bis 1906 in Christianshütte, dann in<br />

Kerkerbach (Oberlahnkreis). Eine reine Güterbahn, wie schon <strong>de</strong>r<br />

Fuhrpark zeigt: 4 Lokomotiven bewegten 2 Personen-, aber bis zu<br />

100 Güterwagen. 1946 Überführung in Gemeineigentum (im<br />

Westen eine Beson<strong>de</strong>rheit <strong>de</strong>r hessischen Lan<strong>de</strong>sverfassung,<br />

1953 wur<strong>de</strong> die Sozialisierung wie<strong>de</strong>r aufgehoben). 1974 Verkauf<br />

<strong>de</strong>s Bahnbetriebes an die Bun<strong>de</strong>sbahn, danach nur noch Vermögensverwaltung.<br />

Sitzverlegungen nach Frankfurt (1977), Hei<strong>de</strong>lberg<br />

(1979) und Mannheim (1980). Das “zweite Leben” <strong>als</strong> Bauträger-Gesellschaft,<br />

angefacht durch einen beispiellosen Boom<br />

bei Steuersparmo<strong>de</strong>llen, war aber nur von kurzer Dauer: In einem<br />

spektakulären Konkurs ging die Kerkerbachbahn 1984 krachend<br />

unter, <strong>de</strong>r letzte Großaktionär und Vorstand Tom Sieger atmete<br />

<strong>de</strong>swegen einige Jahre gesiebte Luft.<br />

Los 680 Schätzwert 200-250 €<br />

Ketteler-Gesellschaft e.V.<br />

Bad Nauheim, 7 % Obl. 1.000 fl. 1.5.1929<br />

(Auflage nur 50 Stück, R 10) VF-<br />

Katholische Stiftung, benannt nach Wilhelm Emanuel von Ketteler,<br />

<strong>de</strong>r <strong>als</strong> <strong>de</strong>r Begrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r katholischen Soziallehre gilt, tätig<br />

<strong>als</strong> Bischof von Mainz. Er wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Arbeiterbischof genannt.<br />

Los 681 Schätzwert 75-150 €<br />

Kieler Verkehrs-AG<br />

Kiel, Aktie Lit. A 100 RM Mai 1938<br />

(Auflage 1800, R 5) EF<br />

Gründung 1905 <strong>als</strong> Hafenrundfahrt-AG. 1937 Übernahme <strong>de</strong>r<br />

“Holsteinische Autobus GmbH” und Umfirmierung wie oben.<br />

1939 Verschmelzung mit <strong>de</strong>r “Neuen Dampfer-Compagnie”,<br />

1942 Übernahme <strong>de</strong>r “Kieler Straßenbahn” mit ihrem 40 km<br />

langen Streckennetz, die mit zu <strong>de</strong>r Zeit rd. 700 Mitarbeitern<br />

<strong>de</strong>r größte Betriebsteil wur<strong>de</strong>. Auf <strong>de</strong>n 94 km langen Omnibusund<br />

Obus-Linien arbeiteten rd. 250 Leute, in <strong>de</strong>r Fahrgastschifffahrt<br />

150 Leute. Außer<strong>de</strong>m an <strong>de</strong>r 1951 gegrün<strong>de</strong>ten Kieler<br />

Ree<strong>de</strong>rei GmbH zu 50 % beteiligt, die <strong>de</strong>n Personenverkehr<br />

Kiel-Korsör (Dänemark) betrieb. Börsennotiz Freiverkehr Hamburg,<br />

Großaktionäre waren die Stadt Kiel (Mehrheit) und früher<br />

auch die Alloka. 2008 in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt wor<strong>de</strong>n.<br />

Los 682 Schätzwert 20-40 €<br />

Klein, Schanzlin & Becker AG<br />

Frankenthal, 4,5 % Schuldv. 500 RM Nov.<br />

1943 (Auflage 800, R 4) EF<br />

Gründung 1871 <strong>als</strong> Armaturenfabrik. In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Jahren<br />

wur<strong>de</strong> das Produktionsprogramm um Dampfmaschinen, Pumpen,<br />

Filterpressen und Kompressoren ergänzt. Seit 1887 AG.<br />

1924-34 Übernahme von Zweigbetrieben in Homburg/Saar,<br />

Nürnberg, Pegnitz, Oschersleben/Bo<strong>de</strong>, Bremen und Leipzig.<br />

1988 Umfirmierung in KSB AG. Mit 35 Produktionsstätten in 19<br />

Län<strong>de</strong>rn heute einer <strong>de</strong>r größten Pumpenhersteller <strong>de</strong>r Welt.<br />

Los 683 Schätzwert 60-120 €<br />

Kleinbahn<br />

Horka-Rothenburg-Priebus AG<br />

Rothenburg O/L., Aktie 100 RM<br />

13.6.1929 (Auflage 5965, R 3) EF<br />

Gründung am 24.1.1907, eingetragen am 30.3.1907. Firma<br />

ab 7.7.1939: Kleinbahn Wehkirch-Rothenburg-Priebus. Strekkenlänge<br />

25,7 km (1933), Spurweite 1.435 mm, Bahnbetrieb<br />

ab 15.12.1907. Die Strecke wur<strong>de</strong> bis zur Wie<strong>de</strong>rvereinigung<br />

<strong>als</strong> militärische Umgehungsbahn durch NVA und die Sowjetarmee<br />

genutzt.<br />

63


Los 684 Schätzwert 100-250 €<br />

Kleinbahn-AG Heu<strong>de</strong>ber-Mattierzoll<br />

Halberstadt, Aktie Lit. A 1.000 Mark<br />

1.5.1899. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 565, R 4)<br />

UNC-EF<br />

Das nördliche Harzvorland mit seinen Bo<strong>de</strong>nschätzen (Kalk, Kali,<br />

Braunkohle) und fruchtbaren Bö<strong>de</strong>n (Zuckerrüben, Getrei<strong>de</strong>)<br />

war einst von einem dichten Schienennetz durchzogen, an <strong>de</strong>m<br />

Staats- wie Privatbahnen gleichermaßen Anteil hatten. Die<br />

KHM war eine norm<strong>als</strong>purige 20,3 km lange Nebenbahn von<br />

Heu<strong>de</strong>ber über Mulmke-Zilly-Dar<strong>de</strong>sheim-Deersaheim-Hessen-Veltheim<br />

nach Mattierzoll. Grün<strong>de</strong>r waren <strong>de</strong>r Staat Preußen,<br />

die Provinz Sachsen, <strong>de</strong>r Landkreis Halberstadt, die Domäne<br />

Mulmke, die Actienzuckerfabrik Hessen und Lenz & Co.<br />

(letztere führten <strong>de</strong>n Bau aus und übernahmen nach Eröffnung<br />

<strong>de</strong>r Bahn am 1.9.1898 zunächst die Betriebsführung). 30 Bedienstete<br />

ließen 3 Lokomotiven, 3 Personen- und 20 Güterwagen<br />

durch die westlichen Ausläufer <strong>de</strong>r Mag<strong>de</strong>burger Bör<strong>de</strong><br />

zuckeln. Im Mattierzoll traf sich die “KHM” mit <strong>de</strong>r von Westen<br />

kommen<strong>de</strong>n Strecke BS-Gliesmaro<strong>de</strong>-Schapen-Rautheim-Hötzum-Salzdahlum-Ahlum-Groß<br />

Denkte-Wittmar-Remlingen-<br />

Semmenstedt-Winnigstedt-Mattierzoll <strong>de</strong>r Braunschweig-<br />

Schöninger Eisenbahn (im Volksmund “Bimmel-Lutjen” genannt).<br />

Sitzverlegungen 1924 nach Hessen (Kr. Wernigero<strong>de</strong>)<br />

und 1931 nach Merseburg (wo dann die Kleinbahnabteilung<br />

<strong>de</strong>r Provinzialverwaltung von Sachsen die Vorstandsgeschäfte<br />

führte). 1943 Umfirmierung in Eisenbahn-AG Heu<strong>de</strong>ber-Mattierzoll.<br />

Laut Reichsbahn-Kursbuch 204 k von 1944 verkehrten<br />

auf <strong>de</strong>r Strecke Heu<strong>de</strong>ber-Hessen vier Zugpaare täglich und<br />

auf <strong>de</strong>r Strecke Hessen-Mattierzoll sogar 10 Zugpaare. Ein beson<strong>de</strong>rs<br />

eindrucksvolles Lehrstück <strong>de</strong>utscher Nachkriegsgeschichte:<br />

Das in die Westzone führen<strong>de</strong> letzte Stück bis Mattierzoll<br />

wur<strong>de</strong> gleich 1945 stillgelegt, die Ostzonen-Teilstrecke<br />

Heu<strong>de</strong>ber-Hessen 1969. Dennoch wur<strong>de</strong> 1977 <strong>de</strong>r Oberbau<br />

bis Zilly vollständig erneuert, wo im Kriegsfall die vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Rampen und die La<strong>de</strong>straße <strong>als</strong> Entla<strong>de</strong>punkt für Militärfahrzeuge<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n sollten. Erst einige Jahre nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong><br />

wur<strong>de</strong> 1995 auch diese Reststrecke aufgelassen. Noch<br />

heute quert die Bun<strong>de</strong>sstraße von Wolfenbüttel nach Halber-<br />

Los 686 Schätzwert 150-250 €<br />

Kleinbahn-AG Stendal-Arneburg<br />

Arneburg, Namensaktie Lit. B 300 Mark<br />

10.10.1913 (Kapitalerhöhung für <strong>de</strong>n<br />

Umbau auf Norm<strong>als</strong>pur, Auflage nur 50<br />

Stück, R 7), ausgestellt auf <strong>de</strong>n Packmeister<br />

a.D. Wilhelm Ernst, Arneburg EF-VF<br />

Schöne Jugendstil-Umrahmung.<br />

Gründung 1898 durch <strong>de</strong>n Staat Preußen, die Provinz Sachsen<br />

und <strong>de</strong>n Kreis Stendal. 12,6 km lange Bahn von Stendal nach<br />

Arneburg, eröffnet 1899 in 1.000-mm-Spur, 1913/14 Umspurung<br />

auf Norm<strong>als</strong>pur (1.435 mm). 1924 durch Fusion in <strong>de</strong>r<br />

Stendaler Kleinbahn-AG (vorher Kleinbahn-AG Stendal-Arendsee,<br />

ab 1942 Stendaler Eisenbahn-AG) aufgegangen. 1946<br />

Enteignung und Übernahme durch die Sächsische Provinzbahnen<br />

GmbH, 1948 vom VVB <strong>de</strong>s Verkehrswesens Sachsen-Anhalt<br />

übernommen, ab 1.4.1949 gehörte die Stendaler Eisenbahn<br />

zur Deutschen Reichsbahn. Die Strecke Stendal-Arneburg<br />

wur<strong>de</strong> 1972 für <strong>de</strong>n Gesamtverkehr stillgelegt, aber nicht<br />

für immer: Ein Teil <strong>de</strong>r Trasse wur<strong>de</strong> ab 3.1.1977 für die Strekke<br />

Borstel-Nie<strong>de</strong>rgörne benutzt, die <strong>als</strong> Anschlußbahn für das<br />

nie in Betrieb gegangene Kernkraftwerk Stendal bestimmt war<br />

und bis En<strong>de</strong> 1995 auch Personenverkehr ab Bahnhof Stendal<br />

besaß. Heute ist die Bahn an die Stadt Arneburg verpachtet, sie<br />

wird für Holztransporte zur Zellstoff Stendal GmbH in Nie<strong>de</strong>rgörne<br />

benutzt.<br />

Los 687 Schätzwert 60-120 €<br />

Kleinbahn-AG Stendal-Arneburg<br />

Arneburg, Aktie Lit. A 1.000 Mark<br />

10.10.1913 (Auflage 772, R 3).<br />

Gemeinsame Verbriefung <strong>de</strong>r<br />

Grün<strong>de</strong>remission (472 Stück) und <strong>de</strong>r<br />

Kapitalerhöhung 1913 (300 Stück) zur<br />

Finanzierung <strong>de</strong>r Umspurung EF<br />

I<strong>de</strong>ntische Jugendstil-Gestaltung wie voriges Los.<br />

Los 689 Schätzwert 10-25 €<br />

Klöckner-Werke AG<br />

Duisburg, 5 % Teilschuldv. 500 RM Juli<br />

1939 (Auflage 6000, R 2) EF<br />

Gründung 1897 <strong>als</strong> Lothringer Hüttenverein Aumetz-Frie<strong>de</strong>,<br />

1903 Umbenennung in Lothringer Hütten- und Bergwerksverein.<br />

1910 Schaffung einer eigenen Kohlebasis durch Erwerb<br />

<strong>de</strong>r Zechen Victor-Ickern in Castrop-Rauxel. 1912 Interessengemeinschaft<br />

mit <strong>de</strong>n Mannstaedt-Werken in Troisdorf und <strong>de</strong>r<br />

Düsseldorfer Eisen- und Drahtindustrie AG, <strong>de</strong>ren Aktienmehrheit<br />

Peter Klöckner inzwischen erworben hatte. Die Werke und<br />

Erzgruben in Lothringen gingen 1918 aufgrund <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges<br />

verloren. Die verbliebenen Unternehmen (Hüttenwerk<br />

Haspe, Verarbeitungsbetriebe Troisdorf und Düsseldorf, Werk<br />

Quint bei Trier) faßte Klöckner 1923 in einer einzigen Gesellschaft<br />

<strong>als</strong> “Klöckner-Werke AG” mit Sitz in Castrop-Rauxel zusammen,<br />

unter Einbeziehung <strong>de</strong>s 1920 erworbenen “Georgs-<br />

Marien-Bergwerks- und Hüttenvereins” in Osnabrück mit <strong>de</strong>r<br />

Zeche Werne. 1938 Sitzverlegung nach Duisburg. 1945 wur<strong>de</strong><br />

die alte Klöckner-Werke AG auf alliierte Anordnung liquidiert,<br />

die Betriebe aber 1952 wie<strong>de</strong>r zusammengefaßt in <strong>de</strong>r “Nordwest<strong>de</strong>utsche<br />

Hütten- und Bergwerksverein AG”, die 1954<br />

wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n alten Namen “Klöckner-Werke AG” annahm. Im<br />

gleichen Jahr Erwerb <strong>de</strong>r Nord<strong>de</strong>utsche Hütte AG in Bremen<br />

(1959 fusioniert), 1961/62 Errichtung eines neuen Betriebes in<br />

Kehl (Rhein). 1992 Vergleichsverfahren. Gehört heute zum<br />

WCM-Konzern, geblieben sind <strong>de</strong>m früheren Montan-Riesen<br />

nur noch seine Maschinenbau-Aktivitäten (Kunststoff-Maschinen<br />

und Getränkeabfüll-Maschinen).<br />

Börsennotiz Berlin. Das Fabrikareal “Koehlmannhof” am Kleinen<br />

Hospitalberg war nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> eine Industriebrache,<br />

2010 sollten hier dann 25 Mio. € in ein E<strong>de</strong>ka-Center investiert<br />

wer<strong>de</strong>n. <strong>Der</strong> AG-Mantel wur<strong>de</strong> 1970 nach Berlin (West) verlagert,<br />

1976 erloschen. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> 1992 Fortsetzung <strong>de</strong>r<br />

Gesellschaft und Nachtragsabwicklung.<br />

Los 692 Schätzwert 25-50 €<br />

Köllmann Werke AG<br />

Leipzig, VZ-Aktie 1.000 RM 1.1.1941<br />

(Auflage 400, R 4) UNC-EF<br />

Gründung 1904 in Leipzig durch Gustav Köllmann. Seit 1907<br />

Zahnrä<strong>de</strong>rfabrik Köllmann GmbH, 1912 in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt,<br />

1928 Umfirmierung wie oben. In Leipzig börsennotiert. Die<br />

Fabrik in <strong>de</strong>r Torgauer Str. 74 produzierte mit knapp 500 Mitarbeitern<br />

Zahnrä<strong>de</strong>r, Getriebe für Eisenbahntriebwagen, Hinterachsen<br />

und Wechselgetriebe für die Automobilindustrie sowie<br />

Langfräsmaschinen. 1946 Demontage und Enteignung <strong>de</strong>s<br />

Leipziger Werkes, das in <strong>de</strong>r DDR <strong>als</strong> VEB Fahrzeuggetriebewerke<br />

Joliot Curio weiterbestand, 1991 <strong>als</strong> Zahnradwerke<br />

Leipzig GmbH reprivatisiert (seit 1999 Neue Zahnradwerk Leipzig<br />

GmbH). Die AG selbst verlegte ihren Sitz 1949 nach Langenberg/Rhld.<br />

(wo schon seit 1911 die Tochter Köllmann Maschinenbau<br />

GmbH ansässig war) und 1951 nach Düsseldorf.<br />

Einrichtung eines neuen Werkes in Düsseldorf-Heerdt. 1955 Ü-<br />

bernahme durch die Maschinenfabrik Ernst Thielenhaus, die<br />

die Produktion 1964 in einem neuen großen Werk in Wuppertal<br />

konzentrierte. Im Zuge <strong>de</strong>r Neuorganisation <strong>de</strong>r Gruppe<br />

wur<strong>de</strong> die Zahnradfabrik Köllmann GmbH 2002 <strong>als</strong> Koellmann<br />

Airtec und Koellmann Gear Teil <strong>de</strong>r Thielenhaus Technologies<br />

GmbH.<br />

Lok Nr. 404 DR 75 6683<br />

stadt die Bahngeleise in Mattierzoll kurz vor <strong>de</strong>r Stelle, wo während<br />

<strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> einer <strong>de</strong>r ersten neuen <strong>de</strong>utsch-<strong>de</strong>utschen<br />

Grenzübergänge entstand. Im Verkehrsmuseum Dres<strong>de</strong>n lebt<br />

die KHM bis heute weiter: Dorthin gelangte 1974 <strong>als</strong> Museumslok<br />

die 1931 von <strong>de</strong>r Reichsbahn (zuvor Königliche Eisenbahndirektion<br />

Berlin) übernommene und zuletzt 1961 zur<br />

Schleppten<strong>de</strong>rlok umgebaute KHM “2” 89 6009, ursprünglich<br />

aus <strong>de</strong>r preußischen Ten<strong>de</strong>rlokbaureihe T3 mit Achsfolge C n2<br />

(gebaut ab 1882).<br />

Los 690 Schätzwert 60-120 €<br />

Klosterbrennerei, Erste Badische Weinund<br />

E<strong>de</strong>lbranntweinbrennerei AG<br />

Emmendingen, Aktie 1.000 RM Dez. 1937<br />

(Auflage 1000, R 5) EF<br />

Gesellschafter <strong>de</strong>r Marabu Brennerei GmbH und <strong>de</strong>r Klosterbrennerei<br />

GmbH in Emmendingen war die jüdische Firma J. M.<br />

Wertheimer & Cie. Im Zuge <strong>de</strong>r Arisierung <strong>de</strong>r Vermögenswerte<br />

dieser Firma wur<strong>de</strong>n 1937 die Brennerei-GmbH-Anteile auf<br />

die zu diesem Zweck neu gegrün<strong>de</strong>te AG übertragen. Die Firmen<br />

produzierten Weinbrän<strong>de</strong>, Schwarzwäl<strong>de</strong>r Kirsch- und<br />

Zwetschenwasser, Himbeergeist und Liköre. Das Restitutionsverfahren<br />

wur<strong>de</strong> 1949 durch Vergleich mit <strong>de</strong>n jüdischen Alteigentümern<br />

abgeschlossen. In <strong>de</strong>n 60er Jahren erscheint Merce<strong>de</strong>s<br />

Bahlsen (aus <strong>de</strong>r Hannoveraner Keks-Dynastie) <strong>als</strong><br />

Mehrheitsaktionärin. Mitte <strong>de</strong>r 70er Jahre übernahm die<br />

Los 693 Schätzwert 100-150 €<br />

Köllner-Roloff-Werke AG<br />

Leipzig, Aktie 1.000 Mark 10.5.1923<br />

(Format 19 x 26 cm, Auflage insgesamt<br />

6010, R 8) EF-<br />

Gründung 1922 zur Weiterführung <strong>de</strong>r Emil Köllner-Wilh. Roloff-Werke<br />

mbH. Herstellung von Dachpappen und Teerprodukten,<br />

Anlegung und Ausbesserung von geräuschlosen Straßen,<br />

Ausführung von Asphalt-, Pappbedachungs- und Isolierungsarbeiten.<br />

1927 Vergleichsverfahren zur Abwendung <strong>de</strong>s Konkurses,<br />

wobei die Aktionäre leer ausgingen.<br />

Los 685 Schätzwert 75-150 €<br />

Kleinbahn-AG Lüben-Kotzenau<br />

Lüben, Aktie 1.000 Mark 1.7.1921<br />

(Auflage 1304, R 5) EF-VF<br />

Großformat.<br />

Gründung 1914. Bau und Betrieb <strong>de</strong>r norm<strong>als</strong>purigen Bahn Lüben-Kotzenau<br />

(28 km) nordwestlich von Breslau. 1945 Übernahme<br />

durch die polnische Staatsbahn PKP.<br />

Los 688 Schätzwert 100-250 €<br />

Kleinbahn-AG Wallwitz-Wettin<br />

Wettin, Aktie 1.000 Mark 3.9.1903.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1040, aber z.T. in<br />

Sammelaktien verbrieft, R 5) EF<br />

Großes farbiges Wettiner Wappen (sogar mit Golddruck),<br />

aparte breite Umrahmung mit Blumenrankwerk<br />

in lila.<br />

Auf <strong>de</strong>r 9,9 km langen norm<strong>als</strong>purigen Nebenbahn (eröffnet<br />

am 5.7.1903) zuckelten 3 Lokomotiven mit 3 Personen- und<br />

17 Güterwagen hin und her - dafür reichten knapp 20 Mann<br />

Belegschaft. Grün<strong>de</strong>r und Großaktionäre waren <strong>de</strong>r Staat Preußen,<br />

die Provinz Sachsen und <strong>de</strong>r Saalkreis. Seit Anfang <strong>de</strong>r<br />

30er Jahre führte die Kleinbahnabteilung <strong>de</strong>r Provinzialverwaltung<br />

von Sachsen in Merseburg die Vorstandsgeschäfte <strong>de</strong>r<br />

Bahn. Noch 1943 umfirmiert in “Eisenbahn-AG Wallwitz-Wettin”.<br />

1949 in die Deutsche Reichsbahn eingeglie<strong>de</strong>rt. <strong>Der</strong> Personenverkehr,<br />

<strong>de</strong>r sich schon während <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />

mehr <strong>als</strong> gezehntelt hatte (zuletzt wur<strong>de</strong>n nicht einmal mehr<br />

40 Fahrgäste am Tag beför<strong>de</strong>rt) wur<strong>de</strong> bald darauf eingestellt,<br />

<strong>de</strong>r letzte Güterzug rollte 1966 über die Geleise.<br />

MAST-JÄGERMEISTER AG aus Wolfenbüttel die Anteile, die Klosterbrennerei<br />

AG trat in Abwicklung, 1976 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Firmensitz<br />

nach Braunschweig verlegt. Die Produkte unter <strong>de</strong>m Markennamen<br />

“Klosterbrennerei” wer<strong>de</strong>n noch heute von <strong>de</strong>r Fa.<br />

Schwarze im westfälischen Oel<strong>de</strong> hergestellt.<br />

Los 691 Schätzwert 25-50 €<br />

Koehlmann-Werke AG<br />

Frankfurt/O<strong>de</strong>r, Aktie 100 RM März 1939<br />

(Auflage 1810, R 3) EF<br />

Gründung 1860 durch Carl August Koehlmann, AG seit 1871<br />

unter <strong>de</strong>r Firma “Stärke-Zuckerfabrik AG vorm. C.A. Koehlmann<br />

& Co.”. Im Werk Frankfurt (O<strong>de</strong>r) Herstellung von Stärkesirup<br />

und Stärkezucker, Stärkefabriken und Kartoffelflockenfabriken<br />

befan<strong>de</strong>n sich in Schnei<strong>de</strong>mühl, Fürstenwal<strong>de</strong> (mit Haferflokkenfabrik),<br />

Wellmitz Kr. Guben (mit Sägewerk), Nechlau bei<br />

Guhrau (mit Flachsaufbereitung), Stolp und Loitz (Peene),<br />

schließlich Braunkohlenbergwerk Grube Humboldt in Spudlow.<br />

Nr. 694<br />

64


Eine Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 2. Weltkriegs, in <strong>de</strong>ssen<br />

Folge die Gegend an Polen kam, nie erwirtschaftet. Durch<br />

<strong>de</strong>n Tagebau <strong>de</strong>r Grube Turow hat sich das Gebiet zwischen<br />

Reichenau und Seitendorf inzwischen landschaftlich völlig verän<strong>de</strong>rt.<br />

Nr. 695 Nr. 706<br />

Los 694 Schätzwert 100-125 €<br />

Kölner Bürgergesellschaft<br />

Köln, Namensaktie 200 RM 22.4.1932<br />

(Auflage 1080, R 7) EF<br />

Gründung 1863, AG seit 1893. Verwertung und Verwaltung <strong>de</strong>r<br />

Grundstücke Appellhofplatz 28, Burgmauer 31 und Röhrergasse<br />

17a, außer<strong>de</strong>m Betrieb einer Weinhandlung. Die heutigen<br />

Grundstücke Unter Goldschmied / Laurenzplatz 9-17 sind bebaut<br />

mit einem Hotel (Bewirtschaftung 1959 ausgeglie<strong>de</strong>rt in<br />

die Senats Hotel GmbH) nebst Gesellschaftshaus. Bis heute im<br />

Düsseldorfer Freiverkehr börsennotiert.<br />

Los 702 Schätzwert 60-120 €<br />

Kokswerke & Chemische Fabriken AG<br />

Berlin, Aktie 20 RM Juli 1932 (Auflage<br />

50000, R 5) EF<br />

Gründung 1890 <strong>als</strong> Oberschlesische Kokswerke & Chemische<br />

Fabriken AG, am 30.6.1925 umbenannt wie oben. Am 23.7.1937<br />

Verschmelzung mit <strong>de</strong>r Schering-Kahlbaum AG zur Schering AG.<br />

Bis heute einer <strong>de</strong>r 30 DAX-Werte und einer <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten<br />

Hersteller von pharmazeutischen Spezialitäten und Substanzen<br />

(am bekanntesten wur<strong>de</strong> “Die Pille”), Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln,<br />

Industriechemikalien uvm. Werke in<br />

Berlin-Wedding, Bergkamen und Wolfenbüttel.<br />

Los 695 Schätzwert 400-500 €<br />

Kölnische Glas-Versicherungs-AG<br />

Köln a. Rh., Namens-Actie 1.000 Mark<br />

16.4.1901 (Auflage 300, R 10) VF<br />

Von <strong>de</strong>n lediglich 2 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen<br />

Stücken ist dies das letzte noch verfügbare.<br />

Gründung 1880. Fusionsweise aufgenommen wur<strong>de</strong>n 1924<br />

die Vaterländische Glas-Versicherungs-AG und 1925 die Thüringische<br />

Versicherungsbank AG in Weimar. 1971 auf die Colonia<br />

Versicherung AG verschmolzen.<br />

Maschinenfabrik vorm. Rich. Hartmann, Chemnitz, übergegangen<br />

(1928 Rückverwandlung <strong>de</strong>r Hütte in eine eigene AG).<br />

1931 Übernahme <strong>de</strong>s gesamten Betriebes <strong>de</strong>r Dresdner Maschinenfabrik<br />

C. E. Rost & Co. 1934 Erwerb <strong>de</strong>r Gießerei <strong>de</strong>r<br />

Hille-Werke AG, Dres<strong>de</strong>n. Nach Enteignung in <strong>de</strong>r DDR Fortführung<br />

<strong>de</strong>s Werkes <strong>als</strong> VEB Eisenhammerwerk Dres<strong>de</strong>n-Dölzschen,<br />

Herstellung von Gusserzeugnissen für die Kfz-Produktion.<br />

Nach <strong>de</strong>r Privatisierung 1990 von <strong>de</strong>n ehemaligen Werksangehörigen<br />

von <strong>de</strong>r Treuhand erworben, heute Hersteller von<br />

Gussteilen für <strong>de</strong>n Kanalbau.<br />

gute Auslastung; <strong>de</strong>r Getrei<strong>de</strong>speicher direkt am Pregel war<br />

mit einem Fassungsvermögen von 60.000 t <strong>de</strong>r größte Europas.<br />

Börsennotiz Berlin. Letzte Großaktionäre: Deutsche,<br />

Dresdner und Commerzbank.<br />

Los 703 Schätzwert 25-50 €<br />

Kollmar & Jourdan AG<br />

Pforzheim, Aktie 100 RM Sept. 1932<br />

(Auflage 6700, R 3) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1898 <strong>als</strong> “Kollmar & Jourdan AG Uhrkettenfabrik”.<br />

Herstellung von Uhrketten, Uhrgehäusen, Uhrarmbän<strong>de</strong>rn und<br />

Schmuckwaren in Gold, Silber und Doublé. Hauptfabrik in <strong>de</strong>r<br />

Bleichstr. 81 in Pforzheim; die Zweigwerke in Grötzingen, Boxberg<br />

und Neckarbischofsheim wur<strong>de</strong>n 1929/30 in <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />

geschlossen. 1952/53 wur<strong>de</strong> stolz verkün<strong>de</strong>t<br />

“Trotz 85 % Zerstörung bei <strong>de</strong>r Pforzheimer Katastrophe vom<br />

23.2.1945 Wie<strong>de</strong>raufbau nahezu vollen<strong>de</strong>t. Vom Ausland überallher<br />

Verlangen nach Erzeugnissen mit <strong>de</strong>r Fabrikmarke KJ mit<br />

Pfeil.” Das Wirtschaftswun<strong>de</strong>r währte nicht ewig: 1977 Anschlusskonkurs.<br />

Los 696 Schätzwert 25-50 €<br />

Kölsch-Fölzer-Werke AG<br />

Siegen, Aktie 300 RM März 1932 (Auflage<br />

10125, R 3) EF<br />

Entstan<strong>de</strong>n durch Fusion <strong>de</strong>r 1862 gegrün<strong>de</strong>ten “Siegen-Lothringer<br />

Werke vorm. H. Fölzer & Söhne AG”, <strong>de</strong>r “Walzengießerei<br />

vorm. Kölsch & Co. AG” in Siegen, <strong>de</strong>r “Heinrich Stähler<br />

oHG” in Wei<strong>de</strong>nau (Sieg) und <strong>de</strong>r “Eiserfel<strong>de</strong>r Hütte AG”, Eiserfeld<br />

(Sieg). 1921 noch Übernahme <strong>de</strong>r “Paul Schütze AG” in<br />

Ludwigshafen, die Anlagen für die chemische Industrie und<br />

Molkereianlagen baute. Hergestellt wur<strong>de</strong>n zuletzt Hüttenwerksanlagen,<br />

Hochöfen, Wasseraufbereitungs- und Abwasserreinigungsanlagen<br />

sowie Offshore-Komponenten für die Ö-<br />

lindustrie. 1983 Konkurs.<br />

Los 697 Schätzwert 100-125 €<br />

König Friedrich August-Hütte<br />

und C. E. Rost & Co. AG<br />

Dölzschen bei Dres<strong>de</strong>n, VZ-Aktie 1.000 RM<br />

Aug. 1932 (Auflage nur 65 Stück, R 6) EF<br />

Nicht entwertet.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1789 <strong>als</strong> Hüttenwerk, AG seit 1881. Herstellung von<br />

Gusswaren, Maschinen und Apparaten aller Art. Die Gesellschaft<br />

ist 1922 durch Fusion in <strong>de</strong>n Besitz <strong>de</strong>r Sächsischen<br />

Los 698 Schätzwert 150-200 €<br />

Königsbacher Brauerei AG<br />

vorm. Jos. Thillmann<br />

Koblenz, Aktie 1.000 RM 1.2.1928<br />

(Auflage 300, R 7) EF<br />

Gründung 1900 zur Fortführung <strong>de</strong>r schon seit 1689 bestehen<strong>de</strong>n<br />

Bierbrauerei von Jos. Thillmann, zu <strong>de</strong>r neben <strong>de</strong>m 16 ha<br />

großen Brauereiareal direkt am Rhein auch das angrenzen<strong>de</strong><br />

Weingut Königsbach gehört. 1900 Hinzuerwerb <strong>de</strong>r Prümm’-<br />

schen Brauerei in Nie<strong>de</strong>rmendig. 1913 Ankauf <strong>de</strong>r Nassauer U-<br />

nion-Brauerei (1925 mit Ausnahme <strong>de</strong>r Gastwirtschaft und <strong>de</strong>s<br />

Inventars an die Stadt Nassau verkauft), außer<strong>de</strong>m Lohnbrauvertrag<br />

mit <strong>de</strong>r Nassauer Löwenbrauerei (1945 wenige Tage vor<br />

Kriegsen<strong>de</strong> <strong>de</strong>m Erdbo<strong>de</strong>n gleichgemacht). 1937 Beteiligung an<br />

<strong>de</strong>r J. Bubser Brauerei zur Nette in Weissenthurm (durch Bomben<br />

total zerstört). Hinzuerworben wur<strong>de</strong>n die Brauerei Gebr.<br />

Fuchs - Kirchberger Brauhaus, Kirchberg/Hunsrück (1965) und<br />

die Mehrheit an <strong>de</strong>r Hirschbrauerei AG Düsseldorf (1971). 1974<br />

Inbetriebnahme <strong>de</strong>r dam<strong>als</strong> mo<strong>de</strong>rnsten vollautomatischen Faßfüllanlage<br />

in Deutschland. Noch heute bestehen<strong>de</strong> AG.<br />

Los 699 Schätzwert 30-80 €<br />

Königsberger Lagerhaus-AG<br />

Königsberg i.Pr., VZ-Aktie 1.000 Mark<br />

28.7.1920 (Auflage 400, R 5) EF<br />

Sehr <strong>de</strong>korativ mit Wappen und zwei Porträt-Vignetten.<br />

Ohne Lochentwertung.<br />

Gründung 1896 von <strong>de</strong>n vier größten Getrei<strong>de</strong>händlern Königsbergs.<br />

Vor allem russische Getrei<strong>de</strong>-Exporte brachten eine<br />

Los 700 Schätzwert 100-150 €<br />

Königshütter Gaswerk AG<br />

Königshütte O.-S., Aktie 67,50 Zl<br />

10.1.1943 (Ersatzausfertigung, R 7) EF<br />

Hektographierte Ausführung.<br />

Gasversorger <strong>de</strong>r Stadt Königshütte (heute Chorzów) im oberschlesischen<br />

Industrierevier, gegrün<strong>de</strong>t 1920. Die Deutsche<br />

Continental-Gas-Gesellschaft, Dessau war an <strong>de</strong>r AG beteiligt<br />

(1943).<br />

Los 701 Schätzwert 75-150 €<br />

Kohlen-Bahn-AG<br />

Reichenau i.Sa., Aktie 1.000 Mark<br />

10.1.1922 (Auflage 2380, R 4) EF<br />

Gründung 1921 durch einen Bergwerksbesitzer und 5 Fabrikanten<br />

zum Bau <strong>de</strong>r 4 km langen Kohlenbahn Reichenau-Seitendorf<br />

(30 km südlich von Görlitz) in 750-mm-Spur. 8 Mann<br />

Belegschaft bewegten drei Lokomotiven und 45 Kohlenwagen.<br />

Los 704 Schätzwert 200-400 €<br />

Kommunale Lan<strong>de</strong>sbank in Darmstadt<br />

(Muncipal Bank of the State of Hessen)<br />

Darmstadt, 7 % Gold Bond 500 US-$<br />

1.11.1925 (R 9) VF+<br />

Die Anleihe wur<strong>de</strong> an sich 1956 von <strong>de</strong>r Hessischen<br />

Lan<strong>de</strong>sbank ohne weitere Umschuldung<br />

65


komplett in bar zurückgezahlt. Äußerst seltener<br />

Dollar-Bond; nur 6 Stück wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz<br />

gefun<strong>de</strong>n. Kleine Sengspur links.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t <strong>als</strong> öffentlich-rechtliches Kreditinstitut im späteren<br />

(ab 1918) Freistaat Hessen-Darmstadt. Mit <strong>de</strong>r Errichtung <strong>de</strong>s<br />

Volksstaats Hessen in <strong>de</strong>r 1940 neu gegrün<strong>de</strong>ten Hessischen<br />

Lan<strong>de</strong>sbank aufgegangen.<br />

Los 707 Schätzwert 100-125 €<br />

Korksteinfabrik-AG<br />

vorm<strong>als</strong> Kleiner & Bokmayer<br />

Wien, Aktie 100 RM Dez. 1939 (Auflage<br />

6000, R 8) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1884 <strong>als</strong> AG für patentierte Korkstein-Fabrikation<br />

und Korksteinbauten vorm. Kleiner & Bokmayer. Werk im nie<strong>de</strong>rösterreichischen<br />

Mödling an <strong>de</strong>r Südbahn. Die Firma erhielt<br />

die Lizenzen für Österreich-Ungarn <strong>de</strong>s Dämmstoffherstellers<br />

Grünzweig & Hartmann in Ludwigshafen a. Rh. Produziert wur<strong>de</strong>n<br />

“Kabe”-Leichtbaumaterialien und die feuerfesten Materialien<br />

“Thermalit” und “Diatherma”.<br />

über 300 kleinerei Gemein<strong>de</strong>n mit Strom beliefert. Börsennotiz<br />

Berlin und München; Großaktionär war bis in die 30er Jahre<br />

die Elektrizitäts-AG vorm. Schuckert & Co. in Nürnberg (Siemens-Konzern),<br />

später die Thüringenwerk AG in Weimar (33,7<br />

%), die Elikraft AG in Berlin (26,7 %) und die Thür. Elektrizitätsund<br />

Gas-Werke AG in Apolda (27,5 %).<br />

Los 705 Schätzwert 40-80 €<br />

Konservenfabrik Joh. Braun AG<br />

Pfed<strong>de</strong>rsheim bei Worms, Aktie 1.000 RM<br />

Juli 1938 (Auflage 260, R 5) EF<br />

Unentwertet.<br />

Gründung 1907 unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1871 bestehen<strong>de</strong>n<br />

Firma Joh. Braun, Konserven und Marmela<strong>de</strong>fabrik, ursprünglich<br />

in Düsseldorf von Johann Braun gegrün<strong>de</strong>t. Dessen Sohn,<br />

Josef Braun, verlegte 1873 die Fabrik nach Mombach bei<br />

Mainz, 1881 von da nach Pfed<strong>de</strong>rsheim bei Worms, wo eine<br />

Malzfabrik erworben wur<strong>de</strong>. 1943 bestan<strong>de</strong>n Werke in Pfed<strong>de</strong>rsheim<br />

und Volkach (Main). Die Produktion in Volkach wur<strong>de</strong><br />

von <strong>de</strong>r Konservenfabrik Joh. Braun GmbH bis 1966 aufrecht<br />

erhalten.<br />

Los 706 Schätzwert 800-1000 €<br />

Kontinentale Öl AG<br />

Berlin, Zwischenschein über nom.<br />

4.500.000 RM auf <strong>de</strong>n Inhaber<br />

auszustellen<strong>de</strong> Stammaktien vom<br />

1.4.1943 (= 5,625 % <strong>de</strong>s Grundkapit<strong>als</strong>,<br />

ein Unikat, R 12), ausgegeben für die<br />

Reichskreditgesellschaft AG, Berlin VF-F<br />

Maschinenschriftliche<br />

Ausführung,<br />

mit Originalunterschriften<br />

<strong>de</strong>s<br />

Vorstands, u.a.<br />

Karl Blessing<br />

( 1 9 0 0 - 1 9 7 1 ) ,<br />

1937-39 Mitglied<br />

<strong>de</strong>s Reichsbankdirektoriums<br />

und<br />

1958-69 Präsi<strong>de</strong>nt<br />

<strong>de</strong>r Deutschen<br />

Bun<strong>de</strong>sbank.<br />

Einer <strong>de</strong>r<br />

interessantesten<br />

Autographen aus<br />

zu 20 % die schweizerische Nordostkraftwerke, bei <strong>de</strong>r auch<br />

Karl Blessing (1900 - 1971) die Betriebsführung liegt.<br />

Straßenbahnhaltestelle in Gera um 1893<br />

<strong>de</strong>m Reichsbankschatz,<br />

dort ein Einzelstück gewesen. Oberfläche<br />

teils verstaubt, mit ein paar Rostspuren.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t im März 1941, ausgestattet mit einem auf 99 Jahre<br />

ausgelegten Monopol für ausschließliche Gewinnung, Verarbeitung<br />

und Han<strong>de</strong>l mit Mineralölerzeugnissen in <strong>de</strong>n vom<br />

Deutschen Reich besetzten Gebieten. Am Kapital von 80 Mio.<br />

RM beteiligten sich mit Namensaktien (mit Mehrfachstimmrecht)<br />

die reichseigene, extra zu diesem Zweck gegrün<strong>de</strong>te Borussia<br />

GmbH (30 Mio.), die Preussag (6 Mio.), die Deutsche Erdöl<br />

AG, die Gewerkschaft Elwerath, die Wintershall AG und die<br />

I. G. Farben AG (je 3 Mio.) und die Braunkohle-Benzin AG (2<br />

Mio.) und mit Inhaberaktien (einfaches Stimmrecht) die Deutsche<br />

Bank und die Dresdner Bank (je 10,5 Mio.) sowie die<br />

Reichs-Kredit-Gesellschaft und die Berliner Han<strong>de</strong>ls-Gesellschaft<br />

(je 4,5 Mio.). Im Aufsichtsrat saßen u.a. <strong>de</strong>r Reichswirtschaftsminister<br />

Walther Funk, Hermann J. Abs, Karl Rasche<br />

(Dresdner Bank), August Rosterg (Wintershall)und Carl Schirner<br />

(Deutsche Erdöl-AG). Erste Erwerbungen waren die rumänischen<br />

Erdölfirmen Concordia und Columbia Oil aus französischem<br />

bzw. belgischen Besitz. Außer<strong>de</strong>m verhan<strong>de</strong>lte man mit<br />

<strong>de</strong>r US-amerikanischen Standard Oil über <strong>de</strong>ren ungarische<br />

Petroleumfel<strong>de</strong>r. Für die Übernahme <strong>de</strong>r Erdölquellen im Kaukasus-Gebiet<br />

wur<strong>de</strong> im Aug. 1941 die Tochterfirma Ost Öl<br />

GmbH gegrün<strong>de</strong>t. <strong>Der</strong> Erwerb von Bohrgeräten, Fahrzeugen<br />

und an<strong>de</strong>ren Betriebsmitteln für 16 Mio. RM zahlte sich hier allerdings<br />

nie aus: Die Offensive <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Wehrmacht blieb<br />

stecken, und die Erdölquellen <strong>de</strong>s Kaukasus kamen nie in <strong>de</strong>utsche<br />

Hand. Für die Inbesitznahme <strong>de</strong>r Erdölanlagen bestan<strong>de</strong>n<br />

<strong>als</strong> Beuteerfassungstrupps spezielle Wehrmachtseinheiten, so<br />

das Mineralölkommando Nord, das Mineralölkommando Süd<br />

und das Mineralölkommando K für <strong>de</strong>n Kaukasus.<br />

Los 708 Schätzwert 30-90 €<br />

Kraftübertragungswerke Rheinfel<strong>de</strong>n<br />

Rheinfel<strong>de</strong>n (Ba<strong>de</strong>n), Aktie 1.000 Mark<br />

Juni 1912 (Auflage 2000, R 5) EF<br />

Faksimile-Unterschrift <strong>de</strong>s Bankiers Carl Fürstenberg<br />

für <strong>de</strong>n AR.<br />

Gründung 1897 zum Bau einer Wasserkraftanlage am Oberrhein.<br />

Die Gesellschaft erlangte großen Ruhm mit <strong>de</strong>r ersten<br />

großtechnischen Verwirklichung <strong>de</strong>r Stromübertragung über<br />

größere Entfernungen. Die Aluminium-Industrie-AG in Neuhausen<br />

kaufte <strong>de</strong>r Gesellschaft für die ganze Dauer <strong>de</strong>r Konzession<br />

gleich die Hälfte ihrer Kapazität ab, weitere Großabnehmer <strong>de</strong>r<br />

chemischen und Textilindustrie sie<strong>de</strong>lten sich an, so dass die<br />

gesamte Kapazität gleich nach Inbetriebnahme <strong>de</strong>s Kraftwerks<br />

ausverkauft war. 1908 wur<strong>de</strong> zusammen mit <strong>de</strong>r Stadt Basel<br />

das Kraftwerk Augst-Wyhlen gebaut. Beteiligungen 1926 am<br />

Rheinwasserkraftwerk Ryburg-Schwörstadt und 1928 beim<br />

Schluchseewerk im Schwarzwald. 1942 Übernahme <strong>de</strong>r Elektrizitätswerk<br />

Zell AG. Weitere Beteiligungen 1965 beim Kernkraftwerk<br />

Obrigheim, 1969 an <strong>de</strong>r Rheinkraftwerk Säckingen<br />

AG und 1973 beim Kernkraftwerk Leibstadt (Schweiz). Mehrheitsaktionär<br />

<strong>de</strong>r bis heute in Berlin, Frankfurt, Zürich und Basel<br />

börsennotierten AG ist die Elektro-Watt AG, Zürich.<br />

Los 709 Schätzwert 75-150 €<br />

Kraftwerk Reckingen AG<br />

Reckingen, 4,5 % Obl. 1.000 Fr.<br />

14.10.1930 (Auflage 15000, R 8) EF<br />

Gründung 1930 je zur Hälfte durch die Lonza Elektrizitätswerke<br />

und Chemische Fabriken AG in Basel und <strong>de</strong>ren <strong>de</strong>utsche<br />

Tochter Lonza-Werke GmbH in Weil am Rhein. Das Rheinkraftwerk<br />

Reckingen wur<strong>de</strong> 1938/41 fertiggestellt. Heutige Aktionäre<br />

sind zu 50 % die EnBW, zu 30 % die AEW Energie AG und<br />

Nr. 709<br />

Los 710 Schätzwert 20-40 €<br />

Kraftwerk Thüringen AG<br />

Gispersleben, Aktie 1.000 RM Nov. 1942<br />

(Auflage 1300, R 2) EF<br />

Gründung 1901 <strong>als</strong> Privatunternehmen durch <strong>de</strong>n aus Leipzig<br />

zugezogenen Ingenieur Max Lange. Umwandlung 1907 in eine<br />

GmbH und 1909 in die “Elektrizitätswerk Gispersleben AG”.<br />

1915 Fusion mit <strong>de</strong>r “Elektrizitätswerk Oberweimar Ueberlandzentrale<br />

GmbH”, dabei Umfirmierung wie oben. Neben <strong>de</strong>m<br />

Kohlekraftwerk (das 1918 einen eigenen Gleisanschluß an die<br />

Eisenbahn Erfurt-Nordhausen erhielt) besaß die Ges. auch eine<br />

kleine Wasserkraftanlage. Über 1200 km Hochspannungsleitungen<br />

wur<strong>de</strong>n die Überlandzentrale Saaletal GmbH in Saalfeld,<br />

die Städte Ilmenau, Arnstadt, Weimar und Sömmerda und<br />

Los 711 Schätzwert 500-625 €<br />

Kraftwerk und Straßenbahn Gera AG<br />

Gera, Aktie (Interims-Schein) 127 x 1.000<br />

RM 20.6.1937 für die AG Sächsische<br />

Werke in Dres<strong>de</strong>n (<strong>de</strong>r ASW-Anteil von 66<br />

% war in einer Urkun<strong>de</strong> mit 50 % sowie<br />

6 “kleineren” Sammelurkun<strong>de</strong>n verbrieft,<br />

R 9) UNC-EF<br />

Einfacher Druck, mit Originalunterschriften. Nur 2<br />

Stück dieses Nomin<strong>als</strong> lagen im Reichsbankschatz.<br />

Die 1892 in 1.000-mm-Spur eröffnete Geraer Straßenbahn ist<br />

nach <strong>de</strong>r Hallenser Straßenbahn die zweitälteste noch heute existieren<strong>de</strong><br />

elektrische Straßenbahn in Deutschland. Gebaut und<br />

betrieben wur<strong>de</strong> sie ursprünglich von <strong>de</strong>r Geraer Straßenbahn-AG<br />

(seit 1911 Geraer Elektrizitätswerk- und Straßenbahn-AG), <strong>de</strong>ren<br />

Konzession von 1891 bis 1951 lief. Eine Kaufabsicht hatte nach<br />

Nr. 711 Nr. 713<br />

66


<strong>de</strong>r alten Konzession die Stadt Gera innerhalb von 36 Jahren zu<br />

erklären, was wohl <strong>de</strong>r Grund ist, daß ausgerechnet 1927 die<br />

Konzession nebst E-Werk und Straßenbahn auf diese neue AG<br />

(gegrün<strong>de</strong>t 1925 in Dres<strong>de</strong>n <strong>als</strong> Gasversorgung Westsachsen AG)<br />

überging. Aktionäre waren hier zu 64 % die lan<strong>de</strong>seigene AG<br />

Sächsische Werke in Dres<strong>de</strong>n und zu 36 % die Stadt Gera. Die<br />

Straßenbahn hatte anfangs 3 Linien, die sich in <strong>de</strong>r Heinrichstraße<br />

trafen, bis heute die zentrale Umsteigestelle <strong>de</strong>s Geraer Nahverkehrs.<br />

Bereits 1892 wur<strong>de</strong> über ein Gütergleis <strong>de</strong>r Preußische<br />

Bahnhof (heute <strong>de</strong>r Hauptbahnhof) angeschlossen. Güterwagen<br />

wur<strong>de</strong>n von hier auf Rollböcken zu <strong>de</strong>n Fabriken in Gleisnähe gefahren,<br />

die Traktion übernahmen Dampflokomotiven. 1896 folgte<br />

ein Gütergleis zum Sächsischen Bahnhof (heute Südbahnhof).<br />

1901 wur<strong>de</strong> im Sü<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Stadt bei Pforten <strong>de</strong>r Bahnhof <strong>de</strong>r Gera-Meuselwitz-Wuitzer<br />

Eisenbahn-AG eröffnet und mit <strong>de</strong>m Straßenbahn<strong>de</strong>pot<br />

Lin<strong>de</strong>nthal verbun<strong>de</strong>n, so daß fortan auch Braunkohle<br />

über die Straßenbahngeleise zu <strong>de</strong>n Fabriken transportiert<br />

wur<strong>de</strong>. Erst 1963 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Güterverkehr vorläufig eingestellt,<br />

weil die letzte dafür noch vorhan<strong>de</strong>ne Lokomotive ihren Geist aufgab,<br />

und 1969 zerstörte ein schweres Unwetter nicht nur die Gera-Meuselwitz-Wuitzer<br />

Eisenbahn, son<strong>de</strong>rn auch die Gleisanlagen<br />

im Pfortener Bahnhof, die danach nicht wie<strong>de</strong>r aufgebaut wur<strong>de</strong>n.<br />

Dennoch wur<strong>de</strong> für kurze Zeit 1982-85 <strong>de</strong>r Güterverkehr <strong>de</strong>r Geraer<br />

Straßenbahn noch einmal aufgenommen. Ein nettes Detail<br />

am Ran<strong>de</strong>: Als 1984 die letzte eingleisige Strecke auf <strong>de</strong>r Sorge<br />

(<strong>de</strong>r Hauptfußgängerzone) zwecks zweigleisigem Ausbau in die<br />

parallel verlaufen<strong>de</strong> Straße “Hinter <strong>de</strong>r Mauer” verlegt wur<strong>de</strong>, benannte<br />

man diese zur Vermeidung politischer Assoziationen um,<br />

sie hieß dann “Am Leumnitzer Tor”. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> die<br />

Straßenbahn umfassend mo<strong>de</strong>rnisiert und umgestaltet, aktuell<br />

wird sogar <strong>de</strong>r Bau einer vierten Linie geplant.<br />

Los 712 Schätzwert 50-80 €<br />

Kreditanstalt <strong>de</strong>r Deutschen eGmbH<br />

Reichenberg/Prag, Sammel-Namen-Anteil<br />

Reihe D 10 x 100 RM 7.12.1940 (R 8) EF<br />

Die 1911 mit Hauptsitz in Prag gegrün<strong>de</strong>te Anstalt entwickelte<br />

sich in <strong>de</strong>r damaligen Tschechoslowakei zum be<strong>de</strong>utendsten<br />

<strong>de</strong>utschen Geldinstitut im böhmisch-mährischen Raum. Mit <strong>de</strong>r<br />

Anglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Su<strong>de</strong>tenlan<strong>de</strong>s an das Deutsche Reich 1928<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Hauptsitz nach Reichenberg verlegt. Das Institut unterhielt<br />

85 Filialen im Su<strong>de</strong>tenland, in Böhmen und Mähren<br />

(incl. Prag, Budweis, Brünn und Pilsen) , <strong>de</strong>n angrenzen<strong>de</strong>n<br />

Gauen Bayreuth, Nie<strong>de</strong>r-Donau, Ober-Donau und Schlesien sowie<br />

in Zwickau und Zwittau.<br />

Los 715 Schätzwert 100-125 €<br />

Kreiskommunalverband Wolfenbüttel<br />

Wolfenbüttel, 15 % Schuldv. 200.000<br />

Mark 31.7.1923 (Auflage 1500, R 9) EF-<br />

Teil einer Anleihe von 500 Mio. M, vermittelt durch<br />

die Braunschweigische Staatsbank. Den rückseitigen<br />

Anleihebedingungen entnehmen wir, dass es<br />

zu <strong>de</strong>r Zeit in Wolfenbüttel noch drei Privatbankhäuser<br />

gab: C. L. Seeliger (heute <strong>als</strong> einziges ü-<br />

briggeblieben), A. Fink sowie Carl Fried. Meineke &<br />

Sohn GmbH. Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Los 716 Schätzwert 15-30 €<br />

Kreisstadt Plauen i.V.<br />

Plauen i.V., Schuldv. Lit. F 12,50 RM<br />

6.12.1930 (R 4) EF<br />

Ablösungsanleihe.<br />

1906 unter Übernahme <strong>de</strong>s Kupferwerks in Ilsenburg am Harz<br />

und <strong>de</strong>s Messingwerks bei Eberswal<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r oHG Aron<br />

Hirsch & Sohn in Halberstadt. 1918 fusionsweise Übernahme<br />

<strong>de</strong>r Chemische Fabrik Hönningen und vorm. Messingwerk Reinickendorf<br />

R. Sei<strong>de</strong>l AG in Berlin. 1921 Erwerb <strong>de</strong>r Aktienmehrheit<br />

an <strong>de</strong>r Hüttenwerke C. Wilh. Kayser & Co. AG in Berlin<br />

(heute <strong>als</strong> Hüttenwerke Kayser AG in Lünen zur Nord<strong>de</strong>utschen<br />

Affinerie gehörig). 1932 spalteten die Großaktionäre<br />

(Deutsche Bank und Dresdner Bank) die Firma auf: Die “alte”<br />

AG wur<strong>de</strong> umbenannt in Berlin-Ilsenburger Metallwerke AG, ihr<br />

verblieb die Kupferhütte Ilsenburg (in <strong>de</strong>r DDR bis zuletzt die<br />

schlimmste Giftschleu<strong>de</strong>r am Fuße <strong>de</strong>s Harzes), die 1934 in die<br />

Kupferwerke Ilsenburg AG ausgegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>. Das Ilsenburger<br />

Werk ist heute eine Produktionsstätte für Grobbleche <strong>de</strong>r<br />

Salzgitter AG. <strong>Der</strong> dam<strong>als</strong> wesentlich größere Teil <strong>de</strong>s Unternehmens,<br />

die Kupfer- und Messingwerke Finow (Mark), wur<strong>de</strong><br />

nach <strong>de</strong>r Betriebsaufspaltung 1934 später <strong>als</strong> “Finow Kupferund<br />

Messingwerke AG” eine AEG-Tochter, die <strong>de</strong>n Krieg zwar<br />

völlig unbeschädigt überstand, aber 1945 von <strong>de</strong>n Sowjets<br />

komplett <strong>de</strong>montiert und dann in die Luft gesprengt wur<strong>de</strong>.<br />

Los 719 Schätzwert 100-150 €<br />

Kursächsische Braunkohlenwerke AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark Jan. 1922<br />

(Auflage 1500, R 10) EF-VF<br />

Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1921, Betrieb <strong>de</strong>r Braunkohlegrube “Präsi<strong>de</strong>nt” bei<br />

Fürstenberg a.O. (nahe <strong>de</strong>m heutigen Eisenhüttenstadt). Nach<br />

<strong>de</strong>m Konkurs 1927 ging aufgrund von Sicherungsübereignungsverträgen<br />

das gesamte Anlagevermögen an <strong>de</strong>n Großaktionär<br />

“Märkische Elektrizitätswerk AG”.<br />

Nr. 722<br />

Los 723 Schätzwert 20-40 €<br />

Lan<strong>de</strong>sbank und Girozentrale<br />

Danzig-Westpreußen<br />

Danzig, 4,5 % Pfandbrief 200 RM<br />

25.1.1941 (R 4) EF<br />

Vignette mit Krantor in Danzig.<br />

Gründung 1924 <strong>als</strong> Danziger Hypothekenbank AG. Im April<br />

1925 fusionsweise Übernahme <strong>de</strong>r Danziger Roggenrentenbank<br />

AG. 1940 im Zuge <strong>de</strong>r Anglie<strong>de</strong>rung an das Deutsche<br />

Reich wur<strong>de</strong> die Gesellschaft in Lan<strong>de</strong>sbank und Girozentrale<br />

Danzig-Westpreußen umbenannt.<br />

Los 713 Schätzwert 500-625 €<br />

Kreis Altenaer Eisenbahn-AG<br />

Lü<strong>de</strong>nscheid, Aktie 2.700 RM 1.3.1943<br />

(R 12), ausgestellt auf das Amt Halver. In<br />

dieser Urkun<strong>de</strong> waren folgen<strong>de</strong> Aktien<br />

zusammengefaßt: 18 Lit. A, 3 Lit. B und 6<br />

Lit. C VF<br />

Originalunterschriften. Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Zwei Rostfleckchen.<br />

Gründung 1886 in Altena, ab 1905 in Lü<strong>de</strong>nscheid ansässig.<br />

Erste Strecke Altena-Lü<strong>de</strong>nscheid (14,5 km Schm<strong>als</strong>pur). Bis<br />

1905 wuchs das Streckennetz im Kreis Lü<strong>de</strong>nscheid auf 41<br />

km an, dazu kamen folgen<strong>de</strong> Strecken: Lü<strong>de</strong>nscheid-Augustenthal-Werdohl;<br />

Schalksmühle-Halver; Verbindung Lü<strong>de</strong>nscheid<br />

zum DR-Bahnhof. 1953 Vergleichsverfahren. Strecken<br />

von 1949 bis 1967 bis auf 700 m Restgleis sukzessive stillgelegt.<br />

1976 Umfirmierung in Märkische Eisenbahngesellschaft.<br />

Los 717 Schätzwert 30-75 €<br />

Krögiser Bank AG<br />

Meißen, Aktie 100 RM 5.7.1937 (Auflage<br />

600, R 4) EF-<br />

Gründung 1863 <strong>als</strong> Ländlicher Vorschußverein zu Krögis. 1870<br />

in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt. Gründungszweck war die Sammlung<br />

<strong>de</strong>r ländlichen Spargel<strong>de</strong>r, die zur Gewährung gesicherter Hypothekenkredite<br />

verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n sollten. 1918 Sitzverlegung<br />

nach Meißen, 1920 umbenannt in Krögiser Bank.1947 Löschung<br />

<strong>de</strong>r AG im Han<strong>de</strong>lsregister.<br />

Los 720 Schätzwert 150-300 €<br />

Kyffhäuser Kleinbahn-AG<br />

Kelbra a. Kyffh., Namens-Aktie 400 RM<br />

25.2.1929 (Blankette, R 12) EF<br />

Nicht lochentwertet (RB). Nur diese eine Blankette<br />

lag im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1913 <strong>als</strong> Kyffhäuser Kleinbahn-AG, ab 1943 Kyffhäuser<br />

Eisenbahn-AG. Die Bahn mit einer Länge von knapp 30 km<br />

lag in Thüringen, 50 km nördlich von Erfurt und verband die Orte<br />

Berga-Kelbra-Artern. Großaktionäre 1943 waren mit 33 % <strong>de</strong>r<br />

Staat Preußen und mit 33 % die Provinz Sachsen. 1949 Übernahme<br />

durch die Reichsbahn, 1966 fuhr <strong>de</strong>r letzte Personenzug.<br />

Los 724 Schätzwert 15-30 €<br />

Lan<strong>de</strong>sbank und<br />

Girozentrale Westmark<br />

Saarbrücken, 4 % Pfandbrief 500 RM<br />

1.7.1942 (R 4) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1941 unter Übernahme folgen<strong>de</strong>r Institutionen: Hypothekenbank<br />

Saarbrücken AG, Allgemeine Bo<strong>de</strong>nkreditbank,<br />

Deutsche Girozentrale-Deutsche Kommunalbank (Geschäftsstelle<br />

Saarbrücken), Bayerische Gemein<strong>de</strong>bank (Zweigstelle<br />

Kaiserslautern), Pfälzische Wirtschaftsbank, Gem. AG.<br />

Los 714 Schätzwert 60-120 €<br />

Kreis-Hypothekenbank Lörrach<br />

Lörrach, Ba<strong>de</strong>n, Aktie 100 RM 1.8.1926<br />

(Auflage 5680, R 5) EF-VF<br />

Uralte Regionalbank, gegrün<strong>de</strong>t bereits 1868 durch <strong>de</strong>n Kreisausschuss<br />

<strong>de</strong>s Kreises Lörrach. Börsennotiz: Freiverkehr<br />

Mannheim. 1936 außer<strong>de</strong>m Übernahme eines Reisebüros in<br />

Lörrach. Eine Beteiligung bestand an <strong>de</strong>r AG für Hypothekenverkehr,<br />

Basel. 1953 einer <strong>de</strong>r ersten Bankzusammenbrüche<br />

<strong>de</strong>r jungen Bun<strong>de</strong>srepublik.<br />

Los 718 Schätzwert 25-50 €<br />

Kupferwerk Ilsenburg AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM Sept. 1934<br />

(Auflage 1000, R 4) EF<br />

Gründung <strong>de</strong>s Ilsenburger Kupferhammers bereits 1595. 1841<br />

Inbetriebnahme einer wasserbetriebenen Walzhütte für Kupfer<br />

und Blei durch die Industriellenfamilie Hirsch. Gründung <strong>de</strong>r AG<br />

Los 721 Schätzwert 15-30 €<br />

Land Braunschweig<br />

Braunschweig, Schuldv. 50 RM 1.11.1927<br />

(R 5) EF-VF<br />

Anleiheablösungsschuld.<br />

Los 722 Schätzwert 15-30 €<br />

Land Thüringen<br />

Weimar, Schuldv. 100 RM 1.2.1928 (R 5)<br />

EF-<br />

Ablösungsanleihe, mit anhängen<strong>de</strong>m Auslosungsschein.<br />

Recht <strong>de</strong>korativ gestaltet.<br />

Los 725 Schätzwert 30-75 €<br />

Lan<strong>de</strong>sbank Westsachsen AG<br />

Plauen i.V. , Aktie 100 RM Aug. 1927<br />

(Auflage 3200, nach Kapit<strong>als</strong>chnitt von<br />

1934 und Nennwertvereinheitlichung von<br />

1937 noch 1990, R 2) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1922 in Auerbach i.V. <strong>als</strong> “Staats- und Bezirksbank<br />

Obervogtland AG”, 1924 umfirmiert wie oben, 1927 Sitzverlegung<br />

nach Plauen. Zweignie<strong>de</strong>rlassungen in Auerbach, Falkenstein,<br />

Klingenthal, Lengenfeld und Oelsnitz. Das Institut stand<br />

<strong>de</strong>r Sächsischen Staatsbank nahe. Als Spätfolge <strong>de</strong>r Bankenkrise<br />

1934 Kapit<strong>als</strong>chnitt 5:1, wobei <strong>de</strong>r Nennwert <strong>de</strong>r Aktien<br />

auf 20 RM bzw. 200 RM geän<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>. 1937 durch Überdruck<br />

auf 100-RM-Aktien vereinheitlicht, die auf 200 RM umgestempelten<br />

1.000-RM-Aktien kamen außer Verkehr.<br />

67


Los 726 Schätzwert 25-50 €<br />

Lan<strong>de</strong>sgasversorgung Sachsen AG<br />

Leipzig, Aktie 1.000 RM 1.8.1932<br />

(Auflage 5000, R 3) EF<br />

Gründung 1928, Firmensitz ab 1939 in Markkleeberg. Großaktionäre<br />

(1943): AG Sächsische Werke, Dres<strong>de</strong>n (52,9%), Energie<br />

AG, Leipzig-Markkleeberg (46,1%).<br />

Los 727 Schätzwert 200-250 €<br />

Lan<strong>de</strong>shauptstadt Darmstadt<br />

Darmstadt, 9 % Schuldv. 50.000 Mark<br />

20.1.1923 (Auflage 900, R 10) VF<br />

Sehr schöne Art Deco-Umrandung, Stadtwappen<br />

im Unterdruck. Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Los 728 Schätzwert 50-100 €<br />

Lan<strong>de</strong>shauptstadt Darmstadt<br />

Darmstadt, 8 % Schuldv. 2.000 RM<br />

1.4.1926 (Auflage 300, R 6) EF<br />

Großformatiges Papier mit riesigem Wappen im<br />

Unterdruck.<br />

Los 730 Schätzwert 400-500 €<br />

Landgesellschaft<br />

Eigene Scholle GmbH<br />

Frankfurt a. O., Anteilschein 5.000 Mark<br />

18.10.1912. Grün<strong>de</strong>remission (R 11),<br />

ausgestellt auf <strong>de</strong>n Gutsbesitzer<br />

Dschenkig, Tzschetzschnow VF+<br />

Originalunterschriften. Zuvor unbekannt gewesen,<br />

nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Ursprünglich gegrün<strong>de</strong>t 1910 zwecks Bau und Verwaltung <strong>de</strong>r<br />

Arbeiterwohnungen <strong>de</strong>r Grube Ilse bei Senftenberg (Nie<strong>de</strong>rlausitz),<br />

einer <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten Braunkohlengruben <strong>de</strong>s Reviers,<br />

und weiterer Betriebe. <strong>Der</strong> Nation<strong>als</strong>ozialismus bediente sich<br />

dann dieser Landgesellschaft für seine Zwecke, was ihr eine ü-<br />

beraus wichtige und facettenreiche Geschichte bescherte: Nach<br />

<strong>de</strong>r “Machtergreifung” verfügte das Deutsche Reich über 53,4 %<br />

<strong>de</strong>s knapp 4,2 Mio. RM betragen<strong>de</strong>n Stammkapit<strong>als</strong>, 24,3 % besaß<br />

<strong>de</strong>r Provinzialverband <strong>de</strong>r Provinz Bran<strong>de</strong>nburg, 1,1 % das<br />

Stift Neuzelle. <strong>Der</strong> Rest verteilte sich auf 58 Landkreise sowie<br />

141 Banken, Firmen und Privatpersonen. Gegenstand <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

war nach einer Satzungsän<strong>de</strong>rung 1938 “die Neubildung<br />

<strong>de</strong>utschen Bauerntums nach Maßgabe <strong>de</strong>r Gesetze und <strong>de</strong>r<br />

Richtlinien <strong>de</strong>r Reichsregierung”. Bereits ab 1934 wur<strong>de</strong>n jährlich<br />

etwa ein dutzend Landgüter erworben, auch aus jüdischem<br />

Besitz, mit Flächen von 3.000 - 5.000 ha pro Jahr. Diese wur<strong>de</strong>n<br />

dann für die Ansiedlung von Neubauern unter Fe<strong>de</strong>rführung <strong>de</strong>s<br />

“Rasse- und Siedlungshauptamtes <strong>de</strong>r SS” parzelliert. Wie das<br />

geschah, erläutert beispielhaft <strong>de</strong>r Geschäftsbericht 1938 für die<br />

Neubauernsiedlung Mehrow (Kreis Nie<strong>de</strong>rbarnim, zuvor ein hoch<br />

verschul<strong>de</strong>tes Rittergut <strong>de</strong>r Besitzerin Anna Bothe): “Die Aufteilung<br />

erfolgt, wie alle Siedlungen, durch die Gesellschaft nach <strong>de</strong>n<br />

Richtlinien für die Neubildung <strong>de</strong>utschen Bauerntums, die Auswahl<br />

<strong>de</strong>r Neubauern unter Beachtung <strong>de</strong>r Richtlinien <strong>de</strong>s Reichsnährstan<strong>de</strong>s<br />

von <strong>de</strong>r SS bzw. SA. Die ausgewählten SS-Männer<br />

erhalten zur Bestreitung <strong>de</strong>r Anzahlung und <strong>de</strong>r Beschaffung <strong>de</strong>s<br />

Inventars zusätzliche Mittel <strong>de</strong>r SS aus <strong>de</strong>n Mitteln <strong>de</strong>s Rasseund<br />

Siedlungsamtes, die SA-Männer Mittel aus <strong>de</strong>m Dankopfer<br />

<strong>de</strong>r Nation. Bei <strong>de</strong>r Planung und Ausgestaltung <strong>de</strong>r Neubauerndörfer<br />

sind die Wünsche und Vorschläge <strong>de</strong>r SS bzw. <strong>de</strong>r SA<br />

weitgehend berücksichtigt wor<strong>de</strong>n.” Ein Teil dieser Mustersiedlungen<br />

steht heute unter Denkm<strong>als</strong>chutz. Ein weiteres Tätigkeitsgebiet<br />

<strong>de</strong>r Landgesellschaft waren Aufträge <strong>de</strong>r Wehrmacht zur<br />

Beschaffung von Übungsplatzgelän<strong>de</strong>n.<br />

Nr. 730 Nr. 732<br />

t<strong>als</strong> 1941 wur<strong>de</strong>n die 15250 Stück 1.000-RM-Aktien<br />

nicht einzeln gedruckt, son<strong>de</strong>rn in 9 unterschiedlich<br />

großen Global-Aktien verbrieft. Im<br />

Reichsbankschatz lagen sämtliche Global-Aktien,<br />

außer die Urkun<strong>de</strong> über die Stück 1860 Aktien<br />

(11,6 %) die <strong>de</strong>r Elektrowerke AG in Berlin gehörten.<br />

Hier angeboten das letzte noch verfügbare<br />

Stück.<br />

Gründung 1910 zwecks Stromversorgung <strong>de</strong>r Leipziger Außenbahn-AG<br />

und <strong>de</strong>r benachbarten preußischen Ortschaften.<br />

Bald darauf wur<strong>de</strong>n auch die (sächsischen) Amtshauptmannschaften<br />

Leipzig, Borna, Grimma und Rochlitz sowie die (preußischen)<br />

Kreise Delitzsch, Merseburg, Torgau, Querfort und Ekkartsberga<br />

<strong>als</strong> Stromabnehmer gewonnen. Die im Kraftwerk<br />

Kulkwitz verstromte Braunkohle gewann die Ges. im eigenen<br />

Tagebau (Carolaschacht, König-Albert-Schacht). Anfang <strong>de</strong>r<br />

1930er Jahre wur<strong>de</strong> die Energie AG Leipzig (Enag) <strong>de</strong>r Hauptstromabnehmer<br />

zur Weiterverteilung. 1937 Einglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

Leipziger Braunkohlenwerke AG in Kulkwitz, nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>ren AK<br />

schrittweise zu 100 % übernommen wor<strong>de</strong>n war. Börsennotiz<br />

Berlin, Dres<strong>de</strong>n und Leipzig, größter Einzelaktionär war die AG<br />

Sächsische Werke (30,5 %).<br />

Los 734 Schätzwert 200-250 €<br />

Landshuter Kunstmühle<br />

C. A. Meyer’s Nachfolger AG<br />

Landshut, Aktie 1.000 Mark 1.6.1922<br />

(Auflage 1700, R 8) EF<br />

Bereits 1489 wird am Landshuter Hammerbach eine Papiermühle<br />

gebaut. 1871 erwerben Christian Meyer und Viktoria<br />

Leinfel<strong>de</strong>r die Papiermühle, brechen sie sogleich ab und errichten<br />

an <strong>de</strong>r Stelle die noch heute stehen<strong>de</strong> fünfstöckige Getrei<strong>de</strong>mühle.<br />

1898 nach <strong>de</strong>m Tod von Christian Meyer Umwandlung<br />

in eine AG. 1936 und 1970 wird die Mühle jeweils<br />

total umgebaut und erneuert. 1985 Spezialisierung auf die Bio-<br />

Vermahlung, 1996 <strong>als</strong> erste Mühle in ganz Europa nach <strong>de</strong>r<br />

EG-Öko-Audit-Verordnung zertifiziert. Noch heute bestehen<strong>de</strong><br />

AG, <strong>de</strong>ren Aktien gesuchte Liebhaberstücke im Nebenwertemarkt<br />

sind.<br />

Los 729 Schätzwert 15-30 €<br />

Lan<strong>de</strong>shauptstadt Darmstadt<br />

Darmstadt, Schuldv. 25 RM 1.5.1929 (R 3)<br />

EF<br />

Ablösungsanleihe, Auslosungsschein anhängend.<br />

Los 731 Schätzwert 300-375 €<br />

Landgesellschaft<br />

Eigene Scholle GmbH<br />

Frankfurt a. O., Anteilschein 2.200 RM<br />

21.12.1926 (R 10), ausgestellt auf<br />

Fräulein Margarete Delbrück, Berlin VF+<br />

Originalunterschriften. Zuvor unbekannter Jahrgang,<br />

nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriges Los.<br />

Los 732 Schätzwert 300-375 €<br />

Landkraftwerke Leipzig AG<br />

Kulkwitz bei Leipzig, Global-Aktie 500 x<br />

1.000 RM 1.4.1941, verbriefte die 3,1 %-<br />

Anteile <strong>de</strong>r Kreis-Kommunalverbän<strong>de</strong><br />

Merseburg bzw. Querfurt (R 9) VF<br />

Maschinenschriftliche Ausfertigung mit Originalunterschriften.<br />

Bei Neustückelung <strong>de</strong>s Aktienkapi-<br />

Los 733 Schätzwert 30-90 €<br />

Landshuter Keks- und<br />

Nahrungsmittelfabrik AG<br />

Landshut, Bayern, Aktie 1.000 Mark<br />

30.9.1920 (Auflage 1900, R 2) EF<br />

Großes Hochformat, feine Zierumrandung.<br />

Gründung 1912 <strong>als</strong> “Landshuter Bisquit- & Keksfabrik H.L.<br />

Klein AG”. 1918 übernahm die Kaiser-Otto AG Nahrungsmittelfabriken,<br />

Heilbronn die Aktienmehrheit, zugleich umbenannt in<br />

“Landshuter Keks- und Nahrungsmittelfabrik AG” und 1925 in<br />

“Landshuter Keks- und Schokola<strong>de</strong>nfabrik AG”. Hergestellt<br />

wur<strong>de</strong>n Back-, Teig- und Zuckerwaren aller Art sowie Schokola<strong>de</strong><br />

unter <strong>de</strong>r Marke “Zugspitze”. Notiert im Freiverkehr München,<br />

letzter Großaktionär war <strong>de</strong>r Zwiebackfabrikant Carl<br />

Brandt. 1951 umgewan<strong>de</strong>lt in die “C.& F. Brandt Schokola<strong>de</strong>nfabrik<br />

“Zugspitze” GmbH”. Heute ist das Landshuter Werk eine<br />

wichtige Produktionsstätte <strong>de</strong>r Brandt Zwieback Schokola<strong>de</strong>n<br />

GmbH + Co. KG, Hagen.<br />

Los 735 Schätzwert 25-75 €<br />

Langbein-Pfanhauser Werke AG<br />

Leipzig, Aktie 1.000 Mark 3.6.1920<br />

(Auflage 750, R 4) EF<br />

Gründung 1907 durch Fusion <strong>de</strong>r Dr. G. Langbein & Co. in<br />

Leipzig (gegr. 1881) mit Filialen in Berlin, Solingen, Wien, Mailand<br />

und Brüssel mit <strong>de</strong>r Firma Wilh. Pfanhauser in Wien (gegr.<br />

1873). Fabriken für Galvanotechnik und Elektrochemie sowie<br />

Dynamo- und Maschinenbau in Leipzig und Oerlikon/Schweiz.<br />

Seinerzeit in Leipzig börsennotiert. 1948 in <strong>de</strong>r DDR enteignet,<br />

68


daraufhin Sitzverlegungen nach Düsseldorf (1951), Neuss<br />

(1953) und zurück nach Düsseldorf (1999). 2001 aufnehmen<strong>de</strong><br />

Gesellschaft bei <strong>de</strong>r Fusion mit <strong>de</strong>r Vereinigte Deutsche Nikkel<br />

AG, <strong>de</strong>r Hindrichs-Auffermann AG und <strong>de</strong>r DOAG AG, zugleich<br />

Umfirmierung in VDN Vereinigte Deutsche Nickel-Werke<br />

AG. 2005 Eröffnung <strong>de</strong>s Insolvenzverfahrens.<br />

Das Leipziger Brauhaus zu Reudnitz in <strong>de</strong>r Mühlstraße<br />

Los 736 Schätzwert 20-40 €<br />

Lapp-Finze Eisenwarenfabriken-AG<br />

K<strong>als</strong>dorf bei Graz, Aktie 1.000 RM Aug.<br />

1939 (Auflage 1400, R 5) EF<br />

Gründung 1912 durch Umwandlung <strong>de</strong>r Firma Adolf Finze &<br />

Co. k.k. priv. Metall-, und Eisenwaren-, Schrauben-, Nieten-,<br />

Draht- und Drahtstifte-Fabrik. 1939 umbenannt wie oben.<br />

1979 Übernahme durch <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Dachfensterhersteller<br />

Roto Frank AG, Leinfel<strong>de</strong>n-Echterdingen.<br />

Los 737 Schätzwert 20-50 €<br />

Lebrecht Müllers Erben AG<br />

Litzmannstadt, Aktie 1.000 RM März<br />

1942 (Auflage 2400, R 4) EF<br />

Unentwertet.<br />

Gründung 1870, lt. Hauptversammlung vom 23.12.1941 wur<strong>de</strong><br />

die Satzung <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Aktiengesetz angepaßt und neu<br />

gefaßt. Herstellung und Vertrieb sowie die Ausrüstung von Textilerzeugnissen<br />

aller Art. Haupterzeugnisse: Baumwoll-, und<br />

kunstsei<strong>de</strong>ne Gewebe.<br />

nach und nach die Brauerei Humbser-Geismann AG in Fürth. 52<br />

eigene Wirtschaften. Börsennotiz München. 1972 Mega-Fusion<br />

mit sechs weiteren Brauereien zur Patrizier-Bräu AG.<br />

Los 740 Schätzwert 50-100 €<br />

Leerer Heringsfischerei AG<br />

Leer i. Ostfr., Aktie 1.000 RM Juni 1942<br />

(Auflage 400, R 5) EF<br />

Gründung 1905, Seefischfang mit anfänglich 5 Stahldampfloggern.<br />

Börsennotiz: Freiverkehr Hamburg und Bremen. 1957<br />

Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Em<strong>de</strong>r Heringsfischerei und <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

Großer Kurfürst, 1961 Umwandlung in eine gemeinsame<br />

GmbH. 1969 En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Fangfahrten und Sitzverlegung<br />

nach Bremerhaven, 1976 Liqiudation.<br />

Los 742 Schätzwert 15-30 €<br />

Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz<br />

Riebeck & Co. AG<br />

Leipzig, Aktie 1.000 RM 1.8.1933<br />

(Auflage 7000, R 2) EF<br />

Die Brauerei grün<strong>de</strong>te 1862 Adolf Schrö<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r dam<strong>als</strong> noch<br />

selbständigen Vorortgemein<strong>de</strong> Reudnitz. 1871 wur<strong>de</strong> das konkursreife<br />

Unternehmen an einige Leipziger Bürger unter Führung<br />

<strong>de</strong>s Industriellen Carl Adolf Riebeck veräußert und 1887 in eine<br />

AG umgewan<strong>de</strong>lt. Die Brauerei in <strong>de</strong>r Mühlstr. 13 wur<strong>de</strong> nun sehr<br />

expansiv geführt, bis zum Ausbruch <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges hatte sich<br />

<strong>de</strong>r Absatz auf 400.000 Hektoliter jährlich mehr <strong>als</strong> verdoppelt.<br />

1912 Errichtung eines Zweigbetriebes in Berlin durch Anpachtung<br />

<strong>de</strong>r Germaniabrauerei in <strong>de</strong>r Frankfurter Allee 53/55. 1938<br />

Umfirmierung in Riebeck-Brauerei AG. Inzwischen mit in <strong>de</strong>r Spitze<br />

2 Mio. Hektoliter im Jahr Ausstoß <strong>de</strong>r größte mittel<strong>de</strong>utsche<br />

Brauerei-Konzern und die viertgrößte Brauerei <strong>de</strong>s Deutschen<br />

Reichs. Eigene Braustätten in Leipzig, Erfurt, Altenburg i.Th., Gera<br />

und Gräfenthal (Thür.) sowie Mehrheitsbeteiligungen an weiteren<br />

19 Brauereien (die größte Beteiligung 1943 war die an <strong>de</strong>r<br />

Actien-Brauerei Neustadt-Mag<strong>de</strong>burg). Börsennotiz Berlin und<br />

Leipzig. 1946 enteignet und weitergeführt <strong>als</strong> VEB Lan<strong>de</strong>s-Brauerei<br />

Leipzig, ab 1959 mit weiteren Betrieben vereinigt zur VEB<br />

Sachsen-Bräu Leipzig, ab 1968 VEB Getränkekombinat Leipzig.<br />

Die AG wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> reaktiviert, wobei sich auch die<br />

Familie Oetker (Ra<strong>de</strong>berger) engagierte. Dennoch kam die Brauerei<br />

nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> zunächst zum Getränkeriesen Brau und<br />

Brunnen, nach <strong>de</strong>ssen Sturz 2005 <strong>als</strong> “Leipziger Brauhaus zu<br />

Reudnitz GmbH” aber schließlich doch zur Ra<strong>de</strong>berger-Gruppe.<br />

Los 743 Schätzwert 200-250 €<br />

Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz<br />

Riebeck & Co. AG<br />

Leipzig, 5 % Teilschuldv. 100 RM Dez.<br />

1936 (Auflage 5010, R 9) EF<br />

Originalunterschriften. Nur 8 Stück lagen im<br />

Reichsbankschatz.<br />

Los 744 Schätzwert 300-375 €<br />

Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz<br />

Riebeck & Co. AG<br />

Leipzig, 5 % Teilschuldv. 1.000 RM Dez.<br />

1936 (Auflage 3600, R 10) EF-<br />

Originalunterschriften. Zuvor völlig unbekannt gewesen!<br />

Von <strong>de</strong>n lediglich 3 im Reichsbankschatz<br />

gefun<strong>de</strong>nen Stücken das allerletzte noch verfügbare.<br />

Los 745 Schätzwert 225-300 €<br />

Leipziger Han<strong>de</strong>ls- und Verkehrs-<br />

Bank AG vorm.<br />

Leipziger Central-Viehmarkts-Bank<br />

Leipzig, Aktie 1.000 Mark 21.3.1923<br />

(Auflage 62000, R 9) EF<br />

Großformat.<br />

Gründung 1867 <strong>als</strong> Pfaffendorfer Han<strong>de</strong>lsverein A. Klarner &<br />

Co. KG, seit 1877 Genossenschaftsbank und seit 1891 AG <strong>als</strong><br />

“Leipziger Central-Viehmarkts-Bank”. 1919 umbenannt in<br />

“Leipziger Han<strong>de</strong>ls- und Verkehrsbank”, ab 1941 nur noch<br />

kurz “Han<strong>de</strong>lsbank”. Das Institut (geschäftsansässig Leipzig C<br />

1, Kurprinzstr. 9) beschäftigte zuletzt ca. 130 Mitarbeiter und<br />

war in Leipzig auch börsennotiert.<br />

I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie fplgen<strong>de</strong>s Los.<br />

Los 738 Schätzwert 25-50 €<br />

Lech-Elektrizitätswerke AG<br />

Augsburg, Aktie 1.000 RM Dez. 1929<br />

(Auflage 38500, R 3) EF<br />

Bei <strong>de</strong>r Gründung 1903 durch die Elektrizitäts-AG W. Lahmeyer<br />

& Co. brachten diese ihre von 1896 datieren<strong>de</strong> Konzessionsverträge<br />

mit <strong>de</strong>m Bayerischen Staat zur Ausnutzung <strong>de</strong>r Lechwasserkräfte<br />

unterhalb von Ausgburg bis zur Donau ein, außer<strong>de</strong>m<br />

das Wasserkraftwerk Gersthofen zur öffentlichen Stromversorgung<br />

<strong>de</strong>r Stadt Augsburg mit Umgebung. 1904 wur<strong>de</strong> in<br />

Gersthofen zusätzlich ein Dampfkraftwerk errichtet. Im Laufe<br />

<strong>de</strong>r Zeit kamen sechs weitere Wasserkraftwerke am Lech und<br />

<strong>de</strong>r Unteren Iller hinzu. 1913 Vertrag mit <strong>de</strong>m Bayerischen Staat<br />

über die öffentliche Stromversorgung im Überlandgebiet <strong>de</strong>s<br />

Regierungsbezirks Schwaben und eines Teils von Oberbayern<br />

(Versorgung von 627 Gemein<strong>de</strong>n und 38 städtischen Elektrizitätswerken).<br />

Ab 1933 Verbundbetrieb mit <strong>de</strong>m Rheinisch-Westfälischen<br />

Elektrizitätswerk über die 100 kV-Leitung Meitingen-<br />

Hoheneck. <strong>Der</strong> bis heute börsennotierte regional be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> E-<br />

nergieversorger gehört mehrheitlich <strong>de</strong>m RWE-Konzern, eine<br />

kleinere Beteiligung hält <strong>de</strong>r Bezirk Schwaben.<br />

Los 741 Schätzwert 100-200 €<br />

Leipziger Baumwollweberei<br />

Leipzig, Aktie 1.000 Mark 1.5.1888<br />

(Auflage 300, R 5) EF<br />

Gründung 1886. Die Rohweberei ist hervorgegangen aus <strong>de</strong>r<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 18. Jh. von Gebr. Krause geschaffenen und von C.M.<br />

Riedig erweiterten Betriebsanlage. <strong>Der</strong> Betrieb wur<strong>de</strong> 1929<br />

stillgelegt, jedoch Anfang 1931 wie<strong>de</strong>r aufgenommen. 1947 in<br />

Baumwollweberei Wolkenburg umbenannt. 1953 verstaatlicht.<br />

1964 VEB Malitex Hohenstein-Ernsthal, 1990 Malitex GmbH,<br />

1991 Schließung <strong>de</strong>s Werkes Wolkenburg.<br />

Nr. 742 Nr. 744<br />

Los 746 Schätzwert 150-250 €<br />

Leipziger Messe- und Ausstellungs-AG<br />

Leipzig, Aktie 1.000 RM 15.2.1925<br />

(Auflage 650, nach diversen<br />

Kapitalmaßnahmen nur noch 45 Stück,<br />

die sämtlich im Reichsbankschatz lagen,<br />

R 7) UNC-EF<br />

Faksimile-Unterschrift u.a. von Oberbürgermeister<br />

(1918-30) Dr. Karl Wilhelm August Rothe für das<br />

Aufsichtsrats-Präsidium. Sämtliche Aktienausgaben<br />

<strong>de</strong>r Leipziger Messe waren zuvor völlig unbekannt<br />

gewesen!<br />

Gründung 1923 zwecks “För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Leipziger Messe mit<br />

<strong>de</strong>m gemeinnützigen Ziel <strong>de</strong>r Hebung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Warenausfuhr<br />

durch Beschaffung und Vermietung von Räumen und<br />

Plätzen zur Ausstellung von Industrie-Erzeugnissen.” Die Weltwirtschaftskrise<br />

traf die Leipziger Messe so hart, daß sie 1933<br />

ihre Grundstücke, sonstige Sachanlagen und das Umlaufvermögen<br />

(soweit nicht für Durchführung <strong>de</strong>s Messebetriebes unbedingt<br />

erfor<strong>de</strong>rlich) an das Leipziger Messamt verkaufen<br />

musste, das im Gegenzug nom. 3,85 Mio. Aktien unentgeltlich<br />

für eine Kapitalherabsetzung auf nur noch o,4 Mio. RM zur Verfügung<br />

stellte und außer<strong>de</strong>m auf die Erfüllung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n<br />

For<strong>de</strong>rungen verzichtete. <strong>Der</strong> Messe- und Ausstellungs-AG<br />

Los 739 Schätzwert 30-75 €<br />

Le<strong>de</strong>rer-Bräu AG<br />

Nürnberg, VZ-Aktie A 500 RM Jan. 1930<br />

(Auflage 2250, R 5) EF<br />

Die Braustätte in <strong>de</strong>r Bärenschanzstr. 48 existiert schon seit<br />

1575, im Jahr 1890 von <strong>de</strong>r Bierbrauereigesellschaft vorm<strong>als</strong><br />

Gebrü<strong>de</strong>r Le<strong>de</strong>rer AG übernommen. 1928 Umfirmierung in Le<strong>de</strong>rer-Bräu<br />

AG. 1919/20 Lohnsudvertrag mit <strong>de</strong>r Genossenschaftsbrauerei<br />

für Nürnberg, Fürth und Umgebung. Ferner ü-<br />

bernommen die Brauerei Güttinger in Lauf (1921), die Brauereien<br />

Finkler & Lehner in Gunzenhausen (1922), die Brauerei<br />

Schübel in Rückersdorf (1924), die Brauerei Gloßner in Wengen<br />

(1927), die Brauerei Dietrich Müller in Hersbruck (1929) sowie<br />

Nr. 745 Nr. 748<br />

69


lieb fortan mit knapp 50 Mitarbeitern nur noch die Verwaltung<br />

und Vermietung <strong>de</strong>r Meßräume in <strong>de</strong>n jetzt verkauften Objekten.<br />

Aktionäre waren nunmehr das Leipziger Messamt (ca. 90<br />

%) und die Hamburg-Amerika-Linie (HAPAG, ca. 9 %). Zuletzt<br />

wur<strong>de</strong> das Reichsmesseamt Leipzig alleiniger Aktionär. 1951<br />

Löschung <strong>de</strong>r AG im Han<strong>de</strong>lsregister. Die Leipziger Messe dagegen<br />

bestand <strong>als</strong> Frühjahrs- und Herbstmesse fort und entwickelte<br />

sich zu DDR-Zeiten trotz Kaltem Krieg zur wichtigsten<br />

Kontakt-Plattform im Ost-West-Han<strong>de</strong>l.<br />

Los 750 Schätzwert 225-300 €<br />

Leipziger Pianoforte- und<br />

Phonolafabriken<br />

Hupfeld - Gebr. Zimmermann AG<br />

Leipzig, Aktie 100 RM 7.1.1927 (Auflage<br />

6800, R 10) VF<br />

Sehr <strong>de</strong>korativ, zwei Vignetten mit Klavier und<br />

Konzertflügel sowie zwei Vignetten mit Zimmermann-<br />

bzw. Hupfeld-Logo. Zuvor völlig unbekannt<br />

gewesene Ausgabe, lediglich 4 Stück wur<strong>de</strong>n im<br />

Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />

zeitweise einer <strong>de</strong>r 30 großen DAX-Werte. Zuvor<br />

völlig unbekannt gewesene Emission.<br />

Gründung <strong>de</strong>r Einzelfirma Leonhard Tietz 1879 in Str<strong>als</strong>und <strong>als</strong><br />

Kurz-, Weiß- und Wollwarengeschäft. Durch feste niedrige Preise<br />

gewann das Geschäft so viele Kun<strong>de</strong>n, daß es innerhalb weniger<br />

Jahre dreimal vergrößert wer<strong>de</strong>n mußte. 1889 Gründung<br />

<strong>de</strong>r ersten Filiale in Elberfeld, danach schlagartige Expansion<br />

vor allem im west<strong>de</strong>utschen Raum, ab 1929/30 auch in Schlesien<br />

und <strong>de</strong>m Frankfurter Raum. Seit 1905 “Leonhard Tietz<br />

AG”, 1933/36 umbenannt in West<strong>de</strong>utsche Kaufhof AG. <strong>Der</strong><br />

Kaufhof hatte jetzt über 13.000 Mitarbeiter, Großaktionäre waren<br />

zu dieser Zeit die Commerzbank, die Dresdner und die<br />

Deutsche Bank. 1945 waren lediglich 3 von 41 Filialen einigermaßen<br />

unzerstört, doch es folgte ein gewaltiger Wie<strong>de</strong>raufbau<br />

zum später zweitgrößten <strong>de</strong>utschen Kaufhauskonzern.<br />

1988 Einstieg bei Jet-Reisen und <strong>de</strong>r Media-Markt-Gruppe.<br />

1996 auf Wunsch <strong>de</strong>s späteren Großaktionärs Metro Verschmelzung<br />

mit <strong>de</strong>r ASKO und <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Metro-Aktivitäten<br />

zur heutigen METRO AG (Sitz Düsseldorf).<br />

Los 747 Schätzwert 175-300 €<br />

Leipziger Messe- und Ausstellungs-AG<br />

Leipzig, Aktie 10.000 RM 15.2.1925<br />

(Auflage 700, nach Kapitalherabsetzung<br />

und Neuausgabe 1933 nur noch 35<br />

Stück, die sämtlich im Reichsbankschatz<br />

lagen, R 7) UNC<br />

Faksimile-Unterschrift u.a. von Oberbürgermeister<br />

(1918-30) Dr. Karl Wilhelm August Rothe für das<br />

Aufsichtsrats-Präsidium.<br />

Nor<strong>de</strong>ingang Leipziger Messe um 1980<br />

Los 748 Schätzwert 300-375 €<br />

Leipziger Messe- und Ausstellungs-AG<br />

Leipzig, Aktie 10.000 RM Nov. 1941<br />

(Auflage nur 20 Stück, die sämtlich im<br />

Reichsbankschatz lagen, R 8) UNC<br />

Los 751 Schätzwert 30-90 €<br />

Leipziger Stahlfe<strong>de</strong>rfabrik<br />

Herm. Müller AG<br />

Leipzig-Lin<strong>de</strong>nau, Aktie 1.000 RM Okt.<br />

1922. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 4500, R 3) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1890, AG seit 27.9.1922. Herstellung und Vetrieb<br />

von Schreibfe<strong>de</strong>rn, Füllhalterfe<strong>de</strong>rn und Schreibutensilien aller<br />

Art. Firma nach <strong>de</strong>m Krieg nicht verlagert. 1950 ist die MEWA<br />

Vereinigung volkseigener Betriebe <strong>de</strong>r Metallwarenindustrie in<br />

Zwickau zum Treuhän<strong>de</strong>r bestellt.<br />

Los 752 Schätzwert 60-120 €<br />

Leipziger Westend-Baugesellschaft<br />

Schleussig, Aktie 1.000 Mark 1.7.1888.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1650, R 3) EF-VF<br />

Mit Originalunterschriften.<br />

Gründung 1888. Mit Straßen und Eisenbahngleisen erschloss<br />

die Gesellschaft ihre rd. 50 ha Bauland für Industrie, Mietwohnungs-<br />

und Siedlungsbau im Stadtteil Plagwitz. Außer<strong>de</strong>m Betrieb<br />

eines Mörtelwerkes, von Sand- und Kiesgruben und eines<br />

Fuhrgeschäftes in Leipzig-Lin<strong>de</strong>nau. Beteiligung an <strong>de</strong>r “Leipziger<br />

Ro<strong>de</strong>lbahn GmbH” (die seit 1993 <strong>als</strong> Museumsfeldbahn betriebene<br />

Kiesbahn Leipzig-Lin<strong>de</strong>nau). Firmenmantel 1989 verlagert<br />

nach Berlin (West) und Abwicklung, 1991 Hauptversammlung,<br />

1998 Leipziger Westend-Baugesellschaft AG i.A., Leipzig.<br />

Los 753 Schätzwert 25-75 €<br />

Leonhard Tietz AG<br />

Köln, VZ-Aktie 1.000 Mark 1.2.1921<br />

(Auflage 5000, nach Umstellung auf 100<br />

RM noch 2000 Stück, R 5. Die VZ-Aktien<br />

waren im Besitz eines Konsortiums, <strong>de</strong>m<br />

die Hausbanken und die Familie Tietz<br />

angehörten. Sie hatten einen 7 % nach -<br />

zahlbaren Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n-Vorzug und 10-<br />

faches, später sogar 30-faches Stimmrecht.<br />

1937 Umwandlung in Stammaktien) EF<br />

Faksimile-Unterschrift von Gen.-Dir. Alfr. Leonh.<br />

Tietz. Wirtschaftshistorisch be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s Stück,<br />

Los 754 Schätzwert 25-50 €<br />

Leopold David & Co. AG<br />

Altona, Aktie 1.000 Mark Juni 1922<br />

(Auflage 1000, R 4) EF<br />

Gründung 1895, AG seit 1921 unter <strong>de</strong>r Firma Weinimport- und<br />

Kommissions-AG, Altona. Im Mai 1922 umbenannt wie oben.<br />

Import und Export von Weinen und Spirituosen sowie Han<strong>de</strong>l mit<br />

diesen Waren, ferner Betrieb <strong>de</strong>s Lager-, Transport- und Speditionsgeschäfts.<br />

Los 755 Schätzwert 200-250 €<br />

Leykam-Josefsthal<br />

AG für Papier- und Druck-Industrie<br />

Graz, Sammelaktie 100 x 1.000 RM<br />

25.9.1943 (Auflage nur 10 Stück, R 9)<br />

VF+<br />

Seit mehr <strong>als</strong> 400 Jahren wird am Standort Gratwein Papier erzeugt.<br />

1793 erwarb Andreas Leykam die Papiermühle und<br />

baute sie zum be<strong>de</strong>utendsten Fabrikbetrieb in <strong>de</strong>r ganzen<br />

Steiermark aus. 1870 Umwandlung in eine AG. Mit Abstand<br />

größtes Unternehmen <strong>de</strong>r Papier- und Zellulose-Industrie in <strong>de</strong>r<br />

Monarchie. Hauptwerke: Gratwein bei Graz, Josefsthal bei Laibach<br />

und Zwischenwässern in Krain. 1952 umfirmiert in Leykam-Josefsthal<br />

AG für Papier- und Zellstoff-Industrie. Die Aktien<br />

notierten in Wien, Berlin, Dres<strong>de</strong>n und Frankfurt a.M. 1974<br />

Fusion mit <strong>de</strong>r Mürztaler Holzstoff- und Papierfabriks-AG Bruck<br />

zur “Leykam Mürztaler Papier und Zellstoff AG”. Mehrheitsaktionär<br />

war über ein Jahrhun<strong>de</strong>rt lang die Creditanstalt-Bankverein<br />

gewesen, die 1988 ihre Anteile an die Koninklijke Ne<strong>de</strong>rlandse<br />

Papierfabrieken (KNP) verkaufte. KNP LEYKAM Gratkorn<br />

wur<strong>de</strong> dann 1998 vom finnischen Papierkonzern Sappi ü-<br />

bernommen. Heute eines <strong>de</strong>r 7 europäischen Sappi-Werke.<br />

Los 756 Schätzwert 200-250 €<br />

Lin<strong>de</strong>ner Aktien-Brauerei<br />

Hannover-Lin<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark<br />

1.3.1922 (Auflage erst 11000, zuletzt <strong>als</strong><br />

200-RM-Aktie nur noch insgesamt 359<br />

Stück, R 7) EF-<br />

Gründung 1832 <strong>als</strong> Lagerbier-Brauerei, AG seit 1871. Nach vollständigem<br />

Umbau 1897/98 und 1908-12 eine <strong>de</strong>r größten<br />

Brauereien Deutschlands mit einer für die damalige Zeit mehr<br />

<strong>als</strong> beachtlichen Produktionsfähigkeit von 350.000 hl im Jahr.<br />

1904 Ankauf <strong>de</strong>r Weizenbierbrauerei von Jos. Hösel in Lin<strong>de</strong>n,<br />

1908 Erwerb <strong>de</strong>r Ostero<strong>de</strong>r Stadtbierbrauerei GmbH. 1909 Beteiligung<br />

bei <strong>de</strong>r Brauerei H. Langkopf GmbH in Peine (diese verkaufte<br />

danach nur noch Lin<strong>de</strong>ner Bier und wur<strong>de</strong> im Gegenzug<br />

- so ist das mit <strong>de</strong>r Malzfabrik Langkopf bis heute! - Malzlieferant).<br />

1917 Übernahme <strong>de</strong>r Germania-Brauerei GmbH in Hannover<br />

(gemeinsam mit <strong>de</strong>r Städtischen Lagerbierbrauerei und <strong>de</strong>r<br />

Vereinsbrauerei Herrenhausen). 1918 Beteiligung bei <strong>de</strong>r Bürgerliches<br />

Brauhaus AG. Außer<strong>de</strong>m beteiligt bei <strong>de</strong>r A. Schilling<br />

AG Brauerei und Mineralwasserfabrik in Celle. 1921 Fusion mit<br />

<strong>de</strong>r Schloß-Brauerei Schöneberg AG in Berlin (1926 wie<strong>de</strong>r ausgeglie<strong>de</strong>rt<br />

und verkauft). 1927 Erwerb <strong>de</strong>s Hofbrauhauses Hannover<br />

(Hinüberstr. 8). 1934 Verkauf <strong>de</strong>r Beteiligung an <strong>de</strong>r Kaiser-Brauerei<br />

AG in Hannover-Ricklingen. 1968 kam per Betriebsüberlassungsvertrag<br />

mit <strong>de</strong>m heutigen Großaktionär Brauereigil<strong>de</strong><br />

Hannover AG zur Braustätte Lin<strong>de</strong>n die Gil<strong>de</strong>-Brauerei<br />

hinzu - bei<strong>de</strong> für sich waren zu dieser Zeit schon die größten<br />

Brauereien in Nie<strong>de</strong>rsachsen. Umfirmiert 1968 in Lin<strong>de</strong>ner Gil<strong>de</strong>-Bräu<br />

AG und 1988 in Gil<strong>de</strong> Brauerei AG. Zum Konzern <strong>de</strong>r bis<br />

zuletzt in Hannover börsennotierten AG gehörte, neben <strong>de</strong>m Hofbrauhaus<br />

Wolters AG in Braunschweig (gegr. 1627, ab Okt.<br />

2006 privatisiert und eigenständig) vor allem die nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong><br />

auf <strong>de</strong>r grünen Wiese neu gebaute Hasserö<strong>de</strong>r Brauerei in<br />

Wernigero<strong>de</strong>/Harz, die in weniger <strong>als</strong> 10 Jahren zur viertgrößten<br />

<strong>de</strong>utschen Biermarke wur<strong>de</strong>. Dies weckte die Begehrlichkeit <strong>de</strong>s<br />

belgischen Interbrew-Konzerns (heute <strong>als</strong> InBev <strong>de</strong>r weltgrößte<br />

Brauereikonzern), <strong>de</strong>r sich nach einer emotional geführten Übernahmeschlacht<br />

2002 die Lin<strong>de</strong>ner Gil<strong>de</strong>-Brauerei einverleibte.<br />

Los 757 Schätzwert 20-40 €<br />

Lingner-Werke AG<br />

Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 RM 1.4.1928<br />

(Auflage 5000, R 2) EF<br />

Gründung 1911. Hervorgegangen aus <strong>de</strong>r 1888 gegrün<strong>de</strong>ten Firma<br />

Lingner & Kraft. Herstellung chemischer, pharmazeutischer,<br />

kosmetischer und technischer Artikel, von Nahrungs- und Genußmitteln<br />

sowie Seifen. Erzeugnisse u.a. das bekannte Odol Mundwasser<br />

(erstm<strong>als</strong> 1892 unter <strong>de</strong>r Firma Dresdner Chemisches Laboratorium<br />

Lingner GmbH auf <strong>de</strong>m Markt) und die Odol Zahnpasta.<br />

1938 Sitzverlegung nach Berlin. In <strong>de</strong>r DDR wur<strong>de</strong> die Tradition<br />

im Dresdner VEB Elbe-Chemie fortgesetzt. Heute die Firma<br />

Lingner + Fischer, zugehörig zum Konzern GlaxoSmithCline.<br />

Los 749 Schätzwert 200-250 €<br />

Leipziger Pianofortefabrik<br />

Gebr. Zimmermann AG<br />

Leipzig, Aktie 20 RM Mai 1925 (Auflage<br />

21000, R 8) EF-VF<br />

Sehr <strong>de</strong>korativ, drei Vignetten mit Klavieren und<br />

Konzertflügel.<br />

Gründung 1895. 1926 Anglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r “Ludwig Hupfeld AG”<br />

mit Werken in Dres<strong>de</strong>n, Böhlitz-Ehrenberg, Johanngeorgenstadt<br />

und Gotha, anschließend Umfirmierung in “Leipziger Pianoforte-<br />

und Phonolafabriken Hupfeld - Gebr. Zimmermann<br />

AG”. Weiter umfirmiert 1935 in Hupfeld - Gebr. Zimmermann<br />

AG und 1938 in Hupfeld-Zimmermann AG. Börsennotiz Berlin<br />

und Leipzig. 1946 enteignet, zu DDR-Zeiten Teil <strong>de</strong>r sog. “Pianounion”.<br />

Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> wird <strong>de</strong>r Betrieb in Böhlitz-Ehrenberg<br />

<strong>als</strong> Pianofortefabrik Leipzig GmbH & Co. KG reprivatisiert,<br />

das traditionsreiche ehemalige Hupfeld-Werk in Seifhennersdorf<br />

wird von <strong>de</strong>r Berliner Bechstein-Gruppe übernommen.<br />

Nr. 750 Nr. 755<br />

70


Los 758 Schätzwert 50-100 €<br />

Linke-Hofmann-Werke AG<br />

Breslau, Aktie 1.000 RM Mai 1942<br />

(Auflage 2750, R 5) EF<br />

1839 erhält Gottfried Linke in Breslau seinen ersten Auftrag für<br />

<strong>de</strong>n Bau von 100 offenen Güterwagen. Das Werk wächst rasend<br />

schnell. 1912 wird die Linke KG mit <strong>de</strong>r 1871 gegrün<strong>de</strong>ten “Breslauer<br />

AG für Eisenbahn-Wagenbau” zur Linke-Hofmann-Werke<br />

AG vereinigt, 1928 Fusion mit <strong>de</strong>r Waggon- und Maschinenfabrik<br />

AG vorm. Busch in Bautzen zur “Linke-Hofmann-Busch AG”.<br />

1934 Neugründung <strong>de</strong>r AG und Übernahme <strong>de</strong>r Werke Breslau<br />

und Warmbrunn <strong>de</strong>r Linke-Hofmann-Busch AG. Erzeugnisse: Güter-<br />

und Spezialwagen, Personen- und Straßenbahnwagen, Triebwagen,<br />

Schlaf-, Speise und Salonwagen, Omnibusaufbauten.<br />

1936 Beteiligung an <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>r Schlesische Flugzeug-Reparaturwerft<br />

GmbH durch Einbringung <strong>de</strong>s Werkes Pöpelwitz<br />

(1938 abgestoßen). Danach verzweigte sich die Firmengeschichte:<br />

In <strong>de</strong>m Breslauer Werk nahm man nach <strong>de</strong>m 2. WK <strong>de</strong>n Lokomotivbau<br />

wie<strong>de</strong>r auf: die polnische Firma Fabryka Wagonów PA-<br />

FAWAG lieferte fortan Fahrzeuge für die PKP. Dieses Werk in Wroclaw<br />

wur<strong>de</strong> 1997 von Adtranz, Berlin (ab 2000/01: Bombardier),<br />

übernommen. Gefertigt wur<strong>de</strong>n hier jetzt u.a. die Lokomotivkästen<br />

für die Deutsche Bun<strong>de</strong>sbahn. Doch auch in West<strong>de</strong>utschland<br />

ging die Firmengeschichte weiter: Die später zum Salzgitter-Konzern<br />

gehören<strong>de</strong> Linke-Hofmann-Werke AG wur<strong>de</strong> zunächst 1948<br />

nach Düsseldorf verlagert und 1955 in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Auf einem 123 ha großen Areal in Salzgitter-Watenstedt (in direkter<br />

Nachbarschaft <strong>de</strong>s Salzgitter-Stahlwerkes) entsteht ab 1950<br />

eine <strong>de</strong>r größten Produktionsstätten für Schienenfahrzeuge in<br />

Deutschland. 1994/97 übernimmt <strong>de</strong>r französische Konkurrent<br />

Alsthom die LHB-Geschäftsanteile. 1998 Umfirmierung <strong>de</strong>r Linke-<br />

Hofmann-Busch GmbH in ALSTOM LHB GmbH.<br />

Los 759 Schätzwert 175-300 €<br />

Lippische Zuckerfabrik<br />

Lage, Namensaktie Lit. B 250 Mark<br />

20.4.1886. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 500,<br />

R 6) VF<br />

Dekorativ, sogar mit Golddruck.<br />

Gründung 1883 zum Betrieb einer Rübenzuckerfabrik, errichtet<br />

1884 durch die Braunschweigische Maschinenbauanstalt.<br />

1985 wur<strong>de</strong> die Lippe-Weser-Zucker AG von <strong>de</strong>r Kölner Firma<br />

Pfeifer + Langen KG übernommen (Diamant Zucker). Das Werk<br />

Lage erzeugt heute aus etwa 7000 ha Anbaufläche jährlich<br />

70.000 t Raffina<strong>de</strong> und Weißzucker sowie Flüssigzucker,<br />

Mischsirup, Invertzucker und Zuckerkulör.<br />

Los 761 Schätzwert 30-75 €<br />

Löwenbräu München<br />

München, Aktie 100 RM März 1942<br />

(Auflage 14000, R 4) EF<br />

Mit Löwen im Unterdruck.<br />

Die Braustätte selbst, urkundlich seit 1383 nachgewiesen, ist<br />

eine <strong>de</strong>r überhaupt ältesten Brauereien <strong>de</strong>r Welt. Gründung <strong>de</strong>r<br />

AG 1872 unter Übernahme <strong>de</strong>r Ludw. Brey’schen Bierbrauerei<br />

zum Löwenbräu (Nymphenburger Str. 4). Übernommen wur<strong>de</strong>n<br />

später auch die Aktienbrauerei zum Bayer. Löwen vorm. A. Mathäser<br />

(1907), die Unionsbrauerei Schülein & Co. AG sowie das<br />

Bürgerliche Brauhaus München (1921), die Weinmiller’sche<br />

Brauerei in Aichach (1926), die Tölzer Aktienbrauerei AG (1927)<br />

und die Gräfl. Toerring’sche Brauerei in Inning (1928). Außer<strong>de</strong>m<br />

besaß <strong>de</strong>r Löwenbräu über 300 Wirtschafts- und Restaurations-Anwesen<br />

sowie ein Torfwerk in Feilnbach. Ab 1922 Interessengemeinschaft<br />

mit <strong>de</strong>r Spaten-Franziskaner-Leistbräu<br />

AG. 1982 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r nicht betriebsnotwendige Grundbesitz in<br />

die “Monachia Grundstücks-AG” ausgegrün<strong>de</strong>t (später ein Gemeinschaftsunternehmen<br />

von Hochtief und <strong>de</strong>r Allianz-Versicherung).<br />

Jahrzehntelang war die Familie von Finck Großaktionär<br />

gewesen; in <strong>de</strong>n 90er Jahren ging die Aktienmehrheit dann<br />

an die Gabriel Sedlmayr Spaten-Franziskaner-Bräu KGaA die<br />

<strong>de</strong>n letzten freien Aktionären <strong>de</strong>s Löwenbräu ein Abfindungsangebot<br />

machte.<br />

Los 762 Schätzwert 200-250 €<br />

Logierhaus-BERNER-AG (LOBEAG)<br />

Berlin, Aktie Reihe B 200 RM 3.3.1927<br />

(Auflage 100, R 11) VF<br />

Aktien dieser Ges. waren zuvor völlig unbekannt.<br />

Von <strong>de</strong>n lediglich 2 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen<br />

Stücken ist dies das letzte noch verfügbare.<br />

Abheftlochung am unteren Rand.<br />

Gründung 1924 durch <strong>de</strong>n Touristik-Pionier Conrad Berner.<br />

Zweck: Schaffung von Logiermöglichkeiten an stark besuchten<br />

Reiseplätzen im In- und Ausland, Veranstaltung von Gesellschafts-<br />

und Pauschalreisen. Die Ges. betrieb ein Reisebüro in<br />

Berlin-Charlottenburg (Kantstr. 135) sowie ein eigenes Logierhaus<br />

in Pörtschach am Wörthersee. Vertretungen in Ragusa<br />

(Dalmatien), Florenz, Rom, Neapel, Palermo, Cairo etc. Zwar<br />

ahnte Berners Konzept die Zukunft <strong>de</strong>s von einem Anbieter organisierten<br />

Pauschalurlaubs sehr weise voraus. Aber nach <strong>de</strong>m<br />

2. Weltkrieg hatten die Deutschen zunächst an<strong>de</strong>re Interessen<br />

<strong>als</strong> Reisen. Die AG wur<strong>de</strong> abgewickelt und 1969 gelöscht.<br />

Los 763 Schätzwert 400-500 €<br />

Lohmann & Stolterfoht AG<br />

Witten a. d. Ruhr, Aktie 1.000 Mark 1.3.1920.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2000, R 11) VF<br />

Zuvor ganz unbekannt gewesen. Von <strong>de</strong>n ohnehin<br />

nur 2 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen Stücken<br />

ist dies das letzte noch verfügbare.<br />

Eisengießerei, gegrün<strong>de</strong>t 1884, AG seit 1919. Anfertigung, Erwerb<br />

und Vertrieb aller Arten von Maschinellen Anlagen und<br />

Triebwerken sowie <strong>de</strong>r Erwerb von Roh-, Halb- und Ganzfabrikaten<br />

zur Fertigstellung von Maschinen und Maschinenteilen<br />

zum Zwecke <strong>de</strong>r Weiterveräußerung. Es bestan<strong>de</strong>n Zweignie<strong>de</strong>rlassungen<br />

in Köln und Hamburg. Heute sind die Einzelmarken<br />

Bosch Automation, Brueninghaus Hydromatik, Indramat,<br />

Lohmann + Stolterfoht, Mecman, Rexroth Hydraulics and Star<br />

zur Marke Rexroth im Bosch-Konzern verschmolzen.<br />

Los 764 Schätzwert 25-50 €<br />

Losenhausenwerk<br />

Düsseldorfer Maschinenbau AG<br />

Düsseldorf-Grafenberg, Aktie 100 RM<br />

Nov. 1935 (Auflage 1000, R 4) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1897 unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1880 bestehen<strong>de</strong>n<br />

Firma J. Losenhausen, Düsseldorf <strong>als</strong> Düsseldorfer Maschinenbau-AG<br />

vorm. J. Losenhausen, 1926 umbenannt wie oben. Herstellung<br />

von Werkstoff- und Baustoff-Prüfmaschinen, Waggon-,<br />

Auto- und Fuhrwerkswaagen, Spezialwaagen. Die Abt. Kranbau<br />

wur<strong>de</strong> 1934 an die Schenck & Liebe-Harkort AG in Düsseldorf<br />

übertragen. Das Unternehmen Losenhausen erfand im Jahr<br />

1934 die erste Bo<strong>de</strong>nverdichtungsmaschine (“Vibromax”).<br />

Los 765 Schätzwert 200-250 €<br />

Lothringer Brauerei AG<br />

Metz-Vorbrücken, Aktie 5.000 RM<br />

1.10.1942 (R 8) UNC<br />

Zuvor völlig unbekannt gewesene Ausgabe!<br />

Gründung 1888, 1889 in Betrieb genommen. Ein jährlicher<br />

Ausstoß von 80.000 hl und einige rentable Wirtschaftsanwesen<br />

reichten in <strong>de</strong>n meisten Jahren für eine sehr gute Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

von 15 %.<br />

Los 766 Schätzwert 25-50 €<br />

Lozalit AG<br />

Höhr-Grenzhausen, Aktie 1.000 RM Juli<br />

1938 (Auflage 900, R 3) EF<br />

Gründung 1928, Firmensitz 1929 bis 1932 in Essen, danach in<br />

Höhr-Grenzhausen. Firma ab 1936: Lozalit AG. Firmenzweck:<br />

Gewerbsmäßige Ausnutzung von chemischen und technischen<br />

Verfahren aller Art sowie Herstellung und Han<strong>de</strong>l mit entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Erzeugnissen. Großaktionär (1943): Sassoon Banking<br />

Corp. London (ca. 49 %).<br />

Los 767 Schätzwert 75-100 €<br />

Ludwig Wagner AG<br />

Leipzig C 1, Aktie 100 RM 23.12.1929<br />

(Auflage 150, R 7) EF<br />

Gründung im Sept. 1922. Herstellung und Vertrieb von Schriften<br />

und Messinglinien, Fortführung <strong>de</strong>r Firmen Ludwig Wagner<br />

und Gebrü<strong>de</strong>r Brandt in Lepzig. 1954 nach Berlin (West) verlagert,<br />

1956 nach Ingolstadt, ab 1959 GmbH. <strong>Der</strong> Betrieb selbst<br />

wur<strong>de</strong> 1951 vereinigt mit <strong>de</strong>r Schelter & Giesecke AG, Leipzig<br />

und <strong>de</strong>r Schriftguß AG, Dres<strong>de</strong>n zum VEB Typoart, Dres<strong>de</strong>n.<br />

Min<strong>de</strong>stgebot: 80 %<br />

vom unteren Schätzwert<br />

Nr. 767<br />

Los 768 Schätzwert 100-125 €<br />

Ludwigshafener Walzmühle<br />

Ludwigshafen a.Rh., Aktie 300 RM Mai<br />

1931 (Auflage 7200, R 7) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1894 mit Sitz in Mannheim unter Übernahme <strong>de</strong>r<br />

Kunstmühle <strong>de</strong>r Firma Kaufmann, Straus & Co. in Ludwigshafen<br />

(Weizen- und Roggenmühle, Hartgrieß- und Graupenfabrik),<br />

unmittelbar am Rheinufer und <strong>de</strong>r Eisenbahn gelegen.<br />

1905 durch Brand fast völlig zerstört, dann mit wesentlicher<br />

Kapazitätserweiterung <strong>als</strong> mo<strong>de</strong>rnste Mühle wie<strong>de</strong>raufgebaut.<br />

Die Uferfrontseite wur<strong>de</strong> dabei wegen <strong>de</strong>r Sichtbeziehung zum<br />

Mannheimer Schloß beson<strong>de</strong>rs aufwändig gestaltet. 1931 Sitzverlegung<br />

nach Ludwigshafen. 1945 bei Bombenangriffen erneut<br />

zerstört, Wie<strong>de</strong>raufbau 1951 abgeschlossen. 1970 in eine<br />

GmbH umgewan<strong>de</strong>lt. Bis dahin Börsennotiz Mannheim bzw.<br />

Frankfurt; neben <strong>de</strong>r jahrzehntelang beteiligten Rhenania<br />

Schifffahrts- und Speditions-Ges. in Mannheim erscheint in<br />

<strong>de</strong>n 1930er Jahren die Südzucker <strong>als</strong> Mehrheitsaktionär, zuletzt<br />

besaß die Bremer Rolandmühle mehr <strong>als</strong> 25 %. Die einst<br />

größte und mo<strong>de</strong>rnste Mühle Europas wur<strong>de</strong> 1985 stillgelegt.<br />

In <strong>de</strong>m mit großem Aufwand umgebauten Gebäu<strong>de</strong>komplex eröffnete<br />

1998 ein Einkaufs- und Kinocenter, das heute <strong>de</strong>r Metro-Gruppe<br />

gehört.<br />

Los 769 Schätzwert 50-100 €<br />

Lugauer Kammgarn-Spinnerei<br />

vorm. F. Hey AG<br />

Lugau (Erzgeb.), Aktie 500 RM<br />

16.12.1941 (Auflage 900, R 5) EF<br />

Hergestellt wur<strong>de</strong>n Garne aus reiner Wolle, Mischgarne und<br />

Zellwollgarne. Die Fabrik wur<strong>de</strong> nach 1945 enteignet, die AG<br />

selbst verlegte auf Betreiben <strong>de</strong>s Großaktionärs (Glanzstoff AG<br />

Wuppertal-Elberfeld) 1964 ihren Sitz nach Dettingen a.Erms<br />

und trat dort in Abwicklung.<br />

Los 760 Schätzwert 20-40 €<br />

LIPSIA Chemische Fabrik Mügeln AG<br />

Leipzig, Aktie 100 RM 14.4.1927 (Auflage<br />

2240, R 2) EF<br />

Gründung 1898 zur Ausbeutung <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Mügelnschen Gegend<br />

vorhan<strong>de</strong>nen Kalklager zur Herstellung chemischer Produkte.<br />

In <strong>de</strong>r DDR <strong>als</strong> VEB Chemische Fabrik Lipsia weitergeführt.<br />

Die AG selbst wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>m Krieg nicht verlagert.<br />

Nr. 762 Nr. 763<br />

71


Los 770 Schätzwert 200-250 €<br />

M. Melliand Chemische Fabrik AG<br />

Mannheim, Aktie 1.000 Mark Okt. 1923<br />

(Auflage 25000, R 12) VF<br />

Einzelstück aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz, nur ein<br />

einziges weiteres unentwertetes Stück ist bekannt.<br />

Leichter Rostfleck und Verfärbungen links.<br />

Gründung 1921. Herstellung chemischer Produkte insbeson<strong>de</strong>re<br />

für die Textilindustrie. Ab 1923 gab die Firma für ihre Kun<strong>de</strong>n<br />

die sehr aufwändig produzierten “Melliands Textilberichte”<br />

heraus. 1925 Beschluß <strong>de</strong>r Auflösung und Liquidation.<br />

die Ueberlandzentrale Pommern eingeglie<strong>de</strong>rt. Damit versorgte<br />

das MEW 6.412 Städte und Gemein<strong>de</strong>n in ganz Bran<strong>de</strong>nburg,<br />

Mecklenburg und Pommern sowie <strong>de</strong>n Kreis Lüneburg rechts<br />

<strong>de</strong>r Elbe.<br />

Los 774 Schätzwert 200-250 €<br />

MAG Maschinenfabrik AG Geislingen<br />

Hei<strong>de</strong>lberg, Aktie 20 RM 2.2.1925<br />

(Auflage 5760, R 10) VF<br />

Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Mittig leicht<br />

durchgerostete Rostspur von einer Steckna<strong>de</strong>l.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1883 nach Übernahme <strong>de</strong>r Industrie-Gesellschaft<br />

Geislingen (gegrün<strong>de</strong>t 1850 durch Daniel Straub). Bis 1913 firmierte<br />

die Gesellschaft <strong>als</strong> Maschinenfabrik Geislingen. Sitz <strong>de</strong>r<br />

Gesellschaft bis zum 2.2.1925 in Geislingen. Maschinenfabrikation.<br />

Hergestellt wur<strong>de</strong>n u.a. Wasserturbinen, Universalmühlen,<br />

Steinschrotmühlen und Tafelwagen. <strong>Der</strong> kaufmännische Betrieb<br />

wur<strong>de</strong> nach Hei<strong>de</strong>lberg verlegt, da die Fabrikation <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

fortan in Anlehnung an die Schnellpressenfabrik Hei<strong>de</strong>lberg<br />

(heute “Hei<strong>de</strong>lberger Druckmaschinen AG”) geschah. 1929<br />

Übernahme durch die Schnellpressenfabrik Hei<strong>de</strong>lberg im Wege<br />

<strong>de</strong>r Verschmelzung (Aktientausch 1:1). Nach <strong>de</strong>m Kriege fortgesetzter<br />

grosszügiger Ausbau <strong>de</strong>r Werksanlagen in Geislingen.<br />

Schönebeck und einen Bauhof in Neustadt-Mag<strong>de</strong>burg. Spezialität<br />

war die Erbauung von Beamten- und Arbeiter-Wohnungen<br />

für industrielle Großkun<strong>de</strong>n. Die Ges. befand sich nach<br />

Aufhebung <strong>de</strong>s Konkursverfahrens 1933 in Liquidation. 1937<br />

wur<strong>de</strong> erneut ein Konkursverfahren eröffnet.<br />

Los 777 Schätzwert 225-300 €<br />

Mag<strong>de</strong>burger Kabelwerke AG<br />

vorm. Carl Mühlstephan<br />

Mag<strong>de</strong>burg, Aktie 1.000 Mark 26.1.1922.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 5500, R 9) VF+.<br />

Großes Querformat, schöne Umrahmung mit sakralem<br />

Ornamentfries. Aktien dieser Ges. waren<br />

zuvor vollkommen unbekannt, nur 6 Stück wur<strong>de</strong>n<br />

im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />

Schon vor <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong> grün<strong>de</strong>te Carl Mühl-Stephan<br />

seine Mag<strong>de</strong>burger Hanf- und Drahttaufabrik in <strong>de</strong>r Gr. Wasserturmstraße.<br />

Hergestellt wur<strong>de</strong>n Drahtseile für Bergwerke,<br />

Dampfpflüge, Aufzüge, Kräne, Transmissionen und Seilbahnen<br />

sowie Hanfseile für Aufzüge, Transmissionen und Schiffahrt.<br />

1922 wur<strong>de</strong> die Fabrik, zu <strong>de</strong>r auch eine Drahtfeinzieherei und<br />

Verzinkerei gehörte, durch Vermittlung jüdischer Geschäftsleute<br />

aus Berlin und Pirmasens in eine AG eingebracht. Schon<br />

kurz nach <strong>de</strong>r Gründung waren die Initiatoren und <strong>de</strong>r Vorbesitzer<br />

Mühlstephan, <strong>de</strong>r <strong>als</strong> Gegenwert für die eingebrachte Fabrik<br />

2/3 <strong>de</strong>r Aktien erhalten hatte, hoffnungslos zerstritten.<br />

Man prozessierte miteinan<strong>de</strong>r, blockierte sich gegenseitig die<br />

HV-Beschlüsse, und schließlich kam es zu <strong>de</strong>r einmalig kuriosen<br />

Situation, daß im Sommer 1923 noch eine Kapitalerhöhung<br />

von 5,5 Mio. auf 100 Mio. M beschlossen wur<strong>de</strong>, obwohl<br />

bereits das Konkursverfahren eröffnet war. Die Streitigkeiten<br />

bekamen <strong>de</strong>r AG schlecht: 1927 <strong>als</strong> vermögenslos von Amts<br />

wegen gelöscht. Das Werk wur<strong>de</strong> später <strong>als</strong> Zweigwerk <strong>de</strong>r<br />

Puth KG aus Blankenstein-Ruhr weitergeführt, spezialisiert auf<br />

Feuerlöschbedarf. Hermann Becker (geb. 1879), Grün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r in<br />

Mag<strong>de</strong>burg bis heute bestehen<strong>de</strong>n Firma Seil-Becker, machte<br />

bei Carl Mühlstephan sen. eine Seilerlehre und arbeitete dort<br />

1914-18 <strong>als</strong> Geselle, ehe er sich selbständig machte.<br />

Gründung 1911. Hauptgrün<strong>de</strong>r waren die “Felten und Guilleaume-Lahmeyerwerke<br />

AG”, Köln und die “Elektrizitäts-AG vorm.<br />

W. Lahmeyer & Co.”, Frankfurt nach <strong>de</strong>m bewährten Muster,<br />

dass durch Gründung von Kraftwerksbetrieben die eigenen e-<br />

lektrotechnischen Erzeugnisse mehr Absatz fan<strong>de</strong>n. Später<br />

kam (<strong>de</strong>r noch heutige) Großaktionär RWE dazu. Die Gesellschaft<br />

belieferte in <strong>de</strong>r sehr industriereichen Umgebung Frankfurts<br />

fast 400 Gemein<strong>de</strong>n mit über 300.000 Einwohnern mit E-<br />

nergie. Börsennotiz Frankfurt.<br />

Los 780 Schätzwert 25-50 €<br />

Mainzer Aktien-Bierbrauerei<br />

Mainz, 5 % Teilschuldv. 1.000 RM April<br />

1938 (Auflage 1605, R 4) EF<br />

Originalunterschriften.<br />

Gründung 1859 <strong>als</strong> “Brey’sche Actien-Bierbrauerei”, 1872<br />

Umfirmierung wie oben. 1917/18 Erwerb <strong>de</strong>r Brauereien Jean<br />

Rühl in Worms, Taunusbrauerei Biebrich, Ferd. Nachbauer in<br />

Kastel, Gebr. Becker in Gonsenheim und Fr. Kurz in Weilburg.<br />

1968 erwarb die Frankfurter Binding-Brauerei (Oetker-Konzern)<br />

die Aktienmehrheit und pachtete 1972 <strong>de</strong>n Betrieb. Im<br />

gleichen Jahr, auf Betreiben <strong>de</strong>s Großaktionärs, Fusion mit <strong>de</strong>r<br />

Brauerei Schrempp AG in Karlsruhe, <strong>de</strong>r Aktienbrauerei Eisenach<br />

in Bad Hersfeld, <strong>de</strong>r Brauerei Heinrich Fels GmbH in<br />

Karlsruhe und <strong>de</strong>r Hofbrauhaus Nicolay AG in Hanau. Seit<strong>de</strong>m<br />

eine reine Grundstücksverwaltung mit Mehrheitsbeteiligungen<br />

an <strong>de</strong>r Allgäuer Brauhaus AG in Kempten, <strong>de</strong>r Bayerische Brauerei<br />

Schuck-Jaenisch GmbH in Kaiserslautern, <strong>de</strong>r Erbacher<br />

Brauhaus Jakob Wörner & Söhne KG in Erbach und <strong>de</strong>r Selters<br />

Mineralquelle Augusta Victoria GmbH in Löhnberg.<br />

Los 771 Schätzwert 25-50 €<br />

M. Pech AG für sanitären Bedarf<br />

Berlin, Aktie 10 x 1.000 Mark 20.10.1923<br />

(R 3) EF<br />

Gründung 1906, Sitz bis 1910 in Düsseldorf. Fabrikation von<br />

sanitären, chirurgischen und medizinischen Artikeln, Einrichtung<br />

von Krankenhäusern und Kliniken. 1925 hatte die Gesellschaft<br />

28 Filialen u.a. in Köln, Düsseldorf, Dres<strong>de</strong>n, Breslau,<br />

Mag<strong>de</strong>burg, Mannheim und Berlin.<br />

Los 775 Schätzwert 200-250 €<br />

Mag<strong>de</strong>burger Bank AG<br />

Mag<strong>de</strong>burg, Aktienanteilschein 5<br />

Goldmark 5.3.1925 (R 10) EF<br />

Maschinenschriftliche Ausführung, mit Originalunterschriften.<br />

Zuvor völlig unbekannt gewesen, nur<br />

3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1922 unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1880 bestehen<strong>de</strong>n<br />

Mag<strong>de</strong>burger Creditbank (geschäftsansässig Otto v. Guerikkestr.<br />

100). Nach <strong>de</strong>r Inflation war die Kapital<strong>de</strong>cke so dünn<br />

(Kapitalumstellung 400:1), daß die Bank eine Anlehnung an einen<br />

größeren Konzern o<strong>de</strong>r eine Fusion anstrebte. Nach<strong>de</strong>m<br />

entsprechen<strong>de</strong> Verhandlungen ergebnislos verlaufen waren,<br />

trat die AG 1925 in Liquidation.<br />

Los 778 Schätzwert 100-150 €<br />

Mag<strong>de</strong>burger Viehmarkt-Bank AG<br />

Mag<strong>de</strong>burg, Aktie 1.000 RM 19.4.1938<br />

(Auflage 100, R 6) EF<br />

Gründung 1893 zur Hebung <strong>de</strong>r Geschäftsverbindungen zwischen<br />

Schlachtviehkäufern und Händlern, außer<strong>de</strong>m Betrieb<br />

<strong>de</strong>r Schlachtviehversicherung und von Bankgeschäften. Das<br />

Kapital hielten 1943 fast ausschließlich die Fleischer von Mag<strong>de</strong>burg.<br />

Nach <strong>de</strong>m Krieg nicht verlagert, laut Handbuch geschlossen.<br />

Los 781 Schätzwert 125-175 €<br />

Malzfabrik Etgersleben AG<br />

Etgersleben, Actie 1.000 Mark 17.6.1898.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 350, R 10) VF<br />

Einzelstück aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1898 <strong>als</strong> Malzfabrik Etgersleben AG. 1914 Übernahme<br />

<strong>de</strong>r Malzfabrik Blanke & Schmidt in Mag<strong>de</strong>burg-Buckau.<br />

Seit 1916 auch Gemüsetrocknung. 1917/18 Übernahme <strong>de</strong>r<br />

Malzfabriken J. Eisenberg in Erfurt und Umfirmierung in Malzfabriken<br />

J. Eisenberg & Etgersleben AG. 1941 erneute Umfirmierung<br />

in Vereinigte Malzfabriken Erfurt & Etgersleben AG.<br />

Börsennotiz: Freiverkehr Leipzig.<br />

Los 772 Schätzwert 60-120 €<br />

Mälzerei Wre<strong>de</strong> AG<br />

Köthen in Anhalt, Aktie 100 RM Jan. 1942<br />

(Auflage 300, R 5) EF<br />

Gründung 1865, AG seit 1889. Malzfabriken in Köthen, O-<br />

schersleben (vorm. Malzfabrik Heinrich Bormann, 1924 erworben),<br />

Giersleben (seit 1932 stillgelegt, Vorbesitzer war die<br />

Schlegel-Scharpenseel-Brauerei AG in Bochum) und Wegeleben<br />

im Ostharz (1937 Übernahme <strong>de</strong>r Malzfabrik Wegeleben<br />

GmbH). Ferner mehrheitlich beteiligt bei <strong>de</strong>r Malzfabrik Rheinpfalz<br />

AG in Pfungstadt (Hessen) mit Werken in Bruchsal (vorm.<br />

Moritz & Söhne) und Kirchheim/Teck (vorm. Gebr. Hammel).<br />

Börsennotiz Berlin. Nach Enteignung <strong>de</strong>r vier Werke in <strong>de</strong>r Ostzone<br />

beschränkte sich die Tätigkeit auf die Verwaltung <strong>de</strong>r<br />

Rheinpfalz-Beteiligung, <strong>de</strong>r Sitz <strong>de</strong>r AG wur<strong>de</strong> nach Hamburg<br />

(1951) bzw. Frankfurt/Main (1952) verlegt. Ab 1966 GmbH.<br />

Los 776 Schätzwert 60-120 €<br />

Mag<strong>de</strong>burger Bau- und Credit-Bank<br />

Mag<strong>de</strong>burg, Aktie 100 RM 12.9.1928<br />

(Auflage 2000, R 6) VF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t im Dez. 1871. Zweck war Kauf und Verkauf, Parcellirung<br />

und Bebauung von Grundstücken. Die Gesellschaft besaß<br />

eine Thonwaaren-Fabrik in Mag<strong>de</strong>burg, eine Ziegelei bei<br />

Los 779 Schätzwert 20-50 €<br />

Main-Kraftwerke AG<br />

Frankfurt a.M., Aktie 1.000 RM Dez. 1929<br />

(Auflage 21100, R 2) EF<br />

Dekorative Guillochenumrandung.<br />

Los 782 Schätzwert 30-75 €<br />

Malzfabriken Langensalza<br />

und Wolff Söhne Erfurt AG<br />

Erfurt, Aktie 100 RM Febr. 1942 (Auflage<br />

1000, R 4, kompletter Neudruck <strong>de</strong>s<br />

Aktienkapit<strong>als</strong>, R 4) EF<br />

Gründung 1872 <strong>als</strong> Aktien Malzfabrik Langensalza. 1915/16<br />

Erwerb <strong>de</strong>r Anlagen <strong>de</strong>r in Konkurs geratenen Mittel<strong>de</strong>utschen<br />

Malzfabrik in Langensalza, wo danach Hafernährmittel herge-<br />

Los 773 Schätzwert 30-80 €<br />

Märkisches Elektricitätswerk AG<br />

Berlin, Namens-Aktie 10.000 RM Juli<br />

1928 (Auflage 2000, R 5) EF<br />

Gründung 1900 durch die A.E.G. <strong>als</strong> erstes Überlandwerk in<br />

<strong>de</strong>r Provinz Bran<strong>de</strong>nburg, wo es etwa 100 örtliche Elektrizitätswerke<br />

gab. In Finow bei Eberswal<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> am Hohenzollernkanal<br />

nach Plänen von Prof. Klingenberg ein Steinkohlen-Kraftwerk<br />

errichtet. 1916 erwarb die Provinz Bran<strong>de</strong>nburg die Aktienmehrheit.<br />

1931 brachte <strong>de</strong>r Freistaat Mecklenburg-Schwerin<br />

seine Lan<strong>de</strong>selektrizitätswerke ein. 1934 schließlich wur<strong>de</strong><br />

Nr. 774 Nr. 777<br />

72


stellt wur<strong>de</strong>n. 1921 Übernahme <strong>de</strong>r Malzfabrik Hermann Wolff<br />

& Söhne in Erfurt und Umfirmierung in Aktien Malzfabrik Langensalza<br />

und Hermann Wolff & Söhne AG (1927 erneute Umfirmierung<br />

in Malzfabriken Langensalza und Wolff Söhne Erfurt<br />

AG). 1928/29 verhob man sich in <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise an<br />

<strong>de</strong>m kreditfinanzierten Kauf <strong>de</strong>r Aktienmehrheit <strong>de</strong>s lokalen<br />

Erzkonkurrenten Malzfabriken J. Eisenberg & Etgersleben von<br />

<strong>de</strong>r Commerzbank und <strong>de</strong>m Bankhaus A. E. Wassermann für<br />

2,4 Mio. RM: 1932 wur<strong>de</strong>n diese Aktien <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Banken<br />

gegen For<strong>de</strong>rungsverzicht zurückübertragen, außer<strong>de</strong>m mußten<br />

<strong>de</strong>n Banken noch 1,2 Mio. RM “Abfindung” gezahlt wer<strong>de</strong>n.<br />

Nach 1945 enteignet.<br />

die Milcherzeugergenossenschaft Mannheim eGmbH (35 %),<br />

die Stadt Mannheim (32 %), die Landw. Genossenschaftsberatung<br />

GmbH, Karlsruhe (14 %), die Raiffeisen-Zentralkasse<br />

Rheinpfalz eGmbH, Ludwigshafen (12 %) und <strong>de</strong>r Milchhändlerverein<br />

Mannheim e.V. (7 %). 1967 Übernahme <strong>de</strong>r Hei<strong>de</strong>lberger<br />

Milchversorgung GmbH und Umfirmierung in „Milchzentrale<br />

Mannheim-Hei<strong>de</strong>lberg AG“. Neben <strong>de</strong>m Hauptwerk in<br />

Mannheim bestan<strong>de</strong>n nun Zweigbetriebe in Hei<strong>de</strong>lberg, Schefflenz,<br />

Osterburken, Tauberbischofsheim und Wertheim. Ab 1983<br />

verstärkte Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Milchzentrale Karlsruhe<br />

GmbH und erneute Umfirmierung in „Milchzentrale Nordba<strong>de</strong>n<br />

AG“. 1984 Übernahme <strong>de</strong>r Frischdienst-Zentrale Kurpfalz<br />

GmbH. In Betrieb waren nun noch die Werke Mannheim und<br />

Schefflenz, die zusammen ca. 100 Mio. kg Milch im Jahr verarbeiteten.<br />

Inzwischen hatte die Milcherzeugergenossenschaft<br />

Mannheim-Hei<strong>de</strong>lberg eG ihren Anteil auf 98,1 % ausgebaut.<br />

Noch 1998 - <strong>de</strong>r Jahresumsatz lag inzwischen über 200 Mio.<br />

DM - wur<strong>de</strong> das Mannheimer Werk für die Herstellung von Molkereifrischprodukten<br />

vollständig automatisiert, während sich<br />

das Werk Schefflenz auf die Herstellung von Frischkäse spezialisierte.<br />

<strong>Der</strong> Konkurrenz <strong>de</strong>r Nahrungsmittel-Multis wie Danone<br />

o<strong>de</strong>r Unilever vermochten die Mannheimer auf die Dauer aber<br />

nicht standzuhalten: Die zuletzt noch 70 Mitarbeiter dort verloren<br />

nach <strong>de</strong>r Produktionseinstellung 2001 ihre Arbeit, das Werk<br />

Schefflenz mit 35 Beschäftigten wur<strong>de</strong> an die holländische<br />

Campina Melkunie verkauft. Seither befin<strong>de</strong>t sich die AG in Liquidation,<br />

die ständig drohen<strong>de</strong> Insolvenzgefahr wur<strong>de</strong> erst<br />

2007 mit <strong>de</strong>m Verkauf <strong>de</strong>s früheren Werksgelän<strong>de</strong>s in <strong>de</strong>r<br />

Mannheimer Innenstadt für 10 Mio. Euro gebannt.<br />

nal- und Dampfleitungen. Im Laufe <strong>de</strong>r Jahre wur<strong>de</strong> das Fertigungsprogramm<br />

erweitert um Rangierlokomotiven, Pumpen,<br />

Wasserturbinen sowie luft- und wassergekühlte Motoren (beson<strong>de</strong>rs<br />

bekannt wur<strong>de</strong>n 2-Zylin<strong>de</strong>r-Zweitaktmotoren in Magirus-Tragkraftspritzen<br />

und 2-Zylin<strong>de</strong>r-Boxermotoren für Stromaggregate<br />

<strong>de</strong>r Wehrmacht, aber auch Flugzeug-, Stern- und<br />

Dieselmotoren wur<strong>de</strong>n produziert). 1923 Aktien-Umtausch-Angebot<br />

<strong>de</strong>r Bu<strong>de</strong>rus’schen Eisenwerke an die Breuer-Aktionäre<br />

(3 Breuer-Aktien : 2 Bu<strong>de</strong>rus-Aktien). 1930 wur<strong>de</strong> noch <strong>de</strong>r<br />

Betrieb <strong>de</strong>r Geigerschen Fabrik GmbH in Karlsruhe übernommen<br />

(tätig auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Städteentwässerung und Abwasserverwertung).<br />

Kurz vor Kriegsen<strong>de</strong> übernahmen die<br />

Breuerwerke 1943 von ihrer Mutter Bu<strong>de</strong>rus auch noch ein<br />

Werk in Hirzenhain, wo zuvor Öfen und Ba<strong>de</strong>wannen hergestellt<br />

wor<strong>de</strong>n waren, um dort mit Zwangsarbeitern insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>n<br />

Panzerkampfwagen VI Tiger zu produzieren. Die Breuerwerke,<br />

inzwischen eine GmbH, wur<strong>de</strong>n 1969 von Kraus-Maffei in<br />

München übernommen.<br />

Los 789 Schätzwert 30-60 €<br />

Maschinenbau-Anstalt Humboldt<br />

(überdruckt Humboldt-Deutzmotoren AG)<br />

Köln-Kalk, Aktie 100 RM März 1927<br />

(Auflage 63750, ab Febr. 1928 unter<br />

11000, R 6) EF<br />

Bei <strong>de</strong>r Neustückelung <strong>de</strong>s Kapit<strong>als</strong> im Febr. 1928<br />

wur<strong>de</strong>n für die (neu) 11000 Stück 100-RM-Aktien<br />

sowohl Urkun<strong>de</strong>n neu gedruckt wie auch Urkun<strong>de</strong>n<br />

vom März 1927 weiter verwen<strong>de</strong>t; die Aufteilung<br />

läßt sich nicht eruieren.<br />

Gründung 1856 (Maschinenfabrik für <strong>de</strong>n Bergbau “Sivers &<br />

Co.”), seit 1884 AG. 1930 Fusion mit <strong>de</strong>r Motorenfabrik Deutz<br />

AG (gegrün<strong>de</strong>t 1864 von N. A. Otto und E. Langen <strong>als</strong> erste Motorenfabrik<br />

<strong>de</strong>r Welt) und <strong>de</strong>r Motorenfabrik Oberursel AG zur<br />

Humboldt-Deutzmotoren-AG. 1936 Übernahme <strong>de</strong>r Magirus<br />

AG in Ulm (gegrün<strong>de</strong>t 1864 <strong>als</strong> Spezialfabrik für Feuerwehrgeräte,<br />

ab 1918 auch Fahrzeugbau).1938 Interessengemeinschaft<br />

mit <strong>de</strong>r Klöckner-Werke AG in Duisburg und Umfirmierung<br />

in Klöckner-Humboldt-Deutz AG. Übernahme <strong>de</strong>r Vereinigte<br />

West<strong>de</strong>utsche Waggonfabriken AG (1959), <strong>de</strong>r Maschinenfabrik<br />

Fahr AG, Gottmadingen (1961) und <strong>de</strong>r WEDAG Westfalia<br />

Dinnendahl Gröppel AG, Bochum (1969). Die 1974 begonnene<br />

Kooperation mit FIAT bei Nutzfahrzeugen führte 1975 zur<br />

Gründung <strong>de</strong>s Gemeinschaftsunternehmens IVECO (1982 ganz<br />

an FIAT übergegangen). Neben Motoren wur<strong>de</strong>n Gasturbinen,<br />

Luftfahrtantriebe, Traktoren, Mähdrescher und Industrieanlagen<br />

hergestellt. Nach einer existenzbedrohen<strong>de</strong>n Krise in <strong>de</strong>n<br />

90er Jahre blieb <strong>de</strong>r (bis heute <strong>als</strong> Deutz AG börsennotierten)<br />

KHD nur noch das Motorenwerk in Köln-Deutz.<br />

Los 783 Schätzwert 100-150 €<br />

Manganbergwerk<br />

“Vereinigte Julian & Finsterthal”<br />

Hannover, Namens-Anteilschein 1 Anteil<br />

1.12.1918 (Auflage 1000, R 7) VF+<br />

Sehr schöne Gestaltung mit Farnen im Unterdruck.<br />

In <strong>de</strong>r Umgebung <strong>de</strong>s westthüringischen Kurortes Schmalkal<strong>de</strong>n<br />

wur<strong>de</strong>n seit jeher Vorkommen von Brauneisenstein und<br />

Schwerspat gefun<strong>de</strong>n und ausgebeutet. Im Jahr 1921 stan<strong>de</strong>n<br />

im Revier Schmalkal<strong>de</strong>n vor allem zwei Unternehmen in aktiver<br />

För<strong>de</strong>rung: Die in 1.000 Kuxen geteilte Stahlberger Gewerkschaft<br />

(manganhaltiger Brauneisenstein) sowie die hun<strong>de</strong>rtteilige<br />

Gewerkschaft Mommel mit ihren drei Gruben Mommel und<br />

Achenbach bei Herges - Vogtei sowie Klinge bei Lautenbach.<br />

Das Manganbergwerk “Vereinigte Julian & Finsterthal” war eine<br />

Gesellschaft bürgerlichen Rechts mit 3.500 Anteilen. Ob<br />

dieses Unternehmen jeweils in aktive För<strong>de</strong>rung gelangt ist,<br />

ließ sich nicht herausfin<strong>de</strong>n.<br />

Los 784 Schätzwert 150-250 €<br />

Mannheimer Milchzentrale AG<br />

Mannheim, Namens-Aktie 200 Mark Mai<br />

1914. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 150, R 6),<br />

ausgestellt auf die Stadtgemein<strong>de</strong> Mannheim,<br />

1915 übertragen auf <strong>de</strong>n Badischen<br />

Frauenverein Zweigverein Mannheim UNC-EF<br />

Großformatiges Papier mit schöner Umrahmung<br />

im Historismus-Stil. Einer <strong>de</strong>r interessantesten<br />

Mannheimer Regionalwerte.<br />

Die 1911 <strong>als</strong> Genosschenschaft gegrün<strong>de</strong>te Milchzentrale errichtete<br />

1912 auf einem über 27.000 qm großen Grundstück in<br />

<strong>de</strong>r Mannheimer Innenstadt (Viehhofstr. 50) eine hochmo<strong>de</strong>rne<br />

neue Molkerei, die später in <strong>de</strong>r Spitze bis zu 500 Mitarbeiter<br />

beschäftigte. 1914 in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt. „Die Gesellschaft<br />

dient <strong>de</strong>m gemeinnützigen Zwecke, <strong>de</strong>n Bewohnern <strong>de</strong>r Stadt<br />

Mannheim, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>n min<strong>de</strong>rbemittelten Volksklassen,<br />

möglichst gute und billige Milch und Milchprodukte zu verschaffen.“<br />

Die in <strong>de</strong>m Unternehmen stark engagierte Stadt<br />

Mannheim besaß das Bestellungsrecht für zwei <strong>de</strong>r drei Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r.<br />

Aktionäre waren zu Beginn <strong>de</strong>r 1960er Jahre<br />

Los 785 Schätzwert 30-75 €<br />

Marathon-Werke AG<br />

Chemnitz, Aktie 100 RM 23.6.1939<br />

(Auflage 500, R 5) EF<br />

Gründung am 11.11.1872 <strong>als</strong> Deutsche Werkzeugmaschinen-<br />

Fabrik vorm. Son<strong>de</strong>rmann & Stier AG, am 26.10.1912 geän<strong>de</strong>rt<br />

in Son<strong>de</strong>rmann & Stier AG, ab 9.3.1938 Marathon-Werke<br />

AG. Herstellung von Werkzeugmaschinen, insbeson<strong>de</strong>re von<br />

Präzisions-Drehbänken. 1929 wur<strong>de</strong> die Abt. Werkzeugmaschinen<br />

<strong>de</strong>n Deutschen Niles-Werken, Berlin-Weißensee, angeglie<strong>de</strong>rt.<br />

Im gleichen Jahr wur<strong>de</strong> die Abt. Textilmaschinen<br />

von <strong>de</strong>r Schubert & Salzer Maschinenfabrik AG, Chemnitz, ü-<br />

bernommen. Ab 1936/37 Wie<strong>de</strong>raufnahme <strong>de</strong>r Produktion.<br />

Los 786 Schätzwert 25-50 €<br />

Marschel Frank Sachs AG<br />

Chemnitz, Aktie 1.000 RM 7.12.1927<br />

(Auflage 7920, R 3) EF<br />

Bei <strong>de</strong>r Gründung 1921 wur<strong>de</strong>n die Betriebe <strong>de</strong>r jüdischen Textilunternehmer<br />

Marschel, Frank und Sachs in dieser AG zusammengefasst.<br />

Neben <strong>de</strong>m Marschelwerk und <strong>de</strong>m Frankwerk<br />

in Chemnitz waren dies das Sachswerk in Böhringen,<br />

Spinnereien in Mag<strong>de</strong>burg und Wilischthal, ein Werk in Zschopau<br />

sowie weitere kleinere Betriebe. Mit über 6.000 Beschäftigten<br />

(davon allein 2.500 im Marschelwerk) war die Firma <strong>de</strong>r<br />

grösste integrierte Trikotagenhersteller Kontinentaleuropas.<br />

1933 mussten die jüdischen Hauptaktionäre ihre Vorstandsund<br />

Aufsichtsratsposten räumen, 1938 war die “Arisierung”<br />

<strong>de</strong>r AG unter Fe<strong>de</strong>rführung <strong>de</strong>r Deutschen Bank auch kapitalmäßig<br />

abgeschlossen, zugleich dann Umfirmierung in Mafrasa<br />

AG. In <strong>de</strong>r DDR dann enteignet, später war <strong>de</strong>r VEB Trikotex <strong>de</strong>r<br />

grösste Trikotagenhersteller <strong>de</strong>r DDR und wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong><br />

vom west<strong>de</strong>utschen Konkurrenten Schiesser übernommen.<br />

Die AG selbst erwachte nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> zur Geltendmachung<br />

von Restitutionsansprüchen ebenfalls wie<strong>de</strong>r zum Leben: 1995<br />

Beschluß <strong>de</strong>r Fortsetzung <strong>de</strong>r Gesellschaft <strong>als</strong> Mafrasa Textilwerke<br />

AG, Chemnitz.<br />

Los 787 Schätzwert 75-100 €<br />

Maschinen- und Armaturenfabrik<br />

vorm. H. Breuer & Co.<br />

Höchst a. M., 5 % Genußrechtsurkun<strong>de</strong><br />

100 RM 1.10.1927 (R 8) EF<br />

Wertpapiere dieser interessanten Ges. waren zuvor<br />

völlig unbekannt.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1872 <strong>als</strong> Armaturenfabrik von H. Breuer & Co. in<br />

Höchst, 1896 unter Einschluß <strong>de</strong>r früheren Deutsche Wasserwerks-Gesellschaft<br />

Umwandlung in eine AG. Hergestellt wur<strong>de</strong>n<br />

zunächst Armaturen wie Schieber für Gas-, Wasser-, Ka-<br />

<strong>Der</strong> Panzerwagen VI Tiger<br />

Los 788 Schätzwert 75-150 €<br />

Maschinenbau-AG<br />

vorm. Beck & Henkel<br />

Kassel, Aktie 100 RM Sept. 1940 (Auflage<br />

400, R 7) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1878 durch Carl Beck, <strong>de</strong>n Sohn eines Zündholzfabrikanten,<br />

und <strong>de</strong>n Ingenieur Gustav Henkel. Beck hatte bereits<br />

einige Jahre in <strong>de</strong>n USA in St. Louis eine Zündholzfabrik betrieben<br />

und konstruierte nun Zündholzmaschinen, die er sogar<br />

nach Schwe<strong>de</strong>n in’s Mutterland <strong>de</strong>s Zündholzes zu exportieren<br />

vermochte. Auch die erste südamerikanische Zündholzfabrik in<br />

Caracas wur<strong>de</strong> 1881 von Beck & Henkel erbaut, womit auch<br />

die erste Dampfmaschine nach Venezuela kam. 1888 expandierte<br />

die Firma mit <strong>de</strong>r Lieferung von 60 dampfmaschinenbetriebenen<br />

Portalkränen an <strong>de</strong>n Hamburger Hafen so stark, daß<br />

1889 die Umwandlung in eine AG möglich wur<strong>de</strong>. 1891 Erwerb<br />

<strong>de</strong>r Gießerei Theodorshütte zu Bre<strong>de</strong>lar i.W. (nach <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />

1932 stillgelegt). Die Fabrik in <strong>de</strong>r Wolfhager<br />

Str. 40 produzierte nun Krane, Aufzüge, Einrichtungen für<br />

Schlachthöfe (B&H war <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong> europäische Schlachthofausstatter),<br />

Tierkörperverwertung und Abwasser-Kläranlagen<br />

sowie Düngerpressen. Die Aktien notierten in Frankfurt, 1939<br />

“Wechsel in <strong>de</strong>r Aktienmehrheit <strong>de</strong>r Gesellschaft”. 1964 Einrichtung<br />

eines Zweigwerkes in Gu<strong>de</strong>nsberg und Aufnahme <strong>de</strong>r<br />

Fertigung von Rolltreppen. 1969 Umwandlung in eine GmbH<br />

und vollständige Verlagerung <strong>de</strong>r Produktion nach Gu<strong>de</strong>nsberg.<br />

Das Kasseler Werksgelän<strong>de</strong> Wolfhager Straße/Westring übernahm<br />

<strong>de</strong>r Rüstungsproduzent Wegmann. Heute ist B&H ein Teil<br />

<strong>de</strong>s Rheinmetall-Konzerns.<br />

Nr. 789<br />

Los 790 Schätzwert 25-50 €<br />

Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe<br />

Karlsruhe , Aktie 100 RM Okt. 1927<br />

(Auflage 27400, kpl. Aktienneudruck nach<br />

Kapitalherabsetzung, R 4) EF<br />

Ungewöhnliche Gestaltung mit stilisierter Werksansicht.<br />

Einer <strong>de</strong>r ersten <strong>de</strong>utschen Lokomotivhersteller! Ursprung <strong>de</strong>s<br />

Unternehmens ist eine 1833 von Jakob Friedrich Messmer eröffnete<br />

und 1836 von Emil Keßler und Theodor Martiensen ü-<br />

bernommene mechanische Werkstätte. En<strong>de</strong> 1841, kurz nach<br />

Eröffnung <strong>de</strong>r ersten badischen Eisenbahnstrecke, wur<strong>de</strong> die<br />

erste Dampflokomotive “Ba<strong>de</strong>nia” an die Badischen Staatseisenbahnen<br />

abgeliefert. 1842 wur<strong>de</strong> Emil Keßler Alleininhaber<br />

<strong>de</strong>r Fabrik, 1846 grün<strong>de</strong>te er <strong>als</strong> zweites Unternehmen die (<strong>als</strong><br />

AG bis heute bestehen<strong>de</strong>) Maschinenfabrik Esslingen. 1847<br />

ging das Bankhaus Haber, <strong>de</strong>r Geldgeber Keßlers, in Konkurs.<br />

Kredite waren plötzlich zurückzuzahlen, Keßler verlor die Kontrolle<br />

über die Lokomotivfabrik, die 1851 liquidiert und 1852<br />

wegen ihrer strategischen Be<strong>de</strong>utung von <strong>de</strong>r badischen<br />

Staatsregierung übernommen wur<strong>de</strong>. Mit finanzieller Hilfe <strong>de</strong>s<br />

Frankfurter Bankhauses Bethmann grün<strong>de</strong>te Emil Keßler 1852<br />

in Karlsruhe ein neues Unternehmen, die “Maschinenbau-Gesellschaft<br />

Carlsruhe”, die <strong>de</strong>n Lokomotivbau wie<strong>de</strong>r aufnahm.<br />

Sie gehörte stets zu <strong>de</strong>n kleineren Herstellern. Hauptabnehmer<br />

waren die Badischen Staatsbahnen und die Königlich Hannöverschen<br />

Staatseisenbahnen, vor ihrer Verstaatlichung durch<br />

das Königreich Preußen auch die Bergisch-Märkische Eisenbahn,<br />

die Cöln-Min<strong>de</strong>ner Eisenbahn und die Rheinische Eisenbahn.<br />

1904 wur<strong>de</strong> das Werk verlegt von <strong>de</strong>r Beiertheimer Allee<br />

in die Carl-Metz-Straße, zuletzt rd. 121000 qm großes Werksgelän<strong>de</strong><br />

an <strong>de</strong>r Wattstraße in unmittelbarer Nähe <strong>de</strong>s Hauptgüterbahnhofs.<br />

Neben Lokomotiven wur<strong>de</strong>n dort Dampfmaschinen,<br />

Kessel, hydraulische Maschinen, Kältemaschinen, Dieselmotoren,<br />

Traktoren und Eisenbahnbedarfsartikel aller Art gefertigt.<br />

Mit <strong>de</strong>r Motorenwerke Mannheim AG vorm. Benz Abt. stationärer<br />

Motorenbau bestand eine Interessengemeinschaft<br />

zwecks gemeinsamer Herstellung von Motorpfer<strong>de</strong>n und<br />

Gross-Diesel-Motoren. Ab 1925 folgte eine Absatzkrise, nach<strong>de</strong>m<br />

die Reichsbahn jahrelang keine neuen Dampflokomotiven<br />

mehr bestellt hatte. Die Umstellung auf <strong>de</strong>n Bau von Diesellokomotiven<br />

scheiterte, 1929 ging die in Berlin, Frankfurt und<br />

Mannheim börsennotierte AG in freiwillige Liquidation. Die Reste<br />

<strong>de</strong>s Lokomotivbaus erwarb die Hohenzollern AG in Düsseldorf.<br />

1842-1928 hatten 2.370 Lokomotiven die Fabrik in<br />

Karlsruhe verlassen, die so namhafte Ingenieure wie Niklaus<br />

Riggenbach (<strong>de</strong>n Erfin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Zahnradbahn), Carl Benz, Gottlieb<br />

Daimler und Wilhelm Maybach beschäftigt hatte.<br />

Los 791 Schätzwert 500-625 €<br />

Maschinenfabrik AG<br />

vorm. Wagner & Co.<br />

Cöthen, VZ-Aktie 1.000 Mark 1.6.1918<br />

(Auflage 415, R 10) VF+<br />

Zuvor völlig unbekannte Ausgabe, von <strong>de</strong>n lediglich<br />

4 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen Stücken<br />

ist dies das allerletzte noch verfügbare.<br />

Bereits 1856 entstand direkt am Bahnhof Köthen eine Herzogliche<br />

Eisengießerei, die 1859 vom Berliner Fabrikanten Rudolph<br />

Dinglinger übernommen wur<strong>de</strong>. Sein Vorfahr war kein Geringerer<br />

<strong>als</strong> <strong>de</strong>r Emailleur Georg Friedrich Dinglinger, Bru<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s sächsischen<br />

Hofgoldschmieds Johann Melcior Dinglinger, <strong>de</strong>ren Schaffen<br />

das Grüne Gewölbe in Dres<strong>de</strong>n die be<strong>de</strong>utendsten Stücke aus<br />

<strong>de</strong>r Zeit August <strong>de</strong>s Starken verdankt. Direkt angrenzend grün<strong>de</strong>te<br />

1860 Carl Thiel die älteste Maschinenfabrik <strong>de</strong>r Stadt. Nach Ü-<br />

bernahme <strong>de</strong>r Betriebe durch Julius Wagner erfolgte 1890 die<br />

73


Leipzig. Nach <strong>de</strong>m Krieg nicht verlagert, enteignet, gehörte zu:<br />

Mechanik, Vereinigung volkseigener Betriebe, Zweigbetrieb<br />

Max Kohl. 1949 zusammen mit Richter-Lehrgeräten <strong>als</strong> Buchungsmaschinenwerk<br />

Karl-Marx-Stadt gegrün<strong>de</strong>t, es war das<br />

DDR-Leitunternehmen für Unterrichtsmittel-Exporte. <strong>Der</strong> Imund<br />

Export von Unterrichtsmitteln unterstand direkt <strong>de</strong>m Ministerium<br />

für Volksbildung Margot Honecker.<br />

Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Maschinenfabrik AG vorm. Wagner & Co. in Cöthen ca. 1920<br />

Gründung dieser AG. Die Fabrik mit 5 massiven Hallen direkt am<br />

Bahnhof Köthen besaß eine Lokomotivreparaturwerkstatt und fabrizierte<br />

Maschinen und Apparate für Papier- und Zellulosefabriken<br />

sowie Dampfkessel. In großem Umfang wur<strong>de</strong> auch Rohguss<br />

an an<strong>de</strong>re Fabriken geliefert, wobei Stücke bis zum Einzelgewicht<br />

von 40 t gegossen wer<strong>de</strong>n konnten. Großaktionär war zuletzt <strong>de</strong>r<br />

Jakob-Michael-Konzern, Börsennotiz Berlin und Freiverkehr Mag<strong>de</strong>burg.<br />

1932 Entwicklung <strong>de</strong>r Papierstoffzentrifuge “Erkensator”,<br />

zu <strong>de</strong>ren Produktion die Fabrikanlagen <strong>de</strong>r Banning & Seybold<br />

Maschinenbau in Düren übernommen wur<strong>de</strong>n. 1935 Verkauf <strong>de</strong>r<br />

Köthener Fabrikanlagen an die JUNKERSWERKE, <strong>de</strong>swegen erhielt<br />

Köthen 1937 eine Garnison, einen Flugplatz und eine Fliegertechnische<br />

Vorschule. Als Ersatz erwarb die Maschinenfabrik<br />

Wagner eine Maschinenfabrik in Herischdorf i. Riesengeb., wohin<br />

<strong>de</strong>r Firmensitz verlegt wur<strong>de</strong>, nebst Erwerb <strong>de</strong>r Fabrikanlagen <strong>de</strong>r<br />

1854 gegr. Füllnerwerke in Bad Warmbrunn (Verkäufer war die<br />

Linke-Hofmann-Buschwerke AG), wohin die Produktionsanlagen<br />

aus Köthen weitgehend überführt wur<strong>de</strong>n. Kurz darauf auch Erwerb<br />

<strong>de</strong>s ehemaligen Eisenhüttenwerkes “Marienhütte” in Kotzenau,<br />

wo die nach Verkauf <strong>de</strong>r Köthener Anlagen fehlen<strong>de</strong> Graugießerei<br />

neu eingerichtet wur<strong>de</strong>. 1939 Umfirmierung in Maschinenfabriken<br />

Wagner-Dörries AG, gleichzeitig Verkauf <strong>de</strong>r Papiermaschinenaktivitäten<br />

mit <strong>de</strong>n Werken Banning & Seybold (Düren)<br />

und Füllnerwerk (Bad Warmbrunn). Das AG-Handbuch spricht von<br />

einem “einschnei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Wechsel <strong>de</strong>s Aufgabengebietes”, was<br />

konkret hieß: In <strong>de</strong>m stark erweiterten Werk in Herischdorf wur<strong>de</strong>n<br />

nun Geschütze hergestellt, u.a. die 15-cm-Schwere Feldhaubitze<br />

18 (Nachbau einer Rheinetall-Krupp-Entwicklung). Erneute<br />

Umbenennung 1942 in Dörries-Füllner Maschinenfabriken AG mit<br />

Sitz in Bad Warmbrunn. <strong>Der</strong> Ort heißt nach <strong>de</strong>m Krieg jetzt Cieplice<br />

Slaskie-Zdroj, die Fabrik wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n Polen übernomen. Die<br />

seinerzeit von <strong>de</strong>r Junkers Motorenbau GmbH übernommene e-<br />

hemalige Wagner-Fabrik am Bahnhof in Köthen wur<strong>de</strong> ab 1951<br />

vom VEB ABUS För<strong>de</strong>ranlagenbau genutzt und erst im Sommer<br />

2007 abgerissen.<br />

Los 792 Schätzwert 75-150 €<br />

Maschinenfabrik Carl Zangs AG<br />

(Herm. Schroers Nachf.)<br />

Krefeld, Aktie 1.000 Mark von 1920.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 4000, R 3) EF<br />

Großformat. Umrandung mit Elementen <strong>de</strong>s Jugendstils.<br />

Gründung unter Übernahme <strong>de</strong>r Herm. Schroers Maschinenfabrik<br />

Krefeld (1875 Gründung). Produktion von Webstühlen, Vorbereitungs-<br />

und Hilfsmaschinen für komplette Webereieinrichtungen.<br />

reine Immobiliengesellschaft börsennotiert gewesen, heute <strong>de</strong>r<br />

DaimlerChrysler Immobilien (DCI) zugeordnet.<br />

Los 794 Schätzwert 30-75 €<br />

Maschinenfabrik Kappel AG<br />

Chemnitz, Aktie 1.000 RM 27.1.1938<br />

(Auflage 464, R 4) EF<br />

Gründung 1860 in Kändler bei Chemnitz durch <strong>de</strong>n Fabrikanten<br />

Albert Voigt, 1867 Verlegung <strong>de</strong>r Fabrik nach Kappel, seit<br />

1872 AG <strong>als</strong> “Sächsische Stickmaschinenfabrik”, ab 1888 Firmenname<br />

wie oben. Hergestellt wur<strong>de</strong>n mit bis zu 1.500 Beschäftigten<br />

Stickmaschinen, Tüllwebstühle, Wirkmaschinen,<br />

Sägegatter- und Holzbearbeitungs-Maschinen, Motoren für<br />

Gas-, Benzin- und Rohölbetrieb, Werkzeugmaschinen sowie<br />

Schreibmaschinen. Zweck praktischer Anwendung wur<strong>de</strong> in<br />

Plauen eine eigene Stickerei betrieben, außer<strong>de</strong>m lange Zeit<br />

Alleinaktionär bei <strong>de</strong>r Sächsische Tüllfabrik AG. Börsennotiz<br />

Berlin, Dres<strong>de</strong>n und Freiverkehr Chemnitz. Im Sog <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />

1931 in Vergleich gegangen, <strong>als</strong> Auffanggesellschaft<br />

wur<strong>de</strong> 1932 die Maschinenfabrik Kappel GmbH gegrün<strong>de</strong>t,<br />

seit 1938 betrieb nach einer starken Aufwärtsentwikklung<br />

die AG das Geschäft wie<strong>de</strong>r selber. 1945 <strong>de</strong>montiert,<br />

1946 enteignet, 1951 im VEB Schleifmaschinenbau aufgegangen.<br />

1990 Gründung <strong>de</strong>s Schleifmaschinenwerks Chemnitz auf<br />

<strong>de</strong>m ehem. Kappel-Gelän<strong>de</strong>, 1995 von <strong>de</strong>r Hamburger Körber-<br />

Gruppe übernommen.<br />

Los 795 Schätzwert 30-90 €<br />

Maschinenfabrik<br />

vorm. Georg Dorst AG<br />

Oberlind-Sonneberg, Aktie 1.000 Mark<br />

23.5.1921 (Auflage 500, R 5) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1891 (Schmie<strong>de</strong> bereits 1867) durch die Familie<br />

<strong>de</strong>s bekannten Dramatikers Tankred Dorst. Herstellung von<br />

Maschinen für die feinkeramische, chemische, Farben-, Bleistift<br />

und Glasindustrie. Ab 1948 VEB Thuringia Sonneberg.<br />

Los 796 Schätzwert 25-50 €<br />

Max Kohl AG<br />

Chemnitz, Aktie 200 RM Mai 1940<br />

(Auflage 4650, R 3) EF<br />

Gründung 1908. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Einrichtungen physikalischer<br />

und chemischer Lehrzimmer für Schulen, Hörsäle und<br />

Laboratorien sowie Meßapparate für Textilfabriken. Börsennotiz<br />

Los 797 Schätzwert 275-350 €<br />

Mech. Baumwoll-<br />

Spinnerei & Weberei Bayreuth<br />

Bayreuth, Aktie 100 RM März 1942<br />

(Auflage 1050, R 9) VF<br />

Zuvor völlig unbekannt gewesene Ausgabe. Von<br />

<strong>de</strong>n lediglich 6 dann im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen<br />

Stücken ist dies das letzte noch verfügbare!<br />

Gründung 1853 <strong>als</strong> “Mech. Baumwollen-Spinnerei zu Bayreuth”,<br />

1877 Bau einer zweiten Spinnerei. 1886 nach Errichtung<br />

einer mechanischen Weberei umbenannt wie oben. 1924<br />

Erwerb <strong>de</strong>r Langheinrich’schen Papierfabrik, 1929 Erwerb <strong>de</strong>r<br />

stillgelegten Flachsspinnerei in Laineck bei Bayreuth und Umrüstung<br />

zu einer mo<strong>de</strong>rnen Weberei. Die noch hoch heute bestehen<strong>de</strong><br />

AG (<strong>de</strong>ren Aktien bei Valora zu Liebhaberpreisen gehan<strong>de</strong>lt<br />

wer<strong>de</strong>n) gehört seit geraumer Zeit zum Claas E. Daun-<br />

Textilkonzern.<br />

Los 798 Schätzwert 75-150 €<br />

Mechanische Baumwoll-<br />

Spinnerei & Weberei<br />

Kaufbeuren, Aktie 2.000 Mark 6.5.1922<br />

(Auflage 600, R 7) EF-VF<br />

Gründung bereits 1838, AG seit 1858. Begünstigt durch die<br />

Wasserkraft an <strong>de</strong>r Iller mit zwei Turbinen blühte <strong>de</strong>r Betrieb<br />

immer weiter auf, in <strong>de</strong>r Spitze waren fast 2.000 Webstühle installiert.<br />

1882 Übernahme <strong>de</strong>r früheren Sandholzschen Baumwollespinnerei<br />

u. Weberei in Kempten. 1950 Umfirmierung in<br />

“Th. Momm & Co. Baumwollspinnerei und Weberei AG” (das<br />

AR-Mitglied Herbert W. Momm war Teilhaber beim Bankhaus<br />

Delbrück von <strong>de</strong>r Heydt & Co., Köln), 1954-56 Bau eines eigenen<br />

Wasserkraftwerkes an <strong>de</strong>r Wertach, 1857/59 zweiter Weberei-Neubau.<br />

1971 Umfirmierung in “Spinnerei und Weberei<br />

Momm AG”, seit 1976 per Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag<br />

an die Spinnerei und Weberei Pfersee, Augsburg<br />

gebun<strong>de</strong>n. Mit Traumdivi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n von 50 % die Errtragsperle<br />

<strong>de</strong>s Pfersee-Kolbermoor-Konzerns. In <strong>de</strong>n 90er Jahren in eine<br />

KG umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Min<strong>de</strong>stgebot: 80 %<br />

vom unteren Schätzwert<br />

Los 793 Schätzwert 125-200 €<br />

Maschinenfabrik Esslingen<br />

Esslingen, Aktie 1.000 Mark 5.3.1908<br />

(Auflage 1100, R 6) VF+<br />

Gründung 1846, eingetragen 1866. Anfänglich auf Lokomotiven,<br />

Waggons und sonstige Eisenbahnrequisiten sowie Dampfmaschinen<br />

und Eisenkonstruktionen aller Art spezialisiert. En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s 19. Jh. konnten mit 2500 Arbeitern knapp 100 Lokomotiven<br />

im Jahr abgeliefert wer<strong>de</strong>n. Später auch Fabrikation<br />

von Zahnrad- und Seilbahnen, Straßenwalzen, Eis- und Kühlmaschinen,<br />

Gasmotoren, Pumpwerken, Transmissionen, Dynamomaschinen,<br />

Elektromotoren, Kranen und Transportanlagen.<br />

Das 1897 übernommene (und 1928 an die AEG verkaufte) e-<br />

lektrotechnische Zweigwerk in Cannstadt plante und baute<br />

auch komplette Elektrizitätswerke. In diesem Zusammenhang<br />

bestan<strong>de</strong>n Beteiligungen bei <strong>de</strong>n Elektrizitätswerken in Esslingen,<br />

Urach, Freu<strong>de</strong>nstadt, Tuttlingen, Metzingen und Böblingen<br />

(später in <strong>de</strong>r 100 %igen Tochter “Württ. Gesellschaft für Elektrizitäts-Werke”<br />

zusammengefaßt). 1908 Errichtung eines neuen<br />

Werkes auf einem 250.000 m◊ großen Areal bei Mettingen,<br />

das Esslinger Fabrikareal wur<strong>de</strong> 1912 geräumt und verkauft.<br />

Das über Jahrzehnte bestehen<strong>de</strong> Zweigwerk im italienischen<br />

Saronno wur<strong>de</strong> im 1. Weltkrieg verkauft (Zahlung war “ein Jahr<br />

nach Frie<strong>de</strong>nsschluß” vereinbart). In <strong>de</strong>n 20er Jahren erwarb<br />

die Gutehoffnungshütte (GHH) die Aktienmehrheit, die 1965 an<br />

die Daimler-Benz AG weitergegeben wur<strong>de</strong>. Daimler war für<br />

seine eigene Produktion vor allem an <strong>de</strong>n Fabrikanlagen und<br />

<strong>de</strong>r Gießerei interessiert und pachtete diese, nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Bereich<br />

Maschinenbau an die GHH verkauft wor<strong>de</strong>n war. Auch <strong>de</strong>r<br />

Schienenfahrzeugbau wur<strong>de</strong> eingestellt, <strong>de</strong> letzte Lokomotive<br />

verließ das Werk am 21.10.1966. Noch wesentlich erweitert<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Werksbesitz 1983 durch verschmelzen<strong>de</strong> Übernahme<br />

<strong>de</strong>r “Württ. Baumwoll-Spinnerei und -Weberei” bei Esslingen<br />

a.N. und <strong>de</strong>r “Maschinen- und Werkzeugbau Zuffenhausen<br />

AG”. Bis 2004 (dann Umwandlung in eine AG & Co. oHG) <strong>als</strong><br />

Nr. 791<br />

Nr. 812<br />

74


Los 799 Schätzwert 150-250 €<br />

Mechanische Baumwoll-<br />

Spinnerei & Weberei<br />

Kaufbeuren, Aktie 2.000 Mark 16.5.1923<br />

(Auflage 3900, R 8) VF<br />

Zuvor völlig unbekannt gewesener Jahrgang dieses<br />

be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Textilbetriebes.<br />

Los 800 Schätzwert 10-25 €<br />

Mechanische Treibriemenweberei<br />

und Seilfabrik Gustav Kunz AG<br />

Treuen i.Sa., Aktie Lit. A 100 RM<br />

15.8.1933 (Auflage 11310, R 1) EF<br />

Gründung 1894 unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1868 bestehen<strong>de</strong>n<br />

Firma Gustav Kunz. Herstellung von gewebten Kamelhaartreibriemen,<br />

Baumwollriemen, Transportbän<strong>de</strong>rn, Sei<strong>de</strong>nriemen, Filtertüchern<br />

und Segeltuchen sowie Seilen aus Draht und Hanf.<br />

Während <strong>de</strong>s 2. WK Umstellung auf Rüstungsproduktion. In <strong>de</strong>r<br />

DDR Betriebsfortsetzung <strong>als</strong> VEB Mechanische Triebriemenwebereien<br />

und Seilfabrik Treuen, später auf VEB Vowetex Plauen<br />

verschmolzen.<br />

Nr. 797 Nr. 799<br />

Los 802 Schätzwert 60-120 €<br />

Mechanische Weberei Sorau<br />

vorm. F. A. Martin & Co.<br />

Sorau, Aktie 1.000 Mark 25.10.1886.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1500, R 3) VF+<br />

Hochformat, hübsche Rankwerk-Umrahmung.<br />

Gründung bereits 1835 <strong>als</strong> Leinen- und Jacquard-Weberei für<br />

Tischwäsche und Handtücher. AG seit 1886. Neben <strong>de</strong>r Weberei<br />

auch Betrieb <strong>de</strong>r “Braunkohlengrube Martin” (verkauft<br />

1918) nebst Ziegelei (verkauft 1919) in Kunzendorf. Börsennotiz<br />

Berlin, Großaktionär war die Dresdner Bank.<br />

Los 803 Schätzwert 25-50 €<br />

Mecklenburg-Schwerinscher<br />

Domanialkapitalfonds<br />

Schwerin i.M., 4 % Rentenpfandbrief<br />

5.000 Mark 9.12.1919 (R 3) EF<br />

Ausgegeben nach Gesetz vom 3.7.1919, betreffend<br />

die Errichtung eines Siedlungsamtes für<br />

Mecklenburg-Schwerin.<br />

Los 805 Schätzwert 75-150 €<br />

Meichsner Moda AG<br />

Chemnitz, Aktie 1.000 Mark Aug. 1922<br />

(Auflage 2000, R 6) EF-VF<br />

Gründung 1922. Herstellung und Vertrieb von Strumpfwaren.<br />

Bis 1941 Meichsner Moda AG in Abwicklung, dann Firmenän<strong>de</strong>rung<br />

in Strumpf- und Wirkwaren-Han<strong>de</strong>ls-AG. Von <strong>de</strong>n Nazi-<br />

’s “entju<strong>de</strong>t”, da Max Moda und Herr Bernstein Ju<strong>de</strong>n waren,<br />

wur<strong>de</strong>n sie vom Reich ausgebürgert und enteignet. 1946 umfirmiert<br />

in Alt-chemnitzer Strumpffabrik AG, 1953 in I<strong>de</strong>al-Werke,<br />

Altchemnitzer Strumpffabrik.<br />

Weltkrieg um einige Jahre verzögert. Erst 1918 wur<strong>de</strong> <strong>als</strong><br />

Keimzelle <strong>de</strong>r meterspurigen Überlandstraßenbahn von <strong>de</strong>r<br />

AEG gepachtet die von ihr erbaute und 1902 eröffnete 11,2 km<br />

lange Strecke Halle-Merseburg, die später 1932 käuflich erworben<br />

wur<strong>de</strong>. Dazu kamen von Merseburg aus die 1918/19<br />

eröffneten Strecken nach Mücheln (17,4 km) und Bad Dürrenberg<br />

(10,5 km). Je über 30 Trieb- und Beiwagen befuhren die<br />

Strecken. Außer<strong>de</strong>m Betrieb <strong>de</strong>s Elektrizitätswerkes für die Gemein<strong>de</strong><br />

Ammendorf und Beteiligung an <strong>de</strong>r Merseburger Omnibus-Verkehr<br />

GmbH. Eine 1932 geplante Fusion mit <strong>de</strong>r Halle-Hettstedter<br />

Eisenbahn und <strong>de</strong>r Halleschen Straßenbahn zur<br />

“Saale-Verkehrsgesellschaft” kam nicht zustan<strong>de</strong>. Die Aktienmehrheit<br />

lag zuletzt bei Stadt und Kreis Merseburg, die AEG<br />

war weiter mit 25,4 % beteiligt; 7,9 % lagen bei verschie<strong>de</strong>nen<br />

Braunkohlen-Unternehmungen <strong>de</strong>s Merseburger Reviers.<br />

1948 in Volkseigentum überführt. 1951 wur<strong>de</strong> die Fusionsi<strong>de</strong>e<br />

von 1932 durch die Zwangsvereinigung mit <strong>de</strong>r Straßenbahn<br />

Halle dann doch noch Wirklichkeit.<br />

Los 808 Schätzwert 25-50 €<br />

Metall-, Walz- und Plattierwerke<br />

Hindrichs-Auffermann AG<br />

Wuppertal-Oberbarmen, Aktie 1.000 RM<br />

Dez. 1941 (Auflage 1028, R 3) EF<br />

Gründung am 25.8.1908 <strong>als</strong> “Munitionsmaterial- und Metallwerke<br />

Hindrichs-Auffermann AG” durch Zusammenschluß <strong>de</strong>r<br />

Gebr. Hindrichs in Barmen (gegr. 1824) mit <strong>de</strong>r J. D. Auffermann<br />

GmbH in Beyenburg (bis 1811 zurückgehend). 1922<br />

Umfirmierung wie oben. Verarbeitet wur<strong>de</strong>n insbeson<strong>de</strong>re Nikkel,<br />

Kupfer und Messing zu Halb- und Fertigerzeugnissen.<br />

1966 Umfirmierung in “Hindrichs-Auffermann AG”, 1996/98<br />

Sitzverlegung von Düsseldorf nach Wuppertal. Das angestammte<br />

Geschäft wur<strong>de</strong> auf die Hindrichs-Auffermann Metallverarbeitungs-GmbH<br />

in Ennepetal übertragen, die AG war bis<br />

zur Vollfusion zur “neuen” VDN im Deutsche-Nickel-Konzern<br />

Führungsgesellschaft für <strong>de</strong>n Bereich Tapeten und Wandbekleidung.<br />

Los 801 Schätzwert 100-200 €<br />

Mechanische Weberei Ravensberg AG<br />

Schil<strong>de</strong>sche bei Bielefeld, Aktie 1.000<br />

Mark 1.6.1891. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage<br />

1000, R 5) VF+<br />

Äußerst <strong>de</strong>korativ, große Firmenansicht.<br />

Gründung 1891. Herstellung von Leinen, Frottierwäsche,<br />

Baumwollgeweben. 1939 Erwerb <strong>de</strong>r Baumwollweberei in Hannover-Vahrenwald.<br />

1961 Fusion mit <strong>de</strong>r Bielefel<strong>de</strong>r AG für Mechan.<br />

Webereien zur Bielefel<strong>de</strong>r Webereien AG (später BIEWAG).<br />

Nr. 802<br />

Los 804 Schätzwert 80-185 €<br />

Mecklenburgische Friedrich Wilhelm<br />

Eisenbahn-Gesellschaft<br />

Neustrelitz, Prior.-St.-Actie 1.000 Mark<br />

1.4.1907 (Auflage 611, R 4) EF<br />

Konzessioniert 1889 <strong>als</strong> Neustrelitz-Wesenberg-Mirower Eisenbahn,<br />

1894 Fusion mit <strong>de</strong>r Blankensee-Wol<strong>de</strong>gk-Strasburger<br />

Eisenbahn zur Mecklenburgische Friedrich Wilhelm Eisenbahn.<br />

Neben <strong>de</strong>n 83 km langen Hauptlinien auch Betrieb <strong>de</strong>r<br />

Hafenbahnen in Neustrelitz und Mirow. Zusätzlich gebaut wur<strong>de</strong><br />

1910 die 19 km lange Nebenbahn Thuwow-Feldberg und<br />

1917 zu militärischen Zwecken ein 10 km langer Abzweig von<br />

Mirow zum Müritzsee. Gesamtbahnlänge 112 km in Norm<strong>als</strong>pur.<br />

In Buschhof Anschluß an die Prignitzer Eisenbahn, in<br />

Strasburg in <strong>de</strong>r Uckermark an die preuß. Staatsbahn. Mit 11<br />

Lokomotiven, 15 Personenwagen und über 100 Güterwagen<br />

wur<strong>de</strong>n pro Jahr im Schnitt 1/2 Mio. Passagiere und 1/2 Mio.<br />

t Güter beför<strong>de</strong>rt. Börsennotiz Berlin. Letzte Großaktionäre waren<br />

das Land Mecklenburg (35 %) und die Commerzbank (21<br />

%). In <strong>de</strong>r letzten größeren Verstaatlichungswelle zum<br />

1.1.1941 auf die Deutsche Reichsbahn übergegangen.<br />

Los 806 Schätzwert 150-200 €<br />

Memeler Aktien-Brauerei & Destillation<br />

Memel, Aktie 100 Thaler 15.9.1871.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1500, R 10) VF<br />

Einzelstück aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz. Randschä<strong>de</strong>n<br />

fachgerecht restauriert.<br />

Die 1871 gegrün<strong>de</strong>te AG führte die seit 1784 bestehen<strong>de</strong><br />

Reincke’sche Brauerei und das Destillationsgeschäft sowie die<br />

Preuss’sche Brauerei fort. Dazu heißt es auf <strong>de</strong>r Erklärtafel vor<br />

<strong>de</strong>r Brauerei in <strong>de</strong>r Mühlendammstr. 23/25: “Die älteste litauische<br />

Brauerei Svyturys (= Leuchttum) wur<strong>de</strong> 1784 gegrün<strong>de</strong>t.<br />

<strong>Der</strong> Grün<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r Memeler Kaufmann J. W. Reincke, wollte <strong>de</strong>n<br />

Menschen in <strong>de</strong>r Küstenregion ein Bier anbieten, das sie mit<br />

Stolz sowohl ihren Gästen ausschenken, wie auch selbst genießen<br />

konnten.” Das <strong>de</strong>r Destillation angeglie<strong>de</strong>rte kleine<br />

Weingeschäft wur<strong>de</strong> 1914 zu einer Groß-Weinkellerei erweitert.<br />

1923 nach <strong>de</strong>r Annektion <strong>de</strong>s Memellan<strong>de</strong>s durch Litauen<br />

Umstellung <strong>de</strong>s Nennwertes auf 30 Litas. Noch in <strong>de</strong>n 1930er<br />

Jahren setzte die Brauerei nicht mehr <strong>als</strong> 20.000 hl Bier jährlich<br />

ab und hatte zu<strong>de</strong>m jüdische Großaktionäre, so daß uns<br />

bisher nach <strong>de</strong>r 1940 erfolgten Übertragung <strong>de</strong>s Betriebes auf<br />

die Memeler Ostquell-Brauerei GmbH die Firmengeschichte zu<br />

En<strong>de</strong> zu sein schien. Umso größer war unsere Überraschuung<br />

im Frühjahr 2006, <strong>als</strong> wir bei einem Rundgang durch das frühere<br />

Memel (heute Klaipeda) vor <strong>de</strong>r Svyturis-Brauerei stan<strong>de</strong>n,<br />

die ausweislich einer großen Hinweistafel mit geschichtlichen<br />

Details frühere die Memeler Aktien-Brauerei war! Svyturis<br />

(= Leuchtturm) ist heute die größte Brauerei in Litauen mit<br />

10 Biersorten und braut <strong>als</strong> einzige Brauerei <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s auch<br />

in westlicher Lizenz (Carlsberg).<br />

Los 807 Schätzwert 75-150 €<br />

Merseburger Überlandbahnen-AG<br />

Merseburg, Aktie 1.000 Mark Juni 1913.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1300, R 2) EF<br />

Großformatiges Papier, sehr <strong>de</strong>korativ verziert.<br />

Gründung 1913 durch die Disconto-Gesellschaft und die AEG.<br />

Die Ingangsetzung <strong>de</strong>s Unternehmens wur<strong>de</strong> durch <strong>de</strong>n 1.<br />

Los 809 Schätzwert 75-150 €<br />

Metall-Industrie Schönebeck AG<br />

Schönebeck a.E., Aktie 1.000 Mark<br />

15.12.1920 (Auflage 250, R 8) VF<br />

Vorher nicht bekannt gewesener Jahrgang. Randschä<strong>de</strong>n<br />

fachgerecht restauriert.<br />

Gründung 1897 <strong>als</strong> Fahrradwerke Weltrad vorm. Hoyer &<br />

Glahn, die seit 1885 bestand. Ab 1900 Firmenname Metall-Industrie<br />

Schönebeck AG. Eine <strong>de</strong>r größten <strong>de</strong>utschen Fahrrad-<br />

Fabriken, die die Fahrrä<strong>de</strong>rmarke Original Weltrad produzierte.<br />

Es war wohl das erste Werk, das die autogene Schweißung in<br />

größtem Maßstab anfing. Seit 1929/30 auch Fabrikation von<br />

Kin<strong>de</strong>rwagen und Sportgeräten. 1936-1945 in die Rüstungsproduktion<br />

eingebun<strong>de</strong>n, u.a. wur<strong>de</strong>n Maschinengewehrteile<br />

und -lafetten gebaut. Nach <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg in <strong>de</strong>r DDR enteignet<br />

und ab 1952 <strong>als</strong> VEB Traktorenwerk Schönebeck weiter<br />

geführt, ab 1990 <strong>als</strong> Landtechnik Schönebeck GmbH bekannt,<br />

ab 1999 Doppstadt GmbH, Schönebeck.<br />

75


Los 813 Schätzwert 25-50 €<br />

Metzeler Gummiwerke AG<br />

München, Aktie 1.000 RM 9.5.1940<br />

(Auflage 800, R 4) EF<br />

Gründung 1863 durch Robert Friedrich Metzeler, seit 1901 AG<br />

Metzeler & Co., 1933 umbenannt in Metzeler Gummiwerke AG,<br />

1965 in Metzeler AG. Das Werk in <strong>de</strong>r Westendstr. 131-133 fabrizierte<br />

Bereifung für Motorrad, Auto, Lastwagen und Gespannwagen<br />

sowie technische und chirurgische Artikel aus<br />

Weichkautschuk. Später Übernahme <strong>de</strong>r Westland Gummiwerke<br />

GmbH in Lindau (technische Gummiwaren, Sohlenmaterial)<br />

sowie Errichtung eines Schaumstoffwerkes in Memmingen,<br />

weiterhin wur<strong>de</strong> das Produktionsprogramm erweitert um Farben,<br />

Lacke und Freizeitartikel (Luftmatratzen, Schlauchboote,<br />

Tauchausrüstungen, Faltboote, Fiberglas-Kajaks, Skier) sowie<br />

Verpackungsfolien und Wursthüllen. 1974 übernimmt die Bayer<br />

AG handstreichartig die drei Betriebsgesellschaften Metzeler<br />

Kautschuk AG in München, Metzeler Schaum GmbH in Memmingen<br />

sowie Metzeler Isobau GmbH in Bad Wildungen und<br />

Mannheim. Es folgt ein <strong>de</strong>saströser Streit zwischen Altaktionären,<br />

<strong>de</strong>r Bayer AG und <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>skartellamt, im Jahr darauf<br />

verschwin<strong>de</strong>t die Metzeler AG aus <strong>de</strong>n Börsenhandbüchern.<br />

1978 Umstrukturierung mit Ausglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Metzeler Automotive<br />

Profile Systems, Lindau (Marktführer bei Automobilkarosserie-Dichtungen)<br />

sowie Verlegung <strong>de</strong>r Reifenproduktion<br />

vom Münchener Werk ins Werk Breuberg im O<strong>de</strong>nwald, wo fortan<br />

nur noch Motorradreifen hergestellt wer<strong>de</strong>n. 1986 wird die<br />

Metzeler Kautschuk GmbH von <strong>de</strong>r Pirelli-Gruppe übernommen.<br />

Gründung 1929 zum Bau <strong>de</strong>s Dampfkraftwerks Mag<strong>de</strong>burg-<br />

Rothensee auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Mittellandkanalhafens. Aktionäre<br />

waren die Elektrowerke AG in Berlin (50,01 %), die Stadt<br />

Mag<strong>de</strong>burg (20 %) und die Deutsche Contigas (29,99 %). Mitte<br />

1939 wur<strong>de</strong> das Kraftwerk für 30 Jahre an die Elektrowerke<br />

AG verpachtet. Auch dam<strong>als</strong> gab es schon ein bißchen Finanzakrobatik:<br />

Eine 1930 in <strong>de</strong>n USA aufgelegte Anleihe von 4<br />

Mio. $ konnte bei Fälligkeit 1934 wegen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Devisenbestimmungen<br />

nicht zurückgezahlt wer<strong>de</strong>n. Kurzerhand<br />

nahm die Ges. dann in <strong>de</strong>r Schweiz ein Franken-Darlehen auf,<br />

kaufte damit <strong>de</strong>n größten Teil <strong>de</strong>r Dollaranleihe (übrig blieben<br />

nur 145.050 $) freihändig am Markt zu Kursen weit unter pari<br />

zurück und machte so einen sehr netten Extra-Gewinn.<br />

Los 810 Schätzwert 225-300 €<br />

Metallpapier-<br />

Bronzefarben-Blattmetallwerke AG<br />

München, Aktie 1.000 Mark 22.10.1910<br />

(Auflage 1500, R 8) VF+<br />

Dekoratives Hochformat, mit Münchner Kindl im<br />

Unterdruck.<br />

Gründung 1910 (vorher GmbH), Werke in München, Stockdorf,<br />

Grubmühl, Nürnberg, Fürth, Augsburg, Marktschorgast, Berneck<br />

und (seit 1937) Wasserburg bei Günzburg (Donau). Als<br />

Hersteller von Aluminium- und Zinkfolien, Kupfer- und Messingbän<strong>de</strong>rn,<br />

Bronze- und Aluminiumpulver, Blattmetall sowie<br />

Gold- und Silberpapieren dam<strong>als</strong> das führen<strong>de</strong> Unternehmen<br />

seiner Art in <strong>de</strong>r ganzen Welt. Zuletzt Werke in München (Aluminiumfolien<br />

und Metallpaier), Grubmühl (Kupfer- und Messingfolien)<br />

und Fürth (Blattmetall). In <strong>de</strong>n 70er Jahren schrittweise<br />

Stilllegung aller Werke, danach nur noch Verwaltung <strong>de</strong>s<br />

wertvollen Grundbesitzes in München. Zuletzt ein Skandal-Papier,<br />

die Börsenzulassung in München wur<strong>de</strong> wegen dauern<strong>de</strong>r<br />

Nichtvorlage <strong>de</strong>r Jahresabschlüsse 1986 wi<strong>de</strong>rrufen, im gleichen<br />

Jahr Konkurs.<br />

Los 811 Schätzwert 75-125 €<br />

Metallpapier-<br />

Bronzefarben-Blattmetallwerke AG<br />

München, Aktie 1.000 Mark 15.11.1921<br />

(Auflage 4000, R 6) EF<br />

I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriges Los.<br />

Los 812 Schätzwert 400-500 €<br />

Metallpapier-<br />

Bronzefarben-Blattmetallwerke AG<br />

München, Aktie 1.000 Mark 22.4.1922<br />

(Auflage 450, R 11) VF+<br />

Von dieser zuvor völlig unbekannten Emission<br />

wur<strong>de</strong>n lediglich 2 Stück im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n!<br />

Los 814 Schätzwert 25-50 €<br />

Mickoleit & Co. Metallwarenfabrik AG<br />

Berlin, Aktie 100 RM Jan. 1926 (Auflage<br />

520, R 4) EF-VF<br />

Gründung 1923. Han<strong>de</strong>l mit allen im Baugewerbe und seinen<br />

Nebenbetrieben vorkommen<strong>de</strong>n Baustoffen und die Finanzierung<br />

<strong>de</strong>rartiger Lieferungsaufträge. 1934 umbenannt in “Ekmo”<br />

Bauhan<strong>de</strong>ls-AG. 1951 aufgelöst.<br />

Los 815 Schätzwert 20-40 €<br />

Minimax AG<br />

Berlin, Aktie 100 RM Sept. 1938 (Auflage<br />

8000, R 2) EF<br />

Firmensignet im Unterdruck.<br />

Gründung 1922, hervorgegangen aus <strong>de</strong>r 1901 gegrün<strong>de</strong>ten<br />

Excelsior-Feuerlöschergesellschaft mbH Berlin. Herstellung von<br />

Handfeuerlöschern, Großlöschgeräten, ortsfesten Schaumund<br />

Kohlensäurelöschanlagen. 1948 nach Frankfurt/M., 1955<br />

nach Stuttgart verlegt.<br />

Los 816 Schätzwert 300-375 €<br />

Mittel<strong>de</strong>utsche Hafen-AG<br />

Halle/Saale, Aktie 80.000 RM Nov. 1934<br />

(Auflage nur 23 Stück, R 8), ausgestellt<br />

auf die Stadt Halle UNC<br />

<strong>Der</strong> 1857 eröffnete städtische Sophienhafen, <strong>de</strong>n lediglich<br />

Schiffe bis zu 400 BRT anlaufen konnten, erwies sich zunehmend<br />

<strong>als</strong> ungeeignet. Erstm<strong>als</strong> 1916 erwog man <strong>de</strong>shalb <strong>de</strong>n<br />

Bau eines neuen Hafens. 1919 veröffentlichte das städtische<br />

Tiefbauamt konkrete Planungen, 1923 beschloss <strong>de</strong>r hallesche<br />

Stadtrat <strong>de</strong>n Neubau eines Hafens im Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Stadt für<br />

Schiffe bis 1.000 BRT. In die zusammen mit <strong>de</strong>m Provinzialverband<br />

Sachsen 1929 neu gegrün<strong>de</strong>te Mittel<strong>de</strong>utsche Hafen-AG<br />

brachte die Stadt Halle die bisherigen Umschlaganlagen ein sowie<br />

insgesamt knapp 600.000 qm Grund und Bo<strong>de</strong>n in Seeben,<br />

Halle und Trotha. Schnell entwickelte sich <strong>de</strong>r Hafen Halle-Trotha<br />

dann zum größten Umschlagplatz an <strong>de</strong>r Saale. 1946 auf<br />

Anordnung <strong>de</strong>r SMAD enteignet, 1950 an die Deutsche Schifffahrts-<br />

und Umschlagbetriebszentrale übergegangen, 1957 mit<br />

<strong>de</strong>n Häfen Dessau-Wallwitzhafen, Aken (Elbe) und Klein-Wittenberg<br />

zum VEB Binnenhäfen “Saale” vereinigt, seit 1980 VEB<br />

Binnenhäfen “Mittelelbe”. Seit <strong>de</strong>n 1970er Jahren sanken nach<br />

zuvor rasantem Anstieg die Umschlagzahlen kontinuierlich, weil<br />

<strong>de</strong>r Staat in die Saaleschifffahrt nicht mehr investierte. Schiffe<br />

legten kaum noch an, <strong>de</strong>r Hafen wur<strong>de</strong> vornehmlich <strong>als</strong> Lagerplatz<br />

für Braunkohle genutzt, die Anlagen verfielen zusehends.<br />

1993 bekam die Stadt Halle <strong>de</strong>n Hafen Halle-Trotha zurückübertragen<br />

und grün<strong>de</strong>te die Hafen Halle GmbH <strong>als</strong> Betreibergesellschaft.<br />

Heute ist <strong>de</strong>r Hafen ein mo<strong>de</strong>rnes Güterverkehrszentrum,<br />

vor allem aber für <strong>de</strong>n Umschlag Straße/Schiene. Die<br />

Saaleschifffahrt liegt dagegen weiter darnie<strong>de</strong>r, da sog. “Europakähne”<br />

<strong>de</strong>n Fluss nicht befahren können.<br />

Los 817 Schätzwert 150-200 €<br />

Mittel<strong>de</strong>utsche Kunststeinund<br />

Marmorindustrie AG<br />

Kassel, Aktie Lit. B 20 RM 20.8.1924<br />

(Auflage 1152, R 9) EF<br />

Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Die in Oberelsungen (Bez. Cassel) ansässige AG übernahm<br />

zwei Werke einer gleichnamigen GmbH. Das Werk I, an <strong>de</strong>r<br />

Straße Oberelsungen-Zierenberg gelegen, produzierte Kunstmarmorplatten,<br />

Terrazzoplatten, Grab<strong>de</strong>nkmäler und Kunststeine.<br />

Das Werk II, <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Stadt Kassel gehören<strong>de</strong>n Losse-Werk<br />

angeglie<strong>de</strong>rt, verarbeitete die dort anfallen<strong>de</strong>n Schlackenrükkstän<strong>de</strong><br />

zu Schlackensteinen. In <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise ging<br />

die AG ein.<br />

Los 818 Schätzwert 200-250 €<br />

Mittel<strong>de</strong>utsche Kunststeinund<br />

Marmorindustrie AG<br />

Cassel, Aktie Lit. B 100 RM 20.8.1924<br />

(Auflage 240, R 10) EF<br />

Von diesem zuvor ganz unbekannten Wert wur<strong>de</strong>n<br />

lediglich 4 Stück im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />

Los 819 Schätzwert 300-375 €<br />

Mittel<strong>de</strong>utsches Kraftwerk<br />

Mag<strong>de</strong>burg AG<br />

Mag<strong>de</strong>burg, Interimsschein 499.000 RM<br />

11.5.1938 (R 12) für die Deutsche<br />

Continental-Gas-Gesellschaft, Dessau, die<br />

sich mit insgesamt 2,999 Mio. RM am<br />

Kapital von 10 Mio. RM beteiligt hatte F<br />

Maschinenschriftliche Ausführung auf einem Geschäftsbriefbogen<br />

<strong>de</strong>r Gesellschaft, Originalunterschriften.<br />

Ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Teils in das Druckbild reichen<strong>de</strong> Fehlstellen am<br />

linken und oberen Rand fachgerecht ergänzt.<br />

Nr. 816 Nr. 818<br />

Los 820 Schätzwert 300-375 €<br />

Mitteleuropäische Versicherungs-AG<br />

Köln, Namensaktie 1.000 Mark Juni 1917.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2000, R 9) VF<br />

Gründung 1917 durch die Agrippina-Versicherung und <strong>de</strong>n<br />

Kölner Lloyd <strong>als</strong> Transportversicherer. Es kann spekuliert wer<strong>de</strong>n,<br />

daß <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Versicherungen dieses Geschäft gegen<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges zu unsicher wur<strong>de</strong> und sie es <strong>de</strong>shalb<br />

in eine eigenständige Gesellschaft auslagerten, zumal sie <strong>de</strong>ren<br />

Aktien dann auch außenstehen<strong>de</strong>n Aktionären anboten und<br />

nur jeweils gut 25 % behielten. Später wur<strong>de</strong> das Transport-<br />

Versicherungs-Geschäft unter <strong>de</strong>n drei Gesellschaften, die in<br />

Personalunion geführt wur<strong>de</strong>n, gemeinsam verwaltet und aufgeteilt.<br />

Die „Mitteleuropäische“ betrieb zu<strong>de</strong>m auch Rückversicherungsgeschäft<br />

vor allem in <strong>de</strong>r Kraftfahrzeug-Kaskoversicherung<br />

und <strong>de</strong>r Maschinenversicherung. 1960 auf die Agrippina<br />

Versicherungs-AG verschmolzen.<br />

Los 821 Schätzwert 100-125 €<br />

Mitteleuropäische Versicherungs-AG<br />

Köln, Namensaktie 1.000 Mark Juni 1921<br />

(Auflage 1000, R 8) EF<br />

I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriges Los.<br />

Los 822 Schätzwert 50-100 €<br />

MODENA AG für modische<br />

Band- und Sei<strong>de</strong>nwaren<br />

Berlin-Köln, Aktie 1.000 RM Aug. 1941<br />

(Auflage 300, R 5) EF<br />

Gründung 1922 <strong>als</strong> Gebr. Bing Soehne AG, Sitz bis 1938 in<br />

Köln, dann in Berlin. 1940 Namensän<strong>de</strong>rung in Mo<strong>de</strong>na AG für<br />

76


modische Band- und Sei<strong>de</strong>nwaren. Herstellung von und Han<strong>de</strong>l<br />

mit Textil- und Mo<strong>de</strong>waren aller Art. Haupterzeugnisse:<br />

Samt- und Sei<strong>de</strong>nbän<strong>de</strong>r, Stoffe, Sch<strong>als</strong>, Tücher, Hut- und Klei<strong>de</strong>rschmuck.<br />

1948 verlagert nach Köln, 1953 umfirmiert in<br />

Mo<strong>de</strong>na vorm. Gebr. Bing Söhne AG für modische Band- und<br />

Sei<strong>de</strong>nwaren, Köln, ab 1958 GmbH.<br />

1939: Müwag Münchener Wohnungsfürsorge AG, danach<br />

“Neue Heimat” Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft<br />

<strong>de</strong>r DAF im Gau München-Oberbayern, AG. 1955<br />

Einglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Neuen Heimat in <strong>de</strong>n Neue Heimat-Konzern.<br />

1986 verkaufte <strong>de</strong>r DGB das gewerkschaftseigene Wohnungsbauunternehmen<br />

zum symbolischen Preis von einer Mark an<br />

<strong>de</strong>n Berliner Bäckerei-Unternehmer Horst Schiesser. <strong>Der</strong> Sanierungsplan<br />

Schiessers wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n Banken nicht akzeptiert,<br />

daher kaufte <strong>de</strong>r DGB die Neue Heimat am 12.11.1986<br />

für eine Mark von Schiesser zurück.<br />

Nr. 828<br />

Los 823 Schätzwert 50-100 €<br />

Moll-Werke AG<br />

Chemnitz, Aktie 1.000 Mark Sept. 1923<br />

(Auflage 73000, R 5) EF<br />

Gründung 1916 in Wolkenstein. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Automobile<br />

6/30 PS und “Mollmobile” 4 PS, ferner eiserne Transportfässer<br />

und Transportgeräte, schmie<strong>de</strong>eiserne Radiatoren, Sauerstoff,<br />

Metallknöpfe aller Art. Die Gesellschaft besaß Werke in<br />

Scharfenstein i.Sa. (mit eigenen grösseren Anlagen für Sauerstoff-Erzeugung<br />

und Acetylen-Bereitung), Tannenberg i.Erzgeb.,<br />

Oberlichtenau bei Chemnitz. <strong>Der</strong> Betrieb Annaberg wur<strong>de</strong><br />

1923 abgetrennt und zusammen mit <strong>de</strong>r Firma “Ras-Werke<br />

GmbH” in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt. Über das Vermögen <strong>de</strong>r<br />

Gesellschaft wur<strong>de</strong> 1925 das Konkursverfahren eröffnet.<br />

Zuvor völlig unbekannt gewesen, von <strong>de</strong>n lediglich<br />

2 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen Stücken ist<br />

dies das letzte verfügbare.<br />

Schon 1212 ist die Moritzkirche erstm<strong>als</strong> urkundlich erwähnt.<br />

Namensgeber ist <strong>de</strong>r spätere Schutzpatron <strong>de</strong>r Stadt Zwickau,<br />

<strong>de</strong>r Hl. Mauritius. Zerstört wur<strong>de</strong> die Kirche 1430 im Hussitenkrieg<br />

und erneut 1632 im Dreißigjährigen Krieg. Erst 1680<br />

wur<strong>de</strong> sie <strong>als</strong> schlichte kleine Saalkirche wie<strong>de</strong>r aufgebaut. Im<br />

19. Jh. verfünffachte sich im Zuge <strong>de</strong>r Industrialisierung die<br />

Einwohnerzahl <strong>de</strong>r Stadt Zwickau und entsprechend die Zahl<br />

<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>mitglie<strong>de</strong>r. Als Ersatz für die alte, zu klein gewor<strong>de</strong>ne<br />

Kirche baute man 1892/93 nach einem <strong>de</strong>utschlandweiten<br />

Architektenwettbewerb die neue Moritzkirche <strong>als</strong> dreischiffigen<br />

Zentralbau im Stil <strong>de</strong>s Historismus. Zwickauer Bürger<br />

streckten <strong>de</strong>r Kirchengemein<strong>de</strong> einen Teil <strong>de</strong>r Baukosten von<br />

400.000 M darlehnsweise vor.<br />

Los 829 Schätzwert 100-150 €<br />

Müllheim-Ba<strong>de</strong>nweiler Eisenbahn-AG<br />

Müllheim i.B., Genussrechts-Urkun<strong>de</strong> 100<br />

RM 1.12.1925 (R 9) EF-VF<br />

Nur ein Stück lag im Reichsbankschatz.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1894 durch <strong>de</strong>n Bahnkonzern Vering & Waechter<br />

zum Bau und Betrieb <strong>de</strong>r 7,6 km langen 1000-mm-Schm<strong>als</strong>purbahn<br />

<strong>als</strong> Verbindung vom Staatsbahnhof Müllheim zu <strong>de</strong>m<br />

Kurort Ba<strong>de</strong>nweiler in Ba<strong>de</strong>n. Anschließend ging die Betriebsführung<br />

an die Deutsche Eisenbahn-Betriebs-Gesellschaft.<br />

1913/14 Elektrifizierung <strong>de</strong>r Strecke, zugleich Übernahme <strong>de</strong>r<br />

Betriebsführung in Eigenregie. Das Passagieraufkommen stieg<br />

über die Jahre ständig an bis auf 700.000 Fahrgäste im Jahr<br />

1953. Trotz<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> die Bahn am 22.5.1955 stillgelegt,<br />

nach<strong>de</strong>m sie nur zwei Monate zuvor auf die Mittelbadische Eisenbahnen<br />

AG, Lahr übergegangen war.<br />

Los 832 Schätzwert 25-50 €<br />

Mundlos AG<br />

Mag<strong>de</strong>burg, Aktie 1.000 Mark 13.8.1920.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 3000, R 2) EF<br />

Großformatig. Feine Zierumrandung.<br />

Gründung 1863 <strong>als</strong> “H. Mund & Co., AG seit 1920. Herstellung<br />

von Nähmaschinen für Haushalt, Gewerbe und Industrie sowie<br />

Spezial-Nähmaschinen. Eine <strong>de</strong>r ältesten Nähmaschinenfabriken,<br />

die die Universal-Zickzack-Nähmaschine erfand. Export in<br />

die ganze Welt. Großaktionär Emil Köster AG, Berlin. Etwa 1000<br />

Arbeiter und ca. 110 Beamte waren bei Mundlos beschäftigt.<br />

In guten Jahren wur<strong>de</strong>n bis zu 100.000 Nähmaschien hergestellt.<br />

Börsennotiz Berlin und Freiverkehr Mag<strong>de</strong>burg. Während<br />

eines Bombenangriffs wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r größte Teil <strong>de</strong>r Fabrikanlagen<br />

und das firmeneigene Museum zerstört, was erhalten blieb,<br />

wur<strong>de</strong> <strong>als</strong> Reparaturleistung in die Sowjetunion transportiert.<br />

Nach <strong>de</strong>m Krieg nicht verlagert.<br />

Los 824 Schätzwert 50-100 €<br />

Montanum AG für Berg- u.<br />

Hüttenerzeugnisse und Metalle<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark 14.9.1923<br />

(Auflage 30000, R 7) EF<br />

Gründung 1922. Han<strong>de</strong>l mit Berg- und Hüttenprodukten sowie<br />

Metallen und Metallwaren aller Art. <strong>Der</strong> GV vom 12.4.1924<br />

wur<strong>de</strong> Mitteilung gemäß § 240 HGB (Verlust <strong>de</strong>r Hälfte <strong>de</strong>s Aktienkapit<strong>als</strong>).<br />

1927 war die AG nichtig.<br />

Los 825 Schätzwert 25-75 €<br />

Moritz Krause AG<br />

Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 1.1.1913.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 600, R 4) EF<br />

Gründung 1913 zu Fortführung <strong>de</strong>r Firmen “Moritz Krause” und<br />

“Verkaufsstelle <strong>de</strong>r vereinigten Sandwerke Moritz Krause”. Neben<br />

Abbau von Sand auch Ausführung von Tiefbauarbeiten.<br />

1955 verlagert nach Hamburg, ab 1957 GmbH.<br />

Los 826 Schätzwert 300-375 €<br />

Moritzkirchengemein<strong>de</strong><br />

Zwickau, 4 % Handdarlehnsschein 500<br />

Mark 6.4.1894 (R 11), ausgegeben für<br />

Herrn Generaldirektor Ferdinand Gerold in<br />

Zwickau VF+<br />

1925 in 12,50 RM Ablösungsanleihe umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Originalunterschriften <strong>de</strong>s Kirchenvorstan<strong>de</strong>s.<br />

Die 1892 eingeweihte Moritzkirche<br />

Los 827 Schätzwert 20-50 €<br />

Mühle Rüningen AG<br />

Rüningen b.Braunschw., Aktie 1.000 RM<br />

März 1929 (Auflage 2950, R 2) EF<br />

Gründung 1898 zur Fortführung <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lsmühle <strong>de</strong>r oHG<br />

Berkenbusch & Co. Die Weizenmühle an <strong>de</strong>r Berkenbuschstraße<br />

in Rüningen geht auf eine bereits im 12. Jh. urkundlich erwähnte<br />

Wassermühle an <strong>de</strong>r Oker zurück. In ihrer heutigen<br />

Form wur<strong>de</strong> sie 1893-95 <strong>als</strong> erste mit Plansichtern ausgestattete<br />

Großmühle erbaut (nach<strong>de</strong>m die weltweit führen<strong>de</strong>n Mühlenbauanstalten<br />

ebenfalls in Braunschweig ansässig waren,<br />

wur<strong>de</strong>n neueste Technologien immer beson<strong>de</strong>rs gern hier vor<br />

Ort ausprobiert). Daneben war bis in die 50er Jahre eine Roggenmühle<br />

in Lehndorf in Betrieb. Im Jahr 2000 übernahm die<br />

Firmengruppe Werhahn die Aktienmehrheit und wan<strong>de</strong>lte das<br />

Unternehmen in eine Kommanditgesellschaft um (Einstellung<br />

<strong>de</strong>r Börsennotiz in Hannover im Juni 2000). Die letzten freien<br />

Aktionäre wur<strong>de</strong>n zu Kommanditisten o<strong>de</strong>r in bar abgefun<strong>de</strong>n.<br />

Los 828 Schätzwert 75-125 €<br />

Mühlenwerke Guhrau AG<br />

Guhrau, Bez. Breslau, Aktie 100 RM Okt.<br />

1927 (R 6) EF<br />

Gründung 1922. Betrieb einer Mühle, einer Bäckerei, eines<br />

Han<strong>de</strong>lsgeschäfts mit Müllerei-Erzeugnissen, Futter- und Düngemitteln,<br />

Sämereien und Kohlen.<br />

Los 830 Schätzwert 60-120 €<br />

Münchener<br />

Export-Malzfabrik München AG<br />

München, Aktie 1.000 Mark 1.5.1906<br />

(Auflage 250, R 5) EF-VF<br />

Großformatig, <strong>de</strong>korativ mit Jugendstilornamenten<br />

und Frauenköpfen.<br />

Gründung 1901 zwecks Übernahme <strong>de</strong>r Malzfabrik von Max<br />

Weisenfeld an <strong>de</strong>r Tegernseer Landstraße. Übernahme <strong>de</strong>r<br />

Malzfabrik August Forster in Memmingen 1906 und <strong>de</strong>r Vereinsmälzerei<br />

München 1908. Gründung <strong>de</strong>r Kapuziner Malzkaffeefabrik<br />

1918. Börsennotiz München und Frankfurt. 1959<br />

Umwandlung auf <strong>de</strong>n Hauptaktionär und Fortführung <strong>als</strong> Firma<br />

“Ernst Habermann vorm. Südbayerische Malzfabrik”.<br />

Los 831 Schätzwert 50-100 €<br />

Münchener Wohnungsfürsorge<br />

und Baubank AG<br />

München, Aktie Lit. B 200 RM 30.6.1925<br />

(Auflage 250, R 5) EF-VF<br />

Gründung Dez. 1924 durch Baugenossenschaften und Gewerkschaften.<br />

Bis 1930: Münchener Wohnungsfürsorge und<br />

Baubank AG, bis 1938: Münchener Wohnungsfürsorge AG, bis<br />

Los 833 Schätzwert 25-50 €<br />

Nähmaschinenfabrik Adolf Knoch AG<br />

Saalfeld, Aktie 1.000 RM 1.1.1942<br />

(Auflage 940, R 5) EF<br />

Mit kleinem Nähmaschinen-Signet.<br />

Gründung 1860 durch <strong>de</strong>n Handwerker Adolf Knoch (1834-<br />

1897) <strong>als</strong> älteste Nähmaschinenfabrik in Mittel<strong>de</strong>utschland. AG<br />

seit 1908. 1931 Übernahme <strong>de</strong>r Marken und Vertriebsrechte<br />

<strong>de</strong>r Nähmaschinen- und Fahrrä<strong>de</strong>rfabrik Bernhard Stoewer AG<br />

in Stettin. Die AG wur<strong>de</strong> 1949 verlagert nach Frankfurt/Main,<br />

1969 nach Abwicklung gelöscht. <strong>Der</strong> Betrieb wur<strong>de</strong> 1947 enteignet<br />

und <strong>als</strong> “VEB Nähmaschinenfabrik Textima” weitergeführt.<br />

Die Nähmaschinenfabrikation wur<strong>de</strong> 1969 eingestellt,<br />

danach nutzte <strong>de</strong>r VEB Carl Zeiss Jena die Fabrik für die Herstellung<br />

von Photoobjektiven, Komponenten für Bandspeicher<br />

und Elektronik.<br />

Los 834 Schätzwert 15-30 €<br />

Nassauische Lan<strong>de</strong>sbank<br />

Wiesba<strong>de</strong>n, 7 % Gold-Pfandbrief 500<br />

Goldmark 1.4.1927 (Auflage 1000, R 8) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1840 <strong>als</strong> Lan<strong>de</strong>skreditkasse für das Herzogtum<br />

Nassau, ab 1849 Nassauische Lan<strong>de</strong>sbank. Als Nassau 1866<br />

nach Preußen einverleibt wur<strong>de</strong>, hat man aus verfassungsrechtlichen<br />

Grün<strong>de</strong>n das Sparkassengeschäfts in <strong>de</strong>r in Personalunion<br />

geführten (bis heute bestehen<strong>de</strong>n) Nassauischen<br />

Sparkasse verselbständigt. Die Nassauische Lan<strong>de</strong>sbank ging<br />

1953 in <strong>de</strong>r Hessischen Lan<strong>de</strong>sbank auf (heute Lan<strong>de</strong>sbank<br />

Hessen-Thüringen).<br />

77


NSU, er beherrschte auch Cyclon, Schebera, Hansa und die<br />

Fahrzeugfabrik Eisenach (Dixi), selbst für die Fusion von Daimler<br />

und Benz war Schapiro die Ursache (ihm gehörten zeitweise<br />

60 % <strong>de</strong>r Benz-Aktien, doch Benz-Finanzvorstand Wilhelm<br />

Kissel manövrierte ihn aus und zwang ihn zum Verkauf <strong>de</strong>r Aktienmehrheit<br />

an die Deutsche Bank, die schon die Daimler-Motorengesellschaft<br />

beherrschte und bei<strong>de</strong> Firmen dann fusionierte).<br />

Seinen Firmen entzog Schapiro alle Mittel, um damit<br />

private Spekulationen zu finanzieren (u.a. erwarb er noch am<br />

22.2.1929 in <strong>de</strong>r Zwangsversteigerung <strong>de</strong>n berühmten Sportpalast<br />

und verpachtete ihn anschließend an <strong>de</strong>n Vorsitzen<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>s Trabrennvereins Berlin-Ruhleben). Sein Imperium brach<br />

gleich zu Beginn <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise 1929 zusammen. Die<br />

Fahrzeugfabrik Eisenach wur<strong>de</strong> an BMW verkauft, NSU ging an<br />

die Dresdner Bank und FIAT. Die bis dahin kerngesun<strong>de</strong> Neue<br />

Bo<strong>de</strong>n-AG, <strong>de</strong>r Schapiro Vermögen fast in Höhe <strong>de</strong>r gesamten<br />

Bilanzsumme (16 Mio. M) entzogen hatte, ging am 11.11.1932<br />

in Vergleich und am 7.3.1933 in Konkurs.<br />

Nr. 835 Nr. 851<br />

Los 835 Schätzwert 400-500 €<br />

Nationale Automobil-Gesellschaft AG<br />

Berlin, Aktie 50 RM Dez. 1942 (Auflage<br />

nur 20 Stück, R 8) UNC-<br />

Zuvor unbekannt gewesene Emission!<br />

Gründung 1912 durch die AEG <strong>als</strong> “Neue Automobil-Gesellschaft<br />

AG” auf <strong>de</strong>m AEG-Betriebsgelän<strong>de</strong> in Berlin-Oberschönewei<strong>de</strong>.<br />

Hergestellt wur<strong>de</strong>n PKW (das bekannteste NAG-Auto<br />

war <strong>de</strong>r “Puck”), LKW und Omnibusse. Selbst die Kaiserin ließ<br />

sich ausschließlich in NAG-Wagen chauffieren. Während <strong>de</strong>s 1.<br />

Weltkrieges auch Bau von Benz-Flugzeugmotoren. Ab 1919<br />

Mitglied <strong>de</strong>r Gemeinschaft <strong>de</strong>utscher Automobilfabriken<br />

(G.d.A.) mit Brennabor, Hansa und Hansa-Lloyd, die u.a. am<br />

Kapitalmarkt gemeinsame Anleihen auflegte. 1927 gegen Gewährung<br />

eigener Aktien Übernahme <strong>de</strong>s Automobilwerkes <strong>de</strong>r<br />

Siemens-Schuckert-Werke, wo die Protos-Wagen hergestellt<br />

wur<strong>de</strong>n. Im gleichen Jahr Fusion mit <strong>de</strong>r Prestowerke AG in<br />

Chemnitz und Übernahme <strong>de</strong>r Dux-Automobilwerke. 1933 Ü-<br />

bertragung <strong>de</strong>s Nutzfahrzeuggeschäfts auf eine gemeinsame<br />

Tochter mit <strong>de</strong>r Automobilwerke H. Büssing AG in Braunschweig<br />

(heute ein Werk <strong>de</strong>r MAN). Noch 1932 konstruierte<br />

Henze einen großen V-8 mit Frontantrieb, doch ein Jahr später<br />

wur<strong>de</strong> die PKW-Produktion eingestellt.<br />

Los 837 Schätzwert 60-120 €<br />

Neckarwerke AG<br />

Esslingen, Aktie 1.000 Mark 1.10.1911<br />

(Auflage 2500, R 3) EF-VF<br />

Großformatig, schöne Randbordüre in leuchten<strong>de</strong>n<br />

Farben.<br />

Gründung 1905 unter Übernahme einer 1899-1904 von Heinrich<br />

Mayer in Altbach errichteten “Kraftcentrale für die Überland-Stromversorgung”.<br />

1997 Fusion mit <strong>de</strong>n Technischen<br />

Werken <strong>de</strong>r Stadt Stuttgart AG, Sitzverlegung nach Stuttgart und<br />

Umfirmierung in “Neckarwerke Stuttgart AG”. Großaktionäre<br />

sind die Lan<strong>de</strong>shauptstadt Stuttgart, <strong>de</strong>r Neckar-Elektrizitätsverband<br />

und die EnBW. Direkt versorgt wer<strong>de</strong>n jetzt 124 Städte<br />

und Gemein<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Mitte Ba<strong>de</strong>n-Württembergs (darunter<br />

Stuttgart, Esslingen, Ludwigsburg, Böblingen und Göppingen).<br />

Los 840 Schätzwert 20-50 €<br />

Neu-Westend<br />

AG für Grundstücksverwertung<br />

Charlottenburg, Aktie 1.000 Mark<br />

4.2.1904. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 8000, R 2)<br />

EF-VF<br />

Mit Faksimileunterschrift vom Bankier Max Steinthal<br />

für <strong>de</strong>n Aufsichtsrat. Dekorativer G & D-Druck.<br />

Umrandung mit Elementen <strong>de</strong>s Jugendstils.<br />

Gründung 1904 durch die Deutsche Bank. Die Gesellschaft erschloss<br />

die Gegend zwischen Kaiserdamm, Kantstraße und Königsweg.<br />

Den U-Bahn-Anschluss ließ sie auf eigene Kosten ausführen,<br />

um die Attraktivität <strong>de</strong>r Wohnlage zu erhöhen. Börsennotiz<br />

Berlin. Ab 1918 in Liquidation, bei <strong>de</strong>r Abwicklung konnte immerhin<br />

das Doppelte <strong>de</strong>s Nennwertes ausgeschüttet wer<strong>de</strong>n.<br />

Los 843 Schätzwert 25-50 €<br />

Neue Flöther Landmaschinen AG<br />

Gassen N.-L., Aktie 100 RM 24.9.1936<br />

(Auflage 500, R 4) EF<br />

Gründung 1889 <strong>als</strong> Maschinenbau-Anstalt und Eisengiesserei<br />

vorm<strong>als</strong> Th. Flöther zur Übernahme <strong>de</strong>r schon seit 1856 bestehen<strong>de</strong>n<br />

Fabriken von Th. Flöther in Gassen und Breslau nebst einem<br />

Anteil an <strong>de</strong>r Braunkohlengrube Antonie in Zilmsdorf bei<br />

Teuplitz N.-L. Fabrikation industrieller, insbeson<strong>de</strong>re landwirtschaftlicher<br />

Maschinen und Geräte, Lokomobilen und Dampfdreschmaschinen.<br />

Als Opfer <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise Anfang <strong>de</strong>r<br />

1930er Jahre in Liquidation gegangen. 1936 erwarb die 1933<br />

gegrün<strong>de</strong>te “Neue Flöther Landmaschinen AG” die Anlagen und<br />

Grundstücke <strong>de</strong>r Th. Flöther Maschinenbau AG i.L. und produzierte<br />

dort weiter. 1939 ging <strong>de</strong>r Fabrikationsbetrieb über auf die<br />

Firma Hermann Raussendorf, Abteilung Flöther-Werk Gassen.1945<br />

kam Gassen (das heutige Jasien) an Polen, und damit<br />

auch die Landmaschinenfabrik, die <strong>als</strong> “Fabryka Maszyn Budowlanych<br />

ZREMB” weitergeführt wur<strong>de</strong>. Einige Sammler hüten<br />

alte Flöther-Lokomobile, die noch heute funktionsfähig sind.<br />

Werbeanzeige für <strong>de</strong>n “Darling” um 1910<br />

Los 838 Schätzwert 15-30 €<br />

Neckarwerke AG<br />

Esslingen, 5 % Teilschuldv. 500 RM Dez.<br />

1936 (Auflage 3200, R 4) EF<br />

Originalunterschriften.<br />

Los 841 Schätzwert 75-100 €<br />

Neue Augsburger Kattunfabrik<br />

Augsburg, Aktie 100 RM Okt. 1941<br />

(Auflage 1304, R 8) VF+<br />

Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Die Gesellschaft geht auf die älteste Augsburger Textilfabrik zurück,<br />

eine 1702 von Johannes Apfel gegrün<strong>de</strong>te Kattundruckerei.<br />

1880 Umwandlung in eine AG, die Augsburger Kattunfabrik,<br />

welche aber bereits 1885 liquidiert und <strong>als</strong> Neue Augsburger<br />

Kattunfabrik neu gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>. Die später <strong>als</strong> NAK-<br />

Stoffe firmieren<strong>de</strong> führen<strong>de</strong> Stoffdruckerei Deutschlands ging<br />

1996 in Anschlußkonkurs.<br />

Los 844 Schätzwert 150-200 €<br />

Neue Leipziger Brotfabrik<br />

Otto Treydte AG<br />

Leipzig, Aktie 5.000 Mark 11.5.1923<br />

(Auflage 2000, R 8) EF<br />

1925 umgestellt auf 100 RM.<br />

Gründung im März 1923. Herstellung, Kauf und Vertrieb von<br />

Brot und an<strong>de</strong>ren Backwaren. 1934 Beschluß <strong>de</strong>r Auflösung<br />

<strong>de</strong>r Gesellschaft.<br />

Los 836 Schätzwert 15-30 €<br />

Natronzellstoff- und Papierfabriken AG<br />

Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 RM Okt.<br />

1941 (Auflage 2250, R 3) EF<br />

Gründung 1905 <strong>als</strong> Allgemeine Petroleum-Industrie AG (später<br />

Allgemeine Industrie-AG), 1918 umfirmiert wie oben anläßlich<br />

<strong>de</strong>r Übernahme <strong>de</strong>r Altdamm-Stahlhammer Holzstoff- und Papierfabrik<br />

AG. Herstellung von Natronzellstoff, Natronkraftpapier,<br />

Sackpapier und Bitumenpapier in <strong>de</strong>n Werken Altdamm<br />

(Pommern), Krappitz (Oberschlesien), Goslar-Oker (ehem. Papierfabrik<br />

Oker AG in Oker am Harz, 1927 fusioniert) und Priebus<br />

(ehem. Papierfabrik Priebus GmbH). 1938 erwarb die Zellstofffabrik<br />

Waldhof (später PWA, heute Svenska Cellulosa) im<br />

Zuge <strong>de</strong>r “Arisierung” die Natronag-Aktienmehrheit. 1939 Rükkglie<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s seit 1922 <strong>als</strong> polnische AG geführten oberschlesischen<br />

Werkes Stahlhammer und Übernahme <strong>de</strong>r Papierfabrik<br />

Frantschach (Kärnten). 1945 verlagert nach Mannheim-Waldhof,<br />

1976 in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt. Bereits seit<br />

<strong>de</strong>r Gründung 1918 bestand im Werk Oker eine Füllmaschinen-Abteilung,<br />

die sich im Laufe <strong>de</strong>r Zeit zu einem be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />

Anbieter auf <strong>de</strong>m Spezialgebiet <strong>de</strong>r Sackbefüllungssysteme<br />

entwickelte. Die Maschinenbau-Aktivitäten wur<strong>de</strong>n 1992<br />

aus <strong>de</strong>m papierverarbeiten<strong>de</strong>n NATRONAG-Konzern ausgeglie<strong>de</strong>rt<br />

und an die Maschinenfabrik KNAUP in Salzgitter übertragen,<br />

die ohnehin seit 40 Jahren mit <strong>de</strong>r Fertigung betraut war,<br />

2001 dann Übernahme durch <strong>de</strong>n Wägetechnik-Spezialisten<br />

Librawerk in Braunschweig.<br />

Los 839 Schätzwert 75-150 €<br />

Neisser Kreisbahn-AG<br />

Neisse, Aktie 1.000 Mark 1.1.1913.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 3340, R 5) EF<br />

Großformat, Origin<strong>als</strong>ignaturen für <strong>de</strong>n Vorstand.<br />

Gründung 1910 durch <strong>de</strong>n Preußischen Staat, <strong>de</strong>n Kreis Neisse<br />

und die Städte Neisse, Steinau und Wei<strong>de</strong>nau sowie sechzehn<br />

Gemein<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Baufirma Lenz & Co. GmbH. Strecken<br />

Neisse-Steinau (21 km) und Neisse-Wei<strong>de</strong>nau (19 km) südlich<br />

von Breslau. 1945 kamen die Strecken zur polnischen Staatsbahn<br />

PKP. <strong>Der</strong> Personenverkehr wur<strong>de</strong> 1966 eingestellt, <strong>de</strong>r<br />

Güterverkehr 1971.<br />

Los 842 Schätzwert 10-25 €<br />

Neue Bo<strong>de</strong>n-AG<br />

Berlin, 4 % Teilschuldv. 100 Mark Juni<br />

1901 (Auflage 16136, R 3) EF-VF<br />

Gründung 1893 <strong>als</strong> “Neue Berliner Baugesellschaft”. 1901<br />

umbenannt wie oben nach Fusion mit <strong>de</strong>r “Deutsche Grundschuld-Bank”.<br />

1927 erwarb <strong>de</strong>r Industrielle und notorische Aktienspekulant<br />

JACOB SCHAPIRO die Aktienmehrheit. Ihm gehörte<br />

nicht nur seit 1923 die Mehrheit beim Autohersteller<br />

Los 845 Schätzwert 20-40 €<br />

Neusiedler AG für Papierfabrikation<br />

Wien, Aktie 100 RM Sept. 1939 (Auflage<br />

30000, R 4) EF<br />

Gründung bereits 1863. Die AG besaß sechs Papier- und Zellstofffabriken<br />

in Nie<strong>de</strong>rösterreich und <strong>de</strong>r Steiermark. Alleinaktionärin<br />

<strong>de</strong>r AG <strong>de</strong>r Papierfabrik Schlöglmühl und <strong>de</strong>r Theresienthaler<br />

Papierfabrik AG (die bei<strong>de</strong> 1939 auf Neusiedler verschmolzen<br />

wur<strong>de</strong>n) sowie <strong>de</strong>r AG Lokalbahn Payerbach-Hirschwang.<br />

Beschäftigt wur<strong>de</strong>n rd. 2.500 Mitarbeiter. 2000 Ü-<br />

bernahme durch die südafrikanische MONDI Group, 2004 Umbenennung<br />

in Mondi Business Paper.<br />

Min<strong>de</strong>stgebot: 80 %<br />

vom unteren Schätzwert<br />

78


schriften. Ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Kleinere Randschä<strong>de</strong>n oben fachgerecht restauriert.<br />

Gründung 1911 <strong>als</strong> GmbH für die Stromversorgung <strong>de</strong>s Bezirks<br />

Türmitz, AG seit 1915. Im gleichen Jahr Übernahme <strong>de</strong>r Steinkohlenbergwerke<br />

<strong>de</strong>r Gräfin Silva-Tarouca in und um Türmitz<br />

zur Versorgung <strong>de</strong>s Kohlekraftwerks <strong>de</strong>r eigenen Überlandzentrale.<br />

1923 fusionsweise Übernahme <strong>de</strong>r Siemens Elektrische<br />

Betriebe Ges. mbH in Turn-Teplitz, dadurch Ausweitung <strong>de</strong>s<br />

Versorgungsgebietes auch auf Teplitz, Dux und Oberleutensdorf,<br />

1926/28 auch auf Tetschen, Deutsch-Gabel, Böhmisch-<br />

Leipa, Auscha, Leitmeritz und Lobositz durch Übernahme weiterer<br />

regionaler Versorger. Großaktionäre 1943: Deutsche Continental-Gas-Ges.<br />

(rd. 42 %), Reichsgau Su<strong>de</strong>tenland, Schweizerische<br />

Ges. für elektrische Industrie.<br />

Los 846 Schätzwert 30-75 €<br />

Neußer Papier- und<br />

Pergamentpapierfabrik AG<br />

Neuss am Rhein, Aktie 1.000 RM<br />

15.7.1929 (Auflage 1000, R 4) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1878. Produziert wur<strong>de</strong>n Rohpappe, Sei<strong>de</strong>n- und<br />

Toilettenpapier. 1928 Aufnahme <strong>de</strong>r Fabrikation von Balatum<br />

(<strong>als</strong> günstige Konkurrenz zum Linoleum ein preiswerter Fußbo<strong>de</strong>nbelag,<br />

bestehend aus einer mit Ölfarbe bedruckten Wollfilzpappe).<br />

1939 Ankauf <strong>de</strong>r Tapetenfabrik Hösel, Bez. Düsseldorf<br />

(1964 wie<strong>de</strong>r verkauft). 1942 umbenannt in Balatum AG.<br />

1961/62 Bau einer Linoleumfabrik. 1965 erneut umfirmiert in<br />

Deutsche Balamundi AG. Großaktionär war mit 90 % eine belgische<br />

Gruppe. Zuletzt rd. 600 Beschäftigte. 1977 Fusion mit<br />

<strong>de</strong>r Balamo Deutschland GmbH (Neuss). Balatum wur<strong>de</strong> Anfang<br />

<strong>de</strong>r 1970er Jahre durch die haltbareren und noch preiswerteren<br />

PVC-Beläge verdrängt, seither in Neuss dann Produktion<br />

von Teppichbö<strong>de</strong>n, Na<strong>de</strong>lfilzen und PVC-Belägen.<br />

Los 847 Schätzwert 20-75 €<br />

Nie<strong>de</strong>rbarnimer Eisenbahn-AG<br />

Berlin-Wilhelmsruh, Aktie 100 RM Okt.<br />

1940 (Auflage 10000, R 2) EF<br />

Gründung 1900 <strong>als</strong> “Reinickendorf-Liebenwal<strong>de</strong>-Groß-Schönebekker<br />

Eisenbahn-AG”. Norm<strong>als</strong>purige Bahn Reinickendorf-Basdorf-<br />

Liebenwal<strong>de</strong> (37,9 km) mit Verzweigung Basdorf-Groß-Schönebeck<br />

(24 km) sowie Tegel-Friedrichsfel<strong>de</strong> (26 km). Im Juli 1925 Erwerb<br />

<strong>de</strong>r Industriebahn Tegl-Friedrichsfel<strong>de</strong>. Ab Nov. 1925 Nie<strong>de</strong>rbarnimer<br />

Eisenbahn-AG. Nach <strong>de</strong>m Krieg wur<strong>de</strong> die Bahn vom<br />

Schicksal hin und her geworfen, dabei passierte folgen<strong>de</strong>s: Da sie<br />

teils im West- und teils im Ostsektor von Berlin lag, hatten die Alliierten<br />

etwas gegen eine Enteignung. Also kam es zu einer Übergabe-Vereinbarung<br />

mit <strong>de</strong>r Reichsbahn, in <strong>de</strong>r alles bis auf die letzte<br />

Ölkanne genau aufgeführt wur<strong>de</strong>. Auch stand die Klausel darin, daß<br />

nach <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rvereinigung Deutschlands alles im übergebenen<br />

Zustand wie<strong>de</strong>r zurückzuübertragen an die Privatbahn sei. Die<br />

Chefetage <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sbahn schäumte vor Wut, <strong>als</strong> ihr dieser Vertrag<br />

nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> präsentiert wur<strong>de</strong> und verweigerte die Erfüllung.<br />

Es half nichts, die Prozesse gingen zu Gunsten <strong>de</strong>r Bahn aus,<br />

heute fährt sie wie<strong>de</strong>r <strong>als</strong> Privatbahn (und ist zu<strong>de</strong>m Heimat <strong>de</strong>r<br />

Berliner Eisenbahnfreun<strong>de</strong> e.V., bei <strong>de</strong>nen wir 1998 auf <strong>de</strong>m Bahnhof<br />

Basdorf ein unvergeßliches Sommerfest feiern durften).<br />

schaftskrise dann in <strong>de</strong>rbe Schwierigkeiten kam). Seit 1939 in<br />

Liquidation.<br />

Los 850 Schätzwert 150-200 €<br />

Nie<strong>de</strong>rsächsische Montan-AG<br />

Berlin, Aktie 2.000 Mark 5.10.1923 (R 10)<br />

EF-VF<br />

Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Erwerb von Montangerechtsamen insbeson<strong>de</strong>re für Erdöle und<br />

Erze. Ölexploration auf einem Gelän<strong>de</strong> in Nienhagen/Wietze bei<br />

Hannover, auf <strong>de</strong>m 1925 mit Bohrungen begonnen wer<strong>de</strong>n<br />

sollte. 1928 gelöscht.<br />

Los 851 Schätzwert 400-500 €<br />

Nienburger Eisengiesserei<br />

und Maschinenfabrik<br />

Nienburg a. S., Aktie 1.000 Mark<br />

1.11.1919 (Auflage 188, R 10) VF<br />

Zuvor völlig unbekannt gewesen, nur 4 Stück wur<strong>de</strong>n<br />

im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />

Gründung 1872 in Mag<strong>de</strong>burg unter <strong>de</strong>r Firma Nienburger Eisengiesserei<br />

und Maschinenfabrik, Sitz ab 1874 in Nienburg, zeitweilig<br />

auch in Berlin. 1923 umbenannt in Nienburger Maschinenfabrik.<br />

Spezialitäten: Ziegel- und Brikettmaschinen, Dampfmaschinen, komplette<br />

Anlagen von Dampfziegeleien, Cementfabriken, Kokereien,<br />

Kohlen<strong>de</strong>stillationen, Guss aller Arten. 1929 mangels Sanierungsmöglichkeiten<br />

in Liquidation gegangen, die Fabrikationsunterlagen<br />

(Patente, Mo<strong>de</strong>lle, Zeichnungen) gingen in <strong>de</strong>n Besitz <strong>de</strong>r Sächsischen<br />

Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann in Chemnitz über.<br />

Los 852 Schätzwert 100-150 €<br />

Nienburger Eisengiesserei<br />

und Maschinenfabrik<br />

Nienburg a. S., Aktie 1.000 Mark<br />

10.1.1922 (Auflage 2400, R 8) EF-VF<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Nr. 852<br />

Los 853 Schätzwert 20-75 €<br />

Nitritfabrik AG<br />

Cöpenick, Aktie 1.000 Mark 20.3.1923<br />

(Auflage 15000, R 2) VF<br />

Mit Umstellung 1933.<br />

Gründung 1906 unter Übernahme einer gleichnamigen GmbH.<br />

Die Fabrik an <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong>nschloßstraße zu bei<strong>de</strong>n Seiten eines<br />

Stichkan<strong>als</strong> <strong>de</strong>r Spree beschäftigte auf ihrem Fabrikareal von<br />

knapp 60.000 qm etwa 200 Arbeiter. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Ameisensäure,<br />

Tannin, Gallus- und Pyrogallussäure, Perborat, Wasserstoffsuperoxyd,<br />

Borax, Bromsalze und organische Präparate<br />

für phamazeutische und photographische Zwecke. 1922 Gründung<br />

<strong>de</strong>r “Orgacid” Chemische Fabrik GmbH & Co. zur Herstellung<br />

von Ox<strong>als</strong>äure und <strong>de</strong>ren Salzen gemeinsam mit <strong>de</strong>m Auer-Konzern<br />

(<strong>de</strong>r seinen Anteil ein Jahr später in Aktien <strong>de</strong>r Nitritfabrik<br />

AG tauschte). Großaktionär war die Familie von Gwinner<br />

(Arthur von Gwinner war bis zu seinem Tod 1919 Vorstandssprecher<br />

<strong>de</strong>r Deutschen Bank). Das Kapital <strong>de</strong>r bis 1926 in Berlin<br />

börsennotierten AG mußte zwecks Sanierung 1926 im Verhältnis<br />

5:1 (mit anschließen<strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>raufstockung auf 2 Mio.<br />

RM) und 1931 erneut 2:1 auf 1 Mio. RM zusammengelegt wer<strong>de</strong>n,<br />

1951 Umstellung 20:1 auf 50.000 DM. 1945 wur<strong>de</strong> die<br />

Köpenicker Fabrik erst vollständig durch die Russen <strong>de</strong>montiert<br />

und dann in Volkseigentum überführt, weshalb die AG ihren Sitz<br />

1949 nach Schleissheim und 1956 weiter nach Feldkirchen bei<br />

München verlegte. 1957 Umwandlung in eine GmbH & Co. KG.<br />

Los 854 Schätzwert 400-500 €<br />

Nordböhmische Elektrizitätswerke AG<br />

Bo<strong>de</strong>nbach, Zwischenschein 1.100 x<br />

1.000 RM 22.4.1941 (eingezahlt zu 25 %<br />

plus volles Agio, R 12), ausgegeben an die<br />

Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft in<br />

Dessau VF<br />

Bei <strong>de</strong>r 1941er Kapitalerhöhung um 2,5 Mio. RM<br />

über nahm Contigas 44 % <strong>de</strong>r neuen Aktien. Maschinenschriftliche<br />

Ausfertigung mit Originalunter-<br />

Los 855 Schätzwert 75-125 €<br />

Nord<strong>de</strong>utsche Hefeindustrie AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM Dez. 1942<br />

(Auflage 9400, R 7) EF<br />

Gründung 1909 in Werl <strong>als</strong> F. Wulf AG. Herstellung von Hefe,<br />

Spiritus, Likören, Branntwein, Weinbrand, Fruchtsäften und<br />

Mühlenfabrikaten. Betriebe in Dessau, Dres<strong>de</strong>n, Stettin, Tilsit,<br />

Hamburg und Werl. In die Deutsche Hefewerke GmbH umgewan<strong>de</strong>lt,<br />

einer <strong>de</strong>r größten Hefehersteller Europas.<br />

Los 856 Schätzwert 25-50 €<br />

Nord<strong>de</strong>utsche Hochseefischerei AG<br />

Wesermün<strong>de</strong>-G., Aktie 1.000 RM<br />

27.3.1940 (Auflage 750, R 4) EF<br />

Gründung 1907. 1935 Übernahme <strong>de</strong>r Deutsche Fischerei AG.<br />

Die Fangflotte erreichte bis zum Kriegsbeginn 23 Schiffe. 1968<br />

Übernahme <strong>de</strong>r Bremen-Vegesacker Fischerei GmbH. 1970<br />

Vercharterung <strong>de</strong>r gesamten Flotte (15 Schiffe) an die Nordsee<br />

Deutsche Hochseefischerei GmbH. 1977 Rückzug aus <strong>de</strong>m<br />

Fischfanggeschäft. 1979 Umfirmierung in Project Carries AG<br />

und Sitzverlegung von Bremerhaven nach Leer/Ostfriesland.<br />

Seit<strong>de</strong>m Wahrnehmung von Geschäftsführungsaufgaben <strong>als</strong><br />

Komplementär für Ree<strong>de</strong>reien <strong>de</strong>s neuen Schiffstyps Project<br />

Carrier. 1982 Sitzverlegung nach Bad Schwartau. 1985 Umbenennung<br />

in Hansa-Linie AG und Sitzverlegung nach Bremen,<br />

Los 848 Schätzwert 30-75 €<br />

Nie<strong>de</strong>rlausitzer Bank AG<br />

Cottbus, Aktie 1.000 RM März 1927<br />

(Auflage 700, R 5) EF-VF<br />

Gründung 1901 <strong>als</strong> “Nie<strong>de</strong>rlausitzer Kredit- und Sparbank AG”.<br />

Filialen in Crossen, Forst, Frankfurt (O<strong>de</strong>r), Guben, Küstrin, Lübben,<br />

Sagan, Sommerfeld, Sorau und Weißwasser. Großaktionär<br />

war die Deutsche Bank. Laut Handbuch von 1953: erloschen.<br />

Los 849 Schätzwert 30-80 €<br />

Nie<strong>de</strong>rlausitzer Kohlenwerke AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark 17.7.1905<br />

(Auflage 2000, R 2) VF<br />

Dekorativ, mit Hermes-Vignette in allen vier Ecken.<br />

Gründung 1882 mit Sitz in Fürstenberg a.O., zur vorteilhafteren<br />

Gestaltung <strong>de</strong>s Brikettvertriebs. 1902 Sitzverlegung nach Berlin<br />

(Potsdamerstr. 127/128). Die Ges. besaß 8 Braunkohlen-Tagebaue<br />

im Senftenberger Revier, 2 Tiefbaue im Spremberger<br />

Revier und 3 Tage- bzw. Tiefbaue im Borna-Leipziger Revier,<br />

dazu 16 Brikettfabriken und 4 Ziegeleien, beschäftigt waren bis<br />

zu 6.000 Menschen. 1919 Beitritt zum ostelbischen sowie zum<br />

mittel<strong>de</strong>utschen Braunkohlensyndikat, die für die angeschlossenen<br />

Werke <strong>de</strong>n kompletten Verkauf übernahmen und Produktionsquoten<br />

vergaben. Die in Berlin börsennotierte AG erwirtschaftete<br />

regelmäßig zweistellige Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n, Großaktionär<br />

war <strong>de</strong>r Petschek-Konzern in Aussig (<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Weltwirt-<br />

Nr. 854 Nr. 879<br />

79


1989 Umbenennung in MAMMOET-HANSA-Linie AG, 1994<br />

Sitzverlegung nach Rostock, seit 1995 <strong>als</strong> Ree<strong>de</strong>rei Hansa AG<br />

und seit 2007 <strong>als</strong> INTERHANSA Ree<strong>de</strong>rei AG firmierend. Eigene<br />

Umsätze erzielt die AG nicht mehr, wesentliches Aktivum<br />

waren bis zum Verkauf 2008/2009 Beteiligungen an <strong>de</strong>r Hugo<br />

Stinnes Linien GmbH (100 %, Liniendienste nach Mexico und<br />

Südafrika) und <strong>de</strong>r Deutsche SeeHansa AG (50 %, Emissionshaus<br />

für Schiffsbeteiligungen gemeinsam mit Salomon Brothers).<br />

Für die ganz wenigen übrig gebliebenen Kleinaktionäre<br />

ließ <strong>de</strong>r zypriotische Großaktionär 2008 einen squeeze-out beschließen.<br />

Los 863 Schätzwert 20-75 €<br />

Nordhausen-Wernigero<strong>de</strong>r<br />

Eisenbahn-Gesellschaft<br />

Wernigero<strong>de</strong>, Aktie 100 RM Jan. 1925<br />

(Auflage 8250, R 2) EF<br />

Blindprägesiegel mit Dampflok.<br />

Gründung 1896. Die berühmte “Harzquerbahn”, bis heute<br />

weitgehend im Dampfbetrieb in Aktion. 1000-mm-Schm<strong>als</strong>purbahn<br />

Nordhausen-Eisfel<strong>de</strong>r Talmühle-Sorge-Drei Annen-<br />

Hohne-Wernigero<strong>de</strong> (62 km) mit Abzweig von Drei Annen-Hohne<br />

auf <strong>de</strong>n Brocken (19 km). 1949 Übernahme durch die Deutsche<br />

Reichsbahn. Seit <strong>de</strong>r “Wen<strong>de</strong>” Betrieb durch die landkreiseigene<br />

“Harzer Schm<strong>als</strong>purbahnen GmbH”.<br />

Los 857 Schätzwert 75-150 €<br />

Nord<strong>de</strong>utsche<br />

Portland-Cement-Fabrik Misburg<br />

Hannover, Aktie 1.000 Mark 26.11.1904<br />

(Auflage 400, R 5) VF+<br />

Gründung 1898. Später kontinuierliche Expansion durch Aufkauf<br />

von Konkurrenten: Misburger Portland-Cement-Fabrik<br />

Kronsberg AG (1904), Wunstorfer Portlandcementwerke AG<br />

(1929), Portland Alemannia AG in Hannover und Portlandcementwerk<br />

Schwanebeck AG (1930), Portlandcementfabrik Hoiersdorf<br />

GmbH, Portlandzementwerk “Siegfried” Salz<strong>de</strong>rhel<strong>de</strong>n<br />

AG und Vorwohler Portland-Cement-Fabrik AG, Hannover<br />

(1942). Alle diese Beteiligungen sowie die Braunschweiger<br />

Portlandcementwerk AG, Sal<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>n 1950/57 auf die Nordcement<br />

verschmolzen. 1964 Umfirmierung in NORDCEMENT<br />

AG. 1973/75 Erwerb und anschließen<strong>de</strong> Verschmelzung <strong>de</strong>r<br />

Portland-Cementfabrik Har<strong>de</strong>gsen AG. In Betrieb blieben die<br />

Werke Höver (Werk Alemannia), Har<strong>de</strong>gsen und Wunstorf.<br />

Großaktionär war bis in die 70er Jahre die AGIV, danach die<br />

Schweizer Hol<strong>de</strong>rbank (Mehrheit) und mit einer Schachtel die<br />

Hei<strong>de</strong>lberger Zement. Verschmelzung mit <strong>de</strong>r Alsen GmbH und<br />

<strong>de</strong>r Breitenburger Finanzholding GmbH auf die Breitenburger<br />

Portland-Cement-Fabrik und Umbenennung in Alsen AG.<br />

Los 858 Schätzwert 30-60 €<br />

Nord<strong>de</strong>utsche<br />

Portlandcementfabrik Misburg AG<br />

Hannover, 5 % Teilschuldv. 500 RM Mai<br />

1939 (Auflage 1000, R 7) EF-<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 859 Schätzwert 150-250 €<br />

Nord<strong>de</strong>utsche Versicherungs-Bank AG<br />

Berlin, Namensaktie 1.000 Mark<br />

9.8.1917 (Auflage 1000, R 8) UNC-EF<br />

Wun<strong>de</strong>rschöne geometrische Umrahmung.<br />

Gründung 1915. Rückversicherung in allen Zweigen, 1919 auch<br />

Aufnahme <strong>de</strong>r direkten Transport-Versicherung. 1925 nach Ablehnung<br />

eines Vergleichsantrages in Anschlußkonkurs gegangen.<br />

Los 860 Schätzwert 40-60 €<br />

Nord<strong>de</strong>utscher Lloyd<br />

Bremen, 4,5 % Genussrechtsurkun<strong>de</strong> 50<br />

RM Mai 1926 (R 8) VF+<br />

Gründung 1857 durch Fusion von vier noch älteren Vorgängergesellschaften.<br />

Zunächst wur<strong>de</strong>n England und New York angelaufen,<br />

bald darauf auch Baltimore und New Orleans. Neben <strong>de</strong>r<br />

Frachtschiffahrt spielte <strong>de</strong>r Passagierverkehr, vor allem die Verschiffung<br />

von Auswan<strong>de</strong>rern, eine große Rolle. Daneben Betätigung<br />

im Bugsierdienst, im Bä<strong>de</strong>rdienst, Betrieb einer Assekuranz<br />

und <strong>de</strong>r bis heute tätigen Schiffsreparatur. 1867 ging <strong>de</strong>r<br />

Lloyd eine weit reichen<strong>de</strong> Partnerschaft mit <strong>de</strong>r Baltimore & O-<br />

hio Railroad ein. In Bremerhaven bestand schon seit 1862 mit<br />

<strong>de</strong>r Geestebahn ein für <strong>de</strong>n Passagierverkehr wichtiger Anschluß.<br />

Seit <strong>de</strong>n 1870er Jahren wur<strong>de</strong>n auch Westindien und<br />

Südamerika angelaufen. Mit fast 100 Schiffen zu dieser Zeit bereits<br />

die viertgrößte Schifffahrtsgesellschaft <strong>de</strong>r Welt. 1885 gewann<br />

<strong>de</strong>r Lloyd die Ausschreibung <strong>de</strong>r Reichspostdampferlinien,<br />

wonach monatlich folgen<strong>de</strong> Linien bedient wur<strong>de</strong>n: 1. Bremerhaven-Belgien/Holland-Genua-Neapel-Port<br />

Said-Suez-A<strong>de</strong>n-<br />

Colombo-Singapur-Hongkong-Shanghai, 2. eine Anschlußlinie<br />

Hongkong-Yokohama-Hiogo-Nagasaki-Shanghai, 3. eine Anschlußlinie<br />

Singapur-Batavia-Neu-Guinea und 4.) Bremerhaven-<br />

Suez-Colombo-A<strong>de</strong>lai<strong>de</strong>-Melbourne-Sidney. Für <strong>de</strong>n regelmäßigen<br />

Linienverkehr zahlte das Reich einen Zuschluß von 4,09<br />

Mio. M jährlich. Neben <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen beför<strong>de</strong>rte <strong>de</strong>r Lloyd auch<br />

belgische, englische und amerikanische Post. 1897 stellte <strong>de</strong>r<br />

Lloyd mit <strong>de</strong>r “Kaiser Wilhelm” das zu dieser Zeit größte und<br />

schnellste Schiff <strong>de</strong>r Welt in Dienst, das auch gleich das “Blaue<br />

Band” für die schnellste Atlantiküberquerung gewann. Es folgte<br />

das “Jahrzehnt <strong>de</strong>r Deutschen” in <strong>de</strong>r Transatlantikschiffahrt, die<br />

nun vom Nord<strong>de</strong>utschen Lloyd und <strong>de</strong>r HAPAG aus Hamburg dominiert<br />

wur<strong>de</strong>. In <strong>de</strong>r gleichen Liga spielten nur noch die Cunard-Line<br />

und die White Star Line aus Großbritannien. Anfang<br />

<strong>de</strong>s 20. Jh. kaufte <strong>de</strong>r New Yorker Finanzier J. P. Morgan eine<br />

Reihe von Ree<strong>de</strong>reien auf, um ein transatlantisches Monopol zu<br />

errichten, was ihm aber nicht gelang. Die HAPAG und <strong>de</strong>r Lloyd<br />

machten Morgan, <strong>de</strong>r auch die Baltimore & Ohio RR beherrschte,<br />

daraufhin ein Angebot, <strong>de</strong>n Markt unter sich aufzuteilen. Dieses<br />

Abkommen bestand bis 1912. Bei Beginn <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges<br />

1914 besaß <strong>de</strong>r Lloyd eine Tonnage von über 900.000 BRT<br />

und beschäftigte über 22.000 Menschen. 1917 beschlagnahmten<br />

die USA bereits die Hafenanlagen <strong>de</strong>s Lloyd in Hoboken und<br />

alle dort aufliegen<strong>de</strong>n Dampfer, praktisch <strong>de</strong>r gesamte Rest <strong>de</strong>r<br />

Flotte ging durch <strong>de</strong>n Versailler Vertrag verloren. mit nur 57.000<br />

BRT, alles nur kleine Dampfer, musste <strong>de</strong>r Lloyd praktisch von<br />

vorn beginnen. 1920 Gründung <strong>de</strong>r Lloyd Luftverkehr, 1923 mit<br />

entsprechen<strong>de</strong>n HAPAG-Aktivitäten zur Deutschen Aero Lloyd<br />

zusammengeführt, <strong>als</strong>o eine Keimzelle <strong>de</strong>r 1926 gegrün<strong>de</strong>ten<br />

Deutschen Luft Hansa. Die Weltwirtschaftskrise erzwang 1930<br />

einen Unionsvertrag mit <strong>de</strong>m Hamburger Erzrivalen HAPAG, <strong>de</strong>r<br />

1935 zu einer Betriebsgemeinschaft erweitert wur<strong>de</strong>. Bei Ausbruch<br />

<strong>de</strong>s 2. Weltkrieges hatte sich <strong>de</strong>r Lloyd wie<strong>de</strong>r bis auf eine<br />

Tonnage von rd. 600.000 BRT hochgearbeitet und beschäftigte<br />

über 12.000 Mitarbeiter. Wie<strong>de</strong>rum gingen im Krieg sämtliche<br />

Schiffe verloren bzw. wur<strong>de</strong>n anschließend von <strong>de</strong>n Alliierten<br />

beschlagnahmt. Erneut musste <strong>de</strong>r Lloyd 1945 mit 350 Mitarbeitern<br />

ganz von vorn anfangen. Bis 1970, <strong>de</strong>m Jahr <strong>de</strong>r Fusion,<br />

erreichte er wie<strong>de</strong>r 390.000 BRT und stand damit an 16.<br />

Stelle <strong>de</strong>r Weltrangliste. Die HAPAG kam mit 410.000 BRT auf<br />

Platz 9. Dann en<strong>de</strong>ten 113 Jahre Eigenständigkeit <strong>de</strong>s Nord<strong>de</strong>utschen<br />

Lloyd mit <strong>de</strong>r Fusion zur HAPAG-LLOYD AG. 1981<br />

wird mit <strong>de</strong>r “Frankfurt Express” das größte Containerschiff <strong>de</strong>r<br />

Welt in Dienst gestellt. 1998 übernimmt die Preussag (heute<br />

TUI) die Aktienmehrheit und verleibt sich Hapag-Lloyd 2002 per<br />

Squeeze-Out <strong>de</strong>r Kleinaktionäre ganz ein. Mit <strong>de</strong>r 2005 erfolgten<br />

Übernahme <strong>de</strong>r kanadischen CP Ships gehört Hapag-Lloyd<br />

zu <strong>de</strong>n 5 größten Ree<strong>de</strong>reien <strong>de</strong>r Welt. Aktuell zwingt <strong>de</strong>r Druck<br />

<strong>de</strong>r eigenen Aktionäre die TUI, Hapag-Lloyd zum Verkauf zu stellen.<br />

Statt <strong>de</strong>r Abgabe an einen Konkurrenten scheint im Moment<br />

ein (erneuter) Börsengang von Hapag-Lloyd wahrscheinlich.<br />

I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriges Los.<br />

Los 861 Schätzwert 200-250 €<br />

Nord<strong>de</strong>utscher Lloyd<br />

Bremen, 4,5 % Genussrechtsurkun<strong>de</strong> 500<br />

RM Mai 1926 (R 10) VF+<br />

Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Los 862 Schätzwert 75-150 €<br />

Nordhäuser Tabakfabriken AG<br />

Nordhausen, Aktie 1.000 Mark Juli 1920<br />

(Auflage 10000, R 5) EF-VF<br />

Die AG entstand 1919 durch Zusammenschluß von 10 Nordhäuser<br />

Firmen dieser Branche (u.a. Fa. Hanewacker, Kneiff).<br />

Unter ihrem Dach arbeiteten 10 Kautabakfabriken, eine Rauchtabakfabrik<br />

und eine Zigarrenfabrik in Nordhausen sowie 5 Zigarrenfilialbetriebe<br />

auf <strong>de</strong>m Eichsfeld. Im Juli 1946 wur<strong>de</strong>n die<br />

Betriebe vom Land Thüringen enteignet, womit sich ihr Schikksal<br />

von <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r AG löste: Die NORTAK entwickelte sich zu<br />

DDR-Zeiten zu einem großen Zigarettenhersteller. 1990 übernahm<br />

die Reemtsma-Gruppe diesen per Wie<strong>de</strong>rvereinigung<br />

hinzugekommenen Wettbewerber, 2002 wur<strong>de</strong>n die NORTAK-<br />

Betriebe stillgelegt. Die alte AG dagegen verlegte 1950 ihren<br />

Sitz nach Düsseldorf. Die geplante Wie<strong>de</strong>raufnahme einer Produktion<br />

im Westen konnte nie realisiert wer<strong>de</strong>n, doch blieb <strong>de</strong>r<br />

AG-Mantel die ganze Zeit im Düsseldorfer Freiverkehr notiert.<br />

Seine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Fotokunstsammlung brachte 2003/04 <strong>de</strong>r<br />

Großaktionär Clemens Ved<strong>de</strong>r in die AG ein, die bei <strong>de</strong>r Gelegenheit<br />

in “Camera Work AG” umfirmierte. <strong>Der</strong> Sitz wur<strong>de</strong> nach<br />

Hamburg verlegt, in einer ehem<strong>als</strong> von Jil San<strong>de</strong>r bewohnten<br />

Villa eröffnete man neue Ausstellungsräume. Nach Bill Gates<br />

und Getty Images verfügt Camera Work heute über <strong>de</strong>n weltweit<br />

drittgrößten Bestand an Photorechten und veranstaltet be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong><br />

Ausstellungen. <strong>Der</strong> Börsenkurs einer 5-DM-Aktie ü-<br />

bersteigt inzwischen atemberauben<strong>de</strong> 5.000 €.<br />

Los 864 Schätzwert 80-185 €<br />

Nordpark Terrain-AG<br />

Berlin, Aktie 2.000 Mark 28.1.1904.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1400, R 4) VF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1903 zum Zwecke <strong>de</strong>s Erwerbes, <strong>de</strong>r Verwaltung<br />

und Verwertung von Grundstücken. Die Gesellschaft besaß<br />

zwei Terrains im Berliner Bezirk Wedding an <strong>de</strong>r Müllerstraße<br />

gelegen.<br />

Los 865 Schätzwert 25-50 €<br />

NSU Werke AG<br />

Neckarsulm, Aktie 100 RM Okt. 1941<br />

(Auflage 4000, R 2) EF<br />

Gründung 1884 <strong>als</strong> “Neckarsulmer Strickmaschinenfabrik”.<br />

1969 Verschmelzung mit <strong>de</strong>r Auto-Union GmbH zur Audi NSU<br />

Auto Union AG.<br />

Los 866 Schätzwert 125-175 €<br />

Obercasseler Brauerei-AG<br />

Obercassel bei Bonn, Aktie 100 RM Jan.<br />

1933 (Auflage 375, R 10) VF<br />

Einzelstück aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz. Fleckig.<br />

Gründung 1876 <strong>als</strong> Brauerei von Hubert Dreesen, AG seit 1888<br />

<strong>als</strong> Obercasseler Bierbrauerei-Gesellschaft, 1899 Umfirmierung<br />

wie oben. Gebraut wur<strong>de</strong> Bier unter <strong>de</strong>n Marken “Drachenfels”<br />

und “Obag”. Eigene Gastwirtschaften in Bonn und<br />

Siegburg. Mit Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n von 15 % und mehr Anfang <strong>de</strong>s Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

eine <strong>de</strong>r am besten rentieren<strong>de</strong>n Brauereien. 1972 in<br />

die Oberkasseler Brauerei GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Nr. 859 Nr. 861 Nr. 863 Nr. 867<br />

80


Los 867 Schätzwert 200-250 €<br />

Oberhausener Baugesellschaft<br />

auf Aktien<br />

Oberhausen (Rhld.), Aktie 200 Goldmark<br />

1.12.1924. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 120, R 9)<br />

VF+<br />

Zuvor ganz unbekannt gewesen!<br />

Gründung 1883. Liniendienst mit (vor <strong>de</strong>m ersten Weltkrieg) 20<br />

Dampfern von Hamburg, Bremen, Amsterdam und Rotterdam<br />

nach Portugal, Spanien, Marokko und <strong>de</strong>n Kanarischen Inseln<br />

(von wo <strong>als</strong> Rückfracht in großem Umfang Bananen und Tomaten<br />

mitgenommen wur<strong>de</strong>n). Später kamen <strong>als</strong> Abfahrtshäfen<br />

auch noch Danzig, Gdingen und Stettin hinzu. 1915 Sitzverlegung<br />

nach Hamburg, dort auch börsennotiert. Die O.P.D.G. gehörte<br />

zuletzt zum HANIEL-Konzern. 1951 in eine Kommanditgesellschaft<br />

umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1924 durch die Stadtgemein<strong>de</strong> Oberhausen und<br />

verschie<strong>de</strong>ne Unternehmen zur Errichtung gesun<strong>de</strong>r Kleinwohnungen<br />

für min<strong>de</strong>rbemittelte Volkskreise zwecks Lin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

Wohnungsnot und Schaffung von Arbeitsgelegenheit für Erwerbslose.<br />

Als Sacheinlage brachten die Ziegelwerke Oberhausen<br />

GmbH Stück 1 Mio. Ziegel ein, die Erwerbs- u. Betriebsgesellschaft<br />

für industrielle Unternehmungen GmbH ein Grundstück<br />

in <strong>de</strong>r Grösse von 7,60 a. Bereits nach 12 Jahren, <strong>als</strong>o<br />

1936 wur<strong>de</strong> die Gesellschaft wie<strong>de</strong>r aufgelöst.<br />

Los 868 Schätzwert 75-150 €<br />

Oberlausitzer Zuckerfabrik AG<br />

Löbau i.Sa., Aktie 20 RM 28.7.1926<br />

(Auflage 17428, R 7) EF<br />

Gründung 1883. Herstellung, Erwerb, Verarbeitung und Verkauf<br />

von Zucker sowie Betrieb <strong>de</strong>r Landwirtschaft. Haupterzeugnisse<br />

waren Weißzucker, Melasse sowie Naß- und Trockenschnitzel.<br />

Großaktionär war die Süd<strong>de</strong>utsche Zucker-AG in Mannheim.<br />

In <strong>de</strong>r DDR <strong>als</strong> Zuckerfabrik Löbau VEB weiter geführt.<br />

Nach 1990 von <strong>de</strong>r Südzucker AG übernommen, diese schließt<br />

das Werk En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kampagne 2002.<br />

Los 869 Schätzwert 30-90 €<br />

Oberrheinische Immobilien AG<br />

Freiburg i.Br., Aktie 10.000 Mark 15.6.1923.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2500, R 4) EF<br />

Gründung 1923. Immobilienverwaltung. 1926 Auflösungsbeschluss.<br />

Bis 1943 war die Gesellschaft noch nicht abgewickelt.<br />

Großaktionär (1943): Die Stumm-Gruppe.<br />

Los 870 Schätzwert 25-50 €<br />

O<strong>de</strong>nwäl<strong>de</strong>r Hartstein-Industrie AG<br />

Darmstadt, Aktie 400 RM 1.1.1939<br />

(Auflage 3300, R 3) UNC-EF.<br />

Gründung 1898 in Ober-Ramstadt, seit 1907 in Darmstadt ansässig.<br />

Produktion von Schotter und Pflastermaterial sowie von<br />

Gehwegplatten und Betonrandsteinen. Heute O<strong>de</strong>nwäl<strong>de</strong>r Hartstein-Industrie<br />

GmbH, Hanau (OHI). Die Tochtergesellschaft <strong>de</strong>r<br />

OHI, die GBRE (Groß-Bieberau - Reinheimer Eisenbahn GmbH)<br />

betreibt die Eisenbahnstrecke Reinheim - Groß-Bieberau.<br />

Bohrgesellschaft belegen in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Esperke, Kreis Neustadt<br />

am Rübenberge Regierungsbezirk Lüneburg.<br />

Los 872 Schätzwert 100-150 €<br />

Oeynhauser Maschinenfabrik AG<br />

Bad Oeynhausen, Aktie 1.000 Mark<br />

18.10.1921 (Auflage 3000, R 7) EF-VF<br />

Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Bei <strong>de</strong>r Gründung 1920 wur<strong>de</strong> die “Oma Oeynhauser Maschinenfabrik<br />

Schulze & Co. KG” eingebracht, die vornehmlich landwirtschaftliche<br />

Maschinen und Fahrzeuge herstellte. 1927, im<br />

Jahr <strong>de</strong>r Sitzverlegung nach Berlin, saß auch Fabrikdirektor Fritz<br />

Windhoff aus Rheine im Aufsichtsrat (die Windhoff AG ist heute<br />

börsennotiert). In <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise untergegangen.<br />

Los 873 Schätzwert 75-150 €<br />

Ol<strong>de</strong>nburg-Portugiesische<br />

Dampfschiffs-Rhe<strong>de</strong>rei<br />

Ol<strong>de</strong>nburg, Actie V. Ausg. 1.000 Mark<br />

19.4.1900 (Auflage 400, R 5) EF<br />

Hochformat, hübscher Druck mit großer Ree<strong>de</strong>rei-<br />

Flagge.<br />

Los 874 Schätzwert 30-80 €<br />

Ol<strong>de</strong>nburger Versicherungs-Ges.<br />

Ol<strong>de</strong>nburg i.O., Aktie 100 RM 15.9.1928<br />

(Auflage 10000, R 4) EF<br />

Sehr schöne Umrandung.<br />

Gründung 1857. Versicherte alles, was versichert wer<strong>de</strong>n kann:<br />

Feuer-, Mietverlust-, Betriebsunterbrechung-, Transport-, Gepäck-,<br />

Einbruchdiebstahl-, Gas-, Leitungswasser-, Aufruhr-, Valoren-,<br />

Luftfahrt-, Film- und Sturmscha<strong>de</strong>n-Versicherung. 1964<br />

Übernahme <strong>de</strong>s Versicherungsbestan<strong>de</strong>s durch die Aachener<br />

und Münchener Feuer-Versicherungs-Gesellschaft.<br />

Los 875 Schätzwert 400-500 €<br />

Ol<strong>de</strong>nburgische Glashütte<br />

Ol<strong>de</strong>nburg, Actie 1.000 Mark 7.11.1885.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 500, R 7) EF-VF<br />

Ausgesprochen <strong>de</strong>korative Umrahmung. Wie auch<br />

das folgen<strong>de</strong> Los zuvor völlig unbekannt gewesen!<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1885. Herstellung aller Sorten von Wein-, Bier- und<br />

Mineralwasserflaschen. Das zuletzt 137.000 qm große Betriebsgelän<strong>de</strong>,<br />

auf <strong>de</strong>m anfangs 500-600 Mitarbeiter beschäftig waren,<br />

prägte maßgeblich die Entwicklung <strong>de</strong>s Stadtteils Osternburg<br />

zum typischen Industrie- und Arbeiterviertel. Das Werk lag<br />

direkt an <strong>de</strong>r auch für Seeschiffe befahrbaren Hunte und verfügte<br />

über einen eigenen Hafen. 1907 Beteiligung an <strong>de</strong>r “Ges. zum<br />

Erwerb <strong>de</strong>r Owens’schen Patente”, womit die industrielle Flaschenproduktion<br />

möglich wur<strong>de</strong>. 1908 Ankauf <strong>de</strong>r Flaschenfabrik<br />

A. Lagershausen in Stadthagen, 1909 Erwerb <strong>de</strong>r Glashütte<br />

Hildburghausen, 1913 Erwerb <strong>de</strong>r Glashütte L. Reppert Sohn<br />

GmbH in Friedrichsthal (Saar). Nunmehr betrug die Gesamtproduktionskapazität<br />

aller Werke 60 Mio. Flaschen jährlich. 1942/44<br />

Verkauf <strong>de</strong>r Werke Hildburghausen und Friedrichsthal und Konzentration<br />

<strong>de</strong>r Produktion in Ol<strong>de</strong>nburg. Börsennotiz bis 1942 in<br />

Hamburg, ab 1949 in Bremen. 1957, inzwischen war die Ol<strong>de</strong>nburgische<br />

Glashütte die mo<strong>de</strong>rnste Hohlglashütte <strong>de</strong>s ganzen<br />

europäischen Kontinents, von <strong>de</strong>r Gerresheimer Glas AG übernommen<br />

wor<strong>de</strong>n. 1983 wur<strong>de</strong> das Werk geschlossen.<br />

Los 876 Schätzwert 400-500 €<br />

Ol<strong>de</strong>nburgische Glashütte<br />

Ol<strong>de</strong>nburg, Aktie 1.000 Mark 1.8.1913<br />

(Auflage 500, Kapitalerhöhung zum<br />

Erwerb <strong>de</strong>r Glashütte L. Reppert Sohn<br />

GmbH in Friedrichsthal/Saar, R 9) EF-VF<br />

I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriges Los. Ein paar<br />

unauffällige Rostfleckchen.<br />

Los 877 Schätzwert 200-250 €<br />

Optische Werke Rü<strong>de</strong>rsdorf AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark Aug. 1923<br />

(Auflage 2500, R 8) VF+<br />

Ausdrucksstarke Farbgebung. Aktien dieser be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />

Ges. waren zuvor völlig unbekannt.<br />

Gründung im Jan. 1922 in Bremen unter Mitwirkung <strong>de</strong>s Bankhauses<br />

J. F. Schrö<strong>de</strong>r KGaA <strong>als</strong> Optische Werke AG. Im März<br />

1922 Umfirmierung wie oben und Sitzverlegung nach Berlin.<br />

Die Firma stellte nach 1919 und 1920 von Hugo Hahn (später<br />

<strong>als</strong> Vorstand tätig) erworbenen Patenten die RüO-Optik und <strong>de</strong>n<br />

Rüo-Tele-Anastigmat her. Für Fotolaien: Ein Anastigmat ist ein<br />

aus min<strong>de</strong>stens drei Linsen bestehen<strong>de</strong>s Linsensystem, das einen<br />

früher berüchtigten Abbildungsfehler, die Punktlosigkeit (Astigmatismus)<br />

vermei<strong>de</strong>t. Im Nov. 1925 unter Geschäftsaufsicht<br />

gestellt (im Febr. 1926 wie<strong>de</strong>r aufgehoben). Danach nur<br />

noch Verwaltung <strong>de</strong>s Betriebsgrundstücks, das operative Geschäft<br />

wur<strong>de</strong> auf die Rüo Optik GmbH übertragen. 1932 ist die<br />

AG erloschen. Noch heute wer<strong>de</strong>n Rüo Anastigmaten auf ebay<br />

unter Sammlern hoch gehan<strong>de</strong>lt.<br />

Los 878 Schätzwert 75-150 €<br />

Osnabrücker Ziegelwerke AG<br />

Osnabrück, Aktie 100 RM 11.5.1934<br />

(kompletter Neudruck wegen<br />

Neustückelung, Auflage 1000, R 7) EF<br />

Mit drei Liquidationsstempeln <strong>de</strong>r Dresdner Bank.<br />

Gründung 1899, Sitz bis 1915 in Hellern, dann in Osnabrück.<br />

1919 aufgekauft durch die Hellern’sche Ziegelindustrie G. O.<br />

Kramer & Co. GmbH (gegr. 1872) und mit dieser anschließend<br />

fusioniert. 1920 Erwerb <strong>de</strong>r Ziegelwerk GmbH Lüstringen. In<br />

Betrieb waren zuletzt zwei Werke in Hellern und eines in Lüstringen.<br />

1938 in Liquidation gegangen.<br />

Los 879 Schätzwert 500-625 €<br />

OSRAM GmbH KG<br />

Berlin, 7 % Gold Bond Lit. B 500 US $<br />

2.12.1925 (Auflage 1575, R 8) VF+<br />

Zweisprachig englisch/<strong>de</strong>utsch. Tolle Vignette mit<br />

einer fast originalgroßen Glühlampe. Mit Restkupons<br />

ab 1945.<br />

“Wüßt nicht, was sie Besseres erfin<strong>de</strong>n könnten, <strong>als</strong> daß Lichter<br />

ohne Putzen brennten.” (Johann Wolfgang von Goethe, um<br />

1800). Um 1826 kam dann die Gasbeleuchtung auf. 1886 erfand<br />

<strong>de</strong>r österreichische Chemiker und Ingenieur Auer von<br />

Welsbach das Gasglühlicht. 1901 präsentierte die Auergesellschaft<br />

Glühlampen mit Osmium-Glühfä<strong>de</strong>n. Schon 1880 hatte<br />

Siemens & H<strong>als</strong>ke die Entwicklung einer Glühlampe mit Kohlefä<strong>de</strong>n<br />

erfolgreich abgeschlossen und 1882 die älteste <strong>de</strong>utsche<br />

Glühlampenfabrik eröffnet. Das Warenzeichen OSRAM<br />

wur<strong>de</strong> ursprünglich 1906 von <strong>de</strong>r Auergesellschaft angemel<strong>de</strong>t.<br />

Es ist ein Kunstwort aus <strong>de</strong>n früher gängigen Glühwen<strong>de</strong>l-<br />

Materialien OSmium und WolfRAM. Am 1.7.1919 legten Siemens<br />

& H<strong>als</strong>ke, die AEG und die Auergesellschaft ihre Glühlampenproduktion<br />

in <strong>de</strong>r neu gegrün<strong>de</strong>ten OSRAM GmbH KG<br />

zusammen. Seit 1978 ist Siemens Alleingesellschafter, Firmensitz<br />

ist München. Heute erwirtschaftet OSRAM mit 43.500 Mitarbeitern<br />

in 46 Werken (verteilt auf 17 Län<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>) einen<br />

Jahresumsatz von 4,6 Mrd. Euro.<br />

Los 871 Schätzwert 200-250 €<br />

Oel-, Kali- und Kohlen-<br />

Bohrgesellschaft Esperke<br />

Berlin, Anteil-Schein 1/1.000 1.3.1906<br />

(R 9), ausgestellt auf General-Intendant<br />

Kammerherr L. v. Ra<strong>de</strong>tzky-Mikulicz,<br />

Ol<strong>de</strong>nburg i/Gr VF<br />

Aparte Blätter- und Blüten-Umrandung. Zuvor völlig<br />

unbekannt gewesener Bergwerks-Anteil, nur<br />

10 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Nr. 875 Nr. 883<br />

81


Nr. 885<br />

Gründung 1909 zur Versorgung von Stadt und Kreis Pa<strong>de</strong>rborn,<br />

Kreis Büren und Freistaat Lippe mit elektrischer Energie.<br />

41 Städte und Landgemein<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m Kraftwerk Pa<strong>de</strong>rborn<br />

versorgt, das 1927 mit <strong>de</strong>m RWE-Fernleitungsnetz zusammengeschaltet<br />

wur<strong>de</strong>. Das Straßenbahnnetz in 1.000-<br />

mm-Spur glie<strong>de</strong>rte sich in das auf preußischem Gebiet liegen<strong>de</strong><br />

Pa<strong>de</strong>rborner Netz (zus. 25 km) und das im Fürstentum Lippe<br />

gelegene Detmol<strong>de</strong>r Netz (zus. 54 km). Bei<strong>de</strong> Netze hatten<br />

seit 1920 in Schlangen Verbindung. Gleich bei <strong>de</strong>r Gründung<br />

1909 wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Westfälische Kleinbahnen AG die 8,2 km<br />

lange Strecke Pa<strong>de</strong>rborn-Neuhaus-Sennelager übernommen<br />

(3,7 km langer Anzweig nach Elsen 1913 eröffnet), 1911 ging<br />

die 13,6 km lange Strecke Pa<strong>de</strong>rborn-Bad Lippspringe-<br />

Schlangen in Betrieb. Das Detmol<strong>de</strong>r Netz wur<strong>de</strong> 1918 übernommen<br />

von <strong>de</strong>r Lippischen Elektricitäts-AG (<strong>de</strong>ren Aktien man<br />

ohnehin zu 100 % besaß). Es bestand aus <strong>de</strong>n Strecken Detmold-Berlebeck-Johannaberg<br />

(8 km, eröffnet 1900/03), Detmold-Hei<strong>de</strong>nol<strong>de</strong>ndorf-Pivitsheite<br />

(6,8 km, eröffnet 1926/28),<br />

Schlangen-Externsteine-Horn (12,7 km, eröffnet 1923), Horn-<br />

Detmold (9 km, eröffnet 1920) und Horn-Bad Meinberg-Blomberg<br />

(eröffnet 1924/26). Damit betrieb die Gesellschaft mit ü-<br />

ber 200 Mitarbeitern das grösste Überlandstrassenbahnnetz<br />

Deutschlands. Mit 2 Lokomotiven, knapp 40 Triebwagen<br />

und ca. 70 Beiwagen wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n 20er Jahren fast 5 Mio.<br />

Fahrgäste im Jahr beför<strong>de</strong>rt. Aktionäre waren 1940 das RWE<br />

(39,6 %), die Stadt Pa<strong>de</strong>rborn (35,7 %) und <strong>de</strong>r Staat Lippe mit<br />

Kommunalverbän<strong>de</strong>n (24,7 %). Dass nach <strong>de</strong>m Krieg die Verkehrszahlen<br />

mit jährlich bis zu 12 Mio. Fahrgästen (an Spit-<br />

Nr. 890<br />

zentagen fast 100.000 an einem einzigen Tag!) zunächst neue<br />

Höchstwerte erklommen, hielt <strong>de</strong>n Siegeszug <strong>de</strong>s Straßenverkehrs<br />

nicht lange auf: Das Detmol<strong>de</strong>r Netz wur<strong>de</strong> schon 1954,<br />

das Pa<strong>de</strong>rborner Netz 1963 stillgelegt. Heute betreibt die 1980<br />

in PESAG umbenannte AG neben <strong>de</strong>r Energieversorgung <strong>de</strong>n<br />

öffentlichen Personenverkehr <strong>de</strong>r Stadt Pa<strong>de</strong>rborn mit 70 Omnibussen<br />

auf 32 Linien mit 847 km Streckenlänge. Die Zahl <strong>de</strong>r<br />

Fahrgäste stieg inzwischen auf 15 Mio. im Jahr. Mehrheitsaktionär<br />

wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>m Krieg die PreußenElektra in Hannover<br />

(heute E.ON Energie AG). 2003 mit <strong>de</strong>n Energiewerken Wesertal<br />

und <strong>de</strong>m Elektrizitätswerk Min<strong>de</strong>n-Ravensburg zur E.ON<br />

Westfalen-Weser AG fusioniert.<br />

I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie folgen<strong>de</strong>s Los.<br />

OsramHöfe im ehemaligen Osram-Werk B, <strong>de</strong>n früheren Bergmann-Elektrizitäts-Werken, Seestr. 64<br />

Los 880 Schätzwert 400-500 €<br />

OSRAM GmbH KG<br />

Berlin, 7 % Gold Bond 1.000 US $<br />

2.12.1925 (Auflage 3425, R 8) VF+<br />

Zweisprachig englisch/<strong>de</strong>utsch. I<strong>de</strong>ntische Gestaltung<br />

wie voriges Los. Mit Restkupons ab 1944.<br />

“<br />

Gründung 1923 unter Übernahme <strong>de</strong>s “Bayerischen Elektrizitäts-Wirtschafts-Verban<strong>de</strong>s<br />

eGmbH” (gegr. 1919) in München,<br />

1934 Sitzverlegung nach Landshut (Isar). Versorgung von Nie<strong>de</strong>rbayern<br />

und <strong>de</strong>s östlichen Reg.-bez. Oberbayern. Neben <strong>de</strong>r<br />

Eigenerzeugung in einem Diesel- und vier Wasserkraftwerken<br />

hauptsächlich Strombezug von <strong>de</strong>r Bayernwerk AG. Außer<strong>de</strong>m<br />

Beteiligung an <strong>de</strong>r “Kraftwerk am Höllenstein AG” in Straubing.<br />

1944 Fusion mit <strong>de</strong>r Oberpfalzwerke AG für Elektrizitätsversorgung<br />

in Regensburg (gegr. 1908 <strong>als</strong> “Bayerische Überland-<br />

Centrale AG, Haidhof”) zur Energieversorgung Oberbayern AG.<br />

Vereint versorgte man ein Drittel <strong>de</strong>r Staatsfläche Bayerns mit<br />

fast 17.000 Ortschaften. Großaktionär war das Bayernwerk<br />

(2000 mit <strong>de</strong>r PreußenElektra zur E.ON Energie AG verschmolzen),<br />

2001 in <strong>de</strong>r E.ON Bayern AG aufgegangen.<br />

Los 883 Schätzwert 200-250 €<br />

Ostmark Versicherungs-AG<br />

Wien, Sammel-Namensaktie 5 x 100 RM<br />

Juli 1941 (R 9) EF-VF<br />

Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz. Rostfleckig.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1898 <strong>als</strong> N.-Ö. Lan<strong>de</strong>sversicherungsanstalten, AG<br />

seit 1922 unter <strong>de</strong>r Firma Versicherungsanstalt <strong>de</strong>r österreichischen<br />

Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r, Versicherungs-AG. 1938 umbenannt<br />

in Ostmark Versicherungs-AG. 1999 in <strong>de</strong>r UNIQA Versicherungen<br />

AG aufgegangen.<br />

Los 885 Schätzwert 25-50 €<br />

Ottensener Eisenwerk AG<br />

Altona-Ottensen, Aktie 100 RM Okt. 1929<br />

(Auflage 7085, R 3) EF<br />

Gründung 1889 <strong>als</strong> Ottensener Eisenwerk vorm. Pommée &<br />

Ahrens unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1880 bestehen<strong>de</strong>n Firma<br />

Pommée & Nicolay (1885 umbenannt in Pommée & Ahrens).<br />

Seit 1907 Ottensener Eisenwerk AG. Dampfkessel- und Maschinenfabrik,<br />

Bau von Heizungsanlagen, Betrieb einer Schiffswerft.<br />

Nach Produktionsen<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n 1970er Jahren Verkauf<br />

<strong>de</strong>s Firmengelän<strong>de</strong>s, auf <strong>de</strong>m sich heute <strong>de</strong>r Phoenixhof mit<br />

Lä<strong>de</strong>n, Gastronomie und Büros befin<strong>de</strong>t.<br />

Los 886 Schätzwert 200-250 €<br />

Otto Hammer<br />

AG für Holz- und Bauindustrie<br />

Chemnitz, Aktie 20 RM März 1927<br />

(Auflage 2125, R 11) VF<br />

Hübsche Umrahmung in Form eines barocken Bil<strong>de</strong>rrahmens.<br />

Zuvor gänzlich unbekannt gewesen,<br />

von <strong>de</strong>n lediglich 2 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen<br />

Stücken ist dies das letzte noch verfügbare.<br />

Ein paar Rostspuren von Büroklammern.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1921 zur Weiterführung <strong>de</strong>r gleichnamigen Einzelfirma.<br />

Ausführung von Hoch- und Tiefbauten, Holzhan<strong>de</strong>l- und<br />

Bearbeitung, Han<strong>de</strong>l mit Brennstoffen je<strong>de</strong>r Art. Hauptwerk in<br />

Chemnitz (Beyerstr. 38), Zweigwerke in Dittersbach bei Neuhausen<br />

(Bez. Dres<strong>de</strong>n) und in Frie<strong>de</strong>bach bei Sayda (Erzgeb.),<br />

wo hölzerne Küchengeräte und Spielwaren hergestellt wur<strong>de</strong>n.<br />

1926 in Liquiditätsschwierigkeiten geraten, 1928 aufgelöst.<br />

Los 888 Schätzwert 150-250 €<br />

Pa<strong>de</strong>rborner Elektricitätswerk<br />

und Straßenbahn-AG<br />

Pa<strong>de</strong>rborn, Namensaktie 1.000 Mark<br />

29.3.1913 (Auflage 200, R 6) UNC<br />

Großformatiges Papier, <strong>de</strong>korativ gestaltet. Sämtliche<br />

Aktienausgaben <strong>de</strong>r PESAG waren zuvor völlig<br />

unbekannt!<br />

Los 881 Schätzwert 300-375 €<br />

Ost-Afrikanische Plantagen-<br />

Gesellschaft Kilwa-Südland GmbH<br />

Berlin, 8 % Namens-Teilschuldv. 1.000<br />

Mark Juli 1913 (Auflage 250, R 8),<br />

ausgestellt auf und <strong>als</strong> Geschäftsführer in<br />

Faksimile unterschrieben von Dr. J. V.<br />

Lehmkuhl EF+<br />

Teil einer Anleihe von insgesamt 250.000 Mark,<br />

wobei 1914 zuerst nur 79.000 Mark plaziert wer<strong>de</strong>n<br />

konnten. Dekorativer G&D-Druck mit zwei<br />

kleinen Vignetten in <strong>de</strong>r Umrandung: links ein<br />

Schwarzafrikaner, rechts Palmen. Zuvor völlig unbekannt<br />

gewesener Kolonialwert!<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1908 mit einem Kapital von 404.000 Mark für <strong>de</strong>n<br />

Anbau von Sisalhanf, Kautschuk und Baumwolle in Lindi,<br />

Deutsch-Ostafrika. Die Ges. besaß eine Sisalagaven-Plantage<br />

mit eigener Hafenanlage am Mkoes-See im Bezirk Lindi, ca.<br />

3250 ha groß. Die Plantage besaß ein Wasserwerk und war ü-<br />

ber eine Feldbahn an das Netz <strong>de</strong>r Deutsch-Ostafrikanischen<br />

Eisenbahn-Ges. angeschlossen.<br />

Los 884 Schätzwert 60-120 €<br />

Ostsachsen-Bank AG<br />

Neugersdorf, Sa., Aktie 1.000 RM<br />

16.7.1925 (Auflage 250, R 5) EF<br />

Das 1924 gegrün<strong>de</strong>te Institut mit Verwaltungssitz in Neugersdorf<br />

führte Bankgeschäften aller Art aus, insbeson<strong>de</strong>re die Übernahme<br />

von Haftungen und Garantien für Dritte. Die Gesellschaft<br />

stand in Arbeitsgemeinschaft mit <strong>de</strong>r Girozentrale Sachsen. Die<br />

Bank wur<strong>de</strong> vermutlich 1945 geschlossen.<br />

Los 887 Schätzwert 75-150 €<br />

Pa<strong>de</strong>rborner Elektricitätswerk<br />

und Straßenbahn-AG<br />

Pa<strong>de</strong>rborn, Namensaktie 1.000 Mark<br />

9.1.1909. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1200,<br />

R 3) EF<br />

Faksimile-Unterschrift Hugo Stinnes für <strong>de</strong>n Aufsichtsrat.<br />

Los 889 Schätzwert 30-80 €<br />

Papier- und<br />

Tapetenfabrik Bammental AG<br />

Bammental (Ba<strong>de</strong>n), Aktie 100 RM Aug.<br />

1932 (Auflage 4400, R 5) EF<br />

Gründung <strong>als</strong> AG 1895, hervorgegangen aus <strong>de</strong>r 1838 durch<br />

die Gebr. Scherer in Hei<strong>de</strong>lberg gegrün<strong>de</strong>ten Papierfabrik,<br />

1862/63 Übersiedlung nach Bammental. 1934 Insolvenzantrag,<br />

Verpachtung <strong>de</strong>r Betriebe an die Gebr. Ditzel AG, Meckesheim.<br />

Los 882 Schätzwert 25-50 €<br />

Ostbayerische Stromversorgung AG<br />

München, 8 % Schuldv. 500 RM<br />

31.5.1926 (Auflage 2000, R 5) EF<br />

Teil einer Anleihe von 3,5 Mio. RM auf Feingoldbasis<br />

unter <strong>de</strong>r Garantie <strong>de</strong>r Kreisgemein<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rbayern.<br />

Nr. 886 Nr. 891<br />

82


Los 890 Schätzwert 75-125 €<br />

Papierfabrik Baienfurt<br />

Baienfurt (Wttbg.), Aktie 1.000 RM Jan.<br />

1928 (Auflage 3000, R 7) EF<br />

Gründung 1871 am Unterlauf <strong>de</strong>r Wolfegger Ach. Zwei Jahre<br />

später wur<strong>de</strong> das erste Tapeten- und Packpapier ausgeliefert.<br />

1883 wur<strong>de</strong> die Zellstoffproduktion aufgenommen. Im Jahr<br />

1926 lief in Baienfurt <strong>de</strong>r erste Karton von <strong>de</strong>r Maschine. 1968<br />

wur<strong>de</strong> die Fabrik in <strong>de</strong>n Feldmühle-Konzern integriert, 1990 ü-<br />

bernahm <strong>de</strong>r Schwedische Stora-Konzern die Feldmühle AG.<br />

Mio. RM (1941 Kapitalberichtigung auf 2,75 Mio. RM). Beteiligungen<br />

an <strong>de</strong>r Neunkirchener Kaufhaus AG (67,5 %) und <strong>de</strong>r<br />

Anker-Kaufstätte GmbH in Mannheim (25 %, Rest beim Großaktionär<br />

Kaufhof). Das Stammhaus Bahnhofstraße 82-100<br />

wur<strong>de</strong> durch Kriegsweinwirkungen fast völlig zerstört und im<br />

Juni 1946 mit gera<strong>de</strong> einmal 600 m◊ Verkaufsfläche wie<strong>de</strong>reröffnet.<br />

1965 waren es dann nach mehreren Erweiterungen<br />

wie<strong>de</strong>r 12.670 m◊. Börsennotiz im Telefonverkehr Saarbrükken.<br />

Über 90 % <strong>de</strong>r Aktien besaß die Kaufhof AG, auf die die<br />

Passage-Kaufhaus AG dann 1972 verschmolzen wur<strong>de</strong>.<br />

Los 891 Schätzwert 200-250 €<br />

Papierfabrik Krappitz AG<br />

Berlin, Aktie 100 RM Dez. 1924 (R 9) EF-VF<br />

Gründung 1905, Holzschleifereien, Papierfabriken und Holzverarbeitung.<br />

Die Gesellschaft war bis 1921 in Krappitz O.S., danach<br />

in Berlin-Wilmersdorf ansässig. <strong>Der</strong> größte Teil <strong>de</strong>s Kapit<strong>als</strong><br />

war im Besitz <strong>de</strong>r zum Konzern <strong>de</strong>r Zellstoff-Fabrik Waldhof<br />

gehörigen Natronzellstoff- und Papierfabriken AG, Berlin.<br />

1953 <strong>als</strong> vermögenslose Gesellschaft gelöscht (Amtsgericht<br />

Charlottenburg).<br />

Los 898 Schätzwert 25-50 €<br />

Pfälzische Hypothekenbank<br />

Ludwigshafen a.Rh., Aktie 1.000 RM Mai<br />

1929 (Auflage 2000, R 3) EF<br />

Beson<strong>de</strong>rs aufwändige Gestaltung mit geflügelten<br />

Löwen, Münchener Kindl und weinumrankten<br />

Säulen.<br />

Gründung 1892. Die Gründung <strong>de</strong>r Bank bil<strong>de</strong>te <strong>de</strong>n Abschluss<br />

langjähriger Bestrebungen nach Errichtung eines Bo<strong>de</strong>nkredit-<br />

Institutes, das <strong>de</strong>n pfälzischen Verhältnissen beson<strong>de</strong>re Rechnung<br />

tragen sollte. 1990 auf Betreiben <strong>de</strong>s gemeinsamen<br />

Großaktionärs Dresdner Bank Verschmelzung mit <strong>de</strong>r 1868 in<br />

Meiningen gegrün<strong>de</strong>ten Deutschen Hypothekenbank.<br />

Gründung am 29.11.1897. Spitzen- und Stickereifabrikation,<br />

Plauener Spitze auch heute noch bekannt und beliebt. Werke in<br />

Plauen und Pausa. 1911 Ankauf <strong>de</strong>r Stickerei Seydler & Bäkkermann<br />

in Plauen. 1931 insolvent.<br />

Los 892 Schätzwert 15-30 €<br />

Papierfabrik Limmritz-Steina AG<br />

Steina-Saalbach, Aktie 100 RM<br />

22.4.1927 (Auflage 2720, R 2) EF<br />

Gründung 1872 <strong>als</strong> “Holzstoff- und Holzpappenfabrik Limmritz-<br />

Steina” mit Sitz in Döbeln. 1880 Sitzverlegung nach Steina-<br />

Saalbach, 1927 Umfirmierung wie oben. 1909 Ankauf <strong>de</strong>r Papier-<br />

und Pappenfabrik Herm. Ehlert in Technitz. 200-300 Mitarbeiter<br />

hatten die drei Werke Steina-Saalbach (Wasser- und<br />

Dampfkraftanlage mit Holzschleiferei und Papierfabrik sowie<br />

einer Gastwirtschaft), Limmritz (Wasserkraftanlage mit Holzschleiferei)<br />

und Technitz (Wasser- und Dampfkraftanlage mit<br />

Papierfabrik. Börsennotiz Chemnitz und Leipzig. Nach 1945<br />

enteignet. 1963 beschloß eine a.o. HV Sitzverlegung nach<br />

Würzburg und die Auflösung <strong>de</strong>r Gesellschaft. Die Liquidation<br />

dauert bis heute an.<br />

Los 895 Schätzwert 75-150 €<br />

Paul Märksch AG<br />

Dres<strong>de</strong>n, Namensaktie 1.000 RM<br />

1.12.1928 (Auflage nur 70 Stück, R 7)<br />

EF-VF<br />

Die Wäscherei und Färberei Märksch wur<strong>de</strong> 1881 vom Färbermeister<br />

Paul Märksch gegrün<strong>de</strong>t. 1906 erwarb das Familienunternehmen<br />

ein Grundstück am Pohlandplatz (Schandauer<br />

Str. 44/46) und ließ hier ein nach mo<strong>de</strong>rnsten Gesichstpunkten<br />

ausgestattetes Produktionsgebäu<strong>de</strong> errichten (Färberei, Reinigung<br />

von Textilien bis hin zu Teppichen, Möbeln usw.) 1921/22<br />

in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt. Beim Luftangriff am 13./14.2.1945<br />

zu 80 % zerstört, doch schon 1946 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Betrieb wie<strong>de</strong>r<br />

aufgenommen. 1961 mußte eine staatliche Beteiligung aufgenommen<br />

wer<strong>de</strong>n, 1972 zwangsverstaatlicht und <strong>als</strong> VEB<br />

Dresdner Chemischreinigung fortgeführt. 1978 <strong>de</strong>m Textilkombinat<br />

Purotex angeschlossen. 1990 wur<strong>de</strong> das Kombinat Purotex<br />

aufgelöst, <strong>de</strong>r Betrieb in <strong>de</strong>r Schandauer Straße wur<strong>de</strong><br />

nach 84 Jahren geschlossen.<br />

Los 899 Schätzwert 10-25 €<br />

Philipp Holzmann AG<br />

Frankfurt a.M., Aktie 1.000 RM 29.8.1941<br />

(Auflage 13890, R 1) UNC.<br />

Faksimile H. J. Abs <strong>als</strong> AR-Vorsitzen<strong>de</strong>r. <strong>Der</strong> erfolgreichste<br />

<strong>de</strong>utsche Bankier Abs war lange Zeit<br />

Finanzberater von Konrad A<strong>de</strong>nauer.<br />

Die AG geht auf ein 1849 von Johann Philipp Holzmann (1805-<br />

70) in Frankfurt gegrün<strong>de</strong>tes Baugeschäft mit angeglie<strong>de</strong>rter<br />

Holzschnei<strong>de</strong>rei zurück, welches 1872 zunächst KG wur<strong>de</strong>, Kapitalgeber<br />

war die Internationale Bau- und Eisenbahnbaugesellschaft.<br />

Durch Verschmelzung mit dieser Firma entstand<br />

1917 die Philipp Holzmann AG. Zunächst kleine Hochbauausführungen.<br />

Einen Namen machte sich Holzmann dann vor allem<br />

mit umfangreichen Erdarbeiten für die dam<strong>als</strong> entstehen<strong>de</strong><br />

Main-Neckar-Bahn. Nach <strong>de</strong>m Krieg zum zweitgrößten<br />

<strong>de</strong>utschen Baukonzern aufgestiegen. Trotz (o<strong>de</strong>r wegen?) <strong>de</strong>s<br />

Großaktionärs Deutsche Bank, <strong>de</strong>r jahrzehntelang <strong>de</strong>n AR-Vorsitzen<strong>de</strong>n<br />

stellte, in <strong>de</strong>n 90er Jahren zum Sanierungsfall gewor<strong>de</strong>n.<br />

An <strong>de</strong>n am En<strong>de</strong> doch vergeblichen Rettungsversuchen<br />

verbrannte sich auch Bun<strong>de</strong>skanzler Schrö<strong>de</strong>r die Finger.<br />

Los 902 Schätzwert 200-250 €<br />

Pössnecker Bankverein eGmbH,<br />

Abteilung <strong>de</strong>r Thüringischen<br />

Lan<strong>de</strong>sbank AG<br />

Pößneck, 4 % Schuldschein 3.091,55<br />

Mark 8.10.1918 (R 12) VF<br />

Großes Hochformat mit sehr hübscher Umrahmung,<br />

Originalunterschriften. Ein Unikat aus <strong>de</strong>m<br />

Reichsbankschatz.<br />

Neben <strong>de</strong>r Hauptstelle in Pößneck besaß <strong>de</strong>r Bankverein auch<br />

eine Filiale in Saalfeld (Saale). 1918 übernommen wor<strong>de</strong>n<br />

durch die 1908 gegrün<strong>de</strong>te Thüringische Lan<strong>de</strong>sbank AG (hervorgegangen<br />

aus <strong>de</strong>m Vorschuss- und Sparverein zu Weimar<br />

eGmbH), die dann in Thüringen in rascher Folge weitere genossenschaftliche<br />

Gewerbebanken und auch einige Privatbankhäuser<br />

übernahm, so daß sie am En<strong>de</strong> an 30 Orten, darunter<br />

allen größeren Städten Thüringens, vertreten war.<br />

Los 893 Schätzwert 15-30 €<br />

Papierfabriken<br />

Pötschmühle-Steyrermühl AG<br />

Wettern, Aktie 1.000 RM Sept. 1941<br />

(Auflage 6750, R 4) EF<br />

Bereits 1872 wur<strong>de</strong> in Steyrermühl die “Steyrermühl Papierfabriks-<br />

und Verlagsgesellschaft” gegrün<strong>de</strong>t. 1941 erfolgte die<br />

Fusion mit <strong>de</strong>r 1929 gegrün<strong>de</strong>ten Papierfabrik Pötschmühle<br />

AG in Wettern bei Krummau a.d. Moldau und die Gesellschaft<br />

wur<strong>de</strong> wie oben umbenannt. Die Anlagen zählten seinerzeit zu<br />

<strong>de</strong>n größten in Mitteleuropa.<br />

Los 894 Schätzwert 75-150 €<br />

Passage-Kaufhaus AG<br />

Saarbrücken, Aktie 200 RM 1.2.1936<br />

(Auflage 1000, R 7) EF-VF<br />

Lochentwertet. Zuvor ganz unbekannt gewesen!<br />

Gründung 1919 mit einem Kapital von 5 Mio. M durch <strong>de</strong>n Kölner<br />

Kaufhausmagnaten Alfred Leonhard Tietz, <strong>de</strong>r auch <strong>de</strong>m<br />

Aufsichtsrat <strong>de</strong>r Passage-Kaufhaus vorsaß. Nach <strong>de</strong>r Annektion<br />

<strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s durch die Franzosen 1923 Kapitalumstellung<br />

von 30 Mio. M auf 3 Mio. Francs, 1935 erneut auf 1,5<br />

Los 896 Schätzwert 30-90 €<br />

Paul Wagenmann AG<br />

Mützen- und Stoffhutfabrik<br />

Stuttgart, Aktie Lit. C 10.000 Mark Mai<br />

1925 (Auflage 300, R 5) EF-VF<br />

Schöne Zierumrandung mit stilisierten Papageien.<br />

Gründung 1923. Herstellung und Vertrieb von Mützen und Hütten<br />

aus Stoff o<strong>de</strong>r Le<strong>de</strong>r. Betrieb 1938 durch Kauf im Wege <strong>de</strong>r<br />

Arisierung auf Hehner & Beck übergegangen. Vorgang <strong>de</strong>r Arisierung<br />

im Handbuch <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Aktiengesellschaften,<br />

Jahrgänge 1941, 1942 und 1943, festgehalten: eine <strong>de</strong>r fünf<br />

Gesellschaften, die dort offen <strong>als</strong> arisiert bezeichnet wer<strong>de</strong>n.<br />

Los 897 Schätzwert 25-50 €<br />

Peniger Maschinenfabrik<br />

und Unruh & Liebig AG<br />

Leipzig, Aktie 1.000 RM Febr. 1938<br />

(Auflage 500, R 4) EF<br />

Gründung 1890 in Berlin. Noch im gleichen Jahr Sitzverlegung<br />

nach Penig i.Sa. 1899 Ankauf <strong>de</strong>r Maschinen-Fabrik von Unruh<br />

& Liebig in Leipzig-Plagwitz. Herstellung von Aufzügen, Kranen,<br />

Transportanlagen, Zahnrä<strong>de</strong>rn, Präzisionsgetrieben. Am<br />

6.12.1937 umbenannt in Peniger Maschinenfabrik und Unruh<br />

& Liebig AG mit Sitz in Leipzig. 1954 VEB Schwermaschinenbau<br />

SM Kirow (TAKRAF), nach <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rvereinigung 1990<br />

entflochten, 1994 privatisiert. Heute <strong>als</strong> KIROW Leipzig AG<br />

Weltmarktführer beim Bau von Eisenbahnkränen.<br />

Los 900 Schätzwert 25-50 €<br />

Pittler Werkzeugmaschinenfabrik AG<br />

Leipzig, Aktie 1.000 RM Mai 1928<br />

(Auflage 3500, R 3) EF<br />

Gründung 1889 in Leipzig-Wahren, AG seit 1895 <strong>als</strong> “Leipziger<br />

Werkzeugmaschinenfabrik vorm. W. von Pittler AG”. 1928 Erwerb<br />

<strong>de</strong>r Aktienmehrheit <strong>de</strong>r Mag<strong>de</strong>burger Werkzeugmaschinenfabrik<br />

AG. 1945 völlige Demontage <strong>de</strong>r Betriebe in Leipzig<br />

und Übergabe <strong>de</strong>r Werksanlagen durch die Amerikaner an<br />

Fremdarbeiter. Im Nov. 1945 wur<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r Nassovia Maschinenfabrik<br />

Hanns Fickert in Langen für Reparaturen an Pittler-<br />

Drehmaschinen <strong>de</strong>r “Nassovia-Pittler-Dienst” eingerichtet,<br />

nach<strong>de</strong>m wesentliche Know-How-Träger nach West<strong>de</strong>utschland<br />

gegangen waren. 1948 Sitzverlegung von Leipzig nach<br />

Langen und Beschluß, hier ein neues Werk zu bauen (Fertigungsbeginn<br />

1950). Ab 1982 Kooperation mit <strong>de</strong>r Gil<strong>de</strong>meister<br />

AG in Bielefeld. Jahrzehntelang war die Deutsche Bank Mehrheitsaktionär<br />

(und die Dresdner Bank hielt eine Schachtelbeteiligung),<br />

in <strong>de</strong>n 1980er Jahren ging die Aktienmehrheit dann an<br />

die Gebrü<strong>de</strong>r Rothenberger aus Frankfurt/M. <strong>Der</strong> Erwerb <strong>de</strong>r<br />

traditionsreichen Maschinenfabrik Werner & Kolb GmbH in Berlin<br />

im Jahr 1990 und 1991 noch <strong>de</strong>r Leipziger Drehmaschinen<br />

GmbH in Leipzig war <strong>de</strong>r Anfang vom En<strong>de</strong>: Weil sich die Neuerwerbungen<br />

<strong>als</strong> schlußendlich nicht sanierungsfähig erwiesen,<br />

ging Pittler 1997 selbst in Konkurs.<br />

Los 901 Schätzwert 200-250 €<br />

Plauener Spitzenfabrik AG<br />

Plauen i.V., Aktie 1.000 RM 23.3.1929<br />

(R 9) EF-VF<br />

Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Los 903 Schätzwert 100-150 €<br />

Polkwitz-Raudtener<br />

Kleinbahn-Gesellschaft<br />

Berlin, Aktie Lit. B 1.000 Mark 2.4.1900.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 350, R 7) VF-F<br />

Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Verlaufene<br />

Rostflecken.<br />

Gründung 1899, eröffnet 1900. Die 17 km lange Strecke verlief<br />

nordwestlich von Breslau. Später umbenannt in “Heerwegen-Raudtener<br />

Kleinbahn”. Nach 1945 Übernahme durch die<br />

polnische Staatsbahn PKP.<br />

Los 904 Schätzwert 150-200 €<br />

Pongs Spinnerei und Weberei AG<br />

Gladbach-Rheydt, Aktie 1.000 RM Dez.<br />

1929 (Auflage 700, R 9) EF<br />

Gründung 1889 in O<strong>de</strong>nkirchen <strong>als</strong> “Vereinigte vorm. Pongs’-<br />

sche Spinnereien etc.” zwecks Übernahme und Fortführung<br />

<strong>de</strong>r Fabriketablissements <strong>de</strong>r oHG Cornelius Pongs zu O<strong>de</strong>nkir-<br />

83


chen und J. Pongs jun. zu Neuwerk bei M.Gladbach. 1900 umfirmiert<br />

in “Pongs Spinnereien und Webereien AG”. Das Werk<br />

O<strong>de</strong>nkirchen wur<strong>de</strong> 1928 stillgelegt und die Produktion in<br />

M.Gladbach-Neuwerk konzentriert, <strong>de</strong>shalb 1929 Umfirmierung<br />

in “Pongs Spinnerei und Weberei AG” und Sitzverlegung<br />

nach Gladbach-Rheydt. Börsennotiert in Berlin, die Aktienmehrheit<br />

besaß zuletzt die Deutsche Baumwoll AG (Debag) in<br />

Mülheim/Ruhr, Holdingges. <strong>de</strong>r Hammersen-Dierig-Gruppe. In<br />

<strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise 1931 dann Stilllegung <strong>de</strong>s Betriebes<br />

und Liquidation <strong>de</strong>r AG.<br />

Los 905 Schätzwert 15-30 €<br />

Poppe & Wirth AG<br />

Berlin, Aktie 100 RM April 1928 (Auflage<br />

2000, R 2) EF<br />

Gründung 1868 in Berlin, AG seit 1910. 1951 Sitzverlegung<br />

nach Bedburg, 1955 verlagert nach Köln. Han<strong>de</strong>l mit Wachstuch,<br />

Fußbo<strong>de</strong>n-, Tisch- und Wandbelägen, Orientteppichen<br />

und Gardinen. Geschäfte in Köln, Berlin und Stuttgart. 1982<br />

Firma erloschen, 1999 erwarb die Hometrend Inku GmbH die<br />

Firmen <strong>de</strong>r Gruppe Poppe + Wirth GmbH & Co. KG und brachte<br />

sie 2000 in Poppe + Wirth GmbH ein. 2004 wur<strong>de</strong> die Tochtergesellschaft<br />

auf die Hometrend Inku GmbH, Leinfel<strong>de</strong>n-Echterdingen<br />

verschmolzen.<br />

fen transportiert wer<strong>de</strong>n. 1912 Ankauf <strong>de</strong>r Graf Tschierschky-<br />

Renard’schen Kalkwerke bei Gross-Strehlitz. 1928 Erwerb <strong>de</strong>s<br />

Kalkwerks Keltsch. 1938 Umfirmierung in Portland-Cementund<br />

Kalkwerke “Stadt Oppeln” AG. Großaktionär war zuletzt die<br />

O.M.Z. Vereinigte Ost- und Mittel<strong>de</strong>utsche Zement AG. Börsennotiz:<br />

Freiverkehr Breslau. Nach 1945 Sitzverlegung nach Lautenthal<br />

(Harz), Abwickler war <strong>de</strong>r Kalkwerksbesitzer Dr. Konrad<br />

Mälzig, 1958 wur<strong>de</strong> die Ges. aufgelöst.<br />

Los 909 Schätzwert 30-90 €<br />

Portland-Cementwerk Saxonia AG<br />

vorm. Heinr. Laas Söhne<br />

Glöthe, Aktie 1.000 Mark 13.3.1899.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2000, R 2) EF<br />

Sehr <strong>de</strong>korativ, großes Wappen im Unterdruck.<br />

Von <strong>de</strong>r Vorgängerfirma wur<strong>de</strong> bereits seit 1864 ein Kalkwerk<br />

und eine Ziegelei betrieben, seit 1889 auch Fabrikation von<br />

Portland-Cement. AG seit 1899. In Berlin börsennotierte Familiengesellschaft.<br />

Nach 1946 VEB Zementwerk Bernburg, nach<br />

<strong>de</strong>r Privatisierung 1990 von <strong>de</strong>r Woermann Bauchemie GmbH<br />

& Co. KG, zugehörig zur Schwenk Zement KG in Ulm, erworben,<br />

2003 an Degussa weiter gegeben.<br />

erfolgte die Überführung <strong>de</strong>s Betriebes in die Porzellanfabrik<br />

Fraureuth AG. 1917 wur<strong>de</strong> in Dres<strong>de</strong>n eine Porzellanmalerei<br />

errichtet, eine weitere Malerei in Lichte übertrug Gemäl<strong>de</strong>kopien<br />

auf Porzellanplatten. 1919 erwarb man dazu die bereits<br />

1764 gegrün<strong>de</strong>te Porzellanfabrik Wallendorf i. Th. mit ihren<br />

hervorragen<strong>de</strong>n Porzellanmalern, wohin die Abteilung für<br />

Kunst- und Luxus-Porzellan verlegt wur<strong>de</strong>. 1920 wur<strong>de</strong> ein<br />

Zweigbetrieb in Gräfenthal errichtet. Mit 1500 Beschäftigten<br />

war Fraureuth dam<strong>als</strong> eine <strong>de</strong>r größten und mo<strong>de</strong>rnsten Porzellanfabriken<br />

im ganzen Deutschen Reich. Ihre Blütezeit mit<br />

einigen grandiosen Dekoren erlebte die Fabrik nach <strong>de</strong>m 1.<br />

Weltkrieg. Die Innovationsfreudigkeit, die sich in dieser Zeit<br />

auch in einer ganzen Salve von Kapitalerhöhungen ausdrückte,<br />

trug aber auch <strong>de</strong>n Kern <strong>de</strong>s Untergangs in sich: Hohe Investitionen<br />

in eine zukunftsweisen<strong>de</strong>, aber noch nicht ausgereifte<br />

neue Technologie <strong>de</strong>r Porzellanherstellung zeigten nicht <strong>de</strong>n<br />

gewünschten Erfolg. Die neuen Tunnelöfen produzierten übermäßig<br />

viel Ausschuß und zwangen die AG schließlich im Juli<br />

1926 in <strong>de</strong>n Konkurs. <strong>Der</strong> 1927 <strong>als</strong> Auffanggesellschaft gegrün<strong>de</strong>ten<br />

“Fraureuther Porzellanfabrik AG” gelang es nicht<br />

mehr, die Produktion wie<strong>de</strong>r aufzunehmen. Noch bis in die<br />

1950er Jahre warben an<strong>de</strong>re Porzellanfabriken mit Zusätzen<br />

wie “Fraureuth” o<strong>de</strong>r “Mo<strong>de</strong>ll Fraureuth”. Doch heute kennt<br />

kaum noch jemand diese einstm<strong>als</strong> hoch be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Manufaktur.<br />

Wichtige Belegstücke fin<strong>de</strong>n sich heute in privaten<br />

Sammlungen, aber auch im Porzellanmuseum <strong>de</strong>r Porzellanfabrik<br />

Lorenz Hutschenreuther. Auf <strong>de</strong>m riesigen ehemaligen<br />

Werksgelän<strong>de</strong> in Fraureuth arbeitet heute die “Spin<strong>de</strong>l- und<br />

Lagerungstechnik Fraureuth GmbH”.<br />

mit <strong>de</strong>r in Waldsassen (seit 1898) ansässigen Porzellanfabrik<br />

Gareis, Kühnl & Cie. 1994 Produktionsen<strong>de</strong>. <strong>Der</strong> Aktienmantel<br />

ist Gegenstand von Spekulationen, da die Gesellschaft noch ein<br />

Grundstück von 65.000 qm besitzt.<br />

Los 906 Schätzwert 20-50 €<br />

Portland Cementfabrik Hemmoor<br />

Hemmoor a.d.Oste, Aktie 100 RM Mai<br />

1942 (Auflage 2000, R 3) EF<br />

Gründung <strong>als</strong> Kalkfabrik 1862, AG seit 1882. Seit 1936 auch<br />

an <strong>de</strong>r Portlandcementfabrik Germania in Hannover beteiligt.<br />

Börsennotiz Berlin, Hamburg, Hannover. 1968 Umfirmierung in<br />

Hemmoor Zement AG. 1972 Abschluß eines Beherrschungsvertrages<br />

mit <strong>de</strong>m Großaktionär Alsen-Breitenburger Zementund<br />

Kalkwerke. 1983 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Betrieb stillgelegt.<br />

Los 910 Schätzwert 20-40 €<br />

Portland-Zementwerke<br />

Dyckerhoff-Wicking AG<br />

Mainz-Amöneburg, Aktie 1.000 RM Dez.<br />

1935 (Auflage 17750, R 1) EF<br />

Große Abb. <strong>de</strong>s Firmensignets.<br />

Das Unternehmen entstand 1931 aus <strong>de</strong>r Fusion <strong>de</strong>r 1864 <strong>als</strong><br />

oHG gegrün<strong>de</strong>ten Firma “Dyckerhoff & Söhne” mit <strong>de</strong>r 1890<br />

gegrün<strong>de</strong>ten “Wicking’sche Portland-Cement- und Wasserkalkwerke<br />

AG” in Münster. Nach <strong>de</strong>m Krieg zweitgrößter <strong>de</strong>utscher<br />

Zementproduzent. Ab 2001 übernahm <strong>de</strong>r italienische<br />

Zementkonzern Buzzi Unicem Stück für Stück von <strong>de</strong>n Familienaktionären<br />

die Aktienmehrheit.<br />

Los 912 Schätzwert 60-120 €<br />

Porzellanfabrik Günthersfeld AG<br />

Gehren, Aktie 1.000 Mark 4.8.1902.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 650, R 4) EF<br />

Hervorgegangen aus <strong>de</strong>r 1884 gegrün<strong>de</strong>ten Porzellanfabrik Th.<br />

Degenring. Seit 1902 AG und Exportfirma für Gebrauchsporzellan.<br />

1929 Umstellung auf Spezial-Hartsteingut (vor allem<br />

Salbendosen). 1936 Zahlungseinstellung und Vergleichsverfahren<br />

infolge erhelblicher Verluste von ausländischen Außenstän<strong>de</strong>n<br />

und Währungsverlusten.<br />

Los 915 Schätzwert 150-250 €<br />

Preussisch-Rheinische Dampfschifffahrt<br />

Köln, Namensaktie 1.200 Mark 1.3.1922<br />

(Auflage 3458, R 7), ausgestellt auf<br />

Deichmann & Co. in Köln VF-F<br />

Originalunterschrift <strong>de</strong>s Bankiers W. Th. v. Deichmann<br />

<strong>als</strong> AR-Vorsitzen<strong>de</strong>r. Drei Rostflecken und<br />

Papier unten etwas mürbe wegen Wasserkontakt.<br />

Gründung 1826. Personen- und Güterbeför<strong>de</strong>rung auf <strong>de</strong>m<br />

Rhein und seinen Nebenflüssen. Lange Zeit <strong>de</strong>r Erz-Konkurrent<br />

<strong>de</strong>r “Dampfschifffahrts-Gesellschaft für <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>r- und Mittelrhein”,<br />

im Jahr 1967 wur<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong> Unternehmen zur “KÖLN-<br />

DÜSSELDORFER Deutsche Rheinschiffahrt AG” fusioniert.<br />

Los 907 Schätzwert 75-125 €<br />

Portland Cementwerk<br />

Schwanebeck AG<br />

Berlin, Aktie 100 RM Okt. 1928 (Auflage<br />

4800, R 6) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1906 unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1897 bestehen<strong>de</strong>n<br />

oHG Portland-Cementwerk. Großaktionär: Nord<strong>de</strong>utsche Portlandcementfabrik<br />

Misdorf, Hannover. Firmenmantel: 1949 verlagert<br />

nach Hannover, ab 1953 GmbH.<br />

Los 908 Schätzwert 50-100 €<br />

Portland-Cement- und Kalkwerke<br />

“Stadt Oppeln” AG<br />

Oppeln, Aktie 100 RM Dez. 1941 (Auflage<br />

400, R 7) EF-<br />

Gründung 1906, die neu erbaute Fabrik im oberschlesischen<br />

Oppeln ging im Nov. 1908 in Betrieb. Über die Brokau-Groschowitzer<br />

Bahn konnte <strong>de</strong>r Zement direkt in <strong>de</strong>n Oppelner O<strong>de</strong>r-Ha-<br />

Los 911 Schätzwert 200-250 €<br />

Porzellanfabrik Fraureuth AG<br />

Fraureuth, Aktie 1.000 Mark 15.11.1921<br />

(Auflage 1000, R 10) VF<br />

Schöne Umrahmung und Unterdruck mit Perlenmuster.<br />

Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

1866 grün<strong>de</strong>ten Georg Bruno Foedisch und Arwed Gustav von<br />

Römer in einer ehemaligen Wollkämmerei in Fraureuth die Porzellanmanufaktur<br />

Römer & Foedisch mit anfangs 60 Beschäftigten.<br />

1879, die Fabrik hatte inzwischen rd. 450 Beschäftigte,<br />

errang das Porzellan “Kobaltblau mit Gold” auf <strong>de</strong>r Internationalen<br />

Ausstellung im australischen Sidney die Goldmedaille.<br />

1888 wur<strong>de</strong> die Fabrik bei <strong>de</strong>r Deutschen Kunstgewerbeausstellung<br />

in München mit <strong>de</strong>m ersten Preis ausgezeichnet. 1891<br />

(<strong>de</strong>r Firmengrün<strong>de</strong>r Bruno Foedisch war 1888 jung verstorben)<br />

Los 913 Schätzwert 15-30 €<br />

Porzellanfabrik Königszelt<br />

Königszelt i. Schles., 4,5 % Genussrechts -<br />

urkun<strong>de</strong> 100 RM 1.6.1926 (R 6) EF<br />

Gründung 1860 durch August Rappsilber, AG seit 1887. Die Firma<br />

beschäftigte ca. 1.000 Mitarbeiter und verfügte über 14<br />

Porzellanbrennöfen und eine Tunnelofenanlage; hergestellt wur<strong>de</strong><br />

Haushalts- und Zierporzellan. 1905 Erwerb <strong>de</strong>r Aktienmehrheit<br />

<strong>de</strong>r Porzellanfabrik Lorenz Hutschenreuther in Selb. Börsennotiz<br />

Berlin. Vor En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 2. Weltkrieges gehörte die Aktienmehrheit<br />

<strong>de</strong>r Porzellanfabrik Königszelt <strong>de</strong>r Porzellanfabrik Kahla<br />

in Thüringen. 1945 wur<strong>de</strong> die Fabrik von Polen übernommen<br />

und die Arbeiter mußten Königszelt verlassen. Im Ge<strong>de</strong>nken an<br />

die ehemalige Zusammenarbeit und <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s Dekors<br />

“Indisch Blau” wur<strong>de</strong> eine Fabrikmarke Königszelt Bayern<br />

aufgelegt. Die Porzellanfabrik in Königszelt/Schlesien gibt es<br />

heute noch. Unmittelbar hinterm Bahnhof steht heute noch die<br />

alte Fabrik. Sie heißt heute “Karolina”.<br />

Los 914 Schätzwert 60-120 €<br />

Porzellanfabrik Waldsassen<br />

Bareuther & Co. AG<br />

Waldsassen, Aktie 1.000 Mark 3.1.1921<br />

(Auflage 700, R 5) EF-VF<br />

Das Unternehmen geht auf einen 1866 errichteten Porzellanbrennofen<br />

und Ziegelringofen zurück. In die 1904 gegrün<strong>de</strong>te<br />

AG brachten Oskar Bareuther und Ernst Ploss ihre direkt am<br />

Bahnhof in Waldsassen gelegene Fabrik ein. Dam<strong>als</strong> in Leipzig,<br />

nach <strong>de</strong>m Krieg dann in München börsennotiert. 1993 Fusion<br />

Los 916 Schätzwert 100-200 €<br />

Preußische National<br />

Versicherungs Gesellschaft<br />

Stettin, Namens-Actie 400 Thaler<br />

1.1.1846. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 5000, R 3)<br />

VF-<br />

Großformat. Mit Originalunterschriften, äußerst<br />

<strong>de</strong>korativ mit prächtigem Adler und vier run<strong>de</strong>n<br />

Vignetten in <strong>de</strong>n Ecken. Ausgestellt auf Herren<br />

Metzenthin & Co. in Stettin.<br />

Stettiner Kaufleute grün<strong>de</strong>ten das Unternehmen <strong>als</strong> älteste privatwirtschaftliche<br />

Versicherung Pommerns. 1919 Umfirmierung<br />

in “National” Allgemeine Versicherungs-AG. Als Tochtergesellschaften<br />

wur<strong>de</strong>n 1879 die Stettiner Rückversicherungs-<br />

AG und 1924 die “National” Lebensversicherungs-AG gegrün<strong>de</strong>t.<br />

Seit 1930 Interessengemeinschaft mit <strong>de</strong>r Colonia-Versicherung<br />

mit Überkreuzbeteiligung. Bemerkenswerterweise<br />

kam die Gesellschaft seit ihrer Gründung ohne je<strong>de</strong> Kapitalerhöhung<br />

aus und überstand auch die Inflationszeit völlig unbescha<strong>de</strong>t.<br />

Nach <strong>de</strong>m Krieg Sitzverlegung zunächst nach Lübeck,<br />

dann Verschmelzung mit <strong>de</strong>r Colonia-Versicherung.<br />

84


AG”. Herstellung von Maschinen und Fahrzeugen für Feld-,<br />

Klein- und Normalbahnen. 1936 fusionsweise Aufnahme <strong>de</strong>r<br />

Tochterges. “Leipziger & Co., Feld- und Industriebahnwerke<br />

GmbH” in Berlin. Im Aufsichtsrat saßen u.a. Oscar R. Henschel<br />

und an<strong>de</strong>re Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Direktoriums <strong>de</strong>r Henschel & Sohn<br />

GmbH (Henschel war neben <strong>de</strong>r Fa. Otto Wolff Großaktionär). In<br />

<strong>de</strong>n 1950er Jahren zur “Dolberg Glaser & Pflaum” in Dortmund<br />

vereinigt, 1960 von KRUPP übernommen wor<strong>de</strong>n und <strong>als</strong><br />

Krupp-Dolberg fortgeführt.<br />

Los 917 Schätzwert 125-250 €<br />

Prignitzer Eisenbahn-Gesellschaft<br />

Perleberg, Actie 1.000 Mark 28.11.1894<br />

(Auflage 360, R 4) EF<br />

Konzessioniert wur<strong>de</strong> die Prignitzer Eisenbahn 1884 für <strong>de</strong>n<br />

Bau und Betrieb <strong>de</strong>r 45 km langen Nebenbahn von Perleberg<br />

über Pritzwalk nach Wittstock (Dosse). 1895 wur<strong>de</strong> die Bahn<br />

von Wittstock (Dosse) aus um weitere 16,5 km bis zur preußisch-mecklenburgischen<br />

Grenze verlängert. Auf preußischer<br />

Seite schloß daran das 1,8 km lange Gleis zum Bahnhof<br />

Buschhof an, wo Anschluß an das Netz <strong>de</strong>r Mecklenburgischen<br />

Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn bestand. 1900 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Prignitzer<br />

Eisenbahn auch die Betriebsführung <strong>de</strong>r Ostprignitzer<br />

Kreiskleinbahnen (29 km norm<strong>als</strong>purige Kleinbahnen und 70<br />

km Schm<strong>als</strong>purbahnen in 750-mm-Spur) sowie <strong>de</strong>r Westprignitzer<br />

Kreiskleinbahnen (63 km Norm<strong>als</strong>pur und 31 km<br />

Schm<strong>als</strong>pur) übertragen. 1932 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Betrieb <strong>de</strong>r Wittenberge-Perleberger<br />

Eisenbahn, <strong>de</strong>ren Eigentümer die Stadtgemein<strong>de</strong><br />

Perleberg war, mit <strong>de</strong>r Prignitzer Eisenbahn zusammengelegt.<br />

Großaktionäre waren zuletzt das Land Preußen<br />

(13,83 %), die Provinz Bran<strong>de</strong>nburg (9,6 %), die Kreise Ostund<br />

West-Prignitz (20,6 %) sowie eine Reihe nahe <strong>de</strong>r Strecke<br />

liegen<strong>de</strong>r Städte (23,5 %). Die Vorzugs-Stammaktien waren in<br />

Berlin börsennotiert. Als in dieser Beziehung absolute Ausnahmeerscheinung<br />

unter <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Klein- und Nebenbahnen<br />

war die Prignitzer Eisenbahn ungewöhnlich rentabel und völlig<br />

schul<strong>de</strong>nfrei und erzielte Betriebsgewinne von bis zu 25 % vom<br />

Umsatz, und zwar nach Steuern! Entsprechend konnten bis Anfang<br />

<strong>de</strong>r 40er Jahre kontinuierlich Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n bis zu 7,5 % gezahlt<br />

wer<strong>de</strong>n. Im Zuge <strong>de</strong>r letzten großen Eisenbahn-Verstaatlichungswelle<br />

1941 <strong>als</strong> Ganzes ohne Abwicklung auf das Deutsche<br />

Reich (Reichseisenbahnvermögen) übergegangen.<br />

Los 919 Schätzwert 75-150 €<br />

Provi<strong>de</strong>ntia<br />

AG für Braunkohlen-Industrie<br />

Döbern, Aktie 1.000 Mark 30.3.1922<br />

(Auflage 22000, R 7) EF<br />

Betrieb von Braunkohlengruben. 1928 <strong>als</strong> Gesellschafter <strong>de</strong>m<br />

Ostelbischen Braunkohlensyndikat beigetreten. 1933 in Konkurs.<br />

Los 920 Schätzwert 75-100 €<br />

Provinzialverband <strong>de</strong>r Provinz Sachsen<br />

Merseburg, 6/16 % Schuldv. 20.000 Mark<br />

1.8.1923 (R 10) EF-VF<br />

Teil einer Anleihe in Höhe von 1 Milliar<strong>de</strong> Mark.<br />

Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Die Provinz Sachsen wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>m Sieg über Napoleon<br />

1815 gebil<strong>de</strong>t aus <strong>de</strong>m preußischen Herzogtum Mag<strong>de</strong>burg,<br />

<strong>de</strong>r preußischen Altmark und aus Gebieten <strong>de</strong>s ehemaligen Königreichs<br />

Westfalen. Sie lag zwischen <strong>de</strong>n ehemaligen Königreichen<br />

Hannover und Sachsen und hatte bereits ungefähr<br />

<strong>de</strong>n Zuschnitt <strong>de</strong>s heutigen Bun<strong>de</strong>slan<strong>de</strong>s Sachsen-Anhalt.<br />

Provinzhauptstadt war Mag<strong>de</strong>burg. Unter allen 10 preußischen<br />

Provinzen war die Provinz Sachsen die reichste.<br />

Los 923 Schätzwert 25-50 €<br />

R. Stock & Co. Spiralbohrer-,<br />

Werkzeug- und Maschinenfabrik AG<br />

Berlin, Aktie 100 RM Febr. 1934 (Auflage<br />

5000, R 4) EF<br />

Gründung 1907 unter Übernahme <strong>de</strong>r Abteilung Spiralbohrer-<br />

Werke R. Stock & Co. <strong>de</strong>r Deutsche Telephon Werke GmbH.<br />

Hergestellt wur<strong>de</strong>n in einem neu erbauten Werk in Berlin-Marienfel<strong>de</strong><br />

Werkzeuge für die Metallbearbeitung, insbeson<strong>de</strong>re<br />

Spezial-Werkzeuge für <strong>de</strong>n Lokomotivbau. Mit <strong>de</strong>r Übernahme<br />

<strong>de</strong>r benachbarten Hartex GmbH Maschinen- und Werkzeugfabrik<br />

erweiterte sich das Produktionsprogramm um Schleifmaschinen.<br />

1937/38 zu<strong>de</strong>m Übernahme <strong>de</strong>r Frankfurter Präzisions-Werkzeuge-Fabrik<br />

Günther & Kleinmond in Frankfurt-Rö<strong>de</strong>lheim.<br />

1938/39 Übernahme aller Aktien <strong>de</strong>r AG Vulkan in<br />

Köln-Ehrenfeld. Zweigwerke bestan<strong>de</strong>n außer<strong>de</strong>m in Stolberg<br />

(Harz) und Güntersberge (Ostharz) sowie Königsee (Thüringen).<br />

Die bei<strong>de</strong>n ersten wur<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>m Krieg enteignet, das letztere<br />

in eine Sowjetische AG umgewan<strong>de</strong>lt. Das 1943/44 bei einem<br />

Fliegerangriff ohnehin weitgehend zerstörte Hauptwerk in<br />

Marienfel<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n Sowjets vollständig <strong>de</strong>montiert.<br />

1951/52 war <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>raufbau abgeschlossen, das Werk beschäftigte<br />

nun wie<strong>de</strong>r rd. 750 Mitarbeiter. Großaktionär <strong>de</strong>r in<br />

Frankfurt/Main bzw. Berlin börsennotierten AG war die Elektrische<br />

Licht- und Kraftanlagen AG (Elikraft) in Berlin, von <strong>de</strong>r<br />

1956 <strong>de</strong>r US-amerikanische Wettbewerber Union Twist Drill Co.<br />

(<strong>de</strong>r größte amerikanische Werkzeughersteller) aus Athol,<br />

Mass. 94 % <strong>de</strong>r Stock-Aktien erwarb. 1968 verkaufte UTD das<br />

Aktienpaket an die Fritz Werner Verwaltungs-GmbH, zugleich<br />

umbenannt in R. Stock AG, 1969 Verlegung <strong>de</strong>r Produktion in<br />

das Werk <strong>de</strong>r Fritz Werner Werkzeugmaschinen GmbH. 1976<br />

übernahmen die Saarbergwerke, die einen eigenen Werkzeugmaschinenbereich<br />

aufbauen wollten, 99 % <strong>de</strong>r Stock-Aktien.<br />

Dieses Abenteuer been<strong>de</strong>te Saaberg 1986 und verkaufte Stock<br />

an die Gottlieb Gühring KG in Albstadt-Ebingen. Erst 1990 wur<strong>de</strong><br />

dann auch die Börsennotiz eingestellt. Die R. Stock AG ist<br />

noch heute ein führen<strong>de</strong>r Hersteller von Bohrern, Fräs- und<br />

Reibwerkzeugen und produziert noch immer in Marienfel<strong>de</strong><br />

(Lenge<strong>de</strong>r Str. 29-35).<br />

Radiumbadgesellschaft liquidiert, das be<strong>de</strong>utete das En<strong>de</strong> für<br />

das Bad und das Kurviertel von Oberschlema. Seit 1999 gibt es<br />

in Schlema ein Besucherbergwerk.<br />

Los 926 Schätzwert 50-100 €<br />

Rauchwaren-Lagerhaus-AG<br />

Leipzig, Aktie 1.000 RM 5.6.1928<br />

(Auflage 180, R 5) EF<br />

Gründung 1926 nach Übernahme <strong>de</strong>r Firma Rauchwarenlagerhaus<br />

GmbH. Die AG führte u.a. die Rauchwarenversteigerungen<br />

für die Sowjetrepublik durch. Ab 1933 “Furtransit” Rauchwaren-Lagerhaus-AG.<br />

1942 besaß die Gesellschaft die Grundstücke<br />

Nikolaistr. 36 und Brühl 62. Am Brühl ließen sich in <strong>de</strong>r<br />

zweiten Hälfte <strong>de</strong>s 19.Jds Zahlreiche Rauchwarenhändler nie<strong>de</strong>r,<br />

die <strong>de</strong>n Ruf Leipzigs <strong>als</strong> Zentrum <strong>de</strong>s Pelzhan<strong>de</strong>ls begrün<strong>de</strong>ten.<br />

In <strong>de</strong>n 20er Jahren wur<strong>de</strong> ein Drittel aller Pelze <strong>de</strong>r<br />

Weltproduktion am Brühl verkauft. Beim Bombenangriff vom<br />

4.12.1943 wur<strong>de</strong>n große Teile <strong>de</strong>s Brühls, vor allem die westliche<br />

Nordseite und die mittlere Südseite, komplett zerstört.<br />

1951 wur<strong>de</strong> die Gesellschaft aufgelöst.<br />

Schienenbus <strong>de</strong>r Prignitzer Eisenbahn<br />

Los 927 Schätzwert 60-120 €<br />

Ravensberger Spinnerei<br />

Bielefeld, Aktie 1.200 Mark 4.5.1923<br />

(Auflage 1500, R 5) EF.<br />

Äußerst <strong>de</strong>korative Aktiengestaltung mit großer<br />

Fabrikansicht und floralen Motiven.<br />

Los 918 Schätzwert 200-250 €<br />

Prometheus-Werke AG<br />

Hannover, Aktie Serie B 10.000 Mark<br />

März 1923. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000,<br />

R 9) VF<br />

Großes Hochformat, Unterdruck mit Feuerstelle im<br />

Haus, auf <strong>de</strong>n griechischen Gott <strong>de</strong>s Hausfeuers<br />

Prometheus hinweisend. Aktien dieser interessanten<br />

Ges. waren zuvor völlig unbekannt gewesen!<br />

Links Rostspur von Büroklammer.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1923 zur Übernahme und Weiterführung <strong>de</strong>r Fabrik<br />

<strong>de</strong>r Prometheus-Werke GmbH in Hannover (Engelbosteler<br />

Damm 73). In <strong>de</strong>n zwei Hallen mit Gleisanschluss wur<strong>de</strong>n zunächst<br />

Artikel in Metall und Holz hergestellt. 1938 wur<strong>de</strong> die<br />

Auflösung <strong>de</strong>r AG beschlossen, dieser Beschluss aber 1940<br />

auf Veranlassung <strong>de</strong>r Hauptaktionäre Bo<strong>de</strong>-Panzer Geldschrankenfabriken<br />

AG bzw. Fabrikant Hermann Bo<strong>de</strong>, Hannover,<br />

wie<strong>de</strong>r aufgehoben. Die Fabrikgebäu<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n danach zur<br />

Nutzung für eigene Produktionszwecke an die BODE-PANZER<br />

Geldschrankfabriken AG verpachtet. 1942 umbenannt in Bo<strong>de</strong>-<br />

Grundstücksverwaltungs-AG. 1958 auf <strong>de</strong>n Hauptaktionär verschmolzen.<br />

Los 921 Schätzwert 10-20 €<br />

Provinzialverband von Hannover<br />

Hannover, Schuldv. 25 RM 10.12.1927<br />

(Ablösungsanleihe, R 5) EF<br />

Auslosungsschein anhängend. Mit hannöverschem<br />

Provinzwappen.<br />

Los 922 Schätzwert 50-100 €<br />

R. Dolberg AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM 9.6.1927 (Auflage<br />

900, R 5) EF<br />

1876 Familiengründung, ab 1899 AG <strong>als</strong> “R. Dolberg Maschinen-<br />

und Feldbahn-Fabrik”, Sitz bis 1924 in Hamburg, 1924<br />

Sitzverlegung nach Berlin und Umfirmierung in “R. Dolberg<br />

Los 924 Schätzwert 100-125 €<br />

Ra<strong>de</strong>berger Bank AG<br />

Ra<strong>de</strong>berg, VZ-Namensaktie 100 Goldmark<br />

15.7.1924 (Blankette, R 10) EF<br />

Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1859 <strong>als</strong> Genossenschaft, AG seit 29.6.1922. Betrieb<br />

von Bankgeschäften aller Art, namentlich für die Kreise<br />

<strong>de</strong>s Mittelstan<strong>de</strong>s. 1946 enteignet.<br />

Los 925 Schätzwert 75-120 €<br />

Radiumbad<br />

Oberschlema-Schneeberg GmbH<br />

Radiumbad Oberschlema,<br />

Namensanteilschein Lit. 1b 2 x 50 RM<br />

1.8.1926 (R 6) EF<br />

Gründung 1915, 1918 wur<strong>de</strong> das Radiumbad eröffnet, welches<br />

das be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>ste Radiumbad <strong>de</strong>r Welt war und bis zu<br />

jährlich 17.000 Kurgäste zählen konnte. Nach <strong>de</strong>r russischen<br />

Besetzung mußte 1946 <strong>de</strong>r Kurbetrieb eingestellt wer<strong>de</strong>n, da<br />

die russische AG WISMUT hier die größten Uranlagerstätten<br />

Europas ent<strong>de</strong>ckte und rigoros ausbeutete. 1952 wur<strong>de</strong> die<br />

Gründung 1855. Einst die größte Flachsspinnerei <strong>de</strong>s Kontinents<br />

mit Flachs- und Werggarnspinnereien in Bielefeld und<br />

Wolfenbüttel (1995 nie<strong>de</strong>rgebrannt) und Bleichanlage in Ummeln.<br />

1988 in Konkurs gegangen, 1994 <strong>als</strong> “Ravensberger<br />

Bau-Beteiligungen AG” reaktiviert, zugleich Sitzverlegung zunächst<br />

nach Grünwald, 1998 nach München und 1999 nach<br />

Berlin. Bis heute börsennotiert, gera<strong>de</strong> wird wie<strong>de</strong>r einmal versucht,<br />

<strong>de</strong>n Börsenmantel zu reaktivieren.<br />

Los 928 Schätzwert 25-50 €<br />

Ravia-Spoer AG<br />

Barleben bei Mag<strong>de</strong>burg, Aktie 1.000 RM<br />

Nov. 1934. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 700, R 3)<br />

EF<br />

Gründung 1934 nach Übernahme <strong>de</strong>r Schokola<strong>de</strong>nfabrik Gebrü<strong>de</strong>r<br />

Spoer. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Kakao, Schokola<strong>de</strong>n-, Back-,<br />

Teig- und Zuckerwaren, Kunsthonig. Die Zuckerfabrik Holland<br />

GmbH zu Köthen brachte ebenfalls ihre Schokola<strong>de</strong>nfabrik,<br />

Maschinen und Außenstän<strong>de</strong> ein, wofür sie Aktien im Wert von<br />

340.000 RM erhielt. Nach 1949: Industrie-Werke Sachsen-Anhalt<br />

Ravia-Spoer.<br />

85


Los 932 Schätzwert 30-60 €<br />

Reichmannsdorfer Goldbergbau AG<br />

Hannover, Aktie Lit. B Gr. A 1.000 Mark<br />

Juni 1923 (R 6) VF<br />

Gründung März 1923 zum Erwerb und Betrieb <strong>de</strong>s Bergwerks<br />

“Mit Gebet und Arbeit” bei Reichmannsdorf (Sachsen-Meiningen).<br />

Han<strong>de</strong>l mit bergbaulichen Produkten.<br />

umbenannt in Remag AG. 1948/49 Vergrößerung <strong>de</strong>s Lagers<br />

in <strong>de</strong>r Mannheimer Rhenaniastraße, 1951 Einrichtung eines<br />

Grobeisenlagers mit eigenem Gleisanschluß bei <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlassung<br />

München. Heute hat die REMAG ihren Sitz in Mannheim,<br />

abgeboten wer<strong>de</strong>n Stähle, Bleche, Rohre und Profile in <strong>de</strong>n<br />

Nie<strong>de</strong>rlassungen Mannheim, Bayern, Soest sowie bei <strong>de</strong>r Tochter<br />

Hagmeyer in Geislingen und Göppingen.<br />

Abtransport von Steinen aus <strong>de</strong>n Steinbrüchen <strong>de</strong>s Westerwal<strong>de</strong>s<br />

hinunter zum Rhein (mit einem gewissen zusätzlichen Güter-<br />

und Personenverkehr) wur<strong>de</strong>n mit einer Gesamtlänge von<br />

88 km folgen<strong>de</strong> 785-mm-Schm<strong>als</strong>purstrecken gebaut und betrieben:<br />

Hennef-Ruppichteroth (1862-1954), Ruppichteroth-<br />

Waldbröl (1870-1953), Hennef-Beuel (1891-1967), Hennef-<br />

Asbach (1892-1959/67), Nie<strong>de</strong>rplei-Rostingen (1901-<br />

1952/67) und Nie<strong>de</strong>rpleis-Siegburg (1899-1955). Hinzu kam<br />

die 1903 übernommene und bis 1950 betriebene Heisterbacher<br />

TalbahnNie<strong>de</strong>rdollendorf-Grengelsbitze. Das letzte Strekkenstück<br />

wur<strong>de</strong> 1967 stillgelegt. Die letzte erhaltene Dampflok<br />

<strong>de</strong>s “Bähnchens” steht heute im Asbacher Museum.<br />

Los 929 Schätzwert 50-100 €<br />

Reichelbräu AG<br />

Kulmbach, Aktie 1.000 RM 12.12.1930<br />

(Auflage 1100, R 5) EF<br />

Gründung 1895 unter Übernahme <strong>de</strong>r Export-Bierbrauerei J.<br />

W. Reichel (Lichtenfelser Str. 7 im Westen <strong>de</strong>r Stadt). 1930<br />

wur<strong>de</strong> außer<strong>de</strong>m die Kulmbacher Rizzi-Bräu AG angeglie<strong>de</strong>rt,<br />

außer<strong>de</strong>m Erwerb <strong>de</strong>r Markgrafenbräu GmbH. Börsennotiz dam<strong>als</strong><br />

Berlin, München, Breslau, Dres<strong>de</strong>n/Leipzig. Beteiligung<br />

an <strong>de</strong>r Kulmbacher Rizzibräu AG, <strong>de</strong>r Markgrafenbräu GmbH in<br />

Kulmbach und <strong>de</strong>r Biergroßhandlung Konrad Kißling in Breslau.<br />

1997 Übernahme <strong>de</strong>r Erste Kulmbacher Actienbrauerei AG (E-<br />

KU) und zugleich Umfirmierung in Kulmbacher Brauerei AG.<br />

Heute die letzte noch börsennotierte Brauerei aus <strong>de</strong>r Welthauptstadt<br />

<strong>de</strong>s Bieres.<br />

Los 930 Schätzwert 30-90 €<br />

Reichenbacher Bank AG<br />

Reichenbach i.V., Aktie Lit. A 20 RM<br />

3.11.1924 (Auflage 2000, R 4) EF<br />

Traumhafte Gestaltung im Art déco mit Abb. von<br />

Hermes sowie Stadtwappen.<br />

Gründung 1923 durch ortsansässige Textilunternehmer und<br />

Kaufleute (Hauptgeschäft in <strong>de</strong>r Bahnhofstr. 105). Die Bank<br />

stand von Anfang an in enger Verbindung zur Girozentrale<br />

Sachsen und damit zum Sparkassenlager. Bei Gründung waren<br />

die Aktien 5-fach überzeichnet. Bis zuletzt wur<strong>de</strong>n Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

von 7 bzw. 10 % erwirtschaftet. Nach 1945 enteignet. 2006<br />

entstand die “Reichenbacher Bank” auf ungewöhnliche Weise<br />

neu: Heute ist es eine 170 m lange Bank aus Lärchenholzbohlen<br />

am Rosensee auf <strong>de</strong>r 4. Sächsischen Lan<strong>de</strong>sgartenschau<br />

in Oschatz, mit <strong>de</strong>r sich traditionsgemäß die Stadt Reichenbach<br />

i.V. <strong>als</strong> Ausrichter <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgartenschau 2009 präsentierte.<br />

Los 931 Schätzwert 75-100 €<br />

Reichenberg-Maffersdorfer<br />

und Gablonzer Brauereien AG<br />

Maffersdorf, Aktie 50 RM Dez. 1940<br />

(Auflage 2000, R 9) EF<br />

Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1872, AG seit 1908. Brauereien in Maffersdorf<br />

(vorm. Reichenberger Bierbrauerei und Malzfabrik in Maffersdorf<br />

Frank & Co., Ausstoß rd. 125.000 hl) und Sei<strong>de</strong>nschwanz<br />

bei Gablonz (vorm. Gablonzer Brauerei von Medinger & Co.,<br />

Ausstoß rd. 55.000 hl).<br />

Los 933 Schätzwert 15-30 €<br />

Reichswerke AG für Berg- und<br />

Hüttenbetriebe “Hermann Göring”<br />

Berlin, 4 % Teilschuldv. 1.000 RM Sept.<br />

1943 (Auflage 75000, R 3) EF<br />

Faksimilesignatur von Paul Pleiger, einem <strong>de</strong>r einflußreichsten<br />

Staatsunternehmer <strong>de</strong>s Dritten Reiches,<br />

1949 im Nürnberger Prozeß zu 15 Jahren<br />

Freiheitsstrafe verurteilt.<br />

Gründung <strong>de</strong>r “Reichswerke” 1937 im Rahmen <strong>de</strong>r Autarkie-Bestrebungen<br />

im Dritten Reich. Zweck: Planung und Errichtung von<br />

Eisenhüttenwerken zunächst in Ba<strong>de</strong>n, Franken und im Salzgittergebiet.<br />

1950 umfirmiert in AG für Berg- und Hüttenbetriebe,<br />

1953 aufgelöst, 1961 umfirmiert in Salzgitter AG. Das heutige<br />

Gesicht <strong>de</strong>r Region Salzgitter mit einer großen Zahl (heute alle<br />

stillgelegter) Eisenerzgruben und <strong>de</strong>m Stahlwerk <strong>de</strong>r heutigen<br />

Salzgitter AG ist vor allem von diesem Unternehmen geprägt.<br />

Los 934 Schätzwert 30-75 €<br />

Reiniger, Gebbert & Schall AG<br />

Erlangen, Aktie 100 RM Jan. 1928<br />

(Auflage 10000 später auf 15000 erhöht,<br />

R 3) EF<br />

Gründung 1907 in Berlin zur Fortführung <strong>de</strong>r 1886 gegrün<strong>de</strong>ten<br />

Firma Reiniger, Gebbert & Schall in Erlangen (Herstellung<br />

von Röntgenapparaten, elektro-diagnostischen, elektro-therapeutischen<br />

und elektro<strong>de</strong>ntalen Apparaten, elektr. Haarschnei<strong>de</strong>maschinen<br />

sowie elektr. Apparaten für die Viehbetäubung).<br />

1920 Sitzverlegung von Berlin nach Erlangen. Eine Vielzahl von<br />

Beteiligungen wur<strong>de</strong> 1920/21 an die Zwischenholding Inag Industrie-Unternehmungen<br />

AG abgegeben, an <strong>de</strong>r man maßgeblich<br />

beteiligt bliebt. Direkte 100-%-Beteiligungen bestan<strong>de</strong>n<br />

zunächst weiter an <strong>de</strong>r Veifa-Werke AG in Frankfurt a.M. und<br />

<strong>de</strong>r Phönix Röntgenröhrenfabriken AG in Rudolstadt. Im Jan.<br />

1925 kam es zu einer Interessengemeinschaft mit <strong>de</strong>r Siemens<br />

& H<strong>als</strong>ke AG, die in diesem Zusammenhang auch die Aktienmehrheit<br />

<strong>de</strong>s in Frankfurt börsennotierten Erlanger Unternehmens<br />

erwarb. 1932 Umfirmierung in Siemens-Reiniger-<br />

Werke AG, zugleich vollständige Einglie<strong>de</strong>rung von <strong>de</strong>r Rudolstädter<br />

Phönix-Fabrik sowie Verlagerung <strong>de</strong>r gesamten medizintechnischen<br />

Produktion <strong>de</strong>r Siemens & H<strong>als</strong>ke AG von Berlin<br />

nach Erlangen. 1938 Markteinführung <strong>de</strong>s Schirmbildverfahrens<br />

für Röntgenreihenuntersuchungen. 1966 fusionierten die<br />

Siemens & H<strong>als</strong>ke AG, die Siemens-Schuckertwerke AG und<br />

die Siemens-Reiniger-Werke AG zur heutigen SIEMENS AG.<br />

Dort bil<strong>de</strong>t die ehemalige Reiniger, Gebbert & Schall AG heute<br />

<strong>de</strong>n Kern <strong>de</strong>s Bereichs Medizintechnik.<br />

Los 936 Schätzwert 25-50 €<br />

Reußengrube AG<br />

Kretzschwitz bei Gera, Aktie 100 RM<br />

22.8.1924 (Auflage 4100, R 3) EF<br />

Gründung 1890 unter <strong>de</strong>r Firma Reussengrube AG, Erdfarbenund<br />

Verblendsteinfabrik, 1920 umbenannt in Reussengrube<br />

AG. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Dachziegeln und feine Tonwaren, seit<br />

1916 ausschließlich Dachsteine.<br />

Los 937 Schätzwert 25-50 €<br />

Reußische Elektrizitäts-Gesellschaft AG<br />

Gera (Reuß), Aktie 1.000 Mark 11.4.1923.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 10000, R 3) EF<br />

Gründung 1923. Zweck: Ausnutzung <strong>de</strong>r Licht- und Krafttechnik,<br />

insbeson<strong>de</strong>re Einrichtung, Betrieb und Verwertung elektrischer<br />

Anlagen. Im Okt. 1925 wur<strong>de</strong> das Konkursverfahren eröffnet,<br />

die Aktionäre gingen leer aus.<br />

Los 938 Schätzwert 30-60 €<br />

Rhein-Mainische Handwerksbau-AG<br />

Frankfurt a.M., Namensaktie 200 RM<br />

5.6.1937 (Auflage 1500, R 4) EF<br />

Gründung im Juni 1936 <strong>als</strong> Rhein-Mainische Handwerksbau<br />

AG, ab 1941: Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft <strong>de</strong>s Hessischen<br />

Handwerks AG. Grundbesitz 1943: 284 Wohnungen in<br />

Wiesba<strong>de</strong>n, Darmstadt, Rothenbergen, Marburg und Nie<strong>de</strong>rlahnstein,<br />

weitere 168 waren 1943 im Bau, weitere 398 in Vorbereitung.<br />

Heute besitzt die GWH Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft<br />

mbH Hessen, eine Tochter <strong>de</strong>r Helaba, ca. 36.500<br />

Wohnungen.<br />

Los 940 Schätzwert 25-50 €<br />

Rheinborn AG<br />

(Rheinisch-Bornesischer- Han<strong>de</strong>lsverein)<br />

Barmen, VZ-Aktie 100 RM 1.7.1929<br />

(Auflage 2704, R 4) EF<br />

Gründung 1882 <strong>als</strong> Rheinisch-Bornesischer Han<strong>de</strong>ls-Verein<br />

AG. Unter <strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>rn war u.a. Theodor Keetman (1836-<br />

1907), Grün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Duisburger Maschinenbau-AG, <strong>de</strong>r späteren<br />

Mannesmann-DEMAG. 1925 Umbenennung wie oben.<br />

1937 Sitzverlegung nach Köln. Die Ges. betrieb Außenhan<strong>de</strong>l<br />

mit <strong>de</strong>n Gebieten Nie<strong>de</strong>rländisch-Ostindiens und besaß eigene<br />

Filialen auf Sumatra, Nias und Borneo. 1940 wur<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>r<br />

Kriegserklärung Deutschlands an die Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> die Nie<strong>de</strong>rlassungen<br />

in Nie<strong>de</strong>rländisch-Ostindien beschlagnahmt. <strong>Der</strong><br />

Betrieb ruhte danach, und 1955 wur<strong>de</strong> die Ges. aufgelöst.<br />

Los 941 Schätzwert 200-250 €<br />

Rheinisch-Hessische<br />

Treibriemen-Fabrik AG<br />

Kassel, VZ-Aktie 100 RM 3.1.1925<br />

(Auflage 750, R 12) VF+<br />

Ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1921. Fabrikation von Le<strong>de</strong>r und Le<strong>de</strong>rwaren mit<br />

Werken in Kassel und Gassen N.-L. Bereits 1926 wie<strong>de</strong>r in Liquidation<br />

getreten.<br />

Nr. 932<br />

Los 935 Schätzwert 100-150 €<br />

Remag AG<br />

Ludwigshafen a. Rh., Aktie 1.000 RM Nov.<br />

1935 (Auflage 500, R 8) EF<br />

Bereits 1833 wur<strong>de</strong> die Fa. Wolf-Netter gegrün<strong>de</strong>t, die sich im<br />

Han<strong>de</strong>l mit Bergwerksprodukten, Metallen, Metallwaren, Eisen,<br />

Stahl, Eisen- und Stahlwaren, Chemikalien, sanitären und verwandten<br />

Produkten betätigte. Anläßlich <strong>de</strong>r “Arisierung” <strong>de</strong>r<br />

Firma 1933 Gründung <strong>de</strong>r Remag AG vorm. Wolf Netter, 1935<br />

Los 939 Schätzwert 75-150 €<br />

Rhein-Sieg Eisenbahn-AG<br />

Beuel a. Rhein, Aktie 1.200 Mark<br />

22.11.1922 (Auflage 1290, R 5) EF-VF<br />

Gründung 1869 <strong>als</strong> Brölthaler Eisenbahn AG, 1921 umbenannt<br />

wie oben (wohl hauptsächlich um eine weitere Verwechslung<br />

mit <strong>de</strong>r Brohlthal-Eisenbahn zu vermei<strong>de</strong>n). Hauptsächlich zum<br />

Los 942 Schätzwert 75-150 €<br />

Rheinisch-Westfälische<br />

Bo<strong>de</strong>n-Credit-Bank<br />

Köln, Actie Ser. B 1.000 Mark 1.12.1895<br />

(Auflage 4000, R 2) VF<br />

Traumhafte Gestaltung mit Abb. <strong>de</strong>r Germania,<br />

welche zwei Wappenschil<strong>de</strong> in ihren Hän<strong>de</strong>n hält.<br />

Gründung 1894 durch Banken und Industrielle unter Führung<br />

<strong>de</strong>s A. Schaaffhausen’schen Bankvereins. Stammsitz war in<br />

Köln, Unter Sachsenhausen 2. Zweck war zunächst die För<strong>de</strong>-<br />

86


ung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>nkredits in Rheinland und Westfalen, nach <strong>de</strong>r<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong> <strong>de</strong>hnte die Bank ihre Geschäftstätigkeit<br />

auch auf die übrigen preußischen und <strong>de</strong>utschen Gebiete aus<br />

und errichtete in Berlin (Französische Str. 53/55) eine Zweignie<strong>de</strong>rlassung.<br />

Beliehen wur<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Bank ländliche Grundstücke<br />

mit 2/3, städtische Grundstücke mit 1/2 bis 6/10 (man<br />

beachte die Geringschätzung städtischer Immobilien!) sowie<br />

Weinberge und Wäl<strong>de</strong>r mit 1/3 <strong>de</strong>s ermittelten Wertes. Börsennotiz<br />

Berlin und Köln. Maßgeblichen Einfluß hatte (zunächst<br />

indirekt über die Colonia-Versicherungen und die Kölnische<br />

Rück) jahrzehntelang das Kölner Bankhaus Sal. Oppenheim jr.<br />

& Cie. AR-Vorsitzen<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>m Krieg Dr. h.c. Robert<br />

Pferdmenges, bekannt <strong>als</strong> <strong>de</strong>r “Bankier A<strong>de</strong>nauers”. <strong>Der</strong> Klüngel<br />

funktionierte: A<strong>de</strong>nauers Sohn Max, Oberstadtdirektor a.D.,<br />

fand in <strong>de</strong>n 60er Jahren dann <strong>als</strong> Rheinbo<strong>de</strong>n-Vorstand ein<br />

Auskommen. 1989 Umfirmierung in Rheinbo<strong>de</strong>n Hypothekenbank<br />

AG. 1999/2000 ging die Aktienmehrheit auf die Allgemeine<br />

Hypothekenbank AG in Frankfurt/Main und damit indirekt<br />

an das BHW. Die bei<strong>de</strong>n Banken wur<strong>de</strong>n zur AHBR fusioniert,<br />

und die machte <strong>de</strong>r Gewerkschaftsholding seit<strong>de</strong>m nur<br />

Kopfschmerzen: Wegen fehlgeschlagener Zinsspekulationen<br />

entstan<strong>de</strong>n Milliar<strong>de</strong>nverluste, und 2005 beim Verkauf an <strong>de</strong>n<br />

texanischen Finanzhai “Lone Star” mussten die Gewerkschaften<br />

sogar noch ein paar hun<strong>de</strong>rt Millionen Euro Mitgift extra<br />

lockermachen. Seit 2007 <strong>als</strong> Coralcredit Bank AG für gewerbliche<br />

Immobilienfinanzierung im Kernmarkt Deutschland tätig.<br />

Los 945 Schätzwert 30-90 €<br />

Rheinische Elektrizitäts-AG<br />

Mannheim, Aktie 1.000 Mark 29.12.1919<br />

(Auflage 5000, R 2) EF<br />

Großformatig, sehr <strong>de</strong>korativ mit schöner breiten<br />

Umrahmung im Historismus-Stil.<br />

Gründung 1897 <strong>als</strong> Rheinische Schuckert-Gesellschaft für e-<br />

lektrische Industrie AG durch die Elektrizitäts-AG vorm. Schukkert<br />

& Co. in Nürnberg. Schnell übernahm die Gesellschaft eine<br />

führen<strong>de</strong> Rolle in <strong>de</strong>r Stromversorgung Südwest<strong>de</strong>utschlands<br />

und <strong>de</strong>s Rheinlan<strong>de</strong>s. 1917 Umfirmierung in “Rheinische<br />

Elektrizitäts-AG”. In Berlin, Frankfurt und Mannheim börsennotiert.<br />

1940 wur<strong>de</strong> das jahrzehntelang wichtigste Aktivum erworben:<br />

die Schnellpressenfabrik AG Hei<strong>de</strong>lberg (heute Hei<strong>de</strong>lberger<br />

Druckmaschinen). Später wur<strong>de</strong> die Rheinelektra eine<br />

wichtige Zwischenholding im RWE-Konzern. 1997 mit <strong>de</strong>r in<br />

gleicher Funktion tätigen Lahmeyer AG, Frankfurt/M. verschmolzen.<br />

Los 948 Schätzwert 25-50 €<br />

Rheinische Möbelstoff-Weberei<br />

vorm. Dahl & Hunsche AG<br />

Wuppertal-Barmen, Aktie 1.000 RM Sept.<br />

1938 (Auflage 450, R 5) EF<br />

Gründung 1898 unter Übernahme <strong>de</strong>r Firma Dahl & Hunsche.<br />

Herstellung von Moketts, Decken, Frises, Gobelins, Patentstoffen,<br />

Teppich-Velours in Werken in Barmen und Burscheid. Fast<br />

100 % Beteiligung an <strong>de</strong>r Teppichmanufaktur A.-Beuel. Börsennotiz<br />

Hamburg und Bremen, Freiverkehr Berlin und Düsseldorf.<br />

Material errichtet. 1872 Sitzverlegung nach Mei<strong>de</strong>rich, 1878<br />

Sanierung und komplette Neuausgabe <strong>de</strong>r Aktien. 1881 Inbetriebnahme<br />

eines neuen Schienenwalzwerkes und Ankauf <strong>de</strong>r<br />

Eisenerzgrube Lacheberg in Nassau. 1882 gemeinsam mit <strong>de</strong>r<br />

Saarbrücker Firma Gebr. Röchling Ankauf umfangreicher Minette-Konzessionen<br />

in Lothringen. 1886 Beteiligung an Stahlwerken<br />

in Südrussland, endlich 1889 Errichtung <strong>de</strong>s ersten eigenen<br />

Hochofens. 1900 mit Übernahme <strong>de</strong>r “Gewerkschaft Centrum”<br />

Schaffung einer eigenen Kohlebasis, später Erwerb weiterer<br />

großer Bergwerke. 1904 Übernahme <strong>de</strong>r “Duisburger Eisen-<br />

und Stahlwerke”, 1922 Verschmelzung mit <strong>de</strong>r traditionsreichen,<br />

bereits 1856 gegrün<strong>de</strong>ten Arenberg’schen AG für<br />

Bergbau und Hüttenbetrieb. 1926 wur<strong>de</strong>n die Hütten- und<br />

Stahlwerke und die Erzgruben in die Vereinigte Stahlwerke AG<br />

eingebracht, nicht aber die Kohlenbergwerke, die erst 1952 im<br />

Zuge <strong>de</strong>r alliierten Entflechtungsmaßnahmen in die Arenberg<br />

Bergbau-GmbH ausgeglie<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>n. Bis zur kürzlichen Einglie<strong>de</strong>rung<br />

in die Thyssen AG firmierte die alte, bis dahin immer<br />

noch börsennotierte Rheinstahl zuletzt <strong>als</strong> Thyssen Industrie AG.<br />

Los 943 Schätzwert 30-80 €<br />

Rheinisch-Westfälische Kalkwerke<br />

Dornap, Aktie 1.000 Mark Febr. 1920<br />

(Auflage 4500, R 2) EF<br />

Großformatig, mit wun<strong>de</strong>rschöner Umrahmung im<br />

Historismus-Stil.<br />

Gründung 1887 <strong>als</strong> “Dornap-Angerthaler AG für Kalkstein- und<br />

Kalkindustrie”, 1888 umbenannt wie oben. Ausbeutung von<br />

Kalkstein- und Dolomitfel<strong>de</strong>rn im ganzen nie<strong>de</strong>rrheinisch-westfälischen<br />

Industriegebiet. Die Steinbrüche in Dornap, Hochdahl,<br />

Nean<strong>de</strong>rthal, Gruiten, Elberfeld, Wülfrath, Barmen-Rittershausen,<br />

Hofermühle, Ober-Hagen, Letmathe und Hönnethal waren<br />

durch fast 30 km lange normal- und schm<strong>als</strong>purige Werkseisenbahnen<br />

verbun<strong>de</strong>n. Beliefert wur<strong>de</strong>n vor allem die nie<strong>de</strong>rrheinisch-westfälischen<br />

Eisen- und Stahlwerke mit Hüttenkalk,<br />

folgerichtig wur<strong>de</strong> die RWK in <strong>de</strong>n 30er Jahren Teil <strong>de</strong>r Vereinigten<br />

Stahlwerke. Nach Beschlagnahme durch die Alliierten<br />

wur<strong>de</strong> das Betriebsvermögen bei Entflechtung <strong>de</strong>r Vereinigte<br />

Stahlwerke 1953 auf eine neu gegrün<strong>de</strong>te AG gleichen Namens<br />

übertragen. Maßgebliche Aktionäre waren dann lange<br />

Zeit die Stahlwerke an <strong>de</strong>r Ruhr <strong>als</strong> Hauptabnehmer (zuletzt die<br />

Hoesch-Werke AG mit über 75 %), heute gehört die 1999 in<br />

RWK Kalk AG umbenannte Ges. zum britischen Baustoffkonzern<br />

Readymix.<br />

Los 946 Schätzwert 20-50 €<br />

Rheinische Hypothekenbank<br />

Mannheim, Aktie 100 RM Juni 1928 (R 1) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1871 durch die Rheinische Creditbank in Mannheim<br />

(welche später in <strong>de</strong>r Deutschen Bank aufging). Nach <strong>de</strong>r<br />

1886 erfolgten Gründung <strong>de</strong>r Pfälzischen Hypothekenbank in<br />

Ludwigshafen lange Zeit weitgehen<strong>de</strong> Personalunion in <strong>de</strong>n<br />

Verwaltungsorganen. 1935 Verschmelzung mit <strong>de</strong>r bis 1866<br />

zurückreichen<strong>de</strong>n Berliner Hypothekenbank. 1974 Verschmelzung<br />

mit <strong>de</strong>r West<strong>de</strong>utschen Bo<strong>de</strong>nkreditanstalt, Köln und Sitzverlegung<br />

nach Frankfurt/Main (Großaktionär ist inzwischen die<br />

Commerzbank). 2002 bei <strong>de</strong>r Verschmelzung <strong>de</strong>r Hypothekenbank-Töchter<br />

<strong>de</strong>r Deutschen, Dresdner und Commerzbank in<br />

<strong>de</strong>r EUROHYPO aufgegangen.<br />

Los 949 Schätzwert 125-250 €<br />

Rheinische Schuckert-Gesellschaft<br />

für elektrische Industrie AG<br />

Mannheim, Namensaktie Ser. B 1.000<br />

Mark 1.5.1900 (Auflage 1000, R 5),<br />

ausgestellt auf W. H. La<strong>de</strong>nburg & Söhne,<br />

Mannheim VF+<br />

Swastika (dam<strong>als</strong> noch <strong>als</strong> Glückssymbole angesehen)<br />

im Unterdruck.<br />

Gründung 1897 <strong>als</strong> Rheinische Schuckert-Gesellschaft für e-<br />

lektrische Industrie AG durch die Elektrizitäts-AG vorm. Schukkert<br />

& Co. in Nürnberg. Schnell übernahm die Gesellschaft eine<br />

führen<strong>de</strong> Rolle in <strong>de</strong>r Stromversorgung Südwest<strong>de</strong>utschlands<br />

und <strong>de</strong>s Rheinlan<strong>de</strong>s. 1917 Umfirmierung in “Rheinische<br />

Elektrizitäts-AG”. In Berlin, Frankfurt und Mannheim börsennotiert.<br />

1940 wur<strong>de</strong> das jahrzehntelang wichtigste Aktivum erworben:<br />

die Schnellpressenfabrik AG Hei<strong>de</strong>lberg (heute Hei<strong>de</strong>lberger<br />

Druckmaschinen). Später wur<strong>de</strong> die Rheinelektra eine<br />

wichtige Zwischenholding im RWE-Konzern. 1997 mit <strong>de</strong>r in<br />

gleicher Funktion tätigen Lahmeyer AG, Frankfurt/M. verschmolzen.<br />

Los 952 Schätzwert 125-250 €<br />

Rheinische Wasserwerks-Gesellschaft<br />

Bonn, Actie 600 Mark 30.4.1879.<br />

Grün<strong>de</strong>remission im Umtausch <strong>de</strong>r zuvor<br />

umlaufen<strong>de</strong>n Interimsscheine (Auflage<br />

3750, R 5) VF+<br />

Gründung 1872 in Bonn auf Initiative von König Wilhelm von<br />

Preußen <strong>als</strong> “Rheinische Wasserwerksgesellschaft”. Bis zur<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong> beschäftigte man sich mit Planung, Bau<br />

und Betrieb von Wasserwerken, später auch von Gaswerken.<br />

1902 Sitzverlegung nach Köln-Deutz. Danach erfolgte schwerpunktmäßig<br />

<strong>de</strong>r Ausbau <strong>de</strong>r Gas- und Wasserversorgung <strong>de</strong>s<br />

rechtsrheinischen Kölner Raumes. 1929/30 übernahm die<br />

Thüringer Gas AG in Leipzig die Aktienmehrheit, bei <strong>de</strong>r Gelegenheit<br />

auch Umfirmierung in “Rheinische Ernergie AG”. 1957<br />

gab die ThüGa die Aktienmehrheit an das RWE ab, behielt aber<br />

noch bis 2001 eine Beteiligung von 40 %. 2002 ging <strong>als</strong> Kartellauflage<br />

das Versorgungsgeschäft im Kölner Raum an das<br />

RWE, die rhenag versorgt jetzt rd. 100.000 Einwohner entlang<br />

<strong>de</strong>r Sieg im Bergischen Land und im Westerwald. Nach Abfindung<br />

<strong>de</strong>r Kleinaktionäre hält heute das RWE 2/3 und die Rhein-<br />

Energie AG in Köln 1/3 <strong>de</strong>r Anteile.<br />

Los 944 Schätzwert 150-250 €<br />

Rheinische Chamotte- & Dinas-Werke<br />

Eschweiler, Aktie 1.000 Mark 1.11.1895.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2200, R 6) EF-VF<br />

Originalunterschriften.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1869 in Ottweiler. 1895 Fusion <strong>de</strong>r einzelnen Werke:<br />

Ottweiler Chamotte- und Thonwarenfabriken vorm. Louis<br />

Jochum u. Bendorfer AG für feuerfeste Produkte vorm. Th. Neizert<br />

& Co. (gegr. 1842 <strong>als</strong> erste Fabrik Europas, die feuerfeste<br />

Steine herstellte) sowie durch Übernahme sämtlicher Anteile<br />

<strong>de</strong>r Firma Lütgen-Borgmann, GmbH in Berlin und Eschweiler,<br />

ferner beteiligt bei Westerwäl<strong>de</strong>r Chamottewerke, GmbH in Siebershahn.<br />

Betriebsabteilungen in Bendorf, Mehlem, Ottweiler<br />

und Filiale in Berlin. 1968 wird Rhein-Dinas vom Wiesba<strong>de</strong>ner<br />

Didier-Konzern übernommen. 1995 wird das Werk Bendorf <strong>de</strong>r<br />

Didier-Werke trotz schwarzer Zahlen zwecks Kapazitätsbereinigung<br />

geschlossen.<br />

Los 947 Schätzwert 20-50 €<br />

Rheinische Metallwaarenund<br />

Maschinenfabrik<br />

Düsseldorf, Aktie 100 RM Dez. 1928<br />

(Auflage 7767, R 2) EF<br />

Firmenlogo im Unterdruck. Schrift teilweise im Art<br />

Deko gestaltet. Gedruckt von <strong>de</strong>r Graph. Anstalt<br />

<strong>de</strong>r Fried. Krupp AG.<br />

Gründung 1889 unter Übernahme <strong>de</strong>r Rather Metallwerke<br />

vorm. Ehrhardt & Heise und eines Schießplatzes bei Unterlüß.<br />

Anfangs Herstellung kleinkalibriger Geschosse. Nach <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong><br />

in rascher Folge Übernahme benachbarter Munitions-<br />

und Maschinenfabriken. Im thüringischen Sömmerda<br />

wur<strong>de</strong> außer<strong>de</strong>m ein Werk für Schreib- und Rechenmaschinen<br />

betrieben. Nach En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 1. Weltkriegs Aufnahme <strong>de</strong>s Lokomotiv-<br />

und Waggonbaus (1925 stillgelegt, statt<strong>de</strong>ssen Geschütz-<br />

und Munitionsfabrikation für Reichswehr und Reichsmarine,<br />

Großaktionäre waren zu dieser Zeit Fried. Krupp und<br />

die VIAG). 1935 Verschmelzung mit <strong>de</strong>r A. Borsig Maschinenbau-AG<br />

in Berlin-Tegel und Umfirmierung in Rheinmetall-Borsig<br />

AG. Im 3. Reich in die Reichswerke “Hermann Göring” eingebun<strong>de</strong>n.<br />

Nach <strong>de</strong>m Krieg verkaufte die bun<strong>de</strong>seigene Bank<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Luftfahrt AG i.L. ihre Mehrheitsbeteiligung an die<br />

Röchling’sche Eisen- und Stahlwerke GmbH, Völklingen.<br />

Gleichzeitig wur<strong>de</strong> die Borsig AG an die AG für Bergbau- und<br />

Hüttenbetriebe, Salzgitter veräußert (später dann an Babcock<br />

gegangen). Die noch heute börsennotierte Rheinmetall ist tätig<br />

in <strong>de</strong>n Sparten Maschinenbau, Wehrtechnik und Automobilzulieferer<br />

(Vergaser von Pierburg).<br />

Los 950 Schätzwert 20-40 €<br />

Rheinische Spiegelglasfabrik<br />

Eckamp bei Ratingen, Aktie 1.000 Mark<br />

24.10.1922 (Auflage 16000, R 1) EF-<br />

Feine Zierumrandung. Vielen Sammlern bereits <strong>als</strong><br />

Blankette bekannt.<br />

Gründung 1889. Herstellung von Spiegel- und Fensterglas.<br />

Nach 1945 <strong>als</strong> “Glasfabrik Eckamp-Altwasser AG” firmierend.<br />

Börsennotiz Berlin und Düsseldorf.<br />

Los 951 Schätzwert 30-60 €<br />

Rheinische Stahlwerke<br />

Duisburg-Mei<strong>de</strong>rich, Aktie 1.000 Mark<br />

Febr. 1910 (Auflage 5000, R 2) EF<br />

Gründung 1870 durch <strong>de</strong>utsche, belgische und französische<br />

Aktionäre mit 1 Mio. F Kapital <strong>als</strong> “S.A. <strong>de</strong>s Aciéries Rhénanes<br />

à Mei<strong>de</strong>rich” mit juristischem Sitz in Paris. In Mei<strong>de</strong>rich wur<strong>de</strong><br />

eine Bessemer-Stahlgießerei und eine Fabrik für feuerfestes<br />

Los 953 Schätzwert 25-50 €<br />

Rheinische Zellwolle AG<br />

Siegburg, Namensaktie 1.000 RM Juli<br />

1939 (Auflage 3000, R 4) EF<br />

Gründung 1936 im Rahmen <strong>de</strong>r Autarkiebestrebungen im Dritten<br />

Reich zur Erzeugung von Zellwolle und sonstigen synthetischen<br />

Textilrohstoffen. 1938 Sitzverlegung nach Siegburg. Umbenannt<br />

1950 in Chemie-Faser AG und 1955 in Phrix-Werke<br />

AG. En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 60er Jahre (Hauptaktionär war neben <strong>de</strong>r BASF<br />

auch Dow Chemical) brach die Firma zusammen.<br />

Min<strong>de</strong>stgebot: 80 %<br />

vom unteren Schätzwert<br />

87


gen und Packhilfsmittel produziert. Letzterer Geschäftsbereich<br />

wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> privatisiert und gehört heute zur Thüringer<br />

Fiber-Trommel GmbH, die immer noch in <strong>de</strong>r 1995 mustergültig<br />

restaurierten unter Denkm<strong>als</strong>chutz stehen<strong>de</strong>n alten<br />

Zuckerraffinerie ansässig ist (neben einem Betrieb, <strong>de</strong>r Türen<br />

und Fenster produziert).<br />

Los 954 Schätzwert 20-50 €<br />

Rhenser Mineralbrunnen<br />

Fritz Meyer & Co. AG<br />

Rhens a.Rh., Aktie 100 RM 12.6.1928<br />

(Auflage 5625, R 2) EF<br />

Gründung 1883 <strong>als</strong> oHG, 1922 Umwandlung in die “Rhenser<br />

Mineralbrunnen Fritz Meyer & Co. AG”. Schon dam<strong>als</strong> einer <strong>de</strong>r<br />

be<strong>de</strong>utendsten <strong>de</strong>utschen Mineralbrunnen. 1918-25 kamen<br />

die noch heute bestehen<strong>de</strong>n Zweigbetriebe Grauhof bei Goslar<br />

(Harzer Grauhof-Brunnen), Aumühle (Fürst Bismarck Mineralbrunnen)<br />

und Selters a.d.Lahn dazu. Weiter übernommen wur<strong>de</strong>n<br />

1936 die Neue Selterser Mineralquelle AG in Stockhausen<br />

(Lahn) und 1991 die Rietenauer Mineralquellen. 2001 Verlegung<br />

<strong>de</strong>s Verwaltungssitzes nach Mainz. Im Laufe <strong>de</strong>r Jahrzehnte<br />

übernahm <strong>de</strong>r Schweizer Nestlé-Konzern die Mehrheit<br />

an <strong>de</strong>r in Frankfurt börsennotierten AG und schluckte sie<br />

schließlich 2002 durch “Squeeze-Out” vollständig.<br />

Los 955 Schätzwert 300-400 €<br />

Rhume-Mühle<br />

Northeim, Namensaktie 1.000 Mark<br />

1.4.1889 (Auflage 728, R 9) VF-F<br />

Aktien dieser interessanten Mühle waren zuvor<br />

völlig unbekannt. Papiermürbigkeiten durch Wassereinfluß<br />

an <strong>de</strong>n Rän<strong>de</strong>rn fachgerecht restauriert.<br />

Die Geschichte <strong>de</strong>r Mühle beginnt bereits um das Jahr 1000,<br />

<strong>als</strong> das Kloster St. Blasien gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> und sie in <strong>de</strong>ssen<br />

Besitz kam. 1322, inzwischen die Bannmühle <strong>de</strong>r Grafen von<br />

Northeim und <strong>de</strong>s Stifts St. Blasii, wur<strong>de</strong> für die Mühle die<br />

durch Northeim fließen<strong>de</strong> Rhume im Rhumekanal kanalisiert.<br />

1863 verkaufte die Königl. Klosterkammer zu Hannover die<br />

Mühle an eine neu gegrün<strong>de</strong>te Aktiengesellschaft. 1864 vollständiger<br />

Neubau <strong>de</strong>r Mühle durch die AG <strong>als</strong> stattliche vierstöckige<br />

Industriemühle, 1878 Errichtung <strong>de</strong>s Speichergebäu<strong>de</strong>s,<br />

danach mehrfach renoviert und mo<strong>de</strong>rnisiert. Zum Antrieb<br />

<strong>de</strong>r Mahlgänge wur<strong>de</strong>n die Wasserrä<strong>de</strong>r abgeworfen und statt<br />

<strong>de</strong>ssen sechs Turbinen eingebaut. Auf <strong>de</strong>m riesigen Mühlenareal<br />

wur<strong>de</strong> 1932 das Gustav-Wegner-Stadion von Eintracht<br />

Northeim errichtet. 1957 wegen Rückgang <strong>de</strong>r Graupen- und<br />

Grützemüllerei Umstellung dieses Betriebszweiges auf Futtermittelherstellung<br />

(die gemeinsam mit weiteren Gesellschaftern<br />

dafür gegrün<strong>de</strong>te GmbH stellte <strong>de</strong>n Betrieb aber bereits 1961<br />

wie<strong>de</strong>r ein). In <strong>de</strong>n 1950er Jahren wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Bau eines<br />

neuen Wasserkraftwerkes begonnen, das die Hälfte <strong>de</strong>s produzierten<br />

Stroms in das öffentliche Netz einspeiste. Großaktionär<br />

<strong>de</strong>r im Freiverkehr Hannover börsennotierten AG war zuletzt die<br />

Bremer Rolandmühle GmbH. Nach einem katastrophalen Geschäftsjahr<br />

1966 mit ruinösen Preisen und Trockenheit, die das<br />

Wasserkraftwerk schwer traf, wur<strong>de</strong> die Mühle stillgelegt und<br />

die AG verschwand. Pfingsten 1968 vernichtete ein verheeren<strong>de</strong>s<br />

Großfeuer das Hauptgebäu<strong>de</strong>. Als die Decken einstürzten,<br />

stieg eine 200 m hohe Funkenfontäne gen Himmel. <strong>Der</strong> Feuerwehreinsatz<br />

war dramatisch, da im Getrei<strong>de</strong> gelagerte Beutel<br />

mit <strong>de</strong>m Insektizid Phosphorwasserstoff bei Kontakt mit Luft<br />

und Wasser ein tödliches Gas bil<strong>de</strong>n konnten. Noch heute wird<br />

ein Teil <strong>de</strong>s erhalten gebliebenen Speichergebäu<strong>de</strong>s zum Trokknen<br />

und Lagern von Getrei<strong>de</strong> genutzt, und das Kraftwerk am<br />

Beginn <strong>de</strong>s Rhumekan<strong>als</strong> produziert immer noch Strom.<br />

Los 956 Schätzwert 100-180 €<br />

Ri-Ri-Werk Reißverschluß-AG<br />

Wuppertal-Wichlinghausen, Aktie 20.000<br />

RM von 1940 (nicht datiert). Grün<strong>de</strong>raktie<br />

(R 9) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1927 <strong>als</strong> Ri-Ri-Werk Patentverschluß GmbH (Ri-Ri<br />

= Rippen und Rillen), AG seit 1940 mit einem Kapital von<br />

1250.000 RM. Seine erste Fabrik eröffnete Othmar Winterhalter<br />

(1889-1961) geboren in Tablat bei St. Gallen, in Wuppertal.<br />

1928 erfolgten die ersten RiRi-Ableger in Luxemburg, Mailand<br />

und in St. Gallen. 1929 schaffte Winterhalter mit einem neuen<br />

Spritzgussverfahren <strong>de</strong>finitiv <strong>de</strong>n Durchbruch. Die neuen Fertigungstechniken<br />

wur<strong>de</strong>n auch an die Väter <strong>de</strong>r ersten Reissverschlüsse<br />

nach Amerika zurückverkauft, <strong>de</strong>r Schweizer kassierte<br />

nun praktisch bei je<strong>de</strong>m Reissverschluß, <strong>de</strong>r verkauft wur<strong>de</strong>.<br />

<strong>Der</strong> geniale Tüfftler Winterhalter aber starb 1961 in <strong>de</strong>r “Klapsmühle,<br />

bei Professor Binswanger in <strong>de</strong>r Klinik Bellevue zu Konstanz”.<br />

Los 957 Schätzwert 200-250 €<br />

Riesaer Bank AG<br />

Riesa, Aktie 20 Goldmark 27.6.1924<br />

(Auflage 5000, R 10) EF-<br />

Aktien dieser Regionalbank waren zuvor völlig unbekannt<br />

gewesen. Nur 4 Stück wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz<br />

gefun<strong>de</strong>n.<br />

Gründung 1903. Übernahme <strong>de</strong>s Spar- und Vorschuß-Vereins<br />

zu Ostrau i.Sa. im Jahr 1918. Börsennotiz: Freiverkehr Leipzig.<br />

Zweignie<strong>de</strong>rlassung in Ostrau, Geschäftsstelle in Riesa-Gröba<br />

sowie Kassenstellen in Elsterwerda und Stauchitz. Seit ihrem<br />

Bestehen verwaltete die Bank auch die Verkaufsstelle <strong>de</strong>r Ziegel-Verkaufs-Vereinigung<br />

Nordsachsen in Riesa, <strong>de</strong>r 26 Werke<br />

angehörten. Aufgrund <strong>de</strong>r Verordnung vom 14.8.1945 erfolgte<br />

die Abwicklung durch die Sächsische Lan<strong>de</strong>sbank.<br />

Los 958 Schätzwert 60-120 €<br />

Rockstroh-Werke AG<br />

Hei<strong>de</strong>nau bei Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark<br />

1.4.1920 (Auflage 1250, R 5) VF<br />

Defekte Ecken.<br />

Gründung Mai 1900 unter <strong>de</strong>r Firma Maschinenfabrik Rokkstroh<br />

& Schnei<strong>de</strong>r Nachf. AG. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Werkzeugund<br />

Druckmaschinen, Tiegeldruckpressen, Schnellpressen,<br />

Prägepressen. Zweigbüros mit Reparaturwerkstätten in Berlin,<br />

Hamburg, Leipzig, Wien und Zürich. Börsennotiz Dres<strong>de</strong>n.<br />

1919 Umbenennung in Rockstroh-Werke AG. Die Ges. existierte<br />

bis nach <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg.<br />

Los 959 Schätzwert 100-150 €<br />

Römhildt AG<br />

Weimar, Aktie 1.000 Mark 31.1.1921<br />

(Auflage 2400, R 8) EF-VF<br />

Gründung 1845, AG seit 1891 (Firma bis 1911: Römhildt-Pianofortefabrik<br />

AG, 1911-18 Römhildt-Heilbrunn Söhne AG).<br />

1899 Neubau <strong>de</strong>r Fabrik in Weimar, Hinterm Bahnhof 12, 1910<br />

Errichtung eines großen Erweiterungsbaus. Filialen in Berlin<br />

und Hamburg. Börsennotiz: Freiverkehr Leipzig. 1930 Verkauf<br />

eines Teils <strong>de</strong>s Fabrikgrundstücks in Weimar und Abtretung eines<br />

Teils <strong>de</strong>r Produktion an die Pianofortefabrik A. Herrmann<br />

AG in Sangerhausen. 1931 Konkurs.<br />

Los 960 Schätzwert 15-30 €<br />

Rombacher Hüttenwerke<br />

Hannover, 4,5 % Genußschein 40 RM<br />

Jan. 1926 (R 5) EF<br />

Gründung 1888, bis 1926 Rombacher Hüttenwerke. 1926 ü-<br />

bernahmen die Kokswerke und Chemische Fabriken AG in Berlin<br />

(später die Schering AG) zwecks Sanierung die Rombacher<br />

Hüttenwerke und firmierten sie in die (neue) Concordia Bergbau-<br />

AG um. 1968 Stilllegung <strong>de</strong>r Schachtanlagen. Nach<strong>de</strong>m das Unternehmen<br />

schon immer auch starke Interessen in <strong>de</strong>r Chemieindustrie<br />

gehabt hatte, wur<strong>de</strong> 1976 in Concordia-Chemie AG<br />

umfirmiert. Letzter Namenswechsel dann 1991 in Concordia<br />

Bau und Bo<strong>de</strong>n AG, nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Immobilien-Spekulant Minninger<br />

Firmenmantel und Börsennotiz übernommen hatte.<br />

Los 961 Schätzwert 75-150 €<br />

Rositzer Zucker-Raffinerie<br />

Rositz S.-A., Aktie 1.000 Mark März 1920<br />

(Auflage 3000, R 6) VF<br />

Die 1871 erbaute Rübenzuckerfabrik war dam<strong>als</strong> die erste in<br />

ganz Deutschland mit einer elektrischen Beleuchtung <strong>de</strong>s Betriebes.<br />

Sie ging aber bereits 1874 in Konkurs. 1882 entstand<br />

in <strong>de</strong>r alten Rübenzuckerfabrik nunmehr eine Zuckerraffinerie.<br />

Die Anlagen hatten schließlich eine Produktionsfähigkeit von<br />

1,5 Mio. Zentner Zucker jährlich und 750 Beschäftigte. 1922<br />

Vertrag mit <strong>de</strong>r Zuckerraffinerie Halle und <strong>de</strong>n Zuckerfabriken<br />

<strong>de</strong>r Mittel<strong>de</strong>utschen Zuckervereinigung, worin sich letztere verpflichteten,<br />

ihren Rohzucker ausschließlich in <strong>de</strong>n Raffinerien<br />

Halle und Rositz verarbeiten zu lassen. Börsennotiz Berlin,<br />

Hamburg und Leipzig. 1946 wur<strong>de</strong> die Fabrik enteignet und<br />

1956 auf die Verarbeitung von Rohrzucker aus Kuba zu Weißzucker<br />

umgestellt. Zuletzt ein Betriebsteil <strong>de</strong>s VEB Zuckerfabrik<br />

Delitzsch. 1965 Einstellung <strong>de</strong>r Produktion, neben <strong>de</strong>r Abpakkung<br />

von Zucker in Kleinmengen wur<strong>de</strong>n nunmehr Verpackun-<br />

Los 962 Schätzwert 150-250 €<br />

Rostocker Actien-Zuckerfabrik<br />

Rostock, Namens-Actie 3. Em. 1.000<br />

Mark 22.11.1893 (Auflage 200, R 7) VF<br />

Pro Aktie galt eine Rübenanbaupflicht von 120 Ruten<br />

(später Ablieferungspflicht von min<strong>de</strong>stens 50<br />

Doppelzentnern Rüben pro Aktie). Großformatiges<br />

Papier, <strong>de</strong>korativ, mit zwei Vignetten von Merkur<br />

und Industria. Origin<strong>als</strong>ignaturen.<br />

Gründung 1884. Die Fabrik lag in <strong>de</strong>r Neubran<strong>de</strong>nburger Straße<br />

an <strong>de</strong>r Ober-Warnow und war mit <strong>de</strong>m Fluss durch einen<br />

Kanal verbun<strong>de</strong>n. Mit einer jährlichen Rübenverarbeitung von<br />

über 1 Mio. Zentner eine <strong>de</strong>r dam<strong>als</strong> ganz großen Fabriken. In<br />

<strong>de</strong>n etwa 25 Fabrikgebäu<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n zu DDR-Zeiten dann<br />

chemische und pharmazeutische Erzeugnisse produziert. Nach<br />

<strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n die Gebäu<strong>de</strong> abgerissen, bis auf zwei, die<br />

<strong>de</strong>r alternativen Kulturszene <strong>als</strong> “Alte Zuckerfabrik” seit 2006<br />

<strong>als</strong> Probe- und Veranstaltungsräume dienen.<br />

Los 963 Schätzwert 30-60 €<br />

Rotophot AG<br />

für graphische Industrie<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM 26.9.1933<br />

(Auflage 280, R 5) EF<br />

Gründung 1912 unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1900 bestehen<strong>de</strong>n<br />

Rotophot GmbH. Erzeugnisse: Illustrierte Zeitschriften, Werbedrucksachen,<br />

Kalen<strong>de</strong>r usw. <strong>Der</strong> Betrieb befand sich bis 1949<br />

in <strong>de</strong>r Alexandrinenstraße 110. 1950 Berliner Wertpapierbereinigung,<br />

1954 verlagert nach Coburg, 1955 von Amts wegen<br />

gelöscht.<br />

Nr. 955 Nr. 957<br />

Los 964 Schätzwert 75-125 €<br />

Rudolf Lauche AG<br />

Leipzig, Aktie 10.000 Mark Jan. 1923<br />

(Auflage 749, R 7) EF<br />

Großformatiges Papier, sehr <strong>de</strong>korativ verziert.<br />

Gründung 1891, AG ab 1922. Bis Juli 1922: AG für aromatische<br />

Erzeugnisse, Berlin, danach Rudolf Lauche AG, Leipzig.<br />

88


Hergestellt wur<strong>de</strong>n ätherische Öle und Essenzen, Fruchtextrakte,<br />

Riechstoffe, chemische und technische Produkte aller Art.<br />

1949 enteignet.<br />

Los 965 Schätzwert 15-30 €<br />

Rudolph Karstadt AG<br />

Berlin, Aktie 100 RM Juni 1942 (Auflage<br />

9378, R 1) EF<br />

Rudolph Karstadt grün<strong>de</strong>te 1881 in Wismar sein erstes Tuch-,<br />

Manufaktur- und Confections-Geschäft. Nach stürmischer Expansion<br />

(inzwischen gab es 35 Karstadt-Häuser in Nord<strong>de</strong>utschland)<br />

1920 Gründung <strong>de</strong>r Rudolph Karstadt AG mit Sitz<br />

in Hamburg. Im gleichen Jahr Übernahme <strong>de</strong>s Warenhausunternehmens<br />

Theodor Althoff in Münster (19 Häuser in West<strong>de</strong>utschland,<br />

zurückgehend bis 1885 auf ein Kurz-, Weiß- und<br />

Wollwarengeschäft in Dülmen). Das starke Bestreben nach Eigenfertigung<br />

zeigt sich in <strong>de</strong>r gleichzeitigen Übernahme <strong>de</strong>r<br />

Baumwollspinnerei und Weberei S. A. Weyl & Sohn und <strong>de</strong>r<br />

Buntweberei Gebr. Braunschweig (bei<strong>de</strong> in Bocholt), <strong>de</strong>r Gardinenfabrik<br />

Fränkel & Hering in Auerbach und <strong>de</strong>r Papiergroßhandlung<br />

Walter Klestadt in Essen, ferner übernommen 1925<br />

die Engelhardt Blaudruckerei und Leinenfärberei in Kassel.<br />

Weitere Beteiligungen an Pelzwaren-, Parfümerie-, Seifen-,<br />

Koffer-, Schuh- Hut- und Blechwarenfabriken. 1969 Sitzverlegung<br />

nach Essen. 1999 Fusion mit <strong>de</strong>m Versandhaus Quelle<br />

zur Karstadt Quelle AG. Ab 2007 firmierte die Holding <strong>de</strong>s KarstadtQuelle-Konzerns<br />

unter <strong>de</strong>m Namen Arcandor AG (arc be<strong>de</strong>utet<br />

in vielen Sprachen Bogen, das aus <strong>de</strong>m Lateinischen<br />

abgeleitete candor be<strong>de</strong>utet u.a. glänzend und in <strong>de</strong>r Silbe dor<br />

ist auf französisch Gold enthalten = Arcandor spannt einen Bogen<br />

in die goldglänzen<strong>de</strong> Zukunft). Im Juni 2009 Eröffnung <strong>de</strong>s<br />

Insolvenzverfahrens.<br />

einigten Zechen. 1928 in Ruhrgas umfirmiert. Die Gesellschaft<br />

ermöglichte eine wirtschaftliche Nutzung <strong>de</strong>r riesigen Mengen<br />

an Kokereigas (seinerzeit 2 Mrd. cbm im Jahr), welches in Ringleitungen<br />

gesammelt und an die Abnehmer weiterverteilt wur<strong>de</strong>.<br />

Neben <strong>de</strong>n Sammelleitungen waren mit Dortmund-Siegen-<br />

Nie<strong>de</strong>rschel<strong>de</strong>n-Wissen, Hamm-Hannover und Duisburg-Köln<br />

auch bereits Ferngasleitungen in Betrieb.<br />

Los 968 Schätzwert 30-80 €<br />

Runge-Werke AG<br />

Spandau, Aktie 1.000 Mark 12.12.1922<br />

(Auflage 13000, R 5) EF<br />

Großformatiges Papier.<br />

Gründung 1916. Herstellung von Zwischenprodukten für die<br />

Kautschukwarenfabrikation, insbeson<strong>de</strong>re von Kautschuk-Regeneraten.<br />

<strong>Der</strong> Preissturz auf <strong>de</strong>m Kautschukmarkt führte<br />

1928 zu einem Zwangsvergleich.<br />

Los 969 Schätzwert 300-375 €<br />

S. Aston Maschinenfabrik AG<br />

Burg b/M., Aktie 10.000 Mark 20.10.1923.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 10000, R 9) EF-.<br />

Sehr hübsch, mit eindrucksvollen Art-Deko-Elementen.<br />

Aktien dieser be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Ges. waren<br />

zuvor völlig unbekannt! Bei uns erstm<strong>als</strong> überhaupt<br />

angeboten.<br />

1810 erwarb Johann Gottlob Nathusius mit <strong>de</strong>m säkularisierten<br />

Klostergut Althal<strong>de</strong>nsleben auch das Schloß Hundisburg.<br />

1814 richtete er hier einen Kupferhammer und eine Eisengießerei<br />

ein, die Räume <strong>de</strong>s Schlosses wur<strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n Betrieb einer<br />

Maschinenfabrik (hydraulische Pressen für Zuckerfabriken,<br />

Landwirtschaftsmaschinen, später auch Dampfmaschinen)<br />

zweckentfrem<strong>de</strong>t. Es war dies die überhaupt erste Maschinenfabrik<br />

in Nord<strong>de</strong>utschland. Da England industriell dam<strong>als</strong> führend<br />

war, wur<strong>de</strong>n 1816 in Südwales 12 Former und Schlosser<br />

angeworben, darunter die Brü<strong>de</strong>r Samuel (1792-1848) und<br />

Georg Aston. Als die Nathusius’sche Fabrik 1819 fallierte, gingen<br />

die englischen Arbeiter in ihre Heimat zurück, nur die A-<br />

stons blieben. Sie vertraten in Mag<strong>de</strong>burg und Umgebung englische<br />

Hersteller von Maschinen für Zuckerfabriken bzw.<br />

schürften in Zorge im Harz nach Eisenerz. 1823 erhielt Samuel<br />

Aston in Mag<strong>de</strong>burg das Bürgerrecht und grün<strong>de</strong>te hier (Knochenhauerufer<br />

19, später Trönsberg 49) eine eigene Maschinenfabrik.<br />

Hergestellt wur<strong>de</strong>n Betriebs-Dampfmaschinen, hydraulische<br />

Pressen sowie Maschinen und Apparate für die Zukkerindustrie.<br />

1829 trat Georg Aston seinem Bru<strong>de</strong>r Samuel <strong>als</strong><br />

Teilhaber zur Seite, starb aber schon 1834. 1840 verkaufte Samuel<br />

das Unternehmen an <strong>de</strong>n Grafen Heinrich zu Stolberg-<br />

Wernigero<strong>de</strong> (womit die zeitweise überrragen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r<br />

Gräfl. Stolberg’schen Maschinenfabrik für die Zuckerindustrie<br />

begrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>). Nach <strong>de</strong>m Verkauf grün<strong>de</strong>te Samuel Aston<br />

in Burg bei Mag<strong>de</strong>burg erneut eine mo<strong>de</strong>rne Maschinenfabrik<br />

an Stelle <strong>de</strong>r alten Ölmühle am Vogelgesang. 1844 wur<strong>de</strong> zusätzlich<br />

eine Weberei für die Produktion von Orleans und an<strong>de</strong>ren<br />

Stoffen errichtet. Es war dies in Preußen die überhaupt<br />

allererste mit eisernen Webstühlen und Dampfkraft ausgerüstete<br />

Weberei. Samuel Aston wur<strong>de</strong> 1848 ein Opfer <strong>de</strong>r Cholera.<br />

Seine Schwester Fanny und sein Sohn Georg führten die<br />

Fabrik weiter, sie blieb bis in’s 20 Jh. im Besitz <strong>de</strong>r Familie.<br />

1923, genau ein Jahrhun<strong>de</strong>rt nach <strong>de</strong>r Gründung, in eine AG<br />

umgewan<strong>de</strong>lt. Hergestellt wur<strong>de</strong>n nun insbeson<strong>de</strong>re Maschinen<br />

für die Stärkefabrikation und komplette Stärkefabrikseinrichtungen,<br />

Ölmühlen und Olivenpressen sowie komplette Ölgewinnungsanlagen,<br />

Maschinen und komplette Einrichtungen<br />

für die Fabrikation von Münzen und Medaillen, Spezialwerkzeugmaschinen<br />

für Lokomotivbau, Isolierrohre und Gussbearbeitungsmaschinen.<br />

Mehrheitsaktionär war die zum BARMAT-<br />

Konzern gehören<strong>de</strong> Berlin-Burger Eisenwerk AG. 1925 in Konkurs<br />

gegangen. An die Aston’sche Fabrik erinnert in Burg noch<br />

heute <strong>de</strong>r eindrucksvolle 1851 errichtete Fabrikschornstein,<br />

<strong>de</strong>r 2018 ein zentrales Gestaltungselement <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgartenschau<br />

wer<strong>de</strong>n soll.<br />

Los 970 Schätzwert 150-200 €<br />

S.D. Fürst Max Egon zu Fürstenberg<br />

Donaueschingen, 4,5 % Teilschuldv. 500<br />

Mark Sept. 1913 (Auflage 6000, R 9) EF-VF<br />

Faksimile-Unterschrift Gwinner für die Deutsche<br />

Bank. Einzelstück aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Teil einer für die damalige Zeit ausgesprochen großen Anleihe<br />

von 22 Mio. Mark, aufgelegt durch Vermittlung <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Bank. Als Sicherheit waren an landwirtschaftlichem Gelän<strong>de</strong><br />

5.569 ha und an Forsten 25.046 ha verhaftet.<br />

Los 971 Schätzwert 125-200 €<br />

Saccharin-Fabrik AG<br />

vorm. Fahlberg, List & Co.<br />

Mag<strong>de</strong>burg-Südost, 4,5 % Teilschuldv.<br />

500 Mark Jan. 1920 (Auflage 700, R 7) EF<br />

Originalunterschriften.<br />

Gründung 1902 <strong>als</strong> “Saccharin-Fabrik AG vorm. Fahlberg, List &<br />

Co.” unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1886 bestehen<strong>de</strong>n Fabrik von Dr.<br />

Constantin Fahlberg, <strong>de</strong>m Ent<strong>de</strong>cker <strong>de</strong>s Süßstoffs Saccharin.<br />

Fahlberg, geb. 22.12.1850 im russischen Tambow, erhielt<br />

1868/69 seine erste wissenschaftliche Ausbildung an <strong>de</strong>r Polytechnischen<br />

Schule in Moskau. Anschließend führte er in Berlin<br />

erste Zuckeruntersuchungen durch und studierte dann Chemie in<br />

Wiesba<strong>de</strong>n und Leipzig. Fahlberg promovierte 1873 in Leipzig<br />

und war danach für kurze Zeit Direktor <strong>de</strong>r “Chemische Laboratorien<br />

Unterharz”. Dieses nur wenige Monate kurze Gastspiel sollte<br />

sich <strong>de</strong>nnoch später <strong>als</strong> ausschlaggebend bei <strong>de</strong>r Standortwahl<br />

für eine Fabrik erweisen. 1874 ging Fahlberg nach New York und<br />

eröffnete dort ein Zucker-Labor, 1878 habilitierte er sich an <strong>de</strong>r<br />

John Hopkins Universität in Baltimore, wo er <strong>als</strong> Gast von Ira Remsen<br />

an <strong>de</strong>ssen Chemischem Institut Zucker-Analysen durchführte.<br />

Auf Vorarbeiten von Remsen aufbauend fand er bei <strong>de</strong>r Oxidation<br />

von o-Toluensulfamid eher zufällig <strong>de</strong>n künstlichen Süßstoff<br />

Saccharin, 500mal stärker <strong>als</strong> herkömmlicher Zucker. Besuche<br />

bei seinem Onkel Adolph List in Leipzig 1882 und 1884 gaben<br />

<strong>de</strong>n Anstoß zur industriellen Nutzung <strong>de</strong>r Ent<strong>de</strong>ckung. 1885 begann<br />

die Versuchsproduktion in New York, am 18.11.1885 erhielt<br />

Fahlberg das Deutsche Reichspatent für <strong>de</strong>n Süßstoff Saccharin.<br />

Im April 1886 wur<strong>de</strong> die Kommanditgesellschaft Fahlberg, List &<br />

Co. in Leipzig mit Sitz in Salbke bei Mag<strong>de</strong>burg gegrün<strong>de</strong>t. Am<br />

9.3.1887 nahm die Fabrik die Produktion auf. Bis zur Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong><br />

wuchs das Geschäft beständig, dann wirkte sich die<br />

Konkurrenz <strong>de</strong>r Zuckerindustrie negativ aus. <strong>Der</strong>en Lobby setzte<br />

in Deutschland 1902 sogar ein gesetzliches Süßstoffverbot durch<br />

(das wegen Versorgungsmängeln mit Zucker erst im 1. Weltkrieg<br />

wie<strong>de</strong>r aufgehoben wur<strong>de</strong>). Auf das Verbot reagierte Fahlberg mit<br />

<strong>de</strong>r Umwandlung in eine AG, um mit neuem Kapital die Produktionspalette<br />

erweitern zu können. Neues Haupterzeugnis wur<strong>de</strong><br />

zunächst Schwefelsäure. Die gravieren<strong>de</strong>n Probleme gingen an<br />

Fahlberg nicht spurlos vorbei: 1906 verließ er nach schwerer Erkrankung<br />

die Firma, 1910 starb er im hessischen Nassau. Doch<br />

sein Nachfolger August Klages führte das Werk mit Tatkraft fort:<br />

1912 Anglie<strong>de</strong>rung einer pharmazeutischen Abteilung, 1921 Erwerb<br />

<strong>de</strong>r benachbarten Metallhütte Mag<strong>de</strong>burg GmbH, außer<strong>de</strong>m<br />

Errichtung eines Betriebes für Pflanzenschutzmittel. 1926 Übernahme<br />

<strong>de</strong>r Mittel<strong>de</strong>utsche Superphosphatwerke GmbH mit Werken<br />

in Köthen und Do<strong>de</strong>rdorf, außer<strong>de</strong>m Neubau einer Superphosphatfabrik<br />

auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Glashütte A. Grafe Nachf. in<br />

Westerhüsen. 1932 Umfirmierung in Fahlberg-List AG Chemische<br />

Fabriken. Kurz vor <strong>de</strong>m Rückzug <strong>de</strong>r britischen Truppen und <strong>de</strong>m<br />

Einrücken <strong>de</strong>r Sowjets wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r gesamte Vorstand 1945 von <strong>de</strong>r<br />

britischen Militärregierung in die britische Zone zwangsevakuiert.<br />

Los 966 Schätzwert 60-75 €<br />

Ruhlandwerk AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark Jan. 1923<br />

(Auflage 2000, R 9) VF<br />

Faksimilesignaturen <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>r Georg Nathan<br />

und Hugo Bieber. Umgestellt auf 20 RM. Nur 6<br />

Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Waggonbauanstalt, gegrün<strong>de</strong>t 1922 unter <strong>de</strong>r Firma Ruhlandwerk<br />

Maschinenfabrik Georg Nathan u. Hugo Bieber AG, 1923<br />

umbenannt in Ruhlandwerk AG. Lieferung und Bearbeitung von<br />

Eisenbahnmaterialien je<strong>de</strong>r Art. Zweignie<strong>de</strong>rlassung und Fabrik<br />

in Rathenow. 1924 erlitt die Gesellschaft Verluste durch Ausbleiben<br />

<strong>de</strong>r Aufträge seitens <strong>de</strong>r Reichsbahn und wur<strong>de</strong> 1925<br />

saniert unter <strong>de</strong>r Führung <strong>de</strong>r Permutit AG. 1930 umbenannt in<br />

Rathenower Grundstücks-AG. 1934 wur<strong>de</strong> die Gesellschaft<br />

aufgelöst. Die Fabrik bestand weiter, im 2. WK <strong>als</strong> Wehrmachtszulieferer,<br />

in <strong>de</strong>r DDR <strong>als</strong> VEB Ruhlandwerk mit <strong>de</strong>n Betrieben<br />

Havelhütte und Motorenwerke in Rathenow.<br />

Los 967 Schätzwert 75-150 €<br />

Ruhrgas AG (Ruhr Gas Corporation)<br />

Essen, 6,5 % Bond 1.000 $ 1.10.1928<br />

(R 8) VF<br />

Allegorischer Stahlstich.<br />

Gründung 1926 <strong>als</strong> AG für Kohleverwertung, Grün<strong>de</strong>r waren<br />

fast alle <strong>de</strong>r im Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikat ver-<br />

Nr. 969 Nr. 972<br />

89


Los 981 Schätzwert 50-100 €<br />

Sächsische Industriebahnen-<br />

Gesellschaft AG<br />

Dres<strong>de</strong>n, Genußrechtsurkun<strong>de</strong> 50 RM<br />

Jan. 1926 (Auflage ca. 410, R 5) EF<br />

Ausgegeben an die Gläubiger einer 1911 begebenen<br />

Anleihe von 1,3 Mio. M (bedingungsgemäß zu<br />

tilgen bis 1967) bei <strong>de</strong>ren RM-Umwertung 1926.<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Gründung 1923. Zweck: Unter Ausschluß <strong>de</strong>s Eigenhan<strong>de</strong>ls mit<br />

Getrei<strong>de</strong> aller Art die För<strong>de</strong>rung und Finanzierung von Geschäften<br />

in landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Bedarfstoffen,<br />

Bankgeschäfte aller Art.<br />

Werksgelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Fahlberg-List 1966<br />

<strong>Der</strong> von Kriegsschä<strong>de</strong>n fast völlig verschont gebliebene Mag<strong>de</strong>burger<br />

Betrieb wur<strong>de</strong> am 1.7.1946 entschädigungslos in Volkseigentum<br />

überführt. Die AG verlegte 1950 ihren juristischen Sitz<br />

nach Hamburg und erwarb die “Dr. Goeze & Co. GmbH” in Wolfenbüttel<br />

(sogleich umfirmiert in Fahlberg-List GmbH), wo nach<br />

<strong>de</strong>n Fahlberg-List-Patenten weiter Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel<br />

hergestellt wur<strong>de</strong>n. Die Tochter in Wolfenbüttel,<br />

wo auch die Schering AG ein großes Werk für Pflanzenschutzmittel<br />

unterhielt (heute Bayer Crop Science) wur<strong>de</strong> 1969<br />

verkauft. 1976 Sitzverlegung nach Düsseldorf, wo die AG noch<br />

heute mit diversen kleineren Beteiligungen besteht. Am Stammsitz<br />

in Mag<strong>de</strong>burg zählte das Werk <strong>als</strong> VEB Fahlberg-List, seit<br />

1979 Teil <strong>de</strong>s Kombinats Agrochemie Piesteritz, zu <strong>de</strong>n wichtigsten<br />

Arzneimittelwerken <strong>de</strong>r DDR und bediente auch Abnehmer in<br />

<strong>de</strong>r Sowjetunion, <strong>de</strong>r Tschechoslowakei und Polen. Nach <strong>de</strong>r<br />

Wen<strong>de</strong> 1992 privatisiert. <strong>Der</strong> Käufer, die Pharmafirma Salutas (eine<br />

Tochter <strong>de</strong>r HEXAL AG in Holzkirchen) führte eine pharmazeutische<br />

Auftragsproduktion fort und baute kurz darauf in Barleben<br />

nahe <strong>de</strong>r A 2 ein riesiges neues Pharma- und Logistikzentrum,<br />

das seit 1995 im Vollbetrieb arbeitet. Über 1.300 Mitarbeiter verarbeiten<br />

300 pharmazeutische Wirkstoffe zu über 10.000 verschie<strong>de</strong>nen<br />

Substanzen. 2005 wur<strong>de</strong> Hexal vom Schweizer Sandoz-Konzern<br />

übernommen, <strong>de</strong>m weltweit zweitgrößten Generika-<br />

Herstellen. Im Investitionplan <strong>de</strong>s Unternehmens stand Barleben<br />

danach an <strong>de</strong>r Spitze: Seit 2007 wird die Produktionskapazität auf<br />

jährlich 10 Milliar<strong>de</strong>n Tabletten und Kapseln ausgebaut.<br />

Los 972 Schätzwert 175-300 €<br />

Saccharin-Fabrik AG<br />

vorm. Fahlberg, List & Co.<br />

Mag<strong>de</strong>burg-Südost, Aktie 1.000 Mark<br />

12.6.1920 (Auflage 7500, R 7) VF<br />

Zwei Randvignetten mit Signet: Frau mit Handspiegel<br />

zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Türmen <strong>de</strong>s Mag<strong>de</strong>burger<br />

Doms. Aktien dieser be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n AG aus<br />

<strong>de</strong>r Vor-RM-Zeit waren zuvor völlig unbekannt!<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 973 Schätzwert 150-250 €<br />

Saccharin-Fabrik AG<br />

vorm. Fahlberg, List & Co.<br />

Mag<strong>de</strong>burg-Südost, Aktie 1.000 Mark<br />

10.6.1921 (Auflage 15000, R 7) VF+<br />

I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriges Los.<br />

Los 974 Schätzwert 150-250 €<br />

Saccharin-Fabrik AG<br />

vorm. Fahlberg, List & Co.<br />

Mag<strong>de</strong>burg-Südost, Aktie 1.000 Mark<br />

1.12.1922 (Auflage 20000, R 7) EF<br />

Ebenfalls i<strong>de</strong>ntisch gestaltet.<br />

zu recht unvorteilhaften Bedingungen an die Stadt Frankenhausen<br />

verkauft wor<strong>de</strong>n war,trat die AG 1910 in Liquidation.<br />

Nach zwei früheren Quoten von 40 % und 13 % erhielten die<br />

Aktionäre am 16.8.1917 die Schlußquote mit 18,2 %.<br />

Los 976 Schätzwert 10-25 €<br />

Sächsische Bo<strong>de</strong>ncreditanstalt<br />

Dres<strong>de</strong>n, Konvolut Gold-Hypothekenpfandbriefe<br />

(je 2 Stück) 500 Goldmark und<br />

1.000 Goldmark 29.2.1928 (Text <strong>de</strong>utsch<br />

und holländisch) sowie 2.000 Goldmark<br />

1.11.1928 (Text <strong>de</strong>utsch, englisch und<br />

spanisch). Schönes Dokument zur<br />

Refinanzierung <strong>de</strong>utscher Banken im<br />

Ausland. Insgesamt 6 Stücke UNC-EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1895 unter maßgeblicher Beteiligung <strong>de</strong>r Dresdner<br />

Bank und <strong>de</strong>s angesehenen Privatbankhauses Gebr. Arnhold (bei<br />

<strong>de</strong>nen später auch immer die Aktienmehrheit lag). 1930 Fusion<br />

mit <strong>de</strong>r Leipziger Hypothekenbank. 1949 Verlegung <strong>de</strong>s juristischen<br />

Sitzes nach Berlin (<strong>als</strong> Berliner Altbank) und <strong>de</strong>r Verwaltung<br />

nach Köln. 1960 Verlegung <strong>de</strong>s Verwaltungssitzes nach<br />

Frankfurt/Main und Wie<strong>de</strong>raufnahme <strong>de</strong>s Neugeschäfts. Zu dieser<br />

Zeit besaßen die Commerzbank und die Dresdner Bank je eine<br />

Schachtelbeteiligung. Nach Übernahme <strong>de</strong>r Aktienmehrheit<br />

durch die Dresdner Bank 1972 Verschmelzung mit <strong>de</strong>ren Realkredit-Tochter<br />

Deutsche Hypothekenbank Bremen. Schlußendlich,<br />

wie alle Hypothekenbanktöchter <strong>de</strong>r drei Großbanken, in <strong>de</strong>r<br />

heute zur Commerzbank gehören<strong>de</strong>n EuroHypo aufgegangen.<br />

Los 979 Schätzwert 25-50 €<br />

Sächsische Gußstahl-Werke Döhlen AG<br />

Freital, Aktie 100 RM März 1931 (Auflage<br />

2500, R 3) EF<br />

Gründung 1855, ab 1862 AG. Die Gräflich Einsie<strong>de</strong>lschen Eisenwerke<br />

in Berggießhübel wur<strong>de</strong>n 1871 übernommen. Im<br />

Laufe <strong>de</strong>r Jahre mehrere Übernahmen. 1943 Werke in Freital-<br />

Döhlen, Cainsdorf und Pirna. 1949 Sitzverlagerung nach Düsseldorf,<br />

ab 1955 GmbH.<br />

Los 980 Schätzwert 100-225 €<br />

Sächsische Industriebahnen-<br />

Gesellschaft AG<br />

Dres<strong>de</strong>n, VZ-Aktie 1.000 Mark Juli 1909 (im<br />

Text “Vorzugs-Aktie” nicht überstempelt.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 800, R 4) EF<br />

1940 wur<strong>de</strong>n die Vorzugsaktien in Stammaktien<br />

umgewan<strong>de</strong>lt. Breite Jugendstil-Umrahmung. Mit<br />

Faksimile-Unterschrift <strong>de</strong>s Deutsche-Bank-Vorstands<br />

Paul Millington Herrmann.<br />

Gründung 1905 durch die Dresdner Filialen <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Bank und <strong>de</strong>r Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt zum Bau<br />

<strong>de</strong>r eingleisigen 10,3 km langen Norm<strong>als</strong>purbahn von Mittweida<br />

über Neudörfchen nach Dreiwer<strong>de</strong>n und Ringethal (die nur<br />

für <strong>de</strong>n Güterverkehr projektierte sog. Zschopauthalbahn). Die<br />

Baukosten von rd. 2,5 Mio. M wur<strong>de</strong>n finanziert durch 1 Mio.<br />

M Aktienkapital (in 200 Stamm- und 800 Vorzugsaktien) und<br />

eine 1911 begebene Anleihe von 1,3 Mio. M (abgesichert auf<br />

<strong>de</strong>r Mittweidaer Gütereisenbahn). Betriebsführung und Bereitstellung<br />

<strong>de</strong>s rollen<strong>de</strong>n Materi<strong>als</strong> durch die Sächsischen Staatseisenbahnen<br />

(später die Reichsbahn-Direktion Dres<strong>de</strong>n). Laut<br />

Konzession <strong>de</strong>r Sächsischen Regierung vom 13.10.1906 sollte<br />

die Bahnanlage nach 90 Jahren entschädigungslos in das<br />

Eigentum <strong>de</strong>s Sächsischen Staatsfiskus übergehen. Bekanntlich<br />

beschleunigte die politische Entwicklung nach 1945 diese<br />

Vermögensübertragung ein wenig.<br />

Los 982 Schätzwert 30-50 €<br />

Sächsische Lan<strong>de</strong>spfandbriefanstalt<br />

Dres<strong>de</strong>n, 4,5 % Schuldv. Serie IV 3.000<br />

RM Juni 1934 (R 10) EF<br />

Ausgegeben im Umtausch gegen die 6 % Goldbonds<br />

<strong>de</strong>r Saxon State Mortgage Institution mit<br />

Laufzeit bis zum 15.9.1947.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1925 durch Gesetz <strong>als</strong> Anstalt öffentlichen Rechts.<br />

Los 983 Schätzwert 125-200 €<br />

Sächsische Le<strong>de</strong>rindustrie-Gesellschaft<br />

(vorm<strong>als</strong> Daniel Beck)<br />

Döbeln, Namens-Genuss-Schein<br />

31.7.1883 (Auflage 3500, R 7) EF<br />

Die Genuss-Scheine wur<strong>de</strong>n durch die Herren<br />

Gebr. Arnhold in Dres<strong>de</strong>n à 75 Mark per Stück<br />

übernommen. Sehr schöne Umrahmung im Historismus-Stil<br />

mit Engeln und Putten.<br />

Die Gesellschaft übernahm am 22.1.1872 die Le<strong>de</strong>rmanufactur<br />

und Lackle<strong>de</strong>r-Fabrik <strong>de</strong>r Herren Gebr. Beck in Döbeln.<br />

Los 975 Schätzwert 150-200 €<br />

Sächsisch-Thürinigische AG<br />

für Licht- und Kraftanlagen<br />

Erfurt, Actie 1.000 Mark 30.4.1899.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 200, R 7) EF<br />

Die 1898/99 gegrün<strong>de</strong>te Gesellschaft errichtete die Gasanstalt<br />

in Frankenhausen am Kyffhäuser. Nach<strong>de</strong>m das Gaswerk 1909<br />

Los 977 Schätzwert 150-200 €<br />

Sächsische Broncewarenfabrik AG<br />

Wurzen, Aktie 1.200 Mark 1.6.1922<br />

(Kapitalerhöhung unter Führung <strong>de</strong>r<br />

Darmstädter Bank, Auflage 885, R 10)<br />

EF-VF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> die Fabrik in bester Innenstadtlage von Wurzen<br />

bereits 1862, Umwandlung in eine AG 1889. Mit rd. 500<br />

Arbeitern wur<strong>de</strong>n Lampen für Gas- und elektrische Beleuchtung<br />

sowie Heizkörperverkleidungen hergestellt. Die Aktien waren<br />

in Leipzig und Dres<strong>de</strong>n börsennotiert. 1933 Konkurs.<br />

Los 978 Schätzwert 200-250 €<br />

Sächsische Getrei<strong>de</strong> Kreditbank AG<br />

Dres<strong>de</strong>n, Aktie 10.000 Mark Aug. 1923.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 20000, R 9) EF<br />

Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Nr. 981<br />

Los 984 Schätzwert 30-90 €<br />

Sächsische Malzfabrik<br />

Dres<strong>de</strong>n-Plauen, Aktie 100 RM 1.3.1929<br />

(Auflage 500, R 4) EF<br />

Gründung 1889. In <strong>de</strong>r Fabrik in Dres<strong>de</strong>n-Plauen auf einem ca.<br />

14.000 qm großen Grundstück wur<strong>de</strong> mit ca. 60 Mitarbeitern<br />

reine Lohnmälzerei betrieben. Eigenes großes Anschlussgleis<br />

an die Staatsbahn. Börsennotiz Dres<strong>de</strong>n. 1949 nicht verlagert.<br />

Min<strong>de</strong>stgebot: 80 %<br />

vom unteren Schätzwert<br />

90


torrad-, Auto- und Textilmaschinenbau. <strong>Der</strong> Betrieb wur<strong>de</strong><br />

1945 <strong>de</strong>montiert, die AG stand bis 1948 unter Zwangsverwaltung.<br />

1946-50 wur<strong>de</strong> die Fabrik neu aufgebaut. Interessanterweise<br />

bestand die AG in <strong>de</strong>r DDR weiter: 1948 wur<strong>de</strong> das Kapital<br />

1:1 von RM auf DM umgestellt, die alten Aktien blieben bis<br />

1960 (in <strong>de</strong>m Jahr fand in Karl-Marx-Stadt die letzte nachgewiesene<br />

Hauptversammlung statt) gültig!<br />

Los 985 Schätzwert 40-75 €<br />

Sächsische Maschinenfabrik<br />

vorm. Rich. Hartmann AG<br />

Chemnitz, 4,5 % Teilschuldv. Serie A.<br />

1.000 Mark Jan. 1901 (Blankette, R 7) EF<br />

Großformatiges Papier, sehr <strong>de</strong>korativ verziert.<br />

Nicht ausgegeben, aber Umstellungsstempel auf<br />

150 RM.<br />

Gründung 1870 unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1837 bestehen<strong>de</strong>n<br />

Richard Hartmann Maschinenfabrik <strong>als</strong> “Sächsische Maschinenfabrik<br />

vorm. Rich. Hartmann AG”, Chemnitz. Die Gesellschaft<br />

trat 1930 in Abwicklung. Nachfolgegesellschaft war die<br />

“Sächsische Textilmaschinenfabrik vorm. Rich. Hartmann AG”.<br />

Starke Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg. Durch die im Rahmen<br />

<strong>de</strong>r Reparationsleistungen an die Sowjetunion abzugeben<strong>de</strong>n<br />

Anlagen verblieb nur rund ein Zehntel <strong>de</strong>r Anlagen für<br />

<strong>de</strong>n Neustart <strong>als</strong> VEB Spinnereimaschinenbau im Jahre 1946.<br />

Dieser Betrieb wur<strong>de</strong> 1990 durch die Treuhandgesellschaft liquidiert,<br />

womit auch die Reste <strong>de</strong>r traditionsreichen Firma endgültig<br />

verschwan<strong>de</strong>n.<br />

Los 986 Schätzwert 20-50 €<br />

Sächsische Textilmaschinenfabrik<br />

vorm. Rich. Hartmann AG<br />

Chemnitz, Aktie 1.000 RM 15.11.1935<br />

(Auflage 1500, R 3) EF<br />

Abb. Firmensignet Arbeiter mit Vorschlaghammer,<br />

vom Zahnrad umran<strong>de</strong>t.<br />

Los 989 Schätzwert 60-120 €<br />

Sächsische Wollwaaren-Druckfabrik<br />

AG vorm. Oschatz & Co.<br />

Schönhei<strong>de</strong> i. Erzgeb., Aktie 1.000 Mark<br />

Dez. 1921 (Auflage 500, R 4) EF<br />

Gründung 1900 mit Übernahme <strong>de</strong>r Firma Oschatz & Co. Betrieb<br />

einer Wollwaren-Druckfabrik, Färberei und Weberei. Großaktionär:<br />

Mechanische Weberei AG Zittau.<br />

Los 990 Schätzwert 15-30 €<br />

Salaman<strong>de</strong>r AG<br />

Kornwestheim, Aktie 1.000 RM Juli 1930<br />

(Auflage 32000, R 1) EF<br />

G&D-Druck, kleine Vignette mit <strong>de</strong>m bekannten<br />

“Lurchi”.<br />

Gründung 1891, AG seit 1916 <strong>als</strong> “J. Sigle & Cie. Schuhfabriken<br />

AG”, 1930 nach Verschmelzung mit zwei Tochtergesellschaften<br />

Umfirmierung wie oben. Noch heute börsennotierte<br />

sehr be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Schuhfirma mit eigenen Lä<strong>de</strong>n in allen größeren<br />

<strong>de</strong>utschen Städten.<br />

Los 992 Schätzwert 300-375 €<br />

Salzwe<strong>de</strong>ler Kleinbahn GmbH<br />

Salzwe<strong>de</strong>l, 4,5 % Teilschuldv. 500 Mark<br />

Dez. 1902 (Auflage 100, R 8) EF-VF<br />

Die Anleihe von 150.000 M vermittelte das Salzwe<strong>de</strong>ler<br />

Privatbankhaus M. Nelke Wwe. Hypothekarisch<br />

abgesichert an zweiter Rangstelle auf <strong>de</strong>r<br />

gesamten 31,3 km langen Bahnstrecke Salzwe<strong>de</strong>l-Diesdorf.<br />

Großformatiges, <strong>de</strong>koratives Stück<br />

mit Originalunterschriften und Abb. einer Dampflok,<br />

außer<strong>de</strong>m ist im Unterdruck großflächig <strong>de</strong>r<br />

Götterbote Hermes vor einem fahren<strong>de</strong>n Zug.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1899 zum Bau <strong>de</strong>r 30 km langen meterspurigen<br />

Schm<strong>als</strong>purbahn Salzwe<strong>de</strong>l-Diesdorf, die <strong>de</strong>n ländlichen Raum<br />

<strong>de</strong>r Altmark südlich von Salzwe<strong>de</strong>l erschließen sollte. Ausgangspunkt<br />

war <strong>de</strong>r Bahnhof Salzwe<strong>de</strong>l-Neustadt gegenüber<br />

<strong>de</strong>m Staatsbahnhof (mit <strong>de</strong>r 1889 erbauten Staatsbahnstrecke<br />

nach Oebisfel<strong>de</strong>). In Diesdorf bestand später Anschluß an norm<strong>als</strong>purige<br />

Strecken <strong>de</strong>r Kleinbahn-AG Bismark-Gar<strong>de</strong>legen<br />

nach Beetzendorf (ab 1903) und nach Wittingen in <strong>de</strong>r Provinz<br />

Hannover (ab 1909). Ferner bestand in Salzwe<strong>de</strong>l ein Pfer<strong>de</strong>bahn-Anschlußgleis<br />

zur Zuckerfabrik. 1921 Zusammenschluß<br />

mit <strong>de</strong>r Salzwe<strong>de</strong>ler Kleinbahn Südost GmbH, welche 1901 abzweigend<br />

vom Haltepunkt Salzwe<strong>de</strong>l-Altpervertor eine 14 km<br />

lange Zweigbahn über Mahlsdorf nach Jeggeleben/Winterfeld<br />

erbaut hatte (am Zielbahnhof bestand wie<strong>de</strong>rum Anschluß an<br />

die Strecke Kalbe-Beetzendorf <strong>de</strong>r Kleinbahn-AG Bismark-Gar<strong>de</strong>legen).<br />

Zur weiteren Erhöhung <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit wur<strong>de</strong>n<br />

bei<strong>de</strong> Strecken 1926/27 auf Regelspur umgebaut. Nach <strong>de</strong>m<br />

2. Weltkrieg zunächst <strong>de</strong>r Sächsische Provinzbahnen GmbH<br />

zugeteilt, 1949 an die Deutsche Reichsbahn übergegangen.<br />

<strong>Der</strong> Güterverkehr wur<strong>de</strong> auf bei<strong>de</strong>n Strecken 1994 eingestellt.<br />

<strong>Der</strong> Personenverkehr war auf <strong>de</strong>r Südoststrecke bereits 1980<br />

eingestellt wor<strong>de</strong>n, auf <strong>de</strong>r Stammstrecke Salzwe<strong>de</strong>l-Diesdorf<br />

fuhr nach zeitweiliger Unterbrechung 1995 <strong>de</strong>r letzte Zug.<br />

Los 995 Schätzwert 250-600 €<br />

Salzwe<strong>de</strong>ler Kleinbahnen GmbH<br />

Salzwe<strong>de</strong>l, Geschäftsanteilschein 500 RM<br />

20.3.1935, ausgestellt auf Zahnarzt Dr.<br />

Gustav Wulsch, Salzwe<strong>de</strong>l und Dipl. Ing.<br />

Helmut Wulsch, Salzwe<strong>de</strong>l (R 12) EF-VF<br />

Nur dieses eine ausgestellte Stück lag im Reichsbankschatz.<br />

Los 996 Schätzwert 40-60 €<br />

Saphir-Werke AG<br />

München, Actie 1.000 Mark Juni 1923<br />

(Auflage 50000, R 8) EF-VF<br />

Mit Abb. eines Saphirs. Nur 9 Stück lagen im<br />

Reichsbankschatz.<br />

Hervorgegangen aus <strong>de</strong>r “Vereinigte Münchener Fettraffinerien<br />

und Margarinefabriken Saphir”. Bereits 1925 wur<strong>de</strong> die AG<br />

wie<strong>de</strong>r aufgelöst, die Aktionäre gingen leer aus.<br />

Los 987 Schätzwert 50-100 €<br />

Sächsische Versicherungs-AG<br />

Dres<strong>de</strong>n, Namensaktie 500 RM Sept.<br />

1928 (Auflage 666, R 5) EF<br />

Gründung 1863 <strong>als</strong> “Sächsische Rückversicherungs-Gesellschaft”<br />

durch die “Allgemeine Versicherungs-Gesellschaft für<br />

See-, Fluß- und Landtransport” in Dres<strong>de</strong>n. Zweck: Rück-Versicherung<br />

in allen Zweigen, Versicherung gegen die Gefahren<br />

<strong>de</strong>s Transportes und Versicherung gegen die Gefahren <strong>de</strong>s Aufruhrs<br />

und <strong>de</strong>r Plün<strong>de</strong>rung.<br />

Los 988 Schätzwert 25-50 €<br />

Sächsische Werkzeugmaschinenfabrik<br />

Bernhard Escher AG<br />

Chemnitz, Aktie 100 RM 1.12.1941<br />

(Auflage 2000, R 3) EF<br />

Gründung 1874, AG seit 1907. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Hochleistungs-Werkzeugmaschinen<br />

sowie Son<strong>de</strong>rmaschinen für Mo-<br />

Los 991 Schätzwert 50-100 €<br />

Saline Ludwigshalle AG<br />

Bad Wimpfen a.N., Aktie 100 RM Okt.<br />

1941 (Auflage 3000, R 5) EF<br />

Schon immer traten im Neckartal zwischen Heilbronn und Mosbach<br />

Salzquellen an <strong>de</strong>r Oberfläche aus, die schon in grauer<br />

Vorzeit zum Salzsie<strong>de</strong>n benutzt wur<strong>de</strong>n und die Besiedlung <strong>de</strong>r<br />

Gegend sehr för<strong>de</strong>rten. Lange verarbeiteten die Sie<strong>de</strong>betriebe<br />

nur oberflächlich austreten<strong>de</strong> Sole, bis Bergrat Bilfinger 1816<br />

in Jagstfeld ein unterirdisches Salzlager in 150 m Tiefe ent<strong>de</strong>ckte.<br />

1817 grün<strong>de</strong>ten Bürger unter Führung <strong>de</strong>r Familie<br />

Merkle die Saline Ludwigshalle, die schon 1818 das Wimpfener<br />

Salzlager ent<strong>de</strong>ckte. Außer<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> 1820 das Offenauer<br />

Salzlager gefun<strong>de</strong>n. Die Gründung gleich mehrerer Salinen<br />

auf engstem Raum hing mit <strong>de</strong>n gera<strong>de</strong> stattgefun<strong>de</strong>nen territorialen<br />

Umwälzungen im Südwesten und <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Kleinstaaterei<br />

zusammen: Jagstfeld und Offenau gehörten zum Königreich<br />

Württemberg, das Wimpfener Salz wur<strong>de</strong> im Großherzogtum<br />

Hessen gewonnen. Den Bohrungen <strong>de</strong>s Großherzogtums<br />

Ba<strong>de</strong>n bei Heinsheim, Neckarmühlbach und Haßmersheim<br />

war dagegen zunächst kein Erfolg beschie<strong>de</strong>n. Die Saline<br />

Ludwigshalle wur<strong>de</strong> bereits 1821 in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt. Sie<br />

bil<strong>de</strong>te zusammen mit <strong>de</strong>r Rappenauer Ludwigssaline, <strong>de</strong>r Saline<br />

Clemenshall in Offenau und <strong>de</strong>r Saline Friedrichshall in<br />

Jagstfeld <strong>de</strong>n “Verein <strong>de</strong>r Neckarsalinen”, <strong>de</strong>r 1867 durch<br />

Preisabsprachen mit französischen Salinen das erste internationale<br />

Kartell <strong>de</strong>r Wirtschaftsgeschichte bil<strong>de</strong>te. Ludwigshalle<br />

blieb bis 1921 eine reine Saline, dann auch Gründung einer<br />

Abteilung Chemische Fabrik (Flußsäure, flußsaure Salze). Das<br />

erste Produkt - und übrigens noch heute im Programm! - war<br />

Kryolith, ein Schmelzflussmittel für die aufstreben<strong>de</strong> Aluminiumindustrie.<br />

Dam<strong>als</strong> im Freiverkehr Stuttgart börsennotiert.<br />

1973 erwarb <strong>de</strong>r belgische Solvay-Konzern das gesamte Aktienkapital.<br />

1982 Einglie<strong>de</strong>rung in die ebenfalls zu Solvay gehören<strong>de</strong><br />

Kali-Chemie AG, Hannover. Heute ist Wimpfen mit rd.<br />

350 Beschäftigten ein Werk <strong>de</strong>r Solvay Fluor GmbH.<br />

Los 993 Schätzwert 75-150 €<br />

Salzwe<strong>de</strong>ler Kleinbahn GmbH<br />

Salzwe<strong>de</strong>l, Geschäftsanteilschein o.N.<br />

1.4.1903 (Blankette, R 5) EF<br />

Tolle Gestaltung, Eisenbahn und Götterbote Hermes<br />

im Unterdruck.<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 994 Schätzwert 200-250 €<br />

Salzwe<strong>de</strong>ler Kleinbahnen GmbH<br />

Salzwe<strong>de</strong>l, Geschäftsanteilschein 300 RM<br />

20.3.1935 (Teilblankette, R 10) UNC<br />

Nur 3 Stück waren im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n<br />

wor<strong>de</strong>n, dies ist jetzt das letzte noch verfügbare!<br />

I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie folgen<strong>de</strong>s Los.<br />

Die Salzwe<strong>de</strong>ler Kleinbahn, das “Ferkeltaxi” 1993<br />

Los 997 Schätzwert 200-250 €<br />

Sartorius-Werke (und vorm. Göttinger<br />

Präzisionswaagenfabrik GmbH) AG<br />

Göttingen, Aktie 200 RM Juli 1941<br />

(Auflage nur 100 Stück, R 9) EF-VF.<br />

Vorkriegsaktien dieses be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Unternehmens<br />

waren zuvor völlig unbekannt! Nur 8 Stück<br />

wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n. Unauffälliger<br />

Rostfleck im oberen Bereich.<br />

Die 1870 in <strong>de</strong>r Groner Straße von Florenz Sartorius (1846-<br />

1925) gegrün<strong>de</strong>te feinmechanische Werkstatt erzielte mit einer<br />

neu konstruierten kurzarmigen Analysenwaage, bei <strong>de</strong>r das dam<strong>als</strong><br />

noch ganz neuartige Leichtmetall Aluminium verwen<strong>de</strong>t<br />

wur<strong>de</strong>, rasch be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Erfolge. Noch heute ist die Wägetechnik<br />

ein wichtiges Betätigungsfeld <strong>de</strong>s Konzerns. Wenig<br />

später wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Betrieb wegen <strong>de</strong>r dort vorhan<strong>de</strong>nen Wasserkraft<br />

nach Rauschenwasser bei Boven<strong>de</strong>n verlegt. Nach Inbetriebnahme<br />

<strong>de</strong>s Göttinger Elektrizitätswerks zog Sartorius<br />

1899 erneut um, und zwar in die Ween<strong>de</strong>r Landstraße im Nor<strong>de</strong>n<br />

Göttingens. 1906 nahm Florenz Sartorius seine drei Söhne<br />

<strong>als</strong> Teilhaber auf, 1914 Umwandlung in eine AG. 1927 begann<br />

die Membranfiltergesellschaft mbH die industrielle Fertigung<br />

von Membranfiltern, basierend auf Forschungen <strong>de</strong>r Göttinger<br />

Chemiker Richard Zsigmondy (<strong>de</strong>r 1925 <strong>de</strong>n Nobelpreis<br />

für Chemie erhielt) und Wilhelm Bachmann. Dies war <strong>de</strong>r Anfang<br />

<strong>de</strong>r heutigen Sparte Biotechnologie, in <strong>de</strong>r die Herstellung<br />

von Filtern immer noch dominiert. 1929 Übernahme <strong>de</strong>r Göttinger<br />

Präzisionswaagenfabrik GmbH. 1990 an die Börse gegangen.<br />

Heute mit über 5.000 Beschäftigten und Produktions-<br />

91


stätten in Europa, Asien und Amerika ein weltweit führen<strong>de</strong>r<br />

Hersteller von Geräten für die biopharmazeutische Industrie,<br />

Laborinstrumenten und Wägetechnik.<br />

Los 998 Schätzwert 200-250 €<br />

Sartorius-Werke (und vorm. Göttinger<br />

Präzisionswaagenfabrik GmbH) AG<br />

Göttingen, Aktie 1.000 RM Juli 1941<br />

(Auflage 580, R 9) EF<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Nr. 998 Nr. 1000<br />

schen Schieferbergbaugesellschaft in Reichenbach eines <strong>de</strong>r<br />

be<strong>de</strong>utendsten Unternehmen seiner Branche in Deutschland.<br />

Börsennotiert im Freiverkehr Düsseldorf-Essen. Nach <strong>de</strong>m 2.<br />

WK Sitzverlegung nach Siegen (wo die Großaktionärsfamilie<br />

Giebeler und die AR-Mitglie<strong>de</strong>r schon immer ansässig gewesen<br />

waren), 1951 Umwandlung in eine GmbH, 1955 gem. DM-Bilanzergänzungsgesetz<br />

aufgelöst.<br />

nates, zu <strong>de</strong>m fast alle kosmetischen Betriebe <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s gehörten.<br />

1993 privatisiert <strong>als</strong> Miltitz Aromatics GmbH mit Sitz in<br />

Wolfen (Sachsen-Anhalt).<br />

Fusion mit <strong>de</strong>r Berliner Lloyd AG, die ihrerseits 1905 die Neue<br />

Berliner Schnelldampfer-Gesellschaft und die Berliner Krangesellschaft<br />

übernommen hatte. Für <strong>de</strong>n Motor- und Schleppkahn-<br />

Verkehr auf Elbe, Saale und O<strong>de</strong>r sowie <strong>de</strong>n märkischen und ostund<br />

west<strong>de</strong>utschen Binnenschiffahrts-Kanälen wur<strong>de</strong>n 1924 die<br />

Anlagen in Hamburg, Breslau, Fürstenberg und Mag<strong>de</strong>burg ausgebaut<br />

und in Breslau <strong>de</strong>r Hafen Pöpelwitz ganz neu gebaut.<br />

1926 Sitzverlegung nach Hamburg. Ab 1929 auch Bewirtschaftung<br />

<strong>de</strong>s Hafens Halle-Trotha. und Gründung <strong>de</strong>r Zwnl. Halle.<br />

1930 Beteiligung bei <strong>de</strong>r Oppelner Hafen AG und Errichtung einer<br />

Zwnl. 1938 im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Bau <strong>de</strong>s Mittellandkan<strong>als</strong><br />

Gründung <strong>de</strong>r Zwnl. Braunschweig, Hannover und Köln,<br />

außer<strong>de</strong>m Pachtung <strong>de</strong>r Umschlagsanlagen <strong>de</strong>r Stadt Fallersleben<br />

am Mittellandkanal. 1939 Erwerb <strong>de</strong>r Em<strong>de</strong>r Verkehrsgesellschaft<br />

AG. 1940 Eröffnung <strong>de</strong>r Zwnl. Gleiwitz und Posen. 1941<br />

Übergang <strong>de</strong>r Aktienmehrheit von <strong>de</strong>r HAPAG auf das Reich. Im<br />

und nach <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg gingen über 75 % <strong>de</strong>s Fahrzeugbestan<strong>de</strong>s<br />

von früher über 600 Einheiten verloren. Ab 1948 Sperre<br />

im Interzonenverkehr, die Aktivitäten konzentrierten sich dann auf<br />

Hamburg, Fallersleben, Hannover und Braunschweig. Großaktionär<br />

<strong>de</strong>r immer noch in Hamburg und Berlin börsennotierten Ges.<br />

war die AG für Binnenschiffahrt (gegrün<strong>de</strong>t 1941 <strong>als</strong> Reichswerke<br />

AG für Binnenschiffahrt “Hermann Göring”), die das Aktienpaket<br />

später an die Westfälische Transport-AG in Dortmund (heute<br />

Rhenus-WTAG) verkaufte. 1971 auf die WTAG verschmolzen.<br />

Los 999 Schätzwert 15-30 €<br />

Schei<strong>de</strong>man<strong>de</strong>l-Motard-Werke AG<br />

Berlin, Aktie 100 RM April 1941 (Auflage<br />

10800, R 2, kpl. Aktienneudruck wegen<br />

Fusion, wenige Monate später auf 6000<br />

reduziert) EF<br />

Unternehmer aus Landshut (Bayern) und Frankfurt (Main) brachten<br />

bei <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>r “AG für chemische Produkte vorm<strong>als</strong><br />

H. Schei<strong>de</strong>man<strong>de</strong>l” mit Sitz in Landshut drei süd<strong>de</strong>utsche Fabriken<br />

ein, von <strong>de</strong>nen die Schei<strong>de</strong>lmann’sche Kunstdünger- und<br />

chem. Produktenfabrik in Landshut die be<strong>de</strong>utendste war. Hergestellt<br />

wur<strong>de</strong>n vor allem tierische Leime, Futter- und Düngemittel.<br />

Nach Erwerb weiterer Fabriken in Nord<strong>de</strong>utschland 1904<br />

Sitzverlegung nach Berlin. 1937 Verschmelzung zur Schei<strong>de</strong>man<strong>de</strong>l-Motard-Werke<br />

AG. Nach 1945 verblieben die Werke Lüneburg,<br />

Min<strong>de</strong>n und Wiesba<strong>de</strong>n (Leimsektor) sowie Berlin,<br />

Mannheim, Neuss und Offenbach (Fettsektor). 1970 Umfirmierung<br />

in Schei<strong>de</strong>man<strong>de</strong>l AG, 1980 Sitzverlegung nach Wiesba<strong>de</strong>n<br />

und Beherrschungsvertrag mit <strong>de</strong>r Deutsche Gelatine-Fabriken<br />

Stoess & Co.; 1987 Sitzverlegung nach Eberbach/Ba<strong>de</strong>n, 1999<br />

komplett in die Stoess-Gruppe eingeglie<strong>de</strong>rt.<br />

Los 1000 Schätzwert 225-375 €<br />

Schieferbau-AG “Nuttlar”<br />

Nuttlar a.d. Ruhr, Namens-Actie 200<br />

Thaler 30.9.1875 (R 9) EF-<br />

Schöne Zierumrandung mit Rocailles, Originalunterschriften.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1857 <strong>als</strong> Geßner & Co. KGaA, 1867 umbenannt in<br />

“Schieferbau-AG Nuttlar”. Ab 1885 Verlagerung <strong>de</strong>r Schiefergewinnung<br />

im Tagebau zum bergmännischen Tiefbau. 1912 Erwerb<br />

<strong>de</strong>r Schiefergrube “Silbacher Bruch” (1940 stillgelegt),<br />

weiter in Betrieb genommen 1919 die Grube “Christine” in Willingen<br />

und 1942 die Grube “Eva” bei Bestwig. Seit 1962 zusätzlich<br />

Betonstein-Fertigung, nach wie vor in Betrieb waren die<br />

Schiefergruben “Ostwig” bei Nuttlar und “Christine” in Willingen.<br />

1971 Umwandlung in die “Schieferbau Schmelzer & Co. KG”.<br />

Los 1001 Schätzwert 50-100 €<br />

Schieferwerke Ausdauer AG<br />

Probstzella, Aktie 1.000 RM April 1929<br />

(Auflage 320, R 6) EF<br />

Gründung 1911 in Saalfeld (Saale) zur Übernahme <strong>de</strong>r vom<br />

Bankier Carl Schmidt in Saalfeld betriebenen Schieferwerke,<br />

1920 Sitzverlegung nach Probstzella. Die Gesellschaft besaß<br />

89 Schieferkonzessionen. 1926 wur<strong>de</strong> sie durch Erwerb von<br />

20 sehr wertvollen Schieferberechtigungen von <strong>de</strong>r Thüringi-<br />

Los 1002 Schätzwert 15-30 €<br />

Schiess AG<br />

Düsseldorf, Aktie 1.000 RM Febr. 1942<br />

(Auflage 2000, R 2) EF<br />

<strong>Der</strong> Mag<strong>de</strong>burger Ernst Schiess (1840-1915) machte eine<br />

Karriere, wie sie nur in <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>rzeit möglich war: Nach Besuch<br />

<strong>de</strong>r Technischen Hochschulen in Hannover, Karlsruhe und<br />

Zürich durchlief er Wan<strong>de</strong>rjahre in Deutschland, Belgien und<br />

England. Als Lehrling in Manchester erkannte er, daß die Werkzeugmaschine<br />

<strong>als</strong> “Mutter aller Maschinen” eine Schlüsselposition<br />

bei <strong>de</strong>r Industrialisierung einnehmen wird - dafür wollte<br />

er eine Fabrik bauen. <strong>Der</strong> Schwerindustrielle Ernst Poensgen<br />

erkannte das Talent von Schiess und überzeugte ihn davon,<br />

sich in Düsseldorf anzusie<strong>de</strong>ln. So entstand 1866 mit <strong>de</strong>r<br />

“Ernst Schiess Werkzeugmaschinenfabrik und Eisengießerei”<br />

die älteste Werkzeugmaschinenfabrik Deutschlands. 1891 betrieb<br />

Schiess die Gründung <strong>de</strong>r “Vereinigung <strong>de</strong>utscher Werkzeugmaschinenfabriken”<br />

VDM, <strong>de</strong>ren Gründungsvorsitzen<strong>de</strong>r<br />

er wur<strong>de</strong>. 1906 wan<strong>de</strong>lte Schiess sein Unternehmen in eine AG<br />

um, Mitbegrün<strong>de</strong>r war sein Schwiegersohn, <strong>de</strong>r Essener Bankier<br />

Aug. von Waldthausen. 1925 Fusion mit <strong>de</strong>r vormaligen<br />

Defrieswerke AG in Düsseldorf-Heerdt zur Schiess-Defries AG<br />

(ab 1939 wie<strong>de</strong>r Schiess AG). Von 1945-48 Demontage aller<br />

fünf Werke. <strong>Der</strong> Wie<strong>de</strong>raufbau erfolgte auf einem wesentlich<br />

größeren Gelän<strong>de</strong> im Stadtteil Lörick. In <strong>de</strong>n 1950er Jahren<br />

Gründung von Zweigwerken in New York und Pittsburgh sowie<br />

in Stamford (GB). 1993 vom Bremer Vulkan übernommen und<br />

in Dörries Scharmann AG umfirmiert, 1996 dann mit <strong>de</strong>m Bremer<br />

Vulkan untergegangen. Als Nachfolgegesellschaft wur<strong>de</strong><br />

mit rd. 700 Mitarbeitern in Mönchengladbach die Dörries<br />

Scharmann Technologie GmbH gegrün<strong>de</strong>t.<br />

Los 1003 Schätzwert 50-100 €<br />

Schiffbau-Gesellschaft Unterweser AG<br />

Wesermün<strong>de</strong>-Lehe, Aktie 1.000 RM Sept.<br />

1942 (Auflage 300, R 6) EF<br />

Gründung 1903, AG seit 1921. Dam<strong>als</strong> eine <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten<br />

Werften Nord<strong>de</strong>utschlands, insbeson<strong>de</strong>re <strong>als</strong> Fischdampferwerft.<br />

Notierte im Freiverkehr Bremen und Hamburg. 1972 Fusion<br />

mit <strong>de</strong>r F. Schichau GmbH, 1984/85 in <strong>de</strong>n Vulkan-Verbund<br />

eingeglie<strong>de</strong>rt.<br />

Los 1004 Schätzwert 20-40 €<br />

Schimmel & Co. AG<br />

Miltitz b. Leipzig, Aktie 1.000 RM<br />

11.7.1927 (Auflage 5600, R 2) EF<br />

Mit Abb. eines großen Firmensignets (u.a. Löwen<br />

mit Krone). G&D-Druck.<br />

Gründung bereits 1832. AG seit 1927. Herstellung von ätherischen<br />

Ölen, Riechstoffen, chem. u. pharmazeut. Produkten, Extrakten,<br />

Essenzen und Farben. 1929 Kauf <strong>de</strong>r Fa. Anton Deppe<br />

Söhne in Hamburg. 1939 Erwerb <strong>de</strong>r Anlagen <strong>de</strong>r Dekfa-Kulör-<br />

Fabrik in Fre<strong>de</strong>rsdorf bei Berlin. In <strong>de</strong>r DDR Teil eines Kombi-<br />

Los 1005 Schätzwert 30-80 €<br />

Schleifmittel AG vorm<strong>als</strong> Pike & Escher<br />

Sonneberg i. Thür., Aktie 300 RM Jan.<br />

1934 (Auflage weniger <strong>als</strong> 204, R 6) EF<br />

Gründung 1923 in Hamburg zur Weiterführung <strong>de</strong>r Geschäfte<br />

von Bösenberg, Trinks & Co. / Pike & Escher GmbH. Herstellung<br />

und Vertrieb von Schleifmitteln und Schleifmaterialien. 1933<br />

Vergleichsverfahren. 1934 Sitzverlegung nach Sonneberg<br />

(Thür.), in Hamburg blieb eine Zweignie<strong>de</strong>rlassung bestehen.<br />

1963 wird die ehemalige Schleifmittel AG am Langen Weg in<br />

Sonneberg <strong>de</strong>m VEB Vereinigte Porzellanwerke angeglie<strong>de</strong>rt<br />

und kurze Zeit später an Ultramöbel abgegeben.<br />

Los 1006 Schätzwert 50-100 €<br />

Schlesische Dach-, Falz-Ziegelund<br />

Chamotten-Fabrik AG<br />

Görlitz, Aktie 1.000 Mark 1.1.1900.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 750, R 6) EF-VF<br />

Großformat. Vignetten mit Dachziegeln in <strong>de</strong>r Umrandung.<br />

1918 Umfirmierung in “Ko<strong>de</strong>rsdorfer Werke AG”. Die noch heute<br />

bestehen<strong>de</strong> Ziegelei lieferte u.a. die einzigartig gefärbten<br />

Ziegelsteine für das <strong>de</strong>swegen so genannte “Rote Rathaus” in<br />

Berlin (<strong>de</strong>r Name bezog sich schon immer auf die Ziegel, nicht<br />

auf die Politik).<br />

Los 1007 Schätzwert 20-50 €<br />

Schlesische Dampfer-Compagnie -<br />

Berliner Lloyd AG<br />

Hamburg, Aktie 300 RM 13.10.1928<br />

(Auflage 4000, R 2) EF<br />

Am 19.8.1932 herabgesetzt auf 100 RM.<br />

Gründung 1887 unter Übernahme <strong>de</strong>r Chr. Priefert’schen Ree<strong>de</strong>rei<br />

in Breslau <strong>als</strong> AG Schlesische Dampfer-Compagnie. Übernommen<br />

wur<strong>de</strong>n ferner 1899 die Ree<strong>de</strong>rei M. J. Caro & Sohn mit<br />

Packhof- und Bollwerkanlagen, 1900 die Ree<strong>de</strong>rei Vereinigter<br />

Schiffer, 1906 die Breslauer Schiffahrts-AG und 1914 die Frankfurter<br />

Gütereisenbahn-Gesellschaft (sämtlich in Breslau). 1917<br />

Los 1008 Schätzwert 50-100 €<br />

Schlesische Elektricitäts- und Gas-AG<br />

Breslau, Actie Lit. A 1.200 Mark<br />

31.5.1902 (Auflage 875, zuletzt nur noch<br />

431 Stück, R 5) VF.<br />

Gründung 1872 <strong>als</strong> Schlesische Gas-AG, 1898 umfirmiert wie<br />

oben. Stromlieferant für die oberschlesischen Berg- und Hüttenwerke<br />

und Bahnhöfe sowie die Städte und Kreise Beuthen,<br />

Hin<strong>de</strong>nburg, Gleiwitz und Schönwald. Bis 1922 versorgte die<br />

Ges. aus ihren bei<strong>de</strong>n Kraftwerken Chorzow und Zaborze das<br />

gesamte Industriegebiet Oberschlesiens im Dreieck Beuthen-<br />

Gleiwitz-Myslowitz. Nach <strong>de</strong>m 1. Weltkrieg kamen Teile Oberschlesiens<br />

zu Polen, weshalb die Anlagen im nun polnischen<br />

Teil <strong>de</strong>s Versorgungsgebietes (die für ca. 70 % <strong>de</strong>s Stromabsatzes<br />

stan<strong>de</strong>n) 1922 auf die “Oberschlesische Kraftwerke<br />

Sp.A.” in Kattowitz übertragen wur<strong>de</strong>n (die eine 100 %ige<br />

Tochter blieb), gleichzeitig Sitzverlegung nach Gleiwitz. Börsennotiert<br />

in Berlin und Breslau, Großaktionäre waren zuletzt mit je<br />

25 % die A.E.G. und die Bergwerksverwaltung Oberschlesien<br />

GmbH <strong>de</strong>r Reichswerke Hermann Göring. 1964 verlagert nach<br />

Berlin (West) und in Liquidation gegangen, 1968 nach Abwikklung<br />

gelöscht.<br />

Los 1009 Schätzwert 100-150 €<br />

Schlesische Elektricitäts- und Gas-AG<br />

Breslau, Aktie Lit. B 1.200 Mark Febr.<br />

1922 (Auflage 14000, davon <strong>de</strong>r ganz überwiegen<strong>de</strong><br />

Teil En<strong>de</strong> 1942 in Sammelurkun<strong>de</strong>n<br />

zusammengefaßt, R 8) VF.<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Nr. 1010<br />

92


Los 1010 Schätzwert 75-150 €<br />

Schlesische Elektrizitäts- und Gas-AG<br />

Gleiwitz, Sammelaktie 100 x 1.000 RM<br />

Dez. 1942 (Auflage 250, R 5) UNC<br />

Zuvor ganz unbekannt gewesen!<br />

wor<strong>de</strong>n war (Elberfel<strong>de</strong>r Papierfabrik AG, an <strong>de</strong>r eine 79 %ige<br />

Beteiligung verblieb). Die Papierfabrik in Zehlendorf wur<strong>de</strong> stillgelegt<br />

und an die Spinnstofffabrik Zehlendorf GmbH verpachtet.<br />

<strong>Der</strong>en Betrieb wur<strong>de</strong> 1937 dann selbst übernommen, <strong>de</strong>shalb<br />

erneut umfirmiert in Spinnstofffabrik Zehlendorf AG. Beschäftigt<br />

waren jetzt über 2.000 Mitarbeiter. 1945 <strong>de</strong>montiert.<br />

Ab 1950 PERLON-Produktion. 1960 Interessenvertrag mit <strong>de</strong>r<br />

Farbwerke Hoechst AG (in <strong>de</strong>n 1990er Jahren dann in die<br />

Hoechst AG eingeglie<strong>de</strong>rt). 1998 verkaufte die Hoechst AG ihre<br />

Polyesteraktivitäten incl. <strong>de</strong>s Zehlendorfer Werkes an die indonesische<br />

Multikarsa-Gruppe.<br />

Los 1011 Schätzwert 75-125 €<br />

Schloßfabrik-AG vorm. Wilh. Schulte<br />

Schlagbaum bei Velbert, Aktie 1.000 RM<br />

Mai 1932 (Auflage 1100, R 6) EF<br />

Gründung 1897 <strong>als</strong> Schloßfabrik-AG vorm. Wilh. Schulte, ab<br />

1938 Schloßfabrik Schulte-Schlagbaum AG. Herstellung von<br />

Tür-, Möbel- und Sicherheitsschlössern. Heute Schulte-<br />

Schlagbaum AG, Velbert (SAG).<br />

Los 1012 Schätzwert 75-100 €<br />

Schmirgelwerke AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark Okt. 1922<br />

(Auflage 6000, R 9) VF-<br />

Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz. Fleckig.<br />

Gründung 1920, während <strong>de</strong>r Inflationszeit kamen gleich 5 Kapitalerhöhungen!<br />

Das Schleifmittelwerk in <strong>de</strong>r Sedanstraße in<br />

Potsdam wur<strong>de</strong> 1925 wie<strong>de</strong>r stillgelegt. 1931 im Han<strong>de</strong>lsregister<br />

von Amts wegen gelöscht.<br />

Los 1013 Schätzwert 150-250 €<br />

Schnellpressenfabrik AG<br />

Hei<strong>de</strong>lberg, Aktie 100 RM Jan. 1925<br />

(Auflage 11200, R 8) EF+<br />

Gründung 1850, AG seit 1899. Zunächst Produktion vollautomatischer<br />

Buchdruckmaschinen, von <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r berühmte<br />

“Hei<strong>de</strong>lberger Tiegel” Weltgeltung erlangte. Viele dieser Maschinen<br />

sind, vor allem in Schwellen- und Entwicklungslän<strong>de</strong>rn,<br />

bis heute unermüdlich im Einsatz. 1929 Übernahme <strong>de</strong>r<br />

Vereinigten Fabriken C. Maquet AG in Hei<strong>de</strong>lberg sowie <strong>de</strong>r<br />

Mag Maschinenfabrik AG in Geislingen. 1967 Umfirmierung in<br />

Hei<strong>de</strong>lberger Druckmaschinen AG. Jahrzehntelang war das<br />

RWE (früher über die Zwischenholding Lahmeyer) Großaktionär<br />

und konnte beim “weißen Raben” <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Maschinenbaus<br />

lange Zeit fürstliche Erträge realisieren. Heutzutage immer<br />

noch Weltmarktführer bei Bogendruckmaschinen, aber <strong>de</strong>r<br />

Lack ist etwas angekratzt: Auf <strong>de</strong>m Höhepunkt <strong>de</strong>r Wirtschaftskrise<br />

2008/09 musste Hei<strong>de</strong>ldruck zur Sicherung <strong>de</strong>s<br />

Überlebens Staatshilfe beantragen.<br />

Stadtzentrums produzierte hauptsächlich Strickgarne, während<br />

das zweite Werk in Stabelwitz bei Breslau einer Feingarnspinnerei<br />

mo<strong>de</strong>rner Art war. 1925 rechtliche Verselbständigung <strong>de</strong>s<br />

Stabelwitzer Werkes und Verkauf mit Rückpachtung an die Herren<br />

W. und F. Schoeller in Zürich, Umfirmierung <strong>de</strong>r AG in<br />

“Schoeller’sche Kammgarnspinnerei Eitorf AG” und Rückverlegung<br />

<strong>de</strong>s Sitzes nach Eitorf (Sieg). 1945 wur<strong>de</strong>n die Werke in<br />

Eitorf und Breslau durch Kriegseinwirkung völlig zerstört. <strong>Der</strong><br />

schlesische Betrieb ging in Folge <strong>de</strong>s Krieges verloren, das Eitorfer<br />

Werke wur<strong>de</strong> 1946-50 wie<strong>de</strong>r aufgebaut. 1971 Übernahme<br />

<strong>de</strong>r Marke “Esslinger Wolle” von <strong>de</strong>r Kammgarnspinnerei<br />

Merkel & Kienlin GmbH in Esslingen a.N. 1979 Umfirmierung<br />

in Schoeller Eitorf AG. Früher Börsennotiz in Freiverkehr<br />

Düsseldorf, gehört heute zur Albers-Gruppe in Zürich. Einer <strong>de</strong>r<br />

allerletzten in Deutschland noch immer produzieren<strong>de</strong>n Textilbetriebe!<br />

Los 1015 Schätzwert 400-500 €<br />

Schöneberg-Frie<strong>de</strong>nauer<br />

Terrain-Gesellschaft<br />

Berlin, Actie 1.000 Mark 26.4.1889.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2000, durch Zuzahlung<br />

1917 in VZ-Aktie umgewan<strong>de</strong>lt VF+<br />

Zunächst Erwerb und Parzellierung größerer Grundstücke in<br />

Schöneberg sowie am Rastatterplatz und an <strong>de</strong>r Grunewaldstraße<br />

in Steglitz. Zur besseren Erschließung <strong>de</strong>r Terrains beteiligte<br />

sich die Ges. auch an <strong>de</strong>r Finanzierung <strong>de</strong>r Schnellbahn<br />

Dahlem-Rastatterplatz-Berlin. 1910 noch Erwerb eines Grundstücks<br />

in Groß-Lichterfel<strong>de</strong> am Bahnhof Botanischer Garten<br />

vom Prinzen zu Stolberg-Wernigero<strong>de</strong>. Sehr ertragreiche, in<br />

Berlin börsennotierte Gesellschaft. Ab 1927 in Liquidation, die<br />

sich bis in die 1930er Jahre hinzog.<br />

Los 1016 Schätzwert 25-50 €<br />

Schönower Immobilien-AG<br />

Berlin, VZ-Aktie 1.000 RM 22.10.1930<br />

(Auflage 500, R 5). 1937 umgewan<strong>de</strong>lt in<br />

Stammaktie, zugleich auf neuen Namen<br />

“Spinnstofffabrik Zehlendorf AG”<br />

umgestempelt UNC-.<br />

Diese AG hat eine beson<strong>de</strong>rs wechselvolle und schillern<strong>de</strong> Geschichte:<br />

Gründung 1886 <strong>als</strong> Fockendorfer Papierfabrik AG<br />

vorm<strong>als</strong> Drache & Co. in Altenburg (Thüringen). 1899 Sitzverlegung<br />

nach Elberfeld und Umbenennung in Elberfel<strong>de</strong>r Papierfabrik<br />

AG. 1904 erwarb die Ges. in Berlin-Zehlendorf am<br />

Teltowkanal ein Grundstück mit 400 m Kanalfront und errichtete<br />

dort eine weitere Papierfabrik. 1930 umfirmiert wie oben,<br />

nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Elberfel<strong>de</strong>r Betrieb in eine neue AG ausgegrün<strong>de</strong>t<br />

Los 1017 Schätzwert 60-120 €<br />

Schornsteinaufsatz- und<br />

Blechwaren-Fabrik J. A. John AG<br />

Ilversgehofen bei Erfurt, Aktie 1.000 Mark<br />

1.1.1902. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 400, R 4)<br />

EF-VF<br />

Die schon länger bestehen<strong>de</strong> Maschinen- und Blechwarenfabrik<br />

J. A. John wur<strong>de</strong> 1902 in die “Schornsteinaufsatz- und<br />

Blechwaren-Fabrik J. A. John AG” umgewan<strong>de</strong>lt, seit 1911 nur<br />

noch kurz <strong>als</strong> J. A. John AG firmierend. Grundlage <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

waren die Schornsteinaufsätze <strong>de</strong>s genialen Ingenieurs<br />

John, bei <strong>de</strong>nen sich die Auslaßöffnung durch <strong>de</strong>n Wind automatisch<br />

in die windabgewandte Richtung dreht, es kann <strong>als</strong>o<br />

niem<strong>als</strong> in <strong>de</strong>n Schornstein regnen. Sie sind noch heute in aller<br />

Welt zu fin<strong>de</strong>n (nur in Deutschland nicht, da sind sie feuerpolizeilich<br />

verboten, weil sie ja evtl. einrosten können und sich<br />

dann nicht mehr drehen). Auch die Abteilung für Wäscherei-<br />

Maschinen, Heizungs- und Lüftungs- sowie sonstige gesundheitstechnische<br />

Anlagen hat einen Höhepunkt zu bieten: John<br />

war <strong>de</strong>r Erfin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Trommelwaschmaschine! Eine weitere<br />

Spezialität waren Anlagen und Apparate für Kellereien. Zuletzt<br />

in Berlin (zuvor auch Dres<strong>de</strong>n) börsennotiert, nach 1945 enteignet<br />

und <strong>als</strong> VEB weitergeführt, später einer <strong>de</strong>r größten Maschinenbaubetriebe<br />

<strong>de</strong>r DDR.<br />

Los 1018 Schätzwert 20-40 €<br />

J. A. John AG<br />

Erfurt-Ilversgehofen, Aktie 3.000 Mark<br />

6.3.1923 (Auflage 2000, R 2) EF<br />

Dekorativ, schöne Umrahmung im Historismus-<br />

Stil.<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 1019 Schätzwert 25-50 €<br />

Schramm Lack- u. Farbenfabriken AG<br />

Offenbach, Aktie 100 RM 5.4.1929<br />

(Auflage 10800, R 2) EF<br />

Gründung 1902 durch Zusammenschluß <strong>de</strong>r Offenbacher Firmen<br />

“Chemische Fabriken in Farben und Firnissen Christoph<br />

Schramm” (gegr. 1810) und “Schramm & Hörner GmbH” (gegr.<br />

1863), Werk Mühlheimer Str. 164 (zuletzt Kettelerstr. 100). Herstellung<br />

von Lacken, Farben, Druckerschwärzen, Ölen und Chemikalien.<br />

1922/23 Verschmelzung mit <strong>de</strong>n “Lackfabriken und<br />

Rivalinwerken” in Friedberg, 1924 Umfirmierung in Schramm &<br />

Megerle Lack- und Farbenfabriken AG, weiter umbenannt 1926<br />

in Schramm Lack- und Farbenfabriken AG, 1977 in Schramm<br />

AG. 1978 Erwerb aller Anteile <strong>de</strong>r Reichhold Chemie GmbH<br />

(Tochter einer gleichnamigen Schweizer AG, die nunmehr die<br />

Schramm-Aktienmehrheit besaß) und zugleich Umfirmierung in<br />

Reichhold Chemie AG. Werke nunmehr in Offenbach, Ritterhu<strong>de</strong>,<br />

Wiesba<strong>de</strong>n und Mannheim. 1982 Liquidationsvergleich. Das<br />

Hauptwerk Offenbach wur<strong>de</strong> an die Weilburger Lackfabrik verkauft.<br />

1984 Reaktivierung <strong>de</strong>s AG-Mantels und Umbenennung in<br />

Beta Systems Computer AG, Sitzverlegung 1989 nach Frankfurt<br />

und 1992 nach Kriftel. 1994 dann endgültig pleite gegangen.<br />

Los 1020 Schätzwert 75-125 €<br />

Schraplauer Kalkwerke AG<br />

Schraplau (Mansfel<strong>de</strong>r Seekreis), Aktie<br />

100 RM 1.3.1940 (Auflage 232, R 8) EF<br />

Schon seit <strong>de</strong>m 17. Jh. war <strong>de</strong>r leicht zu bearbeiten<strong>de</strong> Schraplauer<br />

Muschelkalkstein im Land weit berühmt. Zu Beginn <strong>de</strong>s<br />

20. Jh. existierten in Schraplau ca. 10 Kalkwerke mit 35 Brennöfen.<br />

1909 grün<strong>de</strong>te man auf <strong>de</strong>m Standort <strong>de</strong>s Kalkwerkes<br />

Stecher, wo beson<strong>de</strong>rs viel Kalkstein anstand, unter reger Beteiligung<br />

<strong>de</strong>r örtlichen Bevölkerung die Schraplauer Kalkwerke<br />

AG, bis 1912 mit <strong>de</strong>m juristischen Firmensitz in Halle (Saale),<br />

danach in Schraplau. Bis 1933 in Halle a.S. börsennotiert. In<br />

<strong>de</strong>m Stollensystem <strong>de</strong>r Kalkwerke (Deckname Apatit und<br />

Frosch) wur<strong>de</strong>n im 2. Weltkrieg Flugzeugteile für die Junkers-<br />

Werke produziert (für JU 188 und FW 190). 1945 konfiszierte<br />

die Sowjetische Militäradministration (SMAD) <strong>de</strong>n Betrieb,<br />

1946 wur<strong>de</strong> er <strong>de</strong>r AG zurückgegeben, 1950 <strong>als</strong> VEB Kalkwerk<br />

Schraplau in Volkseigentum überführt. Ab 1974 mit zuletzt 230<br />

Beschäftigten Betriebsteil IV <strong>de</strong>s VEB Harzer Kalk- und Zementwerke.<br />

Diese wur<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> <strong>als</strong> Harzkalk GmbH<br />

reprivatisiert und 1991 von <strong>de</strong>n dam<strong>als</strong> zum Salzgitter-Konzern<br />

(heute zum Haniel-Konzern) gehören<strong>de</strong>n Fels-Werken in Goslar<br />

erworben. Seit Stilllegung <strong>de</strong>r eigenen Brennöfen 1982 bekommt<br />

das Werk, bis heute, gebrannten Kalk aus Rübeland geliefert,<br />

in 5 Güterzügen pro Woche auf <strong>de</strong>r ansonsten stillgelegten<br />

Bahnstrecke Röblingen-Schraplau. Daraus wer<strong>de</strong>n mit<br />

noch 35 Mitarbeitern pro Jahr zunächst 200.000 t Weißfeinkalk<br />

zur Abgasreinigung in Kraftwerken produziert, nach Einsatz<br />

in <strong>de</strong>n Rauchgasreinigungsanlagen geht das Material<br />

nach Schraplau zurück und wird dann zu Stuck-Gips weiterverarbeitet.<br />

Los 1021 Schätzwert 50-80 €<br />

Schraubenfabrik AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark 10.10.1923<br />

(R 10) VF<br />

Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Los 1014 Schätzwert 50-180 €<br />

Schoeller’sche und Eitorfer<br />

Kammgarnspinnerei AG<br />

Breslau, Aktie 1.000 Mark 1.5.1908 (Auflage<br />

6100, R 3, kpl. Aktienneudruck) EF<br />

Bei <strong>de</strong>r Gründung 1901 <strong>als</strong> “Kammgarnspinnerei und Weberei<br />

Eitorf AG” wur<strong>de</strong> das Werk <strong>de</strong>r in Konkurs gegangenen Kammgarnspinnerei<br />

Eitorf Karl Schäfer & Cie. übernommen, das nach<br />

seiner Errichtung 1888 durch <strong>de</strong>n sächsischen Textilindustriellen<br />

Karl Schäfer schon 1895 durch einen Großbrand weitgehend<br />

zerstört wur<strong>de</strong> (ähnlich schlimme Scha<strong>de</strong>nfeuer suchten<br />

<strong>de</strong>n Eitorfer Betrieb noch zwei weitere Male 1922 und 1928<br />

heim). 1908 Fusion mit <strong>de</strong>r Schoeller’schen Kammgarn-Spinnerei<br />

in Breslau, Sitzverlegung nach Breslau und Umfirmierung<br />

wie oben. <strong>Der</strong> Breslauer Betrieb war schon 1842 von <strong>de</strong>r<br />

Preussischen Seehandlung mit 3000 Spin<strong>de</strong>ln gegrün<strong>de</strong>t und<br />

1849 an <strong>de</strong>n Geh. Kommerzienrat Leopold Schoeller aus Düren<br />

verkauft wor<strong>de</strong>n. Die ältere Spinnerei mit Kämmerei und<br />

Färberei auf wertvollen Grundstücken an <strong>de</strong>r O<strong>de</strong>r unweit <strong>de</strong>s<br />

Nr. 1015 Nr. 1027<br />

93


Gründung 1923. <strong>Der</strong> Fabrikationsbetrieb lag in Jöhrstadt im<br />

sächsischen Erzgebirge. Produziert wur<strong>de</strong>n Schrauben, Muttern,<br />

Fassonteile usw. für Industrie und Landwirtschaft.<br />

<strong>de</strong>rbemittelte Einzelpersonen und Familien zu billigen Preisen.<br />

Für <strong>de</strong>n umfangreichen Eigenbedarf an Baumaterialien grün<strong>de</strong>te<br />

die Ges. 1921 die Dampfziegelei Neukirch GmbH, die<br />

Holzwerke Breslau GmbH und die AG für Lacke und Farbwaren<br />

“Alfa”. 10 Jahre nach <strong>de</strong>r Gründung betrug <strong>de</strong>r Bestand bereits<br />

rd. 3.500 Wohnungen und 46 Lä<strong>de</strong>n und Werkstätten, vorwiegend<br />

im Stadtteil Pöpelwitz. Bis 1942 war er auf rd. 10.000<br />

Wohnungen und 239 gewerbliche Räume angewachsen. Zum<br />

1.4.1944 übernahm die Ges. zu<strong>de</strong>m die Verwaltung <strong>de</strong>s gesamten<br />

<strong>de</strong>r Hauptstadt Breslau unmittelbar gehören<strong>de</strong>n Wohnhausbesitzes<br />

(rd. 3.200 Wohnungen) und <strong>de</strong>n gesamten Besitz<br />

<strong>de</strong>r Grundstücksverwaltung GmbH mit ca. 800 Wohnungen<br />

und gewerblichen Räumen. Damit bewirtschaftete die Siedlungsgesellschaft<br />

Breslau, die zuletzt zu über 96 % <strong>de</strong>r Stadt<br />

Breslau gehörte, mit rd. 140 Mitarbeitern fast 10 % <strong>de</strong>s gesamten<br />

Wohnungsbestan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r ehemaligen Hauptstadt von<br />

Schlesien, die im 19. Jh. nach Berlin und Hamburg zeitweise<br />

die drittgrößte Stadt in Deutschland gewesen war.<br />

wie oben. Herstellung von Stahlkonstruktionen für Hoch- und<br />

Brückenbauten, Verzinkung und Verbleiung von Blechen, Fabrikation<br />

schwerer und leichter Blechkonstruktionen wie Rohrleitungen,<br />

Bunker, Boiler, Druckkessel, Wellblechbauten und Wellblechgaragen<br />

sowie “Original Siegener” Pfannenblechen für<br />

Bedachungszwecke. 1969 umbenannt in “Siegener AG Geisweid”.<br />

In vier Werken in Geisweid, Siegen, Ferndorf und Kettwig/Ruhr<br />

waren über 1.500 Mitarbeiter beschäftigt. Stets zu<br />

99 % eine reine Familien-AG, 1972/73 letztm<strong>als</strong> im AG-Handbuch<br />

aufgeführt.<br />

Los 1022 Schätzwert 75-100 €<br />

Schreberverein<br />

<strong>de</strong>r Ostvorstadt Leipzig C1 e.V.<br />

Leipzig, Namens-Anteilschein B 200 RM<br />

23.5.1934 (R 8) EF<br />

Datum maschinenschriftlich, mit Originalunterschriften.<br />

1864 grün<strong>de</strong>te <strong>de</strong>r Leipziger Schuldirektor Ernst Innozenz<br />

Hauschild <strong>de</strong>n ersten Schreberverein, in<strong>de</strong>m Land für die<br />

sportliche Betätigung <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r gepachtet wur<strong>de</strong>. <strong>Der</strong> zweite<br />

Verein, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Namen Schrebers trug, war <strong>de</strong>r 1870 gegrün<strong>de</strong>te<br />

“Schreberverein <strong>de</strong>r Ostvorstadt”, 1892 neugegrün<strong>de</strong>t.<br />

<strong>Der</strong> Verein mit Sitz in <strong>de</strong>r Holsteinstraße existiert heute noch.<br />

Los 1023 Schätzwert 15-30 €<br />

Schriftgiesserei D. Stempel AG<br />

Frankfurt a.M., Aktie 600 RM Juli 1929<br />

(Auflage 5000, R 2) EF<br />

Gründung 1895, AG seit 1905 <strong>als</strong> Schriftgiesserei D. Stempel<br />

AG. Herstellung von Schriften, Füllmaterial und Messinglinien<br />

für Buchdruckzwecke. 1943 Umfirmierung in D. Stempel AG.<br />

Ein noch lange nach <strong>de</strong>m Krieg erfolgreiches Unternehmen,<br />

doch am En<strong>de</strong> führte das Aussterben <strong>de</strong>r Buchdrucktechnik<br />

doch zum Konkurs.<br />

Los 1024 Schätzwert 125-200 €<br />

Schuhfabrik Manz AG<br />

Bamberg, Aktie 300 RM 28.6.1929<br />

(Auflage 1280, R 8) EF<br />

Das Stammhaus wur<strong>de</strong> 1872 <strong>als</strong> Schäftefabrik unter <strong>de</strong>r Firma S.<br />

Müller, Bamberg gegrün<strong>de</strong>t. 1887 erwarben Heinrich und Franz<br />

Josef Manz die Firma. 1894 Gründung <strong>de</strong>r mechanischen Schuhfabrik<br />

Manz & Co. 1898 Zusammenlegung <strong>de</strong>r Schäftefabrik und<br />

<strong>de</strong>r mechanischen Schuhfabrik Manz & Co. zur Mechanische<br />

Schuh- und Schäftefabrik Manz AG. 1925 umfirmiert wie oben.<br />

Die Aktien lagen mehrheitlich in Familienbesitz, in <strong>de</strong>n 1960er<br />

Jahren taucht aber auch die Deutsche Bank mit einer Schachtelbeteiligung<br />

auf. Erworben wur<strong>de</strong> 1974 die Schuhmarke Merce<strong>de</strong>s<br />

und 1989 die Fa. Fortuna-Schuhe in Höchstadt/Aisch. Mit rd. 500<br />

Beschäftigten wur<strong>de</strong>n nun über 400.000 Paar Schuhe im Jahr<br />

hergestellt. 1999 in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt, heute die Manz<br />

Fortuna GmbH mit Sitz in Forchheim.<br />

Los 1025 Schätzwert 200-250 €<br />

Sebnitzer Spar- und Bauverein eGmbH<br />

Sebnitz i. Sa., Anteilschein 200 RM<br />

20.3.1927 (R 10), ausgestellt auf Herrn<br />

Klempnermeister Karl Gustav Poser EF-<br />

Ungewöhnliche schwarz-rote Umrahmung, Originalunterschriften.<br />

Zuvor völlig unbekannt gewesen.<br />

Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1901 nach <strong>de</strong>n Grundsätzen <strong>de</strong>s genossenschaftlichen<br />

Miteinan<strong>de</strong>rs: Selbsthilfe, Selbstbestimmung, Selbstverwaltung<br />

und Selbstverantwortung. Die Genossenschaft überdauerte<br />

die gesamte DDR-Zeit und besteht noch heute <strong>als</strong> Gemeinnützige<br />

Wohnungsgenossenschaft eG Sebnitz. Angeboten<br />

wer<strong>de</strong>n 1-Raum- bis 4-Raum-Wohnungen von 30 bis 100 qm<br />

in einem ruhigen Wohngebiet nahe beim Stadtzentrum, <strong>de</strong>m<br />

“Knöchel”, am Hainersdorfer Weg und <strong>de</strong>r Gotthelf-May-Straße.<br />

Los 1026 Schätzwert 30-60 €<br />

SECURITAS<br />

Bremer Allgemeine Versicherungs-AG<br />

Bremen, Namensaktie (Interims-Schein)<br />

1.000 RM 24.6.1929 (Auflage 3663, R 2) EF<br />

Gründung 1895 <strong>als</strong> Securitas Versicherungs-AG, 1920 umbenannt<br />

wie oben, 1931 Übernahme <strong>de</strong>r Roland Versicherungs-<br />

AG in Bremen unter Ausschluss <strong>de</strong>r Liquidation. 2003 verschmolzen<br />

auf die Basler Securitas Versicherungs-AG, Bad<br />

Homburg.<br />

Los 1027 Schätzwert 300-375 €<br />

Sektkellerei Wachenheim AG<br />

Wachenheim (Rheinpfalz), Aktie 300 RM<br />

Sept. 1928 (Auflage 1500, R 9) VF<br />

Zuvor vollkommen unbekannt gewesen, lediglich 6<br />

Stück wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />

Gründung 1888 in Wachenheim an <strong>de</strong>r Weinstrasse <strong>als</strong> Deutsche<br />

Schaumweinfabrik durch Übernahme <strong>de</strong>r Sektkellerei<br />

Gebr. Böhm. Umbenannt 1913 in Sektkellerei Wachenheim AG<br />

und 1939 in Sektkellerei Schloss Wachenheim AG. 1996 Vergleichsverfahren,<br />

anschließend Übernahme <strong>de</strong>r Aktienmehrheit<br />

durch die Günter Reh AG aus Trier (die seit <strong>de</strong>n 1970er Jahren<br />

unter <strong>de</strong>r Marke Faber Sekt Schaumwein erstm<strong>als</strong> für breite<br />

Konsumentenschichten erschwinglich gemacht hatte). Anschließend<br />

wur<strong>de</strong> Schloss Wachenheim Dachmarke <strong>de</strong>r ganzen<br />

Reh-Gruppe und ist mit einer Jahresproduktion von 220<br />

Mio. Flaschen Sekt und Schaumwein Weltmarktführer mit einem<br />

Weltmarktanteil von 10 %. In Deutschland steht die Gruppe<br />

mit <strong>de</strong>n Marken Faber, Schloss Wachenheim, Feist Belmont,<br />

Nymphenburg, Schweriner Burggarten und Kleine Reblaus an<br />

dritter Stelle hinter Rotkäppchen-Mumm und Henkell & Söhnlein.<br />

In Frankreich, Polen, Rumänien, <strong>de</strong>r Tschechei und <strong>de</strong>r<br />

Slowakei, wo jeweils eigene Produktionsstätten unterhalten<br />

wer<strong>de</strong>n, ist die bis heute börsennotierte Schloss Wachenheim<br />

AG sogar Marktführer im Schaumweinmarkt.<br />

Los 1028 Schätzwert 40-80 €<br />

Siedlungsgesellschaft Breslau AG<br />

Breslau, Namensaktie Lit. A 2.000 RM<br />

April 1940 (Auflage 227, R 5), ausgestellt<br />

auf die Stadtgemein<strong>de</strong> Breslau EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1919 unter Führung <strong>de</strong>r Stadt Breslau unter <strong>de</strong>m<br />

Eindruck <strong>de</strong>s Elends nach <strong>de</strong>m 1. Weltkrieg zwecks Schaffung<br />

gesun<strong>de</strong>r und zweckmäßig eingerichteter Wohnungen für min-<br />

Los 1029 Schätzwert 25-50 €<br />

Sieg-Rheinische Germania-Brauerei AG<br />

Hersel bei Bonn, Aktie 1.000 Mark<br />

10.4.1923 (Auflage 3000, R 3) EF<br />

Großformatig. Feine Zierumrandung.<br />

Gründung 1899 <strong>als</strong> Germania-Brauerei AG zur Fortführung <strong>de</strong>r<br />

“Frau Gerhard Schumacher Germaniabrauerei” in Hersel mit Filialbrauerei<br />

in Oberpleis, Kreis Sieg. 1922 Fusion mit <strong>de</strong>r Sieg-<br />

Rheinischen Brauerei GmbH in Wissen (Sieg) und Umfirmierung<br />

in “Sieg-Rheinische Germania-Brauerei” AG. 1923 Aufnahme<br />

<strong>de</strong>r Brauerei J. Breuer Söhne in Siegburg. Alle drei Braustätten<br />

in Hersel, Siegburg und Wissen wur<strong>de</strong>n weiterbetrieben, nur die<br />

1926 erworbene Kronenbrauerei Fusshöller & Co. in Eitorf (Sieg)<br />

wur<strong>de</strong> anschließend stillgelegt. Nach<strong>de</strong>m die Schlossbrauerei<br />

Neunkirchen GmbH vorm. Fr. Schmidt in Neunkirchen (Saar) die<br />

Aktienmehrheit erworben hatte, wur<strong>de</strong> 1970 die Zentralverwaltung<br />

dorthin verlegt. Erst 1990 in Liquidation gegangen.<br />

Los 1030 Schätzwert 25-50 €<br />

Siegen-Solinger<br />

Gussstahl-Aktien-Verein<br />

Solingen, Aktie 1.200 Mark Juni 1921<br />

(Auflage 6665, R 4) EF<br />

Gründung 1872. Gussstahlfabriken in Solingen-Wald sowie<br />

(wegen <strong>de</strong>r günstigeren Energiekosten durch die mittel<strong>de</strong>utsche<br />

Braunkohle) in Frankleben und Groß-Kayna bei Merseburg,<br />

wo ein neues Elektrostahlwerk errichtet wur<strong>de</strong>. 1922 Ü-<br />

bernahme <strong>de</strong>r Weyersberg, Kirschbaum & Cie. AG mit 2 Werken<br />

in Solingen und Wald, wo Fahrrä<strong>de</strong>r, Motorrä<strong>de</strong>r, Haarschnei<strong>de</strong>maschinen<br />

und blanke Waffen hergestellt wur<strong>de</strong>n.<br />

1924 Sitzverlegung nach Berlin (dort auch börsennotiert). 1932<br />

<strong>als</strong> Folge <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise in Konkurs gegangen.<br />

Los 1031 Schätzwert 60-120 €<br />

Siegener AG für Eisenkonstruktion,<br />

Brückenbau und Verzinkerei<br />

Geisweid, Aktie 1.000 RM Juli 1929<br />

(Auflage 1512, R 5) EF-VF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1880 <strong>als</strong> Fa. Reifenrath & Holdinghausen, 1885<br />

Umwandlung in die “Siegener Verzinkerei AG”, 1903 umfirmiert<br />

Los 1032 Schätzwert 100-250 €<br />

Siegener Aktien-Brauerei<br />

Siegen, Aktie 1.000 Mark 21.12.1917<br />

(Auflage 500, R 5) EF+<br />

Schöner G&D-Druck, Zunftzeichen <strong>de</strong>r Brauer in<br />

<strong>de</strong>r Umrahmung.<br />

Gründung 1892. Die Brauerei in <strong>de</strong>r Hagener Straße 12 mit<br />

Nie<strong>de</strong>rlage in Betzdorf hatte einen jährlichen Absatz von<br />

15.000 - 20.000 hl und selten mehr <strong>als</strong> 20 Mitarbeiter. Außer<strong>de</strong>m<br />

gehörte <strong>de</strong>r AG das Hotel Fürst Moritz sowie Klapperts<br />

Keller, <strong>de</strong>r direkt an das Brauereigebäu<strong>de</strong> anschloß. 1959 Ü-<br />

bertragung <strong>de</strong>s Vermögens auf die Brauerei Bernhard Scha<strong>de</strong>berg<br />

in Krombach („Krombacher“), die inzwischen sämtliche<br />

Aktien besaß.<br />

Los 1033 Schätzwert 60-120 €<br />

Siegener Aktien-Brauerei<br />

Siegen, Aktie 1.000 Mark 31.10.1922<br />

(Auflage 1000, R 3) UNC.<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 1034 Schätzwert 175-300 €<br />

Siegener Aktien-Brauerei<br />

Siegen, VZ-Aktie 1.000 Mark 31.10.1922<br />

(Auflage nur 100 Stück, R 7) EF+<br />

1939 in eine Stamm-Aktie umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

94


Erfrischungsgetränken mit “Sinalco”, “Sinalco-Spezial” und “Sinalco-Cola”<br />

Weltgeltung. <strong>Der</strong> Schweizer Großaktionär Sibra-<br />

Holding in Fribourg band Sinalco 1982 mit einem Beherrschungs-<br />

und Gewinnabführungsvertrag, doch die Geschäfte<br />

blieben rückläufig. Schließlich lan<strong>de</strong>te die Marke “Sinalco” bei<br />

<strong>de</strong>r Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG, <strong>de</strong>r Aktienmantel<br />

wur<strong>de</strong> umgetauft 1998 in “DBAG Detmol<strong>de</strong>r Beteiligungs-AG”<br />

und 1999 in “SIBRA Beteiligungs-AG”. 2000 Sitzverlegung von<br />

Detmold nach Bonn zum Sitz <strong>de</strong>s heutigen Großaktionärs IVG,<br />

Firmenzweck ist heute Erwerb von Grundstücken, Immobilien,<br />

Technologie- und Infrastrukturprojekten.<br />

Nr. 1034<br />

Los 1035 Schätzwert 25-50 €<br />

Siegersdorfer Werke<br />

vorm. Fried. Hoffmann AG<br />

Siegersdorf Kr. Bunzlau, Aktie 1.000 RM<br />

19.1.1929 (Auflage 2200, R 4) EF<br />

Gründung 1876, seit 1894 AG. Herstellung von Verblendplatten,<br />

glasierten Spaltplatten, Schamottematerialien, säurefesten<br />

Erzeugnissen. Zweigwerke in Gersdorf und Lauban. Börsennotiz<br />

Berlin und Breslau.<br />

Los 1036 Schätzwert 150-250 €<br />

Siemens & H<strong>als</strong>ke AG +<br />

Siemens-Schuckertwerke GmbH<br />

Berlin/Nürnberg, 6,5 % Gold Debenture<br />

1.000 $ 1.9.1926 (R 6) EF-VF<br />

Orange/schwarzer Stahlstich, Vignette mit Gott<br />

Merkur, Fabrik und Kraftwerk.<br />

Werner von Siemens (1816-1892) gilt <strong>als</strong> Begrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Elektrotechnik.<br />

Bereits 1847 grün<strong>de</strong>te er mit <strong>de</strong>m Berliner Uhrmacher<br />

und Maschinenbauer J.G. H<strong>als</strong>ke die “Telegraphenbauanstalt”<br />

mit Sitz in Berlin in <strong>de</strong>r Rechtsform einer oHG. Die Weiterentwicklung<br />

und Verbesserungen <strong>de</strong>r Telegraphen von Samuel<br />

Morse, W.F. Cooke und C. Wheatstone bil<strong>de</strong>ten die Basis<br />

für <strong>de</strong>n weiteren Erfolg <strong>de</strong>s Unternehmens. Wilhelm und Carl<br />

Siemens, die Brü<strong>de</strong>r von Werner Siemens, hatten ganz erheblichen<br />

Anteil am Erfolg <strong>de</strong>r breit gestreuten, außeror<strong>de</strong>ntlichen<br />

Geschäftsaktivitäten, die sich bald auf Europa und Übersee<br />

ausbreiteten und <strong>de</strong>m Namen Siemens zur Weltgeltung verhalfen.<br />

1897, erst 50 Jahre nach Gründung <strong>de</strong>r Berliner “Telegraphenbauanstalt”<br />

und bereits nach <strong>de</strong>m Tod Werner von Siemens’,<br />

wur<strong>de</strong> das Unternehmen unter Führung <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Bank in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt und an <strong>de</strong>r Börse eingeführt.<br />

Seit 1966 firmiert das Weltunternehmen nach Fusion mit <strong>de</strong>r<br />

Siemens-Schuckertwerke <strong>als</strong> Siemens AG. Aus jahrzehntelangen<br />

Kämpfen zwischen Siemens & H<strong>als</strong>ke und <strong>de</strong>r A.E.G. unter<br />

Walter Rathenau um die Vorherrschaft auf ihren gemeinsamen<br />

Märkten ging Siemens schließlich <strong>als</strong> Sieger hervor -<br />

während die AEG letztlich völlig unterging - und ist heute neben<br />

Daimler-Benz <strong>de</strong>r größte <strong>de</strong>utsche Industriekonzern. Zu<br />

<strong>de</strong>n Pionierleistungen <strong>de</strong>r ersten Tage zählt die Verbesserung<br />

<strong>de</strong>s elektrischen Zeigertelegraphen, die Verlegung <strong>de</strong>r ersten<br />

großen unterirdischen Telegraphenleitung Berlin-Frankfurt a.M.<br />

(1848-1849), die Erfindung <strong>de</strong>s Doppel-T-Ankers (1856) und<br />

Dynamos (1866) sowie <strong>de</strong>r Bau <strong>de</strong>r ersten brauchbaren elektrischen<br />

Lokomotive (1879).<br />

Los 1037 Schätzwert 100-250 €<br />

Siemens & H<strong>als</strong>ke AG<br />

Berlin-Siemensstadt, Sammel-VZ-Aktie<br />

100 x 1.000 RM April 1942 (Auflage<br />

1300, R 4) UNC<br />

1941 wur<strong>de</strong> das Kapital erst von 260 Mio. auf 140<br />

Mio. RM herab- und dann wie<strong>de</strong>r auf 400 Mio. RM<br />

heraufgesetzt. Die Aktienurkun<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n komplett<br />

neu gedruckt, für eine alte 700-RM-Aktie gab<br />

es zwei neue 1.000-RM-Aktien. Dekorativ, mit Vignetten<br />

<strong>de</strong>s ersten Zeigertelegraphen, <strong>de</strong>r ersten<br />

Dynamomaschine und Porträt Werner von Siemens<br />

(1816-1892).<br />

Geschichte siehe voriges Los. Bau <strong>de</strong>r ersten brauchbaren e-<br />

lektrischen Lokomotive (1879).<br />

Los 1038 Schätzwert 25-50 €<br />

Simonius’sche Cellulosefabriken AG<br />

Fockendorf (Thür.), Aktie 100 RM<br />

26.7.1928 (Auflage 1000, R 3) EF<br />

Gründung 1894 unter Übernahme <strong>de</strong>r KG A. Simonius & Co. in<br />

Wangen i.Allgäu. 1926 Sitzverlegung nach Fockendorf. 1935<br />

Umfirmierung in Papierfabrik Fockendorf AG. Auch Besitz <strong>de</strong>s<br />

Braunkohlenwerkes “Grube Augusta”, Pahna bei Fockendorf.<br />

Hergestellt wur<strong>de</strong>n Papier und Holzschliff. Großaktionär: Zellstofffabrik<br />

Waldhof, Mannheim. Börsennotiz Berlin. Betrieb<br />

nach 1946 VEB Zellstoff- und Papierfabrik Trebsen, BT Fokkendorf,<br />

1990 geschlossen.<br />

Los 1039 Schätzwert 25-50 €<br />

Sinalco-AG<br />

Detmold, Aktie 200 RM 1.9.1928 (Auflage<br />

1750, R 2) EF<br />

Dekorative Gestaltung.<br />

Gründung 1902, AG ab 1908 <strong>als</strong> Franz Hartmann Sinalco AG.<br />

Kontinuierlich verschaffte sich <strong>de</strong>r Hersteller von alkoholfreien<br />

Los 1040 Schätzwert 300-375 €<br />

Sommerfel<strong>de</strong>r Ziegelwerke<br />

Freytag, Roll & Kreutz GmbH<br />

Sommerfeld, Geschäfts-Antheil 1.000<br />

Mark 2.7.1898 (R 9) UNC-<br />

Faksimile-Unterschriften Roll und Th. Freytag. Zuvor<br />

völlig unbekannt gewesen. Nur 7 Stück lagen<br />

im Reichsbankschatz.<br />

Die Stadt Sommerfeld in <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlausitz (heute Lubsko)<br />

wechselte über die Jahrhun<strong>de</strong>rte nicht weniger <strong>als</strong> sieben Mal<br />

<strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sherrn zwischen <strong>de</strong>n Lausitzer, Bran<strong>de</strong>nburgischen,<br />

Schlesischen (Schweidnitz-Jauer), böhmischen, preußischen<br />

und zuletzt polnischen Herrschern. 1807 wur<strong>de</strong> Sommerfeld<br />

nach <strong>de</strong>r Städteordnung in Preußen unabhängig, 1815 <strong>de</strong>m<br />

bran<strong>de</strong>nburgischen Kreis Crossen eingeglie<strong>de</strong>rt, blieb aber<br />

stets die größte Stadt in diesem Kreis. Nach <strong>de</strong>r Eröffnung <strong>de</strong>r<br />

Eisenbahn Berlin-Breslau im Jahr 1846, wo Sommerfeld ziemlich<br />

genau auf <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>r Strecke lag, sie<strong>de</strong>lten sich in <strong>de</strong>r<br />

2. Hälfte <strong>de</strong>s 19. Jh. mehrere Textilbetriebe und Ziegwelwerke<br />

an, um vom “Grün<strong>de</strong>rboom” 1871/72 profitierte Sommerfeld in<br />

beson<strong>de</strong>rem Maße. Nach <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg wur<strong>de</strong> in Lubsko<br />

vor allem die be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Textilindustrie wie<strong>de</strong>r in Gang gebracht.<br />

Mit <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> 1989 kamen dann alle größeren Betriebe<br />

<strong>de</strong>r Stadt zum Erliegen und die Arbeitslosigkeit stieg auf ü-<br />

ber 40 %.<br />

Los 1041 Schätzwert 20-40 €<br />

Spamer AG<br />

Leipzig, Aktie 1.000 RM 25.1.1933<br />

(Auflage 1400, R 2) EF<br />

G&D-Druck.<br />

Gründung 1847. AG seit 1932. Übernahme und Ausführung aller<br />

Arbeiten <strong>de</strong>s graphischen Gewerbes, insbes. Fortführung<br />

<strong>de</strong>r Spamerschen Buchdruckerei u. <strong>de</strong>r Spamerschen Buchbin<strong>de</strong>rei<br />

in Leipzig. 1949 Verlagerung nach München. 1952 erfolgte<br />

die amtl. Löschung.<br />

Nr. 1044 Nr. 1049<br />

Los 1042 Schätzwert 30-50 €<br />

Sparer-Haus- und Wohnungsgenossenschaft<br />

Mag<strong>de</strong>burg eGmbH<br />

(Sparer-Schutzkasse)<br />

Mag<strong>de</strong>burg, 5 % Namens-Teilschuldv.<br />

100 RM 1.4.1941 (Auflage 460, R 7).<br />

Anleihe im Gesamtbetrag von 46.000 RM,<br />

hypothekarisch abgesichert auf <strong>de</strong>m<br />

Grundstück MD-Neustadt, Hohepfortestr.<br />

54/55 EF<br />

Die 1936 gegrün<strong>de</strong>te Wohnungsgenossenschaft besaß Wohnhäuser<br />

in Mag<strong>de</strong>burg (Otto-von-Guericke-Straße, Himmelreichstraße<br />

und Lüneburgerstraße), MD-Neustadt (Wittenbergerstraße<br />

und Hohepfortestraße), MD-Buckau (Schönebeckerstraße)<br />

und Burg bei Mag<strong>de</strong>burg (Clausewitzstraße). Sie finanzierte<br />

sich im wesentlichen durch auf <strong>de</strong>m Grundbesitz abgesicherte<br />

Anleihen, die bei Kleinsparern platziert wur<strong>de</strong>n. 1943<br />

durch Verschmelzung auf die Volksbank Mag<strong>de</strong>burg eGmbH ü-<br />

bergegangen.<br />

Los 1043 Schätzwert 60-120 €<br />

Sparerschutzbank Thüringen eGmbH<br />

Weimar, Anteilschein 20 RM 28.11.1927<br />

(R 5) EF<br />

Kreisrun<strong>de</strong> Vignette mit geballter Faust.<br />

Los 1044 Schätzwert 200-250 €<br />

Speditions-Verein Mittelelbische<br />

Hafen- und Lagerhaus-AG<br />

Wallwitzhafen bei Dessau, Aktie 1.000<br />

Mark 8.9.1899. (Blankette <strong>de</strong>r<br />

Grün<strong>de</strong>raktie, R 8) UNC<br />

Als oHG Ziegler, Uhlmann & Co. bestand das Unternehmen<br />

schon seit 1859, AG dann seit 1899. Grün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Hafenplatzes<br />

an <strong>de</strong>r Elbe war die Berlin-Anhaltische Eisenbahngesellschaft,<br />

die 1854 <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Bahnlinie Dessau-Bitterfeld beschlossen<br />

hatte und <strong>de</strong>n Betrieb <strong>de</strong>s Wallwitzhafens an Ziegler,<br />

Uhlmann verpachtete. Bei Bitterfeld und Mul<strong>de</strong>nstein arbeiteten<br />

dam<strong>als</strong> schon 5 große Braunkohlegruben, die einen Gleisanschluß<br />

erhielten und über die neue Bahn (mit einem Anschlußgleis<br />

vom Bahnhof Dessau zur Elbe) nun ihre Kohle<br />

transportieren konnten. Ab 1865 arbeitete im Wallwitzhafen eine<br />

Kohlenrutsche, aus <strong>de</strong>r die Kohle von <strong>de</strong>n Waggons direkt in<br />

Schiffe gela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n konnte. Schon 1862 war im Wallwitzhafen<br />

von Leipziger Kaufleuten <strong>als</strong> Konkurrenzunternehmen<br />

<strong>de</strong>r Speditions-Verein gegrün<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r Ziegler, Uhlmann<br />

bald überflügelte und schließlich 1899 im Wege <strong>de</strong>r Fusion in<br />

eine neu gegrün<strong>de</strong>te Aktiengesellschaft “schluckte”. 1921<br />

auch Übernahme <strong>de</strong>r Hallesche Speditionsverein AG zu Halle<br />

(Saale). 1938 Umfirmierung in “Speditions-Verein AG Dessau”.<br />

95


Im 2. Weltkrieg wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Wallwitzhafen zerstört und wur<strong>de</strong><br />

nach einer kurzen Blüte in <strong>de</strong>r Nachkriegszeit (die Wasserwege<br />

funktionierten, während Straßen und Eisenbahnen weitgehend<br />

lahmgelegt waren) Mitte <strong>de</strong>r 1950er Jahre stillgelegt.<br />

Wallwitzhafen<br />

Los 1045 Schätzwert 100-125 €<br />

Speditions-Verein Mittelelbische<br />

Hafen- und Lagerhaus-AG<br />

Wallwitzhafen bei Dessau, 4,5 % Partial-<br />

Obl. 300 Mark 24.9.1899 (Blankette, R 9)<br />

EF<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Nr. 1048<br />

Los 1049 Schätzwert 400-500 €<br />

Spinnerei und Weberei Pfersee<br />

Augsburg, Aktie 1.000 Mark 15.3.1922<br />

(Auflage 3000, R 9) VF<br />

Zuvor ganz unbekannt gewesener Jahrgang.<br />

Gründung 1881 <strong>als</strong> Spinnerei und Buntweberei Pfersee, ab<br />

1922 Spinnerei und Weberei Pfersee. Werke in Pfersee (Spinnerei<br />

und Weberei), Ay (2 Spinnereien, 1 Weberei), Gerlenhofen<br />

(Spinnerei), Zöschlingsweiler (Weberei) und Echenbrunn (Weberei).<br />

Gehörte zu <strong>de</strong>n be<strong>de</strong>utendsten Augsburger Textilbetrieben.<br />

1987 fusionierte die gemeinsame Großaktionärin (Bayerische<br />

Vereinsbank) die Ertragsperle Pfersee mit <strong>de</strong>r todkranken Muttergesellschaft<br />

Spinnerei Kolbermoor AG zur Pfersee-Kolbermoor<br />

AG (Zitat <strong>de</strong>s damaligen Vorstands: Wenn man einen<br />

Kranken und einen Gesun<strong>de</strong>n in ein Bett legt, gibt das nicht automatisch<br />

einen Gesun<strong>de</strong>n). Nach Verkauf <strong>de</strong>r Aktienmehrheit<br />

an <strong>de</strong>n Frankfurter Wisser-Dienstleistungskonzern wur<strong>de</strong> 1993<br />

die eigene Textilproduktion ganz eingestellt und die Pfersee-<br />

Kolbermoor AG zu einer Holding für Textil-, Dienstleistungs- und<br />

Immobilien-Aktivitäten. Die heutige Pfersee-Kolbermoor GmbH<br />

& Co. KG ist die Dachgesellschaft aller operativen Gesellschaften<br />

<strong>de</strong>s Wisser-Konzerns, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Hauptgeschäftsfel<strong>de</strong>rn Bewachung,<br />

Sicherheit, Gebäu<strong>de</strong>management, Flughafenabfertigung<br />

und Gartenbau heute über 40.000 Mitarbeiter hat.<br />

Los 1052 Schätzwert 60-120 €<br />

Spratt’s AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark 9.8.1917<br />

(Auflage 1200, R 3) EF<br />

<strong>Der</strong> britische Chemiker Spratt war <strong>de</strong>r erste, <strong>de</strong>r ab Mitte <strong>de</strong>s<br />

19. Jh. auf <strong>de</strong>r Grundlage ernährungswissenschaftlicher Erkenntnisse<br />

Tierfutter herstellte. Bereits 1862 grün<strong>de</strong>te er im<br />

Berliner Wedding eine erste Nie<strong>de</strong>rlassung. Zügige Expansion<br />

führte 1894 zur Neuerrichtung <strong>de</strong>r Fabrik in Rummelsburg<br />

(Hauptstr. 14-15). Umwandlung in eine AG nach <strong>de</strong>utschem<br />

Recht 1901 <strong>als</strong> Spratt’s Patent AG, wobei die Spratt’s Patent<br />

(Germany) Limited in London gegen Gewährung von Aktien das<br />

gesamte Vermögen ihrer Berliner Zweignie<strong>de</strong>rlassung einbrachte.<br />

Im 1. Weltkrieg wur<strong>de</strong> 1917 die britische Aktienmehrheit <strong>als</strong><br />

Feindvermögen beschlagnahmt, das Aktienpaket ging an die<br />

“AG für chemische Produkte vorm. H. Schei<strong>de</strong>man<strong>de</strong>l”, gleichzeitig<br />

Umfirmierung in Spratt’s AG. Auch zu DDR-Zeiten produzierte<br />

<strong>de</strong>r Betrieb zunächst unter <strong>de</strong>m Namen Spratt weiter, ab<br />

1972 dann bis zur Schließung 1992 volkseigener Betrieb für<br />

Futtermittel, in <strong>de</strong>r Bevölkerung allgemein “Hun<strong>de</strong>kuchenfabrik”<br />

genannt. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> 1992 von britischen Geschäftsleuten<br />

unter altem Namen die Spratt’s AG neu gegrün<strong>de</strong>t.<br />

Los 1056 Schätzwert 75-100 €<br />

Stadt Bautzen<br />

11 % Schuldschein 5.000 Mark<br />

15.4.1923 (Auflage 12000, R 10) EF<br />

Teil einer Geldanleihe von 300 Mio. M, für <strong>de</strong>ren<br />

Verzinsung und Rückzahlung die Stadtgemein<strong>de</strong><br />

Bautzen mit ihrem gesamten Vermögen haftete.<br />

Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Los 1053 Schätzwert 20-50 €<br />

Sta<strong>de</strong>r Le<strong>de</strong>rfabrik AG<br />

Sta<strong>de</strong>, Aktie 100 RM Mai 1931 (Auflage<br />

7000, R 2) EF<br />

1896 Gründung <strong>de</strong>s Unternehmens unter <strong>de</strong>r Fa. Nord<strong>de</strong>utsche<br />

Le<strong>de</strong>rfabrik GmbH. Bis 1906 Fabrikation von Sohlle<strong>de</strong>r, ab 1907<br />

Vachele<strong>de</strong>r. 1915 Umwandlung in eine AG. 1949 Gründung <strong>de</strong>r<br />

Frankfurter Nie<strong>de</strong>rlassung. 1955 Neubau eines eigenen Hauses<br />

in Köln. Verkaufsstellen in Berlin und Köln. 1960 Liquidation.<br />

Los 1057 Schätzwert 25-50 €<br />

Stadt Bingen<br />

Schuldv. 25 RM 1.7.1929 (R 5) EF<br />

Ablösungsanleihe, anh. Auslosungsschein. Schöner<br />

Sicherheitsdruck von J.G. König & Ebhardt,<br />

Hannover.<br />

Los 1046 Schätzwert 30-90 €<br />

Speditions-Verein AG<br />

Dessau, Aktie 1.000 RM Aug. 1939<br />

(Auflage 1425, R 5) EF<br />

Los 1047 Schätzwert 20-50 €<br />

Spiegelglas Union AG<br />

Fürth i. Bay., Aktie 1.000 RM Mai 1942<br />

(Auflage 1500, R 2) EF<br />

Gründung 1905 unter <strong>de</strong>r Fa. Bayer. Spiegel- u. Spiegelglasfabriken<br />

AG. Später Umfirmierung in Bayer. Spiegel- und Spiegelglasfabriken<br />

Ag vorm. W. Bechmann, vorm. Ed. Kupfer &<br />

Söhne. 1922 Umbenennung in Bayer. Spiegelglasfabriken<br />

Bechmann-Kupfer AG und 1938 in Bayer. Spiegelglasfabriken<br />

AG. 1942 wie oben. 1952 Än<strong>de</strong>rung in Unionglas AG.<br />

Los 1050 Schätzwert 20-75 €<br />

Spinnerei und Weberei Steinen AG<br />

Steinen (Ba<strong>de</strong>n), Aktie 100 RM 17.8.1932<br />

(Auflage 16000, R 3, kpl. Aktienneudruck<br />

nach Kapitalherabsetzung mit<br />

anschließen<strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>raufstockung) EF<br />

Das vormalige Markgräfler Bauerndorf Steinen wur<strong>de</strong> im 19.<br />

und 20. Jh. durch “Basler Herren” industrialisiert, so u.a. O-<br />

berst Geigy und Direktor Köchlin. Bereits 1836 entstand die<br />

Spinnerei und Weberei Steinen <strong>als</strong> die weitaus be<strong>de</strong>utendste<br />

Fabrik am Ort. 1886 wur<strong>de</strong> die Fabrik eine AG, wobei das Aktienkapital<br />

stets in Schweizer Besitz war (zuletzt bei <strong>de</strong>r<br />

Schoop, Reiff & Co. AG, Zürich). Mit in <strong>de</strong>r Spitze 50.000 Spin<strong>de</strong>ln<br />

in <strong>de</strong>r Spinnerei Steinen und 1.500 Webstühlen in <strong>de</strong>n<br />

bei<strong>de</strong>n Webereien Steinen und Maulburg wur<strong>de</strong>n Rohgewebe<br />

aus Baumwolle und Zellwolle sowie Gewirke aus Nylon und<br />

Perlon in rohweiß und bunt erzeugt. 1962/63 wur<strong>de</strong> nach starken<br />

Umsatzrückgängen über die Hälfte <strong>de</strong>r Kapazität stillgelegt,<br />

die Aktienmehrheit ging an die Merian & Co. GmbH, Höllstein<br />

(Ba<strong>de</strong>n). 1964 wur<strong>de</strong> die AG 1964 in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Los 1054 Schätzwert 30-60 €<br />

Stadt Alzey<br />

Schuldv. 50 RM 1.10.1930 (R 7) EF-VF<br />

Alzey zählt zu <strong>de</strong>n Nibelungenstädten, da die Stadt im Nibelungenlied<br />

durch die Person Volker von Alzey erwähnt wird.<br />

Los 1058 Schätzwert 10-25 €<br />

Stadt Bochum<br />

8 % Schuldv. 1.000 RM 1.2.1929 (R 2)<br />

EF<br />

Goldanleihe.<br />

Los 1048 Schätzwert 25-50 €<br />

Spinnerei Atzenbach AG<br />

Schopfheim i. Wiesental (Ba<strong>de</strong>n), Aktie<br />

1.000 Mark 20.12.1922. Grün<strong>de</strong>raktie<br />

(Auflage 1000, zuletzt noch 780, R 4) EF<br />

Vor Umwandlung in eine AG 1922 bestand die Spinnerei bereits<br />

seit 1835. Im Jahr 1959 übernahmen die Spinnereien und<br />

Webereien ZELL-SCHÖNAU AG die Aktienmehrheit.<br />

Min<strong>de</strong>stgebot: 80 %<br />

vom unteren Schätzwert<br />

Los 1051 Schätzwert 30-60 €<br />

Spinnstofffabrik Zehlendorf AG<br />

Berlin-Zehlendorf, Namensaktie 1.000<br />

RM Sept. 1941 (Auflage 3460, R 3) EF<br />

Gründung 1886 <strong>als</strong> “Fockendorfer Papierfabrik AG vorm. Drache<br />

& Co.” in Altenburg/Thür. 1899 Sitzverlegung nach Elberfeld<br />

<strong>als</strong> “Elberfel<strong>de</strong>r Papier-Fabrik-AG”. 1908 Sitzverlegung<br />

nach Zehlendorf. 1945 <strong>de</strong>montiert. Ab 1950 PERLON-Produktion.<br />

1960 Interessenvertrag mit <strong>de</strong>r Farbwerke Hoechst AG (in<br />

<strong>de</strong>n 90er Jahren dann in die Hoechst AG eingeglie<strong>de</strong>rt). 1998<br />

verkaufte die Hoechst AG ihre Polyesteraktivitäten an indonesische<br />

und amerikanische Konzerne.<br />

Los 1055 Schätzwert 20-40 €<br />

Stadt Barmen<br />

Schuldv. 25 RM 20.8.1927 (R 4) EF<br />

Unverzinsliche Ablösungsanleihe. Mit anhängen<strong>de</strong>m<br />

Auslosungsschein.<br />

Los 1059 Schätzwert 50-100 €<br />

Stadt Büdingen<br />

Schuldv. Lit. B 25 RM 1.10.1931 (R 8) EF<br />

Ablösungsanleihe. Mit fast fotographischer Abb.<br />

einer historischen Ansicht <strong>de</strong>r Mühltorbrücke aus<br />

Büdingen.<br />

96


lediglich 150.000 Goldmark in Stücken zu 100<br />

und 500 GM. Ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Die dam<strong>als</strong> kreisunmittelbare Stadt im heutigen mittelfränkischen<br />

Landkreis Ansbach ist ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Tourismusort an<br />

<strong>de</strong>r Romantischen Straße.<br />

Los 1070 Schätzwert 50-100 €<br />

Stadt Friedberg<br />

Schuldv. 50 RM 30.10.1929 (R 7) EF<br />

Mit Abb. <strong>de</strong>s 600 Jahre alten Adolfsturmes in <strong>de</strong>r<br />

Frie<strong>de</strong>berger Burganlage, <strong>de</strong>m Wahrzeichen <strong>de</strong>r<br />

Stadt. Mit anh. Auslosungsschein.<br />

Los 1060 Schätzwert 100-125 €<br />

Stadt Cassel<br />

10 % Schuldv. 50.000 Mark 1.4.1923 (R<br />

10) EF-VF<br />

Anleihe von 500 Mio. M zur Deckung von Kanalbaukosten.<br />

Schöner Druck mit Prunkwappen. Einzelstück<br />

aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Los 1061 Schätzwert 60-75 €<br />

Stadt Coblenz<br />

10 % Schuldv. 10.000 Mark April 1923<br />

(R 9) EF<br />

Schöner Druck mit Wappen im Unterdruck. Nur 8<br />

Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Los 1064 Schätzwert 10-25 €<br />

Stadt Duisburg<br />

8 % Schuldv. 500 RM 31.5.1928 (R 2)<br />

EF+<br />

Für Beschaffung <strong>de</strong>r Mittel für <strong>de</strong>n Ausbau <strong>de</strong>r<br />

Städtischen Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke,<br />

für <strong>de</strong>n neuen Friedhof, für <strong>de</strong>n Umbau <strong>de</strong>r Düsseldorf-Duisburger<br />

Kleinbahn, für das Wöchnerinnen-<br />

und Säuglingsheim, für Straßenbauten usw.<br />

ausgegeben. Stadtwappen im Unterdruck sowie in<br />

allen vier Ecken.<br />

Los 1065 Schätzwert 15-30 €<br />

Stadt Em<strong>de</strong>n<br />

6 % Schuldv. 500 RM = 179,21 Gramm<br />

Feingold 1.6.1926 (R 4) EF-VF<br />

Teil einer Goldanleihe, für die die Stadt mit <strong>de</strong>m<br />

gesamten Vermögen und ihrer Steuerkraft haftet.<br />

Großformatig mit Prunkwappen.<br />

Nr. 1067<br />

Los 1068 Schätzwert 125-200 €<br />

Stadt Frankfurt a.M.<br />

(City of Frankfort-on-Main)<br />

6,5 % Gold Bond 1.000 $ 1.5.1928<br />

(Auflage 6000, R 6) VF<br />

Schöner schwarz/grüner Druck mit allegorischer<br />

Vignette.<br />

Los 1071 Schätzwert 200-250 €<br />

Stadt Gera (Reuß)<br />

11 % Teilschuldv. 5.000 Mark 31.3.1923<br />

(Auflage 8000, R 9) VF<br />

Als Sicherung <strong>de</strong>r Anleihe diente ein neues städtisches<br />

Gaswerk nebst Grundstück, Gebäu<strong>de</strong> und<br />

Maschinen. Die Anleihe wur<strong>de</strong> abgewickelt von<br />

<strong>de</strong>m Hofbankhaus Gebr. Goldschmidt in Gera. Einzelstück<br />

aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz. Rostfleck von<br />

Büroklammer.<br />

Los 1062 Schätzwert 30-60 €<br />

Stadt <strong>de</strong>r Volkserhebung Graz<br />

4 % Schuldv. Gruppe B 500 RM 1.7.1940<br />

(R 8) EF<br />

Ausgegeben zum Zweck <strong>de</strong>s Umtausches <strong>de</strong>r 6,5<br />

% Anleihe <strong>de</strong>r Stadt Graz von 1934.<br />

Los 1066 Schätzwert 75-100 €<br />

Stadt Frankfurt a.M.<br />

4 % Schuldv. 2.000 Mark 1.9.1908 (R 9)<br />

EF<br />

Faksimile-Unterschrift OB Adickes. Anleihe von 20<br />

Mio. M (Abt. I) zur Erweiterung <strong>de</strong>r städtischen E-<br />

lektrizitätswerke und Bahnbetriebe, zum Ausbau<br />

<strong>de</strong>s Osthafens, zur Verlegung <strong>de</strong>s Zollhofes und<br />

<strong>de</strong>s Hauptsteueramtsgebäu<strong>de</strong>s und zur Erweiterung<br />

<strong>de</strong>r Wasser-, Gas- und Kanalisationswerke.<br />

Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Los 1069 Schätzwert 20-40 €<br />

Stadt Freiburg im Breisgau<br />

Schuldv. 50 RM 5.10.1927 (R 4) EF<br />

Mit anh. Auslosungsschein.<br />

Die Ursprünge <strong>de</strong>r Stadt reichen bis ins Jahr 1120 zurück, <strong>als</strong><br />

Freiburg von <strong>de</strong>n Zähringer-Herzögen Berthold III und <strong>de</strong>ssen<br />

Bru<strong>de</strong>r und Nachfolger Konrad III <strong>als</strong> Marktstadt gegrün<strong>de</strong>t<br />

wur<strong>de</strong>. Die Stadt verdankte ihren Wohlstand <strong>de</strong>r günstigen Lage<br />

am Han<strong>de</strong>lsweg von Schwaben über <strong>de</strong>n Schwarzwald und<br />

das Elsass nach Burgund, <strong>de</strong>r eigenen Maß-, Zoll- und Münzhoheit,<br />

<strong>de</strong>m Silberbergbau und <strong>de</strong>r Granatschleiferei.<br />

Los 1072 Schätzwert 100-125 €<br />

Stadt Görlitz<br />

10 % Schuldv. 50.000 Mark 1.6.1923 (R<br />

9) VF+<br />

Sehr <strong>de</strong>korative Art Deco-Umrandung in hellblau/dunkelblau,<br />

Wappen im Unterdruck. Nur 6<br />

Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Los 1063 Schätzwert 200-250 €<br />

Stadt Dinkelsbühl<br />

8 % Schuldv. 100 Goldmark 15.4.1926<br />

(R 12) VF<br />

Teil einer mit Genehmigung <strong>de</strong>r Regierung von<br />

Mittelfranken aufgenommenen Mini-Anleihe von<br />

Los 1067 Schätzwert 30-50 €<br />

Stadt Frankfurt a.M.<br />

8 % Schuldv. 5.000 Mark 1.2.1923 (R 6) EF<br />

Teil einer Anleihe in Höhe von 600 Mio. Mark für<br />

Erstellung von Kleinsiedlungsbauten sowie für<br />

Brücken und sonstige Bauten.<br />

Nr. 1070<br />

Los 1073 Schätzwert 75-100 €<br />

Stadt Grünberg in Hessen<br />

Schuldv. 12,50 RM 1.9.1929 (R 8) VF<br />

Ablösungsanleihe, mit anh. Auslosungsschein. Mit<br />

schönem Wappen von Grünberg. Nur 13 Stück lagen<br />

im Reichsbankschatz. Rostflecke.<br />

97


Los 1081 Schätzwert 80-100 €<br />

Stadt Mag<strong>de</strong>burg<br />

4,5 % Schuldv. 1.000 Mark 1.4.1919<br />

(R 11) EF-VF<br />

Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Los 1085 Schätzwert 30-60 €<br />

Stadt Parchim (Mecklb.)<br />

Schuldv. Lit. A 12,50 RM 20.11.1927<br />

(R 7) EF<br />

Ablösungsanleihe, anhängen<strong>de</strong>r Auslosungsschein.<br />

Von Fachwerkbauten geprägte Kreisstadt im Bezirk Schwerin,<br />

gelegen in hügeligem Moränengelän<strong>de</strong>, an <strong>de</strong>r El<strong>de</strong> mit ca.<br />

20.000 Einwohnern. Erhielt 1225/26 Stadtrecht.<br />

Los 1074 Schätzwert 20-40 €<br />

Stadt Hagen (Westf.)<br />

8 % Schuldv. 500 RM 25.8.1928 (Auflage<br />

1000, R 4) EF<br />

Los 1078 Schätzwert 30-50 €<br />

Stadt Krefeld<br />

5 % Teilschuldv. 1.000 Fr. 20.9.1926<br />

(Auflage 3520, R 4) EF<br />

Börsennotiz Zürich und Basel.<br />

Krefeld erhielt 1361 Markt- und 1373 Stadtrecht und entwikkelte<br />

sich später zu einem Zentrum <strong>de</strong>r Textilindustrie am Nie<strong>de</strong>rrhein.<br />

Los 1082 Schätzwert 40-50 €<br />

Stadt Mainz<br />

8 % Schuldv. 2.000 Goldmark 1.5.1926<br />

(Auflage 500, R 6) EF<br />

Teil einer Anleihe in Höhe von 3 Mio. Mark.<br />

Los 1086 Schätzwert 20-40 €<br />

Stadt Pforzheim<br />

6 % Schuldv. Lit. D 200 RM 15.2.1927<br />

(Auflage 1800, R 4) EF<br />

Dekorativ gestaltet.<br />

Los 1075 Schätzwert 40-60 €<br />

Stadt Halberstadt<br />

10 % Schuldv. 10.000 Mark 3.2.1923 (R<br />

8) EF-VF<br />

Teil einer Anleihe von 70 Mio. Mark. Wappen im<br />

Prägesiegel.<br />

Los 1079 Schätzwert 60-80 €<br />

Stadt Leipzig<br />

5 % Schuldschein 1.000 Mark 1.3.1918<br />

(Auflage 60000, R 9) EF-VF<br />

Teil einer Anleihe von 120 Mio. M “zur Deckung<br />

außeror<strong>de</strong>ntlicher Ausgaben aus Anlaß <strong>de</strong>s Krieges<br />

und zur Ausführung städtischer Bauten, insbeson<strong>de</strong>re<br />

<strong>de</strong>r Hochwasserregulierung”. Faksimile-Unterschrift<br />

Oberbürgermeister Dr. Karl Rothe.<br />

Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Los 1083 Schätzwert 30-60 €<br />

Stadt Mannheim<br />

Schuldv. Lit. B 500 RM 1.12.1927 (R 7) EF<br />

Ablösungsanleihe, anhängen<strong>de</strong>r Auslosungsschein.<br />

Los 1087 Schätzwert 20-40 €<br />

Stadt Solingen<br />

8 % Schuldv. Lit. B 1.000 RM 1.10.1928<br />

(R 3) EF<br />

Los 1076 Schätzwert 100-125 €<br />

Stadt Hanau a.M.<br />

7 % Schuldv. 100 RM 21.12.1926 (R 9)<br />

EF<br />

Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Los 1080 Schätzwert 100-125 €<br />

Stadt Lichtenstein-Callnberg<br />

(Ziegeleianleihe)<br />

8-16 % Schuldschein 50.000 Mark<br />

1.5.1923 (Auflage 974, R 10) EF-VF<br />

Einzelstück aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Los 1084 Schätzwert 100-125 €<br />

Stadt Nordhausen<br />

10 % Schuldv. 10.000 Mark 15.2.1923<br />

(R 9) EF-VF<br />

Teil einer Anleihe von insgesamt 100 Mio. Mark.<br />

Los 1088 Schätzwert 30-60 €<br />

Stadt Worms<br />

Schuldv. 200 RM 21.9.1929 (R 6) EF<br />

Im Unterdruck und <strong>als</strong> Eckvignetten Wormser<br />

Wappen mit Drachen und <strong>de</strong>m Schlüssel <strong>de</strong>s Heiligen<br />

Petrus, <strong>de</strong>m Patron <strong>de</strong>s Wormser Domes. Mit<br />

anh. Auslosungsschein.<br />

Los 1077 Schätzwert 40-60 €<br />

Stadt Königsberg i.Pr.<br />

8 % Schuldv. 5.000 RM 1.4.1929 (R 6) EF<br />

Teil einer Anleihe von insgesamt 9 Mio. RM, eingeteilt<br />

in Schuldverschreibungen zu 5.000, 1.000,<br />

500 und 100 RM.<br />

Nr. 1081 Nr. 1085 Nr. 1089<br />

98


Los 1089 Schätzwert 25-50 €<br />

Stadt Zittau<br />

8 % Schuldv. Lit. C 1.000 RM 1.4.1929<br />

(Auflage 1000, R 4) EF<br />

Teil einer Anleihe von 2,5 Mio. RM zwecks Gewährung<br />

von Hypotheken für Wohnungsbauten<br />

und zum Ausbau <strong>de</strong>s Straßennetzes.<br />

Los 1090 Schätzwert 80-185 €<br />

Stadtbrauerei Wurzen<br />

vorm. F. A. Richter<br />

Wurzen, Actie 1.000 Mark 11.5.1888.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 400, davon 200 lt.<br />

GV-Beschluß 1894 Stamm-Aktie geblieben,<br />

R 5) VF<br />

Äußerst <strong>de</strong>korativ, ornamentreiche Umrahmung<br />

mit Putten.<br />

Gründung 1887. Die Firma lautete zunächst Stadtbrauerei<br />

Wurzeb vorm. F.A. Richter. Kleine Brauerei mit einem jährlichen<br />

Bierabsatz von kaum mehr <strong>als</strong> 10.000 hl. Zum Verlustausgleich<br />

beschloß die Generalversammlung 1894 die Umwandlung von<br />

200 Aktien in 5 %ige Vorzugsaktien gegen eine Zuzahlung von<br />

40 % <strong>de</strong>s Nennwertes. Die Börsennotiz in Leipzig wur<strong>de</strong> 1922<br />

eingestellt, nach<strong>de</strong>m die Riebeck-Brauerei <strong>als</strong> Großaktionär<br />

En<strong>de</strong> 1921 einen Umtausch <strong>de</strong>r Wurzen-Aktien in Riebeck-Aktien<br />

durchgebracht hatte. 1946 in Volkseigentum überführt,<br />

1965 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r VEB Brauerei Wurzen geschlossen.<br />

Los 1093 Schätzwert 30-40 €<br />

Stadtgemein<strong>de</strong> Pegau<br />

Pegau, Schuldv. 25 RM 20.1.1931 (R 8) EF<br />

Anh. Auslosungsschein.<br />

Stadt im Leipziger Land, ca. 25 km südlich von Leipzig an <strong>de</strong>r<br />

Weißen Elster gelegen.<br />

Los 1096 Schätzwert 300-375 €<br />

Stadtmühle Alsleben AG<br />

Aktie 1.000 RM 4.10.1924 (Auflage 1550,<br />

R 11) VF<br />

Dekorativ, großes Ährenbün<strong>de</strong>l im Unterdruck,<br />

Randvignetten mit Walzen und Eichel (was wohl<br />

auf <strong>de</strong>n Mühlenbesitzer Eichel anspielt). Beim Aktien-Neudruck<br />

1935 wohl versehentlich nicht umgetauscht<br />

wor<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>shalb eine beson<strong>de</strong>re Rarität.<br />

Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz, dies<br />

ist jetzt das letzte verfügbare.<br />

1875 erwarb die Eichel & Meyhoff oHG die alte Stadtmühle,<br />

1911 Umwandlung zwecks Finanzierung von Erweiterungsbauten<br />

in eine GmbH und 1923 in eine AG. Betrieben wur<strong>de</strong>n eine<br />

Weizen- und eine Roggenmühle, wegen <strong>de</strong>r Wasserrechte war<br />

zu<strong>de</strong>m 1917 die stromaufwärts gelegene Pregelmühle in Mucrena<br />

erworben wor<strong>de</strong>n. Ferner umfaßte das Mühlenareal die<br />

alte Voigt’sche Malzfabrik. Außer<strong>de</strong>m mit 79 % an <strong>de</strong>r Bernburger<br />

Saalmühlen AG beteiligt. Zu DDR-Zeiten enteignet und<br />

<strong>als</strong> VEB weitergeführt, nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> <strong>als</strong> “Saalemühlen Alsleben<br />

GmbH” reprivatisiert. 2004 kompletter Neubau von Mühle<br />

und Siloanlagen. Heute mit 90 Beschäftigten eine <strong>de</strong>r leistungsfähigsten<br />

Mühlen in ganz Europa.<br />

Los 1099 Schätzwert 100-150 €<br />

Stahlwerk Becker AG<br />

Willich (Rhld.), Aktie 20 RM 24.11.1924<br />

(Auflage 22500, R 8) EF<br />

Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Den jungen Reinhold Becker lernte August Thyssen kennen und<br />

machte ihn zum Direktor seines Krefel<strong>de</strong>r Stahlwerkes. Doch Bekker<br />

wollte selbst Unternehmer sein: 1908 grün<strong>de</strong>te er mit zwei<br />

Brü<strong>de</strong>rn die Stahlwerk Becker AG. Während <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges erlebte<br />

das Unternehmen eine Scheinblüte, das Becker-Imperium<br />

umfaßte eigene Erzgruben im Siegerland und in Jugoslawien,<br />

Steinkohlenzechen bei Bochum, eine Braunkohlegrube in <strong>de</strong>r Kölner<br />

Bucht sowie im Erzgebirge eine Grube zur Gewinnung von ü-<br />

beraus seltenem Wolfram-Erz. Später zum Michel-Konzern gehörend,<br />

Börsennotiz im Freiverkehr Berlin und Frankfurt. Das rapi<strong>de</strong><br />

Wachstum schuf ständige Liquiditätsprobleme: 1938 Auflösung<br />

<strong>de</strong>r Gesellschaft und Verkauf <strong>de</strong>r Betriebe an die Deutsche E<strong>de</strong>lstahlwerke<br />

AG, Krefeld (zuletzt Thyssen E<strong>de</strong>lstahlwerke).<br />

Los 1094 Schätzwert 80-100 €<br />

Stadtgemein<strong>de</strong> Ruhla<br />

20 % Schuldv. Lit. C. 100.000 Mark<br />

31.8.1923 (Auflage 300, R 8) EF-VF<br />

Feine grüne Ornamentik-Umrandung.<br />

Los 1097 Schätzwert 200-250 €<br />

Stadtmühle Alsleben AG<br />

Alsleben a.d. Saale, VZ-Aktie 1.000 RM<br />

Juli 1935 (Auflage nur 5 Stück, R 10) UNC<br />

Die kpl. Auflage von nur 5 Stück lag im Reichsbankschatz.<br />

Los 1100 Schätzwert 25-50 €<br />

Steatit-Magnesia AG<br />

Berlin, Aktie 100 RM 10.7.1934 (Auflage<br />

1350, R 4) EF<br />

Seinen Ursprung hat das Unternehmen im Jahr 1854, in <strong>de</strong>m<br />

die weltbekannten Specksteingruben in Göpfesgrün im Fichtelgebirge<br />

erworben wur<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>n Werken Berlin-Pankow, Lauf<br />

bei Nürnberg und Holenbrunn (Oberfranken) wur<strong>de</strong>n zuletzt<br />

hergestellt: Preßartikel aus Steatit und Porzellan, Isolatoren,<br />

hochfeuerfeste Körper, elektrotechnische Bedarfsartikel, Erzeugnisse<br />

für die Hochfrequenz- und Radiotechnik, Schmalfilmprojektoren.<br />

Börsennotiz Berlin und Dres<strong>de</strong>n/Leipzig.<br />

Los 1091 Schätzwert 20-40 €<br />

Stadtgemein<strong>de</strong> Chemnitz<br />

Schuldv. 100 RM 18.11.1929 (R 3) EF<br />

Ablösungsanleihe. Mit Wappen im Unterdruck. Mit<br />

anh. Auslosungsschein.<br />

Marktrecht ab 1143. Hervorgegangen aus <strong>de</strong>m kurz zuvor gegrün<strong>de</strong>ten,<br />

bis 1538 reichsunmittelbaren Benediktinerkloster<br />

Chemnitz. Die Stadt wur<strong>de</strong> Mitte <strong>de</strong>s 12. Jh. an <strong>de</strong>m Fluss<br />

Chemnitz (slaw. Steinbach) an einer Kreuzung von Fernstraßen<br />

angelegt. Als Mittelpunkt <strong>de</strong>s Pleißenlan<strong>de</strong>s war sie zeitweilig<br />

Reichsstadt. Den ersten Aufschwung verdankt Chemnitz <strong>de</strong>m<br />

Fernhan<strong>de</strong>l und <strong>de</strong>r durch das Bleichmonopol (1357) geför<strong>de</strong>rten<br />

Leinenweberei. Im Gefolge <strong>de</strong>r Textilproduktion entwickelte<br />

sich in Chemnitz eine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Textil- und Werkzeugmaschinenindustrie<br />

mit starkem Exportgeschäft. Dabei wur<strong>de</strong><br />

Chemnitz eine Hochburg <strong>de</strong>r organisierten Arbeiterbewegung,<br />

weshalb die Stadt 1953 bis zur Wie<strong>de</strong>rvereinigung in Karl-<br />

Marx-Stadt umbenannt wur<strong>de</strong>.<br />

Los 1095 Schätzwert 10-25 €<br />

Stadtgemein<strong>de</strong> Zwickau<br />

8 % Schuldschein Lit. A 100 RM<br />

8.10.1928 (Auflage 1750, R 4) EF<br />

An <strong>de</strong>r Kreuzung wichtiger Fernstraßen entstand vor 1145 eine<br />

Kaufmannssiedlung, aus <strong>de</strong>r die Stadt Zwickau hervorging.<br />

Von 1290-1362 Reichsstadt mit selbst entwickeltem Stadtrecht<br />

(1348 kodifiziert). Die ab 1838 intensive Steinkohlenför<strong>de</strong>rung<br />

zog zahlreiche Industriezweige nach Zwickau. Heute<br />

Kreisstadt und Stadtkreis im Bezirk Chemnitz, gelegen im Erzgebirgischen<br />

Becken mit ca. 125.000 Einwohnern.<br />

Los 1098 Schätzwert 30-75 €<br />

Stahlwerk Augustfehn AG<br />

Augustfehn i.O. , Aktie 100 RM Febr. 1938<br />

(R 5) EF<br />

Gründung 1872 <strong>als</strong> oHG, AG seit 1923. Veredlung und Weiterverarbeitung<br />

von Rohstahl. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Bagger-Ersatzteile<br />

für Naß- und Trockenbagger, Auspanzerungen von Hartzerkleinerungsmaschinen<br />

sowie Schmie<strong>de</strong>stücke aller Art.<br />

Großaktionär: Maschinenfabrik Buckau - R. Wolf AG, Mag<strong>de</strong>burg.<br />

1968 Einglie<strong>de</strong>rung in die Buckau-Wolf AG, diese 1975<br />

von Krupp Industrietechnik Rheinhausen übernommen. 1980<br />

Umwandlung von Stahlwerk Augustfehn AG in eine GmbH und<br />

Aufhebung <strong>de</strong>s Organvertrages mit <strong>de</strong>r Buckau-Wolf AG.<br />

Los 1101 Schätzwert 25-50 €<br />

Steiermärkische Elektrizitäts-AG<br />

Graz, Aktie 1.000 RM 20.5.1940 (Auflage<br />

3900, R 5) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1902 <strong>als</strong> “AG Elektrizitätswerk Lebring” zum Betrieb<br />

<strong>de</strong>r Wasserkraft-Überlandwerke Peggau und Lebring. Börsennotiz<br />

in Freiverkehr Wien, Großaktionär war mit 98 % die Schweiz.<br />

Elektrizitäts- und Verkehrsgesellschaft (vorm. Elektrowerke AG),<br />

Basel, später <strong>de</strong>r Schweizerische Bankverein, <strong>de</strong>r 1992 seinen<br />

Anteil an die Österreichische Elektrizitätswirtschaft AG (Verbundkonzern)<br />

verkaufte. Heute versorgt die STEG im Nor<strong>de</strong>n von<br />

Graz, im Großraum Graz und in <strong>de</strong>r südlichen Steiermark rd.<br />

113.000 Kun<strong>de</strong>n. Stromeigenerzeugung in <strong>de</strong>n vier Murkraftwerken<br />

Rabenstein, Peggau, Weinzödl und Lebring.<br />

Los 1092 Schätzwert 40-60 €<br />

Stadtgemein<strong>de</strong> Neustadt an <strong>de</strong>r Orla<br />

Namens-Schuldv. 1.000 RM 28.12.1931<br />

(R 8) EF<br />

Anleihe zur Finanzierung <strong>de</strong>s Finanzamtsneubaues.<br />

Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Nr. 1096 Nr. 1106<br />

99


Los 1102 Schätzwert 50-100 €<br />

Steigerbrauerei AG<br />

vorm. Gebrü<strong>de</strong>r Treitschke<br />

Erfurt, Aktie 1.000 Mark 1.10.1921<br />

(Auflage 950, R 4) EF-VF<br />

Großformatiges Papier, sehr <strong>de</strong>korativ gestaltet.<br />

Gründung 1908 unter Übernahme <strong>de</strong>r 1822 gegr. Brauerei <strong>de</strong>r<br />

Gebrü<strong>de</strong>r Treitschke in <strong>de</strong>r Steigerstr. 24. Jährlicher Ausstoß<br />

ca. 45.000 hl. Außer<strong>de</strong>m an <strong>de</strong>r Arnoldi’schen Bierbrauerei<br />

GmbH in Gotha beteiligt. Nach <strong>de</strong>m Krieg nicht verlagert, <strong>als</strong><br />

VEB weitergeführt. Seit 1982 kein Braubetrieb mehr, nur Limona<strong>de</strong><br />

wur<strong>de</strong> hergestellt. Lohnsud in Mühlhausen durch <strong>de</strong>n VEB<br />

Brunnen Erfurt. 1994 geschlossen. Das Betriebsgebäu<strong>de</strong> ist<br />

heute Teil <strong>de</strong>s thüringischen Innenministeriums.<br />

Los 1104 Schätzwert 150-250 €<br />

Steingutfabrik Grünstadt AG<br />

Grünstadt (Pfalz), VZ-Aktie 1.000 Mark<br />

1.1.1907 (Auflage nur 100 Stück, R 8) EF-<br />

Gegrün<strong>de</strong>t von Kuno Faist <strong>als</strong> „Frankenthaler Porzellanmanufaktur“.<br />

Anfangs und noch bis 1818/19 wur<strong>de</strong> Porzellan hergestellt<br />

(später Steingut), wobei vor allem die mittels Kupferstich<br />

bedruckten Porzellanteller nach <strong>de</strong>m „Berthevinschen<br />

Umdruckverfahren“ weit bekannt wur<strong>de</strong>n. 1801 kaufte Johann<br />

Nepomuk van Recum (1753-1805), Mitglied einer sehr wohlhaben<strong>de</strong>n<br />

und angesehenen ursprünglich aus Holland stammmen<strong>de</strong>n<br />

Tuchfabrikantenfamilie in Grünstadt (dam<strong>als</strong> Hauptund<br />

Resi<strong>de</strong>nzstadt <strong>de</strong>r Grafschaft Leiningen-Westerburg), die<br />

Fabrik und führte sie <strong>als</strong> „Steingutfabrik Grünstadt“ weiter. Hergestellt<br />

wur<strong>de</strong>n dann Geschirr, Figuren, Porträtbüsten, Pfeifenköpfe,<br />

Blumenkübel und Wandplatten, wobei auch das künstlerische<br />

Erbe <strong>de</strong>r Frankenthaler Vorgänger-Manufaktur stets bewahrt<br />

wur<strong>de</strong>. <strong>Der</strong> wirtschaftliche Erfolg dagegen war beschei<strong>de</strong>n:<br />

Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n gab es in <strong>de</strong>n meisten Jahren nicht, 1905,<br />

1910 und 1919 mussten Kapit<strong>als</strong>chnitte die aufgelaufenen<br />

Verluste beseitigen. In <strong>de</strong>n 1940er Jahren in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

In <strong>de</strong>n 1970er Jahren wur<strong>de</strong> die Fabrik geschlossen.<br />

In Sammlerkreisen sind heute vor allem die in <strong>de</strong>r Steingutfabrik<br />

gefertigten Tortenplatten mit eigenwilligen, gegenstandslosen,<br />

gelegentlich sogar bizarren Motiven hoch begehrt.<br />

durch Konsolidation einiger Stollenzechen in Überruhr entstan<strong>de</strong>n.<br />

1834 Liquidation, 1834 restituiert. 1929 Erwerb <strong>de</strong>s<br />

Bergwerksbesitzes <strong>de</strong>r Adler Bergbau-AG. Die erworbenen<br />

Bergwerke wur<strong>de</strong>n zum größten Teil stillgelegt. Die benachbarte<br />

Zeche Charlotte wur<strong>de</strong> ab 1934 <strong>als</strong> Zeche Theodor neu in<br />

Betrieb genommen. 1952 Umwandlung in Heinrich Bergbau-<br />

AG. 1968 Stilllegung.<br />

Lokomotiven, 14 Personen- und 29 Güterwagen wur<strong>de</strong>n jährlich<br />

etwa 200.000 Fahrgäste und knapp 200.000 t Güter beför<strong>de</strong>rt.<br />

1942 umbenannt in Stendaler Eisenbahn-AG. 1946 Enteignung<br />

und Übernahme durch die Sächsische Provinzbahnen GmbH,<br />

1948 vom VVB <strong>de</strong>s Verkehrswesens Sachsen-Anhalt übernommen,<br />

ab 1.4.1949 gehörte die Stendaler Eisenbahn zur Deutschen<br />

Reichsbahn. Die bei<strong>de</strong>n Strecken <strong>de</strong>r alten KB Stendal-Arendsee<br />

wur<strong>de</strong>n bereits 1950 bzw. 1951 stillgelegt, die Strecke<br />

<strong>de</strong>r alten KB Stendal-Arneburg erst 1972, aber nicht für immer:<br />

Ein Teil <strong>de</strong>r Trasse wur<strong>de</strong> ab 3.1.1977 für die Strecke Borstel-Nie<strong>de</strong>rgörne<br />

benutzt, die <strong>als</strong> Anschlußbahn für das nie in Betrieb gegangene<br />

Kernkraftwerk Stendal bestimmt war und bis En<strong>de</strong> 1995<br />

auch Personenverkehr ab Bahnhof Stendal besaß. Heute ist die<br />

Bahn an die Stadt Arneburg verpachtet, sie wird für Holztransporte<br />

zur Zellstoff Stendal GmbH in Nie<strong>de</strong>rgörne benutzt.<br />

Los 1110 Schätzwert 20-50 €<br />

Stettiner O<strong>de</strong>rwerke AG<br />

für Schiff- und Maschinenbau<br />

Stettin, Aktie 100 RM 5.12.1932 (R 3) VF<br />

Gründung 1903 unter Übernahme <strong>de</strong>r O<strong>de</strong>rwerke Maschinenfabrik<br />

und Schiffsbauwerft AG, i. L. Erzeugnisse: See-, Fluß-,<br />

Frachtschiffe, Eisbrecher, Schlepper, Bagger, Kessel, Tanks uvm.<br />

1949 verlagert nach Lübeck, 1950 nach Köln. 1963 Vergleichsverfahren,<br />

ab 1961 GmbH und daraufhin verlagert nach Kiel.<br />

Steingutfabrik Grünstadt AG<br />

Tortenplatte <strong>de</strong>r Steingutfabrik Grünstadt AG<br />

Los 1103 Schätzwert 60-120 €<br />

Steingutfabrik Colditz AG<br />

Colditz i.Sa., Aktie 1.000 Mark 1.1.1917<br />

(Auflage 300, R 5) EF<br />

Großformatig, sehr hübsche Umrahmung.<br />

Gründung 1907 zwecks Fortbetrieb und wesentlicher Vergrößerung<br />

<strong>de</strong>r Steingutfabrik von Carl August Zschau. Hergestellt<br />

wur<strong>de</strong>n Wasch- und Küchengarnituren sowie Tafelgeschirr.<br />

Werke in Colditz, Strehla und Oschatz (letzteres 1938 verkauft).<br />

Übernommen wur<strong>de</strong>n 1927 die Steingutfabrik Staffel GmbH<br />

bei Limburg/Lahn und 1931/32 die E<strong>de</strong>lstein-Porzellanfabrik<br />

AG in Küps (Bayern). Nur diese bei<strong>de</strong>n Beteiligungen blieben<br />

erhalten, nach<strong>de</strong>m in <strong>de</strong>r Ostzone die Werke Colditz und Strehla<br />

1946 enteignet wor<strong>de</strong>n waren. Folglich Sitzverlegungen<br />

nach Limburg/Lahn (1949) bzw. Staffel (1956). 1973 Umfirmierung<br />

in “Colditz Industrieholding AG” und zugleich Sitzverlegung<br />

nach Frankfurt/Main. 1976 wur<strong>de</strong> die hoch<strong>de</strong>fizitäre<br />

Tochter “Heinrich Porzellan GmbH” in Selb an Villeroy & Boch<br />

verkauft. Anfang <strong>de</strong>r 80er Jahre Sitzverlegung nach Mönchengladbach<br />

und 1982 Verschmelzung mit <strong>de</strong>r Alleinaktionärin<br />

“Wickrather Han<strong>de</strong>ls- und Beteiligungs-AG”.<br />

Kaffee- und Teeservice "Schlachtenszenen<br />

von Winterstein" <strong>de</strong>r<br />

Frankenthaler Porzellanmanufaktur<br />

Los 1105 Schätzwert 75-150 €<br />

Steingutfabrik Grünstadt AG<br />

Grünstadt (Pfalz), Aktie 1.000 Mark Dez.<br />

1921 (Auflage 600, R 6) UNC-EF<br />

Großformatiges Papier, sehr <strong>de</strong>korativ gestaltet mit<br />

Löwen-Wappen im Unterdruck.<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 1106 Schätzwert 300-400 €<br />

Steinkohlen-Bergwerk “Am Wehr”<br />

bei Ober- und Nie<strong>de</strong>r-Leppersdorf<br />

im Landshuter Kreise<br />

Dittersbach, Kux-Schein 31.10.1872<br />

(Auflage 1000, R 10) VF+<br />

Zuvor völlig unbekannt gewesen, nur 4 Stück wur<strong>de</strong>n<br />

im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />

Steinkohlen-Bergwerk in <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n Reussendorf, Krausendorf<br />

und Kreppelhof im Lan<strong>de</strong>shuter Kreise, gelegen nordöstlich<br />

von Lan<strong>de</strong>shut in einem Tal <strong>de</strong>s Riesengebirges, <strong>de</strong>mzufolge<br />

im Westteil <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>nburger Reviers. Kohlebergbau<br />

im Wal<strong>de</strong>nburger Revier ist bereits für <strong>de</strong>n Beginn <strong>de</strong>s 16. Jh.<br />

nachgewiesen. 1768 bereisten Beauftragte von König Friedrich<br />

<strong>de</strong>m Großen das Revier, um <strong>de</strong>n Bergbau planmäßig zu organisieren.<br />

1772 wur<strong>de</strong> zum Schutz <strong>de</strong>r heimischen Bergwerke<br />

die Einfuhr englischer Kohle verboten. 1780 stan<strong>de</strong>n im Wal<strong>de</strong>nburger<br />

Revier, inzwischen Sitz eines Oberbergamtes, 31<br />

Gruben in För<strong>de</strong>rung. Zum besseren Absatz wur<strong>de</strong> über Freiburg<br />

und Striegau nach Maltsch an <strong>de</strong>r O<strong>de</strong>r eine große Kohlenstraße<br />

gebaut, ab Maltsch ging die Kohle mit Kähnen flußabwärts.<br />

1781 erfolgte in <strong>de</strong>r bis heute <strong>als</strong> Technik<strong>de</strong>nkmal berühmten<br />

“Fuchsgrube” erstm<strong>als</strong> <strong>de</strong>r Übergang zum Tiefbau<br />

mo<strong>de</strong>rner Prägung. Die Eröffnung <strong>de</strong>r Eisenbahn Freiburg-Wal<strong>de</strong>nburg<br />

im Jahr 1854 brachte <strong>de</strong>m Wal<strong>de</strong>nburger Bergbau<br />

weiteren Auftrieb. 1872, im Jahr <strong>de</strong>r Ausgabe dieses Kuxes,<br />

waren im Wal<strong>de</strong>nburger Revier bereits 7.000 Kumpel beschäftigt,<br />

bis 1885 verdoppelte sich diese Zahl noch einmal auf<br />

14.000 und blieb auf <strong>de</strong>m Niveau dann über ein Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

lang. Die Zahl <strong>de</strong>r Gruben erreichte mit 45 ihren Höchststand<br />

vor <strong>de</strong>r dann einsetzen<strong>de</strong>n Konzentration. Erst 1998 wur<strong>de</strong> das<br />

letzte Steinkohlebergwerk <strong>de</strong>s Reviers geschlossen.<br />

Los 1107 Schätzwert 75-100 €<br />

Steinkohlen-Bergwerk Heinrich<br />

Ueberruhr, Lkr. Essen, Kuxschein 1 Kux<br />

von 1.000 24.10.1934 (R 8) EF-VF<br />

Das Grubenfeld <strong>de</strong>r Zeche Heinrich erstreckte sich im Bereich<br />

von Überruhr bis hin nach Byfang im Sü<strong>de</strong>n und im Osten bis<br />

kurz vor Burgaltendorf. Die Gewerkschaft Heinrich war 1809<br />

Los 1108 Schätzwert 300-375 €<br />

Steinwerke AG Holzhausen-Hohenstein<br />

Wiesba<strong>de</strong>n, VZ-Aktie 1.000 Mark<br />

18.11.1922 (Auflage 3000, R 10) EF-<br />

Aktien dieser Ges. waren zuvor völlig unbekannt.<br />

Von <strong>de</strong>n lediglich 4 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen<br />

VZ-Aktien ist dies nun die letzte noch verfügbare.<br />

Gründung Febr. 1921. Betrieb von Steinbrüchen in Holzhausen<br />

über Aar und Hohenstein sowie von Klinkerwerken in Hohenstein<br />

(Nassau) und Nie<strong>de</strong>rbrechen (Kr. Limburg/Lahn). Die Betriebe<br />

lagen im westlichen Taunus etwa 20 km nördlich <strong>de</strong>r<br />

heutigen Lan<strong>de</strong>shauptstadt Wiesba<strong>de</strong>n. 1931 <strong>als</strong> eines <strong>de</strong>r unzähligen<br />

Opfer <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise in Konkurs gegangen.<br />

Los 1109 Schätzwert 60-120 €<br />

Stendaler Kleinbahn-AG<br />

Stendal, Aktie 300 RM 25.2.1929<br />

(Auflage 4501, R 4) EF<br />

Gründung 1906 <strong>als</strong> Kleinbahn-AG Stendal-Arendsee zum Bau <strong>de</strong>r<br />

48 km langen norm<strong>als</strong>purigen Bahn Stendal-Peulingen-Kl. Rossau-Arendsee<br />

(eröffnet 1908/09). Grün<strong>de</strong>r waren <strong>de</strong>r Staat Preußen<br />

und die Provinz Sachsen (die jeweils 470 Aktien = 23,37 %<br />

<strong>de</strong>s Kapit<strong>als</strong> zeichneten), Kreis und Stadt Stendal, die Stadt A-<br />

rendsee sowie 458 am Bahnbau interessierte Firmen und Privatpersonen.<br />

1915 umbenannt in Stendaler Kleinbahn-AG, im gleichen<br />

Jahr Baubeginn für die 22 km lange Zweigbahn von Peulingen<br />

nach Bismark Ost (später Hohenwulsch) an <strong>de</strong>r Hauptbahn<br />

Stendal-Salzwe<strong>de</strong>l. Eröffnet bis Darnewitz 1916, durchgehend bis<br />

Bismark wegen Verzögerung durch <strong>de</strong>n 1. Weltkrieg erst 1921.<br />

Die Betriebsführung für das gesamte Netz hatte von Anfang an die<br />

Kleinbahnabteilung <strong>de</strong>s Provinzialverban<strong>de</strong>s Sachsen in Merseburg.<br />

Übergänge bestan<strong>de</strong>n in Stendal zur Staatsbahn, in Klein<br />

Rossau kreuzte später die Kleinbahn-AG Osterburg-Pretzier, ab<br />

1922 auch in Arendsee zur Staatsbahnstrecke Salzwe<strong>de</strong>l-Wittenberge,<br />

schließlich in Bismark Ost zur Kleinbahn Bismark-Gar<strong>de</strong>legen-Wittingen.<br />

1924 fusionsweise Übernahme <strong>de</strong>r Kleinbahn-AG<br />

Stendal-Arneburg, wodurch die 1899 eröffnete 13 km lange<br />

Strecke Stendal-Arneburg hinzukam. Mit ca. 100 Beschäftigten, 7<br />

Los 1111 Schätzwert 20-40 €<br />

Stettiner Oelwerke AG<br />

Züllchow bei Stettin, Aktie 1.000 RM Mai<br />

1942 (Auflage 2700, R 2) EF<br />

Gründung 1910. Herstellung von Öl und Futtermitteln aus Soyabohnen<br />

und sonstigen Saaten, <strong>de</strong>sweiteren Herstellung von gehärtetem<br />

Tran. 1948 Verlagerung nach Hamburg, 1950 Fusion<br />

mit <strong>de</strong>r Toepffers Oelwerke GmbH, Hamburg zur Stettiner Oelwerk<br />

in Hamburg AG. 1965 Umbenennung in Oelmühle Hamburg AG.<br />

Los 1112 Schätzwert 30-75 €<br />

Stettiner Papier- und Pappenfabrik<br />

vorm. Schrödter & Rabbow AG<br />

Stettin, Aktie 1.000 RM Sept. 1940<br />

(Auflage 710, R 5) EF-VF<br />

Gründung 1916 zur Weiterführung <strong>de</strong>r 1898 gegrün<strong>de</strong>ten Stettiner<br />

Rohpappenfabrik Schrödter & Rabbow. Ursprünglich Produktion<br />

von Roh- und Wollfilzpappe, ab 1922 Packpapier aller<br />

Art, ab 1936 Isolierfaserstoffplatten. Hauptaktionärin Rütgerswerke<br />

AG. Firmenmantel 1949 nach Hamburg verlagert.<br />

Los 1113 Schätzwert 75-125 €<br />

Stock-Motorpflug AG<br />

Berlin, Aktie 100 RM Juli 1929 (Auflage<br />

nur 100 Stück, R 6) EF<br />

Gründung 1916. Herstellung und Vertrieb von landwirtschaftlichen<br />

Maschinen und Geräten. Nach 1925 mehrfach in Zahlungsschwierigkeiten;<br />

1929 Verlust von mehr <strong>als</strong> 50% <strong>de</strong>s Aktienkapit<strong>als</strong>.<br />

100


Los 1119 Schätzwert 125-200 €<br />

Südwest<strong>de</strong>utsche<br />

Gemeinnützige Wohnungsbau-AG<br />

Frankfurt am Main, Namensaktie Ser. C<br />

100 RM Juni 1930 (Auflage 4900, R 6) EF<br />

Graphisch sehr ansprechen<strong>de</strong> Gestaltung.<br />

Gründung 1926. Bau und Betreuung von Kleinwohnungen.<br />

Heute Gemeinnützige Wohnungsbau-AG Rhein-Main. Großaktionäre<br />

sind die Deutsche Post und Stadt Frankfurt.<br />

Los 1114 Schätzwert 75-175 €<br />

Stolberger Wasserwerks-Gesellschaft<br />

Stolberg (Rheinland), Namens-Actie 1.000<br />

Mark 1.7.1890. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage<br />

400, R 5) EF<br />

Mit Originalunterschriften.<br />

Gründung 1890. Lieferung von Trink- und Brauchwasser zunächst<br />

an die Stadt Stolberg, ab 1926 auch an die Stadt E-<br />

schweiler und ab 1929 an die Stadt Aachen. Großaktionäre:<br />

Stadt Stolberg und Wasserwerk <strong>de</strong>s Kreises Aachen. En<strong>de</strong><br />

2000 von <strong>de</strong>r Wasserwerk <strong>de</strong>s Kreises Aachen GmbH übernommen<br />

wor<strong>de</strong>n.<br />

Los 1116 Schätzwert 125-250 €<br />

Stuttgarter Strassenbahnen<br />

Stuttgart, Aktie 100 RM Aug. 1929<br />

(Auflage 14000, R 5) UNC-EF.<br />

Faksimile-Unterschrift OB Lautenschlager <strong>als</strong> AR-<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r.<br />

Gründung 1889 durch Vereinigung <strong>de</strong>r 1868 gegrün<strong>de</strong>ten<br />

Stuttgarter Pfer<strong>de</strong>-Eisenbahn-Gesellschaft mit <strong>de</strong>r 1886 gegrün<strong>de</strong>ten<br />

Neuen Stuttgarter Straßenbahn-Gesellschaft Lipken<br />

& Cie. Die Gesellschaft verfügt heute über mehr <strong>als</strong> 190 Schienenfahrzeuge,<br />

3 Schienenfahrzeug-Depots und ein Streckennetz<br />

von 112 km Betriebslänge. Es wer<strong>de</strong>n 11 Stadtbahn-Linien,<br />

2 Straßenbahn-Linien, 1 Standseilbahn, 1 Zahnradbahn<br />

und im Kraftverkehrsbetrieb 56 Linien mit 241 Omnibussen auf<br />

675 km Betriebslänge betrieben. Mit über 2500 Beschäftigten<br />

wer<strong>de</strong>n jährlich fast 170 Mio. Fahrgäste beför<strong>de</strong>rt.<br />

Los 1117 Schätzwert 125-200 €<br />

Su<strong>de</strong>tenländische Zucker-AG<br />

Brüx, Sammelaktie 25 x 1.000 RM<br />

24.11.1942 (R 8) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1925 <strong>als</strong> “AG Zuckerfabrik in Brüx”, bestand aber<br />

schon zuvor <strong>als</strong> GmbH. 1940 wie oben umbenannt. 1939 Ankauf<br />

<strong>de</strong>r Aussiger Zuckerraffinerie AG in Prag, <strong>de</strong>r Zuckerraffinerie<br />

in Aussig und <strong>de</strong>r Rohzuckerfabriken in Postelberg und<br />

Wegstädl, bis 1941 Ankauf weiterer Zuckerraffinerien, bis<br />

sämtliche im Westsu<strong>de</strong>tengau gelegenen Zuckerraffinerien<br />

sich im Eigentum <strong>de</strong>r Gesellschaft befan<strong>de</strong>n.<br />

Los 1120 Schätzwert 60-120 €<br />

Superphosphatfabrik Nor<strong>de</strong>nham AG<br />

Nor<strong>de</strong>nham, Aktie 1.000 Mark (1911 in<br />

VZ-Aktie umgest.) 20.11.1908 (Auflage<br />

1200, R 4) EF<br />

Großformatiges Papier, sehr <strong>de</strong>korativ verziert.<br />

Gründung 1906 in Ellwür<strong>de</strong>n durch <strong>de</strong>n Nord<strong>de</strong>utschen Lloyd.<br />

1911 beschloß die HV u.a. zur Tilgung einer Unterbilanz die Zuzahlung<br />

von 33 1/3 % je Aktie. Aktien die zugezahlt wor<strong>de</strong>n<br />

sind, wur<strong>de</strong>n in VZ-Aktien umgewan<strong>de</strong>lt.Herstellung von Superphosphaten,<br />

Düngemitteln und an<strong>de</strong>ren chemischen Produkten.<br />

1956 wur<strong>de</strong> das Werk an die Guano Werke (vorm. Ohlendorff’sche<br />

und Merk’sche Werke) verkauft, die 1969 an die<br />

BASF angeglie<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>n. Das Werk wur<strong>de</strong> 1987 aus <strong>de</strong>r Produktion<br />

genommen und geschlossen, das Gelän<strong>de</strong> ab 1992<br />

komplett saniert.<br />

Los 1123 Schätzwert 30-75 €<br />

Tempelhofer Feld AG<br />

für Grundstücksverwertung<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark März 1921<br />

(Auflage 2500, neu ausgegeben wegen<br />

Zusammenlegung <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>raktien Lit.<br />

B im Verhältnis 4:1, R 3) EF<br />

Faksimileunterschrift Emil Georg von Stauß. <strong>Der</strong><br />

große <strong>de</strong>utsche Bankier Stauß verwaltete <strong>als</strong> Vorstand<br />

<strong>de</strong>r Deutschen Bank die Anatolische Eisenbahngesellschaft.<br />

Als Aufsichtsratsvorsitzen<strong>de</strong>r<br />

von Lufthansa und BMW initiierte Stauß <strong>de</strong>n Neubeginn<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Flugzeugindustrie nach <strong>de</strong>m<br />

Ersten Weltkrieg. Stauß war Motor <strong>de</strong>s Zusammenschlußes<br />

<strong>de</strong>r Daimler-Motoren-Gesellschaft<br />

und <strong>de</strong>r Benz & Cie. Rheinische Gasmotorenfabrik<br />

im Jahr 1926 zur Daimler-Benz AG. 1932 wechselte<br />

Stauß vom Vorstand in <strong>de</strong>n Aufsichtsrat <strong>de</strong>r<br />

Deutschen Bank.<br />

Gründung 1910 durch die Deutsche Bank zur Durchführung eines<br />

Verwertungsvertrages zwischen <strong>de</strong>r Bank und <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />

Tempelhof über die Erschließung <strong>de</strong>s vom Militärfiskus verkauften<br />

westlichen Teil <strong>de</strong>s Exerzierplatzes “Tempelhofer Feld”.<br />

<strong>Der</strong> vorher militärischen Nutzung folgend ließ sich auf einem<br />

Teil <strong>de</strong>s Gelän<strong>de</strong>s die “Feldkraftwagen AG” nie<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r Rest<br />

wur<strong>de</strong> zur Bebauung parzelliert und ab 1925 auch in Eigenregie<br />

bebaut. An<strong>de</strong>rs <strong>als</strong> die meisten Berliner Terraingesellschaften<br />

sehr langlebig und bis heute börsennotiert, Großaktionär ist<br />

indirekt die Lan<strong>de</strong>sbank Berlin.<br />

Los 1115 Schätzwert 100-225 €<br />

Strassenbahn Hannover<br />

Hannover, Aktie 1.000 Mark 1.3.1895<br />

(Auflage 1500, R 9) VF-<br />

Schöner hochformatiger G&D-Druck mit Ornament-Umrahmung,<br />

Originalunterschriften. Im<br />

Reichsbankschatz nicht katalogisierte Variante,<br />

nur 9 Stück lagen bei an<strong>de</strong>ren Jahrgängen mit dazwischen.<br />

Die Straßenbahn in Hannover wur<strong>de</strong> 1872 <strong>als</strong> Pfer<strong>de</strong>bahn eröffnet.<br />

Elektrischer Betrieb ab 1893. Träger war zunächst die<br />

1871 gegrün<strong>de</strong>te Continental-Pfer<strong>de</strong>-Eisenbahn-AG, die auch<br />

die Straßenbahn in Dres<strong>de</strong>n betrieb. 1879 übernahm die in<br />

London gegrün<strong>de</strong>te The Tramways Company of Germany, Ltd.<br />

pachtweise <strong>de</strong>n Betrieb. 1892 wur<strong>de</strong> die Straßenbahn Hannover<br />

rechtlich selbständig, die englische Vorgängerin erhielt dafür<br />

2699 Aktien <strong>de</strong>s neuen Unternehmens. Weitere Daten zur<br />

Unternehmensgeschichte: 1894 Kauf <strong>de</strong>r vier in Hannover bestehen<strong>de</strong>n<br />

Pfer<strong>de</strong>omnibusbetriebe. 1897 Kauf <strong>de</strong>s in Hannover<br />

gelegenen Eigentums <strong>de</strong>r Continental-Pfer<strong>de</strong>-Eisenbahn-AG.<br />

1901 wegen allzu beschleunigten Baues von Außenlinien (bis<br />

nach Hil<strong>de</strong>sheim hatte man Schienen gelegt!) sanierungsbedürftig<br />

gewor<strong>de</strong>n. Das Streckennetz war inzwischen 166 km<br />

lang. 1921 Umfirmierung in Überlandwerke und Straßenbahnen<br />

Hannover AG (ÜSTRA). 1929 Verkauf <strong>de</strong>r Überlandwerke<br />

an die von <strong>de</strong>r PreußenElektra neu gegrün<strong>de</strong>te Hannover-<br />

Braunschweigische Stromversorgungs-AG (HASTRA). Das noch<br />

heute börsennotierte Nahverkehrsunternehmen mit <strong>de</strong>r Stadt<br />

Hannover <strong>als</strong> indirektem Großaktionär unterhält aktuell 12<br />

Stadtbahn- und 39 Omnibuslinien im Stadtgebiet <strong>de</strong>r nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />

Lan<strong>de</strong>shauptstadt und <strong>de</strong>n angrenzen<strong>de</strong>n Kommunen<br />

und beför<strong>de</strong>rt über 150 Mio. Fahrgäste im Jahr.<br />

Los 1118 Schätzwert 20-50 €<br />

Süd<strong>de</strong>utsche Zucker-AG<br />

Mannheim, Aktie 1.000 RM Nov. 1941<br />

(Auflage 30000, R 1) EF<br />

Schöner G&D-Druck mit Wappen von Waghäusel,<br />

Heilbronn, Frankenthal, Offstein und Stuttgart.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1926 durch Fusion <strong>de</strong>r Aktien-Zuckerfabriken Frankenthal,<br />

Stuttgart, Heilbronn und Offstein sowie <strong>de</strong>r Badische Gesellschaft<br />

für Zuckerfabrikation AG in Mannheim. Heute <strong>de</strong>r größte<br />

Zucker-Konzern in Europa mit starker Stellung auch in Frankreich,<br />

Belgien, Polen und <strong>de</strong>r Tschechei. Neben <strong>de</strong>r Zuckerproduktion<br />

auch im Geschäft Tiefkühlkost tätig, neuerdings auch in<br />

<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung beson<strong>de</strong>rs geför<strong>de</strong>rten Biosprit-Erzeugung.<br />

Das umfangreiche, aber nicht sehr rentable Geschäft mit<br />

Speiseeis (Schoeller) wur<strong>de</strong> dagegen 2001/02 an Nestlé verkauft.<br />

Strassenbahn in Hannover um 1937 Nr. 1119<br />

Los 1121 Schätzwert 75-125 €<br />

Syndikat Charlottensegen<br />

Berlin, Na.-Syndikats-Anteil 31.12.1918<br />

(Auflage 1000, R 7) EF<br />

1918 gegrün<strong>de</strong>t. Besitztum waren die Rohölgruben “Charlottensegen”<br />

und “Emma”, bei<strong>de</strong> in Westgalizien.<br />

Los 1122 Schätzwert 30-75 €<br />

T<strong>als</strong>perren-AG Crimmitschau<br />

Crimmitschau, Aktie 1.000 RM 18.4.1929<br />

(Auflage 800, R 4) EF<br />

Gründung am 31.3.1926. Hintergrund <strong>de</strong>s auf privatwirtschaftlicher<br />

Basis betriebenen T<strong>als</strong>perrenbaus waren ständige<br />

Streitereien zwischen <strong>de</strong>n Betrieben <strong>de</strong>s hochindustrialisierten<br />

Pleißent<strong>als</strong> und <strong>de</strong>n Bewohnern, die sich über Wasserverschmutzung<br />

(im Tal waren u.a. einige Textilfärbereien ansässig)<br />

beklagten. Die T<strong>als</strong>perre wur<strong>de</strong> unter Führung <strong>de</strong>r Industriellen-<br />

Familie Wolf gebaut, um die Wasserversorgung <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n<br />

und <strong>de</strong>r Industrie zu verstetigen, ferner zwecks Erhöhung <strong>de</strong>s<br />

Hochwasserschutzes und <strong>de</strong>s Feuerschutzes.<br />

Los 1124 Schätzwert 30-75 €<br />

Teppich- und Textilwerke AG<br />

Adorf i.V. , Aktie 100 RM 1.11.1928<br />

(Auflage 350, R 5) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1900 <strong>als</strong> Sächsische Kunstweberei Claviez AG nach<br />

Übernahme <strong>de</strong>r Firma Kunstweberei Claviez & Co. GmbH in<br />

Leipzig. Fabriziert wur<strong>de</strong>n Teppiche und Möbelstoffe. 1916 umbenannt<br />

in Textilosewerke und Kunstweberei Claviez AG, dann<br />

ab 1927 Teppich- und Textilwerke AG. 1951 wur<strong>de</strong> die Firma<br />

gelöscht, sie firmierte dann <strong>als</strong> Adorfer Teppich- und Textilwerke<br />

I.-V. Webereien, Volkseigene Betriebe Sachsens.<br />

Los 1125 Schätzwert 25-50 €<br />

Terra AG für Samenzucht<br />

Aschersleben, Aktie 1.000 RM Mai 1938<br />

(Auflage 1000, R 3) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t am 26.10.1899 nach Übernahme <strong>de</strong>r seit 1885 bestehen<strong>de</strong>n<br />

Firma Gustav Jaensch & Co. in Aschersleben. Firma<br />

bis 1910: Gustav Jaensch & Co., AG für Samenzucht. 1950<br />

nach Hannover verlagert, 1961 gelöscht.<br />

Los 1126 Schätzwert 100-250 €<br />

Terrain-AG Gräbschen<br />

Breslau, Aktie 2.000 Mark Juni 1900.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 4) VF.<br />

Breite, beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>korative Umrahmung im Historismus-Stil<br />

mit Schwänen, geflügelten Drachen und<br />

Reichsadlern.<br />

101


Die Gesellschaft erwarb bei ihrer Gründung das über 194 ha<br />

große Rittergut Gräbschen. Nach<strong>de</strong>m Gräbschen 1911 nach<br />

Breslau eingemein<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n war, konnten die Län<strong>de</strong>reien erschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n und waren bis 1924 zu 85 % verkauft. 1909<br />

erwarb man im Konsortium ein etwa 150.000 m◊ großes Gelän<strong>de</strong><br />

zwischen Kaiser-Wilhelm-, Menzel-, Gabitz- und Kürassierstraße;<br />

auch dieses Geschäft wur<strong>de</strong> bis 1923 zu 90 % realisiert.<br />

Ab 1911 Durchführung eines ähnlichen Geschäfts, das<br />

<strong>de</strong>n sogenannten Frie<strong>de</strong>berg mit Gelän<strong>de</strong> bis zur Hohenzollernund<br />

Gabitzstraße umfaßte. 1922 Ankauf von 120 Morgen in<br />

Klein-Tschansch (bereits 1923 größtenteils wie<strong>de</strong>r veräußert).<br />

1933 Erwerb von etwa 100.000 m◊ in Radwanitz (Wasserborn).<br />

Wenig später begann die Gesellschaft, selbst Wohnhäuser mit<br />

Kleinwohnungen zu errichten. Ebenso wur<strong>de</strong>n zur anschließen<strong>de</strong>n<br />

Veräußerung nun regelmäßig Einfamilienhäuser gebaut. Seit<br />

1939 Interessengemeinschaft mit <strong>de</strong>r Breslauer Baubank und<br />

<strong>de</strong>r Terrain-AG Kleinburg; im gleichen Jahr Umfirmierung in<br />

“Siedlungs- und Bau-AG Gräbschen”. <strong>Der</strong> Bericht pro 1941<br />

schließt mit <strong>de</strong>n Worten: “Erwerb einer Beteiligung an <strong>de</strong>r Stadtund<br />

Land-Siedlung GmbH Breslau sowie geeigneter Grundstükke<br />

in Breslau und Oberschlesien zur Bebauung nach Beendigung<br />

<strong>de</strong>s Krieges ... “ Wie wir heute wissen, kam es an<strong>de</strong>rs.<br />

Los 1127 Schätzwert 75-150 €<br />

Terraingesellschaft Berlin-Nordost<br />

Berlin, Actie 1.000 Mark 13.1.1896.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2100, R 6) VF<br />

Gründung 1895 zur Verwertung eines 256.000 qm großen Terrains<br />

zwischen <strong>de</strong>r Landsberger Allee und <strong>de</strong>r Knipro<strong>de</strong>-Straße<br />

in nächster Nähe <strong>de</strong>s Ringbahnhofs Landsberger Allee. Nach<br />

<strong>de</strong>r Berliner Bauordnung durfte das Terrain mit 5-stöckigen<br />

Wohnhäusern bebaut wer<strong>de</strong>n, darunter 41 Eckhäuser. Doch<br />

die Verhandlungen mit <strong>de</strong>r Stadt Berlin über die Bebauung<br />

schleppten sich 15 Jahre dahin. Erst 1911/12 wur<strong>de</strong>n die Terrains<br />

durch Grundstückstäusche im Nor<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Stadtgemein<strong>de</strong><br />

Berlin und im Sü<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r St. Georgen-Kirchengemein<strong>de</strong><br />

zweckmäßig arrondiert. 1913/14 wur<strong>de</strong>n Kanalisation<br />

sowie Gas- und Wasserleitungen auf fünf Baublocks <strong>de</strong>r östlichen<br />

Hälfte gelegt und (finanziert durch eine Kapitalerhöhung)<br />

mit <strong>de</strong>r Asphaltierung <strong>de</strong>r neu anzulegen<strong>de</strong>n Straßen begonnen.<br />

Bis 1922 waren die Parzellen restlos verkauft. Klugerweise<br />

legte man die eingenommenen Beträge (über 20 Mio. M, <strong>als</strong>o<br />

fast das 5-fache <strong>de</strong>s Aktienkapit<strong>als</strong>) in wertbeständigen Dollar-Schatzanweisungen<br />

an und überlistete damit die Inflation.<br />

Doch die Vorfreu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Aktionäre auf große Liquidationsausschüttungen,<br />

die sich auch in regelmäßig hohen Kursen <strong>de</strong>r<br />

Aktie an <strong>de</strong>r Berliner Börse ausdrückte, erfüllte sich <strong>de</strong>nnoch<br />

nicht: Hohe Zahlungen für die Ruhr-Abgabe und irrwitzige For<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r Stadt Berlin aus <strong>de</strong>m Regulierungsvertrag von<br />

1910 führten am En<strong>de</strong> sogar zu einer Überschuldung. 1923<br />

trat die AG in Liquidation, ohne daß die Aktionäre je einen Pfennig<br />

wie<strong>de</strong>rgesehen hätten. 1925 im Han<strong>de</strong>lsregister gelöscht.<br />

Los 1128 Schätzwert 15-30 €<br />

Terraingesellschaft<br />

“Frankfurter Chaussee” AG<br />

Berlin, Aktie 100 RM Dez. 1928 (Auflage<br />

4600, R 2) EF<br />

G & D-Druck mit Firmensignet.<br />

Gründung 1896. Die Gesellschaft übernahm von <strong>de</strong>m Bankier<br />

Steinthal ein Terrain von 200.000 qm in Lichtenberg zur Erschließung.<br />

U.a. baute sie auch die später berüchtigte Normannenstraße<br />

aus. Börsennotiz Berlin.<br />

Los 1129 Schätzwert 60-120 €<br />

Textil-Industrie Nie<strong>de</strong>rrhein AG<br />

Mönchengladbach, Aktie 1.000 Mark<br />

7.4.1923 (Auflage 4000, R 5) EF<br />

Kräftige Jugendstilumrahmung.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1922 zur Übernahme einer bereits bestehen<strong>de</strong>n<br />

Baumwoll-Spinnerei mit 40.000 Spin<strong>de</strong>ln nebst angeschlossener<br />

Zwirnerei und Färberei. Hergestellt wur<strong>de</strong>n mit knapp 700<br />

Beschäftigten Baumwollgarne, Imitat- und Mungo-Garne. Als<br />

Gegenleistung für die Umstellung <strong>de</strong>r Spinnerei auf elektrischen<br />

Antrieb wur<strong>de</strong> im Rahmen einer Kapitalerhöhung 1923<br />

<strong>de</strong>r Elektrotechnischen Fabrik Rheydt Max Schorch & Co. AG<br />

eine Beteiligung eingeräumt, zugleich wur<strong>de</strong>n die Aktien an <strong>de</strong>r<br />

Berliner Börse eingeführt. 1929 in Konkurs gegangen.<br />

Los 1130 Schätzwert 75-150 €<br />

Th. Goldschmidt AG<br />

Essen, Aktie Reihe B 1.000 Mark Mai<br />

1912 (Auflage 1500, R 4) EF-VF<br />

Gründung 1911. Die AG übernahm das schon seit 1847 unter<br />

gleichem Namen bestehen<strong>de</strong> Einzelunternehmen, das ursprünglich<br />

in Berlin für die Herstellung von Zinnfabrikaten für<br />

die Kattundruckerei gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>. 1889-91 Verlegung nach<br />

Essen sowie Neubau einer Zinnhütte und einer chemischen Fabrik.<br />

1912 Erwerb <strong>de</strong>s Zweigwerkes in Mannheim. 1921 Erwerb<br />

<strong>de</strong>r Chemischen Fabrik Buckau AG in Ammendorf/Saale<br />

(1937 verschmolzen), 1928 Übernahme <strong>de</strong>r Fa. Neufeld &<br />

Kuhnke in Kiel (heute Hagenuk). Das Werk Ammendorf, die Hallack<br />

GmbH in Halle und die Sodafabrik Staßfurth GmbH wur<strong>de</strong>n<br />

nach 1945 enteignet, so daß sich alles auf <strong>de</strong>n Wie<strong>de</strong>raufbau<br />

<strong>de</strong>s größtenteils zerstörten Werkes Essen konzentrierte. Bis zuletzt<br />

bleib die Familie <strong>de</strong>s Firmengrün<strong>de</strong>rs stark beteiligt. Am<br />

En<strong>de</strong> lieferten sich die Rütgerswerke und die VIAG einen Übernahmekampf,<br />

<strong>de</strong>n die VIAG 1999 für sich entschied.<br />

Los 1131 Schätzwert 50-100 €<br />

Theodor Etti AG<br />

Wien, Aktie 1.000 RM Okt. 1942 (Auflage<br />

770, R 7) EF<br />

Gründung 1921 unter Mitwirkung <strong>de</strong>s Wiener Bank-Vereins <strong>als</strong><br />

“Theodor Etti & W. Bergel AG” zur Übernahme <strong>de</strong>r Firma Theodor<br />

Etti (Gemüsekonserven, Senf, Fruchtsäfte) und <strong>de</strong>r Weingroßhandlung<br />

“Adria” W. Bergel. Neben <strong>de</strong>r Fabrik im X. Bezirk<br />

(Gudrunstr. 115) und <strong>de</strong>r Weinkellerei im XIX. Bezirk besaß man<br />

auch eine Sektkellerei in Klosterneuburg. 1939 in Theodor Etti<br />

AG umbenannt. Beschäftigt wur<strong>de</strong>n über 100 Mitarbeiter. In<br />

Wien börsennotiert. En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 1950er Jahre aus <strong>de</strong>n Börsenhandbüchern<br />

verschwun<strong>de</strong>n.<br />

Nr. 1126 Nr. 1133<br />

Gründung 1931 zur Fortführung <strong>de</strong>s Sanatoriums “Theresienbad”<br />

im Su<strong>de</strong>tenland, einer klinisch geführten Kuranstalt für alle<br />

inneren, Stoffwechsel- und Nervenkrankheiten. Das Sanatorium<br />

mit seinen 90 Zimmern lag inmitten eines 24 ha großen<br />

Waldparks.<br />

Los 1133 Schätzwert 200-250 €<br />

Thüringer Bleiweiß-Fabriken AG<br />

Oberilm i. Th., Aktie 1.000 Mark Mai 1923<br />

(Auflage 2800, R 9) EF-<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1897 in Königsee <strong>als</strong> AG. Betrieb <strong>de</strong>r Fabriken Anton<br />

Greiner Wittwe, Bleiweissfabrik Königsee in Königsee und <strong>de</strong>r Thüringer<br />

Bleiweissfabrik Max Bucholz & Co. in Oberilm und Fabrikation<br />

von Bleiweiss und verwandten Produkten. <strong>Der</strong> Sitz <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

wur<strong>de</strong> 1903 nach Oberilm verlegt. Im November 1924 wur<strong>de</strong><br />

die früher Wieselsche Farbenfabrik in Gehren käuflich erworben.<br />

Die Firma lautete bis 29.12.1924: Thüringer Bleiweissfabriken<br />

AG vorm. Anton Greiner Witwe und Max Bucholz & Co., danach:<br />

Thüringer Bleiweiss- und Farbenfabriken AG. Es bestand eine<br />

Zweignie<strong>de</strong>rlassung in Frankfurt a. M. Das Werk Oberilm wur<strong>de</strong><br />

En<strong>de</strong> 1929 vorläufig stillgelegt. Die Fabrikation wur<strong>de</strong> durch ein<br />

befreun<strong>de</strong>tes Werk für Rechnung <strong>de</strong>r Gesellschaft vorgenommen.<br />

Von <strong>de</strong>r Verwaltung wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r G.-V. vom 14.3.1931 mitgeteilt,<br />

dass man hoffte, durch Erwerbung weiterer Quoten für die Bleiweissfabrik<br />

in Oberilm die Produktion <strong>de</strong>s Werkes steigern zu können,<br />

und das nach Eintritt besserer Verhältnisse eine Sanierung<br />

<strong>de</strong>r Gesellschaft in Aussicht genommen sei. Das Werk Gehren<br />

wur<strong>de</strong> 1929 für eine Reihe von Jahren verpachtet.<br />

Los 1134 Schätzwert 10-25 €<br />

Thüringer Gasgesellschaft<br />

Leipzig, Aktie 1.000 RM Dez. 1941<br />

(Auflage 12000, R 2) EF<br />

Gründung 1867 in Gotha. Eine Schwerpunktbildung <strong>de</strong>r Geschäftsaktivitäten<br />

nach Erwerb einiger Gaswerke in <strong>de</strong>n Vororten<br />

von Leipzig führte 1872 zur Sitzverlegung nach Leipzig. Um<br />

1900 wur<strong>de</strong>n auf Grund von Konzessionsverträgen mit <strong>de</strong>n betreffen<strong>de</strong>n<br />

Kommunen betrieben die Gaswerke in Aschersleben,<br />

Bitterfeld, Schönebeck a.E., Waltershausen, Schnei<strong>de</strong>mühl,<br />

Oe<strong>de</strong>ran, Leipzig-Lin<strong>de</strong>nau, Leipzig-Sellershausen, Leipzig-Gohlis,<br />

Bad Kissingen, Egeln, M<strong>als</strong>tadt-Burbach (Saar),<br />

Suhl, Torgau, Warnsdorf (Böhmen), Viersen, Küstrin, Bramsche,<br />

Neunkirchen (Bez. Trier), Stolberg (Rhld.), Netzschkau i.V., Neustadt<br />

a. Orla, Kitzingen, Grosszschocher-Windorf, Mügeln, Dirschau,<br />

Böhlitz-Ehrenberg, Pössneck und Pilsen. Damit war die<br />

ThüGa <strong>de</strong>r größte Gasversorger im Deutschen Reich. 1902 erfolgte<br />

mit <strong>de</strong>m Bau eines kombinierten Gas- und Elektricitätswerkes<br />

in Nie<strong>de</strong>rsedlitz (bei Dres<strong>de</strong>n) <strong>de</strong>r Einstieg auch in die<br />

Elektrizitätswirtschaft. 1904 Einrichtung <strong>de</strong>r ersten Gasfernversorgung,<br />

<strong>de</strong>ren Zahl sich im Laufe <strong>de</strong>r Jahre auf 50 erweiterte.<br />

1930 erlangte die Preussische Elektrizitäts-AG (heute Teil<br />

von E.ON) die Aktienmehrheit. Nach <strong>de</strong>r Enteignung in <strong>de</strong>r Ostzone<br />

1948 Sitzverlegung nach Köln. An Eigenwerken besaß die<br />

ThüGa nun nur noch die Gaswerke in Bad Kissingen, Petershagen/Weser<br />

(erst 1952 erworben) und die Gasversorgung Raste<strong>de</strong><br />

(Oldbg.) sowie das Elektrizitätswerk Scharzfeld (Harz),<br />

ansonsten inzwischen eine Energieholding mit vielfältigen Beteiligungen<br />

u.a. an <strong>de</strong>r AG für Licht- und Kraftversorgung in<br />

München, <strong>de</strong>r Badische Gas- und Elektrizitätsversorgung AG in<br />

Lörrach, <strong>de</strong>r Fränkisches Ueberlandwerk AG in Nürnberg, <strong>de</strong>r<br />

Gasanstalt Kaiserslautern, <strong>de</strong>m Gaswerksverband Rheingau AG<br />

in Wiesba<strong>de</strong>n-Biebrich, <strong>de</strong>r Hessen-Nassauische Gas-AG in<br />

Frankfurt-Höchst und <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgasversorgung Süd-Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />

AG in Sarstedt (Hann.) 1979 Verschmelzung mit <strong>de</strong>r<br />

“AG für Licht- und Kraftversorgung” und Sitzverlegung nach<br />

München. 1986 Umfirmierung in ThüGa AG. 2007 squeeze-out<br />

<strong>de</strong>r Kleinaktionäre, 2009 verkaufte E.ON die Thüga auf Grund<br />

von Kartellauflagen an ein kommunales Erwerberkonsortium.<br />

Die mit <strong>de</strong>r ThüGa assoziierten Unternehmen erwirtschaften<br />

heute einen Umsatz von über 16 Mrd. Euro, beschäftigen<br />

knapp 20.000 Mitarbeiter und versorgen 3,5 Mio. Gas- und<br />

2,9 Mio. Stromkun<strong>de</strong>n.<br />

Los 1135 Schätzwert 30-90 €<br />

Thüringer Wollgarnspinnerei AG<br />

Langensalza, Aktie 1.000 Mark 1.9.1910<br />

(Auflage 780, R 4) EF<br />

Gründung 1897 in Langensalza unter Übernahme <strong>de</strong>r Spinnerei<br />

Clad & Co. Erzeugnisse: Hand- und Maschinenstrickgarne,<br />

Webgarne, Haargarne. Übernommen wur<strong>de</strong>n 1907 die Leipziger<br />

Strickgarnspinnerei und 1910 die Werdauer Strickgarnspinnerei,<br />

ferner Beteiligungen an <strong>de</strong>r Gebr. Feistkorn AG in Gera<br />

und <strong>de</strong>r Leipziger Wollkämmerei. 1913 Sitzverlegung nach<br />

Leipzig, dort auch börsennotiert. Die durch Fliegerangriffe erheblich<br />

beschädigten Fabriken in Langensalza und Leipzig<br />

wur<strong>de</strong>n 1949 enteignet, <strong>de</strong>shalb 1950 Sitzverlegung nach<br />

München, wo zuvor bereits in <strong>de</strong>r Tegernseer Landstr. 142/144<br />

eine Zweignie<strong>de</strong>rlassung bestand. 1963/64 Zusammenschluß<br />

mit <strong>de</strong>r Kammgarnspinnerei Schongau Kunold & Co. KG und<br />

Sitzverlegung nach Schongau (Obb.). Letzter Mehrheitsaktionär<br />

war die Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank; 1971 in<br />

eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Nr. 1129<br />

Los 1132 Schätzwert 50-80 €<br />

Theresienbad AG<br />

Eichwald, Kreis Teplitz-Schönau, Su<strong>de</strong>tenland,<br />

Aktie 200 RM Juni 1940 (Auflage 850,<br />

R 6) EF<br />

Schöner G&D-Druck, zwei Vignetten mit Gebirgslandschaft<br />

und Trinkbrunnen.<br />

Fabrikgebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Thüringer Wollgarnspinnerei AG in Bad Langensalza<br />

102


Nach <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>s Freistaates Thüringen 1920 wur<strong>de</strong><br />

1923 das Thüringenwerk mit Sitz in Weimar gegrün<strong>de</strong>t. 1943<br />

gab es 4 Kraftwerke, 13 eigene Umspannwerke, 15 frem<strong>de</strong><br />

Umspannwerke, beliefert vom Thüringenwerk. Gesamtnetz: ca.<br />

570 km. 1948 Enteignung <strong>de</strong>s Werkes. Nach <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rvereinigung<br />

übernahmen die ENAG Energieversorgung Nordthüringen<br />

AG und die E.on Thüringer Energie die Mo<strong>de</strong>rnisierung und<br />

Stabilisierung <strong>de</strong>r Strom- und Erdgasversorgung in Thüringen.<br />

Los 1136 Schätzwert 200-250 €<br />

Thüringer Wollgarnspinnerei AG<br />

Leipzig, VZ-Aktie (Interimsschein) 5 x 100<br />

RM 1.3.1938, ausgestellt auf Herrn Dr. Ernst<br />

Schoen von Wil<strong>de</strong>negg in Leipzig (R 10).<br />

Begeben waren überhaupt nur 240 VZ-<br />

Aktien, und zwar ausschließlich an die sechs<br />

Aufsichtsratsmitglie<strong>de</strong>r in Form von<br />

Sammelurkun<strong>de</strong>n VF<br />

Maschinenschriftliche Ausführung auf Büttenpapier,<br />

Originalunterschriften. Lediglich drei Exemplare<br />

unterschiedlicher Stückelung lagen im<br />

Reichsbankschatz.<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 1137 Schätzwert 20-40 €<br />

Thüringische Elektrizitätsund<br />

Gas-Werke AG<br />

Apolda, Aktie 100 RM Nov. 1928 (Auflage<br />

6000, R 2) EF<br />

G&D-Druck.<br />

Gründung 1901 unter Übernahme <strong>de</strong>r Gasanstalt Apolda und<br />

<strong>de</strong>s Elektrizitätswerks Ilmenau von <strong>de</strong>r Elektra AG in Dres<strong>de</strong>n.<br />

1903 wur<strong>de</strong> das Elektrizitätswerk Apolda erbaut. Das Ilmenauer<br />

Werk wur<strong>de</strong> 1916 an die Stadt Ilmenau verkauft. <strong>Der</strong> Konzessionsvertrag<br />

mit <strong>de</strong>r Stadt Apolda für das Elektrizitäts- und<br />

Gaswerk Apolda lief zuletzt bis 1952. Börsennotiz<br />

Dres<strong>de</strong>n/Leipzig, München und Berlin. Großaktionäre waren die<br />

Stadt Apolda und die Elektrizitäts-AG vorm. Schuckert & Co. in<br />

Nürnberg (letztere gab ihre Anteile später an die Elikarft und an<br />

die AG Sächsische Werke ab).<br />

Los 1138 Schätzwert 150-250 €<br />

Thüringische Lan<strong>de</strong>selektrizitätsversorgungs-AG<br />

Weimar, Aktie 100.000 RM 13.6.1925<br />

(Auflage nur 60 Stück, R 7) UNC-<br />

Aktien dieser Ges. waren zuvor völlig unbekannt.<br />

Los 1139 Schätzwert 25-50 €<br />

Thuringia Versicherungs-AG<br />

Erfurt, Namensaktie Lit. IB 100 RM Nov.<br />

1941 (Auflage 3540, R 2) EF<br />

Gründung 1853 <strong>als</strong> “THURINGIA Eisenbahn- und allgemeine<br />

Rückversicherungs-Gesellschaft”. Sitzverlegungen 1945 nach<br />

Hannover, 1946 nach Hann. Mün<strong>de</strong>n und 1950 nach München.<br />

Bis nach 2000 noch börsennotierte Gesellschaft, gehört<br />

zur Aachener und Münchener-Gruppe (Squeeze-Out <strong>de</strong>r Kleinaktionäre).<br />

Los 1140 Schätzwert 75-150 €<br />

Tillmanns’sche Eisenbau-AG<br />

Remscheid, Aktie 1.000 Mark 15.5.1900<br />

(Auflage 550, R 5) EF-VF<br />

Gründung 1894 zur Übernahme <strong>de</strong>r seit 1856 bestehen<strong>de</strong>n<br />

Tillmanns’schen Werke in Remscheid (Werksgelän<strong>de</strong> 1,78 ha,<br />

Produktion: Eisenhoch- und Brückenbau, Wellbleche, Roll- und<br />

Schiebetore sowie Schlittschuhe). 1900 Umfirmierung in Tillmanns’sche<br />

Eisenbau-AG, im gleichen Jahr Erwerb eines 3,51<br />

ha großen Grundstücks in Düsseldorf-Oberkassel zum Bau eines<br />

neuen Werkes. 1913 Übernahme <strong>de</strong>r Schenck & Liebe-<br />

Harkort GmbH in Oberkassel (gegr. 1899), <strong>de</strong>ren Name unter<br />

gleichzeitiger Sitzverlegung nach Düsseldorf angenommen<br />

wur<strong>de</strong>. Produktion in Oberkassel: Großhebezeuge, Verla<strong>de</strong>anlagen,<br />

Scheren und Pressen. 1958 (die Produktion war inzwischen<br />

eingestellt) übernahm die an <strong>de</strong>n Werksanlagen in <strong>de</strong>r<br />

Hansa-Allee interessierte SCHIESS AG in Düsseldorf die Aktienmehrheit,<br />

1959 Umwandlung in eine GmbH.<br />

Los 1141 Schätzwert 100-175 €<br />

Tilsiter Actien-Brauerei<br />

Tilsit, Aktie 100 RM 18.12.1924 (Auflage<br />

340, R 6) EF<br />

Gründung 1871. Jährlicher Bierabsatz ca. 40.000 hl. Mit Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

bis zu 15 % hochrentabel. 1919 noch Anglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

Brauerei Louis Geiger in Tilsit. Börsennotiz Königsberg, später<br />

Berlin. Großaktionär war <strong>de</strong>r Stettiner Rückforth-Konzern.<br />

Los 1142 Schätzwert 150-250 €<br />

Tilsiter Actien-Brauerei<br />

Tilsit, VZ-Aktie 1.000 RM Juni 1933<br />

(Auflage nur 40 Stück, R 7) UNC<br />

VZ-Aktien dieser Brauerei waren zuvor unbekannt!<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Nr. 1142<br />

Los 1143 Schätzwert 30-75 €<br />

Tonwarenindustrie Wiesloch AG<br />

Wiesloch (Ba<strong>de</strong>n), Aktie 1.000 RM<br />

11.5.1934 (Auflage 1000, R 5) EF<br />

Gründung 1897 <strong>als</strong> GmbH, seit 1900 AG. Die Tonfel<strong>de</strong>r im sogenannten<br />

Dämmelwald wur<strong>de</strong>n aufgrund eines Konzessionsvertrages<br />

mit <strong>de</strong>r Stadt Wiesloch abgebaut. 1916 brannte das<br />

Mauerstein- und Dachziegelwerk aus ungeklärten Grün<strong>de</strong>n<br />

vollständig ab, wur<strong>de</strong> neu aufgebaut und 1945 bei Fliegerangriffen<br />

erneut fast völlig zerstört. Seit 1965 auch Produktion<br />

von Isolier- und Dämmstoffen aus Polyurethan-Hartschaum.<br />

1971 erwarb die Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft<br />

die Aktienmehrheit. 1989 Umfirmierung in<br />

TIW Beteiligungs- und Grundbesitz-AG, nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r WCM-<br />

Konzern die Mehrheit von <strong>de</strong>r DEWB erworben hatte. Die Produktion<br />

wur<strong>de</strong> eingestellt und das Vermögen von brutto 80<br />

Mio. DM überwiegend in Wertpapieren angelegt. 1994 erwarb<br />

die Marseille-Kliniken GmbH, Langen einen 75,3 %igen Anteil<br />

an <strong>de</strong>r TIW Beteiligungs- und Grundbesitz-AG, nannte sie in<br />

Marseille-Kliniken AG um und richtete die Geschäftspolitik auf<br />

die Bereiche Rehabilitationskliniken und Seniorenpflegeheime<br />

aus. 1995 Sitzverlegung von Frankfurt a.M. nach Hamburg. Die<br />

Gesellschaft ist mit ihren 61 Pflegeheimen und REHA-Kliniken<br />

heute im gesamten Bun<strong>de</strong>sgebiet vertreten.<br />

Los 1144 Schätzwert 75-150 €<br />

Trachenberg-Militscher Kreisbahn-AG<br />

Posen, Prior.-Aktie 1.000 Mark 9.12.1894.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 900, R 5) VF-<br />

Großformatig und sehr <strong>de</strong>korativ, Umrahmung im<br />

Historismus-Stil mit geflügeltem Rad. Originalunterschriften.<br />

59 km lange Kleinbahn Trachenberg-Gutwei<strong>de</strong>-Militsch-Wiesenthal<br />

in 750-mm-Schm<strong>als</strong>pur. <strong>Der</strong> Kreis Militsch im Nor<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>s ehemaligen Regierungsbezirks Breslau erhielt 1856 durch<br />

die Oberschlesische Eisenbahn in Trachenberg im Westen <strong>de</strong>s<br />

Kreisgebietes <strong>de</strong>n ersten Bahnanschluß. Die Kreisstand Militsch<br />

wur<strong>de</strong> 1875 an die Oels-Gnesener Eisenbahn angeschlossen.<br />

Angestrebt wur<strong>de</strong> nun eine Verbindung bei<strong>de</strong>r<br />

Bahnhöfe zur Erschließung <strong>de</strong>s mittleren und östlichen Kreisgebietes.<br />

Diese von <strong>de</strong>r Allgemeinen Deutschen Kleinbahn-Gesellschaft<br />

initiierte Bahn eröffnete am 8.12.1894 <strong>de</strong>n ersten<br />

Abschnitt von Trachenberg nach Südosten bis Przittkowitz<br />

(später: Gutwei<strong>de</strong>) und dann südlich nach Prausnitz (dort Anschluß<br />

an die Breslau-Trebnitz-Prausnitzer Kleinbahn). <strong>Der</strong><br />

zweite am 1.10.1895 eröffnete Abschnitt von Przittkowitz nach<br />

Osten führte über Militsch in <strong>de</strong>n Bartschbruch, überschritt<br />

dann die Kreis- und Provinzgrenze und en<strong>de</strong>te in Sulmirschütz<br />

(Kreis A<strong>de</strong>lnau). Nach <strong>de</strong>m 1. Weltkrieg wur<strong>de</strong> die Provinz Posen<br />

polnisch, und die Bahn en<strong>de</strong>te nun in Nie<strong>de</strong>rwiesenthal (die<br />

letzten 4 km lagen auf bei Deutschland verbliebenem Gebiet).<br />

Nach 1945 wur<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r die ganze Strecke befahren. Die<br />

Bahn wur<strong>de</strong> verstaatlicht und mit <strong>de</strong>r Breslau-Trebnitz-Prausnitzer<br />

Kleinbahn vereinigt zur Wroclawska Kolej Dojazdowa<br />

(Breslauer Vorortbahn). Am 14.9.1991 wur<strong>de</strong> auch <strong>de</strong>r letzte<br />

Streckenabschnitt Prausnitz-Militsch stillgelegt.<br />

Los 1145 Schätzwert 30-75 €<br />

TRANSITO AG für Han<strong>de</strong>l und Verkehr<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark 17.5.1922.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 3) EF<br />

Gründung 1920. Ein- und Ausfuhrhan<strong>de</strong>l mit Erzeugnissen <strong>de</strong>s<br />

Grund und Bo<strong>de</strong>ns sowie mit Erzeugnissen <strong>de</strong>r Eisenindustrie.<br />

1930 umbenannt zu Transito AG für Grundbesitz, Firmenzweck<br />

jetzt: Erwerb, Verwertung und Verwaltung von Grundstücken.<br />

Los 1146 Schätzwert 30-75 €<br />

Transport-AG (vorm<strong>als</strong> J. Hevecke)<br />

Hamburg, Aktie 200 RM Sept. 1928<br />

(Auflage 4500, R 5) EF<br />

Gründung 1827, AG seit 1889. Allgemeine Spedition und bahnamtliches<br />

Rollfuhrunternehmen. Zweignie<strong>de</strong>rlassungen in Lübeck,<br />

Bremen und Stettin. Börsennotiz Hamburg, Großaktionär<br />

war die Schlesische Dampfer-Compagnie - Berliner Lloyd AG.<br />

Los 1147 Schätzwert 225-300 €<br />

Triumph Werke Nürnberg AG<br />

Nürnberg, Genussschein 1.000 Mark Juli<br />

1923 (Auflage 40000, R 8) VF<br />

Ältestes überhaupt bekanntes Wertpapier dieses<br />

glanzvollen Unternehmens. Minimale Eckfehlstelle<br />

links unten.<br />

Gründung 1896 durch die englische “Triumph Cycle Company”<br />

in Coventry. Zunächst Herstellung von Fahrrä<strong>de</strong>rn, ab 1903<br />

auch von Motorrä<strong>de</strong>rn (Zweiradfertigung bis 1957!) Mit <strong>de</strong>r<br />

Aufnahme <strong>de</strong>r Schreibmaschinen-Produktion 1909 wird <strong>de</strong>r<br />

Grundstein für <strong>de</strong>n später jahrzehntelang be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Büromaschinen-Hersteller<br />

Triumph-Adler gelegt. 1913 wer<strong>de</strong>n die<br />

Bindungen zur englischen Mutterfirma gelöst. 1928/30 Aufnahme<br />

<strong>de</strong>r Produktion von Buchungsmaschinen. Ab 1954/55<br />

Produktion <strong>de</strong>s Contessa-Motorrollers und <strong>de</strong>s Fips-Mopeds,<br />

wodurch Verkaufsrückgänge bei Fahrrä<strong>de</strong>rn und Motorrä<strong>de</strong>rn<br />

aufgefangen wer<strong>de</strong>n können. 1957 verkauft die Dresdner Bank<br />

die Aktienmehrheit an Max Grundig, im gleichen Jahr Einstellung<br />

<strong>de</strong>r Zweiradproduktion. Für die weiter auf vollen Touren<br />

laufen<strong>de</strong> Produktion von Schreib- und Buchungsmaschinen<br />

wer<strong>de</strong>n Zweigwerke in Furtmühle (1959), Nürnberg (1963) und<br />

Steinach (1964) errichtet. 1968 veräußert Grundig seine Anteile<br />

an <strong>de</strong>n US-Konzern Litton Industries, 1979 übernimmt die<br />

Volkswagenwerk AG die Aktienmehrheit. Bald darauf Umfirmierung<br />

in TA TRIUMPH-ADLER AG, die Produktion <strong>de</strong>r traditionsreichen,<br />

schon 1880 gegrün<strong>de</strong>ten Adlerwerke vorm. Heinrich<br />

Kleyer AG in Frankfurt/M. (an <strong>de</strong>r Triumph schon lange die Aktienmehrheit<br />

hielt) wird integriert. Erweiterung <strong>de</strong>s Produktionsprogramms<br />

um elektronische Baugruppen sowie Büro-,<br />

Text- und Personal Computer. Für VW erweist sich das Engagement<br />

<strong>als</strong> Desaster, die Verluste bei TA steigen dramatisch:<br />

1986 ist man froh, TA an <strong>de</strong>n italienischen Erzkonkurrenten<br />

Ing. C. Olivetti & C. SpA abgeben zu können, <strong>de</strong>r aber mit <strong>de</strong>r<br />

Beteiligung ebensowenig glücklich wird. Nach Abgabe <strong>de</strong>r Aktien<br />

an branchenfrem<strong>de</strong> Investoren wur<strong>de</strong> die bis heute bör-<br />

103


Versorgungsnetzes in <strong>de</strong>n Kreisen Goslar und Wolfenbüttel von<br />

<strong>de</strong>r Bergmann-Elektrizitäts-Unternehmungen AG in Berlin.<br />

1913 erwarb die Braunschweigische Kohlenbergwerke AG<br />

(BKB) in Helmstedt sämtliche ÜZH-Aktien. 1921 Übernahme<br />

<strong>de</strong>s Kraftwerkes Schöningen und <strong>de</strong>s Versorgungsgebietes <strong>de</strong>r<br />

ehem. Braunschweigischen Elektrizitäts-Betriebsges. mbH in<br />

Schöningen (das Kraftwerk wur<strong>de</strong> 1940 zwecks klarer Trennung<br />

von Stromerzeugung und Stromverteilung an die Mutter<br />

BKB veräußert). 1999 Fusion mit <strong>de</strong>r WEVG (Wasser- und E-<br />

nergieversorgung Salzgitter) u.a. zur heutigen AVACON AG, <strong>de</strong>ren<br />

Hauptaktionär mittelbar die E.ON Energie AG in München<br />

ist. Mit rd. 2.700 Mitarbeitern wer<strong>de</strong>n heute in Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />

und Sachsen-Anhalt 1,3 Mio. Kun<strong>de</strong>n mit Strom, Gas, Fernwärme<br />

und Wasser versorgt.<br />

Briefkopf <strong>de</strong>r Triumph Werke um 1900<br />

sennotierte TA mit rd. 4.500 Mitarbeitern Deutschlands führen<strong>de</strong>r<br />

Anbieter von Druck-, Kopier- und Präsentationstechnik.<br />

Zweites Standbein war eine Zeit lang das Geschäftsfeld Spiel<br />

+ Freizeit (u.a. am Puppenhersteller Zapf Creation AG beteiligt).<br />

Nach Fokussierung auf das Kerngeschäft ist heute <strong>de</strong>r japanische<br />

Druckerhersteller Kyocera Großaktionär. Eine <strong>de</strong>r bemerkenswertesten<br />

Geschichten über Aufstieg und zwischenzeitlichen<br />

Nie<strong>de</strong>rgang eines <strong>de</strong>r einst glanzvollsten <strong>de</strong>utschen Industrieunternehmen.<br />

ren, Sanierung folgte. Anlehnung an <strong>de</strong>n Großaktionär, die Siegersdorfer<br />

Werke, Siegersdorf.<br />

Los 1148 Schätzwert 25-50 €<br />

Triumph Werke Nürnberg AG<br />

Nürnberg, Aktie 1.000 RM 28.7.1933<br />

(Auflage 626, R 4) UNC<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 1149 Schätzwert 20-50 €<br />

Triumph Werke Nürnberg AG<br />

Nürnberg, Aktie 100 RM 5.6.1935<br />

(Auflage 2000, R 2) EF<br />

che, Herren-, Damen- und Mützenstoffe. 1941 umbenannt in Tufiag-Tuchfabrik<br />

AG. 1945 kam <strong>de</strong>r östlich <strong>de</strong>r O<strong>de</strong>r gelegene Teil<br />

<strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlausitz und damit auch die Stadt Sommerfeld zu Polen.<br />

Los 1152 Schätzwert 75-125 €<br />

Tüllfabrik Flöha AG<br />

Plaue bei Flöha, Aktie 1.000 Mark<br />

5.11.1921 (Auflage 5000, R 6) EF<br />

Gründung 1907 unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1898 bestehen<strong>de</strong>n<br />

KG Carl Siems & Co. in Plaue bei Flöha. Herstellung und Veredlung<br />

von Tüllen und an<strong>de</strong>ren Textilerzeugnissen, insbes.<br />

Baumwolle—, Sei<strong>de</strong>n- und Kunstsei<strong>de</strong>ntülle für Spitzen, Gardinen,<br />

Korsetts, Tapisserie- und Glühlichtzwecke sowie Zwirnerei<br />

eigener und frem<strong>de</strong>r Garne. 1933 Verkauf <strong>de</strong>r Beteiligung<br />

an <strong>de</strong>r Elektro-Schmelzwerk Kempten AG, Kempten und Ankauf<br />

<strong>de</strong>s Waldbesitzes Ebnath im Fichtelgebirge. 1947 wur<strong>de</strong> die<br />

Gesellschaft nach München verlagert und in Forst Ebnath AG,<br />

München, umfirmiert. 1981 verlagert nach Ebnath (Münchener<br />

Rückversicherungs-Ges. 97%-ige Aktienmehrheit). Jetzt Betrieb<br />

von Forstwirtschaft und Vermietung von Geschäfts- und<br />

Wohnimmobilien.<br />

Los 1154 Schätzwert 300-375 €<br />

Überlandwerk Oberfranken AG<br />

Bamberg, 5 % Schuldv. 2.000 Mark<br />

30.4.1922 (Auflage 2500, R 12) VF<br />

Großes Hochformat, <strong>de</strong>korativer Druck, Vignette<br />

mit Umspannhäuschen. Ein Unikat aus <strong>de</strong>m<br />

Reichsbankschatz! Randschä<strong>de</strong>n fachgerecht restauriert,<br />

sieht jetzt sehr gut aus.<br />

Gründung 1920 durch die Kreisgemein<strong>de</strong> Oberfranken, die<br />

Städte Bamberg und Forchheim sowie 51 Firmen aus Bamberg<br />

und Umgebung. Noch im Gründungsjahr Erwerb <strong>de</strong>r Nordfränk.<br />

Überlandzentrale sowie <strong>de</strong>r Zentralen Ebensfeld und Medlitz.<br />

Eigene Wasserkraftwerke in Hirschaid, Medlitz, Kaupersberg<br />

und Oberwallenstadt b. Lichtenfels, Dieselkraftwerk in Ebensfeld.<br />

1923 Zusammenschluß mit <strong>de</strong>m Leitungsnetz <strong>de</strong>r Bayernwerk<br />

AG. 1983 Fusion mit <strong>de</strong>r Bayerische Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft<br />

AG in Bayreuth zur Energieversorgung O-<br />

berfranken AG. Großaktionär war hier das Bayernwerk (2000<br />

mit <strong>de</strong>r PreußenElektra zur E.ON Energie AG verschmolzen),<br />

2001 in <strong>de</strong>r E.ON Bayern AG aufgegangen.<br />

Los 1157 Schätzwert 200-250 €<br />

Ulmer Brauerei-Gesellschaft<br />

Ulm / Donau, VZ-Aktie 100 RM Febr. 1936<br />

(Auflage 600, R 9) VF+<br />

Umgewan<strong>de</strong>lt in Stammaktie A am 18.12.1941.<br />

Rostfleck am linken Rand.<br />

Gründung 1884 zur Übernahme <strong>de</strong>r Brauereien “Zum Roten<br />

Ochsen” und “Zum Herrenkeller”. 1890 Übernahme <strong>de</strong>r Brauerei<br />

“Zu <strong>de</strong>n Drei Königen”, danach in rascher Folge Übernahme<br />

weiterer kleinerer Brauereien, die sämtlich gleich stillgelegt<br />

wur<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn man war natürlich nur an <strong>de</strong>n Brauerei-Kontingenten<br />

interessiert. 1908 Neubau <strong>de</strong>r Brauerei in <strong>de</strong>r Magirusstr.<br />

44-48, daneben wur<strong>de</strong> im Anwesen “Zum Storchen” in<br />

<strong>de</strong>r Schwilmengasse eine Malzfabrik betrieben. Börsennotiz<br />

Stuttgart und München. 1969 Umwandlung in die “Ulmer Münster-Brauerei<br />

GmbH”.<br />

Los 1150 Schätzwert 60-120 €<br />

Tschoepelner Werke AG<br />

Tschoepeln, Aktie 1.000 Mark Jan. 1906.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1100, R 3) EF<br />

Braunkohlenbergbau sowie Verarbeitung u. Verwertung aller<br />

durch Abbau gewonnenen Produkte, Erzeugung, Abgabe u.<br />

Verwertung elektr. Energie. Außer<strong>de</strong>m Herstellung von Ton sowie<br />

Betrieb von Land- u. Forstwirtschaft. 1928 wur<strong>de</strong>n die Grubenfel<strong>de</strong>r<br />

Huss und Hela in Quolsdorf erworben. Großaktionär<br />

war die Osram GmbH. Nach <strong>de</strong>m Krieg nicht verlagert, Tschoepeln<br />

gehört heute zu Polen.<br />

Los 1151 Schätzwert 75-120 €<br />

Tuchfabrik AG<br />

vorm. Fischer-Schnabl AG<br />

Sommerfeld Nied.-Laus., Aktie 1.000 RM<br />

Sept. 1930. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage nur 50<br />

Stück, R 7) EF<br />

Gründung <strong>als</strong> AG 1930, hervorgegangen aus <strong>de</strong>r früheren Fischer-Schnabl’schen<br />

Tuchfabrik. Haupterzeugnisse: Behör<strong>de</strong>ntu-<br />

Los 1153 Schätzwert 100-200 €<br />

Überland-Zentrale Helmstedt AG<br />

Helmstedt, Aktie 1.000 Mark 20.11.1905.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 150, R 5) EF<br />

Origin<strong>als</strong>ignatur von Julius Krisch <strong>als</strong> Aufsichtsratsvorsitzen<strong>de</strong>r.<br />

Krisch, vom Beruf Bergingenieur,<br />

1892-1912 Direktor <strong>de</strong>r Braunschweigischen<br />

Kohlenbergwerke, arbeitete <strong>als</strong> Sachverständiger<br />

für mehrere Braunkohlengesellschaften.<br />

Kurz nach <strong>de</strong>r Gründung 1905 wur<strong>de</strong> ein kleines Kraftwerk im<br />

Bereich <strong>de</strong>r Braunkohlengrube Emma bei Emmerstedt errichtet.<br />

1912 kam mit einem Schlag die große Expansion: Abschluß<br />

eines Stromlieferungsvertrages mit <strong>de</strong>m Landkreis Braunschweig<br />

(später Überlandwerk Braunschweig GmbH) zwecks<br />

Versorgung <strong>de</strong>s gesamten Landkreises Braunschweig und <strong>de</strong>r<br />

östlichen Teile <strong>de</strong>s Kreises Wolfenbüttel, Erwerb <strong>de</strong>r Elektrizitätswerk<br />

Ringelheim GmbH und schließlich Übernahme <strong>de</strong>s<br />

Los 1155 Schätzwert 125-200 €<br />

Überlandzentrale Grenzmark AG<br />

Flatow i. Westpr., Namensaktie Ausg. A<br />

10.000 Mark 6.1.1923. Grün<strong>de</strong>raktie<br />

(Auflage 320, R 6), ausgestellt auf die<br />

Überlandzentrale Flatow eGmbH VF<br />

Großes Hochformat, sehr <strong>de</strong>korative Umrahmung<br />

im Art-Deco-Stil. Kleinere Randschä<strong>de</strong>n fachgerecht<br />

restauriert.<br />

Gründung 1909 <strong>als</strong> Überlandzentrale Flatow eGmbH, 1922 in<br />

eine AG umgewan<strong>de</strong>lt. Die ÜZG versorgte die westpreußischen<br />

Kreise Flatow und Zempelburg sowie Teile <strong>de</strong>s Kreises Schlochau<br />

mit elektrischer Energie. Die Aktienmehrheit (75 %) lag<br />

bei <strong>de</strong>r AG für Energiewirtschaft in Berlin, <strong>de</strong>ren größter Aktionär<br />

wie<strong>de</strong>rum das RWE war.<br />

Los 1156 Schätzwert 30-50 €<br />

Ullersdorfer Werke<br />

Nie<strong>de</strong>r-Ullersd. Kr.Sorau, 8 % Teilschuldv.<br />

Lit. B. 500 RM 14.1.1927 (Auflage 200,<br />

R 6) EF-VF<br />

Gründung 1876. Herstellung von Verblend- und Formsteinen<br />

sowie von Bauornamenten. Erzeugnisse: Wandplatten, Ba<strong>de</strong>zellensteine,<br />

sanitäre Keramik usw. 1931/32 Vergleichsverfah-<br />

Los 1158 Schätzwert 75-125 €<br />

Ulmer Brauerei-Gesellschaft<br />

Ulm / Donau, 4,5 % Teilschuldv. 1.000<br />

RM Dez. 1940 (Auflage 500, R 7) VF<br />

Leicht stockfleckig.<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 1159 Schätzwert 300-375 €<br />

UNION Allgemeine Deutsche<br />

Hagelversicherungs-Gesellschaft<br />

Weimar, Namensaktie 1.500 Mark<br />

1.6.1922 (Auflage 6000, R 8) VF<br />

Zuvor völlig unbekannt gewesen!<br />

Gründung 1853 zum Betrieb <strong>de</strong>s Hagelversicherungsgeschäftes<br />

sowie <strong>de</strong>r Rückversicherung. Tätigkeitsgebiet war das Deutsche<br />

Reich, außer Ba<strong>de</strong>n, Bayern, Württemberg und Hohenzollern.<br />

Hauptsitz in Weimar (Adolf-Bartels-Str. 1), bis 1945 außer<strong>de</strong>m<br />

104


Los 1167 Schätzwert 25-50 €<br />

Valencienne AG<br />

Dres<strong>de</strong>n-Leuben, Aktie 1.000 RM Jan.<br />

1929 (Auflage 750, R 4) EF<br />

Gründung 1920 unter Fortführung <strong>de</strong>r früher von <strong>de</strong>r “Valencienne”<br />

Spitzenfabrik GmbH in Leuben betriebenen Spitzenfabrik.<br />

Herstellung von gewebten baumwollenen und sei<strong>de</strong>nen<br />

Spitzen und Spitzenstoffen. 100 % Beteiligung an <strong>de</strong>r Mechanische<br />

Weberei Dres<strong>de</strong>n GmbH (gegrün<strong>de</strong>t 1906). Börsennotiz<br />

Leipzig. Nach 1949 nicht verlagert.<br />

Geschäftstellen in Berlin, Breslau, Dres<strong>de</strong>n, Erfurt, Frankfurt<br />

(Main), Hamburg, Köln, Königsberg, Mag<strong>de</strong>burg, Posen und<br />

Stettin. Börsennotiert in Berlin und Düsseldorf, obwohl zuletzt<br />

nur noch ganze 194 Aktien bei Kleinaktionären lagen. Großaktionäre<br />

waren mit je 49,191 % die Allianz und die Münchener<br />

Rückversicherung. Nach Schließung <strong>de</strong>s Weimarer Hauptsitzes<br />

durch die Besatzungsmacht Sitzverlegungen 1946 nach Hannover<br />

und 1950 nach München (an <strong>de</strong>n Geschäftssitz <strong>de</strong>s Hauptaktionärs<br />

in <strong>de</strong>r Königinstr. 28). 1947 wur<strong>de</strong> das stark zusammengeschmolzene<br />

aktive Geschäft auf die Allianz Versicherungs-AG,<br />

München/Berlin übertragen, ab 1954 aber in <strong>de</strong>r Hagelrückversicherung<br />

erneut operativ tätig. 1965 Abschluß eines<br />

Beherrschungsvertrages mit <strong>de</strong>r ALLIANZ Versicherungs-AG, auf<br />

die die “UNION” schließlich 1970 verschmolzen wur<strong>de</strong>, nach<strong>de</strong>m<br />

die Allianz in <strong>de</strong>n Besitz sämtlicher Aktien gekommen war.<br />

Nr. 1159 Nr. 1177<br />

Gründung 1900, eingebracht wur<strong>de</strong> die Presshefe- und Kornspiritus-Fabrik<br />

Saxonia Horn & Co. in Leipzig-Mockau sowie die<br />

Presshefefabrik und Kornbranntweinbrennerei C. Koelitz-Giani<br />

in Leipzig. <strong>Der</strong> Betrieb in Leipzig-Mockau (Mockauerstr. 76)<br />

wur<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r AG-Gründung vollständig neu eingerichtet und<br />

wesentlich erweitert. 1913 zwecks Vergrößerung <strong>de</strong>r Hefeproduktionsrechte<br />

mehrheitlicher Erwerb <strong>de</strong>r Presshefefabrik O-<br />

sterland AG in Gera. 1946 enteignet und <strong>als</strong> VEB Backhefe weitergeführt.<br />

1990 <strong>als</strong> Union-Hefe GmbH mit 8 Mio. DM Stammkapital<br />

reprivatisiert. Auf <strong>de</strong>m (inzwischen viel zu großen) Firmenareal<br />

an <strong>de</strong>r Mockauerstraße wur<strong>de</strong> 1998/99 <strong>de</strong>r Wohnpark<br />

„Zu <strong>de</strong>n Wiesen“ errichtet.<br />

GmbH Metallplakate- und Blechemballagen-Fabrik, 1917 Umwandlung<br />

in eine AG. Neben Blechverpackungen für kosmetische<br />

und pharmazeutische Präparate, Süß- und Tabakwaren<br />

wur<strong>de</strong>n Schil<strong>de</strong>r (auch Verkehrsschil<strong>de</strong>r), Plakate und Werbetafeln<br />

(u.a. für 35 Brauereien) hergestellt. Börsennotiert in Dres<strong>de</strong>n,<br />

später Leipzig. Im 2. Weltkrieg unterhielt die I. A. Schmalbach<br />

Blechwarenwerke AG, Braunschweig, auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Union-Werke einen Zweigbetrieb, in <strong>de</strong>m Ukrainerinnen <strong>als</strong><br />

Zwangsarbeiter eingesetzt waren. Durch <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Reichsautobahn<br />

wur<strong>de</strong> das Werk 1938 vom Rest Ra<strong>de</strong>beuls abgetrennt;<br />

die danach gebaute Brücke über die Autobahn heißt bis heute U-<br />

nion-Brücke. Nach 1945 enteignet und weitgehend <strong>de</strong>montiert,<br />

dann zunächst <strong>als</strong> VEB Union-Emballagen- und Emaillierwerk<br />

und bis 1972 <strong>als</strong> VEB Emailleguß Ra<strong>de</strong>beul bzw. VEB Werkzeugfabrik<br />

Ra<strong>de</strong>beul weitergeführt, schließlich in das VE Werkzeugkombinat<br />

Schmalkal<strong>de</strong>n eingeglie<strong>de</strong>rt. 2008 erwarb ein Autohaus<br />

die Immobilie und ließ die 1927 erbaute Werkhalle wun<strong>de</strong>rschön<br />

in ihrer Ursprungsgestalt wie<strong>de</strong>r herstellen.<br />

Los 1168 Schätzwert 125-180 €<br />

Varziner Papierfabrik<br />

Hammermühle bei Varzin, Aktie 100 RM<br />

April 1928 (Auflage 8000, R 8) EF<br />

Gründung 1890 zwecks Anpachtung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n Papierfabrik<br />

<strong>de</strong>s Kommerzienrats Moritz Behrend mit Hammermühle,<br />

Kampmühle und Fuchsmühle (Pachtgeber war <strong>de</strong>r Bismarkksche<br />

Fi<strong>de</strong>ikommiß). 1900 Erwerb <strong>de</strong>s gesamten Kapit<strong>als</strong> <strong>de</strong>r<br />

“Hammermill Paper Company”, Erie/USA, 1912 Ankauf <strong>de</strong>r<br />

Rathsdamnitzer Papierfabrik.<br />

Los 1160 Schätzwert 125-250 €<br />

“UNION”<br />

Fabrik chemischer Producte<br />

Stettin, Actie 1.200 Mark 29.4.1889<br />

(Auflage 500, R 6) VF<br />

Gründung 1872 unter Übernahme <strong>de</strong>r “Chemische Düngerfabrik<br />

von Kaesemacher & Schäfer” in Mag<strong>de</strong>burg und <strong>de</strong>r Schwefelsäurefabrik<br />

Glienken/Stettin. Produziert wur<strong>de</strong>n hauptsächlich<br />

Schwefelsäure, Kali-Ammoniak-Superphosphat und Kieselfluorsalze.<br />

Hinzuerworben wur<strong>de</strong>n 1889 die Fabrik von A. Scharffenorth<br />

& Co. in Memel, 1890 die Fabrik von Proschwitky & Hofrichter<br />

in Grabow bei Stettin, 1891 die Knochenmehl- und Leimfabrik<br />

H. Roeh in Dammkrug bei Königsberg i.Pr. sowie 1913 die schon<br />

seit 1904 gepachtete Fabrik in Heiligensee bei Berlin (die Werke<br />

Stettin-Grabow und Heiligensee wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />

1931/32 stillgelegt). Bis 1926 besaß die “UNION” ein großes<br />

Aktienpaket <strong>de</strong>r Kokswerke und Chemische Fabriken AG in Berlin<br />

(die heutige Schering AG), außer<strong>de</strong>m war sie an <strong>de</strong>r Superphosphatfabrik<br />

Nor<strong>de</strong>nham AG mehrheitlich beteiligt. 1935/36 verkaufte<br />

<strong>de</strong>r Großaktionär, die Pommersche landwirtschaftliche<br />

Hauptgenossenschaft, die Aktienmehrheit <strong>de</strong>r in Berlin und Stettin<br />

börsennotierten “UNION” an die Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-AG<br />

in Berlin (WASAG, Großaktionär von Bohlen und Halbach).<br />

Ebenfalls 1935/36 erwarb die “UNION” ein Aktienpaket <strong>de</strong>r Guanowerke<br />

AG in Hamburg. Nach Verlust aller Werke im Osten 1953<br />

Sitzverlegung zunächst nach Nor<strong>de</strong>nham, 1957 nach Essen zum<br />

Großaktionär WASAG, zugleich Umwandlung in eine GmbH.<br />

Los 1161 Schätzwert 75-150 €<br />

“UNION”<br />

Fabrik chemischer Producte<br />

Stettin, Actie 1.200 Mark 2.2.1894<br />

(Auflage 1000, R 5) VF-<br />

Sehr <strong>de</strong>korativer G&D-Druck mit verspielter Zierumrandung<br />

und <strong>de</strong>m Wappen <strong>de</strong>r Stadt Stettin, <strong>de</strong>m<br />

Kopf eines Greifen, <strong>de</strong>s Wappentiers <strong>de</strong>r historischen<br />

Region Pommern, mit <strong>de</strong>r gol<strong>de</strong>nen Krone.<br />

Geschichte und Gestaltung wie voriges Los.<br />

Los 1162 Schätzwert 80-185 €<br />

UNION Leipziger Presshefe-Fabriken<br />

und Kornbranntweinbrennereien AG<br />

Mockau bei Leipzig, Aktie 1.000 Mark<br />

15.6.1900. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 500,<br />

R 5) EF+<br />

Dekorativer G&D-Druck mit zwei kleinen Vignetten<br />

in <strong>de</strong>r Zierumrandung mit Darstellung von Destillations-Apparaten.<br />

Aktien dieser Ges. waren zuvor<br />

vollkommen unbekannt.<br />

Los 1163 Schätzwert 100-200 €<br />

UNION Leipziger Presshefe-Fabriken<br />

und Kornbranntweinbrennereien AG<br />

Mockau bei Leipzig, Aktie 1.000 Mark<br />

5.5.1906 (Auflage 150, R 5) VF+<br />

I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriger Titel.<br />

Los 1164 Schätzwert 75-125 €<br />

Union-Brauerei Verlag AG<br />

Bremen, Aktie 1.000 Mark Okt. 1923.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 11000, R 7) EF<br />

Umgestellt auf 100 Goldmark.<br />

Gründung 1923 durch die Haake Beck-Brauerei AG <strong>als</strong> Union-<br />

Brauerei Verlag AG (“Verlag” im Zusammenhang mit Bier =<br />

Verkaufsnie<strong>de</strong>rlassung). Zweck war <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>l mit Brauereiprodukten.<br />

1924 Umfirmierung in Union-Brauerei AG.<br />

Los 1165 Schätzwert 25-50 €<br />

Union-Werke AG Kunstdruck-<br />

Metallwaren- und Plakatefabrik<br />

Ra<strong>de</strong>beul bei Dres<strong>de</strong>n, Aktie 200 RM Mai<br />

1933 (Auflage 4600, R 3) EF<br />

Die “Metallplakate-Fabrik und Prägeanstalt Saupe & Busch”<br />

wur<strong>de</strong> 1887 im Ra<strong>de</strong>beuler Industriegebiet (an <strong>de</strong>r Grenze zu<br />

Dres<strong>de</strong>n, Meißner Str. 1-15) gegrün<strong>de</strong>t. Bereits 1890 erhielt das<br />

Werk einen eigenen Bahnanschluß zum Bahnhof Ra<strong>de</strong>beul-Ost<br />

und beschäftigte 60 Mitarbeiter. bis 1905 hatte sich <strong>de</strong>ren Zahl<br />

auf 300 verfünffacht. Nach <strong>de</strong>m Bankrott <strong>de</strong>s Firmeninhabers<br />

Richard Busch (1864-1944) 1907 Gründung <strong>de</strong>r Union-Werke<br />

Los 1166 Schätzwert 30-90 €<br />

Universitätsdruckerei H. Stürtz AG<br />

Würzburg, Aktie 1.000 RM 10.5.1938<br />

(Auflage 852, R 4) EF<br />

Sehr <strong>de</strong>korative Umrandung mit mehreren Wappen<br />

und Gebäu<strong>de</strong>-Abbildung.<br />

Gründung bereits 1830 <strong>als</strong> Theinsche Druckerei in <strong>de</strong>r Augustinerstraße.<br />

Nach Betriebsverlegungen in die Neubaustr. 60<br />

(1853), die Ludwigstr. 7 (1868) und die Friedhofstr. 1 (1898)<br />

erfolgte 1909 die Umwandlung in die “Königl. Universitätsdrukkerei<br />

H. Stürtz AG” (1938 verschwand <strong>de</strong>r König aus <strong>de</strong>m Firmennamen).<br />

Das eindrucksvolle 145 m lange 5-stöckige Drukkereigebäu<strong>de</strong><br />

in <strong>de</strong>r Beethovenstr. 5 beherbergte 1930 beim<br />

100-jährigen Bestehen 35 Setz- und Gießmaschinen und 64<br />

Schnellpressen sowie über 100 Buchbin<strong>de</strong>rei- und Hilfsmaschinen.<br />

Auch Wertpapiere wur<strong>de</strong>n gedruckt. Bei einem Bombenangriff<br />

am 3.3.1945 brannte das Gebäu<strong>de</strong> vollständig aus,<br />

84 % <strong>de</strong>s Inventars wur<strong>de</strong>n zerstört. Nach einem Neuanfang<br />

mit nur 68 Mann hatte die Firma 10 Jahre nach Kriegsen<strong>de</strong><br />

schon wie<strong>de</strong>r 750 Mitarbeiter. Börsennotiz München und Berlin.<br />

Im Laufe <strong>de</strong>r Zeit stockte dann <strong>de</strong>r Springer-Verlag seine<br />

Mehrheitsbeteiligung immer weiter auf. 2004 wur<strong>de</strong> die inzwischen<br />

in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lte Firma an die nie<strong>de</strong>rländische<br />

Euradius-Gruppe verkauft.<br />

Los 1169 Schätzwert 30-75 €<br />

Veith-Gummiwerke AG<br />

Sandbach b.Höchst i.Odw., Aktie 1.000<br />

RM Mai 1942 (Auflage 2785, R 4) EF<br />

Gründung 1906, Herstellung von Gummiwaren insbeson<strong>de</strong>re<br />

für die Fahrradindustrie. Ab 1930 auch Produktion von Autoreifen.<br />

1954 Abschluß eines Freundschaftsvertrages mit <strong>de</strong>r Firma<br />

B. F. Goodrich. 1964 Übernahme <strong>de</strong>r Aktienmehrheit durch<br />

Pirelli und Umfirmierung in “Veith-Pirelli AG”, heute Pirelli<br />

Deutschland AG.<br />

Nr. 1167 Nr. 1170<br />

Ansicht <strong>de</strong>r Fabrik mit Ölmühle in Mannheim-Industriehafen um 1925<br />

105


Los 1170 Schätzwert 125-250 €<br />

Verein <strong>de</strong>utscher Oelfabriken<br />

Mannheim, Aktie Lit. A 1000 Mark<br />

1.7.1887. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 9000,<br />

R 5, davon aber 1943 über 90 % in neue<br />

1.000-RM-Aktien getauscht) EF-VF<br />

Frie<strong>de</strong>nstaube mit Zweig im Schnabel im Unterdruck.<br />

Aktien dieses be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Unternehmens<br />

waren zuvor völlig unbekannt!<br />

Das bis heute größte Unternehmen <strong>de</strong>r Speiseölindustrie im<br />

süd<strong>de</strong>utschen Raum wur<strong>de</strong> 1887 durch Zusammenschluß<br />

mehrerer vorheriger Wettbewerber gegrün<strong>de</strong>t. Neben <strong>de</strong>m bis<br />

heute bestehen<strong>de</strong>n Hauptwerk im Mannheimer Industriehafen<br />

bestan<strong>de</strong>n weitere Werke in Hattersheim bei Frankfurt (verkauft<br />

1922), Spyck am Nie<strong>de</strong>rrhein (verkauft 1928), Hamburg-Rothenburgsort<br />

(die stillstehen<strong>de</strong> Fabrik wur<strong>de</strong> 1930 mit <strong>de</strong>m<br />

Hamburger Senat gegen ein Baugelän<strong>de</strong> getauscht, neue Fabrik<br />

schließlich 1955 verkauft) sowie Mauer bei Hei<strong>de</strong>lberg<br />

(stillgelegt 1925, verkauft 1930). Erzeugt wur<strong>de</strong>n Oele und Fette<br />

für Margarinefabriken, für weiterverarbeiten<strong>de</strong> Industrie und<br />

Seifenfabriken, Leinoelerzeugnisse für Lack- und Farbenhersteller<br />

sowie Fettsäuren, Lecithin und Oelkuchen. An <strong>de</strong>n Bestrebungen<br />

zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Walfanges beteiligte sich die<br />

Gesellschaft in ihren Anfangsjahren durch Beitritt zum Ölmühlen-Walfang-Konsortium.<br />

Börsennotiert bis 1944 in Frankfurt,<br />

ab 1948 in Stuttgart. 1958 umgewan<strong>de</strong>lt in die Cerol Deutschland<br />

GmbH, 2002 Übernahme durch <strong>de</strong>n US-amerikanischen<br />

Bunge-Konzern.<br />

Nr. 1173<br />

Lok 156 <strong>de</strong>r Hil<strong>de</strong>sheim-Peiner-Kreiseisenbahn<br />

Los 1171 Schätzwert 100-150 €<br />

Verein zur Errichtung<br />

evangelischer Krankenhäuser e.V.<br />

Berlin, 6 % Schuldschein 1.000 RM von<br />

1931 (R 9) EF<br />

Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1929. Heute betreibt <strong>de</strong>r VzE Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen<br />

und medizinische Zentren in Berlin und Sachsen-Anhalt.<br />

Los 1174 Schätzwert 50-100 €<br />

Vereinigte Deckenfabriken Calw AG<br />

Calw, Aktie 1.000 Mark Dez. 1920<br />

(Auflage 1500, R 7) EF<br />

Sehr schöne Jugendstilgestaltung.<br />

Das wahrscheinlich traditionsreichste und älteste Unternehmen<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Textilindustrie hat seinen Ursprung in <strong>de</strong>r schon<br />

1650 gegrün<strong>de</strong>ten und seinerzeit weitbekannten “Calwer<br />

Zeughandlungscompagnie”. En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 18. Jh. wur<strong>de</strong> die Compagnie<br />

aufgelöst und von verschie<strong>de</strong>nen Teilhabern in selbständigen<br />

Betrieben übernommen. Die be<strong>de</strong>utendsten dieser<br />

Einzelbetriebe (Zoeppritz und Wagner in Calw, Sannwald in Nagold)<br />

schlossen sich 1895 wie<strong>de</strong>r zusammen, 1905 erfolgte<br />

die Umwandlung in eine AG. 1959 Umfirmierung in “Calwer<br />

Decken- und Tuchfabriken AG”. In <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Werken Calw<br />

und Nagold-Iselshausen wur<strong>de</strong>n Decken und Konfektionsstoffe<br />

produziert. Dass die Vorproduktion zuletzt nach Litauen verlegt<br />

wur<strong>de</strong>, um <strong>de</strong>n hohen Arbeitskosten in Deutschland zu entgehen,<br />

nützte <strong>de</strong>r in Stuttgart börsennotierten AG nichts mehr:<br />

1997 war <strong>de</strong>r Konkurs nicht mehr abzuwen<strong>de</strong>n.<br />

Los 1176 Schätzwert 150-200 €<br />

Vereinigte Eisenbahnbauund<br />

Betriebs-Gesellschaft<br />

Berlin, Actie Ser. A 1.000 Mark 19.12.1895.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 3000, R 7) VF<br />

Umgewan<strong>de</strong>lt in Vorzugsaktie am 30.9.1902; umgestellt<br />

auf RM 100.-; mit Originalunterschriften.<br />

Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1895. Die Gesellschaft führte <strong>de</strong>n Betrieb u.a. <strong>de</strong>r<br />

Hil<strong>de</strong>sheim-Peiner Kreis-Eisenbahn, <strong>de</strong>r Riesengebirgsbahn,<br />

<strong>de</strong>r Harzquerbahn und <strong>de</strong>r Bran<strong>de</strong>nburgischen Städtebahn.<br />

Grosse Verluste in Österreich-Ungarn brachte <strong>de</strong>r für die Achsenmächte<br />

verlorene 1. Weltkrieg. <strong>Der</strong> spätere Versuch, sich im<br />

Nie<strong>de</strong>rlausitzer Braunkohlenrevier mit Abraumarbeiten zu betätigen,<br />

wur<strong>de</strong> ebenfalls ein völliger Fehlschlag. Die von andauern<strong>de</strong>n<br />

Verlusten geprägte wirtschaftliche Lage führte schließlich<br />

1938 zur stillen Liquidation.<br />

Los 1177 Schätzwert 200-250 €<br />

Vereinigte Eisenbahnbauund<br />

Betriebs-Gesellschaft<br />

Berlin, Actie Ser. B 1.000 Mark<br />

19.12.1895 (Auflage 3000, R 7) VF<br />

Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Los 1179 Schätzwert 75-150 €<br />

Vereinigte Elbkiesbaggerei,<br />

Kalk- und Mörtelwerke AG<br />

Mag<strong>de</strong>burg, Aktie 1.000 RM Dez. 1921<br />

(Auflage 750, R 4) EF<br />

Umgestellt auf 400 RM dann auf 200 RM.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1891 <strong>als</strong> Mag<strong>de</strong>burger Mörtelwerk vorm. Aug. Hohmann<br />

AG, am 12.12.1902 umbenannt wie oben. Heute Dykkerhoff<br />

Transportbeton Elbe-Spree GmbH & Co. KG, Werk Mag<strong>de</strong>burg.<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 1172 Schätzwert 30-75 €<br />

Vereinigte Asbestwerke<br />

Danco-Wetzell & Co. AG<br />

Dortmund, Aktie 1.000 RM Nov. 1928.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2400, R 4) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1911 <strong>als</strong> “Vereinigte Asbestwerke Danco-Wetzell &<br />

Co. GmbH” (die wie<strong>de</strong>rum auf die 1902 gegrün<strong>de</strong>te “Erste<br />

Westfälische Asbestfabrik Danco-Erben GmbH” zurückgeht),<br />

1928 Umwandlung in eine AG. Erzeugnisse: Asbestfasern, -<br />

platten, -fä<strong>de</strong>n,- packung, -gewebe, Stopfbüchsenpackungen,<br />

Isoliermaterialien, Permanit-Spezial-Kitte. 1973 wie<strong>de</strong>r in eine<br />

GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Los 1173 Schätzwert 75-150 €<br />

Vereinigte Bayerisch-Pfälzische<br />

Städte (Bavarian<br />

Palatinate Consolidated Cities)<br />

Ludwigshafen und Kaiserslautern, 7 %<br />

Gold Bond 500 $ 1.1.1926 (R 5) EF<br />

Herrlicher blaugrün/schwarzer Stahlstich, Vignette<br />

<strong>de</strong>s Kaiserdoms zu Speyer und <strong>de</strong>s BASF-Werkes<br />

in Ludwigshafen.<br />

Gemeinsame Anleihe über 3,8 Mio. $ <strong>de</strong>r pfälzischen Städte<br />

Ludwigshafen, Kaiserslautern, Speyer, Frankenthal, Neustadtam-Haardt,<br />

Zweibrücken und Landau.<br />

Los 1175 Schätzwert 20-75 €<br />

Vereinigte Deutsche Nickel-Werke<br />

AG vorm<strong>als</strong> Westfälisches Nickelwalzwerk<br />

Fleitmann, Witte & Co.<br />

Schwerte, Aktie 1.000 Mark 20.3.1922<br />

(Auflage 10000, R 2) EF-VF<br />

Ursprung ist das 1861 in Iserlohn errichtete und 1869 nach<br />

Schwerte verlegte Nickelwerk <strong>de</strong>r Fa. Fleitmann & Witte. Das<br />

von Dr. T. Fleitmann erfun<strong>de</strong>ne Verfahren zur Walzbarmachung<br />

von Nickel wur<strong>de</strong> Grundlage <strong>de</strong>r nickelverarbeiten<strong>de</strong>n Industrie<br />

in <strong>de</strong>r ganzen Welt. Bei <strong>de</strong>r Umwandlung in eine AG 1902 wur<strong>de</strong>n<br />

außer<strong>de</strong>m von <strong>de</strong>r Oberschlesische Eisenindustrie AG in<br />

Gleiwitz die Herminenhütte und die Baildonhütte in Oberschlesien<br />

sowie von <strong>de</strong>r Eisenhütte Silesia AG in Berlin die Metallwaren-Abteilung<br />

in Paruschowitz erworben. Hergestellt wur<strong>de</strong>n<br />

Nickelhalbzeuge, Nickelguß, Thermo-Bimetall, Hotel- und Tafelgeräte<br />

aus rostfreiem Chrom-Nickel-Stahl sowie Münzrohlinge.<br />

Letztere Sparte bescherte <strong>de</strong>r VDN mit <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>s Euro<br />

einen gewaltigen Aufschwung, <strong>de</strong>r aber nicht weit trug:<br />

2005 ging die AG in Insolvenz.<br />

Los 1178 Schätzwert 150-200 €<br />

Vereinigte Eisenbahnbauund<br />

Betriebs-Gesellschaft<br />

Berlin, 4 % Obl. 2.000 Mark 25.5.1897<br />

(Auflage 500, R 9) VF<br />

Hübscher Druck <strong>de</strong>r Reichsdruckerei, Originalunterschriften.<br />

Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Los 1180 Schätzwert 100-125 €<br />

Vereinigte Fabriken landwirtschaftlicher<br />

Maschinen vorm. Epple und Buxbaum<br />

Augsburg, 4,5 % Genußrechtsurkun<strong>de</strong><br />

100 RM März 1926 (R 10) VF+<br />

Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1882. Herstellung von Futterzubereitungs-, Ernteund<br />

Dreschmaschinen, Düngerstreuern, Häcksel- und Hack -<br />

maschinen. Börsennotiz Augsburg. 1931 in Konkurs.<br />

Los 1181 Schätzwert 200-250 €<br />

Vereinigte Fabriken<br />

photographischer Papiere<br />

Dres<strong>de</strong>n, Genuss-Schein o. N. 1.3.1889<br />

(Auflage 4600, R 8) VF+<br />

Mit Stempel <strong>de</strong>r 1. Liquidationsrate von 50 RM.<br />

Wertpapiere dieser interessanten Ges. waren zuvor<br />

völlig unbekannt!<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1874 zwecks Errichtung, Erwerb, Vereinigung und<br />

Weiterbetrieb von Fabriken photographischer Utensilien, Her-<br />

106


Glashütten in Tschernitz (gegr. 1829), Fürstenberg/O<strong>de</strong>r (gegr.<br />

1864), Kamenz i.Sa. (gegr. 1883) und Weißwasser (gegr.<br />

1889). Börsennotiz Berlin, Großaktionäre waren die AEG, Siemens<br />

& H<strong>als</strong>ke und Osram. 1950 Berliner Wertpapierbereinigung,<br />

1951 Liquidation, 1969 Abwicklung und 1974 aus <strong>de</strong>m<br />

Amtsregister gelöscht.<br />

stellung verschie<strong>de</strong>ner Papierarten sowie Han<strong>de</strong>l damit. Von<br />

<strong>de</strong>n Firmen Sulzberger & Mater, Georg Wachsmuth & Co., H.<br />

Anschütz, Jul. Fessler, Wilh. Hoffmann & Co., Georg Rotter &<br />

Co., Zinkeisen & Richter erwarb die Ges. die Herstellungsrechte<br />

für photographische Papiere, beson<strong>de</strong>rs Albumin-, Celloidin-<br />

, Gelatine- und Bromsilberpapiere, wobei <strong>de</strong>r Gewinn mit <strong>de</strong>n<br />

Lizenzgebern geteilt wur<strong>de</strong>. 1902 außer<strong>de</strong>m Aktienübernahme<br />

an <strong>de</strong>r Fabrik photographischer Papiere vorm. Carl Christensen<br />

in Dres<strong>de</strong>n. 1908-1910 wur<strong>de</strong> außer <strong>de</strong>r 1885/86 errichteten<br />

Fabrik in <strong>de</strong>r Blumenstraße noch eine neue Fabrik in Dres<strong>de</strong>n-<br />

N. erbaut. 1924 Anglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Max Dreverhoff GmbH in<br />

Dres<strong>de</strong>n. 1925 wur<strong>de</strong> die seit 1903 bestehen<strong>de</strong> Interessengemeinschaft<br />

mit <strong>de</strong>r Dresdner Albuminpapierfabrik AG und <strong>de</strong>r<br />

Fabrik photographischer Papiere vorm. Dr. A. Kurz AG been<strong>de</strong>t,<br />

gleichzeitig wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Produktionsbetrieb in Dres<strong>de</strong>n an die<br />

Chemische Fabrik auf Aktien (vorm. E. Schering), Berlin, übertragen.<br />

Interessantes Detail: Die Interessengemeinschaft von<br />

1903 mit <strong>de</strong>r Dresdner Albuminpapierfabrik AG und <strong>de</strong>r Fabrik<br />

photographischer Papiere vorm. Dr. A. Kurz AG war Teil eines<br />

weltumspannen<strong>de</strong>n Konkurrenzausschlußabkommens unter<br />

Führung <strong>de</strong>r US-amerikanischen Eastman Kodak Co. In diesem<br />

Zusammenhang erhielten die drei <strong>de</strong>utschen Firmen eine Eastman-Kodak-Beteiligung<br />

von nom. 285.000 US-$. Letzter Großaktionär<br />

war die Schering-Kahlbaum AG, Berlin. Am<br />

17.10.1934 wur<strong>de</strong> die Auflösung <strong>de</strong>r Ges. beschlossen, anschließend<br />

wur<strong>de</strong>n 1.200 RM je Aktie und 50 RM je Genußschein<br />

<strong>als</strong> 1. Liquidationsrate ausgezahlt.<br />

Los 1182 Schätzwert 100-125 €<br />

Vereinigte Gaswerke<br />

Augsburg, 4 % Genussrechtsurkun<strong>de</strong> 50<br />

RM 27.3.1926 (R 9) VF-F<br />

Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Nach <strong>de</strong>r Gründung 1883 durch Augsburger Kaufleute und Industrielle<br />

wur<strong>de</strong>n 24 Gasanstalten erbaut o<strong>de</strong>r erworben<br />

(Asch, Baja, Bozen, Chrudim, Donzdorf, Göggingen, Grosswar<strong>de</strong>in,<br />

Gunzenhausen, Isola, Kalisch, Königenhof, Langenschwalbach,<br />

Neusatz, Osiwecim, Parenzo, Petrikau, Pirano, Rovigo,<br />

Sennheim, Stuhlweissenburg, Szczakowa, Tomaschow,<br />

Warnsdorf) sowie 7 Elektrizitätswerke (Chrudim, Gunzenhausen,<br />

St. Joachimstal, Königswart, Langenschwalbach, Lussin,<br />

Pirano), außer<strong>de</strong>m Betrieb <strong>de</strong>r elektrischen Strassenbahn Pirano-Portorose-Santa<br />

Lucia im Südwesten <strong>de</strong>s heutigen Slowenien.<br />

Ab 1910 in Augsburg börsennotiert. Als Folge <strong>de</strong>s 1.<br />

Weltkrieges gingen die meisten Werke verloren, <strong>de</strong>r Rest bis<br />

auf das 1911 in Betrieb genommene Gaswerk Göggingen wur<strong>de</strong><br />

später verkauft. 1937 Sitzverlegung nach München, nach<strong>de</strong>m<br />

die AG für Licht- und Kraftversorgung die Aktienmehrheit<br />

erworben hatte. Diese stellte im Rahmen eines Beratungs- und<br />

Betriebsführungsvertrages auch <strong>de</strong>n Vorstand und die leiten<strong>de</strong>n<br />

Angestellten, die AG selbst hatte nur noch 16 Beschäftigte<br />

im Gaswerk Göggingen (Bayerstr. 135, Einstellung <strong>de</strong>r Eigenerzeugung<br />

1951 nach Anschluss an das Ferngasnetz, heute<br />

ist auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> die Erdgas Schwaben ansässig). 1979<br />

aufgegangen in <strong>de</strong>r Thüga.<br />

Nr. 1181 Nr. 1192<br />

Los 1183 Schätzwert 75-100 €<br />

Vereinigte Gothania-Werke AG<br />

Gotha, Aktie 1.000 RM Aug. 1941<br />

(Auflage 250, R 8) EF<br />

Gründung 1888 durch Fusion mehrerer Firmen in Gotha, Arnstadt<br />

und Dres<strong>de</strong>n zur “Vereinigte Hanfschlauch- & Gummiwarenfabriken<br />

AG”. Hinzuerwor<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n 1895 die “Mag<strong>de</strong>burger<br />

Gummiwaren- und Maschinenriemenfabrik” und 1911 die<br />

in Konkurs geratene “Frankfurter Gummiwarenfabrik AG” in<br />

Nie<strong>de</strong>rrad.<br />

Los 1184 Schätzwert 10-25 €<br />

Vereinigte Holzstoffund<br />

Papierfabriken AG<br />

Nie<strong>de</strong>rschlema i.Sa., 7 % Teilschuldv. 500<br />

RM 29.4.1927 (Auflage 800, R 4) EF<br />

Gründung 1871 <strong>als</strong> “Holzstoff- und Papierfabrik zu Schlema bei<br />

Schneeberg”, 1924 Umfirmierung in “Vereinigte Holzstoff- und<br />

Papierfabrik AG zu Schlema bei Schneeberg” anläßlich <strong>de</strong>r Ü-<br />

bernahme <strong>de</strong>r Holzstoff- und Papierfabrik C.F. Leonhardt in Nie<strong>de</strong>rschlema.<br />

Erzeugt wur<strong>de</strong>n insbeson<strong>de</strong>re Kunstdruckpapiere<br />

und -karton. 1961 Konkursverfahren über das Westvermögen.<br />

Los 1185 Schätzwert 125-200 €<br />

Vereinigte Kraftfutterwerke<br />

und Chemische Fabriken GmbH<br />

Böhlitz-Ehrenberg-Leipzig, Anteilschein<br />

1.000 Mark 16.8.1910. Grün<strong>de</strong>ranteil (R 6),<br />

ausgestellt auf Herrn Edmund Schmalfuss,<br />

Dres<strong>de</strong>n UNC-EF<br />

Großes Hochformat, schöner G&D-Druck mit Originalunterschriften.<br />

Durch Vereinigung <strong>de</strong>r Ortschaften Böhlitz und Ehrenberg enstand<br />

1839 die Gemein<strong>de</strong> Böhlitz-Ehrenberg. Sie besaß bis<br />

zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jh. einen ländlichen Charakter, ein Sägewerk<br />

und eine Dampfziegelei waren bis dahin die einzigen Betriebe.<br />

<strong>Der</strong> Bau <strong>de</strong>r Thüringer Eisenbahn brachte dann nach<br />

1900 in rascher Folge größere Industriebetriebe in <strong>de</strong>n Ort, so<br />

auch diese Firma mit ihrer ungewöhnlichen Kombination von<br />

Geschäftszweigen.<br />

Los 1186 Schätzwert 150-200 €<br />

Vereinigte Kunstmühlen<br />

Landshut-Rosenheim AG<br />

Landshut, Namensaktie 100 RM<br />

24.11.1941 (Auflage 500, R 8), ausgestellt<br />

auf Frl. Julie und Frl. Marie Pfeiffer, Bonn<br />

a. Rh EF<br />

Nur 14 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1898 <strong>als</strong> Vereinigte Kunstmühlen vorm. Krämer-Moos<br />

zur Übernahme <strong>de</strong>r “J. Krämerschen Kunstmühle” und <strong>de</strong>r<br />

“Kunstmühle F. Moos & Komp.”. 1910 Umfirmierung in Vereinigte<br />

Kunstmühlen Landshut AG. 1929 Fusion mit <strong>de</strong>r Kunstmühle<br />

Rosenheim zur “Vereinigte Kunstmühlen Landshut-Rosenheim<br />

AG”. 1977 Verlegung <strong>de</strong>r Mühlenbetriebe von Landshut<br />

und Rosenheim nach Ergolding. 1983 Umbenennung in “Vereinigte<br />

Kunstmühlen AG”, 1990 in “VK Mühlen AG” und gleichzeitig<br />

Sitzverlegung nach Hamburg. Hinzu kamen die Kampffmeyer-Mühlen<br />

(Hamburg), Schüttmühle (Berlin), Aurora Mühlen<br />

(Weinheim), Müller’s Mühle (Gelsenkirchen), Ei<strong>de</strong>rmühle (Friedrichstadt),<br />

Braunschweiger Mühlenwerke (Sickte), Diamant<br />

Mühle (Hamburg), Gloria Mühlenwerke (Bad Ol<strong>de</strong>sloe), Fetzermühle<br />

(Sontheim a. d. Brenz), Nordland Mühlen (Jarmen), Holsteinische<br />

Mühlenwerke (Itzehoe), schließlich 1999 Übernahme<br />

<strong>de</strong>r BM Bäckermühlen AG, Stuttgart. Diese Konsolidierung zum<br />

größten <strong>de</strong>utschen Mühlenkonzern führten <strong>als</strong> Großaktionäre die<br />

Landwirtschaftliche Rentenbank und die DZ Bank durch, nach<strong>de</strong>m<br />

die Aktienmehrheit zuvor jahrzehntelang bei <strong>de</strong>r Bayerischen<br />

Vereinsbank gelegen hatte. 2004 erwarb die österreichische<br />

Leipnik-Lun<strong>de</strong>nburger Invest Beteiligungs AG (gehört zur<br />

Raiffeisen-Holding Nie<strong>de</strong>rösterreich) die Aktienmehrheit.<br />

Los 1187 Schätzwert 20-50 €<br />

Vereinigte Lausitzer Glaswerke AG<br />

Weißwasser O.-L., Aktie 100 RM Nov.<br />

1936 (Auflage 1400, R 3) EF<br />

G & D-Druck.<br />

Los 1188 Schätzwert 50-100 €<br />

Vereinigte Möbelwerke AG<br />

An<strong>de</strong>rnach a. Rhein, Sammelaktie 10 x<br />

100 RM Sept. 1937 (kpl. Neudruck <strong>de</strong>r<br />

Aktien, Auflage 160, R 6) EF<br />

Gründung 1922. Ansässig auf einem knapp 80.000 qm großen<br />

Areal in <strong>de</strong>r Aktienstr. 88, laut Eigenwerbung “größte Spezialfabrik<br />

Mittel- und West<strong>de</strong>utschlands für eichenfournierte und polierte<br />

Schlafzimmer”. Selbst in <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise verdiente<br />

die AG klotzig Geld und zahlte stets Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n von 10<br />

% und mehr. 1941 konnte <strong>de</strong>shalb eine außergewöhnlich kräftige<br />

Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln erfolgen: <strong>Der</strong> Aktiennennwert<br />

wur<strong>de</strong> von 100 auf 350 RM bzw. von 1.000 auf<br />

3.500 RM heraufgestempelt. Reine Familien-AG mit <strong>de</strong>n Familien<br />

Weinstock (Linz a. Rh.) und Engers (An<strong>de</strong>rnach) <strong>als</strong> Großaktionären.<br />

Die Ertragskraft <strong>de</strong>r Vorkriegszeit wur<strong>de</strong> nie wie<strong>de</strong>r<br />

auch nur annähernd erreicht. 1960 (zu <strong>de</strong>r Zeit waren noch ca.<br />

300 Mitarbeiter beschäftigt) in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Los 1189 Schätzwert 25-50 €<br />

Vereinigte Textilwerke<br />

Wagner & Moras AG<br />

Zittau, Aktie 100 RM 25.9.1930 (Auflage<br />

12000, R 4) EF<br />

Gründung 1911 <strong>als</strong> “Wagner & Moras AG” zur Übernahme <strong>de</strong>s<br />

bereits großen Textilbetriebes (fast 100.000 qm Fläche überbaut!)<br />

am Haberkornplatz 2. 1917 Übernahme <strong>de</strong>r Baumwollspinnerei<br />

F. Schmitt Nachf. Anton Lehrer in Zittau. 1923 Gründung<br />

<strong>de</strong>r “Vereinigte Deutsche Textilwerke AG” zwecks Zusammenfassung<br />

<strong>de</strong>r eigenen Interessen mit <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Hermann<br />

Wünsches Erben AG in Ebersbach i.Sa. und <strong>de</strong>r KG Wagner &<br />

Co. in Zittau sowie (1927 dazugekommen) <strong>de</strong>r S. Heymann AG<br />

in Ostritz, Sa. 1930 wur<strong>de</strong>n alle diese Gesellschaften miteinan<strong>de</strong>r<br />

fusioniert zur “Vereinigte Textilwerke Wagner & Moras<br />

107


AG”. 1931 Übernahme <strong>de</strong>r Aktienmehrheit <strong>de</strong>r Baumwollspinnerei<br />

Speyer und Anpachtung <strong>de</strong>s Betriebes. Mit knapp<br />

200.000 Spin<strong>de</strong>ln, 4.000 Webstühlen und fast 5.000 Mitarbeitern<br />

dam<strong>als</strong> einer <strong>de</strong>r größten <strong>de</strong>utschen Textilbetriebe. Als<br />

Folge <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise 1931 in Zahlungsschwierigkeiten<br />

geraten, 1933 wur<strong>de</strong> die AG aufgelöst, nach<strong>de</strong>m vorher<br />

fast alle Teilbetriebe zu Gunsten <strong>de</strong>r Anleihegläubiger verkauft<br />

wor<strong>de</strong>n waren.<br />

Los 1192 Schätzwert 225-300 €<br />

Vereinigte Thüringische Salinen<br />

vorm<strong>als</strong> Glenck’sche Salinen AG<br />

Erfurt, Aktie 100 RM 15.2.1925 (Auflage<br />

2500, R 10) VF-<br />

Einzelstück aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Historisches Foto <strong>de</strong>r Saline Louisenhall-Stotternheim<br />

Los 1190 Schätzwert 200-250 €<br />

Vereinigte Thüringische Salinen<br />

vorm<strong>als</strong> Glenck’sche Salinen AG<br />

Heinrichshall, Actie 500 Mark 15.6.1880.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 5000, R 10) VF-<br />

Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

1775 wur<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Suche nach Torf im Bruch zwischen Stotternheim<br />

und Nö<strong>de</strong> bei Erfurt salzige Quellen ent<strong>de</strong>ckt. 1783<br />

begann Carl Leopold von Beust mit Bohrungen, um an das<br />

Salzlager zu gelangen, scheiterte aber an <strong>de</strong>m sumpfigen Gelän<strong>de</strong>.<br />

Durch Ableitungen <strong>de</strong>r Sumpfwässer in die Schmale Gera<br />

wur<strong>de</strong> das Bruch bis 1820 trockengelegt. 1822 erhielt <strong>de</strong>r<br />

Hof- und Bergrat<br />

Glenck (geb. 1779<br />

in Schwäbisch<br />

Hall, gest. 1845 in<br />

Gotha) die Konzession,<br />

im Herzogtum<br />

Weimar nach Salz<br />

zu bohren. Er führte<br />

die alte Bohrung<br />

von Carl Leopold<br />

von Beust bis auf<br />

73 m Teufe fort,<br />

stieß aber nur auf<br />

schwache Sole. Ergiebig<br />

wur<strong>de</strong> die<br />

Carl Christian Friedrich Glenck<br />

(1779 - 1845)<br />

Bohrung erst,<br />

nach<strong>de</strong>m man sie<br />

1827 bis auf 337<br />

m Teufe brachte.<br />

Zu <strong>de</strong>r Zeit war<br />

das die tiefste<br />

Bohrung <strong>de</strong>r Welt!<br />

1827 wird das erste<br />

Sie<strong>de</strong>haus gebaut, 1829 mel<strong>de</strong>t Glenck brieflich an Goethe,<br />

daß er in Stotternheim <strong>de</strong>n mittleren Muschelkalk durchbohrt<br />

und im Salz fündig gewor<strong>de</strong>n ist (<strong>de</strong>r bergbauinteressierte Goethe<br />

setzte seinem Freund Glenck übrigens im Faust II ein literarisches<br />

Denkmal). Nur zur Unterstreichung <strong>de</strong>r unternehmerischen<br />

Aktivitäten von Glenck sei erwähnt, daß sie sich bis in<br />

die Schweiz erstreckten, wo er 1836 bei Birsfel<strong>de</strong>n eine Steinsalzlagerstätte<br />

ent<strong>de</strong>ckte und dort die bis heute bekannte Saline<br />

Schweizerhalle grün<strong>de</strong>te. 1846 wird in Louisenhall das erste<br />

Solebad eröffnet, 1847 ein kleines Kurhaus. Die 1882 eröffnete<br />

Bahn Erfurt-Sangerhausen vervielfachte <strong>de</strong>n Besucherstrom.<br />

1880 Umwandlung in eine AG mit Sitz in Heinrichshall<br />

zum Betrieb <strong>de</strong>r Salinen Heinrichshall bei Gera (1918 wegen<br />

Geringwertigkeit <strong>de</strong>r Sole unter Buchwert verkauft), Louisenhall<br />

und Neuhall in Stotternheim bei Erfurt sowie Ernsthall in Bufleben<br />

bei Gotha, außer<strong>de</strong>m Fabrikation von Soda und an<strong>de</strong>ren<br />

Chemikalien. Sitzverlegungen von Heinrichshall 1909 nach Erfurt<br />

und 1933 nach Stotternheim b. Erfurt. Beschäftigt waren<br />

ca. 70 Mitarbeiter. Wegen <strong>de</strong>r Versalzung von 40 Brunnen in<br />

Stotternheim strengte übrigens die Gemein<strong>de</strong> 1887 gegen die<br />

Ges. einen <strong>de</strong>r ersten Umweltschutzprozesse <strong>de</strong>r Rechtsgeschichte<br />

an, <strong>de</strong>r erst nach 43 Jahren 1930 durch Vergleich<br />

en<strong>de</strong>te. In Berlin, später Leipzig bis 1936 börsennotiert, dann<br />

Umwandlung in eine oHG (Vereinigte Thüringische Salinen Gebrü<strong>de</strong>r<br />

Eberhardt). Neben <strong>de</strong>n Salinen gehörten zu <strong>de</strong>m Unternehmen<br />

auch die Feengrotten Saalfeld und die Schiefergruben<br />

Lehesten. 1947 Enteignung und Einglie<strong>de</strong>rung in die VVB Mineral<br />

und Erz Thüringen. Mangels qualifizierten Person<strong>als</strong> für<br />

<strong>de</strong>n Weiterbetrieb wur<strong>de</strong> die Saline 1949 stillgelegt, die Gebäu<strong>de</strong><br />

umgenutzt und nach und nach abgebrochen.<br />

Los 1191 Schätzwert 100-125 €<br />

Vereinigte Thüringische Salinen<br />

vorm<strong>als</strong> Glenck’sche Salinen AG<br />

Heinrichshall, Aktienanteilschein 35 RM<br />

15.2.1925 (R 8) EF-<br />

Originalunterschriften.<br />

Los 1193 Schätzwert 15-30 €<br />

Vereinigte Zün<strong>de</strong>r- und Kabelwerke AG<br />

Meissen, Aktie 1.500 Mark 5.12.1922<br />

(Auflage 5700, R 2) EF<br />

Gründung 1872 <strong>als</strong> “Vereinigte Fabriken englischer Sicherheitszün<strong>de</strong>r,<br />

Draht- und Kabelwerke”. 1915 Umbenennung in Vereinigte<br />

Zün<strong>de</strong>r- und Kabelwerke AG. Herstellung von Zündschnüren,<br />

Drähten, Stark- und Schwachstromkabeln, Fernsprech-, Telegraphen-<br />

und Signalanlagen, Sprengkapseln und elektrischen Minenzün<strong>de</strong>rn.<br />

Fabriken in Meissen, Siebenlehn und Lage (Lippe).<br />

Börsennotiz Dres<strong>de</strong>n/Leipzig. 1947 wur<strong>de</strong> das Unternehmen unter<br />

Anschluss an die IKA Vereinigung volkseigener Betriebe für Installation,<br />

Kabel und Apparat in Halle enteignet. 1948 Demontage<br />

<strong>de</strong>r Zündschnurfabrik in Lage (Lippe) und Stilllegung. 1951<br />

Sitzverlegung von Meissen nach Lage und 1974 nach Hamburg.<br />

1982 von Amts wegen gelöscht.<br />

Los 1194 Schätzwert 30-90 €<br />

Vereinsbank Cottbus AG<br />

Cottbus, Aktie 500 RM 23.6.1938<br />

(Auflage 800, R 3) EF<br />

Gründung 1857 <strong>als</strong> Vorschußverein zu Cottbus eG, 1922 Umwandlung<br />

in eine AG und umbenannt wie oben. Hauptsitz war<br />

in Cottbus, Kaiser-Friedrich-Str. 130. Nach <strong>de</strong>m Krieg nicht<br />

verlagert.<br />

Los 1195 Schätzwert 30-90 €<br />

Vereinsbank Kirchberg AG<br />

Kirchberg / Sa., Aktie 100 RM 5.7.1926<br />

(Auflage 780, R 3) EF-VF<br />

Gründung <strong>als</strong> AG am 11.4.1924, eingetragen am 21.6.1924.<br />

Übernahme und Weiterbetrieb <strong>de</strong>s von <strong>de</strong>m 1870 gegrün<strong>de</strong>ten<br />

Vorschußvereins zu Kirchberg eGmbH betriebenen Bankgeschäfts.<br />

Großaktionär (1943): Sächsische Staatsbank.<br />

Nr. 1196<br />

Los 1196 Schätzwert 30-75 €<br />

VERITAS Gummiwerke AG<br />

Berlin-Lichterfel<strong>de</strong>, Aktie 300 RM Jan.<br />

1933 (Auflage 440, später auf 500 RM<br />

heraufgestempelt, im Nov. 1943 durch<br />

Neudrucke ersetzt, R 4) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1883 unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1849 bestehen<strong>de</strong>n<br />

oHG Berliner Gummiwarenfabrik Elliot (seiner Zeit auf <strong>de</strong>m an<br />

<strong>de</strong>r Spree gelegenen Grundstück Mühlenstr. 70/71 die älteste<br />

Berliner und zweitälteste <strong>de</strong>utsche Gummiwarenfabrik). Hergestellt<br />

wur<strong>de</strong>n technische Artikel, u.a. Hart- und Weichgummi,<br />

Konservenringe, Transportbän<strong>de</strong>r sowie Gummikurzwaren und<br />

Stoffgummierungen. 1886 Zusammenschluß mit <strong>de</strong>r Frankfurter<br />

Gummiwarenfabrik Wendt, Buchholz & Co. in Gelnhausen<br />

zur “Vereinigte Berlin-Frankfurter Gummiwaren-Fabriken”.<br />

1892 Erwerb <strong>de</strong>r Gummiwarenfabrik von Friedrich Hurling im<br />

su<strong>de</strong>tenländischen Grottau (Werk 1939 verkauft). 1905 vollständige<br />

Übernahme <strong>de</strong>r AG techn. Gummiwaren C. Schwanitz<br />

& Co., Berlin-Lichterfel<strong>de</strong>, wohin anschließend die Produktion<br />

<strong>de</strong>s alten Berliner Werkes verlegt wur<strong>de</strong>. 1912 Erwerb <strong>de</strong>r<br />

Sächsische Gummi- und Guttapercahwaren-Fabrik zu Dres<strong>de</strong>n<br />

(Werk 1931 stillgelegt, 1939 ebenfalls verkauft). 1929 Umfirmierung<br />

in VERITAS Gummiwerke AG. 1947 Sitzverlegung nach<br />

Gelnhausen, wo die Ges. noch heute produziert. Die Aktien<br />

wur<strong>de</strong>n im Telefonverkehr Frankfurt gehan<strong>de</strong>lt. 1959 übernahm<br />

die Gießener Gummiwarenfabrik Poppe & Co. eine mit<br />

98,5 % komfortable Aktienmehrheit und band VERITAS mit einem<br />

Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag.<br />

Los 1197 Schätzwert 60-120 €<br />

Versicherungs-Gesellschaft<br />

“Hamburg” gegr. 1897 AG<br />

Hamburg, Namensaktie 300 RM Juli<br />

1928 (Auflage 5200, R 5), ausgestellt auf<br />

Firma Mutzenbecher & Co. Inc., New York<br />

und 1931 übertragen auf Herren<br />

Delbrück, Schickler & Co., Berlin EF<br />

Gründung 1897 durch eine Anzahl Banken, Kaufleute und<br />

Großindustrielle (u.a. <strong>de</strong>n auch lange im AR vertretenen Kölner<br />

Bankier Deichmann und <strong>de</strong>n Hamburger Guano-Fabrikanten<br />

von Ohlendorff), Sitz im Europahaus (Alsterdamm 39). 1901<br />

wur<strong>de</strong> ein Teil <strong>de</strong>r Transport- und Unfallbranche auf die neu gegrün<strong>de</strong>te<br />

“Albingia” übertragen, seit<strong>de</strong>m weitgehen<strong>de</strong> Beschränkung<br />

auf das Rückversicherungsgeschäft. 1911 wur<strong>de</strong><br />

das wertvollste Aktivum erworben: Eine maßgebliche Beteiligung<br />

bei <strong>de</strong>r Lebensversicherungs-AG “Vita” in Mannheim, die<br />

in Hamburg-Mannheimer Versicherungs-AG umbenannt und<br />

nach Hamburg verlegt wur<strong>de</strong>. 1917 Beteiligung beim Bulgarischen<br />

Phönix in Sofia. Die Anteile an <strong>de</strong>r Hamburg American<br />

Insurance Company in New York wur<strong>de</strong>n 1927 an die gemeinsam<br />

mit Hallgarten & Co. und J. Henry Schrö<strong>de</strong>r Bank Corp.,<br />

New York gegrün<strong>de</strong>te “New York Hamburg Corporation” verkauft.<br />

<strong>Der</strong>en Leitung hatte Franz Mutzenbecher inne, zugleich<br />

auch Vorstandsmitglied <strong>de</strong>r Versicherungs-Gesellschaft Hamburg<br />

und über die Firma Mutzenbecher & Co., New York ihr<br />

Großaktionär. Das Lebens-Rückversicherungsgeschäft und die<br />

Beteiligung an <strong>de</strong>r Hamburg-Mannheimer wur<strong>de</strong>n 1930 an die<br />

Brand och Lifförsäkrings-AB Svea in Göteborg verkauft. Noch<br />

Mitte 1931 wur<strong>de</strong>n in Hamburg übernommen <strong>de</strong>r Europäische<br />

Lloyd und die Versicherungs-Gesellschaft von 1873 AG, doch<br />

nur ein gutes Jahr später for<strong>de</strong>rte die Weltwirtschaftskrise ihren<br />

Tribut: 1932 trat die Ges. in Liquidation, die aber ehrenvoll<br />

en<strong>de</strong>te. 1936 waren alle Gläubiger befriedigt und an die Aktionäre<br />

kam noch eine Quote von 10 % zur Verteilung.<br />

Los 1198 Schätzwert 300-400 €<br />

Vestische Kleinbahnen GmbH<br />

Herten i. Westf., 7 % Gold Bond 500 $<br />

1.12.1927 (Auflage 200, R 8) VF<br />

Teil einer in <strong>de</strong>n USA aufgelegten Anleihe von 1,75<br />

Mio. US-$. Rostrot/schwarzer ABNC-Stahlstich,<br />

Vignette mit Engel und Allegorie <strong>de</strong>r Elektrizität.<br />

Zuvor völlig unbekannt gewesener Dollar-Bond!<br />

Am linken Rand zwei Rostflecken, Trocknungsspuren<br />

nach Wasserscha<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Der</strong> Begriff “Vestische” geht bis ins Mittelalter zurück. 1335<br />

wird das “Vest” Recklinghausen erstm<strong>als</strong> urkundlich erwähnt.<br />

Die Bezeichnung ist für die Region zwischen Emscher und Lippe<br />

bis heute erhalten geblieben. Am 9.5.1901 wur<strong>de</strong> die erste<br />

elektrische Straßenbahnlinie Recklinghausen-Herten-Wanne<br />

eröffnet. Weitere Linien im Umkreis folgten, doch fuhr je<strong>de</strong> auf<br />

eigene Rechnung. Die Verwaltung aller Linien jedoch lag in <strong>de</strong>n<br />

Hän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r 1908 gegrün<strong>de</strong>ten “Recklinghausener Straßenbahnen”<br />

<strong>als</strong> Bau- und Betriebsgesellschaft. Daß je<strong>de</strong> Linie eine<br />

separate Betriebsrechnung hatte, wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r Eröffnung<br />

weiterer Linien immer unmöglicher. Deshalb erfolgte im Mai<br />

1915 <strong>de</strong>r Zusammenschluß zur Vestische Kleinbahnen GmbH.<br />

Erstm<strong>als</strong> 1920 wur<strong>de</strong>n Busse eingesetzt, doch wur<strong>de</strong> die erste<br />

Linie (Herten-Westerholt-Buer-Marl) mangels Rentabilität<br />

schon nach 4 Wochen wie<strong>de</strong>r eingestellt. Die zweite Linie<br />

(Schalke-Buer-Gladbeck) wur<strong>de</strong> durch eine Straßenbahnlinie<br />

ersetzt, da die Betriebskosten <strong>de</strong>r Buslinien 40-50 % höher <strong>als</strong><br />

bei <strong>de</strong>n Straßenbahnen lagen. 1940 umbenannt in Vestische<br />

Straßenbahnen GmbH. Mitte <strong>de</strong>r 1950er Jahre hatte das Straßenbahnnetz<br />

mit 260 km Betriebslänge in 1.000-mm-Spur<br />

und 21 Linien seine größte Aus<strong>de</strong>hnung erreicht. Danach, beson<strong>de</strong>rs<br />

ab 1960, wur<strong>de</strong> es reduziert und vermehrt durch Buslinien<br />

ersetzt. 1975 war das Straßenbahnnetz nur noch 82 km<br />

lang - <strong>de</strong>n 49 Triebwagen stan<strong>de</strong>n jetzt 232 Busse gegenüber.<br />

Die letzte Straßenbahn im Vest verkehrte am 3.10.1982.<br />

Los 1199 Schätzwert 50-100 €<br />

Vestische Kleinbahnen GmbH<br />

Herten i. Westf., 7 % Gold Bond 1.000 $<br />

1.12.1927 (Auflage 1650, R 3) VF+<br />

Teil einer in <strong>de</strong>n USA aufgelegten Anleihe von 1,75<br />

Mio. US-$. Blaugrün/schwarzer ABNC-Stahlstich,<br />

Vignette mit Engel und Allegorie <strong>de</strong>r Elektrizität.<br />

Los 1200 Schätzwert 225-300 €<br />

Vetschau-Weissagker Landwirtschaftliche<br />

Maschinenfabrik<br />

und Eisengiesserei A. Lehnigk AG<br />

Vetschau N.-L., Aktie 1.000 Mark<br />

22.3.1903 (Auflage 1760, R 8, davon 864<br />

“Zusammengelegt und Vorzugsaktie laut<br />

Beschluss <strong>de</strong>r Gen.-Vers. vom 30.6.1905”,<br />

R 8) EF<br />

Sehr <strong>de</strong>korativer G&D-Druck mit römischer Frauenkopf-Büste.<br />

Gründung 1895 zur Übernahme <strong>de</strong>r Maschinenfabrik von A.<br />

Lehnigk. 1900 wur<strong>de</strong> zusätzlich die Vetschauer Maschinenfabrik<br />

von Louis Voigt hinzugekauft. In Dres<strong>de</strong>n und Leipzig börsennotiert.<br />

1905 Umfirmierung in “Vetschauer landwirtschaftliche<br />

Maschinenfabrik und Eisengiesserei A. Lehnigk AG”. Das<br />

von einem norm<strong>als</strong>purigen Eisenbahnnetz durchzogene Werk<br />

(75.000 qm Fläche) beschäftigte mehr <strong>als</strong> 600 Arbeiter und besaß<br />

Verkaufsbüros in Breslau, Posen, Kiew und Warschau. Von<br />

Anfang an stand das Unternehmen unter keinem guten Stern:<br />

1899 brannten die Werkstätten ab, teure Neubauten wur<strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

1905 kam es zu großen Verlusten aufgrund ungünstiger<br />

Verträge mit russischen Abnehmern, die die Gesellschaft<br />

108


Los 1203 Schätzwert 400-500 €<br />

Vogtländische Carbonisiranstalt<br />

Grün, Actie 5.000 Mark 30.6.1896<br />

(Auflage nur 20 Stück, R 9), ausgestellt<br />

auf Ferdinand Roth in Lengenfeld i.V EF-<br />

Zuvor ganz unbekannter Jahrgang in Kleinst-Auflage,<br />

lediglich 6 Stück wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz<br />

gefun<strong>de</strong>n.<br />

Gründung 1889 zur Karbonisierung von Wolle und Kämmlingen<br />

in Lohnarbeit. Das Karbonisieren befreite die Wolle durch ein<br />

Bad in 4 %iger Schwefelsäure von pflanzlichen Stoffen (z.B.<br />

Kletten). Die organischen Substanzen wur<strong>de</strong>n dabei zerstört,<br />

während die Wolle erhalten blieb. Seinerzeit börsennotiert im<br />

Freiverkehr Chemnitz. Das Unternehmen bestand bis nach<br />

1945.<br />

schwer schädigten. Den verantwortlichen Vorstand mit <strong>de</strong>m sinnigen<br />

Namen “Ehrlich” warf man hinaus und verklagte ihn auf<br />

Scha<strong>de</strong>nersatz. Mehrfach kam es zu Sanierungen, bei <strong>de</strong>nen<br />

die For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r kreditgeben<strong>de</strong>n Credit- und Spar-Bank zu<br />

Leipzig jeweils in Eigenkapital umgewan<strong>de</strong>lt wur<strong>de</strong>n. Doch auch<br />

Ehrlich’s Nachfolger Birnstiel konnte das Ru<strong>de</strong>r nicht mehr herumreißen:<br />

1908 ging die AG in Liquidation. Zur Verwertung <strong>de</strong>r<br />

Vorräte wur<strong>de</strong> eine Auffang-GmbH gegrün<strong>de</strong>t.<br />

Nr. 1198 Nr. 1200<br />

sah <strong>de</strong>n erneuten Einstieg in <strong>de</strong>n Automobilbau: Gemeinsam<br />

mit <strong>de</strong>r Maschinenfabrik Friedrich wur<strong>de</strong> die “Bayerische Autowerke<br />

GmbH” in Traunreut gegrün<strong>de</strong>t, die <strong>de</strong>n Kleinwagen<br />

“Spatz 200” produzierte, einen Roadster mit Kunststoffkarosserie.<br />

In Nürnberg wur<strong>de</strong> zu<strong>de</strong>m eine stärkere Version unter<br />

<strong>de</strong>m Namen “Victoria 250” produziert. Trotz ansprechen<strong>de</strong>r<br />

Form fand das kleine Auto nur wenige Käufer, 1958 wur<strong>de</strong> die<br />

Produktion wie<strong>de</strong>r eingestellt. Ebenfalls 1958 erzwang ein<br />

drastischer Rückgang <strong>de</strong>r Verkaufszahlen die Fusion mit <strong>de</strong>r<br />

Express-Werke (Neumarkt) und <strong>de</strong>r DKW-Zweiradfertigung <strong>de</strong>r<br />

Auto-Union GmbH (Ingolstadt) zur “Zweirad Union AG”. Diese<br />

wur<strong>de</strong> 1966 von <strong>de</strong>r Nürnberger Hercules Werke GmbH übernommen<br />

und damit von Fichtel & Sachs in Schweinfurt. Die<br />

Marke “Victoria” verschwand, und weil sie lange nicht mehr benutzt<br />

wur<strong>de</strong>, eignete sich 1995 die Hermann Hartje KG in Hoya<br />

an <strong>de</strong>r Weser die Marke an und verkauft heute unter <strong>de</strong>m alten<br />

Markennamen “Victoria” wie<strong>de</strong>r Fahrrä<strong>de</strong>r und Pe<strong>de</strong>lecs.<br />

Los 1202 Schätzwert 60-120 €<br />

Vogtländisch-Erzgebirgische<br />

Treuhand-AG<br />

Plauen i.V., Aktie 1.000 Mark 8.10.1921.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 500, R 4) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1921 zum Zwecke <strong>de</strong>r Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung,<br />

Buchführung und Unternehmensberatung, außer<strong>de</strong>m<br />

Vermögensverwaltung und Übernahme von Treuhand-Geschäften.<br />

Die Ges. stand <strong>de</strong>r Plauener Bank nahe. Mit 10 Mitarbeitern<br />

bestand sie bis nach 1945.<br />

Los 1204 Schätzwert 300-375 €<br />

Vogtländische Flughafen-<br />

Betriebsgesellschaft mbH<br />

Plauen i.V., Stammanteil 2.000 RM<br />

13.5.1925 (R 9), ausgestellt auf die Fa.<br />

Schilbach & Co. in Greiz EF-<br />

Originalunterschriften Lesser für <strong>de</strong>n Vorstand und<br />

Oberbürgermeister Georg Lehmann für <strong>de</strong>n Aufsichtsrat.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1925 zum Bau und Betrieb <strong>de</strong>s Verkehrslan<strong>de</strong>platzes<br />

in Kauschwitz bei Plauen, <strong>de</strong>r sogar in das Netz <strong>de</strong>r Lufthansa<br />

eingebun<strong>de</strong>n war. Grün<strong>de</strong>r waren neben <strong>de</strong>r Stadtgemein<strong>de</strong><br />

Plauen (25 %) und <strong>de</strong>r Sächsische Flughäfen-Betriebs<br />

GmbH (20 %) vor allem am Bestehen <strong>de</strong>s Flughafens interessierte<br />

Wirtschaftsunternehmen. Im 2. Weltkrieg von <strong>de</strong>r Luftwaffe<br />

<strong>als</strong> Fliegerhorst genutzt. Außer<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong>n (was <strong>de</strong>n Alliierten<br />

während <strong>de</strong>s ganzen Krieges verborgen blieb!) im nahegelegenen<br />

“Waldwerk” Syrau in Baracken unter Tarnnetzen<br />

überwiegend von französischen Kriegsgefangenen und Häftlin-<br />

Flugzeuge Messerschmitt Me 109<br />

Werbeprospekt für Vetschauer<br />

Drillmaschinen ca. 1898<br />

Los 1201 Schätzwert 15-30 €<br />

Victoria-Werke AG<br />

Nürnberg, Aktie 100 RM Febr. 1928<br />

(Auflage 9500, R 1) EF<br />

Max Frankenburger und Max Ottenstein grün<strong>de</strong>ten 1886 die<br />

Fa. Frankenburger & Ottenstein zur Produktion von Hochrä<strong>de</strong>rn.<br />

Schon 1893 hatte die Firma über 250 Beschäftigte. 1895<br />

Umwandlung in die “Victoria Fahrrad-Werk vorm. Frankenburger<br />

& Ottenstein AG”. Anläßlich <strong>de</strong>r Produktionsaufnahme von<br />

Motorrä<strong>de</strong>rn 1899 umfirmiert in “Victoria-Werke AG”. 1900<br />

war <strong>de</strong>r erste Victoria-Motorwagen fertig entwickelt, 1904 gingen<br />

die Automobile in Serienproduktion, vom “Doctor’s Cabriolet”<br />

bis zur sechssitzigen Limousine. Großen Erfolg hatten die<br />

Victoria-Automobile aber nicht, ihre Produktion wur<strong>de</strong> 1912<br />

wie<strong>de</strong>r eingestellt. Ab 1920 wur<strong>de</strong>, zunächst noch mit einem<br />

BMW-Motor, mit <strong>de</strong>r “KR I” das mo<strong>de</strong>rnste Motorrad dieser Zeit<br />

gebaut. Mit <strong>de</strong>n Nachfolgemo<strong>de</strong>llen wur<strong>de</strong>n regelmäßig neue<br />

Geschwindigkeitsrekor<strong>de</strong> aufgestellt. Im 2. Weltkrieg wur<strong>de</strong>n<br />

die Victoria-Werke fast vollständig zerstört, hatten aber schon<br />

1950 wie<strong>de</strong>r 1.300 Beschäftigte und fertigten jährlich doppelt<br />

so viele Motorrä<strong>de</strong>r und Fahrrä<strong>de</strong>r wie vor <strong>de</strong>m Krieg. 1956<br />

Nr. 1203 Nr. 1205<br />

109


gen aus <strong>de</strong>m Lager Mehlteuer über 1.000 Jagdflugzeuge bzw.<br />

Jagdbomber vom Typ Me 109 produziert und in Plauen-Kauschwitz<br />

probegeflogen, auch die Endmontagehalle befand sich<br />

auf <strong>de</strong>m Flughafengelän<strong>de</strong>. Nach <strong>de</strong>m Krieg wur<strong>de</strong>n das geheime<br />

Flugzeugwerk im Märchenwald zwischen Syrau und<br />

Kauschwitz und <strong>de</strong>r Flughafen von <strong>de</strong>n Sowjets genutzt, später<br />

übernahm die NVA. Heute über<strong>de</strong>ckt ein Gewerbegebiet die<br />

Reste <strong>de</strong>r Anlage, die Fläche <strong>de</strong>s ehemaligen Flugfel<strong>de</strong>s wird<br />

landwirtschaftlich genutzt.<br />

druck. Ab 1916 Herstellung von Lastwagen, Benzin- u. Dieselmotoren,<br />

Spezialfahrzeuge, Wiegegeräte, Grau- u. Stahlguß.<br />

1932 zahlungsunfähig und Konkursverfahren. Zur Weiterführung<br />

<strong>de</strong>s Betriebes wur<strong>de</strong> eine Auffanggesellschaft gegrün<strong>de</strong>t:<br />

Vomag-Betriebs-AG, 1938-1942 Vomag Maschinenfabrik AG,<br />

ab September 1942 Vomag Vogtländische Maschinenfabrik<br />

AG. Ab 1942 auch Panzermontage. Nach <strong>de</strong>m 2. WK wur<strong>de</strong><br />

das Werk in Plauen von <strong>de</strong>n Russen komplett <strong>de</strong>montiert und<br />

die VOMAG-Gebäu<strong>de</strong> gesprengt, so daß im Vogtland nie wie<strong>de</strong>r<br />

Nutzfahrzeuge gebaut wer<strong>de</strong>n konnten.<br />

Los 1205 Schätzwert 400-500 €<br />

Vogtländische Flughafen-<br />

Betriebsgesellschaft mbH<br />

Plauen i.V., Stammanteil 40.000 RM<br />

13.5.1925 (R 12), ausgestellt auf die<br />

Sächsische Flughäfen-Betriebs GmbH VF+<br />

Originalunterschriften Lesser für <strong>de</strong>n Vorstand und<br />

Oberbürgermeister Georg Lehmann für <strong>de</strong>n Aufsichtsrat.<br />

In dieser Stückelung Ein Unikat aus<br />

<strong>de</strong>m Reichsbankschatz. Abheftlochung.<br />

Los 1206 Schätzwert 150-200 €<br />

Vogtländische Maschinenfabrik<br />

(vorm. J. C. & H. Dietrich) AG<br />

Plauen i.V., VZ-Aktie 1.000 RM 10.5.1928<br />

(R 8) EF<br />

Gründung 1895. Produziert wur<strong>de</strong>n Schiffchen-Stickmaschinen,<br />

Webstühle, Rotationsdruckmaschinen, Panzer, Busse,<br />

Lastkraftwagen und Rohölmotoren. 1910-12 auch Bau von<br />

Klein-Automobilen mit 12 bzw. 20 PS. Die VOMAG grün<strong>de</strong>te<br />

1918 die Bayer. Vomag-Kraftwagenwerke GmbH in München<br />

und 1919 die Deutsche Automobilkonzern GmbH (letztere ein<br />

Gemeinschaftsunternehmen mit <strong>de</strong>n Dux-Automobilwerken,<br />

<strong>de</strong>r Magirus AG und <strong>de</strong>r Presto-AG). 1919/20 Expansion <strong>de</strong>s<br />

Plauener Werkes (am unteren Bahnhof an <strong>de</strong>r Linie Weischlitz-<br />

Gera) durch Ankauf <strong>de</strong>r benachbarten, während <strong>de</strong>s 1. Weltkriegs<br />

<strong>als</strong> Munitionswerk betriebenen Kunstsei<strong>de</strong>fabrik (Werk<br />

II) und <strong>de</strong>r Stickerei-Industrie GmbH (Werk III). Auf <strong>de</strong>m<br />

210.000 qm großen Gelän<strong>de</strong> arbeiteten nun über 5.000 Beschäftigte.<br />

1922 außer<strong>de</strong>m noch Gründung <strong>de</strong>r Standard-<br />

Compositor AG, die eine in <strong>de</strong>n USA entwickelte Setzmaschine<br />

produzierte. Die VOMAG-Aktien waren in Berlin, seit 1921 auch<br />

in Frankfurt börsennotiert. Als eines <strong>de</strong>r vielen Opfer <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />

1932 in Konkurs gegangen. Auf Betreiben <strong>de</strong>r<br />

Banken danach Gründung <strong>de</strong>r Vomag-Betriebs-AG <strong>als</strong> Auffanggesellschaft.<br />

Zu DDR-Zeiten wur<strong>de</strong>n im Werk Plauen<br />

(“Repwerk” genannt) Lastkraftwagen instandgesetzt und ungarische<br />

Ikarus-Busse zum Teil <strong>de</strong>montiert und wie<strong>de</strong>r neu aufgebaut.<br />

Im Werk Zittau wur<strong>de</strong>n die bekannten ROBUR-Lastkraftwagen<br />

hergestellt. Auf <strong>de</strong>m VOMAG-Gelän<strong>de</strong> in Plauen<br />

lebte En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 90er-Jahre die Tradition <strong>de</strong>r Bus-Produktion<br />

wie<strong>de</strong>r auf: <strong>Der</strong> bekannte Omnibus-Hersteller Neoplan betreibt<br />

dort heute eine Endmontage.<br />

Los 1208 Schätzwert 20-40 €<br />

Volksstaat Hessen<br />

Darmstadt, 8 % Teilschuldv. 1.000 RM<br />

31.5.1928 (R 3) EF<br />

Hessen, Reichsfürstentum seit 1292, wur<strong>de</strong> 1567 durch Erbfolge<br />

gevierteilt. Später blieben nur Hessen-Kassel (1868-<br />

1944 die preußische Provinz Hessen-Nassau) und Hessen-<br />

Darmstadt (zunächst Großherzogtum, 1918-45 Freistaat). Das<br />

heutige Land Hessen wur<strong>de</strong> am 19.9.1945 gebil<strong>de</strong>t.<br />

Los 1209 Schätzwert 40-75 €<br />

Voltohm Seil- und Kabel-Werke AG<br />

Frankfurt a.M., Aktie 100 RM Juli 1929<br />

(Auflage 3000, R 8) EF<br />

Gründung 1898 in München, 1901 Sitzverlegung nach Frankfurt.<br />

Das fast 10.000 qm große Fabrikareal befand sich am<br />

Hainerweg 129/131, beschäftigt waren ca. 130 Leute, außer<strong>de</strong>m<br />

Zweigwerk in Hahn/Ts. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Kabel, Drahtund<br />

Hanfseile. Unter Beibehaltung <strong>de</strong>s Betriebssitzes in Frankfurt/Main<br />

(Werrastr. 27-29) wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r juristische Sitz später<br />

nach Ihmerterbach (Kreis Iserlohn) verlegt, wo auch <strong>de</strong>r Mehrheitsaktionär,<br />

die Firma Adolf vom Braucke AG, ansässig war.<br />

1972 in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Los 1210 Schätzwert 30-75 €<br />

Vomag Vogtländische<br />

Maschinenfabrik AG<br />

Plauen i.V., Aktie 1.000 RM Sept. 1942<br />

(Auflage 3000, R 3) EF<br />

Gründung 1895 nach Übernahme einer Stickmaschinen-Fabrik<br />

von J.C. & H. Dietrich. Zuerst Herstellung und Verkauf von<br />

Hand- und Schiffchen-Stickmaschinen, Vorbereitungsmaschinen<br />

für die Webereien engl. Gardinen, Wie<strong>de</strong>rdruckmaschinen<br />

für endloses Papier, u.a. Rotationsmaschinen für Zeitungs-<br />

Los 1211 Schätzwert 20-75 €<br />

von Poncet Glashüttenwerke AG<br />

Friedrichshain N.-L., Aktie 1.000 Mark<br />

18.6.1921 (Auflage 4500, R 2) EF<br />

Bei <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>r AG 1905 wur<strong>de</strong>n eingebracht: das von<br />

<strong>de</strong>r bisherigen offenen Han<strong>de</strong>lsgesellschaft von Poncet Glashüttenwerke<br />

zu Friedrichshain (Nie<strong>de</strong>rlausitz) betriebene Han<strong>de</strong>ls-<br />

u. Fabrikationsgeschäft einschl. <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Teilhabern an<br />

dieser Ges. gehörigen Grundbesitze in Friedrichshain, Wolfshain<br />

u. Horlitza, bes. das Rittergut Wolfshain u. Friedrichshain,<br />

die Reuthener Hai<strong>de</strong>, die Julius-Grube u. die drauf betriebene<br />

Land- u. Forstwirtschaft. Die Ges. unterhielt Zweignie<strong>de</strong>rlassungen<br />

in Berlin, Duisdorf bei Bonn und Wiesau (Kr. Sprottau).<br />

Los 1212 Schätzwert 30-75 €<br />

Vorschuß-Verein zu Alsleben<br />

Baumeier, Otto, Kieling & Co. KGaA<br />

Alsleben a.S., Namensaktie Serie E 100<br />

RM 1.7.1929 (Auflage 500, R 5) EF<br />

Gründung 1872 <strong>als</strong> Genossenschafts-Bank, seit 1889 KGaA.<br />

Los 1213 Schätzwert 30-90 €<br />

Vox-Schallplattenund<br />

Sprechmaschinen-AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 RM Febr. 1928<br />

(Auflage 1900, R 3) EF<br />

Vox-Firmensignet im Art-Deko-Stil in allen vier Ekken,<br />

mit Faksimile-Unterschrift <strong>de</strong>s Diamanten-<br />

Milliardärs August Stauch.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1921 durch Otto Klung, August Stauch und Curt<br />

Stille zwecks Vertrieb von Schallplatten und Walzen sowie von<br />

Sprechmaschinen aller Art, außer<strong>de</strong>m von 17,5-cm-Schellakkplatten<br />

mit Präge-Porträts ohne Mittelloch, die nur mit einem<br />

mitgelieferten Spezialteller abgespielt wer<strong>de</strong>n konnten. Hauptinvestor<br />

und Aufsichtsratsvorsitzen<strong>de</strong>r war August Stauch, <strong>de</strong>r<br />

in <strong>de</strong>r ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika im Diamantengeschäft<br />

ein Vermögen gemacht hatte (Stauch fand 1908<br />

<strong>als</strong> Eisenbahn-Angestellter <strong>de</strong>n ersten Diamanten im Wüstensand<br />

vor Lü<strong>de</strong>ritz). Vom Hauptsitz <strong>de</strong>r Firma im sogenannten<br />

Vox-Haus (Berlin, Potsdamerstraße 39 A) wur<strong>de</strong> am<br />

29.10.1923 die erste <strong>de</strong>utsche Radiosendung ausgestrahlt.<br />

Als Han<strong>de</strong>lsmarke wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Name “Vox” (lateinisch: Stimme)<br />

gesetzlich geschützt. Das Markenzeichen wur<strong>de</strong> von einem<br />

professionellen Werbegraphiker entworfen, <strong>de</strong>m Kunstmaler<br />

Wilhelm Deffke. Diesem gelang mit einem stilisierten Negerkopf,<br />

<strong>de</strong>ssen Wulstlippen zum Schreien weit geöffnet sind, eines<br />

<strong>de</strong>r beeindruckendsten Logos in <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r<br />

Schallplattenindustrie, ein Meilenstein <strong>de</strong>s Art Déco. Innerhalb<br />

von drei Jahren konnte die Vox-Gesellschaft ein eindrucksvolles<br />

Repertoire an Eigenaufnahmen zusammenstellen. Zahlreiche<br />

Künstler von Weltruf (u.a. Baklanoff, Grete Stückgold, Fritz<br />

Krauss, Alfred Piccaver, Petar Raitscheff, Heckmann-Bettendorf,<br />

Emanuel List, Georges Boulanger, Tino Valeria) wur<strong>de</strong>n<br />

zum Teil exclusiv für die Aufnahmen auf Vox-Schallplatten verpflichtet.<br />

Doch die finanzielle Lage verschlechterte sich über<br />

die Jahre. Das Hauptverzeichnis 1924 <strong>de</strong>r Vox-Musikplatten<br />

wies über 270 Seiten auf, das Hauptverzeichnis 1925 hatte<br />

noch über 210 Seiten, das Hauptverzeichnis 1926 nur noch<br />

150 Seiten. Die Konkurrenz <strong>de</strong>r großen, international verflochtenen<br />

<strong>de</strong>utschen Firmen war übermächtig, <strong>de</strong>r technische Fortschritt<br />

war kostspielig und erfor<strong>de</strong>rte darüber hinaus die elektrische<br />

Neuaufnahme <strong>de</strong>r veralteten akustisch aufgenommenen<br />

Platten. Angestrebte Kooperationen schlugen fehl. Die<br />

Weltwirtschaftskrise tat ein übriges: 1929 musste Vox vor <strong>de</strong>r<br />

Konkurrenz die Segel streichen und Konkurs anmel<strong>de</strong>n. Hermann<br />

Tietz übernahm für seine Kaufhauskette Hertie die Bestän<strong>de</strong><br />

an Vox-Matrizen und presste billige Schallplatten zum<br />

Kampfpreis von 95 Pfennig (<strong>de</strong>r normale Preis war zu dieser<br />

Zeit 3 Mark). August Stauch verlor durch <strong>de</strong>n Vox-Konkurs und<br />

an<strong>de</strong>re fehlgeschlagene Investments in <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />

sein ganzes gewaltiges Vermögen aus <strong>de</strong>m Diamantengeschäft,<br />

das ihn zeitweise zu einem <strong>de</strong>r reichsten Männer in<br />

Deutschland gemacht hatte. Im Mai 1930 ließ sich sein früherer<br />

Partner und Vox-Mitbegrün<strong>de</strong>r Otto Klung die Markenbezeichnung<br />

“Televox” han<strong>de</strong>lsgerichtlich eingetragen und machte<br />

später Anfang 1939 einen neuen Anfang mit <strong>de</strong>r Televox-<br />

Schallplatten-Gesellschaft (Werbespruch: Ob Walzer, Tango o-<br />

<strong>de</strong>r Fox, Schallplatten nur bei Televox).<br />

Los 1214 Schätzwert 500-625 €<br />

W. Hirsch AG für Tafelglasfabrikation<br />

Ra<strong>de</strong>berg, Aktie 1.000 Mark 20.4.1901<br />

(Auflage 150, R 10) VF<br />

Mit Originalunterschriften, u.a. Edmund Hirsch und<br />

Otto Hirsch <strong>als</strong> Vorstand. Zuvor völlig unbekannt<br />

gewesener früher Jahrgang, nur 3 Stück wur<strong>de</strong>n<br />

im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1873, AG seit 1899. In Betrieb befan<strong>de</strong>n sich 2<br />

Sandbläsereien und 8 Glasöfen. Börsennotiz Berlin und Dres<strong>de</strong>n.<br />

Die Familie Hirsch gehörte zu <strong>de</strong>n alten in ganz Mitteleuropa<br />

verbreiteten Glasmachergeschlechtern. Vor allem in Sachsen<br />

und in <strong>de</strong>r Lausitz wur<strong>de</strong>n im 19. Jh. zahlreiche Glashütten<br />

von dieser Familie gegrün<strong>de</strong>t. Die Nachfahren von Johann<br />

Baptist Hirsch grün<strong>de</strong>ten in <strong>de</strong>r zweiten Hälfte <strong>de</strong>s 19. Jh.. drei<br />

Glasfabriken in Ra<strong>de</strong>berg und Pirna in Dres<strong>de</strong>n, Altenburg in<br />

Thüringen, Weißwasser/Oberlausitz, sowie in Ruhland bei<br />

Lauchhammer, Bunzlau/Schlesien, Rauscha bei Görlitz und<br />

Brand-Erbisdorf bei Freiberg in Sachsen. Das 1924 in Belgien<br />

und Frankreich entwickelte Ziehglasverfahren führte zum Nie<strong>de</strong>rgang<br />

<strong>de</strong>r Ra<strong>de</strong>berger Glashütten. 1928 kam die gesamte<br />

Ra<strong>de</strong>berger Glasindustrie, die bis dahin führend in ganz<br />

Deutschland war, zum Erliegen.<br />

Los 1215 Schätzwert 30-80 €<br />

W. Jacobsen AG<br />

Kiel, Aktie 1.000 Mark 1.8.1921 (Auflage<br />

5000, R 2) EF<br />

Großformatig. Dekorativer Druck von König & Ebhardt.<br />

Los 1207 Schätzwert 25-50 €<br />

Vogtländische Tüllfabrik AG<br />

Plauen i.V., Aktie 1.000 RM 1.8.1938<br />

(Auflage 1000, R 3) EF<br />

Gründung 1906. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Tülle aller Art für Spitzen,<br />

Gardinen, Brautschleier und Klei<strong>de</strong>r. 1921 wird die Fabrikation<br />

von Madras- und Bagdad-Gardinen sowie von Kongreß- und<br />

Tapisseriestoffen aufgenommen. Börsennotiz Berlin, später<br />

Leipzig. 1938 Bau eines Kameradschaftshauses. Ab 1939 vor<br />

allem mit dringen<strong>de</strong>n Kriegsaufträgen beschäftigt.<br />

Nr. 1214<br />

Alte Postkarte mit Abb. <strong>de</strong>r Glasfabrik in Weißwasser<br />

110


vor völlig unbekannt gewesene Emission, nur 13<br />

Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Die Werke im sauerländischen Warstein wur<strong>de</strong>n bereits 1739<br />

zur Verhüttung <strong>de</strong>r Erzvorkommen in unmittelbarer Nähe gegrün<strong>de</strong>t.<br />

1872 wur<strong>de</strong> das Eisenwerk Holzhausen bei Homberg<br />

(Bez. Kassel) erworben und die “AG Warsteiner Gruben- und<br />

Hüttenverein” gebil<strong>de</strong>t. 1925 wur<strong>de</strong>n die schon 1794 gegrün<strong>de</strong>ten<br />

“Herzoglichen Eisen- und Emaillierwerke AG” in Primkenau<br />

(Bez. Liegnitz) übernommen, zugleich Umfirmierung in<br />

“Warsteiner und Herzoglich Schleswig-Holsteinische Eisenwerke<br />

AG”. 1945 gingen mit <strong>de</strong>r Friedrich-Christianshütte und <strong>de</strong>r<br />

Ver. Dorotheen- und Henriettenhütte in Schlesien 70 % <strong>de</strong>r<br />

Produktionsbasis verloren. 1948 Sitzverlegung von Primkenau<br />

nach Warstein. Im Werk Eisenhammer und <strong>de</strong>r St. Wilhelmshütte<br />

in Warstein und <strong>de</strong>m Eisenwerk Holzhausen wur<strong>de</strong>n Ba<strong>de</strong>wannen,<br />

Her<strong>de</strong>, Zimmeröfen, Ölöfen, Achsen, Gesenk- und<br />

Freiformschmie<strong>de</strong>stücke produziert. 1967 Vergleich, anschließend<br />

ging die in Düsseldorf börsennotierte AG in Liquidation.<br />

Gründung 1878, AG seit 1917. Betrieb <strong>de</strong>r Warenhäuser in <strong>de</strong>r<br />

Holstenstraße 2/12, Rosenstraße 1/7, Preußerstraße 1/3 und<br />

Holtenauer Straße 24/26. Börsennotiz Berlin und Hamburg. Bis<br />

2006 mit <strong>de</strong>r Verwaltung ihres wertvollen Grundbesitzes befasste<br />

Gesellschaft. Großaktionär mit über 92% war die Lan<strong>de</strong>sbank<br />

Schleswig-Holstein Girozentrale, Kiel (heute HSH<br />

Nordbank), die sqeeze-out vornahm. Nun 100 % HanseMerkur<br />

Versicherungsgruppe.<br />

Gründung 1897 zur Herstellung von Eisenbahn- und Straßenbahnwagen<br />

in Serie. Auf <strong>de</strong>m 137.000 qm großen Fabrikareal<br />

(Werkstraße 2) waren bis zu 1.000 Mitarbeiter beschäftigt. Die<br />

Ges. baute die Straßenbahnwagen für die Oberrheinische Eisenbahn-Gesellschaft<br />

(Karlsruhe und Stuttgart), außer<strong>de</strong>m regelmäßig<br />

mit <strong>de</strong>m Bau von Reisezugwagen für die Reichsbahn<br />

und später die Deutsche Bun<strong>de</strong>sbahn beschäftigt. Börsennotiert<br />

in Mannheim und Frankfurt. In <strong>de</strong>n 1960er Jahren übernahm<br />

die Bauknecht Holding AG in Zürich die Aktienmehrheit,<br />

1970 dann in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt. <strong>Der</strong> Waggonbau wur<strong>de</strong><br />

anschließend eingestellt. Neben <strong>de</strong>m Waggonreparaturgeschäft<br />

wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Folgezeit ein Metall- und ein Kunsttoffbereich<br />

entwickelt, <strong>de</strong>r vor allem <strong>als</strong> Automobilzulieferer (z.B. für<br />

Merce<strong>de</strong>s und Volvo) arbeitet. 1985 kaufte <strong>de</strong>r Waagenhersteller<br />

Bizerba die ehemalige Waggonfabrik. Heute die BWR Waggonreparatur<br />

GmbH.<br />

Los 1224 Schätzwert 25-50 €<br />

Websky, Hartmann & Wiesen AG<br />

Wüstewaltersdorf, Aktie 100 RM März<br />

1933 (Auflage 1287, R 4) UNC-EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1853, seit 1883 unter <strong>de</strong>r Firma Websky, Hartmann<br />

& Wiesen zunächst eine oHG, dann GmbH, AG seit 1923. Erzeugt<br />

wur<strong>de</strong>n Tisch<strong>de</strong>cken, Stoffe für Bettwäsche, Bucheinbandstoffe,<br />

Le<strong>de</strong>raustauschstoffe. Drei Fabrikationsstätten im<br />

Bezirk Breslau: Flachsgarnspinnerei und Flachsbleiche Tannhausen,<br />

Weberei und Vere<strong>de</strong>lung in Wüstewaltersdorf sowie<br />

Leinenstückbleiche und Kalikofabrik Zedlitzhei<strong>de</strong>. 1960 verlagert<br />

nach Hannover, 1966 nach Abwicklung gelöscht.<br />

Los 1216 Schätzwert 30-90 €<br />

Wachs & Flössner AG<br />

Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark 19.12.1901.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, später<br />

reduziert auf 725, R 3) EF<br />

1941 Nennbetrag berichtigt auf 1.300 RM.<br />

Gründung 1901. Die schon seit 1868 <strong>als</strong> oHG bestehen<strong>de</strong> Firma<br />

betrieb einen Großhan<strong>de</strong>l in Lan<strong>de</strong>sprodukten und Kolonialwaren,<br />

außer<strong>de</strong>m Herstellung von Obst- und Gemüsekonserven<br />

sowie Marmela<strong>de</strong>. Nach <strong>de</strong>m Krieg nicht verlagert, umgewan<strong>de</strong>lt<br />

in VEB Kofa.<br />

Los 1219 Schätzwert 30-75 €<br />

Walter Hoene AG<br />

Berlin, Aktie 20 RM Dez. 1924 (Auflage<br />

600, R 5) EF-<br />

Gründung 1921. Han<strong>de</strong>l mit Materialien für Feld-, Wald- und<br />

Industriebahnen. Nach <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise 1932 in Konkurs<br />

gegangen.<br />

Los 1222 Schätzwert 20-50 €<br />

Warsteiner und Herzoglich Schleswig-<br />

Holsteinische Eisenwerke AG<br />

Warstein, Aktie 100 RM 17.9.1925<br />

(Auflage 27000, R 2) UNC<br />

Die Werke im sauerländischen Warstein wur<strong>de</strong>n bereits 1739<br />

zur Verhüttung <strong>de</strong>r Erzvorkommen in unmittelbarer Nähe gegrün<strong>de</strong>t.<br />

1872 wur<strong>de</strong> das Eisenwerk Holzhausen bei Homberg<br />

(Bez. Kassel) erworben und die “AG Warsteiner Gruben- und<br />

Hüttenverein” gebil<strong>de</strong>t. 1925 wur<strong>de</strong>n die schon 1794 gegrün<strong>de</strong>ten<br />

“Herzoglichen Eisen- und Emaillierwerke AG” in Primkenau<br />

(Bez. Liegnitz) übernommen, zugleich Umfirmierung in<br />

“Warsteiner und Herzoglich Schleswig-Holsteinische Eisenwerke<br />

AG”. 1945 gingen mit <strong>de</strong>r Friedrich-Christianshütte und <strong>de</strong>r<br />

Ver. Dorotheen- und Henriettenhütte in Schlesien 70 % <strong>de</strong>r<br />

Produktionsbasis verloren. 1948 Sitzverlegung von Primkenau<br />

nach Warstein. Im Werk Eisenhammer und <strong>de</strong>r St. Wilhelmshütte<br />

in Warstein und <strong>de</strong>m Eisenwerk Holzhausen wur<strong>de</strong>n Ba<strong>de</strong>wannen,<br />

Her<strong>de</strong>, Zimmeröfen, Ölöfen, Achsen, Gesenk- und<br />

Freiformschmie<strong>de</strong>stücke produziert. 1967 Vergleich, anschließend<br />

ging die in Düsseldorf börsennotierte AG in Liquidation.<br />

Los 1225 Schätzwert 25-50 €<br />

Webstuhlfabrik und Eisengiesserei<br />

Gustav Thiele AG<br />

Neugersdorf/Sa., Aktie 1.000 RM Feber<br />

1940 (Auflage 550, kpl. Aktienneudruck<br />

nach Kapitalherabsetzung, R 4) EF+.<br />

Gründung 1871, AG seit 1922. Das werk in <strong>de</strong>r Bleichenstr. 28-30<br />

produzierte zunächst Han<strong>de</strong>ls- und Maschinenguß, 1900 Aufnahme<br />

<strong>de</strong>r Produktion von Webstühlen, ab 1939 wur<strong>de</strong>n auch Schaftund<br />

Schärmaschinen hergestellt. In Rumburg (Su<strong>de</strong>tenland) bestand<br />

eine Tochtergesellschaft genau gleichen Namens, <strong>de</strong>ren Aktien<br />

bis auf <strong>de</strong>n Ausgabeort optisch mit <strong>de</strong>n Neugersdorfer Stükken<br />

völlig i<strong>de</strong>ntisch sind. Aus <strong>de</strong>r Tradition <strong>de</strong>s Neugersdorfer Textilmaschinenbaus<br />

heraus enstand nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> 1991 die MBN<br />

Maschinenbaubetriebe Neugersdorf GmbH, die heute auf Komplettanlagen<br />

für die Fahrzeugmontage spezialisiert ist.<br />

Los 1220 Schätzwert 20-50 €<br />

Wan<strong>de</strong>rer-Werke AG<br />

Siegmar-Schönau, Aktie 1.000 RM Mai<br />

1942 (Auflage 14636, R 1) EF<br />

G&D-Druck mit Firmensignet.<br />

Los 1217 Schätzwert 150-200 €<br />

Wagfina Westeuropäische AG<br />

für Finanzierungen<br />

Berlin, Interimsschein 1.000 RM 6.11.1933<br />

(Auflage 4 Stück für die aktienrechtlich<br />

erfor<strong>de</strong>rlichen 4 Mitgrün<strong>de</strong>r, weitere 196 in<br />

einer Sammelurkun<strong>de</strong> verbrieft, R 10) EF-VF<br />

Originalunterschriften Adolphe Klaczkin für <strong>de</strong>n<br />

Vorstand und Andre Delgar<strong>de</strong> für <strong>de</strong>n Aufsichtsrat.<br />

Ausgestellt auf Louis Arthur Laurent, Levallois.<br />

Gründung 1933 durch französische Geschäftsleute für Finanzierungen<br />

insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>r Filmbranche. Nur wenige Monate<br />

nach <strong>de</strong>r Gründung wur<strong>de</strong> die AG bereits 1934 wie<strong>de</strong>r aufgelöst.<br />

Gründung 1885 <strong>als</strong> “Chemnitzer Velocipedfabrik Winklhofer &<br />

Jaenicke”, seit 1896 “Wan<strong>de</strong>rer Fahrradwerke AG”. Ab 1902<br />

auch Bau von Motorrä<strong>de</strong>rn, 1904 Produktionsbeginn <strong>de</strong>r legendären<br />

Continental Schreib-, Rechen- und Buchungsmaschinen.<br />

<strong>Der</strong> 1912 aufgenommene Kraftfahrzeugbau wur<strong>de</strong><br />

1932 in die neu gegrün<strong>de</strong>te Auto Union AG eingebracht (gemeinsam<br />

mit Zschopauer Motorenwerke, Audi und Horch).<br />

1949 Sitzverlegung nach München. Noch heute börsennotierte<br />

Gesellschaft.<br />

Los 1221 Schätzwert 200-250 €<br />

Warsteiner Gruben- und Hüttenwerke<br />

Warstein, Aktie 100 RM 14.1.1925<br />

(Auflage 4000, R 8) EF+<br />

1925 umgestempelt in “Warsteiner und Herzoglich<br />

Schleswig-Holsteinische Eisenwerke AG”. Zu-<br />

Los 1223 Schätzwert 75-100 €<br />

Wartburgstadt Eisenach<br />

10 % Schuldv. 5.000 Mark 12.2.1923<br />

(Auflage 5200, R 10) EF-VF<br />

Teil einer Anleihe von 200 Mio. Mark für Grundstückskäufe,<br />

Wohnungsbauten und die städtischen<br />

Werke. Großformatiges, <strong>de</strong>koratives Stück<br />

mit Stadtwappen. Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Los 1226 Schätzwert 200-250 €<br />

Wegelin & Hübner Maschinenfabrik<br />

und Eisengiesserei AG<br />

Halle a/S., Aktie 1.000 Mark 29.7.1922<br />

(Auflage 6500, R 9) EF-<br />

Großes Hochformat mit sehr hübscher Umrahmung.<br />

Zuvor ganz unbekannt gewesener früher<br />

Los 1218 Schätzwert 25-50 €<br />

Waggonfabrik AG<br />

Rastatt, Aktie 1.000 Mark 15.2.1923<br />

(Auflage 3500, R 2) EF-VF<br />

Mit schöner Umrandung im Historismusstil.<br />

Nr. 1221 Nr. 1229<br />

111


Jahrgang, nur 6 Stück wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz<br />

gefun<strong>de</strong>n.<br />

Ernst Hübner (1840-1905) und Alfred Wegelin (1841-88)<br />

grün<strong>de</strong>ten 1869 in Halle eine Maschinenfabrik, die Pumpen,<br />

Kompressoren, Pressen und Dampfmaschinen für Brauereien,<br />

Zuckerfabriken und die chemische Industrie herstellte. 1873<br />

lich von Dippoldiswal<strong>de</strong> (8,78 Mio. Kubikmeter<br />

Fassungsvermögen, fertiggestellt 1913). Dieser<br />

höchste Nennwert <strong>de</strong>r Anleihe war zuvor ganz unbekannt,<br />

ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />

Die Rote Weißeritz entspringt bei Altenberg und durchfließt<br />

Schmie<strong>de</strong>berg, Dippoldiswal<strong>de</strong> und Rabenau, die Wil<strong>de</strong> Weißeritz<br />

entspringt bei Rehefeld im Erzgebirge und berührt Tharandt.<br />

Ab Hainsberg vereint fließt die Weißeritz dann durch <strong>de</strong>n Plauenschen<br />

Grund, ehe sie nach 14 km in Dres<strong>de</strong>n in die Elbe<br />

mün<strong>de</strong>t. Die T<strong>als</strong>perrengenossenschaft baute, vor allen Dingen<br />

zum Zwecke <strong>de</strong>s Hochwasserschutzes, die T<strong>als</strong>perren an <strong>de</strong>r<br />

Wil<strong>de</strong>n Weißeritz bei Malter und Klingenberg (1914 vollen<strong>de</strong>t).<br />

Los 1229 Schätzwert 200-250 €<br />

Weißmainkraftwerk Röhrenhof AG<br />

Berneck i. Fichtelgebirge, Aktie 20 RM<br />

15.6.1936 (Auflage 2000, R 8) EF<br />

Gründung 1922 unter Übernahme <strong>de</strong>s vom Bezirk Berneck im<br />

Fichtelgebirge errichteten Weißmainkraftwerkes. Beabsichtigt<br />

war, die Wasserkräfte <strong>de</strong>s Weißen Mains zum Zwecke <strong>de</strong>r Ü-<br />

berlandversorgung weiter auszubauen. Bis heute produzieren<strong>de</strong>s<br />

Wasserkraftwerk, <strong>de</strong>ssen gesamte Stromerzeugung in das<br />

Netz <strong>de</strong>s Großaktionärs Energieversorgung Oberfranken, Bayreuth,<br />

eingespeist wird. Aktienhan<strong>de</strong>l (Gesamtkapital nur 0,5<br />

Mio. DM) im Telefonverkehr.<br />

Los 1230 Schätzwert 150-200 €<br />

Wengolit-Werke AG<br />

Berlin, Aktie 1.000 Mark 1.7.1922<br />

(Auflage 6000, R 9) VF-<br />

Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz. Fleckig.<br />

Gründung 1919 zur Fabrikation chemischer Produkte. 1922<br />

Umwandlung in die “AG für Verwertung chemischer Geheimverfahren”<br />

in Berlin. Hinter dieser hochtraben<strong>de</strong>n Firmenbezeichnung<br />

verbarg sich die Fabrikation von Steinnuss-Knöpfe-<br />

Ersatz. En<strong>de</strong> 1922 wie<strong>de</strong>r umbenannt in “Wengolit-Werke AG”,<br />

Rückverlegung <strong>de</strong>s Sitzes nach Hamburg. 1925 für nichtig erklärt.<br />

Los 1232 Schätzwert 75-150 €<br />

Wessel-Werk AG<br />

Bonn, Aktie 1.000 RM Juli 1942 (Auflage<br />

380, R 7) EF<br />

Gründung 1896, AG seit 1922 <strong>als</strong> “Wessels Wandplatten-Fabrik<br />

AG”, 1942 umbenannt in Wessel-Werk AG. Herstellung von<br />

Wand- und Fußbo<strong>de</strong>nplatten sowie sonstiger keramischer Erzeugnisse.<br />

Das Wessel-Werk ist heute in Reichshof-Wildbergerhütte<br />

und ist <strong>als</strong> kunststoffverarbeiten<strong>de</strong>r Betrieb <strong>de</strong>r weltweit<br />

führen<strong>de</strong> Hersteller von Staubsaugerdüsen und Staubsaugerzubehör.<br />

Alte Werbeanzeige<br />

wur<strong>de</strong> die Fabrik um eine Eisengießerei erweitert. 1886 Beginn<br />

<strong>de</strong>r Fertigung von Eis- und Kälteerzeugungsmaschinen. Das<br />

Unternehmen erlangte auch internationale Bekanntheit und<br />

wur<strong>de</strong>, zusammen mit weiteren Maschinenfabriken, 1899 in<br />

eine AG umgewan<strong>de</strong>lt, nach<strong>de</strong>m zuvor 1884-95 fünf neue Fabrikhallen<br />

errichtet wor<strong>de</strong>n waren. 1901 Übernahme <strong>de</strong>r Halleschen<br />

Union AG, 1917 Erwerb <strong>de</strong>s angrenzen<strong>de</strong>n Gelän<strong>de</strong>s von<br />

<strong>de</strong>r A. Wernicke Maschinenbau AG. Die in Berlin (ab 1932 Leipzig)<br />

börsennotierte AG muß 1932 und 1936 zweimal mit Kapitalherabsetzungen<br />

saniert wer<strong>de</strong>n, übersteht aber die Weltwirtschaftskrise.<br />

1946 verstaatlicht und mit <strong>de</strong>r Halleschen Maschinenfabrik<br />

und Eisengießerei zum VEB Maschinenfabrik Mafa<br />

Halle zusammengeschlossen. 1962 <strong>de</strong>r VVB “Luft- und Kältetechnik”<br />

in Dres<strong>de</strong>n zugeordnet. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> 1990 mit<br />

2200 Beschäftigten <strong>als</strong> ILKA Maschinenfabrik Halle GmbH reprivatisiert.<br />

1993 gibt die ILKA das alte Areal mit seiner ehem<strong>als</strong><br />

prachtvollen Industriearchitektur (die seit<strong>de</strong>m verfällt) auf<br />

und zieht nach Döllnitz. Nach mehreren gescheiterten Privatisierungsversuchen<br />

hat ILKA nur noch 50 Beschäftigte und wird<br />

1999 von <strong>de</strong>r GEA AG in Bochum übernommen.<br />

Nr. 1230<br />

Los 1231 Schätzwert 75-150 €<br />

Wessels-Wandplatten-Fabrik AG<br />

Bonn, Aktie 1.000 RM Dez. 1928 (Auflage<br />

848, R 7) EF<br />

Gründung 1896, AG seit 1922 <strong>als</strong> “Wessels Wandplatten-Fabrik<br />

AG”, 1942 umbenannt in Wessel-Werk AG. Herstellung von<br />

Wand- und Fußbo<strong>de</strong>nplatten sowie sonstiger keramischer Erzeugnisse.<br />

Das Wessel-Werk ist heute in Reichshof-Wildbergerhütte<br />

und ist <strong>als</strong> kunststoffverarbeiten<strong>de</strong>r Betrieb <strong>de</strong>r weltweit<br />

führen<strong>de</strong> Hersteller von Staubsaugerdüsen und Staubsaugerzubehör.<br />

Blick vom Paulsdorfer Strandbad auf die T<strong>als</strong>perre Malter<br />

Los 1233 Schätzwert 60-120 €<br />

West<strong>de</strong>utsche Bo<strong>de</strong>nkreditanstalt<br />

Köln, Aktie 1.000 Mark 1.10.1922<br />

(Auflage 2000, R 3) EF-VF<br />

Gründung 1893. Seit 1921 Interessengemeinschaft mit <strong>de</strong>r<br />

Preussische Bo<strong>de</strong>n-Credit-Actien Bank in Berlin, <strong>de</strong>r Nord<strong>de</strong>utsche<br />

Grundcreditbank in Weimar und <strong>de</strong>r Deutsche Hypothekenbank<br />

in Meiningen, wobei letztere <strong>de</strong>n Aktionären <strong>de</strong>r Westbo<strong>de</strong>n<br />

einen Umtausch 20:9 in Deutsche-Hyp-Aktien anbot.<br />

Das Bankgebäu<strong>de</strong> Kaiser-Wilhelm-Ring 17/21 wur<strong>de</strong> 1944 bei<br />

einem Fliegerangriff zu 85 % zerstört, 1949/51 wie<strong>de</strong>raufgebaut<br />

und 1961/63 erweitert. Nach<strong>de</strong>m lange Zeit Deutsche<br />

und Dresdner Bank jeweils eine Schachtelbeteiligung besaßen,<br />

erwarb Anfang <strong>de</strong>r 70er Jahre die Commerzbank die Aktienmehrheit<br />

und veranlaßte 1974 die Verschmelzung mit <strong>de</strong>r e-<br />

benfalls von ihr kontrollierten Rheinische Hypothekenbank AG<br />

(die 2002 in <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n drei Großbanken geformten Eurohypo<br />

AG aufging).<br />

Los 1227 Schätzwert 25-50 €<br />

Weilwerke AG<br />

Frankfurt a.M., Aktie 1.000 Mark Dez.<br />

1921. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 4000, R 2) EF<br />

Großes Hochformat.<br />

1896 Gründung <strong>de</strong>r Peter Weil & Co. durch die Brü<strong>de</strong>r Peter<br />

und Heinrich Weil. 1921 <strong>als</strong> “AG für Schreibmaschinen- und<br />

Fahrradfabrikation”, von Dez. 1921 bis Jan. 1927 “Weilwerke<br />

AG”, dann <strong>als</strong> “Torpedo- Fahrrä<strong>de</strong>r und Schreibmaschinen<br />

Weilwerke AG” firmierend. Herstellung von Torpedo-Fahrrä<strong>de</strong>rn<br />

und Motorfahrrä<strong>de</strong>rn, Torpedo-Büromaschinen: Schreib-, Buchungs-,<br />

und Schnell-Addiermaschinen. Börsennotiz: Freiverkehr<br />

Frankfurt. 1932 wur<strong>de</strong> Remington Großaktionär. 1944<br />

wur<strong>de</strong> das Werk in Frankfurt von Bomben schwer getroffen.<br />

Wie<strong>de</strong>raufbau, 1959 Umfirmierung in Torpedo-Büromaschinen<br />

AG. 1962 Organschafts- und Ergebnisabführungsvertrag mit<br />

<strong>de</strong>m Remington-Konzern. 1966 Einstellung <strong>de</strong>r Schreibmaschinenproduktion<br />

in Rö<strong>de</strong>lheim, En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Herstellung von<br />

“Torpedo”-Schreibmaschinen.<br />

Los 1228 Schätzwert 800-1000 €<br />

Weißeritzt<strong>als</strong>perrengenossenschaft<br />

Hainsberg, 4 % Schuldschein 5.000 Mark<br />

23.11.1909 (Auflage 300, R 12) VF+<br />

Teil einer Anleihe vom 10 Mio. M zum Bau <strong>de</strong>r T<strong>als</strong>perren<br />

bei Malter und Klingenberg. Hoch<strong>de</strong>korativer<br />

Druck von G&D mit fast postkartengroßer<br />

Abb. <strong>de</strong>r Staumauer <strong>de</strong>r Malterer T<strong>als</strong>perre nörd-<br />

Nr. 1228<br />

Los 1234 Schätzwert 20-50 €<br />

West<strong>de</strong>utsche Kaufhof AG<br />

Köln, Aktie 1.000 RM 28.9.1937 (Auflage<br />

25920, R 5) EF<br />

Wirtschaftshistorisch be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s Stück, zeitweise<br />

einer <strong>de</strong>r 30 großen DAX-Werte.<br />

Gründung <strong>de</strong>r Einzelfirma Leonhard Tietz 1879 in Str<strong>als</strong>und <strong>als</strong><br />

Kurz-, Weiß- und Wollwarengeschäft. Durch feste niedrige Preise<br />

gewann das Geschäft so viele Kun<strong>de</strong>n, daß es innerhalb weniger<br />

Jahre dreimal vergrößert wer<strong>de</strong>n mußte. 1889 Gründung<br />

<strong>de</strong>r ersten Filiale in Elberfeld, danach schlagartige Expansion<br />

vor allem im west<strong>de</strong>utschen Raum, ab 1929/30 auch in Schlesien<br />

und <strong>de</strong>m Frankfurter Raum. Seit 1905 “Leonhard Tietz<br />

AG”, 1933/36 umbenannt in West<strong>de</strong>utsche Kaufhof AG. <strong>Der</strong><br />

Kaufhof hatte jetzt über 13.000 Mitarbeiter, Großaktionäre waren<br />

zu dieser Zeit die Commerzbank, die Dresdner und die<br />

Deutsche Bank. 1945 waren lediglich 3 von 41 Filialen einigermaßen<br />

unzerstört, doch es folgte ein gewaltiger Wie<strong>de</strong>raufbau<br />

zum später zweitgrößten <strong>de</strong>utschen Kaufhauskonzern.<br />

1988 Einstieg bei Jet-Reisen und <strong>de</strong>r Media-Markt-Gruppe.<br />

1996 auf Wunsch <strong>de</strong>s späteren Großaktionärs Metro Verschmelzung<br />

mit <strong>de</strong>r ASKO und <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Metro-Aktivitäten<br />

zur heutigen METRO AG (Sitz Düsseldorf).<br />

112


Holsteinische Westbank und 1968 in Westbank AG. 1974 Verschmelzung<br />

mit <strong>de</strong>r Vereinsbank in Hamburg (gegr. 1856) zur<br />

Vereins- und Westbank AG. 2004 nach “squeeze-out” in <strong>de</strong>r<br />

Bayerische HypoVereinsbank AG aufgegangen.<br />

Los 1235 Schätzwert 150-250 €<br />

Westfälisch-Anhaltische<br />

Sprengstoff-AG<br />

Wittenberg (Bez. Halle), Stamm-Prioritäts-<br />

Actie 1.000 Mark Juli 1895 (Auflage 800,<br />

R 6) EF-<br />

Schöner G&D-Druck mit Originalunterschrift. Zuvor<br />

ganz unbekannt gewesener Jahrgang.<br />

Gründung 1893 <strong>als</strong> Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-AG<br />

im anhaltischen Coswig, 1899 Sitzverlegung nach Berlin. Hergestellt<br />

wer<strong>de</strong>n Sprengstoffe für <strong>de</strong>n Bergbau und das Militär<br />

sowie chemische Produkte. Fabriken in Reinsdorf, Coswig, Haltern<br />

und Sinsen. Die zivilen Zwecken dienen<strong>de</strong> Produktion wur<strong>de</strong><br />

1944 in die heutige WASAG-Chemie AG mit Sitz in Essen<br />

ausgeglie<strong>de</strong>rt. Als mittelbare Tochter <strong>de</strong>r I.G.Farben erst 1953<br />

wie<strong>de</strong>r aus alliierter Kontrolle entlassen; die Werke in <strong>de</strong>r Ostzone<br />

waren enteignet, es verblieb nur ein teilweise <strong>de</strong>montiertes<br />

Werk in Sythen (Westf.), zu <strong>de</strong>m später noch das Werk Neumarkt<br />

<strong>de</strong>r früheren WASAG-Beteiligung “Deutsche pyrotechnische<br />

Fabriken GmbH” kam. Mit <strong>de</strong>n Brü<strong>de</strong>rn Berthold und Harald<br />

von Bohlen und Halbach <strong>als</strong> Mehrheitsaktionären wuchs<br />

langsam wie<strong>de</strong>r ein mittlerer Chemie-Konzern heran, <strong>de</strong>r En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r 90er Jahre aber in erhebliche Schwierigkeiten geriet und<br />

sich nur dank <strong>de</strong>r hochprofitablen Tochtergesellschaft Gaudlitzwerk<br />

in Coburg (Präzisions-Formteile aus Kunststoff) noch<br />

knapp über <strong>de</strong>r Wasserlinie halten konnte.<br />

Werksansicht <strong>de</strong>r WASAG um 1926<br />

Los 1236 Schätzwert 30-75 €<br />

Westfälische Baumwollspinnerei<br />

Gronau i.W., Aktie 1.000 Mark<br />

15.12.1922 (Auflage 3105, R 5) EF<br />

Gründung 1894. Viele Jahrzehnte lag die Aktienmehrheit bei<br />

<strong>de</strong>r Textilindustriellen-Dynastie van Del<strong>de</strong>n. 1947 mit <strong>de</strong>r benachbarten<br />

Baumwollspinnerei Gronau verschmolzen, die am<br />

En<strong>de</strong> die <strong>de</strong>utsche Textilkrise auch nicht überlebte und 1999 in<br />

Konkurs ging.<br />

Nr. 1235 Nr. 1249<br />

Los 1237 Schätzwert 30-75 €<br />

Westfälische Drahtindustrie<br />

Hamm (Westf.), Aktie 1.000 RM Dez.<br />

1942 (Auflage 1933, z.T. aber in<br />

Sammelurkun<strong>de</strong>n verbrieft, R 4) EF<br />

Gründung 1872 unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1856 bestehen<strong>de</strong>n<br />

Fa. Hobrecker, Witte & Herbers. Die Fa. lautete bis En<strong>de</strong> 1890<br />

Westfälischer Drahtindustrie-Verein in Hamm”, anschließend<br />

Westfäl. Drahtindustrie. 1911 wur<strong>de</strong> ein Interessenvertrag mit<br />

<strong>de</strong>r Friedr. Krupp AG abgeschlossen. 1967 Namensän<strong>de</strong>rung in<br />

Klöckner Draht und 1987 in Westfälische Drahtindustrie GmbH.<br />

Los 1238 Schätzwert 25-50 €<br />

Westfälische Kupfer- und<br />

Messingwerke AG vorm. Casp. Noell<br />

Lü<strong>de</strong>nscheid, Aktie 1.000 RM Juli 1936<br />

(Auflage 2483, R 2, zum freiwilligen<br />

Umtausch eines Großteils <strong>de</strong>r 100-RM-<br />

Aktien) EF<br />

Vorkriegsausgaben <strong>de</strong>r WKM waren zuvor vollkommen<br />

unbekannt!<br />

Die Ges. geht zurück auf ein 1836 von Caspar Noell zu Vogelberg<br />

gegrün<strong>de</strong>tes Werk, wo unter Ausnutzung guter Wasserkräfte<br />

Metallbleche gefertigt wur<strong>de</strong>n. Wenige Jahre später kam<br />

in Friedrichshütte ein neues Walz- und Drahtwerk hinzu. 1871<br />

errichtete Noell in Helle bei Altroggenrahme<strong>de</strong> ein weiteres<br />

großes Walzwerk, bald darauf entstand ein weiteres Kupferblechwalzwerk<br />

im Rahme<strong>de</strong>tal sowie große Kupferdraht- und<br />

Stangenwerke in Lü<strong>de</strong>nscheid. 1898 Umwandlung in eine AG.<br />

Die Weltwirtschaftskrise überstan<strong>de</strong>n die WKM mit ihren Tochterfirmen<br />

nur mit Not, 1933 ging die Beschäftigtenzahl auf 380<br />

zurück. Doch die Sanierung gelang. 1935 Umstellung <strong>de</strong>r Produktion<br />

von Freileitungsmaterial von Kupfer auf Rein- und<br />

Stahlaluminium. Börsennotiert in Frankfurt und Düsseldorf,<br />

1969 Abschluss eines Beherrschungsvertrages mit <strong>de</strong>m Großaktionär<br />

Vereinigte Deutsche Metallwerke AG, Frankfurt a.M.<br />

Die Herstellung von Halbfabrikaten aus NE-Metallen wur<strong>de</strong><br />

später Richtung Endprodukt erweitert um Kunststofferzeugnisse<br />

sowie Geräte und Apparate für <strong>de</strong>n Haushalt und <strong>de</strong>n medizinischen<br />

und industriellen Bereich. Zu <strong>de</strong>n Beteiligungen zählt<br />

auch die <strong>als</strong> Hersteller von Rundfunk- und Fernsehgeräten berühmt<br />

gewor<strong>de</strong>ne Fa. Graetz KG im westfälischen Altena. 1992<br />

Verkauf <strong>de</strong>s operativen Geschäfts an die Leonische Drahtwerke<br />

AG. 1994 Sitzverlegung nach München. 1995 dokumentiert<br />

die Umbenennung in “WKM Terrain- und Beteiligungs-AG” die<br />

entsprechen<strong>de</strong> Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Geschäftszwecks beim börsennotiert<br />

gebliebenen AG-Mantel.<br />

heimischen Bergbau lieferte. 1922 Anglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r “R. W.<br />

Dinnendahl AG” (Fusion zur Westfalia-Dinnendahl AG); diese<br />

1800 von <strong>de</strong>m “Mechanikus” Franz Dinnendahl gegrün<strong>de</strong>te<br />

“Kunstwerkerhütte” war die älteste Maschinenfabrik West<strong>de</strong>utschlands<br />

und hatte die allerersten Wasserhaltungs- und<br />

För<strong>de</strong>rmaschinen an <strong>de</strong>r Ruhr gebaut. 1930 Übernahme <strong>de</strong>r in<br />

Zahlungsschwierigkeiten geratenen “Maschinenfabrik Fr. Gröppel”,<br />

Maschinenfabrik für Bergwerks- und Aufbereitungsanlagen;<br />

anschließend Umbenennung in Westfalia Dinnendahl<br />

Gröppel AG. Das operative Geschäft wur<strong>de</strong> 1972 <strong>de</strong>r KHD<br />

Humboldt Wedag AG übertragen. Zuletzt verfügte die Sparta<br />

Beteiligungen AG, Hamburg über <strong>de</strong>n Aktienmantel <strong>de</strong>r WE-<br />

DAG-AG und machte daraus die “equitrust AG”.<br />

Los 1240 Schätzwert 225-300 €<br />

Westhoff & Frie AG<br />

Wanne i. W., Aktie 10.000 Mark 1.1.1923.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 300, R 10), ausgestellt<br />

auf Johannes Westhoff, Vellern b/Beckum<br />

i.W VF<br />

Zuvor völlig unbekannt gewesen, nur 3 Stück wur<strong>de</strong>n<br />

im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n. Am unteren<br />

Rand wasserfleckig.<br />

Gründung 1895, AG seit 1922. Han<strong>de</strong>l mit Baumaterialien für<br />

Hoch-, Tief- und Betonbau, Holz und Kohlen sowie Herstellung<br />

von Holzwaren und Baumaterialien. Großaktionäre sind Mitglie<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Familien Westhoff und Frie. Die AG besteht mit Sitz in<br />

Herne noch heute und betreibt mehrere Bau- und Gartenmärkte<br />

in <strong>de</strong>r Region.<br />

Los 1242 Schätzwert 30-90 €<br />

Schleswig-Holsteinische<br />

und Westbank<br />

Hamburg-Altona / Husum, Aktie 1.000<br />

RM Juli 1943 (Auflage 4100, R 5) EF<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Los 1243 Schätzwert 60-120 €<br />

Wicküler-Küpper-Brauerei AG<br />

Wuppertal, Aktie 200 RM Juli 1943<br />

(Auflage 503, kpl. Aktienneudruck, R 5) EF<br />

Gründung 1843, ab 1887 Wicküler-Brauerei AG, 1896 Umbenennung<br />

in Wicküler-Küpper-Brauerei AG. Braustätten in Elberfeld<br />

und Barmen (Kapazität 600.000 hl jährlich). 1928 Erwerb<br />

<strong>de</strong>r Aktienmehrheit <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rrheinische Brauerei AG in Duisburg<br />

(früher Brauerei Bod<strong>de</strong>n AG). 1952 Erwerb <strong>de</strong>s gesamten<br />

Aktienkapit<strong>als</strong> <strong>de</strong>r Gesenberg-Brauerei AG, Wuppertal. 1961<br />

durch Zukäufe Erwerb einer Schachtelbeteiligung an <strong>de</strong>r Löwenbräu<br />

München. Ab 1962 Vertrieb <strong>de</strong>s obergärigen Spezialbieres<br />

Küppers Kölsch. 1966 Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung<br />

an <strong>de</strong>r Waldschloß-Brauerei Fr. W. Hollmann, Wuppertal-<br />

Barmen und 1973 Erwerb fast <strong>de</strong>s gesamten Aktienkapit<strong>als</strong><br />

<strong>de</strong>r Göttinger Brauhaus AG (vorm<strong>als</strong> Städtische Brauerei zu<br />

Göttingen AG). 1982 auf Betreiben <strong>de</strong>s Großaktionärs Wilh.<br />

Werhahn KG, Neuss, in eine Kommanditgesellschaft umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Los 1244 Schätzwert 25-50 €<br />

Wilh. Hering AG<br />

Chemnitz, Aktie 10.000 Mark 29.3.1923.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 900, R 3) EF<br />

Gründung 1923 zwecks Fortführung <strong>de</strong>r Firma Wilh. Hering.<br />

Herstellung und Vertrieb von Strümpfen, Handschuhen und<br />

sonstigen Textilwaren. Nie<strong>de</strong>rlagen in Wien und Prag. 1928 Beschluß<br />

<strong>de</strong>r Auflösung und Liquidation.<br />

Los 1241 Schätzwert 20-75 €<br />

Westholsteinische Bank<br />

Hamburg-Altona / Hei<strong>de</strong>, Aktie 1.000 RM<br />

Sept. 1938 (R 3), im Titel “Westholsteinische<br />

Bank” durchgestrichen und mit “Schleswig-<br />

Holsteinische und Westbank” überdruckt EF<br />

Gründung 1896 <strong>als</strong> Westholsteinische Bank mit Sitz in Hei<strong>de</strong><br />

(Holstein), Filialen in Elmshorn, Itzehoe und Husum, seit 1906<br />

auch Hamburg-Altona. 1943 Fusion mit <strong>de</strong>r Schleswig-Holsteinischen<br />

Bank (gegr. 1875) und <strong>de</strong>r Schleibank (gegr. 1897) zur<br />

“Schleswig-Holsteinische und Westbank” mit Sitz in Husum.<br />

Die Bank hatte nun ca. 150 Nie<strong>de</strong>rlasssungen in <strong>de</strong>n sieben Fi-<br />

Los 1239 Schätzwert 25-50 €<br />

Westfalia Dinnendahl Gröppel AG<br />

Bochum, Aktie 1.000 RM Aug. 1939<br />

(Auflage 700, R 4) EF<br />

Die Anfänge <strong>de</strong>r “Eisenhütte Westfalia” in Bochum gehen zurück<br />

auf die im Jahr 1872 gegrün<strong>de</strong>te Maschinenfabrik “Bran<strong>de</strong>nburg<br />

& Lämmerhirt”, die in erster Linie Erzeugnisse für <strong>de</strong>n Rendsburg und Schleswig. Umfirmierung 1953 in Schleswig-<br />

Nr.<br />

lialbezirken Elmshorn, Flensburg, Harburg, Husum, Itzehoe,<br />

Nr. 1237 1245<br />

113


Los 1245 Schätzwert 100-150 €<br />

Wilhelmsburger Eisenkonstruktionsund<br />

Maschinenbauanstalt AG<br />

Wilhelmsburg (Elbe), Aktie 1.000 Mark<br />

1.5.1918. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 300, R 9) F<br />

Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Linker<br />

Rand rostfleckig, korrosionsbedingte Fehlstellen<br />

fachgerecht ergänzt.<br />

Gründung 1918. Im Aufsichtsrat saß u.a. <strong>de</strong>r Bremer Bankier<br />

Weyhausen (das Bremer Bankhaus Schroe<strong>de</strong>r & Weyhausen<br />

gehörte mit zu <strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Gesellschaft). Bereits 1925<br />

wie<strong>de</strong>r in Liquidation gegangen.<br />

re 42 Schiffe, begann aber 1920 wie<strong>de</strong>r ganz von vorne zunächst<br />

mit Charterschiffen. Mehrheitsaktionäre waren die<br />

Hamburg-Amerika-Linie (Hapag) und <strong>de</strong>r Nord<strong>de</strong>utsche Lloyd.<br />

Ein Jahr nach Machtergreifung durch die NSDAP wur<strong>de</strong> 1934<br />

eine Neuordnung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Schifffahrt durchgeführt, in<br />

<strong>de</strong>r die großen Schifffahrtskonzerne aufgeteilt wur<strong>de</strong>n. Die HA-<br />

PAG und <strong>de</strong>r Nord<strong>de</strong>utsche Lloyd mussten ihre Anteile an <strong>de</strong>r<br />

Woermann Linie an das Deutsche Reich abgeben. 1941 veräußerte<br />

das Reich diese Anteile an <strong>de</strong>n Zigarettenfabrikanten<br />

Philipp F. Reemstma. Dieser verkaufte sie an <strong>de</strong>n Ree<strong>de</strong>r John<br />

T. Essberger, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Nachkriegszeit nur die Deutsche Afrika-<br />

Linie fortführte, die Woermann Linie aber nicht weiterbetrieb.<br />

Los 1248 Schätzwert 30-60 €<br />

Wirtschaftshilfe <strong>de</strong>s Zentralverban<strong>de</strong>s<br />

<strong>de</strong>r Landarbeiter GmbH<br />

Berlin, 3,5 % Namen-Schuldv. 500 Mark<br />

2.1.1923 (Auflage 10000, R 7) EF<br />

Teil einer Anleihe in Höhe von 20 Mio. Mark.<br />

<strong>Der</strong> Zentralverband <strong>de</strong>r Landarbeiter war 1918/19 ein angeschlossener<br />

Verband beim Gesamtverband <strong>de</strong>r christlichen Gewerkschaften.<br />

Los 1251 Schätzwert 15-30 €<br />

Woermann-Linie AG<br />

Hamburg, Aktie 100 RM Aug. 1932<br />

(Auflage 21000, R 2, kpl. Neudruck nach<br />

Kapitalherabsetzung) UNC<br />

Geschichte siehe voriges Los.<br />

Nr. 1254<br />

Los 1246 Schätzwert 25-50 €<br />

Wilhelmshütte Eisenund<br />

Emaillierwerke AG<br />

Sprottau, VZ-Aktie 100 RM Mai 1934.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 3) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1830, AG seit 1870. Metallverarbeitung, Kesselschmie<strong>de</strong>,<br />

Apparatebau. 1927 Fusion mit <strong>de</strong>m Eisenwerk Marienhütte<br />

Kotzenau und Mallmitz, Umbenennung in Eisen- & E-<br />

maillierwerke AG, 1932 zahlungsunfähig. 1934 wur<strong>de</strong> das<br />

Werk Wilhelmshütte aus <strong>de</strong>r Liquidationsmasse von <strong>de</strong>r neugegrün<strong>de</strong>ten<br />

Wilhelmshütte, Eisen- und Emaillierwerke AG<br />

käuflich erworben. Großaktonär (1943): Stadt Sprottau (34 %).<br />

Los 1249 Schätzwert 400-500 €<br />

„Woba“ Wohnungsbau-AG<br />

Leipzig, Aktie 1.000 Mark 1.7.1920. Grün<strong>de</strong>r -<br />

aktie (Auflage 300, R 10), ausgestellt auf<br />

Herrn Alfred Meyer, Rangierer, Leipzig VF-F<br />

Großartige Art-Deco-Gestaltung, Umrahmung mit<br />

Abb. Kran, Ziegelei, Spaten, Wohnhaus. Aktien dieser<br />

Ges. waren zuvor völlig unbekannt, von <strong>de</strong>n<br />

nur 3 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen Stücken<br />

ist dies das letzte noch verfügbare. Etwas stock -<br />

fleckig.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1920 <strong>als</strong> „Woba“ Wohnungsbau-AG, ab 1923<br />

“Landwirtschaftliche Bau- und Feuerschutz AG”, ab 1927 “AG<br />

für Bauten”. Finanzierung und Ausführung von Hoch- und Tiefbauten<br />

je<strong>de</strong>r Art, Beschaffung von Baustoffen, Ausbau- und Inneneinrichtungsmaterialien,<br />

Verpachtung und Vermittlung von<br />

Haus- und Grundbesitz, An- und Verkauf von Hypotheken.<br />

1936 Fusion mit <strong>de</strong>r Hypothekenkasse AG Leipzig. 1938 Umwandlung<br />

in eine GmbH.<br />

Los 1252 Schätzwert 60-80 €<br />

Wohnhaus- und Siedlungsbau-<br />

Gesellschaft mbH<br />

Leipzig, Anteilschein A 500 RM Aug. 1934<br />

(R 10) EF<br />

Datum handschriftlich eingetragen, original unterschrieben.<br />

Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Los 1255 Schätzwert 50-120 €<br />

Wohnungsbaugesellschaft<br />

Leipzig-West AG<br />

Leipzig, Aktie Ser. A 100 RM 8.6.1927.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1100, R 5) EF<br />

Gründung 1926 vor allem durch Leipziger Handwerker zur Beschaffung<br />

gesun<strong>de</strong>r Wohnungen für min<strong>de</strong>rbemittelte Familien.<br />

Bestand 1942: 97 Häuser mit 771 Wohnungen, 24 Lä<strong>de</strong>n und<br />

einer Polizeiwache. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> die Gesellschaft<br />

unter <strong>de</strong>r Regie <strong>de</strong>s Nürnberger Immobilien-Tycoons Axtmann<br />

(seinerzeit auch Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s 1. FC Nürnberg) zu neuem Leben<br />

erweckt und das Kapital 10:1 auf DM umgestellt. Neben<br />

<strong>de</strong>m eigenen Immobilienbestand auch Mehrheitsbeteiligungen<br />

an <strong>de</strong>r Wohnungsbaugesellschaft Leipzig-Wahren GmbH (gegr.<br />

1925) und <strong>de</strong>r Wohnungsbaugesellschaft Leipzig-Möckern<br />

GmbH (gegr. 1926).<br />

Los 1247 Schätzwert 20-40 €<br />

Wintershall AG<br />

Berlin, 5 % Teilschuldv. 1.000 RM Aug.<br />

1940 (Auflage 40000, R 3) EF<br />

Gründung 1921 <strong>als</strong> Kali-Industrie AG Berlin-Kassel, 1929 Umfirmierung<br />

in Wintershall AG. Anfänglich eine Holding für Beteiligungen<br />

an nicht weniger <strong>als</strong> 59 Kali-Gesellschaften, die aufgrund<br />

günstiger steuerlicher Regelungen 1926 auf die Kali-Industrie<br />

AG verschmolzen wur<strong>de</strong>n, danach mit 92 Kaliwerken<br />

das größte Unternehmen seiner Art in Europa. Seine damalige<br />

Be<strong>de</strong>utung erkennt man daran, daß das Kapital nach <strong>de</strong>r Inflations-Umstellung<br />

mit 320 Mio. RM mehr <strong>als</strong> doppelt so hoch<br />

war wie das <strong>de</strong>r Deutschen Bank (150 Mio)! 1931 gemeinsam<br />

mit <strong>de</strong>r Anton Raky Tiefbohrungen AG in Salzgitter Bildung <strong>de</strong>s<br />

Raky-Wintershall-Konsortiums für die Erschließung von Erdölund<br />

Erdgasvorkommen im Kreis Celle, die Verarbeitung <strong>de</strong>s Rohöls<br />

erfolgte in <strong>de</strong>r (noch heute bestehen<strong>de</strong>n) Erdölraffinerie<br />

Salzbergen GmbH. Damit war auch <strong>de</strong>r Grundstein für das Erdgas-Geschäft<br />

gelegt, in <strong>de</strong>m die heutige BASF-Tochter nun einer<br />

<strong>de</strong>r großen europäischen Spieler ist. Die Kaliwerke erlitten<br />

im Krieg keinerlei Zerstörungen (!), kamen aber Anfang April<br />

1945 beim Einmarsch <strong>de</strong>r alliierten Truppen zum Erliegen. Die<br />

Werke Heiligenroda, Kaiseroda, Sachsen-Weimar, Glückauf-<br />

Son<strong>de</strong>rshausen, Bismarckhall und Bernburg wur<strong>de</strong>n dann <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utsch-russischen AG für Kali-Düngemittel, Erfurt, zugeschlagen;<br />

später wur<strong>de</strong>n die Betriebe von <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn Thüringen<br />

bzw. Sachsen-Anhalt enteignet. Wintershall blieb nur die<br />

Werksgruppe Bergmannssegen/Hugo in Lehrte bei Hannover,<br />

die daraufhin stark ausgebaut wur<strong>de</strong>. 1955 wur<strong>de</strong> im Wege einer<br />

feindlichen Übernahme die Aktienmehrheit <strong>de</strong>r Burbach-<br />

Kaliwerke AG, Wolfenbüttel (früher Mag<strong>de</strong>burg) erworben. Im<br />

gleichen Jahr ging eine gemeinsam mit <strong>de</strong>r Gewerkschaft Elwerath<br />

(Shell) erbaute Raffinerie bei Lingen in Betrieb, nach<strong>de</strong>m<br />

Wintershall auch große Erdöl- und Erdgasfel<strong>de</strong>r um Bremen<br />

und im Emsland ausbeutete. 1970 Ausglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Kali-<br />

und Steinsalzbereichs in die Kali + Salz GmbH, Erwerb eines<br />

Anteils an einem Erdölfeld vor <strong>de</strong>r Küste von Dubai. 1974 vollständig<br />

in die BASF AG eingeglie<strong>de</strong>rt.<br />

Adolph Woermann (1847 - 1910), Hamburger<br />

Übersee-Kaufmann, Ree<strong>de</strong>r und Politiker<br />

Los 1250 Schätzwert 20-40 €<br />

Woermann-Linie AG<br />

Hamburg, VZ-Aktie 1.000 RM Mai 1927<br />

(Auflage 1500, R 2) UNC-EF<br />

Gründung 1837, AG seit 1913. Betrieben wur<strong>de</strong> die Afrika-<br />

Schifffahrt, zuletzt in Personalunion mit <strong>de</strong>r Deutschen Ost-Afrika-Linie.<br />

Die Zentrale <strong>de</strong>s Unternehmens, das Afrikahaus,<br />

steht noch heute. Nach <strong>de</strong>m 1. Weltkrieg verlor die Ges. alle ih-<br />

Los 1253 Schätzwert 75-100 €<br />

Wohnhaus-Gesellschaft mbH<br />

Dres<strong>de</strong>n, 3 % Teilschuldv. Serie V. 100<br />

Mark 24.7.1909 (Auflage 200, R 9) EF-VF<br />

Teil einer Anleihe von insgesamt 20.000 Mark. Nur<br />

8 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Los 1254 Schätzwert 100-125 €<br />

Wohnungs-Verein zu Duisburg eGmbH<br />

Duisburg, 4 % Namens-Schuldv. 1.000<br />

RM von 1940 (R 10) EF<br />

Datum gestempelt, mit Originalunterschriften. Nur<br />

5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Los 1256 Schätzwert 60-80 €<br />

Wohnungsgesellschaft <strong>de</strong>s<br />

nie<strong>de</strong>rrheinischen Handwerks AG<br />

Düsseldorf, Namensaktie 200 RM<br />

15.12.1942 (Auflage 944, R 9) EF<br />

Faksimile-Unterschriften Edmund Hegenberg für<br />

<strong>de</strong>n Aufsichtsrat und Hans Goebels <strong>als</strong> Vorstand.<br />

Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1936 <strong>als</strong> “Handwerksbau AG Nie<strong>de</strong>rrhein”. 1940<br />

Umbenennung wie oben. Gemeinnütziger Kleinwohnungsbau,<br />

Häuser in Düsseldorf (23) und Mülheim (7). Die Ges. bestand<br />

bis En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 1950er Jahre.<br />

Los 1257 Schätzwert 20-40 €<br />

Wollgarnfabrik Tittel & Krüger<br />

und Sternwoll-Spinnerei AG<br />

Bremen, Aktie 1.000 RM Febr. 1934<br />

(Auflage 7000, R 1) EF<br />

Die Gesellschaft wur<strong>de</strong> 1932 in Leipzig gegrün<strong>de</strong>t und besaß<br />

Textilbetriebe in Leipzig und Hamburg-Bahrenfeld. Sie ging aus<br />

<strong>de</strong>n Überresten <strong>de</strong>s in <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise zusammengebrochenen<br />

berühmt-berüchtigten Bremer NORDWOLLE-KON-<br />

114


ZERNS hervor. Dabei konnte die “Sternwoll-Spinnerei” auf eine<br />

eigene, bis 1651 (!) zurückreichen<strong>de</strong> Tradition blicken. 1940<br />

wur<strong>de</strong> zur Sicherstellung <strong>de</strong>s eigenen Kohlenbedarfs die<br />

Braunkohlengrube “Gottes Segen” erworben. 1951 infolge Enteignung<br />

Sitzverlegung von Leipzig nach Hamburg, wo das im<br />

Krieg zerstörte Werk Bahrenfeld gera<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>raufgebaut wur<strong>de</strong>.<br />

1963 Umfirmierung in “Schwanenwolle Tittel & Krüger AG”,<br />

1964 übernahm eine britische Firma die Aktienmehrheit, 1967<br />

wur<strong>de</strong> die Gesellschaft aufgelöst und die Produktion schrittweise<br />

eingestellt. 1969 Einstellung <strong>de</strong>r Börsennotiz in Berlin<br />

und Hamburg. Nicht ganz salonfähig, aber trotz<strong>de</strong>m eine nette<br />

Randnotiz: <strong>Der</strong> Börsenname, <strong>de</strong>n die für ihre prägnanten Kurznamen<br />

bekannten Aktienhändler in <strong>de</strong>n Banken verwen<strong>de</strong>ten,<br />

lautete kurz und bündig “Wolltitten”.<br />

Los 1258 Schätzwert 60-120 €<br />

Württembergische Cattunmanufaktur<br />

Hei<strong>de</strong>nheim a. d. Brenz, Aktie 100 RM<br />

Dez. 1941 (Auflage 2031, R 6) EF<br />

1766 Gründung <strong>de</strong>r ersten “Zitzfabrik” in Hei<strong>de</strong>nheim durch <strong>de</strong>n<br />

Zitzfabrikanten J.H. Schüle in Künzelsau. Seit 1774 Betrieb einer<br />

“Baumwoll- und Indienne-Manufactur” durch die Firma<br />

Meebold, Hartenstein & Comp. 1856 in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

1922 Werk zum großen Teil abgebrannt und wie<strong>de</strong>r aufgebaut.<br />

Fabriziert wur<strong>de</strong>n bedruckte und gefärbte Baumwoll-, Woll-,<br />

Kunstsei<strong>de</strong>-, Zellwolle und Sei<strong>de</strong>nstoffe. 1991 Umfirmierung in<br />

WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG mit Sitz in Hamburg,<br />

nach<strong>de</strong>m nach <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Textil-Ära <strong>de</strong>r Hamburger Großinvestor<br />

Ehlerding die AG übernommen und aus ihr <strong>de</strong>n Immobilien-<br />

und Beteiligungs-Giganten WCM geformt hatte. Als 2001<br />

das Engagement in Commerzbank-Aktien in die f<strong>als</strong>che Richtung<br />

lief, brachte das <strong>de</strong>n ganzen Konzern und <strong>de</strong>n Großaktionär<br />

Ehlerding in’s Wanken. Die Banken kündigten ihre mit IVG-Aktien<br />

besicherten Kredite, weil auch nach Monaten kein neuer Großinvestor<br />

präsentiert wer<strong>de</strong>n konnte. Das Tafelsilber, nämlich die<br />

IVG-Aktien, wur<strong>de</strong> dann verkauft, WCM ging in die Insolvenz.<br />

von Metallwaren. 1880 unter maßgeblicher Mitwirkung <strong>de</strong>r<br />

Württembergischen Vereinsbank Fusion mit <strong>de</strong>r Fa. A. Ritter &<br />

Co. in Esslingen und Gründung <strong>de</strong>r AG mit zunächst 580 Mitarbeitern.<br />

1883 wird eine Glashütte errichtet, die ein Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

später zu <strong>de</strong>n ältesten noch arbeiten<strong>de</strong>n Mundglashütten zählt.<br />

1888 Beginn <strong>de</strong>r Herstellung versilberter Bestecke. Ab 1890,<br />

die WMF hat inzwischen etwa 2.000 Mitarbeiter, wird mit <strong>de</strong>r<br />

“Feierstun<strong>de</strong>” eine <strong>de</strong>r ältesten Werkszeitschriften Deutschlands<br />

herausgegeben. Ab 1897 Aufbau von Filialnetz und<br />

Zweigwerken im In- und Ausland. 1926 erstm<strong>als</strong> Fertigung von<br />

Kochgeschirren aus E<strong>de</strong>lstahl, Einführung <strong>de</strong>r geschützten Bezeichnung<br />

“Chromargan”. Die Filialfabriken in Köln und Berlin<br />

wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise 1930 aufgegeben, 1935<br />

auch Verkauf <strong>de</strong>r Göppinger Zweigfabrik und Konzentration <strong>de</strong>r<br />

Fertigung in Geislingen/Steige. Nach <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg Errichtung<br />

von Zweigwerken in Hayingen/Württ. (1955),<br />

Hausham/Obb. (1966) und Singapur (1975). Ab 1971 auch Serienproduktion<br />

von Leiterplatten und Verkaufsautomaten. 1977<br />

Übernahme <strong>de</strong>s Emaillierwerkes Langenfeld (Rhld.).Als Hersteller<br />

von Bestecken und edlen Accessoires für <strong>de</strong>n Haushalt ist<br />

WMF mit einem bun<strong>de</strong>sweiten Netz eigener Lä<strong>de</strong>n noch heute<br />

führend. Daneben wer<strong>de</strong>n seit Jahrzehnten die weltbekannten<br />

Groß-Kaffeemaschinen für die Gastronomie produziert.<br />

schaftskassen in Wurzen, Grimma, Mügeln und Oschatz, Sächsische<br />

Bank Filiale Leipzig, Zweignie<strong>de</strong>rlassungen bestan<strong>de</strong>n in<br />

Grimma, Mügeln und Oschatz.<br />

Los 1264 Schätzwert 30-60 €<br />

ZAR AG Industriewerke<br />

Neutomischel (Wartheland), Aktie 1.000<br />

RM 1.5.1943 (Auflage 150, R 5) EF-VF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1920 <strong>als</strong> AG nach polnischem Recht, 1941 Neufassung<br />

<strong>de</strong>r Satzung und Neueinteilung <strong>de</strong>s Kapit<strong>als</strong> in RM. Zugleich<br />

wur<strong>de</strong> das Fabrikationsprogramm <strong>de</strong>r seit 125 Jahren<br />

bestehen<strong>de</strong>n Fa. H. Windler KG in Berlin übernommen, nämlich<br />

die Herstellung von Chirurgie-Instrumenten und Krankenhausbedarf<br />

sowie Operationsleuchten. Außer<strong>de</strong>m beteiligt an<br />

“Windlers Ver. Werkstätten für Chirurgie und Krankenhausbedarf”<br />

in Tuttlingen (wo auch <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendste Wettbewerber<br />

Aesculap-Werke ansässig war).<br />

Los 1266 Schätzwert 20-50 €<br />

Ziegel-, Ton- und<br />

Dampfsägewerke Drygallen AG<br />

Drygallen, Aktie 1.000 Mark 31.7.1923.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 63000, R 2) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t am 17.7.1923, eingetragen am 30.9.1923. Konkurseröffnung<br />

1925.<br />

Los 1267 Schätzwert 200-250 €<br />

Zigarettenfabrik Niwel AG<br />

Düsseldorf, Sammelaktie 4 x 1.000 Mark<br />

Juni 1923 (Auflage 3500, R 9) EF<br />

Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1918 zur Fortführung <strong>de</strong>r “Zigarettenfabrik Niwel<br />

Moses Lewin”. 1925 Liquidation, nach<strong>de</strong>m For<strong>de</strong>rungsausfälle<br />

und anschließen<strong>de</strong> Beschlagnahme von Vorräten und Maschinen<br />

für Zollfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Gesellschaft die Existenzgrundlage<br />

entzogen hatten.<br />

Werk <strong>de</strong>r WCM in Hei<strong>de</strong>nheim um 1919/20<br />

Los 1259 Schätzwert 75-150 €<br />

Württembergische Elektrizitäts-AG<br />

Stuttgart, Aktie 100 RM 19.6.1942 (R 8) EF<br />

Gründung 1906 in Mannheim-Rheinau <strong>als</strong> “Neue Rheinau AG”,<br />

1920/21 Übernahme <strong>de</strong>r 1917 gegrün<strong>de</strong>ten oHG “Württembergische<br />

Elektrizitäts-Gesellschaft”, Sitzverlegung nach Stuttgart<br />

und Umfirmierung wie oben. Seit 1921 war die Hauptaufgabe<br />

die Nutzbarmachung von Wasserkräften, vor allem alpiner Wasserkraftwerke<br />

in Bayern und Österreich (u.a. 1927-30 Projektierung<br />

<strong>de</strong>s Tauernkraftwerks). Die WEAG übernahm auch <strong>de</strong>n Vollausbau<br />

und seit 1922 die Betriebsführung <strong>de</strong>r Städt. Elektrizitäts-Werke<br />

Salzburg. Wegen beson<strong>de</strong>rer Erfahrung im alpinen<br />

Stollenbau zu<strong>de</strong>m Mitarbeit bei <strong>de</strong>r Erbauung <strong>de</strong>r bayer. Zugspitzbahn<br />

in Garmisch. Beteiligungen bei Kriegsen<strong>de</strong>: Überlandwerk<br />

Unterfranken AG, Würzburg (37 %), Traunkraftwerke AG,<br />

Traunstein (97 %, verkauft 1964/65), Ges. für elektrische Anlagen<br />

AG, Fellbach (57 %), Speicherkraftwerk Egg GmbH, Säckingen<br />

(50 %, liquidiert 1966) und Salzburger AG für Elektrizitätswirtschaft<br />

(25 %, von <strong>de</strong>r Rep. Österreich 1947 entschädigungslos<br />

verstaatlicht). Großaktionär war seit 1928 die Allg. Lokalbahn-<br />

und Kraftwerke AG in Frankfurt/M. (die spätere AGIV).<br />

Nach <strong>de</strong>m Krieg bekam die AG für Licht- und Kraftversorgung,<br />

München (später in <strong>de</strong>r ThüGa aufgegangen) <strong>als</strong> Aktionär immer<br />

größeres Gewicht, 1996 hielt die ThüGa schließlich 100 % <strong>de</strong>r<br />

Aktien und wan<strong>de</strong>lte die WEAG in eine GmbH & Co. KG um.<br />

Los 1260 Schätzwert 30-90 €<br />

Württembergische<br />

Metallwarenfabrik<br />

Geislingen-Steige, Aktie 1.000 RM April<br />

1942 (Auflage 10900, R 4) EF<br />

1853 beginnt auf <strong>de</strong>m heutigen Werksgelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r WMF in<br />

Geislingen die Firma Straub & Schweizer mit <strong>de</strong>r Herstellung<br />

Los 1261 Schätzwert 75-150 €<br />

Württembergisches<br />

Portland-Cement-Werk<br />

Lauffen am Neckar, Aktie 100 RM Dez.<br />

1941 (Auflage 2000, R 6) EF<br />

Gründung 1888 auf Initiative <strong>de</strong>s bekannten Berliner Zementforschers<br />

Dr. Michaelis. 1980 Umfirmierung in ZEAG Zementwerk<br />

Lauffen - Elektrizitätswerk Heilbronn AG. Neben <strong>de</strong>m Rohstoffvorkommen<br />

spielte bei <strong>de</strong>r Standortwahl die Wasserkraft<br />

<strong>de</strong>s Neckars bei Lauffen eine entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Rolle. Ein herausragen<strong>de</strong>s<br />

Ereignis war 1891 die erste Übertragung von Drehstrom<br />

aus <strong>de</strong>m Wasserkraftwerk <strong>de</strong>s Zementwerks nach<br />

Frankfurt durch Oskar von Miller. Als Folge dieser Pioniertat<br />

wur<strong>de</strong> ab 1892 Heilbronn <strong>als</strong> erste Stadt <strong>de</strong>r Welt mit elektrischem<br />

Drehstrom versorgt. Unter <strong>de</strong>m Namen ZEAG Zementwerk<br />

Lauffen Elektriziätswerk Heilbronn AG ist die Fa. noch<br />

heute börsennotiert.<br />

Los 1262 Schätzwert 225-300 €<br />

Wunstorfer Portland-Cementwerke AG<br />

Wunstorf, VZ-Aktie 1.000 Mark<br />

20.12.1920 (Auflage 150, R 10) VF<br />

Die VZ-Aktien waren zuvor völlig unbekannt gewesen,<br />

lediglich 5 Stück wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz<br />

gefun<strong>de</strong>n.<br />

Los 1263 Schätzwert 60-120 €<br />

Wurzener Bank<br />

Wurzen, Aktie 100 RM 14.7.1924<br />

(Auflage 3000, R 4) EF-VF<br />

Gründung 1889. Betrieb von Bankgeschäften aller Art, insbeson<strong>de</strong>re<br />

die Vermittlung <strong>de</strong>s Kapital- und Kreditverkehrs im Gewerbe,<br />

Han<strong>de</strong>l, in <strong>de</strong>r Industrie und Landwirtschaft. Gesell-<br />

Los 1265 Schätzwert 50-100 €<br />

Zeiss Ikon AG<br />

Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 RM 29.9.1926<br />

(Auflage 525, R 5) EF<br />

Keimzelle <strong>de</strong>s Unternehmens ist die 1886 in Berlin gegrün<strong>de</strong>te<br />

Optische Anstalt C.P. Goerz, die 1903 in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt<br />

wur<strong>de</strong>. 1926 Fusion mit <strong>de</strong>r Ica AG und <strong>de</strong>r Ernemann-<br />

Werke AG (bei<strong>de</strong> Dres<strong>de</strong>n) sowie <strong>de</strong>r Contessa-Nettel AG<br />

(Stuttgart) zur “Zeiss-Ikon AG”. 1927 Fusion mit <strong>de</strong>r AG Hahn<br />

für Optik und Mechanik in Kassel. 1932/33 Erwerb <strong>de</strong>r Aktienmehrheit<br />

<strong>de</strong>r Nitzsche AG Kinematographen und Filme, Leipzig.<br />

1935/36 Beteiligung bei <strong>de</strong>r Fernseh AG, Berlin. 1945 wur<strong>de</strong>n<br />

sämtliche Werke in Berlin und Dres<strong>de</strong>n <strong>de</strong>montiert, <strong>de</strong>shalb<br />

1948 Sitzverlegung nach Stuttgart. 1948 Gründung <strong>de</strong>s Zweigwerks<br />

Kiel zur Produktion von Kinomaschinen. 1949 Wie<strong>de</strong>raufnahme<br />

<strong>de</strong>r Fertigung <strong>de</strong>r Goerz-Buchungsmaschinen in<br />

Berlin-Frie<strong>de</strong>nau. En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 50er Jahre zusammen mit <strong>de</strong>r holländischen<br />

Gevaert Einstieg in das Amateurfilm-Geschäft und<br />

Einführung <strong>de</strong>s Ikolor-Farbumkehrfilms. 1965/70 Fusion mit<br />

<strong>de</strong>r Voigtlän<strong>de</strong>r AG in Braunschweig. 1973 Sitzverlegung nach<br />

Berlin. 1990 Umfirmierung in IKON AG nach Übernahme durch<br />

die finnische Oy Abloy Security Ltd. und Ausstieg aus <strong>de</strong>m traditionsreichen<br />

optischen Produktionsprogramm. Seither noch<br />

Herstellung von Sicherheitsschlössern und Schließanlagen.<br />

Los 1268 Schätzwert 100-125 €<br />

Zillertalbahn AG<br />

Jenbach, Genußschein 300 RM<br />

30.9.1939 (R 9) EF<br />

Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />

Erstm<strong>als</strong> 1868 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bau einer Eisenbahn von Jenbach in<br />

das Tiroler Zillertal in <strong>de</strong>r Lokalpresse besprochen. 1892 versammelten<br />

sich die angesehensten Persönlichkeiten und Gemein<strong>de</strong>vorsteher<br />

<strong>de</strong>s T<strong>als</strong> im “Gasthof Bräu” in Zell a.Z. und<br />

grün<strong>de</strong>ten ein “Bahnkomitee”. En<strong>de</strong> 1895 wur<strong>de</strong> die Bahn konzessioniert,<br />

1899 die Zillertalbahn-AG gegrün<strong>de</strong>t und 1902 die<br />

32 km lange Bahn in 760-mm-Spur bis Mayrhofen in Betrieb<br />

genommen. 1956 nach Aufnahme <strong>de</strong>s Omnibusbetriebes umbenannt<br />

in “Zillertaler Verkehrsbetriebe AG”. 1965 sollte die<br />

Bahn zu Gunsten <strong>de</strong>r Straße eingestellt wer<strong>de</strong>n, überlebte aber<br />

dank <strong>de</strong>r Materialtransporte für das geplante Speicherkraftwerk<br />

im hinteren Zillertal, wur<strong>de</strong> dann mo<strong>de</strong>rnisiert und mit<br />

Rollwagen ausgestattet. Die Historischen Dampfzüge sind heute<br />

eine Touristen-Attraktion erster Güte. Die Mehrheit <strong>de</strong>r Aktien<br />

befin<strong>de</strong>t sich nach wie vor im Besitz <strong>de</strong>r Zillertaler Gemein<strong>de</strong>n.<br />

Min<strong>de</strong>stgebot: 80 %<br />

vom unteren Schätzwert<br />

Nur noch rostige Feldbahnloren erinnern an das 1986 stillgelegte Zementwerk Wunstorf<br />

115


und trat in Liquidation. Die O<strong>de</strong>rbruch-Zucker-AG in Wriezen<br />

erwarb in <strong>de</strong>r Zwangsversteigerung die Zuckerfabrik Thöringswer<strong>de</strong>r<br />

und die zugehörigen Güter Thöringswer<strong>de</strong>r, Emilienhof<br />

und Carlshof (zus. 600 Morgen). Nach 1946 VEB Zuckerfabrik<br />

Thöringswer<strong>de</strong>r. 1994/95 letzte Kampagne.<br />

Nr. 1267 Nr. 1270<br />

Los 1269 Schätzwert 30-60 €<br />

Zittauer Maschinenfabrik AG<br />

Zittau, Aktie 1.000 RM 6.3.1925 (Auflage<br />

375, R 5) EF<br />

Gründung 1873 <strong>als</strong> Zittauer Maschinenfabrik und Eisengiesserei<br />

AG (früher Albert Kiesler & Co.) Dem Bedarf <strong>de</strong>r Lausitzer<br />

Textilindustrie entsprechend war die Fa. auf <strong>de</strong>n Bau von vollständigen<br />

Anlagen und einzelnen Maschinen für die Bleicherei,<br />

Mercerisation, Färberei und Druckerei von Textilien spezialisiert.<br />

Bis 1934 in Dres<strong>de</strong>n, danach in Leipzig börsennotiert.<br />

Los 1270 Schätzwert 150-200 €<br />

Zörbiger Bank-Verein<br />

von Schroeter, Koerner & Comp. KGaA<br />

Zörbig, Namensaktie Serie VI. 1.200 Mark<br />

16.9.1918 (Blankette, R 10) EF<br />

Dekorativer G&D-Druck. Nur 5 Stück lagen im<br />

Reichsbankschatz.<br />

Gründung 1869, Zweignie<strong>de</strong>rlassungen in Könnern (Saale),<br />

Niemberg (Saalkreis) und San<strong>de</strong>rsdorf (Kr. Bitterfeld). Im Schnitt<br />

60 Mitarbeiter waren neben <strong>de</strong>m Bankgeschäft auch im Han<strong>de</strong>l<br />

mit Getrei<strong>de</strong>, Futter- und Düngemitteln sowie Kohlen beschäftigt.<br />

Börsennotiz bis 1933 Halle, danach Leipzig. Nach<br />

<strong>de</strong>m Krieg nicht verlagert.<br />

Los 1271 Schätzwert 20-75 €<br />

Zschipkau-Finsterwal<strong>de</strong>r<br />

Eisenbahn-Gesellschaft<br />

Finsterwal<strong>de</strong> N.-L., Aktie 100 RM<br />

21.12.1928 (Auflage 4000, R 2) EF<br />

Dekorative Gestaltung.<br />

Gründung 1885, eröffnet 1887. Die norm<strong>als</strong>purige Bahn<br />

Zschipkau-Sallgast-Finsterwal<strong>de</strong> (20 km) diente vor allem <strong>de</strong>r<br />

Aufschließung <strong>de</strong>r in ihrem Gebiet gelegenen Braunkohlengruben.<br />

Bereits während <strong>de</strong>s Bahnbaues wur<strong>de</strong>n Vorkommen und<br />

Mächtigkeit <strong>de</strong>r Braunkohlenlager und die Aus<strong>de</strong>hnung <strong>de</strong>r<br />

Fel<strong>de</strong>r festgestellt. 1897 Eröffnung <strong>de</strong>s 13 km langen Abzweigs<br />

Sallgast-Lauchhammer, später außer<strong>de</strong>m Durchführung<br />

<strong>de</strong>s Fahrbetriebs auf <strong>de</strong>r 7 km langen Reichsbahn-Strekke<br />

Zschipkau-Senftenberg. Die Bahn besaß im Schnitt 15<br />

Dampflokomotiven, 15 Personenwagen und über 300 Güterwagen<br />

und beschäftigte ca. 200 Mitarbeiter. 7 in Betrieb befindliche<br />

Braunkohlengruben an <strong>de</strong>r Strecke, die sowohl Briketts<br />

wie auch Rohbraunkohle verfrachteten, sicherten eine<br />

kontinuierliche Auslastung <strong>de</strong>r Bahn, die die anfangs gehegten<br />

Erwartungen noch weit übertraf. Mit Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n bis zu 14 %<br />

war <strong>de</strong>shalb diese AG, <strong>de</strong>ren Aktien an <strong>de</strong>r Berliner Börse notierten,<br />

eine Ausnahmeerscheinung unter <strong>de</strong>n (sonst oft vor<br />

sich hinsiechen<strong>de</strong>n) <strong>de</strong>utschen Privatbahnen. 1943 von <strong>de</strong>r<br />

Reichsbahn übernommen.<br />

Los 1272 Schätzwert 50-200 €<br />

Zucker-Raffinerie Braunschweig<br />

Braunschweig, Aktie 500 Mark 1.2.1881.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 3120, R 2) EF<br />

Großformatig. Feine Zierumrandung.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1881 zur Weiterverarbeitung <strong>de</strong>s aus <strong>de</strong>n dam<strong>als</strong><br />

unzähligen Zuckerfabriken <strong>de</strong>s Braunschweiger Lan<strong>de</strong>s angelieferten<br />

Rohzuckers zu Weißzucker. Großaktionär war später<br />

die Zuckerraffinerie Hil<strong>de</strong>sheim GmbH. Nach Stilllegung <strong>de</strong>s<br />

Zuckerraffineriebetriebes (30.9.1939) wur<strong>de</strong>n die Fabrik- und<br />

Lagerräume vermietet. In <strong>de</strong>n 1950er Jahren mißlang ein<br />

Sprengungsversuch für das Hauptgebäu<strong>de</strong>, in<strong>de</strong>m sich <strong>de</strong>r riesige<br />

Trichtersilo aus meterdickem Beton seiner Zerstörung wi<strong>de</strong>rsetzte.<br />

Seit<strong>de</strong>m stand das Gebäu<strong>de</strong> <strong>als</strong> Ruine, wur<strong>de</strong> aber<br />

später <strong>als</strong> Industrie<strong>de</strong>nkmal unter Denkm<strong>als</strong>chutz gestellt. Dem<br />

Katalogverfasser war es täglich vor Augen: 1994-97 arbeitete<br />

auf <strong>de</strong>m Nachbargrundstück das Benecke und Rehse Wertpapierantiquariat.<br />

Ab 1998 entstand auf <strong>de</strong>m Areal ein Gewerbepark.<br />

Das alte Raffineriegebäu<strong>de</strong> erstrahlt seit<strong>de</strong>m <strong>als</strong> industriearchitektonisches<br />

Schmuckstück in neuem Glanz.<br />

Los 1273 Schätzwert 50-100 €<br />

Zuckerfabrik Altfel<strong>de</strong> AG<br />

Altfel<strong>de</strong>, Aktie 500 RM Febr. 1934 (Auflage<br />

1200, R 5, kpl. Aktienneudruck, am<br />

7.4.1938 in Namensaktie umgewan<strong>de</strong>lt) EF<br />

Die 1881 im westpreußischen Altfel<strong>de</strong> (bei Marienburg) gegrün<strong>de</strong>te<br />

Fabrik ließ die Gebäu<strong>de</strong> durch die Braunschweigische<br />

Maschinenfabrik errichten. Die Fusion mit <strong>de</strong>r Zuckerfabrik<br />

Marienburg erfolgte 1928. In bei<strong>de</strong>n Betrieben arbeiteten 1939<br />

etwa 360 Beschäftigte.<br />

Los 1274 Schätzwert 20-75 €<br />

Zuckerfabrik Bahnhof Marienburg AG<br />

Marienburg, Aktie 1.000 Mark 1.4.1923<br />

(Auflage 2400, R 2) EF<br />

Großformatiges Papier. Dekorativer G & D-Druck,<br />

zwei kleine Merkur-Vignetten in <strong>de</strong>r Umrahmung.<br />

Gründung 1881. Neben <strong>de</strong>r ersten Fabrik im westpreußischen<br />

Marienburg wur<strong>de</strong> 1898 die Zuckerfabrik Marienwer<strong>de</strong>r angekauft.<br />

1938 Umfirmierung in “Zuckerfabrik Marienburg AG”.<br />

Los 1275 Schätzwert 50-100 €<br />

Zuckerfabrik Brakel Kreis Höxter AG<br />

Brakel, Kreis Höxter, Aktie 1.000 Mark<br />

2.8.1923 (Auflage 6688, R 5) EF+.<br />

Im Mittelalter zählte Brakel zu <strong>de</strong>n be<strong>de</strong>utendsten Städten im<br />

Fürstentum Pa<strong>de</strong>rborn und war sogar Hansestadt. Diese Glanzzeit<br />

war lange vorbei, <strong>als</strong> 1880 die Zuckerfabrik gegrün<strong>de</strong>t<br />

wur<strong>de</strong>. Über ein Anschlußgleis war sie mit <strong>de</strong>r Hauptbahn Altenbeken-Kreiensen<br />

verbun<strong>de</strong>n. Als Nebenbetrieb bestand<br />

weiterhin eine Ziegelei. Die Aktien waren in Braunschweig börsennotiert.<br />

1926 wur<strong>de</strong> die Ges. insolvent, die Zuckerfabrik<br />

wur<strong>de</strong> im gleichen Jahr stillgelegt. Anfang 1928 beschloss die<br />

G.-V. die Auflösung <strong>de</strong>r AG. 1929 wur<strong>de</strong> die Ziegelei mit angrenzen<strong>de</strong>m<br />

Gelän<strong>de</strong> verkauft. Die Liquidation <strong>de</strong>r übrigen Vermögenswerte<br />

zog sich noch bis in die 1940er Jahre hin.<br />

Los 1276 Schätzwert 75-150 €<br />

Zuckerfabrik Nauen<br />

Nauen, Aktie 1.000 Mark 1.10.1889.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 5) EF-<br />

Großformatiges Papier.<br />

Gründung am 28.12.1888. Neben <strong>de</strong>r Zuckerfabrik besaß die<br />

Gesellschaft auch das Rittergut Bredow. Zuletzt unter stärkerem<br />

Einfluss <strong>de</strong>r Zuckerraffinerie Tangermün<strong>de</strong> sowie von Rabbethge<br />

& Giesecke, Kleinwanzleben. 1962 verlagert nach<br />

Braunschweig und Umwandlung in eine GmbH.<br />

Los 1277 Schätzwert 60-120 €<br />

Zuckerfabrik Thöringswer<strong>de</strong>r AG<br />

Thöringswer<strong>de</strong>r, Aktie 6.000 Mark Juli 1923.<br />

Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 10000, R 5) EF-<br />

Gründung 1923 unter Fortführung <strong>de</strong>r früheren Zuckerfabrik<br />

Thöringswer<strong>de</strong>r GmbH. 1926 wur<strong>de</strong> die Gesellschaft aufgelöst<br />

Los 1278 Schätzwert 25-50 €<br />

Zuckerfabrik Warburg AG<br />

Warburg i. Westf., Aktie 100 RM<br />

12.6.1934 (Auflage 5000, R 2, kpl.<br />

Aktienneudruck) EF<br />

Die 1884 gegrün<strong>de</strong>te Fabrik produzierte zunächst nur Rohzukker<br />

(<strong>de</strong>r in Raffinerien zum Endprodukt weiterverarbeitet wur<strong>de</strong>),<br />

seit etwa 1900 auch Weißzucker. Die Mehrheit <strong>de</strong>r im<br />

Frankfurter Freiverkehr notierten Aktien kaufte seit <strong>de</strong>n 50er<br />

Jahren die Zuckerfabrik Franken GmbH in Ochsenfurt auf (die<br />

u.a. 1970 eine bereits einmal bestehen<strong>de</strong> Schachtel <strong>de</strong>r Süd<strong>de</strong>utschen<br />

Zucker-AG übernahm). 1988 fusionierte dann die<br />

Zuckerfabrik Franken mit <strong>de</strong>r Süd<strong>de</strong>utschen Zucker-AG, die bei<br />

dieser Gelegenheit <strong>de</strong>n heutigen Firmennamen Südzucker AG<br />

annahm; dadurch kam auch die Zuckerfabrik Warburg endgültig<br />

zum Südzucker-Konzern.<br />

Los 1279 Schätzwert 100-150 €<br />

Zuckerraffinerie Mag<strong>de</strong>burg AG<br />

Mag<strong>de</strong>burg, Actie 1.000 Mark 6.7.1921<br />

(Blankette, R 9) EF<br />

Großes Querformat mit sehr hübscher Umrahmung.<br />

Aktien dieser Ges. waren im Markt zuvor<br />

vollkommen unbekannt. Nur 10 Stück lagen im<br />

Reichsbankschatz.<br />

Gründung bereits 1843, AG seit 1882. Die Raffinerie verdankte<br />

ihre Existenz <strong>de</strong>r Tatsache, dass dam<strong>als</strong> viele kleine Zuckerfabriken<br />

in <strong>de</strong>r Vere<strong>de</strong>lungsstufe beim Rohzucker en<strong>de</strong>ten, da<br />

sich für sie eine eigene Raffination nicht lohnte. In <strong>de</strong>r Raffinationsanlage<br />

in Mag<strong>de</strong>burg-Su<strong>de</strong>nburg (Halberstädter Straße)<br />

wur<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>r Basis von Lohnverträgen <strong>de</strong>r (braune) Rohzucker<br />

<strong>de</strong>r angeschlossenen Zuckerfabriken <strong>de</strong>r Mag<strong>de</strong>burger Bör<strong>de</strong><br />

zu Weißzucker raffiniert und dann vermarktet. Das Aktienkapital<br />

war zu einem Großteil im Besitz <strong>de</strong>r Mag<strong>de</strong>burg-Braunschweiger<br />

Rohzuckervereinigung, ansonsten auch in Mag<strong>de</strong>burg<br />

(ab 1934 Leipzig) börsennotiert. 1948 in <strong>de</strong>r DDR enteignet<br />

und <strong>als</strong> VEB Zuckerraffinerie “Hermann Danz” fortgeführt.<br />

Strukturbestimmend für die Region, die 1889 gegrün<strong>de</strong>te Zuckerfabrik Nauen<br />

116


Nr. 1280<br />

Die AG selbst wur<strong>de</strong> 1963 nach Einbeck verlagert (wohin <strong>de</strong>r<br />

letzte AR-Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Raffinerie Karl Büchting zuvor schon<br />

auf Betreiben <strong>de</strong>r britischen Besatzungsmacht die u.a. von seiner<br />

Familie geführte Zuckerfabrik Klein-Wanzleben verlagert<br />

hatte, die heutige KWS Kleinwanzlebener Saatzucht AG). Anschließend<br />

in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Los 1280 Schätzwert 200-250 €<br />

Zuckerraffinerie Mag<strong>de</strong>burg AG<br />

Mag<strong>de</strong>burg, VZ-Actie 1.000 Mark<br />

11.1.1922 (Blankette, R 10) VF+<br />

Großes Querformat mit sehr hübscher Umrahmung.<br />

Aktien dieser Ges. waren im Markt zuvor<br />

vollkommen unbekannt, nur 5 Exemplare wur<strong>de</strong>n<br />

im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />

GmbH (heute die Zuckerraffinerie Tangermün<strong>de</strong> Fr. Meyers<br />

Sohn Holding GmbH). Die nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> reprivatisierten<br />

Nachfolgebetriebe auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> in Tangermün<strong>de</strong> gingen<br />

1992 in Konkurs. Die unter Denkm<strong>als</strong>chutz stehen<strong>de</strong> Fabrik<br />

und die Arbeiterkolonien auf <strong>de</strong>m riesigen, ehem<strong>als</strong> fast<br />

900.000 qm großen Fabrikareal wur<strong>de</strong>n unter <strong>de</strong>r Regie <strong>de</strong>r<br />

Wohnungsbau- und Verwaltungsges. Tangermün<strong>de</strong> mbH saniert<br />

und sind heute bei Mietern überaus gefragt.<br />

Nr. 1283<br />

Los 1284 Schätzwert 25-50 €<br />

Zwickauer Maschinenfabrik<br />

Zwickau i.Sa., Aktie 100 RM Aug. 1940<br />

(Auflage 700, kpl. Aktienneudruck, R 3) EF<br />

Ursprung ist eine schon 1842 in <strong>de</strong>r Reichenbacher Straße<br />

durch William Henry Jonas aus Markkleeberg und Zivilingenieur<br />

William Dorning aus Manchester gegrün<strong>de</strong>te Maschinenfabrik.<br />

Zunächst war die Entwicklung kümmerlich, die Besitzer<br />

wechselten mehrfach bis zur Übernahme durch Brod & Stiehler<br />

im Jahr 1865. 1872 Umwandlung in eine AG. 1910 Erwerb<br />

<strong>de</strong>r Fabrik für Blechbearbeitungsmaschinen Gustav Toelle in<br />

Nie<strong>de</strong>rschlema (1928 verkauft an die Hiltmann & Lorenz AG in<br />

Aue). Hergestellt wur<strong>de</strong>n Kompressoren aller Art, Dampfmaschinen,<br />

Bergwerksmaschinen und Preßluftpumpen. Börsennotiz<br />

in Leipzig (bis 1927 auch Berlin, Dres<strong>de</strong>n, Chemnitz und<br />

Zwickau). Nach 1945 enteignet. 1990 von <strong>de</strong>r Treuhand in die<br />

Auffanggesellschaft Sachsenring Maschinenbau GmbH überführt,<br />

2001 <strong>als</strong> Zwickauer Maschinen- und Anlagenbau GmbH<br />

ausgeglie<strong>de</strong>rt, baut heute Anlagen für die Chemieindustrie sowie<br />

zur Erdgasför<strong>de</strong>rung, -speicherung und -verteilung.<br />

Los 1286 Schätzwert 125-200 €<br />

Zwirnerei Ackermann AG<br />

Sontheim am Neckar, Namensaktie 1.000<br />

Mark Okt. 1922 (Auflage 2250, R 7) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1882 <strong>als</strong> “Mechanische Zwirnerei Heilbronn vorm. C.<br />

Ackermann & Cie.”, 1919 umbenannt in Zwirnerei Ackermann.<br />

Betrieb einer Baumwollzwirnerei, außer<strong>de</strong>m Herstellung von Näh-<br />

, Häkel- und Stopfgarnen. 1957 Fusion mit <strong>de</strong>r Zwirnerei & Nähfa<strong>de</strong>nfabrik<br />

Göggingen zur Ackermann-Göggingen AG mit Sitz in<br />

Augsburg. 1994 nach Übernahme <strong>de</strong>r Aktienmehrheit durch die<br />

Wisser-Dienstleistungsgruppe (die sich vor allem für <strong>de</strong>n Immobilienbesitz<br />

interessierte) Verkauf <strong>de</strong>s operativen Geschäfts an <strong>de</strong>n<br />

Wettbewerber Amann & Söhne GmbH & Co. KG in Bönnigheim.<br />

Die AG selbst wur<strong>de</strong> in Anterra AG umbenannt und besteht noch<br />

heute <strong>als</strong> börsennotierte Vermögensverwaltungsgesellschaft.<br />

Los 1281 Schätzwert 30-90 €<br />

Zuckerraffinerie Tangermün<strong>de</strong><br />

Fr. Meyers Sohn AG<br />

Tangermün<strong>de</strong>, Aktie 1.000 Mark Dez.<br />

1916 (Auflage 2000, R 2) EF<br />

G&D-Druck, schöne Umrahmung mit antiken Göttern.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1826 durch Theodor Meyer mit 6 Arbeitern an <strong>de</strong>r<br />

Mündung <strong>de</strong>r Tanger in die Elbe, die älteste <strong>de</strong>utsche Zuckerraffinerie<br />

und bis 1945 eine <strong>de</strong>r größten in ganz Europa. Die<br />

Fabrik war ursprünglich in <strong>de</strong>r Kirchstr. 69, ab 1836 dann<br />

Kirchstr. 32, 1839 völlig abgebrannt und 4-stöckig neu errichtet,<br />

1876 Umzug auf das Gelän<strong>de</strong> einer ehemaligen Stärkefabrik<br />

an <strong>de</strong>r Elbe, 1881 erneut völlig nie<strong>de</strong>rgebrannt und wie<strong>de</strong>raufgebaut.<br />

An <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> zum 20. Jh., schon vor <strong>de</strong>r 1906<br />

erfolgten Umwandlung in eine AG, besaß die Raffinerie einen<br />

eigenen Industriehafen, ausge<strong>de</strong>hnte Arbeiterkolonien, ein Kin<strong>de</strong>rheim<br />

und ein Krankenhaus sowie ein Kraftwerk, das auch<br />

die Stadt Tangermün<strong>de</strong> mit Strom versorgte. Ab 1910 wur<strong>de</strong>n<br />

hochwertige Schokola<strong>de</strong>n und Pralinen unter <strong>de</strong>r Marke FEO-<br />

DORA erzeugt (Namensgeberin war Prinzessin Feodora von<br />

Schleswig-Holstein, jüngste Schwester von Kaiserin Auguste<br />

Victoria, <strong>de</strong>r Frau von Kaiser Wilhelm II.) 1924/25 Bau einer<br />

Würfelzuckerfabrik, 1930 Übernahme <strong>de</strong>r Lobeck & Co. Schokola<strong>de</strong>nfabrik<br />

AG in Dres<strong>de</strong>n. Zu Beginn <strong>de</strong>s 2. Weltkriegs hatte<br />

die Zuckerraffinerie 3.000, die Schokola<strong>de</strong>nfabrik 900 und<br />

die Marmela<strong>de</strong>nfabrik rd. 500 Beschäftigte. 1945 in <strong>de</strong>r SBZ<br />

enteignet (die Raffinerie wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>montiert), 1950 Sitzverlegung<br />

nach Hamburg, 1950/51 Wie<strong>de</strong>raufnahme <strong>de</strong>r Erzeugung<br />

von Feodora-Schokola<strong>de</strong>, 1953 Übernahme <strong>de</strong>r Bremer<br />

Chocola<strong>de</strong>-Fabrik Hachez & Co. 1961 Umwandlung in eine<br />

Los 1282 Schätzwert 30-90 €<br />

Zwickau-Oberhohndorfer<br />

Steinkohlenbau-Verein<br />

Zwickau, Aktie 1.000 Mark 21.2.1922<br />

(Auflage 1400, R 4) EF-VF<br />

Gründung am 23.10.1854, eingetragen am 20.11.1871. Kohleför<strong>de</strong>rung<br />

zunächst auf Wilhelmschacht I, II und III, außer<strong>de</strong>m<br />

eine Kokerei in Betrieb. 1908 Übernahme <strong>de</strong>r Grubenfel<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />

Oberhohndorfer Scha<strong>de</strong>r Steinkohlenbau-Vereins. In <strong>de</strong>n besten<br />

Jahren Belegschaft über 3.000 Mann, um die Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong><br />

Spitzendivi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n von 100 %! Seit 1936 wegen Erschöpfung<br />

<strong>de</strong>r Fel<strong>de</strong>r in Liquidation. Die Abwicklung brachte<br />

bis 1943 befriedigen<strong>de</strong> Erfolge: <strong>als</strong> 1. Liquidationsrate kamen<br />

ab 18.1.1942 auf das Grundkapital 10% sowie auf die Genußrechte<br />

<strong>de</strong>r Anleihen von 1895 und 1920 20% <strong>de</strong>s Nennwertes<br />

zur Auszahlung.<br />

Los 1283 Schätzwert 300-375 €<br />

Zwickauer Bank<br />

Zwickau, Actie 300 Mark 1.7.1877<br />

(Erstemission zwecks Umtausch <strong>de</strong>r<br />

Interimsscheine, Auflage 5000, reduziert<br />

1879 auf 4000, R 7) VF+<br />

Zwickauer Stadtwappen in <strong>de</strong>r Umrahmung, Origin<strong>als</strong>ignaturen.<br />

Mit zwei Liquidationsraten-Stempeln<br />

<strong>de</strong>r Zwickauer Filiale <strong>de</strong>r Dresdner Bank.<br />

Gründung 1872, in Greiz bestand eine Filiale. Börsennotiz:<br />

Leipzig, Dres<strong>de</strong>n, Zwickau. Anfang 1906 kamen Unterschlagungen<br />

<strong>de</strong>s verstorbenen Direktors Stohn und <strong>de</strong>s Kassierers<br />

Klitzsch ans Tageslicht, die das Vertrauen in die Bank nachhaltig<br />

schädigten. Am 7.4.1906 beschloß die GV <strong>de</strong>shalb die Auflösung<br />

und billigte einen Vertrag mit <strong>de</strong>r Dresdner Bank, wonach<br />

diese die Aktiva einschließlich <strong>de</strong>s Bankgebäu<strong>de</strong>s mit einem<br />

Aufschlag von 100.000 M übernahm. Vor allem <strong>de</strong>swegen<br />

erhielten die Aktionäre 1907/08 in zwei Raten dann doch noch<br />

121,75 % <strong>de</strong>s Nennwertes ausbezahlt.<br />

Los 1285 Schätzwert 30-90 €<br />

Zwickauer Stadtbank AG<br />

Zwickau/Sa., Aktie 1.000 RM 15.6.1939<br />

(Auflage 400, R 4) UNC.<br />

Hochformat, <strong>de</strong>korative Umrandung mit prunkvollem<br />

Zwickauer Stadtwappen.<br />

Gründung 1921 unter Übernahme <strong>de</strong>r vormaligen Stadtgirokasse.<br />

Vertragsgemeinschaft mit <strong>de</strong>r Girozentrale Sachsen -<br />

Öffentliche Bankanstalt. Börsennotiz: Freiverkehr Zwickau,<br />

Großaktionäre waren die Stadt Zwickau und ortsansässige Industriefirmen.<br />

Los 1287 Schätzwert 30-75 €<br />

Zwitterstocks-AG<br />

Altenberg i. Erzgeb., Aktie 100 RM April<br />

1939 (Auflage 1896, R 2) EF<br />

Gegrün<strong>de</strong>t 1923 <strong>als</strong> Nachfolger <strong>de</strong>r mehrhun<strong>de</strong>rtjährigen Altenberger<br />

Zwitterstocksgewerkschaft, die in ihrer Lebensdauer von<br />

keiner an<strong>de</strong>ren <strong>de</strong>utschen Gewerkschaft übertroffen wor<strong>de</strong>n war.<br />

Abgebaut wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r riesigen, durch verheeren<strong>de</strong> Bergbrüche<br />

bis 1620 entstan<strong>de</strong>nen “Pinge” (einem mehrere 100 Meter tiefen<br />

Krater mit fast 400 m Durchmesser) Zinn-, Wolfram-, Molybdänund<br />

Arsen-Erze. Mit <strong>de</strong>r Gewerkschaft Zinnwal<strong>de</strong>r Bergbau in Altenberg<br />

wur<strong>de</strong>n gemeinsame Erzverarbeitungsanlagen errichtet.<br />

Die AG betrieb außer<strong>de</strong>m schon dam<strong>als</strong> ein Schaubergwerk mit<br />

500 Jahre alter Bergbaukultur. Seit 1937 wur<strong>de</strong>n die Erze in einer<br />

eigenen Zinnhütte in Freiberg verhüttet. 1944 Anschluss an<br />

die Sachsenerz-Bergbau AG. Nach 1945 <strong>de</strong>ckte <strong>de</strong>r nunmehrige<br />

“Betrieb Zinnerz Altenberg” <strong>de</strong>s VEB Bergbau- und Hüttenkombinat<br />

“Albert Funk” 90 % <strong>de</strong>s Zinnverbrauchs <strong>de</strong>r DDR. <strong>Der</strong> alte, seit<br />

1837 nahezu unverän<strong>de</strong>rt gebliebene Römerschacht wur<strong>de</strong> 1964<br />

durch <strong>de</strong>n vollautomatischen Arno-Lippmann-Schacht abgelöst.<br />

<strong>Der</strong> 1971 erfun<strong>de</strong>ne “Vibrationsrost” steigerte die Mann-Schicht-<br />

Leistung von 44 auf 150 Tonnen Erz, was mit <strong>de</strong>m Vaterländischen<br />

Verdienstor<strong>de</strong>n in Gold gewürdigt wur<strong>de</strong>. Noch 1986 wur<strong>de</strong><br />

die Aufbereitungsanlage vollkommen neu errichtet, in <strong>de</strong>r weltweit<br />

erstm<strong>als</strong> das Flotationsverfahren auch für Zinnerze eingesetzt<br />

wur<strong>de</strong> (für das Verfahren vergab man weltweit Lizenzen, sogar<br />

in die USA). Nur wenige Jahre darauf setzte die “Wen<strong>de</strong>” <strong>de</strong>m<br />

Altenberger Bergbau ein En<strong>de</strong>: Am 28.3.1991, auch unter <strong>de</strong>m<br />

Druck eines dramatischen Verfalls <strong>de</strong>r Zinnpreise an <strong>de</strong>r Londoner<br />

Metallbörse, legte die “Zinnerz GmbH Altenberg” das Bergwerk<br />

still. Bauwürdige Erze, die noch weitere 40 Jahre Betriebsdauer<br />

ermöglicht hätten, bleiben vorerst unabgebaut.<br />

Postkarte <strong>de</strong>r Zuckerraffinerie Tangermün<strong>de</strong> Nr. 1284<br />

Blick über die Pinge in Altenberg<br />

117


Apotheken, Drogerien -<br />

pharmacy, chemist’s shop<br />

71, 132, 323-324 Apparateund<br />

Armaturenbau - appliance<br />

and fittings construction<br />

78-80, 84, 166, 203, 218,<br />

240, 282, 327-328, 384-385,<br />

387, 459-460, 483-484, 583,<br />

609, 682, 736, 787, 796, 885,<br />

934, 997-998, 1246 Art Deko<br />

- art-<strong>de</strong>co 549, 930 Ausstellungen,<br />

Weltausstellungen<br />

- exhibitions, World Fair<br />

21, 746-748 Autographen -<br />

autographed items 35-36,<br />

284, 418, 499, 552, 651-652<br />

Automobile, Motoren - automobile,<br />

engine 39, 94, 128,<br />

246, 252, 346, 373, 381, 393,<br />

398, 414, 421, 458, 530-533,<br />

582, 595, 610, 624, 649, 787,<br />

789, 794, 823, 835, 865, 947,<br />

1201, 1206, 1210, 1220 Bäkkereien,<br />

Backwaren, Kekse<br />

- baker’s shop, bread, cakes<br />

and pastries 54, 457, 470,<br />

733, 844, 1118 Banken (nur<br />

Aktien!) - banking (just shares)<br />

16, 20, 58-59, 92, 96-101,<br />

104-105, 147, 150, 156-157,<br />

168-169, 190, 244, 249, 261,<br />

268, 270, 277, 279, 283-284,<br />

291, 294, 315-316, 325, 329,<br />

341, 369, 386, 407, 431-432,<br />

477, 487, 489, 543, 567, 570,<br />

580, 597, 617, 671, 712, 714,<br />

717, 725, 745, 775-776, 778,<br />

848, 884, 898, 902, 924, 930,<br />

942, 946, 957, 978, 1025,<br />

1043, 1194-1195, 1212, 1233,<br />

1241-1242, 1249, 1263, 1270,<br />

1283, 1285 Banken (Pfandbriefe,<br />

Schuldv. etc.) - banking<br />

(bonds, <strong>de</strong>bentures<br />

etc.) 95, 130, 243, 274-276,<br />

278, 340, 342-343, 420, 704,<br />

723-724, 834, 976, 982, 1042<br />

Bau (Hoch-, Tief- und Straßenbau)<br />

- construction<br />

(structural-, civil engeneering,<br />

road construction) 40,<br />

56-57, 85, 160, 172, 317, 321,<br />

345, 445, 466, 472, 541, 574,<br />

593-594, 626, 634-636, 656,<br />

693, 776, 825, 831, 867, 886,<br />

899, 938, 1249, 1255 Baustoffe<br />

- building materi<strong>als</strong><br />

27, 40-43, 46-47, 53, 60, 76,<br />

85, 103, 160, 193, 251, 254-<br />

255, 260, 285, 304, 306, 317,<br />

330, 368, 403, 433, 502-504,<br />

590, 615, 669-670, 693, 707,<br />

752, 814, 817-818, 825, 870,<br />

907, 909-910, 936, 943-944,<br />

In<strong>de</strong>x nach Sammelgebieten<br />

1000-1001, 1005-1006, 1020,<br />

1035, 1040, 1103, 1108, 1143,<br />

1156, 1172, 1179, 1231-1232,<br />

1240 Bergbau (ohne Gold,<br />

Silber, Kali, Salz) - general<br />

mining 2, 13, 72-74, 136-140,<br />

143, 177, 186-189, 193, 201,<br />

251, 260, 281, 350, 388, 480,<br />

491-495, 497-500, 502-504,<br />

506-509, 512-514, 517, 534,<br />

552-553, 578, 585, 613, 630,<br />

632, 667, 689, 701, 719, 732,<br />

783, 802, 849-850, 854, 871,<br />

919, 932-933, 960, 1000-<br />

1001, 1106-1107, 1150, 1221,<br />

1239, 1282, 1287 Börse -<br />

stock exchange 150 Brauereien,<br />

Mälzereien - breweries,<br />

malthouses 6-9, 17, 22,<br />

45, 49-51, 95, 125-126, 153,<br />

164, 170-171, 182-185, 204,<br />

206-208, 305, 308-310, 337,<br />

353, 371-373, 394, 404, 417,<br />

459, 461-462, 485, 525, 528-<br />

529, 542, 581, 599, 611, 616,<br />

622, 698, 739, 742-744, 756,<br />

761, 765, 772, 780-782, 806,<br />

830, 866, 929, 931, 984, 1029,<br />

1032-1034, 1090, 1102, 1141-<br />

1142, 1157-1158, 1164, 1243<br />

Büro-, Schreib-, Rechen-,<br />

und Nähmaschinen - office<br />

machines, typewriters, calculators,<br />

sewing machines<br />

205, 346, 435, 603, 675, 794,<br />

832-833, 865, 947, 1147-<br />

1149, 1220, 1227, 1265 Chemie,<br />

Kunststoff, Gummi -<br />

chemical, plastics, rubber<br />

64, 129, 209, 212, 230-234,<br />

333, 399, 401, 434, 523, 547-<br />

548, 558-560, 566, 598, 614,<br />

702, 735, 757, 760, 770, 813,<br />

815, 846, 853, 935, 960, 964,<br />

968, 971-974, 991, 999, 1004,<br />

1016, 1019, 1120, 1130, 1133,<br />

1160-1161, 1181, 1183, 1185,<br />

1190-1192, 1196, 1230, 1235,<br />

1247 Computer, Elektronik -<br />

computer, electronics 259,<br />

1036-1037, 1147-1149 DE-<br />

KO-Papiere - <strong>de</strong>corative papers<br />

92, 116, 170-171, 206,<br />

263, 801, 942, 1090, 1228<br />

Draht- und Kabelwerke - wire<br />

and cable works 214, 286,<br />

311, 561, 661-664, 777, 1036-<br />

1037, 1193, 1209, 1237-1238<br />

Druckerei, Verlage, Werbung<br />

- printing, publishing,<br />

advertising 163, 296, 332,<br />

455, 518-519, 551, 604, 755,<br />

767, 963, 1013, 1023, 1041,<br />

1165-1166 Eisenbahnen -<br />

railroads 3-4, 14-15, 20, 28,<br />

44, 57, 141, 181, 191, 202,<br />

241, 257-258, 292, 326, 340-<br />

344, 359, 390, 442, 526-527,<br />

563-564, 606, 615, 679, 683-<br />

688, 701, 711, 713, 720, 804,<br />

807, 829, 839, 847, 863, 887-<br />

888, 903, 917, 922, 939, 980-<br />

981, 992-995, 1109, 1144,<br />

1176-1178, 1198-1199, 1268,<br />

1271 Elektroindustrie, Elektromaschinenbau<br />

- electrical<br />

industry, electrical engeneering<br />

18, 61-62, 203, 211,<br />

213, 354, 357, 418, 421, 583,<br />

643, 664, 879-880, 1036-<br />

1037, 1100 Fahrrä<strong>de</strong>r - bicycles<br />

179, 223-224, 246, 393,<br />

435, 584, 649, 809, 865, 1030,<br />

1147-1149, 1201, 1220, 1227<br />

Feinmechanik - precision<br />

mechanics 84, 102, 655, 923,<br />

997-998, 1264-1265 Fernsehen,<br />

Rundfunk - television,<br />

broadcasting 216-217 Feuerwehr<br />

- fire briga<strong>de</strong> 815<br />

Film, Kinos, Fotografie,<br />

Filmapparate - film, cinema,<br />

photography, film instruments<br />

5, 96, 438, 455, 639,<br />

1217, 1265 Finanzunternehmen,<br />

sonstige - finance<br />

companies (other) 16, 105,<br />

209, 329, 364, 633, 640, 1217<br />

Fischerei, Fischverarbeitung<br />

- fishing, fish-processing industry<br />

601, 740, 856 Fremdwährungsanleihen<br />

- foreign<br />

currency loans 61, 154, 214,<br />

228, 388, 424, 428, 476, 539,<br />

631, 704, 709, 879-880, 967,<br />

1036, 1068, 1078, 1173,<br />

1198-1199 Gaswirtschaft -<br />

gasworks 19-20, 25, 33, 48,<br />

93, 263-265, 271-272, 302,<br />

384, 406, 446-453, 459, 482,<br />

545-546, 607, 700, 726, 952,<br />

967, 975, 1008-1010, 1134,<br />

1137, 1153, 1182, 1247 Getränke<br />

(sonstige) - beverages<br />

(others) 51, 1039 Glas -<br />

glass 37-38, 102, 269, 395-<br />

396, 469, 524, 589, 875-876,<br />

950, 1047, 1187, 1211, 1214,<br />

1260 Gold-, Silber- und Diamantenminen<br />

- gold-, silverand<br />

diamondmining 136,<br />

140 Grün<strong>de</strong>raktie - foun<strong>de</strong>r<br />

shares 18, 23, 26, 33, 68, 75,<br />

78, 91-92, 106, 114, 117, 137,<br />

155-156, 163-164, 168, 170-<br />

171, 187, 191, 195, 206, 233,<br />

239, 289, 292, 306, 330, 361,<br />

391, 393-394, 437, 451, 453,<br />

457-458, 461, 479, 521, 525-<br />

526, 555, 563, 568, 601, 620,<br />

637, 644, 648, 651, 659, 672,<br />

684, 687-688, 752, 759, 781,<br />

801, 806-807, 820, 825, 839-<br />

840, 864, 875, 887, 896, 903,<br />

909, 912, 916, 944, 975, 980,<br />

1006, 1015, 1017, 1041, 1090,<br />

1114, 1126-1127, 1144, 1150,<br />

1153, 1162, 1170, 1176-1177,<br />

1190, 1216, 1272, 1276<br />

Gummiindustrie und -verarbeitung<br />

- rubber industry<br />

and processing 167, 547-<br />

548, 602, 813, 905, 968, 1169,<br />

1183, 1196 Han<strong>de</strong>l allgemein<br />

(sonst nicht zuzuordnen)<br />

- general merchandise<br />

89, 96, 287, 408, 605, 824,<br />

935, 940, 1145, 1216, 1240<br />

Heizung, Lüftung, Klima, Sanitär<br />

- heating system, air<br />

condition, sanitary facilities<br />

76, 145, 346, 385, 458, 565,<br />

600, 621, 935, 1017-1018,<br />

1226 Historismus-Stil - historism<br />

style 37-38, 53, 185,<br />

202, 306, 537, 563, 943,<br />

1017-1018, 1126, 1144, 1218,<br />

1274, 1286 Holz, Möbel,<br />

Forstwirtschaft - woods,<br />

furniture, forestry 1, 23, 218,<br />

262, 277, 312, 385, 442, 463,<br />

603, 617, 813, 886, 891, 918,<br />

1005, 1150, 1152, 1188, 1266<br />

Hotel- und Gaststättengewerbe<br />

- hotels, catering tra<strong>de</strong><br />

14-15, 91, 106, 329, 391,<br />

442, 543, 618-620, 645, 666,<br />

694, 761-762 Jugendstil -<br />

art nouveau 117, 212, 458,<br />

499, 792, 840, 1174 Kaffee,<br />

Tee, Kakao - coffee, tea, cocoa<br />

305, 457, 665, 676 Kanäle<br />

- canal 1228 Kaufhaus<br />

- <strong>de</strong>partment stores 214,<br />

753, 894, 965, 1215, 1234<br />

Kirchen - churches 99, 228,<br />

391, 475-476, 680, 826, 1171<br />

Kolonie - colonies 57, 287,<br />

881, 940 Krankenhäuser,<br />

Gesundheitswesen - hospital,<br />

Public Health Service 11,<br />

21, 91, 213, 655, 771, 925,<br />

934, 1132, 1171, 1264<br />

Kunststoffindustrie und -<br />

verarbeitung - rubber industry<br />

and processing 463,<br />

1231-1232 Lacke und Farben<br />

- varnish paint and color<br />

paint 40, 71, 132, 212, 333,<br />

401, 1004, 1019, 1133, 1170<br />

Landwirtschaft - agriculture<br />

149, 270, 287, 487-488, 537,<br />

118


730-731, 868, 881, 1111,<br />

1113, 1120, 1125, 1150, 1180,<br />

1185, 1200, 1276 Le<strong>de</strong>r,<br />

Schuhe, Le<strong>de</strong>rwaren - leather,<br />

shoes, leather goods<br />

86, 334-336, 434, 647-648,<br />

813, 896, 926, 941, 983, 990,<br />

1024, 1053 Luft- und<br />

Standseilbahnen - cable<br />

railway 135, 651-652 Luftfahrt,<br />

Luftfahrzeugbau,<br />

Flugplätze - aviation, airplanes,<br />

airfield 14-15, 128, 410-<br />

412, 530-531, 591, 640, 1204-<br />

1205 Maschinenbau (ohne<br />

Elektromaschinen) - mechanical<br />

engineering (without e-<br />

lectrical engineering) 52, 55,<br />

80, 82, 142, 145-146, 151,<br />

197-198, 210, 218, 227, 238,<br />

240, 242, 256, 282, 303, 307,<br />

327-328, 347-349, 354, 365,<br />

373, 379-381, 398, 413, 416,<br />

419, 422, 437, 440, 456, 458,<br />

483-484, 549, 552-553, 575,<br />

578, 584-585, 588, 591, 609-<br />

610, 613, 624, 644, 646, 649,<br />

651-652, 658, 682, 689, 692,<br />

696-697, 735, 763-764, 774,<br />

785, 787-795, 809, 832, 843,<br />

851-852, 872, 885, 897, 900,<br />

922-923, 945, 947, 949, 958,<br />

966, 969, 985-986, 988, 1002,<br />

1013, 1017-1018, 1113, 1180,<br />

1200, 1206, 1210, 1225-1226,<br />

1239, 1245, 1269, 1284<br />

Mautstraßen, -brücken und<br />

-tunnel - turnpike road,<br />

bridge, tunnel 442 Metallbau<br />

und -verarbeitung - metalworking,<br />

metal processing<br />

26, 77-78, 81, 144, 166,<br />

196, 211, 223-225, 398, 437,<br />

565, 609, 621, 649, 692, 736,<br />

751, 809, 823-824, 918, 935,<br />

947, 977, 1011, 1017-1018,<br />

1021, 1031, 1140, 1165, 1175,<br />

1246, 1260 Milch und Käse -<br />

milk and cheese 784 Mineralwasser<br />

- mineral water<br />

91, 125, 305, 954 Motorrä<strong>de</strong>r<br />

- motorcycles 128, 145,<br />

246, 865, 1030, 1147-1149,<br />

1201, 1220, 1227 Mühlen -<br />

flour mills 148, 159, 409, 488,<br />

536-537, 592, 608, 653, 734,<br />

768, 827-828, 955, 1052,<br />

1096-1097, 1186 Müllabfuhr<br />

- refuse collecting 149, 193<br />

Musik (Instrumente, Studios,<br />

Schallplatten) - music<br />

(musical instruments, studio,<br />

records) 554-556, 625,<br />

749-750, 959, 1213 Nahrungsmittel<br />

(ohne Genußmittel)<br />

- foodstoff (without<br />

semiluxury food) 29, 34-35,<br />

40, 250, 313, 322, 338, 488,<br />

571-572, 614, 623, 665, 676,<br />

691, 705, 733, 844, 855, 996,<br />

1118, 1131, 1170, 1185, 1216<br />

Nichteisenmetalle (ohne<br />

Bergbau) - nonironmet<strong>als</strong><br />

(without mining) 64, 166,<br />

534, 561, 718, 808, 810-812,<br />

977, 1130, 1175, 1238 Öl und<br />

Benzin - oil and petrol 2, 24,<br />

273, 374-378, 490, 509, 511,<br />

576, 667, 706, 850, 871, 1121,<br />

1247 Omnibus, Autobus, Taxi<br />

- bus, taxi 527, 681 optische<br />

Industrie, Fotografie -<br />

optical industry, photography<br />

84, 367, 877, 1181, 1265<br />

Papier, Papierverarbeitung -<br />

paper, paper mill 32, 200,<br />

222, 332, 389, 402, 423, 463,<br />

468, 520, 596, 755, 808, 810-<br />

812, 836, 845-846, 889-893,<br />

1016, 1038, 1051, 1112, 1168,<br />

1184 Pharmazeutika - pharmaceutics<br />

71, 132, 233-234,<br />

323-324, 702, 757, 853, 971-<br />

974, 1004 Politik - politics<br />

69 Porzellan, Keramik, Ton -<br />

porcelain, ceramics, clay 10,<br />

41-42, 46-47, 53, 60, 75-76,<br />

165, 211, 254-255, 288, 395-<br />

396, 502-504, 507, 557, 589-<br />

590, 629, 678, 766, 802, 878,<br />

911-914, 944, 1005, 1012,<br />

1040, 1103-1105, 1143, 1150,<br />

1156, 1231-1232, 1266 Salzund<br />

Kalibergbau, Salinen -<br />

salt and potash mining, saltworks<br />

100, 173-176, 374,<br />

491, 495-496, 501, 505, 508,<br />

510, 515-516, 566, 577, 667-<br />

668, 871, 991, 1190-1192,<br />

1247 Schiffahrt, Schiffbau,<br />

Fähren - shipping, shipbuilding,<br />

ferries 14-15, 44, 66,<br />

194, 197-198, 253, 266, 293,<br />

366, 466, 562, 569, 609, 681,<br />

816, 856, 860-861, 873, 885,<br />

915, 1003, 1007, 1044-1045,<br />

1110, 1250-1251 Schmuck,<br />

Uhren - jewels, clocks, watches<br />

64, 196, 703 Schokola<strong>de</strong>,<br />

Süßigkeiten - chocolate,<br />

sweets 54, 83, 405, 457, 470,<br />

733, 928, 1118, 1281 Schulen,<br />

Universitäten, Ausbildung<br />

- school, university,<br />

training 21, 298 Seife, Kosmetika<br />

- soap, cosmetic<br />

614, 757, 964, 1004 sonstige<br />

Vereine - other clubs 299,<br />

481, 677, 1022, 1248 Spielzeug,<br />

Spielwaren, Spielkarten<br />

- toys, playing cards 23,<br />

886 Spirituosen - spirits<br />

267, 305, 404, 443, 596, 690,<br />

754, 806, 1162-1163<br />

Sprengstoff - explosive 77,<br />

1193, 1235 Staatsanleihen<br />

(inkl. Län<strong>de</strong>r/Bun<strong>de</strong>sstaaten)<br />

- government loans (fe<strong>de</strong>ral<br />

states, counties inclu<strong>de</strong>d)<br />

161, 425-430, 538, 606,<br />

721-722, 803, 920-921, 970,<br />

1208 Stadtanleihen - municipal<br />

loans 424, 454, 471,<br />

586, 715-716, 727-729, 1054-<br />

1089, 1091-1095, 1173, 1223<br />

Stahl, Eisen, Hütten, Gießereien<br />

- steel, iron, metallurgical<br />

plants, foundry 39, 55,<br />

81, 139, 145-146, 151, 219-<br />

220, 227, 238, 307, 339, 346-<br />

351, 398, 460, 549, 552-553,<br />

565, 575, 584-585, 588, 600,<br />

612-613, 631, 658, 689, 696-<br />

697, 718, 763, 791, 851-852,<br />

885, 933, 951, 960, 969, 979,<br />

1011, 1030-1031, 1098-1099,<br />

1140, 1187, 1200, 1221-1222,<br />

1225-1226, 1245-1246 Straßenbahnen<br />

- street railways<br />

3-4, 65, 195, 241, 258, 326,<br />

359, 361, 535, 654, 681, 711,<br />

807, 887-888, 1064, 1115-<br />

1116, 1137, 1198-1199<br />

Stromwirtschaft - power<br />

supply 3, 19-20, 25, 43, 65,<br />

70, 89, 93, 116, 127, 154, 162,<br />

165, 186, 193, 203, 241, 263-<br />

265, 355-364, 370, 418, 482,<br />

539-540, 545-546, 630, 654,<br />

708-711, 732, 738, 773, 779,<br />

819, 837-838, 854, 882, 887-<br />

888, 937, 945, 949, 952, 975,<br />

1008-1010, 1101, 1115, 1134,<br />

1137-1138, 1153-1155, 1229,<br />

1259, 1261 Tabak, Zigaretten,<br />

Zigarren - tabac, cigarettes,<br />

cigars 486, 650, 862,<br />

1267 Telekommunikation -<br />

telecommunications 216-<br />

217, 259, 286, 1036-1037,<br />

1193 Terraingesellschaften,<br />

Immobilien - land companies,<br />

real estate 20, 22, 40,<br />

56, 67-69, 86, 104, 106-112,<br />

116, 123-124, 131, 133, 155,<br />

158, 168, 180, 294, 297, 305,<br />

317, 321, 329-330, 333, 391,<br />

404, 436, 445, 463, 472-474,<br />

543-544, 554, 558-560, 573-<br />

574, 587, 620, 637, 642, 645,<br />

679, 694, 730-731, 752, 810-<br />

812, 831, 840, 842, 864, 867,<br />

869, 918, 938, 1015-1016,<br />

1025, 1028, 1042, 1049, 1119,<br />

1123, 1126-1128, 1145, 1152,<br />

1215, 1249, 1252-1254, 1256,<br />

1286 Textil, Bekleidung (ohne<br />

Le<strong>de</strong>r) - textile, clothes<br />

(without leather) 31, 88, 90,<br />

113-122, 134, 158, 167, 192,<br />

199, 209, 215, 221, 226, 235-<br />

237, 239, 245, 247-248, 256,<br />

280, 295, 314, 318-320, 331,<br />

368, 382-383, 397, 400, 439,<br />

444, 464-465, 467, 479, 522-<br />

523, 602, 638, 657, 659-660,<br />

672-674, 737, 741, 769, 786,<br />

794, 797-802, 805, 822, 833,<br />

841, 846, 895-896, 901, 904-<br />

905, 927, 941, 948, 953, 956,<br />

965, 969, 985-986, 989, 1014,<br />

1016, 1048-1050, 1124, 1129,<br />

1135-1136, 1151-1152, 1167,<br />

1174, 1189, 1203, 1207,<br />

1224-1225, 1236, 1244, 1257-<br />

1258, 1286 Touristik, Reisen<br />

- tourism, journey 762<br />

Transport, Spedition, Lagerei<br />

- transportation, forwarding,<br />

storekeeping 34-36,<br />

66, 194, 352, 441, 562, 699,<br />

752, 754, 816, 1044-1046,<br />

1146 Treuhand, Wirtschaftsprüfung,<br />

Steuerberatung,<br />

Buchführung - trust,<br />

audit, tax consultancy, accountancy<br />

87, 152, 289-290,<br />

641-642, 1202 Versicherungen<br />

- insurances 63, 300-<br />

301, 392, 415, 521, 568, 620,<br />

627-628, 695, 820-821, 859,<br />

874, 883, 916, 987, 1026,<br />

1139, 1159, 1197 Vieh- und<br />

Fleischwirtschaft - livestock<br />

farming 149, 250, 571-572,<br />

778, 1052 Waffen, Rüstungswirtschaft<br />

- weapons,<br />

<strong>de</strong>fence industry 77, 299,<br />

550, 791, 808-809, 947, 1030,<br />

1193 Waggons, Lokomotiven,<br />

Eisenbahn-Zubehör,<br />

Signalanlagen - railway carriage,<br />

goods waggon, engine,<br />

railway fittings, signal<br />

facilities 30, 94, 151, 203,<br />

216-217, 292, 344, 530-533,<br />

758, 787, 791, 793, 922, 947,<br />

966, 985, 1036-1037, 1218-<br />

1219 Wasserwirtschaft -<br />

water supply, water power<br />

172, 229, 459, 952, 1114,<br />

1122, 1228 Wein, Sekt,<br />

Champagner - wine, sparkling<br />

wine, champagne 267,<br />

478, 645, 690, 694, 754, 806,<br />

1027, 1131 Zementfabriken<br />

- cement factory 43, 160,<br />

178, 306, 368, 403, 579, 612,<br />

669-670, 857-858, 906-910,<br />

943, 1261-1262 Zoo - zoo 12<br />

Zucker - sugar 29, 262, 399,<br />

691, 759, 868, 961-962, 971-<br />

974, 1117-1118, 1272-1281<br />

119


[Ostpreußen/Memelland] 182, 250,<br />

402, 699, 806, 1077, 1141-1142,<br />

1266, 1273 [Schlesien] 12, 19, 30-31,<br />

104, 172, 182, 227, 245, 403, 406,<br />

528-529, 536, 580, 586, 626, 634-636,<br />

650, 653, 685, 700, 758, 791, 828,<br />

839, 843, 891, 903, 908, 913, 929,<br />

1007-1010, 1014, 1028, 1035, 1040,<br />

1072, 1106, 1126, 1151, 1156, 1221-<br />

22, 1224, 1246, 1264 [Danzig/ Westpreußen]<br />

182, 200, 361, 563, 723,<br />

1155, 1274 [Pommern] 56-57, 90,<br />

402, 404, 916, 1007, 1110-12, 1160-<br />

61, 1168 [Su<strong>de</strong>tenland (1938-45)]<br />

523, 596, 712, 854, 931, 1117, 1132<br />

[Posen (1815-1919)] 362-363, 384,<br />

737, 1144 [Elsaß und Lothringen]<br />

765 Region 010 [Dres<strong>de</strong>n] 21, 24,<br />

50, 78, 95, 109, 112, 123, 132, 313-<br />

324, 336, 354, 358, 381, 385, 430-433,<br />

449, 457, 461, 473, 487, 565, 610,<br />

625, 630, 671, 697, 717, 726, 749-750,<br />

757, 895, 924, 957-958, 976, 978-982,<br />

984-985, 987, 1025, 1102-1103, 1165,<br />

1167, 1181, 1193, 1214, 1216, 1228,<br />

1253, 1265, 1287 Region 020 [Bautzen,<br />

Görlitz, Zittau, Hoyerswerda]<br />

30, 37-38, 169, 189, 288, 331, 453,<br />

465, 467, 526, 557, 602, 630, 683,<br />

701, 868, 1006, 1056, 1072, 1089,<br />

1150-1151, 1187, 1189, 1225, 1269<br />

Region 030 [Cottbus] 13, 186, 493-<br />

494, 630, 802, 843, 848-849, 919,<br />

1187, 1194, 1200, 1211, 1271 Region<br />

040 [Leipzig] 58-59, 85, 97, 106, 108,<br />

124, 163, 188-189, 218, 223-224, 257,<br />

338, 345, 358, 401, 445, 507, 518-519,<br />

535, 543, 555-556, 603, 615, 625, 673,<br />

692-693, 726, 732, 735, 741-752, 760,<br />

767, 844, 849, 892, 897, 900, 926,<br />

964, 977, 983, 1004, 1022, 1041,<br />

1051, 1079, 1090, 1093, 1103, 1124,<br />

1134-1136, 1162-1163, 1185, 1249,<br />

1252, 1255, 1257, 1263 Region 060<br />

[Halle (Saale)] 2, 20, 51-52, 72-75, 84,<br />

101, 143, 159, 164-165, 238, 254-255,<br />

257-258, 263-265, 273, 348, 359-360,<br />

412, 425, 441, 451-452, 489, 532-533,<br />

548, 562, 566-567, 589, 591, 599, 608,<br />

627, 688, 720, 772, 791, 807, 816,<br />

851-852, 920, 961, 1020, 1030, 1044-<br />

1046, 1096-1097, 1125, 1130, 1212,<br />

1226, 1235, 1270 Region 070 [Jena,<br />

Gera, Saalfeld] 10, 207, 268, 394,<br />

410-411, 474, 479, 654, 657, 711, 833,<br />

902, 936-937, 1001, 1071, 1092,<br />

1190-1192 Region 080 [Zwickau,<br />

Plauen] 86, 110-111, 117, 247-248,<br />

295, 397, 400, 421, 444, 498, 506,<br />

543, 638, 657, 672, 716, 725, 800,<br />

826, 901, 911, 925, 930, 989, 1095,<br />

1122, 1184, 1195, 1202-1207, 1210,<br />

1282-1285 Region 090 [Chemnitz,<br />

Freiberg, Mittweida, Flöha, Annaberg]<br />

16, 49, 82, 88, 98, 118-120, 122,<br />

166, 221, 235-237, 256, 336, 368, 381,<br />

423, 439, 450, 480, 619, 646, 677,<br />

769, 785-786, 794, 796, 805, 823, 825,<br />

835, 886, 897, 980-981, 985-986, 988,<br />

1080, 1091, 1124, 1152, 1220, 1244<br />

Region 100 [Berlin] 5, 11, 13, 17, 19,<br />

22, 28-30, 34-36, 40, 57-62, 65, 72-<br />

74, 87, 89, 94-95, 99-100, 102, 131,<br />

133, 144-158, 160, 165, 168-173, 175,<br />

180-181, 186, 212, 214, 216-217, 222,<br />

229, 245-246, 249, 252, 259, 261-262,<br />

267, 269-275, 277-279, 282-292, 294,<br />

In<strong>de</strong>x nach Regionen<br />

296, 298-299, 302, 311, 315-316, 332-<br />

333, 339, 344, 346, 355-356, 359,<br />

371-372, 375, 382-383, 392, 407, 428-<br />

429, 435-437, 447, 455, 459, 466, 477,<br />

488, 500, 505, 508, 511-512, 514,<br />

517-520, 524, 537, 544, 550-551, 554,<br />

564, 571-573, 578, 584, 587, 593, 595,<br />

598, 627-628, 633-637, 639-642, 645,<br />

650, 654, 656, 659, 665-667, 676, 689,<br />

702, 706, 718-719, 758, 762, 771, 773,<br />

814-815, 822, 824, 835-836, 840, 842,<br />

847, 849-850, 852-853, 855, 859, 864,<br />

877, 879-880, 891, 900, 905, 907,<br />

922-923, 933-934, 942, 944, 947, 963,<br />

965-966, 968, 999, 1007, 1012, 1015-<br />

16, 1021, 1036-1037, 1051-52, 1100,<br />

1113, 1121, 1123, 1127-1128, 1145,<br />

1171, 1176-1178, 1196, 1211, 1213,<br />

1217, 1219, 1230, 1235, 1247-48,<br />

1265 Region 140 [Potsdam, Bran<strong>de</strong>nburg]<br />

60, 181, 246, 357, 367, 382-<br />

383, 393, 551, 649, 773, 966, 1012,<br />

1176-1178, 1276 Region 150 [Frankfurt/O<strong>de</strong>r]<br />

29, 418, 502-504, 691,<br />

719, 730-731, 773, 848-849 Region<br />

160 [Eberswal<strong>de</strong>] 590, 773, 884, 917,<br />

1187, 1277 Region 170 [Neubran<strong>de</strong>nburg,<br />

Greifswald, Usedom] 201,<br />

427, 565, 773 Region 180 [Rostock,<br />

Str<strong>als</strong>und, Rügen] 538, 659, 753,<br />

773, 962, 1234 Region 190 [Schwerin]<br />

426, 538, 773, 803-804, 917, 1085<br />

Region 200 [Hamburg] 18, 28, 34-36,<br />

40, 55, 57, 68, 107, 125, 141-142, 166,<br />

213-214, 231, 240, 243-244, 261, 280,<br />

293, 300-301, 352-353, 364-365, 399,<br />

458, 466-467, 514, 565, 568-569, 571-<br />

572, 605, 616, 620, 628, 672, 754,<br />

772, 873, 885, 906, 922, 965, 1007,<br />

1111, 1146, 1193, 1197, 1230, 1239,<br />

1241-1242, 1245, 1250-1251, 1257-<br />

1258, 1281 Region 210 [Lüneburg]<br />

160, 240, 374, 616, 906, 1053 Region<br />

230 [Lübeck, Wismar] 292, 344, 390,<br />

570, 581, 612, 965, 1110 Region 240<br />

[Kiel, Flensburg] 230, 402, 409, 466,<br />

648, 681, 1110, 1215 Region 250<br />

[Elmshorn, Itzehoe, Husum] 402,<br />

1241-1242 Region 260 [Ol<strong>de</strong>nburg,<br />

Wilhelmshaven, Em<strong>de</strong>n] 14-15, 44,<br />

305, 366, 601, 740, 873-876, 1065,<br />

1098, 1120 Region 270 [Bremerhaven]<br />

311, 856, 1003 Region 280<br />

[Bremen] 41-42, 172, 194-199, 253,<br />

266, 416, 424, 450-453, 469, 486, 582,<br />

605, 860-861, 877, 1026, 1164, 1257<br />

Region 290 [Celle, Soltau, Uelzen,<br />

Salzwe<strong>de</strong>l, Dannenberg] 509, 650,<br />

1247 Region 294 [Salzwe<strong>de</strong>l] 992-<br />

995 Region 300 [Hannover] 65, 139,<br />

190, 214, 232, 355-356, 376, 378, 415,<br />

458, 490, 495, 511, 516, 524, 561,<br />

575, 577, 579, 588, 626, 631, 756,<br />

783, 850, 857-858, 918, 921, 932, 960,<br />

1115, 1224 Region 310 [Hil<strong>de</strong>sheim]<br />

377, 469, 508, 631, 871, 933, 1176-<br />

1178, 1262 Region 320 [Herford,<br />

Detmold, Min<strong>de</strong>n] 8, 31, 304, 349,<br />

447, 462, 614, 759, 872, 887-888,<br />

1039, 1193 Region 330 [Bielefeld,<br />

Pa<strong>de</strong>rborn, Gütersloh] 179, 226, 391,<br />

402, 456, 558-560, 801, 887-888, 927,<br />

1275 Region 340 [Kassel] 37-38, 67,<br />

91, 161, 186, 189, 660, 788, 817-818,<br />

941, 1060, 1222, 1247, 1278 Region<br />

350 [Marburg, Gießen, Wetzlar] 663,<br />

1073 Region 360 [Fulda, Bad Hersfeld]<br />

173, 176, 210, 668 Region 370<br />

[Göttingen] 312, 492, 501, 510, 516,<br />

527, 650, 955, 997-998 Region 380<br />

[Braunschweig, Salzgitter, Wolfsburg]<br />

166, 174, 190-193, 205, 260,<br />

403, 405, 491, 496, 515, 564, 576,<br />

585, 616, 632, 667, 684, 690, 715,<br />

718, 721, 758, 827, 835, 863, 933,<br />

954, 1153, 1176-1178, 1272, 1276<br />

Region 390 [Mag<strong>de</strong>burg] 20, 54, 69,<br />

145, 174, 176, 193, 347, 399, 422,<br />

440, 448, 564, 617, 686-687, 775-778,<br />

809, 819, 832, 851, 909, 928, 969,<br />

971-974, 1007, 1042, 1075, 1081,<br />

1109, 1153, 1179, 1279-1281 Region<br />

400 [Düsseldorf] 9, 45, 72-74, 219-<br />

220, 244, 261, 263-265, 306, 327-330,<br />

387, 392, 443, 466, 488, 510, 566,<br />

610, 623, 655, 678, 692, 735, 753,<br />

764, 771, 808, 943, 947, 950, 979,<br />

1002, 1175, 1234, 1256, 1267 Region<br />

410 [Mönchengladbach, Neuss] 20,<br />

400, 481, 521-522, 604, 664, 673, 735,<br />

846, 904, 1103, 1129 Region 420<br />

[Wuppertal, Solingen, Remscheid]<br />

9, 19, 225, 306, 392, 485, 808, 940,<br />

943, 948, 956, 1011, 1016, 1030,<br />

1051, 1055, 1087, 1140, 1243 Region<br />

440 [Dortmund, Herne, Bochum] 65,<br />

139, 308-310, 600, 613, 1058, 1172,<br />

1239-1240, 1256 Region 450 [Essen,<br />

Mülheim, Gelsenkirchen, Recklinghausen]<br />

6-7, 177, 297, 388, 413, 499,<br />

525, 626, 668, 766, 965, 967, 1107,<br />

1130, 1198-1199, 1235 Region 460<br />

[Oberhausen, Bottrop] 39, 307, 327-<br />

328, 549, 552-553, 867, 967 Region<br />

470 [Duisburg, Krefeld, Moers] 66,<br />

79, 210, 215, 387, 476, 662, 689, 792,<br />

905, 951, 1064, 1078, 1099, 1254 Region<br />

480 [Münster] 99, 114-115, 189,<br />

1236 Region 490 [Osnabrück] 561,<br />

578, 878 Region 500 [Köln] 6-7, 19,<br />

30, 40, 45, 100, 103, 127, 187, 202,<br />

214, 259, 292, 344, 361, 414, 458,<br />

470, 472, 501, 566, 594, 611, 624,<br />

630, 651-652, 694-695, 753, 789, 820-<br />

822, 905, 915, 940, 942, 944, 952-953,<br />

976, 1053, 1110, 1134, 1233-1234<br />

Region 520 [Aachen] 3-4, 245, 325-<br />

326, 386, 398, 512, 520, 597, 621,<br />

643, 674, 944, 1114 Region 530<br />

[Bonn] 103, 178, 325, 866, 939, 944,<br />

952-953, 1014, 1029, 1039, 1211,<br />

1231-1232 Region 550 [Mainz] 105,<br />

233-234, 251, 478, 488, 658, 780, 910,<br />

1054, 1057, 1082 Region 560 [Koblenz]<br />

27, 81, 137-138, 202, 241, 395-<br />

396, 402, 475, 609, 698, 766, 954,<br />

1061, 1188 Region 570 [Siegen] 501,<br />

513, 696, 1029, 1031-1034 Region<br />

580 [Hagen, Witten, Iserlohn] 211,<br />

464, 713, 763, 1074, 1175, 1238 Region<br />

590 [Hamm] 402, 644, 1000,<br />

1221-1222, 1237 Region 600 [Frankfurt/M.]<br />

2, 28, 58-59, 61-62, 65, 71,<br />

95, 192, 211, 244, 268, 273, 279, 294,<br />

303, 315-316, 340-343, 354, 369, 417,<br />

419-420, 434, 463, 564, 583, 592, 607,<br />

618, 772, 779, 787, 815, 899, 938,<br />

946, 976, 1023, 1053, 1066-1068,<br />

1103, 1119, 1209, 1227 Region 610<br />

[Bad Homburg] 395-396, 680, 1070<br />

Region 630 [Offenbach am Main] 32,<br />

242, 463, 669-670, 870, 900, 954,<br />

1019, 1059, 1076, 1196 Region 640<br />

[Darmstadt] 33, 285, 460, 545-546,<br />

704, 727-729, 813, 870, 1169, 1208<br />

Region 650 [Wiesba<strong>de</strong>n, Limburg,<br />

Rüsselsheim] 83, 163, 233-234, 483-<br />

484, 656, 679, 834, 910, 999, 1103,<br />

1108 Region 660 [Saarbrücken]<br />

185, 675, 724, 894, 944, 1173 Region<br />

670 [Ludwigshafen, Kaiserslautern]<br />

121, 126, 184, 285, 337, 373, 446,<br />

592, 682, 705, 768, 898, 935, 1027,<br />

1088, 1104-1105, 1173 Region 680<br />

[Mannheim] 92, 163, 194, 203, 252,<br />

262, 285, 337, 373, 539-541, 592, 656,<br />

679, 768, 770, 784, 836, 935, 945-946,<br />

949, 1083, 1118, 1130, 1170 Region<br />

690 [Hei<strong>de</strong>lberg] 262, 404, 679, 774,<br />

889, 999, 1013, 1143 Region 700<br />

[Stuttgart] 252, 370, 392, 438, 815,<br />

837-838, 896, 905, 990, 1116, 1118,<br />

1259, 1265 Region 720 [Reutlingen,<br />

Tübingen] 162 Region 730 [Göppingen,<br />

Schwäbisch Gmünd, Aalen]<br />

647, 772, 793, 837-838, 1260 Region<br />

740 [Heilbronn] 94, 183, 468, 865,<br />

991, 1118, 1261, 1286 Region 750<br />

[Pforzheim] 26, 64, 703, 1086, 1174<br />

Region 760 [Karlsruhe] 26, 77, 92,<br />

351, 389, 550, 772, 790, 1218 Region<br />

770 [Offenburg] 486 Region 780<br />

[Villingen-Schwenningen, Konstanz]<br />

314, 970 Region 790 [Freiburg<br />

im Breisgau] 46-47, 93, 134,<br />

281, 497, 690, 708-709, 714, 829, 869,<br />

1048, 1050, 1069 Region 800 [München]<br />

25, 32, 34-36, 48, 70, 96, 116,<br />

127-130, 186, 261, 263-265, 342-343,<br />

355-356, 392, 415, 438, 466, 479,<br />

518-519, 534, 593, 634-636, 646, 761,<br />

810-813, 830-831, 853, 882, 996,<br />

1036-1037, 1041, 1134, 1139, 1152,<br />

1182, 1220 Region 820 [Garmisch<br />

Partenkirchen, Weilheim, Fürstenfeldbruck,<br />

Starnberg] 70 Region<br />

830 [Rosenheim, Traunreut] 116,<br />

810-812, 1186 Region 840 [Landshut]<br />

127, 733-734, 882, 999, 1186<br />

Region 850 [Ingolstadt] 70, 853 Region<br />

860 [Augsburg] 48, 162, 400,<br />

482, 593, 738, 841, 1049, 1180, 1182,<br />

1220 Region 870 [Kempten, Memmingen]<br />

162, 798-799 Region 880<br />

[Friedrichshafen, Ravensburg, Wangen,<br />

Biberach] 162, 208, 890 Region<br />

890 [Ulm, Hei<strong>de</strong>nheim] 547, 646,<br />

1157-1158, 1258 Region 900 [Nürnberg,<br />

Fürth] 80, 408, 530-533, 542,<br />

552-553, 622, 739, 810-812, 1036,<br />

1047, 1100, 1147-1149, 1201 Region<br />

910 [Erlangen] 113, 209, 622, 934,<br />

1063 Region 920 [Amberg, Neumarkt,<br />

Wei<strong>de</strong>n] 350 Region 940<br />

[Passau, Straubing] 534 Region 950<br />

[Hof/Saale, Bayreuth] 136, 140, 355-<br />

356, 797, 810-812, 914, 929, 1152,<br />

1211, 1229 Region 960 [Bamberg]<br />

23, 76, 282, 795, 1005, 1024, 1154<br />

Region 970 [Würzburg, Schweinfurt]<br />

397, 444, 892, 1166 Region 980<br />

[Suhl, Meiningen] 1, 471, 606, 629,<br />

678, 912, 932 Region 990 [Erfurt,<br />

Weimar, Gotha, Mühlhausen, Nordhausen]<br />

43, 53, 167, 206, 239, 276,<br />

334-335, 379-380, 415, 499-500, 505,<br />

507, 509, 512, 517, 530-531, 551, 574,<br />

710, 722, 781-782, 862-863, 947, 959,<br />

975, 1017-18, 1038, 1043, 1084,<br />

1094, 1102, 1133, 1135-1139, 1159,<br />

1183, 1190-92, 1223<br />

120


Terms and Conditions<br />

1. The voluntarily auction held by Deutsche Wertpapierauktionen GmbH<br />

is ma<strong>de</strong> in public on behalf of third parties and on their account, on<br />

the strength of written contracts.<br />

2. The auction takes place in EUR and payment is due immediately<br />

after receipt of invoice. Bids will be executed in increments of 5% to<br />

10%.<br />

3. Auctioning begins at the lower estimate stated in the auction catalogue.<br />

Making a bid signifies a binding purchase offer. The bid<strong>de</strong>r is<br />

bound to his bid until it is either overbid or rejected by the auctioneer.<br />

4. The object is awar<strong>de</strong>d to the highest bid<strong>de</strong>r after no higher bids are<br />

ma<strong>de</strong> following three calls. In the event of two equal bids, lots will be<br />

drawn. The awarding of the object binds the purchaser to both<br />

collection and payment. In the event of differing opinions as to the<br />

award, the object is to be auctioned anew.<br />

5. The bid<strong>de</strong>r is personally liable for his/her bid, even if he/she is<br />

bidding on behalf of a third party and has <strong>de</strong>clared their name. The<br />

auctioneer reserves the right to change the planned sequence, to<br />

separate, combine, or withdraw lot numbers, to award objects un<strong>de</strong>r<br />

reservation or to refuse bids which are consi<strong>de</strong>red too low.<br />

6. A commission fee of 18% is payable by the purchaser against the lot<br />

awar<strong>de</strong>d. VAT (at present 19%) is payable on both the commission<br />

fee and any <strong>de</strong>livery costs incurred.<br />

7. Ownership of the property passes to the purchaser only following<br />

payment in full of the invoice. However, transfer of all liability for damage<br />

to the lot is ma<strong>de</strong> with the awarding of the lot. Payment of the<br />

invoice to be ma<strong>de</strong> in cash or by bank transfer into the bank account<br />

of Deutsche Wertpapierauktionen GmbH within a ten day period (21<br />

days outsi<strong>de</strong> of Europe).<br />

8. The bid<strong>de</strong>r is liable for all resulting damage in the event of <strong>de</strong>layed<br />

payment or refusal to collect, in particular for losses incurred through<br />

exchange rates and interest. In the event of <strong>de</strong>layed payment the<br />

auctioneer can <strong>de</strong>mand compliance with the contract or compensation<br />

for reason of non-compliance. In addition, the auctioneer<br />

reserves the right to annul the awarding of an object and to auction<br />

the object once more at the expense of the bid<strong>de</strong>r. Should the<br />

auctioneer <strong>de</strong>ci<strong>de</strong> on this course of action, the bid<strong>de</strong>r is then liable or<br />

any loss incurred, but has no claim on any additional revenue.<br />

9. Objects to be auctioned can be viewed and examined before the<br />

auction. The <strong>de</strong>scriptions in the catalogue are ma<strong>de</strong> with great care.<br />

However, no warranty can be given as to the characteristics <strong>de</strong>tailed<br />

in the catalogue in accordance with § 459 BGB (Civil Co<strong>de</strong>).<br />

Research into the objects is carried out with great care, however no<br />

guarantee can be given as to the accuracy or otherwise of the <strong>de</strong>tails<br />

given. The objects entered for auctioning are used objects and, in so<br />

far as nothing to the contrary is noted, are in good condition taking<br />

their age into consi<strong>de</strong>ration.<br />

10. Legitimate <strong>de</strong>fects are to be enforced three days following receipt of<br />

the auctioned objects, at the latest, but can only be acknowledged<br />

up to two weeks following the ending of the auction. Notices of<br />

<strong>de</strong>fect cannot be ma<strong>de</strong> in the case of convolution.<br />

11. Shipment of auctioned objects is ma<strong>de</strong> at the risk and expense of the<br />

purchaser. Transport insurance is only arranged for following previous<br />

written notice. By handing over to the post office or a courier service<br />

the sen<strong>de</strong>r has done all in his power to ensure <strong>de</strong>livery of the object.<br />

12. For shipping and handling we will charge 15,- EUR in Europe, for<br />

overseas we will charge only a flat rate of 25,- EUR even if higher<br />

costs occur.<br />

13. Or<strong>de</strong>rs placed by telephone to be confirmed in writing.<br />

14. Images of all items offered are stored in our imaging database archive.<br />

Images given in this catalog may come from the archive and may<br />

therefore bear a serial number different from the piece actually offered.<br />

The exact serial number may however appear in the <strong>de</strong>scription<br />

of the lot and the buyer therefore is entitled to the item bearing the<br />

serial number as in the actual lot, which must not necessarely match<br />

the serial number in the image.<br />

15. With the placing of an or<strong>de</strong>r or the making of a bid, the bid<strong>de</strong>r<br />

formally accepts and agrees to these conditions.<br />

16. In ecercising the purchase contract the place of performance and legal<br />

venue for both parties is Wolfenbüttel, German law applies.<br />

17. In the event of one or more of the terms of this auction contract<br />

becoming or being ineffective the effectiveness of other contract<br />

terms remain unaffected.<br />

The auctioneer<br />

Auctioneer: Michael Weingarten, Anna-Seghers-Str. 17, 25524 Itzehoe, Germany<br />

Versteigerungsbedingungen<br />

1. Die Versteigerung erfolgt freiwillig in frem<strong>de</strong>m Namen und für frem<strong>de</strong><br />

Rechnung aufgrund von Einlieferungsverträgen. Veranstalter ist die<br />

Deutsche Wertpapierauktionen GmbH. Als Auktion unterliegen die<br />

Verkäufe ausdrücklich nicht <strong>de</strong>n Regelungen <strong>de</strong>s Fernabsatzgesetzes<br />

(FAG), insbeson<strong>de</strong>re nicht hinsichtlich <strong>de</strong>s Rückgaberechts.<br />

2. Die Bezahlung erfolgt in Euro und gegen sofortige Barzahlung. Gesteigert<br />

wird jeweils um 5 bis 10 %.<br />

3. <strong>Der</strong> Ausruf erfolgt zum im Auktionskatalog angegebenen unteren<br />

Schätzpreis. Die Abgabe eines Gebotes be<strong>de</strong>utet eine verbindliche<br />

Kaufofferte. <strong>Der</strong> Bieter bleibt an sein Gebot gebun<strong>de</strong>n, bis es entwe<strong>de</strong>r<br />

ausdrücklich überboten o<strong>de</strong>r vom Versteigerer abgelehnt wird.<br />

4. <strong>Der</strong> Zuschlag erfolgt, wenn nach dreimaligem Aufruf kein Übergebot<br />

abgegeben wird. Bei gleichhohen Geboten entschei<strong>de</strong>t das Los. <strong>Der</strong><br />

Zuschlag verpflichtet zur Abnahme und Zahlung. Bei Meinungsverschie<strong>de</strong>nheiten<br />

über <strong>de</strong>n Zuschlag wird <strong>de</strong>r Gegenstand erneut angeboten.<br />

<strong>Der</strong> Bieter haftet für sein Gebot persönlich, auch wenn er für<br />

Dritte steigert und <strong>de</strong>ren Namen aufgibt.<br />

5. <strong>Der</strong> Versteigerer hat das Recht, die festgesetzte Reihenfolge zu än<strong>de</strong>rn,<br />

Nummern zu trennen, zusammenzufassen o<strong>de</strong>r zurückzuziehen,<br />

<strong>de</strong>n Zuschlag unter Vorbehalt zu erteilen o<strong>de</strong>r Gebote, die<br />

<strong>als</strong> zu niedrig anzusehen sind, zurückzuweisen.<br />

6. Auf <strong>de</strong>n Zuschlagpreis ist ein Aufgeld von 18 % zu entrichten. Auf das<br />

Aufgeld und die Versandkosten (Inland 8,50 € bzw. Europa 15,00 €)<br />

wird die gesetzliche Mehrwertsteuer (z.Zt. 19 %) berechnet.<br />

7. Das Eigentum geht erst nach vollständiger Zahlung <strong>de</strong>s Kaufpreises<br />

auf <strong>de</strong>n Erwerber über, die Gefahr hinsichtlich jeglichen Scha<strong>de</strong>ns jedoch<br />

bereits mit <strong>de</strong>m Zuschlag. Die Zahlung <strong>de</strong>s Kaufpreises hat bar,<br />

per Scheck o<strong>de</strong>r Überweisung an <strong>de</strong>n Versteigerer binnen 10 Tagen<br />

nach Zugang <strong>de</strong>r Rechnung zu erfolgen.<br />

8. Bei verspätetem Zahlungseingang o<strong>de</strong>r Annahmeverzug haftet <strong>de</strong>r<br />

Ersteigerer für alle entstehen<strong>de</strong>n Schä<strong>de</strong>n, insbeson<strong>de</strong>re für Währungs-<br />

und Zinsverluste. Bei Verzug kann <strong>de</strong>r Versteigerer wahlweise<br />

Erfüllung <strong>de</strong>s Kaufvertrages o<strong>de</strong>r Scha<strong>de</strong>nersatz wegen Nichterfüllung<br />

verlangen. <strong>Der</strong> Versteigerer kann auch <strong>de</strong>n Zuschlag annullieren<br />

und <strong>de</strong>n Gegenstand auf Kosten <strong>de</strong>s Erwerbers noch einmal zur Versteigerung<br />

bringen. Macht <strong>de</strong>r Versteigerer von diesem Recht Gebrauch,<br />

so haftet <strong>de</strong>r Ersteigerer für einen Ausfall, hat aber keinen Anspruch<br />

auf einen Mehrerlös.<br />

9. Die zur Versteigerung gelangen<strong>de</strong>n Gegenstän<strong>de</strong> können vor <strong>de</strong>r Versteigerung<br />

zu <strong>de</strong>n angegebenen Zeiten besichtigt und geprüft wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Katalogbeschreibungen wer<strong>de</strong>n sorgfältig vorgenommen,<br />

doch sind die Katalogangaben keine zugesicherten Eigenschaften<br />

gemäß § 459 BGB. Die zur Versteigerung kommen<strong>de</strong>n Gegenstän<strong>de</strong><br />

sind gebraucht und in entsprechen<strong>de</strong>m Zustand.<br />

10. Berechtigte Mängelrügen müssen spätestens drei Tage nach Erhalt<br />

<strong>de</strong>r ersteigerten Gegenstän<strong>de</strong>, längstens aber zwei Wochen nach Beendigung<br />

<strong>de</strong>r Versteigerung geltend gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />

11. Die Versendung <strong>de</strong>r ersteigerten Gegenstän<strong>de</strong> erfolgt auf Kosten und<br />

Gefahr <strong>de</strong>s Erwerbers. Eine Versicherung <strong>de</strong>r Sendung erfolgt nur auf<br />

schriftliche Anweisung. Mit Aufgabe bei <strong>de</strong>r Post hat <strong>de</strong>r Absen<strong>de</strong>r alles<br />

zur Zusendung Erfor<strong>de</strong>rliche getan.<br />

12. Telefonisch erteilte Aufträge müssen schriftlich bestätigt wer<strong>de</strong>n.<br />

13. Durch Erteilung eines Auftrags o<strong>de</strong>r die Abgabe eines Gebotes erkennt<br />

<strong>de</strong>r Ersteigerer diese Bedingungen ausdrücklich an.<br />

14. Auf schriftliches Verlangen unter Angabe eines berechtigten Grun<strong>de</strong>s<br />

kann unmittelbar nach <strong>de</strong>r Versteigerung gegen Kostenerstattung<br />

<strong>de</strong>m Ersteigerer Name und Anschrift <strong>de</strong>s Einlieferers, <strong>de</strong>m Einlieferer<br />

Name und Anschrift <strong>de</strong>s Ersteigerers mitgeteilt wer<strong>de</strong>n.<br />

15. Die Wertpapiere sind beim Versteigerer in einer Bilddatenbank vorhan<strong>de</strong>n.<br />

Abbildungen im Katalog greifen auf das Bildarchiv zurück,<br />

gezeigt ist i.d.R. <strong>als</strong>o ein Wertpapier mit einer abweichen<strong>de</strong>n Stückenummer.<br />

<strong>Der</strong> Käufer hat keinen Anspruch auf das abgebil<strong>de</strong>te Wertpapier,<br />

son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Anspruch <strong>de</strong>s Käufers bezieht sich auf das im<br />

Katalogtext beschriebene Stück.<br />

16. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist, soweit gesetzlich zulässig, für<br />

bei<strong>de</strong> Teile Wolfenbüttel.<br />

17. Sollten Teile dieser Versteigerungsbedingungen unwirksam sein, so<br />

bleiben die übrigen gleichwohl wirksam.<br />

<strong>Der</strong> Versteigerer.<br />

Versteigerer: Michael Weingarten, Anna-Seghers-Strasse 17, 25524 Itzehoe<br />

International gebräuchliche Kürzel für die Erhaltungsgra<strong>de</strong>: UNC = Druckfrisch EF = Ta<strong>de</strong>llos, leichte Knickspuren VF = Altersgemäß normaler Erhaltungszustand mit<br />

Umlaufspuren, ggf. kleinen Einrissen und minimalen Fehlstellen am Rand F = Stark beschädigt, aber noch sammelwürdig


Originalunterschrift <strong>de</strong>s<br />

Reichsbank-Präsi<strong>de</strong>nten<br />

Walther Funk<br />

Los 177<br />

Los 197<br />

Los 284<br />

Los 23<br />

Los 137<br />

Los 371<br />

Los 530<br />

Darum heißt das<br />

englische Königshaus<br />

heute »Die Windsors«<br />

Los 546<br />

Unterschrift <strong>de</strong>s späteren<br />

Bun<strong>de</strong>sbank-Präsi<strong>de</strong>nten<br />

Karl Blessing<br />

Los 706<br />

Los 879

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!