"Der Reichsbankschatz" als PDF - Deutschewertpapierauktionen.de
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Deutsche Wertpapierauktionen GmbH<br />
<strong>Der</strong> Reichsbankschatz<br />
Los 1228<br />
8. Spezialauktion<br />
am 27. April 2013 in Wolfenbüttel
Programm<br />
Anreise<br />
Auktionsort<br />
Zentrum für Historische Wertpapiere<br />
Salzbergstraße 2<br />
D-38302 Wolfenbüttel<br />
Programm<br />
Freitag, 26. April 2013<br />
9 - 18 Uhr Tag <strong>de</strong>r offenen Tür beim<br />
Benecke und Rehse Wertpapierantiquariat<br />
18.30 Uhr Sammlertreffen in <strong>de</strong>r Gaststätte<br />
»Zum Eichenwald«<br />
Braunschweig-Maschero<strong>de</strong><br />
Salzdahlumer Straße 313<br />
Sonnabend, 27. April 2013<br />
8 - 11 Uhr Vorbesichtigung <strong>de</strong>r<br />
Auktionslose<br />
11.00 Uhr 8. Spezial-Auktion<br />
»<strong>Der</strong> Reichsbankschatz«<br />
Übernachtungen<br />
Arcadia Hotel (4 Sterne)<br />
ehem<strong>als</strong> PLAY OFF<br />
Salzdahlumer Straße 137<br />
38126 Braunschweig-Südstadt<br />
(ca. 5 km vom Veranstaltungsort entfernt)<br />
Telefon 0531 - 26310<br />
Fax 0531 - 67119<br />
eMail info.braunschweig@ahmm.<strong>de</strong><br />
Web www.arcardia-hotel.<strong>de</strong><br />
Son<strong>de</strong>rpreis für unsere Auktionsbesucher:<br />
50 E pro Zimmer/Nacht<br />
(EZ o<strong>de</strong>r DZ, plus Frühstück p.P. 15 E)<br />
kostenfrei: Parkplatz sowie Nutzung<br />
von Sauna und Fitnessräumen<br />
… von <strong>de</strong>r A 2 kommend:<br />
am Kreuz Braunschweig-Nord auf die<br />
A 391 Richtung Salzgitter/Kassel<br />
… von <strong>de</strong>r A 7 kommend:<br />
am Salzgitter-Dreieck auf die A 39<br />
Richtung Braunschweig/Berlin<br />
in bei<strong>de</strong>n Fällen dann weiter:<br />
– am Dreieck Braunschweig-Südwest<br />
einordnen auf die A 39 Richtung Berlin<br />
– am Kreuz Braunschweig-Süd rechts<br />
ausfahren auf die A 395 Richtung<br />
Wolfenbüttel/Bad Harzburg/Goslar<br />
– 3. Ausfahrt Stöckheim/Maschero<strong>de</strong><br />
(nach <strong>de</strong>m Lärmschutzwall auf <strong>de</strong>r<br />
rechten Seite) ausfahren, am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Ausfahrtrampe links fahren Richtung<br />
Maschero<strong>de</strong><br />
Fragen zur<br />
Auktion?<br />
Michael Weingarten, Tel. 05331-9755-33<br />
Kurt Arendts, Tel. 05331-9755-22<br />
Michael Rösler, Tel. 05331-9755-21<br />
Immer einen Besuch wert:<br />
<strong>Der</strong> Harz<br />
wenn Sie jetzt erst zum Hotel wollen:<br />
– in Maschero<strong>de</strong> am Kreisverkehr<br />
3. Abbie gung ausfahren Richtung<br />
Braunschweig-Heidberg (nach 30 m<br />
kommen Sie jetzt am »Eichenwald«<br />
vorbei, wo Freitag Sammlertreffen ist)<br />
– aus Maschero<strong>de</strong> herausfahren, die<br />
Straße schlängelt sich durch ein Wäldchen,<br />
nach ca. 1,5 km ist links das<br />
Hotel (rechts liegt eine Star-Tankstelle,<br />
hat meist sehr günstige Spritpreise)<br />
wenn Sie jetzt direkt zu unserem<br />
Firmensitz wollen:<br />
– in Maschero<strong>de</strong> am Kreisverkehr<br />
1. Abbiegung rechts fahren Richtung<br />
Salzdahlum<br />
– in Salzdahlum 100 m nach <strong>de</strong>m Ortseingangsschild<br />
links abbiegen Richtung<br />
Sickte<br />
– nach ca. 700 m auf <strong>de</strong>r Landstraße<br />
fahren Sie gera<strong>de</strong>aus direkt auf unser<br />
Firmengelän<strong>de</strong><br />
wenn Sie vom Hotel zu unserem<br />
Firmensitz wollen:<br />
zurückfahren Richtung Maschero<strong>de</strong>, dort<br />
gera<strong>de</strong>aus durchfahren, in Salzdahlum<br />
s.o.<br />
wenn Sie mit <strong>de</strong>r Bahn anreisen:<br />
Zielbahnhof: Braunschweig-Hbf., von dort<br />
mit <strong>de</strong>m Taxi (zum Hotel ca. 8 Min., zu<br />
unserem Firmensitz ca. 15 Min.)<br />
Die Reservierung machen wir gern für<br />
Sie, bitte rufen Sie uns an!<br />
Min<strong>de</strong>stgebot: 80 % vom unteren Schätzpreis
Ein unenTbehrliches<br />
Nachschlagewerk<br />
suppes-special<br />
„<strong>Der</strong> Reichsbank-Schatz“<br />
Die endgültige Übersicht aller im<br />
Reichsbank-Schatz vorhan<strong>de</strong>nen<br />
Papiere!<br />
15.000 Listungen*<br />
mit nützlichen, noch nie<br />
veröffentlichten Detail-Angaben!<br />
49,– €<br />
Best.-Nr. 187887<br />
Dieses Kennzeichen sagt, ob auch<br />
nicht entwertete Stücke bekannt<br />
Firmenname Ausgabeort Art Nennwert Datum Auflage Schatz Erh. Jahr<br />
A. & W. Willmann AG Luthrötha bei Sagan Aktie 1.000 Mark 2.1.1913 550 9 III/IV 2009<br />
A. & W. Willmann AG Luthrötha bei Sagan Aktie 1.000 Mark 1.1.1922 1.000 9 III/IV 2009<br />
A. Busse & Co. AG Berlin Aktie 1.000 Mark 1.4.1900 6.000 6 III 2009<br />
A. Doehner AG Chemnitz Aktie 100 RM 25.4.1925 2.000 1.250 II 2003<br />
A. Erlenwein & Cremer AG Uerdingen Aktie 100 RM 28.6.1929 90 20 II/III 2009<br />
A. Erlenwein & Cremer AG Uerdingen Aktie 1.000 RM 28.6.1929 91 90 II 2008<br />
A. Frohmuth Holzwaren- und Holzstoff-Fabrik AG Mellenbach Aktie 1.000 Mark 15.12.1923 10.000 165 II/III 2006<br />
A. Glaser Nachfl. AG Penig Aktie 100 RM 1.6.1932 1.920 1.500 II 2003<br />
A. Grubitz Dampfseifenfabrik AG Potsdam Aktie 1.000 Mark 20.7.1923 5.000 30 II/III 2008<br />
A. Grubitz Dampfseifenfabrik AG Potsdam Aktie 1.000 Mark 10.8.1923 5.000 13 II/III 2009<br />
A. Hagedorn & Co. Celluloid- und Korkwaren-Fabrik AG Osnabrück Aktie 1.000 Mark 28.2.2007 1.000 58 III 2008<br />
A. Ludwig Steinmetz AG Remscheid Aktie 100 RM März 1938 2 III/IV 2009<br />
A. Prang Dampf- und Wassermühlenwerke AG Gumbinnen Aktie 100 RM Sept. 1927 8.000 3 III/IV 2009<br />
A. Riebeck‘sche Montanwerke AG Halle a/S. Aktie 1.000 Mark Jan. 1899 2.000 1 IV 2009<br />
A. Riebeck‘sche Montanwerke AG Halle a/S. Aktie 1.000 Mark Febr. 1909 3.000 1 IV 2009<br />
A. Riebeck‘sche Montanwerke AG Halle a/S. Aktie 1.000 Mark April 1911 7.000 3 IV 2009<br />
A. Riebeck‘sche Montanwerke AG Halle a/S. Aktie 1.000 Mark April 1912 6.500 1 IV 2009<br />
A. Riebeck‘sche Montanwerke AG Halle a/S. 4,5 % Schuldv. 1.000 Mark Okt. 1920 5 IV 2009<br />
A. Riebeck‘sche Montanwerke AG Halle (Saale) Aktie 200 RM Aug. 1943 2.760 900 II/III 2006<br />
A. Riebeck‘sche Montanwerke AG Halle (Saale) Aktie 1000 RM Aug. 1943 73.620 5.000 II/III 2006<br />
. Th. Meiflner AG Stadtilm Aktie 100 RM 26.2.1925 6.400 33 III 2008<br />
. Zalewski AG Honnef am Rhein Aktie Lit. A 100 RM 3.12.1925 1.700 44 III 2008<br />
Zalewski AG Honnef am Rhein Aktie Lit. C 100 RM 30.9.1940 1.960 8 III 2009<br />
chener Kleinbahn-Gesellschaft Aachen Actie 1.200 Mark 5.6.1896 1.500 500 III/IV 2005<br />
hener Kleinbahn-Gesellschaft Aachen Aktie 2.000 Mark 4.6.1907 1.000 600 III 2005<br />
hener Kleinbahn-Gesellschaft Aachen Aktie 2.000 Mark 1.10.1912 500 400 II/III 2005<br />
ener Le<strong>de</strong>rfabrik AG Aachen Aktie 200 RM 3.6.1929 1.740 210 III 2006<br />
ner Rückversicherungs-Gesellschaft Aachen Namens-Actie 400 Thaler 28.5.1853 3.000 600 IV 2006<br />
ner Rückversicherungs-Gesellschaft Aachen Namens-Actie 1.200 Mark 15.11.1895 3.000 750 III 2006<br />
er Rückversicherungs-Gesellschaft Aachen Namens-Aktie 1.200 Mark 1.1.1921 4.000 1.050 III/IV 2006<br />
er Rückversicherungs-Gesellschaft Aachen Namens-Aktie 1.200 Mark 6.3.1923 15.000 3.000 III/IV 2006<br />
r Stahlwaarenfabrik Fafnir-Werke AG Aachen Aktie 1.000 Mark 1.4.1912 800 3 IV 2009<br />
Thermalwasser Kaiserbrunnen AG Aachen Aktie 100 RM März 1929 250 8 II/III 2009<br />
Diese Stückzahl lag im Reichsbank-Schatz<br />
Benecke<br />
&<br />
Rehse<br />
* außer Pfandbriefe u.ä.<br />
Erhaltung<br />
Auktion im Jahr<br />
Aktien-Gesellschaft für Historische Wertpapiere<br />
– Wertpapierantiquariat –<br />
Salzbergstraße 2 · 38302 Wolfenbüttel<br />
Telefon 05331.975521 · Telefax 05331.975555
Los 4 Schätzwert 50-150 €<br />
Aachener Kleinbahn-Gesellschaft<br />
Aachen, Actie 1.200 Mark 5.6.1896<br />
(Auflage 1500, R 4) EF-VF<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Los 1 Schätzwert 30-60 €<br />
A. Frohmuth Holzwaren- und<br />
Holzstoff-Fabrik AG<br />
Mellenbach, Aktie 1.000 Mark<br />
15.12.1923. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage<br />
10000, R 5) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t zur Weiterführung <strong>de</strong>r Fabrik <strong>de</strong>r Fa. Alfred Frohmuth.<br />
Nach <strong>de</strong>r Inflation kam die Firma in’s Straucheln: 1926<br />
verschaffte ein Zwangsvergleich noch einmal kurz Luft, aber<br />
schon 1929 ließ sich <strong>de</strong>r Konkurs doch nicht mehr vermei<strong>de</strong>n.<br />
Los 2 Schätzwert 30-60 €<br />
A. Riebeck’sche Montanwerke AG<br />
Halle (Saale), Aktie 200 RM Aug. 1943<br />
(Auflage 2760, R 3) EF<br />
Das von Kommerzienrat Riebeck begrün<strong>de</strong>te Unternehmen wur<strong>de</strong><br />
1883 im Zuge <strong>de</strong>r Auseinan<strong>de</strong>rsetzung unter seinen Erben eine<br />
AG, 1888 übernahm ein Bankenkonsortium alle Aktien.<br />
Grundlage <strong>de</strong>s Unternehmens waren Dutzen<strong>de</strong> von Braunkohlengruben<br />
(teils Tiefbau, teils Tagebau) im Oberröblinger, Zeitz-Weissenfelser<br />
und im Halle’schen Bezirk. Ein weiterer wichtiger Geschäftszweig<br />
war die Verarbeitung <strong>de</strong>s in Schwelereien gewonnenen<br />
Teers auf Mineralöle und Paraffin. Im Laufe <strong>de</strong>r Jahre wur<strong>de</strong>n<br />
eine Reihe benachbarter Bergwerksunternehmen übernommen.<br />
1923 weitere Aus<strong>de</strong>hnung <strong>de</strong>s Bergwerksbesitzes mit <strong>de</strong>m<br />
Erwerb <strong>de</strong>r Gewerkschaft Messel bei Darmstadt (1954 <strong>als</strong> “Paraffin-<br />
und Mineralölwerk Messel” ausgeglie<strong>de</strong>rt, 1959 an die<br />
schwedische Ytong AB verkauft; <strong>de</strong>r ehemalige Braunkohlentagebau<br />
Grube Messel gehört heute übrigens <strong>als</strong> überragen<strong>de</strong>r<br />
Fossilien-Fundort zum Weltkulturerbe). Ebenfalls 1923 Übernahme<br />
wesentlicher Mineralöl-Interessen aus <strong>de</strong>m Stinnes-Einflussbereich,<br />
in diesem Zusammenhang für kurze Zeit Umfirmierung<br />
in “Hugo Stinnes-Riebeck Montan- und Oelwerke AG”. 1926 Abschluss<br />
eines Interessenvertrages mit <strong>de</strong>r I.G. Farbenindustrie<br />
AG, wonach je<strong>de</strong>r Aktionär seine Aktien 2:1 in I.G. Farben-Aktien<br />
tauschen konnte (diese Klausel war übrigens noch bis En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
80er Jahre Gegenstand vielbeachteter Prozesse zwischen bei<strong>de</strong>n<br />
Gesellschaften). 1931 übernahmen die Rheinischen Stahlwerke<br />
ein großes Paket Riebeck-Aktien von <strong>de</strong>r I. G. Farben und waren<br />
dann mit 87 % Mehrheitsaktionär. 1945 zu Gunsten <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />
Sachsen-Anhalt enteignet. Nach <strong>de</strong>m Krieg lagen neben geringfügigem<br />
Streubesitz die Riebeck-Aktien wie<strong>de</strong>r bei I. G. Farben<br />
(rd. 50 %) und Rheinstahl (rd. 40 %). 1966 Sitzverlegung von<br />
Halle (Saale) nach Frankfurt (Main),<br />
Los 3 Schätzwert 80-185 €<br />
Aachener und Burtschei<strong>de</strong>r<br />
Pfer<strong>de</strong>eisenbahn-Gesellschaft<br />
Berlin, Aktie 500 Mark 15.6.1881<br />
(Auflage 1400, R 4) VF-<br />
Gründung 1880 <strong>als</strong> Aachener und Burtschei<strong>de</strong>r Pfer<strong>de</strong>eisenbahn,<br />
Dampfbetrieb ab 1884, elektrischer Betrieb ab 1895.<br />
Zeitweise über 200 km Betriebslänge. 1894 Umfirmierung in<br />
Aachener Kleinbahn, seit 1942 (die bis heute börsennotierte)<br />
Aachener Straßenbahn- und Energieversorgungs-AG. Großaktionäre<br />
sind seit langer Zeit Stadt und Landkreis Aachen.<br />
Los 5 Schätzwert 50-125 €<br />
Aafa-Film AG<br />
Berlin, Aktie 100 RM 29.4.1933 (Auflage<br />
4000, R 5) EF<br />
Gründung 1920 <strong>als</strong> Radio-Film AG, Firma 1921-25 Aafa-Althoff-Ambos-Film<br />
AG. Herstellung und Verleih von Filmen, Betrieb<br />
von Lichtspieltheatern. Börsennotiz: Freiverkehr Hannover.<br />
Die Gesellschaft produzierte eine große Menge an Filmen in<br />
<strong>de</strong>r Stummfilm-Ära, vor allem im Filmwerk Staaken. Darunter<br />
waren auch Produktionen mit Filmgrößen wie Leni Riefenstahl<br />
(z.B. Stürme über <strong>de</strong>m Montblanc). <strong>Der</strong> Film “Kunterbunt” wur<strong>de</strong><br />
1932 von <strong>de</strong>r Zensur mit Jugendverbot belegt. 1934 ging<br />
die Gesellschaft in Konkurs, vermutlich unter <strong>de</strong>m Druck <strong>de</strong>r<br />
Nation<strong>als</strong>ozialisten.<br />
Los 6 Schätzwert 175-300 €<br />
Actien-Bierbrauerei in Essen a. d. Ruhr<br />
Essen, Prior.-Stamm-Actie 2.000 Mark<br />
31.12.1897 (Auflage nur 90 Stück, R 6)<br />
UNC-EF<br />
Mit Originalunterschriften (u.a. Carl Funke <strong>als</strong> AR-<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r).<br />
Gründung 1872. Übernommen wur<strong>de</strong>n später die Phönix-<br />
Brauerei GmbH in Essen (1931), die Kronen-Brauerei AG in Essen-Borbeck<br />
(1932), die Dortmun<strong>de</strong>r Stifts-Brauerei Carl Funke<br />
AG (1936). 1939 Erwerb <strong>de</strong>r Aktienmehrheit bei <strong>de</strong>r Dom-<br />
Brauerei Carl Funke AG und <strong>de</strong>r Hitdorfer Brauerei AG in Köln-<br />
Hitdorf, gleichzeitig Umfirmierung in Essener Aktien-Brauerei<br />
Carl Funke AG. 1963 erneute Umfirmierung in Stern-Brauerei<br />
Carl Funke AG. 1969 Erwerb <strong>de</strong>r Brauerei zum Schiff J. Peter<br />
Wahl GmbH in Kaufbeuren. 1998 Sitzverlegung nach Köln, umfirmiert<br />
in Dom-Brauerei AG, Spezialitäten sind DOM Kölsch<br />
und Rats Kölsch. Bis 1934 in Essen, danach in Düsseldorf börsennotiert.<br />
Seit 2008 nach Insolvenz <strong>als</strong> GmbH weitergeführt.<br />
Los 8 Schätzwert 250-400 €<br />
Actien-Brauerei Feldschlösschen<br />
Min<strong>de</strong>n, Actie Lit. A 1.000 Mark<br />
25.3.1898 (Auflage 300, R 7) VF<br />
Originalunterschriften.<br />
1865 Gründung <strong>de</strong>r Brauerei Brettholz & Denkmann. AG seit<br />
1888. 1918 Ankauf <strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>ner Stiftsbrauerei, 1922 Erwerb<br />
<strong>de</strong>s Braukontingents <strong>de</strong>r Kronenbrauerei Bückeburg. 1924 Ankauf<br />
<strong>de</strong>r Städt. Brauerei Hempel & Co. in Stadthagen. Neben<br />
verschie<strong>de</strong>nen Wirtschaftsanwesen gehörte <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />
auch die Tonhalle in Min<strong>de</strong>n. Die Aktien notierten seit 1890 bei<br />
äußerst sporadischen Umsätzen an <strong>de</strong>r Börse Hannover, später<br />
im ungeregelten Freiverkehr Düsseldorf. Großaktionär war zuletzt<br />
mit über 98 % die Berliner Schultheiss-Brauerei AG. 1978<br />
auf die Dortmun<strong>de</strong>r Union-Schultheiss-Brauerei AG (1988 umbenannt<br />
in Brau und Brunnen AG, seit 2004 Teil <strong>de</strong>r Ra<strong>de</strong>berger<br />
Gruppe) verschmolzen.<br />
Los 9 Schätzwert 60-120 €<br />
Actien-Brauerei Ohligs<br />
Ohligs, 6 % Teilschuldv. 1.000 Goldmark<br />
20.5.1926 (Auflage 1000, R 5) VF<br />
Gründung 1899 durch die Brauerei C. Beckmann in Solingen,<br />
die für die ersten 10 Jahre auch eine Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ngarantie abgab.<br />
Neben <strong>de</strong>r Brauerei und Mälzerei auch Eisfabrikation, außer<strong>de</strong>m<br />
Wirtschaftsanwesen in Köln, Düsseldorf und Solingen-<br />
Ohligs. 1972 Fusion mit <strong>de</strong>r schon 1753 gegrün<strong>de</strong>ten Brauerei<br />
Beckmann AG in Solingen, 1973 Umfirmierung in Aktien-<br />
Brauerei Beckmann AG. 1991 Einstellung <strong>de</strong>s Braubetriebes<br />
und erneute Umfirmierung in Beckmann Beteiligungs-AG,<br />
1996 Sitzverlegung nach Düsseldorf. Zuletzt an etwa 10 Autohäusern<br />
in Bielefeld, Oberhausen, Duisburg, Ansbach, Gera sowie<br />
in Frankreich beteiligt.<br />
Los 11 Schätzwert 75-150 €<br />
Aeternitas AG für naturwissen schaft -<br />
liche u. medizinische Dauerpräparate<br />
Berlin-Dahlem, Aktie 1.000 RM Sept.<br />
1928 (Auflage 150, R 7) EF<br />
Vorher nicht bekannt gewesen.<br />
Gründung 1927 zur Verwertung <strong>de</strong>s von Prof. Hochstetter und<br />
Dr. Gustav Schmei<strong>de</strong>l in Wien erfun<strong>de</strong>nen Verfahrens zur Dauerkonservierung<br />
von Menschen, Tieren und Pflanzen. Aeternitas,<br />
lateinisch = Ewigkeit. Das Geschäft mit <strong>de</strong>r Ewigkeit hielt<br />
nicht ewig, im Febr. 1934 wur<strong>de</strong> die Firma gelöscht.<br />
Los 12 Schätzwert 75-150 €<br />
AG Breslauer Zoologischer Garten<br />
Breslau, Aktie 1.000 RM Juli 1938<br />
(Auflage 202, R 5) EF<br />
Kleiner Tigerkopf im Unterdruck.<br />
Nach <strong>de</strong>m großen Erfolg bei <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>s Berliner Zoos<br />
kam 1858 auch in Breslau <strong>de</strong>r Wunsch nach einem eigenen<br />
Tiergarten auf. Unter Führung <strong>de</strong>s damaligen Oberbürgermeisters<br />
Geheimrat Dr. Elwanger nahm eine Gruppe von Interessenten<br />
im Febr. 1863 die ersten Vorarbeiten zu ihrem Vorhaben<br />
auf. Nach<strong>de</strong>m ein Grundkapital von 30.000 Thalern, eingeteilt<br />
in 600 Aktien à 50 Thaler gezeichnet wur<strong>de</strong>, konstituierte sich<br />
die AG Breslauere Zoologischer Garten am 10.Juli 1865. <strong>Der</strong><br />
Zoo war sehr beliebt, die Besucherzahler waren hoch (an einem<br />
verbilligten Sonntag kamen 6000 Personen). Auf Grund <strong>de</strong>r Folgen<br />
<strong>de</strong>s Ersten Weltkrieges mußte <strong>de</strong>r Zoo im Jahr 1921 für<br />
mehrere Jahre geschlossen wer<strong>de</strong>n. Bis 1927 wur<strong>de</strong> er <strong>als</strong><br />
Konzertgarten geführt. Durch finanziele Unterstützungen konnte<br />
<strong>de</strong>r Tierbestand 1927 stark erweitert wer<strong>de</strong>n, so daß bei Wie<strong>de</strong>reröffnung<br />
ca. 1850 Tiere in 480 Arten gezeigt wer<strong>de</strong>n konnten.<br />
Bei <strong>de</strong>r Sanierung im Jahr 1937 zeichneten die Stadt Breslau<br />
und die Provinz Schlesien <strong>de</strong>n größten Teil einer Kapitalerhöhung,<br />
mit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Zoo sogar erweitert und mit einer Robbenund<br />
Bären sowie einer Pavian-Freianlage ausgebaut wer<strong>de</strong>n<br />
konnte. Während <strong>de</strong>s Zweiten Weltkrieges wur<strong>de</strong>n zahlreiche<br />
Tiere aus an<strong>de</strong>ren <strong>de</strong>utschen Zoos nach Breslau evakuiert. In<br />
<strong>de</strong>n letzten Monaten <strong>de</strong>s Krieges litt Breslau unter <strong>de</strong>n Folgen<br />
<strong>de</strong>r Bombenangriffe. Nur 70% <strong>de</strong>s Tierbestan<strong>de</strong>s überlebte <strong>de</strong>n<br />
Krieg. Anfang Juni 1945 erhielt <strong>de</strong>r damalige Direktor Dr.<br />
Schlött die Anweisung, alle noch im Zoo befindlichen Tiere nach<br />
Polen in die Städte Lodz, Posen, Warschau und Krakau zu transportieren.<br />
1948 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Zoo wie<strong>de</strong>reröffnet <strong>als</strong> Miejski Ogrod<br />
Zoologiczny, Wroclaw. Seit 1952 ist <strong>de</strong>r Zoo in <strong>de</strong>r Hand <strong>de</strong>r<br />
Stadt, die ihn mit staatlicher Unterstützung betreibt.<br />
Nr. 4<br />
Los 7 Schätzwert 100-200 €<br />
Actien-Bierbrauerei in Essen a. d. Ruhr<br />
Essen, Aktie 1.000 Mark 3.3.1908<br />
(Auflage 500, R 5) EF<br />
Mit Originalunterschriften (u.a. Carl Funke).<br />
Los 10 Schätzwert 30-60 €<br />
Aelteste Volkstedter Porzellanfabrik AG<br />
Rudolstadt-Volkstedt, Aktie 100 RM März<br />
1933 (Auflage 6330, R 4) EF<br />
Gründung 1898. 1936 Vergleichsverfahren infolge Verschlechterung<br />
<strong>de</strong>r Geschäftslage auf <strong>de</strong>n Auslandsmärkten. 1937<br />
Gründung <strong>de</strong>r Auffanggesellschaft “Thüringische Porzellan-<br />
Manufaktur vorm. Aelteste Volkstedter GmbH”. 1972 VEB Aelteste<br />
Volkstedter Porzellanmanufaktur, nach 1990 Aelteste<br />
Volkstedter Porzellanmanufaktur GmbH.<br />
Los 13 Schätzwert 60-120 €<br />
AG Eintracht Braunkohlenwerke<br />
und Briketfabriken<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark Juni 1900<br />
(Auflage 1000, R 3) VF<br />
Gründung 1887 unter Übernahme <strong>de</strong>r früheren Gewerkschaft<br />
Eintracht I (letztere gegrün<strong>de</strong>t 1881 auf <strong>de</strong>m verliehenen Bergwerk<br />
Gustav Ferdinand bei Bennfeld im Mansfel<strong>de</strong>r Seekreis).<br />
Zunächst Erwerb <strong>de</strong>r Grube Louise bei Domsdorf (Kreis Liebenwerda),<br />
hinzu kamen 1883 die Grube Emilie in Hennersdorf<br />
und 1886 die Grube Henriette in Sallgast. 1887 Umwandlung<br />
in eine AG, danach 1892 Erwerb <strong>de</strong>r Kohlenfel<strong>de</strong>r in Welzow<br />
und Aufschluß <strong>de</strong>r Grube Clara-Welzow. Hier entstan<strong>de</strong>n die<br />
2
Hauptbetriebe, <strong>de</strong>shalb 1905 Sitzverlegung nach Neu-Welzow,<br />
N.-L. Zuletzt waren mit über 3.000 Mann Belegschaft in Betrieb<br />
in <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlausitz die Gruben Clara in Welzow (Kr.<br />
Spremberg), Henriette (1932 wegen Erschöpfung <strong>de</strong>r Vorräte<br />
stillgelegt) und Louise in Domsdorf b. Beutersitz sowie in <strong>de</strong>r O-<br />
berlausitz die Grube Werminghoff (Kreis Hoyerswerda) und Clara<br />
III bei Zeißholz (1934 wegen Erschöpfung <strong>de</strong>r Vorräte stillgelegt).<br />
Außer<strong>de</strong>m Betrieb von 9 Brikettfabriken. Die zuletzt<br />
zum tschechischen Petschek-Konzern gehören<strong>de</strong> Gesellschaft<br />
wur<strong>de</strong> 1939 auf Beschluß <strong>de</strong>s Treuhän<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>s Reichswirtschaftsministers<br />
aufgelöst, <strong>de</strong>n Aktionären wur<strong>de</strong> von Bankseite<br />
ein Ankaufsangebot zu 185% gemacht (Börsennotiz bis dahin<br />
Berlin und Leipzig).<br />
Los 16 Schätzwert 75-125 €<br />
AG Ferd. Lipfert<br />
Annaberg, Erzgeb., Aktie 100 RM Dez.<br />
1937 (Auflage 200, R 6) EF<br />
Gründung 1923. Ausführung von Bankgeschäften aller Art, insbeson<strong>de</strong>re<br />
Übernahme von Haftungen und Garantien für Dritte.<br />
1925 wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r Girozentrale Sachsen -öffentliche Bankanstalt-<br />
Dres<strong>de</strong>n (heute Lan<strong>de</strong>sbank Sachsen) <strong>de</strong>r Ausbau zu einer<br />
Zweiganstalt <strong>de</strong>r Girozentrale unter voller Wahrung <strong>de</strong>r wirtschaftlichen<br />
und rechtlichen Selbständigkeit <strong>de</strong>r Bank vereinbart.<br />
Los 14 Schätzwert 225-300 €<br />
AG “Ems”<br />
Em<strong>de</strong>n, Actie 1.000 Mark 1.6.1908<br />
(Auflage 350, R 7) EF<br />
Gründung 1843 <strong>als</strong> Dampfschiffsgesellschaft Concordia, 1889<br />
Umwandlung in die Actien-Gesellschaft “Ems”. Fährverbindungen<br />
Em<strong>de</strong>n-Borkum, Borkum-Helgoland, Borkum-Nor<strong>de</strong>rney,<br />
Borkum-Delzijl, Nor<strong>de</strong>rney-Helgoland. 2 <strong>de</strong>r 5 Personendampfer<br />
gingen im 2. Weltkrieg verloren. 1949 Neubau einer Großgarage<br />
bei <strong>de</strong>r Abfahrtstelle in Em<strong>de</strong>n-Außenhafen, nach<strong>de</strong>m<br />
sich <strong>de</strong>r Fährverkehr nach Borkum immer mehr zum wirtschaftlichen<br />
Rückgrat <strong>de</strong>r AG entwickelte. Außer<strong>de</strong>m besitzt die<br />
AG “Ems” die “Borkumer Kleinbahn- und Dampfschiffahrt AG”<br />
(heute eine GmbH), das Inselhotel VierJahresZeiten auf Borkum<br />
sowie Mehrheitsbeteiligungen an <strong>de</strong>r Ostfriesische Lufttransport<br />
GmbH (22 Flugzeuge) und <strong>de</strong>r Ostsee-Flug Rügen GmbH.<br />
Los 17 Schätzwert 75-125 €<br />
AG für Biervertrieb<br />
Berlin, Aktie 1.000 RM Jan. 1928 (Auflage<br />
150, R 6) EF<br />
Die 1900 gegrün<strong>de</strong>te AG übernahm die Berliner Generalvertretung<br />
<strong>de</strong>r Pilsener Genossenschaftsbrauerei. Über vier Töchter-<br />
GmbH’s, Bierimport und Biervertrieb in Kannen und Flaschen.<br />
Als Alleinaktionär ist 1950 ein Mr. Arthur Kallman aus New York<br />
angegeben. 1953 nach Abschluß <strong>de</strong>r Abwicklung gelöscht.<br />
Los 18 Schätzwert 50-150 €<br />
AG für Elektrizitäts-Industrie<br />
Hamburg, Aktie 1.000 Mark Sept. 1913.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 3) EF<br />
Gründung am 18.9.1912. Han<strong>de</strong>l mit Erzeugnissen <strong>de</strong>r Elektrizitätsindustrie.<br />
1929/30 übernahm die Gesellschaft die Deutsche<br />
Leuchtröhren GmbH in Berlin. 1931 Umbennung in Agelindus<br />
AG, Hamburg. Nie<strong>de</strong>rlassungen in Berlin, Dres<strong>de</strong>n,<br />
Frankfurt a.M., Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, München,<br />
Nürnberg, Stuttgart. 1938 Sitzverlegung nach Berlin, Wilhelmstrasse<br />
6. Haupttätigkeit: mietweise Lieferung von Glühlampen<br />
und Lichtreklame-Anlagen. Betrieb während <strong>de</strong>s Krieges ausgebombt<br />
und stillgelegt.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1921 durch die Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft<br />
<strong>als</strong> STASSFURTER EISENBAHNGESELLSCHAFT AG mit<br />
Sitz in Stassfurt. 1923 umfirmiert in Nie<strong>de</strong>rrheinische Elektrobank<br />
AG, ohne dass zunächst ein Geschäftsbetrieb aufgenommen<br />
wur<strong>de</strong>, zugleich Sitzverlegung nach Rheydt (in Rheydt betrieb<br />
die Contigas nach Erwerb <strong>de</strong>r Werke von <strong>de</strong>r Stadtgemein<strong>de</strong><br />
die Strom- und Wasserversorgung und war außer<strong>de</strong>m<br />
an <strong>de</strong>r Elektrotechnischen Fabrik vorm. Max Schorch beteiligt).<br />
1926 Sitzverlegung zum Alleinaktionär nach Dessau und erneut<br />
umfirmiert in “Vereinigte Elektrizitäts- und Gaswerke Mittel<strong>de</strong>utschlands<br />
AG”. Die Ges. hielt nun jeweils 100 %ige Beteiligungen<br />
an <strong>de</strong>r Gewerkschaft Bornsdorf (Braunkohlenbergbau,<br />
rugen<strong>de</strong>r Betrieb), <strong>de</strong>r Herzberger Licht- und Kraftwerke<br />
GmbH in Herzberg/Harz und <strong>de</strong>r Berlin-Anhaltisches Han<strong>de</strong>lskontor<br />
für Gas- und Elektrizitätswerke GmbH. Letzte Umfirmierung<br />
in “AG für Grundstücks- und Industriewerte” dann 1938.<br />
Los 21 Schätzwert 75-125 €<br />
AG für hygienischen Lehrbedarf<br />
Dres<strong>de</strong>n, Sammelaktie 500 RM o.D. (R 6)<br />
EF-VF<br />
Ausgegeben wohl nach 1943.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1923 zwecks Fortführung <strong>de</strong>r Lehrmittelwerkstätten<br />
<strong>de</strong>s Deutschen Hygiene-Museums GmbH und <strong>de</strong>s Pathoplastischen<br />
Instituts GmbH in Dres<strong>de</strong>n. Die Gründung <strong>de</strong>s Deutschen<br />
Hygiene-Museums (1912) geht auf die Initiative <strong>de</strong>s Dresdner<br />
Industriellen und Odol-Fabrikanten Karl August Lingner (1861-<br />
1916) zurück. Lingner war 1911 einer <strong>de</strong>r Mitgestalter <strong>de</strong>r I.<br />
Internationalen Hygiene-Ausstellung, zu <strong>de</strong>r über 5 Mio. Besucher<br />
nach Dres<strong>de</strong>n gekommen waren. Immer auf <strong>de</strong>m neuesten<br />
Stand <strong>de</strong>r Wissenschaft, trug das Museum während <strong>de</strong>r<br />
Weimarer Republik mit seinen allgemeinverständlichen Präsentationsformen<br />
maßgeblich zu einer Demokratisierung <strong>de</strong>s<br />
Gesundheitswesens bei. Nach 1933 wur<strong>de</strong> das volksaufklärerische<br />
Gedankengut <strong>de</strong>s Museums in <strong>de</strong>n Dienst <strong>de</strong>r nation<strong>als</strong>ozialistischen<br />
Rasseni<strong>de</strong>ologie gestellt. Während <strong>de</strong>r DDR-Zeit<br />
nahm das Museum eine vergleichbare Aufgabe wahr, wie in <strong>de</strong>r<br />
BRD die Bun<strong>de</strong>szentrale für gesundheitliche Aufklärung.<br />
Los 22 Schätzwert 25-50 €<br />
AG für Industrie-Unternehmungen<br />
am Friedrichshain<br />
Berlin, Aktie 100 RM Berlin April 1930<br />
(Auflage 12500, R 2, nach Kapital -<br />
herabsetzung 1937 noch 5000) EF<br />
Gründung 1868 <strong>als</strong> Aktien-Brauerei Friedrichshain. 1920 Verkauf<br />
<strong>de</strong>r Brauerei unter Ausschluß <strong>de</strong>s Grundbesitzes an die<br />
Löwenbrauerei AG in Berlin-Hohenschönhausen gegen 2,7<br />
Mio. M in bar und 1,2 Mio. M in Löwenbrauerei-Aktien (mit 7,5<br />
% Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ngarantie für 8 Jahre), zugleich Umfirmierung in<br />
“AG für Brauereiunternehmungen”. Erneute Umbenennung<br />
1926 in AG für Industrie-Unternehmungen am Friedrichshain<br />
und 1934 (auf Verlangen <strong>de</strong>s Registergerichts) in AG für<br />
Grundstücksverwaltung am Friedrichshain. 1935/36 Verkauf<br />
<strong>de</strong>s Grundstücks Am Friedrichshain 16-23, 1937 Verkauf <strong>de</strong>s<br />
letzten bebauten Grundstücks in Berlin-Grunewald. 1960 wegen<br />
Nichtaufstellung einer DM-Eröffnungsbilanz aufgelöst.<br />
Los 23 Schätzwert 600-750 €<br />
AG für Korbwaarenindustrie<br />
vorm<strong>als</strong> Amédée Hour<strong>de</strong>aux<br />
Lichtenfels, Aktie 1.000 Mark 30.1.1890.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 500, R 10) EF-VF<br />
Originalunterschriften Amédée Hour<strong>de</strong>aux und Georg<br />
Saussenthaler für <strong>de</strong>n Vorstand sowie Kommerzienrat<br />
Dr. Gustav Strupp (Bank für Thüringen<br />
vorm. B. M. Strupp) <strong>als</strong> AR-Vorsitzen<strong>de</strong>r. Sämtliche<br />
Vorkriegs-Ausgaben dieser Ges. waren bislang vollkommen<br />
unbekannt. Diese nach <strong>de</strong>r Inflation zunächst<br />
auf 60 RM umgestellten Aktien wur<strong>de</strong>n 1928<br />
an sich komplett in neue Stücke zu 100 und 1.000<br />
RM getauscht. Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz,<br />
dies ist jetzt das letzte noch verfügbare.<br />
Kin<strong>de</strong>rwagen von 1957 <strong>de</strong>r Hour<strong>de</strong>aux-<br />
Bergmann AG<br />
Aus <strong>de</strong>m im 18. Jh. noch zunftmäßig organisierten Handwerk<br />
<strong>de</strong>r Weißkorbmacher entwickelte sich im Obermaingebiet eine<br />
vielfältige Korbindustrie, seit 1825 ein lizenzpflichtiges Gewerbe.<br />
In manchen Orten war 1/3 <strong>de</strong>r gesamten Bevölkerung in <strong>de</strong>r<br />
Korbmacherei beschäftigt. Davon zeugt noch heute das Deutsche<br />
Korbmuseum in Michelau. Für <strong>de</strong>n Absatz sorgten Korbhändler<br />
mit einem weltweiten Absatznetz selbst bis nach Amerika,<br />
Australien und Südafrika. Die wichtigsten Korbhan<strong>de</strong>lshäuser<br />
wur<strong>de</strong>n in Lichtenfels ansässig, wobei interessanter Weise<br />
nahezu alle <strong>de</strong>r wohlhaben<strong>de</strong>n Korbhan<strong>de</strong>lsherren keine Einheimischen<br />
waren, son<strong>de</strong>rn Zugewan<strong>de</strong>rte wie <strong>de</strong>r Franzose Amédée<br />
Hour<strong>de</strong>aux. Er wan<strong>de</strong>lte seine Firma 1890 in die “AG für<br />
Korbwaarenindustrie vorm<strong>als</strong> Amédée Hour<strong>de</strong>aux” um, und<br />
Los 15 Schätzwert 200-250 €<br />
AG “Ems”<br />
Em<strong>de</strong>n, Actie 1.000 Mark 20.5.1922<br />
(Auflage 350, R 7) EF<br />
Los 19 Schätzwert 30-80 €<br />
AG für Gas und Elektrizität<br />
Breslau, Aktie 1.000 RM März 1940<br />
(Auflage 600, R 4) UNC-EF<br />
Gasversorger, gegrün<strong>de</strong>t 1887 in Solingen, Sitz zeitweilig in<br />
Köln, Breslau, ab 1943 Berlin. 1961 verlagert nach Bad Oeynhausen,<br />
1972 erloschen.<br />
Los 20 Schätzwert 400-500 €<br />
AG für Grundstücksund<br />
Industriewerte<br />
Dessau, Interimsschein über 1.000 Aktien<br />
zu 500 RM und 500 Aktien zu 1.000 RM<br />
vom 31.3.1939 (verbriefte 100 % <strong>de</strong>s<br />
Kapit<strong>als</strong>, R 12), ausgegeben an <strong>de</strong>n<br />
Alleinaktionär Deutsche Continental-Gas-<br />
Gesellschaft, Dessau F<br />
Maschinenschriftliche Ausführung auf Firmenbriefbogen,<br />
mit Originalunterschriften.<br />
Nr. 23<br />
3
zwar mit Hilfe <strong>de</strong>r Bank für Thüringen vorm. B. M. Strupp in Meiningen<br />
und <strong>de</strong>s Dresdner Bankhauses Gebr. Arnhold. 1908 mit<br />
<strong>de</strong>m Erwerb <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rwagen- und Holzwarenfabrik GmbH i.L.<br />
in Wasungen (1910 stillgelegt) Einstieg auch in die Produktion.<br />
1909 Fusion mit <strong>de</strong>m Mitbewerber Bergmann & Co. in Hirschaid<br />
und Lichtenfels, <strong>de</strong>shalb Umfirmierung in “AG für Korbwaren-<br />
und Kin<strong>de</strong>rwagen-Industrie Hour<strong>de</strong>aux-Bergmann”.<br />
Hergestellt wur<strong>de</strong>n jetzt Kin<strong>de</strong>r-, Puppen- & Stubenwagen, Holzwaren<br />
wie z.B. Kin<strong>de</strong>rstühle, ferner Puppensportwagen, Schlitten,<br />
Korbwaren und Korbmöbel, Polstermöbel. 1921 Interessengemeinschaft<br />
mit <strong>de</strong>r Bing-Werke AG in Nürnberg und Ausglie<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>r Korbwarenabteilung in das Gemeinschaftsunternehmen<br />
Hour<strong>de</strong>aux-Bing GmbH (1931/38 nach <strong>de</strong>m Zusammenbruch<br />
<strong>de</strong>r Bing-Werke wie<strong>de</strong>r zurück eingeglie<strong>de</strong>rt). 1924<br />
Börseneinführung in Berlin (nach <strong>de</strong>m Krieg dann in München<br />
notiert). 1943 bestan<strong>de</strong>n Werke in Lichtenfels, Seubelsdorf, Hirschaid<br />
und Zapfendorf. Dann mußte das Werk Hirschaid auf höheren<br />
Befehl zur Rüstungsproduktion <strong>de</strong>r Firma Kugelfischer in<br />
Schweinfurt zur Verfügung gestellt wer<strong>de</strong>n. 1952 Umfirmierung<br />
in Hour<strong>de</strong>aux-Bergmann AG sowie Verlegung <strong>de</strong>r Holzwarenfertigung<br />
von Seubelsdorf nach Hirschaid und Umsiedlung <strong>de</strong>r Polstermöbelfertigung<br />
vom Werk Lichtenfels nach Seubelsdorf.<br />
Nach einem erneuten Aufschwung, <strong>de</strong>r die Beschäftigtenzahl<br />
auf über 1.000 brachte, musste 1971 die Produktion eingestellt<br />
wer<strong>de</strong>n. Danach nur noch Verpachtung und schrittweise Verwertung<br />
<strong>de</strong>r Grundstücke, <strong>de</strong>r Sitz wur<strong>de</strong> nach Köln verlegt.<br />
1978 wur<strong>de</strong> die AG aufgelöst.<br />
Richter im Besitz <strong>de</strong>r Vereinigte Deutsche Metallwerke AG<br />
(VDM AG), heute mgvv ag.<br />
Los 27 Schätzwert 275-350 €<br />
AG für Steinindustrie<br />
Rengsdorf bei Neuwied, Aktie 1.000 RM<br />
15.11.1929 (Auflage nur 30 Stück, R 9) VF<br />
Interessante Gestaltung im geometrischen Art Déco.<br />
Stücke dieser Ges. waren zuvor unbekannt gewesen!<br />
Kleine Randschä<strong>de</strong>n fachgerecht restauriert.<br />
leichter interessieren konnte. Immerhin wur<strong>de</strong>n ab 1892 bis<br />
zum 1. Weltkrieg ca. 300 Kleinbahnen gegrün<strong>de</strong>t. 1/3 davon<br />
baute die Lenz & Co. GmbH, <strong>de</strong>ren Hausbank die BHG war.<br />
Nach Fusionen mit <strong>de</strong>r Allg. Deutschen Eisenbahn-Ges. (1927),<br />
<strong>de</strong>r West<strong>de</strong>utschen Eisenbahn-Ged. (1928) und <strong>de</strong>r Deutschen<br />
Eisenbahn-Ges. AG (1929) gehörten 102 Bahnen mit 4.100<br />
km Gesamtlänge über Betriebsführungsverträge zum Konzern,<br />
außer<strong>de</strong>m war die AGV Aktionärin dutzen<strong>de</strong>r weiterer Kleinbahnen.<br />
1949 Sitzverlegung nach Hamburg, 1954 nach Frankfurt.<br />
1973 Fusion mit <strong>de</strong>r ALOKA Allgemeine Organisations- und<br />
Kapitalbeteiligungs-AG (früher: Allgemeine Lokal- und Straßenbahn<br />
AG) zur AG für Industrie und Verkehrswesen, kurz AGIV.<br />
Mit <strong>de</strong>r BHF-Bank <strong>als</strong> Großaktionär jahrzehntelang eine Holding<br />
mit Beteiligungen im Maschinenbau-, Eisenbahn-, Verkehrs-,<br />
Energie- und Immobilienbereich. Ab 2000 Verkauf aller übrigen<br />
Aktivitäten und 2003 Verschmelzung mit <strong>de</strong>r HBAG Real Estate<br />
AG (ehem<strong>als</strong> Kühltransit AG) zur “neuen” AGIV, danach ausschließlich<br />
im Immobiliengeschäft tätig. En<strong>de</strong> 2004 en<strong>de</strong>t die<br />
einst glorreiche Firmengeschichte mit <strong>de</strong>m Insolvenzantrag.<br />
Ehrendfeld und Köln-Müngersdorf (Herbrandwerk) sowie Bautzen<br />
(Busch-Werke) wur<strong>de</strong>n Güter-, Personen- und Straßenbahnwagen,<br />
Triebwagen, Dampf-, Diesel- und E-Lokomotiven,<br />
Dieselmotoren und Dampfkesselanlagen hergestellt, im (1934<br />
verkauften) Werk Warmbrunn bei Hirschberg (Füllnerwerk) Maschinen<br />
für Papierherstellung und -verarbeitung. 1934 wur<strong>de</strong><br />
das operative Geschäft in die neugegrün<strong>de</strong>te Linke-Hofmann-<br />
Werke AG ausgeglie<strong>de</strong>rt (nach 1945 nach Salzgitter verlagert,<br />
heute Alsthom), die AG für Waggonbau-Werte wur<strong>de</strong> nach Verwertung<br />
<strong>de</strong>s Restvermögens 1943 gelöscht.<br />
Los 31 Schätzwert 25-50 €<br />
AG für Webwaren und Bekleidung<br />
Breslau, Aktie 1.000 RM Juli 1940<br />
(Auflage 800, R 3) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1921. Hergestellt und verkauft wur<strong>de</strong> Herrenoberbekleidung.<br />
1947 verlagert nach Herford, 1952 erloschen.<br />
Los 24 Schätzwert 20-40 €<br />
AG für Kraftstoff-Anlagen<br />
Dres<strong>de</strong>n, 4 % Teilschuldv. 10.000 RM<br />
Nov. 1941 (Auflage 750 in 15 Serien zu<br />
50, R 4) EF<br />
Gründung 1940 durch die Deutsche Revisions- und Treuhand<br />
AG und die Garantie-Abwicklungsges. mbH (bei<strong>de</strong> Berlin) und<br />
die Sächsische Staatsbank, die Sächsische Bank und die Industriefinanzierungs-Ges.<br />
mbH (alle Dres<strong>de</strong>n) zur Errichtung von<br />
Anlagen für die Erzeugung von Kraftstoff. Die staatlich gelenkte<br />
Finanzierungsgesellschaft mit 150 Mio. RM Aktienkapital<br />
und 205 Mio. RM in drei Anleihen übernahm Beteiligungen bei<br />
<strong>de</strong>n rechtlich selbständigen Hydrierwerks-Betreiberfirmen. Hintergrund<br />
war <strong>de</strong>r kriegsbedingt immense Bedarf an synthetischem<br />
Kraftstoff, nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>m Deutschen Reich nur in Rumänien<br />
eigene Erdölreserven zugänglich waren, und auch das<br />
nur bedingt. Deshalb entschied man sich etwa 1935 zum Bau<br />
von Hydrierwerken, in <strong>de</strong>nen durch Hochdrucksynthese Benzin<br />
aus Kohle gewonnen wur<strong>de</strong>. Zur Anwendung kamen zwei Verfahren:<br />
Das Verfahren Bergius (<strong>de</strong>r dafür 1931 <strong>de</strong>n Chemie-<br />
Nobelpreis erhalten hatte) und das Fischer-Tropsch-Verfahren.<br />
Die größten Anlagen mit 400.000 t Jahreskapazität stan<strong>de</strong>n in<br />
Leuna-Merseburg, Pölitz bei Stettin (Bergius) sowie Schwarzhei<strong>de</strong><br />
(FT). Nach <strong>de</strong>m Krieg wur<strong>de</strong> die Technologie wegen <strong>de</strong>s<br />
billigen Rohöls be<strong>de</strong>utungslos, wur<strong>de</strong> aber in <strong>de</strong>n 1970er Jahren<br />
in Südafrika wie<strong>de</strong>r aufgegriffen (Anlagen Sasol 1 bis 3),<br />
nach<strong>de</strong>m gegen das Land wegen <strong>de</strong>r Apartheid-Politik ein Ö-<br />
lembargo verhängt wor<strong>de</strong>n war.<br />
Los 25 Schätzwert 50-100 €<br />
AG für Licht- und Kraftversorgung<br />
München, Aktie 100 RM Aug. 1929<br />
(Auflage 3300, R 4) EF<br />
Gründung 1904 <strong>als</strong> AG Gaswerk Volkach, ab 1913 AG für<br />
Licht- und Kraftversorgung Dres<strong>de</strong>n, 1919 Sitzverlegung nach<br />
München. Die 1923 gegrün<strong>de</strong>te Fränkische Licht- und Kraftversorgung<br />
AG, Bamberg, war die erste von zuletzt 15 größeren<br />
Beteiligungen (außer <strong>de</strong>r Frankenluk auch beim Fränkischen<br />
Überlandwerk und <strong>de</strong>r Württ. Elektrizitäts-AG). Unmittelbar<br />
wur<strong>de</strong>n mit Schwerpunkt in <strong>de</strong>r Pfalz über 1.000 Orte mit<br />
Strom und fast 200 Orte mit Gas versorgt. Börsennotiz München,<br />
1978 mit <strong>de</strong>m Großaktionär ThüGa fusioniert.<br />
Tagebau <strong>de</strong>r AG für Steinindustrie<br />
Bei <strong>de</strong>r Gründung 1921 durch Hermann und Robert Ted<strong>de</strong>n mit<br />
Sitz in Rengsdorf, Kreis Neuwied (bis 1938, danach in Oberhausen,<br />
ab 1949 Neuwied) sicherte man sich erste Abbaurechte<br />
an enormen Vorkommen von Bims, Kies und Lava im<br />
Neuwie<strong>de</strong>r Becken und in <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>reifel, die die bis heute bestehen<strong>de</strong><br />
AG aus heutiger Sicht für noch einmal 80 Jahre beschäftigen<br />
können. Zunächst Bimsgewinnung auf einem vom<br />
Fürsten zu Wied gepachteten Gelän<strong>de</strong>, 1922 Errichtung einer<br />
Bimssteinfabrik beim Bahnhof Neuwied und Erwerb <strong>de</strong>r<br />
Schwemmsteinfabrik auf <strong>de</strong>m Werftgelän<strong>de</strong> in Bendorf. 1931<br />
Beginn <strong>de</strong>r Produktion von Hohlblocksteinen. 1942/43 kriegsbedingte<br />
Betriebsstilllegung. Die Grün<strong>de</strong>r Hermann und Robert<br />
Ted<strong>de</strong>n schei<strong>de</strong>n 1949 aus Altersgrün<strong>de</strong>n aus, Friedrich Wilhelm<br />
7. Fürst zu Wied wird Hauptaktionär. Ab 1969, nach Abbau<br />
und Rekultivierung aller rechtsrheinischen Flächen, wird<br />
massiv in neue Vorkommen in <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>reifel investiert. 1992<br />
Erwerb eines Perlite-Vorkommens in Marokko. 2009 verkauft<br />
das Fürstenhaus die Aktienmehrheit an Erwin Hassel. Ein noch<br />
heute be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Hersteller von Bau- und Zuschlagstoffen<br />
insbeson<strong>de</strong>re für wärme- und schalldämmen<strong>de</strong> Bausteine.<br />
Los 28 Schätzwert 20-50 €<br />
AG für Verkehrswesen<br />
Berlin, Aktie 1.000 RM Mai 1929 (Auflage<br />
20000, R 3) EF<br />
Schöner G&D-Druck, Flügelrad-Vignette.<br />
Gründung 1901 durch die BHG unter Carl Fürstenberg (<strong>als</strong><br />
BHF-Bank noch bis 1999 Großaktionär <strong>de</strong>r AGIV) und die Privatbanken<br />
Rob. Warschauer & Co. (Berlin) sowie <strong>de</strong>n A. Schaafhausen’schen<br />
Bankverein (Köln). Grundlegen<strong>de</strong> I<strong>de</strong>e war, die<br />
im einzelnen eher unverkäuflichen Kleinbahnaktien in eine Holding<br />
einzubringen, für die man das anlagesuchen<strong>de</strong> Publikum<br />
Los 29 Schätzwert 75-100 €<br />
AG für Verwertung<br />
von Kartoffelfabrikaten<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark Mai 1923<br />
(Auflage 18000, R 8) EF<br />
Gründung 1912 zwecks Übernahme und Fortführung <strong>de</strong>r Geschäftsbetriebe<br />
<strong>de</strong>r “Verwertungsstelle für Kartoffelfabrikate<br />
mbH” in Berlin und <strong>de</strong>r “Fabriken für Kartoffelfabrikate Frankfurt<br />
a.O. und Wronke GmbH i.L.”. Herstellung und Verwertung<br />
von Kartoffelmehl, Stärke, Sirup, Bonbonzucker, Dextrin und<br />
an<strong>de</strong>ren Kartoffelfabrikaten. Fabriken zuletzt in Frankfurt a.O.,<br />
Zörbig und Rosenig, während die Fabriken in Wronke, Bronislaw<br />
und Birnbaum <strong>als</strong> Folge <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges 1919/20 an eine<br />
zu diesem Zweck neu gegrün<strong>de</strong>te poln. AG abgegeben wer<strong>de</strong>n<br />
mussten. Ab 1921 in Berlin börsennotiert. En<strong>de</strong> 1925 nach<br />
erheblichen Verlusten in Liquidation gegangen.<br />
Los 30 Schätzwert 30-75 €<br />
AG für Waggonbau-Werte<br />
Berlin, Aktie 100 RM Juli 1934 (Auflage<br />
2195, R 4) EF<br />
Gründung 1871 <strong>als</strong> “Breslauer AG für Eisenbahn-Wagenbau”,<br />
bis 1934 <strong>als</strong> Linke-Hofmann-Busch-Werke AG firmierend. In<br />
<strong>de</strong>n Werken Breslau (Linke-Werk und Hofmann-Werk), Köln-<br />
Los 32 Schätzwert 20-50 €<br />
AG für Zellstoffund<br />
Papierfabrikation<br />
Aschaffenburg, Aktie 1.000 Mark<br />
12.5.1917 (Auflage 10500, R 2) EF<br />
Großformatig. Umrandung mit keltischem Flechtband.<br />
Gründung 1872 <strong>als</strong> AG für Maschinenpapier-Fabrikation. Papierfabriken<br />
in Aschaffenburg und Memel. Ihren Holzbedarf<br />
<strong>de</strong>ckte die Gesellschaft aus mehreren eigenen Waldgütern in<br />
Deutschland und Österreich-Ungarn, vor allem aber in Russland<br />
in <strong>de</strong>n Gouvernements Pskow, Nowgorod und Oleniz. 1936 umfirmiert<br />
in Aschaffenburger Zellstoffwerke AG. 1970 Fusion mit<br />
<strong>de</strong>r Zellstofffabrik Waldhof (gegr. 1884) zur PWA Papierwerke<br />
Waldhof-Aschaffenburg AG mit Sitz in München. 1998 vom<br />
schwedischen Konkurrenten Svenska Cellulosa AB übernommen<br />
und in SCA Hygiene Products AG umfirmiert. Das Werk A-<br />
schaffenburg-Stockstadt firmierte ab 1999 unter Modo Paper<br />
GmbH. 2000: Übernahme <strong>de</strong>s Modo-Konzerns durch die finnische<br />
Metsä-Serla. Es entstand die größte Feinpapiergruppe in<br />
Europa. 2001: Umfirmierung <strong>de</strong>s Mutterkonzerns in M-real und<br />
<strong>de</strong>s Werkes Aschaffenburg-Stockstadt in M-real GmbH.<br />
Los 33 Schätzwert 125-250 €<br />
AG Gaswerk Bensheim<br />
Bensheim, Aktie 1.000 Mark Juni 1887.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 180, R 5) EF-<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1886 <strong>als</strong> “Gaswerk Bensheim AG”, umfirmiert 1909<br />
nach Anschluß auch <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n Auerbach, Zwingenberg,<br />
Alsbach, Jugenheim, Bickenbach und Hähnlein in “Gruppengaswerk<br />
Bergstraße AG” und nach Aufnahme auch <strong>de</strong>r Stromversorgung<br />
1914 in ”Gruppen-Gas- und Elektrizitätswerk Bergstraße<br />
AG”. Aktionäre: Die Städte Bensheim (63,1 %) und<br />
Zwingenberg (13,3 %) und die Gemein<strong>de</strong>n Alsbach (5,8 %),<br />
Bickenbach (5,1 %), Jugenheim (7,9 %), Seeheim (1,0 %) und<br />
Hähnlein (3,9 %). In dieser Struktur besteht das GGEW noch<br />
heute, macht mit ca. 150 Mitarbeitern rd. 160 Mio. € Jahresumsatz<br />
und beliefert rd. 140.000 Kun<strong>de</strong>n. <strong>Der</strong> Strom wird von<br />
<strong>de</strong>r Heag bezogen, Ferngas von <strong>de</strong>r Südhessischen Gas- und<br />
Wasser AG in Darmstadt.<br />
Los 26 Schätzwert 125-200 €<br />
AG für Metallindustrie<br />
vorm<strong>als</strong> Gustav Richter<br />
Pforzheim, Aktie 1.000 Mark 17.10.1899.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 400, R 6) EF<br />
Gründung 1899 in Pforzheim zwecks Fortführung <strong>de</strong>s Betriebes<br />
<strong>de</strong>r Fa. Gustav Richter Tubenfabrik. Herstellung von Tuben,<br />
Tubenhütchen, Spritzkorken und Dosen. 1920 Sitzverlegung<br />
nach Karlsruhe. 1955 AG für Metallindustrie vorm. Gustav<br />
Nr. 27<br />
Nr. 37<br />
4
Nr. 33<br />
Los 34 Schätzwert 80-185 €<br />
AG Gesellschaft für<br />
Markt- & Kühlhallen<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark 1.4.1893<br />
(Auflage 1000, R 5) VF<br />
Origin<strong>als</strong>ignaturen.<br />
Gründung 1890 in Berlin, dann 1895-1909 in München ansässig,<br />
1909 Sitzverlegung nach Hamburg. An <strong>de</strong>r Gründung war<br />
Dr. Carl von Lin<strong>de</strong> maßgeblich beteiligt. Die Gesellschaft besaß<br />
zunächst Kühlhäuser und Eisfabriken in Hamburg und Berlin,<br />
heute ist sie <strong>de</strong>r größte <strong>de</strong>utsche Kühlhausbetreiber und Marktführer<br />
im Bereich <strong>de</strong>r Tiefkühllogistik. Neben <strong>de</strong>r Zentrale im<br />
Nor<strong>de</strong>n von München gibt es heute 26 MUK-Nie<strong>de</strong>rlassungen.<br />
Dr. Carl von Lin<strong>de</strong> 1872<br />
Los 35 Schätzwert 75-150 €<br />
AG Gesellschaft für<br />
Markt- & Kühlhallen<br />
München, Aktie 1.000 Mark 27.4.1899<br />
(Auflage 1500, R 4) EF-VF<br />
Für <strong>de</strong>n Aufsichtsrat<br />
unterschrieb die Aktie<br />
original <strong>de</strong>r seinerzeitige<br />
Vorsitzen<strong>de</strong><br />
Dr. Carl von<br />
Lin<strong>de</strong> (*1842 in<br />
Berndorf/Oberfranken,<br />
+1934 in München).<br />
Lin<strong>de</strong> entwikkelte<br />
1873-76 die<br />
Ammoniak-Kompressionskältema-<br />
schine und grün<strong>de</strong>te<br />
1879 die “Gesellschaft<br />
für Lin<strong>de</strong>’s<br />
Eismaschinen”, die heutige Lin<strong>de</strong> AG. 1895 gelang<br />
es ihm, Luft in kontinuierlichem Betrieb zu<br />
verflüssigen, woraus die weitere be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong><br />
Sparte “Technische Gase” seiner Firma entstand.<br />
Ein wichtiger Industrie-Autograph.<br />
I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriger Titel.<br />
Los 36 Schätzwert 60-120 €<br />
AG Gesellschaft für<br />
Markt- & Kühlhallen<br />
Hamburg, Aktie 1.000 Mark 2.12.1922<br />
(Auflage 8000, R 10) EF<br />
Großformatig, <strong>de</strong>korative Ornamentumrandung. E-<br />
benfalls mit Originalunterschriften, für <strong>de</strong>n Aufsichtsrat:<br />
Prof. Dr. Carl von Lin<strong>de</strong>.<br />
Los 37 Schätzwert 125-250 €<br />
AG Glashüttenwerke “Adlerhütten”<br />
Penzig bei Görlitz, Aktie 1.000 Mark<br />
1.6.1900 (Auflage 1000, R 5) VF<br />
Sehr großformatig, mit prächtiger Umrahmung im<br />
Historismus-Stil in kräftigen Farben. Originalunterschriften.<br />
Wie auch das folgen<strong>de</strong> Los ein zuvor völlig<br />
unbekannt gewesener Jahrgang!<br />
Nach Inbetriebnahme <strong>de</strong>r Eisenbahn Kohlfurt-Görlitz im Jahr<br />
1846 sie<strong>de</strong>lte sich 1858 in Penzig (13 km nördlich von Görlitz am<br />
Ostufer <strong>de</strong>r Lausitzer Neisse, aber stadtrechtlich zu Görlitz gehörend,<br />
heute Piensk) die erste von später insgesamt 8 Glashütten<br />
an, begünstigt durch die nahe gelegenen Rohstoffvorkommen<br />
(Sand aus <strong>de</strong>r Görlitzer Hei<strong>de</strong> und reichlich Braunkohle). Die Einwohnerzahl<br />
<strong>de</strong>s einstigen Bauerndorfes Penzig verzehnfachte<br />
sich dadurch bis zur Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong> auf ca. 7.000. Die größte<br />
Penziger Glashütte war die 1887 gegrün<strong>de</strong>te und 1896 in eine<br />
AG umgewan<strong>de</strong>lte “Adlerhütte”, mit 1200 Beschäftigten genauso<br />
gross wie Osram im benachbarten Weißwasser. Sie stellte<br />
zunächst Medizingläser her, ab 1900 auch Hohl-, Press- und<br />
Schleifglas. Eine beson<strong>de</strong>re Spezialität waren Konservengläser,<br />
von <strong>de</strong>nen riesige Mengen die Fabrik verließen (<strong>de</strong>r Schlüssel<br />
zum späteren Interesse <strong>de</strong>r Fa. Weck). Börsennotiz in Berlin und<br />
Breslau, Großaktionär waren die von Poncet Glashüttenwerke AG,<br />
Friedrichshain N.L. Beteiligt an <strong>de</strong>r Deutschen Luxor Prismen Ges.<br />
mbH, Berlin-Weisensee und <strong>de</strong>r Adler Glashüttenwerke Verkaufsgesellschaft<br />
in Oeflingen (Ba<strong>de</strong>n). 1944 wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Adlerhütte<br />
<strong>de</strong>r erste Tonfilm über die Glasherstellung gedreht (<strong>de</strong>r heute im<br />
Hessischen Glasmuseum in Immenhausen bei Kassel aufbewahrt<br />
wird). Gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 2. Weltkrieges wur<strong>de</strong> Penzig weitgehend<br />
zerstört. Nach Vertreibung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Bewohner bauten die<br />
Polen drei <strong>de</strong>r zerstörten Glashütten wie<strong>de</strong>r auf. Piensk wur<strong>de</strong> erneut<br />
ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Standort <strong>de</strong>r Glasproduktion. Die AG selbst,<br />
ihres Werkes in Penzig verlustig gegangen, verlegte 1949 ihren<br />
Sitz nach Fürstenhagen bei Kassel. 1951 Umwandlung in GmbH.<br />
1958 in <strong>de</strong>r Fa. J. Weck u. Co. KG aufgegangen, die mit ihren Einmachgläsern<br />
(“Einwecken”) eine heute verloren gegangene Haushaltstradition<br />
mit ihrem Namen prägte.<br />
Nr. 41 Nr. 46<br />
Los 39 Schätzwert 125-200 €<br />
AG Isselburger Hütte<br />
vorm. Johann Nering Bögel & Cie.<br />
Isselburg, Aktie 1.000 Mark 7.3.1906<br />
(Auflage 125, R 6) EF<br />
Faksimile-Unterschrift J.D. Nering-Bögel.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1794 <strong>als</strong> Eisenhütte Minerva, AG ab 1874 <strong>als</strong> AG Isselburger<br />
Hütte vorm. Johann Nering Bögel & Cie., ab<br />
1.7.1939 Klöckner-Humboldt-Deutz Isselburger Hütte AG. Motorenguß,<br />
Bearbeitung von Eisen- und Stahlguß, Bau von Verbrennungsmotoren.<br />
1988 wur<strong>de</strong> das Werk Isselburg an die<br />
nie<strong>de</strong>rländische Gießereigruppe VGN verkauft. Heute Isselburg<br />
Guss und Bearbeitung GmbH.<br />
Anstrichfarben, Dichtungsmitteln und Dachpappen (Werk HH-<br />
Ei<strong>de</strong>lstedt, Ottensener Str. 2-4) sowie von Nähr-, Stärkungsund<br />
Entfettungsmitteln, insbeson<strong>de</strong>re Kin<strong>de</strong>rnährzucker in <strong>de</strong>r<br />
Nährmittelfabrik München GmbH, Berlin-Spandau. 1951 Auflösungsbeschluß,<br />
1952 Vergleich, 1956 Fortsetzungsbeschluß.<br />
Sitzverlegungen 1959 nach Hamburg und 1975 nach Köln. E-<br />
benfalls 1975 Produktionseinstellung, fortan nur noch Verwaltung<br />
<strong>de</strong>s Fabrikare<strong>als</strong> in Hamburg sowie von Gewerbeimmobilien<br />
in Köln, Berlin und Wuppertal. Seit 1990 fokussierte sich<br />
die immer noch börsennotierte Jeserich AG auf Logistikimmobilien<br />
und Gewerbeparks. Nach größeren Mietausfällen 2004<br />
insolvent gewor<strong>de</strong>n.<br />
Los 41 Schätzwert 300-500 €<br />
AG Nord<strong>de</strong>utsche Steingutfabrik<br />
Grohn bei Vegesack, Actie 1.000 Mark Mai<br />
1899 (Auflage nur 40 Stück, R 8) VF<br />
Gründung 1869 in Lesum. Auf <strong>de</strong>m 120.000 qm großen<br />
Werksgelän<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>m Bahnhof Grohn-Vegesack und<br />
<strong>de</strong>r Lesummündung wer<strong>de</strong>n glasierte Wand- und Bo<strong>de</strong>nfliesen<br />
hergestellt, bis 1890 auch Haushaltsgeschirr. 1920 Übernahme<br />
<strong>de</strong>r benachbarten Mitbewerber Steingutfabrik Witteberg AG<br />
in Farge und Grohner Wandplattenfabrik AG. Die in Bremen,<br />
Berlin und Hamburg börsennotierte AG ist noch heute eines <strong>de</strong>r<br />
erfolgreichsten Unternehmen seiner Branche.<br />
Los 42 Schätzwert 100-200 €<br />
AG Nord<strong>de</strong>utsche Steingutfabrik<br />
Grohn bei Vegesack, Actie 1.000 Mark<br />
1.10.1905 (Auflage 200, R 5) VF<br />
Gründung 1869 in Lesum. Auf <strong>de</strong>m 120.000 qm großen<br />
Werksgelän<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>m Bahnhof Grohn-Vegesack und<br />
<strong>de</strong>r Lesummündung wer<strong>de</strong>n glasierte Wand- und Bo<strong>de</strong>nfliesen<br />
hergestellt, bis 1890 auch Haushaltsgeschirr. 1920 Übernah-<br />
Nr. 36<br />
Los 38 Schätzwert 50-175 €<br />
AG Glashüttenwerke “Adlerhütten”<br />
Penzig bei Görlitz, Aktie 1.000 Mark<br />
1.7.1901 (Auflage 500, R 4) VF<br />
Originalunterschriften.<br />
Los 40 Schätzwert 25-50 €<br />
AG Johannes Jeserich<br />
Berlin-Charlottenburg, Aktie 100 RM Okt.<br />
1936 (Auflage 3000, R 3, kpl. Aktien-<br />
Neudruck) EF+<br />
Gründung 1862, Umwandlung 1888 in die “AG für Asphaltierung<br />
und Dachbe<strong>de</strong>ckung vorm. Johannes Jeserich”, seit 1913<br />
kurz “AG Johannes Jeserich”. Straßen- und Straßen<strong>de</strong>ckenbau<br />
(Nie<strong>de</strong>rlassungen in Berlin-Charlottenburg, Königsberg i.Pr.,<br />
Breslau, Stettin und Posen), Herstellung von Rostschutz- und<br />
me <strong>de</strong>r benachbarten Mitbewerber Steingutfabrik Witteberg AG<br />
in Farge und Grohner Wandplattenfabrik AG. Die in Bremen,<br />
Berlin und Hamburg börsennotierte AG ist noch heute eines <strong>de</strong>r<br />
erfolgreichsten Unternehmen seiner Branche.<br />
Min<strong>de</strong>stgebot: 80 %<br />
vom unteren Schätzwert<br />
5
Los 43 Schätzwert 125-200 €<br />
AG Portland-Cementwerk Berka a. Ilm<br />
Bad Berka, 5,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark<br />
2.1.1918 (Auflage 600, R 7) EF-<br />
1926 aufgewertet auf 120 RM.<br />
Bereits 1899 trafen sich 30 finanzkräftige lokale Investoren unter<br />
Führung <strong>de</strong>s Weimarer Bankhauses Elkan im Hotel “Russischer<br />
Hof” in Weimar, um das Projekt zu diskutieren. 1901<br />
wur<strong>de</strong> die AG gegrün<strong>de</strong>t, noch im gleichen Jahr ging das Zementwerk<br />
nahe <strong>de</strong>m Haltepunkt Schloßberg <strong>de</strong>r Weimar-Berkaer<br />
Bahn mit 77 Arbeitern und 10 Angestellten in Betrieb. <strong>Der</strong><br />
dort bis zu 80 m hoch anstehen<strong>de</strong> Muschelkalkstein wur<strong>de</strong><br />
nördlich <strong>de</strong>r Ilm an <strong>de</strong>r Rauschenburg abgebaut und per Seilbahn<br />
in das 80 m tiefer liegen<strong>de</strong> Zementwerk geschafft. <strong>Der</strong><br />
notwendige Mergelton kam per Kippwagen aus einer Tongrube<br />
im Ilmtal. Außer<strong>de</strong>m betrieb die Ges. ab 1908 auch eine Ueberlandzentrale<br />
und versorgte <strong>de</strong>n bekannten Kurort Bad Berka<br />
bei Weimar und umliegen<strong>de</strong> Ortschaften mit elektrischer E-<br />
nergie. Technische Probleme beeinträchtigten das relativ kleine<br />
Werk immer wie<strong>de</strong>r, das schließlich nur noch saisonal produzierte<br />
und 1939 vorläufig ganz stillgelegt wur<strong>de</strong>; die Gebäu<strong>de</strong><br />
wur<strong>de</strong>n zu Lagerzwecken an die Wehrmacht vermietet. 1946<br />
wur<strong>de</strong> die Zementproduktion wie<strong>de</strong>r aufgenommen, 1948 enteignet<br />
und <strong>als</strong> VEB Zementwerk Bad Berka <strong>de</strong>r VVB Zement<br />
Halle unterstellt (1964 Anschluss an <strong>de</strong>n VEB Zementwerke<br />
Göschnitz und 1968 an <strong>de</strong>n VEB Zementwerke Karsdorf). Gegen<br />
eine 1961 geplante Werkserweiterung liefen wegen <strong>de</strong>r<br />
erhöhten Staubbelastung <strong>de</strong>r Luft vor allem die örtlichen Kureinrichtungen<br />
Sturm und setzten sich auch durch: Statt Zement<br />
wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>m Werk an <strong>de</strong>r Ilm ab 1971 Dämmstoffe (Mineralwolle)<br />
produziert. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> 1991 zunächst <strong>als</strong> “Vereinigte<br />
Dämmstoffwerke und Mineralwolle GmbH” tätig. <strong>Der</strong><br />
Gesamtvollstreckung 1993 folgte eine Neugründung <strong>als</strong> Berkatherm<br />
GmbH (ab 1994 Thüringer Dämmstoffwerke GmbH).<br />
Nach Investitionen von über 30 Mio. DM mit rd. 160 Mitarbeitern<br />
am Markt sehr erfolgreich, 1999 durch die österreichische<br />
Heraklith-Gruppe übernommwn wor<strong>de</strong>n.<br />
Los 45 Schätzwert 20-40 €<br />
AG Schwabenbräu<br />
Düsseldorf, Aktie 100 RM Jan. 1929<br />
(Auflage 3000, R 2) EF<br />
Mit Firmensignet.<br />
Gründung 1875 zum Fortbetrieb <strong>de</strong>r seit 1823 bestehen<strong>de</strong>n<br />
“Brauerei-Gesellschaft Schwabenbräu Kels & Wie<strong>de</strong>meyer”<br />
(die in <strong>de</strong>r Münster Straße gelegene Brauerei existierte schon<br />
seit 1755). Übernommen wur<strong>de</strong>n ferner die Alemannia-Brauerei<br />
in Rheydt und die Gambrinus-Brauerei in Moers (1905), die<br />
Adler-Brauerei in Düsseldorf (1918), die Brauerei Tivoli in Krefeld<br />
(1921) sowie die bis heute für ihr Altbier weit bekannte<br />
Brauerei Schlösser GmbH in Düsseldorf (1929). Ferner besaß<br />
die AG das Hotel “Fürstenhof” am Kölner Dom. Bis 1944 in Berlin,<br />
ab 1948 in Düsseldorf börsennotiert. 1967 Einglie<strong>de</strong>rung in<br />
<strong>de</strong>n DUB-Konzern (heute Brau und Brunnen AG).<br />
Los 46 Schätzwert 500-625 €<br />
AG Thonwerke Kan<strong>de</strong>rn<br />
Kan<strong>de</strong>rn, Namensaktie 1.000 Mark<br />
1.7.1899 (Auflage nur 82 Stück, R 9),<br />
ausgestellt auf <strong>de</strong>n seinerzeitigen<br />
Vorstand <strong>de</strong>r Gesellschaft A. Dewitz EF-<br />
Großformatiges Papier, sehr <strong>de</strong>korativ verziert.<br />
Gründung 1889, hervorgegangen aus <strong>de</strong>r schon seit 1837 im<br />
badischen Kan<strong>de</strong>rn bestehen<strong>de</strong>n Firma Wolman, Dewitz & Co. In<br />
zwei Werken in Kan<strong>de</strong>rn mit rd. 150 Mann Belegschaft wur<strong>de</strong>n in<br />
drei Brennöfen Dachziegel aller Art und Backsteine hergestellt.<br />
Großaktionär war mit zuletzt über 80 % die Badische Bank,<br />
Karlsruhe. 1954 Umwandlung in die Tonwerke Kan<strong>de</strong>rn Georg<br />
Gott GmbH. 1998 schließlich wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Betrieb stillgelegt.<br />
Los 48 Schätzwert 150-250 €<br />
AG Vereinigte Gaswerke<br />
Augsburg, Aktie 4. Em. 1.000 Mark<br />
11.3.1910 (Auflage 1000, R 6) EF-<br />
Originalunterschrift Gust. Riedinger (aus <strong>de</strong>r Familie<br />
<strong>de</strong>r Textilfabrikanten) für <strong>de</strong>n Vorsitzen<strong>de</strong>n.<br />
Wertpapiere dieser einstm<strong>als</strong> be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Ges.<br />
waren zuvor vollkommen unbekannt!<br />
Nach <strong>de</strong>r Gründung 1883 durch Augsburger Kaufleute und Industrielle<br />
wur<strong>de</strong>n 24 Gasanstalten erbaut o<strong>de</strong>r erworben (Asch,<br />
Baja, Bozen, Chrudim, Donzdorf, Göggingen, Grosswar<strong>de</strong>in,<br />
Gunzenhausen, Isola, Kalisch, Königenhof, Langenschwalbach,<br />
Neusatz, Osiwecim, Parenzo, Petrikau, Pirano, Rovigo, Sennheim,<br />
Stuhlweissenburg, Szczakowa, Tomaschow, Warnsdorf)<br />
sowie 7 Elektrizitätswerke (Chrudim, Gunzenhausen, St. Joachimstal,<br />
Königswart, Langenschwalbach, Lussin, Pirano), außer<strong>de</strong>m<br />
Betrieb <strong>de</strong>r elektrischen Strassenbahn Pirano-Portorose-Santa<br />
Lucia im Südwesten <strong>de</strong>s heutigen Slowenien. Ab 1910<br />
in Augsburg börsennotiert. Als Folge <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges gingen<br />
die meisten Werke verloren, <strong>de</strong>r Rest bis auf das 1911 in Betrieb<br />
genommene Gaswerk Göggingen wur<strong>de</strong> später verkauft. 1937<br />
Sitzverlegung nach München, nach<strong>de</strong>m die AG für Licht- und<br />
Kraftversorgung die Aktienmehrheit erworben hatte. Diese stellte<br />
im Rahmen eines Beratungs- und Betriebsführungsvertrages<br />
auch <strong>de</strong>n Vorstand und die leiten<strong>de</strong>n Angestellten, die AG selbst<br />
hatte nur noch 16 Beschäftigte im Gaswerk Göggingen (Bayerstr.<br />
135, Einstellung <strong>de</strong>r Eigenerzeugung 1951 nach Anschluss<br />
an das Ferngasnetz, heute ist auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> die Erdgas<br />
Schwaben ansässig). 1979 aufgegangen in <strong>de</strong>r Thüga.<br />
Das Gaswerk in Göggingen (mit zwei Gasbehältern)<br />
keller in <strong>de</strong>r Chemnitzer Straße lieferte Biersorten wie Pilsperle,<br />
Kernbräu und Lagerkeller Kulm. Ab 1911 auch kgl. sächsischer<br />
Hoflieferant. 1920 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Betrieb für 15 Jahre an die<br />
Schloßbrauerei Nie<strong>de</strong>rporytz eGmbH verpachtet. Wegen unzureichen<strong>de</strong>r<br />
Erträge führten bei<strong>de</strong> Brauereien danach lange Prozesse,<br />
die Vertragskündigung 1938 zog einen erneuten Prozeß<br />
nach sich. Später firmierte die Brauerei <strong>als</strong> “Falkenbrauerei<br />
GmbH” (Marke Bärenbräu). 1980 nach Fertigstellung <strong>de</strong>r neuen<br />
Großbrauerei in Dres<strong>de</strong>n-Coschütz endgültig stillgelegt.<br />
Los 51 Schätzwert 125-200 €<br />
Aktien-Brauerei Cöthen AG<br />
Cöthen, VZ-Aktie 25.000 Mark 11.8.1923<br />
(Auflage 140, R 7) EF-<br />
Gründung 1861, AG 1883 (ABC). In <strong>de</strong>r Brauerei in <strong>de</strong>r Stiftstr.<br />
7 wur<strong>de</strong>n untergärige Biere (Cöthener Pilsener und Cöthener<br />
Meisterbräu), obergäriges Cöthener Malzbier, alkoholfreie Getränke,<br />
Eis und Futtermittel produziert. Großaktionär war die<br />
Engelhardt-Brauerei AG, Berlin. 2003 zog die Köthener Brauerei<br />
GmbH, die im Jahr 1992 aus <strong>de</strong>r ehemaligen Brauerei Köthen<br />
entstand, aus <strong>de</strong>n historischen Gemäuern um, in ein mo<strong>de</strong>rnes,<br />
neu gebautes Logistikzentrum. Neben <strong>de</strong>m Köthener<br />
und <strong>de</strong>m Hubertus Sortiment vertreibt die Köthener Brauerei<br />
auch das neue Köthener Brauhaus Premium Pils.<br />
Los 44 Schätzwert 175-300 €<br />
AG Ree<strong>de</strong>rei “Nor<strong>de</strong>n-Frisia”<br />
Nor<strong>de</strong>rney, Aktie 1.000 Mark 1.12.1917<br />
(Auflage 322, R 7) VF+<br />
Minimale Ran<strong>de</strong>inrisse fachgerecht restauriert,<br />
insgesamt weit über Durchschnitt erhalten.<br />
1871 Gründung <strong>de</strong>r Dampfschiffs-Ree<strong>de</strong>rei “Nor<strong>de</strong>n” <strong>als</strong> Partenree<strong>de</strong>rei,<br />
1872 Eröffnung <strong>de</strong>s Sommerverkehrs auf <strong>de</strong>r Linie<br />
Nord<strong>de</strong>ich-Nor<strong>de</strong>rney, ab 1888 auch fahrplanmäßige Verbindung<br />
Nord<strong>de</strong>ich-Juist. Die Hotels “Fährhaus” und “Nord<strong>de</strong>ich”<br />
in Nord<strong>de</strong>ich gehörten ebenfalls <strong>de</strong>r Ree<strong>de</strong>rei. 1898 Bau<br />
einer Pfer<strong>de</strong>eisenbahn zwischen <strong>de</strong>r Juister Landungsbrücke<br />
und <strong>de</strong>m Inselbahnhof, 1899 wird die Bahn motorisiert. 1906<br />
erscheint mit <strong>de</strong>r Dampfschiffs-Ree<strong>de</strong>rei “Frisia” ein Konkurrent<br />
auf <strong>de</strong>r Linie Nord<strong>de</strong>ich-Nor<strong>de</strong>rney, 1917 fusionieren bei<strong>de</strong><br />
Linien zur “AG Ree<strong>de</strong>rei Nor<strong>de</strong>n-Frisia”, nach<strong>de</strong>m die Ree<strong>de</strong>rei<br />
“Nor<strong>de</strong>n” 1910 in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt wor<strong>de</strong>n war.<br />
1920 Fusion mit <strong>de</strong>r AG Ree<strong>de</strong>rei “Juist”, die erst 1908 aus <strong>de</strong>r<br />
Ree<strong>de</strong>rei “Nor<strong>de</strong>n” ausgeglie<strong>de</strong>rt wor<strong>de</strong>n war. 1931 Inbetriebnahme<br />
<strong>de</strong>r ersten Großgarage in Nord<strong>de</strong>ich. 1969 Gründung<br />
<strong>de</strong>r FRISIA Luftverkehr GmbH für Flüge zwischen <strong>de</strong>m Festland<br />
und <strong>de</strong>n Nordseeinseln.<br />
Los 47 Schätzwert 75-150 €<br />
AG Tonwerke Kan<strong>de</strong>rn<br />
Kan<strong>de</strong>rn, Namensaktie 1.000 Mark<br />
15.12.1921 (Auflage 400, R 7) EF-<br />
Großformatiges Papier, sehr <strong>de</strong>korativ gestaltet.<br />
Nr. 48<br />
Los 49 Schätzwert 30-75 €<br />
Aktien-Bierbrauerei Mittweida<br />
Mittweida, Aktie 100 RM 7.5.1930<br />
(Auflage 2950, R 3, kompletter<br />
Aktienneudruck) UNC-EF<br />
Im Unterdruck Ansicht einer Oase mit zwei Löwen<br />
an <strong>de</strong>r Tränke.<br />
Gründung 1900 unter Übernahme <strong>de</strong>r 1874 errichteten Brauerei<br />
von Keilhauer & Liebers in <strong>de</strong>r Bahnhofstr. 15; eine Nie<strong>de</strong>rlage<br />
bestand in Chemnitz. <strong>Der</strong> kleine Betrieb (mit ca. 50<br />
Mitarbeitern wur<strong>de</strong>n knapp 40.000 hl jährlich gebraut) war mit<br />
oft zweistelligen Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n hochrentabel. 1953 verstaatlicht<br />
und <strong>als</strong> “VEB Mittweidaer Löwenbräu” fortgeführt, 1968 Anschluß<br />
an das Getränkekombinat Karl-Marx-Stadt. Dem Mittweidaer<br />
Betrieb zugeordnet wur<strong>de</strong>n 1981 auch die Brauereien<br />
Penig und Hartmannsdorf sowie die Erfrischungsgetränke<br />
Burgstadt. 1994 wur<strong>de</strong> die inzwischen unter Denkm<strong>als</strong>chutz<br />
stehen<strong>de</strong> Mittweidaer Löwenbräu GmbH <strong>als</strong> letzte sächsische<br />
Brauerei wie<strong>de</strong>r privatisiert.<br />
Los 50 Schätzwert 125-200 €<br />
Aktien-Bierbrauerei zum Lagerkeller<br />
Dres<strong>de</strong>n, VZ-Aktie 1.000 Mark Sept. 1921<br />
(Auflage 150, R 6) EF-VF<br />
1872 Gründung <strong>als</strong> Actien-Bierbrauerei zum Plauenschen Lagerkeller<br />
(1919 umbenannt wie oben). <strong>Der</strong> Plauensche Lager-<br />
Los 52 Schätzwert 20-40 €<br />
Aktien-Maschinenfabrik<br />
“Kyffhäuserhütte” vorm<strong>als</strong> Paul Reuß<br />
Artern, Aktie 100 RM 20.9.1941 (Auflage<br />
1300, R 3) EF<br />
Gründung 1881, AG seit 1897. Die Gesellschaft stellte landwirtschaftliche<br />
Maschinen her (Milch-Separatoren, Dämpfapparate,<br />
Lupinen-Entbitterungs-Anlagen, Kartoffel-Waschmaschinen,<br />
Schrotmühlen, Jaucheschleu<strong>de</strong>rn und -pumpen).<br />
1910 Aufnahme <strong>de</strong>r Produktion von Motoren durch Fusion mit<br />
<strong>de</strong>r Ergon-Kosmos AG in Karlsruhe. 1912 Anglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />
Ruhrwerke Motoren- und Dampfkesselfabrik AG in Duisburg.<br />
1937/38 Erweiterung bzw. Errichtung von Filialen in Elbing und<br />
Nürnberg. Börsennotiz Berlin und Halle, später Leipzig. Zu<br />
DDR-Zeiten war die Kyffhäuserhütte <strong>de</strong>r größte Hersteller von<br />
Molkereimaschinen. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Treuhandanstalt<br />
privatisiert, bald darauf stillgelegt: 2200 Menschen wur<strong>de</strong>n arbeitslos.<br />
Los 53 Schätzwert 100-200 €<br />
Aktien-Ziegelei Langensalza AG<br />
Langensalza, Aktie 1.000 Mark 29.1.1891<br />
(überdruckt 4.6.1923; Auflage 387, R 5) EF<br />
Sehr <strong>de</strong>korative Umrahmung im Historismus-Stil.<br />
Über ein halbes Jahrhun<strong>de</strong>rt lang backte <strong>de</strong>r Betrieb im Tal <strong>de</strong>r<br />
Unstrut (knapp 30 km nordwestlich von Erfurt) tagein, tagaus<br />
nichts <strong>als</strong> Ziegel. Beson<strong>de</strong>ren Ehrgeiz kann <strong>de</strong>r Chronist <strong>de</strong>m<br />
Vorstand Kurt Petersilie nicht bescheinigen: 100.000 Mark<br />
6
Jahresumsatz durfte man schon <strong>als</strong> Spitzenwert betrachten.<br />
Meist reichte es <strong>de</strong>nnoch zu einer Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>. Nach 1945 dann<br />
enteignet.<br />
Los 54 Schätzwert 30-50 €<br />
Albingia-Keks-Werke<br />
Bolle & Heinrich AG<br />
Schönebeck-Elbe, Aktie 1.000 Mark Juni<br />
1923 (Auflage 21000, R 6) EF<br />
Gründung 1923 unter Übernahme und Fortführung <strong>de</strong>s von <strong>de</strong>r<br />
oHG Albingia-Keks-Werke Bolle & Heinrich betriebenen Han<strong>de</strong>lsgeschäftes.<br />
1925 bereits Konkurs.<br />
Los 55 Schätzwert 75-125 €<br />
Alfred Gutmann AG<br />
für Maschinenbau<br />
Hamburg, Aktie 1.000 RM Mai 1931<br />
(Auflage 354, R 6) EF<br />
Gründung 1898 unter Übernahme <strong>de</strong>r 1885 gegrün<strong>de</strong>ten Firma<br />
Alfred Gutman, Altona-Ottensen. Erzeugnisse: Sandstrahlgebläse<br />
für alle Zweige <strong>de</strong>r Industrie, Formmaschinen, Kupolöfen,<br />
Misch- und Mahlmühlen, Begichtungsanlagen, Aufzüge,<br />
Hebezeuge, Schmelzöfen, Zerkleinerungsmaschinen, Wasserfilter.<br />
Ab 1998 mehrfacher Besitzerwechsel, zuletzt, 2004 an<br />
die Wheelabrator mit Sitz in Köln. Die letzten Produktionsstandorte<br />
<strong>de</strong>r vormaligen Alfred Gutmann Ges. für Maschinenbau<br />
GmbH wur<strong>de</strong>n 2006 geschlossen.<br />
Los 57 Schätzwert 25-50 €<br />
Allgemeine Baugesellschaft<br />
Lenz & Co. (Kolonial-Gesellschaft)<br />
Berlin, Anteil 1.000 RM Jan. 1933<br />
(Auflage 1800, R 3) EF<br />
1881 Gründung <strong>de</strong>r Baufirma Friedrich Lenz. Ausführung von<br />
Hoch- und Tiefbauarbeiten, insbeson<strong>de</strong>re Ausbau <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen<br />
Eisenbahnnetzes, vor allem in Pommern und Mecklenburg.<br />
1892 Umwandlung in Lenz & Co. GmbH. 1901 Gründung<br />
<strong>de</strong>r AG für Verkehrswesen in Berlin <strong>als</strong> Finanzierungsgesellschaft<br />
<strong>de</strong>r Firma Lenz & Co. GmbH, gleichzeitig Sitzverlegung<br />
von Stettin nach Berlin. Als 1904 große Tiefbauten, vorwiegend<br />
Eisenbahnbauten in <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Kolonien in Afrika, begonnen<br />
wur<strong>de</strong>n, grün<strong>de</strong>te die AG für Verkehrswesen 1905 die<br />
Deutsche Kolonial-Eisenbahnbau- und Betriebsgesellschaft.<br />
Diese teilte sich mit <strong>de</strong>r Lenz & Co. GmbH die Tätigkeit in <strong>de</strong>n<br />
Kolonien. Von <strong>de</strong>n insgesamt 4.348 km fertiggestellten afrikanischen<br />
Bahnen wur<strong>de</strong>n allein 1.702 km von diesen bei<strong>de</strong>n<br />
Gesellschaften erstellt. Mit <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kolonialtätigkeit<br />
durch <strong>de</strong>n 1. Weltkrieg verlagerten sich die Interessen wie<strong>de</strong>r<br />
nach Deutschland. 1927 än<strong>de</strong>rte die Deutsche Kolonial-Eisenbahnbau<br />
ihren Namen in Allgemeine Baugesellschaft Lenz &<br />
Co. (Kolonial-Gesellschaft) und übernahm das Personal sowie<br />
<strong>de</strong>n gesamten Bestand an Bauaufträgen <strong>de</strong>r Lenz & Co GmbH.<br />
1947 Umwandlung in Allgemeine Baugesellschaft Lenz & Co.<br />
AG. 1948 Sitzverlegung nach Hamburg. 1952 Umbenennung<br />
in Lenz-Bau AG. 1976 in Konkurs.<br />
Los 58 Schätzwert 200-250 €<br />
Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt<br />
Leipzig, Aktie Lit. B 100 RM 8.3.1928<br />
(Auflage 20000, R 9) EF<br />
Zuvor ganz unbekannt gewesener Jahrgang, nur 7<br />
schon alt entwertete Stücke lagen im Reichsbankschatz.<br />
Die ADCA entstand 1858 nach <strong>de</strong>m Vorbild <strong>de</strong>s französischen<br />
Credit Mobilier auf Initiative seinerzeit maßgeblicher Kaufleute<br />
und Politiker wie Gustav Harkort und A. Dufour-Feronce. Sie<br />
war die erste Aktienbank mo<strong>de</strong>rner Prägung in ganz Deutschland.<br />
Anfangs stand das Gründungs- und Beteiligungsgeschäft<br />
im Vor<strong>de</strong>rgrund. So gehörte die ADCA z.B. zu <strong>de</strong>n Mitgrün<strong>de</strong>rn<br />
<strong>de</strong>r Lübecker Han<strong>de</strong>lsbank (heute Deutsche Bank Lübeck) und<br />
<strong>de</strong>r Schweizerischen Creditanstalt in Zürich. Bis nach <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>hnte sie sich durch stetige Übernahme an<strong>de</strong>rer<br />
Institute soweit aus, dass sie zu <strong>de</strong>n Großbanken gezählt<br />
wur<strong>de</strong>. Nach 1945 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r ADCA ihre schwerpunktmäßige<br />
Betätigung in Mittel<strong>de</strong>utschland zum Verhängnis. Erst 1964<br />
konnte, aufbauend auf <strong>de</strong>r einzig verbliebenen Berliner Nie<strong>de</strong>rlassung,<br />
ein Neuanfang versucht wer<strong>de</strong>n. Nach glückloser Entwicklung<br />
und mehrfachem Aktionärswechsel (u.a. Wells Fargo<br />
und die NORD/LB) wur<strong>de</strong> die ADCA schließlich Anfang <strong>de</strong>r<br />
1990er Jahre von <strong>de</strong>r nie<strong>de</strong>rländischen Rabobank übernommen<br />
und entsprechend umbenannt.<br />
Los 59 Schätzwert 40-80 €<br />
Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt<br />
Leipzig, Aktie Lit. B 100 RM 4.6.1932<br />
(Blankette, R 5) EF<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Los 60 Schätzwert 75-125 €<br />
Allgemeine Deutsche Ziegel-AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 RM März 1933<br />
(Auflage 150, R 7) EF<br />
Gründung im Aug. 1929. Herstellung und Vetrieb von Ziegeleierzeugnissen.<br />
3 Ziegeleien in Weseram und Götz bei Bran<strong>de</strong>nburg<br />
und in Nitzow bei Havelberg. Ab 1937 in stiller Abwicklung.<br />
Los 61 Schätzwert 75-125 €<br />
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft<br />
Berlin, 7 % Gold Debenture 500 $<br />
15.1.1925 (R 5) VF<br />
Olivgrün/schwarzer Stahlstich, allegorische Vignette<br />
mit Elektromotor.<br />
Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt um 1935<br />
Gründung 1883 durch Emil Rathenau <strong>als</strong> “Deutsche Edison-<br />
Gesellschaft für angewandte Elektricität”, 1887 Umfirmierung<br />
in AEG. Beim Besuch <strong>de</strong>r Weltausstellung in Phila<strong>de</strong>lphia lernte<br />
Emil Rathenau die epochemachen<strong>de</strong>n Erfindungen von Thomas<br />
A. Edison kennen. Es gelang ihm, die Patente für Deutschland<br />
zu erwerben. Zu Recht wird Rathenau <strong>als</strong> <strong>de</strong>r Begrün<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r elektrischen Großindustrie in Deutschland bezeichnet. Was<br />
mit <strong>de</strong>r Herstellung von Glühlampen begann, entwickelte sich<br />
bald zu einem Unternehmen, das auf allen Gebieten <strong>de</strong>r Elektrotechnik<br />
eine führen<strong>de</strong> Rolle spielte - lange blieb <strong>de</strong>r Wettstreit<br />
mit Siemens & H<strong>als</strong>ke um <strong>de</strong>n ersten Platz unentschie<strong>de</strong>n.<br />
<strong>Der</strong> Nie<strong>de</strong>rgang nach <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg mün<strong>de</strong>te schließlich<br />
1985 in <strong>de</strong>r Mehrheitsübernahme durch <strong>de</strong>n Daimler-<br />
Benz-Konzern, <strong>de</strong>r unter <strong>de</strong>m Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>n Edzard<br />
Reuter (Sohn <strong>de</strong>s legendären Berliner Nachkriegs-OB) vom<br />
Aufbau eines umfassen<strong>de</strong>n Technologiekonzerns <strong>als</strong> Welt-AG<br />
träumte. Als auch dieser Traum ausgeträumt war, löste Daimler-Benz<br />
(nun unter Reuters Nachfolger Jürgen Schrempp) die<br />
AEG 1996 auf.<br />
Los 62 Schätzwert 225-375 €<br />
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft<br />
Berlin, Sammelaktie 1.000 x 1.000 RM<br />
März 1943 (R 7) UNC<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Los 63 Schätzwert 75-125 €<br />
Allgemeine Elementar-Versicherung<br />
Wien, Aktie 300 RM Sept. 1940 (Auflage<br />
20000, R 6) EF<br />
Gründung 1898 zum Zwecke, <strong>de</strong>m 1896 gegrün<strong>de</strong>ten Versicherungsverband<br />
österr. und ung. Industrieller Rücken<strong>de</strong>ckung<br />
zu gewähren. 1901 wur<strong>de</strong> die Transportversicherung, 1902<br />
und 1903 die Unfall- und Haftpflicht und 1909 die Versicherung<br />
gegen Einbruchdiebstahl und die Versicherung von Renn-<br />
, Luxus- und höherwertigen Pfer<strong>de</strong>n aufgenommen. Ab 1921<br />
Anglo-Elementar-Versicherungs-AG, ab 1939 Allgemeine Elementar<br />
Versicherungs-AG, seit 1946 wie vorher. 1997 endgültige<br />
Einglie<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>n Allianz-Konzern (Allianz Elementar<br />
Versicherungs-AG, Wien).<br />
Los 64 Schätzwert 125-250 €<br />
Allgemeine Gold- &<br />
Silber-Schei<strong>de</strong>-Anstalt<br />
Pforzheim, (Interims)-Namens-Actie 500<br />
Mark 1.4.1897 (Auflage 500, R 5) UNC-<br />
Blumenrankwerk-Umrahmung, Originalunterschriften,<br />
u.a. Ferd. Kiehnle <strong>als</strong> Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />
Aufsichtsrates und Carl Mondon <strong>als</strong> Direktor.<br />
Gründung 1891 in Pforzheim, bis heute das Zentrum <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />
Schmuck- und Uhrenindustrie. Das Werk in <strong>de</strong>r Kanzler-<br />
Los 56 Schätzwert 75-125 €<br />
Allgemeine Baugenossenschaft<br />
Stettin eGmbH<br />
Stettin, 4,5 % Teilschuldv. 100 Mark Sept.<br />
1912 (Auflage 2121, R 7) EF-.<br />
<strong>Der</strong> Baugenossenschaft gehörten in Stettin Wohnhäuser am<br />
Hans-Hoffmann-, Graßmann-, Lorenz- und Hil<strong>de</strong>brandt-Weg.<br />
Nr. 58 Nr. 62<br />
7
die “freiwillige Gleichschaltung”, <strong>de</strong>r Stahlhelm<br />
wur<strong>de</strong> in die Sturmabteilungen (SA) <strong>als</strong> so genannte<br />
SA Reserve I eingeglie<strong>de</strong>rt. Das Stahlhelmheim<br />
wur<strong>de</strong> bis 1945 von <strong>de</strong>r SA genutzt. Nach En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s II. WK übernehm <strong>de</strong>r Freie Deutsche Gewerkschaftsbund<br />
(FDGB) das Objekt und betrieb es <strong>als</strong><br />
Erholungsheim. Seit 1989 steht es leer.<br />
Umwandlung <strong>de</strong>r Gewerkschaft Zeche Anhalt in eine AG (Anhaltische<br />
Kohlenwerke). 1908 Sitzverlegung von Frose nach<br />
Halle a.S. und 1940 nach Berlin. Die Betriebe in <strong>de</strong>r Sowjetzone<br />
wur<strong>de</strong>n nach 1945 entschädigungslos enteignet. 1950 verlagert<br />
nach Berlin (West), 1983 umgewan<strong>de</strong>lt in AK-Vermögensverwaltungs-GmbH,<br />
Berlin (West), heute mit Geschäftssitz<br />
in Düsseldorf.<br />
I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie folgen<strong>de</strong>s Los.<br />
strasse wur<strong>de</strong> im Laufe <strong>de</strong>r Zeit zu einer <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n Schei<strong>de</strong>anstalten<br />
in Europa ausgebaut. Neben <strong>de</strong>r Scheidung von<br />
gold- und silberhaltigen Barren und <strong>de</strong>m Verkauf von Feingold<br />
und Feinsilber sind auch die für die Schmuckwarenfabrikation<br />
erfor<strong>de</strong>rlichen Chemikalien und E<strong>de</strong>lmetall-Legierungen im<br />
Lieferprogramm. Bis hin nach Thailand wer<strong>de</strong>n vor allem Goldschmie<strong>de</strong>werkstätten<br />
beliefert. Daneben auch eigene Kupfer-<br />
Elektrolyse sowie Aufbereitung von und Han<strong>de</strong>l mit Basismetallen<br />
aller Art. In <strong>de</strong>n 60er Jahren begann <strong>de</strong>r Frankfurter Konkurrent<br />
Degussa die im Frankfurter Telefonverkehr notierten A-<br />
gosi-Aktien aufzukaufen und besaß zuletzt über 90 %. 2002<br />
ging das Aktienpaket an die belgische Umicore-Gruppe.<br />
Los 65 Schätzwert 25-50 €<br />
Allgemeine Lokalbahnund<br />
Kraftwerke-AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 RM Jan. 1942 (Auflage<br />
6000, R 3) EF+<br />
<strong>Der</strong> 1880 gegrün<strong>de</strong>ten “Deutsche Lokal- und Strassenbahn-Gesellschaft”<br />
gelang ein atemberauben<strong>de</strong>r Aufstieg: Alles begann<br />
mit <strong>de</strong>r gera<strong>de</strong> einmal 6 km langen Pfer<strong>de</strong>bahn Mönchengladbach-Rheydt,<br />
am En<strong>de</strong> war die 1890 in “Allgemeine Lokal- und<br />
Straßenbahn-Gesellschaft” umbenannte Firma <strong>de</strong>r größte <strong>de</strong>utsche<br />
Straßenbahn-Konzern. Die Beteiligungen reichten von <strong>de</strong>r<br />
Zugspitzbahn bis zu <strong>de</strong>n Verkehrsbetrieben Danzig-Gotenhafen.<br />
1890 übernahm die AEG die Mehrheit, um sich bei <strong>de</strong>r Umstellung<br />
<strong>de</strong>r bis dahin pfer<strong>de</strong>- o<strong>de</strong>r dampfbetriebenen Bahnen auf<br />
elektrischen Antrieb einen be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Absatz <strong>de</strong>r eigenen Produkte<br />
zu sichern. 1923 Umfirmierung in Allgemeine Lokalbahnund<br />
Kraftwerke AG. Sitzverlegungen 1949 nach Hannover und<br />
1954 nach Frankfurt/Main. 1974 Aufnahme <strong>de</strong>r AG für Verkehrswesen<br />
und Verschmelzung zur AGIV, einer Verkehrs-, Bauund<br />
Maschinenbau-Holding, die bis zu ihrer Zerschlagung 2002<br />
mehrheitlich <strong>de</strong>r BHF-Bank gehörte.<br />
Los 66 Schätzwert 150-250 €<br />
Allgemeine Speditions-Gesellschaft AG<br />
Duisburg, Aktie 1.000 Mark 1.1.1916<br />
(Auflage 300, R 7) EF-VF<br />
Gründung 1910 unter Übernahme <strong>de</strong>r Firma Aug. Heuser<br />
GmbH, Duisburg. Schifffahrt sowie Spedition und Lagereibetrieb.<br />
Gehörte zur Bayerischen Rheinschiffahrtsgruppe (Rhenania-Konzern).<br />
Heute gehört Rhenania zur Wicaton Gruppe.<br />
Los 67 Schätzwert 150-200 €<br />
Allgemeine Wohnungs- und Spar -<br />
genossenschaft zu Kassel eGmbH<br />
Kassel, 6 % Schuldv. Reihe A 1.000 RM<br />
1.1.1928 (R 10) VF<br />
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Randschä<strong>de</strong>n<br />
fachgerecht restauriert.<br />
Gründung 1902. Aufgegangen in <strong>de</strong>r Vereinigte Wohnstätten<br />
1889 eG, Kassel.<br />
Los 68 Schätzwert 75-150 €<br />
Alsterthal-Terrain-AG<br />
Wellingsbüttel, Aktie 1.000 Mark<br />
15.11.1912. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 4000,<br />
R 5) EF-VF<br />
Aparte Gestaltung, viele Liquidationsstempel <strong>de</strong>r<br />
Vereinsbank in Hamburg.<br />
Die Gesellschaft besaß in Wellingsbüttel, Poppenbüttel und Sasel<br />
fast 4 Mio. qm Land mit 3,2 km Frontlänge zur Alster. Zur<br />
besseren Erschließung ihrer Terrains ließ die Gesellschaft die<br />
preußische Staatsbahn Blankenese-Altona-Hamburg auf eigene<br />
Kosten bis nach Poppenbüttel verlängern.<br />
Los 69 Schätzwert 30-60 €<br />
Altmärkischer Heimstättenverein e.V.<br />
Stendal, 4 % Teilschuldv. 500 RM Sept.<br />
1936 (Auflage 160, R 6) VF+<br />
Für die Anleihe über 80.000 RM wur<strong>de</strong> eine Hypothek<br />
auf das Grundstück in Arendsee, Holzung, die<br />
Sandberge und Hofraum am See (Stahlhelmheim)<br />
aufgenommen. <strong>Der</strong> Stahlhelm war ein paramilitärisch<br />
organisierter Wehrverband im Deutschen<br />
Reich, <strong>de</strong>r kurz nach En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s I. WK von <strong>de</strong>m Reserveoffizier<br />
Franz Seldte in Mag<strong>de</strong>burg gegrün<strong>de</strong>t<br />
wor<strong>de</strong>n war. <strong>Der</strong> Stahlhelm galt <strong>als</strong> bewaffneter<br />
Arm <strong>de</strong>r DNVP. Er verstand sich <strong>als</strong> Personalreserve<br />
<strong>de</strong>r Reichswehr, die durch <strong>de</strong>n Versailler Vertrag<br />
auf 100.000 Mann beschränkt war. 1934 erfolgte<br />
Los 70 Schätzwert 25-50 €<br />
Amperwerke Elektricitäts-AG<br />
München, Aktie 1.000 Mark 10.10.1923<br />
(Auflage 20000, R 1) EF<br />
Gründung 1908 unter Übernahme <strong>de</strong>r “Industrielle Unternehmungen<br />
GmbH” und <strong>de</strong>r “Süd<strong>de</strong>utsche Wasserwerke AG”. Zwei<br />
Wasserkraftwerke und ein Dampfkraftwerk versorgten dam<strong>als</strong><br />
24 Ortschaften mit rd. 3.000 Stromkun<strong>de</strong>n. 1909/10 Inbetriebnahme<br />
<strong>de</strong>r Wasserkraftwerke Unterbruck und Kranzberg,<br />
1923 Gründung <strong>de</strong>r “Neue Amperkraftwerke AG, München”<br />
zum Bau <strong>de</strong>s Wasserkraftwerks Haag. Diese AG ging 1932 e-<br />
benso wie die “Bayerische Überlandzentrale AG, München”<br />
durch Fusion in <strong>de</strong>n Amperwerken auf, <strong>de</strong>ren Großaktionär die<br />
Gesellschaft für elektrische Unternehmungen (Gesfürel) in Berlin<br />
war. 1955 Fusion mit <strong>de</strong>r Isarwerke AG (gegr. 1921) zur I-<br />
sar-Amperwerke AG. 1954-56 Ausbau <strong>de</strong>r Dampfkraftwerke<br />
Höllriegelskreuth und Zolling-Anglberg. Ferner gingen in Betrieb<br />
das Dampfkraftwerk Irsching (1969), das Kernkraftwerk<br />
Essenbach bei Landshut (1977, mit Partner Bayernwerk) das<br />
Kernkraftwerk Isar I (1979) und das Kernkraftwerk Isar II<br />
(1988). Zunächst über 3/4, später noch knapp 50 % <strong>de</strong>s Kapit<strong>als</strong><br />
<strong>de</strong>r Isar-Amperwerke hielten die Isarwerke GmbH (die wie<strong>de</strong>rum<br />
zu 45 % <strong>de</strong>m Bankhaus Merck, Finck & Co. in München,<br />
zu 25 % <strong>de</strong>m RWE und zu 10 % <strong>de</strong>r Allianz-Versicherung<br />
gehörten). Im Jahr 2000 fusionierten das Bayernwerk und die<br />
PreußenElektra zur E.ON Energie AG. Diese besaß nun direkt<br />
und indirekt eine Dreiviertelmehrheit <strong>de</strong>r Isar-Amperwerke AG,<br />
die 2001 in E.ON Bayern AG umbenannt wur<strong>de</strong>. Gleichzeitig<br />
wur<strong>de</strong>n die bisherigen großen Bayernwerk-Beteiligungen (u.a.<br />
Überlandwerk Unterfranken, Energieversorgung Ostbayern, E-<br />
nergieversorgung Oberfranken, Großkraftwerk Nürnberg u.a.)<br />
in die E.ON Bayern AG eingebracht.<br />
Los 71 Schätzwert 75-150 €<br />
Andreae-Noris Zahn AG<br />
Frankfurt a. M., Aktie 100 RM 19.6.1928<br />
(Auflage 7000, R 6) EF<br />
Die 1923 gegrün<strong>de</strong>te J.M. Andreae AG geht auf eine vor über<br />
150 Jahren in <strong>de</strong>r Frankfurter Innenstadt von Johann Matthias<br />
Andreae eröffnete “Material- und Farbwaaren-Handlung” zurück.<br />
Sein Geschäftshaus kaufte er von <strong>de</strong>r Dame Melber, einer<br />
Tante von Johann Wolfgang von Goethe. Aus <strong>de</strong>r Fusion mit <strong>de</strong>r<br />
Nürnberger Han<strong>de</strong>lsgesellschaft Noris Zahn & Cie. entstand<br />
dann das noch heute <strong>als</strong> ANZAG börsennotierte Pharmagroßhan<strong>de</strong>ls-Unternehmen.<br />
Los 72 Schätzwert 50-175 €<br />
Anhaltische Kohlenwerke<br />
Frose in Anhalt, VZ-Aktie 1.000 Mark<br />
22.5.1902 (Auflage 1000, R 4) VF-<br />
1867 wur<strong>de</strong>n die Abbaurechte für die Froser Kohlenfel<strong>de</strong>r<br />
durch das Bergamt zu Bernburg verliehen, es folgte die Gründung<br />
<strong>de</strong>r Froser Braunkohlen-Bergbau AG mit <strong>de</strong>r Braunkohlengrube<br />
Ludwig (später Umwandlung in Zeche Anhalt). 1881<br />
Werksruine <strong>de</strong>r Anhaltischen Kohlenwerke 2009<br />
Los 73 Schätzwert 300-375 €<br />
Anhaltische Kohlenwerke<br />
Frose in Anhalt, VZ-Actie 1.000 Mark<br />
22.5.1902 / 6.4.1936 (Auflage 1000, R 12)<br />
VF<br />
1936 <strong>als</strong> Ersatz für die beschädigte und eingezogene<br />
Vz-Aktie mit gleicher Nummer ausgefertigt.<br />
Mit angeheftetem Vermerk „Diese VZ-Aktie ist<br />
trotz <strong>de</strong>s Fehlens <strong>de</strong>r ... Unterschrift <strong>de</strong>s Kontrollbeamten<br />
am 16.4.36 von <strong>de</strong>r Dreimännerkommission<br />
für lieferbar erklärt wor<strong>de</strong>n.“ Ein Unikat<br />
aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />
Los 74 Schätzwert 50-100 €<br />
Anhaltische Kohlenwerke<br />
Halle (Saale), Sammelaktie 10 x 1.000<br />
RM 5.12.1944 (R 6) EF<br />
Maschinenschriftliche Ausfertigung.<br />
Los 75 Schätzwert 300-375 €<br />
Annaburger Steingutfabrik AG<br />
Annaburg, Actie 1.000 Mark Juli 1895.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 10) VF-F<br />
Mit kleiner Abb. <strong>de</strong>s Werkes aus <strong>de</strong>r Vogelperspektive.<br />
Originalunterschriften. Zuvor völlig unbekannt<br />
gewesen, nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Papier ganzflächig angeschmutzt.<br />
Bereits 1874 nahm die Steingutmanufaktur in Annaburg (Kreis<br />
Torgau) ihren ersten Rundofen in Betrieb, hergestellt wur<strong>de</strong>n<br />
vornehmlich Küchengarnituren. 1883 übernahm Adolph Hekkmann<br />
die Manufaktur mit 10 Mitarbeitern. Unter seiner Leitung<br />
nahm das Werk (zu <strong>de</strong>m auch ein Zweigbetrieb in Mag<strong>de</strong>burg-Neustadt<br />
gehörte) einen enormen Aufschwung. Zwölf<br />
Jahre später bei Umwandlung in eine AG im Jahr 1895 (mit<br />
Börseneinführung in Berlin) waren nicht mehr 10, son<strong>de</strong>rn bereits<br />
325 Mitarbeiter beschäftigt. Auf <strong>de</strong>m riesigen Werksareal<br />
von 220.000 qm waren nun 12 Brennöfen in Betrieb, in <strong>de</strong>nen<br />
hochwertige Steingutgeschirre, Kunsttöpfereien und Plastiken<br />
gebrannt wur<strong>de</strong>n. Bis 1906 (in diesem Jahr wur<strong>de</strong> das Werk<br />
durch einen Brand teilweise zerstört) wuchs die Belegschaft<br />
weiter auf rd. 600 Leute. Danach folgte ein Auf und Ab in Inflation,<br />
Weltwirtschaftskrise und Krieg. Während <strong>de</strong>s 2. Weltkrieges<br />
wur<strong>de</strong> die Produktion mit Kriegsgefangenen aufrecht<br />
erhalten. <strong>Der</strong> Großaktionär und Vorstand Hans Untucht beging<br />
am 9.7.1945 Selbstmord. In <strong>de</strong>r Folge wur<strong>de</strong> das Werk enteignet<br />
und 1948 <strong>de</strong>r VVB <strong>de</strong>r Bau- und Baustoffindustrie Sachsen-Anhalt<br />
zugeschlagen, später ab 1970 zum VEB Porzellankombinat<br />
Colditz gehörig. Ab 1990 von <strong>de</strong>r Treuhandanstalt <strong>als</strong><br />
“Annaburg Porzellan GmbH” geführt, 1992 an die CERAPLAN<br />
GmbH verkauft. Heute <strong>de</strong>r einzige noch produzieren<strong>de</strong> Geschirrporzellan-Hersteller<br />
in Sachsen-Anhalt, spezialisiert auf<br />
<strong>de</strong>n Bedarf von Hotellerie und Gastronomie.<br />
8
Los 76 Schätzwert 30-60 €<br />
ANNAWERK Schamotte- und Tonwarenfabrik<br />
AG vorm<strong>als</strong> J. R. Geith<br />
Oeslau bei Coburg, Aktie Lit. A 1.000 RM<br />
3.10.1941 (Auflage 500, R 5) EF<br />
Gründung 1899 unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1857 bestehen<strong>de</strong>n<br />
Firma J.R. Geith. Herstellung von Schamotte, Porzellan und<br />
Steingut für sanitäre Spülwaren, Steinzeugtöpfe und -röhren,<br />
Dachziegeln, Klinkern und Leichtbauplatten. Börsennotiz Leipzig,<br />
Berlin und Frankfurt. Großaktionär: Deutsche Steinzeug,<br />
Mannheim-Friedrichsfeld (heute Friatec). Nicht ohne Ironie ist<br />
eine Meldung im Jahr 1939: “Ein Teil <strong>de</strong>r Fabrik für feuerfeste<br />
Erzeugnisse (ausgerechnet!) durch Brandunglück vernichtet.”<br />
Los 77 Schätzwert 400-500 €<br />
Annweiler Email- u. Metall-Werke<br />
vorm. Franz Ullrich Söhne<br />
Annweiler, Aktie 100 RM 1.2.1939<br />
(Auflage nur 80 Stück, R 11) VF+<br />
Vorher nicht bekannt gewesen, nur 2 Stück lagen<br />
im Reichsbankschatz (das erste wur<strong>de</strong> 2009 für<br />
580 Euro versteigert, somit das letzte zur Verfügung<br />
stehen<strong>de</strong> Stück).<br />
Gründung 1897 <strong>als</strong> “Annweiler Emaillirwerke vorm. Franz Ullrich<br />
Söhne”, 1909 umbenannt wie oben. Auf <strong>de</strong>m über<br />
200.000 qm großen Werksareal in Annweiler (Pfalz) befand<br />
sich ein Stanzwerk mit Glühanlagen, ein Emaillierwerk und eine<br />
Aluminiumwarenfabrik, außer<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> in Bellheim eine<br />
Verzinkerei betrieben. Die Firma produzierte mit ca. 500 Mitarbeitern<br />
Haus-und Küchergeräte sowie Stahlgeschirr, im 2.<br />
Weltkrieg ab 1939 aber auch Eierhandgranaten. Alliierte Bombenangriffe<br />
zerstörten <strong>de</strong>shalb 1944 nicht nur die Werksanlagen,<br />
son<strong>de</strong>rn auch große Teile <strong>de</strong>s kleinen, heute rd. 7.000<br />
Einwohner zählen<strong>de</strong>n Landstädtchens Annweiler am Trifels.<br />
1954 Stilllegung <strong>de</strong>s Bellheimer Werkes, zugleich umbenannt<br />
in “Annweiler Email- und Metallwerke Ullrich AG”. 1972/73<br />
letztm<strong>als</strong> im AG-Handbuch verzeichnet. Heute ein Standort <strong>de</strong>r<br />
voestalpine HTI zur Herstellung von Präzisionsstahl- und Aluminiumrohrprodukten<br />
für Automobilindustrie und Maschinenbau.<br />
Nr. 75 Nr. 77<br />
schen und war zu 100 % im Familienbesitz. Die europaweit<br />
größte Fabrik für Gebäck- und Schokola<strong>de</strong>nformen aus Weißblech<br />
beschäftigte bis zu 900 Arbeiter. Das Werk wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r<br />
DDR vom Kombinat NAGEMA übernommen (nach 1990 geschlossen).<br />
Los 79 Schätzwert 100-125 €<br />
Arca-Regler AG<br />
Berlin, Aktie (Zwischenschein) 90 x 200<br />
RM 8.5.1943 (R 10) VF-<br />
Maschinenschriftliche Ausfertigung. Originalunterschrift<br />
<strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s: Regierungsbaurat a.D. Erwin<br />
Koehnhorn, Berlin-Steglitz. Nur 6 Stück lagen<br />
im Reichsbankschatz. Fleckig.<br />
1917 entwickelt RagnAR CArlstedt das Ursprungspatent für das<br />
Düse-Prallplatte-System in Schwe<strong>de</strong>n. Ein Jahr später Gründung<br />
<strong>de</strong>r Firma in Schwe<strong>de</strong>n, 1922 in Berlin. Großaktionär 1942<br />
waren die Mannesmannröhren-Werke AG mit 33%. Nach <strong>de</strong>m<br />
Krieg 1949 <strong>als</strong> ARCA Regler GmbH in Tönisvorst am Nie<strong>de</strong>rrhein<br />
von Dr. Ing. Ludwig Kaspers und Adolf Paulsen neugegrün<strong>de</strong>t.<br />
Heute ein Familienunternehmen von Weltruf mit ca. 500 Mitarbeitern.<br />
Einsatzgebiete sind Kraftwerke, Chemieanlagen, Pharmazie-<br />
und Lebensmittelproduktionen sowie Stahlwerke.<br />
Los 81 Schätzwert 200-275 €<br />
Arn. Georg AG<br />
Neuwied, Aktie 1.000 RM Okt. 1942<br />
(Auflage nur 100 Stück, R 10) VF<br />
Zuvor unbekannt gewesen, nur 5 Stück lagen im<br />
Reichsbankschatz. Sengfleck und linke Seite leicht<br />
angeschmutzt.<br />
Gründung 1877 <strong>als</strong> Einzelfirma. 1919 Umwandlung in eine AG,<br />
zugleich Zukauf von Gelän<strong>de</strong>, Errichtung weiterer großer Fabrikhallen<br />
und Einrichtung einer Maschinenfabrik mit <strong>de</strong>n mo<strong>de</strong>rnsten<br />
Maschinen. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Eisenkonstruktionen<br />
aller Art, Wellblechbauten, Gittermaste, Stahlhäuser, Garagen,<br />
Stahltore etc., außer<strong>de</strong>m Lohnverzinkung. 1949 fusionsweise<br />
Übernahme <strong>de</strong>r Nord<strong>de</strong>utsche Eisen-Schramm Kompressoren-<br />
AG (gegr. 1923 <strong>als</strong> Nord<strong>de</strong>utsche Eisengesellschaft AG bzw.<br />
Schramm Kompressoren- und Baumaschinen GmbH), die für<br />
Arn. Georg in Berlin <strong>als</strong> Werksvertretung fungierte. 1993/94<br />
wur<strong>de</strong>n Stahlbau und Verzinkerei, die zuletzt rd. 50 bzw. 25<br />
Mio. DM Jahresumsatz machten, in Tochter-GmbH’s ausgeglie<strong>de</strong>rt.<br />
Seit<strong>de</strong>m nur noch Vermögens-, Beteiligigungs- und<br />
Grundstücksverwaltung. Bis heute im Freiverkehr Düsseldorf<br />
börsennotiert, Großaktionär ist <strong>de</strong>r Fürst zu Wied.<br />
Los 82 Schätzwert 75-125 €<br />
Arthur Trägner & Co. Maschinenbau-AG<br />
Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 19.12.1922<br />
(Auflage 6000, R 7) EF-VF<br />
Gründung <strong>als</strong> AG 1921 zur Fortführung <strong>de</strong>r Werkzeugmaschinenfabrik<br />
<strong>de</strong>r Firma Trägner & Co.; Interessengemeinschaft mit<br />
<strong>de</strong>r Werkzeugmaschinenfabrik Union (vorm. Diehl). 1925 in Liquidation.<br />
Los 84 Schätzwert 25-50 €<br />
Askaniawerke AG vorm<strong>als</strong><br />
Centralwerkstatt-Dessau und<br />
Carl Bamberg-Frie<strong>de</strong>nau<br />
Dessau, Aktie 100 RM Okt. 1932 (Auflage<br />
1300, R 3) EF<br />
Gründung 1921 durch Zusammenschluss <strong>de</strong>r Central-Werkstatt<br />
Dessau <strong>de</strong>r Deutschen Continental-Gas-Gesellschaft und<br />
<strong>de</strong>r Firma Karl Bamberg in Berlin-Frie<strong>de</strong>nau (1871 von Carl<br />
Bamberg, Sohn eines Uhrmachers und Schüler von Carl Zeiss,<br />
gegrün<strong>de</strong>te Manufaktur für Präzisionsgeräte für Marine, Observatorien<br />
etc.). Hergestellt wur<strong>de</strong>n feinmechanische und optische<br />
Instrumente, Registrierinstrumente für Gas, Wasser und<br />
Elektrizität, astronomische, nautische und kinotechnische Apparate,<br />
Feldstecher, Gaskocher, Gasher<strong>de</strong>, Heizöfen und Warmwasserapparate.<br />
Die Askaniawerke waren <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendste<br />
<strong>de</strong>utsche Hersteller von Luftfahrt- und Navigationsinstrumenten.<br />
Aus <strong>de</strong>r Kinosparte ist erwähnenswert, daß z.B. <strong>de</strong>r Film<br />
“<strong>Der</strong> Blaue Engel” mit Marlene Dietrich mit einer Askania-Filmkamera<br />
gedreht wur<strong>de</strong>. Zwischen 1922 und 1927 außer<strong>de</strong>m<br />
an <strong>de</strong>r Anhaltische Fahrzeugwerke AG beteiligt (eine <strong>de</strong>r Keimzellen<br />
<strong>de</strong>r Opel-Automobilproduktion). Zur Bearbeitung <strong>de</strong>s a-<br />
merikansichen Ölmarktes wur<strong>de</strong> 1929 in Houston (Texas) die<br />
American Askania-Corp. errichtet. 1937 wur<strong>de</strong> die Gasgerätefabrik<br />
in Dessau an die Junkers & Co. GmbH verkauft. In Berlin<br />
börsennotiert, Großaktionäre waren die Contigas (51 %), Fabrikbes.<br />
Paul Bamberg (17 %) und die Charlottenburger Wasser-<br />
und Industriewerke (8 %). 1947 <strong>als</strong> Askaniawerke AG Bo<strong>de</strong>nseewerk<br />
Überlingen in die Westzonen verlagert, 1949 in eine<br />
GmbH umgewan<strong>de</strong>lt, 1971 vollständig von SIEMENS übernommen<br />
wor<strong>de</strong>n. 2006 wur<strong>de</strong> in Berlin-Frie<strong>de</strong>nau nahe <strong>de</strong>m<br />
alten Stammsitz die Askania AG neu gegrün<strong>de</strong>t. Sie fertigt mechanische<br />
Armbanduhren auf Basis historischer Vorlagen. Im<br />
Zweigwerk Rathenow (vorm<strong>als</strong> Rathenower Optische Werke)<br />
wer<strong>de</strong>n Mikroskope hergestellt.<br />
Los 85 Schätzwert 30-75 €<br />
Asphaltwerke R. Tagmann AG<br />
Leipzig, Aktie 100 RM Febr. 1933 (Auflage<br />
450, R 4) EF<br />
Gründung 1885 <strong>als</strong> Leipziger Asphaltwerk R. Tagmann, seit<br />
1923 AG <strong>als</strong> Asphaltwerke R. Tagmann AG. 1934 umfirmiert in<br />
R. Tagmann Straßenbau-AG. Überregional tätiger Straßenbaubetrieb<br />
mit Filialen in Berlin, Breslau, Erfurt, Kiel, Königsberg<br />
i.Pr., München, Nürnberg, Rostock, Schnei<strong>de</strong>mühl und Weimar.<br />
Los 80 Schätzwert 20-40 €<br />
Armaturen- und Maschinenfabrik AG<br />
vorm<strong>als</strong> J. A. Hilpert<br />
Nürnberg, Aktie 100 RM 4.7.1935<br />
(Auflage 5200, R 2) EF<br />
Gründung 1889 zur Übernahme <strong>de</strong>r seit 1857 bestehen<strong>de</strong>n<br />
Fa. J. A. Hilpert in Nürnberg (1939 Umfirmierung in Amag-Hilpert-Pegnitzhütte<br />
AG). 1891 Errichtung einer Gießerei in Pegnitz,<br />
1896 Ankauf <strong>de</strong>r Kelsenschen Armaturenfabriken in Wien<br />
und Pest (1918 mit <strong>de</strong>r Wiener Nie<strong>de</strong>rlassung <strong>de</strong>r Fa. Bopp &<br />
Reuther, Mannheim, in einer eigenen AG verselbständigt). Produziert<br />
wur<strong>de</strong>n im Werk Nürnberg Kreiselpumpen, Säurepumpen<br />
und Säurearmaturen, im Werk Pegnitz Armaturen aller Art.<br />
1959 Umwandlung auf die Großaktionärin Klein, Schanzlin &<br />
Becker AG in Frankenthal.<br />
Los 86 Schätzwert 75-125 €<br />
Auerswald & Sauerbrunn AG<br />
Lössnitz (Erzgeb.), Aktie 100 RM<br />
17.12.1934 (R 7) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1921 zum Betrieb einer Schuhfabrik. 1930 wur<strong>de</strong><br />
die Schuhfabrikation aufgegeben und die AG <strong>als</strong> Grundstücksgesellschaft<br />
weitergeführt. 1941 sollte über Auflösung beschlossen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Los 78 Schätzwert 60-120 €<br />
Anton Reiche AG<br />
Dres<strong>de</strong>n, Namensaktie 1.000 Mark<br />
28.12.1912. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2750,<br />
R 4) EF<br />
Großformatiges Papier, <strong>de</strong>korativ gestaltet.<br />
Gründung Dez. 1912 zur Weiterführung <strong>de</strong>r gleichnamigen<br />
Schokola<strong>de</strong>nformen-, Blechemballagen- und Blechplakatfabrik.<br />
Ferner Vertrieb von Kunstharzgegenstän<strong>de</strong>n und Maschinen.<br />
Die Ges. besaß Grundstücke in Dres<strong>de</strong>n, Plauen und Dölz-<br />
Nr. 81<br />
Los 83 Schätzwert 75-125 €<br />
ARWIES Wiesba<strong>de</strong>ner<br />
Schokola<strong>de</strong>nwerke AG<br />
Wiesba<strong>de</strong>n-Biebrich, VZ-Aktie 5 RM<br />
1.10.1925 (Auflage 1000, R 8) EF<br />
Gründung im März 1922 zum Erwerb und Fortbetrieb <strong>de</strong>s unter<br />
<strong>de</strong>r Firma Aug. Reith, Wiesba<strong>de</strong>n betriebenen Fabrikationsgeschäftes.<br />
1932 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Betrieb nach mehrmaligen erfolglosen<br />
Sanierungen stillgelegt.<br />
Los 87 Schätzwert 150-250 €<br />
Aufsicht Revisions-AG<br />
Berlin, Namensaktie 1.000 Mark<br />
2.1.1916. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 200, ab<br />
1924 nach Umstellung auf 50 RM nur<br />
noch 100 Stück, R 6) EF-VF<br />
Dekorativ, farbiges Siegel mit Adler über Büchern.<br />
Mit Original-Unterschrift <strong>de</strong>s Mitbegrün<strong>de</strong>rs und<br />
9
Nathan Marx in Stettin und Än<strong>de</strong>rung in “Aurag” Ausrüstungs-<br />
AG für baumwollene Gewebe vorm<strong>als</strong> Nathan Marx. Zweignie<strong>de</strong>rlassung<br />
in Berlin.<br />
Los 93 Schätzwert 30-90 €<br />
Badische Gas- und<br />
Elektrizitätsversorgung AG<br />
Lörrach, Aktie 1.000 RM 5.12.1933<br />
(Auflage 1680, R 4) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1923. Gas- und Stromversorger für <strong>de</strong>n Raum Lörrach.<br />
Jüngst schloss sich die Gesellschaft mit an<strong>de</strong>ren südbadischen<br />
Energieversorgern zu ba<strong>de</strong>nova AG & Co. KG mit Sitz<br />
in Freiburg zusammen.<br />
Los 96 Schätzwert 40-50 €<br />
Bank für Han<strong>de</strong>l und Filmindustrie AG<br />
München, Aktie Lit. A 1.000 Mark<br />
29.3.1923. Grün<strong>de</strong>raktie (R 8) EF<br />
Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung im März 1923, im Januar 1925 in Liquidation.<br />
Zweck: Beleihung und Bevorschussung von Waren, Beteiligungen<br />
an Geschäften und Unternehmungen, För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Exund<br />
Imports, Kreditgewährung an die Filmindustrie.<br />
AR-Vorsitzen<strong>de</strong>n Albrecht Graf zu Stolberg-Wernigero<strong>de</strong>.<br />
Gründung 1915. Eines <strong>de</strong>r ersten Wirtschaftsprüfungs-Unternehmen<br />
<strong>als</strong> AG. 1926 umbenannt in “Treuhandgesellschaft für<br />
Kommunale Unternehmungen AG”, gleichzeitig übernahm die<br />
Deutsche Lan<strong>de</strong>sbankenzentrale AG (ein Vorläufer <strong>de</strong>s Deutschen<br />
Sparkassen- und Giroverban<strong>de</strong>s) die Aktienmehrheit,<br />
anschließend war die Deutsche Revisions- und Treuhand-AG<br />
Alleinaktionär. Geprüft wur<strong>de</strong>n vorzugsweise Unternehmen und<br />
Betriebe <strong>de</strong>r Kommunen sowie an<strong>de</strong>rer öffentlich-rechtlicher<br />
Körperschaften. Kapital auf DM umgestellt, aber seit En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />
2. Weltkrieges inaktiv.<br />
Los 88 Schätzwert 60-120 €<br />
August Hübsch AG<br />
Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 18.7.1921.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 3000, R 5) EF<br />
Gründung 1857, <strong>als</strong> AG ab 1921. Herstellung und Vertrieb von<br />
Möbelstoffen und an<strong>de</strong>ren Erzeugnissen <strong>de</strong>r Textilindustrie. Die<br />
Aktien waren in Familienbesitz. 1992 Fortsetzung <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />
und Abwicklung.<br />
Los 91 Schätzwert 125-250 €<br />
Bad-Wildunger<br />
Heilquellen-AG Königsquelle<br />
Bad Wildungen, Aktie 1.000 Mark 30.9.1907.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 500, R 5) EF<br />
Die Gesellschaft geht zurück auf die 1869 von <strong>de</strong>m Wildunger<br />
Arzt Dr. Carl Rörig ent<strong>de</strong>ckte Königsquelle. Rörig vermarktete<br />
seine Ent<strong>de</strong>ckung und begrün<strong>de</strong>te so <strong>de</strong>n Kurort Bad Wildungen.<br />
Er baute ein Sanatorium und zog einen Flaschenversand<br />
<strong>de</strong>s Heilwassers auf. 1907 gingen Bauten und Betrieb an die<br />
neu gegrün<strong>de</strong>te AG über. Im 2. Weltkrieg war das Sanatorium<br />
Lazarett, nach <strong>de</strong>r Besetzung wur<strong>de</strong> es von <strong>de</strong>r amerikanischen<br />
Militärpolizei genutzt. 1953 Übernahme durch das<br />
Staatsbad. 1962 Einstellung <strong>de</strong>s Flaschenversands, 1968 blieb<br />
nur noch das Sanatorium stehen, das aber 2006 <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgartenschau<br />
weichen mußte und dann auch abgerissen wur<strong>de</strong>.<br />
Los 94 Schätzwert 100-125 €<br />
Badische Motor-Lokomotivwerke AG<br />
Mosbach, Aktie 1.000 Mark 1.10.1921<br />
(Auflage 10000, R 9) VF<br />
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Ursprung ist eine 1913 in Mosbach <strong>als</strong> Steinmetz & Gmein<strong>de</strong>r<br />
KG begrün<strong>de</strong>te Fabrik (ab 1916 Anton Gmein<strong>de</strong>r & Cie.), die<br />
bereits 1919 die ersten Lokomotiven mit Benzol-Motor auslieferte.<br />
Hergestellt wur<strong>de</strong>n ferner Motorfahrzeuge und Eisenbahnmaterial<br />
aller Art. 1921 Einbringung <strong>de</strong>r Aktivitäten in die<br />
neu gegrün<strong>de</strong>te Badische Motor-Lokomotivwerke AG. Gemeinsam<br />
mit <strong>de</strong>r Maschinenbau-Gesellschaft Karlsruhe und <strong>de</strong>r<br />
Motorenwerke Mannheim kommt es zur Gründung <strong>de</strong>r MBG<br />
Motor-Lokomotiv-Verkaufs-Ges. Ba<strong>de</strong>n mbH. 1925 geht die AG<br />
in Konkurs. Nachfolger wird die Gmein<strong>de</strong>r & Co. GmbH, die Anton<br />
Gmein<strong>de</strong>r mit Unterstützung von Carl und Hermann Kaelble<br />
grün<strong>de</strong>t. Die Fertigung von Feldbahn- und Norm<strong>als</strong>pur-Lokomotiven<br />
sowie Grubenlokomotiven wird weiter ausgebaut.<br />
1932 wird Gmein<strong>de</strong>r zum Hauptlieferanten <strong>de</strong>r Standard-Rangierlokomotiven<br />
<strong>de</strong>r Deutschen Reichsbahn. Später wer<strong>de</strong>n für<br />
die Deutsche Bun<strong>de</strong>sbahn Rangierlokomotiven <strong>de</strong>r Baureihe V<br />
60 gebaut, außer<strong>de</strong>m einige Dieseltriebwagen wie <strong>de</strong>r WEG T<br />
23 und 24. 1996 Neugründung <strong>als</strong> “Gmein<strong>de</strong>r Lokomotivenund<br />
Maschinenfabrik GmbH”, 2004 Ausglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Lokomotivenbaus<br />
in Mosbach an die “Gmein<strong>de</strong>r Lokomotivenfabrik<br />
GmbH”, <strong>de</strong>ren alleiniger Gesellschafter heute die LBBW Venture<br />
Capital GmbH ist.<br />
Los 97 Schätzwert 75-150 €<br />
Bank für Han<strong>de</strong>l und Grundbesitz AG<br />
Leipzig, Aktie Reihe A 1.000 Mark<br />
30.7.1923 (Auflage nach Kapitalumstellung<br />
2000, R 7) EF<br />
Herrliche Umrahmung im geometrischen Jugendstil.<br />
Gründung 1902 <strong>als</strong> “Spar- und Darlehnskasse <strong>de</strong>r Hausbesitzer<br />
eGmbH”, 1910 Umbenennung in Leipziger Hausbesitzer-<br />
Bank, AG seit 1923. Die Bank hielt Anteile am Leipziger Hypothekenverein,<br />
an <strong>de</strong>r Wechsel- und Kreditgenossenschaft für<br />
Handwerk und Mittelstand eGmbH und <strong>de</strong>r Gesellschaft für<br />
Haus und Bo<strong>de</strong>n mbH. Zwischen <strong>de</strong>r Bank und diesen Unternehmen<br />
bestand Personalunion. Auf Grund <strong>de</strong>r Verordnung ü-<br />
ber die Gründung <strong>de</strong>r Sächsischen Lan<strong>de</strong>sbank und die Abwicklung<br />
<strong>de</strong>r bisher bestehen<strong>de</strong>n Banken und Geldinstitute<br />
vom 14.8.1945 erlosch die Bank am 29.5.1947.<br />
Los 89 Schätzwert 25-50 €<br />
August Schmits<br />
Kohlengroßhandlung AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 RM 13.12.1927<br />
(Auflage 300, R 5) EF<br />
Nennwert 1941 auf 1.800 RM heraufgesetzt.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1923 unter Übernahme <strong>de</strong>r Beußeleck Grundstükks-AG.<br />
Vertrieb von Brennstoffen aller Art und <strong>de</strong>ren Nebenerzeugnissen,<br />
hauptsächlich Han<strong>de</strong>l mit Braunkohle und Briketts.<br />
Großaktionär (1943): Ilse, Bergbau AG. 1952 <strong>als</strong> vermögenslose<br />
Gesellschaft von Amts wegen gelöscht.<br />
Los 90 Schätzwert 20-50 €<br />
Aurag Ausrüstungs-AG<br />
für baumwollene Gewebe<br />
Stettin, Aktie 10.000 Mark 7.6.1923.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2400, R 2) EF<br />
1924 Umstellung auf 250 RM und 1928 auf 500<br />
RM.<br />
Gründung 1923. Herstellung u. Vertrieb von Textilwaren u. an<strong>de</strong>ren<br />
Waren. Im Juni 1923 Übernahme <strong>de</strong>s Geschäfts <strong>de</strong>r Fa.<br />
Los 92 Schätzwert 60-120 €<br />
Badische Bank<br />
Mannheim, Actie 350 Gul<strong>de</strong>n = 200<br />
Thaler 1.10.1871. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage<br />
15000, R 1) EF-VF<br />
Äußerst <strong>de</strong>koratives Stück mit allegorischer Umrandung,<br />
Originalunterschriften.<br />
Ursprünglich errichtet 1870 <strong>als</strong> Badische Bank in Mannheim,<br />
eine Privatbank mit Notenbank-Privileg (auf das erst 1931 verzichtet<br />
wur<strong>de</strong>). Seit 1923 Vertrauensbank <strong>de</strong>s Badischen Staates,<br />
<strong>de</strong>r 1931 durch Übernahme eines größeren, bis dahin von<br />
<strong>de</strong>r Deutschen Bank gehaltenen Aktienpaketes auch Mehrheitsaktionär<br />
wur<strong>de</strong>. 1932 Sitzverlegung nach Karlsruhe, weitere<br />
Nie<strong>de</strong>rlassungen bestan<strong>de</strong>n in Freiburg i.B. (seit 1937, e-<br />
hem. Bankgeschäft Carl Trautwein), Pforzheim (seit 1935/36,<br />
ehem. Bankhaus Carl Schmitt & Cie. sowie <strong>de</strong>r Pforzheimer<br />
Bankverein) und zeitweise Straßburg (Elsaß). 1977 mit <strong>de</strong>r<br />
Württembergischen Bank (früher: Württ. Notenbank) und <strong>de</strong>r<br />
Han<strong>de</strong>lsbank Heilbronn AG zur Ba<strong>de</strong>n-Württembergische Bank<br />
AG fusioniert. Auf Betreiben <strong>de</strong>r ba<strong>de</strong>n-württembergischen<br />
Lan<strong>de</strong>sregierung unter Erwin Teufel übernahm die öffentlichrechtliche<br />
Lan<strong>de</strong>sbank Ba<strong>de</strong>n-Württemberg (LBBW) 2001 die<br />
Aktienmehrheit <strong>de</strong>r BW-Bank. Danach wur<strong>de</strong>n die Kleinaktionäre<br />
per Squeeze-out rausgeworfen und die BW-Bank <strong>als</strong> unselbständige<br />
Anstalt ab 1.8.2005 vollständig in die LBBW integriert.<br />
Los 95 Schätzwert 50-100 €<br />
Bank für Brau-Industrie<br />
Berlin-Dres<strong>de</strong>n, 6,5 % Teilschuldv. 500<br />
RM 9.7.1928 (Auflage 900, R 6) EF<br />
Gründung 1899. Beteiligungen u.a. an <strong>de</strong>r Dortmun<strong>de</strong>r Ritterbrauerei,<br />
<strong>de</strong>r Berliner Engelhardt-Brauerei, <strong>de</strong>r Ra<strong>de</strong>berger Exportbierbrauerei<br />
und <strong>de</strong>r Schöfferhof-Binding-Brauerei. En<strong>de</strong><br />
1950 Sitzverlegung nach Frankfurt/Main. Gehörte dann <strong>als</strong><br />
“Frankfurter Bankgesellschaft gegr. 1899 AG” zum Oetker-<br />
Konzern, schließlich mit <strong>de</strong>r ebenfalls Oetker gehören<strong>de</strong>n Bielefel<strong>de</strong>r<br />
Lampe-Bank fusioniert.<br />
Los 98 Schätzwert 75-125 €<br />
Bank für Han<strong>de</strong>l und Verkehr AG<br />
Chemnitz, Aktie 1.000 RM 3.5.1943<br />
(Auflage 200, R 6) EF<br />
1883 <strong>als</strong> Chemnitzer Viehmarktsbank eGmbH gegrün<strong>de</strong>t, AG<br />
seit 1917. Bankgeschäfte insbeson<strong>de</strong>re zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Mittelstands.<br />
Börsennotiz Leipzig. 1963 Abwicklung von Westvermögen<br />
durch die Preußische Staatsbank (Seehandlung), Berlin<br />
(West).<br />
Los 99 Schätzwert 75-125 €<br />
Bank für Kommunalwirtschaft AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 RM Mai 1932 (Auflage<br />
500, R 6) EF<br />
Gründung 1924 in Berlin. Betrieb von Bankgeschäften aller Art.<br />
Ab 1934 Universum-Bank AG, Sitz bis 1935 in Münster, dann<br />
wie<strong>de</strong>r in Berlin. 1931 erweiterte die Bank ihr Geschäftsfeld,<br />
10
schen Adler-, Ahrensburger-, Pestalozzistraße und Lämmersieth,<br />
fertiggestellt. 1942 Umbenennung in Bau-Verein zu Hamburg<br />
AG. Heute konzentriert sich das Tätigkeitsgebiet auf die<br />
Bestandsentwicklung von Wohnimmobilien in etablierten Lagen,<br />
Erstellung von Neubauten, vorrangig aber Privatisierung, Altbausanierung<br />
und städtebauliche Fortentwicklung sowie Revitalisierung<br />
von Büro- und Geschäftshäusern. <strong>Der</strong> Objektbestand<br />
<strong>de</strong>r Gesellschaft von heute rd. 4.000 Wohneinheiten setzt sich<br />
hauptsächlich aus traditionellen Wohnanlagen zusammen, die<br />
in <strong>de</strong>n 20er und 30er Jahren sowie nach <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg errichtet<br />
wur<strong>de</strong>n. Seit 1998 börsennotiert. Hauptaktionär war zunächst<br />
die (inzwischen insolvente) Wünsche AG, heute liegen ü-<br />
ber 90 % <strong>de</strong>r Aktien bei <strong>de</strong>r TAG Tegernsee Immobilien AG.<br />
sie widmete sich verstärkt <strong>de</strong>m Geld- und Kreditverkehr katholischer<br />
Or<strong>de</strong>n und Genossenschaften und katholisch-kirchlicher<br />
Institute. 1937 in Liquidation.<br />
Nr. 100 Nr. 105<br />
Los 100 Schätzwert 300-375 €<br />
Bank für Landwirtschaft AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark 10.1.1922<br />
(Auflage 110000, R 10) VF<br />
Mit Getrei<strong>de</strong>ähren in <strong>de</strong>r Umrandung. Hätte an<br />
sich schon beim Aktienumtausch 1925, spätestens<br />
aber beim kpl. Neudruck 1938 umgetauscht<br />
wer<strong>de</strong>n müssen. Einzelstück aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz,<br />
vorher nur 2 x katalogisiert.<br />
Eine von <strong>de</strong>r Geschichte her sehr interessante und bis heute bestehen<strong>de</strong><br />
Bank: Gegrün<strong>de</strong>t 1908 <strong>als</strong> “Kaliwerke Ummendorf-Eilsleben<br />
AG”. 1923 in <strong>de</strong>r ersten großen Kalikrise komplette Umstrukturierung<br />
und Umfirmierung wie oben. 1924 dann Übernahme<br />
<strong>de</strong>r Potsdamer Creditbank. 1925 wur<strong>de</strong>n 24 Zweignie<strong>de</strong>rlassungen<br />
unterhalten. 1950 Neugründung <strong>als</strong> West<strong>de</strong>utsche Bank<br />
für Landwirtschaft AG in Köln (<strong>de</strong>r Zusatz “West<strong>de</strong>utsche” fällt<br />
1958 wie<strong>de</strong>r fort). Nach Fusionen mit <strong>de</strong>r Getrei<strong>de</strong>-Kreditbank<br />
AG in Hamburg (1961) und <strong>de</strong>r Kreditbank für Gartenbau und<br />
Landwirtschaft KGaA (1963) dann 1970 Umfirmierung in Han<strong>de</strong>ls-<br />
und Privatbank AG mit Sitz in Köln. 1981 steigt die Amsterdam-Rotterdam<br />
Bank N.V. <strong>als</strong> Aktionär ein, 1986 Umfirmierung<br />
in Amro Han<strong>de</strong>lsbank AG (heute ABN-AMRO Bank AG).<br />
Los 101 Schätzwert 150-200 €<br />
Bankverein Artern<br />
Spröngerts, Büchner & Co. AG<br />
Artern, Aktie 1.000 RM Juni 1940<br />
(Auflage 700, R 8) EF-<br />
Gründung 1862 <strong>als</strong> Arterner Darlehns-Verein, ab 1895 Bankverein<br />
Artern, Spröngerts, Büchner & Co. KGaA. Abteilungen in<br />
Rossleben a.U., Rossla a.Harz, Nebra a.Unstrut, Allstedt i.Thür.<br />
und Sangerhausen. 1940 wur<strong>de</strong> die bisherige KGaA in eine reine<br />
AG umgewan<strong>de</strong>lt. 1950-1986 treuhändische Verwaltung<br />
und Abwicklung <strong>de</strong>s Westvermögens in Mülheim a.d.R.<br />
Steinbrüche (Basalt-Steinbrüche im Westerwald, in <strong>de</strong>r Pfalz, in<br />
<strong>de</strong>r Eifel und in Mittel<strong>de</strong>utschland, Grauwackebrüche in <strong>de</strong>n<br />
Kreisen Gummersbach und Olpe, Diorit- und Melaphyr-Steinbrüche<br />
in <strong>de</strong>r Pfalz, Granit-Steinbrüche in Sachsen). Mehr <strong>als</strong><br />
ein Dutzend Beteiligungen an an<strong>de</strong>ren Steinbrüchen und Wegebaugesellschaften<br />
in Deutschland, Holland und Schwe<strong>de</strong>n,<br />
außer<strong>de</strong>m gehörten <strong>de</strong>r Basalt-AG über 90 % <strong>de</strong>r Aktien <strong>de</strong>r<br />
Rhein-Sieg Eisenbahn-AG in Beuel. Börsennotiz Berlin und<br />
Köln. 1967 Abschluß eines Gewinngemeinschaftsvertrages mit<br />
<strong>de</strong>r Strabag Bau-AG sowie Erwerb <strong>de</strong>r Aktienmehrheit <strong>de</strong>r Dolerit-Basalt<br />
AG in Köln. Heute mit <strong>de</strong>r Werhahn-Gruppe <strong>als</strong> Alleinaktionär<br />
Marktführer in Deutschland <strong>als</strong> Produzent von<br />
Baustoffen.<br />
Los 104 Schätzwert 25-50 €<br />
Bau- und Finanz-AG <strong>de</strong>s<br />
Schlesischen Handwerks<br />
Breslau, Namensaktie 200 RM 27.6.1939<br />
(Auflage 2375, R 2) EF<br />
Ausgestellt auf das Baugeschäft Richard Stenzel<br />
in Gottesberg.<br />
1933 gegrün<strong>de</strong>t zum Bau und zur Betreuung von Kleinwohnungen.<br />
1943 Umfirmierung in Schlesische Wohnstätten AG.<br />
5, sowie mit <strong>de</strong>m Rat <strong>de</strong>r Stadt Leipzig (1911 für seine Rechnung<br />
vom West<strong>de</strong>utschen Bankverein AG zu Hagen erworben)<br />
für die Grundstücke Brühl 57 und Parkstraße 4. Äußerer Anlaß<br />
für die Gründung <strong>de</strong>s Unternehmens war die Tatsache, daß das<br />
Grundstück Brühl 57 schon seit 1908 eine Baulücke war, was<br />
die Stadt Leipzig dazu bewog, die Grundstücke Brühl 55 und<br />
57 zur Verlängerung <strong>de</strong>r Nikolaistraße nach Nor<strong>de</strong>n zu verwen<strong>de</strong>n,<br />
so daß sich seit 1912 Nikolaistraße und Brühl kreuzen.<br />
En<strong>de</strong> Okt. 1912 wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Abbruch <strong>de</strong>r alten Gebäu<strong>de</strong> begonnen,<br />
genau ein Jahr später konnte <strong>de</strong>r neue Gebäu<strong>de</strong>komplex<br />
schon eröffnet wer<strong>de</strong>n. 1916 umbenannt in “Park-Hotel<br />
AG”. Börsennotiz Freiverkehr Leipzig und Köln. Großaktionär<br />
war zuletzt die Stadt Leipzig. Nach <strong>de</strong>m Krieg nicht verlagert.<br />
1992 zwecks Mobilisierung <strong>de</strong>r wertvollen Innenstadtgrundstücke<br />
Fortsetzung <strong>de</strong>r Gesellschaft und Abwicklung <strong>als</strong> Park-<br />
Hotel AG i.L. Das prachtvolle, auf <strong>de</strong>r Aktie im Unterdruck groß<br />
abgebil<strong>de</strong>te Eckgebäu<strong>de</strong> Brühl/Nikolaistraße überstand <strong>de</strong>n 2.<br />
Weltkrieg einigermaßen unbeschädigt. Im La<strong>de</strong>n im Erdgeschoß<br />
(auf <strong>de</strong>r Aktie ebenfalls zu erkennen) befand sich zu<br />
DDR-Zeiten <strong>de</strong>r Staatliche Kunsthan<strong>de</strong>l mit einem Münzgeschäft,<br />
nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> das La<strong>de</strong>nlokal für einige Jahre<br />
von <strong>de</strong>r Leipziger Münzhandlung Heidrun Höhn genutzt.<br />
Los 108 Schätzwert 75-100 €<br />
Baugenossenschaft <strong>de</strong>s<br />
Leipziger Mietervereins eGmbH<br />
Leipzig, 6 % Na.-Schuldv. 100 RM<br />
3.1.1927 (R 8) EF-<br />
Dekorativ mit Gebäu<strong>de</strong>-Vignette.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1899. Gehört heute zur Baugenossenschaft Leipzig eG.<br />
Los 109 Schätzwert 75-125 €<br />
Baugenossenschaft<br />
Dres<strong>de</strong>n-Land eGmbH<br />
Dres<strong>de</strong>n, Namens-Anteil o.N. 30.12.1942<br />
(R 6) EF<br />
Originalunterschriften.<br />
Als eines <strong>de</strong>r ersten Projekte erschloß die Genossenschaft mit<br />
nach einheitlichem Konzept errichteten Reihen- und Doppelhäusern<br />
in Nie<strong>de</strong>rsedlitz <strong>de</strong>n Rosenweg im Zusammenhang mit<br />
<strong>de</strong>m Bau <strong>de</strong>r sog. “Blumensiedlung”, womit an die einst in <strong>de</strong>n<br />
östlichen Dresdner Vororten zahlreich ansässigen Gärtnereien<br />
erinnert wer<strong>de</strong>n sollte. Ein weiteres großes Vorhaben war<br />
1919/20 die Wohnsiedlung in <strong>de</strong>r T<strong>als</strong>traße in Dres<strong>de</strong>n-Cossebau<strong>de</strong>.<br />
<strong>Der</strong> teilweise wegweisen<strong>de</strong> Baustil dieser Genossenschaft<br />
ist auch in einigen Architekturzeitschriften besprochen.<br />
Los 102 Schätzwert 25-50 €<br />
Bartsch, Quilitz & Co. AG<br />
Berlin, Aktie 100 RM Okt. 1926 (Auflage<br />
8400, R 4) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1919, AG seit 1921. Herstellung von Flaschen und<br />
Gläsern aller Art für pharmazeutische und chemische Zwecke,<br />
Apotheken, Krankenhaus- und Sanitätsbedarf, von Laboratoriums-Apparaten<br />
und Geräten aller Art für chemische Fabriken,<br />
Wissenschaft und Untersuchungszwecke. 1934 ging die Glashütte<br />
vollständig auf die Bartsch, Quilitz & Co. AG über. Ab<br />
1952 GmbH.<br />
Los 103 Schätzwert 30-60 €<br />
Basalt-AG<br />
Linz a. Rhein, 8 % Teilschuldv. 1.000 Gold -<br />
mark 14.11.1924 (Auflage 3000, R 6) EF<br />
Gründung 1888 in Köln mit <strong>de</strong>r Filiale Basalt-Maatschappij in<br />
Rotterdam, 1892 Sitzverlegung nach Linz am Rhein. Die Gesellschaft<br />
beschäftigte über 4.000 Arbeiter und besaß rd. 80<br />
Los 105 Schätzwert 275-350 €<br />
Bau- und Wirtschafts AG<br />
Bausparkasse Mainz<br />
Mainz, Aktie 1.000 RM o.D. (ca. Aug.<br />
1932, Auflage 150, R 9) VF<br />
Sehr schöne Art-Deko-Umrahmung. Zuvor unbekannte<br />
Ausgabe, nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Kleiner Rostfleck am oberen Rand.<br />
Bei <strong>de</strong>r Gründung 1930 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Vertragsbestand von sieben<br />
älteren Bausparkassen übernommen. <strong>Der</strong> neue Firmenname<br />
“Bausparkasse Mainz AG” wur<strong>de</strong> 1934 angenommen. Noch<br />
heute <strong>als</strong> AG bestehen<strong>de</strong> Bausparkasse.<br />
Los 106 Schätzwert 75-150 €<br />
Bau-AG Brühl<br />
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 1.7.1912.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1300, R 3) EF-VF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t im März 1912. Zweck: Verwertung <strong>de</strong>r Besitzungen<br />
Brühl 57 und 59 sowie Parkstraße 4 und 5 durch entsprechen<strong>de</strong><br />
Bebauung mit einem Hotel, Lä<strong>de</strong>n etc. Initiator <strong>de</strong>r Gesellschaft,<br />
an <strong>de</strong>r sich auch vermögen<strong>de</strong> Privatmänner aus Bochum,<br />
Letmathe, Halle a.S. und <strong>de</strong>r Graf von <strong>de</strong>r Schulenburg<br />
(Rittergut Em<strong>de</strong>n, Krs. Neuhal<strong>de</strong>nsleben) interessierten, war<br />
<strong>de</strong>r Leipziger Kaufmann Adolph Kirschberg. Er brachte die<br />
Rechte aus zwei Grundstückskaufverträgen ein: Mit <strong>de</strong>n Erben<br />
Kratzsch/Bässler für die Grundstücke Brühl 59 und Parkstraße<br />
Los 107 Schätzwert 150-250 €<br />
Bau-Verein zu Hamburg (vorm. Bauund<br />
Spar-Verein zu Hamburg) AG<br />
Hamburg, Namensaktie 1.000 Mark<br />
2.1.1906 (Auflage 500, R 7), ausgestellt<br />
auf Senator Dr. Heinr. Traun zu Hamburg,<br />
<strong>de</strong>r die Aktie <strong>als</strong> Vorstand auch in<br />
Faksimile unterschrieb EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1903 zur Fortführung <strong>de</strong>r seit 1892 bestehen<strong>de</strong>n<br />
Bau- und Sparverein zu Hamburg eGmbH. Firmenzweck war die<br />
Beschaffung gesun<strong>de</strong>r, billiger Wohnungen für weniger Bemittelte,<br />
durch Vermietung von Wohnungen und durch Ermöglichung<br />
<strong>de</strong>s allmählichen Erwerbs von Einzelwohnungen zur Verbesserung<br />
<strong>de</strong>r Hamburger Wohnungsverhältnisse. 1922 wur<strong>de</strong>n<br />
Neubauten mit 265 Wohnungen in Barmbeck, belegen zwi-<br />
Los 110 Schätzwert 100-150 €<br />
Baugenossenschaft Glauchau eGmbH<br />
Glauchau, 4 % Na.-Teilschuldv. 100 Mark<br />
6.4.1913 (R 8) EF<br />
Nur 12 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1910. U.a. wur<strong>de</strong> eine Gartenstadtsiedlung errichtet.<br />
11
Weberei Bamberg AG” zur Baumwollindustrie Erlangen-Bamberg<br />
AG. Spinnereien und Webereien in Erlangen, Wangen (mit<br />
Ausrüstungsbetrieb) und Bamberg, außer<strong>de</strong>m Webereien in<br />
Schwarzenbach (Saale) und Zeil (Main). Zuletzt <strong>als</strong> ERBA firmierend<br />
und erst vor wenigen Jahren in Konkurs gegangen.<br />
Los 111 Schätzwert 125-180 €<br />
Baugenossenschaft Grünhain eGmbH<br />
Grünhain, Namens-Anteil 200 Mark<br />
6.8.1908 (R 8) EF<br />
Originalunterschriften. Nur 12 Stück lagen im<br />
Reichsbankschatz.<br />
Los 112 Schätzwert 25-50 €<br />
Baugesellschaft für die<br />
Resi<strong>de</strong>nzstadt Dres<strong>de</strong>n AG<br />
Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 RM Okt. 1941<br />
(Auflage 2100, kpl. Aktienneudruck, R 3) EF<br />
Gründung 1885 <strong>als</strong> “Baubank für die Resi<strong>de</strong>nzstadt Dres<strong>de</strong>n”,<br />
1935 Umfirmierung wie oben. Umfangreicher innerstädtischer<br />
Grundbesitz u.a. an <strong>de</strong>r König-Johann-Straße (13 Grundstükke),<br />
<strong>de</strong>r Schießgasse (7 Grundstücke), <strong>de</strong>r Moritzstraße (6<br />
Grundstücke) und am Altmarkt (2 Grundstücke). Bis 1934 in<br />
Dres<strong>de</strong>n, dann in Leipzig börsennotiert.<br />
Los 114 Schätzwert 100-200 €<br />
Baumwollspinnerei Germania<br />
Epe i. Westfalen, Aktie 1.000 Mark<br />
1.6.1898. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1200,<br />
R 4) EF-VF<br />
Hoch<strong>de</strong>korativ verzierter G&D-Druck.<br />
Gründung 1897 unter <strong>de</strong>r Firma Baumwollspinnerei Germania.<br />
Vollstufiger Betrieb, neben zwei Baumwollspinnereien waren<br />
auch Zwirnerei, Weberei, Färberei, Bleicherei und Schlichterei<br />
vorhan<strong>de</strong>n. 1992 Einstellung <strong>de</strong>s operativen Geschäftes, ab<br />
1993 Vermögensverwaltung. Neben <strong>de</strong>r Vermietung <strong>de</strong>r Gewerbeimmobilien<br />
(ehemalige Textilfabrik) in Gronau plante man<br />
auch Investments in “Sozialimmobilien” für Senioren. Darlehensverluste<br />
in Millionenhöhe und reihenweise Insolvenzen<br />
größerer Mieter machten die noch heute in Düsseldorf börsennotierte<br />
Germania-Epe AG zum Pennystock.<br />
Los 115 Schätzwert 200-250 €<br />
Baumwollspinnerei Gronau<br />
Gronau i.W., Aktie 1.000 Mark<br />
31.12.1910 (Auflage 250, R 10) EF-VF<br />
Abb. einer Kardiermaschine in <strong>de</strong>r Umrahmung.<br />
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Eine Gründung holländischer Geschäftsleute (1890). 1898 Errichtung<br />
eines zweiten und 1911 eines dritten Werkes. 1947<br />
Fusion mit <strong>de</strong>r benachbarten “Westfälische Baumwollspinnerei”.<br />
1987 Übernahme <strong>de</strong>r “Textilwerke Ahaus AG”. <strong>Der</strong> Dauerkrise<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Textilindustrie hat dieses Unternehmen<br />
noch mit am längsten getrotzt - doch im Mai 1999 kam auch<br />
hier das Insolvenzverfahren.<br />
grünen Wiese errichtet. Arbeitskräfte waren in <strong>de</strong>r armen, sonst<br />
kaum industrialisierten Gegend leicht zu erhalten. Nach und<br />
nach entwickelte sich <strong>de</strong>r Kolbermoor-Konzern zu einer <strong>de</strong>r<br />
größten Textilgruppen in Deutschland, <strong>de</strong>ren Blütezeit in <strong>de</strong>n<br />
20er/30er Jahren <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts lag: In diese Zeit fällt<br />
auch <strong>de</strong>r Kauf <strong>de</strong>r wertvollen Töchter (Baumwollspinnerei Unterhausen,<br />
Spinnerei und Weberei Kempten, Spinnerei und Weberei<br />
Momm/Kaufbeuren und Spinnerei und Weberei Pfersee in<br />
Augsburg). Den ersten Textilkrisen noch ohne Rückgriff auf stille<br />
Reserven trotzend, wur<strong>de</strong> die vor allem auf Handstrickgarn<br />
spezialisierte Spinnerei Anfang <strong>de</strong>r 80er Jahre langsam ein Sanierungsfall<br />
- was die Firmenleitung dank excellenter Erträge<br />
<strong>de</strong>r viel größeren Tochtergesellschaften lange kaschierte und<br />
<strong>de</strong>r Großaktionär Bayerische Vereinsbank nicht wahrhaben<br />
wollte. Die 1987 <strong>als</strong> Rettungsversuch unternommene Fusion<br />
mit <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten Tochter zur Pfersee-Kolbermoor AG und<br />
eine komplette Betriebsumstellung wur<strong>de</strong> ein Fiasko: <strong>Der</strong> gera<strong>de</strong><br />
erst für zig Millionen völlig neu eingerichtete und noch um<br />
eine Weberei erweiterte Betrieb in Kolbermoor mußte nach<br />
kaum mehr <strong>als</strong> einem Jahr Betriebszeit stillgelegt wer<strong>de</strong>n. Die<br />
BV verkaufte bald darauf ihre Aktienmehrheit an die Frankfurter<br />
Wisser-Dienstleistungsgruppe, die ein Auge auf <strong>de</strong>n immens<br />
wertvollen Grundbesitz von Pfersee-Kolbermoor geworfen hatte.<br />
Außer<strong>de</strong>m konnte man noch für viel Geld die Wasserkraftwerke<br />
versilbern: Aus historischen Grün<strong>de</strong>n war die Spinnerei<br />
Kolbermoor nämlich auch Energieversorgungsunternehmen für<br />
die ganze Stadt Kolbermoor, und auf die Gelegenheit hatten die<br />
Isar-Amperwerke schon lange gewartet. Heute eine reine Vermögensverwaltungs-,<br />
Immobilien- und Dienstleistungsholding.<br />
Die Baumwollspinnerei Mittweida im Zschopautal<br />
Los 118 Schätzwert 200-250 €<br />
Baumwollspinnerei Mittweida<br />
Mittweida, Actie 1.000 Mark 1.3.1895<br />
(Blankette, R 8) EF-VF<br />
Nur 17 Stück lagen im Reichsbanktresor, davon<br />
nur 5 ausgestellt, <strong>de</strong>r Rest Blanketten.<br />
Gründung 1884. Zuletzt besaß die Gesellschaft 5 Spinnereien<br />
mit etwa 160.000 Spinn- und Zwirnspin<strong>de</strong>ln, 3 Wasserkraftturbinen<br />
und Dampfanlagen sowie eine Mehrheitsbeteiligung an <strong>de</strong>r<br />
Baumwollweberei Mittweida. Im 2. Weltkrieg wur<strong>de</strong> die Hälfte<br />
<strong>de</strong>s Werkes <strong>de</strong>montiert, auf <strong>de</strong>r freigewor<strong>de</strong>nen Fläche wur<strong>de</strong> eine<br />
Kriegsproduktion <strong>de</strong>r Lorenzwerke AG Berlin (Funkgeräte) eingerichtet.<br />
In Leipzig börsennotiert. Nach 1945 <strong>als</strong> VEB Baumwollspinnerei<br />
weitergeführt, angeglie<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>n 1951 Weißthaler<br />
Spinnerei <strong>als</strong> Werk 2 und 1964 die Baumwollspinnerei Riesa<br />
<strong>als</strong> Werk 3. Zur Wen<strong>de</strong> waren etwa 1.000 Mitarbeiter beschäftigt.<br />
1995 <strong>als</strong> Sächsische Baumwollspinnerei GmbH reprivatisiert,<br />
mit Werken in Mittweida, Venusberg und Hohenfichte einer<br />
<strong>de</strong>r letzten heute noch produzieren<strong>de</strong>n Textilbetriebe <strong>de</strong>r Region.<br />
I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie folgen<strong>de</strong>s Los.<br />
Los 119 Schätzwert 350-450 €<br />
Baumwollspinnerei Mittweida<br />
Mittweida, Aktie 1.000 Mark 11.10.1919<br />
(Auflage 1500, R 10) VF+<br />
Zuvor ganz unbekannter Jahrgang, nur 5 Stück lagen<br />
im Reichsbankschatz.<br />
Los 113 Schätzwert 75-150 €<br />
Baumwollspinnerei Erlangen<br />
Erlangen, Aktie 1.000 Mark 9.4.1906<br />
(Auflage 400, R 5) EF<br />
Gründung 1880 <strong>als</strong> “Spinnerei und Weberei Erlangen”. Herstellung<br />
von Garnen, Zwirnen und Geweben aus Baumwolle,<br />
Zellwolle und Kunstsei<strong>de</strong>. 1927 Fusion mit <strong>de</strong>r “Oberfränkisches<br />
Textilwerk AG” und <strong>de</strong>r “Mech. Baumwoll-Spinnerei und<br />
Los 116 Schätzwert 125-250 €<br />
Baumwollspinnerei Kolbermoor<br />
München und Kolbermoor, Aktie 1.000 Mark<br />
9.12.1922 (Auflage 17000, R 6) EF-VF<br />
<strong>Der</strong> größere Teil dieser Kapitalerhöhung wur<strong>de</strong> bei<br />
einem Bankenkonsortium zum Schutz gegen Überfremdung<br />
gesperrt gehalten. Hoch<strong>de</strong>korativ mit<br />
zwei Fabrikansichten in <strong>de</strong>r floralen Umrandung.<br />
Gründung 1862 <strong>als</strong> AG Baumwoll-Spinnerei Kolbermoor. Wie<br />
viele an<strong>de</strong>re Textilbetriebe dieser Zeit wur<strong>de</strong> das Werk auf <strong>de</strong>r<br />
Los 117 Schätzwert 75-150 €<br />
Baumwollspinnerei Lengenfeld i.V. AG<br />
Lengenfeld i.V., Aktie 1.000 Mark<br />
1.10.1906 (Auflage 1200, R 3) EF<br />
Dekorative Gestaltung im Jugendstil.<br />
Gründung 1906. Betrieb einer Baum- u. Zellwoll-Spinnerei und<br />
Zwirnerei. 1942 Stilllegung <strong>de</strong>r Spinnerei und Umstellung <strong>de</strong>r<br />
Produktion auf an<strong>de</strong>re Erzeugnisse. U.a. an <strong>de</strong>r Sächs. Zellwolle<br />
AG in Plauen beteiligt. Inhaberwertpapiere seit 1994 kraftlos.<br />
Los 120 Schätzwert 15-30 €<br />
Baumwollspinnerei Mittweida<br />
Mittweida, Aktie 100 RM Jan. 1942<br />
(Auflage 2500, R 2) EF<br />
Los 121 Schätzwert 75-150 €<br />
Baumwollspinnerei Speyer AG<br />
Speyer, Aktie 1.000 RM 1.9.1936 (Auflage<br />
250, R 8) EF<br />
Gründung 1889. Herstellung von Baumwoll- und Zellwollgarnen<br />
sowie Zwirnen und Papiergarnen. 1931 erwarb die “Vereinigte<br />
Textilwerke Wagner & Moras AG”, Zittau i.Sa. die Aktienmehrheit<br />
und pachtete <strong>de</strong>n Betrieb für wenige Monate, bis<br />
sie noch im gleichen Jahr in <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise 1931 zusammenbrach<br />
und die Aktien wie<strong>de</strong>r in an<strong>de</strong>re Hän<strong>de</strong> gingen.<br />
Noch 1963/65 wur<strong>de</strong> eine völlig neue Spinnerei gebaut, zwei<br />
Jahre später 1967 erzwang die erste Textilkrise die Liquidation<br />
<strong>de</strong>r AG. Börsennotiz bis 1955 im Frankfurter Freiverkehr, danach<br />
in München. Mehrheitsaktionär war die Bayerische<br />
Staatsbank in München. 1970 abgewickelt.<br />
Nr. 115 Nr. 119<br />
Min<strong>de</strong>stgebot: 80 %<br />
vom unteren Schätzwert<br />
12
1970 wird die Brauerei stillgelegt und die Produktion <strong>de</strong>r weiter<br />
vertriebenen Marke “Storchen” in drei Braustätten <strong>de</strong>r Eichbaum-Gruppe<br />
verlagert. 1971 durch Fusion in <strong>de</strong>r Eichbaum-<br />
Werger-Brauereien AG aufgegangen.<br />
dustriellenfamilie Quandt ein. In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Jahrzehnten<br />
blühte BMW zu einem weltweit führen<strong>de</strong>n Premium-Hersteller<br />
auf.<br />
Los 122 Schätzwert 75-150 €<br />
Baumwollspinnerei und Warperei<br />
Furth (vorm<strong>als</strong> H. C. Müller)<br />
Furth bei Chemnitz, Aktie 1.000 Mark<br />
3.5.1921 (Auflage 1000, R 5) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1888 nach Übernahme <strong>de</strong>r Spinnerei und Zwirnerei<br />
H. C. Müller. 1943 waren 21.540 Spin<strong>de</strong>ln (einschließlich 4420<br />
Zwirnspin<strong>de</strong>ln) in Betrieb. 1993 Fortsetzung <strong>de</strong>r Gesellschaft,<br />
1994 aufgelöst, 1998 Baumwollspinnerei und Warperei Furth<br />
AG i.L., Chemnitz.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1897 <strong>als</strong> Bavaria Brauerei AG in Altona. 1922 Fusion<br />
mit <strong>de</strong>r 1863 gegrün<strong>de</strong>ten Actien-Bierbrauerei in Hamburg-St.<br />
Pauli und Umbenennung wie oben. 1917-27 Übernahme<br />
diverser Brauereien in Nord<strong>de</strong>utschland. 1931/32 Sitzverlegung<br />
von Altona nach Hamburg. 1959/60 wur<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>m<br />
Brauereigelän<strong>de</strong> in Hamburg-St. Pauli ein Mineralbrunnen erbohrt,<br />
<strong>de</strong>r die Voraussetzung für ein Brunnengetränke-Programm<br />
schuf, das seit 1961 unter <strong>de</strong>m Namen St. Michaelis<br />
vertrieben wird. Ab 1964 eröffnete die damalige Tochtergesellschaft<br />
ASTRA Bowling Betriebs-GmbH (die spätere Nord<strong>de</strong>utsche<br />
Gaststätten GmbH) mehrere Bowling-Anlagen im Großraum<br />
Hamburg. 1973 Verlagerung <strong>de</strong>r Harburger Produktion<br />
auf das Hauptbrauhaus in Hamburg-St. Pauli. Neben <strong>de</strong>m A-<br />
STRA-Pils gehörte auch die Marke Jever zum Programm. Die<br />
Schließung <strong>de</strong>r traditionsreichen, heute zum Holsten-Konzern<br />
gehören<strong>de</strong>n Brauerei En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 90er Jahre war in Hamburg von<br />
erbitterten Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen begleitet.<br />
Los 127 Schätzwert 30-75 €<br />
Bayerische Elektrizitäts-Werke<br />
München, Aktie 100 RM Nov. 1941<br />
(Auflage 1510, R 5) EF<br />
Gründung 1898. Die Gesellschaft übernahm die <strong>de</strong>r AG für E-<br />
lektricitäts-Anlagen in Köln erteilten Konzessionen und die bereits<br />
errichteten Anlagen für die Versorgung mit elektrischer E-<br />
nergie in einem Teil <strong>de</strong>s Bezirksverban<strong>de</strong>s Schwaben und Neuburg.<br />
1899 wur<strong>de</strong> die Konzession zur Versorgung <strong>de</strong>r Stadt<br />
Neu-Ulm (Donau) erworben und ein Kraftwerk an <strong>de</strong>r Iller errichtet.<br />
1902 übernahm <strong>de</strong>i Gesellschaft das Vermögen <strong>de</strong>r<br />
Bayerischen Elektricitäts-Gesellschaft Helios. Die Städte Freising,<br />
Tauberbischofsheim, Ochsenfurt wur<strong>de</strong>n versorgt. Außer<strong>de</strong>m<br />
Grundbesitz in Landshut, wo zeitweilig das Zentralbüro<br />
war. Großaktionär 1943: Elektrische Licht- und Kraftanlagen<br />
AG, Berlin. Börsennotiz Berlin und München.<br />
Los 129 Schätzwert 50-100 €<br />
Bayerische Stickstoff-Werke AG<br />
München, Aktie 1.000 Mark Jan. 1914<br />
(Auflage 1400, R 4) EF<br />
Gründung 1908. Angeglie<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong> 1933 die Mittel<strong>de</strong>utsche<br />
Stickstoffwerke AG und 1941 die Braunschweigische Harzkalkwerke<br />
GmbH. 1978 Umfirmierung in SKW Trostberg AG mit <strong>de</strong>r<br />
VIAG <strong>als</strong> Großaktionär. Nach <strong>de</strong>r Fusion <strong>de</strong>r SKW Trostberg AG<br />
mit <strong>de</strong>r Degussa-Hüls im Febr. 2001 ist Trostberg heute ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r<br />
Forschungs- und Produktionsstandort im Degussa-<br />
Konzern.<br />
Die BMW R68 von 1954<br />
Los 123 Schätzwert 200-250 €<br />
Bauverein Kriegerfamilien-Heim mbH<br />
Dres<strong>de</strong>n, Anteilschein 500 Mark<br />
12.1.1942 (Ersatzurkun<strong>de</strong> auf Vordruck<br />
vom 31.12.1916, R 11), ausgestellt auf<br />
die Dresdner Han<strong>de</strong>lsbank AG EF-VF<br />
Zuvor unbekannt gewesen, nur 2 Stück lagen im<br />
Reichsbankschatz.<br />
Zwischen Schützenhof-, Stephan-, Platanen- und Böttgerstraße<br />
wur<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>m 1. Weltkrieg 121 Wohnungen für Kriegerfamilien<br />
gebaut. In <strong>de</strong>n 1930er Jahren umbenannt in Baugesellschaft<br />
Familien-Heim GmbH.<br />
Los 126 Schätzwert 125-250 €<br />
Bayerische Bierbrauerei-Gesellschaft,<br />
vorm<strong>als</strong> H. Schwartz<br />
Speyer, Aktie 1.000 Mark 27.9.1888<br />
(Auflage 400, R 5) VF<br />
Großformatig, sehr <strong>de</strong>korativ verziert mit Wappen<br />
und kalligraphierten Initialbuchstaben.<br />
Gründung 1886 <strong>als</strong> Bayerische Bierbrauerei-Gesellschaft<br />
vorm. H. Schwartz in Speyer. 1914 fusionsweise Übernahme<br />
<strong>de</strong>r Brauerei zum Storchen AG und Umfirmierung in “Brauerei<br />
Schwartz-Storchen AG”. Die bei<strong>de</strong>n Braustätten wur<strong>de</strong>n daraufhin<br />
durch einen unterirdischen Gang verbun<strong>de</strong>n. 1922 Fusion<br />
mit <strong>de</strong>r Brauereigesellschaft zur Sonne vorm. H. Weitz<br />
(diese hatte 1908 schon die AG Speyerer Brauhaus vorm.<br />
Schultz und 1921 die Löwenbrauerei vorm. I. Busch in Annweiler<br />
übernommen). Börsennotiz Mannheim und Frankfurt.<br />
Los 128 Schätzwert 500-625 €<br />
Bayerische Motoren Werke AG<br />
München, 4 % Sammel-Teilschuldv. 200<br />
x 500 RM Sept. 1943 (Auflage nur 20<br />
Stück, R 8) UNC<br />
Ursprung sind die “Gustav Otto Flugmaschinenwerke”, <strong>de</strong>ren<br />
Grün<strong>de</strong>r ein Sohn <strong>de</strong>s Erfin<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>s Viertaktmotors Nicolaus<br />
August Otto war. Seit 1916 AG <strong>als</strong> “Bayerische Flugmotorenwerke<br />
AG”. Nach <strong>de</strong>m verlorenen Weltkrieg gab es keine Nachfrage<br />
nach Flugmotoren mehr, weshalb die BFM an<strong>de</strong>rweitige<br />
Betätigung suchten: 1922 Erwerb <strong>de</strong>r Motorenbau-Sparte von<br />
<strong>de</strong>r Firma Knorr-Bremse und Umfirmierung in “Bayerische Motoren<br />
Werke AG”. 1925/1926 gehörte BMW zu <strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>rn<br />
<strong>de</strong>r Deutschen Luft Hansa. 1928 erwarb BMW von <strong>de</strong>r Gothaer<br />
Waggonfabrik die Fahrzeugfabrik Eisenach (Dixi-Werke, gebaut<br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 3/15-PS-Dixi-Wagen nach einer Lizenz <strong>de</strong>r Austin<br />
Motor Co.) <strong>Der</strong> im 2. Weltkrieg erneut boomen<strong>de</strong> Bau von Flugmotoren<br />
brachte die Auto- und Motorrad-Sparte ins Hintertreffen,<br />
mit andauern<strong>de</strong>n Folgen nach <strong>de</strong>m Krieg: 1959 stand<br />
BMW vor <strong>de</strong>r Pleite, <strong>de</strong>r Konkurrent Daimler-Benz legte ein Ü-<br />
bernahmeangebot vor. Als “Weißer Ritter” stieg dam<strong>als</strong> die In-<br />
Los 130 Schätzwert 15-30 €<br />
Bayerischer Sparkassen- und<br />
Giroverband - Bayer. Gemein<strong>de</strong>bank<br />
München, Schuldv. 25 RM 31.12.1927<br />
(R 4) EF<br />
Bayerische-Kommunal-Sammel-Ablösungsanleihe.<br />
Mit anh. Auslosungsschein.<br />
Die Bayerische Gemein<strong>de</strong>bank wur<strong>de</strong> <strong>als</strong> Girozentrale für Bayerns<br />
Sparkasse 1914 errichtet. 1972 Zusammenschluß mit<br />
<strong>de</strong>r staatlichen Bayerischen Lan<strong>de</strong>sbo<strong>de</strong>nkreditanstalt zur Bayerischen<br />
Lan<strong>de</strong>sbank. Sie ist die Hausbank <strong>de</strong>s Freistaates<br />
Bayern und Zentralbank für die bayerischen Sparkassen.<br />
Los 124 Schätzwert 75-100 €<br />
Bauverein zur Beschaffung preiswerter<br />
Wohnungen in Leipzig eGmbH<br />
Leipzig, 4,5 % Na.-Schuldv. 1.000 RM<br />
1.11.1940 (R 10) EF<br />
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
1898 gegrün<strong>de</strong>te Baugenossenschaft. 1929 hatte die Genossenschaft<br />
6000 Mitglie<strong>de</strong>r. 1952 Integration in die Arbeiterwohnungsgenossenschaft<br />
(AWG).<br />
Los 125 Schätzwert 25-50 €<br />
Bavaria- und St. Pauli-Brauerei<br />
Hamburg, Aktie 5 x 100 RM Dez. 1941<br />
(Auflage 7000, R 3) UNC-EF<br />
Mit Firmensignet.<br />
Nr. 128 Nr. 164<br />
13
Los 131 Schätzwert 30-60 €<br />
Beamten-Wohnungs-Verein<br />
Neukölln eGmbH<br />
Berlin-Neukölln, 5,5 % Schuldv. 200<br />
Goldmark 1.9.1936 (R 7) EF<br />
Gründung 1902 von engagierten Lehrern im damaligen Rixdorf.<br />
Bis 1914 Bau von 500 Wohnungen. Nach ersten Erfolgen<br />
in Neukölln weitete sich die Genossenschaft vor allem in <strong>de</strong>n<br />
20er Jahren mit be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Reformsiedlungen auch auf an<strong>de</strong>re<br />
Bezirke aus. Nachfolgegesellschaft ist <strong>de</strong>r wbv Wohnungsbau-Verein<br />
Neukölln eG.<br />
Los 132 Schätzwert 30-75 €<br />
Becker & Kirsten AG<br />
Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 RM Juni 1941<br />
(Auflage 500, R 4) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1878, AG seit 1923. Herstellung und Vertrieb von<br />
Drogen, Chemikalien und an<strong>de</strong>ren chemisch-technischen und<br />
pharmazeutischen Erzeugnissen sowie Farben und Großhan<strong>de</strong>l<br />
mit <strong>de</strong>rartigen Produkten. Großaktionär (1943): H.Th. Böhme<br />
AG, Chemnitz. Die Firma wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>m Krieg enteignet.<br />
Los 133 Schätzwert 30-90 €<br />
Bellevue-Immobilien AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 RM Okt. 1928 (Auflage<br />
1500, R 3) EF<br />
Gründung 1926 <strong>als</strong> “Canada Land Comp. AG”, 1928 Umfirmierung<br />
wie oben. Trotz Weltwirtschaftskrise gelang es 1930,<br />
die Baufinanzierungsmittel für das neunstöckige “Columbushaus”<br />
am Potsdamer Platz zu beschaffen. Die Fertigstellung<br />
dieses nach mo<strong>de</strong>rnsten Grundsätzen erbauten Bürohochhauses<br />
erfolgte im Frühjahr 1932. Wegen Bombenschä<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong><br />
das Columbushaus, das sich nunmehr im Ostsektor <strong>de</strong>r Stadt<br />
befand, 1945 abgerissen. Das 1.900 m◊ große Grundstück am<br />
Potsdamer Platz befand sich fortan im Niemandsland <strong>de</strong>r Berliner<br />
Mauer. 1974 wur<strong>de</strong> die Bellevue-Immobilien-AG im Han<strong>de</strong>lsregister<br />
gelöscht, aber dann 1991 nach <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rvereinigung<br />
reaktiviert, nach<strong>de</strong>m das Grundstück plötzlich immens<br />
wertvoll gewor<strong>de</strong>n war (heute steht darauf ein 16-geschossiges<br />
Bürogebäu<strong>de</strong>). Zurückgekommen war <strong>de</strong>r Zipfel Land übrigens<br />
schon in <strong>de</strong>n 80er Jahren <strong>als</strong> Teil eines Grundstücks-De<strong>als</strong><br />
mit <strong>de</strong>r DDR, damit man entlang <strong>de</strong>r Mauer auf westlichem<br />
Gebiet eine neue Straße bauen konnte. Großaktionär war die<br />
seinerzeit noch zu Delbrück & Co. Privatbankiers gehören<strong>de</strong><br />
“Berliner AG für Industriebeteiligungen”.<br />
Nr. 134<br />
Los 134 Schätzwert 60-120 €<br />
Berberich AG<br />
Säckingen a. Rh., Aktie 1.000 RM<br />
28.11.1929. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1200,<br />
R 6) EF<br />
Großes Prägesiegel mit prachtvollem Wappen.<br />
1929 hervorgegangen aus <strong>de</strong>m Zusammenschluß <strong>de</strong>r Unternehmen<br />
Berberich & Co. oHG (gegr. 1857) und <strong>de</strong>r J. Berberich<br />
Söhne (gegr. 1888) in Säckingen. Die Baumwollweberei<br />
und -druckerei war bis Mitte <strong>de</strong>s 20. Jh. Deutschlands größte<br />
Fahnenfabrik. 1956 kaufte <strong>de</strong>r Hanauer Geschäftemacher Albin<br />
Witter <strong>de</strong>r Familie Berberich 95 % <strong>de</strong>s Aktienkapit<strong>als</strong> <strong>de</strong>r<br />
inzwischen fast insolventen AG (nom. 1,2 Mio. DM) zum Kurs<br />
von 10 % <strong>de</strong>s Nennwertes ab. Anstatt die Firma zu sanieren<br />
verschleu<strong>de</strong>rte Witter das Anlagevermögen und verkaufte u.a.<br />
das firmeneigene Kraftwerk. Für Löhne und Gehälter war trotz<strong>de</strong>m<br />
kein Geld mehr da, die Arbeiter und Angestellten erhielten<br />
statt Bargeld aus <strong>de</strong>n unverkauften Restbestän<strong>de</strong>n Naturalleistungen<br />
in Form von Tisch<strong>de</strong>cken, Taschentüchern, Kopftüchern,<br />
H<strong>als</strong>tüchern und Schürzen. Nach<strong>de</strong>m die Mitarbeiten<br />
1958 Konkursantrag gestellt hatten, wur<strong>de</strong> Albin Witter wegen<br />
dringen<strong>de</strong>n Verdachts eines Konkursvergehens verhaftet.<br />
Los 135 Schätzwert 150-250 €<br />
Bergbahn AG St. Anton am Arlberg<br />
Innsbruck, Aktie 100 RM Sept. 1940<br />
(Auflage 500, R 8) UNC<br />
Das Kapital wur<strong>de</strong> 1939/40 von Schilling auf RM<br />
und dann 1956 wie<strong>de</strong>r 1:4 auf Schilling umgestellt.<br />
Gründung 1937, zunächst konzessioniert für die Seilschwebebahn<br />
von St. Anton am Arlberg auf <strong>de</strong>n Galzig. Die Seilbahn<br />
wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>m System Zuegg-Bleichert erbaut und am<br />
19.12.1937 eröffnet. Die Zahl <strong>de</strong>r Fahrgäste stieg beständig<br />
von rd. 100.000 in <strong>de</strong>n Jahren nach <strong>de</strong>r Eröffnung bis knapp<br />
300.000 in <strong>de</strong>n 1960er Jahren. 1953-60 Errichtung von vier<br />
Skiliften in St. Christoph sowie vom Feldherrnhügel auf <strong>de</strong>n<br />
Galzig. 1962 Verleihung <strong>de</strong>r eisenbahnrechtlichen Konzession<br />
für die Gampbergbahn (Seilbahn von St. Anton a.A. auf <strong>de</strong>n<br />
Gampberg). Zu <strong>de</strong>n Beteiligungen gehört auch ein Anteil von<br />
26 % an <strong>de</strong>r Zugspitzbahn AG, Ehrwald.<br />
Los 136 Schätzwert 75-100 €<br />
Bergbau-AG Fichtelgold<br />
Brandholz, Aktie 1.000 Mark Nov. 1921<br />
(Auflage 3400, R 10) EF<br />
1924 umgestellt auf 20 Gold-Mark. Nur 5 Stück<br />
lagen im Reichsbankschatz.<br />
Nr. 135 Nr. 137<br />
Gründung 1920 zur Ausbeutung von Gold-, Silber-, Antimon-,<br />
Arsen- u. Schwefelkiesgruben im Fichtelgebirge, wobei Dir. Otto<br />
Heer in Steinach die ihm gehören<strong>de</strong>n sämtlichen Kuxe <strong>de</strong>r Gewerkschaften<br />
“Fürstenzeche”, “Schickung Gottes” sowie die<br />
sechs Bergwerke <strong>de</strong>r “Gew. für Antimon- und Goldgewinnung im<br />
Fichtelgebirge” einbrachte. Dazu kamen vier Gold-, Silber- und<br />
Arsen-Gruben im Kreis Löwenberg (Schlesien) und die Manganerzfel<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r sächsischen Gewerkschaft “A<strong>de</strong>lma” bei Geyer im<br />
Erzgebirge. Weiter hinzuerworben wur<strong>de</strong> 1922 das Grubenfeld<br />
Markus Röhling unter <strong>de</strong>n erzgebirgischen Städten Annaberg<br />
und Buchholz. Nachweislich bereits im 6. Jh. wur<strong>de</strong> im Weißmaintal<br />
bei Bad Berneck Waschgold gefun<strong>de</strong>n. Beim Verfolgen<br />
<strong>de</strong>s Waschgol<strong>de</strong>s im Fluß ent<strong>de</strong>ckten die Bergleute schließlich<br />
die Erzgängen <strong>de</strong>s “Goldberges” bei Goldkronach. <strong>Der</strong> Bergbau<br />
gelangte dort zu einer solchen Blüte, daß Kaiser Otto <strong>de</strong>r Große<br />
968 einen Stamm fränkischer Bergleute nach Goslar verpflanzen<br />
konnte, wo sie das später 1000 Jahre lang betriebene Bergwerk<br />
im Rammelsberg grün<strong>de</strong>ten. Bei Goldkronach unterlag <strong>de</strong>r<br />
Bergbau großen Schwankungen und kam in <strong>de</strong>n Hussittenkriegen<br />
ganz zum Erliegen. 1792 fielen die Fürstentümer Ansbach<br />
und Bayreuth an Preußen, 1793 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Universalgelehrte A-<br />
lexan<strong>de</strong>r von Humboldt preußischer Bergbeamter für die Reviere<br />
Goldkronach, Naila und Wunsie<strong>de</strong>l. Er bereiste das Revier<br />
ausgiebig, steigerte Abbau und Verhüttung erheblich und sammelte<br />
hier für das Berliner Mineralienkabinett. Nach einer weiteren<br />
Perio<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Darnie<strong>de</strong>rliegens wur<strong>de</strong> um 1850 <strong>de</strong>r Bergbau<br />
vom Bayerischen Staat auf <strong>de</strong>r Fürstenzeche wie<strong>de</strong>r begonnen,<br />
wo auch ein Stempelpochwerk errichtet wur<strong>de</strong>. Wegen Unrentabilität<br />
hatten auch diese Aktivitäten nur sehr kurzen Bestand.<br />
Schließlich verzichtete <strong>de</strong>r Staat auf seine Rechte. Die Bergbau-<br />
AG “Fichtelgold” trieb nach ihrer Gründung 1920 die Aufschlußarbeiten<br />
in <strong>de</strong>n Gruben “Fürstenzeche” und “Silberne Rose” voran,<br />
brachte bis März 1922 <strong>de</strong>n 200 m tiefen Ludwig-Wittmann-<br />
Schacht bei Goldmühl nie<strong>de</strong>r (benannt nach <strong>de</strong>m AR-Vorsitzen<strong>de</strong>n<br />
Kommerzienrat Ludwig Wittmann vom Bankhaus L. Wittmann<br />
& Co. aus Stuttgart, wo <strong>de</strong>r überwiegen<strong>de</strong> Teil <strong>de</strong>s Kapit<strong>als</strong><br />
eingeworben wor<strong>de</strong>n war), richtete von hier aus auf zwei<br />
Sohlen <strong>de</strong>n Abbau <strong>de</strong>s goldhaltigen “Spiesglasganges” her und<br />
stellte am Schacht ein Krupp’sches Stempelpochwerk auf. Im<br />
Juli 1923 verließen die ersten Goldbarren das Bergwerk. Am<br />
26.8.1925 wur<strong>de</strong> über das Vermögen <strong>de</strong>r Ges das Konkursverfahren<br />
eröffnet. <strong>Der</strong> 2. Weltkrieg setzte <strong>de</strong>m Bergbau im Fichtelgebirge<br />
ein endgültiges En<strong>de</strong>. <strong>Der</strong> 1981 unternommene Versuch<br />
einer Nürnberger Explorationsfirma, die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Erze mit<br />
einem Goldgehalt von 11 Gramm pro Tonne wie<strong>de</strong>r aufzunehmen,<br />
scheiterte. Aber noch heute fin<strong>de</strong>n in Goldkronach jährliche<br />
Goldsuchertreffen statt und die “Deutsche Goldsuchervereinigung<br />
e.V.” hat hier ihren Sitz.<br />
Los 137 Schätzwert 600-750 €<br />
Bergbau-AG Friedrichssegen<br />
Friedrichssegen/Lahn, Aktie 1.000 Mark<br />
5.2.1904 (Grün<strong>de</strong>raktie, Auflage urspr.<br />
1000, R 10). Ab 1910 VZ-Aktie, ab 1912<br />
mangels erneuter Zuzahlung wie<strong>de</strong>r<br />
Stammaktie VF<br />
Zuvor ganz unbekannte Emission, von <strong>de</strong>n nur<br />
zwei im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen Stücken ist<br />
dies das letzte noch verfügbare. Minimale Randschä<strong>de</strong>n<br />
fachgerecht restauriert.<br />
För<strong>de</strong>ranlagen <strong>de</strong>r Grube Friedrichssegen um 1905<br />
<strong>Der</strong> Abbau von Blei- und Silbererzen im Gebiet von Bad Ems<br />
wur<strong>de</strong> schon von <strong>de</strong>n Römern betrieben. Vorläufer von Friedrichssegen<br />
sind erstm<strong>als</strong> 1209 urkundlich erwähnt. Nach einer<br />
1768 vom Mainzer Fürstbischof erteilten Schürferlaubnis<br />
im Lahnsteiner Wald grün<strong>de</strong>te sich erstm<strong>als</strong> 1853 eine AG unter<br />
<strong>de</strong>r Firma “Ges. <strong>de</strong>s Silber- und Bleibergwerks Friedrichssegen”.<br />
1900 bis 1903 dann eine bergrechtliche Gewerkschaft.<br />
1903 auf Betreiben von Berliner Privatbankiers erneut<br />
in eine AG umgemo<strong>de</strong>lt und in Berlin an die Börse gebracht.<br />
Das auf Silber, Blei, Kupfer, Nickel, Eisen, Mangan, Schwefelkies<br />
und Dachschiefer verliehene Bergwerk Friedrichssegen,<br />
das auch alle diese Mineralien för<strong>de</strong>rte, lag an <strong>de</strong>r Lahn 7 km<br />
von Bad Ems und 10 km von Koblenz entfernt. Geför<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong><br />
über <strong>de</strong>n Inneren Schacht mit 195 m Teufe und <strong>de</strong>n Hauptmaschinenschacht<br />
mit 484 m Teufe. Zu <strong>de</strong>n Übertageanlagen<br />
gehörte auch eine Kirche und eine Schule. Die Grubenbahn<br />
zum Bahnhof Friedrichssegen war <strong>als</strong> kombinierte Adhäsionsund<br />
Zahnradbahn die erste dieser Art in ganz Preußen. Anfang<br />
1907 ferner Ankauf <strong>de</strong>s Blei- und Zinkerzbergwerks Gutehoffnung<br />
<strong>de</strong>r Werlauer Gewerkschaft in St. Goar, das schon fast<br />
100 Jahre in Betrieb war und aus zwei Gangzügen för<strong>de</strong>rte.<br />
<strong>Der</strong> im März 1908 getätigte Kauf <strong>de</strong>s Zinkerzbergwerkes Laura<br />
bei Mehlen (Verkäufer: R. Mannesmann) wur<strong>de</strong> später wegen<br />
unbefriedigen<strong>de</strong>r Erzför<strong>de</strong>rung rückgängig gemacht. Obwohl<br />
die Ges. zu <strong>de</strong>r Zeit schon <strong>de</strong>fizität und chronisch kapit<strong>als</strong>chwach<br />
war, plante man nahe <strong>de</strong>r Grube Friedrichssegen<br />
noch 1912 die Errichtung einer Zinkhütte und einer Schwefelsäurefabrik.<br />
Ebenfalls 1912 löste man die Grube Friedrichssegen,<br />
<strong>de</strong>ren teure weitere Erschließung nicht mehr finanzierbar<br />
war, in Form einer neuen tausendteiligen Gewerkschaft heraus.<br />
<strong>Der</strong> AG blieb danach nur noch die profitable Grube Werlau. A-<br />
ber zu spät: 1913 ging die AG in Konkurs. Die Zwangsversteigerung<br />
<strong>de</strong>s Bergwerkseigentums (ein erster Termin im Nov.<br />
1914 war mit Rücksicht auf <strong>de</strong>n gera<strong>de</strong> begonnenen 1. Weltkrieg<br />
abgesagt wor<strong>de</strong>n) fand im Okt. 1918 statt. Die Grube<br />
Werlau wur<strong>de</strong> dann wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Form einer bergrechtlichen<br />
Gewerkschaft betrieben, ging 1934 an die AG für Bergbau,<br />
Blei- und Zinkfabrikation zu Stolberg und in Westfalen (Stolberger<br />
Zink AG) und stellte erst 1961 die För<strong>de</strong>rung ein. Die immer<br />
noch metallreiche Hal<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Grube Friedrichssegen wur<strong>de</strong><br />
schließlich von 1950 bis 1957 noch einmal mittels Hal<strong>de</strong>nflotation<br />
ausgebeutet.<br />
Los 138 Schätzwert 500-625 €<br />
Bergbau-AG Friedrichssegen<br />
Friedrichssegen/Lahn, Aktie 1.000 Mark<br />
20.3.1907 (Auflage urspr. 1400, R 10). Ab<br />
1910 Stammaktie und 4:3<br />
zusammengelegt, ab 1912 nach<br />
Zuzahlung dann VZ-Aktie VF<br />
Ebenfalls unbekannt gewesene Emission, auch<br />
dies von <strong>de</strong>n nur drei im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen<br />
Stücken das letzte verfügbare.<br />
14
Los 139 Schätzwert 25-50 €<br />
Bergbau-AG Lothringen<br />
Bochum, Genußschein 500 RM Jan. 1934<br />
(Auflage 2000, R 4) EF<br />
Gründung 1872 <strong>als</strong> Gewerkschaft <strong>de</strong>r Zeche Lothringen u.a.<br />
durch Friedrich Funke und Carl und Friedrich Wilhelm Waldthausen.<br />
1880 Aufnahme <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung. 1912 be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong><br />
Aus<strong>de</strong>hnung durch Erwerb <strong>de</strong>r Kuxenmehrheit <strong>de</strong>r Gewerkschaft<br />
Freie Vogel und Unverhofft (1923 dann verschmolzen).<br />
1920 Umwandlung <strong>de</strong>r Gewerkschaft in die Bergbau-AG Lothringen.<br />
Ein sehr interessanter Aspekt ist die “Flucht” <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />
vor <strong>de</strong>r französischen Ruhrbesetzung und <strong>de</strong>r Versuch,<br />
die Geschäftsschwerpunkte weiter nach Osten zu verlegen: <strong>Der</strong><br />
Firmensitz wur<strong>de</strong> 1923 (bis 1932) nach Hannover verlegt. 1924<br />
Beteiligung an <strong>de</strong>r Hannoversche Maschinenbau-AG (Hanomag)<br />
und <strong>de</strong>r Lin<strong>de</strong>ner Eisen- und Stahlwerke AG. 1925 Erwerb <strong>de</strong>r<br />
Mathil<strong>de</strong>nhütte AG in Bad Harzburg, <strong>de</strong>r Eisenerzgruben Friedrike<br />
bei Harzburg und Hansa bei Harlingero<strong>de</strong> (alle drei 1937 an<br />
ein Konsortium aus Krupp und Hoesch verkauft) sowie einer<br />
Flußspatgrube bei Rottlebero<strong>de</strong> (Südharz). Außer<strong>de</strong>m Gießereibetriebe<br />
und Erzgruben in Blankenburg und Zorge im Harz,<br />
schließlich auch an <strong>de</strong>r Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn-<br />
AG beteiligt. 1933 Sanierung durch Kapitalzusammenlegung<br />
12:1, im Jahr 1936 verkaufte <strong>de</strong>r Großaktionär Deutsche Bank<br />
seine Beteiligung an <strong>de</strong>n Wintershall-Konzern, 1956 weiterverkauft<br />
an die ARBED-Tochter Esch weiler Bergwerksverein.<br />
Los 140 Schätzwert 30-40 €<br />
Bergbaugesellschaft “Fichtelgold”<br />
Brandholz / Stuttgart, Namens-<br />
Anteilschein 1 Anteil Febr. 1933 (R 8) VF<br />
Nur 15 Stück lagen im Reichsbankschatz. Verfärbt.<br />
Auffanggesellschaft <strong>de</strong>r Bergbau-AG Fichtelgold (siehe Los<br />
136).<br />
für Industrie und Gewerbe, Kühlanlagen, industrielle Separatoren.<br />
1967 umfirmiert in Alfa-Laval Bergedorfer Eisenwerke<br />
GmbH, seit 1974 Alfa-Laval GmbH, 1991 durch Tetra Pak aufgekauft.<br />
Los 143 Schätzwert 300-375 €<br />
Bergwitzer Braunkohlen AG<br />
Bergwitz, 5 % Teilschuldv. 5.000 Mark<br />
Nov. 1921 (Auflage 400, R 12) VF+<br />
Wun<strong>de</strong>rschöne Mäan<strong>de</strong>r-Umrahmung, Schlegel<br />
und Eisen im Unterdruck ausgespart. Zuvor unbekannt<br />
gewesen, ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />
Bei <strong>de</strong>r Gründung 1905 <strong>als</strong> “Gniest-Bergwitzer Braunkohlenwerke<br />
zu Wittenberg” wur<strong>de</strong>n die Braunkohlenwerke und<br />
Dampfziegelei Gniest GmbH bei Kemberg erworben. Auf einem<br />
400 ha großen Gelän<strong>de</strong> am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Urstromt<strong>als</strong> <strong>de</strong>r Elbe<br />
wur<strong>de</strong> ein Braunkohlentagebau betrieben. Bis zu 700 Mitarbeiter<br />
för<strong>de</strong>rten bis in die 1950er Jahre zuletzt über 2 Mio. t<br />
Braunkohle im Jahr. Mehrheitlich beteiligt an <strong>de</strong>r (1935 stillgelegten)<br />
Braunkohlen-Abbaugesellschaft Frie<strong>de</strong>nsgrube AG in<br />
Meuselwitz und <strong>de</strong>r Kleinbahn Bergwitz-Kemberg, die vor allem<br />
<strong>de</strong>r Abfuhr <strong>de</strong>r Kohle zur Anhalter Bahn Berlin-Wittenberg-Bitterfeld-Halle-Leipzig<br />
diente. Großaktionäre waren die Dresdner<br />
Bank und die Reichselektrowerke. Seit <strong>de</strong>r Stilllegung Anfang<br />
<strong>de</strong>r 1950er Jahre füllt sich <strong>de</strong>r Tagebau, in <strong>de</strong>m bis En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
1980er Jahre noch be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Fun<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>r Bronzezeit gemacht<br />
wur<strong>de</strong>n, mit Wasser. Heute erinnert an die Bergbauperio<strong>de</strong><br />
nur noch <strong>de</strong>r im Tagebau entstan<strong>de</strong>ne Bergwitzsee.<br />
Los 145 Schätzwert 50-100 €<br />
Berlin-Burger Eisenwerk AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark 9.8.1921<br />
(Auflage 5000, R 7) EF-VF<br />
Jugendstilelemente im Unterdruck.<br />
Gründung 1913 <strong>als</strong> Herdkessel-Industrie AG, 1916 umbenannt<br />
wie oben anläßlich <strong>de</strong>r Übernahme <strong>de</strong>s Burger Eisenwerks von<br />
F. Angrick. Neben Erzeugnissen <strong>de</strong>r Eisen-, Stahl- und Metallindustrie<br />
wur<strong>de</strong>n von 1923-1927 unter <strong>de</strong>r Marke Be-Be auch<br />
Motorrä<strong>de</strong>r hergestellt. Unterstützt durch nicht weniger <strong>als</strong> 8<br />
Kapitalerhöhungen in nur 7 Jahren fuhr die in Berlin börsennotierte<br />
AG (Mehrheitsaktionär: J. Roth AG Eisengiesserei und<br />
Maschinen-Fabriken, Berlin-Tempelhof) einen beispiellosen Expansionskurs<br />
und entwickelte sich zu einer umfassen<strong>de</strong>n Holding<br />
<strong>de</strong>r Eisen-, Stahl und Metallindustrie. Werke: a) Eisen-,<br />
Stahl- und Walzwerk sowie Maschinenfabrik in Burg bei Mag<strong>de</strong>burg,<br />
b) Metallwaren- und Blechemballagenfabrik in Hei<strong>de</strong>nau<br />
bei Dres<strong>de</strong>n (früher L. Georg Bierling & Co. AG), c) Maschinen-<br />
und Werkzeugfabrik in Rostock, d) Metallwaren-, Armaturen-<br />
und Ba<strong>de</strong>öfenfabrik in Leipzig-Eutritzsch (früher vereinigte<br />
Jaeger, Rothe & Siemens-Werke AG, e) Ronomit GmbH<br />
Isolierrohrfabrik in Dres<strong>de</strong>n-Leuben, f) Spezialmaschinenfabrik<br />
S. Aston AG in Burg bei Mag<strong>de</strong>burg. Ferner beteiligt bei <strong>de</strong>r<br />
Bayerische Eisenhan<strong>de</strong>ls-Ges. Ehmer & Co. KG in München, Eisengroßhandlung<br />
Hermann Kramer & Co. KG in Danzig-Langfuhr,<br />
Eisengroßhandlung Gebr. Noether KG in Bruchsal i. Ba<strong>de</strong>n,<br />
Eisenhan<strong>de</strong>l-AG in Duisburg, R. Dolberg Maschinen- und Feldbahnfabrik<br />
AG in Berlin, Autosafe AG in Berlin, Steyr-Automobile<br />
Deutsche Verkaufs-AG in Berlin, Automat-Industrie GmbH in<br />
Wien, Dajac Deutsch-Amerikanische Automobil-Industrie AG in<br />
Berlin, Braunkohlenbergwerk “Luise” AG in Altenweddingen b.<br />
Mag<strong>de</strong>burg, Stahl- und Eisen-AG in Königsberg i. Pr., “Momentag”<br />
Moment-Büro-Bedarfs-AG in Berlin, Gebr. Voss GmbH<br />
Heizungsanlagen in Stendal. Das hastig zusammengezimmerte<br />
Firmenimperium war stark fremdfinanziert und zerbrach Anfang<br />
1925, <strong>als</strong> die Gläubiger nervös wur<strong>de</strong>n. In Folge <strong>de</strong>r<br />
schlechten Konjunktur fand <strong>de</strong>r Konkursverwalter für keines<br />
<strong>de</strong>r Werke einen Käufer; lediglich die Radiatoren-Gießerei in<br />
Burg wur<strong>de</strong> zur Beschäftigungssicherung von einer stadteigenen<br />
GmbH übernommen. Die Werke Burg und Leipzig waren<br />
1929 aus <strong>de</strong>r Konkursmasse entlassen, die Werke Rostock und<br />
Hei<strong>de</strong>nau zwangsversteigert. Das Konkursverfahren dauerte<br />
länger <strong>als</strong> die kurze, aber intensive Scheinblüte dieses Industriekonglomerats:<br />
Erst 1936 war es nach über 10 Jahren<br />
Dauer been<strong>de</strong>t.<br />
Los 147 Schätzwert 150-200 €<br />
Berliner Bankverein AG<br />
Berlin, Aktie 20 RM Febr. 1926 (Auflage<br />
10000, R 8) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1877 <strong>als</strong> Berliner Makler-Verein zwecks Betrieb und<br />
Vermittlung von Börsengeschäften. Es war die zweitälteste<br />
<strong>de</strong>utsche Maklerbank. 1891 außer<strong>de</strong>m namhafte Beteiligung<br />
an <strong>de</strong>m Prämien-Vermittlungsgeschäft von Alex. Löwenherz<br />
Nachf. in Berlin. Ferner bis 1917 beim Bankhaus Veit, Selberg<br />
& Co. in Berlin beteiligt. 1904 außer<strong>de</strong>m Übernahme <strong>de</strong>s Geschäftsbetriebs<br />
<strong>de</strong>s in Liquidation getretenen Börsen-Han<strong>de</strong>ls-<br />
Vereins, wobei auch <strong>de</strong>r größte Teil <strong>de</strong>r zuvor dort organisierten<br />
Händler übertrat. Dabei wur<strong>de</strong> auch <strong>de</strong>r renommierte “Hertelsche<br />
Kursbericht” übernommen, <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Börsen-Han<strong>de</strong>ls-Verein<br />
schon bei seiner Gründung 1872 erworben hatte. Verluste<br />
bei Börsenengagements, bei Händlerkrediten und bei <strong>de</strong>n Beteiligungen<br />
zehrten zu Beginn <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges Reserven und<br />
Kapital auf. Im Verlauf <strong>de</strong>s Krieges, <strong>als</strong> sich die Situation nicht<br />
besserte, kam es dann zu einer stillen Liquidation. Im März<br />
1923 erfolgte, nach<strong>de</strong>m 90 % <strong>de</strong>s Aktienkapit<strong>als</strong> in an<strong>de</strong>re<br />
Hän<strong>de</strong> übergegangen waren, die Umwandlung von einer Maklerbank<br />
in eine normale Geschäftsbank. In <strong>de</strong>m Zusammenhang<br />
1923 Umfirmierung in “Berliner Bankverein AG”. (Gleichzeitig<br />
grün<strong>de</strong>ten 1923 die früheren Aktionäre zunächst nur aus<br />
Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Namensschutzes eine neue AG namens Berliner<br />
Makler-Verein). <strong>Der</strong> nunmehrige Berliner Bankverein übernahm<br />
1926 im Wege <strong>de</strong>r Fusion noch die Dünger-Kreditbank AG.<br />
Bald darauf zwangen ihn aber immense Kreditverluste in die<br />
1928 dann beschlossene Liquidation. 1929 auch Einstellung<br />
<strong>de</strong>r Börsennotiz in Berlin.<br />
Los 148 Schätzwert 75-150 €<br />
Berliner Dampfmühlen-AG<br />
Berlin, Aktie 100 RM Jan. 1930 (Auflage<br />
1400, R 8) EF<br />
Mit Berliner Bär in <strong>de</strong>r Umrandung.<br />
Gründung 1888 zum Erwerb, Errichtung und Betrieb von Getrei<strong>de</strong>mühlen.<br />
1921 Aufstellung <strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m Cöpenicker Betrieb<br />
ausgebauten Müllereimaschinen in <strong>de</strong>r Berliner Mühle.<br />
Besitz: Dampfmühle Berlin SO 16, Michaelkirchstr. 22/23 (Getrei<strong>de</strong>-Wäscherei<br />
und Trockenanlage, Getrei<strong>de</strong>-Silos) und Getrei<strong>de</strong>speicher<br />
Berlin-Cöpenick (Mechanische För<strong>de</strong>ranlagen).<br />
Lediglich für ein Jahr (1926-27) Zusammenschluß mit <strong>de</strong>r Berliner<br />
Victoriamühle, <strong>de</strong>r Humboldtmühle und <strong>de</strong>r Weizenmühle<br />
Karl Salomon AG in Berlin zu einer “Betriebsgesellschaft Berliner<br />
Mühlen mbH & Co., Berlin”. Börsen-Notiz: Berlin und Köln.<br />
Los 141 Schätzwert 30-75 €<br />
Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn-AG<br />
Hamburg, Genußschein Lit. A o. N.<br />
2.5.1931 (Auflage 5400, R 5) EF<br />
Gründung 1905. Strecken (zus. 65 km): Bergedorf-Geesthacht,<br />
Bergedorf-Zollerspieker (Vierlän<strong>de</strong>r Eisenbahn), Geesthacht-<br />
Billwer<strong>de</strong>r Moorfleet (Hamburger Marschbahn, 1928 eröffnet).<br />
1921 Übernahme <strong>de</strong>r Billwär<strong>de</strong>r Industriebahn (eröffnet 1907).<br />
1954 Fusion mit <strong>de</strong>n “Verkehrsbetrieben <strong>de</strong>s Kreises Storman”<br />
zur Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein AG” (VHH). 1965<br />
schließen sich VHH, HHA und die DB zum Hamburger Verkehrsverband<br />
(HVV) zusammen. 2000 Zusammenschluß mit<br />
<strong>de</strong>r “Pinneberger Verkehrsgesellschaft mbH”.<br />
Los 142 Schätzwert 30-90 €<br />
Bergedorfer Eisenwerk AG Astra-Werke<br />
Lohbrügge/Bergedorf, 5 % VZ-Aktie 20.000<br />
RM Sept. 1936 (Auflage 300, R 5) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1859, AG seit 1907. Spezialmaschinenbau: Astra-<br />
Molkerei-Maschinen, Alfa-Milchseparatoren, Kältemaschinen<br />
Los 144 Schätzwert 50-80 €<br />
Berlin-Borsigwal<strong>de</strong>r<br />
Metallwerke Löwenberg AG<br />
Borsigwal<strong>de</strong>, 5 % Teilschuldv. 1.000 Mark<br />
Febr. 1920 (Auflage 2000, R 8) EF<br />
Gründung 1916. Herstellung und Verkauf von Kupfer- und<br />
Messingfabrikaten, u.a. für Schiff- und Lokomotivbau. 1925<br />
Vergleich, Liquidation bis Anfang <strong>de</strong>r 30er Jahre.<br />
Los 146 Schätzwert 75-125 €<br />
Berliner AG für Eisengiesserei<br />
und Maschinenfabrikation<br />
Charlottenburg, Aktie 1.200 Mark Jan.<br />
1923 (Auflage 4500, R 7) EF-VF<br />
Gründung 1871 unter Übernahme <strong>de</strong>r Eisengießerei “J. C.<br />
Freund & Co.”. Durch <strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>rkrach wur<strong>de</strong> die Gesellschaft<br />
schwer in Mitlei<strong>de</strong>nschaft gezogen: 1881 wur<strong>de</strong>n zwei<br />
alte Aktien zu 600 M in eine neue Aktie zu 300 M zusammengelegt.<br />
Hergestellt wur<strong>de</strong>n Dampfmaschinen, Pumpmaschinen<br />
für Wasserwerke und Kanalisation, Asphaltaufbereitungsmaschinen,<br />
bewegliche Brücken, Motorpflüge und Kältemaschinen.<br />
En<strong>de</strong> 1922 wur<strong>de</strong> noch eine Stahlgießerei in Betrieb genommen.<br />
Während <strong>de</strong>r Inflationszeit brach <strong>de</strong>r Absatz <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />
<strong>de</strong>rart ein, daß 1927 die Produktion eingestellt wer<strong>de</strong>n<br />
mußte. Bis 1929 in Berlin börsennotiert. 1928/30 Umfirmierung<br />
in Freund-Stahl-AG. Die Ges. hatte eine Stahlsorte von<br />
beson<strong>de</strong>rs grosser Streckgrenze erfun<strong>de</strong>n (<strong>de</strong>n Siliciumstahl),<br />
jedoch blieben grössere Aufträge <strong>de</strong>s größten Abnehmers (<strong>de</strong>r<br />
Deutschen Reichsbahn) auf Jahre hinaus aus. Statt <strong>de</strong>ssen<br />
wur<strong>de</strong> das Verfahren von Konkurrenten kopiert. Ein Finanzkonsortium<br />
unter Führung <strong>de</strong>r Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft<br />
finanzierte <strong>de</strong>r Ges. ihre Patentverletzungsklagen,<br />
verweigerte aber weitere Mittel, nach<strong>de</strong>m schon 2 Mio. RM in<br />
die Prozesse investiert waren, ehe es zu einer Entscheidung<br />
<strong>de</strong>s Reichsgerichts kam. Schlußendlich gingen die Patente an<br />
das Finanzkonsortium, mit Unterstützung früherer Freund-<br />
Stahl-Mitarbeiter wur<strong>de</strong>n sie von US-Firmen verwen<strong>de</strong>t, die AG<br />
selbst ging 1932 in Liquidation.<br />
Los 149 Schätzwert 50-100 €<br />
Berliner Düngerhan<strong>de</strong>l AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 RM Okt. 1931 (Auflage<br />
140, R 6) EF<br />
Gründung im Mai 1931 durch Zusammenschluß <strong>de</strong>r Firmen<br />
Sarbok & Witzleb, Berlin und <strong>de</strong>r Dungabteilung <strong>de</strong>r Ein- und<br />
Verkaufsgenossenschaft Berliner Melkerei-Besitzer, Berlin.<br />
Zweck: Ein- und Verkauf von Dünger <strong>de</strong>r Berliner Tierhaltungen<br />
und alle hiermit zusammenhängen<strong>de</strong>n Geschäfte. 1943 besaß<br />
das Unternehmen einen Fuhrpark mit 45 Pfer<strong>de</strong>n, Umsatz jährlich<br />
etwa 2 Mill. Ztr. Dung aus Berliner Tierhaltungen. 1951 in<br />
eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt, die AG ist erloschen.<br />
Los 150 Schätzwert 200-250 €<br />
Berliner Lombardkasse AG<br />
Berlin, Aktie (Zwischenschein) 2 x 1.000<br />
RM Aug. 1931 (R 10), ausgestellt auf<br />
Firma Gebrü<strong>de</strong>r George, Berlin VF+<br />
Hektographierte Ausfertigung auf hellblauem Karton,<br />
rückseitig Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nstempel bis 1942 und<br />
15
lung, die 1922 <strong>als</strong> “Berliner Viehverkehrs-Bank AG” verselbständigt<br />
wur<strong>de</strong>. 1919/1922 Umfirmierung in “Han<strong>de</strong>lsbank AG in<br />
Berlin”. Großaktionär war zuletzt die Bayerische Hypothekenund<br />
Wechselbank. 1932 in <strong>de</strong>r großen Bankenkrise Zahlungseinstellung,<br />
Zwangsvergleich und Auflösung <strong>de</strong>r Gesellschaft.<br />
Los 157 Schätzwert 100-200 €<br />
Berliner Viehcommissionsund<br />
Wechsel-Bank<br />
Berlin, Namens-Actie 1.000 Mark<br />
15.5.1902 (Auflage 500, R 5) EF-VF<br />
Geschichte und Gestaltung wie voriges Los.<br />
Umschreibungen. Zuvor unbekannt gewesen, nur<br />
3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1923 <strong>als</strong> Berliner Makler-Verein AG durch Mitglie<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r Vereinigung von Berliner Banken und Bankiers (Stempelvereinigung)<br />
und <strong>de</strong>r Interessengemeinschaft <strong>de</strong>r Berliner Privatbankfirmen.<br />
Die Gründung erfolgte zunächst lediglich zum<br />
Zwecke <strong>de</strong>s Namensschutzes, nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r “alte” 1877 <strong>als</strong><br />
zweitälteste <strong>de</strong>utsche Maklerbank gegrün<strong>de</strong>te Berliner Makler-<br />
Verein 1923 in eine normale Geschäftsbank umgewan<strong>de</strong>lt und<br />
in Berliner Bankverein AG umbenannt wor<strong>de</strong>n war. Im Juli 1931<br />
äußerte die Interessengemeinschaft <strong>de</strong>r Berliner Privatbankfirmen<br />
<strong>de</strong>n Wunsch, eine Lombardstelle zu schaffen, bei <strong>de</strong>r ihre<br />
Mitglie<strong>de</strong>r gegen Hinterlegung von Wertpapieren Lombardkredit<br />
erhalten konnten. Damit sollte <strong>de</strong>r Abzug von Kun<strong>de</strong>ngel<strong>de</strong>rn auf<br />
<strong>de</strong>m Höhepunkt <strong>de</strong>r damaligen Bankenkrise kompensiert wer<strong>de</strong>n<br />
können. Am 31.7.1931 beschloß eine außeror<strong>de</strong>ntliche<br />
Hauptversammlung zu diesem Zweck die Erhöhung <strong>de</strong>s Grundkapit<strong>als</strong><br />
von 6.000 RM auf 1 Mio. RM, gleichzeitig umbenannt<br />
wie oben. Mit <strong>de</strong>r technischen Durchführung <strong>de</strong>r Geschäfte <strong>de</strong>r<br />
Berliner Lombardkasse AG wur<strong>de</strong> zunächst die Bank <strong>de</strong>s Berliner<br />
Kassen-Vereins, später die Liquidationskasse AG betraut. Ab<br />
1.5.1938 erfolgte die Geschäftsbesorgung wie<strong>de</strong>r durch Angestellte<br />
<strong>de</strong>r Bank <strong>de</strong>s Berliner Kassen-Vereins (ab 1943: Deutsche<br />
Reichsbank Wertpapiersammelbank) in <strong>de</strong>r Oberwallstraße.<br />
Damit im Ostsektor Berlins verblieben, wo nach Angaben <strong>de</strong>r<br />
Banken-Kommission sämtliche Geschäftsunterlagen abhan<strong>de</strong>n<br />
kamen. 1951 wur<strong>de</strong> in Wilmersdorf in <strong>de</strong>r Privatwohnung <strong>de</strong>s<br />
Vorstands Rudolf Kastner eine Verwaltungsstelle eingerichtet.<br />
1959 entsprach die Bankenaufsicht <strong>de</strong>m Antrag auf Neuzulassung.<br />
1961 Verlegung <strong>de</strong>s Verwaltungssitzes nach<br />
Frankfurt/Main und Umfirmierung in “Lombardkasse AG”. Seit<strong>de</strong>m<br />
stellt <strong>de</strong>n Aufsichtsratsvorsitzen<strong>de</strong>n die Deutsche Bank, die<br />
bis heute wie eh und je mit 17,32 % größter Aktionär ist. Gründung<br />
von Nie<strong>de</strong>rlassungen in Düsseldorf (1970), Berlin und Hannover<br />
(1985) sowie München und Stuttgart (1988). 1990 fusionsweise<br />
Übernahme <strong>de</strong>r Liquidations-Casse in Hamburg AG.<br />
Los 151 Schätzwert 15-30 €<br />
Berliner Maschinenbau-AG<br />
vorm<strong>als</strong> L. Schwartzkopff<br />
Berlin, Aktie 1.000 RM Dez. 1932<br />
(Auflage 5375, R 2) EF<br />
Gründung 1852, AG seit 1870. Zunächst Eisengießerei und Maschinenbauanstalt<br />
in <strong>de</strong>r Chausseestraße. <strong>Der</strong> 1866 begonnene<br />
Lokomotivbau war bald <strong>de</strong>r wichtigste Geschäftszweig. 1897<br />
wur<strong>de</strong> in Wildau mit <strong>de</strong>m Bau einer neuen Lokomotivfabrik begonnen<br />
(1900 fertiggestellt, ab ca. 1950 “VEB Schwermaschinenbau<br />
Heinrich Rau Wildau”, 1970 <strong>als</strong> Werk Wildau Teil <strong>de</strong>s<br />
VEB Schwermaschinenbau-Kombinat Ernst Thälmann = SKET<br />
in Mag<strong>de</strong>burg gewor<strong>de</strong>n). Ebenfalls 1897 Beginn <strong>de</strong>r Produktion<br />
<strong>de</strong>r Linotype-Setzmaschine, dann auch Fabrikation von<br />
Druckluftgrubenbahnen und Glasflaschen-Maschinen sowie ab<br />
1926 von Druck- und Papierverarbeitungsmaschinen. 1908 gemeinsam<br />
mit J. A. Maffei, München, Gründung <strong>de</strong>r Maffei-<br />
Schwarzkopff-Werke GmbH, die Zentrifugalpumpen, Dampfturbinen<br />
und elektrische Lokomotiven herstellte (die Beteiligung<br />
wur<strong>de</strong> 1931 an die AEG verkauft). Nach Kriegsen<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n die<br />
schwer beschädigten Werke noch zu 95 % <strong>de</strong>montiert, <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />
blieb im Westen lediglich das Werk Scheringstraße.<br />
Großaktionär war nun die Berliner Han<strong>de</strong>ls-Gesellschaft (BHF-<br />
Bank). 1967 wur<strong>de</strong> die Gesellschaft im Zuge <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s<br />
Berliner Maschinenbaus mit an<strong>de</strong>ren bekannten Fabriken in <strong>de</strong>r<br />
Deutsche Industrieanlagen GmbH (DIAG) zusammengeschlossen,<br />
die 1976 dann 98 % <strong>de</strong>r Aktien hielt und das gesamte Vermögen<br />
übernahm. Eine <strong>de</strong>r ehe<strong>de</strong>m wichtigsten Firmen <strong>de</strong>r<br />
Berliner Industriegeschichte hörte damit auf zu existieren.<br />
Berliner Wertpapierbereinigung, 1968 umfirmiert in Berliner<br />
Revisions-AG Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft.<br />
Los 153 Schätzwert 300-375 €<br />
Berliner Schlossbrauerei AG<br />
Berlin-Schöneberg, VZ-Aktie 100 RM<br />
28.5.1934 (Auflage nur 10 Stück, R 10)<br />
EF-VF<br />
Maschinenschriftlich ausgeführt. Originalunterschriften<br />
Erich Niemann für <strong>de</strong>n Aufsichtsrat und<br />
Richard Müller für <strong>de</strong>n Vorstand.<br />
Gründung 1871. Produktion: Helles Bier nach Pilsener Art, dunkles<br />
Bier nach Münchner Art, obergäriges Karamelbier, Exportbier.<br />
1921 durch Fusion auf die Lin<strong>de</strong>ner Aktien-Brauerei in<br />
Hannover-Lin<strong>de</strong>n übergegangen. Seit 1926 <strong>als</strong> Schloßbrauerei<br />
AG wie<strong>de</strong>r eine eigenständige AG. 1934 umfirmiert in “Berliner<br />
Schloßbrauerei AG”. Zu <strong>de</strong>m umfangreichen Gaststätten- und<br />
Hotelbesitz zählten u.a. das Restaurant “Zum Prälaten” in 9<br />
Stadtbahnbogen am Alexan<strong>de</strong>rplatz, das “Prälaten am Zoo”, das<br />
“Cafe Corso”, das Golf-Hotel Berlin-Charlottenburg (Har<strong>de</strong>nbergstraße<br />
27a/28 und Kantstraße 2 und 2a), das “Prälaten in<br />
Schöneberg” sowie die Gol<strong>de</strong>ner Schlüssel Restaurant-Betriebsges.<br />
mbH, die Gaststätten-Gesellschaft Zentrum mbH und die<br />
Friedrichstadt Gaststätten GmbH mit <strong>de</strong>m Spezialausschank<br />
“Bärenschänke” in <strong>de</strong>r Friedrichstr. 124 sowie die Kronprinzengarten<br />
Bornstedt bei Potsdam GmbH. 1960 Übernahme durch<br />
die Berliner Kindl Brauerei AG und Weiterführung <strong>als</strong> Bärenbier-<br />
Brauerei mit 300.000 hl Absatz. 1975 Schließung <strong>de</strong>r Braustätte,<br />
Weiterführung <strong>de</strong>r Marke Bärenpils durch die Kindl-Brauerei.<br />
Los 154 Schätzwert 15-30 €<br />
Berliner Städtische<br />
Elektrizitätswerke AG (BEWAG)<br />
Berlin, 6,5 % Debenture 1.000 $<br />
1.2.1929 (R 1) EF<br />
Grün/schwarzer Stahlstich mit allegorischer Vignette.<br />
Gründung 1923 zur Versorgung Berlins mit Elektrizität und<br />
Wärme. Kraftwerke: Klingenberg, West, Charlottenburg, Moabit,<br />
Rummelsburg, Oberspree, Spandau, Steglitz und Weißensee.<br />
1931 - die Stadt Berlin hatte gera<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r einmal riesige<br />
Haushaltslöcher zu stopfen - ging die Konzession an die von<br />
<strong>de</strong>r Privatwirtschaft getragene und finanzierte Berliner Kraftund<br />
Licht-AG (Bekula) über. Die Betriebsführung behielt die BE-<br />
WAG. 2001 übernahm <strong>de</strong>r schwedische Energiekonzern Vattenfeld<br />
die Aktienmehrheit. 2002 Zusammenschluss mit <strong>de</strong>r<br />
hamburgischen HEW, <strong>de</strong>r Lausitzer LAUBAG und <strong>de</strong>r mittel<strong>de</strong>utschen<br />
VEAG zur Vattenfall Europe AG, die sich damit <strong>als</strong><br />
“vierte Kraft” in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Stromversorgung etablierte.<br />
2005 squeeze-out <strong>de</strong>r letzten Kleinaktionäre <strong>de</strong>r bis dahin börsennotierten<br />
früheren Bewag.<br />
Los 155 Schätzwert 150-250 €<br />
Berliner Terrain- und Bau-AG<br />
Berlin, Aktie 1.200 Mark 15.12.1903.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1875, R 7) VF+<br />
Im Unterdruck fotographische Abb. von Stadtvillen.<br />
Bei <strong>de</strong>r Gründung 1903 brachte die Allgemeine Berliner Omnibus-AG<br />
vier Grundstücke (Kurfürsten-, Froben-, Bülowstraße<br />
und Kottbuser Damm) <strong>als</strong> Sacheinlage ein. Mit <strong>de</strong>r Parzellierung<br />
und Veräußerung von Grundstücken in Steglitz, Zehlendorf,<br />
Reinickendorf, Wittenau und am Hohenzollerndamm war<br />
die Gesellschaft nicht son<strong>de</strong>rlich erfolgreich. Sie erlitt außer<strong>de</strong>m<br />
große For<strong>de</strong>rungsverluste bei <strong>de</strong>r Passage-Kaufhaus-AG.<br />
Es folgten 1912 und 1914 Sanierungsversuche. Nach <strong>de</strong>r Inflation<br />
konnte 1924 das Kapital nur im extrem schlechten Verhältnis<br />
60:1 umgestellt wer<strong>de</strong>n. 1936 wur<strong>de</strong> bei dieser in Berlin<br />
börsennotierten AG die Eröffnung <strong>de</strong>s Konkursverfahrens<br />
mangels Masse abgewiesen.<br />
Los 156 Schätzwert 125-250 €<br />
Berliner Viehcommissionsund<br />
Wechsel-Bank<br />
Berlin, Namens-Actie 1.000 Mark 15.7.1893.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 600, R 5) VF<br />
Initiatoren waren führen<strong>de</strong> Leute <strong>de</strong>s Berliner Fleischergewerbes.<br />
Neben <strong>de</strong>m insbeson<strong>de</strong>re für diese Berufsgruppe betriebenen<br />
Bankgeschäft (in <strong>de</strong>r Königstraße und auf <strong>de</strong>m Städt.<br />
Vieh- und Schlachthof) besaß die Bank eine Viehagentur-Abtei-<br />
Los 158 Schätzwert 25-50 €<br />
Berliner Wäschefabrik AG<br />
vorm. Gebr. Ritter<br />
Berlin, Aktie 1.000 RM Juli 1929 (Auflage<br />
1160, R 3) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1858, AG seit 1907. Herstellung von Herrenwäsche,<br />
insbeson<strong>de</strong>re von Oberhem<strong>de</strong>n und Schlafanzügen. Betriebseinstellung<br />
in Folge <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskreise, 1935 umbenannt<br />
in “Grundstücksgesellschaft Gerichtstraße 27 AG”. 1937<br />
Konkurseröffnung, 1944 in Abwicklung getreten.<br />
Los 159 Schätzwert 30-75 €<br />
Bernburger Saalmühlen<br />
Bernburg, Aktie 100 RM März 1928<br />
(Auflage 2000, R 3) EF<br />
Gründung 1887, Betrieb <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r damaligen Anhaltischen<br />
Finanz-Direktion gepachteten Saalemühlen. Börsennotiz Halle/Leipzig,<br />
letzter Großaktionär war die Stadtmühle Alsleben<br />
AG. Die Bernburger Mühle beherbergt heute ein Wasserkraftwerk.<br />
Los 160 Schätzwert 300-375 €<br />
Beton- und Tiefbau Mast mit<br />
Basbecker Baustoffindustrie AG<br />
Berlin, Aktie 500 RM Mai 1942 (Auflage<br />
nur 10 Stück, R 12) VF-<br />
Aktien dieser Ges. waren zuvor vollkommen unbekannt<br />
gewesen. Ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />
Links leicht wasserfleckig, Rostspur.<br />
Gründung 1922 im heutigen Landkreis Cuxhaven <strong>als</strong> Basbekker<br />
Tonwerke, ab 1929 Basbecker Portland Zement- und Tonwerke<br />
AG. Herstellung und Vertrieb von Tonwaren aller Art<br />
(Mauersteine, Dachziegel, Drainröhren u.<strong>de</strong>rgl.). 1938 Verschmelzung<br />
mit <strong>de</strong>r 1905 gegr. Beton- und Tiefbaugesellschaft<br />
Mast mbH in Berlin. Heute Beton- und Tiefbau Mast Hermann<br />
Hein AG, Berlin. <strong>Der</strong> Ursprungsbetrieb in Basbeck nahm seine<br />
Tätigkeit 1948 unter <strong>de</strong>m Namen “Basbecker Baustoffindustrie,<br />
Zweignie<strong>de</strong>rlassung <strong>de</strong>r Beton- und Tiefbau Mast AG”<br />
wie<strong>de</strong>r auf, in <strong>de</strong>n 1960er Jahren Stilllegung. Heute ist das A-<br />
real ein Wohngebiet.<br />
Los 152 Schätzwert 60-120 €<br />
Berliner Revisions-AG<br />
Berlin, Namensaktie 100 RM 5.6.1928.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 500, R 5),<br />
ausgestellt auf Eduard Schlüter, Berlin<br />
Frohnau, Vorstandsmitglied <strong>de</strong>r Ges. EF<br />
Gründung 1927. Übernahme und Ausführung von Bücher- und<br />
Steuerrevisionen, die Erledigung aller Steuerangelegenheiten,<br />
Überprüfung und Beglaubigung von Bilanzen und Gesellschaftsgründungen,<br />
auch treuhän<strong>de</strong>rische Funktionen. 1950<br />
Nr. 155 Nr. 160<br />
16
Los 161 Schätzwert 20-40 €<br />
Bezirksverband für <strong>de</strong>n<br />
Regierungsbezirk Kassel<br />
Kassel, 8 % Schuldv. 500 RM 1.10.1928<br />
(R 4) EF-VF<br />
Los 164 Schätzwert 400-500 €<br />
Bitterfel<strong>de</strong>r Actien-Bierbrauerei<br />
vorm<strong>als</strong> A. Brömme<br />
Bitterfeld, Actie 1.000 Mark 20.4.1891.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 400, R 9) VF<br />
Hübsche Ornament-Umrahmung, zwei Brömme-<br />
Originalunterschriften. Nur 3 Stück lagen im<br />
Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1880 durch <strong>de</strong>n Brauereibesitzer Albert Brömme,<br />
seit 1891 AG. Die Brauerei lag an <strong>de</strong>r Inn. Zörbiger Straße 25,<br />
auch eigene Mälzerei. 1920 Erwerb <strong>de</strong>r Uhlemann’schen<br />
Dampfbierbrauerei in Delitzsch. Ab 1946 Aktienbrauerei, 1972<br />
<strong>als</strong> Werk Brauerei Bitterfeld zum VEB Getränkekombinat Dessau<br />
gekommen. 1990 <strong>als</strong> Brauerei Bitterfeld reprivatisiert, aber<br />
ohne anhalten<strong>de</strong>n Erfolg: 1995 Einstellung <strong>de</strong>r Produktion, wenig<br />
später wur<strong>de</strong> die Brauerei abgerissen.<br />
Los 167 Schätzwert 30-80 €<br />
Blödner & Vierschrodt Gummiwarenfabrik<br />
u. Hanfschlauchweberei AG<br />
Gotha, VZ-Aktie 1.000 RM Dez. 1932<br />
(Auflage 200, R 5) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t am 16.3.1878 <strong>als</strong> oHG, 1922 umgewan<strong>de</strong>lt in eine<br />
AG. Betrieb einer Gummiwarenfabrik und Hanfschlauchweberei.<br />
Haupterzeugnisse Wasser-, Bier-, Weinschläuche, Maschinenschläuche,<br />
Konservenringe, sämtliche technische Gummiwaren<br />
in Natur- und Kunstkautschuk, außer<strong>de</strong>m Feuerwehrschläuche.<br />
Nach 1945 neben mehreren an<strong>de</strong>ren Firmen in <strong>de</strong>r<br />
VEB Gummiwerke (“Kowalit”) aufgegangen. Nach 1990 von <strong>de</strong>r<br />
Phoenix AG übernommen.<br />
Bei <strong>de</strong>r Gründung 1870 wur<strong>de</strong> die ein Jahr zuvor errichtete A.<br />
Knoblauch’sche Lagerbier-Brauerei in <strong>de</strong>r Landsberger Allee<br />
11/13 übernommen. Von <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>rzeit in eine AG umgewan<strong>de</strong>lten<br />
Berliner Brauereien war dies eine <strong>de</strong>r soli<strong>de</strong>ren.<br />
Auch nach <strong>de</strong>m Grün<strong>de</strong>rkrach fiel <strong>de</strong>r Kurs nicht unter <strong>de</strong>n<br />
Nennwert und war damit <strong>de</strong>r mit Abstand höchste aller Berliner<br />
Brauereien. 1897 Errichtung einer Mälzerei auf <strong>de</strong>m angrenzen<strong>de</strong>n<br />
Grundstück Frie<strong>de</strong>nstr. 89. Ferner erworben wur<strong>de</strong>n<br />
1908 die ehem<strong>als</strong> Westph<strong>als</strong>che Brauerei in Zossen und 1911<br />
die Exportbierbrauerei in Ketzin. 1910 Umfirmierung in “Böhmisches<br />
Brauhaus-AG”. 1922 Zusammenschluß mit <strong>de</strong>r Löwenbrauerei<br />
AG in Berlin-Hohenschönhausen zur “Löwenbrauerei -<br />
Böhmisches Brauhaus AG”. 1927 Fusion mit <strong>de</strong>r 1867 gegrün<strong>de</strong>ten<br />
Bergschloßbrauerei AG in Berlin-Neukölln. 1954/55 Abschluß<br />
eines Organvertrages mit <strong>de</strong>m neuen Hauptaktionär<br />
Schultheiss-Brauerei AG mit 5 % Garantie-Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong> für die<br />
freien Aktionäre. 1975 Verkauf <strong>de</strong>r Betriebsgrundstücke Wissmannstraße/Hasenhei<strong>de</strong><br />
und Betriebsverlegung in die gepachtete<br />
Braustätte in <strong>de</strong>r Bessemerstr. 84. 1979 auf die Dortmun<strong>de</strong>r<br />
Union-Schultheiss-Brauerei AG verschmolzen.<br />
Los 162 Schätzwert 30-50 €<br />
Bezirksverband Oberschwäbische<br />
Elektrizitätswerke<br />
Biberach, 7 % Teilschuldv. 2.000 RM Jan.<br />
1927 (Auflage 1500, R 6) EF-<br />
Gemeinsame Anleihe <strong>de</strong>r öffentlichen Stromversorgungsunternehmen<br />
<strong>de</strong>r Städte/Landkreise Balingen, Biberach, Blaubeuren,<br />
Ehingen, Laupheim, Leutkirch, Münsingen, Ravensburg,<br />
Reutlingen, Rietlingen, Saulgau, Tettnang, Urach, Waldsee und<br />
Wangen.<br />
Los 165 Schätzwert 150-250 €<br />
Bitterfel<strong>de</strong>r Louisen-Grube<br />
Kohlenwerk- und Ziegelei-AG<br />
Bitterfeld, St.-Prior.-Actie Lit. B 200<br />
Thaler = 600 Mark 23.10.1874 (Auflage<br />
150, R 5) VF+<br />
Hübsche Girlan<strong>de</strong>n-Umrahmung. Zuvor ganz unbekannter<br />
Jahrgang.<br />
Gründung 1873. Die Gesellschaft übernahm von <strong>de</strong>r Firma Keferstein,<br />
Köppen & Co. die auf <strong>de</strong>r San<strong>de</strong>rsdorfer Flur gelegenen<br />
Braunkohle- und Tonfel<strong>de</strong>r. Braunkohlenabbau auf <strong>de</strong>n<br />
Gruben Louise und Karl Ferdinand, außer<strong>de</strong>m Betrieb einer<br />
Ziegelei, die zuletzt 3 Mio. Mauersteine jährlich produzierte.<br />
1910 nahm die Ges. 2,5 Mio. Mark in die Hand (das 4-fache<br />
<strong>de</strong>s Aktienkapit<strong>als</strong> zu dieser Zeit!) und erwarb von Lehmann &<br />
Kühle in Bitterfeld die Grube Vergißmeinnicht. Nach 1945 enteignet<br />
wor<strong>de</strong>n.<br />
Los 168 Schätzwert 125-175 €<br />
Bo<strong>de</strong>n-AG Steglitz<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark Juni 1909<br />
(Auflage 1200, R 8) VF<br />
1918 umgewan<strong>de</strong>lt in Vorzugsaktie, 1924 herabgesetzt<br />
auf 100 RM. Nur 12 Stück lagen im<br />
Reichsbankschatz. Links Rostfleck.<br />
Neben <strong>de</strong>r Tätigkeit <strong>als</strong> Terraingesellschaft auch Darlehns- und<br />
Diskont-Geschäft. Auf einem <strong>de</strong>r ursprünglich von dieser Gesellschaft<br />
erschlossenen Grundstücke steht heute übrigens die<br />
Hauptverwaltung <strong>de</strong>r BfA. Die Gesellschaft besaß bei Kriegsen<strong>de</strong><br />
noch drei Häuser in Neukölln und Pankow.<br />
Los 169 Schätzwert 125-200 €<br />
Bo<strong>de</strong>nbank-AG<br />
Görlitz, Aktie Reihe C 1.000 Mark<br />
2.9.1923 (R 8) EF<br />
Gründung 1923 zwecks Betrieb eines Bankgeschäftes speziell<br />
für die Interessen <strong>de</strong>r städtischen und ländlichen Grund- und<br />
Bo<strong>de</strong>nbesitzer. 1926 Sitzverlegung nach Berlin. 1931 von Amts<br />
wegen für nichtig erklärt.<br />
Los 171 Schätzwert 100-300 €<br />
Böhmisches Brauhaus Commandit-<br />
Gesellschaft auf Actien A. Knoblauch<br />
Berlin, Namens-Actie 200 Thaler<br />
25.6.1870. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 3000,<br />
R 4, aber später fast die Hälfte in neu<br />
gedruckte RM-Aktien getauscht), ausgestellt<br />
auf Otto Hochheimer in Berlin VF<br />
Ebenfalls mit Originalunterschrift Armand<br />
Knoblauch <strong>als</strong> persönlich haften<strong>de</strong>r Gesellschafter.<br />
Von <strong>de</strong>n knapp 500 Aktien aus <strong>de</strong>m Reichsbank-Schatz<br />
waren nur 36 Stück in sammelwürdiger<br />
und restaurierungsfähiger Erhaltung.<br />
Los 172 Schätzwert 150-250 €<br />
Bohr-Brunnenbau- und<br />
Wasserversorgungs-AG<br />
Grünberg i. Schl., Aktie 1.000 Mark<br />
31.12.1919 (Auflage nur 100 Stück, R 6) EF<br />
Gründung <strong>de</strong>r Maschinenfabrik und Brunnenbau-Anstalt 1907<br />
in Bremen <strong>als</strong> “Bohr-Brunnenbau- und Wasserversorgungs-AG<br />
vorm. L. Otten” mit Zweignie<strong>de</strong>rlassung in Berlin. 1919 Sitzverlegung<br />
nach Grünberg in Schlesien. Bau von Brunnen und<br />
Wasserversorgungsanlagen, Fabrikation von Pumpen, Enteisenungs-<br />
und Filtrationsanlagen. 1950 verlagert nach Berlin, dort<br />
noch heute <strong>als</strong> Bohr-, Brunnenbau- und Wasserversorgungs-<br />
AG mit <strong>de</strong>m Arbeitsschwerpunkt Baugrunduntersuchung und<br />
Grundwasserhaushalt tätig.<br />
Alte Briefmarke<br />
Los 163 Schätzwert 75-150 €<br />
Bibliographisches Institut AG<br />
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 21.4.1915.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 4500, R 2) EF<br />
Fortführung <strong>de</strong>r traditionsreichen, seit 1826 bestehen<strong>de</strong>n Firma<br />
Bibliographisches Institut Meyer in Leipzig. Herausgabe von<br />
Lexika, Wörterbüchern, Atlanten und Landkarten. 1953 Sitzverlegung<br />
nach Mannheim, 1984 Fusion mit <strong>de</strong>r F. A. Brockhaus<br />
GmbH, Wiesba<strong>de</strong>n. Marken: Brockhaus, Du<strong>de</strong>n und Meyer. Seit<br />
1989/90 auch wie<strong>de</strong>r Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m ehemaligen<br />
Stammhaus in Leipzig.<br />
Los 166 Schätzwert 60-120 €<br />
Bleiindustrie-AG<br />
vorm<strong>als</strong> Jung & Lindig<br />
Freiberg, Aktie 1.000 Mark 1.2.1908<br />
(Auflage 500, R 4) EF-VF<br />
Großformatiges Papier, original signiert von Lindig.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1896. Hergestellt wur<strong>de</strong>n mit rd. 250 Beschäftigten<br />
Walzblei, Bleirohre und Bleiapparate für die chemische Industrie.<br />
Zweigfabriken im oberschlesischen Friedrichshütte, Ei<strong>de</strong>lstedt<br />
bei Hamburg und Klostergrab (Böhmen). Börsennotiz<br />
Dres<strong>de</strong>n. 1947 Sitzverlegung nach Hamburg-Ei<strong>de</strong>lstedt und<br />
Umfirmierung in eine GmbH. 2000 Fusion mit <strong>de</strong>r über 100<br />
Jahre alten Metallwerke Goslar und <strong>de</strong>r Neue Apparatebau<br />
Goslar (vorm<strong>als</strong> Bleiwerk Goslar) zur JL Goslar. <strong>Der</strong> dortige Geschäftsbereich<br />
Strahlenschutz fertigt u.a. die weitbekannten<br />
Castor-Behälter.<br />
Los 170 Schätzwert 250-500 €<br />
Böhmisches Brauhaus Commandit-<br />
Gesellschaft auf Actien A. Knoblauch<br />
Berlin, Namens-Actie 200 Thaler<br />
25.6.1870, ausgestellt auf C. A. F.<br />
Kahlbaum in Berlin (die spätere SCHERING<br />
AG). Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 3000, R 11,<br />
aber später fast die Hälfte in neu<br />
gedruckte RM-Aktien getauscht) VF<br />
Herrliche Gestaltung mit Abbildung <strong>de</strong>s Brauerei-<br />
Gebäu<strong>de</strong>s. Mit Originalunterschrift Armand<br />
Knoblauch <strong>als</strong> persönlich haften<strong>de</strong>r Gesellschafter.<br />
Ausgestellt auf C. A. F. Kahlbaum wur<strong>de</strong>n ü-<br />
berhaupt nur 2 Stück gefun<strong>de</strong>n.<br />
Los 173 Schätzwert 100-125 €<br />
Bohrgesellschaft Bergfrei<br />
Berlin, Namens-Anteil 3/1.000 20.8.1908<br />
(Auflage 1000, R 9) EF<br />
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1905. Bohrungen auf Kali bei Lauterbach in Hessen<br />
blieben ohne Erfolg.<br />
Altes Werbeplakat <strong>de</strong>r Bitterfel<strong>de</strong>r Brauerei<br />
Nr. 170 Nr. 172<br />
17
Los 174 Schätzwert 75-150 €<br />
Bohrgesellschaft Heinrichshall<br />
[Berlin], Namens-Anteil 1/1.000<br />
13.6.1906 (Auflage 1000, R 7) EF<br />
Gründung 1905. Sitz in Mag<strong>de</strong>burg. Gerechtsame: 15000<br />
Morgen in <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n Brome, Zicherie, Croya und Voitze<br />
Provinz Hannover, benachbart mit Bismarckhall und Centrum.<br />
Die Bohrungen auf Kali in Brome (südl. Lüneburger Hei<strong>de</strong> bei<br />
Wittingen) blieben ohne Erfolg.<br />
Los 175 Schätzwert 75-150 €<br />
Bohrgesellschaft Nordstern<br />
Berlin, Namens-Anteil 1/1.000 25.4.1908<br />
(Auflage 1000, R 7) EF-VF<br />
Gründung 1905 durch das Berliner Bankhaus Max Ulrich & Co.<br />
Zweck: Gerechtsame auf Kali-, Stein- und beibrechen<strong>de</strong> Salze,<br />
auf Kohlen und an<strong>de</strong>re Mineralien zu erwerben und durch Bohrung<br />
aufzuschließen. In <strong>de</strong>r nördlichsten Aus<strong>de</strong>hnung <strong>de</strong>s<br />
Ruhrreviers wur<strong>de</strong> bereits 1857 Schacht 1 im Feld Blücher III<br />
abgeteuft, 1860 ersoffen, 1865 gesümpft, 1866 umbenannt in<br />
Nordstern, 1868 För<strong>de</strong>rbeginn. 1982 durchschlägig mit Zollverein,<br />
seit 1983 Verbundbergwerk Nordstern-Zollverein, 1993<br />
endgültig stillgelegt. Nachnutzung <strong>als</strong> Standort <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sgartenschau<br />
(“Nordstern-Park”).<br />
Los 176 Schätzwert 75-150 €<br />
Bohrgesellschaft Philippshall<br />
Mag<strong>de</strong>burg, Namens-Anteil 1/1.000<br />
25.8.1907 (Auflage 1000, R 6) EF-<br />
Großformatiges Papier. Sehr <strong>de</strong>korative Umrandung,<br />
Hammer und Schlegel in allen vier Ecken.<br />
Kalibohrgesellschaft, verliehene Konzession in Bermuthshain<br />
(Vogelsberg) in Hessen. Die Bohrungen hatten aber keinen Erfolg.<br />
Los 177 Schätzwert 600-750 €<br />
Bohrgesellschaft<br />
“Vereinigte Rid<strong>de</strong>rburg”<br />
Recklinghausen, Antheilschein über 1 Anteil<br />
2.1.1872 (Auflage 1000, R 10), ausgestellt<br />
auf Gebr. Steinberg in Münster VF<br />
Sehr hübsche Umrahmung mit Lochblechmäan<strong>de</strong>rn,<br />
Hammer und Schlegel in allen vier Ecken, o-<br />
ben und unten Wappen mit “Glückauf!”. Vier Originalunterschriften.<br />
Zuvor völlig unbekannt gewesener<br />
Bergwerksanteil, nur 3 Stück wur<strong>de</strong>n jetzt im<br />
Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />
Bohrgesellschaften suchten die Vorkommen auf und waren<br />
Vorläufer späterer Bergwerke, wenn eine Fündigkeit eintrat.<br />
Unter <strong>de</strong>r Stadt Recklinghausen wur<strong>de</strong> von 1874 bis 2001<br />
Steinkohle abgebaut, was im Stadtgebiet Bergsenkungen bis<br />
zu 11 m mit sich brachte. Größere Zechenstandorte waren neben<br />
König-Ludwig 1/2/6 und 4/5 vor allem Recklinghausen I<br />
und II. Diese früheren Clerget-Schächte (von <strong>de</strong>n Bergleuten<br />
bald “Klärchen” gerufen) begann 1869 die belgische “Société<br />
Civile Belge <strong>de</strong>s Charbonnages d’Herne-Bochum” abzuteufen.<br />
<strong>Der</strong> <strong>de</strong>utsch-französische Krieg 1870/71 unterbrach diese Arbeiten,<br />
dafür engangierten sich wie z.B. bei “Vereinigte Rid<strong>de</strong>rburg”<br />
vermehrt <strong>de</strong>utsche Investoren. En<strong>de</strong> 1871 wur<strong>de</strong>n die<br />
Arbeiten am Clerget-Schacht wie<strong>de</strong>r aufgenommen, 1873<br />
wur<strong>de</strong> in einer Teufe von 225 m die Steinkohle erreicht. 1889<br />
wur<strong>de</strong> das Bergwerk von <strong>de</strong>r Harpener Bergbau AG übernommen.<br />
1974 Stilllegung <strong>de</strong>r Zeche, das Baufeld kam zum Bergwerk<br />
Ewald <strong>de</strong>r Ruhrkohle AG und wur<strong>de</strong> 1988 abgeworfen.<br />
Zuletzt arbeitete unter Recklinghausen das Bergwerk<br />
Ewald/Hugo (zuvor Ewald/Schlägel & Eisen). Noch heute betreibt<br />
hier die DSK Deutsche Steinkohle-AG an <strong>de</strong>r Wanner<br />
Straße ein Trainingsbergwerk.<br />
Los 178 Schätzwert 25-50 €<br />
Bonner Portland-Zementwerk AG<br />
Oberkassel (Siegkreis), Aktie 1.000 RM<br />
Febr. 1944 (Auflage 1000, R 3) EF<br />
Gründung 1856 <strong>als</strong> Bonner Bergwerks- und Hütten-Verein AG,<br />
1938 Umbenennung in Bonner Portland-Zementwerk AG, seit<br />
1966 Bonner Zementwerk AG. Mehrheitsaktionär waren die<br />
Dyckerhoff-Zementwerke in Wiesba<strong>de</strong>n; 1985 mit Dyckerhoff<br />
verschmolzen.<br />
Los 179 Schätzwert 150-200 €<br />
Brackwe<strong>de</strong>r Metallwerk AG<br />
Brackwe<strong>de</strong>, Aktie Ser. B 10.000 Mark<br />
1.10.1923 (Auflage 50000, R 8) EF<br />
Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1923. Herstellung von Teilen für Fahrrä<strong>de</strong>r. Schon<br />
1924 wie<strong>de</strong>r in Konkurs.<br />
Los 180 Schätzwert 25-50 €<br />
Bran<strong>de</strong>nburgische Parzellierungs-AG<br />
Berlin, Aktie 100 RM Juni 1928.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 750, R 3) EF<br />
Gründung 1928. Parzellierung von Grundstücken in <strong>de</strong>r Provinz<br />
Bran<strong>de</strong>nburg sowie die Vermittlung von Grundstücksgeschäften<br />
aller Art. 1937 wur<strong>de</strong> die Gesellschaft aufgelöst.<br />
Nr. 177 Nr. 197<br />
Los 182 Schätzwert 75-150 €<br />
Brauerei Bergschlößchen GmbH<br />
Sagan, Anteilschein 500 RM Dez. 1937<br />
(R 7) EF<br />
Gründung <strong>als</strong> AG im Nov. 1923 zum Betrieb von Brauereien mit<br />
<strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rlichen Hilfs- und Nebenbetrieben, insbeson<strong>de</strong>re<br />
Erwerb und Fortbetrieb <strong>de</strong>r bisherigen Genossenschaftsbrauerei<br />
in Sagan. Biernie<strong>de</strong>rlagen in Ost- und Westpreußen. Von<br />
1937 bis 1945: Brauerei Bergschlößchen GmbH.<br />
Los 181 Schätzwert 30-90 €<br />
Bran<strong>de</strong>nburgische Städtebahn-AG<br />
Berlin, Aktie Lit. B 1.000 Mark 18.6.1923<br />
(Auflage 77724, R 2) EF<br />
Die Bahn wur<strong>de</strong> bereits im 19. Jh. <strong>als</strong> Teil eines aus militärstrategischen<br />
Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Großraum Berlin großzügig umrun<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Eisenbahnringes konzipiert. Gegrün<strong>de</strong>t am 2.3.1901 in<br />
Berlin durch die Vereinigte Eisenbahnbau- und Betriebs-Gesellschaft,<br />
<strong>de</strong>n Königlich Preussischen Fiskus, die Provinz Bran<strong>de</strong>nburg,<br />
die Kreise Zauch-Belzig, Westhavelland, Ruppin und<br />
die Stadtgemein<strong>de</strong> Bran<strong>de</strong>nburg. Sitz ab 1914 in Bran<strong>de</strong>nburg<br />
a.H., seit 1921 wie<strong>de</strong>r in Berlin. Norm<strong>als</strong>purige 125 km lange<br />
Nebenbahn von Treuenbrietzen über Belzig, Bran<strong>de</strong>nburg, Rathenow<br />
nach Neustadt a.D., Betriebseröffnung am 1.4.1904.<br />
Betriebsführung zunächst durch die Vereinigte Eisenbahnbauund<br />
Betriebs-Gesellschaft, ab 1.4.1914 führte die Gesellschaft<br />
<strong>de</strong>n Betrieb selbst. Die Bahn verband die von Berlin ausgehen<strong>de</strong>n<br />
Hauptstrecken nach Hamburg, Stendal, Mag<strong>de</strong>burg und<br />
Dessau miteinan<strong>de</strong>r und war eine <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten <strong>de</strong>utschen<br />
Privatbahnen. Obwohl sich bei En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 2. Weltkrieges<br />
ohnehin über 95 % <strong>de</strong>r Aktien im Besitz <strong>de</strong>r öffentlichen Hand<br />
befan<strong>de</strong>n, wur<strong>de</strong> die Bahn enteignet und ging 1949 in die Verwaltung<br />
<strong>de</strong>r Deutschen Reichsbahn über. In <strong>de</strong>n 1960er Jahren<br />
for<strong>de</strong>rte die UdSSR von <strong>de</strong>r DDR einen weiteren Ausbau,<br />
um <strong>de</strong>r Tschechoslowakei für <strong>de</strong>n Güterverkehr einen Berlin<br />
umfahren<strong>de</strong>n Zugang zum Rostocker Hafen zu verschaffen. Ab<br />
1998 wur<strong>de</strong> die Bahn abschnittsweise stillgelegt, bis auf <strong>de</strong>n<br />
37 km langen Abschnitt Bran<strong>de</strong>nburg-Rathenow, <strong>de</strong>r 2003-05<br />
für 55 Mio. Euro aufwändig saniert wur<strong>de</strong> und heute von Regionalzügen<br />
<strong>de</strong>r Ostseeland Verkehr GmbH befahren wird. Dabei<br />
kam es zu einem bemerkenswerten Schildbürgerstreich <strong>de</strong>r<br />
Bürokratie: Auch <strong>de</strong>r Abschnitt Rathenow-Neustadt wur<strong>de</strong>, einschließlich<br />
<strong>de</strong>r Neubauten <strong>de</strong>r Brücken, für zig Millionen saniert,<br />
aber schon am 31.5.2006 nach nur 11-monatiger Betriebszeit<br />
wie<strong>de</strong>r stillgelegt. Die AG selbst war übrigens schon<br />
1959 <strong>als</strong> vermögenslose Gesellschaft vom Amtsgericht Berlin-<br />
Charlottenburg gelöscht wor<strong>de</strong>n.<br />
Nr. 182<br />
Los 183 Schätzwert 125-200 €<br />
Brauerei Cluss<br />
Heilbronn a.N., Aktie 1.000 RM Aug. 1929<br />
(Auflage 650, R 7) EF-VF<br />
Gründung 1865, ab 1898 AG. Seinerzeit die größte Brauerei<br />
<strong>de</strong>s württembergischen Unterlan<strong>de</strong>s. Mehrheitsaktionär war<br />
zwischenzeitlich die später in <strong>de</strong>r Ba<strong>de</strong>n-Württembergischen<br />
Bank aufgegangene Han<strong>de</strong>ls- und Gewerbebank Heilbronn AG<br />
(über 50 %). 1988 zur Cluss-Wulle AG fusioniert, gehört heute<br />
über die Dinkelacker AG in Stuttgart zur Münchener Spaten-<br />
Franziskaner-Bräu.<br />
Los 184 Schätzwert 20-75 €<br />
Brauerei Schwartz-Storchen AG<br />
Speyer, Aktie 1.000 Mark 1.4.1922<br />
(Auflage 5000, R 2) EF-VF<br />
Großformatig.<br />
Gründung 1886 <strong>als</strong> Bayerische Bierbrauerei-Gesellschaft<br />
vorm. H. Schwartz in Speyer. 1914 fusionsweise Übernahme<br />
<strong>de</strong>r Brauerei zum Storchen AG und Umfirmierung in “Brauerei<br />
Schwartz-Storchen AG”. Die bei<strong>de</strong>n Braustätten wur<strong>de</strong>n daraufhin<br />
durch einen unterirdischen Gang verbun<strong>de</strong>n. 1922 Fusion<br />
mit <strong>de</strong>r Brauereigesellschaft zur Sonne vorm. H. Weitz<br />
(diese hatte 1908 schon die AG Speyerer Brauhaus vorm.<br />
Schultz und 1921 die Löwenbrauerei vorm. I. Busch in Annweiler<br />
übernommen). Börsennotiz Mannheim und Frankfurt.<br />
1970 wird die Brauerei stillgelegt und die Produktion <strong>de</strong>r weiter<br />
vertriebenen Marke “Storchen” in drei Braustätten <strong>de</strong>r Eichbaum-Gruppe<br />
verlagert. 1971 durch Fusion in <strong>de</strong>r Eichbaum-<br />
Werger-Brauereien AG aufgegangen.<br />
18
Los 188 Schätzwert 500-625 €<br />
Braunkohlen-Abbaugesellschaft<br />
Frie<strong>de</strong>nsgrube<br />
Meuselwitz, Aktie 300 Mark 2.2.1882<br />
(Auflage 1285, R 9) VF<br />
Zuvor unbekannt gewesen, nur 7 Stück lagen im<br />
Reichsbankschatz. Kleine Randschä<strong>de</strong>n fachgerecht<br />
restauriert.<br />
bäu<strong>de</strong> übernommen (heute Sitz <strong>de</strong>s Oberlan<strong>de</strong>sgerichts). 1936<br />
Einglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Hannoversche Bo<strong>de</strong>nkredit-Bank in Hil<strong>de</strong>sheim<br />
(vorher zur gewerkschaftseigenen Bank <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />
Arbeit, <strong>de</strong>r späteren BfG gehörig). Großaktionär war zu dieser<br />
Zeit die Braunschweigische Staatsbank mit ca. 60 %. 1996<br />
Verschmelzung mit <strong>de</strong>r 1868 gegrün<strong>de</strong>ten Berliner Hypotheken-<br />
und Pfandbriefbank AG zur “Berlin-Hannoversche Hypothekenbank”.<br />
Großaktionäre sind jetzt die Bankgesellschaft<br />
Berlin (87,7 %) und die NORD/LB (10 %).<br />
Los 185 Schätzwert 150-200 €<br />
Brauerei-Gesellschaft<br />
zur Löwenburg vorm<strong>als</strong> Karl Diehl<br />
Zweibrücken, Actie 1.000 Mark<br />
24.12.1896 (Auflage 300, R 8) VF-F<br />
Einzelstück aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1887. 1906 Erwerb <strong>de</strong>r Carl Mayer’schen Brauerei<br />
in Zweibrücken und sämtlicher Aktien <strong>de</strong>r Zweibrücker Exportbrauerei.<br />
Nach <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong> konnte überhaupt nur in<br />
drei Jahren eine magere Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong> von 2 % erwirtschaftet wer<strong>de</strong>n,<br />
ansonsten gab es nix. Kein Wun<strong>de</strong>r, daß man 1920 die<br />
Auflösung <strong>de</strong>r Gesellschaft beschloß.<br />
Los 186 Schätzwert 30-90 €<br />
Braunkohlen- und Briket-Industrie AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark Dez. 1911<br />
(Auflage 2000, R 3) VF<br />
Vorliegen<strong>de</strong> Kapitalerhöhung diente zum Aufbau<br />
<strong>de</strong>s fünften Werks (Marie-Anne bei Kleinleipisch).<br />
Gründung 1900. In kurzer Zeit entwickelte sich die “Bubiag” zu<br />
einem <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten Bergbaubetriebe <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlausitz.<br />
Großaktionär war die Schaffgotsch Bergwerksges. in Gleiwitz.<br />
1947 wur<strong>de</strong>n die Tagebaue und Brikettfabriken Marie-Anne bei<br />
Kleinleipisch (heute ein Stadtteil von Lauchhammer) und Karl<br />
Büren entschädigungslos enteignet. Es verblieb <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />
das Braunkohlenbergwerk <strong>de</strong>r 1923 erworbenen Gewerkschaft<br />
Frielendorf im Bezirk Kassel. 1947 Sitzverlegung<br />
nach München, Verwaltung in Hannoversch-Mün<strong>de</strong>n. 1951<br />
wur<strong>de</strong> die Majorität an <strong>de</strong>r traditionsreichen “Elektrische Lichtund<br />
Kraftanlagen AG” übernommen. 1970 Verschmelzung <strong>de</strong>r<br />
Bubiag mit <strong>de</strong>r Elikraft.<br />
Bereits 1670 war bei Meuselwitz im Dreilän<strong>de</strong>reck <strong>de</strong>r heutigen<br />
Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen Braunkohle<br />
gefun<strong>de</strong>n wor<strong>de</strong>n. Gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> die Frie<strong>de</strong>nsgrube<br />
1871, eingetragen 1876. Betrieb eines Braunkohlenbergwerks<br />
auf ca. 300 ha Abbaugerechtsame. In Betrieb waren <strong>de</strong>r Schenken-,<br />
<strong>de</strong>r Alfreds-, <strong>de</strong>r Karls-, <strong>de</strong>r Kiefern- und <strong>de</strong>r Ottoschacht.<br />
Oberirdisch war außer<strong>de</strong>m eine Brikettfabrik in Betrieb. Seine<br />
Glanzzeit hatte das Unternehmen 1921 mit 500 Beschäftigten<br />
und einer Jahresför<strong>de</strong>rung von rd. 400.000 t Braunkohle. Damit<br />
stand die Frie<strong>de</strong>nsgrube unter <strong>de</strong>n 14 Bergwerken <strong>de</strong>s<br />
Meuselwitz-Rositzer Reviers an 8. Stelle. Die Aktien waren in<br />
Leipzig börsennotiert, Großaktionäre mit je fast 50% waren die<br />
Bergwitzer Braunkohlenwerke AG und die Braunschweigischen<br />
Kohlenbergwerke. Teils <strong>de</strong>r Erschöpfung <strong>de</strong>r Lagerstätten, teils<br />
<strong>de</strong>n Folgen <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise geschul<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> die För<strong>de</strong>rung<br />
zwischen 1927 und 1935 auf allen Schächten eingestellt,<br />
nach<strong>de</strong>m schon seit 1927 mit <strong>de</strong>n Kostenstrukturen eines<br />
Tiefbaubetriebes in Konkurrenz zu <strong>de</strong>n Tagebaubetrieben<br />
nicht mehr rentabel gearbeitet wer<strong>de</strong>n konnte.<br />
Los 189 Schätzwert 30-75 €<br />
Braunkohlenabbau-Verein<br />
zum Fortschritt<br />
Meuselwitz, Aktie 100 RM 30.11.1928<br />
(Auflage 6395, R 5) EF<br />
Gründung 1858. Betrieb von Braunkohlenbergbau im Heinrichund<br />
Wilhelmschacht sowie im Germania-Bergwerk. Neben <strong>de</strong>n<br />
Tief- und Tagebauen auch Betrieb von Brikettfabriken und Ziegeleien<br />
sowie einer Landwirtschaft. Ab 1899 in großem Stil<br />
Hinzuerwerb weiterer Kohlenfel<strong>de</strong>r. Die Gesellschaft gehörte<br />
<strong>de</strong>r Mittel<strong>de</strong>utschen Braunkohlen-Syndikat GmbH in Leipzig<br />
sowie <strong>de</strong>r Kohlenhan<strong>de</strong>lsgesellschaft Riebeck-Meuselwitz an.<br />
Börsennotiz Leipzig, mit meist zweistelligen Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n hoch<br />
rentabel. 1947 Enteignung durch das Land Thüringen, weshalb<br />
<strong>de</strong>r Firmensitz 1949 nach Rheine (Westf.) und 1958 nach Kassel<br />
(zur mit 95 % beteiligten Wintershall AG) verlegt wur<strong>de</strong>. Seit<br />
1968 in Liquidation.<br />
Los 190 Schätzwert 30-80 €<br />
Braunschweig-Hannoversche<br />
Hypothekenbank<br />
Braunschweig, Aktie 1.200 Mark<br />
2.1.1911 (Auflage 2000, R 2) EF<br />
Das einzige Realkreditinstitut, das es in Braunschweig je gab,<br />
wur<strong>de</strong> 1871 gegrün<strong>de</strong>t - <strong>als</strong> eine <strong>de</strong>r wenigen grundsoli<strong>de</strong>n<br />
Neugründungen im Boom <strong>de</strong>r ansonsten hochspekulativen<br />
“Grün<strong>de</strong>rzeit” (auch während <strong>de</strong>s Grün<strong>de</strong>rkrachs sank <strong>de</strong>r Aktienkurs<br />
<strong>de</strong>r in Berlin, Hannover und Braunschweig notierten<br />
“Braunen Hanne” kaum unter pari). Zunächst wur<strong>de</strong> am Bankplatz<br />
das vorher <strong>de</strong>r Braunschweigischen Bank gehörige Ge-<br />
Los 191 Schätzwert 200-250 €<br />
Braunschweig-Schöninger<br />
Eisenbahn-AG<br />
Braunschweig, Actie 1.000 Mark<br />
27.2.1901. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 3950,<br />
R 8) VF<br />
Schöner G&D-Druck, mit Originalunterschriften.<br />
Gründung 1901. Vollspurige Nebeneisenbahnen Schöningen-<br />
Hötzum-Braunschweig Bahnhof (Nord-Ost) und Hötzum-Mattierzoll<br />
(Gesamtlänge 73,6 km). Grün<strong>de</strong>r waren <strong>de</strong>r Herzoglich-<br />
Braunschweigische Staat, die West<strong>de</strong>utsche Eisenbahn-Gesellschaft<br />
und die Actien-Zuckerfabrik Rautheim. Die Aktionäre<br />
hatten <strong>de</strong>nkbar wenig Freu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Bahn: In <strong>de</strong>m dreiviertel<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>s Bestehens reichte es nur vier Mal zu einer Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
von 1 bzw. 2 %. 1950-71 sukzessive eingestellt, 1974<br />
Umwandlung in die “BSE Verwaltungs- und Beteiligungsges.<br />
mbH”. Börsennotiz bis 1934 in Braunschweig, danach im Freiverkehr<br />
Hannover. Reste <strong>de</strong>r Bahnanlagen sind noch bei Riddagshausen<br />
und über Hötzum bis Schöningen zu fin<strong>de</strong>n, auch<br />
die meisten <strong>de</strong>r alten Bahnhöfe stehen noch (und das heutige<br />
Betriebsgelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r AG Hist, das früher zur Zuckerfabrik Salzdahlum<br />
gehörte, hatte einen eigenen Gleisanschluß <strong>de</strong>r BSE ...)<br />
Los 192 Schätzwert 25-50 €<br />
Braunschweigische AG<br />
für Jute- und Flachs-Industrie<br />
Braunschweig, Aktie 1.000 RM Juli 1942<br />
(Auflage 1748, R 3) EF<br />
Gründung 1868 <strong>als</strong> erste Jute-Spinnerei und Weberei auf <strong>de</strong>m<br />
europäischen Kontinent, außer<strong>de</strong>m be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Sacknäherei.<br />
Bereits 1874 beschäftigte <strong>de</strong>r Betrieb 400 Leute. 1920 wur<strong>de</strong><br />
die riesige Fabrik an <strong>de</strong>r Spinnerstraße (von <strong>de</strong>r heute nur noch<br />
das imponieren<strong>de</strong>, fast 15 m hohe Eingangsportal steht) durch<br />
einen Brand völlig zerstört: 2400 Braunschweiger wur<strong>de</strong>n von<br />
heute auf morgen arbeitslos. Auch die Zweigwerke Potsdam-<br />
Babelsberg und Vechel<strong>de</strong> mußten 1926 wegen Arbeitsmangel<br />
stillgelegt wer<strong>de</strong>n. 1932 Verschmelzung mit <strong>de</strong>r “Deutsche Jute-Spinnerei<br />
und -Weberei” in Meißen, <strong>de</strong>ren Aktien aus <strong>de</strong>m<br />
Besitz <strong>de</strong>r Darmstädter und National-Bank übernommen wur<strong>de</strong>n.<br />
1944 wur<strong>de</strong>n die Braunschweiger Werksanlagen bei einem<br />
Bombenangriff erneut schwer beschädigt, nur ein ganz<br />
beschei<strong>de</strong>ner Neubeginn gelang nach <strong>de</strong>m Krieg; über die<br />
bauliche Nutzung <strong>de</strong>s Trümmergelän<strong>de</strong>s wird in Braunschweig<br />
bis heute diskutiert. Das Werk Meißen, in seiner Größe Braunschweig<br />
ebenbürtig, wur<strong>de</strong> nach 1945 enteignet. 1990 erwarben<br />
die Brü<strong>de</strong>r Rothenberger aus Frankfurt die Aktienmehrheit,<br />
danach Umbenennung in “Rothenberger AG” und Sitzverlegung<br />
nach Frankfurt/Main. Noch heute börsennotiert.<br />
Los 193 Schätzwert 60-120 €<br />
Braunschweigische Kohlen-Bergwerke<br />
Helmstedt, Aktie 1.200 Mark 26.10.1915<br />
(Auflage 3925, R 2) EF<br />
Gründung 1873 zum Erwerb <strong>de</strong>r früher braunschweigisch-fiskalischen<br />
Braunkohlengruben “Prinz Wilhelm”, “Tren<strong>de</strong>lbusch”<br />
und “Treue”. 1895/96 wur<strong>de</strong>n die Kohlenfel<strong>de</strong>r “Joseph” und<br />
“Otto” sowie “Glück auf” und “Friedrich” hinzuerworben. Langfristige<br />
Verträge mit <strong>de</strong>r “Ueberland-Zentrale Helmstedt AG”<br />
(ÜZH) führten 1913 zum Erwerb <strong>de</strong>s gesamten ÜZH-Aktienkapit<strong>als</strong><br />
durch die BKB. 1928 Erwerb <strong>de</strong>r Kuxe <strong>de</strong>r Jacobsgrube<br />
bei Stassfurt. Zunächst <strong>als</strong> Pächterin betrieben die BKB auch<br />
die Gruben- und Brikettfabrikbetriebe <strong>de</strong>r Harbker Kohlenwerke<br />
AG und <strong>de</strong>r Nord<strong>de</strong>utschen Braunkohlenwerke; 1936 wur<strong>de</strong>n<br />
diese Gesellschaften auf die BKB verschmolzen. Mitten durch<br />
diese Grubenfel<strong>de</strong>r hindurch ging nach 1945 die Zonengrenze<br />
und führte später zu so kuriosen Dingen wie einer zwischenstaatlichen<br />
<strong>de</strong>utsch-<strong>de</strong>utschen Vereinbarung über <strong>de</strong>n Abbau<br />
<strong>de</strong>r “Grenzpfeilerkohle”. 1954 wur<strong>de</strong> das Kraftwerk Offleben in<br />
Betrieb genommen und immer weiter ausgebaut, ab 1963 <strong>de</strong>r<br />
Tagebau Alversdorf aufgeschlossen, stillgelegt wur<strong>de</strong>n die Tagebaue<br />
Wulfersdorf und Victoria (1952), die Brikettfabrik Tren<strong>de</strong>lbusch<br />
(1959), das Schwelwerk Offleben (1967) und die Ziegelei<br />
Alversdorf (1968). In eine existenzbedrohen<strong>de</strong> Krise geriet<br />
das Unternehmen in <strong>de</strong>n 80er Jahren durch die Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen<br />
um das neue Kraftwerk Buschhaus. Heute ist das<br />
Auslaufen <strong>de</strong>r Braunkohleför<strong>de</strong>rung absehbar, statt <strong>de</strong>ssen suchen<br />
die BKB neben <strong>de</strong>r Stromversorgung neue Standbeine in<br />
<strong>de</strong>r Entsorgungswirtschaft (Müllverbrennung) etc. Aufgrund historisch<br />
gewachsener Strukturen lagen jahrzehntelang je 49,86<br />
% <strong>de</strong>s Kapit<strong>als</strong> bei <strong>de</strong>r PreußenElektra (später VEBA) und <strong>de</strong>r E-<br />
lektrowerke AG (später VIAG). Heute ist die e.on AG Alleinaktionärin,<br />
nach<strong>de</strong>m die letzte Handvoll freier Aktionäre 2002 per<br />
squeeze-out herausgedrängt wur<strong>de</strong>.<br />
Los 194 Schätzwert 20-40 €<br />
Bremen-Min<strong>de</strong>ner Schiffahrt AG<br />
Bremen, Aktie 1.000 RM Dez. 1939<br />
(Auflage 3979, R 3) EF+<br />
Gründung 1886 <strong>als</strong> “Bremer Schleppschifffahrts-Gesellschaft”<br />
für die Schiffahrt auf <strong>de</strong>r Weser und <strong>de</strong>n mit ihr in Verbindung<br />
stehen<strong>de</strong>n Flüssen und Kanälen. 1939 Verschmelzung mit <strong>de</strong>r<br />
“Min<strong>de</strong>ner Schleppschiffahrts-Gesellschaft” und Umfirmierung<br />
wie oben, im gleichen Jahr Übernahme <strong>de</strong>r Lagerhäuser und<br />
Anlagen am Fuldahafen in Kassel. <strong>Der</strong> überwiegen<strong>de</strong> Teil <strong>de</strong>r<br />
zuletzt aus rd. 250 Binnenschiffen bestehen<strong>de</strong>n Flotte ging im<br />
2. Weltkrieg verloren, auch die Lagerkapazitäten im Kasseler<br />
Fuldahafen wur<strong>de</strong>n zerstört. Nach Neuaufbau und Mo<strong>de</strong>rnisierung<br />
wur<strong>de</strong> 1965 schließlich ein großer Teil <strong>de</strong>r Kahnflotte verkauft.<br />
1971 übergegangen an die zum Stinnes-Konzern gehören<strong>de</strong><br />
Fen<strong>de</strong>l Schiffahrts-AG in Mannheim.<br />
Los 195 Schätzwert 150-250 €<br />
Bremer Pfer<strong>de</strong>-Bahn<br />
Bremen, Actie 1.200 Mark 16.11.1886.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 165, R 7) EF-VF<br />
Mit Abb. <strong>de</strong>s Pfer<strong>de</strong>bahnwagens No. 8 (auf später<br />
ausgegebenen Aktien nach <strong>de</strong>r Elektrifizierung<br />
dann durch eine “Elektrische” ersetzt).<br />
Los 187 Schätzwert 30-80 €<br />
Braunkohlen- und Briketwerk<br />
Berggeist AG<br />
Brühl, Aktie 1.000 Mark 9.5.1908.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1500, R 3) EF-VF<br />
Mit Hammerschlegel in allen vier Ecken, Berggeist<br />
<strong>als</strong> Bergmann mit Grubenlicht im Unterdruck.<br />
Bei <strong>de</strong>r Gründung 1908 brachte die Zuckerfabrik Brühl AG das<br />
ihr gehören<strong>de</strong> Braunkohlenwerk Berggeist ein. 1910/11 Ankauf<br />
<strong>de</strong>r markschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Konzession Hedwig, 1913/14 <strong>de</strong>r<br />
Konzessionen Katharinenberg, Müllersgrube, Raymannsgrube<br />
und Hültersberg. 1914/15 Erwerb <strong>de</strong>r Braunkohlen-Brikettwerke<br />
Lucretia GmbH in Badorf. En<strong>de</strong> 1920 übernahm zur Sicherung<br />
ihrer Brennstoffversorgung die Rheinische Metallwaarenund<br />
Maschinenfabrik in Düsseldorf (Rheinmetall) die Berggeist-<br />
Aktienmehrheit. Später ging die Majorität an die Bank für Industrie<br />
und Verwaltung AG in Berlin, auf die Berggeist 1937 verschmolzen<br />
wur<strong>de</strong>.<br />
Nr. 188 Nr. 201<br />
19
und wur<strong>de</strong> 1898 um 300 Aktien aufgestockt. Da<br />
<strong>de</strong>r gesamte Aktiendruck aber erst 1900 nach Volleinzahlung<br />
<strong>de</strong>r Aktien erfolgte, lassen sich die bei<strong>de</strong>n<br />
Emissionen praktisch gar nicht unterschei<strong>de</strong>n.<br />
Gründung 1896, Betriebsbeginn 1901/02. Die schm<strong>als</strong>purige<br />
Nebenbahn (1.000-mm-Spur) führte von Brohl am Rhein hinauf<br />
in die Eifel über Nie<strong>de</strong>rzissen und Weibern bis nach Kempenich.<br />
Die 23,8 km lange Bahn überwand dabei einen Höhenunterschied<br />
von fast 400 m, beim Bahnhof Engeln sogar im Zahnstangenbetrieb.<br />
Alleiniger Aktionär war die West<strong>de</strong>utsche Eisenbahn-Ges.<br />
in Köln. Als weit über die Grenzen <strong>de</strong>r Region bekannte<br />
Museumsbahn noch heute in Betrieb, sogar an <strong>de</strong>r Autobahn<br />
stehen große Hinweisschil<strong>de</strong>r auf die Brohlthal-Bahn.<br />
Vegesack um 1900<br />
Gründung 1876 (Neuausgabe <strong>de</strong>r Aktien 1886). Eröffnet am<br />
4.6.1876 <strong>als</strong> Pfer<strong>de</strong>bahn, elektrischer Betrieb ab 1.5.1892.<br />
Norm<strong>als</strong>purige Strecken von zus. 67 km Länge. Noch heute <strong>als</strong><br />
Bremer Strassenbahn AG börsennotiert.<br />
Los 196 Schätzwert 30-90 €<br />
Bremer Silberwarenfabrik AG<br />
Bremen, Aktie 1.000 RM Aug. 1928<br />
(Auflage 240, R 5) EF<br />
Gründung 1905, mit <strong>de</strong>m Großaktionär Wilkens & Söhne AG<br />
1969 Verschmelzung zur Wilkens Bremer Silberwaren AG. Das<br />
ehemalige Betriebsgelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r BSF ist heute Teil <strong>de</strong>s Merce<strong>de</strong>s-Werks.<br />
Heute existiert nur noch <strong>de</strong>r Mantel und wird unter<br />
<strong>de</strong>r alten WKN an <strong>de</strong>r Börse gehan<strong>de</strong>lt.<br />
Los 197 Schätzwert 450-750 €<br />
Bremer Vulkan<br />
Schiffbau und Maschinenfabrik<br />
Vegesack, Actie 1.000 Mark März 1900<br />
(Auflage 500, R 8) VF+<br />
Gründung 1893 unter Übernahme <strong>de</strong>r Fa. Johann Lange in<br />
Grohn bei Vegesack. 1898 Verlegung <strong>de</strong>r Werft auf ein 33 ha<br />
großes Gelän<strong>de</strong> am rechten Weserufer in <strong>de</strong>n Bezirken Vegesack<br />
und Fähr-Lobbendorf mit 1,3 km Wasserfront. Bis zur<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong> erfolgte fast je<strong>de</strong>s Jahr eine Kapitalerhöhung<br />
- zunächst ohne großen Effekt, doch später wur<strong>de</strong>n Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
bis zu 20 % verdient. <strong>Der</strong> Glanz verblaßte in <strong>de</strong>r Werftenkrise<br />
<strong>de</strong>r 1970er Jahre: Zuletzt wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bremer Vulkan<br />
das Instrument <strong>de</strong>r Werftenpolitik <strong>de</strong>s Bremer Senats unter <strong>de</strong>r<br />
hochqualifizierten Führung eines vormaligen Senatsdirektor <strong>als</strong><br />
Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>m - trotz<strong>de</strong>m (o<strong>de</strong>r gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>swegen?)<br />
ein krachen<strong>de</strong>r Zusammenbruch mit Milliar<strong>de</strong>nverlusten. Auch<br />
die immensen För<strong>de</strong>rgel<strong>de</strong>r für die nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> zusätzlich<br />
noch übernommenen ost<strong>de</strong>utschen Werften wur<strong>de</strong>n in Bremen<br />
noch “verzockt”, ehe man das Schiff sinken ließ.<br />
Los 199 Schätzwert 60-120 €<br />
Bremer Woll-Kämmerei<br />
Bremen / Blumenthal, Aktie 1.000 Mark<br />
1.1.1907 (R 3) EF-VF<br />
Gründung 1883. Werk in Bremen-Blumenthal, außer<strong>de</strong>m 1932<br />
Übernahme einer 45-%-Beteiligung bei <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>r<br />
Hamburger Wollkämmerei GmbH in Hamburg-Wilhelmsburg.<br />
Das Werk erlitt so gut wie keine Kriegsschä<strong>de</strong>n, wur<strong>de</strong> allerdings<br />
nach <strong>de</strong>m Einmarsch <strong>de</strong>r Alliierten größtenteils von <strong>de</strong>r<br />
US-Besatzung genutzt und erst im März 1947 wie<strong>de</strong>r freigegeben.<br />
Nach<strong>de</strong>m im Laufe <strong>de</strong>r Jahrzehnte alle <strong>de</strong>utschen Konkurrenten<br />
(Nordwolle, Bremer Wollwäscherei, Kämmerei Döhren)<br />
aufgeben mussten, ist die noch heute börsennotierte Bremer<br />
Woll-Kämmerei das größe Unternehmen seiner Branche in<br />
ganz Europa. Kürzlich auch erhebliche Investitionen in Australien,<br />
mit <strong>de</strong>nen man <strong>de</strong>n Woll-Erzeugern räumlich näherrückte<br />
- im Gegenzug beteiligte sich ein australischer Wollkonzern mit<br />
einem größeren Anteil an <strong>de</strong>r Bremer Wolle.<br />
Los 200 Schätzwert 50-80 €<br />
Briefumschlagfabrik Hansa AG<br />
Danzig, Aktie 100 Danziger Gul<strong>de</strong>n April<br />
1925 (Auflage 482, R 6) EF<br />
Schönes großes Löwen-Logo im Unterdruck.<br />
Herstellung von Briefumschlägen und Briefpapier aller Art sowie<br />
von Selbstklebe-Postkarten. Laut HV vom 21.6.1941 wur<strong>de</strong><br />
die Satzung neu gefaßt.<br />
Los 201 Schätzwert 200-250 €<br />
Brikettwerke Friedland AG<br />
Friedland, Aktie 1.000 Mark 24.4.1922.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 10000, R 10) VF+<br />
Aktien dieser Ges. waren zuvor völlig unbekannt,<br />
von <strong>de</strong>n nur 3 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen<br />
Stücken ist dies das allerletzte noch verfügbare.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t zur Errichtung und zum Betrieb eines Brikettwerkes<br />
in Friedland in Mecklenburg. 1927 in Liquidation gegangen, AG<br />
1931 gelöscht.<br />
Los 203 Schätzwert 15-30 €<br />
Brown, Boveri & Cie AG<br />
Mannheim, Aktie 1.000 RM Jan. 1934<br />
(Auflage 10000, R 2) EF<br />
G & D-Druck.<br />
Gründung 1900 durch die Schweizer BBC. Das breite Produktionsprogramm<br />
umfasste im Laufe <strong>de</strong>r Geschichte u.a. Dampfturbinen<br />
und Verdichter sowie <strong>de</strong>n Bau kompletter Kraftwerke,<br />
Hoch- und Nie<strong>de</strong>rspannungsschaltanlagen, elektrische Bahnen<br />
aller Art (incl. Seil- und Schwebebahnen), Signalanlagen, Triebwagen,<br />
Lokomotiven, Oberleitungs-Omnibusse, elektrische<br />
Ausrüstungen für Werkzeugmaschinen, Hebezeug- und Transportanlagen,<br />
Bagger, Abraum-För<strong>de</strong>rbrücken sowie Dreh-,<br />
Hub- und Klappbrücken. Seit <strong>de</strong>m Zusammenschluss <strong>de</strong>r<br />
Schweizer BBC mit <strong>de</strong>m schwedischen Asea-Konzern im Jahr<br />
1988 <strong>als</strong> Asea Brown Boveri AG (ABB) firmierend und innerhalb<br />
<strong>de</strong>s Konzerns mit Produktionsstandorten in 9 Län<strong>de</strong>rn (davon<br />
44 allein in Deutschland) die weltweit größte Einzelgesellschaft.<br />
Bis heute an sechs <strong>de</strong>utschen Börsen notiert.<br />
Los 204 Schätzwert 50-100 €<br />
Brü<strong>de</strong>r Reininghaus<br />
AG für Brauerei und Spiritus-Industrie<br />
Graz, Aktie 1.000 RM März 1942 (Auflage<br />
31250, R 7) EF<br />
Gründung 1853, AG seit 1903. Die Firma geht auf ein bereits<br />
1696 von Lorenz Schaupp am <strong>de</strong>rzeitigen Betriebsstandort errichtetes<br />
Brauhaus zurück. 1935 Erwerb von Beteiligungen an<br />
<strong>de</strong>r Gösser Brauerei AG und <strong>de</strong>r Ersten Grazer Actien-Brauerei<br />
(1944 auf Reininghaus fusioniert). Börsennotiz in Wien, seit<br />
1960/61 auch Frankfurt/Main, München und Düsseldorf. Heute<br />
Brau-AG.<br />
Gründung 1904 zur Übernahme <strong>de</strong>s Brauerei- und Wirtschaftsbetriebes<br />
von Wilh. Loeschigk in Nordhausen, Hallesche<br />
Str. 32. Außer<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> 1919 die Brauerei Ziegler in Son<strong>de</strong>rshausen<br />
angekauft und gleich darauf stillgelegt. Knapp<br />
20.000 hl Roland-Bräu und Dia<strong>de</strong>m-Pilsener jährlich betrug<br />
<strong>de</strong>r Ausstoß. Die Brauerei am Taschenberg überlebte auch die<br />
DDR mit “Nordquell” und “Roland Bräu” und rettete sich nach<br />
<strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> in die Reprivatisierung (woran wir allerdings ungute<br />
Erinnerungen haben, <strong>de</strong>nn die neuen Eigentümer ersteigerten<br />
vor Jahren auf unserer Auktion eine Historische Aktie vom<br />
Bürgerlichen Brauhaus; bezahlt haben sie die bis heute nicht).<br />
Im Jan. 2007 schloß sich ein Investoren-Konsortium für <strong>de</strong>n<br />
Abriß und kompletten Neubau <strong>de</strong>r Brauerei am traditionellen<br />
Standort zusammen, die Mitte 2008 <strong>als</strong> “Bürgerliches Brauhaus”<br />
ihren Betrieb dann wie<strong>de</strong>r aufnehmen soll.<br />
Los 207 Schätzwert 30-75 €<br />
Bürgerliches Brauhaus AG<br />
Saalfeld (Saale), Aktie 1.000 RM Nov. 1925.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2400, R 3) EF<br />
Gründung 1892 <strong>als</strong> Privatbrauerei durch die Familie Gütermann,<br />
die in <strong>de</strong>r Pößnecker Straße 35 nahe beim Bahnhof auf<br />
einem 218.000 qm großen Areal eine neue Brauerei errichtete<br />
und dort das “Bürgerbräu” braute. Zuvor war in Saalfeld in<br />
kommunalen Brauhäusern gebraut wor<strong>de</strong>n. Ein Filialbetrieb mit<br />
eigener Brauerei bestand in Schmie<strong>de</strong>feld (Rennsteig). 1918<br />
Übernahme <strong>de</strong>s einzigen Lokalrivalen “Vereinigte Dampfbierbrauerei<br />
Saalfeld”. <strong>Der</strong>en Brauerei wur<strong>de</strong> sofort stillgelegt, die<br />
Mälzerei dagegen noch bis 1952 weiter betrieben. Umgewan<strong>de</strong>lt<br />
1908 in eine GmbH und 1925 in eine AG (letzter Großaktionär<br />
war die Leipziger Riebeck-Brauerei), mit <strong>de</strong>r ebenfalls<br />
zum Riebeck-Konzern gehören<strong>de</strong>n Brauerei Hack AG in Meiningen<br />
wur<strong>de</strong> 1926 ein Interessengemeinschaftsvertrag geschlossen.<br />
Seit 1948 VEB, 1990 von <strong>de</strong>r Treuhandanstalt in die<br />
“Bürgerliches Brauhaus Saalfeld GmbH” umgewan<strong>de</strong>lt, 1991<br />
von privaten Investoren übernommen, die in die maro<strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong><br />
und Anlagen dann über 7 Mio. € investierten (eine<br />
Schachtelbeteiligung übernahm u.a. die Kulmbacher Brauerei<br />
AG). Heute mit <strong>de</strong>r Marke “Saalfel<strong>de</strong>r” regional sehr erfolgreich.<br />
Los 205 Schätzwert 30-90 €<br />
Brunsviga-Maschinenwerke<br />
Grimme, Natalis & Co. AG<br />
Braunschweig, Aktie 1.000 RM Nov. 1941<br />
(Auflage 920, R 3) UNC-EF<br />
Vignette mit Abb. einer Brunsviga-Rechenmaschine.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1871 <strong>als</strong> KGaA , AG seit 1921. Die Firma lautete bis<br />
1927 Grimme, Natalis und Co. AG. Zweck: Herstellung von Maschinen<br />
und Apparaten o<strong>de</strong>r Teilen <strong>de</strong>rselben und <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>l<br />
damit. Erzeugnisse waren die noch heute bekannten Rechenund<br />
Addiermaschinen “Brunsviga”. Im Jan. 1959 erfolgte die<br />
Umwandlung auf die Olympia Werke AG.<br />
Los 198 Schätzwert 300-500 €<br />
Bremer Vulkan<br />
Schiffbau und Maschinenfabrik<br />
Vegesack, Actie 1.000 Mark Aug. 1900<br />
(Auflage 1000, R 6) EF-<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Los 202 Schätzwert 30-80 €<br />
Brohlthal-Eisenbahn-Gesellschaft<br />
Köln, Aktie 1.000 Mark 1.6.1900 (Auflage<br />
3700, R 2) EF-<br />
Schöne Umrandung im Historismusstil. Das Kapital<br />
betrug ursprünglich 3,4 Mio. M in 3.400 Aktien<br />
Los 206 Schätzwert 150-250 €<br />
Bürgerliches Brauhaus AG<br />
Nordhausen, Namensaktie 200 Mark<br />
1.4.1905. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 750, R 7)<br />
VF<br />
Äußerst <strong>de</strong>korativ, mit postkartengroßer Abb. von<br />
Brauerei und Biergarten.<br />
Los 208 Schätzwert 200-250 €<br />
Bürgerliches Brauhaus Ravensburg AG<br />
Ravensburg, Aktie 1.000 Mark Jan. 1923<br />
(Auflage 3300, R 8) EF-VF<br />
Gründung 1903 zum Erwerb und Fortbetrieb <strong>de</strong>r früher im Besitz<br />
<strong>de</strong>r Firma Mogger & Ruile in Ravensburg befindlich gewesenen<br />
Bierbrauerei. Hinzuerworben wur<strong>de</strong>n die Brauerei <strong>de</strong>s<br />
Johann Schuler (1904), die Brauerei nebst Mälzerei “Zur Räuberhöhle”<br />
in Ravensburg (1907), die Bergbrauerei bei Frie-<br />
20
drichshafen (1909), die Brauerei “Zum Schützen” in Meersburg<br />
(1927) und die Gambrinusbrauerei in Weingarten (1930). Vom<br />
Mehrheitsaktionär Inselbrauerei Lindau AG wur<strong>de</strong> 1972 <strong>de</strong>ren<br />
Brauereibetrieb übernommen, zugleich Umfirmierung in “Bürgerliches<br />
Brauhaus Ravensburg-Lindau AG”. Die noch heute<br />
börsennotierte AG machte bis zur Stilllegung <strong>de</strong>r Brauerei En<strong>de</strong><br />
2000 mit ca. 70 Mitarbeitern rd. 10 Mio. € Jahresumsatz,<br />
davon fast 1/3 aus Vermietung und Verpachtung. Heute wer<strong>de</strong>n<br />
die meisten Umsätze mit <strong>de</strong>r Aufstellung von Geldspiel- und<br />
Unterhaltungsgeräten sowie <strong>de</strong>m Betrieb von Spielhallen erzielt.<br />
Los 209 Schätzwert 75-125 €<br />
Bürstenfabrik Emil Kränzlein AG<br />
Erlangen, Aktie 1.000 RM Nov. 1929<br />
(Auflage 185, R 8) EF<br />
Gründung 1872, AG seit 1896. Fabrikation von Bürsten für Toilette<br />
und Haushalt, Zahn- und Nagelbürsten, Rasierpinseln.<br />
1922 Erwerb einer stillgelegten Brauerei und Ausbau <strong>de</strong>rselben<br />
zu Arbeitsräumen, ferner Anglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Borstenzurichterei<br />
Hei<strong>de</strong>cker in Neustadt a.A. 1995/2000 völlige Umstrukturierung<br />
und in Cranz net. AG umfirmiert. Zweck ist nunmehr die<br />
Beteiligung an an<strong>de</strong>ren Unternehmen (u.a. Halle plastic GmbH<br />
und Thermoplast Schwarzhausen GmbH). Zuletzt umfirmiert in<br />
Hench-Thermoplast AG. Bis heute in Frankfurt und München<br />
börsennotiert, allerdings nähert sich <strong>de</strong>r Kurs langsam <strong>de</strong>r<br />
Nulllinie.<br />
Los 212 Schätzwert 25-50 €<br />
C. F. Hey<strong>de</strong> Chemische Fabrik AG<br />
Berlin-Britz, Aktie 100 RM 14.7.1932<br />
(Auflage 1100, R 3) EF+<br />
Schöne Jugendstil-Umrandung.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1876 durch Carl Friedrich Hey<strong>de</strong>, AG seit 1922.<br />
Herstellung und Vertrieb von Farben und Lacken und Linoleumkitten.<br />
1960 umgewan<strong>de</strong>lt in eine GmbH.<br />
Ehemalige Werkshalle von Capito & Klein in Benrath am Rhein<br />
börsennotierten Gesellschaft ist heute eine indirekte Beteiligung<br />
am Otto Versand in Hamburg, umgekehrt ist die Otto AG für Beteiligungen<br />
mit über 96 % Großaktionär.<br />
schon die Bereiche Alcatel Air Navigation Systems und SEL Verteidigungssysteme<br />
übernommen hatte.<br />
Los 210 Schätzwert 25-50 €<br />
Büttner-Werke AG<br />
Uerdingen am Rhein, Aktie 1.000 RM Juli<br />
1929 (Auflage 1000, R 4) UNC-EF<br />
Gründung 1874 <strong>als</strong> “Rheinische Dampfkessel- und Maschinenfabrik<br />
Büttner GmbH”, AG unter obigem Namen seit 1920.<br />
Herstellung von Maschinen und Anlagen zum Trocknen, Kühlen,<br />
Zerkleinern, Sichten, Mischen und Entstauben. 1929 Abtretung<br />
<strong>de</strong>s Dampfkesselbaus an L. & C. Steinmüller in Gummersbach.<br />
Börsennotiz: Berlin und Freiverkehr Düsseldorf.<br />
1969 verschmolzen auf die Büttner-Schil<strong>de</strong>-Haas AG (BSH).<br />
Umfirmiert 1977 in BABCOCK-BSH AG, 1995 Umwandlung in<br />
die BABCOCK-BSH GmbH. Nach <strong>de</strong>m Zusammenbruch <strong>de</strong>s<br />
Babcock-Konzerns 2002 übernommen durch die Firma Grenzebach,<br />
danach Grenzebach BSH GmbH, Bad Hersfeld.<br />
Los 211 Schätzwert 25-50 €<br />
Busch-Jaeger<br />
Lü<strong>de</strong>nschei<strong>de</strong>r Metallwerke AG<br />
Lü<strong>de</strong>nscheid, Aktie 100 RM Juni 1940<br />
(Auflage 400, R 4) UNC-EF<br />
Gründung 1911 <strong>als</strong> F. W. Busch AG unter Übernahme <strong>de</strong>r seit<br />
1892 betriebenen Busch’schen Fabrik. 1926 Fusion mit <strong>de</strong>r<br />
Gebr. Jaeger in Schalksmühle zur “Vereinigte elektrotechnische<br />
Fabriken F.W. Busch und Gebr. Jaeger AG”. 1932 Fusion mit<br />
<strong>de</strong>r Lü<strong>de</strong>nschei<strong>de</strong>r Metallwerke AG vorm. Jul. Fischer & Basse<br />
zur “Busch-Jaeger Lü<strong>de</strong>nschei<strong>de</strong>r Metallwerke AG”. Neben E-<br />
lektro-Installationsmaterial aller Art (Werke Lü<strong>de</strong>nscheid und<br />
Schalksmühle i.W.) auch (im Werk Aue i.W.) Herstellung von<br />
Porzellan für technische Zwecke und von Kunstharz-Erzeugnissen.1953<br />
mit <strong>de</strong>r Dürener Metallwerke AG (gegr. 1885 <strong>als</strong> “Dürener<br />
Phosphorbronce-Fabrik & Metallgießerei Hupertz et Banning”,<br />
AG seit 1901) zur “Busch-Jaeger Dürener Metallwerke<br />
AG” fusionert. Neben <strong>de</strong>r Rheinmetall-Borsig AG war jahrzehntelang<br />
<strong>de</strong>r Industrielle Günther Quandt beteiligt (zuletzt über die<br />
Altana). 1974 wur<strong>de</strong>n die inzwischen in Tochter-GmbH’s eingebrachten<br />
Metallwerke in Lü<strong>de</strong>nscheid und Düren veräußert und<br />
die Ges. in Busch-Jaeger Gesellschaft für Industriebeteiligungen<br />
AG umbenannt (<strong>als</strong> Zwischenholding u.a. für die Beteiligungen<br />
an <strong>de</strong>r Milupa AG, <strong>de</strong>r Byk Gul<strong>de</strong>n Lomberg Chem. Fabrik<br />
GmbH und <strong>de</strong>r Mouson Cosmetic GmbH). Gleichzeitig Sitzverlegung<br />
nach Frankfurt/M. und in die VARTA AG (ab 1977 in<br />
die Altana) eingeglie<strong>de</strong>rt.<br />
Los 213 Schätzwert 50-100 €<br />
C. H. F. Müller AG<br />
Hamburg, Aktie 1.000 RM Sept. 1942<br />
(Auflage 1499, R 5) EF<br />
Gründung 1927 <strong>als</strong> “Röntgen- und Radioröhrenwerke AG”, einen<br />
Monat nach <strong>de</strong>r Gründung Erwerb <strong>de</strong>r schon seit 1865 bestehen<strong>de</strong>n<br />
Firma C. H. F. Müller (“Röntgen-Müller”) und Umfirmierung<br />
wie oben. Das Werk in <strong>de</strong>r Röntgenstr. 24/26 in Hamburg-Fuhlsbüttel<br />
produzierte Röntgen- und sonstige elektrotechnische<br />
und medizinische Erzeugnisse. Sitz <strong>de</strong>r Zentralverwaltung<br />
war Berlin, Charitestr. 3. Großaktionär war <strong>de</strong>r holländische<br />
Philips-Konzern. 1960 Umwandlung in eine GmbH, heute<br />
die Philips Industrial X-Ray GmbH.<br />
Los 214 Schätzwert 75-125 €<br />
C. J. Vogel Draht- und Kabelwerke AG<br />
Berlin, 7 % Obl. 1.000 hfl. 1.4.1928 (R 6) EF<br />
Zweisprachig.<br />
Gründung 1858 in Berlin <strong>als</strong> C. J. Vogel Telegraphendrahtfabrik.<br />
Seit 1897 AG (Fabrik isolierter Drähte zu elektrischen Zwecken<br />
AG), 1899 Betriebsverlegung nach Adlershof. 1945/46 <strong>als</strong> “VEB<br />
Kabelwerk Köpenick” in Volkseigentum überführt. 1965 Verschmelzung<br />
mit <strong>de</strong>r nunmehr in Köln (vorher Apolda) ansässigen<br />
“Thüringische Elektrizitäts- und Gaswerke AG”. Sitzverlegungen<br />
1969 nach Köln, 1982 nach Hannover. 1998/99 Umfirmierung<br />
in C. J. Vogel AG für Beteiligungen und weitere Sitzverlegung<br />
nach Hamburg. Einziges Aktivum <strong>de</strong>r immer noch<br />
Los 215 Schätzwert 60-120 €<br />
C. L. Senger Sohn AG<br />
Krefeld (Rhld.), Aktie 1.000 Mark 1.1.1914.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 296, R 5) EF<br />
Gründung am 9.7.1912. Betrieb von Geschäften <strong>de</strong>r Textil-Industrie,<br />
mittelbare o<strong>de</strong>r unmittelbare Beteiligung an Unternehmen<br />
gleicher o<strong>de</strong>r verwandter Art. Gleich nach <strong>de</strong>r Gründung wird die<br />
Existenz <strong>de</strong>r Firma durch andauern<strong>de</strong> Färberstreiks gefähr<strong>de</strong>t.<br />
Los 216 Schätzwert 200-250 €<br />
C. Lorenz AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 RM 20.9.1928<br />
(Auflage 2700, R 9) EF<br />
Zuvor ganz unbekannt gewesene Emission.<br />
1880 grün<strong>de</strong>te Carl Lorenz in Berlin eine Telegraphenbauanstalt.<br />
Die Herstellung von Morseapparaten und Streckenläutwerken für<br />
die Eisenbahn wuchs bald rasant, doch nur 10 Jahre nach <strong>de</strong>r<br />
Gründung starb Lorenz. Seine Witwe verkaufte das Unternehmen,<br />
das dann 1906 in die “C. Lorenz AG, Telephon- und Telegraphenwerke<br />
Eisenbahnsignal-Bauanstalt” umgewan<strong>de</strong>lt wur<strong>de</strong>. Ab<br />
1908 wer<strong>de</strong>n auch drahtlose Sen<strong>de</strong>anlagen für Marine und Heer<br />
gebaut, 1909 richtet die Firma eine Versuchsfunkstelle in Eberswal<strong>de</strong><br />
ein (aus <strong>de</strong>r ab 1919 probeweise auch Rundfunk gesen<strong>de</strong>t<br />
wird), 1917 wird <strong>de</strong>r neue Firmenkomplex in Tempelhof bezogen.<br />
1922 wer<strong>de</strong>n die ersten Rundfunksen<strong>de</strong>r und -Empfänger hergestellt,<br />
1940 erfolgt zur Verstärkung dieses Bereiches die Übernahme<br />
<strong>de</strong>s Konkurrenten G. Schaub Apparatebau GmbH in Pfornheim.<br />
Schon 1930 hatte zuvor die International Telephone & Telegraph<br />
Corporation (ITT) in New York die Aktienmehrheit erworben<br />
und hielt schließlich 98 %. 1956-1958 verschmelzen die Standard<br />
Elektrizitäts-Gesellschaft AG, die C. Lorenz AG, die Mix & Genest<br />
AG, die Telephonfabrik Berliner AG, die Süd<strong>de</strong>utsche Apparate-Fabrik<br />
GmbH und die G. Schaub Apparatebau-GmbH zur Standard<br />
Elektrik Lorenz AG (SEL). Diese steigt mit <strong>de</strong>r Übernahme <strong>de</strong>r<br />
Graetz KG 1961 auch in die Fernsehgeräteproduktion ein. 1987<br />
verkauf ITT die Beteiligung an die französische Cie. Générale d’Electricité<br />
(CGE), die zusammen mit eigenen Telekommunikationsaktivitäten<br />
daraus die Alcatel N.V. formt. 1993 wird die Standard<br />
Elektrik Lorenz AG umbenannt in Alcatel SEL AG. Nach <strong>de</strong>r Fusion<br />
von Alcatel und Lucent Technologies 2006 ermeute Umfirmierung<br />
in Alcatel-Lucent Deutschland AG. <strong>Der</strong> Bereich Bahnsicherungstechnik,<br />
<strong>de</strong>r über ein Jahrhun<strong>de</strong>rt lang Stellwerke, Signale, Weichenantriebe<br />
und Zugbeeinflussungssysteme geliefert hatte, wird<br />
2007 an <strong>de</strong>n Thales-Konzern verkauft, <strong>de</strong>r zuvor 1996 auch<br />
Nr. 216 Nr. 219<br />
Los 217 Schätzwert 30-80 €<br />
C. Lorenz AG<br />
Berlin, 4 % Teilschuldv. Lit. A 5.000 RM<br />
März 1943 (Auflage 450, R 4) EF<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Los 218 Schätzwert 75-100 €<br />
C. W. Emmrich Nachf.<br />
& Franz Wiegand AG<br />
Leipzig, VZ-Aktie 1.000 Mark 6.5.1922<br />
(Blankette, R 9) EF<br />
Gründung 1921 <strong>als</strong> Maschinen- und Armaturenfabrik AG. Herstellung<br />
von Staufferbüchsen, Maschinen und Armaturen sowie<br />
Holzbearbeitung. 1926 in Liquidation.<br />
Los 219 Schätzwert 300-375 €<br />
Capito & Klein AG<br />
Benrath am Rhein, Aktie 1.000 Mark Feb.<br />
1921 (Auflage nicht ermittelbar, da lt.<br />
Handbuch 1921 gar keine<br />
Kapitalverän<strong>de</strong>rung, R 10) VF<br />
Zuvor ganz unbekannt gewesen, nur 3 Stück wur<strong>de</strong>n<br />
im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />
21
Gründung 1876 <strong>als</strong> oHG, seit 1906 AG. Betrieben wur<strong>de</strong> am<br />
Bahnhof Benrath ein Feinblechwalzwerk, das über fünf Blechstraßen<br />
verfügte. Seinerzeit eines <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten <strong>de</strong>utschen<br />
Unternehmen dieser Branche. In Berlin börsennotiert.<br />
1938 Betriebsüberlassungsvertrag mit <strong>de</strong>r Fried. Krupp AG<br />
(1953 wie<strong>de</strong>r aufgelöst). 1962 Übertragung <strong>de</strong>s Vermögens<br />
unter Ausschluss <strong>de</strong>r Liquidation auf die Hauptgesellschafterin<br />
“Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation AG”. Die Feinblechfertigung<br />
im Walzwerk I an <strong>de</strong>r Benrather Telleringstraße wur<strong>de</strong><br />
erst 1976 eingestellt. Erst im Juli 2010 fiel das Walzwerk<br />
<strong>de</strong>r Abrissbirne zum Opfer.<br />
Los 220 Schätzwert 75-150 €<br />
Capito & Klein AG<br />
Benrath am Rhein, Aktie 1.000 Mark Okt.<br />
1922 (Auflage 15000, R 7) EF-VF<br />
Geschichte und Gestaltung wie voriges Los.<br />
Los 221 Schätzwert 50-80 €<br />
Carl Dürfeld AG<br />
Chemnitz, Aktie 100 RM März 1930<br />
(Auflage 1200, R 6) EF<br />
Gründung 1907. Die Weberei speziell für Möbelstoffe in <strong>de</strong>r<br />
Röslerstr. 27 besaß ca. 300 Webstühle und beschäftigte knapp<br />
300 Leute. Börsennotiz in Leipzig, Dres<strong>de</strong>n und Chemnitz. Die<br />
Übernahme <strong>de</strong>s Betriebes <strong>de</strong>r Chemnitzer Teppichfabrik Oscar<br />
Kohorn & Co. im Jahr 1930 konnte die in <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />
chronisch unterbeschäftigte Weberei nicht mehr retten:<br />
Die AG ging in Liquidation und ist 1934 erloschen.<br />
Los 222 Schätzwert 20-40 €<br />
Carl Ernst & Co. AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark Aug. 1923<br />
(Auflage 7000, R 4) EF<br />
Gründung 1899. Herstellung und Vertrieb von Luxuspapieren,<br />
Papierwaren, Artikeln für photographische Zwecke. 1925 Auflösung<br />
<strong>de</strong>r Gesellschaft und damit in Liquidation.<br />
Werbeanzeige für einen Tresor<br />
<strong>de</strong>r Carl Kästner AG von 1895<br />
Los 223 Schätzwert 75-125 €<br />
Carl Kästner AG<br />
Leipzig, Aktie 20 RM 13.5.1925 (Auflage<br />
1350, R 6) EF<br />
Gründung 1823 durch <strong>de</strong>n Schlossermeister Carl Kästner. Seit<br />
1900 AG unter Übernahme <strong>de</strong>r “Lipsia-Fahrrad-Industrie-AG”.<br />
Die Fabrik in <strong>de</strong>r Berliner Str. 69 stellte Geldschränke und Tresoranlagen<br />
her. Bis 1927 in Berlin und Leipzig amtlich notiert.<br />
Die Olsen-Ban<strong>de</strong> spezialisierte sich auf Geldschränke <strong>de</strong>r fiktiven<br />
Firma Franz Jäger, Berlin. In Wahrheit aber spielten in <strong>de</strong>n<br />
meisten Olsenban<strong>de</strong>-Filmen Geldschränke von Carl Kästner<br />
mit, <strong>de</strong>r mit seinen Produkten vor <strong>de</strong>m Krieg Weltruf genoss!<br />
Los 224 Schätzwert 200-250 €<br />
Carl Kästner AG<br />
Leipzig, VZ-Aktie Lit. B 20 RM 5.11.1927<br />
(Auflage 450, R 9) EF<br />
Die Vorzugsaktien waren zuvor unbekannt, nur 7<br />
Stück wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Los 225 Schätzwert 50-100 €<br />
Carl Prinz AG für Metallwaren<br />
Solingen-Wald, Aktie 1.000 RM Febr.<br />
1942 (Auflage 900, R 5) EF<br />
Gründung 1913 durch Albert Prinz (1886-1966) zur Fortführung<br />
<strong>de</strong>r von seinem Vater Carl Friedrich Prinz übernommenen<br />
Firma Carl Prinz vorm. Hermes & Zeyen GmbH. Albert Prinz war<br />
auch Mitbegrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Felgenherstellers Kronprinz AG in Solingen-Ohligs<br />
(später Mannesmann-Kronprinz). Haupterzeugnisse:<br />
Preß-, Stanz- und Ziehteile, Bestecke aller Art, Koch- und Bratgeschirre,<br />
Haushaltsgeräte. In Langenfeld (Rhld.) bestand ein<br />
Zweigwerk. 1961 Abkürzung <strong>de</strong>s Firmennamens auf Carl Prinz<br />
AG. Die Aktienmehrheit lag bei <strong>de</strong>r Familie Prinz, aber die Aktien<br />
notierten auch im Düsseldorfer Freiverkehr. Zuletzt noch<br />
knapp 400 Beschäftigte. 1979 in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
Los 226 Schätzwert 40-75 €<br />
Carl Weber & Co. GmbH<br />
Oerlinghausen bei Bielefeld, 4,5 %<br />
Teilschuldv. 500 RM Juni 1943 (Auflage<br />
300, R 6) UNC-EF.<br />
Wertpapiere dieser Jahrhun<strong>de</strong>rte alten Textilfirma<br />
waren zuvor völlig unbekannt.<br />
Gründung ca. 1684, GmbH seit 1908. Flachsspinnerei, Leinenweberei,<br />
Bleiche und Ausrüstumg. Erzeugt wur<strong>de</strong>n Bielefel<strong>de</strong>r<br />
Nr. 223 Nr. 236<br />
Leinen, Tischzeug, Taschentücher und Bettwäsche. 1969<br />
schlossen sich die Bielefel<strong>de</strong>r Webereien AG sowie die Leinenwebereien<br />
A.W. Kisker und Carl Weber & Co. GmbH in <strong>de</strong>r Bielefel<strong>de</strong>r<br />
Textilwerke GmbH zusammen.<br />
Los 227 Schätzwert 30-75 €<br />
Carlshütte AG<br />
Eisengießerei und Maschinenbau<br />
Wal<strong>de</strong>nburg-Altwasser i.Schl., Aktie 20<br />
RM Juni 1932 (R 4) EF<br />
Gründung 1821, 1837 Beginn <strong>de</strong>s Maschinenbaus. Als AG<br />
1890 in Breslau, ab 1892 in Altwasser. Hauptsächlich Bau von<br />
Bergwerksmaschinen und -anlagen (Wal<strong>de</strong>nburg-Altwasser),<br />
Kranen und Hebezeugen sowie Baggern (Ober-Salzbrunn).<br />
1923 Vereinigung mit <strong>de</strong>m Wal<strong>de</strong>nburger Werk <strong>de</strong>r Wilhelmshütte.<br />
1934 Übernahme durch die neugegrün<strong>de</strong>te GmbH, die<br />
im Aufbereitungsfach in Interessengemeinschaft mit Klöckner-<br />
Humboldt-Deutz steht. 1935 wur<strong>de</strong> die AG aufgelöst, an <strong>de</strong>r<br />
GmbH beteiligt sich die Humboldt-Deutzmotoren maßgeblich.<br />
1940-41 wird die Beteiligung von Klöckner-Humboldt-Deutz an<br />
<strong>de</strong>r Carlshütte veräußert.<br />
Los 228 Schätzwert 150-250 €<br />
Central-Ausschuss für die Innere<br />
Mission <strong>de</strong>r Deutschen<br />
Evangelischen Kirche (Protestant<br />
Church in Germany Welfare Institut)<br />
New York, 7 % Gold Bond 500 $<br />
1.10.1926 (R 6) EF-<br />
Teil einer in <strong>de</strong>n USA aufgelegten Anleihe von 5 Mio.<br />
US-$. Dieser Dollar-Bond war zuvor unbekannt!<br />
Die Anfänge <strong>de</strong>r sozialen Arbeit <strong>de</strong>r „Inneren Mission“ liegen<br />
zwischen 1810 und 1848, <strong>als</strong> in Preußen eine neue Armut<br />
durch Arbeitslosigkeit, Invalidität, Krankheit und Alter in Folge<br />
<strong>de</strong>r Frühindustrialisierung zu Tage trat. Nach <strong>de</strong>r Märzrevolution<br />
1848, die die Kirchenoberen <strong>als</strong> „Gottlosigkeit“ mißbilligten,<br />
entstan<strong>de</strong>n die ersten Einrichtungen <strong>de</strong>r Inneren Mission, bei<br />
<strong>de</strong>nen im Unterschied zur bisherigen Armenpflege soziale und<br />
kulturelle Zuwendung verbun<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Versuch <strong>de</strong>r<br />
Re-Christianisierung und <strong>de</strong>r Stabilisierung <strong>de</strong>r Gesellschaft.<br />
Mit <strong>de</strong>m ersten Evangelischen Kirchentag in Wittenberg am<br />
21./22.9.1848 beginnt die Geschichte <strong>de</strong>r organisierten Diakonie.<br />
<strong>Der</strong> Hamburger Pfarrer und Anstaltsleiter <strong>de</strong>s „Rauhen Hauses“<br />
Johann Hinrich Wichern regt <strong>als</strong> neues Netzwerk protestantischer<br />
Sozial- und Kulturarbeit ein Koordinierungsgremium<br />
für die zahlreichen christlichen Initiativen und Vereine an. So<br />
konstituierte sich, getragen von Protestanten aus Wissenschaft<br />
und Rechtspflege, Theologen sowie höheren Staatsbeamten <strong>de</strong>r<br />
preußischen Ministerial-Bürokratie, am 9.1.1849 <strong>de</strong>r erste<br />
„Central-Ausschuss <strong>de</strong>r Inneren Mission <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen evangelischen<br />
Kirche“ mit Sitz in Hamburg und Berlin. Trotz eines Erlasses<br />
<strong>de</strong>s Evangelischen Oberkirchenrates in Berlin, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />
Geistlichen je<strong>de</strong>s sozialpolitische Engagement untersagte, bekräftigte<br />
<strong>de</strong>r Central-Ausschuß 1896 sein Anliegen, <strong>als</strong> überparteiliche<br />
Instanz auf die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
einzuwirken. 1899 machte <strong>de</strong>r Ausschuß seine Arbeitsgebiete,<br />
Vereine, Konferenzen und organisatorischen Grundlagen<br />
erstm<strong>als</strong> in einer „Statistik <strong>de</strong>r Inneren Mission <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />
evangelischen Kirche“ öffentlich. Als Folge von 1. Weltkrieg, Inflation<br />
und später Weltwirtschaftskrise plagten <strong>de</strong>n Central-<br />
Ausschuss immer größer wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Geldnöte, die 1926 zur Aufnahme<br />
einer Anleihe von 5 Mio. $ in <strong>de</strong>n USA führten. Doch nur<br />
wenig später spitzte sich die finanzielle und innere Krise noch<br />
zu, <strong>als</strong> 1931 die zum Central-Ausschuß gehören<strong>de</strong> Bausparkasse<br />
„Devaheim“ Konkurs anmel<strong>de</strong>n mußte. Nach 1945 kam<br />
es zu einer Doppelgleisigkeit mit <strong>de</strong>m neu ins Leben gerufenen<br />
„Hilfswerk <strong>de</strong>r Evangelischen Kirche in Deutschland“, das bald<br />
ein kirchenpolitischer Machtfaktor wur<strong>de</strong> und die Arbeit <strong>de</strong>r Inneren<br />
Mission mit <strong>de</strong>m Central-Ausschuß West mit Sitz in Bethel<br />
und <strong>de</strong>m Central-Ausschuß Ost mit Sitz in Ost-Berlin in <strong>de</strong>n<br />
Schatten stellte. Ab 1957 ruhten die Organe <strong>de</strong>s Central-Ausschusses.<br />
Mit Gründung <strong>de</strong>s „Diakonischen Werkes <strong>de</strong>r EKD“<br />
1975 wur<strong>de</strong> das Hilfswerk aufgelöst und die Innere Mission <strong>de</strong>r<br />
Evangelischen Kirche auf eine neue Grundlage gestellt.<br />
Los 229 Schätzwert 60-120 €<br />
Charlottenburger Wasserwerke<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark 15.5.1888<br />
(Auflage 1000, R 4) VF-F<br />
Gründung 1878 unter Übernahme <strong>de</strong>s auf fiskalischem Gelän<strong>de</strong><br />
liegen<strong>de</strong>n Wasserwerks am Teufelssee. Später Errichtung<br />
<strong>de</strong>r eigenen Wasserwerke Beelitzhof (am Wannsee), Jungfernhei<strong>de</strong>,<br />
Johannisthal und Tiefwer<strong>de</strong>r. Die Wasserwerke am Teufelssee<br />
und in <strong>de</strong>r Jungfernhei<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n 1906 an die Stadt<br />
Charlottenburg verkauft. 1920 Umfirmierung in Charlottenburger<br />
Wasser- und Industriewerke AG. Die Gesellschaft belieferte<br />
im Westen und Sü<strong>de</strong>n von Groß-Berlin etwa 20 % <strong>de</strong>r Berliner<br />
Gesamtbevölkerung mit Wasser. Die Konzessions-Verträge, vor<br />
<strong>de</strong>r Bildung Groß-Berlins vor allem mit <strong>de</strong>n Umland-Gemein<strong>de</strong>n<br />
geschlossen, hatten eine Laufzeit teilweise bis zum Jahr 2000.<br />
Immer wie<strong>de</strong>r gab es aber Streit wegen ständiger Versuche, die<br />
Wasserversorgung zu kommunalisieren, aber auch wegen <strong>de</strong>r<br />
Wasserpreise. Dieser Streit wur<strong>de</strong> been<strong>de</strong>t durch Ablösung <strong>de</strong>r<br />
insgesamt 23 Konzessions-Verträge, an <strong>de</strong>ren Stelle ab<br />
1.10.1935 <strong>de</strong>r “Vertrag über die einheitliche Bewirtschaftung<br />
<strong>de</strong>r Wasserversorgung Groß-Berlins” trat, <strong>de</strong>r auch eine Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ngarantie<br />
beinhaltete. Zwischen <strong>de</strong>r Gesellschaft und<br />
Gross-Berlin wur<strong>de</strong> am 31.12.1947 ein Übertragungsvertrag<br />
für sämtliche Aktiven und Passiven geschlossen. Die Aktionäre<br />
erhielten 60 % <strong>de</strong>s RM-Aktiennennwertes per 1957 in DM<br />
ausgezahlt. Für die Restansprüche, insbeson<strong>de</strong>re hinsichtlich<br />
<strong>de</strong>s Ostvermögens, wur<strong>de</strong>n (noch heute börsennotierte) Anteilscheine<br />
ausgegeben. Die Aktien <strong>de</strong>r Gesellschaft waren an <strong>de</strong>n<br />
Börsen von Berlin und Amsterdam notiert.<br />
Los 230 Schätzwert 30-75 €<br />
Chemische Düngerfabrik Rendsburg<br />
Rendsburg, Aktie 100 RM 30.6.1932<br />
(Auflage 4000, R 3) EF<br />
Die 1876 gegrün<strong>de</strong>te AG besaß an <strong>de</strong>r Kieler Str. 73 c ein riesiges,<br />
über 500.000 qm großes Werksareal mit Schwefelsäurefabrik,<br />
Superphosphatfabrik, knochenverarbeitungs- und<br />
22
Leimfabrik, außer<strong>de</strong>m Thomasschlackenmüllerei. Eine reine<br />
Familien-AG mit zuletzt rd. 300 Beschäftigten, Großaktionäre<br />
waren Dir. Herm. Eggers (ca. 60 %, Vorstand) und Konsul Thomas<br />
Entz (ca. 15 %, AR-Vorsitzen<strong>de</strong>r). Nach <strong>de</strong>m Tod von Eggers<br />
verkauften seine Erben die Aktienmehrheit an die BASF, in<br />
die das Unternehmen 1967 vollständig eingeglie<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>.<br />
Los 234 Schätzwert 25-50 €<br />
Chemische Werke Albert<br />
Mainz-Amöneburg, Aktie 1.000 RM Sept.<br />
1941 (Auflage 3550, R 3) EF<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Nr. 238<br />
blenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs-AG”. Heute wer<strong>de</strong>n 217<br />
Stadt- und Landgemein<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Stadt Koblenz, <strong>de</strong>m Landkreis<br />
Mayen-Koblenz und <strong>de</strong>m Westerwaldkreis mit Strom versorgt.<br />
Großaktionäre sind das RWE (über 50 %) und die Stadt<br />
Koblenz (40 %).<br />
Los 231 Schätzwert 30-75 €<br />
Chemische Fabrik in Billwär<strong>de</strong>r<br />
vorm. Hell & Sthamer AG<br />
Hamburg, Aktie 1.000 RM Sept. 1929<br />
(Auflage 500, R 4) EF<br />
Bereits 1846 wur<strong>de</strong> das Stammhaus <strong>als</strong> “Kampfer- und Salmiakfabrik<br />
von A. L. W. Jacobi” gegrün<strong>de</strong>t. 1865 Firmenän<strong>de</strong>rung<br />
in Hell & Sthamer, 1889 Umwandlung in eine AG. Produziert<br />
wur<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>m 94.000 qm großen Fabrikareal in HH-Billbrook,<br />
Billbrook<strong>de</strong>ich 28 mit rd. 350 Mitarbeitern Schwerchemikalien<br />
(u.a. Kali- und Natronsalpeter, Borax und Borsäure, Arseniate,<br />
Chromalaun, Chromoxy<strong>de</strong>, Natronwasserglas, xantogensaures<br />
Kali, Schwefel, Phosphor, Thioharnstoff, Schwefelkohlenstoff),<br />
Schädlingsbekämpfungs- und Pflanzenschutzmittel. 1927 Ü-<br />
bernahme <strong>de</strong>r “Jan” Kemisk Fabrik im norwegischen Fre<strong>de</strong>riksstad,<br />
die Phosphor herstellte (bereits 1930 wie<strong>de</strong>r verkauft).<br />
Das Werk Billbrook erlitt im 2. Weltkrieg erhebliche Schä<strong>de</strong>n,<br />
erst 1950 konnte wie<strong>de</strong>r halbwegs normal produziert wer<strong>de</strong>n.<br />
Vor 1945 in Hamburg börsennotiert, Großaktionär war früher<br />
<strong>de</strong>r Michael-Konzern, zuletzt die Dr. Jacob Chemische Fabrik<br />
GmbH, Kreuznach. 1962 Umwandlung in eine GmbH.<br />
Los 235 Schätzwert 100-150 €<br />
Chemnitzer Actien-Spinnerei<br />
Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 2.5.1922<br />
(Auflage 9700, R 8) EF-VF<br />
Altes, bereits 1857 gegrün<strong>de</strong>tes Textilunternehmen, das in Alt-<br />
Chemnitz zwei Spinnereien neu errichtete. Hergestellt wur<strong>de</strong>n<br />
Garne und Zwirne, außer<strong>de</strong>m auf weiteren Verarbeitungsstufen<br />
vorzugsweise Unterwäsche. Bereits 1913 wur<strong>de</strong> wegen aufgelaufener<br />
Verluste eine Sanierung mit einem Kapit<strong>als</strong>chnitt 5:1<br />
erfor<strong>de</strong>rlich, <strong>de</strong>ssen Durchführung sich wegen kriegsbedingter<br />
Pausen bis 1919 hinzog. Eine ungezügelte Beteiligungspolitik<br />
in <strong>de</strong>n 1920er Jahren hatte erneut hohe Verluste zur Folge und<br />
erzwang schließlich 1929 die Liquidation dieser in Leipzig und<br />
Dres<strong>de</strong>n börsennotierten AG.<br />
Los 236 Schätzwert 300-375 €<br />
Chemnitzer Actien-Spinnerei<br />
Chemnitz, Aktie 5.000 Mark 27.4.1923<br />
(Auflage 2200, R 10) VF+<br />
Zuvor ganz unbekannte Ausgabe, nur 4 Stück lagen<br />
im Reichsbankschatz.<br />
Los 239 Schätzwert 60-120 €<br />
Christoph Walter AG<br />
Mühlhausen i. Thür., Aktie 1.000 Mark<br />
27.11.1916. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1200,<br />
R 4) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1916 unter Übernahme <strong>de</strong>s seit 1830 bestehen<strong>de</strong>n<br />
Spinnereiunternehmens Christoph Walter GmbH, Mühlhausen<br />
(Thür.), Dachrie<strong>de</strong>n und Beyro<strong>de</strong>. Herstellung von Hand- und<br />
Maschinenstrickgarnen. Im 2. Weltkrieg Einbeziehung in die<br />
Rüstungsproduktion. Im Lager Dachrie<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Kammgarnspinnerei<br />
befand sich eine Station für Säuglinge von “Ostarbeiterinnen”.<br />
Firma nicht verlagert.<br />
Los 242 Schätzwert 75-150 €<br />
Collet & Engelhard<br />
Werkzeugmaschinenfabrik AG<br />
Offenbach a. M., Aktie 1.000 RM Febr.<br />
1942 (Auflage 1276, R 7) VF<br />
Gründung 1862 <strong>als</strong> eine <strong>de</strong>r ersten <strong>de</strong>utschen Werkzeugmaschinen-Fabriken,<br />
die Weltausstellung in Paris 1867 brachte<br />
ihr die Bronzemedaille. AG seit 1913. Ab 1936 war <strong>de</strong>r Raketenpionier<br />
und Enkel Adam Opels, Fritz von Opel, im Aufsichtsrat.<br />
1971 Schließung <strong>de</strong>s Betriebes.<br />
Los 232 Schätzwert 150-200 €<br />
Chemische Fabrik v. Westernhagen AG<br />
Hannover, Aktie 5.000 Mark Juli 1923.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 6000, R 8) EF<br />
Aktien dieser Ges. waren zuvor unbekannt.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1923 zur Übernahme <strong>de</strong>r Chem. Fabrik v. Westernhagen<br />
& Co. GmbH. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Waschmitteln aller Art.<br />
Bereits 1924 wie<strong>de</strong>r in Liquidation gegangen.<br />
Los 237 Schätzwert 200-250 €<br />
Chemnitzer Wirkwarenfabrik AG<br />
vorm. Weicker & Hempfing<br />
Chemnitz, Aktie 300 RM Aug. 1929<br />
(Auflage 3100, R 9) VF<br />
Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz, vorher<br />
nicht bekannt gewesen.<br />
Gründung 1922. Die zunächst auch betriebene Trikotagen- und<br />
Wäschefabrikation wur<strong>de</strong> später eingestellt, zuletzt nur noch<br />
Strumpffabrikation. Eines <strong>de</strong>r zahllosen Opfer <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise:<br />
En<strong>de</strong> 1930 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Betrieb stillgelegt, ein Konkursantrag<br />
im Nov. 1932 wur<strong>de</strong> mangels Masse abgelehnt.<br />
Das Fabrikareal Annaberger Str. 91 wur<strong>de</strong> später von <strong>de</strong>r Firma<br />
Liebold & Reißig Strumpfappretur weitergenutzt.<br />
Los 238 Schätzwert 75-150 €<br />
Chr. Prinzler & Söhne AG<br />
Halle a.d.S.-Büschdorf, Aktie 1.000 Mark<br />
1.5.1919. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 300, R 4) EF<br />
Gründung 1889, AG seit 1918. Betrieb einer Eisengießerei und<br />
Maschinenfabrik. Eine reine Familien-AG <strong>de</strong>r Famile Eberhardt.<br />
Nach <strong>de</strong>m Krieg nicht verlagert.<br />
Los 240 Schätzwert 50-100 €<br />
Claudius Peters AG<br />
Hamburg, Aktie 1.000 RM Sept. 1933.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 300, R 5) EF<br />
Das 1906 von Claudius Peters gegrün<strong>de</strong>te technische Büro<br />
und Spezial-Maschinenvertriebsgeschäft wur<strong>de</strong> 1933 in eine<br />
AG umgewan<strong>de</strong>lt. Spezialisiert auf Maschinen und Anlagen für<br />
die Zement-, Kalk- und chemische Industrie (vor allem im Bereich<br />
Materialför<strong>de</strong>rtechnik), <strong>de</strong>n Bergbau sowie Ölgewinnungsanlagen,<br />
die mit rd. 150 Mitarbeitern teils in <strong>de</strong>r heute in<br />
Buxtehu<strong>de</strong> befindlichen Produktionsstätte selbst, teils bei Unterlieferanten<br />
produziert wer<strong>de</strong>n. Nach mehr <strong>als</strong> einem halben<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rt Zugehörigkeit zum Konzern Babcock International<br />
2002 durch die britische Ingenieurfirma Langley Holding übernommen<br />
und in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt wor<strong>de</strong>n.<br />
Los 241 Schätzwert 30-90 €<br />
Coblenzer Strassenbahn-Gesellschaft<br />
Koblenz, Aktie 1.000 Mark 18.4.1912<br />
(Auflage 1000, R 3) EF<br />
Gründung 1886. Zunächst Pfer<strong>de</strong>bahnbetrieb, später 51 km e-<br />
lektrifizierte Strecken mit 11 Linien. Außer<strong>de</strong>m Betrieb <strong>de</strong>r<br />
Standseilbahn Laubach-Rittersturz. 1939 Umfirmierung in “Ko-<br />
Los 243 Schätzwert 150-200 €<br />
Commerz- und Privat-Bank AG<br />
Jamaica, N.Y., Namenskreditbrief 1.400<br />
RM 29.11.1938 (R 10) EF-VF<br />
Ausgestellt auf John Bu<strong>de</strong>lmann, Kaufmann in Jamaica,<br />
N.Y.<br />
Gründung 1870 in Hamburg <strong>als</strong> “Commerz- und Disconto-<br />
Bank”, 1920 Umfirmierung wie oben wegen Fusion mit <strong>de</strong>r<br />
Mittel<strong>de</strong>utschen Privatbank in Mag<strong>de</strong>burg. 1929 Anglie<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>r Mittel<strong>de</strong>utschen Creditbank in Berlin und Frankfurt/Main.<br />
1932 Übernahme <strong>de</strong>s Barmer Bank-Vereins. Die Bank besaß<br />
jetzt reichsweit über 400 Geschäftsstellen. 1940 Abkürzung<br />
Los 233 Schätzwert 25-50 €<br />
Chemische Werke<br />
vorm. H. & E. Albert<br />
Amöneburg bei Biebrich a.Rh., Aktie<br />
1.000 Mark 23.7.1895. Grün<strong>de</strong>raktie<br />
(Auflage 10000, R 2) VF<br />
Dekorative Umrandung. Mit Firmensignet. Fleckig.<br />
Die erste Albert’sche Fabrik in Amöneburg bei Wiesba<strong>de</strong>n-Biebrich<br />
(später nach Mainz-Kastel eingemein<strong>de</strong>t) wur<strong>de</strong> bereits<br />
1858 errichtet, 1895 wur<strong>de</strong> das Unternehmen in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
Zunächst Produktion von Thomasphosphatmehl<br />
und an<strong>de</strong>ren Düngemitteln, später kamen Lack-Kunstharze,<br />
Säuren aller Art, Insektizi<strong>de</strong> und Pharmazeutika hinzu. Heute<br />
gehört das Unternehmen <strong>als</strong> “Werk Albert” zur Hoechst AG.<br />
Nr. 237 Nr. 255<br />
23
<strong>de</strong>r Firmierung auf “Commerzbank AG”. 1952 auf alliierte Anordnung<br />
in drei Nachfolgebanken zerschlagen, die 1958 unter<br />
gleichzeitiger Sitzverlegung nach Düsseldorf wie<strong>de</strong>r zusammengeführt<br />
wur<strong>de</strong>n, weitere Hauptverwaltungen verblieben in<br />
Frankfurt/Main und Hamburg. Erst 1990 Verlegung <strong>de</strong>s juristischen<br />
Sitzes nach Frankfurt/Main. 1993 Fusion mit <strong>de</strong>r bis dahin<br />
getrennt geführten Berliner Commerzbank AG. Nach Übernahme<br />
<strong>de</strong>s jahrzehntelangen Erzkonkurrenten Dresdner Bank<br />
seit 2008 die Nr. 2 im <strong>de</strong>utschen Bankgewerbe.<br />
heim die “Benz & Cie. Rheinische Gasmotorenfabrik”. Trotz <strong>de</strong>r<br />
räumlichen Nähe sind sich die bei<strong>de</strong>n Auto-Pioniere zeitlebens<br />
nie persönlich begegnet. Ihre Firmen, die bei<strong>de</strong>n ältesten Automobilfabriken<br />
<strong>de</strong>r Welt, wur<strong>de</strong>n 1926 zur Daimler-Benz AG verschmolzen.<br />
1999 Fusion mit <strong>de</strong>r Nr. 3 am US-Automobilmarkt<br />
zur DaimlerChrysler AG, Trennung von Chrysler im August<br />
2007 und Umbenennung in Daimler AG.<br />
Los 244 Schätzwert 10-20 €<br />
Commerzbank AG<br />
Hamburg, Aktie 1.000 RM Juni 1941<br />
(Auflage 90000, R 1) EF<br />
G & D-Druck.<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Los 245 Schätzwert 25-50 €<br />
Concordia Spinnerei und Weberei<br />
zu Marklissa und Bunzlau<br />
Marklissa, Aktie 1.000 RM Juni 1938<br />
(Auflage 2196, R 3) EF<br />
Gründung 1888 unter Übernahme <strong>de</strong>r Firma Gebr. Woller in Marklissa<br />
und Bunzlau. In <strong>de</strong>n Werken Marklissa, Bunzlau und Frie<strong>de</strong>rsdorf<br />
wur<strong>de</strong>n Web-, Strick-, Handarbeits- und Fantasiegarne<br />
sowie Stoffe aus Kunstsei<strong>de</strong>, Zellwolle und Wolle für Damen- und<br />
Herrenkleidung, Futter und Wäsche hergestellt. Beteiligungen<br />
bestan<strong>de</strong>n u.a. an: Schlesische Zellwolle Hirschberg, Thüringische<br />
Zellwolle Schwarza, Zellwolle und Zellue Küstrin, Spinnstofffabrik<br />
Zehlendorf Berlin, Wotirag Berlin. 1950 verlagert nach<br />
Wassenberg bei Aachen, 1995 nach Berlin und umfirmiert in<br />
Concordia Industrie Holding AG. Seit 2001 <strong>als</strong> Valarte Group AG<br />
tätig, Produktion von hochwertiger Damenmo<strong>de</strong> (ST. EMILE).<br />
Denkwürdiges spielte sich zu dieser Zeit hier ab: 1899 beantragte<br />
die Arbeiterschaft beim Spinner- und Fabrikanten-Verein<br />
Crimmitschau die Herabsetzung <strong>de</strong>r täglichen Arbeitszeit von<br />
12 auf 10 Stun<strong>de</strong>n. Als dies 1901/02 in Meerane und<br />
Forst/Lausitz erreicht war, die Crimmitschauer Fabrikanten a-<br />
ber weiter ablehnten, kam es zu einem gewaltigen Arbeitskampf,<br />
<strong>de</strong>r 1903 in <strong>de</strong>r Auffor<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Fabrikantenverban<strong>de</strong>s<br />
an seine Mitglie<strong>de</strong>r gipfelte, sämtlichen Arbeitern zu kündigen.<br />
Dies zu tun weigerte sich die Tricotagen-Fabrik, die ohnehin<br />
nur 10 Stun<strong>de</strong>n/Tag arbeiten ließ, woraufhin ihr <strong>de</strong>r Verband<br />
eine Klage wegen nicht statutengerechten Verhaltens androhte.<br />
Im August/September wer<strong>de</strong>n 7.000 Arbeiter gekündigt,<br />
es kommt zu Streiks und Massenaussperrungen, Clara<br />
Zetkin ruft im O<strong>de</strong>um zur (tatsächlich dann europaweiten) Unterstützung<br />
<strong>de</strong>r Streiken<strong>de</strong>n auf. Am 10.12.1903 hält August<br />
Los 249 Schätzwert 75-150 €<br />
Curabank AG<br />
Berlin, Aktie 100 RM 1.1.1924 (Auflage<br />
2250, R 7) EF-VF<br />
Gründung 1920 <strong>als</strong> Cura-Privatbank AG, 1923 umbenannt wie<br />
oben. Spezialisiert auf Bevorschussung von Entschädigungsansprüchen<br />
gegen Versicherungsgesellschaften sowie Warenlombardkredite.<br />
Die Bank war außer<strong>de</strong>m beteiligt an einem Unternehmen,<br />
das sich mit <strong>de</strong>r Herstellung eines Mittels gegen<br />
Malaria befasste. Die große Bankenkrise nach <strong>de</strong>m Zusammenbruch<br />
<strong>de</strong>r DANAT-Bank überlebte die Curabank nicht:<br />
1931 erloschen.<br />
Los 250 Schätzwert 50-100 €<br />
Curt Kuhn & Co. AG<br />
Elbing, Aktie 10.000 Mark Okt. 1923.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 20000, R 7) EF<br />
Kleinformat.<br />
Gründung im Juni 1923 zwecks Übernahme und Weiterführung<br />
<strong>de</strong>r Fleischwarenfabrik von Curt Kuhn in Elbing (<strong>de</strong>m heutigen<br />
Elblag). Bereits 1925 wur<strong>de</strong> das Konkursverfahren eröffnet.<br />
Los 253 Schätzwert 20-40 €<br />
Dampfschifffahrts-Gesellschaft<br />
“Neptun”<br />
Bremen, Aktie 1.000 RM Nov. 1940<br />
(Auflage 1000, R 2) EF+<br />
Gründung 1873 mit einer Flotte von 5 Schiffen für die Skandinavien-Fahrt.<br />
Später auch Verbindungen nach Holland, Riga,<br />
Spanien und Portugal, 1889 Aufnahme <strong>de</strong>s unmittelbaren<br />
Rhein-See-Verkehrs ab Köln. Die auf 76 Schiffe angewachsene<br />
Flotte ging <strong>als</strong> Folge <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges weitgehend verloren.<br />
In <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise 1930 erwarb <strong>de</strong>r Nord<strong>de</strong>utsche<br />
Lloyd die Aktienmehrheit (zuletzt 98 %). Von <strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>raufgebauten<br />
Flotte beließen die Alliierten nach <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg <strong>de</strong>r<br />
“Neptun” wie<strong>de</strong>r nur 16 ältere Dampfer und 4 Leichter. Bis<br />
1972 konnte die Flotte ein drittes Mal auf dann 25 Schiffe neu<br />
aufgebaut wer<strong>de</strong>n. Neben <strong>de</strong>r Linienschiffahrt in Europa, nach<br />
Westafrika und Übersee spezialisierte sich die Ges. ab 1970<br />
beson<strong>de</strong>rs auf Flüssiggastanker und die Meeresforschung zur<br />
Auffindung unterseeischer Rohstoffvorkommen. Inzwischen<br />
hatten die Commerzbank AG in Hamburg und die Persil GmbH<br />
in Düsseldorf (später Henkel) je eine Schachtel von über 25 %<br />
erworben, Anfang <strong>de</strong>r 70er Jahre kam die Bremer Lan<strong>de</strong>sbank<br />
mit einer weiteren Schachtel hinzu. 1973/74 erwarb die Sloman-Gruppe<br />
über 75 % <strong>de</strong>r Aktien, zugleich Umfirmierung in<br />
SLOMAN NEPTUN Schiffahrts-AG. Noch heute in Bremen und<br />
Hamburg börsennotiert.<br />
August Bebel (1840-1913) - Begrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
sozial<strong>de</strong>mokratischen Arbeiterbewegung<br />
Los 246 Schätzwert 30-90 €<br />
Corona Fahrradwerke<br />
und Metallindustrie AG<br />
Bran<strong>de</strong>nburg a.H. , Aktie 1.000 Mark Mai<br />
1923 (Auflage 15500, R 4) EF<br />
Großformatiges Papier, sehr <strong>de</strong>korativ gestaltet.<br />
Die 1896 <strong>als</strong> Corona Fahrrad-Fabrik vorm<strong>als</strong> Ad. Schmidt AG<br />
gegrün<strong>de</strong>te Gesellschaft war sowohl in <strong>de</strong>r Fahrradproduktion<br />
tätig <strong>als</strong> auch in <strong>de</strong>r Herstellung von Fahrradteilen, Motor-Zweirä<strong>de</strong>rn<br />
und Automobilen. 1930 Interessengemeinschaftsvertrag<br />
mit <strong>de</strong>r Brennabor-Werke AG in Brandburg a.H. 1931 traten<br />
hohe Verluste auf. Auch die Ausstellung eines Besserungsscheines<br />
seitens <strong>de</strong>s Hauptgläubigers konnte die Firma nicht<br />
mehr retten. Heute Verwendung <strong>de</strong>s Markennamens Corona<br />
für die Fahrrä<strong>de</strong>r durch Peugeot.<br />
Los 247 Schätzwert 300-375 €<br />
Crimmitschauer Tricotagen-Fabrik GmbH<br />
Leitelshain, Anteil-Schein 5.000 Mark<br />
1.8.1901. Grün<strong>de</strong>ranteil (Auflage nur 48<br />
Stück, R 8), ausgestellt auf und <strong>als</strong><br />
Geschäftsführer original unterschrieben<br />
von Hermann Fiedler in Leitelshain VF<br />
Hoch<strong>de</strong>korative Umrahmung im Historismus-Stil<br />
mit Putten. Originalunterschriften Schönherr und<br />
Fiedler.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1901 in Crimmitschau, dam<strong>als</strong> mit fast 100 Textilbetrieben<br />
eine <strong>de</strong>r Hochburgen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Textilindustrie.<br />
Bebel zum Crimmitschauer Streik und <strong>de</strong>r Behör<strong>de</strong>nwillkür eine<br />
große Re<strong>de</strong> im Reichstag. So hat <strong>de</strong>r Große Streik ungeahnte<br />
Folgen: Zwar brach er am 17.1.1904 zusammen, doch<br />
im Ergebnis sah sich die Reichsregierung veranlaßt, die Arbeitszeit<br />
gesetzlich zu regeln. Das entsprechen<strong>de</strong> Gesetz trat<br />
am 1.1.1908 in Kraft. 1925 sind von 27.000 Einwohnern in<br />
Crimmitschau immer noch 12.000 in <strong>de</strong>r Textilindustrie beschäftigt.<br />
Ihr fortschrittliches Verhalten im Streik nützte <strong>de</strong>r Trikotagenfabrik<br />
(Betrieb: Leitelshain, Amselstr. 19) später nichts:<br />
Nach 1945 wie fast alle an<strong>de</strong>ren Betriebe <strong>de</strong>r Stadt auch in<br />
Volkseigentum überführt.<br />
Los 248 Schätzwert 300-375 €<br />
Crimmitschauer Tricotagen-Fabrik GmbH<br />
Crimmitschau-Leitelshain, Anteil-Schein<br />
6.000 Goldmark 15.8.1934 (R 11), ausgestellt<br />
auf Frau Helene Zinkel, Rudolstadt VF+<br />
Hoch<strong>de</strong>korative Umrahmung im Historismus-Stil<br />
mit Putten. Originalunterschriften Meyer und Fritzsche.<br />
Von diesem Jahrgang lagen nur 2 Stück im<br />
Reichsbankschatz.<br />
Los 251 Schätzwert 75-150 €<br />
Dachschiefer-Bergwerke<br />
Charlottenburg-Blücher in Gotha<br />
Bacharach, Kuxschein 1/1.000 9.10.1907<br />
(Auflage 1000, R 7) EF-VF<br />
Im Laufe <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rte hat es rund 1300 Schiefergruben in<br />
<strong>de</strong>r Region auf <strong>de</strong>m Kauber Schieferzug, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Rhein zwischen<br />
Bacharach und Oberwesel in westöstlicher Richtung<br />
durchzieht, gegeben. Mit <strong>de</strong>m Einzug <strong>de</strong>s Kunstschiefers Mitte<br />
<strong>de</strong>r 60er Jahre <strong>de</strong>s 20. Jh. begann <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rgang <strong>de</strong>r Schiefergruben.<br />
Los 252 Schätzwert 20-40 €<br />
Daimler-Benz AG<br />
Stuttgart, Aktie 1.000 RM Nov. 1940<br />
(Auflage 11066, R 2) EF<br />
Gottlieb Daimler errichtete 1882 eine kleine Versuchswerkstatt<br />
in Cannstadt, erhielt 1883 das Patent für <strong>de</strong>n ersten schnelllaufen<strong>de</strong>n<br />
Verbrennungsmotor und grün<strong>de</strong>te 1890 die “Daimler-Motoren-Gesellschaft”.<br />
Carl Benz grün<strong>de</strong>te 1883 in Mann-<br />
Los 254 Schätzwert 75-150 €<br />
Dampfziegelei Schmie<strong>de</strong>berg AG<br />
Bad Schmie<strong>de</strong>berg, VZ-Aktie 1.000 Mark<br />
16.2.1923 (Auflage 500, R 7), umgestellt<br />
erst auf 10 RM und 1929 auf 100 RM EF<br />
Großformatig, schöne kräftige Umrahmung.<br />
Gründung im Febr. 1922 zur Errichtung einer Dampfziegelei auf<br />
<strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r abgebrannten ehemaligen Schmie<strong>de</strong>berger<br />
Verblendwerke vorm. Heymann & Co. in <strong>de</strong>r Dübener Hei<strong>de</strong><br />
(zwischen Dessau und Torgau). Hergestellt wur<strong>de</strong>n Mauerziegel<br />
und Dachziegel aller Art. 1926 umbenannt in “Schmie<strong>de</strong>berger<br />
Klinker- und Dachsteinwerke AG”. 1929 vollständige Erneuerung<br />
<strong>de</strong>r Ziegeleimaschinenanlage. Das Kapital wur<strong>de</strong> nach diversen<br />
Wandlungen schließlich 1931 eingeteilt in 750 Aktien<br />
zu 100 RM. Zu diesem Zweck wur<strong>de</strong>n in bunter Mischung<br />
Stücke <strong>de</strong>r Emissionen 11/1922, 2/1923 und 3/1924 entsprechend<br />
überstempelt. Die reine Familien-AG (vom Kapital hielten<br />
Ing. W. Eichberg und Marianne Schmidt je 3/7 und Karl<br />
Schmidt 1/7) ging in <strong>de</strong>r DDR schließlich im VEB Steinzeugwerk<br />
Bad Schmie<strong>de</strong>berg auf (<strong>de</strong>m 1968 auch <strong>de</strong>r VEB Baustoffkombinat<br />
Bitterfeld angeschlossen wur<strong>de</strong>). Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong><br />
stillgelegt. Das ehemalige Ziegeleigebäu<strong>de</strong> wird heute <strong>als</strong><br />
Ausstellungshalle genutzt.<br />
Los 255 Schätzwert 300-375 €<br />
Dampfziegelei Schmie<strong>de</strong>berg AG<br />
Bad Schmie<strong>de</strong>berg, Aktie 1.000 Mark<br />
8.3.1924 (Auflage 18000, R 10),<br />
umgestellt erst auf 20 RM und 1929 auf<br />
100 RM EF<br />
Zuvor ganz unbekannt gewesen, von <strong>de</strong>n lediglich<br />
3 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen Stücken ist<br />
dies das allerletzte noch verfügbare.<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Min<strong>de</strong>stgebot: 80 %<br />
vom unteren Schätzwert<br />
24
Gründung 1855 <strong>als</strong> älteste Gasgesellschaft Deutschlands. Seit<br />
1886 auch in <strong>de</strong>r Elektrizitätswirtschaft tätig. In Dessau wur<strong>de</strong><br />
die nach Berlin älteste Elektrizitäts-Zentrale in Deutschland errichtet.<br />
1946 Sitzverlegung nach Düsseldorf, 1979 Umfirmierung<br />
in CONTIGAS Deutsche Energie AG, eine noch heute börsennotierte<br />
Holding für vielfältige Beteiligungen an Energieversorgungsunternehmen.<br />
1988 Sitzverlegung nach München.<br />
Los 264 Schätzwert 300-375 €<br />
Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft<br />
Dessau, Aktie 80 RM März 1925 (Auflage<br />
30000, R 10) EF-VF<br />
Hoch<strong>de</strong>korativer G & D-Druck mit Abb. von stilisierten<br />
Lampen, Putten, Greifen und Rocailles. Die<br />
80-RM-Aktien wur<strong>de</strong>n bereits 1929 in solche zu<br />
400 RM umgetauscht. Lediglich 3 danach nicht<br />
vernichtete Exemplare blieben im Reichsbankschatz<br />
erhalten.<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Los 256 Schätzwert 200-250 €<br />
David Richter AG<br />
Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 5.8.1922<br />
(Auflage 3000, R 8) VF+<br />
Tolle Gestaltung in <strong>de</strong>r Art eines Teppichs, mit Umrahmung<br />
im Historismus-Stil. Für die Zeit ungewöhnlich<br />
großformatig (28,5 x 35 cm). Zuvor völlig<br />
unbekannt gewesen!<br />
Um 1860 erringt Chemnitz Weltruf <strong>als</strong> Zentrum <strong>de</strong>r Textilindustrie<br />
und <strong>de</strong>s Maschinenbaus. Die Tradition <strong>de</strong>s Chemnitzer Textilmaschinenbaus<br />
geht mit <strong>de</strong>r Fertigung von Krempel- und<br />
Spinnmaschinen durch die Gebr. Bernhard bereits bis 1789 zurück!<br />
1887 grün<strong>de</strong>t Abraham David Richter eine Strumpfmaschinenfabrik,<br />
1907 Umwandlung in die David Richter AG. Die<br />
DARAG zählte nun zu <strong>de</strong>n fünf be<strong>de</strong>utendsten Industriebetrieben<br />
in Chemnitz. Interessanterweise war die Ges. sowohl in <strong>de</strong>r Herstellung<br />
von Textilmaschinen wie auch in <strong>de</strong>r Textilproduktion<br />
selbst tätig: Das Werk Annaberger und Sedanstraße in Chemnitz<br />
besaß zum einen eine Maschinenfabrik, wo Strumpfmaschinen<br />
System “Cotton”, Fersen-, Spitzen- und Tüllmaschinen hergestellt<br />
wur<strong>de</strong>n. Zum an<strong>de</strong>ren wur<strong>de</strong>n in einer Tüllfabrik Baumwoll-<br />
und Sei<strong>de</strong>ntülle hergestellt. 1939 wur<strong>de</strong> auch <strong>de</strong>r schon<br />
früher betriebene Bau von Werkzeugmaschinen wie<strong>de</strong>r aufgenommen.<br />
Ab 1942 liefert die DARAG vornehmlich Revolverdrehmaschinen<br />
und Waffen, 1945 wird <strong>de</strong>r Betrieb durch Luftangriffe<br />
und Demontage zerstört, 1946 ist er einer <strong>de</strong>r ersten Chemnitzer<br />
Betriebe, <strong>de</strong>r die Produktion wie<strong>de</strong>r aufnimmt. 1954 auf<br />
Antrag <strong>de</strong>r Belegschaft in Volkseigentum überführt (VEB Tüllmaschinenbau<br />
Karl-Marx-Stadt, ab 1963 VEB Nähwirkmaschinenbau<br />
Malimo, ab 1985 VEB Textimaforschung im Kombinat Textima<br />
Karl-Marx-Stadt). 1991 <strong>als</strong> Textimaforschung Malimo Chemnitz<br />
+ Malimo Maschinenbau GmbH reprivatisiert. 1992 von Karl<br />
Mayer übernommen und mit <strong>de</strong>r Kändler Textilmaschinenbau zur<br />
KARL MAYER MALIMO Textilmaschinenfabrik GmbH verschmolzen.<br />
<strong>Der</strong> Betrieb in Chemnitz in <strong>de</strong>r Mauersberger Str. 2 ist heute<br />
eines <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnsten Unternehmen <strong>de</strong>r Branche.<br />
Los 257 Schätzwert 75-150 €<br />
Delitzscher Kleinbahn-AG<br />
Delitzsch, Aktie 1.000 RM 25.2.1929<br />
(Auflage 164, R 6, weitere 2808 waren in<br />
vier Sammelurkun<strong>de</strong>n verbrieft) EF<br />
Gründung 1911 <strong>als</strong> Neue Kleinbahn-AG Crensitz-Crostitz mit Sitz<br />
in Halle (Saale). Name 1914-1927 Crostitzer Kleinbahn AG mit<br />
Sitz in Großerositz, umbenannt 1927 in Delitzscher Kleinbahn-AG<br />
und 1942 in Delitzscher Eisenbahn-AG. Norm<strong>als</strong>purige Nebenbahn<br />
Crensitz-Crostitz-Rackwitz-Delitzsch (35 km). Strecken<br />
1933: Crensitz-Crostitz (3,9 km, eröffnet 1902), Crostitz-Rackwitz<br />
(6,8 km, eröffnet 1915) und Rackwitz-Delitzsch (24 km, eröffnet<br />
1929). Mit <strong>de</strong>m Einmarsch <strong>de</strong>r Amerikaner am 20.4.1945 wur<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Kleinbahnbetrieb eingestellt, aber bereits am 12.5.1945 in<br />
Maßen wie<strong>de</strong>r aufgenommen. 1946 Unterstellung unter die direkte<br />
Aufsicht <strong>de</strong>s Präsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>r Provinz Sachsen, später unter<br />
die Reichsbahn. 1972 Einstellung <strong>de</strong>s Betriebes.<br />
Los 258 Schätzwert 60-120 €<br />
Dessauer Strassenbahn-Gesellschaft<br />
Dessau, Actie 1.000 Mark 22.6.1900<br />
(Auflage 1300, R 2) EF-VF<br />
Großformatiges, <strong>de</strong>koratives Papier. Originalunterschriften.<br />
Nr. 256 Nr. 264<br />
Gründung 1894. Auf <strong>de</strong>n 12,8 km langen norm<strong>als</strong>purigen<br />
Strecken beför<strong>de</strong>rten 20 Triebwagen und knapp 40 Beiwagen<br />
bis zu 3 Mio. Fahrgäste im Jahr. Offenbar <strong>als</strong> Referenz an <strong>de</strong>n<br />
Großaktionär (Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft) bis<br />
1901 mit Gasmotorbetrieb, erst danach elektrifiziert.<br />
Los 259 Schätzwert 20-40 €<br />
Deutsch-Atlantische<br />
Telegraphengesellschaft<br />
Berlin, 4 % Genussrechts-Urkun<strong>de</strong> A 100<br />
RM 1.3.1926 (R 4) EF<br />
Gründung 1899 in Köln (Sitz 1924-1950 zwischenzeitlich in<br />
Berlin). 1900 wur<strong>de</strong> das erste Nordamerikakabel Em<strong>de</strong>n-Azoren-New<br />
York verlegt. 1905 wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Deutschen Seetelegraphengesellschaft<br />
das Kabel Em<strong>de</strong>n-Vigo (Spanien) übernommen.<br />
<strong>Der</strong> gesamte Besitz ging bis auf kurze Kabelstümpfe<br />
in <strong>de</strong>r Nordsee in Folge <strong>de</strong>s Versailler Vertrages verloren. Die<br />
danach mühsam wie<strong>de</strong>r in Gang gebrachten Kabel wur<strong>de</strong>n bei<br />
Ausbruch <strong>de</strong>s 2. Weltkrieges von <strong>de</strong>n Alliierten erneut getrennt.<br />
1952 konnte <strong>de</strong>r Betrieb auf <strong>de</strong>m Em<strong>de</strong>n-Vigo-Kabel und <strong>de</strong>m<br />
Azorenkabel wie<strong>de</strong>r aufgenommen wer<strong>de</strong>n. Nach <strong>de</strong>m ersten<br />
Schritt 1966 durch Drittel-Beteiligung an <strong>de</strong>r Computer GmbH<br />
in Lintorf wur<strong>de</strong> die Datenverarbeitung bald <strong>de</strong>r wichtigere Geschäftszweig.<br />
1987 mit <strong>de</strong>r zur Quandt-Familie gehören<strong>de</strong>n<br />
ALTANA <strong>als</strong> übernehmen<strong>de</strong>r Gesellschaft verschmolzen.<br />
Los 260 Schätzwert 50-100 €<br />
Deutsche Asphalt-AG <strong>de</strong>r<br />
Limmer und Vorwohler Grubenfel<strong>de</strong>r<br />
Braunschweig, Aktie 100 RM Aug. 1937<br />
(Auflage 200, R 7) VF+<br />
Vorher nicht bekannt gewesen.<br />
Gründung 1873, seither kontinuierlicher Aufkauf von Konkurrenz-Firmen.<br />
Asphalt-Gruben bei Eschershausen und Hannover.<br />
Gehört über die Braunschweig GmbH zur heutigen<br />
NORD/LB (vorm. Braunschweigische Staatsbank).<br />
Nr. 261<br />
Los 261 Schätzwert 30-80 €<br />
Deutsche Bank<br />
und Disconto-Gesellschaft<br />
Berlin, Aktie 100 RM März 1932<br />
(Blankette, R 3) EF<br />
Die Deutsche Bank wur<strong>de</strong> 1870 gegrün<strong>de</strong>t, die traditionsreiche<br />
“Direction <strong>de</strong>r Disconto-Gesellschaft” in Berlin bereits 1851. Bei<strong>de</strong><br />
Banken fusionierten 1929 auf <strong>de</strong>m Höhepunkt <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise.<br />
<strong>Der</strong> dabei angenommene neue Name wur<strong>de</strong> schon<br />
1937 wie<strong>de</strong>r schlicht auf “Deutsche Bank” verkürzt. Nach <strong>de</strong>m 2.<br />
Weltkrieges wur<strong>de</strong> die Hauptnie<strong>de</strong>rlassung in Berlin auf alliierte<br />
Anordnung stillgelegt, die Nie<strong>de</strong>rlassungen in <strong>de</strong>r russischen Zone<br />
wur<strong>de</strong>n enteignet. In West<strong>de</strong>utschland ordneten die Alliierten<br />
die Zerschlagung <strong>de</strong>r Deutschen Bank an, 1952 wur<strong>de</strong>n aufgrund<br />
<strong>de</strong>s Großbankengesetzes drei Nachfolgeinstitute ausgegrün<strong>de</strong>t:<br />
Nord<strong>de</strong>utsche Bank AG in Hamburg, Rheinisch-Westfälische<br />
Bank AG (ab 1956 Deutsche Bank AG West) in Düsseldorf<br />
und Süd<strong>de</strong>utsche Bank AG in München. Auf hartnäckiges Betreiben<br />
von Hermann Josef Abs 1956 im Wege <strong>de</strong>r Verschmelzung<br />
wie<strong>de</strong>r vereinigt. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> 1990 auch Verschmelzung mit<br />
<strong>de</strong>r 100%igen Tochter Deutsche Bank Berlin AG, 1999 Übernahme<br />
<strong>de</strong>r US-amerikanischen Bankers Trust und Übertragung <strong>de</strong>s<br />
Teilbereiches Privat- und Geschäftskun<strong>de</strong>n auf die Deutsche<br />
Bank 24 AG - was aber bald wie<strong>de</strong>r rückgängig gemacht wur<strong>de</strong>.<br />
Los 262 Schätzwert 125-200 €<br />
Deutsche Bergin-AG für Holzhydrolyse<br />
Hei<strong>de</strong>lberg, Aktie 1.000 RM 29.10.1934<br />
(Auflage 857, R 7) EF<br />
Vorher nicht bekannt gewesen.<br />
Gründung 1920 in Berlin <strong>als</strong> Deutsche Bergin-AG für Kohleund<br />
Erdölchemie. Ab 1924 Sitz in Mannheim. Name ab 1932:<br />
Deutsche Bergin-AG für Holzhydrolyse. 1916 begannen unter<br />
Friedrich Bergius, <strong>de</strong>m Forschungsleiter und Vorstandsmitglied<br />
<strong>de</strong>r Th. Goldschmidt AG groß angelegte Versuche im Werk<br />
Mannheim-Rheinau zur Kohlehydrierung (Gewinnung von Benzin<br />
aus Kohle). Die Versuche schlugen fehl, Bergius verbrauchte<br />
rund 5 Mio. Goldmark. 1919 trennte sich Bergius von seinem<br />
ehemaligen Gönner Karl Goldschmidt und grün<strong>de</strong>te die<br />
Deutsche Bergin AG, wo er seit 1924 mit <strong>de</strong>r Zuckergewinnung<br />
aus Holz experimentiert. Erzeugnisse: Holzzucker, Traubenzukker,<br />
Nähr- und Futterhefe sowie Lignin. 1931 erhielt Bergius<br />
<strong>de</strong>n Nobelpreis. Aber die Gesellschaft macht Verluste infolge<br />
<strong>de</strong>s geringen Produktionsumsatzes. 1938 Sanierung durch Kapitalherabsetzung.<br />
Im Febr. 1945 erhebliche Schä<strong>de</strong>n durch<br />
Fliegerangriffe, aber im Dez. 1946 Aufnahme <strong>de</strong>r Zellstoffverarbeitung<br />
und 1949 <strong>de</strong>r Holzverarbeitung. 1956 wur<strong>de</strong> die<br />
Umwandlung <strong>de</strong>r AG in eine GmbH unter <strong>de</strong>r Firma “Rheinauer<br />
Holzhydrolyse GmbH” mit Sitz in Mannheim beschlossen.<br />
Los 263 Schätzwert 75-150 €<br />
Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft<br />
Dessau, Actie 1.200 Mark 2.1.1901<br />
(Auflage 2500, R 2) VF-<br />
Hoch<strong>de</strong>korativer G & D-Druck mit Abb. von stilisierten<br />
Lampen, Putten, Greifen und Rocailles.<br />
Los 265 Schätzwert 10-25 €<br />
Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft<br />
Dessau, Aktie 1.000 RM Okt. 1942 (R 2)<br />
UNC-EF<br />
G&D-Druck.<br />
Los 266 Schätzwert 20-40 €<br />
Deutsche Dampfschifffahrts-<br />
Gesellschaft Hansa<br />
Bremen, Aktie 100 RM Juli 1933 (Auflage<br />
23000, R 1) UNC-EF<br />
Kleine Vignette mit Ree<strong>de</strong>rei-Flagge.<br />
Gründung 1881 durch Bremer Kaufleute für die Große Fahrt<br />
nach Ostindien, die Mittelmeerfahrt und die Ostseefahrt. 1898<br />
konnten Pläne für regelmäßige Liniendienste nach Portugal,<br />
zum La Plata, in <strong>de</strong>n Golf von Mexico und nach Ostindien verwirklicht<br />
wer<strong>de</strong>n. Nach 1900 besaß die Ges. mit 80 Schiffen<br />
die größte Frachtschiffsflotte <strong>de</strong>r Welt! Alles ging <strong>als</strong> Folge <strong>de</strong>s<br />
1. Weltkriegs verloren. Nach erfolgreichem Wie<strong>de</strong>raufbau stand<br />
die Ree<strong>de</strong>rei nach <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg erneut vor <strong>de</strong>m Nichts,<br />
wie<strong>de</strong>r ging sie aller ihrer 53 Frachtschiffe verlustig. Erneut gelang<br />
<strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>raufbau, aber nicht von Dauer: Finanziell zu sehr<br />
geschwächt ging die AG nach mehrfachem Auf und Ab letztendlich<br />
1980 doch in Konkurs.<br />
Los 267 Schätzwert 40-75 €<br />
Deutsche Destillerie AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark Febr. 1923<br />
(Auflage 32850, R 5) VF<br />
Gründung 1922. Herstellung von Likören, Weinbrand und Spirituosen,<br />
außer<strong>de</strong>m Weinhan<strong>de</strong>l. 1924 Konkurs.<br />
Los 268 Schätzwert 30-75 €<br />
Deutsche Effecten- und Wechsel-Bank<br />
Frankfurt a.M., Aktie Lit. E 1.000 RM<br />
15.5.1929 (Auflage 5000, R 5) EF<br />
Hervorgegangen aus <strong>de</strong>m seit 1821 bestehen<strong>de</strong>n Bankhaus<br />
L.A. Hahn. Seit 1872 AG <strong>als</strong> Deutsche Effecten- und Wechsel-<br />
Bank. 1929 Fusion mit <strong>de</strong>r Deutschen Vereinsbank. 1969 Ü-<br />
bertragung <strong>de</strong>s Bankgeschäftes auf die neugegrün<strong>de</strong>te Effectenbank-Warburg<br />
AG und Umfirmierung in Deutsche Effecten-<br />
25
und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG. 2000 Sitzverlegung<br />
nach Jena, heute <strong>als</strong> Tochtergesellschaft <strong>de</strong>r von Lothar Späth<br />
geführten JENOPTIK eine Holdinggesellschaft für <strong>de</strong>ren Beteiligungen<br />
an jungen Technologie-Firmen.<br />
Städtische Gasanstalt am Stralauer Platz um 1900<br />
<strong>de</strong>r westliche (GASAG) und <strong>de</strong>r östliche (zuletzt Berliner Erdgas<br />
AG) Teil wie<strong>de</strong>r getrennte Wege, ehe sie nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> 1993<br />
erneut zusammengeführt wur<strong>de</strong>n.<br />
Los 276 Schätzwert 20-75 €<br />
Deutsche Grundcredit-Bank<br />
Gotha, Communal-Schuldv. Lit. L 200.000<br />
Mark 1.6.1923 (R 9) VF<br />
Gründung 1867 mit Herzogl. Sachsen-Coburg-Gothaischer<br />
Lan<strong>de</strong>sherrlicher Bestätigung. 1921 Übernahme <strong>de</strong>r Schwarzburgischen<br />
Hypothekenbank in Son<strong>de</strong>rshausen. Die Pfandbriefe<br />
notierten an allen großen <strong>de</strong>utschen Börsen.<br />
Los 269 Schätzwert 25-50 €<br />
Deutsche Fensterglas-AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark Nov. 1922<br />
(Auflage 38000, R 5) VF+<br />
Gründung 1909. Han<strong>de</strong>l mit Flachglas. 1927 unter Geschäftsaufsicht,<br />
1928 Beschluß <strong>de</strong>r Liquidation.<br />
Los 270 Schätzwert 75-125 €<br />
Deutsche Gartenbau-Kredit AG<br />
Berlin-Charlottenburg, Aktie 1.000 RM<br />
Dez. 1941 (Auflage 650, R 7) EF<br />
Gründung 1925, vom Reichsministerium für Ernährung und<br />
Landwirtschaft <strong>als</strong> Entschuldungsstelle für <strong>de</strong>n gesamten <strong>de</strong>utschen<br />
Erwerbsgartenbau bestellt. In <strong>de</strong>r Spitze hatte die Bank<br />
über 60 Mitarbeiter. Mehrere interessante Beteiligungen, u.a.<br />
an <strong>de</strong>r “Frühgemüsebau Achern GmbH” (Achern/Ba<strong>de</strong>n) und an<br />
<strong>de</strong>r “Deutsche Spargelhochzucht GmbH” (Osterburg-Altmark).<br />
Los 271 Schätzwert 200-250 €<br />
Deutsche Gasgesellschaft AG<br />
Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark Juli<br />
1919 (Auflage 13500, R 8) UNC-EF<br />
Schöner Sicherheitsdruck mit Originalunterschriften.<br />
Wertpapiere dieser Ges. waren zuvor unbekannt.<br />
Bereits 1825 erhielt die britische Imperial Continental Gas Association<br />
die Konzession, die Straßen <strong>de</strong>r preußischen und später<br />
gesamt<strong>de</strong>utschen Hauptstadt Berlin zu beleuchten. Nach<br />
Bau <strong>de</strong>r ersten Gaserleuchtungsanstalt in <strong>de</strong>r Gitschiner Straße<br />
brannten 1826 erstm<strong>als</strong> Gaslaternen in <strong>de</strong>r Straße Unter <strong>de</strong>n<br />
Lin<strong>de</strong>n bis zur Schlossbrücke. 1847 nahmen die Städtischen<br />
Gaswerke die Produktion auf, da <strong>de</strong>r Konzessionsvertrag mit <strong>de</strong>r<br />
ICGA <strong>de</strong>r Stadt Berlin ab diesem Jahr das Recht einräumte, die<br />
öffentliche Beleuchtung selbst zu übernehmen. Daraus entstand<br />
1912 die “Städtische Gaswerke AG”, dam<strong>als</strong> <strong>de</strong>r größte<br />
Gasversorger in ganz Europa (nach Gründung von Gross-Berlin<br />
1923 neu gegrün<strong>de</strong>t <strong>als</strong> Städtische Gaswerke AG - Gasag,<br />
1937 in einen Eigenbetrieb <strong>de</strong>r Stadt umgewan<strong>de</strong>lt). In <strong>de</strong>n Berlin<br />
umgeben<strong>de</strong>n Städten und Gemein<strong>de</strong>n (Gross-Berlin entstand<br />
bekanntlich erst 1920) blieb die ICGA aber weiter tätig.<br />
1918 übernahm die “Deutsche Gasgesellschaft AG” (gegrün<strong>de</strong>t<br />
1899 <strong>als</strong> Gaswerk Grünau (Mark) AG und 1918 entsprechend<br />
umfirmiert) <strong>de</strong>n größten Teil <strong>de</strong>r Grossberliner Gasversorgungsaktivitäten<br />
vom Liquidator <strong>de</strong>r Imperial Continental Gas Ass.<br />
zum Preis von 75,45 Mio. Mark, nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r 1. Weltkrieg das<br />
Verhältnis zum (<strong>als</strong> Feindvermögen behan<strong>de</strong>lten) Konzessionsnehmer<br />
irreparabel gestört hatte. Aktionäre <strong>de</strong>r Deutschen Gasgesellschaft<br />
waren die Kreise Teltow und Nie<strong>de</strong>rbarnim sowie<br />
die Städte Schöneberg und Wilmersdorf, die <strong>als</strong> industriellen<br />
Partner die Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft, Dessau,<br />
mit einem Min<strong>de</strong>rheitsanteil mit an Bord nahmen. Zu <strong>de</strong>n von<br />
<strong>de</strong>r ICGA übernommenen Gaswerken Mariendorf, Schöneberg,<br />
Gitschiner Straße, Holzmarktstraße und Grünau wur<strong>de</strong> noch das<br />
Gaswerk Hohenschönhausen hinzuerworben. Auch nach <strong>de</strong>m<br />
Entstehen von Gross-Berlin blieb die Deutsche Gasgesellschaft<br />
in ihrem Konzessionsgebiet unabhängig von <strong>de</strong>r Gasag weiter<br />
tätig. Das lag auch daran, daß <strong>de</strong>r Betrieb ihrer Gaswerke von<br />
Anfang an mit einer Laufzeit bis 1969 <strong>de</strong>r Gasbetriebsgesellschaft<br />
AG in Berlin-Mariendorf übertragen war, <strong>de</strong>ren Aktien zu<br />
2/3 die Contigas besaß. Nur die Aktionärsstruktur <strong>de</strong>r Dt. Gasgesellschaft<br />
än<strong>de</strong>rte sich: 45 % besaß jetzt die Stadt Berlin, je<br />
rd. 27 % <strong>de</strong>r Kreis Teltow und die Contigas. Erst 1940 waren<br />
sämtliche Aktien auf die Stadt Berlin übergegangen und die<br />
Deutsche Gasgesellschaft wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n städtischen Eigenbetrieb<br />
Gasag eingeglie<strong>de</strong>rt. Nach <strong>de</strong>r Teilung von Berlin gingen<br />
Los 272 Schätzwert 300-375 €<br />
Deutsche Gasgesellschaft AG<br />
Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 5.000 Mark Juli<br />
1919 (Auflage 2500, R 9) EF<br />
Sicherheitsdruck mit Originalunterschriften.<br />
Geschichte und Gestaltung wie voriges Los.<br />
Nr. 274<br />
Los 273 Schätzwert 50-100 €<br />
Deutsche Gasolin AG<br />
Berlin, Aktie 100 RM 6.10.1942 (Auflage<br />
22245, R 5) EF<br />
Gründung 1920, die AG übernahm dabei die Deutsche<br />
Schmiermittel GmbH in Frankfurt/Main. Bis 1922: Olea Mineralölwerke<br />
AG, bis 1925 Oleawerke AG für Mineralöl-Industrie<br />
mit Sitz in Halle (Saale), dann bis 1926 Hugo Stinnes-Riebeck<br />
Oel-AG. Destillation und Raffination von Mineralölen, Braunund<br />
Steinkohlenteer und Fabrikation von Schmiermitteln. Börsennotiz<br />
Frankfurt. Großaktionär war die Hugo Stinnes - Riebeck<br />
Montan- und Oelwerke AG. 1950 Berliner Wertpapierbereinigung<br />
und Übernahme durch die Aral AG.<br />
Los 274 Schätzwert 300-375 €<br />
Deutsche Girozentrale<br />
-Deutsche Kommunalbank-<br />
Berlin, 4 % Sammelschuldv. Lit. E 10.000<br />
x 100 RM 1.7.1942 (R 12) EF<br />
Ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> die Deutsche Girozentrale 1918 <strong>als</strong> Bankanstalt<br />
<strong>de</strong>s Deutschen Zentralgiroverban<strong>de</strong>s für <strong>de</strong>n zentralen<br />
Geldausgleich und <strong>de</strong>n Anschluss <strong>de</strong>r Sparkassenorganisation<br />
an <strong>de</strong>n Geld- und Kapitalmarkt, zehn Jahre nach<strong>de</strong>m bei <strong>de</strong>n<br />
Sparkassen <strong>de</strong>r Giroverkehr Einzug gehalten hatte. 1919 übernahm<br />
die DGZ auch die “Geldvermittlungsstelle <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />
Städte” und erhielt das Recht, zur Refinanzierung ihrer langfristigen<br />
Kommunalkredite die “Deutschen Kommunal-Anleihen”<br />
aufzulegen. Die Bezeichnung <strong>de</strong>r Deutschen Girozentrale wur<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>shalb 1921 um <strong>de</strong>n Zusatz “Deutsche Kommunalbank”<br />
ergänzt. Im sowjetisch besetzten Sektor von Berlin liegend,<br />
wur<strong>de</strong> die DGZ 1945 zunächst geschlossen, 1947 mit Einschränkungen<br />
in Düsseldorf reaktiviert, 1954 nahm sie ihre<br />
volle Geschäftstätigkeit wie<strong>de</strong>r auf. 1965 Verlegung <strong>de</strong>s Hauptsitzes<br />
nach Frankfurt/Main, 1999 Fusion mit <strong>de</strong>r DekaBank<br />
GmbH zur “DekaBank Deutsche Girozentrale”.<br />
Los 275 Schätzwert 200-250 €<br />
Deutsche Girozentrale<br />
-Deutsche Kommunalbank-<br />
Berlin, Sammelschuldv. Lit. D 2.000 x 500<br />
RM = 1.000.000 RM 1.7.1942 (R 9) UNC<br />
Geschichte und Gestaltung wie voriges Los.<br />
Los 277 Schätzwert 50-100 €<br />
Deutsche Holzwirtschaftsbank AG<br />
Berlin, Aktie 100 RM Nov. 1931 (Auflage<br />
7500, R 5) EF<br />
Gründung 1923 <strong>als</strong> Spezialfinanzierungsinstitut für die Forstwirtschaft<br />
unter Fortführung <strong>de</strong>s Betriebes <strong>de</strong>r Genossenschaftsbank<br />
<strong>de</strong>s Stralauer Stadtviertels zu Berlin eGmbH.<br />
Mehrheitsaktionär war die Deutsche Rentenbank-Kreditanstalt.<br />
Seit 1933 in Liquidation.<br />
Los 278 Schätzwert 200-250 €<br />
Deutsche Industriebank<br />
Berlin, 4% Sammel-Schuldv. 5.000.000 RM<br />
März 1944 (Auflage nur 20 Stück, R 8).<br />
Gestückelt im einzelnen in 1000 x 500 RM,<br />
2500 x 1.000 RM, 400 x 5.000 RM EF-VF<br />
Hektographierter Vordruck, Stückenummern maschinenschriftlich<br />
ergänzt, mit Originalunterschriften.<br />
4 Seiten Anleihebedingungen auf zwei separaten<br />
Blättern angeheftet.<br />
Nr. 278<br />
26
Gründung 1924 <strong>als</strong> “Bank für <strong>de</strong>utsche Industrie-Obligationen”<br />
<strong>als</strong> Finanzier für die im Rahmen <strong>de</strong>s Dawes-Plans belastete<br />
<strong>de</strong>utsche Industrie. 1939 Umfirmierung in Deutsche Industriebank.<br />
Zweck war nun die Gewährung lang- und mittelfristiger<br />
Kredite vor allem an Klein- und Mittelbetriebe. 1974/75 Fusion<br />
mit <strong>de</strong>r 1949 in Düsseldorf gegrün<strong>de</strong>ten Industriekreditbank AG.<br />
1993 hatte die BHF-Bank einen 10 %-Anteil, <strong>de</strong>n später die Allianz<br />
übernahm. 2001 übernahm die staatseigene Kreditanstalt<br />
für Wie<strong>de</strong>raufbau (KfW) die Anteile von Allianz und Münchener<br />
Rück übernommen, was ihr übel bekam: <strong>Der</strong> Beinahe-Zusammenbruch<br />
<strong>de</strong>r IKB in <strong>de</strong>r Finanzkrise 2008 belastete auch die<br />
KfW schwer. 2008 Übernahme <strong>de</strong>r KfW-Anteile in Höhe von<br />
90,8 % durch <strong>de</strong>n amerikanischen Finanzinvestor Lone Star.<br />
Los 279 Schätzwert 100-150 €<br />
Deutsche Län<strong>de</strong>rbank AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 RM Nov. 1942<br />
(Blankette, R 9) EF<br />
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1909 <strong>als</strong> Kolonialbank AG, 1922 umbenannt wie o-<br />
ben. Ihr Bankgebäu<strong>de</strong> Unter <strong>de</strong>n Lin<strong>de</strong>n 82 besaß die Bank ü-<br />
ber ihre Tochtergesellschaft Fugger Grundstücks-AG. 1924<br />
wur<strong>de</strong> die Badische Anilin- & Soda-Fabrik (BASF) größter Aktionär<br />
und damit später <strong>de</strong>r I.G. Farben-Konzern. Das erklärt,<br />
warum die außeror<strong>de</strong>ntliche verschwiegene Bank neben <strong>de</strong>r<br />
Deutschen Bank eine <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Hausbanken von I.G. Farben<br />
war. 1945 Schließung <strong>de</strong>r Bank durch die russische Besatzungsmacht.<br />
1953 Errichtung eines zweiten Firmensitzes in<br />
Frankfurt/Main und bis 1960 vorübergehend <strong>als</strong> West<strong>de</strong>utsche<br />
Han<strong>de</strong>lsbank AG firmierend. Alleinaktionärin wird 1965 die<br />
Schweizerische Bankgesellschaft, Zürich, nach Übernahme <strong>de</strong>s<br />
I.G. Farben-Ablegers Interhan<strong>de</strong>l AG, Basel. Die SBG gibt 1969<br />
erst 75 % und 1980 auch <strong>de</strong>n Rest <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>rbank-Aktien an<br />
die Dresdner Bank ab, die danach 1981 die traditionsreiche<br />
Privatbank Hardy & Co. GmbH auf die Län<strong>de</strong>rbank verschmilzt.<br />
Das Bäumchen-wechsel-Dich-Spiel en<strong>de</strong>t 1986, <strong>als</strong> die Län<strong>de</strong>rbank<br />
an die SBG zurückverkauft wird und in “Schweizerische<br />
Bankgesellschaft (Deutschland) AG” umfirmiert. Um aber<br />
die Verwirrung komplett zu machen: Unter <strong>de</strong>m Namen “Deutsche<br />
Län<strong>de</strong>rbank” betreibt die Dresdner Bank weiterhin einige<br />
Nie<strong>de</strong>rlassungen in Berlin.<br />
Los 280 Schätzwert 75-100 €<br />
Deutsche Nähfa<strong>de</strong>n-AG<br />
Hamburg, Aktie Lit. A 20 Goldmark<br />
3.7.1924 (Auflage 9750, R 8) EF<br />
Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1922, bereits 1925 wie<strong>de</strong>r in Konkurs. Börsennotiz:<br />
Freiverkehr Hamburg.<br />
dann das Magnetkieserz im Tagebau abgebaut. Etliche Jahre<br />
später wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Nickelgehalt <strong>de</strong>s Erzes ent<strong>de</strong>ckt, danach wur<strong>de</strong><br />
von wechseln<strong>de</strong>n Besitzern mehr <strong>als</strong> ein halbes Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
lang Nickelerz im Untertagebau geför<strong>de</strong>rt. Die Gründung dieser<br />
AG im Jahr 1934 fällt schon in die Endzeit dieses Bergbaus.<br />
Ausgebeutet wur<strong>de</strong>n die Fel<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s “Nickelerz-Bergwerks<br />
Compagnie Feld” in <strong>de</strong>n Gemarkungen Horbach, Innerurbeg,<br />
Ruchenschwand und Wittenschwand und <strong>de</strong>s Bergwerks<br />
“Schwarzwäl<strong>de</strong>r Nickelkompagnie” in <strong>de</strong>n Gemarkungen Todtmoos-Weg,<br />
Vor<strong>de</strong>rtodtmoos und Todtmoos-Schwarzenbach.<br />
Schon 1937 wur<strong>de</strong>n angesichts mannigfacher technischer<br />
Schwierigkeiten und sinken<strong>de</strong>r Erzpreise die Gruben endgültig<br />
aufgegeben und die AG ging in Liquidation. 1988 begannen<br />
dann im Hoffnungsstollen in Todtmoos die Arbeiten zur Einrichtung<br />
<strong>de</strong>s schließlich 2000 eröffneten Schaubergwerks <strong>als</strong><br />
Zeugnis <strong>de</strong>s früheren Nickelerzabbaus.<br />
Nr. 283 Nr. 284<br />
Los 282 Schätzwert 20-40 €<br />
Deutsche Niles Werke AG<br />
Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 500 RM April<br />
1942 (Auflage 2000, R 3) EF<br />
Gründung 1898 <strong>als</strong> “Deutsche Niles-Werkzeugmaschinen-Fabrik”,<br />
seit 1915 “Maschinenfabrik Oberschönewei<strong>de</strong> AG” (das<br />
Werk Oberschönewei<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> später an die AEG veräußert<br />
und die Produktion nach Weissensee verlagert). Werkzeugmaschinenfabriken<br />
(Drehbänke, Fräsmaschinen, Schleifmaschinen,<br />
Pressluftwerkzeuge) in Berlin-Weißensee und Siegmar-<br />
Schönau. Die Firma bestand bis Kriegsen<strong>de</strong> <strong>als</strong> AG und arbeitete<br />
auch in <strong>de</strong>r DDR <strong>als</strong> VEB weiter. 1990 wur<strong>de</strong> das VEB<br />
Werkzeugmaschinenkombinat 7. Oktober Berlin aufgelöst.<br />
1993 wur<strong>de</strong> NILES privatisiert und von <strong>de</strong>r Fritz Werner Werkzeugmaschinen<br />
AG, Berlin-Marienfel<strong>de</strong>, übernommen. 1995<br />
Fusion zur FRITZ Werner & Niles Werkzeugmaschinen AG,<br />
1996 Konkursantrag. 1997 wur<strong>de</strong> die Niles Werkzeugmaschinen<br />
GmbH von <strong>de</strong>m Unternehmen Kapp GmbH Werkzeugmaschinenfabrik,<br />
Coburg übernommen. Produktionsstandort ist<br />
seit 2000 Berlin-Falkenberg im Bezirk Lichtenberg an <strong>de</strong>r<br />
Grenze zu Marzahn-Hellersdorf, wo eine <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnsten Fertigungsstätten<br />
für <strong>de</strong>n Werkzeugmaschinenbau errichtet wur<strong>de</strong>.<br />
Los 283 Schätzwert 1200-1500 €<br />
Deutsche Reichsbank<br />
Berlin, Sammelanteilschein<br />
(Gesamturkun<strong>de</strong>) 2.000 x 100 RM<br />
12.5.1944, ausgegeben an die Deutsche<br />
Golddiskontbank, Berlin (R 12) EF<br />
Maschinenschriftliche Ausführung auf Sicherheitsunterdruck,<br />
gedruckt auf <strong>de</strong>m bekannten Reichsbank-Sicherheitspapier<br />
mit <strong>de</strong>r (beabsichtigten)<br />
dunklen Einfärbung links. Originalunterschriften<br />
<strong>de</strong>s Reichsbankpräsi<strong>de</strong>nten<br />
Walther Funk<br />
(1890-1960, bis<br />
1939 Reichswirtschaftsminister<br />
und<br />
<strong>als</strong> Reichsbankpräsi<strong>de</strong>nt<br />
Nachfolger von<br />
Hjalmar Schacht, gehörte<br />
1946 im Nürnberger<br />
Prozess zu<br />
<strong>de</strong>n 24 angeklagten<br />
Hauptkriegsverbrechern<br />
und wur<strong>de</strong> zu<br />
Walther Funk (1890 - 1960),<br />
Reichsbankpräsi<strong>de</strong>nt<br />
lebenslanger Haft<br />
verurteilt) und <strong>de</strong>s<br />
Reichsbankvizepräsi<strong>de</strong>nten Emil Puhl (1889-<br />
1962, wegen seiner herausragen<strong>de</strong>n Rolle bei <strong>de</strong>r<br />
Verwertung <strong>de</strong>s SS-Raubgol<strong>de</strong>s 1947 im Wilhelmstraßen-Prozeß<br />
zu 5 Jahren Haft verurteilt, 1949<br />
vorzeitig entlassen, danach Leiter <strong>de</strong>r Auslandsabteilung<br />
bei <strong>de</strong>r Bank für Internationalen Zahlungsausgleich<br />
in Basel und Vorstandsmitglied <strong>de</strong>r<br />
Hamburger Kreditbank, einem <strong>de</strong>r Nachfolgeinstitute<br />
<strong>de</strong>r Dresdner Bank, 1952-57 Mitglied <strong>de</strong>s<br />
Zentralbeirats <strong>de</strong>r Dresdner Bank). Historisch<br />
hochbe<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />
Rostspur von Büroklammer links oben.<br />
Die Deutsche Reichsbank, geschaffen durch das Bankgesetz<br />
vom 14.3.1875, ging aus <strong>de</strong>r Preußischen Bank hervor, die ursprünglich<br />
unter <strong>de</strong>m Namen Königliche Giro- und Lehnbank in<br />
Berlin im Jahre 1765 von Friedrich <strong>de</strong>m Großen gegrün<strong>de</strong>t<br />
wor<strong>de</strong>n war. Zunächst war die Reichsbank keine Staatsanstalt<br />
und ausschließlich im Besitz von Privatkapital. Dennoch war sie<br />
keine gewöhnliche Aktiengesellschaft: Sie war nicht im Han<strong>de</strong>lsregister<br />
eingetragen, son<strong>de</strong>rn durch Gesetz gegrün<strong>de</strong>t, die<br />
Befugnisse <strong>de</strong>r Generalversammlung waren eingeschränkt. Die<br />
Anteilseigner wählten einen Zentralausschuss, <strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>rum<br />
drei Deputierte bestimmte, die eine fortlaufen<strong>de</strong> Kontrolle über<br />
die Verwaltung <strong>de</strong>r Bank zu führen hatten. Leitung und Aufsicht<br />
<strong>de</strong>r Bank übte das Reich aus. Diese Funktion beschränkte das<br />
Gesetz über die Autonomie <strong>de</strong>r Reichsbank vom 26.5.1922 auf<br />
das reine Aufsichtsrecht. Die Leitung stand von da an ausschließlich<br />
<strong>de</strong>m Reichsbankdirektorium zu, <strong>de</strong>ssen Präsi<strong>de</strong>nt<br />
auf Vorschlag <strong>de</strong>s Reichsrats vom Reichspräsi<strong>de</strong>nten auf Lebenszeit<br />
ernannt wur<strong>de</strong>. Diese Autonomie hörte <strong>de</strong> facto schon<br />
vorher, <strong>de</strong> jure am 30.1.1937 auf, <strong>als</strong> sich Hitler das Reichsbankdirektorium<br />
direkt unterstellte. Bis zuletzt hatte die Bank<br />
aber private Anteilseigner. Nach 1945 wur<strong>de</strong>n die Reichsbank-<br />
Anteilscheine in Bun<strong>de</strong>sbank-Genussscheine umgetauscht.<br />
Los 284 Schätzwert 1200-1500 €<br />
Deutsche Reichsbank<br />
Berlin, Gesamturkun<strong>de</strong> für 5000 Anteile á<br />
100 RM 12.5.1944 (R 12), ausgestellt auf<br />
die Deutsche Golddiskontbank, Berlin VF+<br />
Maschinenschriftliche Ausführung auf Sicherheitsunterdruck,<br />
gedruckt auf <strong>de</strong>m bekannten Reichsbank-Sicherheitspapier<br />
mit <strong>de</strong>r (beabsichtigten)<br />
dunklen Einfärbung links. Originalunterschriften<br />
<strong>de</strong>s Reichsbankpräsi<strong>de</strong>nten Walther Funk<br />
<strong>de</strong>s Reichsbankvizepräsi<strong>de</strong>nten Emil Puhl. In dieser<br />
Stückelung ein (bei Peus nicht katalogisiert gewesenes)<br />
Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />
Los 281 Schätzwert 60-120 €<br />
Deutsche Nickel-Bergwerk AG<br />
Wittenschwand (Schwarzwald), Aktie<br />
1.000 RM 25.9.1934. Grün<strong>de</strong>raktie<br />
(Auflage 150, R 5) EF<br />
Bereits 1798 fan<strong>de</strong>n zwei Bewohner von Todtmoos im Südschwarzwald<br />
Erze auf ihren Wiesen. Einige Jahre lang wur<strong>de</strong><br />
Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Deutschen Reichsbank um 1900<br />
Los 285 Schätzwert 30-75 €<br />
Deutsche Steinindustrie AG<br />
Reichenbach i.O<strong>de</strong>nw., Aktie 100 RM Nov.<br />
1929 (Auflage 480, R 4) EF<br />
Gründung 1889 in Ludwigshafen (Rhein) mit Betrieben in Ludwigshafen<br />
und Reichenbach (Odw.). 1899 Umwandlung in die<br />
27
“AG für Steinindustrie” mit Sitz in Mannheim. 1900 Umfirmierung<br />
in “Deutsche Steinindustrie AG” und Sitzverlegung nach<br />
Berlin, 1910 Sitzverlegung nach Reichenbach (Odw.). Gewinnung<br />
und Bearbeitung von Granit, Syenit, Diabas und Marmor,<br />
speziell Herstellung aller Arten von Grabmalen aus Hartgestein,<br />
außer<strong>de</strong>m Großimporteur für Granit-Rohblöcke aus Südafrika,<br />
Skandinavien, Indien und Brasilien.<br />
Los 286 Schätzwert 30-75 €<br />
Deutsche Telephonwerke<br />
und Kabelindustrie AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 RM März 1942<br />
(Auflage 1800, R 4) EF<br />
Gründung 1897 <strong>als</strong> “AG für Elektrizitätsanlagen”. 1922 Umfirmierung<br />
wie oben anläßlich <strong>de</strong>r Übernahme <strong>de</strong>r Deutsche Telephonwerke<br />
GmbH und <strong>de</strong>r Deutsche Kabelindustrie GmbH.<br />
1990 verschmolzen auf die Bergmann-Elektricitäts-Werke AG,<br />
Tochter <strong>de</strong>r Gebr. Röchling KG, Mannheim zur: DeTeWe - Deutsche<br />
Telephonwerke AG & Co. KG, Berlin.<br />
Los 287 Schätzwert 25-50 €<br />
Deutsche Togogesellschaft<br />
Berlin, Anteilschein 10.000 Mark<br />
31.3.1923 (R 3) EF<br />
Gründung am 29.12.1902. Eine <strong>de</strong>r größten <strong>de</strong>utschen Kolonialgesellschaften<br />
mit 25 Faktoreien in Togo und Kamerun sowie<br />
Beteiligungen an vier weiteren Pflanzungsgesellschaften,<br />
die infolge <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges verloren gingen. Aufkauf von<br />
Lan<strong>de</strong>sprodukten, insbeson<strong>de</strong>re Baumwolle, Palmkerne, Palmöl,<br />
Kakao, Erdnüssen und Kopra. Hauptsitz in Lomo. 1923 Verbindung<br />
mit <strong>de</strong>r Moliwe-Pflanzungs-Gesellschaft, mit <strong>de</strong>r sie<br />
1942 die Togo-Ost GmbH zur Betreibung von Han<strong>de</strong>lsgeschäften<br />
in <strong>de</strong>r Ukraine grün<strong>de</strong>te. 1921-28 wur<strong>de</strong> vorübergehend<br />
eine Han<strong>de</strong>lsnie<strong>de</strong>rlassung in Kolumbien betrieben. Mit <strong>de</strong>m<br />
Kriegsbeginn 1939 wur<strong>de</strong>n die Faktoreien in Togo beschlagnahmt<br />
und unter Zwangsverwaltung gestellt. 1975 wegen Vermögenslosigkeit<br />
gelöscht.<br />
Los 288 Schätzwert 30-60 €<br />
Deutsche Ton- & Steinzeug-Werke AG<br />
Krauschwitz O.-L., Aktie 100 RM Aug.<br />
1938 (Auflage 1650, R 5) EF<br />
Gründung 1874 <strong>als</strong> Deutsche Tonröhren- und Chamottefabrik,<br />
ab 1904 wie oben. Herstellung von Steinzeugrohren, säurefestem<br />
Steinzeug für die chemische Industrie, Hochspannungs-Isolatoren<br />
und Schamottewaren. Werke in Münsterberg<br />
(Schles.), Krauschwitz (Lausitz), Muskau, Kassel-Bettenhausen<br />
und Bad Freienwal<strong>de</strong> (O<strong>de</strong>r). Ab 1922 Interessengemeinschaft<br />
mit <strong>de</strong>r Deutsche Steinzeugwarenfabrik in Mannheim-Friedrichsfeld<br />
(die dann auch die Aktienmehrheit hielt). Aufgekauft<br />
wur<strong>de</strong>n 1923/24 die Technochemie-AG in Berlin-Heinersdorf<br />
und 1928 die Keramische Industrie-Bedarfs-AG in Meißen.<br />
1933 fusionsweise Übernahme <strong>de</strong>r Ton- und Steinzeugwerke<br />
W. Richter & Cie. AG in Bitterfeld. 1934/37 Sitzverlegung von<br />
Berlin nach Krauschwitz bei Muskau O.-L., im gleichen Jahr<br />
gemeinsam mit <strong>de</strong>r Mehrheitsaktionärin vollständige Übernahme<br />
<strong>de</strong>r “Annawerk” Schamotte- und Tonwarenfabrik AG in<br />
Oeslau bei Coburg. Die Werke Krauschwitz und Freienwal<strong>de</strong><br />
wur<strong>de</strong>n nach vorausgegangener Demontage 1945 lan<strong>de</strong>seigene<br />
Betriebe, es verblieb <strong>de</strong>r Ges. nur das Werk in Kassel-Bettenhausen.<br />
1948 Sitzverlegung nach Schwarzenfeld (Opf.), wo<br />
in <strong>de</strong>n Räumen <strong>de</strong>r Buchtal AG eine kleine Produktion eingerichtet<br />
wur<strong>de</strong>. 1955 verschmolzen mit <strong>de</strong>r Mehrheitsaktionärin<br />
“Deutsche Steinzeugwarenfabrik für Kanalisation und chemische<br />
Industrie” in Mannheim-Friedrichsfeld (die heutige FRIA-<br />
TEC).<br />
Los 289 Schätzwert 100-300 €<br />
Deutsche Treuhand-Gesellschaft<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark 1.6.1900.<br />
Grün<strong>de</strong>r-Emission (Auflage 1000, R 4)<br />
UNC-EF<br />
Für <strong>de</strong>n Aufsichtsrat original signiert. Anfang 2005<br />
wur<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m Reichsbank-Schatz ein Posten mit<br />
rd. 500 Stück versteigert, <strong>de</strong>r aber von <strong>de</strong>r KPMG<br />
Deutsche Treuhand-Gesellschaft für das eigene<br />
Archiv zurückerworben wur<strong>de</strong>. Dem Sammlermarkt<br />
zur Verfügung stehen <strong>de</strong>shalb nur die 5<br />
Stücke, die einzeln auf Sammlerlots verteilt waren.<br />
Gründung 1890 <strong>als</strong> „Deutsch-Amerikanische Treuhand-Gesellschaft“<br />
unter maßgeblicher Mitwirkung <strong>de</strong>r Deutschen Bank.<br />
Ursprünglicher Geschäftszweck: Übernahme <strong>de</strong>s Amtes <strong>als</strong><br />
Pfandhalter und Treuhän<strong>de</strong>r, Ausstellung von Hinterlegungsbescheinigungen<br />
für Wertpapiere, Vertretung in- und ausländischer<br />
Gesellschaften bei Aktienregistrierungen und -umschreibungen,<br />
Vertretung <strong>de</strong>r Besitzer in- und ausländischer Wertpapiere,<br />
wobei zeitweise auch eine starke Stellung <strong>als</strong> Fiskal-Agentur<br />
für südamerikanische Goldminen-Ges. bestand. Aus <strong>de</strong>r<br />
Mitwirkung an <strong>de</strong>r Reorganisation zusammengebrochener Unternehmen<br />
entwickelte sich ab 1902 die eigene Buch- und Bilanzprüfung,<br />
die schließlich 1931 mit <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>r aktienrechtlichen<br />
Pflichtprüfung in Deutschland das Haupttätigkeitsgebiet<br />
wur<strong>de</strong>. 1930 dazu Übernahme <strong>de</strong>r “Revision” Treuhand<br />
AG. 1979/86 Fusion mit KPMG und Umfirmierung in<br />
KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft AG. Die Gruppe gehört<br />
mit über 150.000 Beschäftigten (davon 8.600 in Deutschland)<br />
in über 150 Län<strong>de</strong>rn zu <strong>de</strong>n „big four“ unter <strong>de</strong>n internationalen<br />
Prüfungsgesellschaften.<br />
Los 290 Schätzwert 150-300 €<br />
Deutsche Treuhand-Gesellschaft<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark 17.12.1901<br />
(Auflage 500, R 4), original signiert von<br />
<strong>de</strong>m be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Berliner Bankier Adolph<br />
vom Rath <strong>als</strong> Aufsichtsratsvorsitzen<strong>de</strong>r.<br />
Adolph vom Rath (1832-1907) war ein<br />
enger Partner <strong>de</strong>s großen Privatbankiers<br />
Wilhelm Ludwig Deichmann UNC-EF<br />
Zuvor völlig unbekannt gewesener Jahrgang. Anfang<br />
2005 wur<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m Reichsbank-Schatz ein<br />
Posten mit rd. 300 Stück versteigert, <strong>de</strong>r aber von<br />
<strong>de</strong>r KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft für<br />
das eigene Archiv zurückerworben wur<strong>de</strong>. Dem<br />
Sammlermarkt zur Verfügung stehen <strong>de</strong>shalb nur<br />
die 5 Stücke, die einzeln auf Sammlerlots verteilt<br />
waren.<br />
Geschichte und Gestaltung wie voriges Los.<br />
Los 291 Schätzwert 75-100 €<br />
Deutsche Unionbank AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 RM April 1928<br />
(Blankette, R 8) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1888, bis 1924 Credit- und Sparbank AG. Hervorgegangen<br />
aus <strong>de</strong>m Vorschuß- und Sparverein E.G. Langewiesen.<br />
1922 wur<strong>de</strong> die Privatbankfirma Veit, Selberg & Cie. aufgenommen.<br />
Die Mehrheit <strong>de</strong>s Aktienkapit<strong>als</strong> befand sich 1942<br />
in schwedischen Hän<strong>de</strong>n.<br />
Los 292 Schätzwert 25-50 €<br />
Deutsche Waggon-Leihanstalt AG<br />
Berlin, Aktie Ser. I 1.000 Mark 2.3.1901<br />
(Auflage 1000, R 4) EF-VF<br />
Großformatig. Dekorative Umrandung.<br />
Nr. 290 Nr. 295<br />
Gründung 1897 <strong>als</strong> “Deutsche Waggon-Leihanstalt GmbH” (AG<br />
seit 1899), Umfirmierung in “Eva” im Jahr 1917 anläßlich <strong>de</strong>r<br />
Verschmelzung mit <strong>de</strong>r Wagenbau-AG Wismar. Neben <strong>de</strong>m riesigen<br />
Fuhrpark an Kesselwagen und (gemeinsam mit <strong>de</strong>r Kühltransit<br />
AG) Wärmeschutzwagen besaß die “Eva” eine Waggonfabrik<br />
in Wismar und ein Waggonreparaturwerk in Berzdorf bei<br />
Köln-Brühl. Ferner Beteiligungen von 99,9 bzw. 100% an <strong>de</strong>r<br />
Waggon-Fabrik AG Uerdingen und <strong>de</strong>r Waggonfabrik Quedlinburg<br />
GmbH. <strong>Der</strong> jahrzehntelang börsennotierte Waggon-Vermieter<br />
wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n 90er Jahren von australischen Investoren<br />
übernommen. Die EVA-Kesselwagen sieht noch heute je<strong>de</strong>r<br />
Bahnreisen<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>n Nachbargleisen.0<br />
Los 293 Schätzwert 30-75 €<br />
Deutsche Werft AG<br />
Hamburg, Aktie 1.000 RM 27.9.1927<br />
(Auflage 2000, R 3) EF<br />
Gründung 1918, im gleichen Jahr Eröffnung <strong>de</strong>r Werft auf einem<br />
vom Hamburger Staat gemieteten Gelän<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>r Elbinsel<br />
Finkenwer<strong>de</strong>r. 1920 Übernahme <strong>de</strong>r (1916 eröffneten)<br />
“Hamburger Werft” auf <strong>de</strong>m Tollerorter Gelän<strong>de</strong> im inneren Hafen.<br />
Als die Stadt das Tollerorter Terrain 1927 zurückverlangte,<br />
wur<strong>de</strong> ersatzweise die alte “Reiherstieg Schiffswerfte & Maschinenfabrik<br />
Wetzel & Freytag K.a.G” erworben und noch<br />
1927 fusioniert. 1948/49 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Betrieb Reiherstieg restlos<br />
<strong>de</strong>montiert, vier beschädigte und gesunkene Docks wur<strong>de</strong>n<br />
verschrottet, das fünfte und größte nach Piräus in Griechenland<br />
verbracht. In Finkenwer<strong>de</strong>r dagegen konnte schon 1947 in<br />
kleinem Rahmen <strong>de</strong>r Schiffsneubau wie<strong>de</strong>r aufgenommen<br />
wer<strong>de</strong>n. 1966/68 - Großaktionäre waren zuletzt die Gutehoffnungshütte<br />
und die AEG - Zusammenschluß mit <strong>de</strong>r Kieler Howaldtswerke<br />
AG und <strong>de</strong>r Howaldtswerke Hamburg AG zur Howaldtswerke-Deutsche<br />
Werft AG Hamburg und Kiel (HDW).<br />
Los 294 Schätzwert 75-150 €<br />
Deutsche Wohnstätten-Bank AG<br />
Berlin, Sammel-Aktie Reihe B 10 x 1.000<br />
Goldmark Sept. 1924 (R 5) EF<br />
Ausgestellt auf die Gagfah, Berlin.<br />
Gründung 1923 in Berlin <strong>als</strong> Deutsche Wohnstätten-Bank AG.<br />
1926 umbenannt in Deutsche Bau- und Bo<strong>de</strong>nbank AG. Betrieb<br />
von Bankgeschäften je<strong>de</strong>r Art unter beson<strong>de</strong>rer För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />
Bauwirtschaft und <strong>de</strong>s Wohnungsbaues. 1949 Sitzverlegung<br />
nach Frankfurt a.M. 1979 übernahm die Deutsche Pfandbriefanstalt<br />
(seit 1998/99 DePfa Deutsche Pfandbriefbank AG) eine<br />
Mehrheitsbeteiligung. Im Zuge von Umstrukturierungen <strong>de</strong>r<br />
DePfa wur<strong>de</strong>n die gesamten Immobilienaktivitäten auf die Deutsche<br />
Bau- und Bo<strong>de</strong>nbank AG übertragen, die dauraufhin in<br />
“DePfa Bank AG” (heute “Aareal Bank AG”) umfirmiert wur<strong>de</strong>.<br />
Los 295 Schätzwert 225-300 €<br />
Deutsche Wollentfettung AG<br />
Oberheinsdorf b. Reichenbach i.V., Aktie<br />
1.000 Mark 14.11.1922 (Auflage 3000, R 9)<br />
VF<br />
Großes Querformat mit sehr hübscher Umrahmung.<br />
Zuvor unbekannt gewesen, nur 6 Stücke<br />
wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />
Mit <strong>de</strong>m Bau <strong>de</strong>r Sächsisch-Bayerischen Eisenbahn Leipzig-<br />
Hof 1840-51 kam die industrielle Revolution in das Vogtland.<br />
Vor allem Textilbetriebe fan<strong>de</strong>n preiswerte Grundstücke und<br />
reichlich gutes Wasser in <strong>de</strong>n Tälern <strong>de</strong>s Vogtlan<strong>de</strong>s. Eines <strong>de</strong>r<br />
Zentren wur<strong>de</strong> Reichenbach, und die Industrie <strong>de</strong>hnte sich von<br />
dort nach Osten in <strong>de</strong>n Heinsdorfergrund aus. Als erster Betrieb<br />
entstand hier 1871 die Bernhard Dietel AG, weitere folgten. En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s 19. Jh. wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Heinsdorfergrund mit <strong>de</strong>r Staatsbahn<br />
in Reichenbach durch eine 1.000-mm-Schm<strong>als</strong>purbahn verbun<strong>de</strong>n<br />
(eine von nur zwei meterspurigen Bahnen in Sachsen),<br />
auf <strong>de</strong>r norm<strong>als</strong>purige Güterwagen auf Rollböcken zu <strong>de</strong>n Fabriken<br />
gebracht wur<strong>de</strong>n. Dies gab 1898 <strong>de</strong>n Ausschlag zur Ansiedlung<br />
<strong>de</strong>r Deutsche Wollentfettung AG in Oberheinsdorf. Firmenzweck:<br />
Spinnbarmachung sowie Verspinnung und Färbung<br />
von tierischen Haaren und Pflanzenfasern. In <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />
ging das Unternehmen 1929 in Konkurs. 1930<br />
wur<strong>de</strong>n die Fabrikgebäu<strong>de</strong> abgebrochen. Erhalten blieb das<br />
Verwaltungsgebäu<strong>de</strong> am Fabrikberg, das heute <strong>als</strong> Wohnhaus<br />
genutzt wird. Gleich daneben liegt <strong>de</strong>r Teich, aus <strong>de</strong>m die Wollentfettung<br />
ehe<strong>de</strong>m ihr Wasser bezog.<br />
Los 296 Schätzwert 30-75 €<br />
Deutsche Zentraldruckerei AG<br />
Berlin, Na.-VZ-Aktie Lit. B 100 RM<br />
10.4.1933 (Auflage 550, R 5) EF<br />
Gründung 1894 <strong>als</strong> “Deutsche Tageszeitung, Druckerei und<br />
Verlag AG”, 1933 Umfirmierung wie oben. Hergestellt wur<strong>de</strong>n<br />
etwa 70 Zeitungen und Zeitschriften. Buchdruck (5 Rotationen,<br />
40 Pressen), Kunstanstalt, Kartographische Anstalt, Buchbin<strong>de</strong>rei.<br />
1950 Berliner Wertpapierbereinigung, 1982 erloschen.<br />
Los 297 Schätzwert 75-125 €<br />
Deutscher Heimbau Gemeinnützige AG<br />
Essen, Aktie 1.000 RM 1.10.1938<br />
(Auflage nur 100 Stück, R 6) EF<br />
Firmenän<strong>de</strong>rung mit Schreibmaschine in “Neue<br />
Heimat” Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft<br />
<strong>de</strong>r Deutschen Arbeitsfront im<br />
Gau Essen, AG.<br />
Gründung 1929 <strong>als</strong> Deutscher Heimbau, ab 1939 Neue Heimat<br />
Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft <strong>de</strong>r<br />
28
Deutschen Arbeitsfront im Gau Essen AG. 1986 verkaufte <strong>de</strong>r<br />
DGB das gewerkschaftseigene Wohnungsbauunternehmen<br />
zum symbolischen Preis von einer Mark an <strong>de</strong>n Berliner Bäkkerei-Unternehmer<br />
Horst Schiesser. <strong>Der</strong> Sanierungsplan<br />
Schiessers wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n Banken nicht akzeptiert, daher kaufte<br />
<strong>de</strong>r DGB die Neue Heimat am 12.11.1986 für eine Mark<br />
wie<strong>de</strong>r von Schiesser zurück.<br />
Los 298 Schätzwert 75-150 €<br />
Deutscher Lyceum-Club e.V.<br />
Berlin, 4,5 % Na.-Teilschuldv. 25 Mark<br />
30.6.1915 (R 7) EF-VF<br />
Gesamtdarlehn über 70.000 Mark aus Anlaß <strong>de</strong>s<br />
Kaufes <strong>de</strong>s Hauses Lützowplatz 8. Fleckig.<br />
Niemand geringeres <strong>als</strong> Aristoteles lehrte in einem Gymnasium<br />
bei Lykeion, einem <strong>de</strong>m Apoll Lykeios geheiligten Ort bei Athen.<br />
Schon die Römer übernahmen <strong>de</strong>n Begriff Lyceum, und um<br />
1900 wur<strong>de</strong>n so, vor allem in Württemberg, höhere Bildungsanstalten<br />
bezeichnet. Vor allem aber wur<strong>de</strong>n Anstalten “Lyceum”<br />
genannt, an <strong>de</strong>nen das katholisch-theologische Studium nebst<br />
vorbereiten<strong>de</strong>m philosophischem Studium betrieben wur<strong>de</strong>.<br />
Los 301 Schätzwert 300-375 €<br />
Deutscher Ring Transportund<br />
Fahrzeug-Versicherungs-AG<br />
Hamburg, Sammel-Namensaktie 100 x<br />
1.000 RM 1.10.1935 (Auflage nur 9<br />
Stück, R 9), ausgestellt auf die<br />
Treuhandges. für wirtschaftliche<br />
Unternehmungen mbH, Berlin UNC-<br />
Nur 8 Stück dieser bis dato ganz unbekannten<br />
Sammelaktien lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1923 <strong>als</strong> “Hamburg-Leipziger Lloyd, Versicherungs-<br />
AG”, 1929 umbenannt wie oben. Die Ges. stand in Interessengemeinschaft<br />
mit <strong>de</strong>r Deutscher Ring Lebensversicherungs-AG<br />
und <strong>de</strong>r Deutscher Ring Krankenversicherung V.a.G., wur<strong>de</strong> mit<br />
diesen in Personalunion geführt, auch bestand eine einheitliche<br />
Vertriebsorganisation. Die Gruppe stand im III. Reich unter <strong>de</strong>m<br />
Einfluß <strong>de</strong>r Deutschen Arbeitsfront. 1947 wur<strong>de</strong>n auf Beschluß<br />
<strong>de</strong>s Alliierten Kontrollrates die Deutscher Ring-Versicherungen<br />
geschlossen. Als Gesamtrechtsnachfolger entstand 1953/54<br />
die “Deutscher Ring Transport- und Rückversicherungs-AG”,<br />
<strong>de</strong>ren Großaktionär nunmehr die Vermögensverwaltung <strong>de</strong>r<br />
Deutschen Angestellten-Gewerkschaft GmbH in Hamburg war.<br />
Los 302 Schätzwert 150-200 €<br />
DIAMANT Gasglühlicht AG<br />
Berlin, Aktie 100 RM 17.12.1929 (R 8) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1920 zwecks Herstellung und Vertrieb von Gegenstän<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>r Glühlicht-Industrie sowie Erwerb und Verwertung<br />
von gewerblichen Schutzrechten und Lizenzen auf <strong>de</strong>m Gebiet<br />
<strong>de</strong>r Glühlicht-Industrie. Seit 1926 auch Vertrieb von Trockenbatterien.<br />
1943 umgewan<strong>de</strong>lt in eine GmbH.<br />
Nr. 301 Nr. 302<br />
Los 305 Schätzwert 30-90 €<br />
Doornkaat AG<br />
Nor<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark Okt. 1921<br />
(Auflage 1500, R 3) EF-VF<br />
Dekorativer großformatiger Druck.<br />
Die 1806 gegrün<strong>de</strong>te oHG J. ten Doornkaat Koolman Söhne<br />
(Brennerei) und die 1882 gegrün<strong>de</strong>te oHG H. & J. ten Doornkaat<br />
Koolman (Brauerei) fusionierten 1899 zur Doornkaat AG.<br />
Im 1. Weltkrieg wur<strong>de</strong> die Brauerei stillgelegt, die Brennerei dagegen<br />
weiter ausgebaut. Ab 1929/30 auch Tee-Import. Außer<strong>de</strong>m<br />
im Geschäft mit Fruchtsäften (Emig und Bavaria) sowie<br />
Mineralwasser (St. Ansgari-Quelle) tätig. 1992 erwarb <strong>de</strong>r Erzkonkurrent<br />
Berentzen die Aktienmehrheit. Das Spirituosen-Geschäft<br />
wur<strong>de</strong> ausgeglie<strong>de</strong>rt und von Berentzen weitergeführt,<br />
<strong>de</strong>r AG-Mantel wur<strong>de</strong> 1994 nach Umfirmierung in NORDAG<br />
Immobilien AG an die WCM-Gruppe verkauft.<br />
Bedarf an Bergwerksausrüstungen nach Nor<strong>de</strong>n aus<strong>de</strong>hnen<br />
wür<strong>de</strong>. Zunächst Herstellung von Gußstücken, bald auch Fertigung<br />
maschineller Einrichtungen für <strong>de</strong>n Bergbau wie För<strong>de</strong>rmaschinen,<br />
För<strong>de</strong>rkörbe, För<strong>de</strong>rwagen, Koksausdrückmaschinen<br />
und Seilscheiben. Ab 1877/78 wur<strong>de</strong>n außer<strong>de</strong>m Dampfmaschinen<br />
und Müllereieinrichtungen gebaut. Die Übernahme<br />
<strong>de</strong>s alleinigen Herstellungsrechts einer Trockenpresse für Bausteine<br />
und Brikettierung von Materialien aller Art wur<strong>de</strong> 1883<br />
richtungsweisend für die weitere Entwicklung <strong>de</strong>s Unternehmens,<br />
hier lag bald <strong>de</strong>r Produktionsschwerpunkt. Ab 1929<br />
auch Fertigung von Zahnrä<strong>de</strong>rn und kompletten Getrieben.<br />
Nach kriegsbedingter Zerstörung <strong>de</strong>s Werkes erst 1946/47<br />
wie<strong>de</strong>r in Betrieb gegangen. 1976 Umfirmierung in “Dorstener<br />
Maschinenfabrik AG”. Hergestellt wur<strong>de</strong>n jetzt komplette Anlagen<br />
für die Produktion von Kalksandsteinen, außer<strong>de</strong>m Motoren<br />
(insbeson<strong>de</strong>re geräuschgedämpfte Antriebe für Windkraftanlagen)<br />
und Getriebe. Börsennotiz Düsseldorf, Großaktionär<br />
war seit 1973 die Stewing-Beton-Gruppe (98 %). Als Stewing<br />
1997 pleite ging und immense For<strong>de</strong>rungen an Firmen <strong>de</strong>s<br />
Großaktionärs wertlos wur<strong>de</strong>n, ging auch die Dorstener Maschinenfabrik<br />
2000 in die Insolvenz. Anschließend Übernahme<br />
<strong>de</strong>s Betriebes mit zuletzt weniger <strong>als</strong> 100 Mitarbeitern durch<br />
die ZOLLERN Antriebstechnik, heute die ZOLLERN Dorstener<br />
Antriebstechnik GmbH & Co. KG.<br />
Los 299 Schätzwert 50-100 €<br />
Deutscher Offizier-Verein<br />
Berlin, Genußschein 100 RM Aug. 1929<br />
(R 6) EF<br />
Gründung 1884. Zweck <strong>de</strong>s Vereins war die preiswerte Beschaffung<br />
von Uniformen, Genussmitteln und Manöverbedarf.<br />
Das Geschäftskapital von 3 Mio. Mark bestand aus Stücken<br />
von 50, 100, 500 und 1.000 Mark. <strong>Der</strong> Verein hatte über<br />
40.000 Mitglie<strong>de</strong>r, umfangreiche Werkstätten und große Lager.<br />
Das Geschäftshaus in Berlin wur<strong>de</strong> 1892 umbenannt in “Waarenhaus<br />
für Armee und Marine”.<br />
Los 300 Schätzwert 60-120 €<br />
Deutscher Ring<br />
Lebensversicherungs-AG<br />
Hamburg, Namensaktie Lit. A 100 RM<br />
23.4.1938 (Auflage 200, R 5), ausgestellt<br />
auf die Treuhandges. für wirtschaftliche<br />
Unternehmungen nbH, Berlin EF<br />
Aus <strong>de</strong>m 1938 erfolgten Umtausch <strong>de</strong>r 20-RM-<br />
Aktien. Firmensignet im Unterdruck.<br />
Los 303 Schätzwert 75-125 €<br />
Diskus Werke Frankfurt am Main AG<br />
Frankfurt a.M., Aktie 1.000 RM Dez. 1941<br />
(R 6) EF<br />
Gründung <strong>als</strong> GmbH 1911, AG seit 1922. Herstellung von<br />
Flachschleifmaschinen und Schleifwerkzeugen. 1992 Übertragung<br />
<strong>de</strong>s Vermögens und <strong>de</strong>s operativen Geschäfts auf die Diskus<br />
Werke Schleiftechnik GmbH. Heute reine Management-<br />
Holding.<br />
Los 306 Schätzwert 80-185 €<br />
Dornap-Angerthaler AG<br />
für Kalkstein und Kalkindustrie<br />
Dornap, Aktie 1.000 RM 1.7.1887.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1653, R 3) EF-VF<br />
Sehr schöne Umrahmung im Historismus-Stil.<br />
Gründung 1887, nach Übernahme mehrerer benachbarter Betriebe<br />
1888 umbenannt in “Rheinisch-westfälische Kalkwerke” Ausbeutung<br />
von Kalkstein- und Dolomitfel<strong>de</strong>rn im ganzen nie<strong>de</strong>rrheinisch-westfälischen<br />
Industriegebiet. Die Steinbrüche in Dornap,<br />
Hochdahl, Nean<strong>de</strong>rthal, Gruiten, Elberfeld, Wülfrath, Barmen-Rittershausen,<br />
Hofermühle, Ober-Hagen, Letmathe und Hönnethal<br />
waren durch fast 30 km lange normal- und schm<strong>als</strong>purige Werkseisenbahnen<br />
verbun<strong>de</strong>n. Beliefert wur<strong>de</strong>n vor allem die nie<strong>de</strong>rrheinisch-westfälischen<br />
Eisen- und Stahlwerke mit Hüttenkalk,<br />
folgerichtig wur<strong>de</strong> die RWK in <strong>de</strong>n 30er Jahren Teil <strong>de</strong>r Vereinigten<br />
Stahlwerke. Nach Beschlagnahme durch die Alliierten wur<strong>de</strong><br />
das Betriebsvermögen bei Entflechtung <strong>de</strong>r Vereinigte Stahlwerke<br />
1953 auf eine neu gegrün<strong>de</strong>te AG gleichen Namens übertragen.<br />
Maßgebliche Aktionäre waren dann lange Zeit die Stahlwerke an<br />
<strong>de</strong>r Ruhr <strong>als</strong> Hauptabnehmer (zuletzt die Hoesch-Werke AG mit ü-<br />
ber 75 %), heute gehört die 1999 in RWK Kalk AG umbenannte<br />
Ges. zum britischen Baustoffkonzern Readymix.<br />
Los 308 Schätzwert 300-375 €<br />
Dortmun<strong>de</strong>r Actien-Brauerei<br />
Dortmund, Aktie 1.200 Mark 11.11.1922<br />
(Auflage 3598, R 8) VF+<br />
Schöne Umrahmung, Unterdruck <strong>de</strong>s DAB-Firmenlogos<br />
in Form eines Baumes.<br />
Gründung 1868 <strong>als</strong> “Dortmun<strong>de</strong>r Bierbrauerei Herzberg & Co.”,<br />
1871 Umwandlung in eine AG. 1917/18 Erwerb <strong>de</strong>r Tremonia-<br />
Brauerei F. Lehmkuhl AG in Dortmund und <strong>de</strong>r Gütersloher<br />
Brauerei AG. 1920 Übernahme <strong>de</strong>r Kontingente von E. und A.<br />
Meininghaus in Dortmund, <strong>de</strong>r Hammer Brauerei “Mark” in<br />
Hamm i.W. und von Luyken & Tigler in Wesel-Obrighoven. Hinzuerworben<br />
wur<strong>de</strong>n ferner die Euskirchener Bürgerbräu GmbH,<br />
die Vereinsbrauerei Göttingen GmbH, die Brauerei Dormagen<br />
vorm. Becker & Cie. und die Heinrich Sta<strong>de</strong> Brauerei-GmbH in<br />
Dortmund (1921/22) sowie die Aktienbrauerei Rinteln und die<br />
Weener Bräu GmbH (1926). 1969 Erwerb <strong>de</strong>r Aktienmehrheit<br />
<strong>de</strong>s Lokalrivalen Dortmun<strong>de</strong>r Hansa-Brauerei. Bei dieser Übernahme<br />
verschluckte sich die DAB an <strong>de</strong>m allgemein <strong>als</strong> zu<br />
hoch empfun<strong>de</strong>nen Kaufpreis und wur<strong>de</strong> damit selbst übernahmereif:<br />
2001 kam es zu einer Überschuldung, und die DAB<br />
musste sich von <strong>de</strong>r zum Oetker-Konzern (heute Ra<strong>de</strong>berger-<br />
Gruppe) gehören<strong>de</strong>n Binding-Brauerei AG retten und dann ü-<br />
bernehmen lassen. Mit <strong>de</strong>m Ausschluß <strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>rheitsaktionäre<br />
wur<strong>de</strong> die DAB 2002 vollständig in die Ra<strong>de</strong>berger-Gruppe<br />
eingegie<strong>de</strong>rt. “DAB macht schlapp”, reimten die Biertrinker,<br />
die an<strong>de</strong>re Dortmun<strong>de</strong>r Marken bevorzugten. Das ist Geschichte:<br />
Neben <strong>de</strong>r kleinen Hövels Hausbrauerei ist DAB heute die<br />
einzige noch übrig gebliebene Dortmun<strong>de</strong>r Brauerei.<br />
Gründung 1913 <strong>als</strong> “Volksversicherungs-AG <strong>de</strong>s Deutschnationalen<br />
Handlungsgehilfenverban<strong>de</strong>s” (Vorläufer <strong>de</strong>r Gewerkschaft<br />
DAG), Umfirmierungen 1919 in “Deutschnationale Versicherungs-AG”<br />
und 1929 in “Deutscher Ring Lebensversicherungs-AG”.<br />
Das Unternehmen stand im III. Reich unter <strong>de</strong>n Einfluß<br />
<strong>de</strong>r Deutschen Arbeitsfront und erhielt <strong>de</strong>swegen die Bestän<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s Österreichen Phoenix sowie <strong>de</strong>r polnischen Vita-<br />
Kotwica eingeglie<strong>de</strong>rt. Wegen dieser politischen Vorbelastung<br />
1947 Neugründung <strong>als</strong> “Neue Welt Lebensversicherungs-AG”,<br />
1953 wur<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r vorherige Name angenommen. Das<br />
Verwaltungsgebäu<strong>de</strong> am Holstenwall war dam<strong>als</strong> das höchste<br />
Bürogebäu<strong>de</strong> in Hamburg. 1960 übernahm Rudolf August Oetker<br />
die Aktienmehrheit, heute ist Hauptaktionär die Baloise Holding,<br />
Basel, über die Basler Versicherungs-Beteiligungs-GmbH.<br />
Los 304 Schätzwert 100-125 €<br />
Dörentruper Sandund<br />
Thonwerke GmbH<br />
Dörentrup (Lippe), 5 % Teilschuldv. 200<br />
Goldmark Nov. 1923 (Auflage 1000, R 9) VF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1896/1901. Das Stammkapital betrug 600.000<br />
RM, wur<strong>de</strong> im Dez. 1942 um 60 % auf 96.000 RM berichtigt.<br />
<strong>Der</strong> Abbau <strong>de</strong>r Grube en<strong>de</strong>te 1970. Die Gesellschaft existiert<br />
noch heute in Dörentrup in <strong>de</strong>r Lemgoer Straße <strong>als</strong> Dienstleister<br />
für Baubedarf und Ziegeleien.<br />
Los 307 Schätzwert 30-75 €<br />
Dorstener Eisengießerei<br />
und Maschinenfabrik AG<br />
Hervest-Dorsten, Namensaktie 300 RM<br />
Okt. 1929 (Auflage 354, R 4) EF<br />
Gründung 1873, nach<strong>de</strong>m maßgeben<strong>de</strong> Dorstener Bürger erkannt<br />
hatten, daß sich <strong>de</strong>r Ruhrbergbau mit entsprechen<strong>de</strong>m<br />
Das Firmengebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Actien-Brauerei in Dortmund<br />
29
Los 312 Schätzwert 75-125 €<br />
Dr. Heinr. Abbes & Co. AG<br />
Holzmin<strong>de</strong>n, Aktie 20 RM Dez. 1924<br />
(Auflage 10000, R 7) EF<br />
Gründung 1921 zur Herstellung und zum Han<strong>de</strong>l von Holzriemenscheiben<br />
und verwandten Artikeln. Im Okt. 1925 in Konkurs.<br />
Los 309 Schätzwert 75-150 €<br />
Dortmun<strong>de</strong>r Ritterbrauerei AG<br />
Dortmund, Aktie 1.000 Mark 20.3.1918<br />
(Auflage 750, R 2) EF-VF<br />
Gründung 1889 <strong>als</strong> “Dortmun<strong>de</strong>r Brauerei-Gesellschaft vorm.<br />
Gebr. Meininghaus und Bömcke AG” durch Verschmelzung dieser<br />
bei<strong>de</strong>n seit 1870 bestehen<strong>de</strong>n Privatbrauereien. Die Brauerei<br />
selbst gehörte <strong>de</strong>r “Dortmund Breweries Company Ltd.” in<br />
London, die zugleich Alleinaktionärin <strong>de</strong>r Ritterbrauerei war und<br />
<strong>de</strong>n gesamten Betrieb an diese verpachtet hatte. 1917 wur<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>ren Anteil <strong>als</strong> Feindvermögen liquidiert. Später Fusion mit <strong>de</strong>r<br />
Brauhaus Essen AG (1919), <strong>de</strong>r Dortmun<strong>de</strong>r Bürgerbräu AG<br />
(1920) und <strong>de</strong>r Brauerei Westfalia GmbH in Lütgendortmund<br />
(1921). 1923 Erwerb <strong>de</strong>s Kontingents <strong>de</strong>r Quellenbrauerei<br />
GmbH in Schüren. Mit einer Kapazität von 600.000 hl nun eine<br />
<strong>de</strong>r großen <strong>de</strong>utschen Brauereien. Ab 1928 Interessengemeinschaft<br />
mit <strong>de</strong>r Glückauf-Brauerei AG in Gelsenkirchen.<br />
1952 Erwerb <strong>de</strong>r Brauerei Westfalia Gebr. Hagedorn & Co. in<br />
Münster. 1963 Überschreiten <strong>de</strong>r 1-Mio.-hl-Grenze beim Ausstoß,<br />
<strong>de</strong>shalb ab 1964 Bau einer komplett neuen zweiten Brauerei<br />
in Lütgendortmund. Nach <strong>de</strong>m Krieg war lange Zeit die<br />
Dresdner Bank Mehrheitsaktionär. Diesen Anteil übernahm<br />
dann die Dortmun<strong>de</strong>r Union-Schultheiss Brauerei AG (heute<br />
Brau und Brunnen AG) und glie<strong>de</strong>rte sich die Ritterbrauerei<br />
1994 komplett ein.<br />
Los 310 Schätzwert 30-90 €<br />
Dortmun<strong>de</strong>r Ritterbrauerei AG<br />
Dortmund, Aktie 1.000 RM 9.2.1929<br />
(Auflage 1600, R 2) EF-VF<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Los 313 Schätzwert 50-100 €<br />
Dr. Volkmar Klopfer’s<br />
Nahrungsmittel AG<br />
Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 RM Sept. 1928<br />
(Auflage 400, R 6) EF<br />
Gründung 1928 zwecks Wie<strong>de</strong>rinbetriebsetzung <strong>de</strong>s früher unter<br />
<strong>de</strong>r Firma Dr. Volkmar Klopfer betriebenen Nahrungsmittelwerks<br />
sowie die Verwertung <strong>de</strong>r für Dr. Klopfer patentierten<br />
Verfahren zur Herstellung von Nahrungsmitteln. 1913 hatte Dr.<br />
Klopfer ein Verfahren erfun<strong>de</strong>n, das Vollkornbrot aus Vollkornroggenmehl<br />
leicht verdaulich machte. Zu <strong>de</strong>n ersten Arbeiten<br />
im Nahrungsmittelwerk Dr. Klopfer gehörte auch die Entwikklung<br />
<strong>de</strong>s rein pflanzlich hergestellten Eiweißkonzentrats Glidine,<br />
das noch heute unter <strong>de</strong>m Namen Glidine Klopfer vertrieben<br />
wird. Außer<strong>de</strong>m entwickelte Dr. Klopfer schon in <strong>de</strong>n<br />
1920er Jahren <strong>de</strong>n Stoff “Basica” zur Entsäuerung und Entschlackung.<br />
Dieses “Geheimnis in gelben Flaschen” wird seit<br />
1986 sogar von <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Fußball-Nationalmannschaft<br />
eingesetzt. Die AG wur<strong>de</strong> 1932 insolvent, was Dr. Klopfer aber<br />
wenig störte: Schon 1924 hatte er mit seiner Lebensgefährtin<br />
Martha Hädlich eine eigene neue Firma gegrün<strong>de</strong>t.<br />
Nr. 314<br />
Los 314 Schätzwert 60-120 €<br />
Dres<strong>de</strong>ner Nähmaschinenzwirn-Fabrik<br />
Dres<strong>de</strong>n, Namens-VZ-Aktie 1.000 Mark<br />
28.2.1923 (Auflage 150, R 6), ausgestellt<br />
auf <strong>de</strong>n Bankdirektor a.D. Max Gentner,<br />
Dres<strong>de</strong>n, umgestellt in VZ-Aktie Lit. A zu<br />
40 RM, später 200 RM EF-VF<br />
Großes Hochformat, schöne Umrahmung mit stilisierten<br />
Zwirnspulen.<br />
Gründung 1872 durch Übernahme <strong>de</strong>r Wilh. Eiselt’schen Fabrik.<br />
Zweigstellen in Herrnskretschen (Böhmen), Nenzingen<br />
und Stockach. Nach 1949 nicht verlagert.<br />
Eine Filiale <strong>de</strong>r Dresdner Bank in Berlin um 1885<br />
Los 315 Schätzwert 600-750 €<br />
Dresdner Bank<br />
Berlin, Sammelaktie (Interimsschein) 100<br />
x 1.000 RM 3.5.1937 (R 9), ausgestellt<br />
auf die Deutsche Golddiskontbank, Berlin.<br />
Eine Kapitalmaßnahme führte die<br />
Dresdner Bank 1937 nicht durch,<br />
vielmehr steht die Ausgabe offenbar im<br />
Zusammenhang mit <strong>de</strong>r 1937<br />
durchgeführten Reprivatisierung VF<br />
Vordruck mit maschinenschriftlichen Ergänzungen<br />
zu Anzahl <strong>de</strong>r Aktien und Gesamtnominalwert. Originalunterschriften<br />
von Carl Goetz (1936-65 AR-<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r) sowie <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Vorstän<strong>de</strong> Dr. Hans<br />
Schippel (Reichsbankdirektor a.D., seit 1931 anläßlich<br />
<strong>de</strong>r Rettung und weitgehen<strong>de</strong>n Verstaatlichung<br />
<strong>de</strong>r Bank durch das Deutsche Reich im Vorstand)<br />
und Dr. Karl Rasche (Karriere-Nazi, vom Hitler-Regime<br />
bei <strong>de</strong>r Reprivatisierung 1937 im Vorstand<br />
installiert, später in <strong>de</strong>n Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozessen<br />
zu 7 Jahren Haft verurteilt).<br />
Endgültige Aktien wur<strong>de</strong>n für diese Interimsscheine<br />
nie ausgegeben: Rückseitig sind (jeweils mit O-<br />
riginalunterschriften) die Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nzahlungen ab<br />
1937 Jahr für Jahr abgetragen. Nur 7 Stück dieser<br />
hochinteressanten und finanzgeschichtlich be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />
Sammelaktie lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1872 unter Übernahme <strong>de</strong>s altangesehenen Bankgeschäfts<br />
von Michael Kaskel in Dres<strong>de</strong>n. 1881 Errichtung einer<br />
Nie<strong>de</strong>rlassung in Berlin, wohin 1884 auch die Geschäftsleitung<br />
verlegt wur<strong>de</strong>. Verstärkt nach <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong><br />
schlug die Dresdner Bank, wie die an<strong>de</strong>ren Großbanken auch,<br />
einen atemberauben<strong>de</strong>n Expansionskurs durch massenhafte Ü-<br />
bernahme kleinerer Regional- und Privatbanken ein. 1931 in<br />
<strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise musste die Dresdner Bank vom Deutschen<br />
Reich gerettet wer<strong>de</strong>n, das daraufhin (teils über die Deutsche<br />
Golddiskontbank) Mehrheitsaktionär wur<strong>de</strong>. Die <strong>de</strong> facto<br />
verstaatlichte Dresdner Bank nahm anschließend durch Fusion<br />
die berühmt-berüchtigte Darmstädter und Nationalbank auf,<br />
<strong>de</strong>ren Zusammenbruch <strong>de</strong>r Auslöser <strong>de</strong>r Krise gewesen war.<br />
1937 gab das Reich seine Mehrheitsbeteiligung an <strong>de</strong>r inzwischen<br />
stabilisierten Bank wie<strong>de</strong>r ab. Nach <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg<br />
wur<strong>de</strong> die Dresdner Bank von <strong>de</strong>n Alliierten zunächst zerschlagen:<br />
durch Ausgründung gingen die süd<strong>de</strong>utschen Geschäfte<br />
auf die Rhein-Main Bank über, die nord<strong>de</strong>utschen auf die Hamburger<br />
Kreditbank und die nordrhein-westfälischen auf die<br />
Rhein-Ruhr-Bank. Diese drei Institute fusionierten 1957 zur<br />
(neuen) Dresdner Bank AG. Dazu erhielten die Aktionäre 1952<br />
“Restquoten” genannte Reichsmark-Aktien <strong>de</strong>r bestehen bleiben<strong>de</strong>n<br />
“Altbank”, <strong>de</strong>r die seinerzeit nicht realisierbaren Ost-<br />
Ansprüche verblieben. 2001 mit hochfliegen<strong>de</strong>n Allfinanz-Plänen<br />
von <strong>de</strong>r Allianz-Versicherung übernommen, 2008/09 dann<br />
an die Commerzbank verkauft wor<strong>de</strong>n und mit dieser fusioniert.<br />
Los 311 Schätzwert 25-50 €<br />
Dr. Cassirer & Co. AG<br />
Berlin-Charlottenburg, Aktie 1.000 RM<br />
Okt. 1930 (Auflage 5000, R 3) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1896 <strong>als</strong> OHG, AG seit 1919. Produktion elektrischer<br />
Kabel, von isolierten Leitungen und Drähten. 1941 umbenannt<br />
in Märkische Kabelwerke AG, nach 1945 Lackdraht U-<br />
nion AG, Sulingen, später GmbH, 1997 gelöscht. Heute befin<strong>de</strong>t<br />
sich <strong>de</strong>r SUN-Park auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> in Sulingen, bereits 40<br />
Betriebe haben sich in <strong>de</strong>m Unternehmerpark angesie<strong>de</strong>lt.<br />
Nr. 312 Nr. 315 Nr. 323<br />
30
Grün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Bahn im Jahr 1892 waren 8 Privatpersonen, darunter<br />
die Papierfabrikanten Felix Heinrich Schoeller und Walter<br />
Schüll <strong>als</strong> Gründungsvorstän<strong>de</strong> und die Fabrikanten Felix Heinrich<br />
Schoeller und Jakob Bücklers <strong>als</strong> Gründungsaufsichtsräte,<br />
ferner die Firmen Felix Heinrich Schoeller und Zellstofffabrik<br />
Hermann Maria Schoeller und die oHG Gebrü<strong>de</strong>r Schüll. Die<br />
meterspurige Dampfstraßenbahn Düren-Birkesdorf-Merken-<br />
Pier-In<strong>de</strong>n (11,1 km lang, abschnittweise 1893-1927 eröffnet)<br />
sollte vor allem <strong>de</strong>n Industriebetrieben im Nordwesten <strong>de</strong>r<br />
Stadt Düren Gleisanschlüsse verschaffen (angeschlossen wur<strong>de</strong>n<br />
anfangs die Gebr. Schüll Kunstwollfabrik und die Gebr.<br />
Schoeller Teppichfabrik in Birkesdorf sowie die Felix Heinrich<br />
Schoeller Papierfabrik in Düren, später u.a. auch die Gaswerk<br />
Düren (1898), die Dürener Metallwerke (1899) und die Isola<br />
Werke AG (1910). Aber auch die anfänglich gar nicht vorgesehene<br />
Personenbeför<strong>de</strong>rung wur<strong>de</strong> bald aufgenommen: Immerhin<br />
hatten nicht wenige Arbeiter bis dahin tägliche Fußmärsche<br />
von bis zu 2 1/2 Stun<strong>de</strong>n zu ihrer Arbeitsstelle zu bewältigen.<br />
1913/14 Umstellung auf elektrischen Betrieb, 1939 Umfirmierung<br />
in Dürener Eisenbahn AG. 1963-65 stillgelegt, 1971 Umwandlung<br />
in eine GmbH.<br />
Los 316 Schätzwert 300-500 €<br />
Dresdner Bank<br />
Berlin, Sammelurkun<strong>de</strong> 1.000 x 1.000<br />
RM = 1 Million RM März 1944 (R 8) UNC<br />
Ebenfalls zuvor völlig unbekannt gewesen!<br />
Nr. 316 Nr. 318<br />
Los 320 Schätzwert 75-150 €<br />
Dresdner Gardinenund<br />
Spitzen-Manufactur AG<br />
Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark 29.9.1921<br />
(Auflage 5000, R 7) VF<br />
Ebenfalls i<strong>de</strong>ntische Gestaltung.<br />
tälchen. Originalunterschriften. Nur 2 Stück von<br />
dieser Emission lagen im Reichsbankschatz.<br />
Ein Schelm, wer bei <strong>de</strong>m Namen böses <strong>de</strong>nkt! Es war eine ganz<br />
harmlose Einkaufsgenossenschaft <strong>de</strong>r Dresdner Drogeriebesitzer.<br />
Los 324 Schätzwert 100-150 €<br />
Drogen-Einkaufsvereinigung<br />
in Dres<strong>de</strong>n eGmbH<br />
Dres<strong>de</strong>n, Namens-Anteilschein 200 RM<br />
1.1.1924 (R 9) EF-VF<br />
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Ähnliche Gestaltung wie voriges Los.<br />
Los 327 Schätzwert 400-500 €<br />
Dürrwerke AG<br />
Ratingen-Ost, Aktie 1.000 RM 15.2.1928<br />
(Auflage 1000, R 12) EF<br />
Ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz. Minimaler<br />
Sengfleck.<br />
Gründung 1889 <strong>als</strong> Düsseldorf-Ratinger Röhrenkesselfabrik<br />
vorm<strong>als</strong> Dürr & Co., 1924 umbenannt wie oben. Für <strong>de</strong>n Bedarf<br />
<strong>de</strong>s nahen Ruhrgebiets typischer Maschinenbauer: Herstellung<br />
von Großdampfkesselanlagen, Spezialkesseln, Überhitzern,<br />
Kohlentransportanlagen. Eine Zeit lang auch stark in<br />
<strong>de</strong>r Produktion von Schiffskesseln. Ab 1961 auch Fertigung<br />
von Müllverbrennungsanlagen. Die Firma setzte stets neue<br />
Maßstäbe im Kesselbau und lieferte 1965 <strong>de</strong>n bis dahin größten<br />
Dampfkessel in Deutschland ab. 1972 auf Betreiben <strong>de</strong>s<br />
gemeinsamen Mehrheitsaktionärs (Deutsche Babcock & Wilcox<br />
AG) Fusion mit <strong>de</strong>r Balcke & Co. zur Balcke-Dürr AG, Oberhausen.<br />
Produziert wur<strong>de</strong>n zuletzt Windkraftanlagen, Gasturbinenanlagen,<br />
Industriekessel, Gebäu<strong>de</strong>ausrüstungen aller Art, Rohrleistungssysteme<br />
sowie Anlagen für die Oberflächentechnik.<br />
2001 noch mit <strong>de</strong>r Muttergesellschaft zur Babcock Borsig AG<br />
(neu) fusioniert. 2002 war das dann eine <strong>de</strong>r spektakulärsten<br />
Pleiten <strong>de</strong>s Jahrzehnts.<br />
Los 317 Schätzwert 25-50 €<br />
Dresdner Bau- und Industrie-AG<br />
Dres<strong>de</strong>n, Aktie 100 RM 1.7.1928 (Auflage<br />
3000, R 3) EF-VF<br />
Gründung 1871 <strong>als</strong> “Dresdner Bau-Gesellschaft”, 1921 umbenannt<br />
wie oben. Als Nebenbetriebe unterhielt die Ges. Sandsteinwerke<br />
und Ziegeleien in Zschertnitz und Coschütz (letztere<br />
1920 verkauft). Durch Schaffung ganzer Stadtteile und Erschließung<br />
mehrerer kleinerer Bezirke hatte die Ges. überragen<strong>de</strong>n<br />
Einfluß auf die bauliche Entwicklung <strong>de</strong>r Stadt Dres<strong>de</strong>n<br />
seit <strong>de</strong>r Reichsgründung. Börsennotiert in Berlin und Dres<strong>de</strong>n,<br />
Großaktionär war die Dresdner Bank.<br />
Los 318 Schätzwert 400-500 €<br />
Dresdner Gardinen- und<br />
Spitzen-Manufactur AG<br />
Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark 20.5.1897<br />
(Auflage 450, R 9) VF<br />
Diese und auch die nachfolgen<strong>de</strong> Emission waren<br />
bislang vollkommen unbekannt. Minimale Randschä<strong>de</strong>n<br />
fachgerecht restauriert.<br />
Die Dresdner Kaufleute Karl Siegel und Georg Marwitz, die in<br />
Johannstadt bereits eine Bleicherei- und Appretur-Anstalt betrieben,<br />
grün<strong>de</strong>ten 1884 diese AG. <strong>Der</strong> Betrieb in Dres<strong>de</strong>n-Johannstadt<br />
auf <strong>de</strong>r Arnold-/Blumenstraße webte nicht nur Gardinen,<br />
Spitzen, Tülle, Dekorations- und Gobelinstoffe, son<strong>de</strong>rn<br />
besaß auch eine Textildruckerei, Appretur und Färberei. Die Firma<br />
expandierte ständig, <strong>de</strong>shalb 1898 Bau einer neuen Fabrik<br />
in Groß-Dobritz an <strong>de</strong>r Eisenbahn Dres<strong>de</strong>n-Pirna. Durch Übernahmen<br />
wur<strong>de</strong> das Unternehmen später die grösste Gardinenfabrik<br />
<strong>de</strong>s europäischen Kontinents. So kamen hinzu:<br />
1898 eine Gardinenfabrik in Warschau; 1909 eine Spitzenfabrik<br />
in Norwalk (USA); 1905 die Fa. Oertel & Co. Gardinen-,<br />
Spitzen- und Tüllweberei in Falkenstein i.V.; 1915 die Weißthaler<br />
Spinnerei AG in Mittweida; 1922 die AG für Gardinenfabrikation<br />
vorm. T. J. Birkin & Co. in Oelsnitz i.V.; 1927 die Fa.<br />
Meinhold & Sohn in Plauen i.V.; 1927 die N.V. Vitrage-Weverij<br />
en Tricotfabriek “Anglo-Holland” in Hilversum; 1929 die A. Glaser<br />
Nachf. AG in Penig. Beschäftigt waren zuletzt rd. 2.500<br />
Menschen, exportiert wur<strong>de</strong> in die ganze Welt. Börsennotiert in<br />
Berlin und Dres<strong>de</strong>n/Leipzig. Im 2. Weltkrieg überwiegend Produktion<br />
für Heereszwecke, <strong>de</strong>shalb schon 1945 auf SMAD-Befehl<br />
entschädigugslos enteignet. Bei Wie<strong>de</strong>raufnahme <strong>de</strong>r Frie<strong>de</strong>nsproduktion<br />
im Jahr 1946 hatte die “Dregus” gera<strong>de</strong> noch<br />
35 Beschäftigte, ein Jahr später bereits wie<strong>de</strong>r über 1000. Bis<br />
Juli 1946 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Betrieb dann von <strong>de</strong>n Russen bis auf die<br />
letzte Schraube <strong>de</strong>montiert. Mit herbeigeschafften Reservemaschinen<br />
vogtländischer Textilbetriebe begann ein mühsamer<br />
Wie<strong>de</strong>raufbau. Zunächst lan<strong>de</strong>seigener Betrieb, 1953 Zusammenlegung<br />
mit <strong>de</strong>r Leipziger Spitzenfabrik und <strong>de</strong>r Tüllfabrik<br />
Flöha zum VEB Tüllgardinen- und Spitzen-Werke Dres<strong>de</strong>n VVB<br />
Deko. 1970 im Großbetrieb VEB Plauener Spitze aufgegangen.<br />
Ab 1990 von <strong>de</strong>r Treuhandanstalt <strong>als</strong> “Dres<strong>de</strong>ner Spitzen<br />
GmbH” weitergeführt.Die Mitarbeiterzahl schrumpfte beständig<br />
von 500 auf 70, <strong>de</strong>r Liquidationsbeschluß war schon gefaßt,<br />
dann nahte Rettung: 1995 an einen Berliner Unternehmer privatisiert,<br />
heute die “Dresdner Gardinen- und Spitzenmanufaktur<br />
M. & S. Schrö<strong>de</strong>r GmbH & Co. KG”.<br />
Los 319 Schätzwert 150-200 €<br />
Dresdner Gardinenund<br />
Spitzen-Manufactur AG<br />
Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark 27.9.1919<br />
(Auflage 3000, R 8) EF-<br />
I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriges Los.<br />
Los 321 Schätzwert 100-125 €<br />
Dresdner Sparund<br />
Bauverein eGmbH<br />
Dres<strong>de</strong>n, 4 % Namens-Schuldv. 300 RM<br />
1.9.1940 (Auflage 200, R 10) VF<br />
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Die älteste Baugenossenschaft in Dres<strong>de</strong>n, gegrün<strong>de</strong>t schon<br />
1898. Zunächst wur<strong>de</strong>n 7 Doppelhäuser in Kaditz vom in Liquidation<br />
gegangenen Bauverein für Arbeiterwohnungen übernommen.<br />
Bis zum Beginn <strong>de</strong>s 2. Weltkrieges wur<strong>de</strong>n an 22 Standorten<br />
fast 3.000 Wohnungen errichtet, womit die Genossenschaft<br />
zu <strong>de</strong>n vier größten Wohnungsunternehmen in Dres<strong>de</strong>n<br />
zählte. Aufgegangen nach 1945 zunächst in <strong>de</strong>r Dresdner Wohnungsbaugenossenschaft<br />
und 1976 in <strong>de</strong>r Groß-AWG Aufbau<br />
Dres<strong>de</strong>n. Heute Wohnungsgenossenschaft Aufbau Dres<strong>de</strong>n eG.<br />
Los 322 Schätzwert 50-100 €<br />
Dresdner Speisefettfabrik AG<br />
Dres<strong>de</strong>n-Dölzschen, Aktie 10.000 Mark<br />
Juni 1923 (Auflage 24000, R 7) EF<br />
Gründung im Juni 1923. Fabrikation und Vertrieb von Margarine<br />
und Kunstspeisefetten. 1928 wur<strong>de</strong> das Konkursverfahren<br />
eröffnet.<br />
Los 323 Schätzwert 200-250 €<br />
Drogen-Einkaufsvereinigung<br />
in Dres<strong>de</strong>n eGmbH<br />
Dres<strong>de</strong>n, Namens-Anteilschein 2.000<br />
Mark 1.7.1922 (R 11), ausgestellt auf<br />
Johannes Schuster, Dres<strong>de</strong>n EF<br />
Großes Hochformat, feines Wappen mit <strong>de</strong>m<br />
Wahlspruch “viribus unitis”, wun<strong>de</strong>rschöne Kapi-<br />
Los 325 Schätzwert 30-75 €<br />
Dürener Bank<br />
Düren, Sammelaktie 10 x 100 RM<br />
24.10.1928 (Auflage 1000, R 5) EF<br />
Schöne Flechtbandumrahmung. Rückseitig Stempel<br />
von 1933: Irrtümlich entwertet. Urkun<strong>de</strong> gültig<br />
geblieben.<br />
Gründung 1898. In rascher Folge expandierte die Bank dann in<br />
die Region: 1901 Errichtung einer Filiale in Euskirchen, 1903<br />
Anglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Euskirchener Volksbank, 1904 Errichtung einer<br />
Filiale in Jülich, 1905 Anglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Jülicher Volksbank,<br />
1909 Übernahme <strong>de</strong>s Lechenicher Creditvereins, 1920 Interessengemeinschaft<br />
mit <strong>de</strong>r Dürener Volksbank (<strong>de</strong>ren Aktienmehrheit<br />
und Kun<strong>de</strong>ngeschäft 1943 vollständig übernommen<br />
wur<strong>de</strong>), 1925 Übernahme <strong>de</strong>r Zülpicher Volksbank, 1927 Errichtung<br />
einer Filiale in Eschweiler. In <strong>de</strong>r Nachkriegszeit kamen<br />
noch Zweigstellen in Schlei<strong>de</strong>n(Eifel (1960), Linnich<br />
(1963) sowie Birkesdorf und Dürwiß (1965) hinzu. Börsennotiz<br />
im Freiverkehr Düsseldorf, Großaktionär war zuletzt die Dresdner<br />
Bank. 1970 vollständig in die Dresdner Bank eingeglie<strong>de</strong>rt.<br />
Los 326 Schätzwert 75-150 €<br />
Dürener Dampfstrassenbahn AG<br />
Düren, Actie 1.000 Mark 31.12.1910<br />
(Auflage 500, R 5) EF<br />
Schöne Umrahmung mit Blumenrosetten, gedruckt<br />
auf eigenem Wasserzeichenpapier mit <strong>de</strong>m Firmennamen<br />
<strong>als</strong> Wasserzeichen (<strong>de</strong>r Initiator <strong>de</strong>r<br />
Bahn war ja immerhin Papierfabrikant), mit Originalunterschriften.<br />
Los 328 Schätzwert 200-250 €<br />
Dürrwerke AG<br />
Ratingen, Aktie 1.000 RM Dez. 1941<br />
(Auflage 700, R 8) EF+<br />
Sämtliche Aktienausgaben dieser be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n AG<br />
waren vorher unbekannt!<br />
Los 329 Schätzwert 30-90 €<br />
Düsseldorfer Baubank<br />
Düsseldorf, Aktie 1.000 Mark Sept. 1921<br />
(Auflage 890, R 4) EF-VF<br />
Gründung 1872 <strong>als</strong> Terraingesellschaft. Außer <strong>de</strong>m “Palast Hotel<br />
Brei<strong>de</strong>nbacher Hof” gehörten zum Besitztum noch 4.500<br />
qm Bauterrains in Düsseldorf. Börsennotiz Düsseldorf. Das Vergleichsverfahren<br />
<strong>de</strong>r Disch-Hotel und Verkehrs-AG in Frankfurt<br />
a.M. sowie <strong>de</strong>r Nachlasskonkurs nach <strong>de</strong>m Tod <strong>de</strong>s Großaktionärs<br />
Sternberg traf diese AG beson<strong>de</strong>rs, weshalb sie 1938 in<br />
Liquidation gehen musste.<br />
Nr. 330<br />
31
Los 330 Schätzwert 50-100 €<br />
Düsseldorfer Thonund<br />
Ziegelwerke AG<br />
Düsseldorf, Aktie 1.000 Mark 2.1.1900.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 5) EF<br />
Gründung am 30.12.1899. Nach Betriebseinstellung <strong>de</strong>r Ziegelei<br />
nur noch Verwaltung <strong>de</strong>r eigenen Mietwohnhäuser. Noch<br />
heute bestehen<strong>de</strong> AG.<br />
Los 331 Schätzwert 20-50 €<br />
Duncan’s Leinen-Industrie AG<br />
Grossschweidnitz i.Sa., Aktie 300 RM<br />
17.7.1929 (Auflage 2000, R 2, kpl.<br />
Aktienneudruck) EF<br />
Gründung 1856 <strong>als</strong> Zweigbetrieb <strong>de</strong>r “Sir William Duncan Anglo<br />
Bleach Works”, weshalb die Leinenzwirnerei mit Bleicherei<br />
und Färberei in Großschweidnitz (bei Löbau) in <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />
auch noch viel später einfach nur “englische Fabrik” genannt<br />
wur<strong>de</strong>. 1905 Umwandlung in eine AG <strong>de</strong>utschen Rechts. In <strong>de</strong>r<br />
Weltwirtschaftskrise wur<strong>de</strong> 1930 die Leinenzwirnerei stillgelegt<br />
und in’s schlesische Neusalz zum Großaktionär Gruschwitz<br />
Textilwerke AG verlegt, Bleicherei und Färberei blieben in Betrieb.<br />
Nach 1945 verstaatlicht und <strong>de</strong>m Kombinat “Hirschfel<strong>de</strong>r<br />
Leinen- u. Textilindustrie” angeglie<strong>de</strong>rt. Die Wen<strong>de</strong> brachte für<br />
das Werk, wie für die meisten Textilbetriebe <strong>de</strong>r ehemaligen<br />
DDR, das endgültige Aus: 1990 wur<strong>de</strong> die Fabrik geschlossen.<br />
Los 332 Schätzwert 30-60 €<br />
E. A. Schwerdtfeger & Co. AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 RM 25.11.1927<br />
(Auflage 245, R 5) EF<br />
Gründung 1910 zur Fortführung <strong>de</strong>r gleichnamigen, 1870 gegrün<strong>de</strong>ten<br />
Luxuspapierfabrik in Berlin N 65, Reinickendorfer<br />
Str. 96. Herstellung von Gegenstän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Kunstverlages, <strong>de</strong>s<br />
Kunstdrucks und <strong>de</strong>r Photografie, sogar für <strong>de</strong>n Stahlstich-<br />
Druck war die Firma ausgerüstet. Neben Kunstdrucken waren<br />
eine Spezialität hochwertige farbige Industrie- und Werbedrukke.<br />
Auch Wertpapiere wur<strong>de</strong>n bei Schwerdtfeger gedruckt (so<br />
z.B. die 1930er Anleihe <strong>de</strong>s Freistaats Mecklenburg-Strelitz).<br />
1942 Übernahme <strong>de</strong>r Berliner Briefumschlagfabrik Gebr.<br />
Knörck. Ab 1949, nunmehr mit <strong>de</strong>r Berliner Industriebank <strong>als</strong><br />
Großaktionär, Wie<strong>de</strong>raufbau mit ERP-Mitteln in Berlin SW,<br />
Boppstr. 7. Neben <strong>de</strong>r großen Briefumschlagfabrik war<br />
Schwerdtfeger nun <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong> <strong>de</strong>utsche Glückwunschkartenhersteller.<br />
1962 in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
Georg Michael Eduard Lingel (* 1849 in Königsberg in Bayern,<br />
+ 1922 in Hamburg) machte eine Kaufmannslehre in einem<br />
Barmer Textilbetrieb, lernte drei Fremdsprachen und beschloss<br />
im Alter von 23 Jahren, Unternehmer zu wer<strong>de</strong>n. Im Haus “Zum<br />
Krummen Hecht” am Fischersand 9 in <strong>de</strong>r Erfurter Altstadt<br />
nahm Lingel 1872 mit 5 Arbeitern die Schuhproduktion auf.<br />
Ganze 36 Paar Zeugstiefel schaffte er dam<strong>als</strong> am Tag. Nur zwei<br />
Jahre später stellte Lingel statt Zeugstiefeln jetzt Le<strong>de</strong>rstiefel<br />
her, beschäftigte bald 300 Arbeiter und kaufte für <strong>de</strong>n stark gewachsenen<br />
Betrieb das Haus Herrmannsplatz 5. 1877/78<br />
sandte Lingel eine Delegation in die USA, um die dortigen Fertigungsmetho<strong>de</strong>n<br />
zu studieren, anschließend stellte er seinen<br />
Betrieb von Handarbeit auf mechanische Schuhfabrikation um.<br />
Bald gingen große Exportaufträge aus Schwe<strong>de</strong>n, Holland sowie<br />
Nord- und Südamerika ein. 1887 zerstörte ein Feuer die<br />
Fabrik, die aber sofort mit einer Vergrößerung auf 50.000 qm<br />
Produktionsfläche in <strong>de</strong>r Landgrafenstr. 1 wie<strong>de</strong>r aufgebaut<br />
wur<strong>de</strong>. Lingel war jetzt vor allem bekannt für rahmengenähte<br />
Herrenschuhwaren, eine Spezialität waren Dr. Lahmanns Gesundheitsstiefel.<br />
1898 wan<strong>de</strong>lte Lingel die Firma in eine AG um<br />
und zog sich zu Beginn <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges aus <strong>de</strong>r Leitung zurück,<br />
nach<strong>de</strong>m kriegsbedingt je<strong>de</strong> Kreativität verschwand und<br />
die Fabrik statt <strong>de</strong>ssen nur noch Militärstiefel produzierte. Nach<br />
Aufhebung <strong>de</strong>r Zwangswirtschaft 1919 ließ sich <strong>de</strong>r Weltruf<br />
<strong>de</strong>r Lingel-Schuhe wie<strong>de</strong>r herstellen, zu<strong>de</strong>m konnten 1920<br />
auch noch die lokalen Wettbewerber Mella Schuhfabrik und<br />
Friedrich Metzler übernommen wer<strong>de</strong>n. Dies begleitete Eduard<br />
Lingel <strong>als</strong> AR-Vorsitzen<strong>de</strong>r noch bis zu seinem Tod 1922. Mit<br />
2000 Mitarbeitern produzierte die Firma jetzt 2 Mio. Paar<br />
Schuhe im Jahr und war eine <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten Schuhfabriken<br />
in ganz Deutschland. 1929 Aufbau eines eigenen Vertriebs<br />
mit 46 Verkaufsstellen im ganzen Reich. Großaktionär<br />
<strong>de</strong>r in Leipzig, bis 1933 auch in Berlin und Frankfurt/Main börsennotierten<br />
AG war inzwischen das Bankhaus Adolf Stürcke in<br />
Erfurt. Im 2. Weltkrieg erneut Umstellung auf Kriegsproduktion,<br />
u.a. wur<strong>de</strong>n beheizbare Fliegerstiefel hergestellt. 1948 enteignet<br />
und zusammen mit <strong>de</strong>r Schuhfabrik Hess <strong>als</strong> “VEB Schuhfabrik<br />
Thuringia” weitergeführt, nach weiteren Zusammenschlüssen<br />
ab 1952 <strong>de</strong>r “VEB Schuhfabrik Paul Schäfer” (Schäfer<br />
war ein früherer Lingel-Beschäftigter und KPD-Politiker).<br />
Nach 1970 wur<strong>de</strong> die überalterte Bausubstanz mo<strong>de</strong>rnisiert,<br />
nach 1980 verbesserte eine computergestützte Produktion<br />
Qualität und Angebot. Beliefert wur<strong>de</strong> nun u.a. <strong>de</strong>r west<strong>de</strong>utsche<br />
Hersteller “Salaman<strong>de</strong>r”. Bei <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> umfasste <strong>de</strong>r Betrieb<br />
12 Werke mit 28 Produktionsstandorten. 1990 <strong>als</strong> Lingel<br />
Schuhfabrik GmbH reprivatisiert, doch eine Anpassung an die<br />
verän<strong>de</strong>rte Zeit mißlang. 1992 ging <strong>de</strong>r Traditionsbetrieb in Liquidation.<br />
Die historischen Fabrikgebäu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Arnstädter<br />
Straße wur<strong>de</strong>n 2000 komplett und die ehemalige Fabrik an <strong>de</strong>r<br />
Mag<strong>de</strong>burger Allee 2009 zum Teil abgerissen.<br />
Los 335 Schätzwert 15-30 €<br />
Eduard Lingel Schuhfabrik AG<br />
Erfurt, Aktie 1.000 RM Nov. 1941 (Auflage<br />
3020, R 3) EF<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Los 336 Schätzwert 50-100 €<br />
Eg-Gü-Werke Günther’s Söhne GmbH<br />
Dres<strong>de</strong>n, Namens-Stammanteil 1.000 RM<br />
2.7.1934 (Auflage 100, R 7) EF<br />
Originalunterschriften u.a. Georg Günther.<br />
Nr. 327 Nr. 334<br />
Gründung 1890 von Egbert Günther in Meerane zur Herstellungb<br />
und zum Vertrieb von Schuhpflegemitteln. Als erstes Unternehmen<br />
<strong>de</strong>r Welt füllte Eg-Gü 1919 Schuh-Creme in Tuben<br />
ab. 1934 Errichtung <strong>de</strong>r Eg-Gü-Werke Günther’s Söhne GmbH.<br />
1972 nach Enteignung Übergang an <strong>de</strong>n VEB Schuhpflegemittel<br />
Dres<strong>de</strong>n. 1990 Eg-Gü Schuhpflegemittel GmbH. 2005 Insolvenz,<br />
Verkauf <strong>de</strong>r Marke Eg-Gü an die OLI Laccos GmbH in<br />
Lichtenau bei Chemnitz.<br />
Los 337 Schätzwert 60-120 €<br />
Eichbaum-Werger-Brauereien AG<br />
Worms, Aktie 1.000 RM Jan. 1929<br />
(Auflage 400, R 4) EF<br />
Das Stammhaus, die “Brauerei zu <strong>de</strong>n zwölf Aposteln” in<br />
Worms, wur<strong>de</strong> Anfang <strong>de</strong>s 18. Jh. gegrün<strong>de</strong>t, war dann die<br />
Carl Wergersche Brauerei und Mälzerei, 1886 in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
Übernommen wur<strong>de</strong>n die Binger Aktienbrauerei, die<br />
Elefantenbrauerei vorm. L. Rühl in Worms, die Schwetzinger<br />
Brauerei “Zum Zähringer Löwen” und die Brauerei Karl Fay<br />
GmbH in Darmstadt. 1929 Fusion mit <strong>de</strong>r (bis auf das Jahr<br />
1733 zurückgehen<strong>de</strong>n) Eichbaum-Brauerei in Mannheim zur<br />
Eichbaum-Werger-Brauereien AG. 1967/68 Erwerb <strong>de</strong>r Aktienmehrheit<br />
an <strong>de</strong>r Frankenthaler Brauhaus AG und <strong>de</strong>r Brauerei<br />
Schwatz-Storchen AG in Speyer. 1973 Umfirmierung in Eichbau-Brauereien<br />
AG, 1978 Sitzverlegung nach Mannheim.<br />
Großaktionär ist heute die Henninger-Bräu AG.<br />
Los 338 Schätzwert 100-150 €<br />
Einkauf- und Betriebsgenossenschaft<br />
<strong>de</strong>s Fleischergewerbes von<br />
Leipzig u. Umgegend eGmbH<br />
Leipzig, Namens-Anteil 1.000 Mark<br />
9.8.1920 (R 10) VF+<br />
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Los 339 Schätzwert 150-200 €<br />
Eisen- und Röhrenhan<strong>de</strong>l AG<br />
Berlin-Tempelhof, Aktie 1.000 RM Okt.<br />
1940 (Auflage 150, R 8) VF<br />
Nur 15 Stück lagen im Reichsbankschatz. Stock -<br />
fleckig.<br />
Gründung 1930 unter <strong>de</strong>r Firma Eisenhan<strong>de</strong>l AG in Breslau,<br />
1935 Sitzverlegung nach Berlin, 1936 umbenannt wie oben.<br />
Großhan<strong>de</strong>l in Röhren, Fittings, sanitären Einrichtungsgegenstän<strong>de</strong>n.<br />
Los 333 Schätzwert 30-90 €<br />
Edmund Müller & Mann AG<br />
Berlin-Tempelhof, Aktie 1.000 Mark April<br />
1917 (Auflage 300, R 5) EF<br />
Seit 1876 bestehen<strong>de</strong> chemische Fabrik speziell für Lacke und<br />
Farben, AG seit 1906. Nach Übernahme zweier Konkurrenz-<br />
Betriebe 1910 Neubau <strong>de</strong>r Fabrik in Tempelhof. 1932 Produktionseinstellung<br />
und Umfirmierung in “Grundstücksgesellschaft<br />
Berliner Straße 165, 167, 168 AG” und Verwaltung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />
gehören<strong>de</strong>n Grundstücke (3 Wohnhäuser, 1 Fabrikgrundstück).<br />
1939 ging die AG in Liquidation.<br />
Los 334 Schätzwert 300-375 €<br />
Eduard Lingel Schuhfabrik AG<br />
Erfurt, Aktie 1.000 Mark Mai 1922<br />
(Auflage 20000, R 8), 1925 umgestellt auf<br />
20 RM, 1933 eigentlich durch Neudrucke<br />
ersetzt VF+<br />
Sehr <strong>de</strong>korativ, mit großer Fabrikabbildung mit <strong>de</strong>r<br />
Stadt Erfurt im Hintergrund. Zuvor völlig unbekannt<br />
gewesener Jahrgang.<br />
Schuhfabrikgelän<strong>de</strong> von Eduard Lingel um 1900<br />
Los 340 Schätzwert 75-100 €<br />
Eisenbahn-Bank<br />
Frankfurt am Main, 4 % Namens-Obl.<br />
1.000 Mark 1.6.1906 (R 8) EF<br />
Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1898. Zweck war: “Erwerbung und Belehnung von<br />
Schuldverschreibungen, Obligationen und Prioritäts-Aktien solcher<br />
Eisenbahnen, welche in Deutschland o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r österreichisch-ungarischen<br />
Monarchie entwe<strong>de</strong>r unter Staatsbetrieb<br />
o<strong>de</strong>r im Betriebe einer vom Staate garantierten Eisenbahn-Gesellschaft<br />
stehen o<strong>de</strong>r mit staatlicher Zinsgarantie ausgestattet<br />
sind.” Bis zur Höhe <strong>de</strong>s Belehnungswertes dieser Effekten konnten<br />
zur Refinanzierung eigene Obligationen ausgegeben wer<strong>de</strong>n,<br />
die aber das achtfache <strong>de</strong>s Grundkapit<strong>als</strong> nicht übersteigen<br />
durften. Diesem Grundgedanken einer an sich soli<strong>de</strong>n Finanzierung<br />
machten die Folgen <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges einen dicken Strich<br />
32
durch die Rechnung: die Engagements <strong>de</strong>r Eisenbahn-Bank<br />
(Länge <strong>de</strong>r Eisenbahnen zusammen 1764 km) befan<strong>de</strong>n sich<br />
fast alle in Ungarn und diese Einseitigkeit <strong>de</strong>r Investments war<br />
verhängnisvoll. <strong>Der</strong> Wertpapierbesitz wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Deutschen<br />
Regierung beschlagnahmt, <strong>de</strong>r Reparations-Kommission ausgeliefert<br />
und 1924 in Paris versteigert. Das Finanzierungsgebäu<strong>de</strong><br />
stürzte krachend zusammen und erst im Jahr 1941 konnte für<br />
die umlaufen<strong>de</strong>n Obligationen wie<strong>de</strong>r ein fester Tilgungsplan bekanntgegeben<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
ben <strong>de</strong>m Werk I in Mag<strong>de</strong>burg-Su<strong>de</strong>nburg und Werk II in Mag<strong>de</strong>burg-Neustadt<br />
bestan<strong>de</strong>n Zweignie<strong>de</strong>rlassungen in Berlin,<br />
Bremen, Breslau, Essen, Frankfurt a.M., Hamburg, Hannover,<br />
Leipzig und Nürnberg. 1923 wur<strong>de</strong> die Dampfkesselfabrik<br />
Weinbrenner & Co. in Neunkirchen hinzuerworben. Börsennotiert<br />
in Berlin, Mag<strong>de</strong>burg und Köln. 1925 wur<strong>de</strong> durch Umwandlung<br />
ihrer For<strong>de</strong>rungen in Aktienkapital die Deutsche<br />
Merkurbank AG in Berlin Mehrheitsaktionär. Eines <strong>de</strong>r unzähligen<br />
Opfer <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise: 1932 in Vergleich gegangen<br />
mit anschließen<strong>de</strong>r Liquidation.<br />
bau-AG, <strong>de</strong>r Hochofenwerk Lübeck AG (seit 1937), <strong>de</strong>r Fellawerk<br />
AG in Feucht bei Nürnberg und <strong>de</strong>r Anhaltische Kohlenwerke,<br />
Berlin. Nach <strong>de</strong>m Krieg geriet die Maxhütte in immer<br />
größere Schwierigkeiten und dann 1987 zum ersten Mal in<br />
Konkurs. Trotz massiver Unterstützung <strong>de</strong>s Freistaats Bayern<br />
wegen <strong>de</strong>r Strukturschwäche <strong>de</strong>r Oberpfalz fallierte 1998 auch<br />
die Auffanggesellschaft “Neue Maxhütte”.<br />
Los 341 Schätzwert 20-30 €<br />
Eisenbahn-Bank<br />
Frankfurt am Main, 4 % Genußrechts-<br />
Urkun<strong>de</strong> Lit. E 20 RM Nov. 1930 (R 10) EF<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Los 342 Schätzwert 75-100 €<br />
Eisenbahn-Renten-Bank<br />
Frankfurt am Main, 4 % Namens-Obl.<br />
1.000 Mark 1.2.1892 (R 10) VF<br />
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1887 auf Betreiben <strong>de</strong>s Bankhauses von Erlanger &<br />
Söhne zum Erwerb von Obligationen und Prioritäts-Aktien <strong>de</strong>utscher<br />
und österreichisch-ungarischer Eisenbahngesellschaften.<br />
<strong>Der</strong> Besitz ging <strong>als</strong> Folge <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges verloren. 1942<br />
Sitzverlegung nach München, Großaktionär war zu dieser Zeit<br />
August Lenz & Co. Letzte größere Aktiva waren Beteiligungen<br />
an <strong>de</strong>r Ver. Mosaik- und Wandplattenwerke AG Sinzig und <strong>de</strong>r<br />
Maschinenfabrik Anton Steinecker AG Freising. Von 1949 an<br />
firmierte die Gesellschaft <strong>als</strong> AG für Industrie und Verwaltung.<br />
1957 in August Lenz & Co. aufgegangen.<br />
Verschmelzung mit <strong>de</strong>r Wagenbau-AG Wismar. Neben <strong>de</strong>m riesigen<br />
Fuhrpark an Kesselwagen und (gemeinsam mit <strong>de</strong>r Kühltransit<br />
AG) Wärmeschutzwagen besaß die “Eva” eine Waggonfabrik<br />
in Wismar und ein Waggonreparaturwerk in Berzdorf bei<br />
Köln-Brühl. Ferner Beteiligungen von 99,9 bzw. 100% an <strong>de</strong>r<br />
Waggon-Fabrik AG Uerdingen und <strong>de</strong>r Waggonfabrik Quedlinburg<br />
GmbH. <strong>Der</strong> jahrzehntelang börsennotierte Waggon-Vermieter<br />
wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n 90er Jahren von australischen Investoren<br />
übernommen. Die EVA-Kesselwagen sieht noch heute je<strong>de</strong>r<br />
Bahnreisen<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>n Nachbargeleisen.<br />
Los 345 Schätzwert 125-175 €<br />
Eisenbetonbau-AG<br />
vorm<strong>als</strong> Vetterlein & Co.<br />
Leipzig, Aktie 200 RM 13.9.1924 (Auflage<br />
1913, R 10) VF<br />
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1922 zur Fortführung <strong>de</strong>r Cementbaugesellschaft<br />
Alban Vetterlein & Co. mbH. Zweignie<strong>de</strong>rlassungen in Dres<strong>de</strong>n,<br />
Erfurt, Chemnitz und Coburg. Die Aktien notierten im Freiverkehr<br />
Leipzig. 1935 nach Liquidation erloschen.<br />
Los 346 Schätzwert 100-125 €<br />
Eisengießerei AG<br />
vorm<strong>als</strong> Keyling & Thomas<br />
Berlin, Aktie 100 RM Nov. 1929 (Auflage<br />
500, R 10) EF-VF<br />
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1886. Erzeugnisse: Gußteile für Nähmaschinen und<br />
Schreibmaschinen sowie für die Elektro-, Maschinenbau- und<br />
Automobilindustrie, ferner Anthrazit-Dauerbrandöfen “Ca<strong>de</strong>”.<br />
1931 Einstellung <strong>de</strong>r Zahlungen und Eröffnung <strong>de</strong>s Konkursverfahrens.<br />
Los 348 Schätzwert 150-200 €<br />
Eisenwerk Schafstädt<br />
Friedrich Schimpff & Söhne AG<br />
Schafstädt (Bez. Halle a.S.),<br />
Genußrechtsurkun<strong>de</strong> 50 RM 15.12.1926<br />
(R 11) VF<br />
Originalunterschrift Schimpff. Nur 2 Stück lagen<br />
im Reichsbankschatz. Minimale Ran<strong>de</strong>inrisse<br />
fachgerecht restauriert.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1880. Im Jahr 1908 wur<strong>de</strong> das Fabrikgeschäft von<br />
Friedrich und Wilhelm Schimpff in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt. Betrieben<br />
wur<strong>de</strong> eine Maschinenbauanstalt, Eisen- und Metallgießerei<br />
sowie Eisenkonstruktions-Werkstätten. Nach<strong>de</strong>m die<br />
AG 1927 in Konkurs gegangen war, erwarb Anfang 1929 die<br />
Stadtgemein<strong>de</strong> Schafstädt die Fabrik.<br />
Los 349 Schätzwert 30-75 €<br />
Eisenwerk Weserhütte AG<br />
Bad Oeynhausen i.W., Aktie 1.000 RM<br />
25.11.1942 (Auflage 3150, R 3) EF<br />
Entstan<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>r 1869 fusionierten Eisenwerk Weserhütte<br />
Kuntze & Pottharst (gegr. 1844) und <strong>de</strong>r Maschinenbauwerkstatt<br />
von Schuster & Krutmeyer (gegr. 1864), AG seit 1913 <strong>als</strong> Eisenwerk<br />
Weserhütte AG. Hergestellt wur<strong>de</strong>n zuletzt Bagger, Transportanlagen,<br />
Ziegeleimaschinen, Feld- und Industriebahnmaterial.<br />
Börsennotiz: Freiverkehr Hannover. Gehörte zuletzt <strong>als</strong> PHB-<br />
Weserhütte zum Otto-Wolff-Konzern (ging 1987 in Konkurs).<br />
Los 351 Schätzwert 200-250 €<br />
Eisenwerke Gaggenau AG<br />
Gaggenau, Aktie 1.000 Mark Juli 1923<br />
(Auflage 2400, R 8) VF<br />
Dekorativer Druck <strong>de</strong>r Spielkartenfabrik Altenburg,<br />
mit gekreuzten Pistolen oben in <strong>de</strong>r Umrandung.<br />
Bereits 1683 grün<strong>de</strong>te Markgraf Ludwig Wilhelm I von Ba<strong>de</strong>n-<br />
Ba<strong>de</strong>n (besser bekannt unter seinem Ehrennamen “Türken -<br />
louis”) eine Hammer- und Nagelschmie<strong>de</strong> in Gaggenau, die das<br />
im Schwarzwald nur spärlich vorkommen<strong>de</strong> Eisen zu Schmie<strong>de</strong>-<br />
und Nageleisen sowie landwirtschaftlichen Gerätschaften<br />
verarbeitete. Im 19. Jh. spezialisierte sich das Unternehmen auf<br />
emaillierte Werbeschil<strong>de</strong>r und besaß hier fast eine Monopolstellung.<br />
1874 übernahm <strong>de</strong>r aus Frankfurt stammen<strong>de</strong> Sozialreformer<br />
Michael Flürschein das Unternehmen. Zu <strong>de</strong>r Zeit wur<strong>de</strong>n<br />
Fahrrä<strong>de</strong>r, Ba<strong>de</strong>nia-Freilaufnaben, Gas- und Kohleher<strong>de</strong><br />
sowie Holzbearbeitungsmaschinen aller Art produziert. Als Teilhaber<br />
nahm Flürschein 1879 Theodor Bergmann mit in’s Unternehmen,<br />
<strong>de</strong>r ein Patent auf eine Luftdruckpistole besaß; fortan<br />
auch Fertigung von Luftpistolen, die im übrigen Vorbild für<br />
das Logo <strong>de</strong>r Gesellschaft wur<strong>de</strong>n, die gekreuzten Pistolen. Die<br />
Pistolenfertigung wur<strong>de</strong> 1889 an Jakob Mayer in Rastatt abgegeben,<br />
heute <strong>als</strong> “DIANA Mayer & Grammelspacher GmbH” firmierend.<br />
Mit Ausschei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Inhabers Flürschein wur<strong>de</strong> das<br />
Unternehmen 1888 in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt, größter Aktionär<br />
wur<strong>de</strong> Flürscheins vorheriger Kompagnon Theodor Bergmann.<br />
Er grün<strong>de</strong>te 1894 zusätzlich die “Bergmanns Industriewerke”,<br />
behielt aber auch die Leitung <strong>de</strong>r Eisenwerke Gaggenau AG. Mit<br />
<strong>de</strong>m “Orient-Express” und <strong>de</strong>m “Liliput” bauten Bergmanns Industriewerke<br />
1895 die allerersten <strong>de</strong>utschen Serienautomobile.<br />
Dazu kam die Fertigung von LKW (ab 1898) und von Omnibussen<br />
(ab 1905). 1905 Ausglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Automobilfertigung in<br />
die “Süd<strong>de</strong>utsche Automobilfabrik GmbH”, die nach finanziellen<br />
Problemen 1912 von Benz & Cie. übernommen wur<strong>de</strong>n, die <strong>als</strong><br />
“Benz-Gaggenau” hier die LKW-Fertigung konzentrierten. Die<br />
Eisenwerke Gaggenau AG erlangten zu Beginn <strong>de</strong>s 20. Jh. eine<br />
starke Stellung bei <strong>de</strong>r Fertigung von Haushaltsgeräten (bekannt<br />
waren vor allem die Kohlenher<strong>de</strong> mit emaillierten Außenwän<strong>de</strong>n,<br />
die bis in die 1970er Jahre gefertigt wur<strong>de</strong>n). 1995<br />
Umwandlung in eine GmbH, heute Teil <strong>de</strong>r Gruppe Bosch-Siemens<br />
Hausgeräte. (Dank an Prof. Dr. Eckhardt Wanner für die<br />
gelungene Recherche.)<br />
Los 352 Schätzwert 60-120 €<br />
Elbe Speditions-AG<br />
Hamburg, Aktie 5.000 Mark März 1923<br />
(Auflage 2920, R 5) EF<br />
Die Aktien dieser Kapitalerhöhung wur<strong>de</strong>n von einem<br />
Konsortium übernommen (Vereinsbank in<br />
Hamburg). Ganz ungewöhnliche Gestaltung mit<br />
Schiff und Eisenbahn.<br />
Gründung im April 1921 zum Betrieb von Speditionsgeschäften.<br />
Laut G.V. vom 19.6.1924 ist die Gesellschaft aufgelöst und<br />
trat in Liquidation, 1926 gelöscht.<br />
Los 343 Schätzwert 40-50 €<br />
Eisenbahn-Renten-Bank<br />
Frankfurt am Main, 4 % Genussrechts-<br />
Urkun<strong>de</strong> 100 RM Nov. 1930 (R 9) EF<br />
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Los 344 Schätzwert 30-80 €<br />
Eisenbahn-Verkehrsmittel-AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark Jan. 1918<br />
(Auflage 750, R 4) EF<br />
Gründung 1897 <strong>als</strong> “Deutsche Waggon-Leihanstalt GmbH” (AG<br />
seit 1899), Umfirmierung in “Eva” im Jahr 1917 anlässlich <strong>de</strong>r<br />
Los 347 Schätzwert 15-30 €<br />
Eisenmatthes<br />
Richard Gustav Matthes AG<br />
Mag<strong>de</strong>burg, 9 % Teilschuldv. 500 Gold -<br />
mark Sept. 1925 (Auflage 1000, R 4) EF<br />
1909 <strong>als</strong> Einzelfirma gegrün<strong>de</strong>t, 1921 in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
Betrieb von Maschinenfabriken und Eisengießereien. Ne-<br />
Los 350 Schätzwert 15-30 €<br />
Eisenwerk-Gesellschaft<br />
Maximilianshütte<br />
Sulzbach-Rosenberg Hütte, 4 % Teilschuldv.<br />
500 RM Mai 1941 (Auflage 10000, R 2) EF<br />
Gründung 1851 <strong>als</strong> KG Michiels, Goffard & Co. in Sauforst bei<br />
Burglengenfeld (Oberpfalz), seit 1855 AG. Erzeugt wur<strong>de</strong>n<br />
Halbzeuge aus Flußeisen und Elektrostahl, Bleche, Stabeisen<br />
und Gußteile, Erze kamen aus 8 eigenen Gruben in <strong>de</strong>r Oberpfalz<br />
und in Thüringen (Kamsdorf und Schmie<strong>de</strong>feld). 1929<br />
verkaufte die Röchling-Gruppe die Aktienmehrheit, die schließlich<br />
1934 bei <strong>de</strong>r Mittel<strong>de</strong>utsche Stahlwerke AG und damit<br />
beim Flick-Konzern lan<strong>de</strong>te. Mit an<strong>de</strong>ren Konzerngesellschaften<br />
besaß die Maxhütte die Aktienmehrheit <strong>de</strong>r Harpener Berg-<br />
Los 353 Schätzwert 30-80 €<br />
Elbschloss-Brauerei<br />
Altona-Nienstedten, Aktie 400 RM Nov.<br />
1935 (Auflage 10000, R 3) EF<br />
Schon 1881 wur<strong>de</strong> die Brauerei an <strong>de</strong>r Elbchaussee 155 gegrün<strong>de</strong>t.<br />
1918 wur<strong>de</strong> die benachbarte Exportbrauerei Teufelsbrücke<br />
AG in Klein-Flottbek angeglie<strong>de</strong>rt (1919/20 stillgelegt).<br />
33
1980 Umbenennung in Elbschloss-Brauerei AG. 1993 Einglie<strong>de</strong>rung<br />
in <strong>de</strong>n Brau und Brunnen-Konzern. 1994 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Brauereibetrieb auf die Elbschloss-Brauerei GmbH übertragen,<br />
die AG blieb Besitzgesellschaft <strong>de</strong>s Betriebsanwesens. 1996<br />
wur<strong>de</strong> die Elbschloss-Brauerei GmbH in die ebenfalls zu Brau<br />
und Brunnen gehören<strong>de</strong> Bavaria-St. Pauli-Brauerei AG integriert.<br />
Als 1997 Brau und Brunnen die Braustätte Hamburg<br />
schließen wollte, erwarb 1998 nach massiven Protesten die<br />
Freie und Hansestadt Hamburg die Bavaria-St. Pauli-Brauerei<br />
GmbH und verkaufte sie bald darauf an die Holsten-Brauerei<br />
AG weiter.<br />
Los 356 Schätzwert 200-250 €<br />
Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft<br />
Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark<br />
April 1909 (Auflage 5000, R 9) EF<br />
Umgestellt auf 150 RM. Vorher völlig unbekannt<br />
gewesen!<br />
gen). 1932 Übernahme <strong>de</strong>r Ueberlandzentrale Mansfel<strong>de</strong>r Seekreis<br />
AG in Amsdorf, 1941 Umfirmierung in “Elektrizitätsversorgung<br />
im Mansfel<strong>de</strong>r Bergrevier AG”. Letzte Großaktionäre waren<br />
das Elektrizitätswerk Sachsen-Anhalt AG (59,9 %) und <strong>de</strong>r<br />
Provinzialverband Sachsen (38,6 %).<br />
Los 362 Schätzwert 200-250 €<br />
Elektrizitätswerke Görnau AG<br />
Görnau, Aktie (Zwischenschein) 100 RM<br />
16.11.1944 für Max Alfred Sei<strong>de</strong>l,<br />
Litzmannstadt (R 10) UNC-EF<br />
“Nach Neudruck <strong>de</strong>r Reichsmarkaktien wird gegen<br />
diesen Zwischenschein die obenerwähnte Aktienanzahl<br />
an <strong>de</strong>n Inhaber ausgefolgt wer<strong>de</strong>n.” Wenige<br />
Wochen vor Kriegsen<strong>de</strong> war das im Warthegau<br />
wohl nur noch ein theoretisches Versprechen. Originalunterschrift.<br />
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung <strong>de</strong>s Elektrizitätswerkes im Jahr 1909, dam<strong>als</strong> (wie<br />
heute wie<strong>de</strong>r) hieß die Stadt Zgierz und gehörte noch zu Rußland.<br />
1914 En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r russischen Herrschaft, nach<strong>de</strong>m Zgierz<br />
von <strong>de</strong>utschen Truppen besetzt wird. 1918 Entwaffnung <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>utschen Garnison. 1940 <strong>de</strong>m sog. “Warthegau” zugeschlagen,<br />
1943 in Görnau umbenannt.<br />
Los 354 Schätzwert 100-175 €<br />
Elbtalwerk Elektrizitäts-AG<br />
Hei<strong>de</strong>nau Bez. Dres<strong>de</strong>n, Aktie 20 RM Aug.<br />
1927 (Auflage 250, R 8) EF-VF<br />
Gründung 1921 zwecks Fortführung <strong>de</strong>r Elbtalwerk Maschinenfabrik<br />
GmbH. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Elektromotoren, Generatoren,<br />
Installationsmaterial, Sirenen, Schleif- und Polier-Maschinen<br />
und Pumpen. Nach Enteignung <strong>de</strong>s Hei<strong>de</strong>nauer Werkes<br />
verlegte die AG 1951 ihren Sitz nach Frankfurt/Main und<br />
startete dort neu mit einer Elektro- und Rundfunkgroßhandlung.<br />
1955 wur<strong>de</strong> in Wächtersbach eine Fabrik für Trennmaschinen,<br />
Kreissägen, Werkbänke und KFZ-Zubehörteile eingerichtet.<br />
Seit Anfang <strong>de</strong>r 60er Jahre dann nur noch Verwaltung<br />
<strong>de</strong>s Grundstücks Frankfurt, Rö<strong>de</strong>rbergweg 21. Das Werk selbst<br />
wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r DDR 1952 enteignet und <strong>als</strong> VEB fortgeführt, ab<br />
1995 Elbtalwerk Hei<strong>de</strong>nau GmbH.<br />
Los 355 Schätzwert 30-90 €<br />
Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark 11.5.1904<br />
(Auflage 3000, R 4) EF-VF<br />
Schöner G&D-Druck, Faksimile-Unterschrift Emil<br />
Rathenau.<br />
Die ELG, dam<strong>als</strong> eines <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten energiewirtschaftlichen<br />
Unternehmen überhaupt, wur<strong>de</strong> 1897 von <strong>de</strong>r A.E.G. gegrün<strong>de</strong>t<br />
zwecks Planung, Bau, Finanzierung und Betriebsführung<br />
von Elektrizitätswerken. Zuerst wur<strong>de</strong>n die noch von <strong>de</strong>r<br />
AEG erbauten Zentralen für <strong>de</strong>n Anhalter und Potsdamer Bahnhof<br />
in Berlin und für das Freihafengebiet in Kopenhagen betrieben,<br />
weitere E-Werke folgten Schlag auf Schlag. Auch am<br />
Aufbau von Überlandzentralen war die ELG maßgeblich beteiligt.<br />
1945 besaß sie 7 Elektrizitätswerke und Beteiligungen an<br />
13 Energieversorgern (u.a. <strong>de</strong>r Bayerische Elektricitäts-Lieferungs-Ges.<br />
AG in Bayreuth, <strong>de</strong>r Thüringer Elektricitäts-Lieferungs.Ges.<br />
AG in Gotha, <strong>de</strong>r Bran<strong>de</strong>nburgische E-, Gas- und<br />
Wasserwerke AG in Berlin und <strong>de</strong>r Grube Leopold AG in Bitterfled).<br />
Die Zahl <strong>de</strong>r Orte, in <strong>de</strong>nen die ELG die Stromversorgung<br />
aufgebaut hatte, belief sich schließlich auf rund 2.000 mit rd.<br />
4 Mio. Einwohnern! Auslandsaktivitäten in <strong>de</strong>r Türkei, Finnland,<br />
Rumänien und Schwe<strong>de</strong>n. 1948 Sitzverlegung nach Hannover,<br />
Großaktionäre waren zu dieser Zeit die Deutsche Continental-<br />
Gas (61 %) und die Elektrizitäts-AG vorm. Lahmeyer & Co. (25<br />
%), weitere Sitzverlegungen nach München (1958) bzw. Bayreuth<br />
(1966). 1975 Umwandlung in eine GmbH.<br />
Los 357 Schätzwert 30-90 €<br />
Elektricitätswerk Bran<strong>de</strong>nburg<br />
(Havel) AG<br />
Bran<strong>de</strong>nburg, Aktie 1.000 Mark Okt. 1922<br />
(Auflage 11000, R 2) EF<br />
Großformatig.<br />
Gründung am 3.7.1912 zwecks Eintritt in <strong>de</strong>n am 10.6.1912<br />
zwischen <strong>de</strong>r AEG und <strong>de</strong>r Stadtgemein<strong>de</strong> Bran<strong>de</strong>nburg geschlossenen<br />
Vertrag über die Übernahme <strong>de</strong>s (1900 unmittelbar<br />
neben <strong>de</strong>m Straßenbahn<strong>de</strong>pot in <strong>de</strong>r Bahnhofstraße erbauten)<br />
Städtischen Elektrizitätswerkes, welches von <strong>de</strong>n neuen<br />
Eigentümern 1912/13 erweitert und auf Drehstrombetrieb<br />
umgestellt wur<strong>de</strong>. Alleinaktionärin war die AEG-Tochter Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft<br />
(ELG), Berlin. Nach Kriegsen<strong>de</strong><br />
wur<strong>de</strong> das von <strong>de</strong>r sowjetischen Besatzungsmacht weitgehend<br />
<strong>de</strong>montierte E-Werk in Volkseigentum überführt. 1995 drehte<br />
sich mit <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>r mehrheitlich in städtischem Besitz<br />
befindlichen Stadtwerke Bran<strong>de</strong>nburg GmbH das Rad <strong>de</strong>r Geschichte<br />
wie<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>n Anfang zurück.<br />
Los 358 Schätzwert 20-50 €<br />
Elektricitätswerke-Betriebs-AG<br />
Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 RM Jan. 1942<br />
(Auflage 1215, R 3) UNC-EF<br />
Gründung 1900. Sitz bis 1903 und wie<strong>de</strong>r ab 1933 Dres<strong>de</strong>n,<br />
dazwischen in Riesa. Energieversorgung und Betrieb von Verkehrsunternehmungen.<br />
Versorgungsgebiet: Stadt Schmölln<br />
(Thür.) mit 11.900 Einwohnern und Stadt Gößnitz (Kr. Altenburg)<br />
mit 6.260 Einwohnern. Den mit <strong>de</strong>r Stadt Riesa bestehen<strong>de</strong>n<br />
Konzessionsvertrag kündigte die Stadt 1927, anschließen<strong>de</strong><br />
Verhandlungen mün<strong>de</strong>ten 1928 im Einvernehmen bei<strong>de</strong>r<br />
Seiten in <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>r “Elektrizitätswerk Riesa AG” mit<br />
jeweils 50 %iger Beteiligung. Außer<strong>de</strong>m zu 99 % an <strong>de</strong>r Elektrische<br />
Licht- und Kraftanlagen GmbH, Nixdorf (Su<strong>de</strong>tenland)<br />
beteiligt. Börsennotiz Dres<strong>de</strong>n/Leipzig, Großaktionär war mit 88<br />
% die AG Sächsische Werke.<br />
Los 360 Schätzwert 30-75 €<br />
Elektrizitätsverband Weißenfels-Zeitz<br />
Kretzschau, 4 % Schuld. Lit. B 2.000<br />
Mark 24.4.1914 (R 5) EF-VF<br />
Teil einer Anleihe in Höhe von 2 Mio. Mark.<br />
<strong>Der</strong> Elektrizitätsverband versorgte die Kreise Weißenfels, Zeitz,<br />
Naumburg, Querfurt und zum Teil <strong>de</strong>n Kreis Merseburg mit e-<br />
lektrischer Energie.<br />
Los 361 Schätzwert 30-90 €<br />
Elektrizitätswerk<br />
und Strassenbahn Landsberg AG<br />
Köln, Aktie 1.000 Mark 16.6.1900.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2000, R 3, im Jahr<br />
1903 herabgesetzt auf 1250) EF<br />
Hübsche Girlan<strong>de</strong>n-Umrahmung mit Blumen.<br />
Lochentwertet.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1900 zum Betrieb <strong>de</strong>r 8,1 km langen Straßenbahn<br />
und <strong>de</strong>s Elektrizitätswerkes in Landsberg (Warthe), wohin wenige<br />
Wochen nach <strong>de</strong>r Gründung auch <strong>de</strong>r Firmensitz verlegt<br />
wur<strong>de</strong>. Grün<strong>de</strong>r war die Helios Elektricitäts-AG in Köln. (Diese<br />
Gesellschaft baute und betrieb Elektrizitätswerke im In- und<br />
Ausland. Im wesentlichen wur<strong>de</strong> das von <strong>de</strong>r AEG so erfolgreich<br />
betriebene Geschäft kopiert: Man beteiligte sich an neu gegrün<strong>de</strong>ten<br />
E-Werken und verpflichtete die Werke im Gegenzug<br />
zum Bezug <strong>de</strong>r eigenen Maschinen und Anlagen.) <strong>Der</strong> Kauf <strong>de</strong>r<br />
“Bank für elektrische Industrie” von <strong>de</strong>r Berliner Han<strong>de</strong>ls-Gesellschaft)kurz<br />
vor <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> für <strong>de</strong>n Helios<br />
zum Verhängnis: Die damit erworbenen Beteiligungen erwiesen<br />
sich überwiegend <strong>als</strong> notlei<strong>de</strong>nd. Nach dieser Ära erscheint in<br />
Landsberg dann die Elektrische Licht- und Kraftanlagen AG,<br />
Berlin <strong>als</strong> Großaktionär. Nach 1945 von Polen enteignet.<br />
Los 363 Schätzwert 200-250 €<br />
Elektrizitätswerke Wartheland AG<br />
Posen, Namensaktie 10.000 RM<br />
31.12.1941 (Auflage 200, R 8),<br />
ausgestellt auf <strong>de</strong>n Kreis Grätz UNC-EF<br />
Vorher völlig unbekannt gewesen!<br />
Gründung 1940 durch <strong>de</strong>n Reichsgau Wartheland, die Stadt<br />
Kalisch sowie die Kreise Mogilno, Konin und Samter. Übernommen<br />
wur<strong>de</strong> ein rudimentäres Leitungsnetz <strong>de</strong>r Märkische Elektrizitätswerke<br />
AG, Berlin, mit <strong>de</strong>r auch ein Stromlieferungsvertrag<br />
abgeschlossen wur<strong>de</strong>. Für die Errichtung eigener Kraftwerke<br />
wur<strong>de</strong>n dann Braunkohlevorkommen bei <strong>de</strong>r Stadt Konin<br />
erschlossen. 1941 außer<strong>de</strong>m Übernahme <strong>de</strong>r Überlandzentrale<br />
<strong>de</strong>s Kreises Kolmar.<br />
Los 364<br />
Schätzwert<br />
75-150<br />
€<br />
Elek-<br />
tro-<br />
Treuhand<br />
AG<br />
Hamburg,<br />
4,5 %<br />
Teilschuldv. 1.000 Mark März 1912<br />
(Auflage 15000, R 6) EF<br />
Großformatiges Papier, sehr <strong>de</strong>korativ gestaltet.<br />
Faksimile Fürstenberg für die Berliner Han<strong>de</strong>ls-<br />
Gesellschaft.<br />
Gründung 1912 unter maßgeblicher Beteiligung <strong>de</strong>r Berliner<br />
Han<strong>de</strong>ls-Gesellschaft, Zweck war die Bereitstellung von Geldmitteln<br />
zum Zwecke <strong>de</strong>r Errichtung, Vergrößerung o<strong>de</strong>r Verbesserung<br />
elektrischer Betriebsanlagen. Mit <strong>de</strong>r Anleihe im Gesamtbetrag<br />
von 15 Mio. Mark wur<strong>de</strong> eine gleichhohe Beteiligung an <strong>de</strong>r<br />
Hamburger Hochbahn-AG erworben. Seit 1925 in Liquidation.<br />
Dem Aufsichtsrat gehörte u.a. <strong>de</strong>r Bankier Carl Fürstenberg an.<br />
Los 359 Schätzwert 100-250 €<br />
Elektrische Kleinbahn<br />
im Mansfel<strong>de</strong>r Bergrevier AG<br />
Berlin, VZ-Aktie 1.000 Mark 16.2.1909<br />
(Auflage 1000, R 3) EF<br />
Mit Stempel: Elektrizitätsversorgung im Mansfel<strong>de</strong>r<br />
Bergrevier.<br />
Nr. 356<br />
Konzessioniert 1898 zum Bau einer schm<strong>als</strong>purigen elektrischen<br />
Kleinbahn von <strong>de</strong>r Eisenbahnstation Hettstedt über<br />
Mansfeld und Eisleben nach Helfta (32 km, eröffnet 1900). Eigene<br />
Stromerzeugung, außer<strong>de</strong>m Betrieb von zwei Stadtlinien<br />
zum Bahnhof und zum Friedhof in Eisleben. Betriebsführung<br />
durch die Allgemeine Deutsche Kleinbahn-Gesellschaft in Berlin,<br />
die auch die Mehrheit <strong>de</strong>r in Leipzig und (merkwürdigerweise)<br />
Breslau börsennotierten Aktien hielt. 1920 Sitzverlegung<br />
nach Halle a.S., 1922 Stilllegung <strong>de</strong>s Bahnbetriebs. 1929 statt<br />
<strong>de</strong>ssen gemeinsam mit <strong>de</strong>r Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn<br />
Gründung <strong>de</strong>r Kraftverkehr Mansfeld GmbH (Automobil-<br />
Omnibus-Betrieb, 1933 auf die Deutsche Reichspost übertra-<br />
Nr. 362<br />
Los 365 Schätzwert 60-120 €<br />
Elka-Werke AG (vorm. Lübeck & Co.)<br />
Hamburg, Aktie 1.000 Goldmark März<br />
1924. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 500, R 5) EF<br />
Gründung 1924 zum Erwerb und Betrieb von Maschinenfabriken,<br />
Herstellung von Maschinen, Maschinenteilen und Apparaten<br />
unter Benutzung <strong>de</strong>s gesetzlich geschützten Warenzeichens<br />
“ELKA”. Haupterzeugnisse: Elektro-Mühlen für trockene<br />
Mahlprodukte, speziell Kaffee- und Gewürzmühlen. Fabrikabteilung<br />
in Berlin-Zehlendorf für die Herstellung von Elka-Hochleistungs-Kontaktmetall.<br />
Los 366 Schätzwert 125-200 €<br />
Elsflether Werft AG<br />
Elsfleth, Aktie 100 RM Nov. 1928 (Auflage<br />
3000, R 8) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> die zwischen <strong>de</strong>m Elsflether Ti<strong>de</strong>hafen und<br />
<strong>de</strong>r alten Weser gelegene Werft 1916 unter Führung <strong>de</strong>s<br />
Schiffsbauingenieurs Franz Peuss und <strong>de</strong>r Ol<strong>de</strong>nburger Sparund<br />
Leihbank. Zunächst waren Binnentanker eine beson<strong>de</strong>re<br />
34
Spezialität, im 2. Weltkrieg baute die Werft dann Minensuchboote<br />
und Tankschiffe. Nach <strong>de</strong>m Krieg wur<strong>de</strong> 1952 wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
erste Neubau abgeliefert, zuletzt konnten nach ständigen Erweiterungen<br />
<strong>de</strong>r Werft Schiffe bis 20.000 tdw gebaut wer<strong>de</strong>n.<br />
Börsennotiert früher in Hamburg, nach <strong>de</strong>m Krieg in Bremen,<br />
Großaktionär war die Bremer Lürssen-Werft. 1994 im großen<br />
Werften-Sterben in Konkurs gegangen, aber <strong>de</strong>nnoch nicht<br />
ganz am En<strong>de</strong>: <strong>als</strong> Reparaturwerft konnte sich das Unternehmen,<br />
nunmehr <strong>als</strong> GmbH & Co. KG, bis in unsere Tage retten.<br />
Nr. 363 Nr. 371<br />
ria-Brauerei AG in Stralau. Damit hatte Engelhardt drei Produktionsstätten<br />
in Groß-Berlin. In <strong>de</strong>r Folge wur<strong>de</strong>n im ganzen<br />
Reich von Wuppertal über Dortmund und Hamburg bis Königsberg<br />
i.Pr. dutzen<strong>de</strong> weiterer Brauereien übernommen. Die bei<strong>de</strong>n<br />
Braustätten in Pankow (Thulestraße) und Stralau (Krachtstraße)<br />
wur<strong>de</strong>n 1949 enteignet. Die Brauerei in Charlottenburg<br />
(Danckelmannstraße) wur<strong>de</strong> 1983 stillgelegt und die Produktion<br />
in die Schultheiss-Brauerei in Kreuzberg verlagert, zugleich<br />
Abschluß eines Lohnbrauvertrages mit <strong>de</strong>m Großaktionär Brau<br />
und Brunnen AG. 1990 in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
Los 369 Schätzwert 50-80 €<br />
Emissions- und Kredit-AG<br />
Frankfurt a. M., Aktie 10.000 Mark 5.9.1923.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 150000, R 8) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t im Juli 1923, eingetragen im Sept. Betrieb von<br />
Bankgeschäften aller Art, Übernahme von Aktien- und Obligationsemissionen<br />
sowie insbeson<strong>de</strong>re Unterstützung von Kleinindustrie<br />
und Kleinhan<strong>de</strong>l durch Kreditgewährung. Bereits<br />
1926 erloschen.<br />
Los 372 Schätzwert 30-90 €<br />
Engelhardt-Brauerei AG<br />
Berlin, VZ-Aktie 1.000 Mark Juni 1920<br />
(Auflage 1000, R 3) EF<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Gründung 1905 durch ein Unternehmen aus Halle a.S., welches<br />
sich <strong>als</strong> Bedingung <strong>de</strong>r Konzession gegenüber <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />
Westerso<strong>de</strong> im Regierungsbezirk Sta<strong>de</strong> verpflichtete,<br />
innerhalb von drei Monaten eine gewisse Anzahl von Bohrtürmen<br />
in <strong>de</strong>r Feldmark zu erbauen (<strong>de</strong>r schon 1083 erstm<strong>als</strong> erwähnte<br />
Ort Westerso<strong>de</strong> ging 1968 in <strong>de</strong>r Samtgemein<strong>de</strong> Hemmoor<br />
auf). Schon 1862 waren Experten <strong>de</strong>r kgl. Hannoverschen<br />
Regierung in <strong>de</strong>n Gemarkungen Warsta<strong>de</strong>, Hemmoor<br />
und Westerso<strong>de</strong> auf ein mächtiges Krei<strong>de</strong>vorkommen gestoßen,<br />
das die Basis für die “Portland Cementfabrik Hemmoor”<br />
bil<strong>de</strong>te, die dam<strong>als</strong> mit 2.000 Beschäftigten <strong>de</strong>r größte Arbeitgeber<br />
<strong>de</strong>r Region war und erst 1982 stillgelegt wur<strong>de</strong>. Nach<strong>de</strong>m<br />
Erdöl häufig in <strong>de</strong>r Nähe von Krei<strong>de</strong>vorkommen zu fin<strong>de</strong>n<br />
ist, brach in Westerso<strong>de</strong> das Ölfieber aus und man interessierte<br />
ein Unternehmen aus Halle für Probebohrungen. Die Bohrgesellschaft<br />
brachte in Westerso<strong>de</strong> zwei Bohrungen bis 400 m<br />
Teufe nie<strong>de</strong>r, u.a. auf <strong>de</strong>m Grundstück <strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>vorstehers<br />
Johann Stüve. Auf Öl o<strong>de</strong>r Kali stieß man dabei nicht, wohl<br />
aber auf Steinsalz, <strong>de</strong>ssen För<strong>de</strong>rung aber nicht wirtschaftlich<br />
war, weil die nahe gelegene Saline Sta<strong>de</strong> (bis 2003 <strong>als</strong> AKZO<br />
Nobel Salz GmbH in Betrieb) <strong>de</strong>n Markt schon seit 1872 versorgte.<br />
Immerhin ist mit diesem Anteilschein aber die einzige<br />
Bohrung in <strong>de</strong>r Unterelbe-Region belegt, die überhaupt auf irgend<br />
etwas fündig wur<strong>de</strong>. Weitere 9 Kalibohrgesellschaften,<br />
die wir kennen, fingen erst gar nicht an zu bohren o<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>n<br />
nicht fündig.<br />
Los 367 Schätzwert 75-150 €<br />
Emil Busch AG Optische Industrie<br />
Rathenow, Aktie 6.000 Mark 15.9.1923<br />
(Auflage 2500, R 7) EF-VF<br />
Gründung bereits 1800 mit königlicher Konzession durch die<br />
bei<strong>de</strong>n Pfarrer Duncker und Wagener <strong>als</strong> “Optische Industrie-<br />
Anstalt Rathenow”. Mit 15 Arbeitern wer<strong>de</strong>n Mikroskope, Brillengläser<br />
und Brillen erzeugt. 1845 übernimmt Emil Busch die<br />
Leitung, 1851 (inzwischen wer<strong>de</strong>n 130 Arbeiter beschäftigt)<br />
Einführung <strong>de</strong>r Opernglasfabrikation. 1872 Umwandlung in die<br />
“Rathenower optische Industrieanstalt (vorm<strong>als</strong> Emil Busch)<br />
AG”, 1908 Umfirmierung wie oben. Tochterfirmen in Kopenhagen<br />
seit 1920, London und Rio <strong>de</strong> Janeiro seit 1928. Börsennotiz<br />
Berlin, Mehrheitsaktionär war zuletzt die Carl-Zeiss-Stiftung<br />
in Jena. 1949 Sitzverlegung nach Göttingen, 1953 Umwandlung<br />
in die Emil Busch GmbH. Auf <strong>de</strong>m ehemaligen Betriebsgelän<strong>de</strong><br />
in Rathenow entstan<strong>de</strong>n 1946 die Rathenower<br />
Optischen Werke GmbH, ab 1948 volkseigener Betrieb. Nach<br />
1990 waren von ehem<strong>als</strong> 4000 Mitarbeitern ca. 800 beschäftigt,<br />
die die gesamte Produktpalette anbieten.<br />
Los 370 Schätzwert 50-100 €<br />
Energie-Versorgung Schwaben AG<br />
Stuttgart, 4,5 % Teilschuldv. 2.000 RM<br />
Febr. 1940 (Auflage 2000, R 7) EF<br />
Die Energie-Versorgung Schwaben AG (EVS) <strong>als</strong> Energieversorgungsunternehmen<br />
entstand am 1.4.1939 aus <strong>de</strong>m Zweckverband<br />
Oberschwäbische Elektrizitätsewerke (OEW) und <strong>de</strong>r Elektrizitäts-Versorgung<br />
Württemberg AG (EVW), die ihrereseits aus<br />
<strong>de</strong>m Zusammenschluß von Württembergischer Lan<strong>de</strong>s-Elektrizitäts<br />
AG (WLAG, gegr. 2.3.1923) und Württembergischer Sammelschienen<br />
AG (WÜSAG, gegr. 25.7.1923) vom 14.12.1934<br />
hervorging. Am 1.1.1997 fusionierte die EVS mit <strong>de</strong>r Ba<strong>de</strong>nwerk<br />
AG zur Energie Ba<strong>de</strong>n-Württemberg AG (EnBW).<br />
Los 371 Schätzwert 500-625 €<br />
Engelhardt-Brauerei AG<br />
Berlin-Pankow, Aktie 1.000 Mark Febr.<br />
1918 (Auflage 650, R 9) EF-VF<br />
Zuvor ganz unbekannt gewesener Jahrgang dieser<br />
be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Brauerei.<br />
Gründung ca. 1860, AG seit 1907. Zunächst eine kleine Brauerei,<br />
die namentlich Caramel-Malzbier herstellte. 1905 Errichtung<br />
einer großen neuen Brauerei in Pankow. 1910 Verschmelzung<br />
mit <strong>de</strong>r Kaiserbrauerei AG in Charlottenburg.<br />
1916/17 Übernahme <strong>de</strong>r Berliner Stadtbrauerei GmbH und <strong>de</strong>r<br />
Gebhardt-Weißbierbrauerei GmbH. 1917 Fusion mit <strong>de</strong>r Victo-<br />
Los 373 Schätzwert 30-75 €<br />
Enzinger-Union-Werke AG<br />
Pfed<strong>de</strong>rsheim, Aktie 100 RM Mai 1934<br />
(Auflage 3100, R 3) EF<br />
Gründung 1924 durch Fusion <strong>de</strong>r Enzinger-Werke AG in Worms<br />
(gegr. 1879) und <strong>de</strong>r Unionwerke AG Maschinenfabriken,<br />
Mannheim (gegr. 1885). Erzeugnisse: Fass- und Flaschenkellerei-Apparate<br />
sowie Spülapparate, Filter, Rotations- und Kolben-<br />
Druckregler, Luft-Kompressoren uvm. Von 1915 bis 1922 wur<strong>de</strong>n<br />
sogar Kraftwagen hergestellt. 1930 Stilllegung <strong>de</strong>s Werkes<br />
in Mannheim und Sitzverlegung nach Pfed<strong>de</strong>rsheim, 1936 wie<strong>de</strong>r<br />
nach Mannheim. Seit 1969 Kooperation mit <strong>de</strong>m Mehrheitsaktionär<br />
Seitz-Werke GmbH, Bad Kreuznach.<br />
Los 374 Schätzwert 200-250 €<br />
Erdoel- und Kali-Bohrgesellschaft<br />
“Westerso<strong>de</strong>”<br />
Westerso<strong>de</strong>, Namens-Anteil-Schein 1 Anteil<br />
6.9.1905. Grün<strong>de</strong>ranteil (Auflage 1000, R 9) EF<br />
Breite Umrahmung im Historismus-Stil, Originalunterschriften.<br />
Zuvor völlig unbekannt gewesen!<br />
Los 375 Schätzwert 100-125 €<br />
Erdöl-AG Wojtowa<br />
Berlin, Aktie 20 RM Juli 1925 (Auflage<br />
13750, R 7) EF<br />
Gründung 1918 durch vermögen<strong>de</strong> Privatinvestoren, u.a. <strong>de</strong>n<br />
Infanteriegeneral Excellenz Frhr. von <strong>de</strong>r Goltz, zwecks Aufsuchung<br />
von Erdöl in Wojtowa (Westgalizien) und an<strong>de</strong>ren Orten.<br />
En<strong>de</strong> 1923 besaß die Ges. etwa 120 Morgen Gerechtsame.<br />
Erst 1933 ist die Gesellschaft erloschen.<br />
Los 368 Schätzwert 30-80 €<br />
Emil Nöbel AG<br />
Wechselburg, Aktie 200 RM 31.12.1924<br />
(Auflage 720, R 5) EF<br />
Gründung 1890, AG seit 1923. Betrieb von Sandgruben, Herstellung<br />
von Zementwaren sowie Fabrikation und Han<strong>de</strong>l mit<br />
Strumpfwaren und an<strong>de</strong>ren Textilien (im Handbuch von 1934<br />
erwähnt, später Herstellung von Betonrohren). Eine reine Familien-AG,<br />
70 % <strong>de</strong>s Kapit<strong>als</strong> hielt die Familie Curt Augustin.<br />
Ansicht <strong>de</strong>s Flaschenturms <strong>de</strong>r Engelhardt-Brauerei in Berlin-Stralau 2008<br />
Innenansicht <strong>de</strong>s Berliner Flaschenturms<br />
35
Los 376 Schätzwert 50-80 €<br />
Erdöl-Bohrunternehmen Nienhagen-<br />
Westercelle August Wiest & Co. KG<br />
Hannover, Namens-Anteil 1/2100<br />
27.8.1934 (Auflage 2100, R 6) EF<br />
Als Nachfolgerin <strong>de</strong>r Erdöl Bohrgesellschaft Westercelle (Gewerkschaft<br />
A<strong>de</strong>lheid) mit einem Kapital von 210.000 RM gegrün<strong>de</strong>t.<br />
Die Gesellschaft besaß 80 Morgen Mutungsrechte im<br />
Nienhagener Revier. Persönlich haften<strong>de</strong>r Gesellschaft A. Wiest<br />
(Einlage von 49.200 RM).<br />
Gründung 1918. Betrieb einer Maschinenfabrik, speziell Herstellung<br />
von Sägewerks- und Holzbearbeitungs-Maschinen,<br />
Transmissionen, Werkzeugen. 1931 Übernahme <strong>de</strong>r Selp-Werke<br />
vorm. Stoll & Elschner AG Leipzig durch Fusion, was <strong>de</strong>r Firma<br />
auf <strong>de</strong>m Höhepunkt <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise nicht so gut<br />
bekam: En<strong>de</strong> 1931 Zahlungseinstellung und Zwangsvergleich.<br />
Nr. 379 Nr. 386<br />
Los 381 Schätzwert 30-60 €<br />
Ernst Grumbach & Sohn AG<br />
Freiberg i.Sa., Aktie 20 RM März 1925<br />
(Auflage 9825, R 7) EF<br />
Gründung 1921 zur Fortführung <strong>de</strong>r schon seit 1868 bestehen<strong>de</strong>n<br />
Landwirtschaftsmaschinenfabrik von Grumbach &<br />
Sohn in Freiberg (Frauensteiner Str. 25) mit Filialen in Dres<strong>de</strong>n<br />
und Zschopau. Neben Maschinen wur<strong>de</strong>n auch Motoren hergestellt,<br />
außer<strong>de</strong>m Installation elektrischer Anlagen. Schutzmarke:<br />
Ein von Ähren im Jugendstil umkränztes Altenburger<br />
Stadtwappen mit Königskrone, flankiert von Bergleuten in historischer<br />
Tracht. Als eines <strong>de</strong>r vielen Opfer <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />
1930 in Vergleich und 1931 in Anschlußkonkurs<br />
gegangen.<br />
Gesellschaft vom Pech verfolgt: 1905, 1906 und 1912 verursachten<br />
Großbrän<strong>de</strong> jeweils mehrmonatige Betriebsunterbrechungen.<br />
1931 vollständige Reorganisation <strong>de</strong>s Werkes. 1947-<br />
51 enteignet und <strong>als</strong> Mechanische Weberei Bran<strong>de</strong>nburg weitergeführt.<br />
Das Werk wur<strong>de</strong> dann von <strong>de</strong>n Sowjets komplett <strong>de</strong>montiert.<br />
Los 383 Schätzwert 275-350 €<br />
Erste Deutsche<br />
Fein-Jute-Garn-Spinnerei AG<br />
Bran<strong>de</strong>nburg (Havel), Aktie 1.000 Mark<br />
Nov. 1920 (Auflage 1000, R 10) EF-VF<br />
Großes Hochformat, hübsche teppichartige Umrahmung.<br />
Von <strong>de</strong>n lediglich 3 im Reichsbankschatz<br />
gefun<strong>de</strong>nen Stücken das allerletzte noch<br />
verfügbare.<br />
I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriger Titel.<br />
Los 377 Schätzwert 150-200 €<br />
Erdölbohrgesellschaft<br />
Großlaffer<strong>de</strong>-Oberg<br />
Oberg, Namens-Anteilschein 1 Anteil<br />
5.2.1927 (Auflage 4000, R 10) VF<br />
Ausgestellt auf die Gewerkschaft Robert II.<br />
1929 wur<strong>de</strong> die Bohrung Nr. 2 in Oberg im Landkreis Peine in<br />
Angriff genommen. Die Gesellschaft mel<strong>de</strong>te das Erreichen einer<br />
Teufe von 530 m und erwartete bei ca. 590 m <strong>de</strong>n Oelhorizont<br />
erreichen zu können. Sie rechnete mit einer Endteufe von<br />
600 m. Jedoch waren die Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt.<br />
1931 geriet die Gesellschaft in eine finanzielle Krise. Zwei<br />
Jahre konnte sie schon keine Anteilscheine mehr verkaufen,<br />
weshalb die Bohrungen unterbrochen wer<strong>de</strong>n mussten. <strong>Der</strong> Gesellschaft<br />
blieb nur die Hoffnung auf ausländische Investoren.<br />
Blechschild <strong>de</strong>r Erfordia Maschinenbau-AG<br />
Los 380 Schätzwert 200-250 €<br />
Erfordia Maschinenbau-AG<br />
Meiningen, Aktie 1.000 Mark 9.7.1921<br />
(Auflage 1000, R 8) EF-VF<br />
I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriger Titel.<br />
Los 382 Schätzwert 200-250 €<br />
Erste Deutsche<br />
Fein-Jute-Garn-Spinnerei AG<br />
Bran<strong>de</strong>nburg (Havel), Aktie 1.000 Mark<br />
Juni 1920 (Auflage 3600, R 9) VF<br />
Großes Hochformat, hübsche teppichartige Umrahmung.<br />
Wie auch die folgen<strong>de</strong> wenige Monate<br />
spätere Emission vorher unbekannt gewesen.<br />
Gründung 1889 in Berlin. Erzeugnisse: Jutegarne, Zellwollgarne<br />
und Papiergarne. 1909 Sitzverlegung nach Bran<strong>de</strong>nburg<br />
(Havel). An bei<strong>de</strong>n Standorten war die in Berlin börsennotierte<br />
Los 384 Schätzwert 30-60 €<br />
Erste Posener Gaszählerfabrik AG<br />
Posen, Aktie 300 RM 16.4.1943 (R 5) EF<br />
Druck von G&D.<br />
Keinerlei Erwähnung in <strong>de</strong>n Handbüchern!<br />
Los 378 Schätzwert 100-150 €<br />
Erdölwerke Nienhagen-Wietze<br />
Hannover, Namens-Anteilschein 1 Anteil<br />
12.9.1929 (Auflage 6.000, R 10) EF<br />
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Werke in Wietze-Steinför<strong>de</strong> und Nienhagen.<br />
Los 379 Schätzwert 300-375 €<br />
Erfordia Maschinenbau-AG<br />
Meiningen, Aktie 1.000 Mark 19.6.1918.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 8) EF<br />
Aktien dieser Ges. waren zuvor vollkommen unbekannt<br />
gewesen.<br />
Nr. 383<br />
Nr. 396<br />
36
Keimzelle ist die um 1850 angelegte Gewerkschaft Heisinger<br />
Tiefbau, <strong>de</strong>ren Geschicke Fritz Funke, Wilhelm Sonnenschein<br />
und Jobst Waldthausen leiteten. 1889 Umwandlung in die AG<br />
Rheinische Anthrazit-Kohlenwerke in Essen-Kupferdreh. 1906<br />
Umfirmierung in Essener Steinkohlenbergwerke AG anlässlich<br />
<strong>de</strong>r Übernahme sämtlicher Kuxe <strong>de</strong>r Gewerkschaften Hercules,<br />
ver. Pörtingssiepen und ver. Dahlhauser Tiefbau. Betrieben<br />
wur<strong>de</strong>n die Zechen Herkules-Katharina, Dahlhauser Tiefbau,<br />
Pörtingssiepen, Carl Funke, Gottfried Wilhelm, Dorstfeld und<br />
Oespel. 1930 in die Gelsenkirchener Bergbau-AG eingeglie<strong>de</strong>rt.<br />
Los 385 Schätzwert 50-100 €<br />
Eschebach-Werke AG<br />
Ra<strong>de</strong>berg, Aktie 100 RM Aug. 1937<br />
(Auflage 500, R 6) EF<br />
Die Werke in Dres<strong>de</strong>n (Eschebach & Haussner, gegr. 1867) und<br />
Ra<strong>de</strong>berg (Ra<strong>de</strong>berger Guss- und Emaillierwerke Carl Eschebach<br />
& Comp., gegr. 1886) wur<strong>de</strong>n 1890 in <strong>de</strong>r “Vereinigte E-<br />
schebach’sche Werke AG” vereint. Hergestellt wur<strong>de</strong>n: Ba<strong>de</strong>öfen,<br />
Wannen, Armaturen, Klosetts; Geräte für Konditoreien,<br />
Fleischereien, Molkereien; Eisschränke; Küchen-, Schlafzimmer-<br />
und Gartenmöbel; Waschtische und Waschschränke für<br />
Ärzte; Gaskocher, Her<strong>de</strong>, Gasheizöfen und Heisswasserautomaten.<br />
In <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise 1931/32 Konzentration <strong>de</strong>r<br />
Fertigung in Ra<strong>de</strong>berg, das Dresdner Werk wur<strong>de</strong> verkauft.<br />
Gleichzeitig umbenannt wie oben. Börsennotiz Dres<strong>de</strong>n/Leipzig,<br />
doch lagen zuletzt fast 100 % <strong>de</strong>r Aktien beim Wettbewerber<br />
Alexan<strong>de</strong>rwerk AG, Remscheid. Die AG selbst verlegte ihren<br />
Sitz 1950 nach Remscheid und wur<strong>de</strong> dann in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
Das in <strong>de</strong>r DDR enteignete Werk in Ra<strong>de</strong>berg produzierte<br />
nach 1945 Küchenmöbel und wur<strong>de</strong> 1972 <strong>de</strong>m VEB<br />
Möbelkombinat Hellerau angeschlossen. 1990 reprivatisiert, a-<br />
ber schon im Jahr darauf insolvent gewor<strong>de</strong>n. Nach häufigen<br />
Eigentümerwechseln kam nach <strong>de</strong>r zweiten Insolvenz 2004 die<br />
Produktionseinstellung. An <strong>de</strong>n einstigen Traditionsbetrieb erinnert<br />
nur noch das nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> eingerichtete Küchenmuseum,<br />
das sich heute im Ra<strong>de</strong>berger Heimatmuseum Schloß<br />
Klippenstein befin<strong>de</strong>t.<br />
Los 389 Schätzwert 200-250 €<br />
Ettlingen-Maxau<br />
Papier- & Zellstoffwerke AG<br />
Ettlingen i. Ba<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 RM<br />
23.4.1938 (Auflage 200, R 9) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1928 <strong>als</strong> Karlsruher Papierfabrik AG mit Sitz in<br />
Karlsruhe. Umbenannt am 16.10.1928 in Zellstoff- und Papierfabrik<br />
AG und nur zwei Tage später am 18.10.1928 in Vogel<br />
& Bernheimer Zellstoff- und Papierfabrik AG, am 9.4.1938<br />
schließlich wie oben. Großaktionär war ein Konsortium badisch-pfälzischer<br />
Papierfabriken unter Führung <strong>de</strong>r Firma Julius<br />
Glatz in Nei<strong>de</strong>nfels, Pfalz. 1953 Übernahme durch die E.<br />
Holtzmann & Cie. AG. 1997 hat Enso Oyj (1998 zu Stora Enso<br />
fusioniert) <strong>de</strong>n mehrheitlichen Anteil <strong>de</strong>r E. Holtzmann & Cie.<br />
AG übernommen. Das Werk Maxau produziert jährlich 700.000<br />
Tonnen Papier.<br />
wen<strong>de</strong> wan<strong>de</strong>lte sich das Unternehmen zu einer rein weltlichen<br />
Gast- und Schankwirtschaft mit Hotelbetrieb (Hotel Vereinshaus),<br />
<strong>de</strong>r Firmenzusatz “Evangelisch” fiel <strong>de</strong>shalb bald nach<br />
<strong>de</strong>r Gründung fort. In <strong>de</strong>m Gebäu<strong>de</strong>komplex war außer<strong>de</strong>m das<br />
große, 1935 noch auf 1.100 Sitzplätze erweiterte “Universum”-Lichtspieltheater.<br />
1937 Eröffnung <strong>de</strong>s 220 Personen fassen<strong>de</strong>n<br />
Spezialausschanks “Tucher-Stuben”, wofür die Nürnberger<br />
Tucherbrauerei ein Darlehn gab. 1939 erwarb <strong>de</strong>r Kaufmann<br />
Emil Schulte aus Bielefeld fast alle Aktien. 1951 in eine<br />
GmbH umgewan<strong>de</strong>lt. Heute befin<strong>de</strong>t sich auf <strong>de</strong>m Grundstück<br />
neben <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>firma MM-fashion ein dm-drogeriemarkt und<br />
eine Kaufhalle.<br />
Nr. 393<br />
Los 386 Schätzwert 200-250 €<br />
Eschweiler Bank<br />
Eschweiler, Aktie 20 RM Dez. 1925 (R 7)<br />
EF-VF<br />
Einzelstück aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1890. Betrieb <strong>de</strong>s Bankgeschäfts in allen Zweigen.<br />
Zweigstelle in Alsdorf (Rhl.) unter <strong>de</strong>r Firma Alsdorfer Bank, ferner<br />
in Linnich und Wei<strong>de</strong>n. Ab Juni 1927 unter Geschäftsaufsicht.<br />
Los 387 Schätzwert 30-75 €<br />
Espera Schnellwaagenwerke<br />
H. Sporkhorst AG<br />
Duisburg, Aktie 1.000 RM März 1929<br />
(Auflage 400, R 4) EF<br />
Gründung 1928 <strong>als</strong> West<strong>de</strong>utsche Schnellwaagen AG in Düsseldorf.<br />
1929 Verschmelzung mit <strong>de</strong>r Espera Kontroll- und<br />
Schnellwaagenfabrik H. Sporkhorst GmbH in Duisburg und Än<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>s Firmennamens in Espera Schnellwaagenwerke H.<br />
Sporkhorst AG. Heute Espera-Werke GmbH, Duisburg. <strong>Der</strong> Name<br />
ESPERA: ESPE = Initialen von Herrn Heinrich Sporkhorst SP<br />
ausgesprochen; RA = Anfangsbuchstaben <strong>de</strong>r Rationalwaage.<br />
Los 390 Schätzwert 60-120 €<br />
Eutin-Lübecker Eisenbahn-Gesellschaft<br />
Eutin, 4 % Prior.-Obl. Lit. C . 100 Mark<br />
2.1.1882 (Auflage 2610, R 5) VF<br />
Teil einer Anleihe von 2,861 Mio. M zur weiteren<br />
Finanzierung <strong>de</strong>s Bahnbaus. Faksimile-Unterschrift<br />
Ludwig von Erlanger (1836-1898) vom<br />
Bankhaus Erlanger, das sich sehr aktiv in <strong>de</strong>r Ausgabe<br />
von privaten und staatlichen Anleihen beteiligte.<br />
Gründung 1872. Norm<strong>als</strong>purige Eisenbahn Eutin-Schwartau-<br />
Lübeck (31 km, eröffnet 1873) mit Abzweig Gleschendorf-Ahrensbök<br />
(8 km, eröffnet 1886). In Lübeck wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bahnhof<br />
<strong>de</strong>r Lübeck-Büchener Bahn mitbenutzt, in Eutin <strong>de</strong>r Preussische<br />
Staats-Bahnhof. Seit 1883 in Berlin börsennotiert. Letzte<br />
Großaktionäre waren mit 26% <strong>de</strong>r Staat Preußen und mit 44%<br />
die Hansestadt Lübeck, 1941 wur<strong>de</strong> die Bahn verstaatlicht und<br />
von <strong>de</strong>r Reichsbahn übernommen (Bareinlösung <strong>de</strong>r noch umlaufen<strong>de</strong>n<br />
Aktien zu 105%).<br />
Los 391 Schätzwert 125-250 €<br />
Evangelisches Vereinshaus<br />
Bielefeld, Namens-Actie 300 Mark<br />
23.6.1875. Grün<strong>de</strong>remission (Auflage<br />
171, R 5) VF+<br />
Umgestellt auf 300 RM, 1933 auf 210 RM herabgesetzt.<br />
Vor<strong>de</strong>rseitig zwei zusätzliche hds. Übertragungsvermerke.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1875 zum Bau und Betrieb <strong>de</strong>s Evangelischen Vereinshauses<br />
im Stadtzentrum von Bielefeld auf <strong>de</strong>m 2.044 qm<br />
großen Grundstück Bahnhofstr. 39. Noch vor <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rt-<br />
Los 392 Schätzwert 50-100 €<br />
Excelsior Lebensversicherungs-AG<br />
Berlin, Namensaktie 1.000 RM 15.1.1929<br />
(Auflage 1500, R 5) EF<br />
Gründung 1926, eingetragen 1927. Betrieb <strong>de</strong>r Lebensversicherung<br />
in allen ihren Arten. 1933 Fusion mit <strong>de</strong>r Eos Deutscher<br />
Bestattungs- und Lebensversicherungs-Verein AG und<br />
Umbenennung in Eos und Excelsior Deutsche Volks- und Lebensversicherungs-AG<br />
mit Sitz in Düsseldorf. 1938 Übernahme<br />
<strong>de</strong>r Lebensversicherungsgesellschaft Schwaben V.V. aG<br />
Stuttgart. Zweignie<strong>de</strong>rlassungen in Essen und Wuppertal. 1970<br />
Sitzverlegung nach München. Ab 1974 kam sie zur Vereinigten<br />
Versicherungsgruppe, die heute zum Allianz-Konzern gehört.<br />
Los 393 Schätzwert 125-200 €<br />
Excelsior-Fahrrad-Werke<br />
Gebr. Conrad & Patz AG<br />
Bran<strong>de</strong>nburg, Aktie 1.000 Mark 29.12.1906.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1250, R 7) VF<br />
Gründung 1906. Die Fabrik in <strong>de</strong>r Bran<strong>de</strong>nburger Neustadt<br />
(Wilhelmsdorfer Landstr. 43) war dam<strong>als</strong> einer <strong>de</strong>r größten<br />
Fahrrad-Hersteller Deutschlands, auch Ersatzteile für die Automobilindustrie<br />
wur<strong>de</strong>n produziert. Beschäftigt wur<strong>de</strong>n über<br />
1400 Arbeiter und Beamte. Nach andauern<strong>de</strong>n Verlusten wur<strong>de</strong><br />
die Fabrikation 1932 eingestellt, danach wur<strong>de</strong> die in Berlin<br />
börsennotierte Gesellschaft abgewickelt.<br />
Los 394 Schätzwert 60-120 €<br />
Export-Bierbrauerei Aug. Peter AG<br />
Königsee i.Th., Aktie 1.000 Mark 30.12.1899.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 650, R 4) EF-VF<br />
Großformatiger und <strong>de</strong>korativer Brauereiwert aus<br />
Thüringen.<br />
Bei <strong>de</strong>r Gründung wur<strong>de</strong> die Peterbrauerei übernommen, außer<strong>de</strong>m<br />
1907 die Brauerei Otto Kühn. Letzter Großaktionär war<br />
die Leipziger Riebeck-Brauerei. Nach 1946 VEB Königsee<br />
(Marke: Peter E<strong>de</strong>l-Bock). 1989/90 reprivatisiert, doch die<br />
Marktwirtschaft erwies sich <strong>als</strong> zu große Herausfor<strong>de</strong>rung:<br />
1992 wur<strong>de</strong> die Privatbrauerei Königsee geschlossen.<br />
Los 395 Schätzwert 175-300 €<br />
Fabrik feuerfester und<br />
säurefester Producte AG<br />
Bad Nauheim, Actie 1.000 Mark Jan.<br />
1895 (Auflage 1000, R 7) VF<br />
Dekorativ, mit Originalunterschriften. Zuvor völlig<br />
unbekannt gewesener Jahrgang!<br />
Gründung 1891 in Bad Nauheim unter Übernahme <strong>de</strong>r Fabrik<br />
von E. Boeing für feuerfeste und säurefeste chemisch-technische<br />
Produkte sowie keramische Erzeugnisse. Sitzverlegungen<br />
1897 nach Vallendar, 1904 nach Berlin. 1901 ging die in Berlin<br />
börsennotierte AG spektakulär pleite. Es stellte sich heraus,<br />
daß Generaldirektor Leo Otto Boeing je<strong>de</strong>n verfügbaren Pfennig<br />
in neue Fabrikgebäu<strong>de</strong> investiert hatte, diese zu weit überhöhten<br />
Werten bilanzierte und damit aus Scheingewinnen seine<br />
Tantiemen und Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n zahlte. Die Bilanzfälschungen<br />
waren so dreist, daß Boeing anschließend wegen Untreue und<br />
Konkursvergehen zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt wur<strong>de</strong>. Die<br />
AG war nicht sanierungsfähig, die Werke wur<strong>de</strong>n 1902 an die<br />
AG für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens in Dres<strong>de</strong>n verkauft.<br />
Los 396 Schätzwert 300-375 €<br />
Fabrik feuerfester und<br />
säurefester Producte AG<br />
Vallendar, Actie 1.000 Mark Jan. 1899<br />
(Auflage 1000, R 8) VF+<br />
Dekorativ, mit Originalunterschriften.<br />
Los 388 Schätzwert 75-100 €<br />
Essener Steinkohlenbergwerke AG<br />
Essen, 5 % Teilschuldv. 1.000 Fr.<br />
1.3.1934 (Auflage 9000, R 8) EF<br />
1934 gab die Ges. eine interessante Doppelwährungsanleihe<br />
heraus, eingeteilt in einen <strong>de</strong>utschen<br />
Abschnitt von 27 Mio. RM und einen Schweizer<br />
Abschnitt von 11,1 Mio. Fr.<br />
Nr. 389 Nr. 408<br />
37
lingsbekämpfungsmittel hergestellt wur<strong>de</strong>n. Die Tochter in Wolfenbüttel,<br />
wo auch die Schering AG ein großes Werk für Pflanzenschutzmittel<br />
unterhielt (heute Bayer Crop Science) wur<strong>de</strong><br />
1969 an diese verkauft. 1976 Sitzverlegung nach Düsseldorf, wo<br />
die AG noch heute mit diversen kleineren Beteiligungen besteht.<br />
steht übrigens das Elternhaus <strong>de</strong>s Textverfassers). Jahrzehntelang<br />
zum Salzgitter-Konzern gehörend, <strong>de</strong>r seine Anteile 2001<br />
an Haniel verkaufte.<br />
Los 397 Schätzwert 25-50 €<br />
Färberei Glauchau AG<br />
Glauchau, Aktie 100 RM 25.5.1932<br />
(Auflage 7000, R 3) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1889 <strong>als</strong> “Färberei Glauchau vorm. Otto Seyfert”.<br />
Betriebe in Glauchau und Baiersdorf bei Erlangen (Färberei und<br />
Herstellung von Handstrickgarn). Börsennotiz Leipzig, Großaktionär<br />
war die Garn-AG Nachf. W. Lüttgen KG, Bad Kissingen.<br />
1944 verlagert nach Bad Kissingen, 1952 umbenannt in Garn-<br />
AG, Bad Kissingen, seit 1963 GmbH.<br />
Los 400 Schätzwert 30-75 €<br />
Falkensteiner Gardinen-<br />
Weberei und Bleicherei<br />
Falkenstein i.V., VZ-Aktie 1.000 Mark<br />
1.4.1920 (Auflage 300, R 4) EF<br />
Gründung 1889 mit einem Aktienkapital von 1 Mio M. Hersteller<br />
von Tüllgardinen, Stores, Decken, Bor<strong>de</strong>n, Spannstoffen,<br />
Bett<strong>de</strong>cken. 1948 Sitzverlegung nach Neuss/Rhein, 1953 nach<br />
Mering bei Augsburg. 1974 Umwandlung in eine GmbH. 1994<br />
Insolvenzverfahren, 1995 Stilllegung.<br />
Gründung 1885 <strong>als</strong> “Schlesische Sulfit-Cellulosefabrik Feldmühle”<br />
mit Sitz in Liebau, umbenannt 1891 in “Cellulose-Fabrik<br />
Feldmühle” und 1911 dann wie oben. Häufige Sitzverlegungen<br />
1892 nach Cosel, 1899 nach Breslau, 1912 nach Berlin<br />
und 1920 nach Scholwin bei Stettin. 1929 Fusion mit <strong>de</strong>r<br />
Papierfabrik Reisholz in Düsseldorf. Mit 14 Werken (u.a. Arnsberg,<br />
Königsberg/Pr., Hillegossen bei Bielefeld, Stettin, Flensburg,<br />
Uetersen, Oberlahnstein, Hei<strong>de</strong>nau) dam<strong>als</strong> <strong>de</strong>r GRÖS-<br />
STE DEUTSCHE PAPIERPRODUZENT. Nach Enteignung <strong>de</strong>s<br />
Stammwerkes (Pommern war nun zu Polen gekommen) 1945<br />
verlagert nach Hillegossen bei Bielefeld, 1952 nach Düsseldorf,<br />
1962 übergegangen auf die 1959 gegrün<strong>de</strong>te AG für Papier-<br />
und Zellstoffinteressen, die im gleichen Jahr in Feldmühle<br />
AG, Düsseldorf umfirmierte. Ab 1977 Feldmühle Vermögensverwaltung<br />
AG, 1992 GmbH und verschmolzen auf die Feldmühle<br />
Nobel AG, Düsseldorf. Später gingen die Papieraktivitäten<br />
in <strong>de</strong>r Stora Feldmühle AG auf, <strong>de</strong>r heutigen Stora Enso<br />
Deutschland GmbH.<br />
Los 404 Schätzwert 20-50 €<br />
Ferd. Rückforth Nachfolger AG<br />
Stettin, Aktie 1.000 RM Sept. 1942<br />
(Auflage 3000, R 2) EF<br />
Bereits 1742 <strong>als</strong> oHG errichtet, 1912 in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
Ursprünglich nur eine Likörfabrik, erlebte das Unternehmen<br />
schließlich eines <strong>de</strong>r schillerndsten Schicksale <strong>de</strong>r jüngeren<br />
Wirtschaftsgeschichte. Erzeugt wur<strong>de</strong>n im Werk Stettin-Oberwieck<br />
Liköre, Weinbrän<strong>de</strong>, Rum, Arrak, Branntweine und<br />
Fruchtsäfte. Außer<strong>de</strong>m war Rückforth Großaktionär aller drei<br />
Regionalbrauereien in Stettin sowie bei sieben weiteren Brauereien<br />
in Ostpreußen und Schlesien. Börsennotiz Berlin, Frankfurt<br />
a.M. und Stettin. 1945 ging fast <strong>de</strong>r gesamte Fabrik- und<br />
Beteiligungsbesitz im Osten verloren. 1947 Sitzverlegung von<br />
Stettin nach Uslar/Hann. und weiter 1950 nach Siegburg<br />
(Rhld.), wo in eigenen Räumen die Weinbrennerei und Likörfabrikation<br />
wie<strong>de</strong>r aufgenommen wur<strong>de</strong>. 1970/78 wur<strong>de</strong> das angestammte<br />
Geschäft ganz aufgegeben. Ab 1980, nach <strong>de</strong>r<br />
Sitzverlegung nach Hei<strong>de</strong>lberg, begann eine zunächst glanzvolle<br />
und von <strong>de</strong>r Wirtschaftspresse bejubelte zweite Karriere im<br />
Bauträgergeschäft, die dann aber 1985 im Konkurs en<strong>de</strong>te.<br />
Los 398 Schätzwert 75-150 €<br />
Fafnirwerke AG<br />
(Aachener Stahlwarenfabrik)<br />
Aachen, Aktie 1.000 Mark 30.6.1921<br />
(Auflage 2000, R 7) EF-VF<br />
Gründung 1898 <strong>als</strong> Aachener Stahlwarenfabrik vorm. Carl<br />
Schwanemeyer, Umfirmierung 1902 in Aachener Stahlwarenfabrik,<br />
ab 1911 mit Zusatz Fafnir-Werke und seit 1919 Fafnirwerke<br />
AG (Aachener Stahlwarenfabrik). Herstellung von Motoren,<br />
Automobilen, Maschinen und Metallwaren. Die ab 1908<br />
gebauten Autos gehörten zur technischen Avantgar<strong>de</strong> und erzielten<br />
zu Beginn <strong>de</strong>r 20er Jahre viele Rennerfolge. 1926 Liquidations-Vergleich.<br />
Los 401 Schätzwert 25-50 €<br />
Farbenwerke Friedr. & Carl Hessel AG<br />
Nerchau, Aktie 1.000 Mark 1.2.1923<br />
(Auflage 3480, R 3) EF<br />
Uraltes, bereits 1834 gegrün<strong>de</strong>tes Unternehmen; 1891 übertrug<br />
Rich. Hessel seine Farbenfabrik an die zu diesem Zweck<br />
gegrün<strong>de</strong>te AG. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Farben für Buntpapier-, Zement-<br />
Le<strong>de</strong>rtuch-, Spielwaren-, Tapeten-, Maschinen- und<br />
Waggonfabriken, ferner Farben für Kunstmalerei, Signal- und<br />
Tarnfarben sowie Lacke. 1945 Verstaatlichung <strong>de</strong>r Farbenwerke<br />
Nerchau zur Vereinigten Farben- und Lackfabrik Nerchau<br />
(später nur Farbenfabrik Nerchau genannt), 1969 Einglie<strong>de</strong>rung<br />
in <strong>de</strong>n Betriebsverband Kali-Chemie Berlin innerhalb <strong>de</strong>s<br />
Kombinats Lacke und Farben. 1992 privatisiert an die Deutschen<br />
Amphibolinwerke <strong>als</strong> Werk <strong>de</strong>r Lacufa AG.<br />
Los 402 Schätzwert 150-200 €<br />
Feldmühle Papierund<br />
Zellstoffwerke AG<br />
O<strong>de</strong>rmün<strong>de</strong> bei Stettin, 5 % Teilschuldv. 1.000<br />
RM Aug. 1937 (Auflage 8000, R 12) VF-F<br />
Fleckig, aber ein vorher nicht bekanntes Einzelstück<br />
aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />
Los 403 Schätzwert 50-100 €<br />
Fels Zement- und Dolomit-Werke AG<br />
Schakowa O.-S., Aktie 50 RM 25.3.1943<br />
(Auflage nur 80 Stück, R 6) EF<br />
Die Gesellschaft geht auf die 1887 gegrün<strong>de</strong>te Portland-Cement-Fabrik-AG<br />
“Szczakowa” in Polen zurück. Die Fabrik hatte<br />
eine Produktionskapazität von 390.000 t Portlandzement im<br />
Jahr, außer<strong>de</strong>m eine Dolomitbrennereianlage, die mit einer<br />
Jahreskapazität von 100.000 t eine <strong>de</strong>r größten <strong>de</strong>s Kontinents<br />
war. Die Aktien waren in Wien börsennotiert. Im Dritten Reich<br />
kam das Unternehmen zum Einflussbereich <strong>de</strong>r Reichswerke<br />
Hermann Göring (Stahlwerke Peine-Salzgitter). Nach <strong>de</strong>m Krieg<br />
verlegten die Fels-Werke ihren Sitz nach Goslar/Harz, wo sie<br />
<strong>als</strong> be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Baustoffhersteller noch heute ansässig sind<br />
(schräg gegenüber von <strong>de</strong>r Hauptverwaltung in <strong>de</strong>r Ebertstraße<br />
Los 405 Schätzwert 150-200 €<br />
Ferdinand Karnatzki AG<br />
Wernigero<strong>de</strong>, Aktie 1.000 Mark Jan. 1922.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 5000, R 9) VF<br />
Herstellung von Schokola<strong>de</strong>, Kakao, Süßwaren und Nährmitteln.<br />
1922 Erwerb <strong>de</strong>r Zuckerfabrik Wulferstedt. Eine 1927 geplante<br />
Fusion mit <strong>de</strong>r “Frankonia Schokola<strong>de</strong>- und Konservenfabrik”<br />
in Würzburg kam nicht zustan<strong>de</strong>. 1928 Konkurs. Die Fabrik<br />
wur<strong>de</strong> von KARSTADT für eigene Produktionszwecke erworben<br />
und <strong>als</strong> Burgmühlen Schokola<strong>de</strong>n GmbH weitergeführt.<br />
1935 geht die Schokola<strong>de</strong>n-Fabrik Burgmühle in <strong>de</strong>r Argenta<br />
Schokola<strong>de</strong>nwerke AG Wernigero<strong>de</strong> auf. 1946 <strong>als</strong> VEB Schokola<strong>de</strong>nfabrik<br />
Wernigero<strong>de</strong> in Volkseigentum überführt, ab 1951<br />
VEB (K) Argenta Süsswarenfabrik Wernigero<strong>de</strong>. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong><br />
1990 wie<strong>de</strong>r in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt, ab 2002 Wergo-<br />
Los 399 Schätzwert 25-50 €<br />
Fahlberg-List AG<br />
Chemische Fabriken<br />
Mag<strong>de</strong>burg, Aktie 100 RM 25.5.1932<br />
(Auflage 15000, R 3) EF<br />
Gründung 1902 <strong>als</strong> “Saccharin-Fabrik AG vorm. Fahlberg, List &<br />
Co.” unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1886 bestehen<strong>de</strong>n Fabrik von Dr.<br />
Constantin Fahlberg, <strong>de</strong>m Ent<strong>de</strong>cker <strong>de</strong>s Süßstoffs Saccharin.<br />
1912 Anglie<strong>de</strong>rung einer pharmazeutischen Abteilung, 1921 Erwerb<br />
<strong>de</strong>r benachbarten Metallhütte Mag<strong>de</strong>burg GmbH, außer<strong>de</strong>m<br />
Errichtung eines Betriebes für Pflanzenschutzmittel. 1926<br />
Übernahme <strong>de</strong>r Mittel<strong>de</strong>utsche Superphosphatwerke GmbH mit<br />
Werken in Köthen und Do<strong>de</strong>rdorf, außer<strong>de</strong>m Neubau einer Superphosphatfabrik<br />
auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Glashütte A. Grafe<br />
Nachf. in Westerhüsen. 1932 umfirmiert wie oben. Das Mag<strong>de</strong>burger<br />
Werk wur<strong>de</strong> am 1.7.1946 entschädigungslos in Volkseigentum<br />
überführt. 1950 Sitzverlegung nach Hamburg und Erwerb<br />
<strong>de</strong>r “Dr. Goeze & Co. GmbH” in Wolfenbüttel (sogleich umfirmiert<br />
in Fahlberg-List GmbH), wo Pflanzenschutz- und Schäd-<br />
Nr. 406 Nr. 411<br />
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na Schokola<strong>de</strong>n GmbH. Spezialität: Brockensplitter. Heute stellt<br />
die Firma je<strong>de</strong>s Jahr ca. 30 Mio. Adventskalen<strong>de</strong>r her und zählt<br />
damit weltweit zu <strong>de</strong>n größten Herstellern von Schokola<strong>de</strong>n-<br />
Adventskalen<strong>de</strong>rn. Die Exporte gehen bis nach Nepal.<br />
Los 406 Schätzwert 500-625 €<br />
Ferngas Schlesien AG<br />
Breslau, Zwischenschein 1.470.000 RM<br />
Okt. 1942 (= 24,5 % <strong>de</strong>s Grundkapit<strong>als</strong>,<br />
R 12), ausgestellt für <strong>de</strong>n Oberpräsi<strong>de</strong>nten,<br />
Verwaltung <strong>de</strong>s Oberschlesischen<br />
Provinzialverban<strong>de</strong>s in Kattowitz VF<br />
Machinenschriftliche Ausführung, Originalunterschriften<br />
Ministerialdirigent Dr. Eberhard Barth und<br />
Gen.-Dir. Georg Siefen. Ein Unikat aus <strong>de</strong>m<br />
Reichsbankschatz. Kleine Rostspur von Steckna<strong>de</strong>l.<br />
Gründung 1929 in Hirschberg i. Riesengeb. <strong>als</strong> Ferngas Nie<strong>de</strong>rschlesien<br />
AG. 1930 Sitzverlegung nach Breslau, 1938 umbenannt<br />
wie oben. Die im Besitz <strong>de</strong>s Deutschen Reichs und <strong>de</strong>r<br />
Provinzialverbän<strong>de</strong> von Nie<strong>de</strong>r- und Ober-Schlesien befindliche<br />
Ges. war in <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Provinzen mit <strong>de</strong>r Durchführung <strong>de</strong>r<br />
Ferngasversorung beauftragt.<br />
burger Neustadt, inzwischen entstan<strong>de</strong>n im Mühlenkomplex<br />
hochwertige Büro- und Loftflächen.<br />
kannt gewesen, nur 10 Stück wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz<br />
gefun<strong>de</strong>n.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1925 durch private und institutionelle Interessenten<br />
aus <strong>de</strong>r Region mit einem Kapital von 160.000 RM zwecks Errichtung<br />
von Flugplatzanlagen in Halle und Umgebung, An- und<br />
Verkauf von Flugzeugen, Betrieb von Luftverkehrslinien und<br />
Beför<strong>de</strong>rung von Personen und Gütern mit Flugzeugen, Vermietung<br />
von Flugzeugen und Fluggerät. 1929 umbenannt in<br />
Flugsport Halle AG und Än<strong>de</strong>rung in ein gemeinnütziges Unternehmen,<br />
welches <strong>de</strong>m Betrieb <strong>de</strong>s Sportflugplatzes Halle-Nietleben<br />
sowie <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Flugwesens und <strong>de</strong>r Leibesübungen<br />
dienen sollte. Nach <strong>de</strong>m 2. WK setzte sich die flugsportliche<br />
Entwicklung am Platz von 1952 bis 1968 fort.<br />
Versicherung gehörte. Die Fortuna wur<strong>de</strong> in Personalunion mit<br />
<strong>de</strong>r Thuringia geleitet, <strong>de</strong>ren Sitz sich in <strong>de</strong>r Schillerstraße 6<br />
befand. Verlagert 1946 erst nach Hannover und dann nach<br />
Hannoversch-Mün<strong>de</strong>n, 1950 schließlich nach München. 1969<br />
verschmolzen auf die Thuringia Versicherungs-AG in München<br />
(jetzt eine Tochter <strong>de</strong>r AMB Generali).<br />
Los 407 Schätzwert 200-250 €<br />
Finanzierungsgesellschaft<br />
für Landmaschinen AG<br />
Berlin, Zwischenschein über 99 Aktien zu<br />
1.000 RM 1.4.1938 (R 10), ausgestellt<br />
auf die Deutsche Bank, Berlin EF-VF<br />
Aus einer Kapitalerhöhung um 1200 Aktien zu<br />
1.000 RM. Maschinenschriftliche Ausführung mit<br />
Originalunterschriften, rückseitig Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nstempel<br />
1937-1940. Vier dieser Zwischenscheine mit<br />
unterschiedlichen Nennwerten lagen im Reichsbankschatz,<br />
je<strong>de</strong>r für sich ein Unikat.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> die FIGELAG 1926. Mit rd. 100 Beschäftigten<br />
gewährte sie Kredite zur Anschaffung von landwirtschaftlichen<br />
Maschinen und Geräten, anfangs stand insbeson<strong>de</strong>re die Mechanisierung<br />
<strong>de</strong>r Landwirtschaft durch Finanzierung von Motorpflügen<br />
im Fokus. Die Ges. wur<strong>de</strong> in Personalunion mit <strong>de</strong>r Finanzierungs-Ges.<br />
für Industrielieferungen AG (Maschinenbank) in<br />
Berlin geführt. Aktionäre waren die Deutsche Rentenbank-Kredit-<br />
Anstalt (Landwirtschaftliche Zentralbank), die Deutsche Bank, die<br />
Dresdner Bank, die Commerz- und Privatbank, die Deutsche Girozentrale<br />
- Deutsche Kommunalbank, die Deutsche Zentralgenossenschaftskasse<br />
und die Reichs-Kredit-Gesellschaft. Als “ruhen<strong>de</strong>s<br />
Kreditinstitut” nach 1945 nicht wie<strong>de</strong>r zum Geschäftsbetrieb<br />
zugelassen. Deshalb wur<strong>de</strong> 1950 in Frankfurt/Main die<br />
Landmaschinen Finanzierung AG “FIGELAG” neu gegrün<strong>de</strong>t, und<br />
zwar durch die Landwirtschaftliche Rentenbank, die Deutsche<br />
Genossenschaftskasse, <strong>de</strong>n Hessischen Finanzminister für ein<br />
Konsortium von 11 Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn, die Maschinenfabrik Fahr AG<br />
stellvertretend für die Landmaschinen-Industrie sowie Vertreter<br />
von Landmaschinenhan<strong>de</strong>l und Schmie<strong>de</strong>handwerk. Finanzhistorisch<br />
interessant ist, daß die von <strong>de</strong>n Alliierten zerschlagenen<br />
Großbanken nun außen vor blieben, bei <strong>de</strong>r Schwesterfirma “Maschinenbank”<br />
aber weiter mit im Boot waren. 1958 Aufnahme<br />
<strong>de</strong>s ehemaligen Berliner Instituts durch Fusion.<br />
Los 408 Schätzwert 200-250 €<br />
Fleischmann & Bloe<strong>de</strong>l<br />
Nachf. J. Berlin AG<br />
Fürth, Sammelaktie 5 x 20 RM Juli 1925<br />
(Auflage 4000, R 10) EF-<br />
Zuvor völlig unbekannt gewesen, nur drei Stück<br />
wur<strong>de</strong>n jetzt im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n, dies<br />
ist das letzte noch verfügbare! In <strong>de</strong>r oberen Umrandung<br />
drei kleinere Sengspuren.<br />
Gründung 1922. Fabrikation von und Han<strong>de</strong>l mit Exportartikeln<br />
aller Art. Fabriken in Fürth und Sonneberg. Ab 1926 in Vergleich.<br />
Börsennotiz München.<br />
Los 410 Schätzwert 125-250 €<br />
Flugplatz-Verkehr AG<br />
Gera, Aktie 100 RM 1.6.1928,<br />
überstempelt: 10.4.1929 (Auflage ca.<br />
300, R 5) EF-VF<br />
Sehr interessanter <strong>de</strong>utscher Luftfahrt-Wert. Große<br />
fotografische Abb. <strong>de</strong>s Flughafens. Kleiner<br />
Rostfleck am rechten Rand.<br />
Gründung 1926. 1938 Umfirmierung in “Flughafen Gera AG”.<br />
Die von örtlichen Unternehmern und Politikern gegrün<strong>de</strong>te Gesellschaft<br />
bezweckte die Einglie<strong>de</strong>rung Ostthüringens in <strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>utschen und internationalen Flugverkehr. 1934 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r alte,<br />
auf <strong>de</strong>r Aktie abgebil<strong>de</strong>te Flugplatz, von <strong>de</strong>r neugebauten<br />
Reichsautobahn durchschnitten und durfte nicht mehr angeflogen<br />
wer<strong>de</strong>n. Die Flugzeughalle wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb verkauft, die<br />
Empfangshalle vermietet. Die Schaffung einer neuen Anlage fiel<br />
<strong>de</strong>n Kriegsereignissen zum Opfer. 1954 Bau <strong>de</strong>s Flugplatzes Gera-Leumnitz,<br />
<strong>de</strong>r ausschließlich <strong>als</strong> Segelflugplatz genutzt wur<strong>de</strong>.<br />
1991 Gründung <strong>de</strong>r FGG - Flugbetriebsgesellschaft Gera<br />
mbH, 1999 eingeglie<strong>de</strong>rt in die Holding <strong>de</strong>r Stadtwerke Gera AG.<br />
Los 411 Schätzwert 225-375 €<br />
Flugplatz-Verkehr AG<br />
Gera, Aktie 1.000 RM 1.6.1928, überstempelt:<br />
10.4.1929 (Auflage 100, R 7) EF<br />
Gestaltung wie voriges Los. Das allerletzte bei<br />
uns noch verfügbare Stück!<br />
Los 412 Schätzwert 300-375 €<br />
Flugverkehr Halle AG<br />
Halle a. S., Interimsschein 500 RM<br />
1.3.1926 (R 9), ausgestellt auf die<br />
Deutsche Dampffischerei-Gesellschaft<br />
„Nordsee“ in Halle VF+<br />
Schöne Umrahmung aus Blütenknospen. Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
1938 bis 1940 bezahlt, Rückzahlung von 100<br />
% Liquidationsrate geleistet. Zuvor ganz unbe-<br />
Los 413 Schätzwert 100-200 €<br />
Förster’sche Maschinenund<br />
Armaturen-Fabrik AG<br />
Essen, Aktie 1.000 Mark 24.9.1910<br />
(Auflage 180, R 5) EF-VF<br />
Gründung 1908. Fabrikation und Verwertung von Maschinen,<br />
Armaturen und Eisenkonstruktionen je<strong>de</strong>r Art. Spezialität: Bergwerksmaschinen.<br />
Infolge Vereinbarung mit <strong>de</strong>r “Flottmann<br />
Treuhand” GmbH in Wiesba<strong>de</strong>n, welche an <strong>de</strong>r Gesellschaft mit<br />
75 % <strong>de</strong>s Kapit<strong>als</strong> beteiligt war, hatte die Gesellschaft ihre Erzeugung<br />
so umgestellt, daß sie nur noch einzelne lohnen<strong>de</strong><br />
Son<strong>de</strong>rheiten in großen Serien herstellte.<br />
Los 414 Schätzwert 20-40 €<br />
Ford-Werke AG<br />
Köln, Aktie 100 RM März 1941 (Auflage<br />
159320, R 1) EF<br />
Henry Ford baute 1896 sein erstes Automobil. 1903 grün<strong>de</strong>te er<br />
in Detroit die Ford Motor Company. In <strong>de</strong>n 20er Jahren besaß<br />
Ford in <strong>de</strong>n USA einen Marktanteil von 50 % und expandierte<br />
kräftig in’s Ausland: 1925 wur<strong>de</strong> in Berlin die Ford Motor Company<br />
AG gegrün<strong>de</strong>t. Die Fabrik in Berlin-Plötzensee war zunächst ein<br />
reines Montagewerk. 1931 ging das noch heute bestehen<strong>de</strong><br />
Werk in Köln in Betrieb, <strong>de</strong>ssen Grundstein Henry Ford persönlich<br />
gelegt hatte. 1939 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r heutige Firmenname angenommen:<br />
Ford-Werke AG. Nennenswerte Kriegsschä<strong>de</strong>n (wen wun<strong>de</strong>rt’s?)<br />
erlitten ausgerechnet die Ford-Werke natürlich nicht, so daß bereits<br />
am 8.5.1945 die Produktion wie<strong>de</strong>r aufgenommen wer<strong>de</strong>n<br />
konnte. Schon 1953 wur<strong>de</strong>n vor allem dank <strong>de</strong>s legendären Taunus<br />
12 M alle früheren Produktionsrekor<strong>de</strong> eingestellt. Bis zum<br />
Squeeze-Out 2002 in Deutschland auch börsennotiert.<br />
Los 415 Schätzwert 60-120 €<br />
Fortuna Rückversicherungs-AG<br />
Erfurt, Namensaktie 1.000 RM<br />
20.11.1937 (Auflage 180, Umtausch <strong>de</strong>r<br />
20- und 100-RM-Aktien, R 5) EF<br />
Gründung 1920 durch die Thuringia-Versicherung in Erfurt, die<br />
ihrerseits mehrheitlich zur Aachener und Münchener Feuer-<br />
Los 416 Schätzwert 30-50 €<br />
Francke Werke AG<br />
Bremen, Aktie 1.000 RM Aug. 1937<br />
(Auflage 2000, R 6) EF<br />
Gründung 1872 durch Carl Francke, 1875 Verlegung <strong>de</strong>s Werkes<br />
in die Bachstraße. 1908 erneut Bau eines größeren Werkes<br />
am Seefel<strong>de</strong>. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Maschinen, Apparate,<br />
Gasbehälter, Großtankanlagen, Transportanlagen, Hebezeuge,<br />
Einrichtungen für Gaswerke, chemische Fabriken und die Mineralöl-<br />
und Fettindustrie, außer<strong>de</strong>m Projektierung von Gasund<br />
Wasserwerken, Kanalisations- und Kläranlagen sowie Instandsetzung<br />
von Lokomotivkesseln. Umgewan<strong>de</strong>lt 1921 in eine<br />
KGaA, 1925 in eine AG. Notiert im Freiverkehr Hamburg. In<br />
<strong>de</strong>r Spitze beschäftigten die Francke-Werke fast 2.000 Leute.<br />
1955 Konkurs.<br />
Los 417 Schätzwert 300-375 €<br />
Frankfurter Brauhaus eGmbH<br />
Frankfurt am Main, Geschäftsanteil-<br />
Schein 130 RM 25.6.1941 (R 8) EF<br />
Ausgestellt auf Wilhelm Lenz Oelhändler, 1943 ü-<br />
bertragen auf Karl Klemm. Datum maschinenschriftlich,<br />
Originalunterschriften. Zuvor völlig unbekannt<br />
gewesen. Von <strong>de</strong>n nur 5 im Reichsbankschatz<br />
gefun<strong>de</strong>nen Stücken ist dies das allerletzte<br />
noch verfügbare!<br />
Los 409 Schätzwert 125-200 €<br />
Flensburger Walzenmühle<br />
Flensburg, Aktie 1.000 Mark 24.4.1918<br />
(Auflage 200, R 7) EF<br />
Gründung 1889. Weizen- und Roggenmühle in Flensburg<br />
(Neustadt 16 / Kompagniestr. 11). 1972 Umwandlung in die<br />
“Flensburger Walzenmühle Silo- und Lagerhausges. mbH”.<br />
1997 Stilllegung <strong>de</strong>s Betriebs. Ein Kultur<strong>de</strong>nkmal in <strong>de</strong>r Flens-<br />
Nr. 412 Nr. 421<br />
39
Los 420 Schätzwert 60-120 €<br />
Frankfurter Pfandbrief-Bank AG<br />
Frankfurt a.M., 12 % Pfandbrief 10 Mio.<br />
Mark 1.7.1923 (R 10) VF<br />
Großformatiges Papier, recht <strong>de</strong>korativ gestaltet.<br />
Einzelstück aus <strong>de</strong>m Reichsbank-Schatz.<br />
Gründung 1867 <strong>als</strong> Frankfurter Hypotheken-Kredit-Verein<br />
KGaA, seit 1874 AG, 1922 Umfirmierung wie oben. <strong>Der</strong> Gemeinschaftsgruppe<br />
Deutscher Hypothekenbanken und heute<br />
<strong>de</strong>r Deutschen Bank zugehörig.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1923 <strong>als</strong> Genossenschaft, im gleichen Jahr in eine<br />
AG umgewan<strong>de</strong>lt, später wie<strong>de</strong>r in eine eGmbH zurückgewan<strong>de</strong>lt,<br />
1942 <strong>als</strong> GmbH unter Beteiligung <strong>de</strong>r Dortmun<strong>de</strong>r Union-<br />
Brauerei AG erscheinend. Die Brauereinie<strong>de</strong>rlage, zuletzt in <strong>de</strong>r<br />
Hanauer Landstraße ansässig, wur<strong>de</strong> 1987 geschlossen.<br />
Los 418 Schätzwert 75-150 €<br />
Frankfurter Elektrizitäts-Industrie-AG<br />
Frankfurt a. O., Namensaktie 1.000 Gold -<br />
mark Febr. 1924 (Auflage 100, R 6) EF<br />
Original unterschrieben von Dr. Paul Trautmann<br />
(geb. 1881 in Staßfurt, verst. 1929 in Braunschweig)<br />
<strong>als</strong> Aufsichtsrat und beim Indossament.<br />
Dr. Paul Trautmann war von 1917 bis 1925 Oberbürgermeister<br />
von Frankfurt a.O., von 1925 bis<br />
1929 Oberbürgermeister Braunschweigs. Ausgestellt<br />
auf Herrn Oberbürgermeister Dr. Paul Trautmann.<br />
Gründung 1924. Vertrieb von Erzeugnissen <strong>de</strong>r Elektroindustrie,<br />
insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Großhan<strong>de</strong>l hierin. 1938 besaß die Treuhand-<br />
AG für Verkehrs- und Industriewerte 100 % <strong>de</strong>s Kapit<strong>als</strong>.<br />
Los 419 Schätzwert 20-40 €<br />
Frankfurter Maschinenbau AG<br />
vorm. Pokorny & Wittekind<br />
Frankfurt a.M., Aktie 1.000 RM Dez. 1941<br />
(Auflage 2540, R 3) UNC-EF<br />
Nach <strong>de</strong>r Gründung 1872 wur<strong>de</strong>n mit etwa 40 Arbeitern kleine<br />
Dampfmaschinen und Müllereimaschinen gebaut. Kurz vor <strong>de</strong>r<br />
Wen<strong>de</strong> zum 20. Jh. Entwicklung <strong>de</strong>s neuen Spezialgebiets<br />
Großkompressoren, danach 1900 Umwandlung in die “Pokorny<br />
& Wittekind Maschinenbau AG”, 1913 Umfirmierung wie o-<br />
ben. 1914-18 Einrichtung einer Son<strong>de</strong>rabteilung für <strong>de</strong>n Bau<br />
von Lastkraftwagen und Omnibussen. 1944 erlitt das Werk<br />
zwischen <strong>de</strong>m Frankfurter Westbahnhof und <strong>de</strong>m Gaswerk<br />
West schwere Kriegsschä<strong>de</strong>n. Inzwischen war die DEMAG<br />
Großaktionär. Produziert wur<strong>de</strong>n jetzt Kompressoren, Druckluftund<br />
hydraulische Werkzeuge. 1961 Errichtung eines Zweigwerkes<br />
in Simmern (Hunsrück). 1970 Einstellung <strong>de</strong>r Börsennotiz<br />
in Frankfurt, 1971 Umwandlung in die DEMAG-Drucklufttechnik<br />
GmbH.<br />
Nr. 420<br />
Los 421 Schätzwert 300-375 €<br />
Frankonia AG vorm<strong>als</strong> Albert Frank<br />
Beierfeld i/Sa., Aktie 1.000 Mark<br />
1.2.1922 (Auflage 16000, R 10) VF<br />
Großformatig, mit Firmensignet (Engel mit Laterne).<br />
Zuvor ganz unbekannt gewesener Jahrgang,<br />
nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Bei <strong>de</strong>r Gründung 1914 zwecks Übernahme und Weiterführung<br />
<strong>de</strong>r Firma Albert Frank und <strong>de</strong>r Börseneinführung in Berlin<br />
wirkten die Berliner Bankhäuser Hardy & Co. GmbH und Delbrück<br />
Schickler & Co. sowie die Nationalbank für Deutschland<br />
mit. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Zubehör und Teile für Automobile und<br />
Fahrrä<strong>de</strong>r, speziell Automobillaternen. Beflügelt wur<strong>de</strong> die<br />
Phantasie beim Börsengang exakt zu Beginn <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges<br />
ganz offenbar von <strong>de</strong>r Aussicht auf große Heeresaufträge.<br />
So erklärt sich auch die überaus hochkarätige Besetzung <strong>de</strong>s<br />
Aufsichtsrates durch die Konsortialbanken mit <strong>de</strong>n Berliner<br />
Bankiers Fritz Andreae, Dr. Hjalmar Schacht (<strong>de</strong>m späteren<br />
Präsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>r Reichsbank), Dr. Gustav Ratjen und <strong>de</strong>m Barmer<br />
Privatbankier Theodor Hinsberg. Zu <strong>de</strong>r Fabrik im sächsischen<br />
Beierfeld kamen dann noch Zweigbetriebe in Berlin-Adlershof<br />
(in unmittelbarer Nachbarschaft <strong>de</strong>r Ford-Automobilwerke<br />
gelegen) und die Fa. Adolph H. Neufeldt im ostpreußischen<br />
Elbing. Nach anfänglicher Scheinblüte durch Rüstungsaufträge<br />
traf in <strong>de</strong>n 1920er Jahren die Krise <strong>de</strong>r Automobilindustrie<br />
<strong>als</strong> Hauptabnehmer die Frankonia AG um so härter. Anfang<br />
1928 ging die AG in Liquidation.<br />
Los 422 Schätzwert 25-50 €<br />
Franz Braun AG<br />
Zerbst, Aktie 1.000 RM Juli 1935 (Auflage<br />
1000, R 4) EF<br />
Gründung 1916. Herstellung von Drehbänken und Spritzgussmaschinen.<br />
1928 Interessengemeinschaft mit Boehringer in<br />
Göppingen, Hei<strong>de</strong>nreich & Harbeck in Hamburg und Wohlenberg<br />
in Hannover. Börsennotiz Leipzig. 1952 nach Göppingen<br />
verlegt. 1955 aufgelöst.<br />
Los 423 Schätzwert 50-100 €<br />
Freiberger Papierfabrik<br />
Weissenborn Amtsh. Freiberg, Aktie 1.000<br />
RM Feb. 1939 (Auflage 2000, R 6) EF<br />
Gründung 1871. Herstellung und Vetrieb von Papier, Zellstoff,<br />
Strohstoff und Sulfitspiritus. 1942 Organvertrag mit <strong>de</strong>m Großaktionär<br />
Aschaffenburger Zellstoffwerke AG, Berlin. 1947 enteignet<br />
und <strong>als</strong> volkseigener Zweigbetrieb <strong>de</strong>r Industrie-Verwaltung<br />
Zellstoff und Papier weitergeführt.<br />
Los 424 Schätzwert 100-175 €<br />
Freie und Hansestadt Bremen<br />
(State of Bremen)<br />
7 % Gold Bond 1.000 $ 1.9.1925 (R 6) EF<br />
Orange/schwarzer Stahlstich mit toller allegorischer<br />
Vignette <strong>de</strong>r Schifffahrt und Wappen von<br />
Bremen. Mit Überdruck wegen einer in 1940 ausgehan<strong>de</strong>lten<br />
Tilgungs-Verschiebung und Reduzierung<br />
<strong>de</strong>s Zinssatzes.<br />
Bremen, 782 erstm<strong>als</strong> genannt, wur<strong>de</strong> unter Karl <strong>de</strong>m Großen<br />
von Bischof Willehad 787 zum Bistum erhoben. Die Zerstörung<br />
<strong>de</strong>s 831 gegrün<strong>de</strong>ten Erzbistums Hamburg durch die Normannen<br />
845 gab <strong>de</strong>n Anlass, <strong>de</strong>n erzbischöflichen Sitz 847 von<br />
dort nach Bremen zu verlegen und bei<strong>de</strong> Diöcesen zu vereinigen.<br />
Damit übernahm Bremen die Aufgabe <strong>de</strong>r Missionierung<br />
<strong>de</strong>s skandinavischen Nor<strong>de</strong>ns, <strong>de</strong>r sich beson<strong>de</strong>rs die Erzbischöfe<br />
Ansgar, Rimbert, Unni und Unwan mit Erfolg widmeten.<br />
Die glänzendste Erscheinung in <strong>de</strong>r Reihe <strong>de</strong>r Erzbischöfe war<br />
Adalbert (1043-1072), <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n kirchlichen Einflussbereich Bremens<br />
bis Island, Grönland und Finnland aus<strong>de</strong>hnte, ohne das<br />
geplante Patriarchat <strong>de</strong>s Nor<strong>de</strong>ns zu erreichen. 965 erhielt<br />
Bremen Marktrechte. Die nordischen Sufraganbistümer verlor<br />
Bremen an das 1104 gegrün<strong>de</strong>te Erzbistum Lund. Das weltliche<br />
Territorium <strong>de</strong>r Erzbischöfe beschränkte sich auf das Gebiet<br />
zwischen Weser- und Elbmündung (Grafschaft Sta<strong>de</strong>). Gegen<br />
<strong>de</strong>n Wi<strong>de</strong>rstand <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n letzten katholischen Erzbischöfe<br />
Christoph und Georg von Braunschweig setzte sich die Reformation<br />
durch. 1186 wur<strong>de</strong> Bremen <strong>als</strong> eigenständige Stadtgemein<strong>de</strong><br />
von Kaiser Friedrich I anerkannt und erkämpfte unter<br />
<strong>de</strong>m zuerst 1225 erwähnten Rat die Unabhängigkeit vom<br />
erzbischöflichen Stadtherrn. Die 1646 errungene Reichsfreiheit<br />
konnte nur unter großen Opfern gegen Schwe<strong>de</strong>n und später<br />
gegen Hannover verteidigt und erst 1741 erneut gewonnen<br />
wer<strong>de</strong>n, nach<strong>de</strong>m das Erzstift Bremen im Westfälischen Frie<strong>de</strong>n<br />
1648 <strong>als</strong> weltliches Herzogtum <strong>de</strong>n Schwe<strong>de</strong>n zugesprochen<br />
wur<strong>de</strong> und 1712 an Dänemark sowie 1720 an Hannover<br />
überging. Seit 1806 ist Bremen Freie Hansestadt.<br />
Los 425 Schätzwert 30-60 €<br />
Freistaat Anhalt<br />
Dessau, Schuldv. Lit. C 25 RM 26.9.1927<br />
(R 6) EF-VF<br />
Bär im Wappen im Unterdruck. Mit Auslosungsschein<br />
Das ehemalige Herzogtum und <strong>de</strong>r spätere (ab 1919) Freistaat<br />
Anhalt erstreckte sich, in mehrere Teile aufgelöst, in NO-SW-<br />
Richtung vom Fläming über das fruchtbare Tiefland an <strong>de</strong>r<br />
mittleren Elbe, unteren Mul<strong>de</strong> und Saale bis auf <strong>de</strong>n Unterharz.<br />
1933-45 unterstand Anhalt mit Braunschweig einem gemeinsamen<br />
Reichsstatthalter. Im Juli 1945 wur<strong>de</strong> das in die sowjet.<br />
Besatzungszone fallen<strong>de</strong> Anhalt mit <strong>de</strong>r preuß. Provinz Sachsen<br />
zur Provinz (und ab 1947 Land) Sachsen-Anhalt vereinigt.<br />
Los 426 Schätzwert 15-30 €<br />
Freistaat Mecklenburg-Schwerin<br />
Schwerin i.M., 8 % Schuldv. 500 RM<br />
28.1.1929 (Auflage 4000, R 2) EF<br />
Mit Lan<strong>de</strong>swappen.<br />
Mecklenburg-Schwerin war von 1815-1918 Großherzogtum<br />
und von 1918 bis 1934 Freistaat. 1933/34 mit Mecklenburg-<br />
Strelitz zum Land Mecklenburg vereinigt.<br />
Los 427 Schätzwert 15-30 €<br />
Freistaat Mecklenburg-Strelitz<br />
Neustrelitz, 7,5 % Schuldv. Lit. C 500 RM<br />
31.3.1930 (Auflage 2000, R 2) VF-<br />
Mit Wappenabb.<br />
<strong>Der</strong> Freistaat Mecklenburg-Strelitz existierte von 1918-33,<br />
1934 mit Mecklenburg-Schwerin zu Mecklenburg vereinigt.<br />
Los 428 Schätzwert 30-50 €<br />
Freistaat Preußen<br />
(Free State of Prussia)<br />
Berlin, 6,5 % Gold Bond 1.000 $<br />
15.9.1926 ( R 1) EF<br />
Vignette mit riesigem Adler von vorn.<br />
Los 429 Schätzwert 15-30 €<br />
Freistaat Preußen<br />
Berlin, 4,5 % Schuldv. Lit. A 50.000 RM<br />
18.2.1937 (R 3) EF<br />
Die höchste Stückelung dieser Anleihe. Siegel mit<br />
Reichsadler mit Hakenkreuz.<br />
Die Anleihen <strong>de</strong>s Freistaates Preußen wur<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Preußischen<br />
Staatsbank (Seehandlung), Berlin, aufgelegt. Die 1772<br />
von Friedrich II. <strong>de</strong>m Großen errichtete Seehandlungs-Societät<br />
diente zunächst dazu, mit eigener Flotte unter preußischer<br />
Flagge Han<strong>de</strong>l zu treiben. Bis 1820 blieb die Seehandlung<br />
staatlicher Leitung unterstellt, danach wur<strong>de</strong> sie ein vom Finanzministerium<br />
unabhängiges Geld- und Han<strong>de</strong>lsinstitut <strong>de</strong>s<br />
Staates. Neben <strong>de</strong>r Erledigung aller Geldgeschäfte <strong>de</strong>s Staates<br />
entwickelte sich aber auch ihr Geld-, Wechsel- und Effektengeschäft.<br />
Ihre Be<strong>de</strong>utung verdankte die Seehandlung zum<br />
Großteil <strong>de</strong>m Geheimen Oberfinanzrat Christian von Rother,<br />
späterer Staatsminister Preußens, <strong>de</strong>r die Bank von 1820 bis<br />
1848 leitete. 1918 wur<strong>de</strong> die Seehandlung Preußische Staatsbank,<br />
war bis 1945 weiterhin tätig, 1949 wur<strong>de</strong> eine Verwaltungsstelle<br />
in Berlin-West eingerichtet, heute eine ruhen<strong>de</strong> Altbank<br />
nach <strong>de</strong>m Berliner Altbankgesetz.<br />
Los 430 Schätzwert 30-50 €<br />
Freistaat Sachsen<br />
(Kohlen- und Elektrizitätsanleihen)<br />
Dres<strong>de</strong>n, 5 % Schuldv. Lit. B 10 Tonnen<br />
Braunkohle 1.2.1923 (Blankette, R 7) EF<br />
Gemäß Anleihegesetz vom 31.1.1923 begab <strong>de</strong>r Freistaat nur<br />
einen Tag später seine “Kohlen- und Elektrizitätsanleihen” in diversen<br />
Tranchen, lautend auf Mark, Strom o<strong>de</strong>r Braunkohle. Bei<br />
<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n letzteren war <strong>de</strong>r Inhaber vor weiterer Inflation ge-<br />
40
schützt und erhielt <strong>de</strong>n aktuellen Geldwert <strong>de</strong>r bezeichneten<br />
Menge Strom bzw. Braunkohle ausbezahlt.<br />
“Simmerringe” ein Gattungsbegriff wur<strong>de</strong>n. Aus <strong>de</strong>m Kunstkautschuk<br />
Buna S und Buna N entwickelten Chemiker und Ingenieure<br />
Kunstle<strong>de</strong>r und Gummischuhsohlen, schließlich Fußbo<strong>de</strong>nbeläge<br />
und Vliesstoffe. Ab 1948 gibt es Einlagestoffe unter<br />
<strong>de</strong>m Namen “Vliesline”, Haushaltsprodukte mit <strong>de</strong>r Marke<br />
“Vileda” und seit 1957 ein immer weiter entwickeltes Programm<br />
von Filtern für Industrie und Konsum mit <strong>de</strong>r Marke “Viledon”.<br />
Zwischen 1999 und 2002 verkauft Freu<strong>de</strong>nberg seine<br />
Schuhaktivitäten (Tack, Elefanten) und schließt die Gerberei. Ab<br />
da nur nach Engagement in strategischen Geschäften.<br />
Los 438 Schätzwert 100-175 €<br />
Fulag Film- und Lichtspiel-AG<br />
Stuttgart, Aktie 1.000 Mark 18.2.1922<br />
(Auflage 8000, R 7) EF<br />
Gründung 1921 in Stuttgart, 1923 Sitzverlegung nach München<br />
(Prielmayerstr. 16 I). Filmverleih, Betrieb von Kinotheatern,<br />
Filmproduktion und -han<strong>de</strong>l. Im AR saß u.a. <strong>de</strong>r bekannte<br />
Automobilfabrikant Walter Steiger, Burgrie<strong>de</strong>n. 1926 aufgelöst.<br />
Los 442 Schätzwert 50-100 €<br />
Gaisberg-AG<br />
Salzburg, Aktie 1.000 RM 30.9.1939<br />
(Auflage 120, R 6) EF<br />
Die 5,25 km lange Zahnradbahn führte von <strong>de</strong>r Haltestelle<br />
Parsch <strong>de</strong>r Staatsbahnlinie Salzburg-Wörgl über die Zistelalpe<br />
auf <strong>de</strong>n Gipfel <strong>de</strong>s Gaisberges (1280 m NN). Ausführung nach<br />
<strong>de</strong>m System Rigi mit eisernem Oberbau, eröffnet am<br />
29.5.1887. Betriebszeit Mai-Oktober. Die Gesellschaft besaß<br />
auch die Zistelalpe (1905 verkauft), das Hotel “Gaisbergspitze”<br />
und 21 ha besten Wal<strong>de</strong>s. Die Aktien waren in Wien börsennotiert<br />
und rentierten meist um die 3 %. Die Konzession für die<br />
Bahn wur<strong>de</strong> 1929 für erloschen erklärt. Daraufhin firmierte die<br />
Gesellschaft in “Gaisberg-AG” um und baute mit <strong>de</strong>r neuen<br />
“Gaisbergspitzenstraße” <strong>de</strong>n Anschluss an die “Salzburger Mittelgebirgsstraße”<br />
ab <strong>de</strong>r Zistelalpe auf eigenem Grund und Bo<strong>de</strong>n,<br />
die gleich neben <strong>de</strong>m gesellschaftseigenen Hotel en<strong>de</strong>te.<br />
Ab Salzburg-Re<strong>als</strong>chulplatz regelmäßiger Omnibusverkehr.<br />
Los 431 Schätzwert 75-150 €<br />
Freitaler Kredit-Bank AG<br />
Freital, Aktie 1.000 RM Juli 1927 (Auflage<br />
nur 100 Stück, R 6) EF<br />
Großes Hochformat mit verzierter Umrahmung,<br />
dreidimensional erscheinen<strong>de</strong>r Korbgeflecht-Unterdruck.<br />
Gründung 1924. Ausführung von Bankgeschäften aller Art zum<br />
Zwecke <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r erwerbstätigen Bevölkerung <strong>de</strong>s<br />
Plauenschen Grun<strong>de</strong>s, insbeson<strong>de</strong>re die Übernahme von Haftungen<br />
und Garantien für Dritte. Die Bank stand in Arbeitsgemeinschaft<br />
mit <strong>de</strong>r Girozentrale Sachsen - öffentliche Bankanstalt<br />
- Zweigstelle Freital.<br />
Los 435 Schätzwert 60-120 €<br />
Frister & Rossmann AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark April 1920<br />
(Auflage 393, R 5) VF+<br />
Gründung 1864, AG ab 1871 <strong>als</strong> Nähmaschinenfabrik vorm.<br />
Frister & Rossmann AG. Herstellung und Vertrieb von Näh- und<br />
Schreibmaschinen sowie von Fahrrä<strong>de</strong>rn. 1925 Übernahme<br />
durch Gritzner-Kayser. 1929 Auflösung <strong>de</strong>r Gesellschaft. <strong>Der</strong><br />
Markenname wur<strong>de</strong> 1945 nach Großbritanien verkauft.<br />
Los 439 Schätzwert 100-150 €<br />
G. Herbert Dietrich Strumpffabrik AG<br />
Meinersdorf, Aktie 1.000 RM 9.1.1935.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 235, R 8) EF<br />
Gründung <strong>als</strong> AG 1934 zur Fortführung <strong>de</strong>r Strumpffabrik in<br />
Meinersdorf und Hohenstein-Ernstthal. Haupterzeugnisse waren<br />
Damenstrümpfe aller Art. 1946 enteignet, <strong>als</strong> Feinstrumpfwerke<br />
Meinersdorf, Ind.-Verw. Strümpfe, Lan<strong>de</strong>seigene Betriebe<br />
Sachsens weitergeführt.<br />
Los 443 Schätzwert 100-125 €<br />
Galewsky-Likör-AG<br />
Düsseldorf, Aktie 1.000 Mark Juli 1923.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 100000, R 9) EF<br />
Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung im Juni 1923 zur Herstellung und zum Vertrieb von<br />
Markenlikören (Galewsky-Liköre). 1925 bereits in Konkurs.<br />
Los 432 Schätzwert 150-250 €<br />
Freitaler Kredit-Bank AG<br />
Freital, Aktie 20 RM Juni 1932 (1937<br />
überdruckt mit 100 RM, Auflage nur 100<br />
Stück, R 8), ausgestellt auf die Girozentrale<br />
Sachsen - öffentliche Bankanstalt -<br />
Dres<strong>de</strong>n EF-<br />
Geschichte und Gestaltung wie voriges Los.<br />
Los 436 Schätzwert 150-200 €<br />
Fritz Klein Bau- und Siedlungs-AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 RM 10.3.1925<br />
(Auflage 150, R 8) EF<br />
Gründung im März 1924 zum Erwerb und zur Verwertung von<br />
Baugrundstücken, zur Errichtung, Finanzierung und Verwertung<br />
von Industriewerken, Wohnungs- und Siedlungsbauten. 1931<br />
Einstellung <strong>de</strong>r Zahlungen und Eröffnung <strong>de</strong>s Konkursverfahrens,<br />
1934 gelöscht.<br />
Los 440 Schätzwert 25-50 €<br />
G. Sauerbrey Maschinenfabrik AG<br />
Staßfurt, Aktie 1.000 RM 4.1.1945<br />
(Auflage 500, R 4) EF<br />
Gründung 1907 unter Übernahme <strong>de</strong>r schon lange bestehen<strong>de</strong>n<br />
Sauerbrey’schen Maschinenfabrik, zugleich wur<strong>de</strong> die<br />
Dampfkesselfabrik und Apparatebauanstalt von A. Großpietsch<br />
in Staßfurt übernommen. Herstellung maschineller Einrichtungen<br />
für die chemische Großindustrie und <strong>de</strong>n Kalibergbau. Bis<br />
1934 in Berlin börsennotiert. Ab 1945 zunächst Teil einer sowjetischen<br />
AG, 1946 in Lan<strong>de</strong>seigentum überführt, später <strong>de</strong>r<br />
“VEB Chemieanlagenbau”. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> reprivatisiert, heute<br />
Chemieanlagenbau Stassfurt AG.<br />
Los 444 Schätzwert 30-75 €<br />
Garn-AG vorm. Färberei Glauchau AG<br />
Glauchau, Aktie Lit. B 1.000 RM Nov.<br />
1942 (R 5) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1889 <strong>als</strong> “Färberei Glauchau vorm. Otto Seyfert”.<br />
Betriebe in Glauchau und Baiersdorf bei Erlangen (Färberei und<br />
Herstellung von Handstrickgarn). Börsennotiz Leipzig, Großaktionär<br />
war die Garn-AG Nachf. W. Lüttgen KG, Bad Kissingen.<br />
1944 verlagert nach Bad Kissingen, 1952 umbenannt in Garn-<br />
AG, Bad Kissingen, seit 1963 GmbH.<br />
Los 433 Schätzwert 75-125 €<br />
Frenzel & Lein AG<br />
Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark Juni 1923<br />
(Auflage 6000, R 7) EF<br />
Gründung im Aug. 1922. Herstellung und Vertrieb von Baumaterialien.<br />
1932 Auflösung und Liquidation.<br />
Los 434 Schätzwert 30-60 €<br />
Freu<strong>de</strong>nberg & Co.<br />
Frankfurt a.M., 5 % Teilschuldv. 500 RM<br />
Juni 1939 (Auflage 1000, R 6) EF<br />
Mit Originalunterschriften von Richard und Hans<br />
Freu<strong>de</strong>nberg.<br />
Hervorgegangen aus <strong>de</strong>r Firma Freu<strong>de</strong>nberg & Co. GmbH. Verwaltung<br />
<strong>de</strong>s Vermögens <strong>de</strong>r Familie Freu<strong>de</strong>nberg. 1849 übernahm<br />
Carl Johann Freu<strong>de</strong>nberg mit seinem Partner Heinrich<br />
Christian Heintze aus <strong>de</strong>r Liquidation <strong>de</strong>r Firma Heintze und<br />
Sammet eine Gerberei im Müllheimer Tal vor <strong>de</strong>r Stadt Weinheim.<br />
In <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise begann man damit Le<strong>de</strong>rreste<br />
zu verwerten. Ab 1929 wur<strong>de</strong>n Dichtungen aus Le<strong>de</strong>r hergestellt,<br />
ab 1936 Radialwellendichtringe, die unter <strong>de</strong>m Namen<br />
Los 437 Schätzwert 75-150 €<br />
Fritz Werner AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark 24.8.1915.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 3000, R 2) EF<br />
Großformatig. Dekorativer G&D-Druck.<br />
Gründung 1915. Die AG übernahm die Maschinen- und Werkzeugfabrik<br />
von Friedrich Karl und Fritz Werner in Marienfel<strong>de</strong>.<br />
Traditionsreiches Unternehmen <strong>de</strong>s Werkzeugmaschinenbaus,<br />
das im Westberlin <strong>de</strong>r Nachkriegszeit ein beson<strong>de</strong>res Symbol<br />
<strong>de</strong>r Reste einer industriellen Basis wur<strong>de</strong>. Erst nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong><br />
ging das Unternehmem 1996 in Konkurs.<br />
Los 441 Schätzwert 30-80 €<br />
G. Vester AG<br />
Halle a.S., Aktie 1.000 Mark 1.5.1923<br />
(Auflage 4000, R 4) EF<br />
Gründung 1922 zwecks Führung eines Speditionsgeschäftes,<br />
insbeson<strong>de</strong>re die Fortführung <strong>de</strong>s von <strong>de</strong>r G. Vester GmbH in<br />
Halle betriebenen Transportunternehmens. 1932 aufgelöst.<br />
Los 445 Schätzwert 30-60 €<br />
Gartenvorstadt<br />
Leipzig-Marienbrunn GmbH<br />
Leipzig, 4 % Schuldschein 100 RM<br />
5.10.1937 (R 7) EF<br />
Gründung 1911 anlässlich <strong>de</strong>r Internationalen Baufachausstellung<br />
(IBA) 1913 <strong>als</strong> Gegenentwurf zu <strong>de</strong>n städtischen Mietskasernen.<br />
Die Gesellschaft besteht heute noch und befin<strong>de</strong>t sich<br />
im Besitz <strong>de</strong>r Stadt Leipzig.<br />
41
Los 448 Schätzwert 500-625 €<br />
Gasversorgung Mag<strong>de</strong>burg-Anhalt AG<br />
Mag<strong>de</strong>burg, Aktie 1188 x 5.000 RM<br />
13.9.1944 (Zwischenschein für knapp 85<br />
% <strong>de</strong>s gesamten Kapit<strong>als</strong>, R 12),<br />
ausgestellt auf die Deutsche Continental-<br />
Gas-Gesellschaft in Dessau VF-<br />
Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschriften.<br />
Beson<strong>de</strong>rs interessant ist auf <strong>de</strong>r Urkun<strong>de</strong><br />
ein Übertragungsvermerk vom 1.1.1947<br />
(!!), mit <strong>de</strong>m die Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft<br />
ihren Anteil überträgt auf die Provinzi<strong>als</strong>ächsische<br />
Energie-Versorgungs-AG in Halle a.<br />
Saale. Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz. Kleinere<br />
Randschä<strong>de</strong>n fachgerecht restauriert.<br />
d e -<br />
rak-<br />
Los 446 Schätzwert 125-250 €<br />
Gas-Anstalt Kaiserslautern<br />
Kaiserslautern, Namens-Aktie 1.000 Mark<br />
15.12.1887 (Auflage 360, R 5), ausgestellt<br />
auf die Stadtgemein<strong>de</strong> Kaiserslautern EF<br />
Mit Originalunterschriften.<br />
Gründung 1858. Erzeugt wur<strong>de</strong> Gas für Beleuchtung und Heizung,<br />
das in Vertikalkammeröfen aus Kohle gewonnen wur<strong>de</strong>. Die<br />
anfallen<strong>de</strong>n Nebenprodukte (Koks, Teer, Ammoniakwasser) konnten<br />
ebenfalls ertragreich verkauft wer<strong>de</strong>n. 1936 auch Errichtung<br />
einer Benzarbon-Benzol-Gewinnungsanlage. 1945 wur<strong>de</strong> das<br />
“neue” Gaswerk in <strong>de</strong>r heutigen Bran<strong>de</strong>nburger Straße bei Bombenangriffen<br />
zerstört; seit<strong>de</strong>m wird zur Versorgung <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n<br />
Ferngas bezogen. Noch heute in Frankfurt börsennotiertes Energieversorgungs-Unternehmen.<br />
Großaktionäre sind die Stadt Kaiserslautern<br />
(über 50 %) und die Thüga (42 %), welche zum<br />
EO.N-Konzern gehörte und En<strong>de</strong> 2009 wegen Kartellamtsauflagen<br />
an ein Konsortium kommunaler Versorger verkauft wur<strong>de</strong>.<br />
Gründung 1929 für <strong>de</strong>n Bezug und Betrieb von Gas und verwandter<br />
Kohlenprodukte, insbeson<strong>de</strong>re innerhalb <strong>de</strong>r Provinz<br />
Sachsen, <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r Anhalt und Thüringen sowie <strong>de</strong>r angrenzen<strong>de</strong>r<br />
Gebiete. Aktionäre waren zuletzt die Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft<br />
in Dessau (84%), die Mag<strong>de</strong>burger<br />
Versorgungsbetriebe AG (10%), die Provinz Sachsen (3%) und<br />
die Lan<strong>de</strong>lektrizität GmbH Halle a.S. (3%).<br />
Los 449 Schätzwert 30-75 €<br />
Gasversorgung Ostsachsen AG<br />
Hei<strong>de</strong>nau (Sachsen), Aktie 1.000 RM<br />
März 1939 (kpl. Aktienneudruck, Auflage<br />
ca. 500, R 4) EF<br />
Gründung 1922 unter Übernahme <strong>de</strong>s Ferngaswerkes Hei<strong>de</strong>nau<br />
(das seit 1900 in Betrieb war) von <strong>de</strong>r Thüringer Gasgesellschaft<br />
in Leipzig. Versorgt wur<strong>de</strong>n über 50.000 Abnehmer<br />
in rd. 140 Städten und Gemein<strong>de</strong>n. Börsennotiz Leipzig/Dres<strong>de</strong>n,<br />
Mehrheitsaktionär war die AG Sächsische Werke in Dres<strong>de</strong>n.<br />
In <strong>de</strong>r DDR Teil <strong>de</strong>s Energiekombinats Dres<strong>de</strong>n, ab 1991<br />
Gasversorgung Sachsen Ost GmbH (GASO).<br />
Nr. 450<br />
tien wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />
Gründung 1905 in Ermsleben am Harz (heute ein Ortsteil <strong>de</strong>r<br />
Stadt Falkenstein/Harz) zur Versorgung dieser Gemein<strong>de</strong> mit<br />
Gas, später auch mit Strom. Gleich darauf Sitzverlegung zunächst<br />
ins lothringische Metz, 1911 dann nach Bremen. Das<br />
Gaswerk Ermsleben (an <strong>de</strong>r Meisdorfer Straße, gleich neben<br />
<strong>de</strong>m jüdischen Friedhof) ging 1906 in Betrieb und wur<strong>de</strong> 1909<br />
an Rich. Dunkel in Bremen verpachtet, <strong>de</strong>r zugleich <strong>als</strong> Vorstand<br />
dieser Ges. fungierte. Seit 1914 auch Elektrizitätsanschluß<br />
an die Überlandzentrale. Ab 1938 keine eigene Gaserzeugung<br />
mehr, son<strong>de</strong>rn Abschluß eines Gaslieferungsvertrages<br />
mit <strong>de</strong>r Gasversorgung Mag<strong>de</strong>burg-Anhalt. Das Versorgungsnetz<br />
wur<strong>de</strong> 1947 enteignet, <strong>de</strong>r Firmenmantel 1951 in Bremen<br />
aufgelöst.<br />
Betrieb. Versorgt wur<strong>de</strong> das Gaswerk mit schlesischer Steinkohle<br />
aus <strong>de</strong>m nahen Wal<strong>de</strong>nburger Revier, die über die Bahnlinie<br />
Forst-Weißwasser herantransportiert wur<strong>de</strong>. Die Aktienmehrheit<br />
hielt zuletzt die Stadt Weißwasser. Nach 1945 Betriebsführung<br />
durch die Stadt Weisswasser, ab 1949 “Kommunales<br />
Wirtschaftsunternehmen” (KWU), ab 1959 <strong>als</strong> “Gaswerk<br />
Weisswasser <strong>de</strong>r Energieversorgung Cottbus, Meisterbereich<br />
Gas” geführt. Technikgeschichtlich interessant: Mitte <strong>de</strong>r<br />
1950er Jahre entwickelten Rammler/Bilkenroth ein Verfahren<br />
zur Herstellung von hüttenfähigem Koks aus Braunkohle, um<br />
die kostspieligen Steinkohleimporte aus Polen und <strong>de</strong>r UdSSR<br />
ersetzen zu können. Dieses Verfahren wur<strong>de</strong> im Gaswerk<br />
Weisswasser getestet und zur Produktionsreife gebracht. <strong>Der</strong><br />
Beginn <strong>de</strong>r Ferngasversorgung <strong>de</strong>s Gaskombinates Schwarze<br />
Pumpe führte 1994 zur Stilllegung <strong>de</strong>s Gaswerkes Weisswasser.<br />
Die 1992 neu gegrün<strong>de</strong>te Stadtwerke Weisswasser GmbH<br />
übernahm 1993 auch das Anlagevermögen <strong>de</strong>r Gasversorgung<br />
und stellte diese von Stadtgas auf Erdgas um. Die <strong>de</strong> jure<br />
schon immer im Westen ansässige AG wur<strong>de</strong> bereits 1953<br />
vom Amtsgericht Bremen von Amts wegen gelöscht.<br />
Los 447 Schätzwert 25-50 €<br />
Gasanstalt-Betriebsgesellschaft mbH<br />
Berlin, 4,5 % Genüsse 100 RM April 1926<br />
(R 3) EF<br />
Gründung 1902. Betrieb und Pachtung von Gasanstalten, Elektrizitäts-<br />
und Wasserwerken. Ab 1953 GmbH, 1961 verlagert nach<br />
Bad Oeynhausen, ab 1962 Gasbetriebe GmbH, Bad Oeynhausen.<br />
Los 450 Schätzwert 30-90 €<br />
Gaswerk Erbisdorf AG<br />
Bremen, Aktie 1.000 Mark Nov. 1922<br />
(Auflage 500, R 4) EF-VF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t am 5.8.1908, 1938 umbenannt in Gaswerk Brand-<br />
Erbisdorf. Gasversorger. Sitz <strong>de</strong>r Gesellschaft bis 17.1.1939 in<br />
Bremen, danach in Brand-Erbisdorf (Sachsen). Großaktionäre<br />
(1943): Stadt Brand-Erbisdorf (51 %), Energie AG Leipzig (Enag),<br />
Markkleeberg (38 %).<br />
Los 451 Schätzwert 500-625 €<br />
Gaswerk Ermsleben a. Harz AG<br />
Ermsleben a. Harz, Aktie 1.000 Mark Juni 1906.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage nur 85 Stück, R 9) VF-<br />
Schöne Umrahmung, mit Jugendstilelementen. Aktien<br />
dieser Ges. waren zuvor unbekannt, nur 6 Grün-<br />
Los 452 Schätzwert 75-150 €<br />
Gaswerk Ermsleben a. Harz AG<br />
Bremen, Aktie 200 RM 16.11.1926<br />
(Auflage nur 75 Stück, R 7) EF<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Los 453 Schätzwert 150-250 €<br />
Gaswerk Weisswasser O.-L.<br />
Bremen, Aktie 1.000 Mark Okt. 1901<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 140, R 7) VF<br />
Schöne Jugendstil-Gestaltung. Aktien dieser Ges.<br />
waren zuvor völlig unbekannt.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t am 16.9.1901, wenige Wochen später im Jan.<br />
1902 ging das Gaswerk in Weißwasser in <strong>de</strong>r Oberlausitz in<br />
<strong>Der</strong> Steinkohlenschred<strong>de</strong>r<br />
an <strong>de</strong>r Bahnlinie Forst-Weißwasser<br />
Los 454 Schätzwert 75-100 €<br />
Gauhauptstadt Salzburg<br />
Salzburg, 4 % Schuldv. 5.000 RM<br />
1.7.1940 (R 9) EF<br />
Zum Zwecke <strong>de</strong>s Umtausches <strong>de</strong>r 5 (7,5) %igen<br />
Anleihe <strong>de</strong>r Stadt Salzburg vom Jahr 1925. Nur 7<br />
Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Nr. 448 Nr. 451<br />
Los 455 Schätzwert 125-200 €<br />
GEA Film AG<br />
Berlin, Aktie 10.000 Mark 5.5.1923.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 5000, nach Umstellung<br />
auf 20 RM nur noch 475, R 7) EF<br />
Ansässig in Berlin, Friedrichstr. 14. Firmenzweck: Herstellung<br />
und Vertrieb von Filmen, Han<strong>de</strong>l mit in- und ausländischen<br />
Filmlizenzen, Betrieb von Unternehmungen <strong>de</strong>r Film- und Kinoindustrie.<br />
1927 Erwerb <strong>de</strong>s Verlages Viktor Engel, Umzug nach<br />
42
Berlin-Charlottenburg (Kantstr. 6) und Umfirmierung in “Verlag<br />
Viktor Engel AG”. 1935 ist die Firma erloschen.<br />
Los 456 Schätzwert 30-75 €<br />
Gebr. Dickertmann<br />
Hebezeugfabrik AG<br />
Bielefeld, Aktie 1.000 RM 3.6.1942<br />
(Auflage 1090, R 3) EF<br />
Gründung 1843 <strong>als</strong> oHG, seit 1922 AG. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Hebezeuge,<br />
Win<strong>de</strong>n, Hebebühnen und Krane. 1986 Vergleich<br />
(1987 wie<strong>de</strong>r aufgehoben), im Zuge <strong>de</strong>r Sanierung stieg <strong>de</strong>r<br />
bekannte Gummersbacher Unternehmensberater Gerhard<br />
Kienbaum mit einer Schachtelbeteiligung ein und übernahm<br />
<strong>de</strong>n AR-Vorsitz. Geholfen hat’s nicht: 1990 ging die Bu<strong>de</strong> dann<br />
doch in Konkurs.<br />
Los 457 Schätzwert 30-90 €<br />
Gebr. Hörmann AG<br />
Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark 30.10.1911.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 3) EF<br />
Großformatig, sehr schöner Druck mit Zierumrahmung<br />
im Historismus-Stil, hübsche Kapitälchen.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1911 zwecks Übernahme <strong>de</strong>r Firma Gebr. Hörmann<br />
in Dres<strong>de</strong>n-Mickten (Kötzenbrodaer Str. 38/40), die mit ca. 500<br />
Beschäftigten Back-, Teig- und Zuckerwaren, Honigkuchen,<br />
Schokola<strong>de</strong> und Kakao herstellte. <strong>Der</strong> später in die Sternstr. 35<br />
verlegte Betrieb war bei Kriegsen<strong>de</strong> die größte Waffelfabrik<br />
Deutschlands (Marke Alpen-Stern). Börsennotiz Dres<strong>de</strong>n (ab<br />
1934 Leipzig). 1945 von <strong>de</strong>n Sowjets zu Reparationszwecken<br />
<strong>de</strong>montiert. 1972 aufgegangen im VEB RuBro (die literarisch<br />
wertvolle Abkürzung steht für “Russisch Brot”), 1974 eingeglie<strong>de</strong>rt<br />
in <strong>de</strong>n VEB Elite Dauerbackwaren Dres<strong>de</strong>n. Eine gera<strong>de</strong><br />
erst 1989 von ihm bei Elite entwickelte und fertiggebaute<br />
Anlage mit einem revolutionären Verfahren zur kontinuierlichen<br />
Fertigung von Russisch Brot rettete <strong>de</strong>r Konditor und Entwikklungsingenieur<br />
Dr. Hartmut Quendt nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> auf a-<br />
benteuerliche Weise vor <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Treuhand geplanten Verschrottung<br />
und grün<strong>de</strong>te die (bis heute am Markt erfolgreiche)<br />
Dr. Quendt Backwaren GmbH.<br />
Gründung 1903 unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1871 bestehen<strong>de</strong>n<br />
Fabriken von Berthold und Ernst Körting. Bei <strong>de</strong>r Gründung ü-<br />
bernahm ein Syndikat unter Führung <strong>de</strong>r Berliner Han<strong>de</strong>ls-Gesellschaft,<br />
an <strong>de</strong>m die AEG mit über 25 % beteiligt war, nom. 4<br />
Mio. Mark Aktien. Herstellung von Zentralheizungsanlagen,<br />
Gasmaschinen, Strahlapparaten, Motoren von 5-1500 PS und<br />
Benzinpumpen. Zweignie<strong>de</strong>rlassungen in Köln und Hamburg,<br />
Tochtergesellschaften in Argentinien und Mexico. Die elektrotechnische<br />
Abteilung wur<strong>de</strong> <strong>als</strong> Gebr. Körting Elektricitäts-<br />
GmbH verselbständigt und vollständig von <strong>de</strong>r AEG übernommen.<br />
1918 Ankauf <strong>de</strong>r Arbeiterkolonie Körtingsdorf mit 43<br />
Wohnhäusern. Als Spätfolge <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise kam die<br />
in Berlin börsennotierte Körting Anfang <strong>de</strong>r 30er Jahre von zwei<br />
Seiten in die Bredouille: Außenstän<strong>de</strong> in Südamerika wur<strong>de</strong>n<br />
wegen dortiger Inflation und Zahlungssperren uneinbringlich,<br />
zugleich brach <strong>de</strong>r Markt für Zentralheizungs-Anlagen wegen<br />
<strong>de</strong>r völligen Flaute im Baugewerbe zusammen. Im März 1932<br />
Konkurs: “<strong>Der</strong> Konkursverwalter hat in <strong>de</strong>m Bestreben, einem<br />
halben Tausend Volksgenossen die Arbeitsstätte zu erhalten ...<br />
die Betriebe nicht stillgelegt, son<strong>de</strong>rn nach schärfsten Rationalisierungsmaßnahmen<br />
weitergeführt. <strong>Der</strong> Ruf <strong>de</strong>s Namens Körting<br />
und das Vertrauen <strong>de</strong>r alten Kundschaft hat sich während<br />
dieser konkursmäßigen Fortführung bewährt.” Im August 1932<br />
Gründung <strong>de</strong>r Körting Heizungs-, Maschinen- und Apparate AG<br />
<strong>als</strong> Auffanggesellschaft. Umfirmiert 1955 in Körting AG, 1979<br />
in Körting Hannover AG. Bis heute ein führen<strong>de</strong>r Anbieter von<br />
Strahlpumpen und Heiz- und Prozess-Wärmetechnik.<br />
Los 459 Schätzwert 25-50 €<br />
Gebr. Krüger & Co. AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 RM April 1942<br />
(Auflage 460, R 4) UNC-EF<br />
Gründung 1873, AG seit 1900. In <strong>de</strong>m Werk in Berlin-Köpenick<br />
(Mahlsdorfer Str. 107) wur<strong>de</strong>n Gas- und Wasserarmaturen,<br />
Bierarmaturen und Ausschankanlagen hergestellt. 1917 Erwerb<br />
<strong>de</strong>r Carl Schoening Eisengießerei und Werkzeugmaschinenfabrik<br />
AG in Berlin-Reinickendorf. 1945 Demontage <strong>de</strong>r Anlagen,<br />
1949 Enteignung <strong>de</strong>s Köpenicker Werkes und Sitzverlegung<br />
nach Berlin-Reinickendorf, dort 1954 Wie<strong>de</strong>raufnahme<br />
<strong>de</strong>r Produktion. Zum angestammten Produktionsprogramm kamen<br />
später noch Getränke- und Warenverkaufsautomaten.<br />
Börsennotiz Berlin, Großaktionär war zunächst die Phönix Nähmaschinen-AG<br />
Baer & Rempel, Bielefeld; in <strong>de</strong>n 60er Jahren<br />
dann die Keramische Industrie-Bedarfs-KG Paul Gatzke, Berlin;<br />
in <strong>de</strong>n 70er Jahren Verpachtung <strong>de</strong>s Fabrikgebäu<strong>de</strong>s an <strong>de</strong>n<br />
neuen Großaktionär Lehmann-Werke KG. 1981/82 letztmalig<br />
im AG-Handbuch erwähnt.<br />
Los 460 Schätzwert 25-50 €<br />
Gebr. Roe<strong>de</strong>r AG<br />
Darmstadt, Aktie 100 RM Juni 1928<br />
(Auflage 3000, R 2) EF<br />
Gründung 1866, AG seit 1919 <strong>als</strong> “Erste Darmstädter Herdfabrik<br />
u. Eisengießerei Gebr. Roe<strong>de</strong>r AG”, 1923 umfirmiert wie o-<br />
ben. Das Werk in <strong>de</strong>r Rheinstr. 99 produzierte Öfen, Her<strong>de</strong>, Kücheneinrichtungen<br />
und Gußeisen. 1921 Übernahme <strong>de</strong>r Rastatter<br />
Hofherdfabrik Stierlin & Vetter GmbH (Werk 1926 stillgelegt,<br />
Grundstück an die Stadt Rastatt in Ba<strong>de</strong>n verkauft), 1922 Aktientausch<br />
mit <strong>de</strong>r Prometheus AG für elektrische Heiz- und<br />
Kochapparate in Frankfurt a.M., die 1927 im Wege <strong>de</strong>r Fusion<br />
ganz übernommen wur<strong>de</strong>. Börsennotiz Frankfurt. 1968 Umwandlung<br />
in eine GmbH. Das operative Geschäft war schon<br />
1966 in die ROEDER-Grossküchentechnik GmbH ausgeglie<strong>de</strong>rt<br />
und an die Burger Eisenwerke AG in Burg (Dillkreis) verkauft<br />
wor<strong>de</strong>n, die wie<strong>de</strong>rum zur Bu<strong>de</strong>rus AG in Wetzlar gehörte.<br />
Schrey AG. 1927 übernahm die Brauerei zum Felsenkeller bei<br />
Dres<strong>de</strong>n die Aktienmehrheit, <strong>de</strong>shalb Umfirmierung in “Brauerei<br />
zum Felsenkeller Pirna AG”. 1928/29 Übernahme <strong>de</strong>r Bergschloß-Brauerei<br />
Sebnitz, die gleich darauf stillgelegt wur<strong>de</strong>.<br />
1933 wur<strong>de</strong> auch <strong>de</strong>r Brauerei- und Mälzereibetrieb in Pirna<br />
(Braustr. 4) stillgelegt, anschließend ließ man das Bier bei <strong>de</strong>r<br />
Muttergesellschaft in Dres<strong>de</strong>n im Lohnsudverfahren herstellen.<br />
<strong>Der</strong> Vertrieb erfolgte über Nie<strong>de</strong>rlagen in Königstein (Elbe), Altenberg<br />
(Erzgeb.), Sohland a/Spree und Sebnitz, beschäftigt<br />
waren zuletzt noch 28 Mitarbeiter. 1946 enteignet, seit 1978<br />
VEB Dres<strong>de</strong>ner Brauereien Nie<strong>de</strong>rlage Pirna.<br />
Los 462 Schätzwert 75-150 €<br />
Gebr. Uekermann,<br />
Brauerei Felsenkeller<br />
Schweicheln bei Herford, 5 % Teilschuldv.<br />
500 RM Juli 1939 (Auflage 420, R 6) EF<br />
1878 gegrün<strong>de</strong>t von Gustav und Georg Uekermann <strong>als</strong> Gebr.<br />
Uekermann, Brauerei Felsenkeller. Das Unternehmen erreichte<br />
2003 einen Jahresumsatz von 58 Mio. € und war die achtgrößte<br />
Fassbierbrauerei Deutschlands. 2006 Namensän<strong>de</strong>rung<br />
in Herfor<strong>de</strong>r Brauerei GmbH & Co. KG. 2007 Integration in die<br />
Warsteiner Gruppe.<br />
Los 463 Schätzwert 50-100 €<br />
Gebrü<strong>de</strong>r Adt AG<br />
Wächtersbach, Aktie 400 RM Jan. 1933<br />
(Auflage 2955, R 5) EF<br />
Ursprung sind die 1839-86 errichteten Hartpapier-Fabriken <strong>de</strong>r<br />
Gebrü<strong>de</strong>r Adt oHG in Ensheim (Saar), Forbach (Lothr.), Schwarzenacker<br />
(Saar), Pont-a-Mousson (Frankreich) und Marienau.<br />
Die Expansion verlief sehr erfolgreich, bereits 1860 waren Absatzmärkte<br />
auf allen Kontinenten erschlossen. Zum 50. Firmenjubiläum<br />
1889 beschäftigte das Unternehmen über 2500 Arbeiter,<br />
die über 6 Mio. Artikel pro Jahr absetzten. Adt bot in seinen<br />
Katalogen 10000 verschie<strong>de</strong>ne Artikel (u.a. 370 Artikel für<br />
Raucher, 180 verschie<strong>de</strong>ne Fe<strong>de</strong>rkästen für Schüler, 300 Tellerund<br />
Untertassenmuster für die Haushälterin, 290 Toilettenartikel,<br />
270 Artikel für die Wohnungsgestaltung, etc.) an und war<br />
mit dieser Angebotsform weltweit einzigartig. In <strong>de</strong>n Folgejahren<br />
wur<strong>de</strong> die Produktpalette noch erweitert: 1890 - Fabikation<br />
von Patronenhülsen aus Karton, 1892 - Herstellung erster Elektroartikel,<br />
1902 - Fabrikation elektrischer Isolierungen, 1909 -<br />
Erzeugung autogen geschweißter kaltgezogener Stahlrohre.<br />
1901 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft <strong>als</strong> Gebrü<strong>de</strong>r Adt<br />
AG mit Sitz in Forbach (Lothringen) und bei <strong>de</strong>r Gelegenheit<br />
auch Übernahme Anlagen sowie <strong>de</strong>s Verteilernetzes <strong>de</strong>r Elektrizitätswerke<br />
Bliesschweyen GmbH. Zu Beginn <strong>de</strong>s 20. Jh. kontrollierte<br />
die inzwischen schon verzweigte Familie Adt drei Gruppen<br />
von Werken: 1) Die Pfälzer Gruppe unter Leitung von Eduard<br />
Adt umfaßte das Stammwerk Ensheim, die Papier- und Kartonfabrik<br />
Schwarzenacker sowie das E-Werk Bliessweyen. 2)<br />
Die Forbacher Gruppe unter <strong>de</strong>r Leitung von Johann Baptist Adt<br />
uns seinem Sohn Gustav Adt umfaßte die Fabrik Forbach und<br />
die Papier- und Kartonfabrik Marienau. 3) Die französische<br />
Gruppe unter Leitung von Emile Adt (Sohn von Peter Adt) bestand<br />
aus <strong>de</strong>m Werk Pont-à-Mousson und <strong>de</strong>r Papier- und Kartonfabrik<br />
Blénod. <strong>Der</strong> Nie<strong>de</strong>rgang <strong>de</strong>s ruhmreichen Konzerns<br />
begann mit <strong>de</strong>m 1. Weltkrieg. Die Gesellschaft kam nach <strong>de</strong>m<br />
Krieg unter französische Zwangsverwaltung, <strong>de</strong>shalb 1919 Sitzverlegung<br />
nach Villingen, 1920 ins hessische Wächtersbach,<br />
wo die Kartonagen-Industrie Friedrich Christian GmbH übernommen<br />
wur<strong>de</strong>. Die Firma erreichte jedoch niem<strong>als</strong> mehr die<br />
Stellung wie vor <strong>de</strong>m 1. Weltkrieg. 1970/71 Sitzverlegung nach<br />
Frankfurt a.M. und Einstieg in’s Bauträgergeschäft, außer<strong>de</strong>m<br />
Alleingesellschafter <strong>de</strong>r Allibert GmbH (Ba<strong>de</strong>zimmerausstattungen<br />
etc.) und <strong>de</strong>r Adt-Götze GmbH (Rollä<strong>de</strong>n, Markisen). Mehrheitsaktionär<br />
war inzwischen die französische Sommer-Allibert<br />
S.A. 1985 Vergleich (später wie<strong>de</strong>r aufgehoben), das dafür ursächliche<br />
Bauträgergeschäft wur<strong>de</strong> abgestoßen.<br />
auch <strong>de</strong>n Hammersen-Konzern in’s Taumeln. Am 3.8.1931<br />
stellte Elbers die Zahlungen ein, entließ fast die gesamte Belegschaft<br />
und ging in einen Liquidationsvergleich. Die gesamten<br />
Werksanlagen in Oberhagen, Dödterstr. 10 übernahm En<strong>de</strong><br />
1931 die Stadt Hagen, die sie an die neu gegrün<strong>de</strong>te Gesellschaft<br />
für Elbersdrucke GmbH verpachtete. Mit <strong>de</strong>m alteingeführten<br />
Markennamen hielt sich dieser Stoffdrucker dann jahrzehntelang<br />
am Markt und mußte erst 1997 Konkurs anmel<strong>de</strong>n.<br />
Als Han<strong>de</strong>lsfirma für große Einzelhändler wie Otto und namhafte<br />
Baumärkte wur<strong>de</strong> die Marke vom ehemaligen Verkaufsleiter,<br />
nunmehr in Iserlohn, weitergeführt, ging erst an einen ausländischen<br />
Investor und 2002 an Rasch-Textil in Bramsche bei Osnabrück.<br />
Mitte 2007 kehrte Elbersdrucke mit einem Fabrikverkauf<br />
an <strong>de</strong>n alten Standort in Oberhagen, Dödterstr. 10 zurück,<br />
<strong>de</strong>r im übrigen heute <strong>als</strong> “Elbersdrucke Industriehallen” u.a. mit<br />
<strong>de</strong>m Cinestar eine bekannte Eventlocation ist.<br />
Los 465 Schätzwert 25-50 €<br />
Gebrü<strong>de</strong>r Friese AG<br />
Kirschau, Aktie 1.000 RM Sept. 1938<br />
(Auflage 1800, R 3) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1845 unter August Friese, dann 1890 mit <strong>de</strong>r Mechanischen<br />
Weberei August Friese vereinigt. 1921 durch Ankauf<br />
in <strong>de</strong>n Besitz <strong>de</strong>r Mechanischen Weberei AG, Sohland, ü-<br />
bergegangen, die ihren Namen in Gebrü<strong>de</strong>r Friese än<strong>de</strong>rte und<br />
ihren Sitz nach Kirschau verlegte. 1992 Fortsetzung <strong>de</strong>r Gesellschaft,<br />
1994 aufgelöst, 1998 Gebrü<strong>de</strong>r Friese AG i.A.,<br />
Dres<strong>de</strong>n.<br />
Los 466 Schätzwert 25-50 €<br />
Gebrü<strong>de</strong>r Goedhart AG<br />
Berlin, Aktie 100 RM Dez. 1941 (Auflage<br />
1000, R 4) EF<br />
Gründung 1906 in Düsseldorf. Eingebracht wur<strong>de</strong> die Firma<br />
Bauunternehmung Gebrü<strong>de</strong>r Goedhart GmbH in Düsseldorf mit<br />
Zweignie<strong>de</strong>rlassungen in Wilhelmshaven, Danzig und Kiel. Die<br />
Ges., die früher fast ausschließlich Baggerarbeiten auf See und<br />
in Flußmündungen im In- und Ausland sowohl im Interesse <strong>de</strong>r<br />
Kriegs- <strong>als</strong> auch <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lsflotte durchführte, nahm En<strong>de</strong><br />
1918 auch <strong>de</strong>n Schiffbaubetrieb auf und <strong>de</strong>hnte 1919 ihr Betätigungsfeld<br />
auf die Herstellung und <strong>de</strong>n Vertrieb von Torf aus,<br />
welcher Betriebszweig aber nach kurzer Zeit wie<strong>de</strong>r aufgegeben<br />
wur<strong>de</strong>. <strong>Der</strong> Werftbetrieb wur<strong>de</strong> 1927 stillgelegt, die Grundstücke<br />
<strong>de</strong>s Travewerks verkauft. 1940 Sitzverlegung nach Berlin.<br />
Großaktionär (1943): Schantung Han<strong>de</strong>ls-AG, Berlin. 1948<br />
verlagert nach Lübeck, 1962 nach West-Berlin, 1965 nach<br />
München, 1970 aufgelöst, 1979 Fortsetzung <strong>de</strong>r Gesellschaft,<br />
1981 verlagert nach Hamburg. 1998 Gebrü<strong>de</strong>r Goedhart Beteiligungs-<br />
und Han<strong>de</strong>ls-AG, Hamburg.<br />
Los 458 Schätzwert 75-150 €<br />
Gebr. Körting AG<br />
Lin<strong>de</strong>n bei Hannover, Aktie 1.000 Mark<br />
21.9.1903. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 16000,<br />
R 5) VF<br />
Großformat, sehr schöne Jugendstil-Gestaltung.<br />
Los 461 Schätzwert 80-185 €<br />
Gebr. Schrey AG<br />
Pirna, Aktie 1.000 Mark 21.3.1907<br />
(Auflage 1000, R 3) EF<br />
Die Bierbrauerei und Malzfabrik “Bergschlösschen” wur<strong>de</strong><br />
1874 von Adolf Maultzsch gegrün<strong>de</strong>t. Nach <strong>de</strong>m Übergang an<br />
die Gebr. Schrey (1889) dann 1907 Umwandlung in die Gebr.<br />
Los 464 Schätzwert 30-50 €<br />
Gebrü<strong>de</strong>r Elbers AG<br />
Hagen i. W., 5 % Genußrechtsurkun<strong>de</strong><br />
100 RM Jan. 1927 (R 9) EF<br />
Uralter, bereits 1822 gegrün<strong>de</strong>ter Textilbetrieb. 1895 in eine AG<br />
umgewan<strong>de</strong>lt. Vollstufiger Betrieb mit Spinnerei, Weberei, Bleicherei,<br />
Färberei und Stoffdruckerei. Fabrikation von Mo<strong>de</strong>genres<br />
und Möbelstoffen. Mehrheitsaktionär war über die Holdinggesellschaft<br />
Deutsche Baumwoll AG <strong>de</strong>r Osnabrücker Hammersen-Textilkonzern.<br />
Die Weltwirtschaftskrise 1930/31 brachte<br />
Nr. 467<br />
43
Los 467 Schätzwert 20-40 €<br />
Gebrü<strong>de</strong>r Haebler AG<br />
Zittau i/Sa., Aktie 1.000 RM Juni 1942<br />
(Auflage 1500, R 2) EF<br />
Die mechanische Weberei in <strong>de</strong>r Gablerstr. 36 wur<strong>de</strong> 1893 von<br />
Robert Haebler gegrün<strong>de</strong>t. 1916 Umwandlung in die “A. Nachod<br />
& Haebler AG”. Dieser zu wenig arische Firmenname wur<strong>de</strong><br />
1941 wie oben geän<strong>de</strong>rt. Die Weberei, die hauptsächlich<br />
kunstsei<strong>de</strong>ne und zellwollene Futter- und Klei<strong>de</strong>rstoffe produzierte,<br />
wur<strong>de</strong> nach 1945 enteignet. Die AG selbst verlegte<br />
1980 zwecks Liquidierung <strong>de</strong>s Westvermögens ihren Sitz nach<br />
Hamburg.<br />
Los 468 Schätzwert 150-250 €<br />
Gebrü<strong>de</strong>r Rauch AG<br />
Heilbronn-Neckar, Aktie 1.000 Mark<br />
27.7.1923. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1500,<br />
R 8) EF<br />
Zuvor ganz unbekannt gewesen!<br />
Um 1820 errichteten die Brü<strong>de</strong>r Adolf und Moritz von Rauch ihre<br />
Papierfabrik, in <strong>de</strong>r sie 1823 eine englische Papiermaschine<br />
in Betrieb nahmen. 1923 Umwandlung in eine AG. Mitte<br />
1942 wur<strong>de</strong> die Fabrik kriegsbedingt stillgelegt. Nach <strong>de</strong>m 2.<br />
Weltkrieg Umwandlung in eine GmbH, die dann nur noch Papiergroßhan<strong>de</strong>l<br />
betrieb, die Papierfabrikation wur<strong>de</strong> nicht wie<strong>de</strong>r<br />
aufgenommen.<br />
Los 469 Schätzwert 500-625 €<br />
Gebrü<strong>de</strong>r Stoevesandt KGaA<br />
Bremen, Aktie 1.000 Mark 22.6.1892<br />
(Auflage 600, R 9) EF-<br />
Die älteste Aktienausgabe dieser Ges. war vorher<br />
vollkommen unbekannt!<br />
Gründung 1845 in Bremen <strong>als</strong> Kommanditges. auf Aktien (Betrieb<br />
von Anfang an in Neuhütte bei Obernkirchen 10 km nördlich<br />
von Rinteln, 1960 stillgelegt). 1876 Sitzverlegung nach<br />
Rinteln, dort Neubau <strong>de</strong>s zweiten, noch heute produzieren<strong>de</strong>n<br />
Werkes. 1978 Umwandlung von einer KGaA in eine AG. Noch<br />
heute einer <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten Hohlglas-Hersteller, Spezialität<br />
sind Son<strong>de</strong>ranfertigungen vor allem für Spirituosenflaschen.<br />
Neben <strong>de</strong>r Familie Stoevesandt (75 %) war die Gerresheimer<br />
Glas aus Düsseldorf zunächst mit 22 % dabei, En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 80er<br />
Jahre baute sie ihre Beteiligung auf 99,75 % aus. 1999 ging<br />
das Paket an <strong>de</strong>n französischen BSN-Konzern.<br />
Nr. 469 Nr. 481<br />
in Prokov bei Moskau. 1997 Übernahme <strong>de</strong>r Traditionsmarke<br />
Sarotti vom Nestlé-Konzern. 2003 wird Stollwerck vom<br />
Schweizer Schokola<strong>de</strong>konzern Barry Callebaut übernommen,<br />
2005 squeeze out <strong>de</strong>r freien Aktionäre und Umwandlung in eine<br />
GmbH.<br />
Los 471 Schätzwert 25-50 €<br />
Gemein<strong>de</strong> Ilmenau<br />
Ilmenau, 6 % Schuldv. Lit. A 2 Ztr. Koks<br />
Juni 1923 (R 4) EF<br />
Großformatiges Papier, <strong>de</strong>korativ gestaltet, mit<br />
kleiner Wappen-Vign.<br />
Los 473 Schätzwert 75-125 €<br />
Gemeinnützige Wohnungsbau-AG<br />
(Gewobag)<br />
Dres<strong>de</strong>n, Namensaktie 1.000 RM<br />
31.3.1931 (Auflage 600, R 7) EF<br />
Gründung 1928, seit 1931 führte die Firma <strong>de</strong>n Zusatz “Gewobag”.<br />
Bau von Kleinwohnungen im eigenen Namen. Größtes<br />
Bauvorhaben war die Errichtung <strong>de</strong>r Großsiedlung Dres<strong>de</strong>n-<br />
Trachau. Großaktionär war die Stadt Dres<strong>de</strong>n, die 2006<br />
Schlagzeilen machte, <strong>als</strong> sie ihre 48.000 kommunalen Wohnungen<br />
für 1,7 Mrd. Euro an <strong>de</strong>n US-Finanzinvestor Fortress<br />
verkaufte und damit auf einen Schlag schul<strong>de</strong>nfrei wur<strong>de</strong>.<br />
<strong>de</strong>r Wied und Waldbreitbach im Westerwald (die Kapelle war<br />
seit <strong>de</strong>m 18. Jh. ein beliebter Wallfahrtsort). Die Franziskanerbrü<strong>de</strong>r<br />
machten sich zur Hauptaufgabe die Erziehung und Ausbildung<br />
von Waisen sowie die Armen- und Krankenpflege. Als<br />
Teil <strong>de</strong>r franziskanischen Familie wer<strong>de</strong>n sie <strong>de</strong>m Regulierten<br />
Dritten Or<strong>de</strong>n zugerechnet. Unmittelbar betreiben die Franziskanerbrü<strong>de</strong>r<br />
heute das Krankenhaus St. Marienwörth und das<br />
Pflegeheim Haus St. Josef in Bad Kreuznach, das Pflegeheim<br />
St. Antoniushaus in Bad Münster am Stein, das Wohn- und<br />
Pflegeheim St. Josefshaus in Hausen/Wied und die Wohn- und<br />
Dienstleistungseinrichtung Kloster Ebernach in Cochem sowie<br />
mittelbar über die “Franziskanerbrü<strong>de</strong>r Betriebs- und Beschäftigungs-gGmbH”<br />
die Pflegeheime Puricelli Stift in Rheinhöfen<br />
und Haus Maria Königin in Kirn sowie <strong>de</strong>n Palliativ-Stützpunkt<br />
Rheinhessen-Nahe in Bad Kreuznach.<br />
Los 470 Schätzwert 20-40 €<br />
Gebrü<strong>de</strong>r Stollwerck AG<br />
Köln, Aktie 1.000 RM Sept. 1932 (Auflage<br />
8000, R 2, kpl. Aktienneudruck) EF<br />
Prägesiegel lochentwertet (RB).<br />
1839 eröffnet Franz Stollwerck in Köln eine Fabrik für Hustenbonbons<br />
und macht damit ein Vermögen. Ab 1860 wer<strong>de</strong>n<br />
auch Schokola<strong>de</strong>, Marzipan und Printen produziert. Nach seinem<br />
Tod 1876 führen fünf Söhne die Firma <strong>als</strong> “Gebrü<strong>de</strong>r Stollwerck”<br />
weiter und wan<strong>de</strong>ln sie 1902 in eine AG um. Zweigwerke<br />
entstehen in Wien (1873), Berlin (1886), Pressburg/Bratislava<br />
(1896), London (1903), Stamford/USA (1905, enteignet<br />
1918) und Kronstadt/Brasov in Siebenbürgen (1922). Die Werke<br />
in Berlin und Wien wer<strong>de</strong>n 1945 bzw. 1957 entschädigungslos<br />
enteignet. 1971 übernimmt <strong>de</strong>r Schokola<strong>de</strong>nfabrikant<br />
Dr. Hans Imhoff die Aktienmehrheit und macht Stollwerck<br />
mit <strong>de</strong>r Übernahme von Waldbaur in Stuttgart und Sprengel in<br />
Hannover zum Marktführer bei Schokola<strong>de</strong> und Keksen. 1991<br />
Übernahme <strong>de</strong>r Thüringer Schokola<strong>de</strong>nwerk GmbH, <strong>de</strong>r größten<br />
Schokola<strong>de</strong>nfabrik <strong>de</strong>r ehem. DDR, die für 200 Mio. DM<br />
mo<strong>de</strong>rnisiert wird. 1992/93 wird auch in Ungarn und Polen die<br />
Marktführerschaft errungen, 1996 Neubau einer großen Fabrik<br />
Los 472 Schätzwert 60-120 €<br />
Gemeinnützige AG für Wohnungsbau<br />
Köln, Namens-Sammel-VZ-Aktie 10 x 100<br />
Goldmark 26.11.1924 (R 5) EF<br />
Faksimilesignatur Konrad A<strong>de</strong>nauer <strong>als</strong> Aufsichtsratspräsi<strong>de</strong>nt.<br />
In Köln regierte seit 1917 die Zentrumspartei<br />
mit A<strong>de</strong>nauer <strong>als</strong> Oberbürgermeister,<br />
<strong>de</strong>r die Stadt systematisch zu einer Großstadt ausbaute,<br />
wobei die sozialreformerischen Gedanken<br />
wegweisend waren.<br />
Die 1913 gegrün<strong>de</strong>te und bis in unsere Tage in Düsseldorf börsennotierte<br />
Wohnungsgesellschaft macht heute mit <strong>de</strong>r Vermietung<br />
von 24.600 Wohnungen in 3.200 Häusern einen Jahresumsatz<br />
von 180 Mio. €. 2001 umbenannt in GAG Immobilien<br />
AG.<br />
Los 474 Schätzwert 150-200 €<br />
Gemeinnütziger Bauverein Oberland AG<br />
Lobenstein, Namensaktie 40 RM<br />
10.11.1937 (Auflage 1000, R 9) EF<br />
Datum maschinenschriftlich, mit Originalunterschriften.<br />
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1919. Während ihres Bestehens errichtete die Gesellschaft<br />
47 Häuser. Großaktionäre: Fürstl. Reuß’sche Vermögensverwaltung<br />
in Gera, Stadtgemein<strong>de</strong> Lobenstein.<br />
Los 475 Schätzwert 60-80 €<br />
Genossenschaft <strong>de</strong>r Franziskanerbrü<strong>de</strong>r<br />
(Genootchap van <strong>de</strong> Broe<strong>de</strong>rs<br />
van <strong>de</strong>n H. Franciscus)<br />
Waldbreitbach, 8 % Obl. 1.000 fl.<br />
15.9.1925 (R 8) VF<br />
Peter Wirth (<strong>de</strong>r sich später Jakobus nannte) grün<strong>de</strong>te am<br />
12.6.1862 die Kongregation <strong>de</strong>r “Franziskanerbrü<strong>de</strong>r vom Heiligen<br />
Kreuz” (FFSC) in <strong>de</strong>r Kreuzkapelle zwischen Hausen an<br />
Los 476 Schätzwert 25-120 €<br />
Genossenschaft <strong>de</strong>r Schwestern<br />
Unserer Lieben Frau<br />
Mülhausen (Grefrath), 7 % Obl. 1.000 fl.<br />
1.6.1928 (Auflage 400, R 8) VF<br />
Hypothekaranleihe, abgeschlossen mit Genehmigung<br />
<strong>de</strong>s Heiligen Stuhles in Rom. Emissionsvolumen<br />
400.000 hfl. Zweisprachig nie<strong>de</strong>rlän -<br />
disch/<strong>de</strong>utsch. Original signiert von Antonie Sommer,<br />
die <strong>als</strong> Generaloberin <strong>de</strong>r Genossenschaft<br />
fungierte.<br />
Ein von <strong>de</strong>n Franziskanerinnen unterhaltenes Krankenhaus nahe<br />
Koblenz.<br />
44
Los 477 Schätzwert 30-80 €<br />
Georg Fromberg & Co. AG<br />
Berlin, Namensaktie 1.000 RM März<br />
1936 (Auflage 800, R 4) EF<br />
Gründung 1924 <strong>als</strong> Heimbank AG (<strong>als</strong> landwirtschaftliches Zentralbank-Institut<br />
anerkannt). Großaktionäre waren die Seehandlung<br />
(Preuß. Staatsbank) und die Preuß. Zentralgenossenschaftskasse.<br />
1936 Übernahme <strong>de</strong>s 1877 gegrün<strong>de</strong>ten Bankhauses<br />
Georg Fromberg & Co. und Verlagerung <strong>de</strong>s geschäftlichen<br />
Schwerpunkts vom landw. Siedlungs- auf das private Kun<strong>de</strong>ngeschäft,<br />
zugleich wie oben umbenannt. 1938 Übernahme<br />
<strong>de</strong>r Geschäfte <strong>de</strong>r Berliner Bankfirma Salomon & Oppenheim<br />
(ohne Zweifel eine sog. “Arisierung”). 1948 Sitzverlegung nach<br />
Düsseldorf, 1962 in Abwicklung getreten und 1964 gelöscht.<br />
Los 478 Schätzwert 30-75 €<br />
Georg Geiling & Co. AG<br />
Bacharach am Rhein, Aktie 100 RM<br />
6.2.1934 (Auflage 3350, R 4) UNC-EF<br />
Faksimile-Unterschrift G. Geiling.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> diese bekannte Sektkellerei 1900 <strong>als</strong> KG<br />
zwecks Bearbeitung und Vertrieb von Champagne-Weinen;<br />
1912 in eine AG (zunächst mit Sitz in St. Goar) umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
1929 Fusion mit <strong>de</strong>r “Union-Sektkellerei AG” in Würzburg. Eine<br />
kleine, feine Marke, bis in <strong>de</strong>n 90er Jahren <strong>de</strong>r Hauptkun<strong>de</strong><br />
(Sektkellerei Schloss Wachenheim) insolvent wur<strong>de</strong>: Geiling<br />
ging daraufhin unumkehrbar pleite, während - welche Ironie<br />
<strong>de</strong>s Schicks<strong>als</strong> - <strong>de</strong>r daran Schuldige (Wachenheim) gerettet<br />
wur<strong>de</strong>.<br />
Los 479 Schätzwert 30-90 €<br />
Geraer Strickgarnfabrik<br />
Gebrü<strong>de</strong>r Feistkorn AG<br />
Debschwitz-Gera (Reuss), Aktie 1.000<br />
Mark 20.10.1910. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage<br />
1250, R 3) EF<br />
Betrieb <strong>de</strong>r im Jahr 1880 gegrün<strong>de</strong>ten Strickgarnfabrik, AG seit<br />
1910. Herstellung von Garnen aller Art, vor allem wollener<br />
Handstrickgarne und Maschinenstrickgarne. Börsennotiz: Leipzig/Dres<strong>de</strong>n.<br />
1946 enteignet. 1951 Sitzverlegung nach München<br />
(Verwaltungssitz: Nie<strong>de</strong>rreuth Post Dietramszell, Obb.),<br />
Börsennotiz danach im Freiverkehr Berlin. 1967 Auflösung <strong>de</strong>r<br />
Beteiligungen an <strong>de</strong>r KG Textilwerk Kahnes in Kusel und <strong>de</strong>r<br />
Geraer Strickgarnfabrik GmbH, Delmenhorst (aus <strong>de</strong>nen immerhin<br />
regelmäßig zweistellige Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n erwirtschaftet wer<strong>de</strong>n<br />
konnten), seit 1968 in Liquidation, 1973 erloschen.<br />
Los 481 Schätzwert 600-750 €<br />
Gesellschaft Erholung<br />
Neuss, 5 % Actie 150 Mark 29.2.1876<br />
(R 10) VF-F<br />
Ausgestellt auf Herrn Joseph Oepen, Neuss. Originalunterschriften<br />
von sechs Vorstandsmitglie<strong>de</strong>rn.<br />
Ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz. Randschä<strong>de</strong>n<br />
fachgerecht restauriert.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> die noch heute bestehen<strong>de</strong> “Gesellschaft Erholung”<br />
bereits 1801. Sie reiht sich ein in eine Anzahl vergleichbarer<br />
in dieser Zeit entstan<strong>de</strong>ner Gesellschaften, die vor allem<br />
<strong>de</strong>m Zweck dienten, in einem geschlossenen Kreis ungehört von<br />
<strong>de</strong>n Spitzeln <strong>de</strong>s napoleonischen Polizeiministers gesellschaftliche<br />
Unterhaltung pflegen zu können. Im Januar 1876 wur<strong>de</strong> die<br />
Gesellschaft “durch Allerhöchste Cabinetsordre mit Corporationsrechten<br />
versehen”. Noch heute ist das Gesellschaftsgebäu<strong>de</strong><br />
ein fester Treffpunkt für weit über 100 Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r honorigen<br />
Gesellschaft, bis in die jüngste Vergangenheit übrigens ausschließlich<br />
Männer. Finanziert wur<strong>de</strong> die Immobilie, in<strong>de</strong>m die<br />
Mitglie<strong>de</strong>r “Actien” zeichneten, die aber in Wahrheit Anleihecharakter<br />
hatten, Zinsen trugen und durch Auslosung amortisiert<br />
wur<strong>de</strong>n. Hieß es im ältesten erhaltenen Statut von 1850 noch:<br />
“Zweck <strong>de</strong>r Gesellschaft ist anständige und gesellige Unterhaltung.”,<br />
so hat man sich später einen erweiterten kulturellen Anspruch<br />
gegeben, in <strong>de</strong>r Satzung von 1962 heißt es nun: “Zweck<br />
<strong>de</strong>r Gesellschaft ist, ihren Mitglie<strong>de</strong>rn Erholung im Rahmen geselliger<br />
und kultureller Veranstaltungen zu bieten.”<br />
Los 482 Schätzwert 100-125 €<br />
Gesellschaft für Gasindustrie<br />
in Augsburg<br />
Augsburg, 4,5 % Genußrechts-Urkun<strong>de</strong><br />
50 RM 2.1.1926 (R 9) EF<br />
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
200-Jahr-Feier <strong>de</strong>r Gesellschaft Erholung im Jahr 2001<br />
Die bereits 1864 gegrün<strong>de</strong>te Gesellschaft betrieb die Gaswerke<br />
Donauwörth, Kaufbeuren, Nördlingen, Sigmaringen und<br />
Steyr. <strong>Der</strong> gesamte italienische Besitz <strong>de</strong>r Gesellschaft ging<br />
durch <strong>de</strong>n Versailler Vertrag verloren. 1927 erwarb die Gesellschaft<br />
das Gaswerk Stuhlweissenburg in Ungarn, 1928 erwarb<br />
sie zusammen mit <strong>de</strong>r AG für Gas und Elektrizität Köln, Sitz<br />
Dortmund, das Gaswerk Mödling bei Wien.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1879 <strong>als</strong> ältestes Unternehmen <strong>de</strong>r Welt auf <strong>de</strong>m<br />
Gebiet <strong>de</strong>r Kältetechnik (Kälteerzeugung und -verwendung),<br />
Gasverflüssigung und -zerlegung zwecks Verwertung <strong>de</strong>r Lin<strong>de</strong>s’schen<br />
Patente und Verfahren. 1965 Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Firmennamens<br />
von “Gesellschaft für Lin<strong>de</strong>’s Eismaschinen AG” in<br />
“Lin<strong>de</strong> AG”. Heute mit über 40.000 Beschäftigten in <strong>de</strong>n Arbeitsgebieten<br />
Anlagenbau, För<strong>de</strong>rtechnik (<strong>de</strong>r Gabelstaplerbereich<br />
wur<strong>de</strong> vor kurzem in die KION ausgeglie<strong>de</strong>rt), Kältetechnik<br />
und technische Gase einer <strong>de</strong>r 30 großen DAX-Werte.<br />
Los 484 Schätzwert 25-50 €<br />
Gesellschaft<br />
für Lin<strong>de</strong>’s Eismaschinen AG<br />
Wiesba<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark 14.12.1922<br />
(Auflage 60000, R 2) VF<br />
Faksimile-Unterschrift von Dr. Carl von Lin<strong>de</strong> <strong>als</strong><br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Aufsichtsrats.<br />
I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriges Los.<br />
Los 485 Schätzwert 60-120 €<br />
Gesenberg-Brauerei AG<br />
Elberfeld, Aktie 1.000 Mark April 1922.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 3) EF<br />
Gründung 1922 nach Übernahme <strong>de</strong>r Elberfel<strong>de</strong>r Bierbrauerei<br />
H. & O. Gesenberg GmbH, errichtet bereits 1875, seit 1877<br />
Brauerei Gebr. Horion, 1883 Elberfel<strong>de</strong>r Actienbrauerei, 1901<br />
von Gesenberg übernommen. 1952 wur<strong>de</strong> das gesamte Aktienkapital<br />
durch die Wicküler-Küpper Brauereien AG übernommen.<br />
1982 in eine Kommanditgesellschaft umgewan<strong>de</strong>lt, 1994<br />
in Brau und Brunnen aufgegangen.<br />
Los 486 Schätzwert 50-100 €<br />
GETA AG für Tabakverarbeitung<br />
Bremen, Aktie 100 RM Dez. 1941<br />
(Auflage 3560, R 6) EF<br />
Gründung 1919 <strong>als</strong> GmbH, AG seit 1923. Erzeugung von Zigarren,<br />
Zigarillos und Stumpen in Bremen sowie (nahe <strong>de</strong>r badischen<br />
Tabakanbaugebiete) in Oberweier und Friesenheim im<br />
Schwarzwald. <strong>Der</strong> Wie<strong>de</strong>raufbau nach 1945 gestaltete sich<br />
schwierig. Eine Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong> erwirtschaftete <strong>de</strong>r Betrieb nur in<br />
Ausnahmefällen. Folge war die (1969 been<strong>de</strong>te) Liquidation.<br />
kauf von Getrei<strong>de</strong>, Futter- und Düngemitteln. Hauptsitz Meißen,<br />
Elbstr. 3. In Nie<strong>de</strong>rsedlitz bestand unter <strong>de</strong>r Firma Naumann &<br />
Ritschel eine Zweignie<strong>de</strong>rlassung. Seit 1933 Großverteiler im<br />
Reichsnährstand.<br />
Los 488 Schätzwert 30-75 €<br />
Getrei<strong>de</strong>-Industrie & -Commission AG<br />
Berlin, Aktie Ser. A 100 RM April 1927<br />
(Auflage 2500, R 4) EF<br />
Hochbe<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s Unternehmen <strong>de</strong>r Lebensmittelbranche.<br />
Gründung 1922 in Mainz <strong>als</strong> “Getrei<strong>de</strong>-Industrie & Han<strong>de</strong>ls-<br />
AG”. Han<strong>de</strong>l mit Getrei<strong>de</strong> und Mühlenfabrikaten, Futtermitteln,<br />
Braugerste und Hülsenfrüchten sowie Verarbeitung von Getrei<strong>de</strong>.<br />
Nie<strong>de</strong>rlassungen in Düsseldorf, Bremen, Hamburg, Hochheim<br />
a.M., Mannheim und Wiesba<strong>de</strong>n. Großaktionäre waren<br />
die Preuß. Zentralgenossenschaftskasse und die Deutsche<br />
Rentenbank Kreditanstalt (bei<strong>de</strong> Berlin) sowie die Großeinkaufsges.<br />
Deutscher Konsumvereine in Hamburg. 1927 Fusion<br />
mit <strong>de</strong>r Getrei<strong>de</strong>-Commission AG in Düsseldorf und umbenannt<br />
wie oben, zugleich Sitzverlegung nach Berlin. Durch diese Fusion<br />
kam man in <strong>de</strong>n Besitz von Mühlen in Krefeld, Münster,<br />
Köln-Mülheim, Witten, Duisburg, Dortmund und Mannheim, die<br />
1927 ausgegrün<strong>de</strong>t und in <strong>de</strong>r Beteiligung “Deutsche Mühlenvereinigung<br />
AG” zusammengefaßt wur<strong>de</strong>n. Ebenfalls 1927 Beteiligung<br />
an <strong>de</strong>r Weingart-Kaufmann-Landsberg-Getrei<strong>de</strong> AG in<br />
Berlin (Braugerstenbranche). 1934 erneut umbenannt in “ Gesellschaft<br />
für Getrei<strong>de</strong>han<strong>de</strong>l AG”, 1948 Sitzverlegung nach<br />
Düsseldorf, seit 1973 GmbH.<br />
Los 489 Schätzwert 30-75 €<br />
Gewerbe- und Han<strong>de</strong>lsbank AG<br />
Halle (Saale), Aktie 100 RM Juli 1925<br />
(Auflage 4000, R 3) EF<br />
Gründung 1907 <strong>als</strong> Hallesche Viehmarktsbank AG, 1920 umfirmiert<br />
in Hallesche Han<strong>de</strong>lsbank AG. 1922 Fusion mit <strong>de</strong>r Gewerbebank<br />
eGmbH Halle und Umfirmierung wie oben, im gleichen Jahr<br />
auch Übernahme <strong>de</strong>r Hausbesitzerbank eGmbH. Bis 1934 amtlich<br />
an <strong>de</strong>r Börse Halle, danach im Freiverkehr Leipzig gehan<strong>de</strong>lt.<br />
Los 480 Schätzwert 25-50 €<br />
Gersdorfer Steinkohlenbau-Verein<br />
Gersdorf (Bez. Chemnitz), Aktie 100 RM<br />
1.6.1933 (Auflage 5000, R 3) EF<br />
Gründung 1871. Nach Erschöpfung <strong>de</strong>r eigenen Lagerstätten<br />
1937 Vertrag mit <strong>de</strong>r Gewerkschaft Gottes Segen über <strong>de</strong>n Abbau<br />
<strong>de</strong>s nördlichen Kohlenfel<strong>de</strong>s bei <strong>de</strong>r benachbarten Kaisergrube.<br />
Seit 1980 betreibt <strong>de</strong>r gemeinnützige Verein Segen Gottes<br />
aktive Denkm<strong>als</strong>pflege an <strong>de</strong>m montanhistorischen Denkmal.<br />
Los 483 Schätzwert 150-250 €<br />
Gesellschaft<br />
für Lin<strong>de</strong>’s Eismaschinen AG<br />
Wiesba<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark 1.7.1908<br />
(Auflage 2000, R 6) VF<br />
Faksimilesignatur Dr. Carl von Lin<strong>de</strong>. Zuvor ganz<br />
unbekannt gewesener Jahrgang dieses be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />
DAX-Konzerns.<br />
Los 487 Schätzwert 150-250 €<br />
Getrei<strong>de</strong>- und Dünger-Credit-AG<br />
Meißen, Aktie 100 RM 1.12.1937 (Auflage<br />
600, R 8) EF-VF<br />
Nur 14 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1923 zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r wirtschaftlichen Belange<br />
<strong>de</strong>r am Getrei<strong>de</strong>-, Futtermittel- und Düngermittelverkehr beteiligten<br />
Berufskreise, Beschaffung <strong>de</strong>s nötigen Kredits für <strong>de</strong>n<br />
Landhan<strong>de</strong>l, schließlich auch gemeinschaftlicher An- und Ver-<br />
Nr. 490<br />
45
Los 490 Schätzwert 75-100 €<br />
Gewerkschaft Barbarossa<br />
Hannover, Genussschein o.N. 1.2.1935<br />
(Auflage 1000, R 8) EF<br />
Bohrgesellschaft auf Erdöl und Gas.<br />
Los 495 Schätzwert 50-100 €<br />
Gewerkschaft Deutschland<br />
Hannover, Kuxschein 1/1000 7.4.1898.<br />
Grün<strong>de</strong>rstück (Auflage 1000, R 3) EF-VF<br />
Das Kalibergwerk (später zum Wintershall-Konzern gehörig) lag<br />
in <strong>de</strong>r Gemarkung <strong>de</strong>s Ritterguts Franzberg im Kreis Hannover-<br />
Lin<strong>de</strong>n. För<strong>de</strong>rung von Sylvinit, Hart- und Steinsalz. 1914 boten<br />
die Alkaliwerke Ronnenberg 3 eigene Aktien im Tausch gegen<br />
einen Deutschland-Kux und übernahmen so die Mehrheit.<br />
Die Anfänge <strong>de</strong>s Bergbaus bei Wie<strong>de</strong>n (Lkrs. Lörrach) im südlichen<br />
Schwarzwald gehen bis in das beginnen<strong>de</strong> 13. Jh. zurück.<br />
<strong>Der</strong> Abbau <strong>de</strong>r Blei- und Silbererze kam En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 18. Jh.<br />
zum Erliegen. Um 1920 wur<strong>de</strong> angesichts <strong>de</strong>s vermehrten Bedarfs<br />
an Industriemineralien wie Fluorit (Flußspat) und Baryt<br />
(Schwerspat) von <strong>de</strong>r Gewerkschaft Finstergrund bei Wie<strong>de</strong>n<br />
ein Flußspat-Bergwerk eröffnet. Rd. 20 km Stollen sprengten<br />
die Bergleute im Laufe <strong>de</strong>r Jahrzehnte in <strong>de</strong>n Berg. <strong>Der</strong> geför<strong>de</strong>rte<br />
Flußspat wur<strong>de</strong> anfänglich in Wie<strong>de</strong>n und ab 1942 in einem<br />
Flotationsbetrieb in Utzenfeld zu Flußspatmehl aufbereitet.<br />
Das Produkt war vor allem von <strong>de</strong>r chemischen Industrie begehrt<br />
und zeitweise ein wichtiges Exportgut in die USA. 1969<br />
wur<strong>de</strong> das Bergwerk von <strong>de</strong>r BAYER AG, Leverkusen übernommen<br />
und 1972 nach einem langanhalten<strong>de</strong>n Verfall <strong>de</strong>r Rohstoffpreise<br />
stillgelegt. 1973 grün<strong>de</strong>ten dort beschäftigt gewesene<br />
Bergleute <strong>de</strong>n “Bergmannsverein Finstergrund Wie<strong>de</strong>n”<br />
zwecks Erhaltung bergbaulicher Tradition und Ausbau zum<br />
Schaubergwerk. Seit 1982 ist das Schaubergwerk Finstergrund<br />
<strong>de</strong>r Öffentlichkeit zugänglich.<br />
Los 491 Schätzwert 30-75 €<br />
Gewerkschaft Beienro<strong>de</strong><br />
Königslutter, Kuxschein 1/5000<br />
26.10.1923 (Auflage 5000, R 4) EF-VF<br />
Originalunterschrift Gerhard Korte (geb. 1858<br />
in Celle, gest. 1945 in Mag<strong>de</strong>burg), nach <strong>de</strong>m in<br />
Mag<strong>de</strong>burg zeitweise eine Straße benannt war. Er<br />
gilt <strong>als</strong> die führen<strong>de</strong> Persönlichkeit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />
Kaliindustrie. Beruflich zunächst im Steinsalzhan<strong>de</strong>l<br />
tätig, begann er 1889 im oberen Allertal mit <strong>de</strong>r Erbohrung<br />
von Kalisalz und grün<strong>de</strong>te 1896 die Gewerkschaft<br />
Burbach, die 1898 in Beendorf die Kaliför<strong>de</strong>rung<br />
aufnahm (in diesem Salzstock richtete<br />
die DDR später das Atommüll-Endlager Morsleben<br />
ein). Bis 1907 kaufte Gerhard Korte mit finanzieller<br />
Unterstützung <strong>de</strong>s Direktors <strong>de</strong>r Mag<strong>de</strong>burger Straßenbahn<br />
und seines Bru<strong>de</strong>rs Friedrich zwischen<br />
Weferlingen und Eilsleben westlich von Mag<strong>de</strong>burg<br />
kalihöffige Län<strong>de</strong>reien mit einer Längenaus<strong>de</strong>hnung<br />
von 30 km; daraus entstan<strong>de</strong>n die Kaliwerke<br />
Ummendorf-Eilsleben AG. 1927 wur<strong>de</strong> Gerhard<br />
Korte Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Deutschen Kalisyndikats.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1889/90 <strong>als</strong> Bohrgesellschaft, seit 1894 bergrechtliche<br />
Gewerkschaft. Drei fündige Bohrungen südwestlich von<br />
Wolfsburg trafen 30 m mächtige Kalilager in Teufen von 600-<br />
1000 m. Schacht I wur<strong>de</strong> 1895 begonnen, in För<strong>de</strong>rung seit<br />
1900. Schacht II wur<strong>de</strong> 1911 begonnen, in För<strong>de</strong>rung seit<br />
1914. Zwei an<strong>de</strong>re Schächte ersoffen. 1924 ca. 600 Mann Belegschaft.<br />
Übertageanlagen: Chlorkalium- und Bromfabrik, Kainitmühle<br />
und 7,6 km langer Eisenbahnanschluss nach Königslutter.<br />
Die Kuxenmehrheit besaß die Gewerkschaft Volkenroda,<br />
später zum Burbach-Kali-Konzern und somit zuletzt zur heutigen<br />
BASF-Tochter Kali + Salz gekommen. Nach gesetzlicher<br />
Abschaffung <strong>de</strong>r Rechtsform <strong>de</strong>r bergrechtlichen Gewerkschaft<br />
1985 in die (noch heute bestehen<strong>de</strong>) Beienro<strong>de</strong> Bergwerks-<br />
GmbH umgewan<strong>de</strong>lt. Heute erinnert nur noch die Abraumhal<strong>de</strong><br />
an das Bergwerk. Wegen <strong>de</strong>r Salzablagerungen am Fuße <strong>de</strong>r<br />
Hal<strong>de</strong> führt seit Jahrzehnten <strong>de</strong>r Landkreis Helmstedt einen<br />
Rechtsstreit gegen die Gesellschaft.<br />
Los 492 Schätzwert 60-120 €<br />
Gewerkschaft<br />
Braunkohlengrube Glimmero<strong>de</strong><br />
Hess. Lichtenau, Kuxschein März 1922<br />
(Auflage 1000, R 3) EF-VF<br />
Dekorative Zierumrandung. Originalunterschriften.<br />
Braunkohletagebau von 1919 bis 1968. Gerechtsame: 5 Grubenfel<strong>de</strong>r:<br />
Glimmero<strong>de</strong>, Wilhelmsglück, Karolinenglück, Mathil<strong>de</strong><br />
und Lichtenau. Das Vorkommen erstreckte sich über eine<br />
Länge von 2000 m und eine Breite von 1000 m. Heute sind ü-<br />
ber 25 Hektar Eigentum <strong>de</strong>s Naturschutzbun<strong>de</strong>s.<br />
Los 493 Schätzwert 225-300 €<br />
Gewerkschaft <strong>de</strong>s<br />
Braunkohlenbergwerks<br />
„Consolidirte Cottbuser<br />
Braunkohlen-Gruben“<br />
Cottbus, Kuxschein über 114 von 1000<br />
Kuxe 1.9.1922 (R 10), ausgestellt auf<br />
Fräulein Martha Hickethier, Cottbus,<br />
rückseitig am 30.10.1922 auf die ILSE<br />
Bergbau-AG übertragen VF<br />
Zuvor völlig unbekannt gewesen. Von <strong>de</strong>n lediglich<br />
3 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen Stücken ist<br />
dies das letzte noch verfügbare.<br />
Braunkohlenbergbau im Kreis Cottbus auf <strong>de</strong>n Gruben Jung-<br />
Flora, Madlow, Madlow II, Gallinchen, Kiekebusch, Sandow,<br />
Branitz, Branitz I, Minna, Minna I, Minna II, Florentine, Saspow,<br />
Brunschwig und Sielow. Die Kuxenmehrheit wur<strong>de</strong> ab 1919<br />
von <strong>de</strong>r ILSE Bergbau AG erworben. Schon 1924 war die ILSE<br />
dann das GRÖSSTE BERGBAUUNTERNEHMEN ÖSTLICH DER<br />
ELBE.<br />
Los 494 Schätzwert 300-375 €<br />
Gewerkschaft “Deutsche<br />
Heizungs-Industrie” zu Coburg<br />
Dobrilugk N.-L., Kuxschein über 10 von<br />
1.000 Kuxen 1.7.1914 (R 11), ausgestellt<br />
auf Herrn Otto Perutz in Schwabing,<br />
Martiusstr. 8 VF<br />
Originalunterschrift. Bis dahin ganz unbekannt gewesen,<br />
nur 2 Stück wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz<br />
gefun<strong>de</strong>n.<br />
Mit <strong>de</strong>r Eröffnung <strong>de</strong>r Eisenbahnstrecken Cottbus-Falkenberg<br />
(1871) und Berlin-Dres<strong>de</strong>n (1875) wur<strong>de</strong> die Gemein<strong>de</strong> Kirchhain<br />
in <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlausitz Eisenbahnknotenpunkt. Deshalb setzte<br />
in <strong>de</strong>r Gegend mit <strong>de</strong>r Grube “Gottes Segen” 1873 <strong>de</strong>r Braunkohlenbergbau<br />
ein. Mit <strong>de</strong>r Grube “Ida” begann 1886 die Kohlegewinnung<br />
im größeren Maßstab, bis 1907 wur<strong>de</strong> das Kohlefeld<br />
östlich <strong>de</strong>r Bahnlinie Berlin-Dres<strong>de</strong>n abgebaut (wovon noch<br />
heute Restseen wie <strong>de</strong>r Blaue See zeugen). Bei Gründung dieser<br />
Gewerkschaft (die das liberale Bergrecht von Sachsen-Coburg<br />
nutzte und <strong>de</strong>shalb formell in Coburg registeriert war) im<br />
Jahr 1906 waren die Lagerstätten nahe <strong>de</strong>s heutigen Doberlug-<br />
Kirchhain bereits weitgehend erschöpft, die Gründung war für<br />
die Initiatoren <strong>de</strong>shalb mit Sicherheit ein besseres Geschäft <strong>als</strong><br />
für die Investoren. Anfang <strong>de</strong>r 1920er Jahre gab es keine anstehen<strong>de</strong><br />
Kohle mehr, <strong>de</strong>r Bergbau wur<strong>de</strong> eingestellt und es<br />
entwickelte sich um die gefluteten Tagebaue das bis heute beliebte<br />
Ausflugs- und Erholungsgebiet “Bad Erna”.<br />
Nr. 495<br />
Los 496 Schätzwert 75-150 €<br />
Gewerkschaft Einigkeit<br />
Ehmen bei Fallersleben, Kuxschein<br />
1/1.000 Jan. 1904 (R 3) EF-VF<br />
Ausgestellt auf die Virginia Carolina Chemical Co.<br />
in Richmond. Datum handschriftlich, mit Originalunterschriften.<br />
1898 schloß die Gemein<strong>de</strong> Ehmen (heute Stadtteil von Wolfsburg)<br />
mit <strong>de</strong>n Herren Herz und <strong>de</strong>m Bergwerksunternehmer<br />
Tölle in Braunschweig <strong>de</strong>n Kalisalzvertrag ab, <strong>de</strong>r die Ausbeutung<br />
<strong>de</strong>r Salzlagerstätten und die Mitbeteiligung an <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>aufgaben<br />
regelte. Als Gewerkschaft gegrün<strong>de</strong>t 1899,<br />
För<strong>de</strong>rung seit 1901. Gerechtsame etwa 6000 hannoversche<br />
Morgen ( 1 hannoverscher Morgen = 2621 qm). Es wur<strong>de</strong>n<br />
Carnallit, Sylvinit und Steinsalz geför<strong>de</strong>rt. 1912 Umbenennung<br />
in Gewerkschaft Einigkeit I. Gehörte zum Einigkeits-Konzern<br />
(Einigkeit I, II und III). 1917 for<strong>de</strong>rten Giftgase nach einer Explosion<br />
in <strong>de</strong>r Grube 31 Menschenleben. Als 1925 erneut<br />
brennbare Gase aus <strong>de</strong>m Schacht strömten, wur<strong>de</strong> das Bergwerk<br />
stillgelegt. Die Kuxen-Mehrheit ging in <strong>de</strong>n 1930er Jahren<br />
auf die Kaliwerke Salz<strong>de</strong>tfurth AG über.<br />
Los 497 Schätzwert 300-375 €<br />
Gewerkschaft Finstergrund<br />
Wie<strong>de</strong>n (Bad. Schwarzwald), Kuxschein<br />
über 1 Kux 29.3.1938 (Auflage max.<br />
1000, R 8) UNC-EF<br />
Originalunterschrift von Carl Wölfel, <strong>de</strong>r das Bergwerk<br />
<strong>als</strong> Bergfürst seit Beginn über 30 Jahre lang<br />
führte. Ein zuvor völlig unbekannt gewesener beson<strong>de</strong>rs<br />
interessanter Regionalwert.<br />
Los 498 Schätzwert 75-100 €<br />
Gewerkschaft Gottes Segen<br />
Lugau, Kuxschein 8.4.1921 (R 8),<br />
ausgestellt auf die Sächsische<br />
Staatsbank in Leipzig EF-VF<br />
Nur 13 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
<strong>Der</strong> Gottes-Segen-Schacht (abgeteuft ab 6.8.1856, in Betrieb<br />
1856-1938) wur<strong>de</strong> von 1856 bis 1920 vom Steinkohlenbauverein<br />
“Gottes Segen” betrieben. 1890/91 wur<strong>de</strong> auf 412 m<br />
weitergeteuft. Nach Liquidation <strong>de</strong>s Vereins kam <strong>de</strong>r Schacht<br />
1920 zur neugegrün<strong>de</strong>ten Gewerkschaft “Gottes Segen” und<br />
war <strong>als</strong> Betriebsabteilung Lugau <strong>de</strong>r Gewerkschaft “Gottes Segen”<br />
Hauptför<strong>de</strong>rschacht zusammen mit <strong>de</strong>m Zwillingsschacht<br />
“Glückauf”, <strong>de</strong>m Vertrauen-Schacht und <strong>de</strong>m Hoffnung-<br />
Schacht <strong>de</strong>s ehemaligen Lugauer Steinkohlenbauvereins.<br />
1925 wur<strong>de</strong>n die Schächte stillgelegt, 1938 verfüllt.<br />
Los 499 Schätzwert 60-120 €<br />
Gewerkschaft Ilse<br />
Essen, Kux-Schein 1/1000 5.6.1906<br />
(Auflage 1000, R 3) EF<br />
Original signiert von Friedrich Springorum, Generaldirektor<br />
<strong>de</strong>r Eisen- und Stahlwerke Hoesch<br />
AG, Mitglied <strong>de</strong>s Preußischen Herrenhauses. Ferner<br />
Origin<strong>als</strong>ignatur Funke <strong>als</strong> Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r.<br />
Äußerst <strong>de</strong>korative Jugendstil-Gestaltung.<br />
Die Gewerkschaft beruht auf <strong>de</strong>m Braun- und Eisensteinbergwerk<br />
Bismarck II am Breitenberg im Ruhlaer Forstbezirk.<br />
Los 500 Schätzwert 400-500 €<br />
Gewerkschaft Johanna<br />
Gotha / Berlin, Kuxschein 20.7.1909<br />
(Auflage 1000, R 10), ausgestellt auf und<br />
<strong>als</strong> stellv. Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Grubenvor -<br />
stands original unterschrieben von Carl<br />
Deilmann VF<br />
Zuvor ganz unbekannt gewesener Kux, nur 3<br />
Stück wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n. Ein<br />
wichtiger <strong>de</strong>utscher Wirtschafts-Autograph.<br />
Eines <strong>de</strong>r vielfältigen Unternehmen von Hans-Carl Deilmann,<br />
<strong>de</strong>r 1888 in Dortmund die Carl Deilmann Bergbau- und Tiefbau-GmbH<br />
gegrün<strong>de</strong>t hatte. Das Unternehmen war international<br />
mit Schachtsbau- und Gesteinsarbeiten zur Erschließung<br />
von Bo<strong>de</strong>nschätzen tätig. 1904 machte Deilmann bei Hänigsen<br />
seinen ersten Ölfund und wandte sich dann verstärkt diesem<br />
Gebiet zu. Bei Bohrungen im Bentheimer Wald wur<strong>de</strong>n 1938<br />
ergiebige Erdgas-Lagerstätten ent<strong>de</strong>ckt (die ersten nutzbaren<br />
in ganz Westeuropa). Deshalb wur<strong>de</strong> 1946 <strong>de</strong>r Firmensitz nach<br />
46
<strong>Der</strong> Gewerkschaft gehörten die Eisenerz- und Schwerspatgrube<br />
“Rotkäppchen 10” in Crawinkler Flur sowie die Kaolin-, Tonund<br />
Chamottewerke Frankenau bei Mittweida i.S.<br />
Bentheim verlegt. 1968 wur<strong>de</strong>n die Explorations- und Schachtbauaktivitäten<br />
mit <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Gutehoffnungshütte Oberhausen<br />
im Gemeinschaftsunternehmen Deilmann-Haniel GmbH zusammengelegt.<br />
1991 schied die Grün<strong>de</strong>rfamilie mit <strong>de</strong>m Verkauf<br />
<strong>de</strong>r Anteile <strong>de</strong>r C. Deilmann AG an die Preussag aus <strong>de</strong>m<br />
Unternehmen aus und wandte sich anschließend <strong>de</strong>m Kreuzfahrtgeschäft<br />
zu, wo vor allem das “Traumschiff” MS Deutschland<br />
durch das Fernsehen bekannt wur<strong>de</strong>. 2010 mussten die<br />
Erbinnen Hedda und Gisela Deilmann die in eine finanzielle<br />
Schieflage geratene Ree<strong>de</strong>rei verkaufen und selbst Privatinsolvenz<br />
anmel<strong>de</strong>n.<br />
Los 501 Schätzwert 400-500 €<br />
Gewerkschaft Justus I<br />
Cöln a. Rh., Kuxschein 1/1000 von<br />
1903/04 (Auflage 1000, R 10), ausgestellt<br />
auf Herrn Josef Massenez, Wiesba<strong>de</strong>n VF<br />
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz. Etwas<br />
wasserfleckig.<br />
Die Angaben auf <strong>de</strong>m Kux (Bergwerk “Justus I” in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />
Mu<strong>de</strong>rsbach, Kreis Altenkirchen) führen etwas in die Irre:<br />
Tatsächlich besaß die 1895 gegrün<strong>de</strong>te Gewerkschaft Kaligerechtsame<br />
in <strong>de</strong>r Gemarkung Volpriehausen und 20 weiteren<br />
Ortschaften <strong>de</strong>s Kreises Uslar. Die Bohrungen auf Kali- und<br />
Steinsalze wur<strong>de</strong>n fündig, 1901 ging das Bergwerk in Volpriehausen<br />
in Betrieb. 1902 über Tage Bau einer Chlorkalium- und<br />
einer Sulfatfabrik. 1905 Umwandlung in eine AG. Das Bergwerk<br />
wur<strong>de</strong> 1937 stillgelegt. Die in <strong>de</strong>m Bergwerk danach unter<br />
Tage eingerichtete Heeresmunitionsanstalt flog am En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s 2. Weltkrieges in die Luft.<br />
Nr. 500 Nr. 501<br />
balken hatte Wilhelm Kohlmetz 1905 ein Reichspatent erhalten.<br />
In <strong>de</strong>n 1920er Jahren übernahm die Fa. Fürst und Alexan<strong>de</strong>r,<br />
Lan<strong>de</strong>s-Producten-Handlung, die Ziegelei.<br />
Los 503 Schätzwert 50-100 €<br />
Gewerkschaft Kohlmetzwerke<br />
Frankfurt a.O., 5 % Teilschuldv. 500 Mark<br />
Juli 1909 (Auflage 400, R 5) UNC<br />
Originalunterschrift von Willy Kohlmetz <strong>als</strong> Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>s Grubenvorstands.<br />
I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriges Los.<br />
Los 505 Schätzwert 150-200 €<br />
Gewerkschaft Liddy Marie<br />
Gotha und Berlin, Kuxschein 5 von 1.000<br />
Kuxen 1.8.1929 (R 10) EF-VF<br />
Hammer und Schlegel im Unterdruck. Nur 4 Stück<br />
lagen im Reichsbankschatz.<br />
Los 508 Schätzwert 300-375 €<br />
Gewerkschaft Schieferkaute<br />
Berlin, Kux-Schein über 1 Kux 1.5.1900.<br />
Grün<strong>de</strong>rstück (Auflage 1000, R 8) VF<br />
Inwendig 15 Übertragungen bis 1924, weshalb<br />
zusätzlich eine Allonge angefügt wur<strong>de</strong>.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t <strong>als</strong> Bohrgesellschaft Teutonia im Jahr 1898. Nach<br />
Fündigkeit am 20.4.1900 überführt in die Gewerkschaftsform,<br />
wobei man unter Ausnutzung <strong>de</strong>s liberalen Bergrechts von<br />
Sachsen-Coburg-Gotha die Belehnung <strong>de</strong>s Dachschieferbergwerk<br />
Schieferkaute in Laubuseschbach <strong>als</strong> Mantel nutzte. Verwaltungssitz<br />
war Hil<strong>de</strong>sheim. Tatsächlich nämlich war die Tätigkeit<br />
die För<strong>de</strong>rung von Carnalit und Hartsalzen in <strong>de</strong>n Gemarkungen<br />
Hotteln und Gödringen (heute Ortsteile von Sarstedt<br />
bei Hil<strong>de</strong>sheim). Nach eher geringem Erfolg 1908 Anschluß<br />
an die Gew. Heiligenroda, damit zum Wintershall-Konzern<br />
gekommen.<br />
Los 502 Schätzwert 50-100 €<br />
Gewerkschaft Kohlmetzwerke<br />
Frankfurt a.O., 5 % Teilschuldv. 200<br />
Mark Juli 1909 (Auflage 500, R 5) UNC<br />
Originalunterschrift von Willy Kohlmetz <strong>als</strong> Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>s Grubenvorstands.<br />
Im Bergrevier Frankfurt a.O. waren 1909 bei Gründung dieser<br />
Gewerkschaft knapp 20 Gesellschaften aktiv, die Braunkohle ü-<br />
berwiegend im Tiefbau abbauten. <strong>Der</strong> Braunkohlebergbau<br />
diente bei dieser von <strong>de</strong>r Besitzerfamilie Kohlmetz geprägten<br />
Gewerkschaft allerdings <strong>als</strong> Brennstoffgewinnung weitgehend<br />
<strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren wichtigen Unternehmenszweck: In <strong>de</strong>r Gubener<br />
Vorstand (Markendorfer Straße) wur<strong>de</strong> in Frankfurt eine Ziegelei<br />
mit über 100 Beschäftigten betrieben. Für <strong>de</strong>n sog. “Kohlmetzbin<strong>de</strong>r”<br />
für Deckenkonstruktionen mit bewehrten Ziegel-<br />
Los 504 Schätzwert 100-150 €<br />
Gewerkschaft Kohlmetzwerke<br />
Frankfurt a.O., Kuxschein 27.7.1909<br />
(Auflage 1000, R 6) UNC<br />
Schöne Umrahmung im Stil eines barocken Bil<strong>de</strong>rrahmens.<br />
Wertpapiere <strong>de</strong>r Kohlmetzwerke waren<br />
zuvor völlig unbekannt.<br />
Nr. 505<br />
Los 506 Schätzwert 125-200 €<br />
Gewerkschaft Morgenstern<br />
Pöhlau b. Zwickau, Kuxschein 20.12.1911<br />
(R 8) EF<br />
Ersatz-Urkun<strong>de</strong>, Datum handschriftlich, mit Originalunterschrift.<br />
Steinkohlenbergwerk im Zwickauer Revier. Auf sechs Tiefbauschächten<br />
för<strong>de</strong>rte die Gewerkschaft im Durchschnitt 600.000<br />
t Steinkohle im Jahr mit einer Belegschaft von 4700 Mann.<br />
1920 Erwerb <strong>de</strong>s Zwickauer Brückenberg-Steinkohlenbauverein<br />
und 1930 <strong>de</strong>s Steinkohlenwerks Florentin Kästner. Diese<br />
wur<strong>de</strong>n <strong>als</strong> Betriebsabteilung Brückenberg bzw. Florentin Kästner<br />
weitergeführt. Nach <strong>de</strong>m II. Weltkrieg wur<strong>de</strong> die Betriebsabteilung<br />
Brückenberg <strong>als</strong> Steinkohlenwerk Karl Marx, die Betriebsabteilungen<br />
Morgenstern und Florentin Kästner <strong>als</strong> Steinkohlenwerk<br />
Martin Hoop geführt. 1952 Verselbständigung <strong>als</strong><br />
VEB. 1968 wur<strong>de</strong> die Kohlenför<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s VEB Steinkohlenwerk<br />
Karl Marx in <strong>de</strong>n VEB Steinkohlenwerk Martin Hoop integriert.<br />
1977 Einstellung <strong>de</strong>r Kohlenför<strong>de</strong>rung im Zwickauer Revier<br />
und Auflösung <strong>de</strong>s VEB Steinkohlenwerks Martin Hoop.<br />
Los 507 Schätzwert 150-200 €<br />
Gewerkschaft Sanssouci zu Gotha<br />
Leipzig, Kuxschein 1 Kux 12.9.1907<br />
(Auflage 1000, R 9) EF-VF<br />
Dekorativ gestaltetes Papier, original signiert. Nur<br />
10 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Los 509 Schätzwert 300-375 €<br />
Gewerkschaft “Sidonie”<br />
Gotha / Celle i.H., Kuxschein über 5 von<br />
1.000 Kuxen 1.6.1915 (R 12) VF<br />
Mit Originalunterschrift <strong>de</strong>s Erdölpioniers Hermann<br />
Rautenkranz (Grün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r seit 1908 bestehen<strong>de</strong>n<br />
ITAG in Celle, bis heute eines <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen<br />
Bohrunternehmen und Hersteller von Ausrüstungen<br />
für die Bohrindustrie). Zuvor völlig un-<br />
47
ekannt gewesener Kux, in <strong>de</strong>r 5er Stückelung ein<br />
Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />
Begrün<strong>de</strong>t auf <strong>de</strong>r Kupferschiefergrube “Anna Clara XIV” in<br />
Schmerbach unter Nutzung <strong>de</strong>s dam<strong>als</strong> beson<strong>de</strong>rs liberalen<br />
Bergrechts in Sachsen-Gotha. Eigentlicher Zweck <strong>de</strong>r vom Erdölpionier<br />
Hermann Rautenkranz aus Celle initiierten Gewerkschaft<br />
war jedoch die Ölexploration auf einem Ölterrain von ca.<br />
40.000 qm in <strong>de</strong>r Feldmark Nienhagen im Ölgebiet Hänigsen-<br />
Obershagen. Eine Teerkuhle bei Hänigsen (Ortsteil von Uetze,<br />
heute ist die Kuhle Teil eines Heimatmuseums, in <strong>de</strong>r man noch<br />
heute das ständig nachfließen<strong>de</strong> Erdöl abschöpfen kann) wur<strong>de</strong><br />
schon 1546 von Agricola erwähnt und ist damit die älteste<br />
urkundlich belegte Erdöllagerstätte Nord<strong>de</strong>utschlands. Die Initiatoren<br />
<strong>de</strong>r Gewerkschaft Sidonie hatten recht, was das vermutete<br />
Ölfeld anging, Glück war ihnen bei ihren mehr <strong>als</strong> 20<br />
Jahre lang andauern<strong>de</strong>n Bohrungen aber nicht beschie<strong>de</strong>n.<br />
Das Ölfeld von 4 km Aus<strong>de</strong>hnung an <strong>de</strong>r Südflanke <strong>de</strong>s Salzstockes<br />
Hänigsen-Wathlingen wur<strong>de</strong> schließlich erst 1932 von<br />
<strong>de</strong>r Deutsche Vacnum Öl AG (ab 1955 Mobil Oil AG) ent<strong>de</strong>ckt<br />
und dann ausgebeutet. Die letzte Bohrung wur<strong>de</strong> 1960 nie<strong>de</strong>rgebracht,<br />
die Jahresför<strong>de</strong>rung erreichte nun mit 230.000 t Rohöl<br />
auch ihren Höhepunkt. Zuletzt wur<strong>de</strong> die För<strong>de</strong>rung durch<br />
zunehmen<strong>de</strong> Verwässerung bis über 95 % Wasseranteil unrentabel.<br />
1997 wur<strong>de</strong> in Hänigsen die Ölför<strong>de</strong>rung eingestellt.<br />
Los 512 Schätzwert 75-150 €<br />
Gewerkschaft Stolberg zu Gotha<br />
Berlin, Kuxschein über 1 Kux von 1000<br />
Kuxen 11.4.1906 (Auflage 1000, R 8) EF<br />
Großformatiges Papier, <strong>de</strong>korativ gestaltet.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t am 28.3.1906 für <strong>de</strong>n Betrieb <strong>de</strong>s Kupfererzgrubenfel<strong>de</strong>s<br />
Carl August I im Dörrberger Forstbezirk, Kreis Düren.<br />
Sitz <strong>de</strong>r Geschäftsleitung war in Berlin, Königgrätzerstr. 45.<br />
Markschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Werke: AG für Bergbau, Blei- und Zinkfabrikation<br />
zu Stolberg und in Westfalen, Aachen. Grubenvorstand:<br />
Max Ulrich, Vorsitzen<strong>de</strong>r. Die Registrierung <strong>de</strong>r Gewerkschaft in<br />
Gotha hatte lediglich administrative Grün<strong>de</strong> gehabt, begünstigt<br />
durch das liberale Bergwerksgesetz im Herzogtum Sachsen-<br />
Coburg und Gotha.<br />
Nr. 514<br />
Nr. 517<br />
Los 510 Schätzwert 60-120 €<br />
Gewerkschaft Siegfried I.<br />
Vogelbeck, Kuxschein über 1 Kux<br />
1.1.1920 (Auflage 1000, R 5) EF-VF<br />
Originlunterschriften.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1896 <strong>als</strong> Bohrgesellschaft “Concordia”, seit<br />
23.1.1897 bergrechtliche Gewerkschaft. Kalisalzbergwerk mit<br />
11.053 hannoverschen Morgen Gerechtsamen in <strong>de</strong>n Gemarkungen<br />
Vogelbeck und Hohnstedt (Kreis Northeim) und Salz<strong>de</strong>rhel<strong>de</strong>n,<br />
Negenborn und Volksen (Kreis Einbeck). Gemeinschaftlicher<br />
Betrieb durch die Gewerkschaften Siegfried I und<br />
Siegfried II (<strong>de</strong>ren Mehrheit bei Siegfried I lag). In För<strong>de</strong>rung<br />
kam Schacht I En<strong>de</strong> 1907 und Schacht II En<strong>de</strong> 1913. Geför<strong>de</strong>rt<br />
wur<strong>de</strong>n Carnallite, Hartsalz und Sylvinit. Die Mehrheit <strong>de</strong>r Kuxe<br />
(die in Essen und Düsseldorf amtlich und in Hannover im Freiverkehr<br />
notierten) erwarb 1920 <strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Übernahme <strong>de</strong>r Kaliquote<br />
interessierte Einigkeit-Konzern (Gewerkschaft Einigkeit<br />
in Ehmen bei Fallersleben). Bald darauf wur<strong>de</strong> Siegfried-Vogelbeck<br />
mit zuletzt noch rd. 500 Beschäftigten stillgelegt. Über<br />
<strong>de</strong>n Einigkeit-Konzern 1935 zur Kaliwerke Salz<strong>de</strong>tfurth AG gekommen<br />
(heute Kali + Salz AG) und dort <strong>als</strong> inaktive Gesellschaft<br />
verblieben.<br />
Los 511 Schätzwert 200-250 €<br />
Gewerkschaft Siegfried III.<br />
Berlin, Kuxschein 15.7.1925 (Auflage<br />
1000, R 10) VF-F<br />
Hübsche Umrahmung, im Unterdruck Bohrturm<br />
und Übertageanlagen. Zuvor ganz unbekannt gewesen,<br />
Einzelstück aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />
Die Gewerkschaft beruht auf <strong>de</strong>r Eisensteingrube “Fröhlicher<br />
Aufgang I” bei Zella St. Bl. und bezweckt die Aufschließung und<br />
Ausbeutung von Erdölfel<strong>de</strong>rn auf Grund <strong>de</strong>r von ihr erworbenen<br />
Mutungsrechte auf Erdöl, Erdwachs und an<strong>de</strong>ren bituminösen<br />
Stoffen in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Ro<strong>de</strong>nbostel-Du<strong>de</strong>nbostel (Provinz<br />
Hannover) am Fuß <strong>de</strong>s Brelinger Berges, heute <strong>de</strong>r kleinste<br />
Ortsteil <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> We<strong>de</strong>mark.<br />
Los 513 Schätzwert 225-300 €<br />
Gewerkschaft<br />
Vereinigte Borgholzhausen<br />
Berlin (Herdorf), Kux-Schein über 1 Kux<br />
28.1.1902 (handschr. über<br />
vorgedrucktem Text Herdorf, <strong>de</strong>n<br />
1.1.1900, R 11). EF-<br />
Inwendig mehrere Übertragungen, u.a. auf die<br />
Herren Henschel & Sohn, Cassel. Nur 2 Stück dieser<br />
Variante lagen im Reichsbankschatz, dies das<br />
letzte verfügbare Stück.<br />
Die Grube Kunst im Kunstertal (nördlich <strong>de</strong>s Ortes Struthütten<br />
im Kreis Siegen-Wittgenstein) wur<strong>de</strong> 1730 erwähnt, nach<strong>de</strong>m<br />
in diesem Jahr erstm<strong>als</strong> Tiefbau betrieben wur<strong>de</strong>, ist aber<br />
wahrscheinlich wesentlich älter. Mit Hilfe von Radkünsten wur<strong>de</strong><br />
Kupfererz geför<strong>de</strong>rt, Anfang <strong>de</strong>s 19. Jh. ent<strong>de</strong>ckte man weitere<br />
große Kupfererzgänge. 1864 wur<strong>de</strong> die Kunstertalbahn<br />
gebaut, auf <strong>de</strong>r das Erz bis zum Staatsbahnhof Herdorf transportiert<br />
wer<strong>de</strong>n konnte. Ab 1869 wur<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>r Grube Kunst<br />
<strong>de</strong>shalb vornehmlich Eisenerz (Spateisenstein) im Tiefbau geför<strong>de</strong>rt,<br />
zunächst auf <strong>de</strong>m Alten Schacht, ab 1876 wur<strong>de</strong> dann<br />
<strong>de</strong>r Neue Schacht angelegt und bis auf 500 m Teufe gebracht.<br />
Die För<strong>de</strong>rung mit 150 Mann Belegschaft auf 10 Sohlen konnte<br />
dadurch bis 1885 auf 17.000 t jährlich mehr <strong>als</strong> verdreifacht<br />
wer<strong>de</strong>n. 1882 wur<strong>de</strong> die Kunstertalbahn bis zur <strong>Der</strong>mbacher<br />
Grube Concordia verlängert, außer<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> eine Zahnradbahn<br />
zur Seelenberger Eisenhütte angelegt. Später wur<strong>de</strong> das<br />
Bergwerk mit <strong>de</strong>r 1812 erstm<strong>als</strong> erwähnten Grube Altenberg<br />
konsolidiert. 1910 erwarb die Firma HENSCHEL & SOHN, Cassel,<br />
die Kuxenmehrheit. 1925 wur<strong>de</strong> die För<strong>de</strong>rung eingestellt.<br />
Bis dahin waren in <strong>de</strong>n Gangmitteln Oberste Kunst mit Haerig<br />
und Unterste Kunst mit Altenberg 316.000 t Eisenerz geför<strong>de</strong>rt<br />
wor<strong>de</strong>n. Die endgültige Stilllegung <strong>de</strong>r Grube erfolgte 1934.<br />
Los 514 Schätzwert 300-375 €<br />
Gewerkschaft Victoria in Gotha<br />
Berlin, Kuxschein über 1 von 1000 Kuxen<br />
1.11.1906 (Auflage 1000, R 9) VF<br />
Originalunterschriften. Zuvor gänzlich unbekannt<br />
gewesen, nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gewerkschaft Victoria in Gotha, Verwaltungssitz war Berlin, ü-<br />
berstempelt mit Hamburg.<br />
Los 515 Schätzwert 200-250 €<br />
Gewerkschaft Wernershall<br />
Braunschweig, Kux-Schein 1 Kux von<br />
1000 10.5.1906 (Auflage 1000, R 9) VF<br />
Ausgestellt auf Gustav Dietz und von ihm <strong>als</strong> Grubenvorstand<br />
original unterschrieben. Mit kleinen<br />
Rostflecken von Steckna<strong>de</strong>l.<br />
Konstituiert auf <strong>de</strong>m im Ruhlaer Forstbezirk belegenen Braunund<br />
Eisensteinbergwerk “Bismarck”. Kali-Gerechtsame in <strong>de</strong>n<br />
Gemarkungen Eickhorst und Vordorf im Kreis Gifhorn, die aber<br />
stets unverritzt blieben.<br />
Los 516 Schätzwert 75-150 €<br />
Gewerkschaft Wilhelmsglück<br />
Hannover, Kuxschein 1 Kux von 1000<br />
10.6.1906 (Auflage 1000, R 6) EF<br />
Die Gesellschaft schloss Kaliverträge in <strong>de</strong>n westlich von Göttingen<br />
gelegenen Gemarken Ellershausen, Bühren und Varlosen<br />
ab.<br />
Los 517 Schätzwert 75-150 €<br />
Gewerkschaft Zeus zu Gotha<br />
Berlin, Kuxschein 1 Kux von 1000<br />
8.9.1909 (Auflage 1000, R 5) EF-VF<br />
Großformatiges Papier, recht <strong>de</strong>korativ gestaltet.<br />
Sitz in Gotha, Verwaltungssitz in Berlin.<br />
Los 518 Schätzwert 75-125 €<br />
Giesecke & Devrient<br />
Typographisches Institut<br />
Leipzig und Berlin, 8 % Teilschuldv. Lit. A<br />
1.000 RM 25.9.1931 (Auflage 250, R 6) EF<br />
Gründung 1852 <strong>als</strong> KG unter <strong>de</strong>r Firma “Officin für Geld und<br />
Werthpapiere” in Leipzig (Stammhaus) und Berlin (dort saßen<br />
das Börsengeschäft und damit die großen Kun<strong>de</strong>n), 1931 in eine<br />
AG umgewan<strong>de</strong>lt. Bei<strong>de</strong> Betriebsstätten (Berlin C 2, Wallstr.<br />
27 und Leipzig C 1, Nürnberger Str. 12) lagen dann in <strong>de</strong>r sowjetischen<br />
Besatzungszone und gingen <strong>de</strong>m Unternehmen damit<br />
verloren (aus <strong>de</strong>m Leipziger Betrieb wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r VEB Wertpapierdruck<br />
<strong>de</strong>r DDR). 1948 Sitzverlegung nach München,<br />
1958 Umwandlung in eine GmbH. Schon früh hatte sich die<br />
Firma auf <strong>de</strong>n Wertpapierdruck spezialisiert, wo sie in Deutschland<br />
das mit Abstand be<strong>de</strong>utendste und fähigste Unternehmen<br />
wur<strong>de</strong>. Heute ist G&D zu<strong>de</strong>m Technologieführer bei Smart<br />
Cards und Systemlösungen für die Bereiche Telekommunikation,<br />
elektronischer Zahlungsverkehr, Personeni<strong>de</strong>ntifizierung,<br />
Gesundheit, Pay TV, Multimedia- und Internetsicherheit. Bis<br />
heute im Besitz <strong>de</strong>r Familie.<br />
Verlagsgebäu<strong>de</strong> von Giesecke & Devrient<br />
Los 519 Schätzwert 75-150 €<br />
Giesecke & Devrient AG<br />
Leipzig, Namensaktie 1.000 RM Febr. 1939.<br />
Grün<strong>de</strong>remission (Auflage 1250, R 4),<br />
ausgestellt auf Herrn Dr. Alfred Giesecke,<br />
Leipzig EF<br />
Hochwertiger Stahlstich, eine Meisterleistung in<br />
eigener Sache, mit sehr <strong>de</strong>korativer Darstellung<br />
<strong>de</strong>r Schicks<strong>als</strong>göttin Fortuna mit <strong>de</strong>m Füllhorn.<br />
Min<strong>de</strong>stgebot: 80 %<br />
vom unteren Schätzwert<br />
48
in Berlin und Düsseldorf, Großaktionäre waren Dr. Hugo Henkel,<br />
Düsseldorf (40%) und später auch das Kölner Bankhaus Sal.<br />
Oppenheim jr. & Cie. (25 %). Den Aufsichtsratsvorsitz führte<br />
jahrzehntelang <strong>de</strong>r später <strong>als</strong> “Bankier A<strong>de</strong>nauers” bekannt gewor<strong>de</strong>ne<br />
Kölner Bankier Dr. Robert Pferdmenges. 1970 in eine<br />
GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
Brauhauses (1922). Braustätten dann in Gorkau, Wal<strong>de</strong>nburg<br />
und Neuro<strong>de</strong>, Biernie<strong>de</strong>rlagen in ganz Schlesien. Börsennotiz<br />
Breslau und Leipzig, Großaktionär war die Bank für Brauindustrie,<br />
Berlin-Dres<strong>de</strong>n (heute Oetker-Konzern). Die Betriebe lagen<br />
nach 1945 auf polnischem Gebiet, die AG wur<strong>de</strong> im Westen<br />
abgewickelt und 1971 aufgelöst.<br />
Los 520 Schätzwert 50-100 €<br />
Gißler & Paß AG<br />
Jülich, Aktie Lit. A 1.000 RM 15.12.1941<br />
(Auflage 1000, R 6) EF<br />
Die traditionsreiche Papierfabrik wur<strong>de</strong> 1882 in Jülich <strong>als</strong> oHG<br />
gegrün<strong>de</strong>t, ab 1924 AG unter Übernahme <strong>de</strong>s Aktienmantels<br />
<strong>de</strong>r “Faga” Fabrikations- und Großhan<strong>de</strong>ls-AG, Berlin. 1987<br />
been<strong>de</strong>te Gißler & Paß die Papierherstellung und baute statt<strong>de</strong>ssen<br />
das Kerngeschäft im Bereich Wellpappenverpackung<br />
und Displays weiter aus. 2004 erzielte die Firma mit 470 Mitarbeitern<br />
einen Umsatz von 82 Mio. Euro.<br />
Los 521 Schätzwert 75-150 €<br />
Gladbacher Rückvers.-AG<br />
M.-Gladbach, Namensaktie 1.500 Mark<br />
15.8.1877, gedruckt auf blaugrauem<br />
Papier. Grün<strong>de</strong>raktie (Eintragungs-<br />
Certificat, Auflage 2000, R 6), zunächst<br />
mit 25 % eingezahlt, 1920/23 aus<br />
Gesellschaftsmitteln vollgezahlt, davon<br />
nur 1923 abgestempelt VF+<br />
Aparter Druck mit schöner Umrandung, Originalunterschriften,<br />
u.a. von W. Prinzen. Die Grün<strong>de</strong>raktien<br />
gibt es sowohl auf blaugrauem wie auch auf<br />
weißem Papier. <strong>Der</strong> Grund dafür ist unbekannt, zumal<br />
<strong>de</strong>r Unterschied quer durch alle Nummernkreise<br />
geht. Einschlägige blaugraue Randverfärbungen<br />
an einigen sonst weißen Aktien lassen<br />
vermuten, daß <strong>de</strong>r Grund chemische Reaktionen<br />
im Papier waren. Weiterhin gibt es Unterschie<strong>de</strong><br />
bei <strong>de</strong>n Einzahlungsstempeln: Gar kein Stempel,<br />
nur von 1920, nur von 1923 und bei<strong>de</strong> Stempel<br />
1920 + 1923 kommen vor, je nach<strong>de</strong>m wann und<br />
wie oft die Aktie <strong>de</strong>r Gesellschaft zur Umschreibung<br />
vorlag.<br />
Gründung 1877. Großaktionär war die Gladbacher Feuerversicherungs-AG<br />
(bei <strong>de</strong>r auch die Aachener und Münchener Feuer<br />
engagiert war), bei<strong>de</strong> Gesellschaften wur<strong>de</strong>n in Personalunion<br />
geführt. 1970 auf die Colonia-Versicherung in Köln verschmolzen<br />
(heute AXA-Colonia).<br />
Los 523 Schätzwert 100-125 €<br />
Glanzstoff-Fabrik Lobositz AG<br />
Lobositz, Aktie 1.000 RM Dez. 1941<br />
(Auflage 6979, R 8) EF-VF<br />
Nur 18 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1921 <strong>als</strong> “Böhmische Glanzstoff-Fabrik System Elberfeld”.<br />
Lobositz (heute Lovosice) erlangte 1756 Bekanntheit<br />
durch eine wichtige Schlacht im 7-jährigen Krieg zwischen Ö-<br />
sterreich und Preußen.<br />
Los 524 Schätzwert 150-200 €<br />
Glashütte Neuwerk AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark 1.4.1922<br />
(Auflage 10000, R 10) EF<br />
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1921 durch Fusion <strong>de</strong>r Glasfabrik Neuwerk (bei<br />
Hannover) mit <strong>de</strong>r Fa. Ludwig Henn Hohlglas en gros und <strong>de</strong>r<br />
Glasinstrumentenfabrik E. Geissler & Co. in Berlin. Herstellung<br />
von Hohlglas und Glasinstrumenten für chemische, pharmazeutische<br />
und technische Zwecke. Notierte im Freiverkehr <strong>de</strong>r<br />
Börsen Hannover und Mag<strong>de</strong>burg. 1928 Sitzverlegung nach<br />
Schmie<strong>de</strong>feld (Kreis Schleusingen), 1937 Übertragung <strong>de</strong>s Gesellschaftsvermögens<br />
auf <strong>de</strong>n Hauptaktionär Adam Heinz Glashütte<br />
Friedrichswerk.<br />
Weissenberg i.Sa. (eröffnet 1913). Großaktionäre waren die<br />
Stadt Görlitz, <strong>de</strong>r Preußische Staat und die AG für Verkehrswesen.<br />
Los 527 Schätzwert 150-250 €<br />
Göttinger Kleinbahn-AG<br />
Göttingen, Aktie Lit. A 1.000 Mark<br />
1.2.1918 (Auflage 1374, R 6) EF-VF<br />
Gründung 1896 mit einer auf 99 Jahre befristeten Konzession<br />
für die 750-mm-Schm<strong>als</strong>purbahn Göttingen-Rittmarshausen-<br />
Du<strong>de</strong>rstadt. Betriebseröffnung <strong>de</strong>r Strecke Göttingen-Rittmarshausen<br />
(19 km) En<strong>de</strong> 1897, erst 10 Jahre später ging 1907<br />
die Verlängerung bis Du<strong>de</strong>rstadt (17 km) in Betrieb. Bahnbau<br />
und Betriebsführung übernahm die Firma Lenz & Co. GmbH,<br />
Berlin. 1931 Stilllegung <strong>de</strong>r Teilstrecke Rittmarshausen-Du<strong>de</strong>rstadt,<br />
1933 folgte <strong>de</strong>r Abbruch. <strong>Der</strong> Abbrucherlös wur<strong>de</strong> für die<br />
Instandsetzung <strong>de</strong>r Reststrecke verwandt. 1938 übernahm das<br />
Nie<strong>de</strong>rsächsische Lan<strong>de</strong>seisenbahnamt Hannover die Betriebsführung.<br />
1946 Umfirmierung in Gartetalbahn AG. 1950<br />
Einführung <strong>de</strong>s Omnibuslinienverkehrs Weißenborn-Rittmarshausen<br />
(9 km) und Rittmarshausen-Sattenhausen-Göttingen<br />
(23 km). In <strong>de</strong>n Folgejahren wur<strong>de</strong> das Omnibusnetz erweitert.<br />
1957 Auflösung <strong>de</strong>r AG, die Bahn wur<strong>de</strong> zunächst <strong>als</strong> Eigenbetrieb<br />
<strong>de</strong>s Landkreises Göttingen weitergeführt und dann<br />
1959 endgültig stillgelegt.<br />
Los 528 Schätzwert 30-90 €<br />
Gorkauer Societäts-Brauerei AG<br />
Gorkau, Kreis Schweidnitz, Aktie 1.000<br />
Mark 1.8.1920 (Auflage 1490, R 4) EF<br />
Gründung 1858 <strong>als</strong> KGaA, AG ab 1886. Brauerei, Mälzerei und<br />
Limona<strong>de</strong>nfabrik. Hinzuerworben wur<strong>de</strong> die Genossenschaftsbrauerei<br />
Croischwitz (1920), das Wal<strong>de</strong>nburger Brauhaus, die<br />
Stadtbrauerei Neuro<strong>de</strong> und die Kastnersche Lagerbierbrauerei<br />
Habelschwerdt (1921) sowie das Braurecht <strong>de</strong>s Frankensteiner<br />
Los 529 Schätzwert 200-250 €<br />
Gorkauer Societäts-Brauerei AG<br />
Zobten-Gorkau, Aktie 100 RM Juli 1938<br />
(Auflage 168, R 8) UNC-<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Los 530 Schätzwert 800-1000 €<br />
Gothaer Waggonfabrik AG<br />
Gotha, Aktie 1.000 Mark 29.9.1917<br />
(Auflage 2000, R 9) VF<br />
Schöne Eichenlaub-Umrahmung. Eine echte Rarität,<br />
da diese Aktien an sich beim Aktienneudruck<br />
1930 umgetauscht wur<strong>de</strong>n! Nur 6 Stück lagen im<br />
Reichsbankschatz.<br />
Den Automobilproduzenten Dixi musste Gotha<br />
1928 zur Abwendung <strong>de</strong>r Zahlungsunfähikeit an<br />
BMW verkaufen. Damit legte BMW <strong>de</strong>n<br />
Grundstein für seine heutige Automobilproduktion<br />
Ursprung ist eine 1883 von Fritz Bothmann gegrün<strong>de</strong>te Schlosserei.<br />
1892 trat <strong>de</strong>r Kaufmann Louis Glück mit in das Unternehmen<br />
ein, das nun <strong>als</strong> “Fritz Bothmann & Glück Maschinenfabrik & Carussellbau-Anstalt”<br />
firmierte. Bei Umwandlung in eine AG 1898<br />
arbeiteten auf <strong>de</strong>m 110.000 qm großen Fabrikareal am Gothaer<br />
Ostbahnhof bereits fast 1.000 Beschäftigte. Außer Eisenbahnwaggons<br />
wur<strong>de</strong>n ab 1898 (erstm<strong>als</strong> für die Straßenbahn Mühlhausen<br />
i. Thür.) auch Straßenbahnwagen gebaut, später auch<br />
Wagen für die Berliner U-Bahn. Neben <strong>de</strong>m Bau von Eisenbahn-,<br />
Straßenbahn- und Triebwagen auch Automobil- und Flugzeugbau.<br />
Die Anfang 1913 gegrün<strong>de</strong>te Abteilung Flugzeugbau baute vor<br />
Beginn <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges Ein- und Zwei<strong>de</strong>cker, anschließend<br />
zweimotorige Bomber und Seeflugzeuge (insges. 582 Maschinen).<br />
Auslöser hierfür war <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Luftschifffahrt begeisterte<br />
letzte regieren<strong>de</strong> Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha, Carl E-<br />
duard, auf <strong>de</strong>ssen Initiative 1909 <strong>de</strong>r Gothaer Luftfahrtverein am<br />
Stadtrand einen Luftschiffhafen einrichtete. 1914 errichtete dann<br />
die Heeresverwaltung auf einem Grundstück neben <strong>de</strong>r Waggonfabrik<br />
die Militärfliegerkaserne Gotha mit eigenem Flugplatz. Die<br />
zweimotorigen Bomber aus <strong>de</strong>r Resi<strong>de</strong>nzstadt <strong>de</strong>s Herzogs Carl<br />
Eduard (eines gebürtigen Englän<strong>de</strong>rs!) erreichten mit 800 km<br />
Reichweite erstm<strong>als</strong> London und wur<strong>de</strong>n durch ihre Einsätze gegen<br />
England <strong>als</strong> “The Gothas” berüchtigt. Aus diesem Grund benannte<br />
sich das in Großbritannien regieren<strong>de</strong> Königsgeschlecht<br />
Sachsen-Coburg und Gotha um in “die Windsors”. Aufgrund <strong>de</strong>r<br />
Bestimmungen <strong>de</strong>s Versailler Vertrages wur<strong>de</strong> die Flugzeugproduktion<br />
in Gotha 1920 zerstört, aber 1933 mit <strong>de</strong>m Schul-Doppel<strong>de</strong>cker<br />
Go 145 wie<strong>de</strong>r aufgenommen (die Gotha Go 150 wird<br />
1939 mit 8.048 m einen anerkannten Höhenrekord aufstellen).<br />
1916 Erwerb <strong>de</strong>r Bayerischen Waggon- und Flugzeugwerke in<br />
Fürth, die <strong>als</strong> zweites Werk weitergeführt wur<strong>de</strong>n (1938 verkauft).<br />
1921 Fusion mit <strong>de</strong>r Fahrzeugfabrik Eisenach (Automobilwerk<br />
“Dixi”, 1928 zur Abwendung einer Zahlungsunfähigkeit an BMW<br />
verkauft, womit BMW <strong>de</strong>n Grundstein für die heutige Automobilproduktion<br />
legte). 1926 Fusion mit <strong>de</strong>r Cyklon Automobilwerke<br />
AG, Berlin Tempelhof (Werk Mylau ebenfalls 1928 wie<strong>de</strong>r verkauft).<br />
1936 Beteiligung an <strong>de</strong>r Gotha-Ilmenauer Flugzeugbau<br />
GmbH. 1944 wird das Werk in Gotha zu 80 % zerstört. Trotz<strong>de</strong>m<br />
beginnt noch kurz vor Kriegsen<strong>de</strong> in Friedrichroda die Vorserienfertigung<br />
<strong>de</strong>s revolutionären Nurflügel-Strahljägers Ho 229 <strong>de</strong>r<br />
Gebrü<strong>de</strong>r Horten. Börsennotiz Berlin und Frankfurt, Großaktionär<br />
war die Orenstein & Koppel AG (die inzwischen auch die Aktienmehrheit<br />
<strong>de</strong>r Waggonfabrik Dessau besaß). 1946 in eine sowjeti-<br />
Los 522 Schätzwert 25-50 €<br />
Gladbacher Wollindustrie AG<br />
vorm. L. Josten<br />
M.-Gladbach, Aktie 1.000 RM 30.11.1941<br />
(Auflage 1350, R 3) EF<br />
Mit Faksimile-Unterschrift Rob. Pferdmenges <strong>als</strong><br />
AR-Vorsitzen<strong>de</strong>r.<br />
Gründung 1895 unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1882 bestehen<strong>de</strong>n<br />
Fa. L. Josten in M.Gladbach, Rudolfstraße (Werk I). Hergestellt<br />
wur<strong>de</strong>n von wollene und halbwollene Stoffe für Herren-, Damen-<br />
und Knabenkleidung, Uniformtuche und Woll<strong>de</strong>cken.<br />
1925/26 Übernahme <strong>de</strong>r Gladbacher Textilwerke AG vorm.<br />
Schnei<strong>de</strong>r & Irmen zu M.Gladbach, <strong>de</strong>ren Betrieb in <strong>de</strong>r Burkgrafenstraße<br />
<strong>als</strong> Werk II weitergeführt wur<strong>de</strong>. Nach <strong>de</strong>m Krieg<br />
wur<strong>de</strong> die Produktion schließlich im Werk I konzentriert und immer<br />
stärker auf textile Bo<strong>de</strong>nbeläge ausgerichtet. Börsennotiz<br />
Los 525 Schätzwert 80-185 €<br />
Glückauf Brauerei AG<br />
Gelsenkirchen-Ueckend., Aktie 1.000<br />
Mark 4.5.1895. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage<br />
1800, R 3) EF-VF<br />
Gründung 1887 <strong>als</strong> Brauerei Glückauf Fritz Schulte im Hofe,<br />
Pokorny & Co., seit 1895 AG. Große Brauerei mit schon dam<strong>als</strong><br />
180.000 hl Produktionskapazität pro Jahr. Übernommen wur<strong>de</strong>n<br />
1920 die Essener Ruhrtal-Brauerei und die Vereins-Brauerei<br />
Wanne, 1921 die Mei<strong>de</strong>richer Exportbier-Brauerei. 1928<br />
Interessengemeinschaft mit <strong>de</strong>r Dortmun<strong>de</strong>r Ritter-Brauerei,<br />
die neben <strong>de</strong>r Bank für Brauindustrie auch jahrzehntelang<br />
größter Aktionär war. 1971 Beherrschungs-Vertrag mit <strong>de</strong>r<br />
Schultheiss-Brauerei, 1980 dann vollständig in <strong>de</strong>n heutigen<br />
Brau-und-Brunnen-Konzern eingeglie<strong>de</strong>rt.<br />
Los 526 Schätzwert 75-150 €<br />
Görlitzer Kreisbahn-AG<br />
Görlitz, Aktie 1.000 Mark 1.11.1906.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1700, R 4) EF-VF<br />
Gründung 1903 zum Bau <strong>de</strong>r norm<strong>als</strong>purigen 26 km langen<br />
Bahn Görlitz-Krischa (eröffnet 1905) mit Verlängerung nach<br />
Nr. 530<br />
49
Los 538 Schätzwert 25-50 €<br />
Großherzogtum<br />
Mecklenburg-Schwerin<br />
Rostock , 3,5 % Schuldv. 500 Mark<br />
15.2.1905 (R 4) EF<br />
Sehr <strong>de</strong>korativ gestaltet.<br />
Mecklenburg-Schwerin war von 1815-1918 Großherzogtum<br />
und von 1918 bis 1934 Freistaat. 1933/34 mit Mecklenburg-<br />
Strelitz zum Land Mecklenburg vereinigt.<br />
sche Aktiengesellschaft (SAG) umgewan<strong>de</strong>lt, bereits 1947 wie<strong>de</strong>r<br />
unter <strong>de</strong>utsche Verwaltung gestellt, 1949 <strong>als</strong> VEB Waggonbau<br />
Gotha verstaatlicht. 1953-60 wer<strong>de</strong>n erneut Segelflugzeugtypen<br />
aus <strong>de</strong>r Vorkriegszeit gebaut. Bis 1967 stellt Gotha nicht nur Spezial-Güterwagen<br />
her, son<strong>de</strong>rn <strong>als</strong> einziger Straßenbahnwagenhersteller<br />
<strong>de</strong>r DDR auch weitere 3000 Straßenbahnwagen. 1967<br />
wird das Werk in VEB Luft- und Kältetechnik Gotha umbenannt<br />
und produziert fortan Lüfter, Kühler und Wasseraufbereiter sowie<br />
ab 1983 Fahrgestelle für <strong>de</strong>n PKW Wartburg. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong><br />
wird das Unternehmen schließlich 1997 von <strong>de</strong>m Anhänger- und<br />
Aufliegerhersteller Schmitz (Cargobull) übernommen und stellt<br />
heute <strong>als</strong> “Schmitz-Gotha Fahrzeugwerke GmbH” mit über 500<br />
Mitarbeitern LKW-Auflieger her. Die 1997 abgespaltene “Gothaer<br />
Fahrzeugtechnik GmbH” fertigt mit rd. 400 Beschäftigten Gittermasten<br />
und Auslegerverlängerungen für Mobil- und Raupenkräne,<br />
aber auch Mul<strong>de</strong>n für Baufahrzeuge.<br />
Nr. 529 Nr. 542<br />
AG in Rastatt, <strong>de</strong>ssen Kündigung 1956 wegen nicht ausreichen<strong>de</strong>r<br />
Rentabiliät <strong>de</strong>r Anfang vom En<strong>de</strong> war: 1965 kam im<br />
Westen <strong>de</strong>r Konkurs. Das Werk Ammendorf wur<strong>de</strong> 1949 entschädigungslos<br />
von einer sowjetischen Aktiengesellschaft in<br />
Besitz genommen. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> gehörte es zuletzt zur Daimler-Tochter<br />
Adtranz, die dann von Bombardier übernommen<br />
wur<strong>de</strong>. 2004 kam trotz erbitterter Gegenwehr von Belegschaft<br />
und Lan<strong>de</strong>sregierung das Aus auch für das traditionsreiche<br />
Ammendorfer Werk.<br />
Los 535 Schätzwert 100-175 €<br />
Grosse Leipziger Strassenbahn<br />
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 15.3.1907<br />
(Auflage 1000, R 6) EF-VF<br />
Gründung 1895. Später wur<strong>de</strong>n übernommen: 1896 die Leipziger<br />
Pfer<strong>de</strong>-Eisenbahn-AG (gegr. 1872), 1916 die Leipziger E-<br />
lektrische Straßenbahn und die Leipziger Allg. Kraft-Omnibus-<br />
Gesellschaft. 1920 ging <strong>de</strong>r Betrieb in Eigenregie <strong>de</strong>r Stadt<br />
Leipzig über, die Aktionäre erhielten eine Abfindung teils in bar,<br />
teils in Leipziger Stadtanleihen.<br />
Los 539 Schätzwert 75-150 €<br />
Grosskraftwerk Mannheim AG -<br />
Pfalzwerke AG (Mannheim and<br />
Palatinate Electric Companies)<br />
Mannheim, 7 % Gold Bond 1.000 $<br />
1.6.1926 (R 4) EF-VF<br />
Ein meisterhafter Stahlstich <strong>de</strong>r Western Bank Note<br />
& Eng. Co. (Western Division American Bank<br />
Note Co.).<br />
Gründung 1921 durch die Stadt Mannheim, die Pfalzwerke, das<br />
Ba<strong>de</strong>nwerk, die Neckar-AG und die Rhein-Haardt-Bahngesellschaft.<br />
Betrieb eines Großkraftwerks und Abgabe <strong>de</strong>s Stroms an<br />
die Großaktionäre zu Selbstkosten. Seit 1954 mit Inbetriebnahme<br />
<strong>de</strong>s Werk II 600 m stromabwärts vom Stammwerk auch Stromlieferungen<br />
an die Deutsche Bun<strong>de</strong>sbahn. Weitere Heizkraftwerksblöcke<br />
wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n 70er und 80er Jahren in Betrieb genommen.<br />
Seit 2002 ist die RWE Power AG neuer Großaktionär.<br />
Los 531 Schätzwert 20-50 €<br />
Gothaer Waggonfabrik AG<br />
Gotha, Aktie 1.000 RM 30.9.1937<br />
(Auflage 2500, R 2) EF<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Los 533 Schätzwert 150-250 €<br />
Gottfried Lindner AG<br />
Ammendorf b. Halle a.S., Aktie 1.000<br />
Mark 15.6.1922 (Auflage 8000, R 7) VF+<br />
Großes Hochformat, breite Umrahmung. “Ungültig”<br />
perforiert. Schon beim Aktienneudruck 1930<br />
aus <strong>de</strong>m Verkehr gezogen wor<strong>de</strong>n. Dieses Belegexemplar<br />
aus <strong>de</strong>m Firmenarchiv lan<strong>de</strong>te erst später<br />
(Abgabepflicht für alle Wertpapiere in <strong>de</strong>r DDR)<br />
durch Zufall ebenfalls im Reichsbankschatz. „Ungültig“<br />
perforiert.<br />
Los 536 Schätzwert 20-40 €<br />
Große Mühle Neisse AG<br />
Neisse, Namens-Aktie Lit. A 10.000 Mark<br />
13.7.1923. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 640, R 5)<br />
EF<br />
Gründung im März 1923 <strong>als</strong> Langendorff & Co. AG, im Juni<br />
1923 umbenannt in Große Mühle Neisse AG. Börsennotiz im<br />
Freiverkehr Breslau, Mehrheitsaktionär war die Offiziers-Familie<br />
von Langendorff.<br />
Los 540 Schätzwert 25-50 €<br />
Grosskraftwerk Mannheim AG<br />
Mannheim, 5 % Teilschuldv. 100 RM<br />
1.4.1940 (Auflage 5000, R 4) EF<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Los 532 Schätzwert 300-375 €<br />
Gottfried Lindner AG<br />
Ammendorf b. Halle a.S., Aktie 1.000 Mark<br />
10.8.1920 (Auflage 3200, R 8) EF-VF<br />
Großes Hochformat, breite Umrahmung. “Ungültig”<br />
perforiert. Schon beim Aktienneudruck 1930<br />
aus <strong>de</strong>m Verkehr gezogen wor<strong>de</strong>n. Dieses Belegexemplar<br />
aus <strong>de</strong>m Firmenarchiv lan<strong>de</strong>te erst später<br />
(Abgabepflicht für alle Wertpapiere in <strong>de</strong>r DDR)<br />
durch Zufall ebenfalls im Reichsbankschatz. Wie<br />
auch das folgen<strong>de</strong> Los ein vorher völlig unbekannt<br />
gewesener Jahrgang dieser be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Waggonfabrik.<br />
„Ungültig“ perforiert.<br />
Gründung 1823, AG seit 1905. Erzeugnisse: Waggons, Straßenbahnwagen,<br />
Omnibusaufbauten, Lastanhänger, Flachsraufmaschinen.<br />
Werke in Ammendorf, Berlin, Dres<strong>de</strong>n, Gaggenau,<br />
Köln, Königsberg, Hamburg und Nürnberg. <strong>Der</strong> Karosseriebau<br />
wur<strong>de</strong> 1928 an die Ambi-Budd-Presswerke in Berlin verkauft.<br />
1949 teilte sich die Geschichte: In Nürnberg wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r zweite<br />
Hauptsitz angemel<strong>de</strong>t, die Werke Nürnberg, Gaggenau (Ba<strong>de</strong>n),<br />
Berlin-Tempelhof und Köln gingen wie<strong>de</strong>r in Betrieb. 1952 Abschluß<br />
eines Pacht- und Lizenzvertrages mit <strong>de</strong>r Waggonfabrik<br />
Los 534 Schätzwert 50-100 €<br />
Graphitwerk Kropfmühl AG<br />
München, Aktie 1.000 RM 11.2.1933<br />
(Auflage 200, R 5) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1870, AG seit 1916. Die Gesellschaft betreibt in<br />
Kropfmühl (nach Wie<strong>de</strong>reröffnung im Jahr 2012) das einzige<br />
Bergwerk für makrokristallinen Graphit in <strong>de</strong>r Europäischen U-<br />
nion. Im Segment hochgereinigte Graphite gehört GK zu <strong>de</strong>n<br />
weltweit größten Anbietern mit eigenen Rohstofquellen auch in<br />
China, Sri Lanka und Zimbabwe. Zweites Standbein ist das<br />
Segment Siliciummetall, wo GK <strong>de</strong>r einzige <strong>de</strong>utsche Hersteller<br />
ist, mit Töchtern in <strong>de</strong>r Tschechei und England. Aus diesem<br />
Stoff wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Chemieindustrie Silikone und in <strong>de</strong>r Alu-<br />
Guss-Industrie Fahrzeugteile hergestellt. Die Kleinaktionäre<br />
dieser bis dahin in München börsennotierten AG wur<strong>de</strong>n im<br />
Okt. 2012 durch squeeze-out herausgedrängt, danach Einstellung<br />
<strong>de</strong>r Börsennotiz.<br />
Los 537 Schätzwert 25-50 €<br />
Großhan<strong>de</strong>ls-AG<br />
für Getrei<strong>de</strong> und Mühlenfabrikate<br />
Charlottenburg, Aktie 1.000 Mark<br />
31.12.1921. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage<br />
30000, R 2) EF-VF<br />
Großformatig. Dekorative Umrandung im Historismusstil<br />
mit 2 Hermesvignetten.<br />
Gründung 1921. Han<strong>de</strong>l mit Getrei<strong>de</strong>, Mühlenfabrikaten u. Futtermitteln<br />
sowie <strong>de</strong>r Betrieb von Mühlenwerken. 1931 Auflösung<br />
<strong>de</strong>r AG.<br />
Nr. 535 Nr. 538<br />
Los 541 Schätzwert 20-50 €<br />
Grün & Bilfinger AG<br />
Mannheim, Aktie 100 RM Juni 1928<br />
(Auflage 4100, R 2) EF-VF<br />
Gründung 1880, seit 1906 AG. Die “Grünfinger” (so <strong>de</strong>r prägnante<br />
Börsenname) übernahmen 1971 eine Mehrheitsbeteiligung<br />
an <strong>de</strong>r Julius Berger-Bauboag AG, Wiesba<strong>de</strong>n (früher<br />
Berlin), 1975 dann zur Bilfinger + Berger Bau AG verschmolzen.<br />
Bis heute eine <strong>de</strong>r drei großen börsennotierten Baufirmen.<br />
Los 542 Schätzwert 150-200 €<br />
Grüner-Bräu AG<br />
Fürth, Aktie 200 RM 10.6.1929 (Auflage<br />
1050, R 6) EF<br />
Gründung 1863, AG ab 1896 <strong>als</strong> Aktienbrauerei Fürth vorm.<br />
Gebr. Grüner, ab 1926 Grüner-Bräu-AG. 1936 Übernahme <strong>de</strong>r<br />
AG Brauerei Zirndorf bei Nürnberg, 1939/40 <strong>de</strong>r Nürnberger<br />
Eisfabriken Hans Fürsattel. 1969 erwarb die Schickedanz-<br />
Gruppe 25% <strong>de</strong>r Aktienanteile, 1972 wur<strong>de</strong> die Brauerei in die<br />
Patrizier-Bräu integriert. 1977 Einstellung <strong>de</strong>r Produktion.<br />
1996 in die Tucher Bräu KG eingebracht, jetzt INKA-AG für Beteiligungen<br />
(Inselkammer-Gruppe).<br />
50
Los 543 Schätzwert 75-125 €<br />
Grund- und Hypothekenbank AG<br />
Plauen i.V., Aktie 100 RM 1.9.1938<br />
(Auflage 100, R 7) EF<br />
Gründung 1905. Betrieb von Grundstücks-, Hypotheken-,<br />
Bank- und Han<strong>de</strong>lsgeschäften. Die Zweignie<strong>de</strong>rlassung Leipzig<br />
wur<strong>de</strong> 1932 im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Beteiligung am “Hotel<br />
Astoria GmbH” errichtet. Die Bank wur<strong>de</strong> 1945 geschlossen<br />
und von <strong>de</strong>r Sächsischen Lan<strong>de</strong>sbank liquidiert.<br />
Los 544 Schätzwert 50-100 €<br />
Grundstücksgesellschaft<br />
Keithstrasse 6 AG<br />
Berlin, Aktie 100 RM Nov. 1924 (Auflage<br />
400, R 5) EF<br />
Gründung im Dez. 1922. Ab 1937 <strong>als</strong> GbR weitergeführt.<br />
Emission ist ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Nr. 546 Nr. 558<br />
zern durch alliiertes Kontrollratsgesetz Nr. 9 vom 30.11.1945<br />
beschlagnahmt. 1951 kamen die Munitions- und Schrotfabrik<br />
Karlsruhe-Durlach und die Le<strong>de</strong>rwarenfabrik Altstadt-Hachenburg<br />
wie<strong>de</strong>r in Gang, 1953 Entlassung aus <strong>de</strong>r alliierten Kontrolle<br />
und Auflösung <strong>de</strong>s I.G.-Vertrages mit <strong>de</strong>r Dynamit-AG<br />
vorm. Alfred Nobel & Co. in Troisdorf, die aber mit zuletzt 94 %<br />
Hauptaktionär blieb. 1960 Umwandlung in eine GmbH.<br />
Los 545 Schätzwert 200-250 €<br />
Gruppengaswerk Bergstraße AG<br />
Bensheim, Sammelaktie 10 x 1.000 Mark<br />
1.10.1910 (Auflage nur 50 Stück, R 8),<br />
ausgestellt auf die Gemein<strong>de</strong><br />
Zwingenberg VF+<br />
Großes Hochformat mit schöner Umrahmung und<br />
Kapitälchen, Originalunterschriften. Vorher ganz unbekannt<br />
gewesene Emission. Unten rechts Ecke ab.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1886 <strong>als</strong> “Gaswerk Bensheim AG”, umfirmiert 1909<br />
nach Anschluß auch <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n Auerbach, Zwingenberg,<br />
Alsbach, Jugenheim, Bickenbach und Hähnlein in “Gruppengaswerk<br />
Bergstraße AG” und nach Aufnahme auch <strong>de</strong>r Stromversorgung<br />
1914 in ”Gruppen-Gas- und Elektrizitätswerk Bergstraße<br />
AG”. Aktionäre: Die Städte Bensheim (63,1 %) und<br />
Zwingenberg (13,3 %) und die Gemein<strong>de</strong>n Alsbach (5,8 %),<br />
Bickenbach (5,1 %), Jugenheim (7,9 %), Seeheim (1,0 %) und<br />
Hähnlein (3,9 %). In dieser Struktur besteht das GGEW noch<br />
heute, macht mit ca. 150 Mitarbeitern rd. 160 Mio. € Jahresumsatz<br />
und beliefert rd. 140.000 Kun<strong>de</strong>n. <strong>Der</strong> Strom wird von<br />
<strong>de</strong>r Heag bezogen, Ferngas von <strong>de</strong>r Südhessischen Gas- und<br />
Wasser AG in Darmstadt.<br />
Los 546 Schätzwert 500-625 €<br />
Gruppen-Gas- und Elektrizitätswerk<br />
Bergstraße AG<br />
Bensheim, Sammelaktie 10 x 1.000 RM<br />
1.4.1925 (Auflage nur 20 Stück, R 12),<br />
ausgestellt auf die Gemein<strong>de</strong> Jugenheim<br />
a.d.B EF-<br />
Großes Hochformat, schöne Umrahmung aus<br />
Weinlaub. Diese vorher unbekannt gewesene<br />
Los 547 Schätzwert 75-125 €<br />
Gummiwerke Becker AG<br />
Hei<strong>de</strong>nheim a.d.Brenz, Aktie 100 RM<br />
Sept. 1940 (Auflage 1184, R 7) EF-VF<br />
Fortbetrieb <strong>de</strong>r 1906 von Gustav Becker gegrün<strong>de</strong>ten Fabrik, in<br />
<strong>de</strong>r Gummiwalzen und technische Gummiwaren hergestellt<br />
wur<strong>de</strong>n. Börsennotiz dam<strong>als</strong> im Freiverkehr Stuttgart. 1951<br />
Neubau einer zweiten Fabrik in <strong>de</strong>r Paulstrasse, 1967 Errichtung<br />
eines Zweigwerkes in Düren. Die auf Gummiwalzen für die<br />
Papierindustrie spezialisierte Firma bewegte sich konsequenterweise<br />
auf ihre Hauptabnehmer zu und baute 1987 sogar ein<br />
Reparaturwerk in Finnland. 1991 in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
Los 548 Schätzwert 75-125 €<br />
Gummiwerke ELBE AG<br />
Piesteritz b. Kl.-Wittenberg (Elbe), Aktie 80<br />
RM März 1925 (Auflage 15500, R 7) EF<br />
Gründung 1898 in Leipzig unter <strong>de</strong>r Firma Oxylin-Werke, 1900<br />
verlegt nach Priesteritz, 1901 umbenannt wie oben. Herstellung<br />
von technischen Gummiwaren aller Art, von Schläuchen<br />
für alle Zwecke, gummierten Stoffen, Gummistiefel, Gummiartikeln<br />
für Fahrrad- und Automobilbedarf und für elektrotechnische<br />
Zwecke. Großaktionär (1943): Felten & Guilleaume Carlswerk<br />
AG, Köln. In <strong>de</strong>r DDR Betrieb fortgeführt seit 1946 <strong>als</strong> VEB<br />
Gummiwerke Elbe, nach <strong>de</strong>r Privatisierung aufgegangen in <strong>de</strong>r<br />
TIP TOP Oberflächenschutz Elbe GmbH.<br />
Los 549 Schätzwert 200-250 €<br />
Gußstahlwerk Spannagel & Sievers AG<br />
Voer<strong>de</strong> i.W., Aktie 1.000 Mark Jan. 1923<br />
(Auflage 15000, R 8) EF-<br />
Großes Hochformat, ausgesprochen <strong>de</strong>korative<br />
Art-Deko-Umrahmung, Pastelltöne in altrosa und<br />
blaugrün.<br />
Das zuvor <strong>als</strong> GmbH betriebene Gußstahlwerk Spannagel &<br />
Sievers wur<strong>de</strong> 1921 in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt. Neben <strong>de</strong>m Betrieb<br />
<strong>de</strong>r Gußstahlfabrik war eine Spezialität <strong>de</strong>r Bau von Maschinen<br />
zur Herstellung von Klöppelspitzen (für Glockenklöppel).<br />
Mehrheitsaktionär war <strong>de</strong>r Rhein. Han<strong>de</strong>ls-Konzern. Im<br />
Juli 1923 durch Verschmelzung aufgegangen in <strong>de</strong>r Vereinigte<br />
Eisenhütten- und Maschinenbau-AG in Barmen (Vema, gegrün<strong>de</strong>t<br />
1908 <strong>als</strong> Ver. Wuppertaler Eisenhütten Dr. Tenge-Spies<br />
AG). Letztere teilte 1928 mit, daß über die Hälfte <strong>de</strong>s AK verloren<br />
sei, Grundbesitz und Baulichkeiten in <strong>de</strong>n Besitz <strong>de</strong>r Barmer<br />
Bergbahn AG übergegangen seien und <strong>de</strong>r Firmensitz<br />
nach Voer<strong>de</strong> verlegt sei.<br />
Los 550 Schätzwert 150-250 €<br />
Gustav Genschow & Co. AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark 9.10.1908<br />
(Auflage 250, R 7) VF<br />
Vorher unbekannt gewesene Emission dieses be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />
Munitionsherstellers.<br />
Gründung 1907 durch Fusion <strong>de</strong>r Badische Munitionsfabrik<br />
GmbH mit Werken in Karlsruhe-Durlach und Wolfartsweier und<br />
<strong>de</strong>r oHG in Firma Gustav Genschow & Co. in Berlin und Köln<br />
(gegr. 1888 <strong>als</strong> Waffengroßhandlung mit Ex- und Importgeschäft).<br />
Auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Jagd- und Sportmunition wur<strong>de</strong><br />
Genschow nach Übernahme <strong>de</strong>s Munitionsgeschäftes von Köln-<br />
Rottweil <strong>de</strong>r größte Konkurrent <strong>de</strong>r Rheinisch-Westfälische<br />
Sprengstoff AG in Köln (Gruppe Dynamit-Nobel / I.G.Farben). Einen<br />
sonst unausweichlichen Kampf vermied man durch Abschluß<br />
eines I.G.-Vertrages 1927, <strong>de</strong>r 1931 auf die Dynamit-AG<br />
vorm. A. Nobel & Co. in Hamburg überging. Ab 1938 konnten<br />
die in Berlin und Hamburg börsennotierten Genschow-Aktien<br />
5:2 in I.G.-Farben-Aktien umgetauscht wer<strong>de</strong>n. Das gesamte<br />
Vermögen wur<strong>de</strong> wegen Zugehörigkeit zum I.G.-Farben-Kon-<br />
Los 551 Schätzwert 75-175 €<br />
Gustav Kiepenheuer Verlag AG<br />
Potsdam, Aktie 1.000 Mark 1.10.1922.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2200, R 6) EF-VF<br />
Hochinteressante typographische Aktiengestaltung.<br />
Gründung 1921 zum Erwerb und Vertrieb von Druck- und<br />
Kunstwerken, insbeson<strong>de</strong>re Fortbetrieb <strong>de</strong>s bisher unter <strong>de</strong>r<br />
Firma Gustav Kiepenheuer Verlag Potsdam betriebenen Verlagsgeschäftes<br />
(gegr. 1909 in Weimar). Ab 1929 Sitz in Berlin.<br />
1933 wer<strong>de</strong>n 75% <strong>de</strong>r Verlagsprodukte verboten und zum Teil<br />
vernichtet. 1944 Schließung <strong>de</strong>s Verlages auf Anordnung <strong>de</strong>r<br />
Reichsschrifttumskammer. 1946 Wie<strong>de</strong>raufnahme <strong>de</strong>r Verlagstätigkeit<br />
in Weimar mit Neuerscheinungen und Nachauflagen<br />
von Heinrich Mann, Anna Seghers, Arnold Zweig. 1948 Gründung<br />
einer Außenstelle in Hagen, 1951 Abspaltung dieser unter<br />
<strong>de</strong>m Namen “Kiepenheuer & Witsch”. 1977 Verkauf <strong>de</strong>s<br />
Verlages an <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rbuch-Verlag im Auftrag <strong>de</strong>r SED. Zusammenschluß<br />
mit <strong>de</strong>m Insel Verlag Anton Kippenberg Leipzig,<br />
<strong>de</strong>r Dieterichen Verlagsbuchhandlung Leipzig und <strong>de</strong>m Paul<br />
List Verlag Leipzig zur Verlagsgruppe Kiepenheuer mit Sitz in<br />
Leipzig. 1990 Auflösung durch die Treuhandanstalt, 1994 Kauf<br />
durch Bernd F. Lunkewitz und Einglie<strong>de</strong>rung in die Verlagsgruppe<br />
Kiepenheuer und Witsch.<br />
Nr. 552<br />
51
Los 552 Schätzwert 125-250 €<br />
Gutehoffnungshütte Aktienverein<br />
für Bergbau und Hüttenbetrieb<br />
Oberhausen, Aktie 1.000 Mark 1.1.1898<br />
(Auflage 3000, R 5) UNC-EF<br />
Originalunterschriften von Franz und August Haniel.<br />
Gründung 1808/10 <strong>als</strong> Gewerkschaft, ab 1872 AG. Die Gesellschaft<br />
gilt <strong>als</strong> Keimzelle <strong>de</strong>r Schwerindustrie <strong>de</strong>s Ruhrgebietes.<br />
Drei 1808/10 in <strong>de</strong>r “Hüttengewerkschaft und Handlung Jacobi,<br />
Haniel & Huyssen” in Sterkra<strong>de</strong> zusammengefasste Hütten<br />
waren <strong>de</strong>r Ursprung: die 1758 zu Osterfeld vom Münsteraner<br />
Domkapitular Freiherr von <strong>de</strong>r Wenge zu Dieck errichtete St.<br />
Antony-Hütte zu Osterfeld, 1793 in <strong>de</strong>n Besitz <strong>de</strong>r Fürstäbtissin<br />
Maria Kunigun<strong>de</strong> von Essen übergegangen, 1799/1805 an<br />
<strong>de</strong>n Hütteninspektor Gottlob Jacobi und seine Schwager Franz<br />
und Gerhard Haniel aus Ruhrort verkauft; weiterhin die Hütte<br />
Gute Hoffnung in Sterkra<strong>de</strong>, zu <strong>de</strong>ren Bau Friedrich <strong>de</strong>r Große<br />
1781 die Erlaubnis erteilt hatte, die aber wegen <strong>de</strong>s Emporkommens<br />
<strong>de</strong>r Anthony-Hütte zahlungsunfähig wur<strong>de</strong>, in <strong>de</strong>r<br />
Zwangsversteigerung von <strong>de</strong>r Mutter Friedrich Krupps erworben<br />
und 1808 an Heinrich Huyssen aus Essen und <strong>de</strong>ssen<br />
Schwager Gottlob Jacobi und Gerhard und Franz Haniel weiterverkauft<br />
wur<strong>de</strong>; schließlich die im Auftrag <strong>de</strong>r Fürstäbtissin<br />
von Essen 1791 durch Gottlob Julius Jacobi errichtete Eisenhütte<br />
Neu-Essen im Emschertal bei Schloss Oberhausen, 1805<br />
ebenfalls an <strong>de</strong>n Jacobi-Haniel-Clan verkauft. Durch ununterbrochene<br />
Firmenaufkäufe wuchs nach Gründung <strong>de</strong>r AG ein<br />
riesiges Gebil<strong>de</strong> aus Bergwerken, Hütten- und Walzwerken und<br />
weiterverarbeiten<strong>de</strong>n Betrieben. Heute <strong>als</strong> MAN/GHH einer <strong>de</strong>r<br />
be<strong>de</strong>utendsten Maschinen- und Anlagenbau-Konzerne.<br />
Förster nach Absatzeinbrüchen mit einem hohen Verlust ab, eine<br />
Produktionsumstellung erscheint nicht möglich. Daraufhin<br />
ziehen sich die Banken aus <strong>de</strong>m Aufsichtsrat <strong>de</strong>r in Leipzig börsennotierten<br />
AG zurück und sperren die Kredite, Förster muß<br />
die Zahlungen einstellen. Während <strong>de</strong>s 1929 beschlossenem<br />
gerichtlichen Vergleichsverfahrens wird <strong>de</strong>r Betrieb fortgeführt,<br />
<strong>de</strong>r Vergleich scheitert aber erneut am Verhalten <strong>de</strong>r Banken.<br />
1931 Konkurseröffnung mangels Masse abgelehnt.<br />
I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie folgen<strong>de</strong>s Los.<br />
Los 556 Schätzwert 225-300 €<br />
H. Förster & Co. AG<br />
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 29.4.1920<br />
(Auflage 250, R 9) VF<br />
Großes Querformat, fast ganzflächiger Unterdruck<br />
eines Flügels mit hochgeklapptem Deckel. Zuvor<br />
gänzlich unbekannt gewesener Jahrgang, nur 6<br />
Stücke wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />
Kleine Randschä<strong>de</strong>n fachgerecht restauriert.<br />
Luftaufnahme <strong>de</strong>s Stodiek-Gelän<strong>de</strong>s in Kaarst um 1960<br />
Los 553 Schätzwert 100-200 €<br />
Gutehoffnungshütte Aktienverein<br />
für Bergbau und Hüttenbetrieb<br />
Oberhausen, Aktie 1.000 Mark 1.1.1907<br />
(R 4) EF-VF<br />
Großformatiges Papier, mit zwei Haniel-Signaturen<br />
(Faksimile).<br />
I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriges Los.<br />
Los 554 Schätzwert 25-50 €<br />
H. Fleschner AG für<br />
Einbauapparate u. Kunstspielpianos<br />
Berlin, Aktie 2.000 Mark 1.8.1923 (R 5)<br />
EF<br />
Gründung 1921 unter <strong>de</strong>r Firma Einfamilienhaus “Ungestört”<br />
AG, 1923 umbenannt. Sitz in Berlin NO 18, Frie<strong>de</strong>nstr. 41; fabrikmäßige<br />
Herstellung von Kunstspielpianos sowie An- und<br />
Verkauf von Materialien, die zur Pianofabrikation benötigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Firma 1927 erloschen.<br />
Los 555 Schätzwert 200-250 €<br />
H. Förster & Co. AG<br />
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 25.9.1918.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 750, R 9) VF<br />
Großes Querformat, fast ganzflächiger Unterdruck<br />
eines Flügels mit hochgeklapptem Deckel.<br />
1895 übernehmen die Klavierbauer Eduard Hermann Förster<br />
und Gottwerth Dimler in Leipzig die Klavierfabrik Serbser & Co.<br />
und führen sie <strong>als</strong> oHG H. Förster & Co. weiter. 1906 Aufnahme<br />
<strong>de</strong>r Produktion pneumatischer Klaviere. 1908 - die Fabrik<br />
beschäftigt inzwischen 120 Arbeiter - Umzug in die neue Klavierfabrik<br />
in <strong>de</strong>r Kohlgartenstr. 52 (außer<strong>de</strong>m Holzlager und -<br />
trocknung in <strong>de</strong>r Comeniusstraße). 1918 Umwandlung in eine<br />
AG. 1924 schei<strong>de</strong>t Hermann Förster aus <strong>de</strong>r Firma aus. Bald<br />
darauf gerät die gesamte <strong>de</strong>utsche Pianoforteindustrie, <strong>de</strong>ren<br />
unumstrittenes Zentrum die “Musikhauptstadt” Leipzig ist, in<br />
eine existentielle Krise. Das Geschäftsjahr 1928 schließt bei<br />
Los 557 Schätzwert 125-180 €<br />
H. Schomburg & Söhne AG<br />
Grossdubrau i. Sa., Aktie 1.000 Mark Dez.<br />
1920 (Auflage 4700, R 7) VF+<br />
Schöne fast barocke Umrahmung mit Blütenornamentik.<br />
Daß diese Aktien erhalten blieben, ist ungewöhnlich,<br />
an sich hätten sie nach <strong>de</strong>r Vollfusion<br />
mit <strong>de</strong>r Porzellanfabrik Kahla 1927 aus <strong>de</strong>m Verkehr<br />
gezogen wer<strong>de</strong>n müssen.<br />
Ursprung <strong>de</strong>s Unternehmens ist <strong>de</strong>r 1854 gegrün<strong>de</strong>te “Thonwaren-<br />
und Braunkohlen-Actien-Verein Großdubrau”, wo einfache<br />
Tonwaren und Ziegel gefertigt wur<strong>de</strong>n. Er nutzte <strong>de</strong>n Umstand,<br />
daß bei <strong>de</strong>m um 1850 begonnenen Braunkohleabbau<br />
auch Ton- und Kaolinschichten im Erdreich zu Tage tragen. Zu<br />
Ehren <strong>de</strong>r sächsischen Prinzessin Margarethe, einer Tochter<br />
<strong>de</strong>s Königs Johann, erhielt das Werk 1857 <strong>de</strong>n Namen “Margarethenhütte”.<br />
1872 kaufte <strong>de</strong>r Berliner Unternehmer Hermann<br />
Schomburg die Margarethenhütte, 1897 wan<strong>de</strong>lte die Familie<br />
die Firma erneut in eine AG um. Schomburg erkannte ungewöhnlich<br />
früh, welche Zukunftsaussichten die Kommunikations-<br />
und Elektrotechnik haben wür<strong>de</strong> und spezialisierte die<br />
Fabrik auf die Herstellung von Isolatoren. Schomburg-Isolatoren<br />
wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschlandweit eingesetzt, so in Telegrafenleitungen<br />
<strong>de</strong>s Reichspostamtes ab 1876 und 1891 in <strong>de</strong>r ersten <strong>de</strong>utschen<br />
Hochspannungsüberlandleitung von Lauffen am Neckar<br />
nach Frankfurt/Main. An <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> zum 20. Jh. hatten Schomburg-Isolatoren<br />
Weltgeltung und wur<strong>de</strong>n in aller Herren Län<strong>de</strong>r<br />
exportiert. <strong>Der</strong> Erfolg grün<strong>de</strong>te auf <strong>de</strong>r technologischen Spitzenstellung,<br />
die das Werk immer zu verteidigen vermochte. So wur<strong>de</strong><br />
1900 das erste Hochspannungs-Prüffeld in Betrieb genommen,<br />
1913 folgte ein 300.000-Volt-Freileitungs-Versuchsfeld,<br />
1921 ging die dam<strong>als</strong> weltweit mo<strong>de</strong>rnste Tunnelofenhalle mit<br />
zwei 80 m langen gasbeheizten Tunnelöfen in Betrieb. 1921/22<br />
Übernahme von Mehrheitsbeteiligungen an <strong>de</strong>r Tonwarenfabrik<br />
Schwandorf in Bayern und <strong>de</strong>r Porzellanfabrik Josef Schachtel<br />
im schlesischen Sophienau (Kr. Wal<strong>de</strong>nburg). In Roßlau a. Elbe<br />
bestand ein Zweigwerk zur Herstellung von Haushaltsporzellan<br />
(1932 stillgelegt). In <strong>de</strong>r schwierigen Zeit nach <strong>de</strong>m 1. Weltkrieg<br />
kam es 1922 zu einer Interessengemeinschaft mit <strong>de</strong>m Hauptkonkurrenten,<br />
<strong>de</strong>r Porzellanfabrik Kahla AG und im gleichen<br />
Jahr zur Gründung <strong>de</strong>r HESCHO (Hermsdorf-Schomburg-Isolatoren<br />
GmbH), die in Deutschland sofort Hauptlieferant von<br />
Hochspannungsisolatoren wur<strong>de</strong>. Die Aktien waren in Berlin<br />
börsennotiert, Großaktionär war seit <strong>de</strong>n 1920er Jahren mit 92<br />
% die Porzellanfabrik Kahla, was 1927 in <strong>de</strong>r Vollfusion mit<br />
Kahla mün<strong>de</strong>te. Nach <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg wur<strong>de</strong> die Fabrik von<br />
<strong>de</strong>n Russen vollständig <strong>de</strong>montiert, die Tunnelofenanlage und<br />
das Hauptfabrikationsgebäu<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n zerstört. Im April 1946<br />
begann man in <strong>de</strong>r völlig zerstörten Fabrik notdürftig wie<strong>de</strong>r mit<br />
<strong>de</strong>r Herstellung von Gebrauchsgeschirr, bald wur<strong>de</strong>n auch wie<strong>de</strong>r<br />
Isolatoren gefertigt. 1948 Enteignung und Weiterführung <strong>als</strong><br />
“VEB Elektroporzellanwerk Margarethenhütte Großdubrau”. Die<br />
ständige Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>s Betriebes war genau zur “Wen<strong>de</strong>”<br />
1989 abgeschlossen, was sich allerdings <strong>als</strong> Ironie <strong>de</strong>s Schikks<strong>als</strong><br />
entpuppte: Mitte 1991 wird <strong>de</strong>r Betrieb von <strong>de</strong>r Treuhandanstalt<br />
geschlossen, am 28.5.1991 verlassen <strong>als</strong> letzte<br />
Lieferung Ventilableiter für ABB die Margarethenhütte. Eine <strong>de</strong>r<br />
ältesten Fertigungsstätten von technischer Keramik in Deutschland<br />
wird heute vom För<strong>de</strong>rverein Margarethenhütte Großbubrau<br />
e.V. <strong>als</strong> Museum unterhalten. Gera<strong>de</strong> erst am 5.10.2009<br />
öffnete das Museum für das Publikum.<br />
Los 558 Schätzwert 400-500 €<br />
H. Stodiek & Co. AG<br />
Bielefeld, Aktie 1.000 Mark Aug. 1902.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 8) EF-<br />
Dekorative Umrandung im Historismusstil. Originalunterschriften.<br />
Sämtliche hier angebotenen<br />
Stodiek-Vorkriegsausgaben waren zuvor völlig unbekannt<br />
gewesen!<br />
Gründung 1875 <strong>als</strong> KG, AG seit 1902. Erzeugung von Superphosphat<br />
und Mehrnährstoff-Dünger. Die Werke in Löhne (errichtet<br />
1878) und Kaarst (errichtet 1905) wur<strong>de</strong>n 1951 an die<br />
KG Wilhelm Stodiek GmbH & Co. verpachtet und 1984 auf die<br />
Stodiek Dünger GmbH in Ludwigshafen übertragen. 1998 Reaktivierung<br />
<strong>de</strong>s Börsenmantels, Umfirmierung in “Stodiek Europa<br />
Immobilien AG” und Sitzverlegung zum neuen Mehrheitsaktionär<br />
IVG nach Bonn.<br />
Los 559 Schätzwert 400-500 €<br />
H. Stodiek & Co. AG<br />
Bielefeld, Aktie 1.000 Mark 14.2.1906<br />
(Auflage 300, R 9) VF<br />
Dekorative Umrandung im Historismusstil.<br />
Los 560 Schätzwert 200-250 €<br />
H. Stodiek & Co. AG<br />
Bielefeld, Aktie 500 RM März 1930<br />
(Auflage 3000, R 9) EF<br />
Los 561 Schätzwert 15-30 €<br />
Hackethal-Draht- und Kabel-Werke AG<br />
Hannover-Brink, Aktie 100 RM Sept. 1928<br />
(Auflage 24000, zuletzt noch 21304, R 2) EF<br />
Gründung 1900 <strong>als</strong> GmbH zur Ausnutzung <strong>de</strong>r Erfindung <strong>de</strong>s<br />
Telegraphendirektors a.D. Louis Hackethal, <strong>de</strong>r eine überaus<br />
wetter- und säurebeständige Isolation für elektrische Leitungen<br />
entwickelt hatte. 1907 Umwandlung in eine AG. Dem Kabelwerk<br />
wur<strong>de</strong> außer<strong>de</strong>m ein Metallwerk für Stangen und nahtlose<br />
Rohre aus Kupfer, Messing, Aluminium und Bronze angeglie<strong>de</strong>rt.<br />
Bald beschäftigte die Fabrik auf ihrem 200.000 qm<br />
großen Areal in <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n Brink, Langenforth und Vahrenwald<br />
über 1.500 Leute. 1922 Übernahme <strong>de</strong>r Kabel- und<br />
Metallwerke Neumeywer AG in Nürnberg, die ebenfalls gegen<br />
1.000 Leute beschäftigten. 1930 Neubau eines Schwachstromkabelwerkes<br />
für Fernsprech- und Telegraphenkabel. Die<br />
Kupferbaisse in <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise zehrte 1930 alle stillen<br />
Reserven auf und erzwang 1932 eine Sanierung mit Kapitalherabsetzung.<br />
1959 Erwerb <strong>de</strong>s Zweigwerkes Kuppenheim<br />
(Ba<strong>de</strong>n). Börsennotiert in Berlin und Hannover, Großaktionär<br />
war zuletzt die Gutehoffnungshütte (Haniel-Gruppe). 1966 Fusion<br />
mit <strong>de</strong>r ebenfalls zu GHH gehören<strong>de</strong>n Osnabrücker Kupfer-<br />
und Drahtwerk zur “Kabel- und Metallwerke Gutehoffnungshütte<br />
AG”. Die Elektroaktivitäten wur<strong>de</strong>n 1981 in die kabelmetal<br />
electro GmbH ausgeglie<strong>de</strong>rt. 1984 Sitzverlegung<br />
nach Osnabrück. Umbenannt 1989 in KM-Kabelmetall AG und<br />
1995 in KM Europa Metal AG, nach<strong>de</strong>m die italienische SMI die<br />
Aktienmehrheit übernommen hatte.<br />
Nr. 556 Nr. 560<br />
Los 562 Schätzwert 75-150 €<br />
Hafen- und Lagerhaus-AG<br />
Aken a.d. Elbe, VZ-Stamm-Aktie Lit. B<br />
1.000 Mark 1.1.1893 (Auflage 601, R 4)<br />
EF-VF<br />
Gründung 1889 zum Bau <strong>de</strong>s Elbhafens Aken (genau zwischen<br />
Mag<strong>de</strong>burg und Torgau) mit Lagerhäusern, außer<strong>de</strong>m Betrieb eines<br />
Speditionsgeschäftes, Wasserumschlag, Lagerei und Getrei<strong>de</strong>konservierung.<br />
Ab 1921 Interessengemeinschaft mit <strong>de</strong>m<br />
Speditions-Verein Mittelelbische Hafen- und Lagerhaus AG Wallwitzhafen<br />
bei Dessau. Dieser Vertrag sah eine Gewinnteilung von<br />
3/7 für Aken und 4/7 für Wallwitzhafen sowie eine wechselseitige<br />
Beteiligung von nom. RM 500.000,- vor. Heute Hafenbetrieb<br />
Aken GmbH. Fahrgastrundfahrten, Container- und Schwergutumschlag.<br />
<strong>Der</strong> Hafen wird noch heute dreimal wöchentlich von<br />
<strong>de</strong>r Elbe Container Linie ECL 2000 auf <strong>de</strong>r Relation Hamburg-<br />
Mag<strong>de</strong>burg-Aken-Riesa-Dres<strong>de</strong>n bedient. Außer<strong>de</strong>m besteht eine<br />
Containerzugverbindung nach Bremerhaven.<br />
52
Los 563 Schätzwert 60-120 €<br />
Haffuferbahn-AG<br />
Elbing, Actie Litt. A 1.000 Mark 1.4.1899.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 593, R 4) EF-VF<br />
Ab 1896 erbaute norm<strong>als</strong>purige Bahn für die 48 km lange<br />
Strecke Elbing-Cadinen-Tolkemit-Frauenburg-Braunsberg.<br />
Grün<strong>de</strong>r waren die Provinz Ostpreußen, die Bahnbaugesellschaft<br />
Lenz & Co. und Interessenten aus <strong>de</strong>r regionalen Wirtschaft.<br />
Im Gegensatz zur Preussischen Ostbahn, die die Städte<br />
Elbing und Braunsberg bereits seit 1852 verband, verläuft<br />
die Bahn nicht im Lan<strong>de</strong>sinneren, son<strong>de</strong>rn direkt an <strong>de</strong>r Küste<br />
<strong>de</strong>s Frischen Haffs. In Elbing beginnt die HUB am Ostbahnhof,<br />
<strong>de</strong>r aber nur <strong>de</strong>m Übergangsgüterverkehr zur Staatsbahn diente.<br />
Die Personenzüge begannen im Stadtbahnhof. Dieser lag<br />
2,5 km vom Staatsbahnhof entfernt, so daß Übergangsreisen<strong>de</strong><br />
auch noch ein Stück mit <strong>de</strong>r Städtischen Straßenbahn fahren<br />
mussten. Am 20.5.1899 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Betrieb von Elbing zunächst<br />
bis Frauenburg eröffnet, ab 7.9.1999 fuhr die Bahn<br />
durchgehend bis Braunsberg. Von Cadinen führte ein Anschlußgleis<br />
zur hohenzollerischen Herrschaft Cadinen (<strong>de</strong>r<br />
Sommerfrische von Kaiser Wilhelm II.) mit <strong>de</strong>m berühmten Gestüt.<br />
Die Bahn war für die Industrie (Anschluss <strong>de</strong>r Ziegelindustrie<br />
bei Tolkemit und <strong>de</strong>r Elbinger Schichauwerft an die Staatsbahn)<br />
und für <strong>de</strong>n Ausflugsverkehr an das Frische Haff wichtig.<br />
1939 bestand <strong>de</strong>r Fahrzeugpark aus 9 Dampflokomotiven sowie<br />
26 Personen-, 3 Gepäck- und 111 Güterwagen. Großaktionäre<br />
waren zuletzt mit 41 % die AG für Verkehrswesen und<br />
mit 34 % <strong>de</strong>ren Tochter Ost<strong>de</strong>utsche Eisenbahn-Gesellschaft.<br />
Gleich nach <strong>de</strong>m 2. WK wur<strong>de</strong> die Bahn von Polen wie<strong>de</strong>r in<br />
Betrieb genommen, nur ein innerstädtisches Teilstück in<br />
Braunsberg war wegen <strong>de</strong>r zerstörten Brücke über die Passarge<br />
zunächst nicht wie<strong>de</strong>r befahrbar. 1982 Neubau eines die Innenstadt<br />
von Elbing im Westen umfahren<strong>de</strong>n Anschlusses an<br />
die Hauptbahn. <strong>Der</strong> Stadtbahnhof (<strong>de</strong>r schon 1958 für <strong>de</strong>n Personenverkehr<br />
geschlossen wor<strong>de</strong>n war und nur noch <strong>de</strong>m Güterverkehr<br />
diente) wur<strong>de</strong> stillgelegt. Zum 1.4.2006 stellte die<br />
Staatsbahn PKP <strong>de</strong>n Personenverkehr auf <strong>de</strong>r HUB ein, gelegentliche<br />
Güterzüge verkehrten weiter. Neuerdings wird die<br />
Strecke aber wie<strong>de</strong>r fahrplanmäßig befahren, wenn auch nur in<br />
<strong>de</strong>r kurzen Sommersaison vom 4.7. bis 25.8.: In dieser Zeit<br />
führt <strong>de</strong>r französische Eisenbahnkonzern ARRIVA täglich zwei<br />
Zugpaare seiner Regionalverbindung Grau<strong>de</strong>nz-Marienburg-Elbing-Braunsberg<br />
über die alte, in einem <strong>de</strong>solaten Zustand befindliche<br />
Trasse <strong>de</strong>r Haffuferbahn, ein weiterer Zug fährt sogar<br />
durchgehend ab Thorn (Torun) über Elbing (Elblag) und dann<br />
die HUB nach Braunsberg (Braniewo).<br />
Los 564 Schätzwert 75-150 €<br />
Halberstadt-Blankenburger<br />
Eisenbahn-Gesellschaft<br />
Braunschweig, Actie 200 Thaler 1.5.1870.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2000, R 2) VF<br />
Dekorative Zierumrandung. Eisenbahnabb. im<br />
Trockenprägesiegel.<br />
Die Konzession für die Bahn erteilte die braunschweigische Regierung<br />
am 16.4.1870 und die preußische Regierung am<br />
8.7.1870. Die wichtigsten Strecken waren: Halberstadt-Blankenburg<br />
(18,8 km, eröffnet 1873), Blankenburg-Tanne (kombinierte<br />
Adhäsions- und Zahnradbahn mit 26,6 km, sukzessive<br />
eröffnet bis 1886) sowie Blankenburg-Quedlinburg mit Abzweig<br />
nach Thale (20,5 km, eröffnet 1907). Die wegen ihrer<br />
Steigungen sehr anspruchsvollen Gebirgsstrecken wur<strong>de</strong>n von<br />
namhaften Lokomotivfabriken (u.a. Borsig) beson<strong>de</strong>rs gern für<br />
Versuchsfahrten genutzt. Anschlüsse bestan<strong>de</strong>n in Tanne an<br />
die Südharz-Eisenbahn und in Drei-Annen-Hohne an die Harzquerbahn.<br />
Für die ständigen Erweiterungen <strong>de</strong>r Bahnanlagen<br />
hatte die Gesellschaft zwischen 1874 und 1920 insgesamt 10<br />
Anleihen aufgelegt. Großaktionär <strong>de</strong>r HBE war zuletzt die “Allgemeine<br />
Lokalbahn- und Kraftwerke-AG” (heute AGIV). Nach<strong>de</strong>m<br />
die HBE in <strong>de</strong>r Ostzone 1946 entschädigungslos enteignet<br />
wor<strong>de</strong>n war, wur<strong>de</strong> zur Rettung <strong>de</strong>s Westvermögens 1949<br />
<strong>de</strong>r Sitz wie<strong>de</strong>r nach Braunschweig verlegt, wo er bei <strong>de</strong>r Gründung<br />
schon einmal war. 1975 Umwandlung in eine GmbH und<br />
Sitzverlegung nach Frankfurt/Main. Heute wer<strong>de</strong>n die Strecken<br />
von <strong>de</strong>r Connex Regiobahn GmbH betrieben.<br />
Los 565 Schätzwert 30-80 €<br />
Haller-Werke AG<br />
Hamburg-Altona, Aktie 1.000 RM Sept.<br />
1939 (Auflage 2332, R 4) EF<br />
Gründung 1895 <strong>als</strong> Vereinigte Metallwaarenfabriken vorm<strong>als</strong><br />
Haller & Co., hervorgegangen aus <strong>de</strong>n Firmen Hopf & Co. (gegr.<br />
1875) und Georg Haller (gegr. 1876). 1938 umfirmiert in Haller-Werke<br />
AG. Herstellung und Vertrieb von Koch- und Heizeinrichtungen,<br />
Stahl- und Grauguß. 1907 Erwerb <strong>de</strong>r Eisengießerei<br />
<strong>de</strong>r Herren P. L. Saurer & Co. in Torgelow, 1919 <strong>de</strong>r Eisengießerei<br />
Otto Wendorf & Co. in Torgelow. 1944 Fusion mit <strong>de</strong>m<br />
Eisenwerk G. Meurer in Cossebau<strong>de</strong> (gegr. 1875), <strong>de</strong>ssen Aktien<br />
sich zuletzt zu 100 % im Besitz <strong>de</strong>r Haller-Werke AG befan<strong>de</strong>n.<br />
1945-1949 Enteignung <strong>de</strong>r Werke Cossebau<strong>de</strong>, Torgelow<br />
und Königsbrück sowie Tetschen in <strong>de</strong>r Tschechoslowakei.<br />
1949 Sitzverlegung nach Hamburg, 1951 Umfirmierung in<br />
Haller-Meurer-Werke AG. Nunmehr wur<strong>de</strong>n Gaskoch- und -<br />
heizgeräte, später vor allem Gas-Einzelöfen hergestellt. Großaktionär<br />
<strong>de</strong>r in Hamburg börsennotierten AG war die Vereinsbank<br />
Hamburg. 1986 in Konkurs gegangen.<br />
Los 566 Schätzwert 25-50 €<br />
Hallesche Salzwerke<br />
und Chemische Fabrik Kalbe AG<br />
Calbe (Saale), Aktie 1.000 RM Juni 1942<br />
(Auflage 875, R 4) EF<br />
Faksimile-Unterschrift Dr. Hermann Röchling.<br />
Gründung 1905 in Köln <strong>als</strong> Hallesche Kaliwerke AG. 1929 Umfirmierung<br />
in Hallesche Salzwerke AG, Schlettau (Bez.<br />
Halle/Saale). 1937 Übernahme <strong>de</strong>r Gewerkschaft Saale in<br />
Schlettau und <strong>de</strong>r Chemischen Fabrik Kalbe GmbH, Umfirmierung<br />
wie oben und Sitzverlegung nach Calbe. Salzwerke und<br />
Saline in Angersdorf, Kalibergwerk und Chemiefabrik. Noch<br />
1945 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Sitz erneut nach Halle (Saale) verlegt. 1947<br />
Enteignung ohne Zustimmung <strong>de</strong>r russischen Militäradministration.<br />
1959 Sitzverlegung nach Düsseldorf, dort auch börsennotiert.<br />
1965 Verlegung <strong>de</strong>s Sitzes nach Hannover zum Großaktionär<br />
Kaliwerke Salz<strong>de</strong>tfurth AG. Seit 1967 in Liquidation.<br />
Los 567 Schätzwert 150-200 €<br />
Hallische Han<strong>de</strong>lsbank AG<br />
Halle (Saale), Namensaktie 1.200 Mark<br />
12.5.1920 (Blankette, R 9) EF-VF<br />
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1907 unter <strong>de</strong>r Firma Hallesche Viehmarktsbank<br />
AG, 1920 umbenannt in Hallische Han<strong>de</strong>lsbank AG, 1922 nach<br />
Vereinigung mit <strong>de</strong>r Gewerbebank eGmbH in Halle Weiterführung<br />
unter <strong>de</strong>r Firma Gewerbe- und Han<strong>de</strong>lsbank AG in Hall<br />
a.S. Im gleichen Jahr Übernahme <strong>de</strong>r Hausbesitzerbank<br />
eGmbH.<br />
Los 568 Schätzwert 50-100 €<br />
Hamburg-Bremer<br />
Rückversicherungs-AG<br />
Hamburg, Aktie (interim) 1.000 Mark<br />
27.9.1906. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 6)<br />
EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1906 von <strong>de</strong>r Hamburg-Bremer Feuer <strong>als</strong> Auffanggesellschaft<br />
für die “Hamburg-Bremer Allgemeine Rück”, die<br />
unter <strong>de</strong>n Folgen <strong>de</strong>r Erdbebenkatastrophe in San Francisco<br />
1906 zusammengebrochen war. Börsennotiz: Freiverkehr<br />
Hamburg. 1980 verschmolzen mit <strong>de</strong>r HIR Hamburger Internationale<br />
Rückversicherungs-AG (Konzerntochter <strong>de</strong>r früheren<br />
Volksfürsorge Lebensversicherung AG); die HIR wur<strong>de</strong> 1982-<br />
84 “zerlegt”, teilverkauft; <strong>de</strong>r Restmantel ist heute <strong>als</strong> HIR eine<br />
Chilington-Tochter und im run-off-Bereich tätig.<br />
Los 569 Schätzwert 20-50 €<br />
Hamburg-Südamerikanische<br />
Dampfschifffahrts-Gesellschaft<br />
Hamburg, Aktie 1.000 RM Juni 1942<br />
(Auflage 10000, R 2) UNC-EF<br />
Gründung 1871 durch hamburgische Han<strong>de</strong>lsherren, um mit<br />
zunächst drei kleinen Dampfern versuchsweise die Linienschiffahrt<br />
nach Südamerika zu betreiben. Bald wur<strong>de</strong> die Hamburg-<br />
Süd nach <strong>de</strong>r HAPAG zur zweitgrößten hamburgischen Ree<strong>de</strong>rei.<br />
1931 Abschluß eines Pool-Vertrages mit <strong>de</strong>r Hapag-Lloyd-<br />
Union. Börsennotiz Berlin und Hamburg. Großaktionär war früher<br />
ein Bankenkonsortium unter Führung <strong>de</strong>r Vereinsbank.<br />
1951 unter Barabfindung <strong>de</strong>r ausgeschie<strong>de</strong>nen Aktionäre auf<br />
Eggert & Amsinck übergegangen, heute gehört die Hamburg-<br />
Süd <strong>als</strong> eines von <strong>de</strong>ssen wichtigsten Standbeinen zum OET-<br />
KER-Konzern.<br />
Los 570 Schätzwert 25-50 €<br />
Han<strong>de</strong>lsbank in Lübeck<br />
Lübeck, Aktie 100 RM April 1941 (Auflage<br />
1000, R 5) EF<br />
Die älteste Lübecker Bank. Gründung 1856 <strong>als</strong> “Credit- und<br />
Versicherungsbank in Lübeck”, schon 1859 umbenannt in<br />
“Commerz-Bank in Lübeck”. 1937 Zusammenschluß mit <strong>de</strong>r<br />
Lübeckischen Kreditanstalt (Staatsanstalt), 1938 Übernahme<br />
<strong>de</strong>s Bankgeschäftes Alfons Frank & Co. 1940 Umfirmierung zur<br />
“Han<strong>de</strong>lsbank in Lübeck”, um Verwechslungen mit <strong>de</strong>r “großen”<br />
Commerzbank zu vermei<strong>de</strong>n. 1943 Verschmelzung mit<br />
<strong>de</strong>m Spar- und Vorschuß-Verein AG, Bad Schwartau. Mit 55<br />
Geschäftsstellen die Regionalbank <strong>de</strong>s Lübecker Raumes einschließlich<br />
<strong>de</strong>r Kreise Stormarn, Ost-Holstein und Herzogtum<br />
Lauenburg. Börsennotiz Berlin und Hamburg. Lange war die<br />
Hansestadt Lübeck größter Aktionär, En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 70er Jahre kauften<br />
sich die Commezbank (über 25 %) und die Deutsche Bank<br />
(über 50 %) ein. 1988 umbenannt in “Deutsche Bank Lübeck<br />
AG”, 2003 nach squeeze-out <strong>de</strong>r letzten Kleinaktionäre komplett<br />
in die Deutsche Bank eingeglie<strong>de</strong>rt.<br />
Nr. 568 Nr. 571<br />
Los 571 Schätzwert 200-250 €<br />
Han<strong>de</strong>lsgesellschaft<br />
Fleischerverband AG (Haflag)<br />
Berlin, Namensaktie 1.000 Mark<br />
1.7.1923 (Auflage 30000, R 11),<br />
ausgestellt auf die Han<strong>de</strong>lsbank AG Berlin<br />
(vorm<strong>als</strong> Viehmarktsbank) VF<br />
Zuvor unbekannt gewesen, lediglich 2 Stücke<br />
wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />
Gründung 1918. Betrieb von Geschäften je<strong>de</strong>r Art, die zur För<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>r Fleischversorgung geeignet waren. 1925 bestand<br />
eine Zweignie<strong>de</strong>rlasssung in Hamburg. 1929 Verschmelzungsvertrag,<br />
wonach das Vermögen <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lsgesellschaft <strong>als</strong><br />
Ganzes auf die Habufema, Han<strong>de</strong>lsgesellschaft für Butter, Fette<br />
und Margarine mbH zu Hamburg überging.<br />
Los 572 Schätzwert 50-100 €<br />
Han<strong>de</strong>lsgesellschaft<br />
Fleischerverband AG (Haflag)<br />
Berlin, Aktie Lit. C 20 RM 15.12.1925<br />
(Auflage 1250, R 7) EF<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Los 573 Schätzwert 30-80 €<br />
Han<strong>de</strong>lsgesellschaft für Grundbesitz<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark 28.5.1900<br />
(Auflage 1000, R 3) VF<br />
Gründung 1898. Gehörte zum Einflussbereich <strong>de</strong>r Berliner<br />
Han<strong>de</strong>ls-Gesellschaft, bestand bis 1950. Besitztum: über<br />
500.000 qm Grundstücke bei<strong>de</strong>rseits <strong>de</strong>s Hohenzollerndamms,<br />
ferner eine große Zahl von einzelnen Hausgrundstükken<br />
und Beteiligungen an verwandten Unternehmen.<br />
Los 574 Schätzwert 30-60 €<br />
Handwerksbau AG Thüringen<br />
Weimar, Aktie Ser. 3 200 RM Nov. 1944<br />
(Auflage 2500, R 4), ausgestellt auf die<br />
Mittel<strong>de</strong>utsche Lan<strong>de</strong>sbank Girozentrale<br />
für die Provinz Sachsen, Thüringen und<br />
Anhalt, Mag<strong>de</strong>burg EF-VF<br />
Gründung 1936 <strong>als</strong> Wohnungsbaugesellschaft <strong>de</strong>s thüringischen<br />
Handwerks. Die Handwerksbau AG Thüringen, Gemeinnützige<br />
Wohnungsgesellschaft, Weimar wur<strong>de</strong> bis 1990 nicht<br />
verlagert. 1992 Fortsetzung <strong>de</strong>r Gesellschaft <strong>als</strong> Handwerksbau<br />
AG Thüringen Wohnungsgesellschaft, Weimar.<br />
Los 575 Schätzwert 40-60 €<br />
Hannoversche Eisengießerei<br />
und Maschinenfabrik AG<br />
An<strong>de</strong>rten b. Hannover, 4,5 %<br />
Genussrechtsurkun<strong>de</strong> 100 RM Okt. 1927<br />
(R 8) EF<br />
Gründung 1857, AG seit 1859 (ab 1930 Namenszusatz “Heag”<br />
Hannoversche Eisengießerei und Maschinenfabrik AG). Drei<br />
Abteilungen: Gießerei, Landmaschinenbau (Mäher, Heuwen<strong>de</strong>r,<br />
Kartoffelernter, Ackerwagen) und Rohrreinigung (reinigte nach<br />
patentierten Verfahren Rohrleitungsnetze bis 1.000 mm Durch-<br />
53
gehörte u.a. <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Bankier Dr. Arthur Salomonsohn<br />
an. 1925 Übertragung <strong>de</strong>r Kaliquote auf <strong>de</strong>n Aschersleben-<br />
Konzern. 1936 sind die Betriebsanlagen durch das Ersaufen<br />
<strong>de</strong>s Schachtes stillgelegt wor<strong>de</strong>n. 1937 auf Abbruch verkauft.<br />
messer). Börsennotiz Hannover. 1953 Vergleich, 1955 Anschlußkonkurs.<br />
Los 576 Schätzwert 200-250 €<br />
Hannoversche Erdölund<br />
Terrain-Gesellschaft<br />
Braunschweig, Namens-Anteilschein<br />
1/6000 11.3.1927 (Auflage 6000, R 10)<br />
EF-VF<br />
In <strong>de</strong>r Gegend nördlich von Braunschweig wird bis heute Erdöl<br />
geför<strong>de</strong>rt. Um die Wen<strong>de</strong> zum 20. Jh. hat es dort, zeitgenössischen<br />
Fotos nach zu urteilen, mit Bohrtürmen und Öltanks ausgesehen<br />
wie auf <strong>de</strong>n amerikanischen Ölfel<strong>de</strong>rn, weshalb man<br />
<strong>de</strong>n Landstrich dam<strong>als</strong> auch “Preussisch Pennsylvania” nannte.<br />
Los 577 Schätzwert 50-100 €<br />
Hannoversche Kaliwerke AG<br />
Oe<strong>de</strong>sse, Aktie 100 RM 8.5.1928 (Auflage<br />
10500, R 5) EF<br />
Gründung 1900, Firmensitz ab 1914 in Oe<strong>de</strong>sse bei Peine. Betrieben<br />
wur<strong>de</strong>n Kaligruben in <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n Oe<strong>de</strong>sse, Ed<strong>de</strong>sse,<br />
Wen<strong>de</strong>sse, E<strong>de</strong>missen und Dollbergen. Dem Aufsichtsrat<br />
Los 578 Schätzwert 200-250 €<br />
Hannoversche Kolonisationsund<br />
Moorverwertungs-AG<br />
Berlin / Schwege, Kreis Wittlake, Aktie<br />
100 RM 13.6.1925 (Auflage 2000, nach<br />
Kapitalherabsetzung 1926 nur noch 90<br />
Stück, R 9) VF<br />
Zuvor völlig unbekannt gewesen!<br />
Seit Beginn <strong>de</strong>s 20. Jh. wird in Hunteburg Kreis Wittlage industriell<br />
Torfmoor abgebaut. Gründung <strong>de</strong>r Hakumag 1909 <strong>als</strong><br />
GmbH, 1923 Umwandlung in eine AG. Erzeugt wur<strong>de</strong> mit rd.<br />
150 Beschäftigten Brenntorf, Torfstreu, Düngetorf und Torfbriketts.<br />
Die für die Mitarbeiter errichteten Beamten- und Arbeiterwohnhäuser<br />
sind noch heute <strong>als</strong> Schwegermoorsiedlung bekannt.<br />
In <strong>de</strong>n 1920er und 1930er Jahren wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Mooren<br />
auch Saisonarbeiter u.a. aus Holland und <strong>de</strong>r Slowakei beschäftigt.<br />
Neben einem Bahnanschluß besaß die Ges. sogar einen<br />
eigenen Hafen an <strong>de</strong>r Hunte. 1953 kamen Isolierplatten<br />
aus Torf zusätzlich ins Produktionsprogramm, außer<strong>de</strong>m Diversifizierung<br />
in <strong>de</strong>n Maschinenbau mit <strong>de</strong>r Herstellung von Hub-,<br />
Feil- und Sägemaschinen “Renard”. 1955 Verkauf von 181 ha<br />
abgetorftem Gelän<strong>de</strong> an die Hannoversche Siedlungsgesellschaft,<br />
Hannover zur Errichtung von 10 Siedlerstellen für Vertriebene<br />
und Ankauf weiterer 75 ha Hochmoor zur Abtorfung<br />
von Weißtorf. 1965 in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
Los 579 Schätzwert 60-120 €<br />
Hannoversche Portland-<br />
Cementfabrik AG<br />
Hannover, Aktie 1.000 Mark 15.11.1904<br />
(Auflage 800, R 4) VF<br />
1873 kauften Friedrich Kuhlemann und Albert Meyerstein eine<br />
auf <strong>de</strong>n reichen Misburger Mergelvorkommen fußen<strong>de</strong> Kalkbrennerei<br />
nördlich <strong>de</strong>r Güterbahn Hannover-Lehrte, 1877 begannen<br />
sie auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Hannoverschen Portland-Cementfabrik<br />
(HPC). Es war die erste <strong>de</strong>r später sechs Zementfabriken<br />
im Raum Misburg. 1884 Umwandlung in eine<br />
AG. Die Zementfabrik, die durch einen eigenen Stichkanal an<br />
<strong>de</strong>n Mittellandkanal angeschlossen war, produzierte mehr <strong>als</strong><br />
ein Jahrhun<strong>de</strong>rt lang. 1988 wur<strong>de</strong> die Klinkerproduktion eingestellt,<br />
<strong>de</strong>r Steinbruch wird seit<strong>de</strong>m gemeinsam mit <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>shauptstadt<br />
Hannover renaturiert, das Mahlwerk wur<strong>de</strong> an<br />
<strong>de</strong>n Großaktionär Teutonia Zementwerk AG verpachtet. Über<br />
Generationen im Familienbesitz, 2004 ging dann die Aktienmehrheit<br />
von Teutonia und damit auch von HPC an <strong>de</strong>n Hei<strong>de</strong>lbergCement-Konzern.<br />
En<strong>de</strong> 2006 squeeze-out <strong>de</strong>r wenigen<br />
noch verbliebenen Kleinaktionäre.<br />
Los 580 Schätzwert 300-375 €<br />
Hansa-Bank Schlesien AG<br />
Breslau, Aktie Ser. B 100 RM Mai 1940<br />
(Auflage 600, R 11) VF<br />
Zuvor völlig unbekannt gewesen, von <strong>de</strong>n ohnehin<br />
nur 2 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen Stücken<br />
Nr. 578 Nr. 580<br />
Anlagen <strong>de</strong>r Hannoverschen Kaliwerke in Oe<strong>de</strong>sse um 1910<br />
ist dies das letzte verfügbare. Rostfleck am oberen<br />
Rand.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1869 <strong>als</strong> Genossenschaft, 1923 umgewan<strong>de</strong>lt in eine<br />
AG. Filialen bestan<strong>de</strong>n in Schweidnitz, Oels und Glatz, außer<strong>de</strong>m<br />
Depositen-Kassen in Breslau am Hauptbahnhof sowie<br />
am Sonnenplatz. 1943 auf die Mittelschlesische Bank AG in<br />
Breslau übergegangen.<br />
Los 581 Schätzwert 75-125 €<br />
Hansa-Brauerei AG<br />
Lübeck, Aktie 700 RM Juni 1929 (Auflage<br />
1000, R 6) EF<br />
Gründung 1883, AG seit 1899 zur Weiterführung <strong>de</strong>r Hansa<br />
Brauerei Johs. Uter & Co. Marken: Hanseatenbräu, Kapuzinerbräu,<br />
Nordmark Pils. 1952 von <strong>de</strong>r Brauerei zur Walkmühle ü-<br />
bernommen. Börsennotiz zuerst im Freiverkehr Lübeck und in<br />
Dres<strong>de</strong>n, dann in Leipzig, zuletzt in Hamburg.<br />
Los 582 Schätzwert 150-200 €<br />
Hansa-Lloyd Werke AG<br />
Bremen, Aktie 20 RM Mai 1927 (kpl.<br />
Aktienneudruck, Auflage 180000, davon<br />
nur 2500 bei Sanierung lt. HV 20.1.1930<br />
gültig geblieben, R 9) EF<br />
Ohne Überdruck gültig geblieben. Nur 6 Stück<br />
lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1913 <strong>als</strong> Hansa Automobilwerke AG in Varel. 1914<br />
Übernahme <strong>de</strong>r Nord<strong>de</strong>utsche Automobil- und Motoren-AG in<br />
Bremen. Lange Zeit eine <strong>de</strong>r erfolgreichsten <strong>de</strong>utschen Automarken.<br />
<strong>Der</strong> Vertrieb erfolgte in 18 <strong>de</strong>utschen Großstädten<br />
durch die G.D.A., ein Gemeinschaftsunternehmen von Hansa-<br />
Lloyd, NAG und Brennabor. 1930 auf <strong>de</strong>m Höhepunkt <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />
in Konkurs gegangen. Marke und Produktionsanlagen<br />
übernahm 1931 <strong>de</strong>r Selfma<strong>de</strong>man und vorherige Vorstand<br />
Carl Friedrich Wilhelm Borgward, <strong>de</strong>r schon zuvor mit<br />
seiner Goliathwerke Borgward & Co. GmbH die Aktienmehrheit<br />
erworben hatte. <strong>Der</strong> 1890 in Altona <strong>als</strong> Sohn eines Kohlenhändlers<br />
geborene Schlosserlehrling hatte 1921 in Bremen eine<br />
Kühlerfabrik gegrün<strong>de</strong>t und 1924 mit <strong>de</strong>m Dreirad-”Blitzkarren”<br />
und <strong>de</strong>m Goliath-Transporter erste Erfolge im Automobilgeschäft<br />
gehabt. Trotz Weltwirtschaftskrise machte er auch<br />
Hansa wie<strong>de</strong>r zu einem Spitzenunternehmen <strong>de</strong>r Branche und<br />
stellte 1949 mit <strong>de</strong>m Borgward Hansa die erste <strong>de</strong>utsche<br />
PKW-Nachkriegs-Neukonstruktion vor. Die 1955 erschienene<br />
“Isabella” galt in jener Zeit <strong>als</strong> die sportlichste <strong>de</strong>utsche Limousine.<br />
Mit seinen drei Werken (Goliath, Lloyd und Borgward),<br />
in <strong>de</strong>nen 19.000 Leute arbeiteten, war Borgward dam<strong>als</strong><br />
<strong>de</strong>n Konkurrenten BMW und Porsche ebenbürtig. Doch in<br />
<strong>de</strong>r Automobilflaute 1960/61 wur<strong>de</strong>n nach einer Überprüfung<br />
<strong>de</strong>r Kostenstrukturen die Banken zögerlich - am 31.1.1961<br />
musste Borgward die Zahlungen einstellen. Ob das nötig war?<br />
Die Gläubiger wur<strong>de</strong>n schließlich zu fast 100 % befriedigt, a-<br />
ber <strong>de</strong>r “Ein-Mann-Konzern” <strong>de</strong>s Selfma<strong>de</strong>mans Borgward<br />
passte wohl nicht mehr in die Zeit - die Werke wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>montiert<br />
und nach Mexiko verkauft, Borgward starb am 28.7.1963<br />
an Herzversagen, <strong>als</strong> <strong>de</strong>r erste Frachter voller Maschinenteile<br />
<strong>de</strong>n Bremer Freihafen verließ.<br />
Los 583 Schätzwert 30-75 €<br />
Hartmann & Braun AG<br />
Frankfurt a.M., Aktie 1.000 RM 19.5.1931<br />
(Auflage 1700, R 4) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1879 von Eugen Hartmann <strong>als</strong> “optische Anstalt,<br />
physikalisch astronomische Werkstätte” in Würzburg. 1882 trat<br />
Wunibald Braun, <strong>de</strong>r Bru<strong>de</strong>r Ferdinand Brauns (Erfin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Braunschen Röhre, Nobelpreisträger für Physik) <strong>als</strong> Teilhaber<br />
ein. 1884 erfolgte auf <strong>de</strong>ssen Empfehlung die Verlegung <strong>de</strong>s<br />
Betriebes nach Frankfurt-Bockenheim. Seit 1901 AG. Produktionsschwerpunkt<br />
waren elektrische Meßgeräte. Ab 1930 vollzog<br />
man <strong>de</strong>n Schritt von <strong>de</strong>r Meß- zur Regelungstechnik. Nach<br />
<strong>de</strong>m Krieg folgte die Entwicklung zu einem mo<strong>de</strong>rnen Unternehmen<br />
<strong>de</strong>r Meß-, Regel- und Automatisierungstechnik. 1981<br />
ging <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r AEG seit 1968 gehaltene Aktienanteil an die<br />
Firma Mannesmann über, die Hartmann & Braun 1995 an das<br />
internationale Unternehmen Elsag Bailey Process Automation<br />
verkaufte. 1999 wur<strong>de</strong> Hartmann & Braun dann vollständig in<br />
die schwedisch-schweizerische ABB integriert.<br />
Los 584 Schätzwert 200-250 €<br />
Hartung AG Berliner Eisengiesserei<br />
und Gussstahlfabrik<br />
Berlin-Lichtenberg, Aktie 1.000 Mark<br />
27.10.1920 (Auflage 1400, R 11) VF-F<br />
Faksimile-Unterschrift <strong>de</strong>s Deutsche-Bank-Direktors<br />
Paul Mankiewicz <strong>als</strong> AR-Vorsitzen<strong>de</strong>r. Zuvor<br />
unbekannter Jahrgang, nur 2 Stück lagen im<br />
Reichsbankschatz, dies ist das letzte verfügbare.<br />
In die Umrahmung reichen<strong>de</strong> Fehlstelle rechts o-<br />
ben fachgerecht ergänzt.<br />
Erwerb und Fortbetrieb <strong>de</strong>r Berliner Gussstahlfabrik und Eisengiesserei<br />
Hugo Hartung in <strong>de</strong>r Prenzlauer Allee 41. Fabrikation<br />
von Gussartikeln aller Art, 1897 auch Aufnahme <strong>de</strong>r Fahrrä<strong>de</strong>rfabrikation.<br />
Von 1913 bis 1935 Firmierung <strong>als</strong> Hartung AG<br />
Berliner Eisengießerei und Gußstahlfabrik. 1924 Erwerb <strong>de</strong>r<br />
Aktienmehrheit <strong>de</strong>r Eyth-Lesser Maschinenfabrik AG in Bran<strong>de</strong>nburg<br />
a.H., 1936 fusionsweise Übernahme <strong>de</strong>r Otto Jachmann<br />
AG Berlin-Borsigwal<strong>de</strong> (Gummi- und Kabelmaschinen,<br />
Leichtmetallgießerei) und Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Firmennamens in Hartung-Jachmann<br />
AG. Großaktionär war die A.E.G.<br />
54
mann Bau- und Immobilien-AG”, Berlin-München. 1933 wur<strong>de</strong><br />
die Bauabteilung in dieser eigenen AG verselbständigt. Noch heute<br />
bestehen<strong>de</strong>s be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s Bauunternehmen (Heilit + Wörner).<br />
Los 585 Schätzwert 125-200 €<br />
Harzer Werke zu Rübeland und Zorge<br />
Blankenburg am Harz, 4,5 % Teilschuldv.<br />
1.000 Mark 2.1.1906 (Auflage 800, ohne<br />
jegliche Überstempelungen, weil schon<br />
vor 1923 ausgelost, R 7) EF<br />
Originalunterschriften. Sternentwertet (alt), lochentwertet<br />
(RB).<br />
Gründung 1870 zur Übernahme <strong>de</strong>r fiskalisch braunschweigischen<br />
Berg- und Hüttenwerke mit Eisenerzgruben, 4 Holzkohlen-Hochöfen<br />
und Eisengießerei, Maschinenfabrik und Kesselschmie<strong>de</strong>.<br />
Die Harzer Werke entwickelten sich im Laufe <strong>de</strong>r Zeit<br />
zu einer <strong>de</strong>r größten Grauguß-Gießereien in Deutschland. Die<br />
Ges. war ferner Pächter <strong>de</strong>r bekannten Baumannshöhle und <strong>de</strong>r<br />
dam<strong>als</strong> neuent<strong>de</strong>ckten Hermannshöhle und versah diese mit e-<br />
lektrischem Licht. Börsennotiz: Berlin. 1924 durch die Bergbau-<br />
AG Lothringen in Hannover (ab 1931: Bochum) übernommen<br />
wor<strong>de</strong>n, die zunächst euphorisch über reiche erbohrte Eisenerzlager<br />
im Vorharzgebiet berichtete, später aber vor allem durch<br />
ihre unrentablen Harzer Betriebe sanierungsbedürftig wur<strong>de</strong> und<br />
1935 in <strong>de</strong>n Armen <strong>de</strong>r Wintershall AG lan<strong>de</strong>te. Die verbliebenen<br />
Harzer Werke in Blankenburg (Heizkessel, Radiatoren, Abflußrohre)<br />
und Zorge (Pumpen, Maschinen- und Zylin<strong>de</strong>rguß) wur<strong>de</strong>n<br />
1948 zum “VEB Harzer Werke”, <strong>de</strong>r später im Kombinat SKL<br />
Mag<strong>de</strong>burg aufging. 1990 von <strong>de</strong>r Treuhandanstalt in die SKL<br />
Harzer Werke GmbH Blankenburg umgewan<strong>de</strong>lt. 1991 Privatisierung<br />
<strong>als</strong> Harzer Werke GmbH. 1996 Eröffnung <strong>de</strong>s Gesamtvollstreckungsverfahrens.<br />
Nachfolgefirmen sind die “Neue Harzer<br />
Werke GmbH” (Gießerei) und die “Harzer Werke Motorentechnik<br />
GmbH” (Schleu<strong>de</strong>rguß für die Motorenindustrie).<br />
Los 586 Schätzwert 10-25 €<br />
Hauptstadt Breslau<br />
Breslau, 7 % Schuldv. Lit. D 200 RM Juli<br />
1926 (R 2) EF-VF<br />
Teil einer Anleihe von insgesamt 10 Mio. RM.<br />
Abteilungen: Gießerei, Landmaschinenbau (Mäher, Heuwen<strong>de</strong>r,<br />
Kartoffelernter, Ackerwagen) und Rohrreinigung (reinigte nach<br />
patentierten Verfahren Rohrleitungsnetze bis 1.000 mm Durchmesser).<br />
Börsennotiz Hannover. 1953 Vergleich, 1955 Anschlußkonkurs.<br />
Los 589 Schätzwert 100-150 €<br />
Heckert & Co. AG<br />
Halle a.d. Saale, Aktie 1.000 Mark Nov.<br />
1921. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 12000, R 8)<br />
EF-VF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1921 mit Sitz in Berlin zwecks Herstellung und<br />
Großhan<strong>de</strong>l sämtlicher Erzeugnissen <strong>de</strong>r Glas- und Porzellanindustrie,<br />
insbeson<strong>de</strong>re Pachtung sämtlicher Betriebe <strong>de</strong>r Firma<br />
Heckert & Co. Glasgroßhandlung, Halle a.d.Saale. 1922<br />
Sitzverlegung nach Halle a.d.Saale und gleichzeitig Einrichtung<br />
einer Filiale in Königsberg i.Pr. Ebenfalls 1922 kam es zu Differenzen<br />
in <strong>de</strong>r Verwaltung, die in <strong>de</strong>r Entlassung und kurz darauf<br />
Wie<strong>de</strong>reinstellung <strong>de</strong>s Vorstands Arno Heckert gipfelten.<br />
Entsprechend sackte <strong>de</strong>r Kurs <strong>de</strong>r in Halle a.S. und Leipzig börsennotierten<br />
AG bis En<strong>de</strong> 1923 auf nur noch 1,7 % <strong>de</strong>s Nennwertes<br />
ab. 1924 Konkurseröffnung.<br />
Los 591 Schätzwert 75-125 €<br />
Heerbrandt-Werke AG<br />
Raguhn i.Anh., Aktie 100 RM 1.5.1943<br />
(R 7) EF<br />
Gründung 1861, AG seit 1897. Bis 1936: Maschinenbau und<br />
Metalltuchfabrik. Bis 1943: Maschinenbau und Metalltuchfabrik<br />
AG vorm. Gottl. Heerbrandt, danach Heerbrandt-Werke AG.<br />
Fabrikation von gelochten Blechen, Maschinen und Apparaten<br />
(Apparate für die Zuckerindustrie, Filterrohre). 1944/45 Herstellung<br />
von Flugzeugteilen für die Junkers-Werke.<br />
Los 592 Schätzwert 30-75 €<br />
Hefftsche Kunstmühle AG<br />
Mannheim, Aktie 1.000 RM Juli 1928<br />
(Auflage 1000, ausgegeben zum<br />
Umtausch <strong>de</strong>r 250-RM-Aktien, R 3) EF<br />
Gründung 1908 in Hei<strong>de</strong>lberg zur Übernahme <strong>de</strong>r Kunstmühle<br />
von C. F. Hefft & Söhne in Bammental. 1910 Erwerb <strong>de</strong>r Wormser<br />
Kunstmühle. 1911 Sitzverlegung nach Mannheim. 1919<br />
brannte die Mühle in Bammental bis auf die Grundmauern nie<strong>de</strong>r<br />
und wur<strong>de</strong> nicht wie<strong>de</strong>raufgebaut. Das dortige Wasserkraftwerk<br />
wur<strong>de</strong> 1921 an die Rheinische Elektrizitäts-AG verkauft;<br />
die dafür erhaltenen Rheinelektra-Aktien gab die Ges. <strong>als</strong> Sachausschüttung<br />
4:1 an ihre Aktionäre weiter. 1929 fusionsweise<br />
Übernahme <strong>de</strong>r J. Syberberg AG in Köln-Mülheim (eine 1885<br />
gegrün<strong>de</strong>te Mühle). 1938 Sitzverlegung nach Worms. Früher<br />
auch börsennotiert im Freiverkehr Mannheim, bei Kriegsen<strong>de</strong><br />
besaß die Deutsche Mühlenvereinigung AG in Duisburg fast<br />
100 % <strong>de</strong>r Aktien. 100 %ige Beteiligungen bestan<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r<br />
1923 gegrün<strong>de</strong>ten Trautenmühle GmbH in Friedrichshafen und<br />
<strong>de</strong>r 1925 gegrün<strong>de</strong>ten Landhan<strong>de</strong>lsfirma Karl Schöttgen GmbH<br />
in Bühl (Ba<strong>de</strong>n). 1956 Aufnahme <strong>de</strong>r Mischfutterherstellung<br />
(1963 in die Hefft Kraftfutter GmbH ausgeglie<strong>de</strong>rt). 1970 Umfirmierung<br />
in Süd<strong>de</strong>utsche Mühlenwerke AG und Sitzverlegung<br />
nach Frankfurt/Main. 1971 fusionsweise Aufnahme <strong>de</strong>r Frankfurter<br />
Mühlenwerke AG und Verschmelzung mit <strong>de</strong>r Hafenmühle<br />
in Frankfurt am Main GmbH. 1972 Verschmelzung auf <strong>de</strong>n<br />
Großaktionär, die Deutsche Mühlenvereinigung AG in Duisburg.<br />
Los 594 Schätzwert 30-75 €<br />
Heinr. Stöcker AG<br />
Köln-Mülheim, Aktie 1.000 RM 3.3.1931.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 600, nach Kapital -<br />
herabsetzung 1936 nur noch 300, R 5) EF<br />
Traditionsreiche, bereits 1840 gegrün<strong>de</strong>te Firma für Hoch-,<br />
Tief-, Beton und Eisenbetonbau (ansässig in Köln-Mülheim,<br />
Clevischer Ring 39). AG seit 1931. In Essen bestand eine<br />
Zweignie<strong>de</strong>rlassung. 1965 wur<strong>de</strong> die AG, die Zeit ihres Lebens<br />
niem<strong>als</strong> eine Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong> erwirtschaftet hatte, nach Beendigung<br />
<strong>de</strong>r Liquidation im Han<strong>de</strong>lsregister gelöscht.<br />
Los 595 Schätzwert 60-120 €<br />
Heinrich Kämper Motorenfabrik AG<br />
Berlin-Marienfel<strong>de</strong>, Aktie 200 RM Juli<br />
1934 (Auflage 300, R 5) EF<br />
Gründung 1901, AG seit 1921. Schon kurz nach <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong><br />
baute Kämper Einbauaggregate für Boot- und Fahrzeugantrieb.<br />
1905/06 baute die Firma auch komplette Automobile.<br />
Die Vierzylin<strong>de</strong>r-Wagen wur<strong>de</strong>n mit Vorliebe <strong>als</strong> Taxis<br />
eingesetzt. Ab ca. 1910 hauptsächlich Herstellung und Vertrieb<br />
von Dieselmotoren für Nutzfahrzeuge. Kämper belieferte u.a.<br />
<strong>de</strong>n schwedischen Automobilbauer Scania (später SAAB-Scania)<br />
mit Motoren für einen kettenbetriebenen Lastwagen.<br />
1936-1942 firmierte die Gesellschaft <strong>als</strong> Kämper Motoren AG,<br />
bis 1948 <strong>als</strong> Demag Motorenwerke AG, danach wie<strong>de</strong>r Kämper<br />
Motoren AG, ab 1951 Kämper-Motoren GmbH, ab 1960 Kämper-Maschinenbau-GmbH,<br />
Berlin-West.<br />
Los 596 Schätzwert 150-200 €<br />
Heinrichsthaler Papierfabrik AG<br />
Heinrichsthal-Wüstseibersdorf, Aktie 100<br />
RM April 1942 (Auflage 1500, R 8) EF-VF<br />
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1908 in Prag durch die CA-Bankverein und Leykam-<br />
Josefstal zur Übernahme <strong>de</strong>r Anlagen <strong>de</strong>r Martin Kink & Co.<br />
Heinrichsthaler Papierfabrik. Börsennotiz Wien. 1941 zusätzlich<br />
Inbetriebnahme einer Spritfabrik.<br />
Los 590 Schätzwert 300-375 €<br />
Heegermühler Klinker-Werke AG<br />
Eberswal<strong>de</strong>, Aktie 1.000 Mark<br />
10.12.1910 (Auflage 450, R 8) EF-VF<br />
Originalunterschriften. Zuvor ganz unbekannt gewesen!<br />
Kuponbogen mit Kupon 2 uff. anhängend.<br />
Gründung im Aug. 1910 zwecks Erwerb, Bau und Betrieb von<br />
Ziegel- und Klinkerwerken. Bereits 1915 fin<strong>de</strong>t die Gesellschaft<br />
keine Erwähnung mehr in <strong>de</strong>n Handbüchern.<br />
Los 593 Schätzwert 20-40 €<br />
Heilmann & Littmann Bau-AG<br />
München, Aktie 1.000 RM 29.6.1939<br />
(Auflage 7050, R 2) EF<br />
Gründung 1871 durch <strong>de</strong>n Ingenieur Jakob Heilmann, <strong>de</strong>r später<br />
seinen Schwiegersohn <strong>de</strong>n Architekten Max Littmann mit in die<br />
Firma aufnahm. GmbH seit 1897, seit 1927 “Heilmann & Litt-<br />
Los 597 Schätzwert 125-175 €<br />
Heinsberger Volksbank<br />
Heinsberg Rhld., Namens-Aktie 100 RM<br />
1.6.1940 (Auflage 1740, R 10) VF-F<br />
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Zwei<br />
Rostflecken links oben und mittig, restauriert.<br />
Gründung 1874 <strong>als</strong> Genossenschaft, seit 1891 AG. 1940 erfolgte<br />
<strong>de</strong>r Umtausch <strong>de</strong>r bis dahin auf 20 RM lauten<strong>de</strong>n Aktien<br />
Los 587 Schätzwert 75-125 €<br />
Havag Hausverwaltungs-AG<br />
Berlin, Aktie 100 RM März 1928 (Auflage<br />
500, R 6) EF<br />
Gründung Dez. 1922. Erwerb und Verwaltung <strong>de</strong>r zu Berlin-<br />
Wilmersdorf, Kurfürstendamm 91/92 belegenen Hausgrundstücke.<br />
1940 wur<strong>de</strong> die Auflösung <strong>de</strong>r Ges. beschlossen.<br />
Los 588 Schätzwert 30-75 €<br />
HEAG Hannoversche Eisengiesserei<br />
und Maschinenfabrik AG<br />
An<strong>de</strong>rten bei Hannover, Aktie 100 RM<br />
Juni 1933 (Auflage 580, R 5) EF<br />
Gründung 1857, AG seit 1859 (ab 1930 Namenszusatz “Heag”<br />
Hannoversche Eisengießerei und Maschinenfabrik AG). Drei<br />
Nr. 584 Nr. 596<br />
55
Nr. 603<br />
Großaktionäre: Thüringer Gasgesellschaft (über 25 %), Stadt<br />
Frankfurt (über 50 %). Börsennotiz Frankfurt. Aufgegangen in<br />
<strong>de</strong>r Maingas AG, diese fusionierte 1998 mit <strong>de</strong>n Stadtwerken<br />
Frankfurt zur Mainova AG.<br />
schränken. Angesichts <strong>de</strong>s nicht mehr zeitgemäßen Produktionsprogramms<br />
mußte <strong>de</strong>r Betrieb mit zuletzt kaum mehr <strong>als</strong><br />
100 Mitarbeitern 1972 schließen, 1975 erlosch die AG.<br />
und in diesem Zusammenhang <strong>de</strong>r komplette Neudruck <strong>de</strong>r<br />
Aktienurkun<strong>de</strong>n. Noch heute bestehen<strong>de</strong> Bank.<br />
Los 598 Schätzwert 30-60 €<br />
Heller AG<br />
Berlin, Aktie 20 RM 15.1.1927 (Auflage<br />
800, R 6) EF<br />
Gründung 1923 <strong>als</strong> Josef Heller AG für <strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>l mit Chemikalien<br />
und Metallen, ab Febr. 1925 Heller AG. Han<strong>de</strong>l mit<br />
Kunstdünger, Futtermitteln, landwirtschaftlichen Produkten.<br />
1930 wur<strong>de</strong> die Auflösung und Liquidation beschlossen.<br />
Los 601 Schätzwert 100-200 €<br />
Heringsfischerei Dollart AG<br />
Em<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark 1.5.1900.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 400, R 5) VF<br />
Links oben zwei kleine Rostflecke.<br />
Seefischfang mit 5 Segel- und 2 Dampfloggern, vier Schiffe<br />
gingen im 1. Weltkrieg verloren. Betriebs- und Verwaltungsgemeinschaft<br />
mit <strong>de</strong>r Em<strong>de</strong>r Heringsfischerei und <strong>de</strong>r Großer Kurfürst<br />
Heringsfischerei, mit <strong>de</strong>nen gemeinsam 1930/31 auch<br />
die Flotte <strong>de</strong>r Glückstädter Fischerei AG übernommen wur<strong>de</strong>.<br />
1944 Totalbombenscha<strong>de</strong>n, 1947 Beginn <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>raufbauarbeiten.<br />
1950 Verschmelzung mit <strong>de</strong>r Großer Kurfürst Heringsfischerei<br />
AG. 1961 in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
Los 604 Schätzwert 25-50 €<br />
Hermann Schött AG<br />
Rheydt, Aktie 1.000 RM Jan. 1939<br />
(Auflage 731, R 4) EF<br />
Eines <strong>de</strong>r weltweit ältesten Unternehmen <strong>de</strong>r graphischen Industrie,<br />
gegrün<strong>de</strong>t bereits 1818, AG seit 1899. Die Großdrukkerei<br />
beschäftigte zuletzt um die 400 Leute und war auf <strong>de</strong>n<br />
Druck von Zigarrenban<strong>de</strong>rolen, Zigarrenkistenetiketten, Schokola<strong>de</strong>umschläge,<br />
Pralinenpackungen, Plakate, Wein- und Liköretiketten<br />
sowie Faltschachteln aller Art spezialisiert. Börsennotiz:<br />
Freiverkehr Düsseldorf. 1982 Konkurs.<br />
Los 608 Schätzwert 15-30 €<br />
Hil<strong>de</strong>brandsche Mühlenwerke AG<br />
Böllberg bei Halle a.S., Aktie 200 RM Aug.<br />
1929 (Auflage 4000, R 2) EF<br />
Lochentwertet.<br />
Gründung 1888 unter Übernahme eines schon seit altersher<br />
bestehen<strong>de</strong>n früher fiskalischen Mühlenbetriebes, das 1858<br />
durch Louis Hil<strong>de</strong>brand gekauft wur<strong>de</strong>. Die schon 1876 durch<br />
einen Brand im Jahr 1876 teilweise zerstörte Mühle wur<strong>de</strong><br />
durch eine vergrößerte Anlage durch die Dresdner Mühlenbaufirma<br />
Gebrü<strong>de</strong>r Seck im Burgenstil neu aufgebaut. Betrieb von<br />
Getrei<strong>de</strong>mühlen und Getrei<strong>de</strong>han<strong>de</strong>l. 1908 Zukauf <strong>de</strong>r Stadtmühle<br />
in Halle. Börsennotiz Berlin und Halle/Leipzig. Die noch<br />
heute teilweise erhaltenen (1992 und 1994 durch zwei Brän<strong>de</strong><br />
entkernt) Gebäu<strong>de</strong> stammen weitestgehend aus <strong>de</strong>r Zeit nach<br />
<strong>de</strong>m ersten Brand 1875. Die Hil<strong>de</strong>brandschen Mühlenwerke<br />
AG beschäftigte mit ihren 32 Mahlgängen, betrieben von 7 Turbinen,<br />
über 100 Personen. So produzierte die Mühle mit Leichtigkeit<br />
<strong>de</strong>n Tagesbedarf einer Großstadt und exportierte die Ü-<br />
berproduktion.<br />
Los 599 Schätzwert 50-100 €<br />
Hennen-Brauerei AG<br />
vorm. Adolf Schrö<strong>de</strong>r<br />
Henne bei Naumburg a.S., Aktie 1.000<br />
Mark 1.10.1922 (Auflage 1000, R 4) EF<br />
Großes Hochformat, ausgesprochen <strong>de</strong>korative<br />
Umrahmung mit Hopfen und Gerste in Jugendstil-<br />
Elementen.<br />
Die Brauerei wur<strong>de</strong> 1889 von Adolf Schrö<strong>de</strong>r vor <strong>de</strong>n Toren von<br />
Naumburg direkt an <strong>de</strong>r Saale an <strong>de</strong>n Weinbergen im Blütengrund<br />
erbaut. Bei Gründung <strong>de</strong>r AG 1913 brachte Frau Charlotte<br />
Schrö<strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong> Immobilien ein: Grüner Baum, Deutsche<br />
Schenke, Turnvater Jahn (Naumburg, Wasserstr. 27). Betrieb<br />
<strong>de</strong>r Hennenbrauerei, Herstellung von Selters und Limona<strong>de</strong>.<br />
1917 wur<strong>de</strong> die Brückner’sche Brauerei in Kösen hinzuerworben.<br />
Für eine Enteignung anfangs zu klein, <strong>de</strong>shalb bis<br />
1972 in <strong>de</strong>r DDR <strong>als</strong> Kommanditgesellschaft mit staatlicher<br />
Beteiligung weitergeführt (staatlicher Gesellschafter war <strong>de</strong>r<br />
VEB Stadtbrauerei Weißenfels), danach VEB Stadtbrauerei<br />
Naumburg (zuletzt zum VEB Getränkekombinat Dessau gehörig).<br />
Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> 1990 stillgelegt. Im Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r ehemaligen<br />
Brauerei wur<strong>de</strong> 2005 mit viel Liebe zum Detail das heutige<br />
“Hotel zur Henne” eingerichtet.<br />
Los 600 Schätzwert 60-120 €<br />
Herdfabrik und Eisengießerei AG<br />
Herne i.W., Aktie 1.000 Mark Mai 1923.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 6200, nach Kapital -<br />
umstellung 1924 noch 4650, R 5) UNC.<br />
1897 gegrün<strong>de</strong>t, seit 1922 AG. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Kochher<strong>de</strong><br />
(Kohle-, Gas- u. Elektroher<strong>de</strong>), außer<strong>de</strong>m Herdöfen und Gaskocher.<br />
Nach <strong>de</strong>m Krieg auch Produktion von Ölöfen und Kühl-<br />
Los 602 Schätzwert 20-40 €<br />
Hermann Herzog & Co. AG<br />
Neugersdorf, Aktie 1.000 RM Juni 1934<br />
(Auflage 1800, R 2) EF<br />
G&D-Druck. Mit Firmensignet.<br />
Bereits 1844 grün<strong>de</strong>t Christian Friedrich Herzog <strong>als</strong> drittälteste<br />
in <strong>de</strong>r Stadt seine Textilfabrik. AG seit 1911. Produktion u.a.<br />
von Ver<strong>de</strong>ckstoffen, Futterstoffen u. Schonstoffen für die Automobilindustrie,<br />
Regenmantel- und Tropenanzugsstoffen. Noch<br />
heute <strong>als</strong> “Heytex Neugersdorf GmbH” bestehen<strong>de</strong>r Betrieb.<br />
Los 603 Schätzwert 30-60 €<br />
Hermann Köhler AG<br />
Altenburg, Aktie 100 RM 9.8.1934<br />
(Auflage 2280, R 5) EF<br />
Gründung 1921. Herstellung von Nähmaschinen. 1923 Anglie<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>r Möbelfabrik AG Pößneck. Börsennotiz: Freiverkehr<br />
Leipzig. 1945 Fusion <strong>de</strong>r Firmen Hermann Köhler AG, Dietrich<br />
& Co. und Winselmann zum Nähmaschinenwerk Altenburg.<br />
Nach <strong>de</strong>r Verstaatlichung in <strong>de</strong>r DDR VEB Nähmaschinenwerk<br />
Altenburg, nach <strong>de</strong>r Privatisierung 1990 ALTIN Nähtechnik<br />
GmbH.<br />
Vesta <strong>de</strong>r Vesta-Nähmaschinenwerke, 1871 in<br />
Altenburg gegrün<strong>de</strong>t von Leopold Oskar Dietrich,<br />
Hermann Köhler und Gustav Winselmann<br />
Los 605 Schätzwert 50-100 €<br />
Hermes AG<br />
Bremen, Interimsschein 100 RM Mai<br />
1925 (R 6) EF<br />
Gründung Febr. 1921. Betrieb eines Ausfuhr- und Einfuhrgeschäfts,<br />
Vornahme von Han<strong>de</strong>lsgeschäften aller Art. Zweignie<strong>de</strong>rlassung<br />
in Hamburg. Am 23.6.1925 wur<strong>de</strong> die Auflösung<br />
und Liquidation beschlossen.<br />
Los 606 Schätzwert 80-100 €<br />
Herzogthum Sachsen-Meiningen<br />
Meiningen, Antheilschein 7 Gul<strong>de</strong>n<br />
8.2.1870 (Auflage 500000, R 7) VF-<br />
Teil einer Gesamtanleihe von 3,5 Mio. Gul<strong>de</strong>n. Die<br />
Anleihe war zur Herstellung <strong>de</strong>s auf <strong>de</strong>m Herzoglich<br />
Sachsen-Meiningenschen Gebiet gelegenen<br />
Teiles <strong>de</strong>r Eisenbahn Meiningen-Schweinfurt bestimmt.<br />
Zur Tilgung sollte u.a. das von <strong>de</strong>r Königl.<br />
Bayerischen Staatsregierung gezahlte Pachtgeld<br />
für diese Strecke benutzt wer<strong>de</strong>n. Nur 14 Stück lagen<br />
im Reichsbankschatz.<br />
Das Herzogtum Sachsen-Meiningen umfasste eine Fläche von<br />
2.468 qm mit 278.800 Einwohnern (1910). Es war eines von<br />
vier Sachsen-Ernestinischen Herzogtümern (die Herzogtümer<br />
Sachsen Coburg, Gotha und Sachsen-Altenburg), die in bunter<br />
Gemengelage mit vielen Enklaven und Exklaven in Thüringen<br />
lagen. Sie gingen aus einer Neuordnung <strong>de</strong>r Besitzverhältnisse<br />
hervor, nach<strong>de</strong>m 1825 die Linie Gotha-Altenburg ausstarb.<br />
Los 607 Schätzwert 30-90 €<br />
Hessen-Nassauische Gas-AG<br />
Frankfurt a.M.-Höchst, Aktie 100 RM April<br />
1928 (Auflage 12800, R 4) EF<br />
Gründung 1864 durch Höchster Bürger <strong>als</strong> “Höchster Gasbeleuchtungs-AG”.<br />
1913 Umfirmierung wie oben. 1925 Erwerb<br />
<strong>de</strong>s Gaswerks Salmünster, das 3 Städte mit Gas versorgte.<br />
Los 609 Schätzwert 25-50 €<br />
Hilgers AG<br />
Rheinbrohl, Aktie 1.000 RM Juni 1942<br />
(Auflage 400, R 4) EF<br />
Gründung 1867 in Rheinbrohl, 1888 Umwandlung in die “AG<br />
für Verzinkerei und Eisenkonstruktion vorm. Jacob Hilgers”.<br />
Herstellung von Stahlhoch- und Brückenbauten, Behältern und<br />
Apparaten insbeson<strong>de</strong>re für die Chemieindustrie, Tanks, Wellblechen,<br />
Stahlfenstern und -toren, Transportanlagen, Kränen<br />
und Rührwerken. Außer<strong>de</strong>m Betrieb <strong>de</strong>r Hilgers-Werft, auf <strong>de</strong>r<br />
bis zu <strong>de</strong>n größten Abmessungen hun<strong>de</strong>rte von Rheinschiffen<br />
fertiggestellt wur<strong>de</strong>n. 1911 Fusion mit <strong>de</strong>r AG für Brückenbau,<br />
Tiefbohrung und Eisenkonstruktionen, Neuwied (<strong>als</strong> Werk II<br />
weitergeführt). 1921 Erwerb <strong>de</strong>s Stanz- und Emaillierwerkes<br />
“Moguntia” in Mainz-Kostheim (schon 1922 wie<strong>de</strong>r veräußert).<br />
1927 Umfirmierung in Hilgers AG. Die börsennotierte Hilgers<br />
AG (über 98 % <strong>de</strong>r Aktien hielt zuletzt die DSD Dillinger Stahlbau<br />
GmbH, Saarlouis) wur<strong>de</strong> 2004 in die DSD Stahlbau GmbH<br />
umgewan<strong>de</strong>lt und gehört zur MAN-Ferrostaal Gruppe.<br />
Los 610 Schätzwert 25-50 €<br />
Hille-Werke AG<br />
Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 RM Mai 1940<br />
(Auflage 600, R 4) EF<br />
Gründung 1879, AG seit 1892 <strong>als</strong> “Dresdner Gasmotoren-Fabrik<br />
vorm. Moritz Hille”. Neben <strong>de</strong>r Motorenherstellung im Jahr<br />
1898 auch ein Ausflug in <strong>de</strong>n Automobilbau: Hille baute in Lizenz<br />
das DeDion-Dreirad mit einer luftgekühlten 1,25-PS-Maschine.<br />
Später auf die Herstellung von Bohr- und Fräsmaschinen<br />
spezialisiert. Börsennotiz Dres<strong>de</strong>n/Leipzig und Berlin. Das<br />
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Werk Dres<strong>de</strong>n-Reick wur<strong>de</strong> 1948 enteignet, 1951 Sitzverlegung<br />
nach Düsseldorf, ab 1964 GmbH, 1967 aufgelöst. Das<br />
Werk in <strong>de</strong>r DDR ab 1946 <strong>als</strong> VEB WMW Hille weiter geführt,<br />
ab 1952 VEB Feinstmaschinenwerk, 1959 VEB MIKROMAT,<br />
1990 Mikromat Werkzeugmaschinenfabrik GmbH.<br />
Stahlwerkes in Dortmund eine oHG. Daraus wur<strong>de</strong> 1873 die Eisen-<br />
und Stahlwerk Hoesch AG. 1899 wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Erwerb<br />
<strong>de</strong>r Gewerkschaft ver. Westphalia in Dortmund auch eine eigene<br />
Kohlengrundlage geschaffen. 1930 Verschmelzung mit <strong>de</strong>m<br />
Köln-Neuessener Bergwerksverein (früher Kölner Bergwerksverein),<br />
1938 Umfirmierung in Hoesch AG. 1952 auf alliierte<br />
Anordnung zeitweise in die drei Nachfolgegesellschaften<br />
Hoesch Werke AG, Altenessener Bergwerks-AG und Industriewerte<br />
AG aufgespalten. 1992 in einer spektakulären, nicht gera<strong>de</strong><br />
freundlichen Aktion vom Erzkonkurrenten Krupp “geschluckt”.<br />
Los 611 Schätzwert 75-150 €<br />
Hirsch-Brauerei Cöln AG<br />
Köln, Actie 1.000 Mark 31.12.1919<br />
(Auflage 750, R 4) EF<br />
Bei <strong>de</strong>r Gründung im Jahr 1900 brachte die Hirschbrauerei<br />
Gebr. Steingroever in Köln-Bayenthal 14 Grundstücke mit aufstehen<strong>de</strong>n<br />
Brauereigebäu<strong>de</strong>n und alles Inventar ein. Die Brauerei<br />
hatte eine Leistungsfähigkeit von 100.000 hl im Jahr. 1918<br />
Übernahme <strong>de</strong>s Malzkontingents <strong>de</strong>r Rhein. Brauerei-Gesellschaft<br />
in Cöln-Alteburg. 1931 Fusion mit <strong>de</strong>r Adler-Brauerei AG<br />
und Umfirmierung in Adler- und Hirsch-Brauerei AG. Gelegentlich<br />
<strong>de</strong>r Übernahme <strong>de</strong>r Aktienmehrheit durch die Essener Aktien-Brauerei<br />
Carl Funke AG (die spätere Stern-Brauerei Carl<br />
Funke AG, die 1998 schließlich in Dom-Brauerei AG umfirmierte<br />
und <strong>de</strong>n Sitz nach Köln verlegte) 1938/39 Umfirmierung in<br />
Dom-Brauerei Carl Funke AG. Obwohl die Mälzerei in Köln-Ehrenfeld<br />
1943/44 total zerstört wur<strong>de</strong>, war die Dom-Brauerei<br />
schon in <strong>de</strong>n 60er Jahren wie<strong>de</strong>r die größte Brauerei in Köln.<br />
1972 völlig in die Essener Stern-Brauerei eingeglie<strong>de</strong>rt.<br />
Los 612 Schätzwert 30-90 €<br />
Hochofenwerk Lübeck AG<br />
Lübeck, Aktie 10.000 Mark 1.12.1922<br />
(Auflage 2000, R 2) EF<br />
Großformatig, schöne Zierumrandung.<br />
Gründung 1905. Herstellung von Roheisen, Betrieb eines Zementwerkes,<br />
Gewinnung und Raffinierung von Kupfer, außer<strong>de</strong>m<br />
Betonwarenfabrik. Den Aufsichtsrat präsidierte bis Kriegsen<strong>de</strong><br />
Friedrich Flick. 1954 Umbenennung in Metallhüttenwerke<br />
Lübeck AG, bald darauf in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt und in<br />
Liquidation gegangen. 1959 Übertragung <strong>de</strong>s Vermögens auf<br />
die Hauptgesellschafterin “Gesellschaft für Montaninteressen<br />
mbH” in Lübeck.<br />
Los 614 Schätzwert 75-125 €<br />
Hoffmann’s Stärkefabriken AG<br />
Bad Salzuflen, Aktie 300 RM Mai 1928<br />
(Auflage 14200, R 6) EF-VF<br />
Mit <strong>de</strong>m sich das Pfötchen lecken<strong>de</strong>n Kätzchen.<br />
Werksgründung 1850, AG seit 1887. Herstellung von Stärkeund<br />
Nährmitteln, Haushalts- und Körperpflegeprodukten; jahrzehntelang<br />
bekanntestes Produkt war “Hoffmann’s Gardinenweiß”.<br />
1993 Übernahme durch die britische Chemiefirma Rekkitt<br />
& Colman plc, Umbenennung in Reckitt & Colman Deutschland<br />
AG und Sitzverlegung nach Hamburg. 2001 Fusion mit <strong>de</strong>r<br />
alteingesessenen Mannheimer Chemiefirma Benckiser GmbH,<br />
Umfirmierung in Reckitt Benckiser Deutschland AG und Sitzverlegung<br />
nach Mannheim.<br />
Los 615 Schätzwert 150-250 €<br />
Hohburger Quarz-Porphyr-Werke AG<br />
Leipzig, Aktie 1.000 RM April 1942<br />
(Auflage nur 12 Stück, R 9) UNC<br />
Zuvor völlig unbekannte Emission, schon wegen<br />
<strong>de</strong>r Mini-Auflage und <strong>de</strong>r gleichzeitigen Betätigung<br />
<strong>als</strong> Privatbahn ein Hingucker.<br />
Gründung 1899 unter Übernahme <strong>de</strong>r früher vom Frhr. von<br />
Schönberg auf Thammenhain betriebenen Quarzporphyrbrüche<br />
in <strong>de</strong>n Hohburger Bergen bei Wurzen. Außer<strong>de</strong>m (von <strong>de</strong>n<br />
Bahnhöfen Collmen-Böhlitz und Seelingstädt ausgehend) Betrieb<br />
einer norm<strong>als</strong>purigen PRIVATEISENBAHN für Personenund<br />
Güterverkehr.<br />
Los 616 Schätzwert 60-120 €<br />
Holsten-Brauerei<br />
Altona, Aktie 1.000 Mark von 1918<br />
(Auflage 800, R 7) EF-VF<br />
Gründung 1879. Bis 1925 erwarb die Gesellschaft zehn weitere<br />
Brauereien. Die Übernahmen wur<strong>de</strong>n überwiegend durch<br />
<strong>de</strong>n Verkauf von Grundstücken finanziert, die nach Zusammenlegung<br />
<strong>de</strong>r Braustätten nicht mehr benötigt wur<strong>de</strong>n. Gebraut<br />
wur<strong>de</strong> schließlich nur noch in Altona, Neumünster und Kiel.<br />
Dass Holsten bereits in <strong>de</strong>n 40er Jahren nahezu Hektoliter-Millionär<br />
war, unterstreicht die schon dam<strong>als</strong> große Be<strong>de</strong>utung<br />
dieser Brauerei. Holsten-Bier wird heute in Lizenz auch in<br />
Großbritannien, Ungarn, Nigeria, Namibia, China und Paraguay<br />
produziert. Zur Holsten-Brauerei gehören auch die 1888 gegr.<br />
Feldschlößchen AG, Braunschweig und die 1904 gegr. Lüneburger<br />
Kronen-Brauerei, Lüneburg.<br />
Los 617 Schätzwert 200-250 €<br />
Holzkredit AG<br />
Mag<strong>de</strong>burg, Aktie 5.000 Mark Aug. 1923<br />
(Auflage 12000, R 9) VF<br />
Zuvor ganz unbekannt gewesen, nur 6 Stück wur<strong>de</strong>n<br />
im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />
Gründung im Mai 1923. Kreditgewährung an Werke <strong>de</strong>r Holzindustrie,<br />
Erwerb und Pacht von Holzindustriewerken, An- und<br />
Verkauf von Waldbestän<strong>de</strong>n, Holzhan<strong>de</strong>l. Nach<strong>de</strong>m schon keine<br />
Goldmarkumstellung nach <strong>de</strong>r Hyperinflation mehr erfolgt<br />
war, wur<strong>de</strong> die AG 1931 von Amts wegen gelöscht.<br />
Los 618 Schätzwert 75-150 €<br />
Hotel AG Frankfurt a. M.<br />
Frankfurt am Main, Aktie 200 RM Juli<br />
1942 (Auflage 250, R 7) EF<br />
Die Gesellschaft erwarb bei ihrer Gründung im Jahr 1899 das<br />
Hotel “Frankfurter Hof” von <strong>de</strong>r 1874 gegrün<strong>de</strong>ten Frankfurter<br />
Hotel-AG. <strong>Der</strong> Hotelbetrieb umfaßte auch eine Lohnwäscherei,<br />
eine Weingroßhandlung und eine Abteilung für Zigarrenhan<strong>de</strong>l.<br />
1910 wur<strong>de</strong> außer<strong>de</strong>m am Bahnhofsplatz <strong>de</strong>r “Englische Hof”<br />
gepachtet (<strong>de</strong>r Name war am Vorabend <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges<br />
nicht mehr opportun, <strong>de</strong>shalb umbenannt in “Hessischer Hof”).<br />
Die Aktien notierten an <strong>de</strong>r Frankfurter Börse. Nach Übernahme<br />
<strong>de</strong>r Aktienmehrheit durch Albert Steigenberger (wobei Steigenberger<br />
das von ihm 1930 erworbene Hotel “Europäischer<br />
Hof” in Ba<strong>de</strong>n Ba<strong>de</strong>n mitbrachte) umbenannt 1941 in “Hotel<br />
AG” und 1951 in “A. Steigenberger Hotelgesellschaft KGaA”.<br />
1949 pachtweise Übernahme <strong>de</strong>s Badhotels “Badischer Hof” in<br />
Ba<strong>de</strong>n Ba<strong>de</strong>n, 1950 Erwerb eines 50 %igen Anteils an Ritter’s<br />
Park Hotel in Bad Homburg v.d.H. (1956 vollständig übernommen),<br />
1952 Erwerb <strong>de</strong>r Aktienmehrheit <strong>de</strong>r Feist-Belmont’-<br />
schen Sektkellerei AG in Frankfurt/Main (1965 wie<strong>de</strong>r verkauft),<br />
1953 Anpachtung <strong>de</strong>s Park Hotels in Düsseldorf, 1955<br />
Erwerb <strong>de</strong>s Palasthotels Mannheimer Hof in Mannheim, 1956<br />
Erwerb <strong>de</strong>s Grandhotels Axelmannstein sowie Pachtung <strong>de</strong>r<br />
Kurhausbetriebe in Bad Reichenhall, 1957 Inbetriebnahme <strong>de</strong>s<br />
Hotels Graf Zeppelin in Stuttgart, 1958 Erwerb von 95 % <strong>de</strong>r<br />
Aktien <strong>de</strong>r Hotel Duisburger Hof AG sowie Anpachtung <strong>de</strong>s Kurhaus-Hotels<br />
in Bad Kissingen vom Freistaat Bayern. 1964 Anpachtung<br />
<strong>de</strong>s Insel-Hotels in Konstanz vom Land Ba<strong>de</strong>n-Württemberg,<br />
1965 Anpachtung <strong>de</strong>s Kurhotels, <strong>de</strong>s Sanatoriums<br />
und <strong>de</strong>r Kurhausgaststätten in Bad Neuenahr, 1967 Bau <strong>de</strong>s<br />
Flughafenhotels in Frankfurt/Main. So wur<strong>de</strong> Steigenberger bis<br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 60er Jahre zum be<strong>de</strong>utendsten <strong>de</strong>utschen Hotelunternehmen.<br />
1985 Ausglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s wertvollen Immobilienbesitzes<br />
und Umwandlung in die Steigenberger Hotels AG <strong>als</strong> reine<br />
Betriebsführungsgesellschaft.<br />
Los 619 Schätzwert 75-150 €<br />
Hotel-AG Chemnitzer Hof<br />
Chemnitz, Aktie 1.000 RM 5.4.1929 (Auflage<br />
1600, nach Kapitalherab setzungen 1931,<br />
1932 und 1935 nur noch 150, R 7) EF<br />
Sehr <strong>de</strong>korativ, mit <strong>de</strong>taillierter Abb. <strong>de</strong>s Hotels<br />
und seiner Umgebung im Unterdruck.<br />
Gründung 1927 zum Bau und Betrieb <strong>de</strong>s “Chemnitzer Hof”<br />
und eines Weingroßhan<strong>de</strong>ls. Als Folge <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />
1931 in Vergleich gegangen, <strong>de</strong>r aber erfüllt wer<strong>de</strong>n konnte.<br />
Später noch mehrere Kapit<strong>als</strong>chnitte. Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n erwirtschaftete<br />
die AG nie. Zwischenzeitlich in <strong>de</strong>r DDR ein Haus <strong>de</strong>r Interhotel-Gruppe.<br />
Zur Geltendmachung von Restitutionsansprüchen<br />
wur<strong>de</strong> die AG nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> reaktiviert. Heute ist <strong>de</strong>r<br />
Chemnitzer Hof ein 4-Sterne-Hotel <strong>de</strong>r Guennewig-Gruppe.<br />
Los 620 Schätzwert 50-175 €<br />
Hôtel-AG Hamburger Hof<br />
Hamburg, Actie 1.000 Mark von 1881.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 3000, R 3) EF-VF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1881 zum Betrieb eines Hotels mit Nebenlokalitäten<br />
auf Grundstücken am Jungfernstieg und Grosse Bleichen.<br />
1919 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Hotelbetrieb eingestellt und die Immobilie zu<br />
einem vom Stinnes-Konzern genutzten Kontorhaus umgebaut.<br />
Den Aufsichtsratsvorsitz führte Hugo Stinnes. Später <strong>als</strong> “Hamburger<br />
Hof Versicherungs-AG” mit Sitz in Mülheim/Ruhr Betrieb<br />
<strong>de</strong>r Schiffskasko- und Transportversicherungsgeschäfte für die<br />
Stinnes AG (VEBA-Konzern), ferner zentrale Zuständigkeit für<br />
alle Versicherungsverträge <strong>de</strong>s Konzerns. Gewisse Unregelmäßigkeiten<br />
bei Provisionszahlungen und bei <strong>de</strong>r Regulierung privater<br />
Versicherungsfälle leiten<strong>de</strong>r Mitarbeiter <strong>de</strong>s Konzerns<br />
führten En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 90er Jahre zu einem öffentlichen Skandal. Da<br />
<strong>de</strong>r traditionsreiche Name “Hamburger Hof” dadurch nicht<br />
mehr salonfähig war, fiel auch er nach über 100-jähriger Geschichte<br />
diesem Skandal zum Opfer. Das Gebäu<strong>de</strong> selbst aber<br />
ist bis heute eine <strong>de</strong>r elegantesten La<strong>de</strong>npassagen <strong>de</strong>r Stadt.<br />
Los 621 Schätzwert 100-150 €<br />
Houbenwerke AG<br />
Aachen, Aktie 1.000 Mark 1.4.1923<br />
(Auflage 34600, R 8) VF<br />
Nur 12 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Das schon seit 1793 bestehen<strong>de</strong> Unternehmen wur<strong>de</strong> 1907 in<br />
die “Houben Sohn Carl AG” umgewan<strong>de</strong>lt, 1916 Umfirmierung<br />
wie oben nach Bezug <strong>de</strong>r neu erbauten Fabrik in <strong>de</strong>r Roermon<strong>de</strong>r<br />
Str. 37-67, die einen eigenen Gleisanschluß zum Bahnhof<br />
Los 613 Schätzwert 150-250 €<br />
Hoesch AG<br />
Dortmund, Sammelaktie 1.000 x 1.000<br />
RM Jan. 1943 (R 6) UNC<br />
Die Verbindung <strong>de</strong>r Familie Hoesch zur Eisenindustrie reicht bis<br />
in das 17. Jh. zurück. Ihre Hammer- und Hüttenbetriebe errichtete<br />
die Familie jeweils dort, wo die Standortverhältnisse eine<br />
günstige Entwicklung versprachen. Von <strong>de</strong>n alten Betriebsstätten<br />
in <strong>de</strong>r Eifel wur<strong>de</strong>n die Werke 1846 angesichts <strong>de</strong>r<br />
knapper wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Rohstoffe Erz und Holzkohle in die Nähe<br />
<strong>de</strong>r Steinkohle nach Eschweiler verlagert. Leopold Hoesch fasste<br />
schließlich <strong>de</strong>n Entschluss, <strong>de</strong>n Schwerpunkt seiner industriellen<br />
Tätigkeit ins Ruhrgebiet zu verlegen. Zusammen mit<br />
Verwandten grün<strong>de</strong>te er 1871 für <strong>de</strong>n Betrieb eines Eisen- und<br />
Nr. 617 Nr. 622<br />
57
Aachen-West hatte. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Ba<strong>de</strong>öfen, Gasheizöfen<br />
nebst Anlagen, Küchenher<strong>de</strong>, Metall- und an<strong>de</strong>ren Waren, auch<br />
Ausrüstungsgegenstän<strong>de</strong> für Kraftwagen. Seit 1905 auch Fabrikation<br />
von Geschirrspülmaschinen. Von 1915-18 arbeitete<br />
die Ges. für Heereszwecke. Von <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise schwer<br />
getroffen ging das Werk 1931 in Konkurs, zugleich Einstellung<br />
<strong>de</strong>r Börsennotiz in Köln und Düsseldorf-Essen. 1934 konnte das<br />
Konkursverfahren durch Zwangsvergleich been<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n,<br />
nach<strong>de</strong>m die Kölner Bankfirma Richard E<strong>de</strong>l <strong>als</strong> Sanierer eingestiegen<br />
war. 1937 in eine oHG umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
Los 622 Schätzwert 200-250 €<br />
Hürnerbräu AG<br />
Ansbach, Aktie 100 RM 1.6.1929 (Auflage<br />
700, R 8) EF<br />
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1803 durch G. L. Hürner, bis 1920 im Besitz <strong>de</strong>r Familie.<br />
Danach erst GmbH, seit 1921 AG. Erzeugt wur<strong>de</strong> Lagerbier<br />
hell und dunkel, “Hürner-Pils” und Gumbertusbier (zusammen<br />
ca. 40.000 Hektoliter im Jahr). Biernie<strong>de</strong>rlagen in Aalen,<br />
Rothenburg ob <strong>de</strong>r Tauber und Feuchtwangen. Börsennotiz<br />
München. 1972 Verschmelzung auf die Brau-AG Nürnberg<br />
(heute: Tucher-Bräu).<br />
Los 623 Schätzwert 100-150 €<br />
Hugo Loewenstein AG<br />
Düsseldorf, Aktie 1.000 Mark 21.11.1922<br />
(Auflage 20000, R 9) VF<br />
Großes Hochformat, sehr hübsche Umrahmung.<br />
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz. Randschä<strong>de</strong>n<br />
fachgerecht restauriert.<br />
Gründung Juli 1921. Han<strong>de</strong>l mit und Fabrikation von Oelen und<br />
Fetten sowie sonstigen tierischen und pflanzlichen Produkten.<br />
Im Okt. 1925 in Liquidation gegangen.<br />
Los 624 Schätzwert 125-175 €<br />
Humboldt-Deutzmotoren AG<br />
Köln, Aktie 1.000 RM Dez. 1930 (Auflage<br />
13350, R 8, Kapitalerhöhung bei <strong>de</strong>r<br />
Fusion <strong>de</strong>r Maschinenbau-Anstalt<br />
Humboldt mit <strong>de</strong>r Motorenwerke Deutz<br />
und <strong>de</strong>r Motorenfabrik Oberursel) EF-VF<br />
Faksimile-Unterschrift Peter Klöckner <strong>als</strong> AR-Vorsitzen<strong>de</strong>r.<br />
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1856 (Maschinenfabrik für <strong>de</strong>n Bergbau “Sivers &<br />
Co.”), seit 1884 Maschinenbau-Anstalt Humboldt, Köln-Kalk.<br />
1930 Fusion mit <strong>de</strong>r Motorenfabrik Deutz AG (gegrün<strong>de</strong>t 1864<br />
von N. A. Otto und E. Langen <strong>als</strong> erste Motorenfabrik <strong>de</strong>r Welt)<br />
und <strong>de</strong>r Motorenfabrik Oberursel AG zur Humboldt-Deutzmotoren-AG.<br />
1936 Übernahme <strong>de</strong>r Magirus AG in Ulm (gegrün<strong>de</strong>t<br />
1864 <strong>als</strong> Spezialfabrik für Feuerwehrgeräte, ab 1918 auch<br />
Fahrzeugbau). 1938 Interessengemeinschaft mit <strong>de</strong>r Klöckner-<br />
Werke AG in Duisburg und Umfirmierung in Klöckner-Humboldt-Deutz<br />
AG. Übernahme <strong>de</strong>r Vereinigte West<strong>de</strong>utsche Waggonfabriken<br />
AG (1959), <strong>de</strong>r Maschinenfabrik Fahr AG, Gottmadingen<br />
(1961) und <strong>de</strong>r WEDAG Westfalia Dinnendahl Gröppel<br />
AG, Bochum (1969). Die 1974 begonnene Kooperation mit FI-<br />
AT bei Nutzfahrzeugen führte 1975 zur Gründung <strong>de</strong>s Gemeinschaftsunternehmens<br />
IVECO (1982 ganz an FIAT übergegangen).<br />
Neben Motoren wur<strong>de</strong>n Gasturbinen, Luftfahrtantriebe,<br />
Traktoren, Mähdrescher und Industrieanlagen hergestellt. Nach<br />
einer existenzbedrohen<strong>de</strong>n Krise in <strong>de</strong>n 90er Jahre blieb <strong>de</strong>r<br />
(bis heute <strong>als</strong> Deutz AG börsennotierten) KHD nur noch das Motorenwerk<br />
in Köln-Deutz.<br />
Los 625 Schätzwert 200-250 €<br />
Hupfeld - Gebr. Zimmermann AG<br />
Leipzig, Aktie 20 RM 1.12.1935 (Auflage<br />
200, R 10) VF<br />
Die 20-RM-Aktien wur<strong>de</strong>n nur ein Jahr nach ihrer<br />
Ausgabe im Zuge einer weiteren Kapitalherabsetzung<br />
gleich wie<strong>de</strong>r eingezogen und grösstenteils<br />
vernichtet. Nur 4 Stück blieben im Reichsbankschatz<br />
erhalten. Linke Seite fleckig.<br />
Gründung 1895 <strong>als</strong> “Leipziger Pianofortefabrik Gebr. Zimmermann<br />
AG”, 1926 Anglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r “Ludwig Hupfeld AG” mit<br />
Werken in Dres<strong>de</strong>n, Böhlitz-Ehrenberg, Johanngeorgenstadt und<br />
Gotha, anschließend Umfirmierung in “Leipziger Pianoforte- und<br />
Phonolafabriken Hupfeld - Gebr. Zimmermann AG”. Das fusionierte<br />
Unternehmen ist mit über 20.000 Instrumenten jährlich<br />
nun <strong>de</strong>r größte Hersteller in ganz Europa. 1929/30 been<strong>de</strong>n<br />
Weltwirtschaftskrise, Schallplatte und Rundfunk die Ära <strong>de</strong>r bei<br />
Hupfeld produzierten elektrischen Selbstspielinstrumente. Die<br />
Klavierproduktion wird in eine Zweigfabrik verlagert, die Hauptfabriken<br />
stellen nunmehr Kinoorgeln, Plattenspieler, Rundfunkempfänger,<br />
Kleinbillards und Wohnmöbel her. Weiter umfirmiert<br />
1935 wie oben und 1938 in Hupfeld-Zimmermann AG. Börsennotiz<br />
Berlin und Leipzig. 1946 enteignet, zu DDR-Zeiten Teil <strong>de</strong>r<br />
sog. “Pianounion”. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> wird <strong>de</strong>r Betrieb in Böhlitz-<br />
Ehrenberg <strong>als</strong> Pianofortefabrik Leipzig GmbH & Co. KG reprivatisiert,<br />
das traditionsreiche ehemalige Hupfeld-Werk in Seifhennersdorf<br />
wird von <strong>de</strong>r Berliner Bechstein-Gruppe übernommen.<br />
Los 626 Schätzwert 200-250 €<br />
HUTA Hoch- und Tiefbau-AG<br />
Breslau, VZ-Aktie 20 x 200 RM Sept.<br />
1942 (Interimsschein, R 12), ausgestellt<br />
für die Dresdner Bank Filiale Breslau VF<br />
Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschriften.<br />
Es waren überhaupt nur 70 VZ-Aktien<br />
begeben, verbrieft in einer 50er-Sammelurkun<strong>de</strong><br />
von 1928 und einer 20er-Sammelurkun<strong>de</strong> von<br />
1942. Ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1904 <strong>als</strong> “Baugesellschaft für Lolat-Eisenbeton<br />
GmbH” in Breslau, AG seit 1907. Be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s Bauunternehmen<br />
mit zunächst auch sehr starker Position in Russland sowie<br />
Nie<strong>de</strong>rlassungen u.a. in Berlin, Halle, Hannover, Stettin und<br />
Nürnberg. 1917 Umfirmierung in HUTA Hoch- und Tiefbau AG.<br />
1946 Sitzverlegung nach Hannover. 1962 Erwerb <strong>de</strong>r Willy<br />
Christiansen KG in Schleswig und <strong>de</strong>r E. Hegerfeld Industriebau<br />
KG in Essen, mit <strong>de</strong>nen 1967 zur HUTA-HEGERFELD AG fusioniert<br />
wird, gleichzeitig Sitzverlegung nach Essen. Großaktionäre<br />
waren zu <strong>de</strong>r Zeit das Bankhaus Bass & Herz, Frankfurt/M.<br />
und das Bankhaus I. D. Herstatt KGaA, Köln. Anfang <strong>de</strong>r 70er<br />
Jahre verkauften diese Privatbanken jeweils mehr <strong>als</strong> 25 % an<br />
die ADCA und <strong>de</strong>n Kölner Bau-Tycoon Dr. Renatus Rüger. 1985<br />
Konkurs.<br />
Nr. 627<br />
Nr. 625 Nr. 630<br />
Los 627 Schätzwert 20-50 €<br />
IDUNA Transport- und<br />
Rückversicherungs-AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 RM 30.1.1931<br />
(Auflage 13000, R 2) EF<br />
Dekorativ, mit Abb. <strong>de</strong>r Iduna (germanische Göttin<br />
<strong>de</strong>s Herdfeuers) im Unterdruck. G & D-Druck.<br />
Gründung Juni 1920. Im Aug. 1924 Beschlussfassung, die Ges.<br />
ohne Liquidation mit <strong>de</strong>r Mutter-Gesellschaft, <strong>de</strong>r 1912 gegrün<strong>de</strong>ten<br />
Iduna Feuer-, Unfall-, Haftpflicht- und Rückvericherungs-AG<br />
zu Halle a.S., zu vereinigen. Im Okt. 1925 wur<strong>de</strong> dieser<br />
Beschluss geän<strong>de</strong>rt und es folgte die liquidationslose Fusion<br />
auf die Iduna Rückversicherungs-AG (gegrün<strong>de</strong>t 1923 <strong>als</strong> Salia,<br />
Hallische Rückversicherung-AG in Halle a.S., 1924 Unbenennung),<br />
die <strong>de</strong>n Namen <strong>de</strong>r übernommenen Ges. annahm und<br />
<strong>de</strong>n Sitz nach Berlin verlegte. 1931 Umbenennung in Iduna Holding<br />
AG unter Aufgabe <strong>de</strong>s nur in geringem Umfange betriebenen<br />
Transport- und Rückversicherungs-Geschäfts. Die enge Zusammenarbeit<br />
mit <strong>de</strong>n Iduna-Germania Versicherungsgesellschaften<br />
en<strong>de</strong>te 1931, nach<strong>de</strong>m Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen das<br />
Eingreifen <strong>de</strong>s Reichsaufsichtsamtes erfor<strong>de</strong>rten, woraufhin die<br />
Ges. ihr Hauptaktivum, <strong>de</strong>n Besitz an Iduna-Germania-Aktien,<br />
verlor. 1932 wur<strong>de</strong> die Sanierung beschlossen. Großaktionär<br />
war die Rossia International Corp. aus <strong>de</strong>n USA.<br />
Los 628 Schätzwert 75-150 €<br />
Iduna-Germania<br />
Allgemeine Versicherungs-AG<br />
Berlin, Namens-Aktie (100 % Einz.) 500<br />
RM 30.9.1930 (Auflage 11902, R 7) EF-<br />
Gründung Dez. 1912 <strong>als</strong> Iduna, Feuer-, Unfall-, Haftpflicht- und<br />
Rückversicherungs-AG, Halle a.S. 1924 Namensän<strong>de</strong>rung in I-<br />
duna Allgemeine Versicherungs-AG. 1930 Fusion mit <strong>de</strong>r Germania<br />
Unfall- und Haftpflicht-Versicherungs-AG zu Stettin und<br />
<strong>de</strong>r Germania Allgemeine Versicherungs-AG. Anschließend Firmenän<strong>de</strong>rung<br />
in Iduna-Germania Allgemeine Versicherungs-<br />
AG, Berlin. Bereits 1945 Errichtung <strong>de</strong>r Hauptverwaltung in<br />
Hamburg. 1964 Umfirmierung in Iduna Allgemeine Versicherungs<br />
AG. Bil<strong>de</strong>te seit 1987 mit <strong>de</strong>r NOVA Krankenversicherung<br />
einen Gleichordnungskonzern und gehörte bis zum 30.6.1999<br />
zur IDUNA/NOVA-Gruppe, ab 1.7.1999 zugehörig zur Signal I-<br />
duna-Gruppe.<br />
Los 629 Schätzwert 30-75 €<br />
Ilmenauer Porzellan-Fabrik<br />
Graf von Henneberg AG<br />
Ilmenau, Aktie 1.000 RM von 1935<br />
(Teilblankette o.D., R 5) UNC-EF<br />
Gründung <strong>als</strong> “Ilmenauer Porzellan-Fabrik AG” 1871 zur Übernahme<br />
<strong>de</strong>s schon seit 1777 bestehen<strong>de</strong>n Unternehmens.<br />
Hauptfabrikate: Haushalts- und Zierporzellan. 1935 umbenannt<br />
in “Ilmenauer Porzellanfabrik “Graf von Henneberg” AG”.<br />
1949 enteignet. Alle Ilmenauer Porzellanfabriken wur<strong>de</strong>n 1973<br />
zum “Neuen Porzellanwerk Ilmenau” (NPI) zusammengefasst,<br />
das weiter unter <strong>de</strong>m Markennamen “Graf von Henneberg”<br />
produzierte. Noch in <strong>de</strong>n 1980er Jahren arbeiteten im NPI etwa<br />
6000 Ilmenauer Menschen. 1990 reprivatisiert <strong>als</strong> “Graf<br />
von Henneberg Porzellan GmbH”. 2002 musste die Produktion<br />
eingestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Los 630 Schätzwert 225-375 €<br />
ILSE Bergbau-AG<br />
Grube Ilse bei Senftenberg, Aktie 1.000<br />
Mark 21.2.1903 (Auflage 500, R 8) VF+<br />
Großformatig und sehr <strong>de</strong>korativ, Hermes- und Adler-Vignetten<br />
in <strong>de</strong>r Umrahmung, Hammer und<br />
Schlegel groß im Unterdruck. Dieser Jahrgang war<br />
vorher völlig unbekannt.<br />
1871 sie<strong>de</strong>lte sich die ursprünglich in Berlin ansässige Chemiefabrik<br />
Kunheim & Co. in Bückgen bei Großräschen in <strong>de</strong>r<br />
Lausitz an, kaufte dort einige Braunkohlenfel<strong>de</strong>r und errichtete<br />
eine Sauerstofffabrik. Das für die Fabrik benötigte Brennmaterial<br />
wur<strong>de</strong> in unmittelbarer Nachbarschaft auf <strong>de</strong>r Grube ILSE<br />
im Tiefbau geför<strong>de</strong>rt. <strong>Der</strong> im Bergwerk anfallen<strong>de</strong> stark tonhaltige<br />
Abraum wur<strong>de</strong> in einer zeitgleich errichteten Ziegelei verarbeitet.<br />
1888 Ausglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Bergbaubetriebes in die ILSE<br />
Bergbau-AG. Bereits 1885 hatte man auf Grube ILSE <strong>de</strong>n Tagebaubetrieb<br />
eingeführt; für die Abraumbewältigung nutzte<br />
man mo<strong>de</strong>rne Dampfbagger. Bis 1900 wur<strong>de</strong>n zahlreiche neue<br />
Gruben aufgeschlossen und Brikettfabriken errichtet. Die Ziegelei<br />
<strong>de</strong>r ILSE erlangte auch kunstgeschichtliche Be<strong>de</strong>utung<br />
durch die anspruchsvolle Herstellung von Figuren <strong>de</strong>s Bildhauers<br />
ERNST BARLACH. Architekturgeschichtlich interessant ist<br />
die <strong>als</strong> Arbeitersiedlung errichtete “Gartenstadt Marga” bei<br />
Brieske, die <strong>als</strong> früheste Umsetzung <strong>de</strong>s Gartenstadtgedankens<br />
in Deutschland gilt. Schon 1924 war die ILSE das grösste<br />
Bergbauunternehmen östlich <strong>de</strong>r Elbe. Mehrheitsaktionär<br />
war jetzt <strong>de</strong>r Aussiger Petschek-Konzern, eine Schachtelbeteiligung<br />
besaß die reichseigene VIAG. 1938 übernahm die VIAG<br />
im Zuge einer “Arisierung” die Anteile <strong>de</strong>r jüdischen Familie<br />
Petschek (nach 1945 wur<strong>de</strong>n die früheren Aktionärsverhältnisse<br />
wie<strong>de</strong>r hergestellt, wobei die Petschek-Gruppe inzwischen<br />
nach New York emigriert war). In <strong>de</strong>n 1940er Jahren wur<strong>de</strong>n in<br />
drei Tagebaubetrieben in <strong>de</strong>n Kreisen Calau, Hoyerswerda und<br />
Spremberg jährlich fast 15 Mio. t Braunkohle geför<strong>de</strong>rt, die<br />
dann an 8 eigene Brikettfabriken und 6 eigene Verbundkraftwerke<br />
gingen. In <strong>de</strong>r späteren DDR wur<strong>de</strong>n nach 1945 etwa<br />
die Hälfte <strong>de</strong>r Anlagen von <strong>de</strong>n Sowjets <strong>de</strong>montiert, ansonsten<br />
gingen die Betriebe nach <strong>de</strong>r 1947 erfolgten Enteignung in<br />
Volkseigentum über und kamen nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> 1990 letztendlich<br />
zur Laubag (Lausitzer Braunkohle AG) bzw. <strong>de</strong>r Mibrag<br />
(Mittel<strong>de</strong>utsche Braunkohle AG). Die AG selbst verlegte ihren<br />
Sitz 1948 nach Kassel, 1949 nach Bremen und schließlich<br />
1958 nach Köln. Von <strong>de</strong>m geringen verbliebenen Westvermögen<br />
wur<strong>de</strong> 1947 die Braunkohlengerechtsame am Meißner in<br />
Hessen erworben. Wegen Fehlens weiterer Mittel zum Aufschluß<br />
1949 verpachtet an die Bergwerk Frielendorf AG bzw.<br />
die Braunkohlen- und Brikett-Industrie (Bubiag). 1950 Erwerb<br />
von 13 Maximalfel<strong>de</strong>rn im rheinischen Braunkohlenrevier nahe<br />
Jüchen. 1956/57 wur<strong>de</strong>n die Fel<strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>r verkauft und <strong>de</strong>r<br />
Erlös in RWE-Aktien investiert. Auch die RWE-Aktien wur<strong>de</strong>n ab<br />
1964 wie<strong>de</strong>r verkauft, <strong>de</strong>n Erlös investierte die ILSE über die<br />
“Ilse Energie- und Industrieanlagen GmbH” in <strong>de</strong>n Kraftwerksbau,<br />
bei <strong>de</strong>r sich 1966 zusätzlich die Bayernwerk AG beteiligte.<br />
Zuletzt börsennotiert in Düsseldorf und Berlin. 1973 Abschluß<br />
eines Ergebnisabführungsvertrages mit <strong>de</strong>r VIAG, 1994<br />
auf die VIAG verschmolzen.<br />
Los 631 Schätzwert 40-75 €<br />
Ilse<strong>de</strong>r Hütte (Ilse<strong>de</strong>r Steel Corp.)<br />
Peine, 6 % Gold Bond 1.000 $ 1.8.1928<br />
(R 2) VF+<br />
Orange/schwarzer Stahlstich, tolle dreiteilige Vignette<br />
mit Ansichten <strong>de</strong>r Werksanlagen und Göttin.<br />
Ursprünglich gegrün<strong>de</strong>t 1856 <strong>als</strong> Bergbau- und Hütten-Gesellschaft<br />
zu Peine zwecks Nutzung <strong>de</strong>r ausge<strong>de</strong>hnten Eisenerzvorkommen<br />
<strong>de</strong>r Region (später u.a. auch in Lenge<strong>de</strong>, <strong>de</strong>m das<br />
im “Wun<strong>de</strong>r von Lenge<strong>de</strong>” verfilmte Absaufen <strong>de</strong>r Grube in <strong>de</strong>n<br />
1950er Jahren traurige Berühmtheit brachte). Nach Zusammenbruch<br />
<strong>de</strong>r Ursprungsgesellschaft 1858 Neugründung <strong>als</strong><br />
Ilse<strong>de</strong>r Hütte. 1860 geht die Hütte in Betrieb, 1861 baut ein<br />
58
Hamburger Unternehmer eine Pfer<strong>de</strong>bahn von <strong>de</strong>r Erzgrube zur<br />
Hütte. 1864 Bau einer Eisenbahn zum Staatsbahnhof Peine<br />
(bis 1872 ebenfalls Pfer<strong>de</strong>bahnbetrieb). In Peine wird 1872 ein<br />
Walzwerk und 1881 ein Thomasstahlwerk errichtet. 1884 Bau<br />
einer Schm<strong>als</strong>purbahn nach Lenge<strong>de</strong> (1917-19 auf Norm<strong>als</strong>pur<br />
umgebaut). 1919 beteiligte sich das Deutsche Reich (später<br />
VIAG) mit 25 %. 1920 Aufbau einer eigenen Kohlebasis<br />
durch Erwerb <strong>de</strong>r Kuxe <strong>de</strong>s Steinkohlenbergwerks “Friedrich<br />
<strong>de</strong>r Große” in Herne i.W. und <strong>de</strong>r Gewerkschaft “Preußische<br />
Clus” bei Min<strong>de</strong>n i.W. 1930 Inbetriebnahme einer Kokerei in<br />
Groß-Ilse<strong>de</strong> und eines werkseigenen Hafens am Mittellandkanal.<br />
1932 Verlegung <strong>de</strong>s juristischen Sitzes nach Hannover,<br />
gleichzeitig fällt in <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise die Produktion auf<br />
<strong>de</strong>n Stand von 1887 zurück. 1937 muß ein großer Teil <strong>de</strong>s<br />
Bergwerkseigentums im Raum Salzgitter an die neu gegrün<strong>de</strong>te<br />
Reichswerke AG “Hermann Göring” abgetreten wer<strong>de</strong>n, die<br />
von <strong>de</strong>r Ilse<strong>de</strong>r Hütte eine enge Zusammenarbeit verlangt. Die<br />
Strukturkrise <strong>de</strong>r Branche erzwingt 1970 <strong>de</strong>n Zusammenschluß<br />
mit <strong>de</strong>n ehem. Reichswerken zur Stahlwerke Peine-<br />
Salzgitter AG (seit 1992 Preussag Stahl AG, heute Salzgitter<br />
AG). 1976/77 Einstellung <strong>de</strong>s eigenen Erzbergbaus im Salzgitter-Gebiet.<br />
Das Hochofenwerk in Ilse<strong>de</strong> wird 1983 stillgelegt,<br />
1995 auch die Kokerei und das Kraftwerk. Das Walzwerk in<br />
Peine (“Peiner Träger”) dagegen ist <strong>als</strong> Teil <strong>de</strong>r Salzgitter AG bis<br />
heute in Betrieb.<br />
Los 632 Schätzwert 200-250 €<br />
Industrie- und Han<strong>de</strong>ls-AG<br />
Walle, Kreis Gifhorn, Aktie 80 RM<br />
21.11.1924 (Auflage 3000, R 10) EF-<br />
Zuvor vollkommen unbekannt gewesen, nur 5<br />
Stück wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />
Gründung 1922 in Hannover. Bis 1924: Bergwerk- und Industrie-AG<br />
in Berlin-Schöneberg, danach Industrie- und Han<strong>de</strong>ls-<br />
AG in Walle. Betrieb von Bergwerks- und industriellen Unternehmungen<br />
jeglicher Art. Bilanzen wur<strong>de</strong>n ab 1934 nicht mehr<br />
veröffentlicht, ab 1940 nicht mehr in <strong>de</strong>n Handbüchern verzeichnet.<br />
1929 an <strong>de</strong>n Rand <strong>de</strong>r Insolvenz, die 1930er Kapitalerhöhung<br />
schafft nicht mehr genug Luft, 1931 lassen die Banken das<br />
Berliner Stammhaus fallen und stützen nur noch die süd<strong>de</strong>utsche<br />
Tochtergesellschaft. Die Aktien <strong>de</strong>r Süd<strong>de</strong>utsche Held &<br />
Francke Bauaktiengesellschaft gehen aus <strong>de</strong>r Konkursmasse<br />
an die Maffei’sche Erbengemeinschaft. Das Unternehmen etabliert<br />
sich am Markt so gut, daß 1940 <strong>de</strong>r Namenszusatz “Süd<strong>de</strong>utsche”<br />
entfällt. 1950-65 <strong>de</strong>hnt sich die Held & Francke AG<br />
<strong>de</strong>utschlandweit aus und baut ein starkes Auslandsgeschäft<br />
auf. 1990 erwirbt die Philipp Holzmann AG nahezu alle Aktien.<br />
Mit <strong>de</strong>ren Insolvenz im Jahr 2002 ist auch das Schicksal von<br />
H&F endgültig besiegelt.<br />
Auch von Held & Francke gebaut: <strong>Der</strong> Berliner Dom<br />
Los 633 Schätzwert 100-150 €<br />
Industrie-Beteiligungs-AG<br />
Berlin, Aktie 100 RM 7.6.1928 (Auflage<br />
2151, R 11) VF<br />
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1920 zwecks Beteiligung an industriellen und Han<strong>de</strong>lsunternehmen<br />
<strong>de</strong>r Metallindustrie, Maschinenbau, Elektrotechnik,<br />
Holzbearbeitung, Bergwerks- und chemischen Industrie.<br />
Die im Freiverkehr Berlin börsennotierte AG stand <strong>de</strong>r<br />
Commerz- und Privatbank nahe. In <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />
wur<strong>de</strong>n fast alle Beteiligungen notlei<strong>de</strong>nd. Als dann auch noch<br />
<strong>de</strong>r wichtigste Debitor ausfiel und die Ges. in eine Reihe von<br />
Prozessen verwickelt wur<strong>de</strong>, war 1935 die Liquidation unvermeidlich.<br />
Los 634 Schätzwert 150-200 €<br />
Industriebau AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark Mai 1922<br />
(Auflage 3000, R 8) EF-VF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1911 unter <strong>de</strong>r Firma Schlesische Eisenbetonbau-<br />
AG nach Übernahme einer gleichnamigen GmbH und <strong>de</strong>r<br />
Schlesische Beton-Schleu<strong>de</strong>rwerke GmbH, bei<strong>de</strong> mit Sitz in<br />
Kattowitz, 1918 umbenannt zu Industriebau-AG. 1921 Sitzverlegung<br />
von Kattowitz nach Berlin. Ausführung von Hoch- und<br />
Tiefbauten, Beton- und Eisenbetonbauten, Eisen- und Stahlwerksbauten,<br />
Kokereibauten. Zweignie<strong>de</strong>rlassungen in Breslau,<br />
Gleiwitz, Görlitz, Grünberg, Hamburg, Kattowitz und Wal<strong>de</strong>nburg.<br />
Beschäftigt wur<strong>de</strong>n 5000 Arbeiter und 200 Angestellte.<br />
Im Jahr 1927 erwarb die finanziell schwache Industriebau<br />
AG heimlich die Aktienmehrheit bei Held & Francke (1872<br />
von Otto Held und August Francke in Berlin gegrün<strong>de</strong>te Bauunternehmung,<br />
AG seit 1906), noch im gleichen Jahr fusionieren<br />
bei<strong>de</strong> Firmen. In <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise gerät die Firma<br />
Los 635 Schätzwert 200-250 €<br />
Industriebau - Held & Francke AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 RM Okt. 1928 (Auflage<br />
2000, R 9) EF<br />
1872 grün<strong>de</strong>n Otto Held und August Francke in Berlin eine<br />
Bauunternehmung. Bald wer<strong>de</strong>n mehrere hun<strong>de</strong>rt Mitarbeiter<br />
beschäftigt, weil man mit <strong>de</strong>r Ausführung be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Bauten<br />
betraut wird: Held & Francke baut das Reichsversicherungsamt<br />
(bis 1887), <strong>de</strong>n Preußischen Landtag (bis 1899), <strong>de</strong>n Berliner<br />
Dom (1894-1900) sowie die Zantrale <strong>de</strong>r Deutschen Bank in<br />
<strong>de</strong>r Mauerstraße. Nach <strong>de</strong>r Umwandlung in eine AG im Jahr<br />
1906 kommen weitere Renommier-Aufträge: die Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r<br />
Wissenschaften, das Kaiser-Friedrich-Museum, <strong>de</strong>r Marstall,<br />
die Staatsbibliothek, die Zentrale <strong>de</strong>r Elektrischen Hoch- und<br />
Untergrundbahn. 1921 wer<strong>de</strong>n die Geschäftsaktivitäten in<br />
Süd<strong>de</strong>utschland in die “Süd<strong>de</strong>utsche Held & Francke Bauaktiengesellschaft”<br />
in München mit Ndl. in Stuttgart ausgegrün<strong>de</strong>t.<br />
Im Jahr 1927 erwirbt die finanziell schwache Industriebau<br />
AG Berlin-Breslau-Kattowitz (gegrün<strong>de</strong>t 1911 <strong>als</strong> “Schlesische<br />
Eisenbetonbau-AG” in Kattowitz und seit 1921 mit Hauptsitz in<br />
Berlin) heimlich die Aktienmehrheit bei Held & Francke, noch<br />
im gleichen Jahr fusionieren bei<strong>de</strong> Firmen. In <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />
gerät die Firma 1929 an <strong>de</strong>n Rand <strong>de</strong>r Insolvenz,<br />
die 1930er Kapitalerhöhung schafft nicht mehr genug Luft,<br />
1931 lassen die Banken das Berliner Stammhaus fallen und<br />
stützen nur noch die süd<strong>de</strong>utsche Tochtergesellschaft. Die Aktien<br />
<strong>de</strong>r Süd<strong>de</strong>utsche Held & Francke Bauaktiengesellschaft<br />
gehen aus <strong>de</strong>r Konkursmasse an die Maffei’sche Erbengemeinschaft.<br />
Das Unternehmen etabliert sich am Markt so gut,<br />
daß 1940 <strong>de</strong>r Namenszusatz “Süd<strong>de</strong>utsche” entfällt. 1950-65<br />
<strong>de</strong>hnt sich die Held & Francke AG <strong>de</strong>utschlandweit aus und<br />
baut ein starkes Auslandsgeschäft auf. 1990 erwirbt die Philipp<br />
Holzmann AG nahezu alle Aktien. Mit <strong>de</strong>ren Insolvenz im<br />
Jahr 2002 ist auch das Schicksal von H&F endgültig besiegelt.<br />
Los 636 Schätzwert 400-500 €<br />
Industriebau - Held & Francke AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 RM Sept. 1930<br />
(Auflage 1440, R 11) EF<br />
Zuvor unbekannt gewesene Emission; von <strong>de</strong>n nur<br />
2 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen Stücken ist<br />
dies das letzte verfügbare.<br />
Nr. 632 Nr. 636<br />
Los 637 Schätzwert 60-120 €<br />
Industriegelän<strong>de</strong> Schöneberg AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark 15.11.1906.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 5000, R 2) EF<br />
Gründung 1905 durch die Berliner Han<strong>de</strong>ls-Gesellschaft im<br />
Verein mit privaten Immobilien-Investoren aus Berlin und Neustrelitz.<br />
Die Ges. erwarb von <strong>de</strong>r (ebenfalls von <strong>de</strong>r BHG dirigierten)<br />
Han<strong>de</strong>lsgesellschaft für Grundbesitz für 2,92 Mio. M<br />
ein 426.000 qm großes, in Schöneberg und angrenzend in<br />
Tempelhof gelegenes Grundstück zwischen <strong>de</strong>m Rangier- und<br />
Werkstättenbahnhof und <strong>de</strong>m Bahnhof Papestrasse. 1906<br />
bzw. 1907 wur<strong>de</strong>n Regulierungsverträge mit <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n<br />
Schöneberg und Tempelhof geschlossen, wonach das Gesamtterrain<br />
in verkaufsfähige Fabrik- und Baugrundstücke zerlegt<br />
wer<strong>de</strong>n konnte. Bereits 1918, nach<strong>de</strong>m 80 % <strong>de</strong>r Terrains veräußert<br />
waren, wur<strong>de</strong> die Auflösung <strong>de</strong>r AG beschlossen. Recht<br />
schnell wur<strong>de</strong>n in vier Raten 83 % <strong>de</strong>s Aktiennennwertes zurückgezahlt.<br />
Doch dann mussten die Großaktionäre (Berliner<br />
Han<strong>de</strong>ls-Gesellschaft und Bahnhof Lichtenberg-Friedrichsfel<strong>de</strong><br />
Bo<strong>de</strong>n-Ges. mbH) Geduld mitbringen: Bis zum Verkauf <strong>de</strong>r ü-<br />
brig gebliebenen 17.000 qm und <strong>de</strong>r Abgabe <strong>de</strong>r Tochterges.<br />
Industriegelän<strong>de</strong>-Gleisanschluß-GmbH (u.a. an <strong>de</strong>n Baukonzern<br />
Strabag) dauerte es fast ein halbes Jahrhun<strong>de</strong>rt: Erst<br />
1962 war die Abwicklung been<strong>de</strong>t.<br />
Los 638 Schätzwert 10-25 €<br />
Industriewerke AG<br />
Plauen i.V., Aktie 100 RM 30.6.1933<br />
(Auflage 5000, R 2) EF<br />
Gründung 1910 <strong>als</strong> “Deutsche Gardinenfabrik AG”. 1918 Umfirmierung<br />
wie oben, gleichzeitig Errichtung einer Filiale in St.<br />
Gallen. Herstellung von Tüll-Gardinen, Dekorations- und Möbelstoffen.<br />
Angekauft wur<strong>de</strong>n 1920 die Ausrüstungs-AG in<br />
Plauen i.V. und die Carl Hesse Kunstgewerbe-Werkstätten sowie<br />
1923 die Gardinen- und Tüllwerke in St. Gallen/Schweiz.<br />
Auch <strong>de</strong>r “Georgenhof” in Plauen, ein Hotel mit großem Saalbau,<br />
gehörte <strong>de</strong>r AG. Börsennotiz Berlin und Dres<strong>de</strong>n/Leipzig.<br />
Nr. 638<br />
Los 639 Schätzwert 200-250 €<br />
Internationale Film-AG (IFA)<br />
Berlin, Aktie 20 Goldmark 20.12.1924<br />
(Auflage 17750, R 9) EF-VF<br />
Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung im Nov. 1921. Gegenstand <strong>de</strong>s Unternehmens war<br />
die Herstellung, <strong>de</strong>r Vertrieb und <strong>de</strong>r Verleih von Filmen. Grundstück<br />
in <strong>de</strong>r Friedrichstr. 8 und Atelieranlagen im Schloß<br />
Schönholz bei Pankow sowie eine Reihe von Tochterunternehmungen.<br />
1928 wur<strong>de</strong> über das Vermögen das Konkursverfahren<br />
eröffnet.<br />
Los 640 Schätzwert 125-200 €<br />
Internationale Industriebedarfs AG<br />
Berlin, Aktie 10.000 Mark 15.11.1922<br />
(Auflage ursprünglich 5000, nach<br />
diversen Kapitalmaßnahmen 1928/1933<br />
und Umstellung auf zuletzt 100 RM nur<br />
noch 60 Stück, R 6) EF<br />
Großes Hochformat, sehr schöne sütterlin-ähnliche<br />
Umrahmung mit Blumengirlan<strong>de</strong>n. Zuvor ganz<br />
unbekannt gewesen.<br />
Gründung 1922 <strong>als</strong> Finanzierungsgesellschaft für Industrie und<br />
Han<strong>de</strong>l. Umbenannt 1935 in “Industriebedarfs-Finanzierung<br />
AG” und 1941 in “Wassernutzung AG”. Gesellschaftszweck war<br />
fortan “die Einführung <strong>de</strong>s Hochdruckzersetzers, vor allem zur<br />
Speicherung elektrischer Energie, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r aus Wasserkraft<br />
stammen<strong>de</strong>n”, die Entwicklung aller für die Verwertung<br />
<strong>de</strong>r Zersetzungsprodukte notwendigen Apparate und Maschinen,<br />
ferner die Planung für Wasserkraftnutzung, Hochwasserschutz,<br />
Grundwasserregulierung und Wasserstraßen sowie die<br />
Überwachung und auch eigene Durchführung <strong>de</strong>s Baues <strong>de</strong>r<br />
59
Notarsiegel bescheinigt. Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1941 zwecks Interessenvertretung in wirtschaftlichen<br />
Fragen vor allen <strong>de</strong>utschen Behör<strong>de</strong>n. Es bestand eine<br />
Beteiligung an <strong>de</strong>r Wasgau Hammerwerk und Transportgerätebau<br />
Gerhard W. Knust & Co. KG, Molsheim i. Elsass. 1952 <strong>als</strong><br />
vermögenslos von Amts wegen gelöscht.<br />
zum Geschäftskreis <strong>de</strong>r Gesellschaft gehören<strong>de</strong>n Anlagen. Zugleich<br />
zog die Gesellschaft mitten in das “offizielle” Berlin um<br />
in das Gebäu<strong>de</strong> Hermann-Göring-Str. 1 (zuvor und heute E-<br />
bertstraße, umbenannt 1933, <strong>als</strong> Göring Reichsluftfahrtminister<br />
wur<strong>de</strong>) an <strong>de</strong>r Schnittstelle zwischen Mitte und Tiergarten.<br />
1953 von Amts wegen gelöscht. Das wäre die (harmlose) offizielle<br />
Beschreibung, wie sie sich aus <strong>de</strong>n Börsenhandbüchern<br />
ergibt. Nun stellen sich aber folgen<strong>de</strong> Fragen: Was ist ein<br />
Hochdruckzersetzer? In keiner technischen Literatur ist dieser<br />
Begriff zu fin<strong>de</strong>n. Was machen in einer so nebulösen AG mit einem<br />
schamhaft niedrigen Kapital von 100.000 RM <strong>de</strong>r Reichsbankvizepräsi<strong>de</strong>nt<br />
Kurt Lange und eine Handvoll Ministerialdirigenten<br />
im Aufsichtsrat? Und warum fungiert mit Prof. Maximilian<br />
Esterer ein führen<strong>de</strong>r Mitarbeiter <strong>de</strong>s Reichswirtschaftsministeriums<br />
<strong>als</strong> Vorstand? Hauptaufgabe von Prof. Esterer in<br />
<strong>de</strong>r Grundsatzabteilung <strong>de</strong>s Ministeriums war übrigens <strong>de</strong>r Entwurf<br />
einer <strong>de</strong>utschen Wirtschaftsordnung nach <strong>de</strong>m Krieg. Wie<br />
er sich das wohl vorgestellt hatte? Zweiter Vorstand war Konsul<br />
Wilhelm Wirtz, ein erfolgreicher auslands<strong>de</strong>utscher Geschäftsmann.<br />
Er lebte bis 1940 in <strong>de</strong>r mexikanischen Provinzhauptstadt<br />
Puebla, konnte dorthin aber nach einer Deutschlandreise<br />
nicht zurückkehren wegen <strong>de</strong>r Annäherung von Präsi<strong>de</strong>nt<br />
Camachos (1940-46) an die USA, die 1942 mit <strong>de</strong>m<br />
Kriegseintritt Mexikos auf Seiten <strong>de</strong>r Alliierten en<strong>de</strong>te. Wirtz, ein<br />
überzeugter Nation<strong>als</strong>ozialist, gehörte schon 1931 zu <strong>de</strong>n<br />
Grün<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Ortsgruppe Mexiko <strong>de</strong>r Auslandsorganisation<br />
(AO) <strong>de</strong>r NSDAP und war Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgruppe <strong>de</strong>r<br />
AO. Alle diese Fakten erscheinen äußerst ungewöhnlich. Die<br />
Wahrheit über die Tätigkeit <strong>de</strong>r “Wassernutzung AG” ergibt sich<br />
auf Umwegen in <strong>de</strong>n umfangreichen Archivalien über <strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>utsch-amerikanischen Raketenpionier Wernher von Braun.<br />
Dort ist belegt, daß Wernher von Braun im Jan. 1945 nahe <strong>de</strong>r<br />
unterirdischen Raketenfabrik Mittelbau Dora bei Nordhausen<br />
mit <strong>de</strong>m dort tätigen Prof. Dr. Alfred Buch dienstlich zusammentraf.<br />
Und dieser am Bau <strong>de</strong>r V2-Rakete beteiligte Prof.<br />
Buch war zugleich auch eines <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n nicht <strong>de</strong>r Ministerialbürokratie<br />
angehören<strong>de</strong>n Aufsichtsratsmitglied <strong>de</strong>r “Wassernutzung<br />
AG”. Daß diese AG 1941 wie beschrieben “umetikettiert”<br />
wur<strong>de</strong>, während am 3.10.1942 in <strong>de</strong>r Heeresversuchsanstalt<br />
Peenemün<strong>de</strong> <strong>de</strong>r erste erfolgreiche Start einer A4 (V2)-<br />
Rakete erfolgte, ist <strong>als</strong>o kein Zufall. Tatsächlich nutzten die Nazis<br />
hier <strong>de</strong>n Mantel einer jahrzehntelang ganz unauffällig tätig<br />
gewesenen Industrie-Vertretung und einen gera<strong>de</strong> unfreiwillig<br />
wie<strong>de</strong>r in Deutschland gestran<strong>de</strong>ten regimetreuen Geschäftsmann<br />
mit internationaler Erfahrung, um unter <strong>de</strong>m Deckmantel<br />
<strong>de</strong>r Arbeiten an einem gar nicht existieren<strong>de</strong>n “Hochdruckzersetzer<br />
zur Speicherung elektrischer Energie insbeson<strong>de</strong>re aus<br />
Wasserkraft” möglichst unauffällig die wesentlichen Komponenten<br />
für die in Peenemün<strong>de</strong> unter größter Geheimhaltung<br />
entwickelte V2-Rakete zu beschaffen. U.a. mit solchen Tarnmaßnahmen<br />
funktionierte die Geheimhaltung und Verschleierung<br />
so perfekt, daß die Alliierten erst knapp ein Jahr nach <strong>de</strong>m<br />
erfolgreichen V2-Erststart auf Peenemün<strong>de</strong> aufmerksam wur<strong>de</strong>n.<br />
Erst am 17./18.8.1943 flog die Royal Air Force einen<br />
Großangriff auf das Raketen-Entwicklungszentrum.<br />
Los 641 Schätzwert 200-250 €<br />
“Intvag” AG für Interessenvertretung<br />
industrieller Unternehmungen<br />
Berlin, Globalaktie 224 x 1.000 RM<br />
15.9.1942 (Auflage nur 1 Stück, R 12) VF<br />
Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschriften,<br />
Eintragung im Aktienbuch notariell mit<br />
Los 642 Schätzwert 30-75 €<br />
Investa AG<br />
für Anlage und Verwaltung<br />
Berlin, Aktie 1.000 RM 22.9.1937<br />
(Auflage 125, R 5) EF-VF<br />
Schreibmaschinenschriftlich ausgeführt.<br />
Gründung 1928. Die Gesellschaft befaßt sich mit <strong>de</strong>r treuhän<strong>de</strong>rischen<br />
Verwaltung von Vermögenswerten, insbeson<strong>de</strong>re von<br />
Grundbesitz. 1950 Berliner Wertpapierbereinigung, heute ist<br />
die Investa AG für Anlage und Verwaltung eine 100%ige Tochter<br />
<strong>de</strong>r Dr. Seifert - Wilmersdorfer Hochbau - AG.<br />
Los 643 Schätzwert 25-50 €<br />
Isola Werke AG<br />
Düren, Aktie 100 RM Jan. 1935 (Auflage<br />
550, R 4) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1912 <strong>als</strong> Continentale Isola-Werke AG, 1924 umbenannt<br />
wie oben, Herstellung von Isolationsmaterialien <strong>de</strong>r E-<br />
lektrotechnik, beson<strong>de</strong>rs Ölleinen, Ölsei<strong>de</strong>, Ölpapier usw. 1954<br />
Beteiligung <strong>de</strong>r Rütgerswerke AG. Im April 2004 Verkauf durch<br />
<strong>de</strong>n Eigentümer Rütgers AG (RAG) an ein Konsortium aus Texas<br />
Pacific Group, einem führen<strong>de</strong>n US-Finanzinvestor mit Sitz in<br />
Fort Worth, Texas.<br />
Los 644 Schätzwert 80-185 €<br />
J. Banning AG<br />
Hamm (Westf.), Aktie 1.000 Mark 6.4.1899.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1100, R 3) VF-F<br />
Im Jahre 1857 grün<strong>de</strong>ten <strong>de</strong>r Baumeister Karl Keller und <strong>de</strong>r<br />
Maschineningenieur Johannes Banning die Firma Keller und<br />
Banning mit <strong>de</strong>m Ziel, Dampfhämmer, Walzwerksanlagen,<br />
Dampfmaschinen und Pumpen zu bauen. Nach<strong>de</strong>m Keller<br />
1870 verstarb, führte Banning die Firma unter <strong>de</strong>m Namen<br />
Maschinenfabrik J. Banning weiter. Ab 1899 AG. Im 2. Weltkrieg<br />
stark zerstört, bis 1952 wie<strong>de</strong>raufgebaut und mo<strong>de</strong>rnisiert.<br />
Heute EUMUCO - Banning GmbH.<br />
Los 645 Schätzwert 75-150 €<br />
J. C. Lutter (Weingroßhandlung) AG<br />
Berlin, Aktie 10.000 Mark Mai 1923<br />
(Auflage 300, R 5) EF<br />
Großformatiges Papier.<br />
Gründung 1919 <strong>als</strong> “Wohnstätte Kurfürstendamm AG”, 1921<br />
Übernahme <strong>de</strong>r J. C. Lutter (Weingroßhandlung) GmbH und<br />
Umfirmierung wie oben. Ursprung war die 1811 am Gendarmenmarkt<br />
eröffnete Weinstube Lutter und Wegener, Lutter<br />
wur<strong>de</strong> 1851 zum Hoflieferanten ernannt. Anfang <strong>de</strong>r 20er Jahre<br />
übernahm das Bankhaus Hardy & Co. die Aktienmehrheit.<br />
Dem AR gehörte zu <strong>de</strong>r Zeit u.a. auch <strong>de</strong>r Oberbürgermeister<br />
a.D. Dr. Brünning an. 1929 Verkauf <strong>de</strong>r verlustträchtigen gastronomischen<br />
Betriebe, 1932 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r alte Name “Wohnstätte<br />
Kurfürstendamm AG” wie<strong>de</strong>r angenommen. Letzte Großaktionäre<br />
waren erst die Rosenhain GmbH und dann Egon und<br />
Margot Fürstenberg; 1938 Auflösung <strong>de</strong>r AG und Abwicklung<br />
durch die Berliner Revisions-AG (was eine sog. Arisierung vermuten<br />
läßt). <strong>Der</strong> Löschungsvermerk von 1941 wur<strong>de</strong> im Han<strong>de</strong>lsregister<br />
zwecks Nachtragsabwicklung 1956 zurückgenommen.<br />
Das Weinhaus Lutter und Wegener am Gendarmenmarkt,<br />
1944 im Krieg zerstört, eröffnete 1997 neu.<br />
Los 646 Schätzwert 30-80 €<br />
J. E. Reinecker AG<br />
Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 5.6.1917<br />
(Auflage 2000, R 3) EF<br />
Feine Guillochenumrandung im G&D-Druck.<br />
Gründung 1911 zur Übernahme <strong>de</strong>r Werkzeugmaschinenfabrik<br />
von J. E. Reinecker in Chemnitz-Gablenz. Über 2.400 Mitarbeiter<br />
produzierten vor allem Gewin<strong>de</strong>schnei<strong>de</strong>- und Bohrwerkzeuge,<br />
Fräs- und Schleifmaschinen, Drehbänke und Maschinen<br />
für Zahnrä<strong>de</strong>rfabrikation. Börsennotiz Chemnitz und Berlin.<br />
1949 verlagert nach München, 1969 aufgelöst und 1971 Sitzverlegung<br />
nach Einsingen bei Ulm (Donau) und Fortsetzung <strong>de</strong>r<br />
Ges. Im selben Jahr noch erloschen.<br />
Los 647 Schätzwert 200-250 €<br />
J. H. Roser AG<br />
Eßlingen a.N., Aktie 100 RM Dez. 1941<br />
(Auflage 340, R 9) EF<br />
Nur 12 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
<strong>Der</strong> Rotgerber Caspar Roser emigriert 1681 aus <strong>de</strong>m gera<strong>de</strong><br />
von Frankreich annektierten Straßburg nach Stuttgart und begrün<strong>de</strong>t<br />
dort eine über Generationen tätige Gerber-Dynastie.<br />
1806 grün<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Stuttgarter Gerbermeister Jakob Heinrich<br />
Roser in Stuttgart die Le<strong>de</strong>rfabrik J.H. Roser. Aus dieser ging<br />
1875 <strong>als</strong> Nachfolger hervor die Esslinger Le<strong>de</strong>rfabrik mit einem<br />
Fabrikneubau in <strong>de</strong>r gera<strong>de</strong> 10 Jahre zuvor <strong>als</strong> Industriegebiet<br />
angelegten Pliensauvorstadt (He<strong>de</strong>lfinger Str. 4, frühere Uhlandstraße,<br />
etwas isoliert im Sü<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Stadt auf <strong>de</strong>r zeitweise<br />
“Zigeunerinsel” genannten an<strong>de</strong>ren Neckarseite). 1923 gibt die<br />
Familie Roser ihre Anteile ab, es kommt zur Gründung <strong>de</strong>r J. H.<br />
Roser AG, die in Stuttgart börsennotiert ist. 1958 in eine GmbH<br />
umgewan<strong>de</strong>lt. Seit Stilllegung <strong>de</strong>r Le<strong>de</strong>rproduktion wird die<br />
wun<strong>de</strong>rschön restaurierte 4-geschossige Fabrik <strong>als</strong> Roser-Gebäu<strong>de</strong><br />
von <strong>de</strong>r Daimler AG genutzt.<br />
Los 648 Schätzwert 60-120 €<br />
J. H. Wiese Söhne AG<br />
Neumünster, Aktie 1.000 Mark 1.5.1914.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 325, R 5) EF<br />
Mit ehe<strong>de</strong>m über 20 Le<strong>de</strong>rfabriken (von <strong>de</strong>nen die letzte 1967<br />
ihren Betrieb einstellte) galt Neumünster früher <strong>als</strong> das Zentrum<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Le<strong>de</strong>rindustrie. Bei <strong>de</strong>r Gründung dieser<br />
AG im Jahr 1914 brachten die Fabrikanten Karl und Otto Wiese<br />
die von ihnen geerbte Le<strong>de</strong>rfabrik J. H. Wiese mit ihrem<br />
75.000 qm großen Fabrikareal in die AG ein. Grund für die AG-<br />
Umwandlung war eine große Geschäftsaus<strong>de</strong>hnung auf Grund<br />
von Heeresaufträgen zu Beginn <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges. In <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />
liefen Verluste auf, die am En<strong>de</strong> das Eigenkapital<br />
überstiegen. Die Fabrik wur<strong>de</strong> 1933 stillgelegt, 1936 trat<br />
die AG in Liquidation. Letzter Aufsichtsratsvorsitzen<strong>de</strong>r in dieser<br />
Phase war <strong>de</strong>r legendäre Deutsche-Bank-Vorstand HER-<br />
MANN J. ABS.<br />
Los 649 Schätzwert 20-40 €<br />
J. Mehlich AG<br />
Bork (Kr. Zauch-Belzig), Aktie 100 RM<br />
26.10.1935 (Auflage 4375, R 2) UNC-EF<br />
Gründung 1872 in <strong>de</strong>r Berliner Sophienstraße, AG seit 1893 <strong>als</strong><br />
“Fabrik für Nähmaschinen-Stahl-Apparate vorm. J. Mehlich”.<br />
1921 Ankauf <strong>de</strong>r “Automobil- und Aviatik-AG” in Leipzig-Heiterblick<br />
(Werk 1926 abgestoßen) und <strong>de</strong>r Idunal-Werke AG Fabrik<br />
für land- und hauswirtschaftliche Maschinen, Bork i.d.Mark, wo<br />
1929 die gesamte Fabrikation konzentriert wur<strong>de</strong>. Knapp 200<br />
Mitarbeiter fertigten Präzisions-Rollenketten für Fahrrä<strong>de</strong>r, Motorrä<strong>de</strong>r<br />
und Automobile, Tachometer-Glie<strong>de</strong>rwellen, Kettenradgetriebe<br />
und Kettenrä<strong>de</strong>r. Zu <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n gehörten auch die Automobilwerke<br />
<strong>de</strong>s früheren Luftfahrtpioniers Gra<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r in seinem<br />
Werk in Bork 1919-1924 rd. 1.200 Gra<strong>de</strong>-Kleinwagen mit<br />
Zweitaktmotor baute. Kuriosität am Ran<strong>de</strong>: Erst 1926 erhält<br />
Bork eine Schule, die <strong>als</strong> einklassige Volkschule im Wohlfahrts-<br />
Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Mehlich-Werke eröffnet wird.<br />
Los 650 Schätzwert 30-90 €<br />
J. Neumann AG<br />
(Gil<strong>de</strong>mann Cigarrenfabriken AG)<br />
Berlin, Aktie 10.000 Mark Dez. 1922<br />
(Auflage 5000, R 2) EF<br />
Sehr <strong>de</strong>korative Randbordüre. Mit Firmensignet.<br />
Gründung bereits 1850, seit 1922 AG unter <strong>de</strong>m Namen J.<br />
Neumann AG. Hierbei wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Aktienmantel <strong>de</strong>r Industriebeteiligungs-AG<br />
Warstein übernommen. Seit 1941 Gil<strong>de</strong>mann Cigarrenfabriken<br />
AG. Die Fabrikation fand in Thüringen, am Eichsfeld<br />
und in Schlesien statt. Insgesamt waren 3000 Mitarbeiter<br />
in 23 mittel<strong>de</strong>utschen und 9 schlesischen Betrieben mit einer<br />
Zentralfabrik in Dingelstädt und Wansen (Schles) beschäftigt. Es<br />
wur<strong>de</strong>n auch sämtliche Verpackungs- und Ausstattungsgegenstän<strong>de</strong><br />
sowie Drucksachen hergestellt. Die Gesellschaft verfügte<br />
1943 über 50 eigene Filialen, dazu eine Anzahl von Verkaufsstellen,<br />
die vertraglich verpflichtet waren, nur Gil<strong>de</strong>mann-<br />
Fabrikate zu führen. Die Werke gingen 1945 verloren, ebenso<br />
das Gil<strong>de</strong>mann Bürohaus in Berlin und 50 firmeneigene La<strong>de</strong>ngeschäfte<br />
in ganz Deutschland. Die Fabrik in Dingelstädt wur<strong>de</strong><br />
zum VEB Gil<strong>de</strong>mann. Es verblieb nur ein kleiner Betrieb in Soltau<br />
mit dam<strong>als</strong> 35 Arbeitnehmern, <strong>de</strong>r 1950 von Helmut Ritter,<br />
<strong>de</strong>m Inhaber <strong>de</strong>s Unternehmens, wie<strong>de</strong>r eröffnet wur<strong>de</strong>.<br />
Los 651 Schätzwert 600-750 €<br />
J. Pohlig AG<br />
Köln, Aktie 1.000 Mark 15.6.1899.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1500, R 8) VF+<br />
Mit Originalunterschrift <strong>de</strong>s Vorstands Julius<br />
Pohlig (1842-1916), <strong>de</strong>r <strong>als</strong> Pionier <strong>de</strong>s Seilbahnbaus<br />
gilt. Die Pohlig-Grün<strong>de</strong>raktie war zuvor<br />
völlig unbekannt. Ein interessanter <strong>de</strong>utscher Industrie-Autograph!<br />
Gründung 1899 zur Weiterführung <strong>de</strong>s von Ingenieur Julius<br />
Pohlig <strong>als</strong> “J. Pohlig in Köln und Th. Obach in Wien” betriebenen<br />
Unternehmens, das seit 1874 bestand, ursprünglich in<br />
Siegen. Ausführung von Drahtseilbahnen und Transportvorrichtungen<br />
aller Art. Maschinenfabrik in Köln-Zollstock, Eisenkon-<br />
60
zialität Jota Neo-Typ, von Zahnärztlichen Schleifsteinen, Handinstrumenten,<br />
Füllungsmaterialien, Kautschuk sowie Schleifsteine<br />
für industrielle Zwecke. 1973 Jota AG, Rüthi (Schweiz).<br />
Los 656 Schätzwert 15-30 €<br />
Julius Berger Tiefbau-AG<br />
Berlin, Aktie 100 RM Mai 1926 (Auflage<br />
15000, R 1) EF-VF<br />
Faksimile-Unterschrift Julius Berger.<br />
1890 grün<strong>de</strong>te Julius Berger ein Baugeschäft in Zempelburg/Westpreußen,<br />
das 1892 nach Bromberg/Posen verlegt<br />
wur<strong>de</strong>. 1905 Umwandlung in eine AG. Anfangs vor allem Eisenbahnbauten<br />
in <strong>de</strong>n östlichen Provinzen, später auch Ausführung<br />
von Großbauvorhaben im In- und Ausland. Sitzverlegungen<br />
1910 nach Berlin und 1948 nach Wiesba<strong>de</strong>n. 1969<br />
Fusion mit <strong>de</strong>r Bauboag (die 1890 gegrün<strong>de</strong>te vormalige Berlinische<br />
Bo<strong>de</strong>n-Gesellschaft). Die Dresdner Bank, die an allen<br />
drei Unternehmen (Julius Berger Tiefbau-AG, Bauboag und<br />
Grün & Bilfinger AG, Mannheim) beteiligt war, verschaffte 1970<br />
<strong>de</strong>r Grün & Bilfinger AG (Börsenname: Grünfinger) eine Mehrheitsbeteiligung<br />
an <strong>de</strong>r Julius Berger Tiefbau-AG, 1975 dann<br />
Fusion zur Bilfinger + Berger Bauaktiengesellschaft. Heute <strong>de</strong>r<br />
auch international erfolgreiche zweitgrößte <strong>de</strong>utsche Baukonzern,<br />
<strong>de</strong>ssen Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r 2011 <strong>de</strong>r frühere hessische<br />
Ministerpräsi<strong>de</strong>nt Roland Koch wur<strong>de</strong>.<br />
Nr. 651 Nr. 658<br />
Büste von Julius Pohlig (1842 - 1916)<br />
im Stadtpark Leichlingen<br />
struktionsfabrik in Brühl, Nie<strong>de</strong>rlassung in Wien. Viele <strong>de</strong>r<br />
durch Pohlig erbauten Anlagen erlangten überregionale Beachtung.<br />
So stammt die 1912 errichtete Seilbahn auf <strong>de</strong>n Zuckerhut<br />
in Rio <strong>de</strong> Janeiro aus <strong>de</strong>n Pohlig-Werken, aber auch die<br />
Wallbergbahn (1951) und <strong>de</strong>r Umbau <strong>de</strong>r Seilbahn zur Zugspitze<br />
(1955). Zur Bun<strong>de</strong>sgartenschau 1957 in Köln errichtete<br />
Pohlig <strong>als</strong> erste Flußüberquerung per Seilbahn in Europa die<br />
Rheinseilbahn, die <strong>de</strong>n Rheinpark in Köln-Deutz mit <strong>de</strong>m linksrheinisch<br />
gelegenen Zoologischen Garten und <strong>de</strong>r Flora im gegenüberliegen<strong>de</strong>n<br />
Stadtteil Riehl verbin<strong>de</strong>t. Im Laufe <strong>de</strong>r Zeit<br />
erweiterte sich das Lieferprogramm auch auf Verla<strong>de</strong>anlagen,<br />
Krane, För<strong>de</strong>ranlagen aller Art und Stahlbauten. Börsennotiert<br />
in Köln, später Düsseldorf, letzter Großaktionär war mit 97 %<br />
die Felten & Guilleaume Carlswerk AG. 1961 Verschmelzung<br />
mit <strong>de</strong>r Bleichert Transportanlagen GmbH West<strong>de</strong>utschland<br />
(Westnachfolger <strong>de</strong>r 1874 in Leipzig gegrün<strong>de</strong>ten Adolf Bleichert<br />
& Co. AG) und <strong>de</strong>r Gesellschaft für För<strong>de</strong>ranlagen Ernst<br />
Heckel AG zur Pohlig-Heckel-Bleichert Vereinigte Maschinenfabriken<br />
AG (PHB). Großaktionär war jetzt die luxemburgische<br />
ARBED. 1980 dann Fusion mit <strong>de</strong>r Weserhütte in Bad Oeynhausen<br />
zur PHB Weserhütte AG. En<strong>de</strong> 1987 Konkurs. Die Maschinenfabrik<br />
(ohne Gießerei) wur<strong>de</strong> von Orenstein & Koppel ü-<br />
bernommen, die Gießerei wur<strong>de</strong> <strong>als</strong> PHB Stahlguss GmbH mit<br />
Sitz in St. Ingbert weitergeführt.<br />
Seilschwebebahn auf <strong>de</strong>n Zuckerhut<br />
in Rio <strong>de</strong> Janeiro<br />
Los 652 Schätzwert 150-200 €<br />
J. Pohlig AG<br />
Köln, Aktie 1.000 Mark 20.1.1922<br />
(Auflage 5000, R 7) EF<br />
Als Vorstand original signiert u.a. von Julius Pohlig jr.<br />
Los 653 Schätzwert 150-250 €<br />
Jätzdorfer Mühle AG<br />
Jätzdorf bei Ohlau, Aktie 1.000 Mark<br />
29.9.1916 (Auflage 300, R 7) EF-VF<br />
Aktien dieser Ges. waren zuvor völlig unbekannt!<br />
Die ursprünglich 1854 errichtete Mühle wur<strong>de</strong> 1892 in eine<br />
neu gegrün<strong>de</strong>te AG eingebracht Zweignie<strong>de</strong>rlassung in Ohlau.<br />
1899 brannte die Mühle nie<strong>de</strong>r und wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>m Wie<strong>de</strong>raufbau<br />
1900 erneut eröffnet. Die Gesellschaft gehörte zum<br />
Kampffmeyer-Konzern. 1938 ist sie infolge Umwandlung durch<br />
Vermögensübertragung ohne Abwicklung auf die oHG Schoeller<br />
& Co. in Jätzdorf aufgelöst.<br />
Los 654 Schätzwert 30-75 €<br />
Jenaer Elektricitätswerke AG<br />
Berlin, 5 % Teilschuldv. Lit. A 1.000 Mark<br />
2.1.1908 (Auflage 1200, R 5) EF<br />
Dekorative farbenprächtige Zierumrahmung. Mit<br />
Originalunterschrift.<br />
Bereits 1894 gab es ein Projekt einer vom Weimar-Geraer<br />
Bahnhof (heute Jena-West) ausgehen<strong>de</strong>n schm<strong>als</strong>purigen e-<br />
lektrischen Bahn, das die Stadt Jena aber ablehnte. 1898 unterbreitete<br />
<strong>de</strong>r Berliner Baumeister Becker <strong>de</strong>r Stadt Jena ein<br />
Angebot zum Bau einer elektrischen Bahn zwischen Jena und<br />
Apolda sowie von Elektrizitätswerken in bei<strong>de</strong>n Städten. Nach<br />
einer ersten Absage erhielt die Eisenbahnbau-Gesellschaft<br />
Becker & Co. GmbH von <strong>de</strong>r Stadt Jena 1899 doch die Konzession.<br />
Sowohl die Straßenbahn (mit zunächst 4 Linien und 11<br />
km Betriebslänge) wie auch das Elektrizitätswerk in Jena wur<strong>de</strong>n<br />
1901 eröffnet. Die 1902 in Berlin gegrün<strong>de</strong>te AG übernahm<br />
von <strong>de</strong>r Initiatorin Becker & Co. die Konzession nebst<br />
Straßenbahn und das schon in Betrieb befindliche E-Werk.<br />
1916 Sitzverlegung nach Jena. 1926 Aufnahme <strong>de</strong>r Thüringische<br />
Elektricitätsversorgungs-AG in Jena durch Fusion. 1939<br />
erreichte das Jenaer Straßenbahnnetz seinen dann bis 1963<br />
unverän<strong>de</strong>rten Stand mit <strong>de</strong>n drei Linien Lobeda-Zwätzen,<br />
Mühltal-Jena Ost und Westbahnhof-Saalbahnhof. Bis zu 4 Mio.<br />
Fahrgäste jährlich wur<strong>de</strong>n beför<strong>de</strong>rt. Großaktionäre waren zuletzt<br />
die Elektrische Licht- und Kraftanlagen AG, Berlin mit<br />
51,94% und die Stadt Jena mit 41,8%. Zu DDR-Zeiten wur<strong>de</strong>n<br />
die Energieversorgung von Jena und <strong>de</strong>m Umland (eigenes<br />
Wasserkraftwerk Stadtroda, ansonsten Strombezug vom Thüringenwerk)<br />
und die Straßenbahn in Volkseigentum überführt.<br />
Die Energieversorgung übernahm nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> die 1991<br />
gegrün<strong>de</strong>te Stadtwerke Jena-Pößneck GmbH (51 % Stadt Jena,<br />
49 % Saarberg Fernwärme GmbH). <strong>Der</strong> Straßenbahnbetrieb<br />
ging an die 1990 gegrün<strong>de</strong>te Jenaer Nahverkehrsgesellschaft<br />
(JeNah). Heute verkehren mo<strong>de</strong>rne Nie<strong>de</strong>rflurzüge auf<br />
<strong>de</strong>n umfassend mo<strong>de</strong>rnisierten Strecken.<br />
Los 655 Schätzwert 25-50 €<br />
Jota Werk Gebr. Funke AG<br />
Düsseldorf, Aktie 100 RM Sept. 1942<br />
(Auflage 960, R 3) EF<br />
Gründung 1919 unter <strong>de</strong>m Namen Gebr. Funke AG, umbenannt<br />
1930 wie oben. Herstellung von Präzisions-Zahnbohrern, Spe-<br />
Los 657 Schätzwert 30-75 €<br />
Julius Römpler AG<br />
Zeulenroda, Aktie 700 RM März 1942<br />
(Auflage 347, R 5) EF<br />
Gründung 1870, AG seit 1911. Herstellung und Vertrieb von<br />
gummielastischen und unelastischen Wirk-, Strick- und Webwaren,<br />
von Bandagen, Mie<strong>de</strong>rn und Verbandmitteln aller Art.<br />
Verkaufsstelle in Wien, Zweigstelle in Schönlind (Egerland).<br />
1953 Enteignung, danach VEB elastic-mie<strong>de</strong>r Zeulenroda,<br />
1993 Fortsetzung <strong>de</strong>r Gesellschaft <strong>als</strong> Julius Römpler AG, Zeulenroda.<br />
1994 Umwandlung in eine GmbH, 1997 Umfirmierung<br />
in EXCELLENT DESSOUS GmbH, 2000 Excellent Intimates<br />
GmbH.<br />
Los 658 Schätzwert 600-750 €<br />
Julius Sichel & Co. KGaA<br />
Mainz, Aktie 1.000 Mark 19.11.1910<br />
(Auflage 650, R 12) VF<br />
Mit Originalunterschriften. Zuvor völlig unbekannt<br />
gewesene Emission, ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />
Die traditionsreiche, bereits 1815 gegrün<strong>de</strong>te Firma war mit<br />
Sitz in Mainz und in Luxemburg im Eisenhan<strong>de</strong>l tätig. 1907 von<br />
einer offenen Han<strong>de</strong>lsgesellschaft in eine Kommanditgesellschaft<br />
auf Aktien umgewan<strong>de</strong>lt, die Aktien notierten ab 1922 in<br />
Frankfurt, München und Köln, ferner auch in Genf und Basel. Einer<br />
<strong>de</strong>r dam<strong>als</strong> GRÖSSTEN EUROPÄISCHEN EISENHÄNDLER<br />
mit Beteiligungen an <strong>de</strong>r Julius Sichel & Co. GmbH (Mainz,<br />
München, Augsburg, Duisburg, Frankfurt/Main, Hamburg), <strong>de</strong>r<br />
S. Weil GmbH (Lahr, München, Stuttgart, Feuerbach), <strong>de</strong>r Paul<br />
Richter GmbH (Mainz, Heilbronn), <strong>de</strong>r Eduard Laeis & Co. GmbH<br />
sowie <strong>de</strong>r Oscar Schnei<strong>de</strong>r & Co. GmbH (Trier), <strong>de</strong>r Comptoir<br />
<strong>de</strong>s Fers et Métaux S.A. (Luxemburg), <strong>de</strong>r Quincaillerie d’Esch<br />
S.A. (Esch/Alzette), <strong>de</strong>r Socété Coopérative pour la Fourniture<br />
<strong>de</strong> Matériaux aux Régions Libérées (Paris). Daneben in <strong>de</strong>n Abnehmerbranchen<br />
Beteiligungen in Sachen Eisenkonstruktionen,<br />
Hoch- und Brückenbau, Waggon- und Maschinenbau u.a. bei<br />
<strong>de</strong>r Gasapparat und Gusswerk AG (Mainz), Hein, Lehmann &<br />
Co. AG (Düsseldorf-Oberbilk und Berlin-Reinickendorf), Kaltwalzwerk<br />
AG (Villingen/Ba<strong>de</strong>n), Laeis-Werke AG (Trier), Gebrü<strong>de</strong>r<br />
Schöndorff AG (Düsseldorf), “Turbo” Maschinenbau AG (Überlingen/Bo<strong>de</strong>nsee),<br />
Lahrer Maschinenbau GmbH (Lahr),<br />
“Bühlag” AG für Schrauben- und Maschinen-Industrie (Bühl i.<br />
Ba<strong>de</strong>n). Weitere Beteiligungen an <strong>de</strong>r Chemische Fabrik für Hüttenprodukte<br />
AG (Düsseldorf-Oberkassel), <strong>de</strong>r Metallchemie<br />
GmbH (Düsseldorf) und <strong>de</strong>r Rheinische Carbidkontor GmbH<br />
(Mainz). Schließlich besaß man auch sämtliche Kuxe <strong>de</strong>r Gewerkschaft<br />
Maria Glück (Brühl bei Köln) und die Kuxenmehrheit<br />
<strong>de</strong>r Gewerkschaft Düren (Düren/Rhld.) sowie eine nennenswerte<br />
Beteiligung bei <strong>de</strong>r Westbank AG (Frankfurt/Main, früher<br />
Deutsche Palästina-Bank). 1920 kam es zu einer Überkreuz-<br />
Beteiligung mit <strong>de</strong>r AG für Industriewerte “Agfi” im schweizerischen<br />
Luzern. Nach <strong>de</strong>r Inflation geriet die Firma in Kreditschwierigkeiten.<br />
Sinken<strong>de</strong> Börsenkurse <strong>de</strong>s großen kreditfinanzierten<br />
Beteiligungsportfolios erfor<strong>de</strong>rten Nachschüsse, die man<br />
nicht leisten konnte. 1925 insolvent gewor<strong>de</strong>n, 1926 Beschluß<br />
<strong>de</strong>r Liquidation, 1932 von Amts wegen gelöscht.<br />
61
schluss verfügte das Werk, durch seine Lage am Rhein, über<br />
direkte Verla<strong>de</strong>möglichkeiten im Hafen. Während <strong>de</strong>s Zweiten<br />
Weltkrieges war das Kabelwerk, aufgrund seiner Be<strong>de</strong>utung für<br />
die Rüstungsindustrie, Schon früh das Ziel von Fliegerangriffen.<br />
Ein Teil <strong>de</strong>r Produktion wur<strong>de</strong> in einen Verlagerungsbetrieb in<br />
das sogenannte Su<strong>de</strong>tenland in die heutige Tschechische Republik<br />
verlagert. 1966 schloss sich das Werk mit an<strong>de</strong>ren, ähnlich<br />
strukturierten Firmen zu <strong>de</strong>n “Vereinigten Draht- und Kabelwerken”<br />
zusammen. 1972 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r AEG-Konzern Hauptanteilseigner.<br />
Zu Beginn <strong>de</strong>r neunziger Jahre wur<strong>de</strong> das Duisburger<br />
Werk durch die Alcatel-Gruppe übernommen und 1996,<br />
trotz voller Auftragsbücher und schwarzer Zahlen, geschlossen.<br />
30 Jahren bestehen<strong>de</strong>n Firma Rauer & Co., nebst zwei La<strong>de</strong>ngeschäften.<br />
1936 Konkurseröffnung.<br />
Los 659 Schätzwert 150-250 €<br />
Jute-Spinnerei und Weberei Hansa AG<br />
Barth in Pommern, Aktie 1.000 Mark Juni<br />
1909. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 7) EF<br />
Großformatiges Papier, sehr <strong>de</strong>korativ verziert. Zuvor<br />
völlig unbekannt gewesener Textilwert.<br />
Gründung 1909 <strong>als</strong> Jute-Spinnerei und Weberei Hansa AG in<br />
Barth. Die Ost<strong>de</strong>utsche Jutespinnerei & Weberei GmbH in Barth<br />
brachte dabei die ihr gehörigen Grundstücke in die AG ein mit<br />
sämtlichen Bestandteilen, Maschinen und Fabrikgebäu<strong>de</strong>n, sämtlichen<br />
Rohrleitungen, Webstühlen Spinnmaschinen und Werkzeugen.<br />
Herstellung von Fabrikaten aller Art aus Jute und ähnlichen<br />
Faserstoffen. 1911 wur<strong>de</strong> das Konkursverfahren eröffnet.<br />
Los 666 Schätzwert 75-150 €<br />
Kaiser-Keller AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark März 1911<br />
(Auflage 550, R 4) EF-VF<br />
Schöner G&D-Druck mit Firmensignet.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1905. <strong>Der</strong> Ges. gehörten die Grundstücke Jägerstr.<br />
14-16, Friedrichstr. 176-178 und Taubenstr. 38-40. In <strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong>n<br />
befand sich das mit allem neuzeitlichen Komfort eingerichtete<br />
Kaiser-Hotel mit 180 Zimmern, das Restaurant “Kaiser-Keller”,<br />
die Konditorei Mauxion, die Kaiser-Diele, das Kaiser-Buffet,<br />
das Weihenstephan-Bräu (später Tucherbräu) sowie<br />
die “Künstler-Klause Carl Stallmann” und das Jäger-Casino,<br />
später auch die Schoppenweinstube Schifferhaus. Börsennotiz<br />
Berlin, Großaktionär war zuletzt die Dresdner Bank. 1955 im<br />
Han<strong>de</strong>lsregister von Amts wegen gelöscht.<br />
Los 669 Schätzwert 150-200 €<br />
Kalkwerke-AG vorm. Hein & Stenger<br />
Aschaffenburg, Aktie 100 RM 10.10.1928<br />
(Auflage 350, R 8) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> die Fa. Hein & Stenger bereits 1864 <strong>als</strong><br />
Kalkbrennerei in <strong>de</strong>r Aumühle in Aschaffenburg-Damm. 1870<br />
außer<strong>de</strong>m Erwerb <strong>de</strong>r Ziegelei Hepp in <strong>de</strong>r Ottostr. 8. Die unmittelbar<br />
angrenzen<strong>de</strong> Bahnlinie begünstigte die Geschäftsaus<strong>de</strong>hnung,<br />
so daß <strong>de</strong>r Verkaufskatalog kurz vor <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong><br />
neben Eigenprodukten auch bereits Han<strong>de</strong>lsware<br />
wie Bims, Zement, Fliesen und Sanitärartikel enthält.<br />
1896 bei Umwandlung in eine AG bestehen Fabriken in A-<br />
schaffenburg, Damm, Hösbach, Sailauf, Rotenberg und Feldkahl,<br />
wobei die (erst 1954 abgebaute) 3,4 km lange Drahtseilbahn<br />
zwischen Hösbach-Bahnhof und Rottenberg mehr <strong>als</strong><br />
ein halbes Jahrhun<strong>de</strong>rt so etwas wie ein Wahrzeichen <strong>de</strong>s A-<br />
schafft<strong>als</strong> war. Nach einer kurzen Blüte in <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>raufbauzeit<br />
nach <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg musste die nicht mehr konkurrenzfähige<br />
Kalkproduktion 1951 eingestellt wer<strong>de</strong>n. Die heutige<br />
”Kalkwerke vorm. Hein & Stenger GmbH” wan<strong>de</strong>lte sich zum<br />
Baustoffhändler mit über 100 Mitarbeitern und bezog 1997<br />
<strong>de</strong>n jetzigen Standort an <strong>de</strong>r Goldbacher Strasse auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s früheren amerikanischen Depots.<br />
Los 663 Schätzwert 200-250 €<br />
Kabelwerk Nassau AG<br />
Haiger (Dillkreis), VZ-Aktie 1.000 Mark<br />
8.9.1922 (Auflage 750, R 9) VF+<br />
Großes Hochformat mit sehr schmuckvoller Umrahmung.<br />
Vorher unbekannt gewesene Emission.<br />
Los 660 Schätzwert 75-125 €<br />
Jute-Spinnerei und Weberei Kassel<br />
Kassel, Aktie 200 RM Nov. 1928 (Auflage<br />
4800, R 6) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1882. Betrieb einer Spinnerei, Weberei und Sackfabrik.<br />
Heute Jute Kassel GmbH.<br />
Los 661 Schätzwert 25-50 €<br />
Kabel- und Drahtwerke AG<br />
Wien, Aktie 1.000 RM Dez. 1942 (Auflage<br />
2000, R 5) EF<br />
Gündung 1897. Herstellung von Starkstromkabeln,Hochspannungs-,<br />
Schwachstromblei-, Überland-Telephonkabeln, Drähten<br />
und Seilen aus Kupfer, Bronze, Aluminium, Eisen und Stahl.<br />
1942 Fusion mit <strong>de</strong>r Kabel- und Gummiwerk AG, Wuppertal.<br />
Gründung 1920, Herstellung von isolierten Drähten und Kabeln<br />
aller Art. Ab Mitte <strong>de</strong>r 20er Jahre konnten die Löhne <strong>de</strong>r 135<br />
Mitarbeiter schon nicht mehr regelmäßig gezahlt wer<strong>de</strong>n, 1928<br />
Vergleich. Nach erfolgter Sanierung 1934 in Liquidation getreten<br />
und gleichzeitig in “Kabelwerk Walkenmühle AG i.L.” umfirmiert.<br />
<strong>Der</strong> Betrieb selbst wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Recht <strong>de</strong>r Fortführung<br />
<strong>de</strong>s ursprünglichen Namens an die Kabelwerk Reinshagen<br />
GmbH in Wuppertal-Ronsdorf verkauft.<br />
Los 664 Schätzwert 25-50 €<br />
Kabelwerk Rheydt AG<br />
Rheydt, Aktie 100 RM Febr. 1936 (Auflage<br />
7500, R 3) EF<br />
Ausgegeben anläßlich <strong>de</strong>r Übernahme <strong>de</strong>r Deutsche<br />
Kabelwerke AG.<br />
Gründung 1898. 1936 Übernahme <strong>de</strong>r “Deutsche Kabelwerke<br />
AG” in Berlin. Gehörte <strong>als</strong> AEG-Kabelwerke Rheydt zuletzt zum<br />
AEG-Konzern. 1992 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bereich Kabel von <strong>de</strong>r Alcatel<br />
Alsthom übernommen. Im Jahr 2000 wur<strong>de</strong>n dann die Kabelaktivitäten<br />
in die neu gegrün<strong>de</strong>te Firma Nexus ausgeglie<strong>de</strong>rt,<br />
<strong>de</strong>ren IPO 2001 erfolgte.<br />
Los 667 Schätzwert 200-250 €<br />
Kali-, Oel- und Kohlen-<br />
Bohrgesellschaft “Christianshall”<br />
Berlin, Anteil-Schein 1/1.000 12.3.1906<br />
(R 10), ausgestellt auf Herrn<br />
W.Kutschbach in Halle a.S VF+<br />
Sehr schöne Jugendstilumrandung. Zuvor völlig<br />
unbekannt gewesen!<br />
Die Gesellschaft besaß eine Konzession in Garßen bei Celle.<br />
Ehemalige Verwaltungsgebäu<strong>de</strong> in<br />
Aschaffenburg-Damm<br />
Los 670 Schätzwert 275-350 €<br />
Kalkwerke-AG vorm. Hein & Stenger<br />
Aschaffenburg, Aktie 1.000 RM<br />
10.10.1928 (Auflage 365, R 9) EF+<br />
Aktien dieser Ges. waren zuvor völlig unbekannt.<br />
Von <strong>de</strong>n 9 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen Stükken<br />
ist dies das allerletzte noch verfügbare!<br />
Los 662 Schätzwert 25-50 €<br />
Kabelwerk Duisburg<br />
Duisburg, Aktie 1.200 RM 6.12.1924<br />
(Auflage 6000, R 3) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t am 10.12.1894 nach Übernahme <strong>de</strong>r Firma Rheinisch-Westfälisches<br />
Kabelwerk O. Schaefer. Herstellung von<br />
Stark- und Schwachstrom-Bleikabeln, bleimantellosen Innenkabeln,<br />
Kabelgarnituren usw. Neben einem eigenen Bahnan-<br />
Los 665 Schätzwert 30-60 €<br />
Kaffee- und Lebensmittel-<br />
Vertriebs-AG Max Müller & Co.<br />
Berlin, Genussschein 20 RM Juli 1934<br />
(R 7) EF<br />
Gründung 1914. Vertrieb von Kaffee, Lebens- und Genussmitteln<br />
aller Art. Die Ges. besaß die bei<strong>de</strong>n Grundstücke Müllerstr.<br />
166a und 167 sowie das Grundstück Schönhauser Str. 3. 1927<br />
erwarb die Ges. die Masse <strong>de</strong>r in Konkurs geratenen, seit über<br />
Los 668 Schätzwert 200-250 €<br />
Kali-Bohrgesellschaft<br />
Grossherzogin Sophie<br />
Essen-Ruhr, Namens-Anteilschein<br />
1/1.000 17.9.1906 (R 9) VF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1896 <strong>als</strong> Kalibohrgesellschaft “Einbeck”, 1899 umgewan<strong>de</strong>lt<br />
in Kaliborgesellschaft Großherzogin Sophie (nach<br />
<strong>de</strong>r Großherzogin von Sachsen-Weimar). Die Gerechtsame lagen<br />
in <strong>de</strong>n Gemarkungen Stadtlengsfeld, Weilar und Unter-Alba<br />
im Tal <strong>de</strong>r Felda, eines Nebenflusses <strong>de</strong>r Werra. Zwei Bohrungen<br />
wur<strong>de</strong>n in 490 m Tiefe im Kalilager fündig. Benachbarte<br />
Unternehmungen: Heiligenmühle, Großherzog von Sachsen,<br />
Kaiseroda, Heldburg und Hannover-Thüringen. 1909 Formwechsel<br />
von einer Bohrgesellschaft in Gewerkschaftsform, wobei<br />
die hier angebotenen Anteilscheine eigentlich in Kux-Scheine<br />
zu tauschen waren. Alle 1000 Kuxe befan<strong>de</strong>n sich später im<br />
Besitz <strong>de</strong>r Gew. Heiligenmühle. “Grossherzogin Sophie” war zuletzt<br />
eine Schachtanlage <strong>de</strong>r Kaliwerke Salzungen, die zum<br />
Wintershall-Konzern gehörten.<br />
Los 671 Schätzwert 75-150 €<br />
Kamenzer Bank AG<br />
Kamenz, VZ-Aktie 500 RM 10.3.1933<br />
(Auflage nur 46 Stück, R 7) EF<br />
Gründung <strong>de</strong>r AG 1922, vorher war die Kamenzer Bank eine<br />
Genossenschaftsbank. Seit Februar 1924 Freundschaftsverhältnis<br />
mit <strong>de</strong>r Sächsischen Staatsbank, die bei dieser Gelegenheit<br />
Vorzugs-Aktien <strong>de</strong>r Kamenzer Bank übernahm. 1945<br />
wur<strong>de</strong> die Bank durch die Sächsische Lan<strong>de</strong>sbank abgewickelt.<br />
Nr. 672<br />
62
Los 672 Schätzwert 60-120 €<br />
Kammgarnspinnerei Sche<strong>de</strong>witz AG<br />
Sche<strong>de</strong>witz b. Zwickau, Aktie 1.000 Mark<br />
25.3.1899 . Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2400,<br />
R 5) EF<br />
Gründung 1839, AG seit 1899. Aufgrund schwerer Bergschä<strong>de</strong>n<br />
durch unter <strong>de</strong>r Fabrik liegen<strong>de</strong> Kohlenbergwerke wur<strong>de</strong><br />
das Werk 1921 nach Silberstraße verlegt. Die Fabrikgebäu<strong>de</strong> in<br />
Sche<strong>de</strong>witz wur<strong>de</strong>n an die Hataz Kleinautomobilwerke AG,<br />
Zwickau, verkauft. 1924 Neubau einer Wollkämmerei. 1929<br />
Fusion mit <strong>de</strong>r Kammgarnspinnerei Silberstraße. Börsennotiz<br />
Berlin und Leipzig. 1946 enteignet, 1954 Sitzverlegung nach<br />
Hamburg. Zuletzt nur noch Verwaltung von Restvermögen, die<br />
HV vom 10.8.1963 beschloss die Auflösung <strong>de</strong>r Gesellschaft.<br />
Nr. 670 Nr. 673<br />
bildung, <strong>de</strong>r Hebung kaufmännischen Wissens und <strong>de</strong>r materiellen<br />
För<strong>de</strong>rung ihrer Mitglie<strong>de</strong>r durch Stellenvermittlung, Unterstützung<br />
und Kranken- und Pensionskassen. Die ältesten<br />
Kaufmännischen Vereine in Deutschland waren: Verein junger<br />
Kaufleute in Stettin (gegrün<strong>de</strong>t 1687), Handlungsdiener-Hilfskasse<br />
Nürnberg (1742), Kaufmännischer Verein Union in<br />
Braunschweig (1818).<br />
Nr. 680<br />
Los 673 Schätzwert 225-300 €<br />
Kammgarnspinnerei Stöhr & Co. AG<br />
Leipzig, Aktie 20 RM 9.8.1932 (Auflage<br />
7500, R 10) EF<br />
Die 20-RM-Aktien wur<strong>de</strong>n bereits 1936 wie<strong>de</strong>r<br />
eingezogen und vernichtet, lediglich 5 schon altentwertete<br />
Stück blieben im Reichsbankschatz erhalten.<br />
Traditionsreiches Textilunternehmen, Gründung 1880 <strong>als</strong><br />
KGaA, AG seit 1911. Eigene Werke in Plagwitz, Markkleeberg<br />
und Wüstegiersdorf. außer<strong>de</strong>m mit Mehrheit beteiligt an: Leipziger<br />
Wollkämmerei AG; C.F. Solbrig Söhne AG, Chemnitz; Elberfel<strong>de</strong>r<br />
Textilwerke AG; Ohligser Leinen- und Baumwollweberei<br />
AG; Konkordia Spinnerei Stöhr & Co. KG, Politz (Su<strong>de</strong>tengau);<br />
Vaterländische Kammgarnspinnerei und Weberei AG, Budapest;<br />
Corona Kammgarnspinnerei R.A.G. Wei<strong>de</strong>nbach (Rumänien).<br />
Bereits 1889 Gründung <strong>de</strong>r Botany Worsted Mills in<br />
New York, welche Kämmerei, Kammgarn- und Streichgarnspinnerei<br />
sowie Herren- und Damenstoffweberei umfasste und sich<br />
zur größten Kammgarnspinnerei <strong>de</strong>r USA entwickelte. 1918<br />
wur<strong>de</strong> diese Beteiligung von <strong>de</strong>n Amerikanern sequestiert,<br />
1923 unbescha<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Freigabefor<strong>de</strong>rungen aus <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>r Alian Property Custodian zurückerworben. Nach 1945 Sitzverlegung<br />
nach Mönchengladbach, die Stöhr & Co. AG ist bis<br />
heute börsennotiert.<br />
Los 674 Schätzwert 25-75 €<br />
Kammgarnwerke AG<br />
Eupen, Aktie 100 RM Mai 1942 (Auflage<br />
54000, R 5) EF<br />
Zur napoleonischen Zeit am Beginn <strong>de</strong>s 19. Jh. entstand in Eupen<br />
ein praktisch neuer Stadtteil mit dam<strong>als</strong> hochmo<strong>de</strong>rnen<br />
Textilbetrieben. Bereits 1806 wur<strong>de</strong> bei Scheibler die erste mechanische<br />
Spinnmaschine aufgestellt. Bald waren 7.000 <strong>de</strong>r<br />
knapp 10.000 Einwohner von Eupen in <strong>de</strong>r Textilindustrie beschäftigt.<br />
1906 grün<strong>de</strong>ten die <strong>de</strong>utschen Tuchfabrikanten <strong>de</strong>r<br />
Stadt unter Übernahme <strong>de</strong>r Firma Gülcher & von Grand Ry<br />
GmbH die Kammgarnwerke AG, die die Tuchfabriken fortan mit<br />
Garn belieferte. 1932 wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>m Zusammenbruch <strong>de</strong>s<br />
Nordwolle-Konzerns zu<strong>de</strong>m <strong>de</strong>ssen Tuchfabrik in Langensalza<br />
übernommen (1943 wur<strong>de</strong>n dort alle Textilmaschinen <strong>de</strong>montiert<br />
und und die Fabrik in ein Zweigwerk <strong>de</strong>r Junkers Flugzeugwerke<br />
AG verwan<strong>de</strong>lt; 1968 wur<strong>de</strong> die Kammgarnwerk<br />
Langensalza GmbH unter Bruch entsprechen<strong>de</strong>r Vereinbarungen<br />
mit Belgien in einen VEB umgewan<strong>de</strong>lt; 1992 wur<strong>de</strong>n die<br />
belgischen Alteigentümer dafür mit mehreren Mio. DM entschädigt).<br />
Nach Einstellung <strong>de</strong>r Textilproduktion übernahm die<br />
1909 gegrün<strong>de</strong>te Kabel- und Gummiwerke Eupen GmbH (heute:<br />
Kabelwerk Eupen AG) 1956 die Fabrik für ihre neu gegrün<strong>de</strong>te<br />
Kunststoffrohr-Abteilung.<br />
Los 675 Schätzwert 25-50 €<br />
Kar<strong>de</strong>x AG für Büroartikel<br />
Saarbrücken, Aktie (Interimsschein) 1.000<br />
RM 1.10.1939 (Auflage 250, R 5) EF<br />
Gründung 1922. Herstellung, Vertrieb von und Han<strong>de</strong>l mit Büroartikeln,<br />
insbeson<strong>de</strong>re mit Waren, welche beim Patentamt<br />
mit <strong>de</strong>m Warenzeichen “Kar<strong>de</strong>x” geschützt sind. Verkaufsagenturen<br />
in ganz Europa. Heute ist die Kar<strong>de</strong>x Organisationssysteme<br />
GmbH, Kronberg einer <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n Anbieter von automatischen<br />
Bereitstellungssystemen für Lager, Betrieb, Verwaltung.<br />
Los 676 Schätzwert 40-60 €<br />
Kathreiner GmbH<br />
Berlin, 8 % Teilschuldv. 1.000 RM<br />
1.6.1930 (Auflage 3000, R 8) EF-VF<br />
Sehr schöner G&D-Druck mit Abb. <strong>de</strong>s 1927/28<br />
gebauten Kathreiner-Hochhauses. Es ist eine <strong>de</strong>r<br />
wichtigsten Arbeiten <strong>de</strong>s berühmten Architekten<br />
Bruno Paul (1874-1968), <strong>de</strong>r zuerst beim “Simplicissimus”<br />
<strong>als</strong> Illustrator arbeitete. Neben <strong>de</strong>r Architektur<br />
war später <strong>de</strong>r Möbelbau eines seiner Lieblingsgebiete<br />
(Mitbegrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Deutschen Werkstätten<br />
in Hellerau), seit 1907 war er Direktor <strong>de</strong>r<br />
Unterichtsanstalt <strong>de</strong>s Kunstgewerbemuseums, seit<br />
1924 <strong>de</strong>r heutigen Hochschule für bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Künste<br />
in Berlin. Paul war außer<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Lehrer <strong>de</strong>s noch<br />
berühmter gewor<strong>de</strong>nen Mies van <strong>de</strong>r Rohe.<br />
Die Firma wur<strong>de</strong> 1829 von Franz Kathreiner in München <strong>als</strong><br />
Spezerei- und Ölkleinhan<strong>de</strong>lsgeschäft gegrün<strong>de</strong>t. 1876 Umwandlung<br />
in eine oHG. 1897 Gründung <strong>de</strong>r Kathreiner’s Nachfolger<br />
GmbH. 1928 Gründung <strong>de</strong>r AG, gleichzeitig Einlage <strong>de</strong>r<br />
Kathra GmbH und <strong>de</strong>r Kathra-Teigwarenfabrik Franz Kathreiners<br />
Nachfolger GmbH (Obst- und Gemüsekonserven, Teigwaren).<br />
1971 Verlegung <strong>de</strong>s Betriebes nach Poing (Kreis Ebersberg),<br />
1974 Firmenän<strong>de</strong>rung in Kathreiner AG. 1977 Übernahme<br />
<strong>de</strong>r bisher von <strong>de</strong>r KATRA-Supermärkte GmbH betriebenen<br />
19 Supermärkte, 1978 Übernahme <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r H.L. Krone<br />
GmbH betriebenen 13 Warenhäuser und und 9 Supermärkte.<br />
Los 677 Schätzwert 50-100 €<br />
Kaufmännischer Verein zu Chemnitz<br />
Chemnitz, Schuldv. 25 Mark 15.7.1907<br />
(R 6) EF<br />
Schönes Kleinformat im Historismus-Stil.<br />
Die kaufmännischen Vereine entstan<strong>de</strong>n überall in Deutschland<br />
<strong>als</strong> Vereinigung von Handlungsgehilfen zum Zwecke <strong>de</strong>r Fort-<br />
Los 678 Schätzwert 30-80 €<br />
Keramag Keramische Werke AG<br />
Meiningen, Aktie 1.000 Mark 25.7.1919<br />
(Auflage 4400, R 2) EF<br />
Großformatig. Großes Firmensignet “KWA” im Unterdruck.<br />
Gründung 1917 <strong>als</strong> Keramische Werke AG. 1918 Än<strong>de</strong>rung in<br />
“Keramag” Keramische Werke AG. 1926 kaufte die britische<br />
Walker-Familie die Mehrheit <strong>de</strong>r Aktien. 1935 Sitzverlegung<br />
von Meiningen nach Bonn. 1968 Übernahme <strong>de</strong>r Aktienmehrheit<br />
durch ALLIA S.A. Paris. 1998 Sitzverlegung nach Ratingen.<br />
Los 679 Schätzwert 75-125 €<br />
Kerkerbachbahn AG<br />
Kerkerbach, Post Runkel a.d. Lahn, Aktie<br />
400 RM Sept. 1925 (Auflage 4894, R 6)<br />
EF-VF<br />
Gründung 1884. 1000-mm-Schm<strong>als</strong>purbahn Dehrn-Kerkerbach-<br />
Heckholzhausen-Hintermeilingen-Mengerskirchen, <strong>de</strong>r Abschnitt<br />
Dehrn-Kerkerbach war durch ein drittes Gleis auch in Norm<strong>als</strong>pur<br />
befahrbar. Anschluss an die Deutsche Reichsbahn in Kerkerbach.<br />
Betriebseröffnung 1886. Sitz bis 1906 in Christianshütte, dann in<br />
Kerkerbach (Oberlahnkreis). Eine reine Güterbahn, wie schon <strong>de</strong>r<br />
Fuhrpark zeigt: 4 Lokomotiven bewegten 2 Personen-, aber bis zu<br />
100 Güterwagen. 1946 Überführung in Gemeineigentum (im<br />
Westen eine Beson<strong>de</strong>rheit <strong>de</strong>r hessischen Lan<strong>de</strong>sverfassung,<br />
1953 wur<strong>de</strong> die Sozialisierung wie<strong>de</strong>r aufgehoben). 1974 Verkauf<br />
<strong>de</strong>s Bahnbetriebes an die Bun<strong>de</strong>sbahn, danach nur noch Vermögensverwaltung.<br />
Sitzverlegungen nach Frankfurt (1977), Hei<strong>de</strong>lberg<br />
(1979) und Mannheim (1980). Das “zweite Leben” <strong>als</strong> Bauträger-Gesellschaft,<br />
angefacht durch einen beispiellosen Boom<br />
bei Steuersparmo<strong>de</strong>llen, war aber nur von kurzer Dauer: In einem<br />
spektakulären Konkurs ging die Kerkerbachbahn 1984 krachend<br />
unter, <strong>de</strong>r letzte Großaktionär und Vorstand Tom Sieger atmete<br />
<strong>de</strong>swegen einige Jahre gesiebte Luft.<br />
Los 680 Schätzwert 200-250 €<br />
Ketteler-Gesellschaft e.V.<br />
Bad Nauheim, 7 % Obl. 1.000 fl. 1.5.1929<br />
(Auflage nur 50 Stück, R 10) VF-<br />
Katholische Stiftung, benannt nach Wilhelm Emanuel von Ketteler,<br />
<strong>de</strong>r <strong>als</strong> <strong>de</strong>r Begrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r katholischen Soziallehre gilt, tätig<br />
<strong>als</strong> Bischof von Mainz. Er wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Arbeiterbischof genannt.<br />
Los 681 Schätzwert 75-150 €<br />
Kieler Verkehrs-AG<br />
Kiel, Aktie Lit. A 100 RM Mai 1938<br />
(Auflage 1800, R 5) EF<br />
Gründung 1905 <strong>als</strong> Hafenrundfahrt-AG. 1937 Übernahme <strong>de</strong>r<br />
“Holsteinische Autobus GmbH” und Umfirmierung wie oben.<br />
1939 Verschmelzung mit <strong>de</strong>r “Neuen Dampfer-Compagnie”,<br />
1942 Übernahme <strong>de</strong>r “Kieler Straßenbahn” mit ihrem 40 km<br />
langen Streckennetz, die mit zu <strong>de</strong>r Zeit rd. 700 Mitarbeitern<br />
<strong>de</strong>r größte Betriebsteil wur<strong>de</strong>. Auf <strong>de</strong>n 94 km langen Omnibusund<br />
Obus-Linien arbeiteten rd. 250 Leute, in <strong>de</strong>r Fahrgastschifffahrt<br />
150 Leute. Außer<strong>de</strong>m an <strong>de</strong>r 1951 gegrün<strong>de</strong>ten Kieler<br />
Ree<strong>de</strong>rei GmbH zu 50 % beteiligt, die <strong>de</strong>n Personenverkehr<br />
Kiel-Korsör (Dänemark) betrieb. Börsennotiz Freiverkehr Hamburg,<br />
Großaktionäre waren die Stadt Kiel (Mehrheit) und früher<br />
auch die Alloka. 2008 in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt wor<strong>de</strong>n.<br />
Los 682 Schätzwert 20-40 €<br />
Klein, Schanzlin & Becker AG<br />
Frankenthal, 4,5 % Schuldv. 500 RM Nov.<br />
1943 (Auflage 800, R 4) EF<br />
Gründung 1871 <strong>als</strong> Armaturenfabrik. In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Jahren<br />
wur<strong>de</strong> das Produktionsprogramm um Dampfmaschinen, Pumpen,<br />
Filterpressen und Kompressoren ergänzt. Seit 1887 AG.<br />
1924-34 Übernahme von Zweigbetrieben in Homburg/Saar,<br />
Nürnberg, Pegnitz, Oschersleben/Bo<strong>de</strong>, Bremen und Leipzig.<br />
1988 Umfirmierung in KSB AG. Mit 35 Produktionsstätten in 19<br />
Län<strong>de</strong>rn heute einer <strong>de</strong>r größten Pumpenhersteller <strong>de</strong>r Welt.<br />
Los 683 Schätzwert 60-120 €<br />
Kleinbahn<br />
Horka-Rothenburg-Priebus AG<br />
Rothenburg O/L., Aktie 100 RM<br />
13.6.1929 (Auflage 5965, R 3) EF<br />
Gründung am 24.1.1907, eingetragen am 30.3.1907. Firma<br />
ab 7.7.1939: Kleinbahn Wehkirch-Rothenburg-Priebus. Strekkenlänge<br />
25,7 km (1933), Spurweite 1.435 mm, Bahnbetrieb<br />
ab 15.12.1907. Die Strecke wur<strong>de</strong> bis zur Wie<strong>de</strong>rvereinigung<br />
<strong>als</strong> militärische Umgehungsbahn durch NVA und die Sowjetarmee<br />
genutzt.<br />
63
Los 684 Schätzwert 100-250 €<br />
Kleinbahn-AG Heu<strong>de</strong>ber-Mattierzoll<br />
Halberstadt, Aktie Lit. A 1.000 Mark<br />
1.5.1899. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 565, R 4)<br />
UNC-EF<br />
Das nördliche Harzvorland mit seinen Bo<strong>de</strong>nschätzen (Kalk, Kali,<br />
Braunkohle) und fruchtbaren Bö<strong>de</strong>n (Zuckerrüben, Getrei<strong>de</strong>)<br />
war einst von einem dichten Schienennetz durchzogen, an <strong>de</strong>m<br />
Staats- wie Privatbahnen gleichermaßen Anteil hatten. Die<br />
KHM war eine norm<strong>als</strong>purige 20,3 km lange Nebenbahn von<br />
Heu<strong>de</strong>ber über Mulmke-Zilly-Dar<strong>de</strong>sheim-Deersaheim-Hessen-Veltheim<br />
nach Mattierzoll. Grün<strong>de</strong>r waren <strong>de</strong>r Staat Preußen,<br />
die Provinz Sachsen, <strong>de</strong>r Landkreis Halberstadt, die Domäne<br />
Mulmke, die Actienzuckerfabrik Hessen und Lenz & Co.<br />
(letztere führten <strong>de</strong>n Bau aus und übernahmen nach Eröffnung<br />
<strong>de</strong>r Bahn am 1.9.1898 zunächst die Betriebsführung). 30 Bedienstete<br />
ließen 3 Lokomotiven, 3 Personen- und 20 Güterwagen<br />
durch die westlichen Ausläufer <strong>de</strong>r Mag<strong>de</strong>burger Bör<strong>de</strong><br />
zuckeln. Im Mattierzoll traf sich die “KHM” mit <strong>de</strong>r von Westen<br />
kommen<strong>de</strong>n Strecke BS-Gliesmaro<strong>de</strong>-Schapen-Rautheim-Hötzum-Salzdahlum-Ahlum-Groß<br />
Denkte-Wittmar-Remlingen-<br />
Semmenstedt-Winnigstedt-Mattierzoll <strong>de</strong>r Braunschweig-<br />
Schöninger Eisenbahn (im Volksmund “Bimmel-Lutjen” genannt).<br />
Sitzverlegungen 1924 nach Hessen (Kr. Wernigero<strong>de</strong>)<br />
und 1931 nach Merseburg (wo dann die Kleinbahnabteilung<br />
<strong>de</strong>r Provinzialverwaltung von Sachsen die Vorstandsgeschäfte<br />
führte). 1943 Umfirmierung in Eisenbahn-AG Heu<strong>de</strong>ber-Mattierzoll.<br />
Laut Reichsbahn-Kursbuch 204 k von 1944 verkehrten<br />
auf <strong>de</strong>r Strecke Heu<strong>de</strong>ber-Hessen vier Zugpaare täglich und<br />
auf <strong>de</strong>r Strecke Hessen-Mattierzoll sogar 10 Zugpaare. Ein beson<strong>de</strong>rs<br />
eindrucksvolles Lehrstück <strong>de</strong>utscher Nachkriegsgeschichte:<br />
Das in die Westzone führen<strong>de</strong> letzte Stück bis Mattierzoll<br />
wur<strong>de</strong> gleich 1945 stillgelegt, die Ostzonen-Teilstrecke<br />
Heu<strong>de</strong>ber-Hessen 1969. Dennoch wur<strong>de</strong> 1977 <strong>de</strong>r Oberbau<br />
bis Zilly vollständig erneuert, wo im Kriegsfall die vorhan<strong>de</strong>nen<br />
Rampen und die La<strong>de</strong>straße <strong>als</strong> Entla<strong>de</strong>punkt für Militärfahrzeuge<br />
genutzt wer<strong>de</strong>n sollten. Erst einige Jahre nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong><br />
wur<strong>de</strong> 1995 auch diese Reststrecke aufgelassen. Noch<br />
heute quert die Bun<strong>de</strong>sstraße von Wolfenbüttel nach Halber-<br />
Los 686 Schätzwert 150-250 €<br />
Kleinbahn-AG Stendal-Arneburg<br />
Arneburg, Namensaktie Lit. B 300 Mark<br />
10.10.1913 (Kapitalerhöhung für <strong>de</strong>n<br />
Umbau auf Norm<strong>als</strong>pur, Auflage nur 50<br />
Stück, R 7), ausgestellt auf <strong>de</strong>n Packmeister<br />
a.D. Wilhelm Ernst, Arneburg EF-VF<br />
Schöne Jugendstil-Umrahmung.<br />
Gründung 1898 durch <strong>de</strong>n Staat Preußen, die Provinz Sachsen<br />
und <strong>de</strong>n Kreis Stendal. 12,6 km lange Bahn von Stendal nach<br />
Arneburg, eröffnet 1899 in 1.000-mm-Spur, 1913/14 Umspurung<br />
auf Norm<strong>als</strong>pur (1.435 mm). 1924 durch Fusion in <strong>de</strong>r<br />
Stendaler Kleinbahn-AG (vorher Kleinbahn-AG Stendal-Arendsee,<br />
ab 1942 Stendaler Eisenbahn-AG) aufgegangen. 1946<br />
Enteignung und Übernahme durch die Sächsische Provinzbahnen<br />
GmbH, 1948 vom VVB <strong>de</strong>s Verkehrswesens Sachsen-Anhalt<br />
übernommen, ab 1.4.1949 gehörte die Stendaler Eisenbahn<br />
zur Deutschen Reichsbahn. Die Strecke Stendal-Arneburg<br />
wur<strong>de</strong> 1972 für <strong>de</strong>n Gesamtverkehr stillgelegt, aber nicht<br />
für immer: Ein Teil <strong>de</strong>r Trasse wur<strong>de</strong> ab 3.1.1977 für die Strekke<br />
Borstel-Nie<strong>de</strong>rgörne benutzt, die <strong>als</strong> Anschlußbahn für das<br />
nie in Betrieb gegangene Kernkraftwerk Stendal bestimmt war<br />
und bis En<strong>de</strong> 1995 auch Personenverkehr ab Bahnhof Stendal<br />
besaß. Heute ist die Bahn an die Stadt Arneburg verpachtet, sie<br />
wird für Holztransporte zur Zellstoff Stendal GmbH in Nie<strong>de</strong>rgörne<br />
benutzt.<br />
Los 687 Schätzwert 60-120 €<br />
Kleinbahn-AG Stendal-Arneburg<br />
Arneburg, Aktie Lit. A 1.000 Mark<br />
10.10.1913 (Auflage 772, R 3).<br />
Gemeinsame Verbriefung <strong>de</strong>r<br />
Grün<strong>de</strong>remission (472 Stück) und <strong>de</strong>r<br />
Kapitalerhöhung 1913 (300 Stück) zur<br />
Finanzierung <strong>de</strong>r Umspurung EF<br />
I<strong>de</strong>ntische Jugendstil-Gestaltung wie voriges Los.<br />
Los 689 Schätzwert 10-25 €<br />
Klöckner-Werke AG<br />
Duisburg, 5 % Teilschuldv. 500 RM Juli<br />
1939 (Auflage 6000, R 2) EF<br />
Gründung 1897 <strong>als</strong> Lothringer Hüttenverein Aumetz-Frie<strong>de</strong>,<br />
1903 Umbenennung in Lothringer Hütten- und Bergwerksverein.<br />
1910 Schaffung einer eigenen Kohlebasis durch Erwerb<br />
<strong>de</strong>r Zechen Victor-Ickern in Castrop-Rauxel. 1912 Interessengemeinschaft<br />
mit <strong>de</strong>n Mannstaedt-Werken in Troisdorf und <strong>de</strong>r<br />
Düsseldorfer Eisen- und Drahtindustrie AG, <strong>de</strong>ren Aktienmehrheit<br />
Peter Klöckner inzwischen erworben hatte. Die Werke und<br />
Erzgruben in Lothringen gingen 1918 aufgrund <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges<br />
verloren. Die verbliebenen Unternehmen (Hüttenwerk<br />
Haspe, Verarbeitungsbetriebe Troisdorf und Düsseldorf, Werk<br />
Quint bei Trier) faßte Klöckner 1923 in einer einzigen Gesellschaft<br />
<strong>als</strong> “Klöckner-Werke AG” mit Sitz in Castrop-Rauxel zusammen,<br />
unter Einbeziehung <strong>de</strong>s 1920 erworbenen “Georgs-<br />
Marien-Bergwerks- und Hüttenvereins” in Osnabrück mit <strong>de</strong>r<br />
Zeche Werne. 1938 Sitzverlegung nach Duisburg. 1945 wur<strong>de</strong><br />
die alte Klöckner-Werke AG auf alliierte Anordnung liquidiert,<br />
die Betriebe aber 1952 wie<strong>de</strong>r zusammengefaßt in <strong>de</strong>r “Nordwest<strong>de</strong>utsche<br />
Hütten- und Bergwerksverein AG”, die 1954<br />
wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n alten Namen “Klöckner-Werke AG” annahm. Im<br />
gleichen Jahr Erwerb <strong>de</strong>r Nord<strong>de</strong>utsche Hütte AG in Bremen<br />
(1959 fusioniert), 1961/62 Errichtung eines neuen Betriebes in<br />
Kehl (Rhein). 1992 Vergleichsverfahren. Gehört heute zum<br />
WCM-Konzern, geblieben sind <strong>de</strong>m früheren Montan-Riesen<br />
nur noch seine Maschinenbau-Aktivitäten (Kunststoff-Maschinen<br />
und Getränkeabfüll-Maschinen).<br />
Börsennotiz Berlin. Das Fabrikareal “Koehlmannhof” am Kleinen<br />
Hospitalberg war nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> eine Industriebrache,<br />
2010 sollten hier dann 25 Mio. € in ein E<strong>de</strong>ka-Center investiert<br />
wer<strong>de</strong>n. <strong>Der</strong> AG-Mantel wur<strong>de</strong> 1970 nach Berlin (West) verlagert,<br />
1976 erloschen. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> 1992 Fortsetzung <strong>de</strong>r<br />
Gesellschaft und Nachtragsabwicklung.<br />
Los 692 Schätzwert 25-50 €<br />
Köllmann Werke AG<br />
Leipzig, VZ-Aktie 1.000 RM 1.1.1941<br />
(Auflage 400, R 4) UNC-EF<br />
Gründung 1904 in Leipzig durch Gustav Köllmann. Seit 1907<br />
Zahnrä<strong>de</strong>rfabrik Köllmann GmbH, 1912 in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt,<br />
1928 Umfirmierung wie oben. In Leipzig börsennotiert. Die<br />
Fabrik in <strong>de</strong>r Torgauer Str. 74 produzierte mit knapp 500 Mitarbeitern<br />
Zahnrä<strong>de</strong>r, Getriebe für Eisenbahntriebwagen, Hinterachsen<br />
und Wechselgetriebe für die Automobilindustrie sowie<br />
Langfräsmaschinen. 1946 Demontage und Enteignung <strong>de</strong>s<br />
Leipziger Werkes, das in <strong>de</strong>r DDR <strong>als</strong> VEB Fahrzeuggetriebewerke<br />
Joliot Curio weiterbestand, 1991 <strong>als</strong> Zahnradwerke<br />
Leipzig GmbH reprivatisiert (seit 1999 Neue Zahnradwerk Leipzig<br />
GmbH). Die AG selbst verlegte ihren Sitz 1949 nach Langenberg/Rhld.<br />
(wo schon seit 1911 die Tochter Köllmann Maschinenbau<br />
GmbH ansässig war) und 1951 nach Düsseldorf.<br />
Einrichtung eines neuen Werkes in Düsseldorf-Heerdt. 1955 Ü-<br />
bernahme durch die Maschinenfabrik Ernst Thielenhaus, die<br />
die Produktion 1964 in einem neuen großen Werk in Wuppertal<br />
konzentrierte. Im Zuge <strong>de</strong>r Neuorganisation <strong>de</strong>r Gruppe<br />
wur<strong>de</strong> die Zahnradfabrik Köllmann GmbH 2002 <strong>als</strong> Koellmann<br />
Airtec und Koellmann Gear Teil <strong>de</strong>r Thielenhaus Technologies<br />
GmbH.<br />
Lok Nr. 404 DR 75 6683<br />
stadt die Bahngeleise in Mattierzoll kurz vor <strong>de</strong>r Stelle, wo während<br />
<strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> einer <strong>de</strong>r ersten neuen <strong>de</strong>utsch-<strong>de</strong>utschen<br />
Grenzübergänge entstand. Im Verkehrsmuseum Dres<strong>de</strong>n lebt<br />
die KHM bis heute weiter: Dorthin gelangte 1974 <strong>als</strong> Museumslok<br />
die 1931 von <strong>de</strong>r Reichsbahn (zuvor Königliche Eisenbahndirektion<br />
Berlin) übernommene und zuletzt 1961 zur<br />
Schleppten<strong>de</strong>rlok umgebaute KHM “2” 89 6009, ursprünglich<br />
aus <strong>de</strong>r preußischen Ten<strong>de</strong>rlokbaureihe T3 mit Achsfolge C n2<br />
(gebaut ab 1882).<br />
Los 690 Schätzwert 60-120 €<br />
Klosterbrennerei, Erste Badische Weinund<br />
E<strong>de</strong>lbranntweinbrennerei AG<br />
Emmendingen, Aktie 1.000 RM Dez. 1937<br />
(Auflage 1000, R 5) EF<br />
Gesellschafter <strong>de</strong>r Marabu Brennerei GmbH und <strong>de</strong>r Klosterbrennerei<br />
GmbH in Emmendingen war die jüdische Firma J. M.<br />
Wertheimer & Cie. Im Zuge <strong>de</strong>r Arisierung <strong>de</strong>r Vermögenswerte<br />
dieser Firma wur<strong>de</strong>n 1937 die Brennerei-GmbH-Anteile auf<br />
die zu diesem Zweck neu gegrün<strong>de</strong>te AG übertragen. Die Firmen<br />
produzierten Weinbrän<strong>de</strong>, Schwarzwäl<strong>de</strong>r Kirsch- und<br />
Zwetschenwasser, Himbeergeist und Liköre. Das Restitutionsverfahren<br />
wur<strong>de</strong> 1949 durch Vergleich mit <strong>de</strong>n jüdischen Alteigentümern<br />
abgeschlossen. In <strong>de</strong>n 60er Jahren erscheint Merce<strong>de</strong>s<br />
Bahlsen (aus <strong>de</strong>r Hannoveraner Keks-Dynastie) <strong>als</strong><br />
Mehrheitsaktionärin. Mitte <strong>de</strong>r 70er Jahre übernahm die<br />
Los 693 Schätzwert 100-150 €<br />
Köllner-Roloff-Werke AG<br />
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 10.5.1923<br />
(Format 19 x 26 cm, Auflage insgesamt<br />
6010, R 8) EF-<br />
Gründung 1922 zur Weiterführung <strong>de</strong>r Emil Köllner-Wilh. Roloff-Werke<br />
mbH. Herstellung von Dachpappen und Teerprodukten,<br />
Anlegung und Ausbesserung von geräuschlosen Straßen,<br />
Ausführung von Asphalt-, Pappbedachungs- und Isolierungsarbeiten.<br />
1927 Vergleichsverfahren zur Abwendung <strong>de</strong>s Konkurses,<br />
wobei die Aktionäre leer ausgingen.<br />
Los 685 Schätzwert 75-150 €<br />
Kleinbahn-AG Lüben-Kotzenau<br />
Lüben, Aktie 1.000 Mark 1.7.1921<br />
(Auflage 1304, R 5) EF-VF<br />
Großformat.<br />
Gründung 1914. Bau und Betrieb <strong>de</strong>r norm<strong>als</strong>purigen Bahn Lüben-Kotzenau<br />
(28 km) nordwestlich von Breslau. 1945 Übernahme<br />
durch die polnische Staatsbahn PKP.<br />
Los 688 Schätzwert 100-250 €<br />
Kleinbahn-AG Wallwitz-Wettin<br />
Wettin, Aktie 1.000 Mark 3.9.1903.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1040, aber z.T. in<br />
Sammelaktien verbrieft, R 5) EF<br />
Großes farbiges Wettiner Wappen (sogar mit Golddruck),<br />
aparte breite Umrahmung mit Blumenrankwerk<br />
in lila.<br />
Auf <strong>de</strong>r 9,9 km langen norm<strong>als</strong>purigen Nebenbahn (eröffnet<br />
am 5.7.1903) zuckelten 3 Lokomotiven mit 3 Personen- und<br />
17 Güterwagen hin und her - dafür reichten knapp 20 Mann<br />
Belegschaft. Grün<strong>de</strong>r und Großaktionäre waren <strong>de</strong>r Staat Preußen,<br />
die Provinz Sachsen und <strong>de</strong>r Saalkreis. Seit Anfang <strong>de</strong>r<br />
30er Jahre führte die Kleinbahnabteilung <strong>de</strong>r Provinzialverwaltung<br />
von Sachsen in Merseburg die Vorstandsgeschäfte <strong>de</strong>r<br />
Bahn. Noch 1943 umfirmiert in “Eisenbahn-AG Wallwitz-Wettin”.<br />
1949 in die Deutsche Reichsbahn eingeglie<strong>de</strong>rt. <strong>Der</strong> Personenverkehr,<br />
<strong>de</strong>r sich schon während <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />
mehr <strong>als</strong> gezehntelt hatte (zuletzt wur<strong>de</strong>n nicht einmal mehr<br />
40 Fahrgäste am Tag beför<strong>de</strong>rt) wur<strong>de</strong> bald darauf eingestellt,<br />
<strong>de</strong>r letzte Güterzug rollte 1966 über die Geleise.<br />
MAST-JÄGERMEISTER AG aus Wolfenbüttel die Anteile, die Klosterbrennerei<br />
AG trat in Abwicklung, 1976 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Firmensitz<br />
nach Braunschweig verlegt. Die Produkte unter <strong>de</strong>m Markennamen<br />
“Klosterbrennerei” wer<strong>de</strong>n noch heute von <strong>de</strong>r Fa.<br />
Schwarze im westfälischen Oel<strong>de</strong> hergestellt.<br />
Los 691 Schätzwert 25-50 €<br />
Koehlmann-Werke AG<br />
Frankfurt/O<strong>de</strong>r, Aktie 100 RM März 1939<br />
(Auflage 1810, R 3) EF<br />
Gründung 1860 durch Carl August Koehlmann, AG seit 1871<br />
unter <strong>de</strong>r Firma “Stärke-Zuckerfabrik AG vorm. C.A. Koehlmann<br />
& Co.”. Im Werk Frankfurt (O<strong>de</strong>r) Herstellung von Stärkesirup<br />
und Stärkezucker, Stärkefabriken und Kartoffelflockenfabriken<br />
befan<strong>de</strong>n sich in Schnei<strong>de</strong>mühl, Fürstenwal<strong>de</strong> (mit Haferflokkenfabrik),<br />
Wellmitz Kr. Guben (mit Sägewerk), Nechlau bei<br />
Guhrau (mit Flachsaufbereitung), Stolp und Loitz (Peene),<br />
schließlich Braunkohlenbergwerk Grube Humboldt in Spudlow.<br />
Nr. 694<br />
64
Eine Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 2. Weltkriegs, in <strong>de</strong>ssen<br />
Folge die Gegend an Polen kam, nie erwirtschaftet. Durch<br />
<strong>de</strong>n Tagebau <strong>de</strong>r Grube Turow hat sich das Gebiet zwischen<br />
Reichenau und Seitendorf inzwischen landschaftlich völlig verän<strong>de</strong>rt.<br />
Nr. 695 Nr. 706<br />
Los 694 Schätzwert 100-125 €<br />
Kölner Bürgergesellschaft<br />
Köln, Namensaktie 200 RM 22.4.1932<br />
(Auflage 1080, R 7) EF<br />
Gründung 1863, AG seit 1893. Verwertung und Verwaltung <strong>de</strong>r<br />
Grundstücke Appellhofplatz 28, Burgmauer 31 und Röhrergasse<br />
17a, außer<strong>de</strong>m Betrieb einer Weinhandlung. Die heutigen<br />
Grundstücke Unter Goldschmied / Laurenzplatz 9-17 sind bebaut<br />
mit einem Hotel (Bewirtschaftung 1959 ausgeglie<strong>de</strong>rt in<br />
die Senats Hotel GmbH) nebst Gesellschaftshaus. Bis heute im<br />
Düsseldorfer Freiverkehr börsennotiert.<br />
Los 702 Schätzwert 60-120 €<br />
Kokswerke & Chemische Fabriken AG<br />
Berlin, Aktie 20 RM Juli 1932 (Auflage<br />
50000, R 5) EF<br />
Gründung 1890 <strong>als</strong> Oberschlesische Kokswerke & Chemische<br />
Fabriken AG, am 30.6.1925 umbenannt wie oben. Am 23.7.1937<br />
Verschmelzung mit <strong>de</strong>r Schering-Kahlbaum AG zur Schering AG.<br />
Bis heute einer <strong>de</strong>r 30 DAX-Werte und einer <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten<br />
Hersteller von pharmazeutischen Spezialitäten und Substanzen<br />
(am bekanntesten wur<strong>de</strong> “Die Pille”), Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln,<br />
Industriechemikalien uvm. Werke in<br />
Berlin-Wedding, Bergkamen und Wolfenbüttel.<br />
Los 695 Schätzwert 400-500 €<br />
Kölnische Glas-Versicherungs-AG<br />
Köln a. Rh., Namens-Actie 1.000 Mark<br />
16.4.1901 (Auflage 300, R 10) VF<br />
Von <strong>de</strong>n lediglich 2 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen<br />
Stücken ist dies das letzte noch verfügbare.<br />
Gründung 1880. Fusionsweise aufgenommen wur<strong>de</strong>n 1924<br />
die Vaterländische Glas-Versicherungs-AG und 1925 die Thüringische<br />
Versicherungsbank AG in Weimar. 1971 auf die Colonia<br />
Versicherung AG verschmolzen.<br />
Maschinenfabrik vorm. Rich. Hartmann, Chemnitz, übergegangen<br />
(1928 Rückverwandlung <strong>de</strong>r Hütte in eine eigene AG).<br />
1931 Übernahme <strong>de</strong>s gesamten Betriebes <strong>de</strong>r Dresdner Maschinenfabrik<br />
C. E. Rost & Co. 1934 Erwerb <strong>de</strong>r Gießerei <strong>de</strong>r<br />
Hille-Werke AG, Dres<strong>de</strong>n. Nach Enteignung in <strong>de</strong>r DDR Fortführung<br />
<strong>de</strong>s Werkes <strong>als</strong> VEB Eisenhammerwerk Dres<strong>de</strong>n-Dölzschen,<br />
Herstellung von Gusserzeugnissen für die Kfz-Produktion.<br />
Nach <strong>de</strong>r Privatisierung 1990 von <strong>de</strong>n ehemaligen Werksangehörigen<br />
von <strong>de</strong>r Treuhand erworben, heute Hersteller von<br />
Gussteilen für <strong>de</strong>n Kanalbau.<br />
gute Auslastung; <strong>de</strong>r Getrei<strong>de</strong>speicher direkt am Pregel war<br />
mit einem Fassungsvermögen von 60.000 t <strong>de</strong>r größte Europas.<br />
Börsennotiz Berlin. Letzte Großaktionäre: Deutsche,<br />
Dresdner und Commerzbank.<br />
Los 703 Schätzwert 25-50 €<br />
Kollmar & Jourdan AG<br />
Pforzheim, Aktie 100 RM Sept. 1932<br />
(Auflage 6700, R 3) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1898 <strong>als</strong> “Kollmar & Jourdan AG Uhrkettenfabrik”.<br />
Herstellung von Uhrketten, Uhrgehäusen, Uhrarmbän<strong>de</strong>rn und<br />
Schmuckwaren in Gold, Silber und Doublé. Hauptfabrik in <strong>de</strong>r<br />
Bleichstr. 81 in Pforzheim; die Zweigwerke in Grötzingen, Boxberg<br />
und Neckarbischofsheim wur<strong>de</strong>n 1929/30 in <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />
geschlossen. 1952/53 wur<strong>de</strong> stolz verkün<strong>de</strong>t<br />
“Trotz 85 % Zerstörung bei <strong>de</strong>r Pforzheimer Katastrophe vom<br />
23.2.1945 Wie<strong>de</strong>raufbau nahezu vollen<strong>de</strong>t. Vom Ausland überallher<br />
Verlangen nach Erzeugnissen mit <strong>de</strong>r Fabrikmarke KJ mit<br />
Pfeil.” Das Wirtschaftswun<strong>de</strong>r währte nicht ewig: 1977 Anschlusskonkurs.<br />
Los 696 Schätzwert 25-50 €<br />
Kölsch-Fölzer-Werke AG<br />
Siegen, Aktie 300 RM März 1932 (Auflage<br />
10125, R 3) EF<br />
Entstan<strong>de</strong>n durch Fusion <strong>de</strong>r 1862 gegrün<strong>de</strong>ten “Siegen-Lothringer<br />
Werke vorm. H. Fölzer & Söhne AG”, <strong>de</strong>r “Walzengießerei<br />
vorm. Kölsch & Co. AG” in Siegen, <strong>de</strong>r “Heinrich Stähler<br />
oHG” in Wei<strong>de</strong>nau (Sieg) und <strong>de</strong>r “Eiserfel<strong>de</strong>r Hütte AG”, Eiserfeld<br />
(Sieg). 1921 noch Übernahme <strong>de</strong>r “Paul Schütze AG” in<br />
Ludwigshafen, die Anlagen für die chemische Industrie und<br />
Molkereianlagen baute. Hergestellt wur<strong>de</strong>n zuletzt Hüttenwerksanlagen,<br />
Hochöfen, Wasseraufbereitungs- und Abwasserreinigungsanlagen<br />
sowie Offshore-Komponenten für die Ö-<br />
lindustrie. 1983 Konkurs.<br />
Los 697 Schätzwert 100-125 €<br />
König Friedrich August-Hütte<br />
und C. E. Rost & Co. AG<br />
Dölzschen bei Dres<strong>de</strong>n, VZ-Aktie 1.000 RM<br />
Aug. 1932 (Auflage nur 65 Stück, R 6) EF<br />
Nicht entwertet.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1789 <strong>als</strong> Hüttenwerk, AG seit 1881. Herstellung von<br />
Gusswaren, Maschinen und Apparaten aller Art. Die Gesellschaft<br />
ist 1922 durch Fusion in <strong>de</strong>n Besitz <strong>de</strong>r Sächsischen<br />
Los 698 Schätzwert 150-200 €<br />
Königsbacher Brauerei AG<br />
vorm. Jos. Thillmann<br />
Koblenz, Aktie 1.000 RM 1.2.1928<br />
(Auflage 300, R 7) EF<br />
Gründung 1900 zur Fortführung <strong>de</strong>r schon seit 1689 bestehen<strong>de</strong>n<br />
Bierbrauerei von Jos. Thillmann, zu <strong>de</strong>r neben <strong>de</strong>m 16 ha<br />
großen Brauereiareal direkt am Rhein auch das angrenzen<strong>de</strong><br />
Weingut Königsbach gehört. 1900 Hinzuerwerb <strong>de</strong>r Prümm’-<br />
schen Brauerei in Nie<strong>de</strong>rmendig. 1913 Ankauf <strong>de</strong>r Nassauer U-<br />
nion-Brauerei (1925 mit Ausnahme <strong>de</strong>r Gastwirtschaft und <strong>de</strong>s<br />
Inventars an die Stadt Nassau verkauft), außer<strong>de</strong>m Lohnbrauvertrag<br />
mit <strong>de</strong>r Nassauer Löwenbrauerei (1945 wenige Tage vor<br />
Kriegsen<strong>de</strong> <strong>de</strong>m Erdbo<strong>de</strong>n gleichgemacht). 1937 Beteiligung an<br />
<strong>de</strong>r J. Bubser Brauerei zur Nette in Weissenthurm (durch Bomben<br />
total zerstört). Hinzuerworben wur<strong>de</strong>n die Brauerei Gebr.<br />
Fuchs - Kirchberger Brauhaus, Kirchberg/Hunsrück (1965) und<br />
die Mehrheit an <strong>de</strong>r Hirschbrauerei AG Düsseldorf (1971). 1974<br />
Inbetriebnahme <strong>de</strong>r dam<strong>als</strong> mo<strong>de</strong>rnsten vollautomatischen Faßfüllanlage<br />
in Deutschland. Noch heute bestehen<strong>de</strong> AG.<br />
Los 699 Schätzwert 30-80 €<br />
Königsberger Lagerhaus-AG<br />
Königsberg i.Pr., VZ-Aktie 1.000 Mark<br />
28.7.1920 (Auflage 400, R 5) EF<br />
Sehr <strong>de</strong>korativ mit Wappen und zwei Porträt-Vignetten.<br />
Ohne Lochentwertung.<br />
Gründung 1896 von <strong>de</strong>n vier größten Getrei<strong>de</strong>händlern Königsbergs.<br />
Vor allem russische Getrei<strong>de</strong>-Exporte brachten eine<br />
Los 700 Schätzwert 100-150 €<br />
Königshütter Gaswerk AG<br />
Königshütte O.-S., Aktie 67,50 Zl<br />
10.1.1943 (Ersatzausfertigung, R 7) EF<br />
Hektographierte Ausführung.<br />
Gasversorger <strong>de</strong>r Stadt Königshütte (heute Chorzów) im oberschlesischen<br />
Industrierevier, gegrün<strong>de</strong>t 1920. Die Deutsche<br />
Continental-Gas-Gesellschaft, Dessau war an <strong>de</strong>r AG beteiligt<br />
(1943).<br />
Los 701 Schätzwert 75-150 €<br />
Kohlen-Bahn-AG<br />
Reichenau i.Sa., Aktie 1.000 Mark<br />
10.1.1922 (Auflage 2380, R 4) EF<br />
Gründung 1921 durch einen Bergwerksbesitzer und 5 Fabrikanten<br />
zum Bau <strong>de</strong>r 4 km langen Kohlenbahn Reichenau-Seitendorf<br />
(30 km südlich von Görlitz) in 750-mm-Spur. 8 Mann<br />
Belegschaft bewegten drei Lokomotiven und 45 Kohlenwagen.<br />
Los 704 Schätzwert 200-400 €<br />
Kommunale Lan<strong>de</strong>sbank in Darmstadt<br />
(Muncipal Bank of the State of Hessen)<br />
Darmstadt, 7 % Gold Bond 500 US-$<br />
1.11.1925 (R 9) VF+<br />
Die Anleihe wur<strong>de</strong> an sich 1956 von <strong>de</strong>r Hessischen<br />
Lan<strong>de</strong>sbank ohne weitere Umschuldung<br />
65
komplett in bar zurückgezahlt. Äußerst seltener<br />
Dollar-Bond; nur 6 Stück wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz<br />
gefun<strong>de</strong>n. Kleine Sengspur links.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t <strong>als</strong> öffentlich-rechtliches Kreditinstitut im späteren<br />
(ab 1918) Freistaat Hessen-Darmstadt. Mit <strong>de</strong>r Errichtung <strong>de</strong>s<br />
Volksstaats Hessen in <strong>de</strong>r 1940 neu gegrün<strong>de</strong>ten Hessischen<br />
Lan<strong>de</strong>sbank aufgegangen.<br />
Los 707 Schätzwert 100-125 €<br />
Korksteinfabrik-AG<br />
vorm<strong>als</strong> Kleiner & Bokmayer<br />
Wien, Aktie 100 RM Dez. 1939 (Auflage<br />
6000, R 8) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1884 <strong>als</strong> AG für patentierte Korkstein-Fabrikation<br />
und Korksteinbauten vorm. Kleiner & Bokmayer. Werk im nie<strong>de</strong>rösterreichischen<br />
Mödling an <strong>de</strong>r Südbahn. Die Firma erhielt<br />
die Lizenzen für Österreich-Ungarn <strong>de</strong>s Dämmstoffherstellers<br />
Grünzweig & Hartmann in Ludwigshafen a. Rh. Produziert wur<strong>de</strong>n<br />
“Kabe”-Leichtbaumaterialien und die feuerfesten Materialien<br />
“Thermalit” und “Diatherma”.<br />
über 300 kleinerei Gemein<strong>de</strong>n mit Strom beliefert. Börsennotiz<br />
Berlin und München; Großaktionär war bis in die 30er Jahre<br />
die Elektrizitäts-AG vorm. Schuckert & Co. in Nürnberg (Siemens-Konzern),<br />
später die Thüringenwerk AG in Weimar (33,7<br />
%), die Elikraft AG in Berlin (26,7 %) und die Thür. Elektrizitätsund<br />
Gas-Werke AG in Apolda (27,5 %).<br />
Los 705 Schätzwert 40-80 €<br />
Konservenfabrik Joh. Braun AG<br />
Pfed<strong>de</strong>rsheim bei Worms, Aktie 1.000 RM<br />
Juli 1938 (Auflage 260, R 5) EF<br />
Unentwertet.<br />
Gründung 1907 unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1871 bestehen<strong>de</strong>n<br />
Firma Joh. Braun, Konserven und Marmela<strong>de</strong>fabrik, ursprünglich<br />
in Düsseldorf von Johann Braun gegrün<strong>de</strong>t. Dessen Sohn,<br />
Josef Braun, verlegte 1873 die Fabrik nach Mombach bei<br />
Mainz, 1881 von da nach Pfed<strong>de</strong>rsheim bei Worms, wo eine<br />
Malzfabrik erworben wur<strong>de</strong>. 1943 bestan<strong>de</strong>n Werke in Pfed<strong>de</strong>rsheim<br />
und Volkach (Main). Die Produktion in Volkach wur<strong>de</strong><br />
von <strong>de</strong>r Konservenfabrik Joh. Braun GmbH bis 1966 aufrecht<br />
erhalten.<br />
Los 706 Schätzwert 800-1000 €<br />
Kontinentale Öl AG<br />
Berlin, Zwischenschein über nom.<br />
4.500.000 RM auf <strong>de</strong>n Inhaber<br />
auszustellen<strong>de</strong> Stammaktien vom<br />
1.4.1943 (= 5,625 % <strong>de</strong>s Grundkapit<strong>als</strong>,<br />
ein Unikat, R 12), ausgegeben für die<br />
Reichskreditgesellschaft AG, Berlin VF-F<br />
Maschinenschriftliche<br />
Ausführung,<br />
mit Originalunterschriften<br />
<strong>de</strong>s<br />
Vorstands, u.a.<br />
Karl Blessing<br />
( 1 9 0 0 - 1 9 7 1 ) ,<br />
1937-39 Mitglied<br />
<strong>de</strong>s Reichsbankdirektoriums<br />
und<br />
1958-69 Präsi<strong>de</strong>nt<br />
<strong>de</strong>r Deutschen<br />
Bun<strong>de</strong>sbank.<br />
Einer <strong>de</strong>r<br />
interessantesten<br />
Autographen aus<br />
zu 20 % die schweizerische Nordostkraftwerke, bei <strong>de</strong>r auch<br />
Karl Blessing (1900 - 1971) die Betriebsführung liegt.<br />
Straßenbahnhaltestelle in Gera um 1893<br />
<strong>de</strong>m Reichsbankschatz,<br />
dort ein Einzelstück gewesen. Oberfläche<br />
teils verstaubt, mit ein paar Rostspuren.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t im März 1941, ausgestattet mit einem auf 99 Jahre<br />
ausgelegten Monopol für ausschließliche Gewinnung, Verarbeitung<br />
und Han<strong>de</strong>l mit Mineralölerzeugnissen in <strong>de</strong>n vom<br />
Deutschen Reich besetzten Gebieten. Am Kapital von 80 Mio.<br />
RM beteiligten sich mit Namensaktien (mit Mehrfachstimmrecht)<br />
die reichseigene, extra zu diesem Zweck gegrün<strong>de</strong>te Borussia<br />
GmbH (30 Mio.), die Preussag (6 Mio.), die Deutsche Erdöl<br />
AG, die Gewerkschaft Elwerath, die Wintershall AG und die<br />
I. G. Farben AG (je 3 Mio.) und die Braunkohle-Benzin AG (2<br />
Mio.) und mit Inhaberaktien (einfaches Stimmrecht) die Deutsche<br />
Bank und die Dresdner Bank (je 10,5 Mio.) sowie die<br />
Reichs-Kredit-Gesellschaft und die Berliner Han<strong>de</strong>ls-Gesellschaft<br />
(je 4,5 Mio.). Im Aufsichtsrat saßen u.a. <strong>de</strong>r Reichswirtschaftsminister<br />
Walther Funk, Hermann J. Abs, Karl Rasche<br />
(Dresdner Bank), August Rosterg (Wintershall)und Carl Schirner<br />
(Deutsche Erdöl-AG). Erste Erwerbungen waren die rumänischen<br />
Erdölfirmen Concordia und Columbia Oil aus französischem<br />
bzw. belgischen Besitz. Außer<strong>de</strong>m verhan<strong>de</strong>lte man mit<br />
<strong>de</strong>r US-amerikanischen Standard Oil über <strong>de</strong>ren ungarische<br />
Petroleumfel<strong>de</strong>r. Für die Übernahme <strong>de</strong>r Erdölquellen im Kaukasus-Gebiet<br />
wur<strong>de</strong> im Aug. 1941 die Tochterfirma Ost Öl<br />
GmbH gegrün<strong>de</strong>t. <strong>Der</strong> Erwerb von Bohrgeräten, Fahrzeugen<br />
und an<strong>de</strong>ren Betriebsmitteln für 16 Mio. RM zahlte sich hier allerdings<br />
nie aus: Die Offensive <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Wehrmacht blieb<br />
stecken, und die Erdölquellen <strong>de</strong>s Kaukasus kamen nie in <strong>de</strong>utsche<br />
Hand. Für die Inbesitznahme <strong>de</strong>r Erdölanlagen bestan<strong>de</strong>n<br />
<strong>als</strong> Beuteerfassungstrupps spezielle Wehrmachtseinheiten, so<br />
das Mineralölkommando Nord, das Mineralölkommando Süd<br />
und das Mineralölkommando K für <strong>de</strong>n Kaukasus.<br />
Los 708 Schätzwert 30-90 €<br />
Kraftübertragungswerke Rheinfel<strong>de</strong>n<br />
Rheinfel<strong>de</strong>n (Ba<strong>de</strong>n), Aktie 1.000 Mark<br />
Juni 1912 (Auflage 2000, R 5) EF<br />
Faksimile-Unterschrift <strong>de</strong>s Bankiers Carl Fürstenberg<br />
für <strong>de</strong>n AR.<br />
Gründung 1897 zum Bau einer Wasserkraftanlage am Oberrhein.<br />
Die Gesellschaft erlangte großen Ruhm mit <strong>de</strong>r ersten<br />
großtechnischen Verwirklichung <strong>de</strong>r Stromübertragung über<br />
größere Entfernungen. Die Aluminium-Industrie-AG in Neuhausen<br />
kaufte <strong>de</strong>r Gesellschaft für die ganze Dauer <strong>de</strong>r Konzession<br />
gleich die Hälfte ihrer Kapazität ab, weitere Großabnehmer <strong>de</strong>r<br />
chemischen und Textilindustrie sie<strong>de</strong>lten sich an, so dass die<br />
gesamte Kapazität gleich nach Inbetriebnahme <strong>de</strong>s Kraftwerks<br />
ausverkauft war. 1908 wur<strong>de</strong> zusammen mit <strong>de</strong>r Stadt Basel<br />
das Kraftwerk Augst-Wyhlen gebaut. Beteiligungen 1926 am<br />
Rheinwasserkraftwerk Ryburg-Schwörstadt und 1928 beim<br />
Schluchseewerk im Schwarzwald. 1942 Übernahme <strong>de</strong>r Elektrizitätswerk<br />
Zell AG. Weitere Beteiligungen 1965 beim Kernkraftwerk<br />
Obrigheim, 1969 an <strong>de</strong>r Rheinkraftwerk Säckingen<br />
AG und 1973 beim Kernkraftwerk Leibstadt (Schweiz). Mehrheitsaktionär<br />
<strong>de</strong>r bis heute in Berlin, Frankfurt, Zürich und Basel<br />
börsennotierten AG ist die Elektro-Watt AG, Zürich.<br />
Los 709 Schätzwert 75-150 €<br />
Kraftwerk Reckingen AG<br />
Reckingen, 4,5 % Obl. 1.000 Fr.<br />
14.10.1930 (Auflage 15000, R 8) EF<br />
Gründung 1930 je zur Hälfte durch die Lonza Elektrizitätswerke<br />
und Chemische Fabriken AG in Basel und <strong>de</strong>ren <strong>de</strong>utsche<br />
Tochter Lonza-Werke GmbH in Weil am Rhein. Das Rheinkraftwerk<br />
Reckingen wur<strong>de</strong> 1938/41 fertiggestellt. Heutige Aktionäre<br />
sind zu 50 % die EnBW, zu 30 % die AEW Energie AG und<br />
Nr. 709<br />
Los 710 Schätzwert 20-40 €<br />
Kraftwerk Thüringen AG<br />
Gispersleben, Aktie 1.000 RM Nov. 1942<br />
(Auflage 1300, R 2) EF<br />
Gründung 1901 <strong>als</strong> Privatunternehmen durch <strong>de</strong>n aus Leipzig<br />
zugezogenen Ingenieur Max Lange. Umwandlung 1907 in eine<br />
GmbH und 1909 in die “Elektrizitätswerk Gispersleben AG”.<br />
1915 Fusion mit <strong>de</strong>r “Elektrizitätswerk Oberweimar Ueberlandzentrale<br />
GmbH”, dabei Umfirmierung wie oben. Neben <strong>de</strong>m<br />
Kohlekraftwerk (das 1918 einen eigenen Gleisanschluß an die<br />
Eisenbahn Erfurt-Nordhausen erhielt) besaß die Ges. auch eine<br />
kleine Wasserkraftanlage. Über 1200 km Hochspannungsleitungen<br />
wur<strong>de</strong>n die Überlandzentrale Saaletal GmbH in Saalfeld,<br />
die Städte Ilmenau, Arnstadt, Weimar und Sömmerda und<br />
Los 711 Schätzwert 500-625 €<br />
Kraftwerk und Straßenbahn Gera AG<br />
Gera, Aktie (Interims-Schein) 127 x 1.000<br />
RM 20.6.1937 für die AG Sächsische<br />
Werke in Dres<strong>de</strong>n (<strong>de</strong>r ASW-Anteil von 66<br />
% war in einer Urkun<strong>de</strong> mit 50 % sowie<br />
6 “kleineren” Sammelurkun<strong>de</strong>n verbrieft,<br />
R 9) UNC-EF<br />
Einfacher Druck, mit Originalunterschriften. Nur 2<br />
Stück dieses Nomin<strong>als</strong> lagen im Reichsbankschatz.<br />
Die 1892 in 1.000-mm-Spur eröffnete Geraer Straßenbahn ist<br />
nach <strong>de</strong>r Hallenser Straßenbahn die zweitälteste noch heute existieren<strong>de</strong><br />
elektrische Straßenbahn in Deutschland. Gebaut und<br />
betrieben wur<strong>de</strong> sie ursprünglich von <strong>de</strong>r Geraer Straßenbahn-AG<br />
(seit 1911 Geraer Elektrizitätswerk- und Straßenbahn-AG), <strong>de</strong>ren<br />
Konzession von 1891 bis 1951 lief. Eine Kaufabsicht hatte nach<br />
Nr. 711 Nr. 713<br />
66
<strong>de</strong>r alten Konzession die Stadt Gera innerhalb von 36 Jahren zu<br />
erklären, was wohl <strong>de</strong>r Grund ist, daß ausgerechnet 1927 die<br />
Konzession nebst E-Werk und Straßenbahn auf diese neue AG<br />
(gegrün<strong>de</strong>t 1925 in Dres<strong>de</strong>n <strong>als</strong> Gasversorgung Westsachsen AG)<br />
überging. Aktionäre waren hier zu 64 % die lan<strong>de</strong>seigene AG<br />
Sächsische Werke in Dres<strong>de</strong>n und zu 36 % die Stadt Gera. Die<br />
Straßenbahn hatte anfangs 3 Linien, die sich in <strong>de</strong>r Heinrichstraße<br />
trafen, bis heute die zentrale Umsteigestelle <strong>de</strong>s Geraer Nahverkehrs.<br />
Bereits 1892 wur<strong>de</strong> über ein Gütergleis <strong>de</strong>r Preußische<br />
Bahnhof (heute <strong>de</strong>r Hauptbahnhof) angeschlossen. Güterwagen<br />
wur<strong>de</strong>n von hier auf Rollböcken zu <strong>de</strong>n Fabriken in Gleisnähe gefahren,<br />
die Traktion übernahmen Dampflokomotiven. 1896 folgte<br />
ein Gütergleis zum Sächsischen Bahnhof (heute Südbahnhof).<br />
1901 wur<strong>de</strong> im Sü<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Stadt bei Pforten <strong>de</strong>r Bahnhof <strong>de</strong>r Gera-Meuselwitz-Wuitzer<br />
Eisenbahn-AG eröffnet und mit <strong>de</strong>m Straßenbahn<strong>de</strong>pot<br />
Lin<strong>de</strong>nthal verbun<strong>de</strong>n, so daß fortan auch Braunkohle<br />
über die Straßenbahngeleise zu <strong>de</strong>n Fabriken transportiert<br />
wur<strong>de</strong>. Erst 1963 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Güterverkehr vorläufig eingestellt,<br />
weil die letzte dafür noch vorhan<strong>de</strong>ne Lokomotive ihren Geist aufgab,<br />
und 1969 zerstörte ein schweres Unwetter nicht nur die Gera-Meuselwitz-Wuitzer<br />
Eisenbahn, son<strong>de</strong>rn auch die Gleisanlagen<br />
im Pfortener Bahnhof, die danach nicht wie<strong>de</strong>r aufgebaut wur<strong>de</strong>n.<br />
Dennoch wur<strong>de</strong> für kurze Zeit 1982-85 <strong>de</strong>r Güterverkehr <strong>de</strong>r Geraer<br />
Straßenbahn noch einmal aufgenommen. Ein nettes Detail<br />
am Ran<strong>de</strong>: Als 1984 die letzte eingleisige Strecke auf <strong>de</strong>r Sorge<br />
(<strong>de</strong>r Hauptfußgängerzone) zwecks zweigleisigem Ausbau in die<br />
parallel verlaufen<strong>de</strong> Straße “Hinter <strong>de</strong>r Mauer” verlegt wur<strong>de</strong>, benannte<br />
man diese zur Vermeidung politischer Assoziationen um,<br />
sie hieß dann “Am Leumnitzer Tor”. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> die<br />
Straßenbahn umfassend mo<strong>de</strong>rnisiert und umgestaltet, aktuell<br />
wird sogar <strong>de</strong>r Bau einer vierten Linie geplant.<br />
Los 712 Schätzwert 50-80 €<br />
Kreditanstalt <strong>de</strong>r Deutschen eGmbH<br />
Reichenberg/Prag, Sammel-Namen-Anteil<br />
Reihe D 10 x 100 RM 7.12.1940 (R 8) EF<br />
Die 1911 mit Hauptsitz in Prag gegrün<strong>de</strong>te Anstalt entwickelte<br />
sich in <strong>de</strong>r damaligen Tschechoslowakei zum be<strong>de</strong>utendsten<br />
<strong>de</strong>utschen Geldinstitut im böhmisch-mährischen Raum. Mit <strong>de</strong>r<br />
Anglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Su<strong>de</strong>tenlan<strong>de</strong>s an das Deutsche Reich 1928<br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Hauptsitz nach Reichenberg verlegt. Das Institut unterhielt<br />
85 Filialen im Su<strong>de</strong>tenland, in Böhmen und Mähren<br />
(incl. Prag, Budweis, Brünn und Pilsen) , <strong>de</strong>n angrenzen<strong>de</strong>n<br />
Gauen Bayreuth, Nie<strong>de</strong>r-Donau, Ober-Donau und Schlesien sowie<br />
in Zwickau und Zwittau.<br />
Los 715 Schätzwert 100-125 €<br />
Kreiskommunalverband Wolfenbüttel<br />
Wolfenbüttel, 15 % Schuldv. 200.000<br />
Mark 31.7.1923 (Auflage 1500, R 9) EF-<br />
Teil einer Anleihe von 500 Mio. M, vermittelt durch<br />
die Braunschweigische Staatsbank. Den rückseitigen<br />
Anleihebedingungen entnehmen wir, dass es<br />
zu <strong>de</strong>r Zeit in Wolfenbüttel noch drei Privatbankhäuser<br />
gab: C. L. Seeliger (heute <strong>als</strong> einziges ü-<br />
briggeblieben), A. Fink sowie Carl Fried. Meineke &<br />
Sohn GmbH. Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Los 716 Schätzwert 15-30 €<br />
Kreisstadt Plauen i.V.<br />
Plauen i.V., Schuldv. Lit. F 12,50 RM<br />
6.12.1930 (R 4) EF<br />
Ablösungsanleihe.<br />
1906 unter Übernahme <strong>de</strong>s Kupferwerks in Ilsenburg am Harz<br />
und <strong>de</strong>s Messingwerks bei Eberswal<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r oHG Aron<br />
Hirsch & Sohn in Halberstadt. 1918 fusionsweise Übernahme<br />
<strong>de</strong>r Chemische Fabrik Hönningen und vorm. Messingwerk Reinickendorf<br />
R. Sei<strong>de</strong>l AG in Berlin. 1921 Erwerb <strong>de</strong>r Aktienmehrheit<br />
an <strong>de</strong>r Hüttenwerke C. Wilh. Kayser & Co. AG in Berlin<br />
(heute <strong>als</strong> Hüttenwerke Kayser AG in Lünen zur Nord<strong>de</strong>utschen<br />
Affinerie gehörig). 1932 spalteten die Großaktionäre<br />
(Deutsche Bank und Dresdner Bank) die Firma auf: Die “alte”<br />
AG wur<strong>de</strong> umbenannt in Berlin-Ilsenburger Metallwerke AG, ihr<br />
verblieb die Kupferhütte Ilsenburg (in <strong>de</strong>r DDR bis zuletzt die<br />
schlimmste Giftschleu<strong>de</strong>r am Fuße <strong>de</strong>s Harzes), die 1934 in die<br />
Kupferwerke Ilsenburg AG ausgegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>. Das Ilsenburger<br />
Werk ist heute eine Produktionsstätte für Grobbleche <strong>de</strong>r<br />
Salzgitter AG. <strong>Der</strong> dam<strong>als</strong> wesentlich größere Teil <strong>de</strong>s Unternehmens,<br />
die Kupfer- und Messingwerke Finow (Mark), wur<strong>de</strong><br />
nach <strong>de</strong>r Betriebsaufspaltung 1934 später <strong>als</strong> “Finow Kupferund<br />
Messingwerke AG” eine AEG-Tochter, die <strong>de</strong>n Krieg zwar<br />
völlig unbeschädigt überstand, aber 1945 von <strong>de</strong>n Sowjets<br />
komplett <strong>de</strong>montiert und dann in die Luft gesprengt wur<strong>de</strong>.<br />
Los 719 Schätzwert 100-150 €<br />
Kursächsische Braunkohlenwerke AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark Jan. 1922<br />
(Auflage 1500, R 10) EF-VF<br />
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1921, Betrieb <strong>de</strong>r Braunkohlegrube “Präsi<strong>de</strong>nt” bei<br />
Fürstenberg a.O. (nahe <strong>de</strong>m heutigen Eisenhüttenstadt). Nach<br />
<strong>de</strong>m Konkurs 1927 ging aufgrund von Sicherungsübereignungsverträgen<br />
das gesamte Anlagevermögen an <strong>de</strong>n Großaktionär<br />
“Märkische Elektrizitätswerk AG”.<br />
Nr. 722<br />
Los 723 Schätzwert 20-40 €<br />
Lan<strong>de</strong>sbank und Girozentrale<br />
Danzig-Westpreußen<br />
Danzig, 4,5 % Pfandbrief 200 RM<br />
25.1.1941 (R 4) EF<br />
Vignette mit Krantor in Danzig.<br />
Gründung 1924 <strong>als</strong> Danziger Hypothekenbank AG. Im April<br />
1925 fusionsweise Übernahme <strong>de</strong>r Danziger Roggenrentenbank<br />
AG. 1940 im Zuge <strong>de</strong>r Anglie<strong>de</strong>rung an das Deutsche<br />
Reich wur<strong>de</strong> die Gesellschaft in Lan<strong>de</strong>sbank und Girozentrale<br />
Danzig-Westpreußen umbenannt.<br />
Los 713 Schätzwert 500-625 €<br />
Kreis Altenaer Eisenbahn-AG<br />
Lü<strong>de</strong>nscheid, Aktie 2.700 RM 1.3.1943<br />
(R 12), ausgestellt auf das Amt Halver. In<br />
dieser Urkun<strong>de</strong> waren folgen<strong>de</strong> Aktien<br />
zusammengefaßt: 18 Lit. A, 3 Lit. B und 6<br />
Lit. C VF<br />
Originalunterschriften. Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />
Zwei Rostfleckchen.<br />
Gründung 1886 in Altena, ab 1905 in Lü<strong>de</strong>nscheid ansässig.<br />
Erste Strecke Altena-Lü<strong>de</strong>nscheid (14,5 km Schm<strong>als</strong>pur). Bis<br />
1905 wuchs das Streckennetz im Kreis Lü<strong>de</strong>nscheid auf 41<br />
km an, dazu kamen folgen<strong>de</strong> Strecken: Lü<strong>de</strong>nscheid-Augustenthal-Werdohl;<br />
Schalksmühle-Halver; Verbindung Lü<strong>de</strong>nscheid<br />
zum DR-Bahnhof. 1953 Vergleichsverfahren. Strecken<br />
von 1949 bis 1967 bis auf 700 m Restgleis sukzessive stillgelegt.<br />
1976 Umfirmierung in Märkische Eisenbahngesellschaft.<br />
Los 717 Schätzwert 30-75 €<br />
Krögiser Bank AG<br />
Meißen, Aktie 100 RM 5.7.1937 (Auflage<br />
600, R 4) EF-<br />
Gründung 1863 <strong>als</strong> Ländlicher Vorschußverein zu Krögis. 1870<br />
in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt. Gründungszweck war die Sammlung<br />
<strong>de</strong>r ländlichen Spargel<strong>de</strong>r, die zur Gewährung gesicherter Hypothekenkredite<br />
verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n sollten. 1918 Sitzverlegung<br />
nach Meißen, 1920 umbenannt in Krögiser Bank.1947 Löschung<br />
<strong>de</strong>r AG im Han<strong>de</strong>lsregister.<br />
Los 720 Schätzwert 150-300 €<br />
Kyffhäuser Kleinbahn-AG<br />
Kelbra a. Kyffh., Namens-Aktie 400 RM<br />
25.2.1929 (Blankette, R 12) EF<br />
Nicht lochentwertet (RB). Nur diese eine Blankette<br />
lag im Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1913 <strong>als</strong> Kyffhäuser Kleinbahn-AG, ab 1943 Kyffhäuser<br />
Eisenbahn-AG. Die Bahn mit einer Länge von knapp 30 km<br />
lag in Thüringen, 50 km nördlich von Erfurt und verband die Orte<br />
Berga-Kelbra-Artern. Großaktionäre 1943 waren mit 33 % <strong>de</strong>r<br />
Staat Preußen und mit 33 % die Provinz Sachsen. 1949 Übernahme<br />
durch die Reichsbahn, 1966 fuhr <strong>de</strong>r letzte Personenzug.<br />
Los 724 Schätzwert 15-30 €<br />
Lan<strong>de</strong>sbank und<br />
Girozentrale Westmark<br />
Saarbrücken, 4 % Pfandbrief 500 RM<br />
1.7.1942 (R 4) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1941 unter Übernahme folgen<strong>de</strong>r Institutionen: Hypothekenbank<br />
Saarbrücken AG, Allgemeine Bo<strong>de</strong>nkreditbank,<br />
Deutsche Girozentrale-Deutsche Kommunalbank (Geschäftsstelle<br />
Saarbrücken), Bayerische Gemein<strong>de</strong>bank (Zweigstelle<br />
Kaiserslautern), Pfälzische Wirtschaftsbank, Gem. AG.<br />
Los 714 Schätzwert 60-120 €<br />
Kreis-Hypothekenbank Lörrach<br />
Lörrach, Ba<strong>de</strong>n, Aktie 100 RM 1.8.1926<br />
(Auflage 5680, R 5) EF-VF<br />
Uralte Regionalbank, gegrün<strong>de</strong>t bereits 1868 durch <strong>de</strong>n Kreisausschuss<br />
<strong>de</strong>s Kreises Lörrach. Börsennotiz: Freiverkehr<br />
Mannheim. 1936 außer<strong>de</strong>m Übernahme eines Reisebüros in<br />
Lörrach. Eine Beteiligung bestand an <strong>de</strong>r AG für Hypothekenverkehr,<br />
Basel. 1953 einer <strong>de</strong>r ersten Bankzusammenbrüche<br />
<strong>de</strong>r jungen Bun<strong>de</strong>srepublik.<br />
Los 718 Schätzwert 25-50 €<br />
Kupferwerk Ilsenburg AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 RM Sept. 1934<br />
(Auflage 1000, R 4) EF<br />
Gründung <strong>de</strong>s Ilsenburger Kupferhammers bereits 1595. 1841<br />
Inbetriebnahme einer wasserbetriebenen Walzhütte für Kupfer<br />
und Blei durch die Industriellenfamilie Hirsch. Gründung <strong>de</strong>r AG<br />
Los 721 Schätzwert 15-30 €<br />
Land Braunschweig<br />
Braunschweig, Schuldv. 50 RM 1.11.1927<br />
(R 5) EF-VF<br />
Anleiheablösungsschuld.<br />
Los 722 Schätzwert 15-30 €<br />
Land Thüringen<br />
Weimar, Schuldv. 100 RM 1.2.1928 (R 5)<br />
EF-<br />
Ablösungsanleihe, mit anhängen<strong>de</strong>m Auslosungsschein.<br />
Recht <strong>de</strong>korativ gestaltet.<br />
Los 725 Schätzwert 30-75 €<br />
Lan<strong>de</strong>sbank Westsachsen AG<br />
Plauen i.V. , Aktie 100 RM Aug. 1927<br />
(Auflage 3200, nach Kapit<strong>als</strong>chnitt von<br />
1934 und Nennwertvereinheitlichung von<br />
1937 noch 1990, R 2) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1922 in Auerbach i.V. <strong>als</strong> “Staats- und Bezirksbank<br />
Obervogtland AG”, 1924 umfirmiert wie oben, 1927 Sitzverlegung<br />
nach Plauen. Zweignie<strong>de</strong>rlassungen in Auerbach, Falkenstein,<br />
Klingenthal, Lengenfeld und Oelsnitz. Das Institut stand<br />
<strong>de</strong>r Sächsischen Staatsbank nahe. Als Spätfolge <strong>de</strong>r Bankenkrise<br />
1934 Kapit<strong>als</strong>chnitt 5:1, wobei <strong>de</strong>r Nennwert <strong>de</strong>r Aktien<br />
auf 20 RM bzw. 200 RM geän<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>. 1937 durch Überdruck<br />
auf 100-RM-Aktien vereinheitlicht, die auf 200 RM umgestempelten<br />
1.000-RM-Aktien kamen außer Verkehr.<br />
67
Los 726 Schätzwert 25-50 €<br />
Lan<strong>de</strong>sgasversorgung Sachsen AG<br />
Leipzig, Aktie 1.000 RM 1.8.1932<br />
(Auflage 5000, R 3) EF<br />
Gründung 1928, Firmensitz ab 1939 in Markkleeberg. Großaktionäre<br />
(1943): AG Sächsische Werke, Dres<strong>de</strong>n (52,9%), Energie<br />
AG, Leipzig-Markkleeberg (46,1%).<br />
Los 727 Schätzwert 200-250 €<br />
Lan<strong>de</strong>shauptstadt Darmstadt<br />
Darmstadt, 9 % Schuldv. 50.000 Mark<br />
20.1.1923 (Auflage 900, R 10) VF<br />
Sehr schöne Art Deco-Umrandung, Stadtwappen<br />
im Unterdruck. Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Los 728 Schätzwert 50-100 €<br />
Lan<strong>de</strong>shauptstadt Darmstadt<br />
Darmstadt, 8 % Schuldv. 2.000 RM<br />
1.4.1926 (Auflage 300, R 6) EF<br />
Großformatiges Papier mit riesigem Wappen im<br />
Unterdruck.<br />
Los 730 Schätzwert 400-500 €<br />
Landgesellschaft<br />
Eigene Scholle GmbH<br />
Frankfurt a. O., Anteilschein 5.000 Mark<br />
18.10.1912. Grün<strong>de</strong>remission (R 11),<br />
ausgestellt auf <strong>de</strong>n Gutsbesitzer<br />
Dschenkig, Tzschetzschnow VF+<br />
Originalunterschriften. Zuvor unbekannt gewesen,<br />
nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Ursprünglich gegrün<strong>de</strong>t 1910 zwecks Bau und Verwaltung <strong>de</strong>r<br />
Arbeiterwohnungen <strong>de</strong>r Grube Ilse bei Senftenberg (Nie<strong>de</strong>rlausitz),<br />
einer <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten Braunkohlengruben <strong>de</strong>s Reviers,<br />
und weiterer Betriebe. <strong>Der</strong> Nation<strong>als</strong>ozialismus bediente sich<br />
dann dieser Landgesellschaft für seine Zwecke, was ihr eine ü-<br />
beraus wichtige und facettenreiche Geschichte bescherte: Nach<br />
<strong>de</strong>r “Machtergreifung” verfügte das Deutsche Reich über 53,4 %<br />
<strong>de</strong>s knapp 4,2 Mio. RM betragen<strong>de</strong>n Stammkapit<strong>als</strong>, 24,3 % besaß<br />
<strong>de</strong>r Provinzialverband <strong>de</strong>r Provinz Bran<strong>de</strong>nburg, 1,1 % das<br />
Stift Neuzelle. <strong>Der</strong> Rest verteilte sich auf 58 Landkreise sowie<br />
141 Banken, Firmen und Privatpersonen. Gegenstand <strong>de</strong>s Unternehmens<br />
war nach einer Satzungsän<strong>de</strong>rung 1938 “die Neubildung<br />
<strong>de</strong>utschen Bauerntums nach Maßgabe <strong>de</strong>r Gesetze und <strong>de</strong>r<br />
Richtlinien <strong>de</strong>r Reichsregierung”. Bereits ab 1934 wur<strong>de</strong>n jährlich<br />
etwa ein dutzend Landgüter erworben, auch aus jüdischem<br />
Besitz, mit Flächen von 3.000 - 5.000 ha pro Jahr. Diese wur<strong>de</strong>n<br />
dann für die Ansiedlung von Neubauern unter Fe<strong>de</strong>rführung <strong>de</strong>s<br />
“Rasse- und Siedlungshauptamtes <strong>de</strong>r SS” parzelliert. Wie das<br />
geschah, erläutert beispielhaft <strong>de</strong>r Geschäftsbericht 1938 für die<br />
Neubauernsiedlung Mehrow (Kreis Nie<strong>de</strong>rbarnim, zuvor ein hoch<br />
verschul<strong>de</strong>tes Rittergut <strong>de</strong>r Besitzerin Anna Bothe): “Die Aufteilung<br />
erfolgt, wie alle Siedlungen, durch die Gesellschaft nach <strong>de</strong>n<br />
Richtlinien für die Neubildung <strong>de</strong>utschen Bauerntums, die Auswahl<br />
<strong>de</strong>r Neubauern unter Beachtung <strong>de</strong>r Richtlinien <strong>de</strong>s Reichsnährstan<strong>de</strong>s<br />
von <strong>de</strong>r SS bzw. SA. Die ausgewählten SS-Männer<br />
erhalten zur Bestreitung <strong>de</strong>r Anzahlung und <strong>de</strong>r Beschaffung <strong>de</strong>s<br />
Inventars zusätzliche Mittel <strong>de</strong>r SS aus <strong>de</strong>n Mitteln <strong>de</strong>s Rasseund<br />
Siedlungsamtes, die SA-Männer Mittel aus <strong>de</strong>m Dankopfer<br />
<strong>de</strong>r Nation. Bei <strong>de</strong>r Planung und Ausgestaltung <strong>de</strong>r Neubauerndörfer<br />
sind die Wünsche und Vorschläge <strong>de</strong>r SS bzw. <strong>de</strong>r SA<br />
weitgehend berücksichtigt wor<strong>de</strong>n.” Ein Teil dieser Mustersiedlungen<br />
steht heute unter Denkm<strong>als</strong>chutz. Ein weiteres Tätigkeitsgebiet<br />
<strong>de</strong>r Landgesellschaft waren Aufträge <strong>de</strong>r Wehrmacht zur<br />
Beschaffung von Übungsplatzgelän<strong>de</strong>n.<br />
Nr. 730 Nr. 732<br />
t<strong>als</strong> 1941 wur<strong>de</strong>n die 15250 Stück 1.000-RM-Aktien<br />
nicht einzeln gedruckt, son<strong>de</strong>rn in 9 unterschiedlich<br />
großen Global-Aktien verbrieft. Im<br />
Reichsbankschatz lagen sämtliche Global-Aktien,<br />
außer die Urkun<strong>de</strong> über die Stück 1860 Aktien<br />
(11,6 %) die <strong>de</strong>r Elektrowerke AG in Berlin gehörten.<br />
Hier angeboten das letzte noch verfügbare<br />
Stück.<br />
Gründung 1910 zwecks Stromversorgung <strong>de</strong>r Leipziger Außenbahn-AG<br />
und <strong>de</strong>r benachbarten preußischen Ortschaften.<br />
Bald darauf wur<strong>de</strong>n auch die (sächsischen) Amtshauptmannschaften<br />
Leipzig, Borna, Grimma und Rochlitz sowie die (preußischen)<br />
Kreise Delitzsch, Merseburg, Torgau, Querfort und Ekkartsberga<br />
<strong>als</strong> Stromabnehmer gewonnen. Die im Kraftwerk<br />
Kulkwitz verstromte Braunkohle gewann die Ges. im eigenen<br />
Tagebau (Carolaschacht, König-Albert-Schacht). Anfang <strong>de</strong>r<br />
1930er Jahre wur<strong>de</strong> die Energie AG Leipzig (Enag) <strong>de</strong>r Hauptstromabnehmer<br />
zur Weiterverteilung. 1937 Einglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />
Leipziger Braunkohlenwerke AG in Kulkwitz, nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>ren AK<br />
schrittweise zu 100 % übernommen wor<strong>de</strong>n war. Börsennotiz<br />
Berlin, Dres<strong>de</strong>n und Leipzig, größter Einzelaktionär war die AG<br />
Sächsische Werke (30,5 %).<br />
Los 734 Schätzwert 200-250 €<br />
Landshuter Kunstmühle<br />
C. A. Meyer’s Nachfolger AG<br />
Landshut, Aktie 1.000 Mark 1.6.1922<br />
(Auflage 1700, R 8) EF<br />
Bereits 1489 wird am Landshuter Hammerbach eine Papiermühle<br />
gebaut. 1871 erwerben Christian Meyer und Viktoria<br />
Leinfel<strong>de</strong>r die Papiermühle, brechen sie sogleich ab und errichten<br />
an <strong>de</strong>r Stelle die noch heute stehen<strong>de</strong> fünfstöckige Getrei<strong>de</strong>mühle.<br />
1898 nach <strong>de</strong>m Tod von Christian Meyer Umwandlung<br />
in eine AG. 1936 und 1970 wird die Mühle jeweils<br />
total umgebaut und erneuert. 1985 Spezialisierung auf die Bio-<br />
Vermahlung, 1996 <strong>als</strong> erste Mühle in ganz Europa nach <strong>de</strong>r<br />
EG-Öko-Audit-Verordnung zertifiziert. Noch heute bestehen<strong>de</strong><br />
AG, <strong>de</strong>ren Aktien gesuchte Liebhaberstücke im Nebenwertemarkt<br />
sind.<br />
Los 729 Schätzwert 15-30 €<br />
Lan<strong>de</strong>shauptstadt Darmstadt<br />
Darmstadt, Schuldv. 25 RM 1.5.1929 (R 3)<br />
EF<br />
Ablösungsanleihe, Auslosungsschein anhängend.<br />
Los 731 Schätzwert 300-375 €<br />
Landgesellschaft<br />
Eigene Scholle GmbH<br />
Frankfurt a. O., Anteilschein 2.200 RM<br />
21.12.1926 (R 10), ausgestellt auf<br />
Fräulein Margarete Delbrück, Berlin VF+<br />
Originalunterschriften. Zuvor unbekannter Jahrgang,<br />
nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriges Los.<br />
Los 732 Schätzwert 300-375 €<br />
Landkraftwerke Leipzig AG<br />
Kulkwitz bei Leipzig, Global-Aktie 500 x<br />
1.000 RM 1.4.1941, verbriefte die 3,1 %-<br />
Anteile <strong>de</strong>r Kreis-Kommunalverbän<strong>de</strong><br />
Merseburg bzw. Querfurt (R 9) VF<br />
Maschinenschriftliche Ausfertigung mit Originalunterschriften.<br />
Bei Neustückelung <strong>de</strong>s Aktienkapi-<br />
Los 733 Schätzwert 30-90 €<br />
Landshuter Keks- und<br />
Nahrungsmittelfabrik AG<br />
Landshut, Bayern, Aktie 1.000 Mark<br />
30.9.1920 (Auflage 1900, R 2) EF<br />
Großes Hochformat, feine Zierumrandung.<br />
Gründung 1912 <strong>als</strong> “Landshuter Bisquit- & Keksfabrik H.L.<br />
Klein AG”. 1918 übernahm die Kaiser-Otto AG Nahrungsmittelfabriken,<br />
Heilbronn die Aktienmehrheit, zugleich umbenannt in<br />
“Landshuter Keks- und Nahrungsmittelfabrik AG” und 1925 in<br />
“Landshuter Keks- und Schokola<strong>de</strong>nfabrik AG”. Hergestellt<br />
wur<strong>de</strong>n Back-, Teig- und Zuckerwaren aller Art sowie Schokola<strong>de</strong><br />
unter <strong>de</strong>r Marke “Zugspitze”. Notiert im Freiverkehr München,<br />
letzter Großaktionär war <strong>de</strong>r Zwiebackfabrikant Carl<br />
Brandt. 1951 umgewan<strong>de</strong>lt in die “C.& F. Brandt Schokola<strong>de</strong>nfabrik<br />
“Zugspitze” GmbH”. Heute ist das Landshuter Werk eine<br />
wichtige Produktionsstätte <strong>de</strong>r Brandt Zwieback Schokola<strong>de</strong>n<br />
GmbH + Co. KG, Hagen.<br />
Los 735 Schätzwert 25-75 €<br />
Langbein-Pfanhauser Werke AG<br />
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 3.6.1920<br />
(Auflage 750, R 4) EF<br />
Gründung 1907 durch Fusion <strong>de</strong>r Dr. G. Langbein & Co. in<br />
Leipzig (gegr. 1881) mit Filialen in Berlin, Solingen, Wien, Mailand<br />
und Brüssel mit <strong>de</strong>r Firma Wilh. Pfanhauser in Wien (gegr.<br />
1873). Fabriken für Galvanotechnik und Elektrochemie sowie<br />
Dynamo- und Maschinenbau in Leipzig und Oerlikon/Schweiz.<br />
Seinerzeit in Leipzig börsennotiert. 1948 in <strong>de</strong>r DDR enteignet,<br />
68
daraufhin Sitzverlegungen nach Düsseldorf (1951), Neuss<br />
(1953) und zurück nach Düsseldorf (1999). 2001 aufnehmen<strong>de</strong><br />
Gesellschaft bei <strong>de</strong>r Fusion mit <strong>de</strong>r Vereinigte Deutsche Nikkel<br />
AG, <strong>de</strong>r Hindrichs-Auffermann AG und <strong>de</strong>r DOAG AG, zugleich<br />
Umfirmierung in VDN Vereinigte Deutsche Nickel-Werke<br />
AG. 2005 Eröffnung <strong>de</strong>s Insolvenzverfahrens.<br />
Das Leipziger Brauhaus zu Reudnitz in <strong>de</strong>r Mühlstraße<br />
Los 736 Schätzwert 20-40 €<br />
Lapp-Finze Eisenwarenfabriken-AG<br />
K<strong>als</strong>dorf bei Graz, Aktie 1.000 RM Aug.<br />
1939 (Auflage 1400, R 5) EF<br />
Gründung 1912 durch Umwandlung <strong>de</strong>r Firma Adolf Finze &<br />
Co. k.k. priv. Metall-, und Eisenwaren-, Schrauben-, Nieten-,<br />
Draht- und Drahtstifte-Fabrik. 1939 umbenannt wie oben.<br />
1979 Übernahme durch <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Dachfensterhersteller<br />
Roto Frank AG, Leinfel<strong>de</strong>n-Echterdingen.<br />
Los 737 Schätzwert 20-50 €<br />
Lebrecht Müllers Erben AG<br />
Litzmannstadt, Aktie 1.000 RM März<br />
1942 (Auflage 2400, R 4) EF<br />
Unentwertet.<br />
Gründung 1870, lt. Hauptversammlung vom 23.12.1941 wur<strong>de</strong><br />
die Satzung <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Aktiengesetz angepaßt und neu<br />
gefaßt. Herstellung und Vertrieb sowie die Ausrüstung von Textilerzeugnissen<br />
aller Art. Haupterzeugnisse: Baumwoll-, und<br />
kunstsei<strong>de</strong>ne Gewebe.<br />
nach und nach die Brauerei Humbser-Geismann AG in Fürth. 52<br />
eigene Wirtschaften. Börsennotiz München. 1972 Mega-Fusion<br />
mit sechs weiteren Brauereien zur Patrizier-Bräu AG.<br />
Los 740 Schätzwert 50-100 €<br />
Leerer Heringsfischerei AG<br />
Leer i. Ostfr., Aktie 1.000 RM Juni 1942<br />
(Auflage 400, R 5) EF<br />
Gründung 1905, Seefischfang mit anfänglich 5 Stahldampfloggern.<br />
Börsennotiz: Freiverkehr Hamburg und Bremen. 1957<br />
Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Em<strong>de</strong>r Heringsfischerei und <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />
Großer Kurfürst, 1961 Umwandlung in eine gemeinsame<br />
GmbH. 1969 En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Fangfahrten und Sitzverlegung<br />
nach Bremerhaven, 1976 Liqiudation.<br />
Los 742 Schätzwert 15-30 €<br />
Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz<br />
Riebeck & Co. AG<br />
Leipzig, Aktie 1.000 RM 1.8.1933<br />
(Auflage 7000, R 2) EF<br />
Die Brauerei grün<strong>de</strong>te 1862 Adolf Schrö<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r dam<strong>als</strong> noch<br />
selbständigen Vorortgemein<strong>de</strong> Reudnitz. 1871 wur<strong>de</strong> das konkursreife<br />
Unternehmen an einige Leipziger Bürger unter Führung<br />
<strong>de</strong>s Industriellen Carl Adolf Riebeck veräußert und 1887 in eine<br />
AG umgewan<strong>de</strong>lt. Die Brauerei in <strong>de</strong>r Mühlstr. 13 wur<strong>de</strong> nun sehr<br />
expansiv geführt, bis zum Ausbruch <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges hatte sich<br />
<strong>de</strong>r Absatz auf 400.000 Hektoliter jährlich mehr <strong>als</strong> verdoppelt.<br />
1912 Errichtung eines Zweigbetriebes in Berlin durch Anpachtung<br />
<strong>de</strong>r Germaniabrauerei in <strong>de</strong>r Frankfurter Allee 53/55. 1938<br />
Umfirmierung in Riebeck-Brauerei AG. Inzwischen mit in <strong>de</strong>r Spitze<br />
2 Mio. Hektoliter im Jahr Ausstoß <strong>de</strong>r größte mittel<strong>de</strong>utsche<br />
Brauerei-Konzern und die viertgrößte Brauerei <strong>de</strong>s Deutschen<br />
Reichs. Eigene Braustätten in Leipzig, Erfurt, Altenburg i.Th., Gera<br />
und Gräfenthal (Thür.) sowie Mehrheitsbeteiligungen an weiteren<br />
19 Brauereien (die größte Beteiligung 1943 war die an <strong>de</strong>r<br />
Actien-Brauerei Neustadt-Mag<strong>de</strong>burg). Börsennotiz Berlin und<br />
Leipzig. 1946 enteignet und weitergeführt <strong>als</strong> VEB Lan<strong>de</strong>s-Brauerei<br />
Leipzig, ab 1959 mit weiteren Betrieben vereinigt zur VEB<br />
Sachsen-Bräu Leipzig, ab 1968 VEB Getränkekombinat Leipzig.<br />
Die AG wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> reaktiviert, wobei sich auch die<br />
Familie Oetker (Ra<strong>de</strong>berger) engagierte. Dennoch kam die Brauerei<br />
nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> zunächst zum Getränkeriesen Brau und<br />
Brunnen, nach <strong>de</strong>ssen Sturz 2005 <strong>als</strong> “Leipziger Brauhaus zu<br />
Reudnitz GmbH” aber schließlich doch zur Ra<strong>de</strong>berger-Gruppe.<br />
Los 743 Schätzwert 200-250 €<br />
Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz<br />
Riebeck & Co. AG<br />
Leipzig, 5 % Teilschuldv. 100 RM Dez.<br />
1936 (Auflage 5010, R 9) EF<br />
Originalunterschriften. Nur 8 Stück lagen im<br />
Reichsbankschatz.<br />
Los 744 Schätzwert 300-375 €<br />
Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz<br />
Riebeck & Co. AG<br />
Leipzig, 5 % Teilschuldv. 1.000 RM Dez.<br />
1936 (Auflage 3600, R 10) EF-<br />
Originalunterschriften. Zuvor völlig unbekannt gewesen!<br />
Von <strong>de</strong>n lediglich 3 im Reichsbankschatz<br />
gefun<strong>de</strong>nen Stücken das allerletzte noch verfügbare.<br />
Los 745 Schätzwert 225-300 €<br />
Leipziger Han<strong>de</strong>ls- und Verkehrs-<br />
Bank AG vorm.<br />
Leipziger Central-Viehmarkts-Bank<br />
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 21.3.1923<br />
(Auflage 62000, R 9) EF<br />
Großformat.<br />
Gründung 1867 <strong>als</strong> Pfaffendorfer Han<strong>de</strong>lsverein A. Klarner &<br />
Co. KG, seit 1877 Genossenschaftsbank und seit 1891 AG <strong>als</strong><br />
“Leipziger Central-Viehmarkts-Bank”. 1919 umbenannt in<br />
“Leipziger Han<strong>de</strong>ls- und Verkehrsbank”, ab 1941 nur noch<br />
kurz “Han<strong>de</strong>lsbank”. Das Institut (geschäftsansässig Leipzig C<br />
1, Kurprinzstr. 9) beschäftigte zuletzt ca. 130 Mitarbeiter und<br />
war in Leipzig auch börsennotiert.<br />
I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie fplgen<strong>de</strong>s Los.<br />
Los 738 Schätzwert 25-50 €<br />
Lech-Elektrizitätswerke AG<br />
Augsburg, Aktie 1.000 RM Dez. 1929<br />
(Auflage 38500, R 3) EF<br />
Bei <strong>de</strong>r Gründung 1903 durch die Elektrizitäts-AG W. Lahmeyer<br />
& Co. brachten diese ihre von 1896 datieren<strong>de</strong> Konzessionsverträge<br />
mit <strong>de</strong>m Bayerischen Staat zur Ausnutzung <strong>de</strong>r Lechwasserkräfte<br />
unterhalb von Ausgburg bis zur Donau ein, außer<strong>de</strong>m<br />
das Wasserkraftwerk Gersthofen zur öffentlichen Stromversorgung<br />
<strong>de</strong>r Stadt Augsburg mit Umgebung. 1904 wur<strong>de</strong> in<br />
Gersthofen zusätzlich ein Dampfkraftwerk errichtet. Im Laufe<br />
<strong>de</strong>r Zeit kamen sechs weitere Wasserkraftwerke am Lech und<br />
<strong>de</strong>r Unteren Iller hinzu. 1913 Vertrag mit <strong>de</strong>m Bayerischen Staat<br />
über die öffentliche Stromversorgung im Überlandgebiet <strong>de</strong>s<br />
Regierungsbezirks Schwaben und eines Teils von Oberbayern<br />
(Versorgung von 627 Gemein<strong>de</strong>n und 38 städtischen Elektrizitätswerken).<br />
Ab 1933 Verbundbetrieb mit <strong>de</strong>m Rheinisch-Westfälischen<br />
Elektrizitätswerk über die 100 kV-Leitung Meitingen-<br />
Hoheneck. <strong>Der</strong> bis heute börsennotierte regional be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> E-<br />
nergieversorger gehört mehrheitlich <strong>de</strong>m RWE-Konzern, eine<br />
kleinere Beteiligung hält <strong>de</strong>r Bezirk Schwaben.<br />
Los 741 Schätzwert 100-200 €<br />
Leipziger Baumwollweberei<br />
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 1.5.1888<br />
(Auflage 300, R 5) EF<br />
Gründung 1886. Die Rohweberei ist hervorgegangen aus <strong>de</strong>r<br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 18. Jh. von Gebr. Krause geschaffenen und von C.M.<br />
Riedig erweiterten Betriebsanlage. <strong>Der</strong> Betrieb wur<strong>de</strong> 1929<br />
stillgelegt, jedoch Anfang 1931 wie<strong>de</strong>r aufgenommen. 1947 in<br />
Baumwollweberei Wolkenburg umbenannt. 1953 verstaatlicht.<br />
1964 VEB Malitex Hohenstein-Ernsthal, 1990 Malitex GmbH,<br />
1991 Schließung <strong>de</strong>s Werkes Wolkenburg.<br />
Nr. 742 Nr. 744<br />
Los 746 Schätzwert 150-250 €<br />
Leipziger Messe- und Ausstellungs-AG<br />
Leipzig, Aktie 1.000 RM 15.2.1925<br />
(Auflage 650, nach diversen<br />
Kapitalmaßnahmen nur noch 45 Stück,<br />
die sämtlich im Reichsbankschatz lagen,<br />
R 7) UNC-EF<br />
Faksimile-Unterschrift u.a. von Oberbürgermeister<br />
(1918-30) Dr. Karl Wilhelm August Rothe für das<br />
Aufsichtsrats-Präsidium. Sämtliche Aktienausgaben<br />
<strong>de</strong>r Leipziger Messe waren zuvor völlig unbekannt<br />
gewesen!<br />
Gründung 1923 zwecks “För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Leipziger Messe mit<br />
<strong>de</strong>m gemeinnützigen Ziel <strong>de</strong>r Hebung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Warenausfuhr<br />
durch Beschaffung und Vermietung von Räumen und<br />
Plätzen zur Ausstellung von Industrie-Erzeugnissen.” Die Weltwirtschaftskrise<br />
traf die Leipziger Messe so hart, daß sie 1933<br />
ihre Grundstücke, sonstige Sachanlagen und das Umlaufvermögen<br />
(soweit nicht für Durchführung <strong>de</strong>s Messebetriebes unbedingt<br />
erfor<strong>de</strong>rlich) an das Leipziger Messamt verkaufen<br />
musste, das im Gegenzug nom. 3,85 Mio. Aktien unentgeltlich<br />
für eine Kapitalherabsetzung auf nur noch o,4 Mio. RM zur Verfügung<br />
stellte und außer<strong>de</strong>m auf die Erfüllung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n<br />
For<strong>de</strong>rungen verzichtete. <strong>Der</strong> Messe- und Ausstellungs-AG<br />
Los 739 Schätzwert 30-75 €<br />
Le<strong>de</strong>rer-Bräu AG<br />
Nürnberg, VZ-Aktie A 500 RM Jan. 1930<br />
(Auflage 2250, R 5) EF<br />
Die Braustätte in <strong>de</strong>r Bärenschanzstr. 48 existiert schon seit<br />
1575, im Jahr 1890 von <strong>de</strong>r Bierbrauereigesellschaft vorm<strong>als</strong><br />
Gebrü<strong>de</strong>r Le<strong>de</strong>rer AG übernommen. 1928 Umfirmierung in Le<strong>de</strong>rer-Bräu<br />
AG. 1919/20 Lohnsudvertrag mit <strong>de</strong>r Genossenschaftsbrauerei<br />
für Nürnberg, Fürth und Umgebung. Ferner ü-<br />
bernommen die Brauerei Güttinger in Lauf (1921), die Brauereien<br />
Finkler & Lehner in Gunzenhausen (1922), die Brauerei<br />
Schübel in Rückersdorf (1924), die Brauerei Gloßner in Wengen<br />
(1927), die Brauerei Dietrich Müller in Hersbruck (1929) sowie<br />
Nr. 745 Nr. 748<br />
69
lieb fortan mit knapp 50 Mitarbeitern nur noch die Verwaltung<br />
und Vermietung <strong>de</strong>r Meßräume in <strong>de</strong>n jetzt verkauften Objekten.<br />
Aktionäre waren nunmehr das Leipziger Messamt (ca. 90<br />
%) und die Hamburg-Amerika-Linie (HAPAG, ca. 9 %). Zuletzt<br />
wur<strong>de</strong> das Reichsmesseamt Leipzig alleiniger Aktionär. 1951<br />
Löschung <strong>de</strong>r AG im Han<strong>de</strong>lsregister. Die Leipziger Messe dagegen<br />
bestand <strong>als</strong> Frühjahrs- und Herbstmesse fort und entwickelte<br />
sich zu DDR-Zeiten trotz Kaltem Krieg zur wichtigsten<br />
Kontakt-Plattform im Ost-West-Han<strong>de</strong>l.<br />
Los 750 Schätzwert 225-300 €<br />
Leipziger Pianoforte- und<br />
Phonolafabriken<br />
Hupfeld - Gebr. Zimmermann AG<br />
Leipzig, Aktie 100 RM 7.1.1927 (Auflage<br />
6800, R 10) VF<br />
Sehr <strong>de</strong>korativ, zwei Vignetten mit Klavier und<br />
Konzertflügel sowie zwei Vignetten mit Zimmermann-<br />
bzw. Hupfeld-Logo. Zuvor völlig unbekannt<br />
gewesene Ausgabe, lediglich 4 Stück wur<strong>de</strong>n im<br />
Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />
zeitweise einer <strong>de</strong>r 30 großen DAX-Werte. Zuvor<br />
völlig unbekannt gewesene Emission.<br />
Gründung <strong>de</strong>r Einzelfirma Leonhard Tietz 1879 in Str<strong>als</strong>und <strong>als</strong><br />
Kurz-, Weiß- und Wollwarengeschäft. Durch feste niedrige Preise<br />
gewann das Geschäft so viele Kun<strong>de</strong>n, daß es innerhalb weniger<br />
Jahre dreimal vergrößert wer<strong>de</strong>n mußte. 1889 Gründung<br />
<strong>de</strong>r ersten Filiale in Elberfeld, danach schlagartige Expansion<br />
vor allem im west<strong>de</strong>utschen Raum, ab 1929/30 auch in Schlesien<br />
und <strong>de</strong>m Frankfurter Raum. Seit 1905 “Leonhard Tietz<br />
AG”, 1933/36 umbenannt in West<strong>de</strong>utsche Kaufhof AG. <strong>Der</strong><br />
Kaufhof hatte jetzt über 13.000 Mitarbeiter, Großaktionäre waren<br />
zu dieser Zeit die Commerzbank, die Dresdner und die<br />
Deutsche Bank. 1945 waren lediglich 3 von 41 Filialen einigermaßen<br />
unzerstört, doch es folgte ein gewaltiger Wie<strong>de</strong>raufbau<br />
zum später zweitgrößten <strong>de</strong>utschen Kaufhauskonzern.<br />
1988 Einstieg bei Jet-Reisen und <strong>de</strong>r Media-Markt-Gruppe.<br />
1996 auf Wunsch <strong>de</strong>s späteren Großaktionärs Metro Verschmelzung<br />
mit <strong>de</strong>r ASKO und <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Metro-Aktivitäten<br />
zur heutigen METRO AG (Sitz Düsseldorf).<br />
Los 747 Schätzwert 175-300 €<br />
Leipziger Messe- und Ausstellungs-AG<br />
Leipzig, Aktie 10.000 RM 15.2.1925<br />
(Auflage 700, nach Kapitalherabsetzung<br />
und Neuausgabe 1933 nur noch 35<br />
Stück, die sämtlich im Reichsbankschatz<br />
lagen, R 7) UNC<br />
Faksimile-Unterschrift u.a. von Oberbürgermeister<br />
(1918-30) Dr. Karl Wilhelm August Rothe für das<br />
Aufsichtsrats-Präsidium.<br />
Nor<strong>de</strong>ingang Leipziger Messe um 1980<br />
Los 748 Schätzwert 300-375 €<br />
Leipziger Messe- und Ausstellungs-AG<br />
Leipzig, Aktie 10.000 RM Nov. 1941<br />
(Auflage nur 20 Stück, die sämtlich im<br />
Reichsbankschatz lagen, R 8) UNC<br />
Los 751 Schätzwert 30-90 €<br />
Leipziger Stahlfe<strong>de</strong>rfabrik<br />
Herm. Müller AG<br />
Leipzig-Lin<strong>de</strong>nau, Aktie 1.000 RM Okt.<br />
1922. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 4500, R 3) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1890, AG seit 27.9.1922. Herstellung und Vetrieb<br />
von Schreibfe<strong>de</strong>rn, Füllhalterfe<strong>de</strong>rn und Schreibutensilien aller<br />
Art. Firma nach <strong>de</strong>m Krieg nicht verlagert. 1950 ist die MEWA<br />
Vereinigung volkseigener Betriebe <strong>de</strong>r Metallwarenindustrie in<br />
Zwickau zum Treuhän<strong>de</strong>r bestellt.<br />
Los 752 Schätzwert 60-120 €<br />
Leipziger Westend-Baugesellschaft<br />
Schleussig, Aktie 1.000 Mark 1.7.1888.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1650, R 3) EF-VF<br />
Mit Originalunterschriften.<br />
Gründung 1888. Mit Straßen und Eisenbahngleisen erschloss<br />
die Gesellschaft ihre rd. 50 ha Bauland für Industrie, Mietwohnungs-<br />
und Siedlungsbau im Stadtteil Plagwitz. Außer<strong>de</strong>m Betrieb<br />
eines Mörtelwerkes, von Sand- und Kiesgruben und eines<br />
Fuhrgeschäftes in Leipzig-Lin<strong>de</strong>nau. Beteiligung an <strong>de</strong>r “Leipziger<br />
Ro<strong>de</strong>lbahn GmbH” (die seit 1993 <strong>als</strong> Museumsfeldbahn betriebene<br />
Kiesbahn Leipzig-Lin<strong>de</strong>nau). Firmenmantel 1989 verlagert<br />
nach Berlin (West) und Abwicklung, 1991 Hauptversammlung,<br />
1998 Leipziger Westend-Baugesellschaft AG i.A., Leipzig.<br />
Los 753 Schätzwert 25-75 €<br />
Leonhard Tietz AG<br />
Köln, VZ-Aktie 1.000 Mark 1.2.1921<br />
(Auflage 5000, nach Umstellung auf 100<br />
RM noch 2000 Stück, R 5. Die VZ-Aktien<br />
waren im Besitz eines Konsortiums, <strong>de</strong>m<br />
die Hausbanken und die Familie Tietz<br />
angehörten. Sie hatten einen 7 % nach -<br />
zahlbaren Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n-Vorzug und 10-<br />
faches, später sogar 30-faches Stimmrecht.<br />
1937 Umwandlung in Stammaktien) EF<br />
Faksimile-Unterschrift von Gen.-Dir. Alfr. Leonh.<br />
Tietz. Wirtschaftshistorisch be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s Stück,<br />
Los 754 Schätzwert 25-50 €<br />
Leopold David & Co. AG<br />
Altona, Aktie 1.000 Mark Juni 1922<br />
(Auflage 1000, R 4) EF<br />
Gründung 1895, AG seit 1921 unter <strong>de</strong>r Firma Weinimport- und<br />
Kommissions-AG, Altona. Im Mai 1922 umbenannt wie oben.<br />
Import und Export von Weinen und Spirituosen sowie Han<strong>de</strong>l mit<br />
diesen Waren, ferner Betrieb <strong>de</strong>s Lager-, Transport- und Speditionsgeschäfts.<br />
Los 755 Schätzwert 200-250 €<br />
Leykam-Josefsthal<br />
AG für Papier- und Druck-Industrie<br />
Graz, Sammelaktie 100 x 1.000 RM<br />
25.9.1943 (Auflage nur 10 Stück, R 9)<br />
VF+<br />
Seit mehr <strong>als</strong> 400 Jahren wird am Standort Gratwein Papier erzeugt.<br />
1793 erwarb Andreas Leykam die Papiermühle und<br />
baute sie zum be<strong>de</strong>utendsten Fabrikbetrieb in <strong>de</strong>r ganzen<br />
Steiermark aus. 1870 Umwandlung in eine AG. Mit Abstand<br />
größtes Unternehmen <strong>de</strong>r Papier- und Zellulose-Industrie in <strong>de</strong>r<br />
Monarchie. Hauptwerke: Gratwein bei Graz, Josefsthal bei Laibach<br />
und Zwischenwässern in Krain. 1952 umfirmiert in Leykam-Josefsthal<br />
AG für Papier- und Zellstoff-Industrie. Die Aktien<br />
notierten in Wien, Berlin, Dres<strong>de</strong>n und Frankfurt a.M. 1974<br />
Fusion mit <strong>de</strong>r Mürztaler Holzstoff- und Papierfabriks-AG Bruck<br />
zur “Leykam Mürztaler Papier und Zellstoff AG”. Mehrheitsaktionär<br />
war über ein Jahrhun<strong>de</strong>rt lang die Creditanstalt-Bankverein<br />
gewesen, die 1988 ihre Anteile an die Koninklijke Ne<strong>de</strong>rlandse<br />
Papierfabrieken (KNP) verkaufte. KNP LEYKAM Gratkorn<br />
wur<strong>de</strong> dann 1998 vom finnischen Papierkonzern Sappi ü-<br />
bernommen. Heute eines <strong>de</strong>r 7 europäischen Sappi-Werke.<br />
Los 756 Schätzwert 200-250 €<br />
Lin<strong>de</strong>ner Aktien-Brauerei<br />
Hannover-Lin<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark<br />
1.3.1922 (Auflage erst 11000, zuletzt <strong>als</strong><br />
200-RM-Aktie nur noch insgesamt 359<br />
Stück, R 7) EF-<br />
Gründung 1832 <strong>als</strong> Lagerbier-Brauerei, AG seit 1871. Nach vollständigem<br />
Umbau 1897/98 und 1908-12 eine <strong>de</strong>r größten<br />
Brauereien Deutschlands mit einer für die damalige Zeit mehr<br />
<strong>als</strong> beachtlichen Produktionsfähigkeit von 350.000 hl im Jahr.<br />
1904 Ankauf <strong>de</strong>r Weizenbierbrauerei von Jos. Hösel in Lin<strong>de</strong>n,<br />
1908 Erwerb <strong>de</strong>r Ostero<strong>de</strong>r Stadtbierbrauerei GmbH. 1909 Beteiligung<br />
bei <strong>de</strong>r Brauerei H. Langkopf GmbH in Peine (diese verkaufte<br />
danach nur noch Lin<strong>de</strong>ner Bier und wur<strong>de</strong> im Gegenzug<br />
- so ist das mit <strong>de</strong>r Malzfabrik Langkopf bis heute! - Malzlieferant).<br />
1917 Übernahme <strong>de</strong>r Germania-Brauerei GmbH in Hannover<br />
(gemeinsam mit <strong>de</strong>r Städtischen Lagerbierbrauerei und <strong>de</strong>r<br />
Vereinsbrauerei Herrenhausen). 1918 Beteiligung bei <strong>de</strong>r Bürgerliches<br />
Brauhaus AG. Außer<strong>de</strong>m beteiligt bei <strong>de</strong>r A. Schilling<br />
AG Brauerei und Mineralwasserfabrik in Celle. 1921 Fusion mit<br />
<strong>de</strong>r Schloß-Brauerei Schöneberg AG in Berlin (1926 wie<strong>de</strong>r ausgeglie<strong>de</strong>rt<br />
und verkauft). 1927 Erwerb <strong>de</strong>s Hofbrauhauses Hannover<br />
(Hinüberstr. 8). 1934 Verkauf <strong>de</strong>r Beteiligung an <strong>de</strong>r Kaiser-Brauerei<br />
AG in Hannover-Ricklingen. 1968 kam per Betriebsüberlassungsvertrag<br />
mit <strong>de</strong>m heutigen Großaktionär Brauereigil<strong>de</strong><br />
Hannover AG zur Braustätte Lin<strong>de</strong>n die Gil<strong>de</strong>-Brauerei<br />
hinzu - bei<strong>de</strong> für sich waren zu dieser Zeit schon die größten<br />
Brauereien in Nie<strong>de</strong>rsachsen. Umfirmiert 1968 in Lin<strong>de</strong>ner Gil<strong>de</strong>-Bräu<br />
AG und 1988 in Gil<strong>de</strong> Brauerei AG. Zum Konzern <strong>de</strong>r bis<br />
zuletzt in Hannover börsennotierten AG gehörte, neben <strong>de</strong>m Hofbrauhaus<br />
Wolters AG in Braunschweig (gegr. 1627, ab Okt.<br />
2006 privatisiert und eigenständig) vor allem die nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong><br />
auf <strong>de</strong>r grünen Wiese neu gebaute Hasserö<strong>de</strong>r Brauerei in<br />
Wernigero<strong>de</strong>/Harz, die in weniger <strong>als</strong> 10 Jahren zur viertgrößten<br />
<strong>de</strong>utschen Biermarke wur<strong>de</strong>. Dies weckte die Begehrlichkeit <strong>de</strong>s<br />
belgischen Interbrew-Konzerns (heute <strong>als</strong> InBev <strong>de</strong>r weltgrößte<br />
Brauereikonzern), <strong>de</strong>r sich nach einer emotional geführten Übernahmeschlacht<br />
2002 die Lin<strong>de</strong>ner Gil<strong>de</strong>-Brauerei einverleibte.<br />
Los 757 Schätzwert 20-40 €<br />
Lingner-Werke AG<br />
Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 RM 1.4.1928<br />
(Auflage 5000, R 2) EF<br />
Gründung 1911. Hervorgegangen aus <strong>de</strong>r 1888 gegrün<strong>de</strong>ten Firma<br />
Lingner & Kraft. Herstellung chemischer, pharmazeutischer,<br />
kosmetischer und technischer Artikel, von Nahrungs- und Genußmitteln<br />
sowie Seifen. Erzeugnisse u.a. das bekannte Odol Mundwasser<br />
(erstm<strong>als</strong> 1892 unter <strong>de</strong>r Firma Dresdner Chemisches Laboratorium<br />
Lingner GmbH auf <strong>de</strong>m Markt) und die Odol Zahnpasta.<br />
1938 Sitzverlegung nach Berlin. In <strong>de</strong>r DDR wur<strong>de</strong> die Tradition<br />
im Dresdner VEB Elbe-Chemie fortgesetzt. Heute die Firma<br />
Lingner + Fischer, zugehörig zum Konzern GlaxoSmithCline.<br />
Los 749 Schätzwert 200-250 €<br />
Leipziger Pianofortefabrik<br />
Gebr. Zimmermann AG<br />
Leipzig, Aktie 20 RM Mai 1925 (Auflage<br />
21000, R 8) EF-VF<br />
Sehr <strong>de</strong>korativ, drei Vignetten mit Klavieren und<br />
Konzertflügel.<br />
Gründung 1895. 1926 Anglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r “Ludwig Hupfeld AG”<br />
mit Werken in Dres<strong>de</strong>n, Böhlitz-Ehrenberg, Johanngeorgenstadt<br />
und Gotha, anschließend Umfirmierung in “Leipziger Pianoforte-<br />
und Phonolafabriken Hupfeld - Gebr. Zimmermann<br />
AG”. Weiter umfirmiert 1935 in Hupfeld - Gebr. Zimmermann<br />
AG und 1938 in Hupfeld-Zimmermann AG. Börsennotiz Berlin<br />
und Leipzig. 1946 enteignet, zu DDR-Zeiten Teil <strong>de</strong>r sog. “Pianounion”.<br />
Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> wird <strong>de</strong>r Betrieb in Böhlitz-Ehrenberg<br />
<strong>als</strong> Pianofortefabrik Leipzig GmbH & Co. KG reprivatisiert,<br />
das traditionsreiche ehemalige Hupfeld-Werk in Seifhennersdorf<br />
wird von <strong>de</strong>r Berliner Bechstein-Gruppe übernommen.<br />
Nr. 750 Nr. 755<br />
70
Los 758 Schätzwert 50-100 €<br />
Linke-Hofmann-Werke AG<br />
Breslau, Aktie 1.000 RM Mai 1942<br />
(Auflage 2750, R 5) EF<br />
1839 erhält Gottfried Linke in Breslau seinen ersten Auftrag für<br />
<strong>de</strong>n Bau von 100 offenen Güterwagen. Das Werk wächst rasend<br />
schnell. 1912 wird die Linke KG mit <strong>de</strong>r 1871 gegrün<strong>de</strong>ten “Breslauer<br />
AG für Eisenbahn-Wagenbau” zur Linke-Hofmann-Werke<br />
AG vereinigt, 1928 Fusion mit <strong>de</strong>r Waggon- und Maschinenfabrik<br />
AG vorm. Busch in Bautzen zur “Linke-Hofmann-Busch AG”.<br />
1934 Neugründung <strong>de</strong>r AG und Übernahme <strong>de</strong>r Werke Breslau<br />
und Warmbrunn <strong>de</strong>r Linke-Hofmann-Busch AG. Erzeugnisse: Güter-<br />
und Spezialwagen, Personen- und Straßenbahnwagen, Triebwagen,<br />
Schlaf-, Speise und Salonwagen, Omnibusaufbauten.<br />
1936 Beteiligung an <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>r Schlesische Flugzeug-Reparaturwerft<br />
GmbH durch Einbringung <strong>de</strong>s Werkes Pöpelwitz<br />
(1938 abgestoßen). Danach verzweigte sich die Firmengeschichte:<br />
In <strong>de</strong>m Breslauer Werk nahm man nach <strong>de</strong>m 2. WK <strong>de</strong>n Lokomotivbau<br />
wie<strong>de</strong>r auf: die polnische Firma Fabryka Wagonów PA-<br />
FAWAG lieferte fortan Fahrzeuge für die PKP. Dieses Werk in Wroclaw<br />
wur<strong>de</strong> 1997 von Adtranz, Berlin (ab 2000/01: Bombardier),<br />
übernommen. Gefertigt wur<strong>de</strong>n hier jetzt u.a. die Lokomotivkästen<br />
für die Deutsche Bun<strong>de</strong>sbahn. Doch auch in West<strong>de</strong>utschland<br />
ging die Firmengeschichte weiter: Die später zum Salzgitter-Konzern<br />
gehören<strong>de</strong> Linke-Hofmann-Werke AG wur<strong>de</strong> zunächst 1948<br />
nach Düsseldorf verlagert und 1955 in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
Auf einem 123 ha großen Areal in Salzgitter-Watenstedt (in direkter<br />
Nachbarschaft <strong>de</strong>s Salzgitter-Stahlwerkes) entsteht ab 1950<br />
eine <strong>de</strong>r größten Produktionsstätten für Schienenfahrzeuge in<br />
Deutschland. 1994/97 übernimmt <strong>de</strong>r französische Konkurrent<br />
Alsthom die LHB-Geschäftsanteile. 1998 Umfirmierung <strong>de</strong>r Linke-<br />
Hofmann-Busch GmbH in ALSTOM LHB GmbH.<br />
Los 759 Schätzwert 175-300 €<br />
Lippische Zuckerfabrik<br />
Lage, Namensaktie Lit. B 250 Mark<br />
20.4.1886. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 500,<br />
R 6) VF<br />
Dekorativ, sogar mit Golddruck.<br />
Gründung 1883 zum Betrieb einer Rübenzuckerfabrik, errichtet<br />
1884 durch die Braunschweigische Maschinenbauanstalt.<br />
1985 wur<strong>de</strong> die Lippe-Weser-Zucker AG von <strong>de</strong>r Kölner Firma<br />
Pfeifer + Langen KG übernommen (Diamant Zucker). Das Werk<br />
Lage erzeugt heute aus etwa 7000 ha Anbaufläche jährlich<br />
70.000 t Raffina<strong>de</strong> und Weißzucker sowie Flüssigzucker,<br />
Mischsirup, Invertzucker und Zuckerkulör.<br />
Los 761 Schätzwert 30-75 €<br />
Löwenbräu München<br />
München, Aktie 100 RM März 1942<br />
(Auflage 14000, R 4) EF<br />
Mit Löwen im Unterdruck.<br />
Die Braustätte selbst, urkundlich seit 1383 nachgewiesen, ist<br />
eine <strong>de</strong>r überhaupt ältesten Brauereien <strong>de</strong>r Welt. Gründung <strong>de</strong>r<br />
AG 1872 unter Übernahme <strong>de</strong>r Ludw. Brey’schen Bierbrauerei<br />
zum Löwenbräu (Nymphenburger Str. 4). Übernommen wur<strong>de</strong>n<br />
später auch die Aktienbrauerei zum Bayer. Löwen vorm. A. Mathäser<br />
(1907), die Unionsbrauerei Schülein & Co. AG sowie das<br />
Bürgerliche Brauhaus München (1921), die Weinmiller’sche<br />
Brauerei in Aichach (1926), die Tölzer Aktienbrauerei AG (1927)<br />
und die Gräfl. Toerring’sche Brauerei in Inning (1928). Außer<strong>de</strong>m<br />
besaß <strong>de</strong>r Löwenbräu über 300 Wirtschafts- und Restaurations-Anwesen<br />
sowie ein Torfwerk in Feilnbach. Ab 1922 Interessengemeinschaft<br />
mit <strong>de</strong>r Spaten-Franziskaner-Leistbräu<br />
AG. 1982 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r nicht betriebsnotwendige Grundbesitz in<br />
die “Monachia Grundstücks-AG” ausgegrün<strong>de</strong>t (später ein Gemeinschaftsunternehmen<br />
von Hochtief und <strong>de</strong>r Allianz-Versicherung).<br />
Jahrzehntelang war die Familie von Finck Großaktionär<br />
gewesen; in <strong>de</strong>n 90er Jahren ging die Aktienmehrheit dann<br />
an die Gabriel Sedlmayr Spaten-Franziskaner-Bräu KGaA die<br />
<strong>de</strong>n letzten freien Aktionären <strong>de</strong>s Löwenbräu ein Abfindungsangebot<br />
machte.<br />
Los 762 Schätzwert 200-250 €<br />
Logierhaus-BERNER-AG (LOBEAG)<br />
Berlin, Aktie Reihe B 200 RM 3.3.1927<br />
(Auflage 100, R 11) VF<br />
Aktien dieser Ges. waren zuvor völlig unbekannt.<br />
Von <strong>de</strong>n lediglich 2 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen<br />
Stücken ist dies das letzte noch verfügbare.<br />
Abheftlochung am unteren Rand.<br />
Gründung 1924 durch <strong>de</strong>n Touristik-Pionier Conrad Berner.<br />
Zweck: Schaffung von Logiermöglichkeiten an stark besuchten<br />
Reiseplätzen im In- und Ausland, Veranstaltung von Gesellschafts-<br />
und Pauschalreisen. Die Ges. betrieb ein Reisebüro in<br />
Berlin-Charlottenburg (Kantstr. 135) sowie ein eigenes Logierhaus<br />
in Pörtschach am Wörthersee. Vertretungen in Ragusa<br />
(Dalmatien), Florenz, Rom, Neapel, Palermo, Cairo etc. Zwar<br />
ahnte Berners Konzept die Zukunft <strong>de</strong>s von einem Anbieter organisierten<br />
Pauschalurlaubs sehr weise voraus. Aber nach <strong>de</strong>m<br />
2. Weltkrieg hatten die Deutschen zunächst an<strong>de</strong>re Interessen<br />
<strong>als</strong> Reisen. Die AG wur<strong>de</strong> abgewickelt und 1969 gelöscht.<br />
Los 763 Schätzwert 400-500 €<br />
Lohmann & Stolterfoht AG<br />
Witten a. d. Ruhr, Aktie 1.000 Mark 1.3.1920.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2000, R 11) VF<br />
Zuvor ganz unbekannt gewesen. Von <strong>de</strong>n ohnehin<br />
nur 2 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen Stücken<br />
ist dies das letzte noch verfügbare.<br />
Eisengießerei, gegrün<strong>de</strong>t 1884, AG seit 1919. Anfertigung, Erwerb<br />
und Vertrieb aller Arten von Maschinellen Anlagen und<br />
Triebwerken sowie <strong>de</strong>r Erwerb von Roh-, Halb- und Ganzfabrikaten<br />
zur Fertigstellung von Maschinen und Maschinenteilen<br />
zum Zwecke <strong>de</strong>r Weiterveräußerung. Es bestan<strong>de</strong>n Zweignie<strong>de</strong>rlassungen<br />
in Köln und Hamburg. Heute sind die Einzelmarken<br />
Bosch Automation, Brueninghaus Hydromatik, Indramat,<br />
Lohmann + Stolterfoht, Mecman, Rexroth Hydraulics and Star<br />
zur Marke Rexroth im Bosch-Konzern verschmolzen.<br />
Los 764 Schätzwert 25-50 €<br />
Losenhausenwerk<br />
Düsseldorfer Maschinenbau AG<br />
Düsseldorf-Grafenberg, Aktie 100 RM<br />
Nov. 1935 (Auflage 1000, R 4) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1897 unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1880 bestehen<strong>de</strong>n<br />
Firma J. Losenhausen, Düsseldorf <strong>als</strong> Düsseldorfer Maschinenbau-AG<br />
vorm. J. Losenhausen, 1926 umbenannt wie oben. Herstellung<br />
von Werkstoff- und Baustoff-Prüfmaschinen, Waggon-,<br />
Auto- und Fuhrwerkswaagen, Spezialwaagen. Die Abt. Kranbau<br />
wur<strong>de</strong> 1934 an die Schenck & Liebe-Harkort AG in Düsseldorf<br />
übertragen. Das Unternehmen Losenhausen erfand im Jahr<br />
1934 die erste Bo<strong>de</strong>nverdichtungsmaschine (“Vibromax”).<br />
Los 765 Schätzwert 200-250 €<br />
Lothringer Brauerei AG<br />
Metz-Vorbrücken, Aktie 5.000 RM<br />
1.10.1942 (R 8) UNC<br />
Zuvor völlig unbekannt gewesene Ausgabe!<br />
Gründung 1888, 1889 in Betrieb genommen. Ein jährlicher<br />
Ausstoß von 80.000 hl und einige rentable Wirtschaftsanwesen<br />
reichten in <strong>de</strong>n meisten Jahren für eine sehr gute Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
von 15 %.<br />
Los 766 Schätzwert 25-50 €<br />
Lozalit AG<br />
Höhr-Grenzhausen, Aktie 1.000 RM Juli<br />
1938 (Auflage 900, R 3) EF<br />
Gründung 1928, Firmensitz 1929 bis 1932 in Essen, danach in<br />
Höhr-Grenzhausen. Firma ab 1936: Lozalit AG. Firmenzweck:<br />
Gewerbsmäßige Ausnutzung von chemischen und technischen<br />
Verfahren aller Art sowie Herstellung und Han<strong>de</strong>l mit entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Erzeugnissen. Großaktionär (1943): Sassoon Banking<br />
Corp. London (ca. 49 %).<br />
Los 767 Schätzwert 75-100 €<br />
Ludwig Wagner AG<br />
Leipzig C 1, Aktie 100 RM 23.12.1929<br />
(Auflage 150, R 7) EF<br />
Gründung im Sept. 1922. Herstellung und Vertrieb von Schriften<br />
und Messinglinien, Fortführung <strong>de</strong>r Firmen Ludwig Wagner<br />
und Gebrü<strong>de</strong>r Brandt in Lepzig. 1954 nach Berlin (West) verlagert,<br />
1956 nach Ingolstadt, ab 1959 GmbH. <strong>Der</strong> Betrieb selbst<br />
wur<strong>de</strong> 1951 vereinigt mit <strong>de</strong>r Schelter & Giesecke AG, Leipzig<br />
und <strong>de</strong>r Schriftguß AG, Dres<strong>de</strong>n zum VEB Typoart, Dres<strong>de</strong>n.<br />
Min<strong>de</strong>stgebot: 80 %<br />
vom unteren Schätzwert<br />
Nr. 767<br />
Los 768 Schätzwert 100-125 €<br />
Ludwigshafener Walzmühle<br />
Ludwigshafen a.Rh., Aktie 300 RM Mai<br />
1931 (Auflage 7200, R 7) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1894 mit Sitz in Mannheim unter Übernahme <strong>de</strong>r<br />
Kunstmühle <strong>de</strong>r Firma Kaufmann, Straus & Co. in Ludwigshafen<br />
(Weizen- und Roggenmühle, Hartgrieß- und Graupenfabrik),<br />
unmittelbar am Rheinufer und <strong>de</strong>r Eisenbahn gelegen.<br />
1905 durch Brand fast völlig zerstört, dann mit wesentlicher<br />
Kapazitätserweiterung <strong>als</strong> mo<strong>de</strong>rnste Mühle wie<strong>de</strong>raufgebaut.<br />
Die Uferfrontseite wur<strong>de</strong> dabei wegen <strong>de</strong>r Sichtbeziehung zum<br />
Mannheimer Schloß beson<strong>de</strong>rs aufwändig gestaltet. 1931 Sitzverlegung<br />
nach Ludwigshafen. 1945 bei Bombenangriffen erneut<br />
zerstört, Wie<strong>de</strong>raufbau 1951 abgeschlossen. 1970 in eine<br />
GmbH umgewan<strong>de</strong>lt. Bis dahin Börsennotiz Mannheim bzw.<br />
Frankfurt; neben <strong>de</strong>r jahrzehntelang beteiligten Rhenania<br />
Schifffahrts- und Speditions-Ges. in Mannheim erscheint in<br />
<strong>de</strong>n 1930er Jahren die Südzucker <strong>als</strong> Mehrheitsaktionär, zuletzt<br />
besaß die Bremer Rolandmühle mehr <strong>als</strong> 25 %. Die einst<br />
größte und mo<strong>de</strong>rnste Mühle Europas wur<strong>de</strong> 1985 stillgelegt.<br />
In <strong>de</strong>m mit großem Aufwand umgebauten Gebäu<strong>de</strong>komplex eröffnete<br />
1998 ein Einkaufs- und Kinocenter, das heute <strong>de</strong>r Metro-Gruppe<br />
gehört.<br />
Los 769 Schätzwert 50-100 €<br />
Lugauer Kammgarn-Spinnerei<br />
vorm. F. Hey AG<br />
Lugau (Erzgeb.), Aktie 500 RM<br />
16.12.1941 (Auflage 900, R 5) EF<br />
Hergestellt wur<strong>de</strong>n Garne aus reiner Wolle, Mischgarne und<br />
Zellwollgarne. Die Fabrik wur<strong>de</strong> nach 1945 enteignet, die AG<br />
selbst verlegte auf Betreiben <strong>de</strong>s Großaktionärs (Glanzstoff AG<br />
Wuppertal-Elberfeld) 1964 ihren Sitz nach Dettingen a.Erms<br />
und trat dort in Abwicklung.<br />
Los 760 Schätzwert 20-40 €<br />
LIPSIA Chemische Fabrik Mügeln AG<br />
Leipzig, Aktie 100 RM 14.4.1927 (Auflage<br />
2240, R 2) EF<br />
Gründung 1898 zur Ausbeutung <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Mügelnschen Gegend<br />
vorhan<strong>de</strong>nen Kalklager zur Herstellung chemischer Produkte.<br />
In <strong>de</strong>r DDR <strong>als</strong> VEB Chemische Fabrik Lipsia weitergeführt.<br />
Die AG selbst wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>m Krieg nicht verlagert.<br />
Nr. 762 Nr. 763<br />
71
Los 770 Schätzwert 200-250 €<br />
M. Melliand Chemische Fabrik AG<br />
Mannheim, Aktie 1.000 Mark Okt. 1923<br />
(Auflage 25000, R 12) VF<br />
Einzelstück aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz, nur ein<br />
einziges weiteres unentwertetes Stück ist bekannt.<br />
Leichter Rostfleck und Verfärbungen links.<br />
Gründung 1921. Herstellung chemischer Produkte insbeson<strong>de</strong>re<br />
für die Textilindustrie. Ab 1923 gab die Firma für ihre Kun<strong>de</strong>n<br />
die sehr aufwändig produzierten “Melliands Textilberichte”<br />
heraus. 1925 Beschluß <strong>de</strong>r Auflösung und Liquidation.<br />
die Ueberlandzentrale Pommern eingeglie<strong>de</strong>rt. Damit versorgte<br />
das MEW 6.412 Städte und Gemein<strong>de</strong>n in ganz Bran<strong>de</strong>nburg,<br />
Mecklenburg und Pommern sowie <strong>de</strong>n Kreis Lüneburg rechts<br />
<strong>de</strong>r Elbe.<br />
Los 774 Schätzwert 200-250 €<br />
MAG Maschinenfabrik AG Geislingen<br />
Hei<strong>de</strong>lberg, Aktie 20 RM 2.2.1925<br />
(Auflage 5760, R 10) VF<br />
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Mittig leicht<br />
durchgerostete Rostspur von einer Steckna<strong>de</strong>l.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1883 nach Übernahme <strong>de</strong>r Industrie-Gesellschaft<br />
Geislingen (gegrün<strong>de</strong>t 1850 durch Daniel Straub). Bis 1913 firmierte<br />
die Gesellschaft <strong>als</strong> Maschinenfabrik Geislingen. Sitz <strong>de</strong>r<br />
Gesellschaft bis zum 2.2.1925 in Geislingen. Maschinenfabrikation.<br />
Hergestellt wur<strong>de</strong>n u.a. Wasserturbinen, Universalmühlen,<br />
Steinschrotmühlen und Tafelwagen. <strong>Der</strong> kaufmännische Betrieb<br />
wur<strong>de</strong> nach Hei<strong>de</strong>lberg verlegt, da die Fabrikation <strong>de</strong>s Unternehmens<br />
fortan in Anlehnung an die Schnellpressenfabrik Hei<strong>de</strong>lberg<br />
(heute “Hei<strong>de</strong>lberger Druckmaschinen AG”) geschah. 1929<br />
Übernahme durch die Schnellpressenfabrik Hei<strong>de</strong>lberg im Wege<br />
<strong>de</strong>r Verschmelzung (Aktientausch 1:1). Nach <strong>de</strong>m Kriege fortgesetzter<br />
grosszügiger Ausbau <strong>de</strong>r Werksanlagen in Geislingen.<br />
Schönebeck und einen Bauhof in Neustadt-Mag<strong>de</strong>burg. Spezialität<br />
war die Erbauung von Beamten- und Arbeiter-Wohnungen<br />
für industrielle Großkun<strong>de</strong>n. Die Ges. befand sich nach<br />
Aufhebung <strong>de</strong>s Konkursverfahrens 1933 in Liquidation. 1937<br />
wur<strong>de</strong> erneut ein Konkursverfahren eröffnet.<br />
Los 777 Schätzwert 225-300 €<br />
Mag<strong>de</strong>burger Kabelwerke AG<br />
vorm. Carl Mühlstephan<br />
Mag<strong>de</strong>burg, Aktie 1.000 Mark 26.1.1922.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 5500, R 9) VF+.<br />
Großes Querformat, schöne Umrahmung mit sakralem<br />
Ornamentfries. Aktien dieser Ges. waren<br />
zuvor vollkommen unbekannt, nur 6 Stück wur<strong>de</strong>n<br />
im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />
Schon vor <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong> grün<strong>de</strong>te Carl Mühl-Stephan<br />
seine Mag<strong>de</strong>burger Hanf- und Drahttaufabrik in <strong>de</strong>r Gr. Wasserturmstraße.<br />
Hergestellt wur<strong>de</strong>n Drahtseile für Bergwerke,<br />
Dampfpflüge, Aufzüge, Kräne, Transmissionen und Seilbahnen<br />
sowie Hanfseile für Aufzüge, Transmissionen und Schiffahrt.<br />
1922 wur<strong>de</strong> die Fabrik, zu <strong>de</strong>r auch eine Drahtfeinzieherei und<br />
Verzinkerei gehörte, durch Vermittlung jüdischer Geschäftsleute<br />
aus Berlin und Pirmasens in eine AG eingebracht. Schon<br />
kurz nach <strong>de</strong>r Gründung waren die Initiatoren und <strong>de</strong>r Vorbesitzer<br />
Mühlstephan, <strong>de</strong>r <strong>als</strong> Gegenwert für die eingebrachte Fabrik<br />
2/3 <strong>de</strong>r Aktien erhalten hatte, hoffnungslos zerstritten.<br />
Man prozessierte miteinan<strong>de</strong>r, blockierte sich gegenseitig die<br />
HV-Beschlüsse, und schließlich kam es zu <strong>de</strong>r einmalig kuriosen<br />
Situation, daß im Sommer 1923 noch eine Kapitalerhöhung<br />
von 5,5 Mio. auf 100 Mio. M beschlossen wur<strong>de</strong>, obwohl<br />
bereits das Konkursverfahren eröffnet war. Die Streitigkeiten<br />
bekamen <strong>de</strong>r AG schlecht: 1927 <strong>als</strong> vermögenslos von Amts<br />
wegen gelöscht. Das Werk wur<strong>de</strong> später <strong>als</strong> Zweigwerk <strong>de</strong>r<br />
Puth KG aus Blankenstein-Ruhr weitergeführt, spezialisiert auf<br />
Feuerlöschbedarf. Hermann Becker (geb. 1879), Grün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r in<br />
Mag<strong>de</strong>burg bis heute bestehen<strong>de</strong>n Firma Seil-Becker, machte<br />
bei Carl Mühlstephan sen. eine Seilerlehre und arbeitete dort<br />
1914-18 <strong>als</strong> Geselle, ehe er sich selbständig machte.<br />
Gründung 1911. Hauptgrün<strong>de</strong>r waren die “Felten und Guilleaume-Lahmeyerwerke<br />
AG”, Köln und die “Elektrizitäts-AG vorm.<br />
W. Lahmeyer & Co.”, Frankfurt nach <strong>de</strong>m bewährten Muster,<br />
dass durch Gründung von Kraftwerksbetrieben die eigenen e-<br />
lektrotechnischen Erzeugnisse mehr Absatz fan<strong>de</strong>n. Später<br />
kam (<strong>de</strong>r noch heutige) Großaktionär RWE dazu. Die Gesellschaft<br />
belieferte in <strong>de</strong>r sehr industriereichen Umgebung Frankfurts<br />
fast 400 Gemein<strong>de</strong>n mit über 300.000 Einwohnern mit E-<br />
nergie. Börsennotiz Frankfurt.<br />
Los 780 Schätzwert 25-50 €<br />
Mainzer Aktien-Bierbrauerei<br />
Mainz, 5 % Teilschuldv. 1.000 RM April<br />
1938 (Auflage 1605, R 4) EF<br />
Originalunterschriften.<br />
Gründung 1859 <strong>als</strong> “Brey’sche Actien-Bierbrauerei”, 1872<br />
Umfirmierung wie oben. 1917/18 Erwerb <strong>de</strong>r Brauereien Jean<br />
Rühl in Worms, Taunusbrauerei Biebrich, Ferd. Nachbauer in<br />
Kastel, Gebr. Becker in Gonsenheim und Fr. Kurz in Weilburg.<br />
1968 erwarb die Frankfurter Binding-Brauerei (Oetker-Konzern)<br />
die Aktienmehrheit und pachtete 1972 <strong>de</strong>n Betrieb. Im<br />
gleichen Jahr, auf Betreiben <strong>de</strong>s Großaktionärs, Fusion mit <strong>de</strong>r<br />
Brauerei Schrempp AG in Karlsruhe, <strong>de</strong>r Aktienbrauerei Eisenach<br />
in Bad Hersfeld, <strong>de</strong>r Brauerei Heinrich Fels GmbH in<br />
Karlsruhe und <strong>de</strong>r Hofbrauhaus Nicolay AG in Hanau. Seit<strong>de</strong>m<br />
eine reine Grundstücksverwaltung mit Mehrheitsbeteiligungen<br />
an <strong>de</strong>r Allgäuer Brauhaus AG in Kempten, <strong>de</strong>r Bayerische Brauerei<br />
Schuck-Jaenisch GmbH in Kaiserslautern, <strong>de</strong>r Erbacher<br />
Brauhaus Jakob Wörner & Söhne KG in Erbach und <strong>de</strong>r Selters<br />
Mineralquelle Augusta Victoria GmbH in Löhnberg.<br />
Los 771 Schätzwert 25-50 €<br />
M. Pech AG für sanitären Bedarf<br />
Berlin, Aktie 10 x 1.000 Mark 20.10.1923<br />
(R 3) EF<br />
Gründung 1906, Sitz bis 1910 in Düsseldorf. Fabrikation von<br />
sanitären, chirurgischen und medizinischen Artikeln, Einrichtung<br />
von Krankenhäusern und Kliniken. 1925 hatte die Gesellschaft<br />
28 Filialen u.a. in Köln, Düsseldorf, Dres<strong>de</strong>n, Breslau,<br />
Mag<strong>de</strong>burg, Mannheim und Berlin.<br />
Los 775 Schätzwert 200-250 €<br />
Mag<strong>de</strong>burger Bank AG<br />
Mag<strong>de</strong>burg, Aktienanteilschein 5<br />
Goldmark 5.3.1925 (R 10) EF<br />
Maschinenschriftliche Ausführung, mit Originalunterschriften.<br />
Zuvor völlig unbekannt gewesen, nur<br />
3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1922 unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1880 bestehen<strong>de</strong>n<br />
Mag<strong>de</strong>burger Creditbank (geschäftsansässig Otto v. Guerikkestr.<br />
100). Nach <strong>de</strong>r Inflation war die Kapital<strong>de</strong>cke so dünn<br />
(Kapitalumstellung 400:1), daß die Bank eine Anlehnung an einen<br />
größeren Konzern o<strong>de</strong>r eine Fusion anstrebte. Nach<strong>de</strong>m<br />
entsprechen<strong>de</strong> Verhandlungen ergebnislos verlaufen waren,<br />
trat die AG 1925 in Liquidation.<br />
Los 778 Schätzwert 100-150 €<br />
Mag<strong>de</strong>burger Viehmarkt-Bank AG<br />
Mag<strong>de</strong>burg, Aktie 1.000 RM 19.4.1938<br />
(Auflage 100, R 6) EF<br />
Gründung 1893 zur Hebung <strong>de</strong>r Geschäftsverbindungen zwischen<br />
Schlachtviehkäufern und Händlern, außer<strong>de</strong>m Betrieb<br />
<strong>de</strong>r Schlachtviehversicherung und von Bankgeschäften. Das<br />
Kapital hielten 1943 fast ausschließlich die Fleischer von Mag<strong>de</strong>burg.<br />
Nach <strong>de</strong>m Krieg nicht verlagert, laut Handbuch geschlossen.<br />
Los 781 Schätzwert 125-175 €<br />
Malzfabrik Etgersleben AG<br />
Etgersleben, Actie 1.000 Mark 17.6.1898.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 350, R 10) VF<br />
Einzelstück aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1898 <strong>als</strong> Malzfabrik Etgersleben AG. 1914 Übernahme<br />
<strong>de</strong>r Malzfabrik Blanke & Schmidt in Mag<strong>de</strong>burg-Buckau.<br />
Seit 1916 auch Gemüsetrocknung. 1917/18 Übernahme <strong>de</strong>r<br />
Malzfabriken J. Eisenberg in Erfurt und Umfirmierung in Malzfabriken<br />
J. Eisenberg & Etgersleben AG. 1941 erneute Umfirmierung<br />
in Vereinigte Malzfabriken Erfurt & Etgersleben AG.<br />
Börsennotiz: Freiverkehr Leipzig.<br />
Los 772 Schätzwert 60-120 €<br />
Mälzerei Wre<strong>de</strong> AG<br />
Köthen in Anhalt, Aktie 100 RM Jan. 1942<br />
(Auflage 300, R 5) EF<br />
Gründung 1865, AG seit 1889. Malzfabriken in Köthen, O-<br />
schersleben (vorm. Malzfabrik Heinrich Bormann, 1924 erworben),<br />
Giersleben (seit 1932 stillgelegt, Vorbesitzer war die<br />
Schlegel-Scharpenseel-Brauerei AG in Bochum) und Wegeleben<br />
im Ostharz (1937 Übernahme <strong>de</strong>r Malzfabrik Wegeleben<br />
GmbH). Ferner mehrheitlich beteiligt bei <strong>de</strong>r Malzfabrik Rheinpfalz<br />
AG in Pfungstadt (Hessen) mit Werken in Bruchsal (vorm.<br />
Moritz & Söhne) und Kirchheim/Teck (vorm. Gebr. Hammel).<br />
Börsennotiz Berlin. Nach Enteignung <strong>de</strong>r vier Werke in <strong>de</strong>r Ostzone<br />
beschränkte sich die Tätigkeit auf die Verwaltung <strong>de</strong>r<br />
Rheinpfalz-Beteiligung, <strong>de</strong>r Sitz <strong>de</strong>r AG wur<strong>de</strong> nach Hamburg<br />
(1951) bzw. Frankfurt/Main (1952) verlegt. Ab 1966 GmbH.<br />
Los 776 Schätzwert 60-120 €<br />
Mag<strong>de</strong>burger Bau- und Credit-Bank<br />
Mag<strong>de</strong>burg, Aktie 100 RM 12.9.1928<br />
(Auflage 2000, R 6) VF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t im Dez. 1871. Zweck war Kauf und Verkauf, Parcellirung<br />
und Bebauung von Grundstücken. Die Gesellschaft besaß<br />
eine Thonwaaren-Fabrik in Mag<strong>de</strong>burg, eine Ziegelei bei<br />
Los 779 Schätzwert 20-50 €<br />
Main-Kraftwerke AG<br />
Frankfurt a.M., Aktie 1.000 RM Dez. 1929<br />
(Auflage 21100, R 2) EF<br />
Dekorative Guillochenumrandung.<br />
Los 782 Schätzwert 30-75 €<br />
Malzfabriken Langensalza<br />
und Wolff Söhne Erfurt AG<br />
Erfurt, Aktie 100 RM Febr. 1942 (Auflage<br />
1000, R 4, kompletter Neudruck <strong>de</strong>s<br />
Aktienkapit<strong>als</strong>, R 4) EF<br />
Gründung 1872 <strong>als</strong> Aktien Malzfabrik Langensalza. 1915/16<br />
Erwerb <strong>de</strong>r Anlagen <strong>de</strong>r in Konkurs geratenen Mittel<strong>de</strong>utschen<br />
Malzfabrik in Langensalza, wo danach Hafernährmittel herge-<br />
Los 773 Schätzwert 30-80 €<br />
Märkisches Elektricitätswerk AG<br />
Berlin, Namens-Aktie 10.000 RM Juli<br />
1928 (Auflage 2000, R 5) EF<br />
Gründung 1900 durch die A.E.G. <strong>als</strong> erstes Überlandwerk in<br />
<strong>de</strong>r Provinz Bran<strong>de</strong>nburg, wo es etwa 100 örtliche Elektrizitätswerke<br />
gab. In Finow bei Eberswal<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> am Hohenzollernkanal<br />
nach Plänen von Prof. Klingenberg ein Steinkohlen-Kraftwerk<br />
errichtet. 1916 erwarb die Provinz Bran<strong>de</strong>nburg die Aktienmehrheit.<br />
1931 brachte <strong>de</strong>r Freistaat Mecklenburg-Schwerin<br />
seine Lan<strong>de</strong>selektrizitätswerke ein. 1934 schließlich wur<strong>de</strong><br />
Nr. 774 Nr. 777<br />
72
stellt wur<strong>de</strong>n. 1921 Übernahme <strong>de</strong>r Malzfabrik Hermann Wolff<br />
& Söhne in Erfurt und Umfirmierung in Aktien Malzfabrik Langensalza<br />
und Hermann Wolff & Söhne AG (1927 erneute Umfirmierung<br />
in Malzfabriken Langensalza und Wolff Söhne Erfurt<br />
AG). 1928/29 verhob man sich in <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise an<br />
<strong>de</strong>m kreditfinanzierten Kauf <strong>de</strong>r Aktienmehrheit <strong>de</strong>s lokalen<br />
Erzkonkurrenten Malzfabriken J. Eisenberg & Etgersleben von<br />
<strong>de</strong>r Commerzbank und <strong>de</strong>m Bankhaus A. E. Wassermann für<br />
2,4 Mio. RM: 1932 wur<strong>de</strong>n diese Aktien <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Banken<br />
gegen For<strong>de</strong>rungsverzicht zurückübertragen, außer<strong>de</strong>m mußten<br />
<strong>de</strong>n Banken noch 1,2 Mio. RM “Abfindung” gezahlt wer<strong>de</strong>n.<br />
Nach 1945 enteignet.<br />
die Milcherzeugergenossenschaft Mannheim eGmbH (35 %),<br />
die Stadt Mannheim (32 %), die Landw. Genossenschaftsberatung<br />
GmbH, Karlsruhe (14 %), die Raiffeisen-Zentralkasse<br />
Rheinpfalz eGmbH, Ludwigshafen (12 %) und <strong>de</strong>r Milchhändlerverein<br />
Mannheim e.V. (7 %). 1967 Übernahme <strong>de</strong>r Hei<strong>de</strong>lberger<br />
Milchversorgung GmbH und Umfirmierung in „Milchzentrale<br />
Mannheim-Hei<strong>de</strong>lberg AG“. Neben <strong>de</strong>m Hauptwerk in<br />
Mannheim bestan<strong>de</strong>n nun Zweigbetriebe in Hei<strong>de</strong>lberg, Schefflenz,<br />
Osterburken, Tauberbischofsheim und Wertheim. Ab 1983<br />
verstärkte Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Milchzentrale Karlsruhe<br />
GmbH und erneute Umfirmierung in „Milchzentrale Nordba<strong>de</strong>n<br />
AG“. 1984 Übernahme <strong>de</strong>r Frischdienst-Zentrale Kurpfalz<br />
GmbH. In Betrieb waren nun noch die Werke Mannheim und<br />
Schefflenz, die zusammen ca. 100 Mio. kg Milch im Jahr verarbeiteten.<br />
Inzwischen hatte die Milcherzeugergenossenschaft<br />
Mannheim-Hei<strong>de</strong>lberg eG ihren Anteil auf 98,1 % ausgebaut.<br />
Noch 1998 - <strong>de</strong>r Jahresumsatz lag inzwischen über 200 Mio.<br />
DM - wur<strong>de</strong> das Mannheimer Werk für die Herstellung von Molkereifrischprodukten<br />
vollständig automatisiert, während sich<br />
das Werk Schefflenz auf die Herstellung von Frischkäse spezialisierte.<br />
<strong>Der</strong> Konkurrenz <strong>de</strong>r Nahrungsmittel-Multis wie Danone<br />
o<strong>de</strong>r Unilever vermochten die Mannheimer auf die Dauer aber<br />
nicht standzuhalten: Die zuletzt noch 70 Mitarbeiter dort verloren<br />
nach <strong>de</strong>r Produktionseinstellung 2001 ihre Arbeit, das Werk<br />
Schefflenz mit 35 Beschäftigten wur<strong>de</strong> an die holländische<br />
Campina Melkunie verkauft. Seither befin<strong>de</strong>t sich die AG in Liquidation,<br />
die ständig drohen<strong>de</strong> Insolvenzgefahr wur<strong>de</strong> erst<br />
2007 mit <strong>de</strong>m Verkauf <strong>de</strong>s früheren Werksgelän<strong>de</strong>s in <strong>de</strong>r<br />
Mannheimer Innenstadt für 10 Mio. Euro gebannt.<br />
nal- und Dampfleitungen. Im Laufe <strong>de</strong>r Jahre wur<strong>de</strong> das Fertigungsprogramm<br />
erweitert um Rangierlokomotiven, Pumpen,<br />
Wasserturbinen sowie luft- und wassergekühlte Motoren (beson<strong>de</strong>rs<br />
bekannt wur<strong>de</strong>n 2-Zylin<strong>de</strong>r-Zweitaktmotoren in Magirus-Tragkraftspritzen<br />
und 2-Zylin<strong>de</strong>r-Boxermotoren für Stromaggregate<br />
<strong>de</strong>r Wehrmacht, aber auch Flugzeug-, Stern- und<br />
Dieselmotoren wur<strong>de</strong>n produziert). 1923 Aktien-Umtausch-Angebot<br />
<strong>de</strong>r Bu<strong>de</strong>rus’schen Eisenwerke an die Breuer-Aktionäre<br />
(3 Breuer-Aktien : 2 Bu<strong>de</strong>rus-Aktien). 1930 wur<strong>de</strong> noch <strong>de</strong>r<br />
Betrieb <strong>de</strong>r Geigerschen Fabrik GmbH in Karlsruhe übernommen<br />
(tätig auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Städteentwässerung und Abwasserverwertung).<br />
Kurz vor Kriegsen<strong>de</strong> übernahmen die<br />
Breuerwerke 1943 von ihrer Mutter Bu<strong>de</strong>rus auch noch ein<br />
Werk in Hirzenhain, wo zuvor Öfen und Ba<strong>de</strong>wannen hergestellt<br />
wor<strong>de</strong>n waren, um dort mit Zwangsarbeitern insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>n<br />
Panzerkampfwagen VI Tiger zu produzieren. Die Breuerwerke,<br />
inzwischen eine GmbH, wur<strong>de</strong>n 1969 von Kraus-Maffei in<br />
München übernommen.<br />
Los 789 Schätzwert 30-60 €<br />
Maschinenbau-Anstalt Humboldt<br />
(überdruckt Humboldt-Deutzmotoren AG)<br />
Köln-Kalk, Aktie 100 RM März 1927<br />
(Auflage 63750, ab Febr. 1928 unter<br />
11000, R 6) EF<br />
Bei <strong>de</strong>r Neustückelung <strong>de</strong>s Kapit<strong>als</strong> im Febr. 1928<br />
wur<strong>de</strong>n für die (neu) 11000 Stück 100-RM-Aktien<br />
sowohl Urkun<strong>de</strong>n neu gedruckt wie auch Urkun<strong>de</strong>n<br />
vom März 1927 weiter verwen<strong>de</strong>t; die Aufteilung<br />
läßt sich nicht eruieren.<br />
Gründung 1856 (Maschinenfabrik für <strong>de</strong>n Bergbau “Sivers &<br />
Co.”), seit 1884 AG. 1930 Fusion mit <strong>de</strong>r Motorenfabrik Deutz<br />
AG (gegrün<strong>de</strong>t 1864 von N. A. Otto und E. Langen <strong>als</strong> erste Motorenfabrik<br />
<strong>de</strong>r Welt) und <strong>de</strong>r Motorenfabrik Oberursel AG zur<br />
Humboldt-Deutzmotoren-AG. 1936 Übernahme <strong>de</strong>r Magirus<br />
AG in Ulm (gegrün<strong>de</strong>t 1864 <strong>als</strong> Spezialfabrik für Feuerwehrgeräte,<br />
ab 1918 auch Fahrzeugbau).1938 Interessengemeinschaft<br />
mit <strong>de</strong>r Klöckner-Werke AG in Duisburg und Umfirmierung<br />
in Klöckner-Humboldt-Deutz AG. Übernahme <strong>de</strong>r Vereinigte<br />
West<strong>de</strong>utsche Waggonfabriken AG (1959), <strong>de</strong>r Maschinenfabrik<br />
Fahr AG, Gottmadingen (1961) und <strong>de</strong>r WEDAG Westfalia<br />
Dinnendahl Gröppel AG, Bochum (1969). Die 1974 begonnene<br />
Kooperation mit FIAT bei Nutzfahrzeugen führte 1975 zur<br />
Gründung <strong>de</strong>s Gemeinschaftsunternehmens IVECO (1982 ganz<br />
an FIAT übergegangen). Neben Motoren wur<strong>de</strong>n Gasturbinen,<br />
Luftfahrtantriebe, Traktoren, Mähdrescher und Industrieanlagen<br />
hergestellt. Nach einer existenzbedrohen<strong>de</strong>n Krise in <strong>de</strong>n<br />
90er Jahre blieb <strong>de</strong>r (bis heute <strong>als</strong> Deutz AG börsennotierten)<br />
KHD nur noch das Motorenwerk in Köln-Deutz.<br />
Los 783 Schätzwert 100-150 €<br />
Manganbergwerk<br />
“Vereinigte Julian & Finsterthal”<br />
Hannover, Namens-Anteilschein 1 Anteil<br />
1.12.1918 (Auflage 1000, R 7) VF+<br />
Sehr schöne Gestaltung mit Farnen im Unterdruck.<br />
In <strong>de</strong>r Umgebung <strong>de</strong>s westthüringischen Kurortes Schmalkal<strong>de</strong>n<br />
wur<strong>de</strong>n seit jeher Vorkommen von Brauneisenstein und<br />
Schwerspat gefun<strong>de</strong>n und ausgebeutet. Im Jahr 1921 stan<strong>de</strong>n<br />
im Revier Schmalkal<strong>de</strong>n vor allem zwei Unternehmen in aktiver<br />
För<strong>de</strong>rung: Die in 1.000 Kuxen geteilte Stahlberger Gewerkschaft<br />
(manganhaltiger Brauneisenstein) sowie die hun<strong>de</strong>rtteilige<br />
Gewerkschaft Mommel mit ihren drei Gruben Mommel und<br />
Achenbach bei Herges - Vogtei sowie Klinge bei Lautenbach.<br />
Das Manganbergwerk “Vereinigte Julian & Finsterthal” war eine<br />
Gesellschaft bürgerlichen Rechts mit 3.500 Anteilen. Ob<br />
dieses Unternehmen jeweils in aktive För<strong>de</strong>rung gelangt ist,<br />
ließ sich nicht herausfin<strong>de</strong>n.<br />
Los 784 Schätzwert 150-250 €<br />
Mannheimer Milchzentrale AG<br />
Mannheim, Namens-Aktie 200 Mark Mai<br />
1914. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 150, R 6),<br />
ausgestellt auf die Stadtgemein<strong>de</strong> Mannheim,<br />
1915 übertragen auf <strong>de</strong>n Badischen<br />
Frauenverein Zweigverein Mannheim UNC-EF<br />
Großformatiges Papier mit schöner Umrahmung<br />
im Historismus-Stil. Einer <strong>de</strong>r interessantesten<br />
Mannheimer Regionalwerte.<br />
Die 1911 <strong>als</strong> Genosschenschaft gegrün<strong>de</strong>te Milchzentrale errichtete<br />
1912 auf einem über 27.000 qm großen Grundstück in<br />
<strong>de</strong>r Mannheimer Innenstadt (Viehhofstr. 50) eine hochmo<strong>de</strong>rne<br />
neue Molkerei, die später in <strong>de</strong>r Spitze bis zu 500 Mitarbeiter<br />
beschäftigte. 1914 in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt. „Die Gesellschaft<br />
dient <strong>de</strong>m gemeinnützigen Zwecke, <strong>de</strong>n Bewohnern <strong>de</strong>r Stadt<br />
Mannheim, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>n min<strong>de</strong>rbemittelten Volksklassen,<br />
möglichst gute und billige Milch und Milchprodukte zu verschaffen.“<br />
Die in <strong>de</strong>m Unternehmen stark engagierte Stadt<br />
Mannheim besaß das Bestellungsrecht für zwei <strong>de</strong>r drei Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r.<br />
Aktionäre waren zu Beginn <strong>de</strong>r 1960er Jahre<br />
Los 785 Schätzwert 30-75 €<br />
Marathon-Werke AG<br />
Chemnitz, Aktie 100 RM 23.6.1939<br />
(Auflage 500, R 5) EF<br />
Gründung am 11.11.1872 <strong>als</strong> Deutsche Werkzeugmaschinen-<br />
Fabrik vorm. Son<strong>de</strong>rmann & Stier AG, am 26.10.1912 geän<strong>de</strong>rt<br />
in Son<strong>de</strong>rmann & Stier AG, ab 9.3.1938 Marathon-Werke<br />
AG. Herstellung von Werkzeugmaschinen, insbeson<strong>de</strong>re von<br />
Präzisions-Drehbänken. 1929 wur<strong>de</strong> die Abt. Werkzeugmaschinen<br />
<strong>de</strong>n Deutschen Niles-Werken, Berlin-Weißensee, angeglie<strong>de</strong>rt.<br />
Im gleichen Jahr wur<strong>de</strong> die Abt. Textilmaschinen<br />
von <strong>de</strong>r Schubert & Salzer Maschinenfabrik AG, Chemnitz, ü-<br />
bernommen. Ab 1936/37 Wie<strong>de</strong>raufnahme <strong>de</strong>r Produktion.<br />
Los 786 Schätzwert 25-50 €<br />
Marschel Frank Sachs AG<br />
Chemnitz, Aktie 1.000 RM 7.12.1927<br />
(Auflage 7920, R 3) EF<br />
Bei <strong>de</strong>r Gründung 1921 wur<strong>de</strong>n die Betriebe <strong>de</strong>r jüdischen Textilunternehmer<br />
Marschel, Frank und Sachs in dieser AG zusammengefasst.<br />
Neben <strong>de</strong>m Marschelwerk und <strong>de</strong>m Frankwerk<br />
in Chemnitz waren dies das Sachswerk in Böhringen,<br />
Spinnereien in Mag<strong>de</strong>burg und Wilischthal, ein Werk in Zschopau<br />
sowie weitere kleinere Betriebe. Mit über 6.000 Beschäftigten<br />
(davon allein 2.500 im Marschelwerk) war die Firma <strong>de</strong>r<br />
grösste integrierte Trikotagenhersteller Kontinentaleuropas.<br />
1933 mussten die jüdischen Hauptaktionäre ihre Vorstandsund<br />
Aufsichtsratsposten räumen, 1938 war die “Arisierung”<br />
<strong>de</strong>r AG unter Fe<strong>de</strong>rführung <strong>de</strong>r Deutschen Bank auch kapitalmäßig<br />
abgeschlossen, zugleich dann Umfirmierung in Mafrasa<br />
AG. In <strong>de</strong>r DDR dann enteignet, später war <strong>de</strong>r VEB Trikotex <strong>de</strong>r<br />
grösste Trikotagenhersteller <strong>de</strong>r DDR und wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong><br />
vom west<strong>de</strong>utschen Konkurrenten Schiesser übernommen.<br />
Die AG selbst erwachte nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> zur Geltendmachung<br />
von Restitutionsansprüchen ebenfalls wie<strong>de</strong>r zum Leben: 1995<br />
Beschluß <strong>de</strong>r Fortsetzung <strong>de</strong>r Gesellschaft <strong>als</strong> Mafrasa Textilwerke<br />
AG, Chemnitz.<br />
Los 787 Schätzwert 75-100 €<br />
Maschinen- und Armaturenfabrik<br />
vorm. H. Breuer & Co.<br />
Höchst a. M., 5 % Genußrechtsurkun<strong>de</strong><br />
100 RM 1.10.1927 (R 8) EF<br />
Wertpapiere dieser interessanten Ges. waren zuvor<br />
völlig unbekannt.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1872 <strong>als</strong> Armaturenfabrik von H. Breuer & Co. in<br />
Höchst, 1896 unter Einschluß <strong>de</strong>r früheren Deutsche Wasserwerks-Gesellschaft<br />
Umwandlung in eine AG. Hergestellt wur<strong>de</strong>n<br />
zunächst Armaturen wie Schieber für Gas-, Wasser-, Ka-<br />
<strong>Der</strong> Panzerwagen VI Tiger<br />
Los 788 Schätzwert 75-150 €<br />
Maschinenbau-AG<br />
vorm. Beck & Henkel<br />
Kassel, Aktie 100 RM Sept. 1940 (Auflage<br />
400, R 7) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1878 durch Carl Beck, <strong>de</strong>n Sohn eines Zündholzfabrikanten,<br />
und <strong>de</strong>n Ingenieur Gustav Henkel. Beck hatte bereits<br />
einige Jahre in <strong>de</strong>n USA in St. Louis eine Zündholzfabrik betrieben<br />
und konstruierte nun Zündholzmaschinen, die er sogar<br />
nach Schwe<strong>de</strong>n in’s Mutterland <strong>de</strong>s Zündholzes zu exportieren<br />
vermochte. Auch die erste südamerikanische Zündholzfabrik in<br />
Caracas wur<strong>de</strong> 1881 von Beck & Henkel erbaut, womit auch<br />
die erste Dampfmaschine nach Venezuela kam. 1888 expandierte<br />
die Firma mit <strong>de</strong>r Lieferung von 60 dampfmaschinenbetriebenen<br />
Portalkränen an <strong>de</strong>n Hamburger Hafen so stark, daß<br />
1889 die Umwandlung in eine AG möglich wur<strong>de</strong>. 1891 Erwerb<br />
<strong>de</strong>r Gießerei Theodorshütte zu Bre<strong>de</strong>lar i.W. (nach <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />
1932 stillgelegt). Die Fabrik in <strong>de</strong>r Wolfhager<br />
Str. 40 produzierte nun Krane, Aufzüge, Einrichtungen für<br />
Schlachthöfe (B&H war <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong> europäische Schlachthofausstatter),<br />
Tierkörperverwertung und Abwasser-Kläranlagen<br />
sowie Düngerpressen. Die Aktien notierten in Frankfurt, 1939<br />
“Wechsel in <strong>de</strong>r Aktienmehrheit <strong>de</strong>r Gesellschaft”. 1964 Einrichtung<br />
eines Zweigwerkes in Gu<strong>de</strong>nsberg und Aufnahme <strong>de</strong>r<br />
Fertigung von Rolltreppen. 1969 Umwandlung in eine GmbH<br />
und vollständige Verlagerung <strong>de</strong>r Produktion nach Gu<strong>de</strong>nsberg.<br />
Das Kasseler Werksgelän<strong>de</strong> Wolfhager Straße/Westring übernahm<br />
<strong>de</strong>r Rüstungsproduzent Wegmann. Heute ist B&H ein Teil<br />
<strong>de</strong>s Rheinmetall-Konzerns.<br />
Nr. 789<br />
Los 790 Schätzwert 25-50 €<br />
Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe<br />
Karlsruhe , Aktie 100 RM Okt. 1927<br />
(Auflage 27400, kpl. Aktienneudruck nach<br />
Kapitalherabsetzung, R 4) EF<br />
Ungewöhnliche Gestaltung mit stilisierter Werksansicht.<br />
Einer <strong>de</strong>r ersten <strong>de</strong>utschen Lokomotivhersteller! Ursprung <strong>de</strong>s<br />
Unternehmens ist eine 1833 von Jakob Friedrich Messmer eröffnete<br />
und 1836 von Emil Keßler und Theodor Martiensen ü-<br />
bernommene mechanische Werkstätte. En<strong>de</strong> 1841, kurz nach<br />
Eröffnung <strong>de</strong>r ersten badischen Eisenbahnstrecke, wur<strong>de</strong> die<br />
erste Dampflokomotive “Ba<strong>de</strong>nia” an die Badischen Staatseisenbahnen<br />
abgeliefert. 1842 wur<strong>de</strong> Emil Keßler Alleininhaber<br />
<strong>de</strong>r Fabrik, 1846 grün<strong>de</strong>te er <strong>als</strong> zweites Unternehmen die (<strong>als</strong><br />
AG bis heute bestehen<strong>de</strong>) Maschinenfabrik Esslingen. 1847<br />
ging das Bankhaus Haber, <strong>de</strong>r Geldgeber Keßlers, in Konkurs.<br />
Kredite waren plötzlich zurückzuzahlen, Keßler verlor die Kontrolle<br />
über die Lokomotivfabrik, die 1851 liquidiert und 1852<br />
wegen ihrer strategischen Be<strong>de</strong>utung von <strong>de</strong>r badischen<br />
Staatsregierung übernommen wur<strong>de</strong>. Mit finanzieller Hilfe <strong>de</strong>s<br />
Frankfurter Bankhauses Bethmann grün<strong>de</strong>te Emil Keßler 1852<br />
in Karlsruhe ein neues Unternehmen, die “Maschinenbau-Gesellschaft<br />
Carlsruhe”, die <strong>de</strong>n Lokomotivbau wie<strong>de</strong>r aufnahm.<br />
Sie gehörte stets zu <strong>de</strong>n kleineren Herstellern. Hauptabnehmer<br />
waren die Badischen Staatsbahnen und die Königlich Hannöverschen<br />
Staatseisenbahnen, vor ihrer Verstaatlichung durch<br />
das Königreich Preußen auch die Bergisch-Märkische Eisenbahn,<br />
die Cöln-Min<strong>de</strong>ner Eisenbahn und die Rheinische Eisenbahn.<br />
1904 wur<strong>de</strong> das Werk verlegt von <strong>de</strong>r Beiertheimer Allee<br />
in die Carl-Metz-Straße, zuletzt rd. 121000 qm großes Werksgelän<strong>de</strong><br />
an <strong>de</strong>r Wattstraße in unmittelbarer Nähe <strong>de</strong>s Hauptgüterbahnhofs.<br />
Neben Lokomotiven wur<strong>de</strong>n dort Dampfmaschinen,<br />
Kessel, hydraulische Maschinen, Kältemaschinen, Dieselmotoren,<br />
Traktoren und Eisenbahnbedarfsartikel aller Art gefertigt.<br />
Mit <strong>de</strong>r Motorenwerke Mannheim AG vorm. Benz Abt. stationärer<br />
Motorenbau bestand eine Interessengemeinschaft<br />
zwecks gemeinsamer Herstellung von Motorpfer<strong>de</strong>n und<br />
Gross-Diesel-Motoren. Ab 1925 folgte eine Absatzkrise, nach<strong>de</strong>m<br />
die Reichsbahn jahrelang keine neuen Dampflokomotiven<br />
mehr bestellt hatte. Die Umstellung auf <strong>de</strong>n Bau von Diesellokomotiven<br />
scheiterte, 1929 ging die in Berlin, Frankfurt und<br />
Mannheim börsennotierte AG in freiwillige Liquidation. Die Reste<br />
<strong>de</strong>s Lokomotivbaus erwarb die Hohenzollern AG in Düsseldorf.<br />
1842-1928 hatten 2.370 Lokomotiven die Fabrik in<br />
Karlsruhe verlassen, die so namhafte Ingenieure wie Niklaus<br />
Riggenbach (<strong>de</strong>n Erfin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Zahnradbahn), Carl Benz, Gottlieb<br />
Daimler und Wilhelm Maybach beschäftigt hatte.<br />
Los 791 Schätzwert 500-625 €<br />
Maschinenfabrik AG<br />
vorm. Wagner & Co.<br />
Cöthen, VZ-Aktie 1.000 Mark 1.6.1918<br />
(Auflage 415, R 10) VF+<br />
Zuvor völlig unbekannte Ausgabe, von <strong>de</strong>n lediglich<br />
4 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen Stücken<br />
ist dies das allerletzte noch verfügbare.<br />
Bereits 1856 entstand direkt am Bahnhof Köthen eine Herzogliche<br />
Eisengießerei, die 1859 vom Berliner Fabrikanten Rudolph<br />
Dinglinger übernommen wur<strong>de</strong>. Sein Vorfahr war kein Geringerer<br />
<strong>als</strong> <strong>de</strong>r Emailleur Georg Friedrich Dinglinger, Bru<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s sächsischen<br />
Hofgoldschmieds Johann Melcior Dinglinger, <strong>de</strong>ren Schaffen<br />
das Grüne Gewölbe in Dres<strong>de</strong>n die be<strong>de</strong>utendsten Stücke aus<br />
<strong>de</strong>r Zeit August <strong>de</strong>s Starken verdankt. Direkt angrenzend grün<strong>de</strong>te<br />
1860 Carl Thiel die älteste Maschinenfabrik <strong>de</strong>r Stadt. Nach Ü-<br />
bernahme <strong>de</strong>r Betriebe durch Julius Wagner erfolgte 1890 die<br />
73
Leipzig. Nach <strong>de</strong>m Krieg nicht verlagert, enteignet, gehörte zu:<br />
Mechanik, Vereinigung volkseigener Betriebe, Zweigbetrieb<br />
Max Kohl. 1949 zusammen mit Richter-Lehrgeräten <strong>als</strong> Buchungsmaschinenwerk<br />
Karl-Marx-Stadt gegrün<strong>de</strong>t, es war das<br />
DDR-Leitunternehmen für Unterrichtsmittel-Exporte. <strong>Der</strong> Imund<br />
Export von Unterrichtsmitteln unterstand direkt <strong>de</strong>m Ministerium<br />
für Volksbildung Margot Honecker.<br />
Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Maschinenfabrik AG vorm. Wagner & Co. in Cöthen ca. 1920<br />
Gründung dieser AG. Die Fabrik mit 5 massiven Hallen direkt am<br />
Bahnhof Köthen besaß eine Lokomotivreparaturwerkstatt und fabrizierte<br />
Maschinen und Apparate für Papier- und Zellulosefabriken<br />
sowie Dampfkessel. In großem Umfang wur<strong>de</strong> auch Rohguss<br />
an an<strong>de</strong>re Fabriken geliefert, wobei Stücke bis zum Einzelgewicht<br />
von 40 t gegossen wer<strong>de</strong>n konnten. Großaktionär war zuletzt <strong>de</strong>r<br />
Jakob-Michael-Konzern, Börsennotiz Berlin und Freiverkehr Mag<strong>de</strong>burg.<br />
1932 Entwicklung <strong>de</strong>r Papierstoffzentrifuge “Erkensator”,<br />
zu <strong>de</strong>ren Produktion die Fabrikanlagen <strong>de</strong>r Banning & Seybold<br />
Maschinenbau in Düren übernommen wur<strong>de</strong>n. 1935 Verkauf <strong>de</strong>r<br />
Köthener Fabrikanlagen an die JUNKERSWERKE, <strong>de</strong>swegen erhielt<br />
Köthen 1937 eine Garnison, einen Flugplatz und eine Fliegertechnische<br />
Vorschule. Als Ersatz erwarb die Maschinenfabrik<br />
Wagner eine Maschinenfabrik in Herischdorf i. Riesengeb., wohin<br />
<strong>de</strong>r Firmensitz verlegt wur<strong>de</strong>, nebst Erwerb <strong>de</strong>r Fabrikanlagen <strong>de</strong>r<br />
1854 gegr. Füllnerwerke in Bad Warmbrunn (Verkäufer war die<br />
Linke-Hofmann-Buschwerke AG), wohin die Produktionsanlagen<br />
aus Köthen weitgehend überführt wur<strong>de</strong>n. Kurz darauf auch Erwerb<br />
<strong>de</strong>s ehemaligen Eisenhüttenwerkes “Marienhütte” in Kotzenau,<br />
wo die nach Verkauf <strong>de</strong>r Köthener Anlagen fehlen<strong>de</strong> Graugießerei<br />
neu eingerichtet wur<strong>de</strong>. 1939 Umfirmierung in Maschinenfabriken<br />
Wagner-Dörries AG, gleichzeitig Verkauf <strong>de</strong>r Papiermaschinenaktivitäten<br />
mit <strong>de</strong>n Werken Banning & Seybold (Düren)<br />
und Füllnerwerk (Bad Warmbrunn). Das AG-Handbuch spricht von<br />
einem “einschnei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Wechsel <strong>de</strong>s Aufgabengebietes”, was<br />
konkret hieß: In <strong>de</strong>m stark erweiterten Werk in Herischdorf wur<strong>de</strong>n<br />
nun Geschütze hergestellt, u.a. die 15-cm-Schwere Feldhaubitze<br />
18 (Nachbau einer Rheinetall-Krupp-Entwicklung). Erneute<br />
Umbenennung 1942 in Dörries-Füllner Maschinenfabriken AG mit<br />
Sitz in Bad Warmbrunn. <strong>Der</strong> Ort heißt nach <strong>de</strong>m Krieg jetzt Cieplice<br />
Slaskie-Zdroj, die Fabrik wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n Polen übernomen. Die<br />
seinerzeit von <strong>de</strong>r Junkers Motorenbau GmbH übernommene e-<br />
hemalige Wagner-Fabrik am Bahnhof in Köthen wur<strong>de</strong> ab 1951<br />
vom VEB ABUS För<strong>de</strong>ranlagenbau genutzt und erst im Sommer<br />
2007 abgerissen.<br />
Los 792 Schätzwert 75-150 €<br />
Maschinenfabrik Carl Zangs AG<br />
(Herm. Schroers Nachf.)<br />
Krefeld, Aktie 1.000 Mark von 1920.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 4000, R 3) EF<br />
Großformat. Umrandung mit Elementen <strong>de</strong>s Jugendstils.<br />
Gründung unter Übernahme <strong>de</strong>r Herm. Schroers Maschinenfabrik<br />
Krefeld (1875 Gründung). Produktion von Webstühlen, Vorbereitungs-<br />
und Hilfsmaschinen für komplette Webereieinrichtungen.<br />
reine Immobiliengesellschaft börsennotiert gewesen, heute <strong>de</strong>r<br />
DaimlerChrysler Immobilien (DCI) zugeordnet.<br />
Los 794 Schätzwert 30-75 €<br />
Maschinenfabrik Kappel AG<br />
Chemnitz, Aktie 1.000 RM 27.1.1938<br />
(Auflage 464, R 4) EF<br />
Gründung 1860 in Kändler bei Chemnitz durch <strong>de</strong>n Fabrikanten<br />
Albert Voigt, 1867 Verlegung <strong>de</strong>r Fabrik nach Kappel, seit<br />
1872 AG <strong>als</strong> “Sächsische Stickmaschinenfabrik”, ab 1888 Firmenname<br />
wie oben. Hergestellt wur<strong>de</strong>n mit bis zu 1.500 Beschäftigten<br />
Stickmaschinen, Tüllwebstühle, Wirkmaschinen,<br />
Sägegatter- und Holzbearbeitungs-Maschinen, Motoren für<br />
Gas-, Benzin- und Rohölbetrieb, Werkzeugmaschinen sowie<br />
Schreibmaschinen. Zweck praktischer Anwendung wur<strong>de</strong> in<br />
Plauen eine eigene Stickerei betrieben, außer<strong>de</strong>m lange Zeit<br />
Alleinaktionär bei <strong>de</strong>r Sächsische Tüllfabrik AG. Börsennotiz<br />
Berlin, Dres<strong>de</strong>n und Freiverkehr Chemnitz. Im Sog <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />
1931 in Vergleich gegangen, <strong>als</strong> Auffanggesellschaft<br />
wur<strong>de</strong> 1932 die Maschinenfabrik Kappel GmbH gegrün<strong>de</strong>t,<br />
seit 1938 betrieb nach einer starken Aufwärtsentwikklung<br />
die AG das Geschäft wie<strong>de</strong>r selber. 1945 <strong>de</strong>montiert,<br />
1946 enteignet, 1951 im VEB Schleifmaschinenbau aufgegangen.<br />
1990 Gründung <strong>de</strong>s Schleifmaschinenwerks Chemnitz auf<br />
<strong>de</strong>m ehem. Kappel-Gelän<strong>de</strong>, 1995 von <strong>de</strong>r Hamburger Körber-<br />
Gruppe übernommen.<br />
Los 795 Schätzwert 30-90 €<br />
Maschinenfabrik<br />
vorm. Georg Dorst AG<br />
Oberlind-Sonneberg, Aktie 1.000 Mark<br />
23.5.1921 (Auflage 500, R 5) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1891 (Schmie<strong>de</strong> bereits 1867) durch die Familie<br />
<strong>de</strong>s bekannten Dramatikers Tankred Dorst. Herstellung von<br />
Maschinen für die feinkeramische, chemische, Farben-, Bleistift<br />
und Glasindustrie. Ab 1948 VEB Thuringia Sonneberg.<br />
Los 796 Schätzwert 25-50 €<br />
Max Kohl AG<br />
Chemnitz, Aktie 200 RM Mai 1940<br />
(Auflage 4650, R 3) EF<br />
Gründung 1908. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Einrichtungen physikalischer<br />
und chemischer Lehrzimmer für Schulen, Hörsäle und<br />
Laboratorien sowie Meßapparate für Textilfabriken. Börsennotiz<br />
Los 797 Schätzwert 275-350 €<br />
Mech. Baumwoll-<br />
Spinnerei & Weberei Bayreuth<br />
Bayreuth, Aktie 100 RM März 1942<br />
(Auflage 1050, R 9) VF<br />
Zuvor völlig unbekannt gewesene Ausgabe. Von<br />
<strong>de</strong>n lediglich 6 dann im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen<br />
Stücken ist dies das letzte noch verfügbare!<br />
Gründung 1853 <strong>als</strong> “Mech. Baumwollen-Spinnerei zu Bayreuth”,<br />
1877 Bau einer zweiten Spinnerei. 1886 nach Errichtung<br />
einer mechanischen Weberei umbenannt wie oben. 1924<br />
Erwerb <strong>de</strong>r Langheinrich’schen Papierfabrik, 1929 Erwerb <strong>de</strong>r<br />
stillgelegten Flachsspinnerei in Laineck bei Bayreuth und Umrüstung<br />
zu einer mo<strong>de</strong>rnen Weberei. Die noch hoch heute bestehen<strong>de</strong><br />
AG (<strong>de</strong>ren Aktien bei Valora zu Liebhaberpreisen gehan<strong>de</strong>lt<br />
wer<strong>de</strong>n) gehört seit geraumer Zeit zum Claas E. Daun-<br />
Textilkonzern.<br />
Los 798 Schätzwert 75-150 €<br />
Mechanische Baumwoll-<br />
Spinnerei & Weberei<br />
Kaufbeuren, Aktie 2.000 Mark 6.5.1922<br />
(Auflage 600, R 7) EF-VF<br />
Gründung bereits 1838, AG seit 1858. Begünstigt durch die<br />
Wasserkraft an <strong>de</strong>r Iller mit zwei Turbinen blühte <strong>de</strong>r Betrieb<br />
immer weiter auf, in <strong>de</strong>r Spitze waren fast 2.000 Webstühle installiert.<br />
1882 Übernahme <strong>de</strong>r früheren Sandholzschen Baumwollespinnerei<br />
u. Weberei in Kempten. 1950 Umfirmierung in<br />
“Th. Momm & Co. Baumwollspinnerei und Weberei AG” (das<br />
AR-Mitglied Herbert W. Momm war Teilhaber beim Bankhaus<br />
Delbrück von <strong>de</strong>r Heydt & Co., Köln), 1954-56 Bau eines eigenen<br />
Wasserkraftwerkes an <strong>de</strong>r Wertach, 1857/59 zweiter Weberei-Neubau.<br />
1971 Umfirmierung in “Spinnerei und Weberei<br />
Momm AG”, seit 1976 per Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag<br />
an die Spinnerei und Weberei Pfersee, Augsburg<br />
gebun<strong>de</strong>n. Mit Traumdivi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n von 50 % die Errtragsperle<br />
<strong>de</strong>s Pfersee-Kolbermoor-Konzerns. In <strong>de</strong>n 90er Jahren in eine<br />
KG umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
Min<strong>de</strong>stgebot: 80 %<br />
vom unteren Schätzwert<br />
Los 793 Schätzwert 125-200 €<br />
Maschinenfabrik Esslingen<br />
Esslingen, Aktie 1.000 Mark 5.3.1908<br />
(Auflage 1100, R 6) VF+<br />
Gründung 1846, eingetragen 1866. Anfänglich auf Lokomotiven,<br />
Waggons und sonstige Eisenbahnrequisiten sowie Dampfmaschinen<br />
und Eisenkonstruktionen aller Art spezialisiert. En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s 19. Jh. konnten mit 2500 Arbeitern knapp 100 Lokomotiven<br />
im Jahr abgeliefert wer<strong>de</strong>n. Später auch Fabrikation<br />
von Zahnrad- und Seilbahnen, Straßenwalzen, Eis- und Kühlmaschinen,<br />
Gasmotoren, Pumpwerken, Transmissionen, Dynamomaschinen,<br />
Elektromotoren, Kranen und Transportanlagen.<br />
Das 1897 übernommene (und 1928 an die AEG verkaufte) e-<br />
lektrotechnische Zweigwerk in Cannstadt plante und baute<br />
auch komplette Elektrizitätswerke. In diesem Zusammenhang<br />
bestan<strong>de</strong>n Beteiligungen bei <strong>de</strong>n Elektrizitätswerken in Esslingen,<br />
Urach, Freu<strong>de</strong>nstadt, Tuttlingen, Metzingen und Böblingen<br />
(später in <strong>de</strong>r 100 %igen Tochter “Württ. Gesellschaft für Elektrizitäts-Werke”<br />
zusammengefaßt). 1908 Errichtung eines neuen<br />
Werkes auf einem 250.000 m◊ großen Areal bei Mettingen,<br />
das Esslinger Fabrikareal wur<strong>de</strong> 1912 geräumt und verkauft.<br />
Das über Jahrzehnte bestehen<strong>de</strong> Zweigwerk im italienischen<br />
Saronno wur<strong>de</strong> im 1. Weltkrieg verkauft (Zahlung war “ein Jahr<br />
nach Frie<strong>de</strong>nsschluß” vereinbart). In <strong>de</strong>n 20er Jahren erwarb<br />
die Gutehoffnungshütte (GHH) die Aktienmehrheit, die 1965 an<br />
die Daimler-Benz AG weitergegeben wur<strong>de</strong>. Daimler war für<br />
seine eigene Produktion vor allem an <strong>de</strong>n Fabrikanlagen und<br />
<strong>de</strong>r Gießerei interessiert und pachtete diese, nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Bereich<br />
Maschinenbau an die GHH verkauft wor<strong>de</strong>n war. Auch <strong>de</strong>r<br />
Schienenfahrzeugbau wur<strong>de</strong> eingestellt, <strong>de</strong> letzte Lokomotive<br />
verließ das Werk am 21.10.1966. Noch wesentlich erweitert<br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Werksbesitz 1983 durch verschmelzen<strong>de</strong> Übernahme<br />
<strong>de</strong>r “Württ. Baumwoll-Spinnerei und -Weberei” bei Esslingen<br />
a.N. und <strong>de</strong>r “Maschinen- und Werkzeugbau Zuffenhausen<br />
AG”. Bis 2004 (dann Umwandlung in eine AG & Co. oHG) <strong>als</strong><br />
Nr. 791<br />
Nr. 812<br />
74
Los 799 Schätzwert 150-250 €<br />
Mechanische Baumwoll-<br />
Spinnerei & Weberei<br />
Kaufbeuren, Aktie 2.000 Mark 16.5.1923<br />
(Auflage 3900, R 8) VF<br />
Zuvor völlig unbekannt gewesener Jahrgang dieses<br />
be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Textilbetriebes.<br />
Los 800 Schätzwert 10-25 €<br />
Mechanische Treibriemenweberei<br />
und Seilfabrik Gustav Kunz AG<br />
Treuen i.Sa., Aktie Lit. A 100 RM<br />
15.8.1933 (Auflage 11310, R 1) EF<br />
Gründung 1894 unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1868 bestehen<strong>de</strong>n<br />
Firma Gustav Kunz. Herstellung von gewebten Kamelhaartreibriemen,<br />
Baumwollriemen, Transportbän<strong>de</strong>rn, Sei<strong>de</strong>nriemen, Filtertüchern<br />
und Segeltuchen sowie Seilen aus Draht und Hanf.<br />
Während <strong>de</strong>s 2. WK Umstellung auf Rüstungsproduktion. In <strong>de</strong>r<br />
DDR Betriebsfortsetzung <strong>als</strong> VEB Mechanische Triebriemenwebereien<br />
und Seilfabrik Treuen, später auf VEB Vowetex Plauen<br />
verschmolzen.<br />
Nr. 797 Nr. 799<br />
Los 802 Schätzwert 60-120 €<br />
Mechanische Weberei Sorau<br />
vorm. F. A. Martin & Co.<br />
Sorau, Aktie 1.000 Mark 25.10.1886.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1500, R 3) VF+<br />
Hochformat, hübsche Rankwerk-Umrahmung.<br />
Gründung bereits 1835 <strong>als</strong> Leinen- und Jacquard-Weberei für<br />
Tischwäsche und Handtücher. AG seit 1886. Neben <strong>de</strong>r Weberei<br />
auch Betrieb <strong>de</strong>r “Braunkohlengrube Martin” (verkauft<br />
1918) nebst Ziegelei (verkauft 1919) in Kunzendorf. Börsennotiz<br />
Berlin, Großaktionär war die Dresdner Bank.<br />
Los 803 Schätzwert 25-50 €<br />
Mecklenburg-Schwerinscher<br />
Domanialkapitalfonds<br />
Schwerin i.M., 4 % Rentenpfandbrief<br />
5.000 Mark 9.12.1919 (R 3) EF<br />
Ausgegeben nach Gesetz vom 3.7.1919, betreffend<br />
die Errichtung eines Siedlungsamtes für<br />
Mecklenburg-Schwerin.<br />
Los 805 Schätzwert 75-150 €<br />
Meichsner Moda AG<br />
Chemnitz, Aktie 1.000 Mark Aug. 1922<br />
(Auflage 2000, R 6) EF-VF<br />
Gründung 1922. Herstellung und Vertrieb von Strumpfwaren.<br />
Bis 1941 Meichsner Moda AG in Abwicklung, dann Firmenän<strong>de</strong>rung<br />
in Strumpf- und Wirkwaren-Han<strong>de</strong>ls-AG. Von <strong>de</strong>n Nazi-<br />
’s “entju<strong>de</strong>t”, da Max Moda und Herr Bernstein Ju<strong>de</strong>n waren,<br />
wur<strong>de</strong>n sie vom Reich ausgebürgert und enteignet. 1946 umfirmiert<br />
in Alt-chemnitzer Strumpffabrik AG, 1953 in I<strong>de</strong>al-Werke,<br />
Altchemnitzer Strumpffabrik.<br />
Weltkrieg um einige Jahre verzögert. Erst 1918 wur<strong>de</strong> <strong>als</strong><br />
Keimzelle <strong>de</strong>r meterspurigen Überlandstraßenbahn von <strong>de</strong>r<br />
AEG gepachtet die von ihr erbaute und 1902 eröffnete 11,2 km<br />
lange Strecke Halle-Merseburg, die später 1932 käuflich erworben<br />
wur<strong>de</strong>. Dazu kamen von Merseburg aus die 1918/19<br />
eröffneten Strecken nach Mücheln (17,4 km) und Bad Dürrenberg<br />
(10,5 km). Je über 30 Trieb- und Beiwagen befuhren die<br />
Strecken. Außer<strong>de</strong>m Betrieb <strong>de</strong>s Elektrizitätswerkes für die Gemein<strong>de</strong><br />
Ammendorf und Beteiligung an <strong>de</strong>r Merseburger Omnibus-Verkehr<br />
GmbH. Eine 1932 geplante Fusion mit <strong>de</strong>r Halle-Hettstedter<br />
Eisenbahn und <strong>de</strong>r Halleschen Straßenbahn zur<br />
“Saale-Verkehrsgesellschaft” kam nicht zustan<strong>de</strong>. Die Aktienmehrheit<br />
lag zuletzt bei Stadt und Kreis Merseburg, die AEG<br />
war weiter mit 25,4 % beteiligt; 7,9 % lagen bei verschie<strong>de</strong>nen<br />
Braunkohlen-Unternehmungen <strong>de</strong>s Merseburger Reviers.<br />
1948 in Volkseigentum überführt. 1951 wur<strong>de</strong> die Fusionsi<strong>de</strong>e<br />
von 1932 durch die Zwangsvereinigung mit <strong>de</strong>r Straßenbahn<br />
Halle dann doch noch Wirklichkeit.<br />
Los 808 Schätzwert 25-50 €<br />
Metall-, Walz- und Plattierwerke<br />
Hindrichs-Auffermann AG<br />
Wuppertal-Oberbarmen, Aktie 1.000 RM<br />
Dez. 1941 (Auflage 1028, R 3) EF<br />
Gründung am 25.8.1908 <strong>als</strong> “Munitionsmaterial- und Metallwerke<br />
Hindrichs-Auffermann AG” durch Zusammenschluß <strong>de</strong>r<br />
Gebr. Hindrichs in Barmen (gegr. 1824) mit <strong>de</strong>r J. D. Auffermann<br />
GmbH in Beyenburg (bis 1811 zurückgehend). 1922<br />
Umfirmierung wie oben. Verarbeitet wur<strong>de</strong>n insbeson<strong>de</strong>re Nikkel,<br />
Kupfer und Messing zu Halb- und Fertigerzeugnissen.<br />
1966 Umfirmierung in “Hindrichs-Auffermann AG”, 1996/98<br />
Sitzverlegung von Düsseldorf nach Wuppertal. Das angestammte<br />
Geschäft wur<strong>de</strong> auf die Hindrichs-Auffermann Metallverarbeitungs-GmbH<br />
in Ennepetal übertragen, die AG war bis<br />
zur Vollfusion zur “neuen” VDN im Deutsche-Nickel-Konzern<br />
Führungsgesellschaft für <strong>de</strong>n Bereich Tapeten und Wandbekleidung.<br />
Los 801 Schätzwert 100-200 €<br />
Mechanische Weberei Ravensberg AG<br />
Schil<strong>de</strong>sche bei Bielefeld, Aktie 1.000<br />
Mark 1.6.1891. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage<br />
1000, R 5) VF+<br />
Äußerst <strong>de</strong>korativ, große Firmenansicht.<br />
Gründung 1891. Herstellung von Leinen, Frottierwäsche,<br />
Baumwollgeweben. 1939 Erwerb <strong>de</strong>r Baumwollweberei in Hannover-Vahrenwald.<br />
1961 Fusion mit <strong>de</strong>r Bielefel<strong>de</strong>r AG für Mechan.<br />
Webereien zur Bielefel<strong>de</strong>r Webereien AG (später BIEWAG).<br />
Nr. 802<br />
Los 804 Schätzwert 80-185 €<br />
Mecklenburgische Friedrich Wilhelm<br />
Eisenbahn-Gesellschaft<br />
Neustrelitz, Prior.-St.-Actie 1.000 Mark<br />
1.4.1907 (Auflage 611, R 4) EF<br />
Konzessioniert 1889 <strong>als</strong> Neustrelitz-Wesenberg-Mirower Eisenbahn,<br />
1894 Fusion mit <strong>de</strong>r Blankensee-Wol<strong>de</strong>gk-Strasburger<br />
Eisenbahn zur Mecklenburgische Friedrich Wilhelm Eisenbahn.<br />
Neben <strong>de</strong>n 83 km langen Hauptlinien auch Betrieb <strong>de</strong>r<br />
Hafenbahnen in Neustrelitz und Mirow. Zusätzlich gebaut wur<strong>de</strong><br />
1910 die 19 km lange Nebenbahn Thuwow-Feldberg und<br />
1917 zu militärischen Zwecken ein 10 km langer Abzweig von<br />
Mirow zum Müritzsee. Gesamtbahnlänge 112 km in Norm<strong>als</strong>pur.<br />
In Buschhof Anschluß an die Prignitzer Eisenbahn, in<br />
Strasburg in <strong>de</strong>r Uckermark an die preuß. Staatsbahn. Mit 11<br />
Lokomotiven, 15 Personenwagen und über 100 Güterwagen<br />
wur<strong>de</strong>n pro Jahr im Schnitt 1/2 Mio. Passagiere und 1/2 Mio.<br />
t Güter beför<strong>de</strong>rt. Börsennotiz Berlin. Letzte Großaktionäre waren<br />
das Land Mecklenburg (35 %) und die Commerzbank (21<br />
%). In <strong>de</strong>r letzten größeren Verstaatlichungswelle zum<br />
1.1.1941 auf die Deutsche Reichsbahn übergegangen.<br />
Los 806 Schätzwert 150-200 €<br />
Memeler Aktien-Brauerei & Destillation<br />
Memel, Aktie 100 Thaler 15.9.1871.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1500, R 10) VF<br />
Einzelstück aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz. Randschä<strong>de</strong>n<br />
fachgerecht restauriert.<br />
Die 1871 gegrün<strong>de</strong>te AG führte die seit 1784 bestehen<strong>de</strong><br />
Reincke’sche Brauerei und das Destillationsgeschäft sowie die<br />
Preuss’sche Brauerei fort. Dazu heißt es auf <strong>de</strong>r Erklärtafel vor<br />
<strong>de</strong>r Brauerei in <strong>de</strong>r Mühlendammstr. 23/25: “Die älteste litauische<br />
Brauerei Svyturys (= Leuchttum) wur<strong>de</strong> 1784 gegrün<strong>de</strong>t.<br />
<strong>Der</strong> Grün<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r Memeler Kaufmann J. W. Reincke, wollte <strong>de</strong>n<br />
Menschen in <strong>de</strong>r Küstenregion ein Bier anbieten, das sie mit<br />
Stolz sowohl ihren Gästen ausschenken, wie auch selbst genießen<br />
konnten.” Das <strong>de</strong>r Destillation angeglie<strong>de</strong>rte kleine<br />
Weingeschäft wur<strong>de</strong> 1914 zu einer Groß-Weinkellerei erweitert.<br />
1923 nach <strong>de</strong>r Annektion <strong>de</strong>s Memellan<strong>de</strong>s durch Litauen<br />
Umstellung <strong>de</strong>s Nennwertes auf 30 Litas. Noch in <strong>de</strong>n 1930er<br />
Jahren setzte die Brauerei nicht mehr <strong>als</strong> 20.000 hl Bier jährlich<br />
ab und hatte zu<strong>de</strong>m jüdische Großaktionäre, so daß uns<br />
bisher nach <strong>de</strong>r 1940 erfolgten Übertragung <strong>de</strong>s Betriebes auf<br />
die Memeler Ostquell-Brauerei GmbH die Firmengeschichte zu<br />
En<strong>de</strong> zu sein schien. Umso größer war unsere Überraschuung<br />
im Frühjahr 2006, <strong>als</strong> wir bei einem Rundgang durch das frühere<br />
Memel (heute Klaipeda) vor <strong>de</strong>r Svyturis-Brauerei stan<strong>de</strong>n,<br />
die ausweislich einer großen Hinweistafel mit geschichtlichen<br />
Details frühere die Memeler Aktien-Brauerei war! Svyturis<br />
(= Leuchtturm) ist heute die größte Brauerei in Litauen mit<br />
10 Biersorten und braut <strong>als</strong> einzige Brauerei <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s auch<br />
in westlicher Lizenz (Carlsberg).<br />
Los 807 Schätzwert 75-150 €<br />
Merseburger Überlandbahnen-AG<br />
Merseburg, Aktie 1.000 Mark Juni 1913.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1300, R 2) EF<br />
Großformatiges Papier, sehr <strong>de</strong>korativ verziert.<br />
Gründung 1913 durch die Disconto-Gesellschaft und die AEG.<br />
Die Ingangsetzung <strong>de</strong>s Unternehmens wur<strong>de</strong> durch <strong>de</strong>n 1.<br />
Los 809 Schätzwert 75-150 €<br />
Metall-Industrie Schönebeck AG<br />
Schönebeck a.E., Aktie 1.000 Mark<br />
15.12.1920 (Auflage 250, R 8) VF<br />
Vorher nicht bekannt gewesener Jahrgang. Randschä<strong>de</strong>n<br />
fachgerecht restauriert.<br />
Gründung 1897 <strong>als</strong> Fahrradwerke Weltrad vorm. Hoyer &<br />
Glahn, die seit 1885 bestand. Ab 1900 Firmenname Metall-Industrie<br />
Schönebeck AG. Eine <strong>de</strong>r größten <strong>de</strong>utschen Fahrrad-<br />
Fabriken, die die Fahrrä<strong>de</strong>rmarke Original Weltrad produzierte.<br />
Es war wohl das erste Werk, das die autogene Schweißung in<br />
größtem Maßstab anfing. Seit 1929/30 auch Fabrikation von<br />
Kin<strong>de</strong>rwagen und Sportgeräten. 1936-1945 in die Rüstungsproduktion<br />
eingebun<strong>de</strong>n, u.a. wur<strong>de</strong>n Maschinengewehrteile<br />
und -lafetten gebaut. Nach <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg in <strong>de</strong>r DDR enteignet<br />
und ab 1952 <strong>als</strong> VEB Traktorenwerk Schönebeck weiter<br />
geführt, ab 1990 <strong>als</strong> Landtechnik Schönebeck GmbH bekannt,<br />
ab 1999 Doppstadt GmbH, Schönebeck.<br />
75
Los 813 Schätzwert 25-50 €<br />
Metzeler Gummiwerke AG<br />
München, Aktie 1.000 RM 9.5.1940<br />
(Auflage 800, R 4) EF<br />
Gründung 1863 durch Robert Friedrich Metzeler, seit 1901 AG<br />
Metzeler & Co., 1933 umbenannt in Metzeler Gummiwerke AG,<br />
1965 in Metzeler AG. Das Werk in <strong>de</strong>r Westendstr. 131-133 fabrizierte<br />
Bereifung für Motorrad, Auto, Lastwagen und Gespannwagen<br />
sowie technische und chirurgische Artikel aus<br />
Weichkautschuk. Später Übernahme <strong>de</strong>r Westland Gummiwerke<br />
GmbH in Lindau (technische Gummiwaren, Sohlenmaterial)<br />
sowie Errichtung eines Schaumstoffwerkes in Memmingen,<br />
weiterhin wur<strong>de</strong> das Produktionsprogramm erweitert um Farben,<br />
Lacke und Freizeitartikel (Luftmatratzen, Schlauchboote,<br />
Tauchausrüstungen, Faltboote, Fiberglas-Kajaks, Skier) sowie<br />
Verpackungsfolien und Wursthüllen. 1974 übernimmt die Bayer<br />
AG handstreichartig die drei Betriebsgesellschaften Metzeler<br />
Kautschuk AG in München, Metzeler Schaum GmbH in Memmingen<br />
sowie Metzeler Isobau GmbH in Bad Wildungen und<br />
Mannheim. Es folgt ein <strong>de</strong>saströser Streit zwischen Altaktionären,<br />
<strong>de</strong>r Bayer AG und <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>skartellamt, im Jahr darauf<br />
verschwin<strong>de</strong>t die Metzeler AG aus <strong>de</strong>n Börsenhandbüchern.<br />
1978 Umstrukturierung mit Ausglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Metzeler Automotive<br />
Profile Systems, Lindau (Marktführer bei Automobilkarosserie-Dichtungen)<br />
sowie Verlegung <strong>de</strong>r Reifenproduktion<br />
vom Münchener Werk ins Werk Breuberg im O<strong>de</strong>nwald, wo fortan<br />
nur noch Motorradreifen hergestellt wer<strong>de</strong>n. 1986 wird die<br />
Metzeler Kautschuk GmbH von <strong>de</strong>r Pirelli-Gruppe übernommen.<br />
Gründung 1929 zum Bau <strong>de</strong>s Dampfkraftwerks Mag<strong>de</strong>burg-<br />
Rothensee auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Mittellandkanalhafens. Aktionäre<br />
waren die Elektrowerke AG in Berlin (50,01 %), die Stadt<br />
Mag<strong>de</strong>burg (20 %) und die Deutsche Contigas (29,99 %). Mitte<br />
1939 wur<strong>de</strong> das Kraftwerk für 30 Jahre an die Elektrowerke<br />
AG verpachtet. Auch dam<strong>als</strong> gab es schon ein bißchen Finanzakrobatik:<br />
Eine 1930 in <strong>de</strong>n USA aufgelegte Anleihe von 4<br />
Mio. $ konnte bei Fälligkeit 1934 wegen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Devisenbestimmungen<br />
nicht zurückgezahlt wer<strong>de</strong>n. Kurzerhand<br />
nahm die Ges. dann in <strong>de</strong>r Schweiz ein Franken-Darlehen auf,<br />
kaufte damit <strong>de</strong>n größten Teil <strong>de</strong>r Dollaranleihe (übrig blieben<br />
nur 145.050 $) freihändig am Markt zu Kursen weit unter pari<br />
zurück und machte so einen sehr netten Extra-Gewinn.<br />
Los 810 Schätzwert 225-300 €<br />
Metallpapier-<br />
Bronzefarben-Blattmetallwerke AG<br />
München, Aktie 1.000 Mark 22.10.1910<br />
(Auflage 1500, R 8) VF+<br />
Dekoratives Hochformat, mit Münchner Kindl im<br />
Unterdruck.<br />
Gründung 1910 (vorher GmbH), Werke in München, Stockdorf,<br />
Grubmühl, Nürnberg, Fürth, Augsburg, Marktschorgast, Berneck<br />
und (seit 1937) Wasserburg bei Günzburg (Donau). Als<br />
Hersteller von Aluminium- und Zinkfolien, Kupfer- und Messingbän<strong>de</strong>rn,<br />
Bronze- und Aluminiumpulver, Blattmetall sowie<br />
Gold- und Silberpapieren dam<strong>als</strong> das führen<strong>de</strong> Unternehmen<br />
seiner Art in <strong>de</strong>r ganzen Welt. Zuletzt Werke in München (Aluminiumfolien<br />
und Metallpaier), Grubmühl (Kupfer- und Messingfolien)<br />
und Fürth (Blattmetall). In <strong>de</strong>n 70er Jahren schrittweise<br />
Stilllegung aller Werke, danach nur noch Verwaltung <strong>de</strong>s<br />
wertvollen Grundbesitzes in München. Zuletzt ein Skandal-Papier,<br />
die Börsenzulassung in München wur<strong>de</strong> wegen dauern<strong>de</strong>r<br />
Nichtvorlage <strong>de</strong>r Jahresabschlüsse 1986 wi<strong>de</strong>rrufen, im gleichen<br />
Jahr Konkurs.<br />
Los 811 Schätzwert 75-125 €<br />
Metallpapier-<br />
Bronzefarben-Blattmetallwerke AG<br />
München, Aktie 1.000 Mark 15.11.1921<br />
(Auflage 4000, R 6) EF<br />
I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriges Los.<br />
Los 812 Schätzwert 400-500 €<br />
Metallpapier-<br />
Bronzefarben-Blattmetallwerke AG<br />
München, Aktie 1.000 Mark 22.4.1922<br />
(Auflage 450, R 11) VF+<br />
Von dieser zuvor völlig unbekannten Emission<br />
wur<strong>de</strong>n lediglich 2 Stück im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n!<br />
Los 814 Schätzwert 25-50 €<br />
Mickoleit & Co. Metallwarenfabrik AG<br />
Berlin, Aktie 100 RM Jan. 1926 (Auflage<br />
520, R 4) EF-VF<br />
Gründung 1923. Han<strong>de</strong>l mit allen im Baugewerbe und seinen<br />
Nebenbetrieben vorkommen<strong>de</strong>n Baustoffen und die Finanzierung<br />
<strong>de</strong>rartiger Lieferungsaufträge. 1934 umbenannt in “Ekmo”<br />
Bauhan<strong>de</strong>ls-AG. 1951 aufgelöst.<br />
Los 815 Schätzwert 20-40 €<br />
Minimax AG<br />
Berlin, Aktie 100 RM Sept. 1938 (Auflage<br />
8000, R 2) EF<br />
Firmensignet im Unterdruck.<br />
Gründung 1922, hervorgegangen aus <strong>de</strong>r 1901 gegrün<strong>de</strong>ten<br />
Excelsior-Feuerlöschergesellschaft mbH Berlin. Herstellung von<br />
Handfeuerlöschern, Großlöschgeräten, ortsfesten Schaumund<br />
Kohlensäurelöschanlagen. 1948 nach Frankfurt/M., 1955<br />
nach Stuttgart verlegt.<br />
Los 816 Schätzwert 300-375 €<br />
Mittel<strong>de</strong>utsche Hafen-AG<br />
Halle/Saale, Aktie 80.000 RM Nov. 1934<br />
(Auflage nur 23 Stück, R 8), ausgestellt<br />
auf die Stadt Halle UNC<br />
<strong>Der</strong> 1857 eröffnete städtische Sophienhafen, <strong>de</strong>n lediglich<br />
Schiffe bis zu 400 BRT anlaufen konnten, erwies sich zunehmend<br />
<strong>als</strong> ungeeignet. Erstm<strong>als</strong> 1916 erwog man <strong>de</strong>shalb <strong>de</strong>n<br />
Bau eines neuen Hafens. 1919 veröffentlichte das städtische<br />
Tiefbauamt konkrete Planungen, 1923 beschloss <strong>de</strong>r hallesche<br />
Stadtrat <strong>de</strong>n Neubau eines Hafens im Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Stadt für<br />
Schiffe bis 1.000 BRT. In die zusammen mit <strong>de</strong>m Provinzialverband<br />
Sachsen 1929 neu gegrün<strong>de</strong>te Mittel<strong>de</strong>utsche Hafen-AG<br />
brachte die Stadt Halle die bisherigen Umschlaganlagen ein sowie<br />
insgesamt knapp 600.000 qm Grund und Bo<strong>de</strong>n in Seeben,<br />
Halle und Trotha. Schnell entwickelte sich <strong>de</strong>r Hafen Halle-Trotha<br />
dann zum größten Umschlagplatz an <strong>de</strong>r Saale. 1946 auf<br />
Anordnung <strong>de</strong>r SMAD enteignet, 1950 an die Deutsche Schifffahrts-<br />
und Umschlagbetriebszentrale übergegangen, 1957 mit<br />
<strong>de</strong>n Häfen Dessau-Wallwitzhafen, Aken (Elbe) und Klein-Wittenberg<br />
zum VEB Binnenhäfen “Saale” vereinigt, seit 1980 VEB<br />
Binnenhäfen “Mittelelbe”. Seit <strong>de</strong>n 1970er Jahren sanken nach<br />
zuvor rasantem Anstieg die Umschlagzahlen kontinuierlich, weil<br />
<strong>de</strong>r Staat in die Saaleschifffahrt nicht mehr investierte. Schiffe<br />
legten kaum noch an, <strong>de</strong>r Hafen wur<strong>de</strong> vornehmlich <strong>als</strong> Lagerplatz<br />
für Braunkohle genutzt, die Anlagen verfielen zusehends.<br />
1993 bekam die Stadt Halle <strong>de</strong>n Hafen Halle-Trotha zurückübertragen<br />
und grün<strong>de</strong>te die Hafen Halle GmbH <strong>als</strong> Betreibergesellschaft.<br />
Heute ist <strong>de</strong>r Hafen ein mo<strong>de</strong>rnes Güterverkehrszentrum,<br />
vor allem aber für <strong>de</strong>n Umschlag Straße/Schiene. Die<br />
Saaleschifffahrt liegt dagegen weiter darnie<strong>de</strong>r, da sog. “Europakähne”<br />
<strong>de</strong>n Fluss nicht befahren können.<br />
Los 817 Schätzwert 150-200 €<br />
Mittel<strong>de</strong>utsche Kunststeinund<br />
Marmorindustrie AG<br />
Kassel, Aktie Lit. B 20 RM 20.8.1924<br />
(Auflage 1152, R 9) EF<br />
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Die in Oberelsungen (Bez. Cassel) ansässige AG übernahm<br />
zwei Werke einer gleichnamigen GmbH. Das Werk I, an <strong>de</strong>r<br />
Straße Oberelsungen-Zierenberg gelegen, produzierte Kunstmarmorplatten,<br />
Terrazzoplatten, Grab<strong>de</strong>nkmäler und Kunststeine.<br />
Das Werk II, <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Stadt Kassel gehören<strong>de</strong>n Losse-Werk<br />
angeglie<strong>de</strong>rt, verarbeitete die dort anfallen<strong>de</strong>n Schlackenrükkstän<strong>de</strong><br />
zu Schlackensteinen. In <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise ging<br />
die AG ein.<br />
Los 818 Schätzwert 200-250 €<br />
Mittel<strong>de</strong>utsche Kunststeinund<br />
Marmorindustrie AG<br />
Cassel, Aktie Lit. B 100 RM 20.8.1924<br />
(Auflage 240, R 10) EF<br />
Von diesem zuvor ganz unbekannten Wert wur<strong>de</strong>n<br />
lediglich 4 Stück im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />
Los 819 Schätzwert 300-375 €<br />
Mittel<strong>de</strong>utsches Kraftwerk<br />
Mag<strong>de</strong>burg AG<br />
Mag<strong>de</strong>burg, Interimsschein 499.000 RM<br />
11.5.1938 (R 12) für die Deutsche<br />
Continental-Gas-Gesellschaft, Dessau, die<br />
sich mit insgesamt 2,999 Mio. RM am<br />
Kapital von 10 Mio. RM beteiligt hatte F<br />
Maschinenschriftliche Ausführung auf einem Geschäftsbriefbogen<br />
<strong>de</strong>r Gesellschaft, Originalunterschriften.<br />
Ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />
Teils in das Druckbild reichen<strong>de</strong> Fehlstellen am<br />
linken und oberen Rand fachgerecht ergänzt.<br />
Nr. 816 Nr. 818<br />
Los 820 Schätzwert 300-375 €<br />
Mitteleuropäische Versicherungs-AG<br />
Köln, Namensaktie 1.000 Mark Juni 1917.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2000, R 9) VF<br />
Gründung 1917 durch die Agrippina-Versicherung und <strong>de</strong>n<br />
Kölner Lloyd <strong>als</strong> Transportversicherer. Es kann spekuliert wer<strong>de</strong>n,<br />
daß <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Versicherungen dieses Geschäft gegen<br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges zu unsicher wur<strong>de</strong> und sie es <strong>de</strong>shalb<br />
in eine eigenständige Gesellschaft auslagerten, zumal sie <strong>de</strong>ren<br />
Aktien dann auch außenstehen<strong>de</strong>n Aktionären anboten und<br />
nur jeweils gut 25 % behielten. Später wur<strong>de</strong> das Transport-<br />
Versicherungs-Geschäft unter <strong>de</strong>n drei Gesellschaften, die in<br />
Personalunion geführt wur<strong>de</strong>n, gemeinsam verwaltet und aufgeteilt.<br />
Die „Mitteleuropäische“ betrieb zu<strong>de</strong>m auch Rückversicherungsgeschäft<br />
vor allem in <strong>de</strong>r Kraftfahrzeug-Kaskoversicherung<br />
und <strong>de</strong>r Maschinenversicherung. 1960 auf die Agrippina<br />
Versicherungs-AG verschmolzen.<br />
Los 821 Schätzwert 100-125 €<br />
Mitteleuropäische Versicherungs-AG<br />
Köln, Namensaktie 1.000 Mark Juni 1921<br />
(Auflage 1000, R 8) EF<br />
I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriges Los.<br />
Los 822 Schätzwert 50-100 €<br />
MODENA AG für modische<br />
Band- und Sei<strong>de</strong>nwaren<br />
Berlin-Köln, Aktie 1.000 RM Aug. 1941<br />
(Auflage 300, R 5) EF<br />
Gründung 1922 <strong>als</strong> Gebr. Bing Soehne AG, Sitz bis 1938 in<br />
Köln, dann in Berlin. 1940 Namensän<strong>de</strong>rung in Mo<strong>de</strong>na AG für<br />
76
modische Band- und Sei<strong>de</strong>nwaren. Herstellung von und Han<strong>de</strong>l<br />
mit Textil- und Mo<strong>de</strong>waren aller Art. Haupterzeugnisse:<br />
Samt- und Sei<strong>de</strong>nbän<strong>de</strong>r, Stoffe, Sch<strong>als</strong>, Tücher, Hut- und Klei<strong>de</strong>rschmuck.<br />
1948 verlagert nach Köln, 1953 umfirmiert in<br />
Mo<strong>de</strong>na vorm. Gebr. Bing Söhne AG für modische Band- und<br />
Sei<strong>de</strong>nwaren, Köln, ab 1958 GmbH.<br />
1939: Müwag Münchener Wohnungsfürsorge AG, danach<br />
“Neue Heimat” Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft<br />
<strong>de</strong>r DAF im Gau München-Oberbayern, AG. 1955<br />
Einglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Neuen Heimat in <strong>de</strong>n Neue Heimat-Konzern.<br />
1986 verkaufte <strong>de</strong>r DGB das gewerkschaftseigene Wohnungsbauunternehmen<br />
zum symbolischen Preis von einer Mark an<br />
<strong>de</strong>n Berliner Bäckerei-Unternehmer Horst Schiesser. <strong>Der</strong> Sanierungsplan<br />
Schiessers wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n Banken nicht akzeptiert,<br />
daher kaufte <strong>de</strong>r DGB die Neue Heimat am 12.11.1986<br />
für eine Mark von Schiesser zurück.<br />
Nr. 828<br />
Los 823 Schätzwert 50-100 €<br />
Moll-Werke AG<br />
Chemnitz, Aktie 1.000 Mark Sept. 1923<br />
(Auflage 73000, R 5) EF<br />
Gründung 1916 in Wolkenstein. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Automobile<br />
6/30 PS und “Mollmobile” 4 PS, ferner eiserne Transportfässer<br />
und Transportgeräte, schmie<strong>de</strong>eiserne Radiatoren, Sauerstoff,<br />
Metallknöpfe aller Art. Die Gesellschaft besaß Werke in<br />
Scharfenstein i.Sa. (mit eigenen grösseren Anlagen für Sauerstoff-Erzeugung<br />
und Acetylen-Bereitung), Tannenberg i.Erzgeb.,<br />
Oberlichtenau bei Chemnitz. <strong>Der</strong> Betrieb Annaberg wur<strong>de</strong><br />
1923 abgetrennt und zusammen mit <strong>de</strong>r Firma “Ras-Werke<br />
GmbH” in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt. Über das Vermögen <strong>de</strong>r<br />
Gesellschaft wur<strong>de</strong> 1925 das Konkursverfahren eröffnet.<br />
Zuvor völlig unbekannt gewesen, von <strong>de</strong>n lediglich<br />
2 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen Stücken ist<br />
dies das letzte verfügbare.<br />
Schon 1212 ist die Moritzkirche erstm<strong>als</strong> urkundlich erwähnt.<br />
Namensgeber ist <strong>de</strong>r spätere Schutzpatron <strong>de</strong>r Stadt Zwickau,<br />
<strong>de</strong>r Hl. Mauritius. Zerstört wur<strong>de</strong> die Kirche 1430 im Hussitenkrieg<br />
und erneut 1632 im Dreißigjährigen Krieg. Erst 1680<br />
wur<strong>de</strong> sie <strong>als</strong> schlichte kleine Saalkirche wie<strong>de</strong>r aufgebaut. Im<br />
19. Jh. verfünffachte sich im Zuge <strong>de</strong>r Industrialisierung die<br />
Einwohnerzahl <strong>de</strong>r Stadt Zwickau und entsprechend die Zahl<br />
<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>mitglie<strong>de</strong>r. Als Ersatz für die alte, zu klein gewor<strong>de</strong>ne<br />
Kirche baute man 1892/93 nach einem <strong>de</strong>utschlandweiten<br />
Architektenwettbewerb die neue Moritzkirche <strong>als</strong> dreischiffigen<br />
Zentralbau im Stil <strong>de</strong>s Historismus. Zwickauer Bürger<br />
streckten <strong>de</strong>r Kirchengemein<strong>de</strong> einen Teil <strong>de</strong>r Baukosten von<br />
400.000 M darlehnsweise vor.<br />
Los 829 Schätzwert 100-150 €<br />
Müllheim-Ba<strong>de</strong>nweiler Eisenbahn-AG<br />
Müllheim i.B., Genussrechts-Urkun<strong>de</strong> 100<br />
RM 1.12.1925 (R 9) EF-VF<br />
Nur ein Stück lag im Reichsbankschatz.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1894 durch <strong>de</strong>n Bahnkonzern Vering & Waechter<br />
zum Bau und Betrieb <strong>de</strong>r 7,6 km langen 1000-mm-Schm<strong>als</strong>purbahn<br />
<strong>als</strong> Verbindung vom Staatsbahnhof Müllheim zu <strong>de</strong>m<br />
Kurort Ba<strong>de</strong>nweiler in Ba<strong>de</strong>n. Anschließend ging die Betriebsführung<br />
an die Deutsche Eisenbahn-Betriebs-Gesellschaft.<br />
1913/14 Elektrifizierung <strong>de</strong>r Strecke, zugleich Übernahme <strong>de</strong>r<br />
Betriebsführung in Eigenregie. Das Passagieraufkommen stieg<br />
über die Jahre ständig an bis auf 700.000 Fahrgäste im Jahr<br />
1953. Trotz<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> die Bahn am 22.5.1955 stillgelegt,<br />
nach<strong>de</strong>m sie nur zwei Monate zuvor auf die Mittelbadische Eisenbahnen<br />
AG, Lahr übergegangen war.<br />
Los 832 Schätzwert 25-50 €<br />
Mundlos AG<br />
Mag<strong>de</strong>burg, Aktie 1.000 Mark 13.8.1920.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 3000, R 2) EF<br />
Großformatig. Feine Zierumrandung.<br />
Gründung 1863 <strong>als</strong> “H. Mund & Co., AG seit 1920. Herstellung<br />
von Nähmaschinen für Haushalt, Gewerbe und Industrie sowie<br />
Spezial-Nähmaschinen. Eine <strong>de</strong>r ältesten Nähmaschinenfabriken,<br />
die die Universal-Zickzack-Nähmaschine erfand. Export in<br />
die ganze Welt. Großaktionär Emil Köster AG, Berlin. Etwa 1000<br />
Arbeiter und ca. 110 Beamte waren bei Mundlos beschäftigt.<br />
In guten Jahren wur<strong>de</strong>n bis zu 100.000 Nähmaschien hergestellt.<br />
Börsennotiz Berlin und Freiverkehr Mag<strong>de</strong>burg. Während<br />
eines Bombenangriffs wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r größte Teil <strong>de</strong>r Fabrikanlagen<br />
und das firmeneigene Museum zerstört, was erhalten blieb,<br />
wur<strong>de</strong> <strong>als</strong> Reparaturleistung in die Sowjetunion transportiert.<br />
Nach <strong>de</strong>m Krieg nicht verlagert.<br />
Los 824 Schätzwert 50-100 €<br />
Montanum AG für Berg- u.<br />
Hüttenerzeugnisse und Metalle<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark 14.9.1923<br />
(Auflage 30000, R 7) EF<br />
Gründung 1922. Han<strong>de</strong>l mit Berg- und Hüttenprodukten sowie<br />
Metallen und Metallwaren aller Art. <strong>Der</strong> GV vom 12.4.1924<br />
wur<strong>de</strong> Mitteilung gemäß § 240 HGB (Verlust <strong>de</strong>r Hälfte <strong>de</strong>s Aktienkapit<strong>als</strong>).<br />
1927 war die AG nichtig.<br />
Los 825 Schätzwert 25-75 €<br />
Moritz Krause AG<br />
Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 1.1.1913.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 600, R 4) EF<br />
Gründung 1913 zu Fortführung <strong>de</strong>r Firmen “Moritz Krause” und<br />
“Verkaufsstelle <strong>de</strong>r vereinigten Sandwerke Moritz Krause”. Neben<br />
Abbau von Sand auch Ausführung von Tiefbauarbeiten.<br />
1955 verlagert nach Hamburg, ab 1957 GmbH.<br />
Los 826 Schätzwert 300-375 €<br />
Moritzkirchengemein<strong>de</strong><br />
Zwickau, 4 % Handdarlehnsschein 500<br />
Mark 6.4.1894 (R 11), ausgegeben für<br />
Herrn Generaldirektor Ferdinand Gerold in<br />
Zwickau VF+<br />
1925 in 12,50 RM Ablösungsanleihe umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
Originalunterschriften <strong>de</strong>s Kirchenvorstan<strong>de</strong>s.<br />
Die 1892 eingeweihte Moritzkirche<br />
Los 827 Schätzwert 20-50 €<br />
Mühle Rüningen AG<br />
Rüningen b.Braunschw., Aktie 1.000 RM<br />
März 1929 (Auflage 2950, R 2) EF<br />
Gründung 1898 zur Fortführung <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lsmühle <strong>de</strong>r oHG<br />
Berkenbusch & Co. Die Weizenmühle an <strong>de</strong>r Berkenbuschstraße<br />
in Rüningen geht auf eine bereits im 12. Jh. urkundlich erwähnte<br />
Wassermühle an <strong>de</strong>r Oker zurück. In ihrer heutigen<br />
Form wur<strong>de</strong> sie 1893-95 <strong>als</strong> erste mit Plansichtern ausgestattete<br />
Großmühle erbaut (nach<strong>de</strong>m die weltweit führen<strong>de</strong>n Mühlenbauanstalten<br />
ebenfalls in Braunschweig ansässig waren,<br />
wur<strong>de</strong>n neueste Technologien immer beson<strong>de</strong>rs gern hier vor<br />
Ort ausprobiert). Daneben war bis in die 50er Jahre eine Roggenmühle<br />
in Lehndorf in Betrieb. Im Jahr 2000 übernahm die<br />
Firmengruppe Werhahn die Aktienmehrheit und wan<strong>de</strong>lte das<br />
Unternehmen in eine Kommanditgesellschaft um (Einstellung<br />
<strong>de</strong>r Börsennotiz in Hannover im Juni 2000). Die letzten freien<br />
Aktionäre wur<strong>de</strong>n zu Kommanditisten o<strong>de</strong>r in bar abgefun<strong>de</strong>n.<br />
Los 828 Schätzwert 75-125 €<br />
Mühlenwerke Guhrau AG<br />
Guhrau, Bez. Breslau, Aktie 100 RM Okt.<br />
1927 (R 6) EF<br />
Gründung 1922. Betrieb einer Mühle, einer Bäckerei, eines<br />
Han<strong>de</strong>lsgeschäfts mit Müllerei-Erzeugnissen, Futter- und Düngemitteln,<br />
Sämereien und Kohlen.<br />
Los 830 Schätzwert 60-120 €<br />
Münchener<br />
Export-Malzfabrik München AG<br />
München, Aktie 1.000 Mark 1.5.1906<br />
(Auflage 250, R 5) EF-VF<br />
Großformatig, <strong>de</strong>korativ mit Jugendstilornamenten<br />
und Frauenköpfen.<br />
Gründung 1901 zwecks Übernahme <strong>de</strong>r Malzfabrik von Max<br />
Weisenfeld an <strong>de</strong>r Tegernseer Landstraße. Übernahme <strong>de</strong>r<br />
Malzfabrik August Forster in Memmingen 1906 und <strong>de</strong>r Vereinsmälzerei<br />
München 1908. Gründung <strong>de</strong>r Kapuziner Malzkaffeefabrik<br />
1918. Börsennotiz München und Frankfurt. 1959<br />
Umwandlung auf <strong>de</strong>n Hauptaktionär und Fortführung <strong>als</strong> Firma<br />
“Ernst Habermann vorm. Südbayerische Malzfabrik”.<br />
Los 831 Schätzwert 50-100 €<br />
Münchener Wohnungsfürsorge<br />
und Baubank AG<br />
München, Aktie Lit. B 200 RM 30.6.1925<br />
(Auflage 250, R 5) EF-VF<br />
Gründung Dez. 1924 durch Baugenossenschaften und Gewerkschaften.<br />
Bis 1930: Münchener Wohnungsfürsorge und<br />
Baubank AG, bis 1938: Münchener Wohnungsfürsorge AG, bis<br />
Los 833 Schätzwert 25-50 €<br />
Nähmaschinenfabrik Adolf Knoch AG<br />
Saalfeld, Aktie 1.000 RM 1.1.1942<br />
(Auflage 940, R 5) EF<br />
Mit kleinem Nähmaschinen-Signet.<br />
Gründung 1860 durch <strong>de</strong>n Handwerker Adolf Knoch (1834-<br />
1897) <strong>als</strong> älteste Nähmaschinenfabrik in Mittel<strong>de</strong>utschland. AG<br />
seit 1908. 1931 Übernahme <strong>de</strong>r Marken und Vertriebsrechte<br />
<strong>de</strong>r Nähmaschinen- und Fahrrä<strong>de</strong>rfabrik Bernhard Stoewer AG<br />
in Stettin. Die AG wur<strong>de</strong> 1949 verlagert nach Frankfurt/Main,<br />
1969 nach Abwicklung gelöscht. <strong>Der</strong> Betrieb wur<strong>de</strong> 1947 enteignet<br />
und <strong>als</strong> “VEB Nähmaschinenfabrik Textima” weitergeführt.<br />
Die Nähmaschinenfabrikation wur<strong>de</strong> 1969 eingestellt,<br />
danach nutzte <strong>de</strong>r VEB Carl Zeiss Jena die Fabrik für die Herstellung<br />
von Photoobjektiven, Komponenten für Bandspeicher<br />
und Elektronik.<br />
Los 834 Schätzwert 15-30 €<br />
Nassauische Lan<strong>de</strong>sbank<br />
Wiesba<strong>de</strong>n, 7 % Gold-Pfandbrief 500<br />
Goldmark 1.4.1927 (Auflage 1000, R 8) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1840 <strong>als</strong> Lan<strong>de</strong>skreditkasse für das Herzogtum<br />
Nassau, ab 1849 Nassauische Lan<strong>de</strong>sbank. Als Nassau 1866<br />
nach Preußen einverleibt wur<strong>de</strong>, hat man aus verfassungsrechtlichen<br />
Grün<strong>de</strong>n das Sparkassengeschäfts in <strong>de</strong>r in Personalunion<br />
geführten (bis heute bestehen<strong>de</strong>n) Nassauischen<br />
Sparkasse verselbständigt. Die Nassauische Lan<strong>de</strong>sbank ging<br />
1953 in <strong>de</strong>r Hessischen Lan<strong>de</strong>sbank auf (heute Lan<strong>de</strong>sbank<br />
Hessen-Thüringen).<br />
77
NSU, er beherrschte auch Cyclon, Schebera, Hansa und die<br />
Fahrzeugfabrik Eisenach (Dixi), selbst für die Fusion von Daimler<br />
und Benz war Schapiro die Ursache (ihm gehörten zeitweise<br />
60 % <strong>de</strong>r Benz-Aktien, doch Benz-Finanzvorstand Wilhelm<br />
Kissel manövrierte ihn aus und zwang ihn zum Verkauf <strong>de</strong>r Aktienmehrheit<br />
an die Deutsche Bank, die schon die Daimler-Motorengesellschaft<br />
beherrschte und bei<strong>de</strong> Firmen dann fusionierte).<br />
Seinen Firmen entzog Schapiro alle Mittel, um damit<br />
private Spekulationen zu finanzieren (u.a. erwarb er noch am<br />
22.2.1929 in <strong>de</strong>r Zwangsversteigerung <strong>de</strong>n berühmten Sportpalast<br />
und verpachtete ihn anschließend an <strong>de</strong>n Vorsitzen<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>s Trabrennvereins Berlin-Ruhleben). Sein Imperium brach<br />
gleich zu Beginn <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise 1929 zusammen. Die<br />
Fahrzeugfabrik Eisenach wur<strong>de</strong> an BMW verkauft, NSU ging an<br />
die Dresdner Bank und FIAT. Die bis dahin kerngesun<strong>de</strong> Neue<br />
Bo<strong>de</strong>n-AG, <strong>de</strong>r Schapiro Vermögen fast in Höhe <strong>de</strong>r gesamten<br />
Bilanzsumme (16 Mio. M) entzogen hatte, ging am 11.11.1932<br />
in Vergleich und am 7.3.1933 in Konkurs.<br />
Nr. 835 Nr. 851<br />
Los 835 Schätzwert 400-500 €<br />
Nationale Automobil-Gesellschaft AG<br />
Berlin, Aktie 50 RM Dez. 1942 (Auflage<br />
nur 20 Stück, R 8) UNC-<br />
Zuvor unbekannt gewesene Emission!<br />
Gründung 1912 durch die AEG <strong>als</strong> “Neue Automobil-Gesellschaft<br />
AG” auf <strong>de</strong>m AEG-Betriebsgelän<strong>de</strong> in Berlin-Oberschönewei<strong>de</strong>.<br />
Hergestellt wur<strong>de</strong>n PKW (das bekannteste NAG-Auto<br />
war <strong>de</strong>r “Puck”), LKW und Omnibusse. Selbst die Kaiserin ließ<br />
sich ausschließlich in NAG-Wagen chauffieren. Während <strong>de</strong>s 1.<br />
Weltkrieges auch Bau von Benz-Flugzeugmotoren. Ab 1919<br />
Mitglied <strong>de</strong>r Gemeinschaft <strong>de</strong>utscher Automobilfabriken<br />
(G.d.A.) mit Brennabor, Hansa und Hansa-Lloyd, die u.a. am<br />
Kapitalmarkt gemeinsame Anleihen auflegte. 1927 gegen Gewährung<br />
eigener Aktien Übernahme <strong>de</strong>s Automobilwerkes <strong>de</strong>r<br />
Siemens-Schuckert-Werke, wo die Protos-Wagen hergestellt<br />
wur<strong>de</strong>n. Im gleichen Jahr Fusion mit <strong>de</strong>r Prestowerke AG in<br />
Chemnitz und Übernahme <strong>de</strong>r Dux-Automobilwerke. 1933 Ü-<br />
bertragung <strong>de</strong>s Nutzfahrzeuggeschäfts auf eine gemeinsame<br />
Tochter mit <strong>de</strong>r Automobilwerke H. Büssing AG in Braunschweig<br />
(heute ein Werk <strong>de</strong>r MAN). Noch 1932 konstruierte<br />
Henze einen großen V-8 mit Frontantrieb, doch ein Jahr später<br />
wur<strong>de</strong> die PKW-Produktion eingestellt.<br />
Los 837 Schätzwert 60-120 €<br />
Neckarwerke AG<br />
Esslingen, Aktie 1.000 Mark 1.10.1911<br />
(Auflage 2500, R 3) EF-VF<br />
Großformatig, schöne Randbordüre in leuchten<strong>de</strong>n<br />
Farben.<br />
Gründung 1905 unter Übernahme einer 1899-1904 von Heinrich<br />
Mayer in Altbach errichteten “Kraftcentrale für die Überland-Stromversorgung”.<br />
1997 Fusion mit <strong>de</strong>n Technischen<br />
Werken <strong>de</strong>r Stadt Stuttgart AG, Sitzverlegung nach Stuttgart und<br />
Umfirmierung in “Neckarwerke Stuttgart AG”. Großaktionäre<br />
sind die Lan<strong>de</strong>shauptstadt Stuttgart, <strong>de</strong>r Neckar-Elektrizitätsverband<br />
und die EnBW. Direkt versorgt wer<strong>de</strong>n jetzt 124 Städte<br />
und Gemein<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Mitte Ba<strong>de</strong>n-Württembergs (darunter<br />
Stuttgart, Esslingen, Ludwigsburg, Böblingen und Göppingen).<br />
Los 840 Schätzwert 20-50 €<br />
Neu-Westend<br />
AG für Grundstücksverwertung<br />
Charlottenburg, Aktie 1.000 Mark<br />
4.2.1904. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 8000, R 2)<br />
EF-VF<br />
Mit Faksimileunterschrift vom Bankier Max Steinthal<br />
für <strong>de</strong>n Aufsichtsrat. Dekorativer G & D-Druck.<br />
Umrandung mit Elementen <strong>de</strong>s Jugendstils.<br />
Gründung 1904 durch die Deutsche Bank. Die Gesellschaft erschloss<br />
die Gegend zwischen Kaiserdamm, Kantstraße und Königsweg.<br />
Den U-Bahn-Anschluss ließ sie auf eigene Kosten ausführen,<br />
um die Attraktivität <strong>de</strong>r Wohnlage zu erhöhen. Börsennotiz<br />
Berlin. Ab 1918 in Liquidation, bei <strong>de</strong>r Abwicklung konnte immerhin<br />
das Doppelte <strong>de</strong>s Nennwertes ausgeschüttet wer<strong>de</strong>n.<br />
Los 843 Schätzwert 25-50 €<br />
Neue Flöther Landmaschinen AG<br />
Gassen N.-L., Aktie 100 RM 24.9.1936<br />
(Auflage 500, R 4) EF<br />
Gründung 1889 <strong>als</strong> Maschinenbau-Anstalt und Eisengiesserei<br />
vorm<strong>als</strong> Th. Flöther zur Übernahme <strong>de</strong>r schon seit 1856 bestehen<strong>de</strong>n<br />
Fabriken von Th. Flöther in Gassen und Breslau nebst einem<br />
Anteil an <strong>de</strong>r Braunkohlengrube Antonie in Zilmsdorf bei<br />
Teuplitz N.-L. Fabrikation industrieller, insbeson<strong>de</strong>re landwirtschaftlicher<br />
Maschinen und Geräte, Lokomobilen und Dampfdreschmaschinen.<br />
Als Opfer <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise Anfang <strong>de</strong>r<br />
1930er Jahre in Liquidation gegangen. 1936 erwarb die 1933<br />
gegrün<strong>de</strong>te “Neue Flöther Landmaschinen AG” die Anlagen und<br />
Grundstücke <strong>de</strong>r Th. Flöther Maschinenbau AG i.L. und produzierte<br />
dort weiter. 1939 ging <strong>de</strong>r Fabrikationsbetrieb über auf die<br />
Firma Hermann Raussendorf, Abteilung Flöther-Werk Gassen.1945<br />
kam Gassen (das heutige Jasien) an Polen, und damit<br />
auch die Landmaschinenfabrik, die <strong>als</strong> “Fabryka Maszyn Budowlanych<br />
ZREMB” weitergeführt wur<strong>de</strong>. Einige Sammler hüten<br />
alte Flöther-Lokomobile, die noch heute funktionsfähig sind.<br />
Werbeanzeige für <strong>de</strong>n “Darling” um 1910<br />
Los 838 Schätzwert 15-30 €<br />
Neckarwerke AG<br />
Esslingen, 5 % Teilschuldv. 500 RM Dez.<br />
1936 (Auflage 3200, R 4) EF<br />
Originalunterschriften.<br />
Los 841 Schätzwert 75-100 €<br />
Neue Augsburger Kattunfabrik<br />
Augsburg, Aktie 100 RM Okt. 1941<br />
(Auflage 1304, R 8) VF+<br />
Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Die Gesellschaft geht auf die älteste Augsburger Textilfabrik zurück,<br />
eine 1702 von Johannes Apfel gegrün<strong>de</strong>te Kattundruckerei.<br />
1880 Umwandlung in eine AG, die Augsburger Kattunfabrik,<br />
welche aber bereits 1885 liquidiert und <strong>als</strong> Neue Augsburger<br />
Kattunfabrik neu gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>. Die später <strong>als</strong> NAK-<br />
Stoffe firmieren<strong>de</strong> führen<strong>de</strong> Stoffdruckerei Deutschlands ging<br />
1996 in Anschlußkonkurs.<br />
Los 844 Schätzwert 150-200 €<br />
Neue Leipziger Brotfabrik<br />
Otto Treydte AG<br />
Leipzig, Aktie 5.000 Mark 11.5.1923<br />
(Auflage 2000, R 8) EF<br />
1925 umgestellt auf 100 RM.<br />
Gründung im März 1923. Herstellung, Kauf und Vertrieb von<br />
Brot und an<strong>de</strong>ren Backwaren. 1934 Beschluß <strong>de</strong>r Auflösung<br />
<strong>de</strong>r Gesellschaft.<br />
Los 836 Schätzwert 15-30 €<br />
Natronzellstoff- und Papierfabriken AG<br />
Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 RM Okt.<br />
1941 (Auflage 2250, R 3) EF<br />
Gründung 1905 <strong>als</strong> Allgemeine Petroleum-Industrie AG (später<br />
Allgemeine Industrie-AG), 1918 umfirmiert wie oben anläßlich<br />
<strong>de</strong>r Übernahme <strong>de</strong>r Altdamm-Stahlhammer Holzstoff- und Papierfabrik<br />
AG. Herstellung von Natronzellstoff, Natronkraftpapier,<br />
Sackpapier und Bitumenpapier in <strong>de</strong>n Werken Altdamm<br />
(Pommern), Krappitz (Oberschlesien), Goslar-Oker (ehem. Papierfabrik<br />
Oker AG in Oker am Harz, 1927 fusioniert) und Priebus<br />
(ehem. Papierfabrik Priebus GmbH). 1938 erwarb die Zellstofffabrik<br />
Waldhof (später PWA, heute Svenska Cellulosa) im<br />
Zuge <strong>de</strong>r “Arisierung” die Natronag-Aktienmehrheit. 1939 Rükkglie<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>s seit 1922 <strong>als</strong> polnische AG geführten oberschlesischen<br />
Werkes Stahlhammer und Übernahme <strong>de</strong>r Papierfabrik<br />
Frantschach (Kärnten). 1945 verlagert nach Mannheim-Waldhof,<br />
1976 in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt. Bereits seit<br />
<strong>de</strong>r Gründung 1918 bestand im Werk Oker eine Füllmaschinen-Abteilung,<br />
die sich im Laufe <strong>de</strong>r Zeit zu einem be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />
Anbieter auf <strong>de</strong>m Spezialgebiet <strong>de</strong>r Sackbefüllungssysteme<br />
entwickelte. Die Maschinenbau-Aktivitäten wur<strong>de</strong>n 1992<br />
aus <strong>de</strong>m papierverarbeiten<strong>de</strong>n NATRONAG-Konzern ausgeglie<strong>de</strong>rt<br />
und an die Maschinenfabrik KNAUP in Salzgitter übertragen,<br />
die ohnehin seit 40 Jahren mit <strong>de</strong>r Fertigung betraut war,<br />
2001 dann Übernahme durch <strong>de</strong>n Wägetechnik-Spezialisten<br />
Librawerk in Braunschweig.<br />
Los 839 Schätzwert 75-150 €<br />
Neisser Kreisbahn-AG<br />
Neisse, Aktie 1.000 Mark 1.1.1913.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 3340, R 5) EF<br />
Großformat, Origin<strong>als</strong>ignaturen für <strong>de</strong>n Vorstand.<br />
Gründung 1910 durch <strong>de</strong>n Preußischen Staat, <strong>de</strong>n Kreis Neisse<br />
und die Städte Neisse, Steinau und Wei<strong>de</strong>nau sowie sechzehn<br />
Gemein<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Baufirma Lenz & Co. GmbH. Strecken<br />
Neisse-Steinau (21 km) und Neisse-Wei<strong>de</strong>nau (19 km) südlich<br />
von Breslau. 1945 kamen die Strecken zur polnischen Staatsbahn<br />
PKP. <strong>Der</strong> Personenverkehr wur<strong>de</strong> 1966 eingestellt, <strong>de</strong>r<br />
Güterverkehr 1971.<br />
Los 842 Schätzwert 10-25 €<br />
Neue Bo<strong>de</strong>n-AG<br />
Berlin, 4 % Teilschuldv. 100 Mark Juni<br />
1901 (Auflage 16136, R 3) EF-VF<br />
Gründung 1893 <strong>als</strong> “Neue Berliner Baugesellschaft”. 1901<br />
umbenannt wie oben nach Fusion mit <strong>de</strong>r “Deutsche Grundschuld-Bank”.<br />
1927 erwarb <strong>de</strong>r Industrielle und notorische Aktienspekulant<br />
JACOB SCHAPIRO die Aktienmehrheit. Ihm gehörte<br />
nicht nur seit 1923 die Mehrheit beim Autohersteller<br />
Los 845 Schätzwert 20-40 €<br />
Neusiedler AG für Papierfabrikation<br />
Wien, Aktie 100 RM Sept. 1939 (Auflage<br />
30000, R 4) EF<br />
Gründung bereits 1863. Die AG besaß sechs Papier- und Zellstofffabriken<br />
in Nie<strong>de</strong>rösterreich und <strong>de</strong>r Steiermark. Alleinaktionärin<br />
<strong>de</strong>r AG <strong>de</strong>r Papierfabrik Schlöglmühl und <strong>de</strong>r Theresienthaler<br />
Papierfabrik AG (die bei<strong>de</strong> 1939 auf Neusiedler verschmolzen<br />
wur<strong>de</strong>n) sowie <strong>de</strong>r AG Lokalbahn Payerbach-Hirschwang.<br />
Beschäftigt wur<strong>de</strong>n rd. 2.500 Mitarbeiter. 2000 Ü-<br />
bernahme durch die südafrikanische MONDI Group, 2004 Umbenennung<br />
in Mondi Business Paper.<br />
Min<strong>de</strong>stgebot: 80 %<br />
vom unteren Schätzwert<br />
78
schriften. Ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />
Kleinere Randschä<strong>de</strong>n oben fachgerecht restauriert.<br />
Gründung 1911 <strong>als</strong> GmbH für die Stromversorgung <strong>de</strong>s Bezirks<br />
Türmitz, AG seit 1915. Im gleichen Jahr Übernahme <strong>de</strong>r Steinkohlenbergwerke<br />
<strong>de</strong>r Gräfin Silva-Tarouca in und um Türmitz<br />
zur Versorgung <strong>de</strong>s Kohlekraftwerks <strong>de</strong>r eigenen Überlandzentrale.<br />
1923 fusionsweise Übernahme <strong>de</strong>r Siemens Elektrische<br />
Betriebe Ges. mbH in Turn-Teplitz, dadurch Ausweitung <strong>de</strong>s<br />
Versorgungsgebietes auch auf Teplitz, Dux und Oberleutensdorf,<br />
1926/28 auch auf Tetschen, Deutsch-Gabel, Böhmisch-<br />
Leipa, Auscha, Leitmeritz und Lobositz durch Übernahme weiterer<br />
regionaler Versorger. Großaktionäre 1943: Deutsche Continental-Gas-Ges.<br />
(rd. 42 %), Reichsgau Su<strong>de</strong>tenland, Schweizerische<br />
Ges. für elektrische Industrie.<br />
Los 846 Schätzwert 30-75 €<br />
Neußer Papier- und<br />
Pergamentpapierfabrik AG<br />
Neuss am Rhein, Aktie 1.000 RM<br />
15.7.1929 (Auflage 1000, R 4) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1878. Produziert wur<strong>de</strong>n Rohpappe, Sei<strong>de</strong>n- und<br />
Toilettenpapier. 1928 Aufnahme <strong>de</strong>r Fabrikation von Balatum<br />
(<strong>als</strong> günstige Konkurrenz zum Linoleum ein preiswerter Fußbo<strong>de</strong>nbelag,<br />
bestehend aus einer mit Ölfarbe bedruckten Wollfilzpappe).<br />
1939 Ankauf <strong>de</strong>r Tapetenfabrik Hösel, Bez. Düsseldorf<br />
(1964 wie<strong>de</strong>r verkauft). 1942 umbenannt in Balatum AG.<br />
1961/62 Bau einer Linoleumfabrik. 1965 erneut umfirmiert in<br />
Deutsche Balamundi AG. Großaktionär war mit 90 % eine belgische<br />
Gruppe. Zuletzt rd. 600 Beschäftigte. 1977 Fusion mit<br />
<strong>de</strong>r Balamo Deutschland GmbH (Neuss). Balatum wur<strong>de</strong> Anfang<br />
<strong>de</strong>r 1970er Jahre durch die haltbareren und noch preiswerteren<br />
PVC-Beläge verdrängt, seither in Neuss dann Produktion<br />
von Teppichbö<strong>de</strong>n, Na<strong>de</strong>lfilzen und PVC-Belägen.<br />
Los 847 Schätzwert 20-75 €<br />
Nie<strong>de</strong>rbarnimer Eisenbahn-AG<br />
Berlin-Wilhelmsruh, Aktie 100 RM Okt.<br />
1940 (Auflage 10000, R 2) EF<br />
Gründung 1900 <strong>als</strong> “Reinickendorf-Liebenwal<strong>de</strong>-Groß-Schönebekker<br />
Eisenbahn-AG”. Norm<strong>als</strong>purige Bahn Reinickendorf-Basdorf-<br />
Liebenwal<strong>de</strong> (37,9 km) mit Verzweigung Basdorf-Groß-Schönebeck<br />
(24 km) sowie Tegel-Friedrichsfel<strong>de</strong> (26 km). Im Juli 1925 Erwerb<br />
<strong>de</strong>r Industriebahn Tegl-Friedrichsfel<strong>de</strong>. Ab Nov. 1925 Nie<strong>de</strong>rbarnimer<br />
Eisenbahn-AG. Nach <strong>de</strong>m Krieg wur<strong>de</strong> die Bahn vom<br />
Schicksal hin und her geworfen, dabei passierte folgen<strong>de</strong>s: Da sie<br />
teils im West- und teils im Ostsektor von Berlin lag, hatten die Alliierten<br />
etwas gegen eine Enteignung. Also kam es zu einer Übergabe-Vereinbarung<br />
mit <strong>de</strong>r Reichsbahn, in <strong>de</strong>r alles bis auf die letzte<br />
Ölkanne genau aufgeführt wur<strong>de</strong>. Auch stand die Klausel darin, daß<br />
nach <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rvereinigung Deutschlands alles im übergebenen<br />
Zustand wie<strong>de</strong>r zurückzuübertragen an die Privatbahn sei. Die<br />
Chefetage <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sbahn schäumte vor Wut, <strong>als</strong> ihr dieser Vertrag<br />
nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> präsentiert wur<strong>de</strong> und verweigerte die Erfüllung.<br />
Es half nichts, die Prozesse gingen zu Gunsten <strong>de</strong>r Bahn aus,<br />
heute fährt sie wie<strong>de</strong>r <strong>als</strong> Privatbahn (und ist zu<strong>de</strong>m Heimat <strong>de</strong>r<br />
Berliner Eisenbahnfreun<strong>de</strong> e.V., bei <strong>de</strong>nen wir 1998 auf <strong>de</strong>m Bahnhof<br />
Basdorf ein unvergeßliches Sommerfest feiern durften).<br />
schaftskrise dann in <strong>de</strong>rbe Schwierigkeiten kam). Seit 1939 in<br />
Liquidation.<br />
Los 850 Schätzwert 150-200 €<br />
Nie<strong>de</strong>rsächsische Montan-AG<br />
Berlin, Aktie 2.000 Mark 5.10.1923 (R 10)<br />
EF-VF<br />
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Erwerb von Montangerechtsamen insbeson<strong>de</strong>re für Erdöle und<br />
Erze. Ölexploration auf einem Gelän<strong>de</strong> in Nienhagen/Wietze bei<br />
Hannover, auf <strong>de</strong>m 1925 mit Bohrungen begonnen wer<strong>de</strong>n<br />
sollte. 1928 gelöscht.<br />
Los 851 Schätzwert 400-500 €<br />
Nienburger Eisengiesserei<br />
und Maschinenfabrik<br />
Nienburg a. S., Aktie 1.000 Mark<br />
1.11.1919 (Auflage 188, R 10) VF<br />
Zuvor völlig unbekannt gewesen, nur 4 Stück wur<strong>de</strong>n<br />
im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />
Gründung 1872 in Mag<strong>de</strong>burg unter <strong>de</strong>r Firma Nienburger Eisengiesserei<br />
und Maschinenfabrik, Sitz ab 1874 in Nienburg, zeitweilig<br />
auch in Berlin. 1923 umbenannt in Nienburger Maschinenfabrik.<br />
Spezialitäten: Ziegel- und Brikettmaschinen, Dampfmaschinen, komplette<br />
Anlagen von Dampfziegeleien, Cementfabriken, Kokereien,<br />
Kohlen<strong>de</strong>stillationen, Guss aller Arten. 1929 mangels Sanierungsmöglichkeiten<br />
in Liquidation gegangen, die Fabrikationsunterlagen<br />
(Patente, Mo<strong>de</strong>lle, Zeichnungen) gingen in <strong>de</strong>n Besitz <strong>de</strong>r Sächsischen<br />
Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann in Chemnitz über.<br />
Los 852 Schätzwert 100-150 €<br />
Nienburger Eisengiesserei<br />
und Maschinenfabrik<br />
Nienburg a. S., Aktie 1.000 Mark<br />
10.1.1922 (Auflage 2400, R 8) EF-VF<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Nr. 852<br />
Los 853 Schätzwert 20-75 €<br />
Nitritfabrik AG<br />
Cöpenick, Aktie 1.000 Mark 20.3.1923<br />
(Auflage 15000, R 2) VF<br />
Mit Umstellung 1933.<br />
Gründung 1906 unter Übernahme einer gleichnamigen GmbH.<br />
Die Fabrik an <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong>nschloßstraße zu bei<strong>de</strong>n Seiten eines<br />
Stichkan<strong>als</strong> <strong>de</strong>r Spree beschäftigte auf ihrem Fabrikareal von<br />
knapp 60.000 qm etwa 200 Arbeiter. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Ameisensäure,<br />
Tannin, Gallus- und Pyrogallussäure, Perborat, Wasserstoffsuperoxyd,<br />
Borax, Bromsalze und organische Präparate<br />
für phamazeutische und photographische Zwecke. 1922 Gründung<br />
<strong>de</strong>r “Orgacid” Chemische Fabrik GmbH & Co. zur Herstellung<br />
von Ox<strong>als</strong>äure und <strong>de</strong>ren Salzen gemeinsam mit <strong>de</strong>m Auer-Konzern<br />
(<strong>de</strong>r seinen Anteil ein Jahr später in Aktien <strong>de</strong>r Nitritfabrik<br />
AG tauschte). Großaktionär war die Familie von Gwinner<br />
(Arthur von Gwinner war bis zu seinem Tod 1919 Vorstandssprecher<br />
<strong>de</strong>r Deutschen Bank). Das Kapital <strong>de</strong>r bis 1926 in Berlin<br />
börsennotierten AG mußte zwecks Sanierung 1926 im Verhältnis<br />
5:1 (mit anschließen<strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>raufstockung auf 2 Mio.<br />
RM) und 1931 erneut 2:1 auf 1 Mio. RM zusammengelegt wer<strong>de</strong>n,<br />
1951 Umstellung 20:1 auf 50.000 DM. 1945 wur<strong>de</strong> die<br />
Köpenicker Fabrik erst vollständig durch die Russen <strong>de</strong>montiert<br />
und dann in Volkseigentum überführt, weshalb die AG ihren Sitz<br />
1949 nach Schleissheim und 1956 weiter nach Feldkirchen bei<br />
München verlegte. 1957 Umwandlung in eine GmbH & Co. KG.<br />
Los 854 Schätzwert 400-500 €<br />
Nordböhmische Elektrizitätswerke AG<br />
Bo<strong>de</strong>nbach, Zwischenschein 1.100 x<br />
1.000 RM 22.4.1941 (eingezahlt zu 25 %<br />
plus volles Agio, R 12), ausgegeben an die<br />
Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft in<br />
Dessau VF<br />
Bei <strong>de</strong>r 1941er Kapitalerhöhung um 2,5 Mio. RM<br />
über nahm Contigas 44 % <strong>de</strong>r neuen Aktien. Maschinenschriftliche<br />
Ausfertigung mit Originalunter-<br />
Los 855 Schätzwert 75-125 €<br />
Nord<strong>de</strong>utsche Hefeindustrie AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 RM Dez. 1942<br />
(Auflage 9400, R 7) EF<br />
Gründung 1909 in Werl <strong>als</strong> F. Wulf AG. Herstellung von Hefe,<br />
Spiritus, Likören, Branntwein, Weinbrand, Fruchtsäften und<br />
Mühlenfabrikaten. Betriebe in Dessau, Dres<strong>de</strong>n, Stettin, Tilsit,<br />
Hamburg und Werl. In die Deutsche Hefewerke GmbH umgewan<strong>de</strong>lt,<br />
einer <strong>de</strong>r größten Hefehersteller Europas.<br />
Los 856 Schätzwert 25-50 €<br />
Nord<strong>de</strong>utsche Hochseefischerei AG<br />
Wesermün<strong>de</strong>-G., Aktie 1.000 RM<br />
27.3.1940 (Auflage 750, R 4) EF<br />
Gründung 1907. 1935 Übernahme <strong>de</strong>r Deutsche Fischerei AG.<br />
Die Fangflotte erreichte bis zum Kriegsbeginn 23 Schiffe. 1968<br />
Übernahme <strong>de</strong>r Bremen-Vegesacker Fischerei GmbH. 1970<br />
Vercharterung <strong>de</strong>r gesamten Flotte (15 Schiffe) an die Nordsee<br />
Deutsche Hochseefischerei GmbH. 1977 Rückzug aus <strong>de</strong>m<br />
Fischfanggeschäft. 1979 Umfirmierung in Project Carries AG<br />
und Sitzverlegung von Bremerhaven nach Leer/Ostfriesland.<br />
Seit<strong>de</strong>m Wahrnehmung von Geschäftsführungsaufgaben <strong>als</strong><br />
Komplementär für Ree<strong>de</strong>reien <strong>de</strong>s neuen Schiffstyps Project<br />
Carrier. 1982 Sitzverlegung nach Bad Schwartau. 1985 Umbenennung<br />
in Hansa-Linie AG und Sitzverlegung nach Bremen,<br />
Los 848 Schätzwert 30-75 €<br />
Nie<strong>de</strong>rlausitzer Bank AG<br />
Cottbus, Aktie 1.000 RM März 1927<br />
(Auflage 700, R 5) EF-VF<br />
Gründung 1901 <strong>als</strong> “Nie<strong>de</strong>rlausitzer Kredit- und Sparbank AG”.<br />
Filialen in Crossen, Forst, Frankfurt (O<strong>de</strong>r), Guben, Küstrin, Lübben,<br />
Sagan, Sommerfeld, Sorau und Weißwasser. Großaktionär<br />
war die Deutsche Bank. Laut Handbuch von 1953: erloschen.<br />
Los 849 Schätzwert 30-80 €<br />
Nie<strong>de</strong>rlausitzer Kohlenwerke AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark 17.7.1905<br />
(Auflage 2000, R 2) VF<br />
Dekorativ, mit Hermes-Vignette in allen vier Ecken.<br />
Gründung 1882 mit Sitz in Fürstenberg a.O., zur vorteilhafteren<br />
Gestaltung <strong>de</strong>s Brikettvertriebs. 1902 Sitzverlegung nach Berlin<br />
(Potsdamerstr. 127/128). Die Ges. besaß 8 Braunkohlen-Tagebaue<br />
im Senftenberger Revier, 2 Tiefbaue im Spremberger<br />
Revier und 3 Tage- bzw. Tiefbaue im Borna-Leipziger Revier,<br />
dazu 16 Brikettfabriken und 4 Ziegeleien, beschäftigt waren bis<br />
zu 6.000 Menschen. 1919 Beitritt zum ostelbischen sowie zum<br />
mittel<strong>de</strong>utschen Braunkohlensyndikat, die für die angeschlossenen<br />
Werke <strong>de</strong>n kompletten Verkauf übernahmen und Produktionsquoten<br />
vergaben. Die in Berlin börsennotierte AG erwirtschaftete<br />
regelmäßig zweistellige Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n, Großaktionär<br />
war <strong>de</strong>r Petschek-Konzern in Aussig (<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Weltwirt-<br />
Nr. 854 Nr. 879<br />
79
1989 Umbenennung in MAMMOET-HANSA-Linie AG, 1994<br />
Sitzverlegung nach Rostock, seit 1995 <strong>als</strong> Ree<strong>de</strong>rei Hansa AG<br />
und seit 2007 <strong>als</strong> INTERHANSA Ree<strong>de</strong>rei AG firmierend. Eigene<br />
Umsätze erzielt die AG nicht mehr, wesentliches Aktivum<br />
waren bis zum Verkauf 2008/2009 Beteiligungen an <strong>de</strong>r Hugo<br />
Stinnes Linien GmbH (100 %, Liniendienste nach Mexico und<br />
Südafrika) und <strong>de</strong>r Deutsche SeeHansa AG (50 %, Emissionshaus<br />
für Schiffsbeteiligungen gemeinsam mit Salomon Brothers).<br />
Für die ganz wenigen übrig gebliebenen Kleinaktionäre<br />
ließ <strong>de</strong>r zypriotische Großaktionär 2008 einen squeeze-out beschließen.<br />
Los 863 Schätzwert 20-75 €<br />
Nordhausen-Wernigero<strong>de</strong>r<br />
Eisenbahn-Gesellschaft<br />
Wernigero<strong>de</strong>, Aktie 100 RM Jan. 1925<br />
(Auflage 8250, R 2) EF<br />
Blindprägesiegel mit Dampflok.<br />
Gründung 1896. Die berühmte “Harzquerbahn”, bis heute<br />
weitgehend im Dampfbetrieb in Aktion. 1000-mm-Schm<strong>als</strong>purbahn<br />
Nordhausen-Eisfel<strong>de</strong>r Talmühle-Sorge-Drei Annen-<br />
Hohne-Wernigero<strong>de</strong> (62 km) mit Abzweig von Drei Annen-Hohne<br />
auf <strong>de</strong>n Brocken (19 km). 1949 Übernahme durch die Deutsche<br />
Reichsbahn. Seit <strong>de</strong>r “Wen<strong>de</strong>” Betrieb durch die landkreiseigene<br />
“Harzer Schm<strong>als</strong>purbahnen GmbH”.<br />
Los 857 Schätzwert 75-150 €<br />
Nord<strong>de</strong>utsche<br />
Portland-Cement-Fabrik Misburg<br />
Hannover, Aktie 1.000 Mark 26.11.1904<br />
(Auflage 400, R 5) VF+<br />
Gründung 1898. Später kontinuierliche Expansion durch Aufkauf<br />
von Konkurrenten: Misburger Portland-Cement-Fabrik<br />
Kronsberg AG (1904), Wunstorfer Portlandcementwerke AG<br />
(1929), Portland Alemannia AG in Hannover und Portlandcementwerk<br />
Schwanebeck AG (1930), Portlandcementfabrik Hoiersdorf<br />
GmbH, Portlandzementwerk “Siegfried” Salz<strong>de</strong>rhel<strong>de</strong>n<br />
AG und Vorwohler Portland-Cement-Fabrik AG, Hannover<br />
(1942). Alle diese Beteiligungen sowie die Braunschweiger<br />
Portlandcementwerk AG, Sal<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>n 1950/57 auf die Nordcement<br />
verschmolzen. 1964 Umfirmierung in NORDCEMENT<br />
AG. 1973/75 Erwerb und anschließen<strong>de</strong> Verschmelzung <strong>de</strong>r<br />
Portland-Cementfabrik Har<strong>de</strong>gsen AG. In Betrieb blieben die<br />
Werke Höver (Werk Alemannia), Har<strong>de</strong>gsen und Wunstorf.<br />
Großaktionär war bis in die 70er Jahre die AGIV, danach die<br />
Schweizer Hol<strong>de</strong>rbank (Mehrheit) und mit einer Schachtel die<br />
Hei<strong>de</strong>lberger Zement. Verschmelzung mit <strong>de</strong>r Alsen GmbH und<br />
<strong>de</strong>r Breitenburger Finanzholding GmbH auf die Breitenburger<br />
Portland-Cement-Fabrik und Umbenennung in Alsen AG.<br />
Los 858 Schätzwert 30-60 €<br />
Nord<strong>de</strong>utsche<br />
Portlandcementfabrik Misburg AG<br />
Hannover, 5 % Teilschuldv. 500 RM Mai<br />
1939 (Auflage 1000, R 7) EF-<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Los 859 Schätzwert 150-250 €<br />
Nord<strong>de</strong>utsche Versicherungs-Bank AG<br />
Berlin, Namensaktie 1.000 Mark<br />
9.8.1917 (Auflage 1000, R 8) UNC-EF<br />
Wun<strong>de</strong>rschöne geometrische Umrahmung.<br />
Gründung 1915. Rückversicherung in allen Zweigen, 1919 auch<br />
Aufnahme <strong>de</strong>r direkten Transport-Versicherung. 1925 nach Ablehnung<br />
eines Vergleichsantrages in Anschlußkonkurs gegangen.<br />
Los 860 Schätzwert 40-60 €<br />
Nord<strong>de</strong>utscher Lloyd<br />
Bremen, 4,5 % Genussrechtsurkun<strong>de</strong> 50<br />
RM Mai 1926 (R 8) VF+<br />
Gründung 1857 durch Fusion von vier noch älteren Vorgängergesellschaften.<br />
Zunächst wur<strong>de</strong>n England und New York angelaufen,<br />
bald darauf auch Baltimore und New Orleans. Neben <strong>de</strong>r<br />
Frachtschiffahrt spielte <strong>de</strong>r Passagierverkehr, vor allem die Verschiffung<br />
von Auswan<strong>de</strong>rern, eine große Rolle. Daneben Betätigung<br />
im Bugsierdienst, im Bä<strong>de</strong>rdienst, Betrieb einer Assekuranz<br />
und <strong>de</strong>r bis heute tätigen Schiffsreparatur. 1867 ging <strong>de</strong>r<br />
Lloyd eine weit reichen<strong>de</strong> Partnerschaft mit <strong>de</strong>r Baltimore & O-<br />
hio Railroad ein. In Bremerhaven bestand schon seit 1862 mit<br />
<strong>de</strong>r Geestebahn ein für <strong>de</strong>n Passagierverkehr wichtiger Anschluß.<br />
Seit <strong>de</strong>n 1870er Jahren wur<strong>de</strong>n auch Westindien und<br />
Südamerika angelaufen. Mit fast 100 Schiffen zu dieser Zeit bereits<br />
die viertgrößte Schifffahrtsgesellschaft <strong>de</strong>r Welt. 1885 gewann<br />
<strong>de</strong>r Lloyd die Ausschreibung <strong>de</strong>r Reichspostdampferlinien,<br />
wonach monatlich folgen<strong>de</strong> Linien bedient wur<strong>de</strong>n: 1. Bremerhaven-Belgien/Holland-Genua-Neapel-Port<br />
Said-Suez-A<strong>de</strong>n-<br />
Colombo-Singapur-Hongkong-Shanghai, 2. eine Anschlußlinie<br />
Hongkong-Yokohama-Hiogo-Nagasaki-Shanghai, 3. eine Anschlußlinie<br />
Singapur-Batavia-Neu-Guinea und 4.) Bremerhaven-<br />
Suez-Colombo-A<strong>de</strong>lai<strong>de</strong>-Melbourne-Sidney. Für <strong>de</strong>n regelmäßigen<br />
Linienverkehr zahlte das Reich einen Zuschluß von 4,09<br />
Mio. M jährlich. Neben <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen beför<strong>de</strong>rte <strong>de</strong>r Lloyd auch<br />
belgische, englische und amerikanische Post. 1897 stellte <strong>de</strong>r<br />
Lloyd mit <strong>de</strong>r “Kaiser Wilhelm” das zu dieser Zeit größte und<br />
schnellste Schiff <strong>de</strong>r Welt in Dienst, das auch gleich das “Blaue<br />
Band” für die schnellste Atlantiküberquerung gewann. Es folgte<br />
das “Jahrzehnt <strong>de</strong>r Deutschen” in <strong>de</strong>r Transatlantikschiffahrt, die<br />
nun vom Nord<strong>de</strong>utschen Lloyd und <strong>de</strong>r HAPAG aus Hamburg dominiert<br />
wur<strong>de</strong>. In <strong>de</strong>r gleichen Liga spielten nur noch die Cunard-Line<br />
und die White Star Line aus Großbritannien. Anfang<br />
<strong>de</strong>s 20. Jh. kaufte <strong>de</strong>r New Yorker Finanzier J. P. Morgan eine<br />
Reihe von Ree<strong>de</strong>reien auf, um ein transatlantisches Monopol zu<br />
errichten, was ihm aber nicht gelang. Die HAPAG und <strong>de</strong>r Lloyd<br />
machten Morgan, <strong>de</strong>r auch die Baltimore & Ohio RR beherrschte,<br />
daraufhin ein Angebot, <strong>de</strong>n Markt unter sich aufzuteilen. Dieses<br />
Abkommen bestand bis 1912. Bei Beginn <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges<br />
1914 besaß <strong>de</strong>r Lloyd eine Tonnage von über 900.000 BRT<br />
und beschäftigte über 22.000 Menschen. 1917 beschlagnahmten<br />
die USA bereits die Hafenanlagen <strong>de</strong>s Lloyd in Hoboken und<br />
alle dort aufliegen<strong>de</strong>n Dampfer, praktisch <strong>de</strong>r gesamte Rest <strong>de</strong>r<br />
Flotte ging durch <strong>de</strong>n Versailler Vertrag verloren. mit nur 57.000<br />
BRT, alles nur kleine Dampfer, musste <strong>de</strong>r Lloyd praktisch von<br />
vorn beginnen. 1920 Gründung <strong>de</strong>r Lloyd Luftverkehr, 1923 mit<br />
entsprechen<strong>de</strong>n HAPAG-Aktivitäten zur Deutschen Aero Lloyd<br />
zusammengeführt, <strong>als</strong>o eine Keimzelle <strong>de</strong>r 1926 gegrün<strong>de</strong>ten<br />
Deutschen Luft Hansa. Die Weltwirtschaftskrise erzwang 1930<br />
einen Unionsvertrag mit <strong>de</strong>m Hamburger Erzrivalen HAPAG, <strong>de</strong>r<br />
1935 zu einer Betriebsgemeinschaft erweitert wur<strong>de</strong>. Bei Ausbruch<br />
<strong>de</strong>s 2. Weltkrieges hatte sich <strong>de</strong>r Lloyd wie<strong>de</strong>r bis auf eine<br />
Tonnage von rd. 600.000 BRT hochgearbeitet und beschäftigte<br />
über 12.000 Mitarbeiter. Wie<strong>de</strong>rum gingen im Krieg sämtliche<br />
Schiffe verloren bzw. wur<strong>de</strong>n anschließend von <strong>de</strong>n Alliierten<br />
beschlagnahmt. Erneut musste <strong>de</strong>r Lloyd 1945 mit 350 Mitarbeitern<br />
ganz von vorn anfangen. Bis 1970, <strong>de</strong>m Jahr <strong>de</strong>r Fusion,<br />
erreichte er wie<strong>de</strong>r 390.000 BRT und stand damit an 16.<br />
Stelle <strong>de</strong>r Weltrangliste. Die HAPAG kam mit 410.000 BRT auf<br />
Platz 9. Dann en<strong>de</strong>ten 113 Jahre Eigenständigkeit <strong>de</strong>s Nord<strong>de</strong>utschen<br />
Lloyd mit <strong>de</strong>r Fusion zur HAPAG-LLOYD AG. 1981<br />
wird mit <strong>de</strong>r “Frankfurt Express” das größte Containerschiff <strong>de</strong>r<br />
Welt in Dienst gestellt. 1998 übernimmt die Preussag (heute<br />
TUI) die Aktienmehrheit und verleibt sich Hapag-Lloyd 2002 per<br />
Squeeze-Out <strong>de</strong>r Kleinaktionäre ganz ein. Mit <strong>de</strong>r 2005 erfolgten<br />
Übernahme <strong>de</strong>r kanadischen CP Ships gehört Hapag-Lloyd<br />
zu <strong>de</strong>n 5 größten Ree<strong>de</strong>reien <strong>de</strong>r Welt. Aktuell zwingt <strong>de</strong>r Druck<br />
<strong>de</strong>r eigenen Aktionäre die TUI, Hapag-Lloyd zum Verkauf zu stellen.<br />
Statt <strong>de</strong>r Abgabe an einen Konkurrenten scheint im Moment<br />
ein (erneuter) Börsengang von Hapag-Lloyd wahrscheinlich.<br />
I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriges Los.<br />
Los 861 Schätzwert 200-250 €<br />
Nord<strong>de</strong>utscher Lloyd<br />
Bremen, 4,5 % Genussrechtsurkun<strong>de</strong> 500<br />
RM Mai 1926 (R 10) VF+<br />
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Los 862 Schätzwert 75-150 €<br />
Nordhäuser Tabakfabriken AG<br />
Nordhausen, Aktie 1.000 Mark Juli 1920<br />
(Auflage 10000, R 5) EF-VF<br />
Die AG entstand 1919 durch Zusammenschluß von 10 Nordhäuser<br />
Firmen dieser Branche (u.a. Fa. Hanewacker, Kneiff).<br />
Unter ihrem Dach arbeiteten 10 Kautabakfabriken, eine Rauchtabakfabrik<br />
und eine Zigarrenfabrik in Nordhausen sowie 5 Zigarrenfilialbetriebe<br />
auf <strong>de</strong>m Eichsfeld. Im Juli 1946 wur<strong>de</strong>n die<br />
Betriebe vom Land Thüringen enteignet, womit sich ihr Schikksal<br />
von <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r AG löste: Die NORTAK entwickelte sich zu<br />
DDR-Zeiten zu einem großen Zigarettenhersteller. 1990 übernahm<br />
die Reemtsma-Gruppe diesen per Wie<strong>de</strong>rvereinigung<br />
hinzugekommenen Wettbewerber, 2002 wur<strong>de</strong>n die NORTAK-<br />
Betriebe stillgelegt. Die alte AG dagegen verlegte 1950 ihren<br />
Sitz nach Düsseldorf. Die geplante Wie<strong>de</strong>raufnahme einer Produktion<br />
im Westen konnte nie realisiert wer<strong>de</strong>n, doch blieb <strong>de</strong>r<br />
AG-Mantel die ganze Zeit im Düsseldorfer Freiverkehr notiert.<br />
Seine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Fotokunstsammlung brachte 2003/04 <strong>de</strong>r<br />
Großaktionär Clemens Ved<strong>de</strong>r in die AG ein, die bei <strong>de</strong>r Gelegenheit<br />
in “Camera Work AG” umfirmierte. <strong>Der</strong> Sitz wur<strong>de</strong> nach<br />
Hamburg verlegt, in einer ehem<strong>als</strong> von Jil San<strong>de</strong>r bewohnten<br />
Villa eröffnete man neue Ausstellungsräume. Nach Bill Gates<br />
und Getty Images verfügt Camera Work heute über <strong>de</strong>n weltweit<br />
drittgrößten Bestand an Photorechten und veranstaltet be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong><br />
Ausstellungen. <strong>Der</strong> Börsenkurs einer 5-DM-Aktie ü-<br />
bersteigt inzwischen atemberauben<strong>de</strong> 5.000 €.<br />
Los 864 Schätzwert 80-185 €<br />
Nordpark Terrain-AG<br />
Berlin, Aktie 2.000 Mark 28.1.1904.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1400, R 4) VF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1903 zum Zwecke <strong>de</strong>s Erwerbes, <strong>de</strong>r Verwaltung<br />
und Verwertung von Grundstücken. Die Gesellschaft besaß<br />
zwei Terrains im Berliner Bezirk Wedding an <strong>de</strong>r Müllerstraße<br />
gelegen.<br />
Los 865 Schätzwert 25-50 €<br />
NSU Werke AG<br />
Neckarsulm, Aktie 100 RM Okt. 1941<br />
(Auflage 4000, R 2) EF<br />
Gründung 1884 <strong>als</strong> “Neckarsulmer Strickmaschinenfabrik”.<br />
1969 Verschmelzung mit <strong>de</strong>r Auto-Union GmbH zur Audi NSU<br />
Auto Union AG.<br />
Los 866 Schätzwert 125-175 €<br />
Obercasseler Brauerei-AG<br />
Obercassel bei Bonn, Aktie 100 RM Jan.<br />
1933 (Auflage 375, R 10) VF<br />
Einzelstück aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz. Fleckig.<br />
Gründung 1876 <strong>als</strong> Brauerei von Hubert Dreesen, AG seit 1888<br />
<strong>als</strong> Obercasseler Bierbrauerei-Gesellschaft, 1899 Umfirmierung<br />
wie oben. Gebraut wur<strong>de</strong> Bier unter <strong>de</strong>n Marken “Drachenfels”<br />
und “Obag”. Eigene Gastwirtschaften in Bonn und<br />
Siegburg. Mit Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n von 15 % und mehr Anfang <strong>de</strong>s Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
eine <strong>de</strong>r am besten rentieren<strong>de</strong>n Brauereien. 1972 in<br />
die Oberkasseler Brauerei GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
Nr. 859 Nr. 861 Nr. 863 Nr. 867<br />
80
Los 867 Schätzwert 200-250 €<br />
Oberhausener Baugesellschaft<br />
auf Aktien<br />
Oberhausen (Rhld.), Aktie 200 Goldmark<br />
1.12.1924. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 120, R 9)<br />
VF+<br />
Zuvor ganz unbekannt gewesen!<br />
Gründung 1883. Liniendienst mit (vor <strong>de</strong>m ersten Weltkrieg) 20<br />
Dampfern von Hamburg, Bremen, Amsterdam und Rotterdam<br />
nach Portugal, Spanien, Marokko und <strong>de</strong>n Kanarischen Inseln<br />
(von wo <strong>als</strong> Rückfracht in großem Umfang Bananen und Tomaten<br />
mitgenommen wur<strong>de</strong>n). Später kamen <strong>als</strong> Abfahrtshäfen<br />
auch noch Danzig, Gdingen und Stettin hinzu. 1915 Sitzverlegung<br />
nach Hamburg, dort auch börsennotiert. Die O.P.D.G. gehörte<br />
zuletzt zum HANIEL-Konzern. 1951 in eine Kommanditgesellschaft<br />
umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1924 durch die Stadtgemein<strong>de</strong> Oberhausen und<br />
verschie<strong>de</strong>ne Unternehmen zur Errichtung gesun<strong>de</strong>r Kleinwohnungen<br />
für min<strong>de</strong>rbemittelte Volkskreise zwecks Lin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />
Wohnungsnot und Schaffung von Arbeitsgelegenheit für Erwerbslose.<br />
Als Sacheinlage brachten die Ziegelwerke Oberhausen<br />
GmbH Stück 1 Mio. Ziegel ein, die Erwerbs- u. Betriebsgesellschaft<br />
für industrielle Unternehmungen GmbH ein Grundstück<br />
in <strong>de</strong>r Grösse von 7,60 a. Bereits nach 12 Jahren, <strong>als</strong>o<br />
1936 wur<strong>de</strong> die Gesellschaft wie<strong>de</strong>r aufgelöst.<br />
Los 868 Schätzwert 75-150 €<br />
Oberlausitzer Zuckerfabrik AG<br />
Löbau i.Sa., Aktie 20 RM 28.7.1926<br />
(Auflage 17428, R 7) EF<br />
Gründung 1883. Herstellung, Erwerb, Verarbeitung und Verkauf<br />
von Zucker sowie Betrieb <strong>de</strong>r Landwirtschaft. Haupterzeugnisse<br />
waren Weißzucker, Melasse sowie Naß- und Trockenschnitzel.<br />
Großaktionär war die Süd<strong>de</strong>utsche Zucker-AG in Mannheim.<br />
In <strong>de</strong>r DDR <strong>als</strong> Zuckerfabrik Löbau VEB weiter geführt.<br />
Nach 1990 von <strong>de</strong>r Südzucker AG übernommen, diese schließt<br />
das Werk En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kampagne 2002.<br />
Los 869 Schätzwert 30-90 €<br />
Oberrheinische Immobilien AG<br />
Freiburg i.Br., Aktie 10.000 Mark 15.6.1923.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2500, R 4) EF<br />
Gründung 1923. Immobilienverwaltung. 1926 Auflösungsbeschluss.<br />
Bis 1943 war die Gesellschaft noch nicht abgewickelt.<br />
Großaktionär (1943): Die Stumm-Gruppe.<br />
Los 870 Schätzwert 25-50 €<br />
O<strong>de</strong>nwäl<strong>de</strong>r Hartstein-Industrie AG<br />
Darmstadt, Aktie 400 RM 1.1.1939<br />
(Auflage 3300, R 3) UNC-EF.<br />
Gründung 1898 in Ober-Ramstadt, seit 1907 in Darmstadt ansässig.<br />
Produktion von Schotter und Pflastermaterial sowie von<br />
Gehwegplatten und Betonrandsteinen. Heute O<strong>de</strong>nwäl<strong>de</strong>r Hartstein-Industrie<br />
GmbH, Hanau (OHI). Die Tochtergesellschaft <strong>de</strong>r<br />
OHI, die GBRE (Groß-Bieberau - Reinheimer Eisenbahn GmbH)<br />
betreibt die Eisenbahnstrecke Reinheim - Groß-Bieberau.<br />
Bohrgesellschaft belegen in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Esperke, Kreis Neustadt<br />
am Rübenberge Regierungsbezirk Lüneburg.<br />
Los 872 Schätzwert 100-150 €<br />
Oeynhauser Maschinenfabrik AG<br />
Bad Oeynhausen, Aktie 1.000 Mark<br />
18.10.1921 (Auflage 3000, R 7) EF-VF<br />
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Bei <strong>de</strong>r Gründung 1920 wur<strong>de</strong> die “Oma Oeynhauser Maschinenfabrik<br />
Schulze & Co. KG” eingebracht, die vornehmlich landwirtschaftliche<br />
Maschinen und Fahrzeuge herstellte. 1927, im<br />
Jahr <strong>de</strong>r Sitzverlegung nach Berlin, saß auch Fabrikdirektor Fritz<br />
Windhoff aus Rheine im Aufsichtsrat (die Windhoff AG ist heute<br />
börsennotiert). In <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise untergegangen.<br />
Los 873 Schätzwert 75-150 €<br />
Ol<strong>de</strong>nburg-Portugiesische<br />
Dampfschiffs-Rhe<strong>de</strong>rei<br />
Ol<strong>de</strong>nburg, Actie V. Ausg. 1.000 Mark<br />
19.4.1900 (Auflage 400, R 5) EF<br />
Hochformat, hübscher Druck mit großer Ree<strong>de</strong>rei-<br />
Flagge.<br />
Los 874 Schätzwert 30-80 €<br />
Ol<strong>de</strong>nburger Versicherungs-Ges.<br />
Ol<strong>de</strong>nburg i.O., Aktie 100 RM 15.9.1928<br />
(Auflage 10000, R 4) EF<br />
Sehr schöne Umrandung.<br />
Gründung 1857. Versicherte alles, was versichert wer<strong>de</strong>n kann:<br />
Feuer-, Mietverlust-, Betriebsunterbrechung-, Transport-, Gepäck-,<br />
Einbruchdiebstahl-, Gas-, Leitungswasser-, Aufruhr-, Valoren-,<br />
Luftfahrt-, Film- und Sturmscha<strong>de</strong>n-Versicherung. 1964<br />
Übernahme <strong>de</strong>s Versicherungsbestan<strong>de</strong>s durch die Aachener<br />
und Münchener Feuer-Versicherungs-Gesellschaft.<br />
Los 875 Schätzwert 400-500 €<br />
Ol<strong>de</strong>nburgische Glashütte<br />
Ol<strong>de</strong>nburg, Actie 1.000 Mark 7.11.1885.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 500, R 7) EF-VF<br />
Ausgesprochen <strong>de</strong>korative Umrahmung. Wie auch<br />
das folgen<strong>de</strong> Los zuvor völlig unbekannt gewesen!<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1885. Herstellung aller Sorten von Wein-, Bier- und<br />
Mineralwasserflaschen. Das zuletzt 137.000 qm große Betriebsgelän<strong>de</strong>,<br />
auf <strong>de</strong>m anfangs 500-600 Mitarbeiter beschäftig waren,<br />
prägte maßgeblich die Entwicklung <strong>de</strong>s Stadtteils Osternburg<br />
zum typischen Industrie- und Arbeiterviertel. Das Werk lag<br />
direkt an <strong>de</strong>r auch für Seeschiffe befahrbaren Hunte und verfügte<br />
über einen eigenen Hafen. 1907 Beteiligung an <strong>de</strong>r “Ges. zum<br />
Erwerb <strong>de</strong>r Owens’schen Patente”, womit die industrielle Flaschenproduktion<br />
möglich wur<strong>de</strong>. 1908 Ankauf <strong>de</strong>r Flaschenfabrik<br />
A. Lagershausen in Stadthagen, 1909 Erwerb <strong>de</strong>r Glashütte<br />
Hildburghausen, 1913 Erwerb <strong>de</strong>r Glashütte L. Reppert Sohn<br />
GmbH in Friedrichsthal (Saar). Nunmehr betrug die Gesamtproduktionskapazität<br />
aller Werke 60 Mio. Flaschen jährlich. 1942/44<br />
Verkauf <strong>de</strong>r Werke Hildburghausen und Friedrichsthal und Konzentration<br />
<strong>de</strong>r Produktion in Ol<strong>de</strong>nburg. Börsennotiz bis 1942 in<br />
Hamburg, ab 1949 in Bremen. 1957, inzwischen war die Ol<strong>de</strong>nburgische<br />
Glashütte die mo<strong>de</strong>rnste Hohlglashütte <strong>de</strong>s ganzen<br />
europäischen Kontinents, von <strong>de</strong>r Gerresheimer Glas AG übernommen<br />
wor<strong>de</strong>n. 1983 wur<strong>de</strong> das Werk geschlossen.<br />
Los 876 Schätzwert 400-500 €<br />
Ol<strong>de</strong>nburgische Glashütte<br />
Ol<strong>de</strong>nburg, Aktie 1.000 Mark 1.8.1913<br />
(Auflage 500, Kapitalerhöhung zum<br />
Erwerb <strong>de</strong>r Glashütte L. Reppert Sohn<br />
GmbH in Friedrichsthal/Saar, R 9) EF-VF<br />
I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriges Los. Ein paar<br />
unauffällige Rostfleckchen.<br />
Los 877 Schätzwert 200-250 €<br />
Optische Werke Rü<strong>de</strong>rsdorf AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark Aug. 1923<br />
(Auflage 2500, R 8) VF+<br />
Ausdrucksstarke Farbgebung. Aktien dieser be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />
Ges. waren zuvor völlig unbekannt.<br />
Gründung im Jan. 1922 in Bremen unter Mitwirkung <strong>de</strong>s Bankhauses<br />
J. F. Schrö<strong>de</strong>r KGaA <strong>als</strong> Optische Werke AG. Im März<br />
1922 Umfirmierung wie oben und Sitzverlegung nach Berlin.<br />
Die Firma stellte nach 1919 und 1920 von Hugo Hahn (später<br />
<strong>als</strong> Vorstand tätig) erworbenen Patenten die RüO-Optik und <strong>de</strong>n<br />
Rüo-Tele-Anastigmat her. Für Fotolaien: Ein Anastigmat ist ein<br />
aus min<strong>de</strong>stens drei Linsen bestehen<strong>de</strong>s Linsensystem, das einen<br />
früher berüchtigten Abbildungsfehler, die Punktlosigkeit (Astigmatismus)<br />
vermei<strong>de</strong>t. Im Nov. 1925 unter Geschäftsaufsicht<br />
gestellt (im Febr. 1926 wie<strong>de</strong>r aufgehoben). Danach nur<br />
noch Verwaltung <strong>de</strong>s Betriebsgrundstücks, das operative Geschäft<br />
wur<strong>de</strong> auf die Rüo Optik GmbH übertragen. 1932 ist die<br />
AG erloschen. Noch heute wer<strong>de</strong>n Rüo Anastigmaten auf ebay<br />
unter Sammlern hoch gehan<strong>de</strong>lt.<br />
Los 878 Schätzwert 75-150 €<br />
Osnabrücker Ziegelwerke AG<br />
Osnabrück, Aktie 100 RM 11.5.1934<br />
(kompletter Neudruck wegen<br />
Neustückelung, Auflage 1000, R 7) EF<br />
Mit drei Liquidationsstempeln <strong>de</strong>r Dresdner Bank.<br />
Gründung 1899, Sitz bis 1915 in Hellern, dann in Osnabrück.<br />
1919 aufgekauft durch die Hellern’sche Ziegelindustrie G. O.<br />
Kramer & Co. GmbH (gegr. 1872) und mit dieser anschließend<br />
fusioniert. 1920 Erwerb <strong>de</strong>r Ziegelwerk GmbH Lüstringen. In<br />
Betrieb waren zuletzt zwei Werke in Hellern und eines in Lüstringen.<br />
1938 in Liquidation gegangen.<br />
Los 879 Schätzwert 500-625 €<br />
OSRAM GmbH KG<br />
Berlin, 7 % Gold Bond Lit. B 500 US $<br />
2.12.1925 (Auflage 1575, R 8) VF+<br />
Zweisprachig englisch/<strong>de</strong>utsch. Tolle Vignette mit<br />
einer fast originalgroßen Glühlampe. Mit Restkupons<br />
ab 1945.<br />
“Wüßt nicht, was sie Besseres erfin<strong>de</strong>n könnten, <strong>als</strong> daß Lichter<br />
ohne Putzen brennten.” (Johann Wolfgang von Goethe, um<br />
1800). Um 1826 kam dann die Gasbeleuchtung auf. 1886 erfand<br />
<strong>de</strong>r österreichische Chemiker und Ingenieur Auer von<br />
Welsbach das Gasglühlicht. 1901 präsentierte die Auergesellschaft<br />
Glühlampen mit Osmium-Glühfä<strong>de</strong>n. Schon 1880 hatte<br />
Siemens & H<strong>als</strong>ke die Entwicklung einer Glühlampe mit Kohlefä<strong>de</strong>n<br />
erfolgreich abgeschlossen und 1882 die älteste <strong>de</strong>utsche<br />
Glühlampenfabrik eröffnet. Das Warenzeichen OSRAM<br />
wur<strong>de</strong> ursprünglich 1906 von <strong>de</strong>r Auergesellschaft angemel<strong>de</strong>t.<br />
Es ist ein Kunstwort aus <strong>de</strong>n früher gängigen Glühwen<strong>de</strong>l-<br />
Materialien OSmium und WolfRAM. Am 1.7.1919 legten Siemens<br />
& H<strong>als</strong>ke, die AEG und die Auergesellschaft ihre Glühlampenproduktion<br />
in <strong>de</strong>r neu gegrün<strong>de</strong>ten OSRAM GmbH KG<br />
zusammen. Seit 1978 ist Siemens Alleingesellschafter, Firmensitz<br />
ist München. Heute erwirtschaftet OSRAM mit 43.500 Mitarbeitern<br />
in 46 Werken (verteilt auf 17 Län<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>) einen<br />
Jahresumsatz von 4,6 Mrd. Euro.<br />
Los 871 Schätzwert 200-250 €<br />
Oel-, Kali- und Kohlen-<br />
Bohrgesellschaft Esperke<br />
Berlin, Anteil-Schein 1/1.000 1.3.1906<br />
(R 9), ausgestellt auf General-Intendant<br />
Kammerherr L. v. Ra<strong>de</strong>tzky-Mikulicz,<br />
Ol<strong>de</strong>nburg i/Gr VF<br />
Aparte Blätter- und Blüten-Umrandung. Zuvor völlig<br />
unbekannt gewesener Bergwerks-Anteil, nur<br />
10 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Nr. 875 Nr. 883<br />
81
Nr. 885<br />
Gründung 1909 zur Versorgung von Stadt und Kreis Pa<strong>de</strong>rborn,<br />
Kreis Büren und Freistaat Lippe mit elektrischer Energie.<br />
41 Städte und Landgemein<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m Kraftwerk Pa<strong>de</strong>rborn<br />
versorgt, das 1927 mit <strong>de</strong>m RWE-Fernleitungsnetz zusammengeschaltet<br />
wur<strong>de</strong>. Das Straßenbahnnetz in 1.000-<br />
mm-Spur glie<strong>de</strong>rte sich in das auf preußischem Gebiet liegen<strong>de</strong><br />
Pa<strong>de</strong>rborner Netz (zus. 25 km) und das im Fürstentum Lippe<br />
gelegene Detmol<strong>de</strong>r Netz (zus. 54 km). Bei<strong>de</strong> Netze hatten<br />
seit 1920 in Schlangen Verbindung. Gleich bei <strong>de</strong>r Gründung<br />
1909 wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Westfälische Kleinbahnen AG die 8,2 km<br />
lange Strecke Pa<strong>de</strong>rborn-Neuhaus-Sennelager übernommen<br />
(3,7 km langer Anzweig nach Elsen 1913 eröffnet), 1911 ging<br />
die 13,6 km lange Strecke Pa<strong>de</strong>rborn-Bad Lippspringe-<br />
Schlangen in Betrieb. Das Detmol<strong>de</strong>r Netz wur<strong>de</strong> 1918 übernommen<br />
von <strong>de</strong>r Lippischen Elektricitäts-AG (<strong>de</strong>ren Aktien man<br />
ohnehin zu 100 % besaß). Es bestand aus <strong>de</strong>n Strecken Detmold-Berlebeck-Johannaberg<br />
(8 km, eröffnet 1900/03), Detmold-Hei<strong>de</strong>nol<strong>de</strong>ndorf-Pivitsheite<br />
(6,8 km, eröffnet 1926/28),<br />
Schlangen-Externsteine-Horn (12,7 km, eröffnet 1923), Horn-<br />
Detmold (9 km, eröffnet 1920) und Horn-Bad Meinberg-Blomberg<br />
(eröffnet 1924/26). Damit betrieb die Gesellschaft mit ü-<br />
ber 200 Mitarbeitern das grösste Überlandstrassenbahnnetz<br />
Deutschlands. Mit 2 Lokomotiven, knapp 40 Triebwagen<br />
und ca. 70 Beiwagen wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n 20er Jahren fast 5 Mio.<br />
Fahrgäste im Jahr beför<strong>de</strong>rt. Aktionäre waren 1940 das RWE<br />
(39,6 %), die Stadt Pa<strong>de</strong>rborn (35,7 %) und <strong>de</strong>r Staat Lippe mit<br />
Kommunalverbän<strong>de</strong>n (24,7 %). Dass nach <strong>de</strong>m Krieg die Verkehrszahlen<br />
mit jährlich bis zu 12 Mio. Fahrgästen (an Spit-<br />
Nr. 890<br />
zentagen fast 100.000 an einem einzigen Tag!) zunächst neue<br />
Höchstwerte erklommen, hielt <strong>de</strong>n Siegeszug <strong>de</strong>s Straßenverkehrs<br />
nicht lange auf: Das Detmol<strong>de</strong>r Netz wur<strong>de</strong> schon 1954,<br />
das Pa<strong>de</strong>rborner Netz 1963 stillgelegt. Heute betreibt die 1980<br />
in PESAG umbenannte AG neben <strong>de</strong>r Energieversorgung <strong>de</strong>n<br />
öffentlichen Personenverkehr <strong>de</strong>r Stadt Pa<strong>de</strong>rborn mit 70 Omnibussen<br />
auf 32 Linien mit 847 km Streckenlänge. Die Zahl <strong>de</strong>r<br />
Fahrgäste stieg inzwischen auf 15 Mio. im Jahr. Mehrheitsaktionär<br />
wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>m Krieg die PreußenElektra in Hannover<br />
(heute E.ON Energie AG). 2003 mit <strong>de</strong>n Energiewerken Wesertal<br />
und <strong>de</strong>m Elektrizitätswerk Min<strong>de</strong>n-Ravensburg zur E.ON<br />
Westfalen-Weser AG fusioniert.<br />
I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie folgen<strong>de</strong>s Los.<br />
OsramHöfe im ehemaligen Osram-Werk B, <strong>de</strong>n früheren Bergmann-Elektrizitäts-Werken, Seestr. 64<br />
Los 880 Schätzwert 400-500 €<br />
OSRAM GmbH KG<br />
Berlin, 7 % Gold Bond 1.000 US $<br />
2.12.1925 (Auflage 3425, R 8) VF+<br />
Zweisprachig englisch/<strong>de</strong>utsch. I<strong>de</strong>ntische Gestaltung<br />
wie voriges Los. Mit Restkupons ab 1944.<br />
“<br />
Gründung 1923 unter Übernahme <strong>de</strong>s “Bayerischen Elektrizitäts-Wirtschafts-Verban<strong>de</strong>s<br />
eGmbH” (gegr. 1919) in München,<br />
1934 Sitzverlegung nach Landshut (Isar). Versorgung von Nie<strong>de</strong>rbayern<br />
und <strong>de</strong>s östlichen Reg.-bez. Oberbayern. Neben <strong>de</strong>r<br />
Eigenerzeugung in einem Diesel- und vier Wasserkraftwerken<br />
hauptsächlich Strombezug von <strong>de</strong>r Bayernwerk AG. Außer<strong>de</strong>m<br />
Beteiligung an <strong>de</strong>r “Kraftwerk am Höllenstein AG” in Straubing.<br />
1944 Fusion mit <strong>de</strong>r Oberpfalzwerke AG für Elektrizitätsversorgung<br />
in Regensburg (gegr. 1908 <strong>als</strong> “Bayerische Überland-<br />
Centrale AG, Haidhof”) zur Energieversorgung Oberbayern AG.<br />
Vereint versorgte man ein Drittel <strong>de</strong>r Staatsfläche Bayerns mit<br />
fast 17.000 Ortschaften. Großaktionär war das Bayernwerk<br />
(2000 mit <strong>de</strong>r PreußenElektra zur E.ON Energie AG verschmolzen),<br />
2001 in <strong>de</strong>r E.ON Bayern AG aufgegangen.<br />
Los 883 Schätzwert 200-250 €<br />
Ostmark Versicherungs-AG<br />
Wien, Sammel-Namensaktie 5 x 100 RM<br />
Juli 1941 (R 9) EF-VF<br />
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz. Rostfleckig.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1898 <strong>als</strong> N.-Ö. Lan<strong>de</strong>sversicherungsanstalten, AG<br />
seit 1922 unter <strong>de</strong>r Firma Versicherungsanstalt <strong>de</strong>r österreichischen<br />
Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r, Versicherungs-AG. 1938 umbenannt<br />
in Ostmark Versicherungs-AG. 1999 in <strong>de</strong>r UNIQA Versicherungen<br />
AG aufgegangen.<br />
Los 885 Schätzwert 25-50 €<br />
Ottensener Eisenwerk AG<br />
Altona-Ottensen, Aktie 100 RM Okt. 1929<br />
(Auflage 7085, R 3) EF<br />
Gründung 1889 <strong>als</strong> Ottensener Eisenwerk vorm. Pommée &<br />
Ahrens unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1880 bestehen<strong>de</strong>n Firma<br />
Pommée & Nicolay (1885 umbenannt in Pommée & Ahrens).<br />
Seit 1907 Ottensener Eisenwerk AG. Dampfkessel- und Maschinenfabrik,<br />
Bau von Heizungsanlagen, Betrieb einer Schiffswerft.<br />
Nach Produktionsen<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n 1970er Jahren Verkauf<br />
<strong>de</strong>s Firmengelän<strong>de</strong>s, auf <strong>de</strong>m sich heute <strong>de</strong>r Phoenixhof mit<br />
Lä<strong>de</strong>n, Gastronomie und Büros befin<strong>de</strong>t.<br />
Los 886 Schätzwert 200-250 €<br />
Otto Hammer<br />
AG für Holz- und Bauindustrie<br />
Chemnitz, Aktie 20 RM März 1927<br />
(Auflage 2125, R 11) VF<br />
Hübsche Umrahmung in Form eines barocken Bil<strong>de</strong>rrahmens.<br />
Zuvor gänzlich unbekannt gewesen,<br />
von <strong>de</strong>n lediglich 2 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen<br />
Stücken ist dies das letzte noch verfügbare.<br />
Ein paar Rostspuren von Büroklammern.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1921 zur Weiterführung <strong>de</strong>r gleichnamigen Einzelfirma.<br />
Ausführung von Hoch- und Tiefbauten, Holzhan<strong>de</strong>l- und<br />
Bearbeitung, Han<strong>de</strong>l mit Brennstoffen je<strong>de</strong>r Art. Hauptwerk in<br />
Chemnitz (Beyerstr. 38), Zweigwerke in Dittersbach bei Neuhausen<br />
(Bez. Dres<strong>de</strong>n) und in Frie<strong>de</strong>bach bei Sayda (Erzgeb.),<br />
wo hölzerne Küchengeräte und Spielwaren hergestellt wur<strong>de</strong>n.<br />
1926 in Liquiditätsschwierigkeiten geraten, 1928 aufgelöst.<br />
Los 888 Schätzwert 150-250 €<br />
Pa<strong>de</strong>rborner Elektricitätswerk<br />
und Straßenbahn-AG<br />
Pa<strong>de</strong>rborn, Namensaktie 1.000 Mark<br />
29.3.1913 (Auflage 200, R 6) UNC<br />
Großformatiges Papier, <strong>de</strong>korativ gestaltet. Sämtliche<br />
Aktienausgaben <strong>de</strong>r PESAG waren zuvor völlig<br />
unbekannt!<br />
Los 881 Schätzwert 300-375 €<br />
Ost-Afrikanische Plantagen-<br />
Gesellschaft Kilwa-Südland GmbH<br />
Berlin, 8 % Namens-Teilschuldv. 1.000<br />
Mark Juli 1913 (Auflage 250, R 8),<br />
ausgestellt auf und <strong>als</strong> Geschäftsführer in<br />
Faksimile unterschrieben von Dr. J. V.<br />
Lehmkuhl EF+<br />
Teil einer Anleihe von insgesamt 250.000 Mark,<br />
wobei 1914 zuerst nur 79.000 Mark plaziert wer<strong>de</strong>n<br />
konnten. Dekorativer G&D-Druck mit zwei<br />
kleinen Vignetten in <strong>de</strong>r Umrandung: links ein<br />
Schwarzafrikaner, rechts Palmen. Zuvor völlig unbekannt<br />
gewesener Kolonialwert!<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1908 mit einem Kapital von 404.000 Mark für <strong>de</strong>n<br />
Anbau von Sisalhanf, Kautschuk und Baumwolle in Lindi,<br />
Deutsch-Ostafrika. Die Ges. besaß eine Sisalagaven-Plantage<br />
mit eigener Hafenanlage am Mkoes-See im Bezirk Lindi, ca.<br />
3250 ha groß. Die Plantage besaß ein Wasserwerk und war ü-<br />
ber eine Feldbahn an das Netz <strong>de</strong>r Deutsch-Ostafrikanischen<br />
Eisenbahn-Ges. angeschlossen.<br />
Los 884 Schätzwert 60-120 €<br />
Ostsachsen-Bank AG<br />
Neugersdorf, Sa., Aktie 1.000 RM<br />
16.7.1925 (Auflage 250, R 5) EF<br />
Das 1924 gegrün<strong>de</strong>te Institut mit Verwaltungssitz in Neugersdorf<br />
führte Bankgeschäften aller Art aus, insbeson<strong>de</strong>re die Übernahme<br />
von Haftungen und Garantien für Dritte. Die Gesellschaft<br />
stand in Arbeitsgemeinschaft mit <strong>de</strong>r Girozentrale Sachsen. Die<br />
Bank wur<strong>de</strong> vermutlich 1945 geschlossen.<br />
Los 887 Schätzwert 75-150 €<br />
Pa<strong>de</strong>rborner Elektricitätswerk<br />
und Straßenbahn-AG<br />
Pa<strong>de</strong>rborn, Namensaktie 1.000 Mark<br />
9.1.1909. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1200,<br />
R 3) EF<br />
Faksimile-Unterschrift Hugo Stinnes für <strong>de</strong>n Aufsichtsrat.<br />
Los 889 Schätzwert 30-80 €<br />
Papier- und<br />
Tapetenfabrik Bammental AG<br />
Bammental (Ba<strong>de</strong>n), Aktie 100 RM Aug.<br />
1932 (Auflage 4400, R 5) EF<br />
Gründung <strong>als</strong> AG 1895, hervorgegangen aus <strong>de</strong>r 1838 durch<br />
die Gebr. Scherer in Hei<strong>de</strong>lberg gegrün<strong>de</strong>ten Papierfabrik,<br />
1862/63 Übersiedlung nach Bammental. 1934 Insolvenzantrag,<br />
Verpachtung <strong>de</strong>r Betriebe an die Gebr. Ditzel AG, Meckesheim.<br />
Los 882 Schätzwert 25-50 €<br />
Ostbayerische Stromversorgung AG<br />
München, 8 % Schuldv. 500 RM<br />
31.5.1926 (Auflage 2000, R 5) EF<br />
Teil einer Anleihe von 3,5 Mio. RM auf Feingoldbasis<br />
unter <strong>de</strong>r Garantie <strong>de</strong>r Kreisgemein<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rbayern.<br />
Nr. 886 Nr. 891<br />
82
Los 890 Schätzwert 75-125 €<br />
Papierfabrik Baienfurt<br />
Baienfurt (Wttbg.), Aktie 1.000 RM Jan.<br />
1928 (Auflage 3000, R 7) EF<br />
Gründung 1871 am Unterlauf <strong>de</strong>r Wolfegger Ach. Zwei Jahre<br />
später wur<strong>de</strong> das erste Tapeten- und Packpapier ausgeliefert.<br />
1883 wur<strong>de</strong> die Zellstoffproduktion aufgenommen. Im Jahr<br />
1926 lief in Baienfurt <strong>de</strong>r erste Karton von <strong>de</strong>r Maschine. 1968<br />
wur<strong>de</strong> die Fabrik in <strong>de</strong>n Feldmühle-Konzern integriert, 1990 ü-<br />
bernahm <strong>de</strong>r Schwedische Stora-Konzern die Feldmühle AG.<br />
Mio. RM (1941 Kapitalberichtigung auf 2,75 Mio. RM). Beteiligungen<br />
an <strong>de</strong>r Neunkirchener Kaufhaus AG (67,5 %) und <strong>de</strong>r<br />
Anker-Kaufstätte GmbH in Mannheim (25 %, Rest beim Großaktionär<br />
Kaufhof). Das Stammhaus Bahnhofstraße 82-100<br />
wur<strong>de</strong> durch Kriegsweinwirkungen fast völlig zerstört und im<br />
Juni 1946 mit gera<strong>de</strong> einmal 600 m◊ Verkaufsfläche wie<strong>de</strong>reröffnet.<br />
1965 waren es dann nach mehreren Erweiterungen<br />
wie<strong>de</strong>r 12.670 m◊. Börsennotiz im Telefonverkehr Saarbrükken.<br />
Über 90 % <strong>de</strong>r Aktien besaß die Kaufhof AG, auf die die<br />
Passage-Kaufhaus AG dann 1972 verschmolzen wur<strong>de</strong>.<br />
Los 891 Schätzwert 200-250 €<br />
Papierfabrik Krappitz AG<br />
Berlin, Aktie 100 RM Dez. 1924 (R 9) EF-VF<br />
Gründung 1905, Holzschleifereien, Papierfabriken und Holzverarbeitung.<br />
Die Gesellschaft war bis 1921 in Krappitz O.S., danach<br />
in Berlin-Wilmersdorf ansässig. <strong>Der</strong> größte Teil <strong>de</strong>s Kapit<strong>als</strong><br />
war im Besitz <strong>de</strong>r zum Konzern <strong>de</strong>r Zellstoff-Fabrik Waldhof<br />
gehörigen Natronzellstoff- und Papierfabriken AG, Berlin.<br />
1953 <strong>als</strong> vermögenslose Gesellschaft gelöscht (Amtsgericht<br />
Charlottenburg).<br />
Los 898 Schätzwert 25-50 €<br />
Pfälzische Hypothekenbank<br />
Ludwigshafen a.Rh., Aktie 1.000 RM Mai<br />
1929 (Auflage 2000, R 3) EF<br />
Beson<strong>de</strong>rs aufwändige Gestaltung mit geflügelten<br />
Löwen, Münchener Kindl und weinumrankten<br />
Säulen.<br />
Gründung 1892. Die Gründung <strong>de</strong>r Bank bil<strong>de</strong>te <strong>de</strong>n Abschluss<br />
langjähriger Bestrebungen nach Errichtung eines Bo<strong>de</strong>nkredit-<br />
Institutes, das <strong>de</strong>n pfälzischen Verhältnissen beson<strong>de</strong>re Rechnung<br />
tragen sollte. 1990 auf Betreiben <strong>de</strong>s gemeinsamen<br />
Großaktionärs Dresdner Bank Verschmelzung mit <strong>de</strong>r 1868 in<br />
Meiningen gegrün<strong>de</strong>ten Deutschen Hypothekenbank.<br />
Gründung am 29.11.1897. Spitzen- und Stickereifabrikation,<br />
Plauener Spitze auch heute noch bekannt und beliebt. Werke in<br />
Plauen und Pausa. 1911 Ankauf <strong>de</strong>r Stickerei Seydler & Bäkkermann<br />
in Plauen. 1931 insolvent.<br />
Los 892 Schätzwert 15-30 €<br />
Papierfabrik Limmritz-Steina AG<br />
Steina-Saalbach, Aktie 100 RM<br />
22.4.1927 (Auflage 2720, R 2) EF<br />
Gründung 1872 <strong>als</strong> “Holzstoff- und Holzpappenfabrik Limmritz-<br />
Steina” mit Sitz in Döbeln. 1880 Sitzverlegung nach Steina-<br />
Saalbach, 1927 Umfirmierung wie oben. 1909 Ankauf <strong>de</strong>r Papier-<br />
und Pappenfabrik Herm. Ehlert in Technitz. 200-300 Mitarbeiter<br />
hatten die drei Werke Steina-Saalbach (Wasser- und<br />
Dampfkraftanlage mit Holzschleiferei und Papierfabrik sowie<br />
einer Gastwirtschaft), Limmritz (Wasserkraftanlage mit Holzschleiferei)<br />
und Technitz (Wasser- und Dampfkraftanlage mit<br />
Papierfabrik. Börsennotiz Chemnitz und Leipzig. Nach 1945<br />
enteignet. 1963 beschloß eine a.o. HV Sitzverlegung nach<br />
Würzburg und die Auflösung <strong>de</strong>r Gesellschaft. Die Liquidation<br />
dauert bis heute an.<br />
Los 895 Schätzwert 75-150 €<br />
Paul Märksch AG<br />
Dres<strong>de</strong>n, Namensaktie 1.000 RM<br />
1.12.1928 (Auflage nur 70 Stück, R 7)<br />
EF-VF<br />
Die Wäscherei und Färberei Märksch wur<strong>de</strong> 1881 vom Färbermeister<br />
Paul Märksch gegrün<strong>de</strong>t. 1906 erwarb das Familienunternehmen<br />
ein Grundstück am Pohlandplatz (Schandauer<br />
Str. 44/46) und ließ hier ein nach mo<strong>de</strong>rnsten Gesichstpunkten<br />
ausgestattetes Produktionsgebäu<strong>de</strong> errichten (Färberei, Reinigung<br />
von Textilien bis hin zu Teppichen, Möbeln usw.) 1921/22<br />
in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt. Beim Luftangriff am 13./14.2.1945<br />
zu 80 % zerstört, doch schon 1946 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Betrieb wie<strong>de</strong>r<br />
aufgenommen. 1961 mußte eine staatliche Beteiligung aufgenommen<br />
wer<strong>de</strong>n, 1972 zwangsverstaatlicht und <strong>als</strong> VEB<br />
Dresdner Chemischreinigung fortgeführt. 1978 <strong>de</strong>m Textilkombinat<br />
Purotex angeschlossen. 1990 wur<strong>de</strong> das Kombinat Purotex<br />
aufgelöst, <strong>de</strong>r Betrieb in <strong>de</strong>r Schandauer Straße wur<strong>de</strong><br />
nach 84 Jahren geschlossen.<br />
Los 899 Schätzwert 10-25 €<br />
Philipp Holzmann AG<br />
Frankfurt a.M., Aktie 1.000 RM 29.8.1941<br />
(Auflage 13890, R 1) UNC.<br />
Faksimile H. J. Abs <strong>als</strong> AR-Vorsitzen<strong>de</strong>r. <strong>Der</strong> erfolgreichste<br />
<strong>de</strong>utsche Bankier Abs war lange Zeit<br />
Finanzberater von Konrad A<strong>de</strong>nauer.<br />
Die AG geht auf ein 1849 von Johann Philipp Holzmann (1805-<br />
70) in Frankfurt gegrün<strong>de</strong>tes Baugeschäft mit angeglie<strong>de</strong>rter<br />
Holzschnei<strong>de</strong>rei zurück, welches 1872 zunächst KG wur<strong>de</strong>, Kapitalgeber<br />
war die Internationale Bau- und Eisenbahnbaugesellschaft.<br />
Durch Verschmelzung mit dieser Firma entstand<br />
1917 die Philipp Holzmann AG. Zunächst kleine Hochbauausführungen.<br />
Einen Namen machte sich Holzmann dann vor allem<br />
mit umfangreichen Erdarbeiten für die dam<strong>als</strong> entstehen<strong>de</strong><br />
Main-Neckar-Bahn. Nach <strong>de</strong>m Krieg zum zweitgrößten<br />
<strong>de</strong>utschen Baukonzern aufgestiegen. Trotz (o<strong>de</strong>r wegen?) <strong>de</strong>s<br />
Großaktionärs Deutsche Bank, <strong>de</strong>r jahrzehntelang <strong>de</strong>n AR-Vorsitzen<strong>de</strong>n<br />
stellte, in <strong>de</strong>n 90er Jahren zum Sanierungsfall gewor<strong>de</strong>n.<br />
An <strong>de</strong>n am En<strong>de</strong> doch vergeblichen Rettungsversuchen<br />
verbrannte sich auch Bun<strong>de</strong>skanzler Schrö<strong>de</strong>r die Finger.<br />
Los 902 Schätzwert 200-250 €<br />
Pössnecker Bankverein eGmbH,<br />
Abteilung <strong>de</strong>r Thüringischen<br />
Lan<strong>de</strong>sbank AG<br />
Pößneck, 4 % Schuldschein 3.091,55<br />
Mark 8.10.1918 (R 12) VF<br />
Großes Hochformat mit sehr hübscher Umrahmung,<br />
Originalunterschriften. Ein Unikat aus <strong>de</strong>m<br />
Reichsbankschatz.<br />
Neben <strong>de</strong>r Hauptstelle in Pößneck besaß <strong>de</strong>r Bankverein auch<br />
eine Filiale in Saalfeld (Saale). 1918 übernommen wor<strong>de</strong>n<br />
durch die 1908 gegrün<strong>de</strong>te Thüringische Lan<strong>de</strong>sbank AG (hervorgegangen<br />
aus <strong>de</strong>m Vorschuss- und Sparverein zu Weimar<br />
eGmbH), die dann in Thüringen in rascher Folge weitere genossenschaftliche<br />
Gewerbebanken und auch einige Privatbankhäuser<br />
übernahm, so daß sie am En<strong>de</strong> an 30 Orten, darunter<br />
allen größeren Städten Thüringens, vertreten war.<br />
Los 893 Schätzwert 15-30 €<br />
Papierfabriken<br />
Pötschmühle-Steyrermühl AG<br />
Wettern, Aktie 1.000 RM Sept. 1941<br />
(Auflage 6750, R 4) EF<br />
Bereits 1872 wur<strong>de</strong> in Steyrermühl die “Steyrermühl Papierfabriks-<br />
und Verlagsgesellschaft” gegrün<strong>de</strong>t. 1941 erfolgte die<br />
Fusion mit <strong>de</strong>r 1929 gegrün<strong>de</strong>ten Papierfabrik Pötschmühle<br />
AG in Wettern bei Krummau a.d. Moldau und die Gesellschaft<br />
wur<strong>de</strong> wie oben umbenannt. Die Anlagen zählten seinerzeit zu<br />
<strong>de</strong>n größten in Mitteleuropa.<br />
Los 894 Schätzwert 75-150 €<br />
Passage-Kaufhaus AG<br />
Saarbrücken, Aktie 200 RM 1.2.1936<br />
(Auflage 1000, R 7) EF-VF<br />
Lochentwertet. Zuvor ganz unbekannt gewesen!<br />
Gründung 1919 mit einem Kapital von 5 Mio. M durch <strong>de</strong>n Kölner<br />
Kaufhausmagnaten Alfred Leonhard Tietz, <strong>de</strong>r auch <strong>de</strong>m<br />
Aufsichtsrat <strong>de</strong>r Passage-Kaufhaus vorsaß. Nach <strong>de</strong>r Annektion<br />
<strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s durch die Franzosen 1923 Kapitalumstellung<br />
von 30 Mio. M auf 3 Mio. Francs, 1935 erneut auf 1,5<br />
Los 896 Schätzwert 30-90 €<br />
Paul Wagenmann AG<br />
Mützen- und Stoffhutfabrik<br />
Stuttgart, Aktie Lit. C 10.000 Mark Mai<br />
1925 (Auflage 300, R 5) EF-VF<br />
Schöne Zierumrandung mit stilisierten Papageien.<br />
Gründung 1923. Herstellung und Vertrieb von Mützen und Hütten<br />
aus Stoff o<strong>de</strong>r Le<strong>de</strong>r. Betrieb 1938 durch Kauf im Wege <strong>de</strong>r<br />
Arisierung auf Hehner & Beck übergegangen. Vorgang <strong>de</strong>r Arisierung<br />
im Handbuch <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Aktiengesellschaften,<br />
Jahrgänge 1941, 1942 und 1943, festgehalten: eine <strong>de</strong>r fünf<br />
Gesellschaften, die dort offen <strong>als</strong> arisiert bezeichnet wer<strong>de</strong>n.<br />
Los 897 Schätzwert 25-50 €<br />
Peniger Maschinenfabrik<br />
und Unruh & Liebig AG<br />
Leipzig, Aktie 1.000 RM Febr. 1938<br />
(Auflage 500, R 4) EF<br />
Gründung 1890 in Berlin. Noch im gleichen Jahr Sitzverlegung<br />
nach Penig i.Sa. 1899 Ankauf <strong>de</strong>r Maschinen-Fabrik von Unruh<br />
& Liebig in Leipzig-Plagwitz. Herstellung von Aufzügen, Kranen,<br />
Transportanlagen, Zahnrä<strong>de</strong>rn, Präzisionsgetrieben. Am<br />
6.12.1937 umbenannt in Peniger Maschinenfabrik und Unruh<br />
& Liebig AG mit Sitz in Leipzig. 1954 VEB Schwermaschinenbau<br />
SM Kirow (TAKRAF), nach <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rvereinigung 1990<br />
entflochten, 1994 privatisiert. Heute <strong>als</strong> KIROW Leipzig AG<br />
Weltmarktführer beim Bau von Eisenbahnkränen.<br />
Los 900 Schätzwert 25-50 €<br />
Pittler Werkzeugmaschinenfabrik AG<br />
Leipzig, Aktie 1.000 RM Mai 1928<br />
(Auflage 3500, R 3) EF<br />
Gründung 1889 in Leipzig-Wahren, AG seit 1895 <strong>als</strong> “Leipziger<br />
Werkzeugmaschinenfabrik vorm. W. von Pittler AG”. 1928 Erwerb<br />
<strong>de</strong>r Aktienmehrheit <strong>de</strong>r Mag<strong>de</strong>burger Werkzeugmaschinenfabrik<br />
AG. 1945 völlige Demontage <strong>de</strong>r Betriebe in Leipzig<br />
und Übergabe <strong>de</strong>r Werksanlagen durch die Amerikaner an<br />
Fremdarbeiter. Im Nov. 1945 wur<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r Nassovia Maschinenfabrik<br />
Hanns Fickert in Langen für Reparaturen an Pittler-<br />
Drehmaschinen <strong>de</strong>r “Nassovia-Pittler-Dienst” eingerichtet,<br />
nach<strong>de</strong>m wesentliche Know-How-Träger nach West<strong>de</strong>utschland<br />
gegangen waren. 1948 Sitzverlegung von Leipzig nach<br />
Langen und Beschluß, hier ein neues Werk zu bauen (Fertigungsbeginn<br />
1950). Ab 1982 Kooperation mit <strong>de</strong>r Gil<strong>de</strong>meister<br />
AG in Bielefeld. Jahrzehntelang war die Deutsche Bank Mehrheitsaktionär<br />
(und die Dresdner Bank hielt eine Schachtelbeteiligung),<br />
in <strong>de</strong>n 1980er Jahren ging die Aktienmehrheit dann an<br />
die Gebrü<strong>de</strong>r Rothenberger aus Frankfurt/M. <strong>Der</strong> Erwerb <strong>de</strong>r<br />
traditionsreichen Maschinenfabrik Werner & Kolb GmbH in Berlin<br />
im Jahr 1990 und 1991 noch <strong>de</strong>r Leipziger Drehmaschinen<br />
GmbH in Leipzig war <strong>de</strong>r Anfang vom En<strong>de</strong>: Weil sich die Neuerwerbungen<br />
<strong>als</strong> schlußendlich nicht sanierungsfähig erwiesen,<br />
ging Pittler 1997 selbst in Konkurs.<br />
Los 901 Schätzwert 200-250 €<br />
Plauener Spitzenfabrik AG<br />
Plauen i.V., Aktie 1.000 RM 23.3.1929<br />
(R 9) EF-VF<br />
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Los 903 Schätzwert 100-150 €<br />
Polkwitz-Raudtener<br />
Kleinbahn-Gesellschaft<br />
Berlin, Aktie Lit. B 1.000 Mark 2.4.1900.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 350, R 7) VF-F<br />
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Verlaufene<br />
Rostflecken.<br />
Gründung 1899, eröffnet 1900. Die 17 km lange Strecke verlief<br />
nordwestlich von Breslau. Später umbenannt in “Heerwegen-Raudtener<br />
Kleinbahn”. Nach 1945 Übernahme durch die<br />
polnische Staatsbahn PKP.<br />
Los 904 Schätzwert 150-200 €<br />
Pongs Spinnerei und Weberei AG<br />
Gladbach-Rheydt, Aktie 1.000 RM Dez.<br />
1929 (Auflage 700, R 9) EF<br />
Gründung 1889 in O<strong>de</strong>nkirchen <strong>als</strong> “Vereinigte vorm. Pongs’-<br />
sche Spinnereien etc.” zwecks Übernahme und Fortführung<br />
<strong>de</strong>r Fabriketablissements <strong>de</strong>r oHG Cornelius Pongs zu O<strong>de</strong>nkir-<br />
83
chen und J. Pongs jun. zu Neuwerk bei M.Gladbach. 1900 umfirmiert<br />
in “Pongs Spinnereien und Webereien AG”. Das Werk<br />
O<strong>de</strong>nkirchen wur<strong>de</strong> 1928 stillgelegt und die Produktion in<br />
M.Gladbach-Neuwerk konzentriert, <strong>de</strong>shalb 1929 Umfirmierung<br />
in “Pongs Spinnerei und Weberei AG” und Sitzverlegung<br />
nach Gladbach-Rheydt. Börsennotiert in Berlin, die Aktienmehrheit<br />
besaß zuletzt die Deutsche Baumwoll AG (Debag) in<br />
Mülheim/Ruhr, Holdingges. <strong>de</strong>r Hammersen-Dierig-Gruppe. In<br />
<strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise 1931 dann Stilllegung <strong>de</strong>s Betriebes<br />
und Liquidation <strong>de</strong>r AG.<br />
Los 905 Schätzwert 15-30 €<br />
Poppe & Wirth AG<br />
Berlin, Aktie 100 RM April 1928 (Auflage<br />
2000, R 2) EF<br />
Gründung 1868 in Berlin, AG seit 1910. 1951 Sitzverlegung<br />
nach Bedburg, 1955 verlagert nach Köln. Han<strong>de</strong>l mit Wachstuch,<br />
Fußbo<strong>de</strong>n-, Tisch- und Wandbelägen, Orientteppichen<br />
und Gardinen. Geschäfte in Köln, Berlin und Stuttgart. 1982<br />
Firma erloschen, 1999 erwarb die Hometrend Inku GmbH die<br />
Firmen <strong>de</strong>r Gruppe Poppe + Wirth GmbH & Co. KG und brachte<br />
sie 2000 in Poppe + Wirth GmbH ein. 2004 wur<strong>de</strong> die Tochtergesellschaft<br />
auf die Hometrend Inku GmbH, Leinfel<strong>de</strong>n-Echterdingen<br />
verschmolzen.<br />
fen transportiert wer<strong>de</strong>n. 1912 Ankauf <strong>de</strong>r Graf Tschierschky-<br />
Renard’schen Kalkwerke bei Gross-Strehlitz. 1928 Erwerb <strong>de</strong>s<br />
Kalkwerks Keltsch. 1938 Umfirmierung in Portland-Cementund<br />
Kalkwerke “Stadt Oppeln” AG. Großaktionär war zuletzt die<br />
O.M.Z. Vereinigte Ost- und Mittel<strong>de</strong>utsche Zement AG. Börsennotiz:<br />
Freiverkehr Breslau. Nach 1945 Sitzverlegung nach Lautenthal<br />
(Harz), Abwickler war <strong>de</strong>r Kalkwerksbesitzer Dr. Konrad<br />
Mälzig, 1958 wur<strong>de</strong> die Ges. aufgelöst.<br />
Los 909 Schätzwert 30-90 €<br />
Portland-Cementwerk Saxonia AG<br />
vorm. Heinr. Laas Söhne<br />
Glöthe, Aktie 1.000 Mark 13.3.1899.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2000, R 2) EF<br />
Sehr <strong>de</strong>korativ, großes Wappen im Unterdruck.<br />
Von <strong>de</strong>r Vorgängerfirma wur<strong>de</strong> bereits seit 1864 ein Kalkwerk<br />
und eine Ziegelei betrieben, seit 1889 auch Fabrikation von<br />
Portland-Cement. AG seit 1899. In Berlin börsennotierte Familiengesellschaft.<br />
Nach 1946 VEB Zementwerk Bernburg, nach<br />
<strong>de</strong>r Privatisierung 1990 von <strong>de</strong>r Woermann Bauchemie GmbH<br />
& Co. KG, zugehörig zur Schwenk Zement KG in Ulm, erworben,<br />
2003 an Degussa weiter gegeben.<br />
erfolgte die Überführung <strong>de</strong>s Betriebes in die Porzellanfabrik<br />
Fraureuth AG. 1917 wur<strong>de</strong> in Dres<strong>de</strong>n eine Porzellanmalerei<br />
errichtet, eine weitere Malerei in Lichte übertrug Gemäl<strong>de</strong>kopien<br />
auf Porzellanplatten. 1919 erwarb man dazu die bereits<br />
1764 gegrün<strong>de</strong>te Porzellanfabrik Wallendorf i. Th. mit ihren<br />
hervorragen<strong>de</strong>n Porzellanmalern, wohin die Abteilung für<br />
Kunst- und Luxus-Porzellan verlegt wur<strong>de</strong>. 1920 wur<strong>de</strong> ein<br />
Zweigbetrieb in Gräfenthal errichtet. Mit 1500 Beschäftigten<br />
war Fraureuth dam<strong>als</strong> eine <strong>de</strong>r größten und mo<strong>de</strong>rnsten Porzellanfabriken<br />
im ganzen Deutschen Reich. Ihre Blütezeit mit<br />
einigen grandiosen Dekoren erlebte die Fabrik nach <strong>de</strong>m 1.<br />
Weltkrieg. Die Innovationsfreudigkeit, die sich in dieser Zeit<br />
auch in einer ganzen Salve von Kapitalerhöhungen ausdrückte,<br />
trug aber auch <strong>de</strong>n Kern <strong>de</strong>s Untergangs in sich: Hohe Investitionen<br />
in eine zukunftsweisen<strong>de</strong>, aber noch nicht ausgereifte<br />
neue Technologie <strong>de</strong>r Porzellanherstellung zeigten nicht <strong>de</strong>n<br />
gewünschten Erfolg. Die neuen Tunnelöfen produzierten übermäßig<br />
viel Ausschuß und zwangen die AG schließlich im Juli<br />
1926 in <strong>de</strong>n Konkurs. <strong>Der</strong> 1927 <strong>als</strong> Auffanggesellschaft gegrün<strong>de</strong>ten<br />
“Fraureuther Porzellanfabrik AG” gelang es nicht<br />
mehr, die Produktion wie<strong>de</strong>r aufzunehmen. Noch bis in die<br />
1950er Jahre warben an<strong>de</strong>re Porzellanfabriken mit Zusätzen<br />
wie “Fraureuth” o<strong>de</strong>r “Mo<strong>de</strong>ll Fraureuth”. Doch heute kennt<br />
kaum noch jemand diese einstm<strong>als</strong> hoch be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Manufaktur.<br />
Wichtige Belegstücke fin<strong>de</strong>n sich heute in privaten<br />
Sammlungen, aber auch im Porzellanmuseum <strong>de</strong>r Porzellanfabrik<br />
Lorenz Hutschenreuther. Auf <strong>de</strong>m riesigen ehemaligen<br />
Werksgelän<strong>de</strong> in Fraureuth arbeitet heute die “Spin<strong>de</strong>l- und<br />
Lagerungstechnik Fraureuth GmbH”.<br />
mit <strong>de</strong>r in Waldsassen (seit 1898) ansässigen Porzellanfabrik<br />
Gareis, Kühnl & Cie. 1994 Produktionsen<strong>de</strong>. <strong>Der</strong> Aktienmantel<br />
ist Gegenstand von Spekulationen, da die Gesellschaft noch ein<br />
Grundstück von 65.000 qm besitzt.<br />
Los 906 Schätzwert 20-50 €<br />
Portland Cementfabrik Hemmoor<br />
Hemmoor a.d.Oste, Aktie 100 RM Mai<br />
1942 (Auflage 2000, R 3) EF<br />
Gründung <strong>als</strong> Kalkfabrik 1862, AG seit 1882. Seit 1936 auch<br />
an <strong>de</strong>r Portlandcementfabrik Germania in Hannover beteiligt.<br />
Börsennotiz Berlin, Hamburg, Hannover. 1968 Umfirmierung in<br />
Hemmoor Zement AG. 1972 Abschluß eines Beherrschungsvertrages<br />
mit <strong>de</strong>m Großaktionär Alsen-Breitenburger Zementund<br />
Kalkwerke. 1983 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Betrieb stillgelegt.<br />
Los 910 Schätzwert 20-40 €<br />
Portland-Zementwerke<br />
Dyckerhoff-Wicking AG<br />
Mainz-Amöneburg, Aktie 1.000 RM Dez.<br />
1935 (Auflage 17750, R 1) EF<br />
Große Abb. <strong>de</strong>s Firmensignets.<br />
Das Unternehmen entstand 1931 aus <strong>de</strong>r Fusion <strong>de</strong>r 1864 <strong>als</strong><br />
oHG gegrün<strong>de</strong>ten Firma “Dyckerhoff & Söhne” mit <strong>de</strong>r 1890<br />
gegrün<strong>de</strong>ten “Wicking’sche Portland-Cement- und Wasserkalkwerke<br />
AG” in Münster. Nach <strong>de</strong>m Krieg zweitgrößter <strong>de</strong>utscher<br />
Zementproduzent. Ab 2001 übernahm <strong>de</strong>r italienische<br />
Zementkonzern Buzzi Unicem Stück für Stück von <strong>de</strong>n Familienaktionären<br />
die Aktienmehrheit.<br />
Los 912 Schätzwert 60-120 €<br />
Porzellanfabrik Günthersfeld AG<br />
Gehren, Aktie 1.000 Mark 4.8.1902.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 650, R 4) EF<br />
Hervorgegangen aus <strong>de</strong>r 1884 gegrün<strong>de</strong>ten Porzellanfabrik Th.<br />
Degenring. Seit 1902 AG und Exportfirma für Gebrauchsporzellan.<br />
1929 Umstellung auf Spezial-Hartsteingut (vor allem<br />
Salbendosen). 1936 Zahlungseinstellung und Vergleichsverfahren<br />
infolge erhelblicher Verluste von ausländischen Außenstän<strong>de</strong>n<br />
und Währungsverlusten.<br />
Los 915 Schätzwert 150-250 €<br />
Preussisch-Rheinische Dampfschifffahrt<br />
Köln, Namensaktie 1.200 Mark 1.3.1922<br />
(Auflage 3458, R 7), ausgestellt auf<br />
Deichmann & Co. in Köln VF-F<br />
Originalunterschrift <strong>de</strong>s Bankiers W. Th. v. Deichmann<br />
<strong>als</strong> AR-Vorsitzen<strong>de</strong>r. Drei Rostflecken und<br />
Papier unten etwas mürbe wegen Wasserkontakt.<br />
Gründung 1826. Personen- und Güterbeför<strong>de</strong>rung auf <strong>de</strong>m<br />
Rhein und seinen Nebenflüssen. Lange Zeit <strong>de</strong>r Erz-Konkurrent<br />
<strong>de</strong>r “Dampfschifffahrts-Gesellschaft für <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>r- und Mittelrhein”,<br />
im Jahr 1967 wur<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong> Unternehmen zur “KÖLN-<br />
DÜSSELDORFER Deutsche Rheinschiffahrt AG” fusioniert.<br />
Los 907 Schätzwert 75-125 €<br />
Portland Cementwerk<br />
Schwanebeck AG<br />
Berlin, Aktie 100 RM Okt. 1928 (Auflage<br />
4800, R 6) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1906 unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1897 bestehen<strong>de</strong>n<br />
oHG Portland-Cementwerk. Großaktionär: Nord<strong>de</strong>utsche Portlandcementfabrik<br />
Misdorf, Hannover. Firmenmantel: 1949 verlagert<br />
nach Hannover, ab 1953 GmbH.<br />
Los 908 Schätzwert 50-100 €<br />
Portland-Cement- und Kalkwerke<br />
“Stadt Oppeln” AG<br />
Oppeln, Aktie 100 RM Dez. 1941 (Auflage<br />
400, R 7) EF-<br />
Gründung 1906, die neu erbaute Fabrik im oberschlesischen<br />
Oppeln ging im Nov. 1908 in Betrieb. Über die Brokau-Groschowitzer<br />
Bahn konnte <strong>de</strong>r Zement direkt in <strong>de</strong>n Oppelner O<strong>de</strong>r-Ha-<br />
Los 911 Schätzwert 200-250 €<br />
Porzellanfabrik Fraureuth AG<br />
Fraureuth, Aktie 1.000 Mark 15.11.1921<br />
(Auflage 1000, R 10) VF<br />
Schöne Umrahmung und Unterdruck mit Perlenmuster.<br />
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
1866 grün<strong>de</strong>ten Georg Bruno Foedisch und Arwed Gustav von<br />
Römer in einer ehemaligen Wollkämmerei in Fraureuth die Porzellanmanufaktur<br />
Römer & Foedisch mit anfangs 60 Beschäftigten.<br />
1879, die Fabrik hatte inzwischen rd. 450 Beschäftigte,<br />
errang das Porzellan “Kobaltblau mit Gold” auf <strong>de</strong>r Internationalen<br />
Ausstellung im australischen Sidney die Goldmedaille.<br />
1888 wur<strong>de</strong> die Fabrik bei <strong>de</strong>r Deutschen Kunstgewerbeausstellung<br />
in München mit <strong>de</strong>m ersten Preis ausgezeichnet. 1891<br />
(<strong>de</strong>r Firmengrün<strong>de</strong>r Bruno Foedisch war 1888 jung verstorben)<br />
Los 913 Schätzwert 15-30 €<br />
Porzellanfabrik Königszelt<br />
Königszelt i. Schles., 4,5 % Genussrechts -<br />
urkun<strong>de</strong> 100 RM 1.6.1926 (R 6) EF<br />
Gründung 1860 durch August Rappsilber, AG seit 1887. Die Firma<br />
beschäftigte ca. 1.000 Mitarbeiter und verfügte über 14<br />
Porzellanbrennöfen und eine Tunnelofenanlage; hergestellt wur<strong>de</strong><br />
Haushalts- und Zierporzellan. 1905 Erwerb <strong>de</strong>r Aktienmehrheit<br />
<strong>de</strong>r Porzellanfabrik Lorenz Hutschenreuther in Selb. Börsennotiz<br />
Berlin. Vor En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 2. Weltkrieges gehörte die Aktienmehrheit<br />
<strong>de</strong>r Porzellanfabrik Königszelt <strong>de</strong>r Porzellanfabrik Kahla<br />
in Thüringen. 1945 wur<strong>de</strong> die Fabrik von Polen übernommen<br />
und die Arbeiter mußten Königszelt verlassen. Im Ge<strong>de</strong>nken an<br />
die ehemalige Zusammenarbeit und <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s Dekors<br />
“Indisch Blau” wur<strong>de</strong> eine Fabrikmarke Königszelt Bayern<br />
aufgelegt. Die Porzellanfabrik in Königszelt/Schlesien gibt es<br />
heute noch. Unmittelbar hinterm Bahnhof steht heute noch die<br />
alte Fabrik. Sie heißt heute “Karolina”.<br />
Los 914 Schätzwert 60-120 €<br />
Porzellanfabrik Waldsassen<br />
Bareuther & Co. AG<br />
Waldsassen, Aktie 1.000 Mark 3.1.1921<br />
(Auflage 700, R 5) EF-VF<br />
Das Unternehmen geht auf einen 1866 errichteten Porzellanbrennofen<br />
und Ziegelringofen zurück. In die 1904 gegrün<strong>de</strong>te<br />
AG brachten Oskar Bareuther und Ernst Ploss ihre direkt am<br />
Bahnhof in Waldsassen gelegene Fabrik ein. Dam<strong>als</strong> in Leipzig,<br />
nach <strong>de</strong>m Krieg dann in München börsennotiert. 1993 Fusion<br />
Los 916 Schätzwert 100-200 €<br />
Preußische National<br />
Versicherungs Gesellschaft<br />
Stettin, Namens-Actie 400 Thaler<br />
1.1.1846. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 5000, R 3)<br />
VF-<br />
Großformat. Mit Originalunterschriften, äußerst<br />
<strong>de</strong>korativ mit prächtigem Adler und vier run<strong>de</strong>n<br />
Vignetten in <strong>de</strong>n Ecken. Ausgestellt auf Herren<br />
Metzenthin & Co. in Stettin.<br />
Stettiner Kaufleute grün<strong>de</strong>ten das Unternehmen <strong>als</strong> älteste privatwirtschaftliche<br />
Versicherung Pommerns. 1919 Umfirmierung<br />
in “National” Allgemeine Versicherungs-AG. Als Tochtergesellschaften<br />
wur<strong>de</strong>n 1879 die Stettiner Rückversicherungs-<br />
AG und 1924 die “National” Lebensversicherungs-AG gegrün<strong>de</strong>t.<br />
Seit 1930 Interessengemeinschaft mit <strong>de</strong>r Colonia-Versicherung<br />
mit Überkreuzbeteiligung. Bemerkenswerterweise<br />
kam die Gesellschaft seit ihrer Gründung ohne je<strong>de</strong> Kapitalerhöhung<br />
aus und überstand auch die Inflationszeit völlig unbescha<strong>de</strong>t.<br />
Nach <strong>de</strong>m Krieg Sitzverlegung zunächst nach Lübeck,<br />
dann Verschmelzung mit <strong>de</strong>r Colonia-Versicherung.<br />
84
AG”. Herstellung von Maschinen und Fahrzeugen für Feld-,<br />
Klein- und Normalbahnen. 1936 fusionsweise Aufnahme <strong>de</strong>r<br />
Tochterges. “Leipziger & Co., Feld- und Industriebahnwerke<br />
GmbH” in Berlin. Im Aufsichtsrat saßen u.a. Oscar R. Henschel<br />
und an<strong>de</strong>re Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Direktoriums <strong>de</strong>r Henschel & Sohn<br />
GmbH (Henschel war neben <strong>de</strong>r Fa. Otto Wolff Großaktionär). In<br />
<strong>de</strong>n 1950er Jahren zur “Dolberg Glaser & Pflaum” in Dortmund<br />
vereinigt, 1960 von KRUPP übernommen wor<strong>de</strong>n und <strong>als</strong><br />
Krupp-Dolberg fortgeführt.<br />
Los 917 Schätzwert 125-250 €<br />
Prignitzer Eisenbahn-Gesellschaft<br />
Perleberg, Actie 1.000 Mark 28.11.1894<br />
(Auflage 360, R 4) EF<br />
Konzessioniert wur<strong>de</strong> die Prignitzer Eisenbahn 1884 für <strong>de</strong>n<br />
Bau und Betrieb <strong>de</strong>r 45 km langen Nebenbahn von Perleberg<br />
über Pritzwalk nach Wittstock (Dosse). 1895 wur<strong>de</strong> die Bahn<br />
von Wittstock (Dosse) aus um weitere 16,5 km bis zur preußisch-mecklenburgischen<br />
Grenze verlängert. Auf preußischer<br />
Seite schloß daran das 1,8 km lange Gleis zum Bahnhof<br />
Buschhof an, wo Anschluß an das Netz <strong>de</strong>r Mecklenburgischen<br />
Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn bestand. 1900 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Prignitzer<br />
Eisenbahn auch die Betriebsführung <strong>de</strong>r Ostprignitzer<br />
Kreiskleinbahnen (29 km norm<strong>als</strong>purige Kleinbahnen und 70<br />
km Schm<strong>als</strong>purbahnen in 750-mm-Spur) sowie <strong>de</strong>r Westprignitzer<br />
Kreiskleinbahnen (63 km Norm<strong>als</strong>pur und 31 km<br />
Schm<strong>als</strong>pur) übertragen. 1932 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Betrieb <strong>de</strong>r Wittenberge-Perleberger<br />
Eisenbahn, <strong>de</strong>ren Eigentümer die Stadtgemein<strong>de</strong><br />
Perleberg war, mit <strong>de</strong>r Prignitzer Eisenbahn zusammengelegt.<br />
Großaktionäre waren zuletzt das Land Preußen<br />
(13,83 %), die Provinz Bran<strong>de</strong>nburg (9,6 %), die Kreise Ostund<br />
West-Prignitz (20,6 %) sowie eine Reihe nahe <strong>de</strong>r Strecke<br />
liegen<strong>de</strong>r Städte (23,5 %). Die Vorzugs-Stammaktien waren in<br />
Berlin börsennotiert. Als in dieser Beziehung absolute Ausnahmeerscheinung<br />
unter <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Klein- und Nebenbahnen<br />
war die Prignitzer Eisenbahn ungewöhnlich rentabel und völlig<br />
schul<strong>de</strong>nfrei und erzielte Betriebsgewinne von bis zu 25 % vom<br />
Umsatz, und zwar nach Steuern! Entsprechend konnten bis Anfang<br />
<strong>de</strong>r 40er Jahre kontinuierlich Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n bis zu 7,5 % gezahlt<br />
wer<strong>de</strong>n. Im Zuge <strong>de</strong>r letzten großen Eisenbahn-Verstaatlichungswelle<br />
1941 <strong>als</strong> Ganzes ohne Abwicklung auf das Deutsche<br />
Reich (Reichseisenbahnvermögen) übergegangen.<br />
Los 919 Schätzwert 75-150 €<br />
Provi<strong>de</strong>ntia<br />
AG für Braunkohlen-Industrie<br />
Döbern, Aktie 1.000 Mark 30.3.1922<br />
(Auflage 22000, R 7) EF<br />
Betrieb von Braunkohlengruben. 1928 <strong>als</strong> Gesellschafter <strong>de</strong>m<br />
Ostelbischen Braunkohlensyndikat beigetreten. 1933 in Konkurs.<br />
Los 920 Schätzwert 75-100 €<br />
Provinzialverband <strong>de</strong>r Provinz Sachsen<br />
Merseburg, 6/16 % Schuldv. 20.000 Mark<br />
1.8.1923 (R 10) EF-VF<br />
Teil einer Anleihe in Höhe von 1 Milliar<strong>de</strong> Mark.<br />
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Die Provinz Sachsen wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>m Sieg über Napoleon<br />
1815 gebil<strong>de</strong>t aus <strong>de</strong>m preußischen Herzogtum Mag<strong>de</strong>burg,<br />
<strong>de</strong>r preußischen Altmark und aus Gebieten <strong>de</strong>s ehemaligen Königreichs<br />
Westfalen. Sie lag zwischen <strong>de</strong>n ehemaligen Königreichen<br />
Hannover und Sachsen und hatte bereits ungefähr<br />
<strong>de</strong>n Zuschnitt <strong>de</strong>s heutigen Bun<strong>de</strong>slan<strong>de</strong>s Sachsen-Anhalt.<br />
Provinzhauptstadt war Mag<strong>de</strong>burg. Unter allen 10 preußischen<br />
Provinzen war die Provinz Sachsen die reichste.<br />
Los 923 Schätzwert 25-50 €<br />
R. Stock & Co. Spiralbohrer-,<br />
Werkzeug- und Maschinenfabrik AG<br />
Berlin, Aktie 100 RM Febr. 1934 (Auflage<br />
5000, R 4) EF<br />
Gründung 1907 unter Übernahme <strong>de</strong>r Abteilung Spiralbohrer-<br />
Werke R. Stock & Co. <strong>de</strong>r Deutsche Telephon Werke GmbH.<br />
Hergestellt wur<strong>de</strong>n in einem neu erbauten Werk in Berlin-Marienfel<strong>de</strong><br />
Werkzeuge für die Metallbearbeitung, insbeson<strong>de</strong>re<br />
Spezial-Werkzeuge für <strong>de</strong>n Lokomotivbau. Mit <strong>de</strong>r Übernahme<br />
<strong>de</strong>r benachbarten Hartex GmbH Maschinen- und Werkzeugfabrik<br />
erweiterte sich das Produktionsprogramm um Schleifmaschinen.<br />
1937/38 zu<strong>de</strong>m Übernahme <strong>de</strong>r Frankfurter Präzisions-Werkzeuge-Fabrik<br />
Günther & Kleinmond in Frankfurt-Rö<strong>de</strong>lheim.<br />
1938/39 Übernahme aller Aktien <strong>de</strong>r AG Vulkan in<br />
Köln-Ehrenfeld. Zweigwerke bestan<strong>de</strong>n außer<strong>de</strong>m in Stolberg<br />
(Harz) und Güntersberge (Ostharz) sowie Königsee (Thüringen).<br />
Die bei<strong>de</strong>n ersten wur<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>m Krieg enteignet, das letztere<br />
in eine Sowjetische AG umgewan<strong>de</strong>lt. Das 1943/44 bei einem<br />
Fliegerangriff ohnehin weitgehend zerstörte Hauptwerk in<br />
Marienfel<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n Sowjets vollständig <strong>de</strong>montiert.<br />
1951/52 war <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>raufbau abgeschlossen, das Werk beschäftigte<br />
nun wie<strong>de</strong>r rd. 750 Mitarbeiter. Großaktionär <strong>de</strong>r in<br />
Frankfurt/Main bzw. Berlin börsennotierten AG war die Elektrische<br />
Licht- und Kraftanlagen AG (Elikraft) in Berlin, von <strong>de</strong>r<br />
1956 <strong>de</strong>r US-amerikanische Wettbewerber Union Twist Drill Co.<br />
(<strong>de</strong>r größte amerikanische Werkzeughersteller) aus Athol,<br />
Mass. 94 % <strong>de</strong>r Stock-Aktien erwarb. 1968 verkaufte UTD das<br />
Aktienpaket an die Fritz Werner Verwaltungs-GmbH, zugleich<br />
umbenannt in R. Stock AG, 1969 Verlegung <strong>de</strong>r Produktion in<br />
das Werk <strong>de</strong>r Fritz Werner Werkzeugmaschinen GmbH. 1976<br />
übernahmen die Saarbergwerke, die einen eigenen Werkzeugmaschinenbereich<br />
aufbauen wollten, 99 % <strong>de</strong>r Stock-Aktien.<br />
Dieses Abenteuer been<strong>de</strong>te Saaberg 1986 und verkaufte Stock<br />
an die Gottlieb Gühring KG in Albstadt-Ebingen. Erst 1990 wur<strong>de</strong><br />
dann auch die Börsennotiz eingestellt. Die R. Stock AG ist<br />
noch heute ein führen<strong>de</strong>r Hersteller von Bohrern, Fräs- und<br />
Reibwerkzeugen und produziert noch immer in Marienfel<strong>de</strong><br />
(Lenge<strong>de</strong>r Str. 29-35).<br />
Radiumbadgesellschaft liquidiert, das be<strong>de</strong>utete das En<strong>de</strong> für<br />
das Bad und das Kurviertel von Oberschlema. Seit 1999 gibt es<br />
in Schlema ein Besucherbergwerk.<br />
Los 926 Schätzwert 50-100 €<br />
Rauchwaren-Lagerhaus-AG<br />
Leipzig, Aktie 1.000 RM 5.6.1928<br />
(Auflage 180, R 5) EF<br />
Gründung 1926 nach Übernahme <strong>de</strong>r Firma Rauchwarenlagerhaus<br />
GmbH. Die AG führte u.a. die Rauchwarenversteigerungen<br />
für die Sowjetrepublik durch. Ab 1933 “Furtransit” Rauchwaren-Lagerhaus-AG.<br />
1942 besaß die Gesellschaft die Grundstücke<br />
Nikolaistr. 36 und Brühl 62. Am Brühl ließen sich in <strong>de</strong>r<br />
zweiten Hälfte <strong>de</strong>s 19.Jds Zahlreiche Rauchwarenhändler nie<strong>de</strong>r,<br />
die <strong>de</strong>n Ruf Leipzigs <strong>als</strong> Zentrum <strong>de</strong>s Pelzhan<strong>de</strong>ls begrün<strong>de</strong>ten.<br />
In <strong>de</strong>n 20er Jahren wur<strong>de</strong> ein Drittel aller Pelze <strong>de</strong>r<br />
Weltproduktion am Brühl verkauft. Beim Bombenangriff vom<br />
4.12.1943 wur<strong>de</strong>n große Teile <strong>de</strong>s Brühls, vor allem die westliche<br />
Nordseite und die mittlere Südseite, komplett zerstört.<br />
1951 wur<strong>de</strong> die Gesellschaft aufgelöst.<br />
Schienenbus <strong>de</strong>r Prignitzer Eisenbahn<br />
Los 927 Schätzwert 60-120 €<br />
Ravensberger Spinnerei<br />
Bielefeld, Aktie 1.200 Mark 4.5.1923<br />
(Auflage 1500, R 5) EF.<br />
Äußerst <strong>de</strong>korative Aktiengestaltung mit großer<br />
Fabrikansicht und floralen Motiven.<br />
Los 918 Schätzwert 200-250 €<br />
Prometheus-Werke AG<br />
Hannover, Aktie Serie B 10.000 Mark<br />
März 1923. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000,<br />
R 9) VF<br />
Großes Hochformat, Unterdruck mit Feuerstelle im<br />
Haus, auf <strong>de</strong>n griechischen Gott <strong>de</strong>s Hausfeuers<br />
Prometheus hinweisend. Aktien dieser interessanten<br />
Ges. waren zuvor völlig unbekannt gewesen!<br />
Links Rostspur von Büroklammer.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1923 zur Übernahme und Weiterführung <strong>de</strong>r Fabrik<br />
<strong>de</strong>r Prometheus-Werke GmbH in Hannover (Engelbosteler<br />
Damm 73). In <strong>de</strong>n zwei Hallen mit Gleisanschluss wur<strong>de</strong>n zunächst<br />
Artikel in Metall und Holz hergestellt. 1938 wur<strong>de</strong> die<br />
Auflösung <strong>de</strong>r AG beschlossen, dieser Beschluss aber 1940<br />
auf Veranlassung <strong>de</strong>r Hauptaktionäre Bo<strong>de</strong>-Panzer Geldschrankenfabriken<br />
AG bzw. Fabrikant Hermann Bo<strong>de</strong>, Hannover,<br />
wie<strong>de</strong>r aufgehoben. Die Fabrikgebäu<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n danach zur<br />
Nutzung für eigene Produktionszwecke an die BODE-PANZER<br />
Geldschrankfabriken AG verpachtet. 1942 umbenannt in Bo<strong>de</strong>-<br />
Grundstücksverwaltungs-AG. 1958 auf <strong>de</strong>n Hauptaktionär verschmolzen.<br />
Los 921 Schätzwert 10-20 €<br />
Provinzialverband von Hannover<br />
Hannover, Schuldv. 25 RM 10.12.1927<br />
(Ablösungsanleihe, R 5) EF<br />
Auslosungsschein anhängend. Mit hannöverschem<br />
Provinzwappen.<br />
Los 922 Schätzwert 50-100 €<br />
R. Dolberg AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 RM 9.6.1927 (Auflage<br />
900, R 5) EF<br />
1876 Familiengründung, ab 1899 AG <strong>als</strong> “R. Dolberg Maschinen-<br />
und Feldbahn-Fabrik”, Sitz bis 1924 in Hamburg, 1924<br />
Sitzverlegung nach Berlin und Umfirmierung in “R. Dolberg<br />
Los 924 Schätzwert 100-125 €<br />
Ra<strong>de</strong>berger Bank AG<br />
Ra<strong>de</strong>berg, VZ-Namensaktie 100 Goldmark<br />
15.7.1924 (Blankette, R 10) EF<br />
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1859 <strong>als</strong> Genossenschaft, AG seit 29.6.1922. Betrieb<br />
von Bankgeschäften aller Art, namentlich für die Kreise<br />
<strong>de</strong>s Mittelstan<strong>de</strong>s. 1946 enteignet.<br />
Los 925 Schätzwert 75-120 €<br />
Radiumbad<br />
Oberschlema-Schneeberg GmbH<br />
Radiumbad Oberschlema,<br />
Namensanteilschein Lit. 1b 2 x 50 RM<br />
1.8.1926 (R 6) EF<br />
Gründung 1915, 1918 wur<strong>de</strong> das Radiumbad eröffnet, welches<br />
das be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>ste Radiumbad <strong>de</strong>r Welt war und bis zu<br />
jährlich 17.000 Kurgäste zählen konnte. Nach <strong>de</strong>r russischen<br />
Besetzung mußte 1946 <strong>de</strong>r Kurbetrieb eingestellt wer<strong>de</strong>n, da<br />
die russische AG WISMUT hier die größten Uranlagerstätten<br />
Europas ent<strong>de</strong>ckte und rigoros ausbeutete. 1952 wur<strong>de</strong> die<br />
Gründung 1855. Einst die größte Flachsspinnerei <strong>de</strong>s Kontinents<br />
mit Flachs- und Werggarnspinnereien in Bielefeld und<br />
Wolfenbüttel (1995 nie<strong>de</strong>rgebrannt) und Bleichanlage in Ummeln.<br />
1988 in Konkurs gegangen, 1994 <strong>als</strong> “Ravensberger<br />
Bau-Beteiligungen AG” reaktiviert, zugleich Sitzverlegung zunächst<br />
nach Grünwald, 1998 nach München und 1999 nach<br />
Berlin. Bis heute börsennotiert, gera<strong>de</strong> wird wie<strong>de</strong>r einmal versucht,<br />
<strong>de</strong>n Börsenmantel zu reaktivieren.<br />
Los 928 Schätzwert 25-50 €<br />
Ravia-Spoer AG<br />
Barleben bei Mag<strong>de</strong>burg, Aktie 1.000 RM<br />
Nov. 1934. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 700, R 3)<br />
EF<br />
Gründung 1934 nach Übernahme <strong>de</strong>r Schokola<strong>de</strong>nfabrik Gebrü<strong>de</strong>r<br />
Spoer. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Kakao, Schokola<strong>de</strong>n-, Back-,<br />
Teig- und Zuckerwaren, Kunsthonig. Die Zuckerfabrik Holland<br />
GmbH zu Köthen brachte ebenfalls ihre Schokola<strong>de</strong>nfabrik,<br />
Maschinen und Außenstän<strong>de</strong> ein, wofür sie Aktien im Wert von<br />
340.000 RM erhielt. Nach 1949: Industrie-Werke Sachsen-Anhalt<br />
Ravia-Spoer.<br />
85
Los 932 Schätzwert 30-60 €<br />
Reichmannsdorfer Goldbergbau AG<br />
Hannover, Aktie Lit. B Gr. A 1.000 Mark<br />
Juni 1923 (R 6) VF<br />
Gründung März 1923 zum Erwerb und Betrieb <strong>de</strong>s Bergwerks<br />
“Mit Gebet und Arbeit” bei Reichmannsdorf (Sachsen-Meiningen).<br />
Han<strong>de</strong>l mit bergbaulichen Produkten.<br />
umbenannt in Remag AG. 1948/49 Vergrößerung <strong>de</strong>s Lagers<br />
in <strong>de</strong>r Mannheimer Rhenaniastraße, 1951 Einrichtung eines<br />
Grobeisenlagers mit eigenem Gleisanschluß bei <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlassung<br />
München. Heute hat die REMAG ihren Sitz in Mannheim,<br />
abgeboten wer<strong>de</strong>n Stähle, Bleche, Rohre und Profile in <strong>de</strong>n<br />
Nie<strong>de</strong>rlassungen Mannheim, Bayern, Soest sowie bei <strong>de</strong>r Tochter<br />
Hagmeyer in Geislingen und Göppingen.<br />
Abtransport von Steinen aus <strong>de</strong>n Steinbrüchen <strong>de</strong>s Westerwal<strong>de</strong>s<br />
hinunter zum Rhein (mit einem gewissen zusätzlichen Güter-<br />
und Personenverkehr) wur<strong>de</strong>n mit einer Gesamtlänge von<br />
88 km folgen<strong>de</strong> 785-mm-Schm<strong>als</strong>purstrecken gebaut und betrieben:<br />
Hennef-Ruppichteroth (1862-1954), Ruppichteroth-<br />
Waldbröl (1870-1953), Hennef-Beuel (1891-1967), Hennef-<br />
Asbach (1892-1959/67), Nie<strong>de</strong>rplei-Rostingen (1901-<br />
1952/67) und Nie<strong>de</strong>rpleis-Siegburg (1899-1955). Hinzu kam<br />
die 1903 übernommene und bis 1950 betriebene Heisterbacher<br />
TalbahnNie<strong>de</strong>rdollendorf-Grengelsbitze. Das letzte Strekkenstück<br />
wur<strong>de</strong> 1967 stillgelegt. Die letzte erhaltene Dampflok<br />
<strong>de</strong>s “Bähnchens” steht heute im Asbacher Museum.<br />
Los 929 Schätzwert 50-100 €<br />
Reichelbräu AG<br />
Kulmbach, Aktie 1.000 RM 12.12.1930<br />
(Auflage 1100, R 5) EF<br />
Gründung 1895 unter Übernahme <strong>de</strong>r Export-Bierbrauerei J.<br />
W. Reichel (Lichtenfelser Str. 7 im Westen <strong>de</strong>r Stadt). 1930<br />
wur<strong>de</strong> außer<strong>de</strong>m die Kulmbacher Rizzi-Bräu AG angeglie<strong>de</strong>rt,<br />
außer<strong>de</strong>m Erwerb <strong>de</strong>r Markgrafenbräu GmbH. Börsennotiz dam<strong>als</strong><br />
Berlin, München, Breslau, Dres<strong>de</strong>n/Leipzig. Beteiligung<br />
an <strong>de</strong>r Kulmbacher Rizzibräu AG, <strong>de</strong>r Markgrafenbräu GmbH in<br />
Kulmbach und <strong>de</strong>r Biergroßhandlung Konrad Kißling in Breslau.<br />
1997 Übernahme <strong>de</strong>r Erste Kulmbacher Actienbrauerei AG (E-<br />
KU) und zugleich Umfirmierung in Kulmbacher Brauerei AG.<br />
Heute die letzte noch börsennotierte Brauerei aus <strong>de</strong>r Welthauptstadt<br />
<strong>de</strong>s Bieres.<br />
Los 930 Schätzwert 30-90 €<br />
Reichenbacher Bank AG<br />
Reichenbach i.V., Aktie Lit. A 20 RM<br />
3.11.1924 (Auflage 2000, R 4) EF<br />
Traumhafte Gestaltung im Art déco mit Abb. von<br />
Hermes sowie Stadtwappen.<br />
Gründung 1923 durch ortsansässige Textilunternehmer und<br />
Kaufleute (Hauptgeschäft in <strong>de</strong>r Bahnhofstr. 105). Die Bank<br />
stand von Anfang an in enger Verbindung zur Girozentrale<br />
Sachsen und damit zum Sparkassenlager. Bei Gründung waren<br />
die Aktien 5-fach überzeichnet. Bis zuletzt wur<strong>de</strong>n Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
von 7 bzw. 10 % erwirtschaftet. Nach 1945 enteignet. 2006<br />
entstand die “Reichenbacher Bank” auf ungewöhnliche Weise<br />
neu: Heute ist es eine 170 m lange Bank aus Lärchenholzbohlen<br />
am Rosensee auf <strong>de</strong>r 4. Sächsischen Lan<strong>de</strong>sgartenschau<br />
in Oschatz, mit <strong>de</strong>r sich traditionsgemäß die Stadt Reichenbach<br />
i.V. <strong>als</strong> Ausrichter <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgartenschau 2009 präsentierte.<br />
Los 931 Schätzwert 75-100 €<br />
Reichenberg-Maffersdorfer<br />
und Gablonzer Brauereien AG<br />
Maffersdorf, Aktie 50 RM Dez. 1940<br />
(Auflage 2000, R 9) EF<br />
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1872, AG seit 1908. Brauereien in Maffersdorf<br />
(vorm. Reichenberger Bierbrauerei und Malzfabrik in Maffersdorf<br />
Frank & Co., Ausstoß rd. 125.000 hl) und Sei<strong>de</strong>nschwanz<br />
bei Gablonz (vorm. Gablonzer Brauerei von Medinger & Co.,<br />
Ausstoß rd. 55.000 hl).<br />
Los 933 Schätzwert 15-30 €<br />
Reichswerke AG für Berg- und<br />
Hüttenbetriebe “Hermann Göring”<br />
Berlin, 4 % Teilschuldv. 1.000 RM Sept.<br />
1943 (Auflage 75000, R 3) EF<br />
Faksimilesignatur von Paul Pleiger, einem <strong>de</strong>r einflußreichsten<br />
Staatsunternehmer <strong>de</strong>s Dritten Reiches,<br />
1949 im Nürnberger Prozeß zu 15 Jahren<br />
Freiheitsstrafe verurteilt.<br />
Gründung <strong>de</strong>r “Reichswerke” 1937 im Rahmen <strong>de</strong>r Autarkie-Bestrebungen<br />
im Dritten Reich. Zweck: Planung und Errichtung von<br />
Eisenhüttenwerken zunächst in Ba<strong>de</strong>n, Franken und im Salzgittergebiet.<br />
1950 umfirmiert in AG für Berg- und Hüttenbetriebe,<br />
1953 aufgelöst, 1961 umfirmiert in Salzgitter AG. Das heutige<br />
Gesicht <strong>de</strong>r Region Salzgitter mit einer großen Zahl (heute alle<br />
stillgelegter) Eisenerzgruben und <strong>de</strong>m Stahlwerk <strong>de</strong>r heutigen<br />
Salzgitter AG ist vor allem von diesem Unternehmen geprägt.<br />
Los 934 Schätzwert 30-75 €<br />
Reiniger, Gebbert & Schall AG<br />
Erlangen, Aktie 100 RM Jan. 1928<br />
(Auflage 10000 später auf 15000 erhöht,<br />
R 3) EF<br />
Gründung 1907 in Berlin zur Fortführung <strong>de</strong>r 1886 gegrün<strong>de</strong>ten<br />
Firma Reiniger, Gebbert & Schall in Erlangen (Herstellung<br />
von Röntgenapparaten, elektro-diagnostischen, elektro-therapeutischen<br />
und elektro<strong>de</strong>ntalen Apparaten, elektr. Haarschnei<strong>de</strong>maschinen<br />
sowie elektr. Apparaten für die Viehbetäubung).<br />
1920 Sitzverlegung von Berlin nach Erlangen. Eine Vielzahl von<br />
Beteiligungen wur<strong>de</strong> 1920/21 an die Zwischenholding Inag Industrie-Unternehmungen<br />
AG abgegeben, an <strong>de</strong>r man maßgeblich<br />
beteiligt bliebt. Direkte 100-%-Beteiligungen bestan<strong>de</strong>n<br />
zunächst weiter an <strong>de</strong>r Veifa-Werke AG in Frankfurt a.M. und<br />
<strong>de</strong>r Phönix Röntgenröhrenfabriken AG in Rudolstadt. Im Jan.<br />
1925 kam es zu einer Interessengemeinschaft mit <strong>de</strong>r Siemens<br />
& H<strong>als</strong>ke AG, die in diesem Zusammenhang auch die Aktienmehrheit<br />
<strong>de</strong>s in Frankfurt börsennotierten Erlanger Unternehmens<br />
erwarb. 1932 Umfirmierung in Siemens-Reiniger-<br />
Werke AG, zugleich vollständige Einglie<strong>de</strong>rung von <strong>de</strong>r Rudolstädter<br />
Phönix-Fabrik sowie Verlagerung <strong>de</strong>r gesamten medizintechnischen<br />
Produktion <strong>de</strong>r Siemens & H<strong>als</strong>ke AG von Berlin<br />
nach Erlangen. 1938 Markteinführung <strong>de</strong>s Schirmbildverfahrens<br />
für Röntgenreihenuntersuchungen. 1966 fusionierten die<br />
Siemens & H<strong>als</strong>ke AG, die Siemens-Schuckertwerke AG und<br />
die Siemens-Reiniger-Werke AG zur heutigen SIEMENS AG.<br />
Dort bil<strong>de</strong>t die ehemalige Reiniger, Gebbert & Schall AG heute<br />
<strong>de</strong>n Kern <strong>de</strong>s Bereichs Medizintechnik.<br />
Los 936 Schätzwert 25-50 €<br />
Reußengrube AG<br />
Kretzschwitz bei Gera, Aktie 100 RM<br />
22.8.1924 (Auflage 4100, R 3) EF<br />
Gründung 1890 unter <strong>de</strong>r Firma Reussengrube AG, Erdfarbenund<br />
Verblendsteinfabrik, 1920 umbenannt in Reussengrube<br />
AG. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Dachziegeln und feine Tonwaren, seit<br />
1916 ausschließlich Dachsteine.<br />
Los 937 Schätzwert 25-50 €<br />
Reußische Elektrizitäts-Gesellschaft AG<br />
Gera (Reuß), Aktie 1.000 Mark 11.4.1923.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 10000, R 3) EF<br />
Gründung 1923. Zweck: Ausnutzung <strong>de</strong>r Licht- und Krafttechnik,<br />
insbeson<strong>de</strong>re Einrichtung, Betrieb und Verwertung elektrischer<br />
Anlagen. Im Okt. 1925 wur<strong>de</strong> das Konkursverfahren eröffnet,<br />
die Aktionäre gingen leer aus.<br />
Los 938 Schätzwert 30-60 €<br />
Rhein-Mainische Handwerksbau-AG<br />
Frankfurt a.M., Namensaktie 200 RM<br />
5.6.1937 (Auflage 1500, R 4) EF<br />
Gründung im Juni 1936 <strong>als</strong> Rhein-Mainische Handwerksbau<br />
AG, ab 1941: Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft <strong>de</strong>s Hessischen<br />
Handwerks AG. Grundbesitz 1943: 284 Wohnungen in<br />
Wiesba<strong>de</strong>n, Darmstadt, Rothenbergen, Marburg und Nie<strong>de</strong>rlahnstein,<br />
weitere 168 waren 1943 im Bau, weitere 398 in Vorbereitung.<br />
Heute besitzt die GWH Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft<br />
mbH Hessen, eine Tochter <strong>de</strong>r Helaba, ca. 36.500<br />
Wohnungen.<br />
Los 940 Schätzwert 25-50 €<br />
Rheinborn AG<br />
(Rheinisch-Bornesischer- Han<strong>de</strong>lsverein)<br />
Barmen, VZ-Aktie 100 RM 1.7.1929<br />
(Auflage 2704, R 4) EF<br />
Gründung 1882 <strong>als</strong> Rheinisch-Bornesischer Han<strong>de</strong>ls-Verein<br />
AG. Unter <strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>rn war u.a. Theodor Keetman (1836-<br />
1907), Grün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Duisburger Maschinenbau-AG, <strong>de</strong>r späteren<br />
Mannesmann-DEMAG. 1925 Umbenennung wie oben.<br />
1937 Sitzverlegung nach Köln. Die Ges. betrieb Außenhan<strong>de</strong>l<br />
mit <strong>de</strong>n Gebieten Nie<strong>de</strong>rländisch-Ostindiens und besaß eigene<br />
Filialen auf Sumatra, Nias und Borneo. 1940 wur<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>r<br />
Kriegserklärung Deutschlands an die Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> die Nie<strong>de</strong>rlassungen<br />
in Nie<strong>de</strong>rländisch-Ostindien beschlagnahmt. <strong>Der</strong><br />
Betrieb ruhte danach, und 1955 wur<strong>de</strong> die Ges. aufgelöst.<br />
Los 941 Schätzwert 200-250 €<br />
Rheinisch-Hessische<br />
Treibriemen-Fabrik AG<br />
Kassel, VZ-Aktie 100 RM 3.1.1925<br />
(Auflage 750, R 12) VF+<br />
Ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1921. Fabrikation von Le<strong>de</strong>r und Le<strong>de</strong>rwaren mit<br />
Werken in Kassel und Gassen N.-L. Bereits 1926 wie<strong>de</strong>r in Liquidation<br />
getreten.<br />
Nr. 932<br />
Los 935 Schätzwert 100-150 €<br />
Remag AG<br />
Ludwigshafen a. Rh., Aktie 1.000 RM Nov.<br />
1935 (Auflage 500, R 8) EF<br />
Bereits 1833 wur<strong>de</strong> die Fa. Wolf-Netter gegrün<strong>de</strong>t, die sich im<br />
Han<strong>de</strong>l mit Bergwerksprodukten, Metallen, Metallwaren, Eisen,<br />
Stahl, Eisen- und Stahlwaren, Chemikalien, sanitären und verwandten<br />
Produkten betätigte. Anläßlich <strong>de</strong>r “Arisierung” <strong>de</strong>r<br />
Firma 1933 Gründung <strong>de</strong>r Remag AG vorm. Wolf Netter, 1935<br />
Los 939 Schätzwert 75-150 €<br />
Rhein-Sieg Eisenbahn-AG<br />
Beuel a. Rhein, Aktie 1.200 Mark<br />
22.11.1922 (Auflage 1290, R 5) EF-VF<br />
Gründung 1869 <strong>als</strong> Brölthaler Eisenbahn AG, 1921 umbenannt<br />
wie oben (wohl hauptsächlich um eine weitere Verwechslung<br />
mit <strong>de</strong>r Brohlthal-Eisenbahn zu vermei<strong>de</strong>n). Hauptsächlich zum<br />
Los 942 Schätzwert 75-150 €<br />
Rheinisch-Westfälische<br />
Bo<strong>de</strong>n-Credit-Bank<br />
Köln, Actie Ser. B 1.000 Mark 1.12.1895<br />
(Auflage 4000, R 2) VF<br />
Traumhafte Gestaltung mit Abb. <strong>de</strong>r Germania,<br />
welche zwei Wappenschil<strong>de</strong> in ihren Hän<strong>de</strong>n hält.<br />
Gründung 1894 durch Banken und Industrielle unter Führung<br />
<strong>de</strong>s A. Schaaffhausen’schen Bankvereins. Stammsitz war in<br />
Köln, Unter Sachsenhausen 2. Zweck war zunächst die För<strong>de</strong>-<br />
86
ung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>nkredits in Rheinland und Westfalen, nach <strong>de</strong>r<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong> <strong>de</strong>hnte die Bank ihre Geschäftstätigkeit<br />
auch auf die übrigen preußischen und <strong>de</strong>utschen Gebiete aus<br />
und errichtete in Berlin (Französische Str. 53/55) eine Zweignie<strong>de</strong>rlassung.<br />
Beliehen wur<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Bank ländliche Grundstücke<br />
mit 2/3, städtische Grundstücke mit 1/2 bis 6/10 (man<br />
beachte die Geringschätzung städtischer Immobilien!) sowie<br />
Weinberge und Wäl<strong>de</strong>r mit 1/3 <strong>de</strong>s ermittelten Wertes. Börsennotiz<br />
Berlin und Köln. Maßgeblichen Einfluß hatte (zunächst<br />
indirekt über die Colonia-Versicherungen und die Kölnische<br />
Rück) jahrzehntelang das Kölner Bankhaus Sal. Oppenheim jr.<br />
& Cie. AR-Vorsitzen<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>m Krieg Dr. h.c. Robert<br />
Pferdmenges, bekannt <strong>als</strong> <strong>de</strong>r “Bankier A<strong>de</strong>nauers”. <strong>Der</strong> Klüngel<br />
funktionierte: A<strong>de</strong>nauers Sohn Max, Oberstadtdirektor a.D.,<br />
fand in <strong>de</strong>n 60er Jahren dann <strong>als</strong> Rheinbo<strong>de</strong>n-Vorstand ein<br />
Auskommen. 1989 Umfirmierung in Rheinbo<strong>de</strong>n Hypothekenbank<br />
AG. 1999/2000 ging die Aktienmehrheit auf die Allgemeine<br />
Hypothekenbank AG in Frankfurt/Main und damit indirekt<br />
an das BHW. Die bei<strong>de</strong>n Banken wur<strong>de</strong>n zur AHBR fusioniert,<br />
und die machte <strong>de</strong>r Gewerkschaftsholding seit<strong>de</strong>m nur<br />
Kopfschmerzen: Wegen fehlgeschlagener Zinsspekulationen<br />
entstan<strong>de</strong>n Milliar<strong>de</strong>nverluste, und 2005 beim Verkauf an <strong>de</strong>n<br />
texanischen Finanzhai “Lone Star” mussten die Gewerkschaften<br />
sogar noch ein paar hun<strong>de</strong>rt Millionen Euro Mitgift extra<br />
lockermachen. Seit 2007 <strong>als</strong> Coralcredit Bank AG für gewerbliche<br />
Immobilienfinanzierung im Kernmarkt Deutschland tätig.<br />
Los 945 Schätzwert 30-90 €<br />
Rheinische Elektrizitäts-AG<br />
Mannheim, Aktie 1.000 Mark 29.12.1919<br />
(Auflage 5000, R 2) EF<br />
Großformatig, sehr <strong>de</strong>korativ mit schöner breiten<br />
Umrahmung im Historismus-Stil.<br />
Gründung 1897 <strong>als</strong> Rheinische Schuckert-Gesellschaft für e-<br />
lektrische Industrie AG durch die Elektrizitäts-AG vorm. Schukkert<br />
& Co. in Nürnberg. Schnell übernahm die Gesellschaft eine<br />
führen<strong>de</strong> Rolle in <strong>de</strong>r Stromversorgung Südwest<strong>de</strong>utschlands<br />
und <strong>de</strong>s Rheinlan<strong>de</strong>s. 1917 Umfirmierung in “Rheinische<br />
Elektrizitäts-AG”. In Berlin, Frankfurt und Mannheim börsennotiert.<br />
1940 wur<strong>de</strong> das jahrzehntelang wichtigste Aktivum erworben:<br />
die Schnellpressenfabrik AG Hei<strong>de</strong>lberg (heute Hei<strong>de</strong>lberger<br />
Druckmaschinen). Später wur<strong>de</strong> die Rheinelektra eine<br />
wichtige Zwischenholding im RWE-Konzern. 1997 mit <strong>de</strong>r in<br />
gleicher Funktion tätigen Lahmeyer AG, Frankfurt/M. verschmolzen.<br />
Los 948 Schätzwert 25-50 €<br />
Rheinische Möbelstoff-Weberei<br />
vorm. Dahl & Hunsche AG<br />
Wuppertal-Barmen, Aktie 1.000 RM Sept.<br />
1938 (Auflage 450, R 5) EF<br />
Gründung 1898 unter Übernahme <strong>de</strong>r Firma Dahl & Hunsche.<br />
Herstellung von Moketts, Decken, Frises, Gobelins, Patentstoffen,<br />
Teppich-Velours in Werken in Barmen und Burscheid. Fast<br />
100 % Beteiligung an <strong>de</strong>r Teppichmanufaktur A.-Beuel. Börsennotiz<br />
Hamburg und Bremen, Freiverkehr Berlin und Düsseldorf.<br />
Material errichtet. 1872 Sitzverlegung nach Mei<strong>de</strong>rich, 1878<br />
Sanierung und komplette Neuausgabe <strong>de</strong>r Aktien. 1881 Inbetriebnahme<br />
eines neuen Schienenwalzwerkes und Ankauf <strong>de</strong>r<br />
Eisenerzgrube Lacheberg in Nassau. 1882 gemeinsam mit <strong>de</strong>r<br />
Saarbrücker Firma Gebr. Röchling Ankauf umfangreicher Minette-Konzessionen<br />
in Lothringen. 1886 Beteiligung an Stahlwerken<br />
in Südrussland, endlich 1889 Errichtung <strong>de</strong>s ersten eigenen<br />
Hochofens. 1900 mit Übernahme <strong>de</strong>r “Gewerkschaft Centrum”<br />
Schaffung einer eigenen Kohlebasis, später Erwerb weiterer<br />
großer Bergwerke. 1904 Übernahme <strong>de</strong>r “Duisburger Eisen-<br />
und Stahlwerke”, 1922 Verschmelzung mit <strong>de</strong>r traditionsreichen,<br />
bereits 1856 gegrün<strong>de</strong>ten Arenberg’schen AG für<br />
Bergbau und Hüttenbetrieb. 1926 wur<strong>de</strong>n die Hütten- und<br />
Stahlwerke und die Erzgruben in die Vereinigte Stahlwerke AG<br />
eingebracht, nicht aber die Kohlenbergwerke, die erst 1952 im<br />
Zuge <strong>de</strong>r alliierten Entflechtungsmaßnahmen in die Arenberg<br />
Bergbau-GmbH ausgeglie<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>n. Bis zur kürzlichen Einglie<strong>de</strong>rung<br />
in die Thyssen AG firmierte die alte, bis dahin immer<br />
noch börsennotierte Rheinstahl zuletzt <strong>als</strong> Thyssen Industrie AG.<br />
Los 943 Schätzwert 30-80 €<br />
Rheinisch-Westfälische Kalkwerke<br />
Dornap, Aktie 1.000 Mark Febr. 1920<br />
(Auflage 4500, R 2) EF<br />
Großformatig, mit wun<strong>de</strong>rschöner Umrahmung im<br />
Historismus-Stil.<br />
Gründung 1887 <strong>als</strong> “Dornap-Angerthaler AG für Kalkstein- und<br />
Kalkindustrie”, 1888 umbenannt wie oben. Ausbeutung von<br />
Kalkstein- und Dolomitfel<strong>de</strong>rn im ganzen nie<strong>de</strong>rrheinisch-westfälischen<br />
Industriegebiet. Die Steinbrüche in Dornap, Hochdahl,<br />
Nean<strong>de</strong>rthal, Gruiten, Elberfeld, Wülfrath, Barmen-Rittershausen,<br />
Hofermühle, Ober-Hagen, Letmathe und Hönnethal waren<br />
durch fast 30 km lange normal- und schm<strong>als</strong>purige Werkseisenbahnen<br />
verbun<strong>de</strong>n. Beliefert wur<strong>de</strong>n vor allem die nie<strong>de</strong>rrheinisch-westfälischen<br />
Eisen- und Stahlwerke mit Hüttenkalk,<br />
folgerichtig wur<strong>de</strong> die RWK in <strong>de</strong>n 30er Jahren Teil <strong>de</strong>r Vereinigten<br />
Stahlwerke. Nach Beschlagnahme durch die Alliierten<br />
wur<strong>de</strong> das Betriebsvermögen bei Entflechtung <strong>de</strong>r Vereinigte<br />
Stahlwerke 1953 auf eine neu gegrün<strong>de</strong>te AG gleichen Namens<br />
übertragen. Maßgebliche Aktionäre waren dann lange<br />
Zeit die Stahlwerke an <strong>de</strong>r Ruhr <strong>als</strong> Hauptabnehmer (zuletzt die<br />
Hoesch-Werke AG mit über 75 %), heute gehört die 1999 in<br />
RWK Kalk AG umbenannte Ges. zum britischen Baustoffkonzern<br />
Readymix.<br />
Los 946 Schätzwert 20-50 €<br />
Rheinische Hypothekenbank<br />
Mannheim, Aktie 100 RM Juni 1928 (R 1) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1871 durch die Rheinische Creditbank in Mannheim<br />
(welche später in <strong>de</strong>r Deutschen Bank aufging). Nach <strong>de</strong>r<br />
1886 erfolgten Gründung <strong>de</strong>r Pfälzischen Hypothekenbank in<br />
Ludwigshafen lange Zeit weitgehen<strong>de</strong> Personalunion in <strong>de</strong>n<br />
Verwaltungsorganen. 1935 Verschmelzung mit <strong>de</strong>r bis 1866<br />
zurückreichen<strong>de</strong>n Berliner Hypothekenbank. 1974 Verschmelzung<br />
mit <strong>de</strong>r West<strong>de</strong>utschen Bo<strong>de</strong>nkreditanstalt, Köln und Sitzverlegung<br />
nach Frankfurt/Main (Großaktionär ist inzwischen die<br />
Commerzbank). 2002 bei <strong>de</strong>r Verschmelzung <strong>de</strong>r Hypothekenbank-Töchter<br />
<strong>de</strong>r Deutschen, Dresdner und Commerzbank in<br />
<strong>de</strong>r EUROHYPO aufgegangen.<br />
Los 949 Schätzwert 125-250 €<br />
Rheinische Schuckert-Gesellschaft<br />
für elektrische Industrie AG<br />
Mannheim, Namensaktie Ser. B 1.000<br />
Mark 1.5.1900 (Auflage 1000, R 5),<br />
ausgestellt auf W. H. La<strong>de</strong>nburg & Söhne,<br />
Mannheim VF+<br />
Swastika (dam<strong>als</strong> noch <strong>als</strong> Glückssymbole angesehen)<br />
im Unterdruck.<br />
Gründung 1897 <strong>als</strong> Rheinische Schuckert-Gesellschaft für e-<br />
lektrische Industrie AG durch die Elektrizitäts-AG vorm. Schukkert<br />
& Co. in Nürnberg. Schnell übernahm die Gesellschaft eine<br />
führen<strong>de</strong> Rolle in <strong>de</strong>r Stromversorgung Südwest<strong>de</strong>utschlands<br />
und <strong>de</strong>s Rheinlan<strong>de</strong>s. 1917 Umfirmierung in “Rheinische<br />
Elektrizitäts-AG”. In Berlin, Frankfurt und Mannheim börsennotiert.<br />
1940 wur<strong>de</strong> das jahrzehntelang wichtigste Aktivum erworben:<br />
die Schnellpressenfabrik AG Hei<strong>de</strong>lberg (heute Hei<strong>de</strong>lberger<br />
Druckmaschinen). Später wur<strong>de</strong> die Rheinelektra eine<br />
wichtige Zwischenholding im RWE-Konzern. 1997 mit <strong>de</strong>r in<br />
gleicher Funktion tätigen Lahmeyer AG, Frankfurt/M. verschmolzen.<br />
Los 952 Schätzwert 125-250 €<br />
Rheinische Wasserwerks-Gesellschaft<br />
Bonn, Actie 600 Mark 30.4.1879.<br />
Grün<strong>de</strong>remission im Umtausch <strong>de</strong>r zuvor<br />
umlaufen<strong>de</strong>n Interimsscheine (Auflage<br />
3750, R 5) VF+<br />
Gründung 1872 in Bonn auf Initiative von König Wilhelm von<br />
Preußen <strong>als</strong> “Rheinische Wasserwerksgesellschaft”. Bis zur<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong> beschäftigte man sich mit Planung, Bau<br />
und Betrieb von Wasserwerken, später auch von Gaswerken.<br />
1902 Sitzverlegung nach Köln-Deutz. Danach erfolgte schwerpunktmäßig<br />
<strong>de</strong>r Ausbau <strong>de</strong>r Gas- und Wasserversorgung <strong>de</strong>s<br />
rechtsrheinischen Kölner Raumes. 1929/30 übernahm die<br />
Thüringer Gas AG in Leipzig die Aktienmehrheit, bei <strong>de</strong>r Gelegenheit<br />
auch Umfirmierung in “Rheinische Ernergie AG”. 1957<br />
gab die ThüGa die Aktienmehrheit an das RWE ab, behielt aber<br />
noch bis 2001 eine Beteiligung von 40 %. 2002 ging <strong>als</strong> Kartellauflage<br />
das Versorgungsgeschäft im Kölner Raum an das<br />
RWE, die rhenag versorgt jetzt rd. 100.000 Einwohner entlang<br />
<strong>de</strong>r Sieg im Bergischen Land und im Westerwald. Nach Abfindung<br />
<strong>de</strong>r Kleinaktionäre hält heute das RWE 2/3 und die Rhein-<br />
Energie AG in Köln 1/3 <strong>de</strong>r Anteile.<br />
Los 944 Schätzwert 150-250 €<br />
Rheinische Chamotte- & Dinas-Werke<br />
Eschweiler, Aktie 1.000 Mark 1.11.1895.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2200, R 6) EF-VF<br />
Originalunterschriften.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1869 in Ottweiler. 1895 Fusion <strong>de</strong>r einzelnen Werke:<br />
Ottweiler Chamotte- und Thonwarenfabriken vorm. Louis<br />
Jochum u. Bendorfer AG für feuerfeste Produkte vorm. Th. Neizert<br />
& Co. (gegr. 1842 <strong>als</strong> erste Fabrik Europas, die feuerfeste<br />
Steine herstellte) sowie durch Übernahme sämtlicher Anteile<br />
<strong>de</strong>r Firma Lütgen-Borgmann, GmbH in Berlin und Eschweiler,<br />
ferner beteiligt bei Westerwäl<strong>de</strong>r Chamottewerke, GmbH in Siebershahn.<br />
Betriebsabteilungen in Bendorf, Mehlem, Ottweiler<br />
und Filiale in Berlin. 1968 wird Rhein-Dinas vom Wiesba<strong>de</strong>ner<br />
Didier-Konzern übernommen. 1995 wird das Werk Bendorf <strong>de</strong>r<br />
Didier-Werke trotz schwarzer Zahlen zwecks Kapazitätsbereinigung<br />
geschlossen.<br />
Los 947 Schätzwert 20-50 €<br />
Rheinische Metallwaarenund<br />
Maschinenfabrik<br />
Düsseldorf, Aktie 100 RM Dez. 1928<br />
(Auflage 7767, R 2) EF<br />
Firmenlogo im Unterdruck. Schrift teilweise im Art<br />
Deko gestaltet. Gedruckt von <strong>de</strong>r Graph. Anstalt<br />
<strong>de</strong>r Fried. Krupp AG.<br />
Gründung 1889 unter Übernahme <strong>de</strong>r Rather Metallwerke<br />
vorm. Ehrhardt & Heise und eines Schießplatzes bei Unterlüß.<br />
Anfangs Herstellung kleinkalibriger Geschosse. Nach <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong><br />
in rascher Folge Übernahme benachbarter Munitions-<br />
und Maschinenfabriken. Im thüringischen Sömmerda<br />
wur<strong>de</strong> außer<strong>de</strong>m ein Werk für Schreib- und Rechenmaschinen<br />
betrieben. Nach En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 1. Weltkriegs Aufnahme <strong>de</strong>s Lokomotiv-<br />
und Waggonbaus (1925 stillgelegt, statt<strong>de</strong>ssen Geschütz-<br />
und Munitionsfabrikation für Reichswehr und Reichsmarine,<br />
Großaktionäre waren zu dieser Zeit Fried. Krupp und<br />
die VIAG). 1935 Verschmelzung mit <strong>de</strong>r A. Borsig Maschinenbau-AG<br />
in Berlin-Tegel und Umfirmierung in Rheinmetall-Borsig<br />
AG. Im 3. Reich in die Reichswerke “Hermann Göring” eingebun<strong>de</strong>n.<br />
Nach <strong>de</strong>m Krieg verkaufte die bun<strong>de</strong>seigene Bank<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Luftfahrt AG i.L. ihre Mehrheitsbeteiligung an die<br />
Röchling’sche Eisen- und Stahlwerke GmbH, Völklingen.<br />
Gleichzeitig wur<strong>de</strong> die Borsig AG an die AG für Bergbau- und<br />
Hüttenbetriebe, Salzgitter veräußert (später dann an Babcock<br />
gegangen). Die noch heute börsennotierte Rheinmetall ist tätig<br />
in <strong>de</strong>n Sparten Maschinenbau, Wehrtechnik und Automobilzulieferer<br />
(Vergaser von Pierburg).<br />
Los 950 Schätzwert 20-40 €<br />
Rheinische Spiegelglasfabrik<br />
Eckamp bei Ratingen, Aktie 1.000 Mark<br />
24.10.1922 (Auflage 16000, R 1) EF-<br />
Feine Zierumrandung. Vielen Sammlern bereits <strong>als</strong><br />
Blankette bekannt.<br />
Gründung 1889. Herstellung von Spiegel- und Fensterglas.<br />
Nach 1945 <strong>als</strong> “Glasfabrik Eckamp-Altwasser AG” firmierend.<br />
Börsennotiz Berlin und Düsseldorf.<br />
Los 951 Schätzwert 30-60 €<br />
Rheinische Stahlwerke<br />
Duisburg-Mei<strong>de</strong>rich, Aktie 1.000 Mark<br />
Febr. 1910 (Auflage 5000, R 2) EF<br />
Gründung 1870 durch <strong>de</strong>utsche, belgische und französische<br />
Aktionäre mit 1 Mio. F Kapital <strong>als</strong> “S.A. <strong>de</strong>s Aciéries Rhénanes<br />
à Mei<strong>de</strong>rich” mit juristischem Sitz in Paris. In Mei<strong>de</strong>rich wur<strong>de</strong><br />
eine Bessemer-Stahlgießerei und eine Fabrik für feuerfestes<br />
Los 953 Schätzwert 25-50 €<br />
Rheinische Zellwolle AG<br />
Siegburg, Namensaktie 1.000 RM Juli<br />
1939 (Auflage 3000, R 4) EF<br />
Gründung 1936 im Rahmen <strong>de</strong>r Autarkiebestrebungen im Dritten<br />
Reich zur Erzeugung von Zellwolle und sonstigen synthetischen<br />
Textilrohstoffen. 1938 Sitzverlegung nach Siegburg. Umbenannt<br />
1950 in Chemie-Faser AG und 1955 in Phrix-Werke<br />
AG. En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 60er Jahre (Hauptaktionär war neben <strong>de</strong>r BASF<br />
auch Dow Chemical) brach die Firma zusammen.<br />
Min<strong>de</strong>stgebot: 80 %<br />
vom unteren Schätzwert<br />
87
gen und Packhilfsmittel produziert. Letzterer Geschäftsbereich<br />
wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> privatisiert und gehört heute zur Thüringer<br />
Fiber-Trommel GmbH, die immer noch in <strong>de</strong>r 1995 mustergültig<br />
restaurierten unter Denkm<strong>als</strong>chutz stehen<strong>de</strong>n alten<br />
Zuckerraffinerie ansässig ist (neben einem Betrieb, <strong>de</strong>r Türen<br />
und Fenster produziert).<br />
Los 954 Schätzwert 20-50 €<br />
Rhenser Mineralbrunnen<br />
Fritz Meyer & Co. AG<br />
Rhens a.Rh., Aktie 100 RM 12.6.1928<br />
(Auflage 5625, R 2) EF<br />
Gründung 1883 <strong>als</strong> oHG, 1922 Umwandlung in die “Rhenser<br />
Mineralbrunnen Fritz Meyer & Co. AG”. Schon dam<strong>als</strong> einer <strong>de</strong>r<br />
be<strong>de</strong>utendsten <strong>de</strong>utschen Mineralbrunnen. 1918-25 kamen<br />
die noch heute bestehen<strong>de</strong>n Zweigbetriebe Grauhof bei Goslar<br />
(Harzer Grauhof-Brunnen), Aumühle (Fürst Bismarck Mineralbrunnen)<br />
und Selters a.d.Lahn dazu. Weiter übernommen wur<strong>de</strong>n<br />
1936 die Neue Selterser Mineralquelle AG in Stockhausen<br />
(Lahn) und 1991 die Rietenauer Mineralquellen. 2001 Verlegung<br />
<strong>de</strong>s Verwaltungssitzes nach Mainz. Im Laufe <strong>de</strong>r Jahrzehnte<br />
übernahm <strong>de</strong>r Schweizer Nestlé-Konzern die Mehrheit<br />
an <strong>de</strong>r in Frankfurt börsennotierten AG und schluckte sie<br />
schließlich 2002 durch “Squeeze-Out” vollständig.<br />
Los 955 Schätzwert 300-400 €<br />
Rhume-Mühle<br />
Northeim, Namensaktie 1.000 Mark<br />
1.4.1889 (Auflage 728, R 9) VF-F<br />
Aktien dieser interessanten Mühle waren zuvor<br />
völlig unbekannt. Papiermürbigkeiten durch Wassereinfluß<br />
an <strong>de</strong>n Rän<strong>de</strong>rn fachgerecht restauriert.<br />
Die Geschichte <strong>de</strong>r Mühle beginnt bereits um das Jahr 1000,<br />
<strong>als</strong> das Kloster St. Blasien gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> und sie in <strong>de</strong>ssen<br />
Besitz kam. 1322, inzwischen die Bannmühle <strong>de</strong>r Grafen von<br />
Northeim und <strong>de</strong>s Stifts St. Blasii, wur<strong>de</strong> für die Mühle die<br />
durch Northeim fließen<strong>de</strong> Rhume im Rhumekanal kanalisiert.<br />
1863 verkaufte die Königl. Klosterkammer zu Hannover die<br />
Mühle an eine neu gegrün<strong>de</strong>te Aktiengesellschaft. 1864 vollständiger<br />
Neubau <strong>de</strong>r Mühle durch die AG <strong>als</strong> stattliche vierstöckige<br />
Industriemühle, 1878 Errichtung <strong>de</strong>s Speichergebäu<strong>de</strong>s,<br />
danach mehrfach renoviert und mo<strong>de</strong>rnisiert. Zum Antrieb<br />
<strong>de</strong>r Mahlgänge wur<strong>de</strong>n die Wasserrä<strong>de</strong>r abgeworfen und statt<br />
<strong>de</strong>ssen sechs Turbinen eingebaut. Auf <strong>de</strong>m riesigen Mühlenareal<br />
wur<strong>de</strong> 1932 das Gustav-Wegner-Stadion von Eintracht<br />
Northeim errichtet. 1957 wegen Rückgang <strong>de</strong>r Graupen- und<br />
Grützemüllerei Umstellung dieses Betriebszweiges auf Futtermittelherstellung<br />
(die gemeinsam mit weiteren Gesellschaftern<br />
dafür gegrün<strong>de</strong>te GmbH stellte <strong>de</strong>n Betrieb aber bereits 1961<br />
wie<strong>de</strong>r ein). In <strong>de</strong>n 1950er Jahren wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Bau eines<br />
neuen Wasserkraftwerkes begonnen, das die Hälfte <strong>de</strong>s produzierten<br />
Stroms in das öffentliche Netz einspeiste. Großaktionär<br />
<strong>de</strong>r im Freiverkehr Hannover börsennotierten AG war zuletzt die<br />
Bremer Rolandmühle GmbH. Nach einem katastrophalen Geschäftsjahr<br />
1966 mit ruinösen Preisen und Trockenheit, die das<br />
Wasserkraftwerk schwer traf, wur<strong>de</strong> die Mühle stillgelegt und<br />
die AG verschwand. Pfingsten 1968 vernichtete ein verheeren<strong>de</strong>s<br />
Großfeuer das Hauptgebäu<strong>de</strong>. Als die Decken einstürzten,<br />
stieg eine 200 m hohe Funkenfontäne gen Himmel. <strong>Der</strong> Feuerwehreinsatz<br />
war dramatisch, da im Getrei<strong>de</strong> gelagerte Beutel<br />
mit <strong>de</strong>m Insektizid Phosphorwasserstoff bei Kontakt mit Luft<br />
und Wasser ein tödliches Gas bil<strong>de</strong>n konnten. Noch heute wird<br />
ein Teil <strong>de</strong>s erhalten gebliebenen Speichergebäu<strong>de</strong>s zum Trokknen<br />
und Lagern von Getrei<strong>de</strong> genutzt, und das Kraftwerk am<br />
Beginn <strong>de</strong>s Rhumekan<strong>als</strong> produziert immer noch Strom.<br />
Los 956 Schätzwert 100-180 €<br />
Ri-Ri-Werk Reißverschluß-AG<br />
Wuppertal-Wichlinghausen, Aktie 20.000<br />
RM von 1940 (nicht datiert). Grün<strong>de</strong>raktie<br />
(R 9) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1927 <strong>als</strong> Ri-Ri-Werk Patentverschluß GmbH (Ri-Ri<br />
= Rippen und Rillen), AG seit 1940 mit einem Kapital von<br />
1250.000 RM. Seine erste Fabrik eröffnete Othmar Winterhalter<br />
(1889-1961) geboren in Tablat bei St. Gallen, in Wuppertal.<br />
1928 erfolgten die ersten RiRi-Ableger in Luxemburg, Mailand<br />
und in St. Gallen. 1929 schaffte Winterhalter mit einem neuen<br />
Spritzgussverfahren <strong>de</strong>finitiv <strong>de</strong>n Durchbruch. Die neuen Fertigungstechniken<br />
wur<strong>de</strong>n auch an die Väter <strong>de</strong>r ersten Reissverschlüsse<br />
nach Amerika zurückverkauft, <strong>de</strong>r Schweizer kassierte<br />
nun praktisch bei je<strong>de</strong>m Reissverschluß, <strong>de</strong>r verkauft wur<strong>de</strong>.<br />
<strong>Der</strong> geniale Tüfftler Winterhalter aber starb 1961 in <strong>de</strong>r “Klapsmühle,<br />
bei Professor Binswanger in <strong>de</strong>r Klinik Bellevue zu Konstanz”.<br />
Los 957 Schätzwert 200-250 €<br />
Riesaer Bank AG<br />
Riesa, Aktie 20 Goldmark 27.6.1924<br />
(Auflage 5000, R 10) EF-<br />
Aktien dieser Regionalbank waren zuvor völlig unbekannt<br />
gewesen. Nur 4 Stück wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz<br />
gefun<strong>de</strong>n.<br />
Gründung 1903. Übernahme <strong>de</strong>s Spar- und Vorschuß-Vereins<br />
zu Ostrau i.Sa. im Jahr 1918. Börsennotiz: Freiverkehr Leipzig.<br />
Zweignie<strong>de</strong>rlassung in Ostrau, Geschäftsstelle in Riesa-Gröba<br />
sowie Kassenstellen in Elsterwerda und Stauchitz. Seit ihrem<br />
Bestehen verwaltete die Bank auch die Verkaufsstelle <strong>de</strong>r Ziegel-Verkaufs-Vereinigung<br />
Nordsachsen in Riesa, <strong>de</strong>r 26 Werke<br />
angehörten. Aufgrund <strong>de</strong>r Verordnung vom 14.8.1945 erfolgte<br />
die Abwicklung durch die Sächsische Lan<strong>de</strong>sbank.<br />
Los 958 Schätzwert 60-120 €<br />
Rockstroh-Werke AG<br />
Hei<strong>de</strong>nau bei Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark<br />
1.4.1920 (Auflage 1250, R 5) VF<br />
Defekte Ecken.<br />
Gründung Mai 1900 unter <strong>de</strong>r Firma Maschinenfabrik Rokkstroh<br />
& Schnei<strong>de</strong>r Nachf. AG. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Werkzeugund<br />
Druckmaschinen, Tiegeldruckpressen, Schnellpressen,<br />
Prägepressen. Zweigbüros mit Reparaturwerkstätten in Berlin,<br />
Hamburg, Leipzig, Wien und Zürich. Börsennotiz Dres<strong>de</strong>n.<br />
1919 Umbenennung in Rockstroh-Werke AG. Die Ges. existierte<br />
bis nach <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg.<br />
Los 959 Schätzwert 100-150 €<br />
Römhildt AG<br />
Weimar, Aktie 1.000 Mark 31.1.1921<br />
(Auflage 2400, R 8) EF-VF<br />
Gründung 1845, AG seit 1891 (Firma bis 1911: Römhildt-Pianofortefabrik<br />
AG, 1911-18 Römhildt-Heilbrunn Söhne AG).<br />
1899 Neubau <strong>de</strong>r Fabrik in Weimar, Hinterm Bahnhof 12, 1910<br />
Errichtung eines großen Erweiterungsbaus. Filialen in Berlin<br />
und Hamburg. Börsennotiz: Freiverkehr Leipzig. 1930 Verkauf<br />
eines Teils <strong>de</strong>s Fabrikgrundstücks in Weimar und Abtretung eines<br />
Teils <strong>de</strong>r Produktion an die Pianofortefabrik A. Herrmann<br />
AG in Sangerhausen. 1931 Konkurs.<br />
Los 960 Schätzwert 15-30 €<br />
Rombacher Hüttenwerke<br />
Hannover, 4,5 % Genußschein 40 RM<br />
Jan. 1926 (R 5) EF<br />
Gründung 1888, bis 1926 Rombacher Hüttenwerke. 1926 ü-<br />
bernahmen die Kokswerke und Chemische Fabriken AG in Berlin<br />
(später die Schering AG) zwecks Sanierung die Rombacher<br />
Hüttenwerke und firmierten sie in die (neue) Concordia Bergbau-<br />
AG um. 1968 Stilllegung <strong>de</strong>r Schachtanlagen. Nach<strong>de</strong>m das Unternehmen<br />
schon immer auch starke Interessen in <strong>de</strong>r Chemieindustrie<br />
gehabt hatte, wur<strong>de</strong> 1976 in Concordia-Chemie AG<br />
umfirmiert. Letzter Namenswechsel dann 1991 in Concordia<br />
Bau und Bo<strong>de</strong>n AG, nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Immobilien-Spekulant Minninger<br />
Firmenmantel und Börsennotiz übernommen hatte.<br />
Los 961 Schätzwert 75-150 €<br />
Rositzer Zucker-Raffinerie<br />
Rositz S.-A., Aktie 1.000 Mark März 1920<br />
(Auflage 3000, R 6) VF<br />
Die 1871 erbaute Rübenzuckerfabrik war dam<strong>als</strong> die erste in<br />
ganz Deutschland mit einer elektrischen Beleuchtung <strong>de</strong>s Betriebes.<br />
Sie ging aber bereits 1874 in Konkurs. 1882 entstand<br />
in <strong>de</strong>r alten Rübenzuckerfabrik nunmehr eine Zuckerraffinerie.<br />
Die Anlagen hatten schließlich eine Produktionsfähigkeit von<br />
1,5 Mio. Zentner Zucker jährlich und 750 Beschäftigte. 1922<br />
Vertrag mit <strong>de</strong>r Zuckerraffinerie Halle und <strong>de</strong>n Zuckerfabriken<br />
<strong>de</strong>r Mittel<strong>de</strong>utschen Zuckervereinigung, worin sich letztere verpflichteten,<br />
ihren Rohzucker ausschließlich in <strong>de</strong>n Raffinerien<br />
Halle und Rositz verarbeiten zu lassen. Börsennotiz Berlin,<br />
Hamburg und Leipzig. 1946 wur<strong>de</strong> die Fabrik enteignet und<br />
1956 auf die Verarbeitung von Rohrzucker aus Kuba zu Weißzucker<br />
umgestellt. Zuletzt ein Betriebsteil <strong>de</strong>s VEB Zuckerfabrik<br />
Delitzsch. 1965 Einstellung <strong>de</strong>r Produktion, neben <strong>de</strong>r Abpakkung<br />
von Zucker in Kleinmengen wur<strong>de</strong>n nunmehr Verpackun-<br />
Los 962 Schätzwert 150-250 €<br />
Rostocker Actien-Zuckerfabrik<br />
Rostock, Namens-Actie 3. Em. 1.000<br />
Mark 22.11.1893 (Auflage 200, R 7) VF<br />
Pro Aktie galt eine Rübenanbaupflicht von 120 Ruten<br />
(später Ablieferungspflicht von min<strong>de</strong>stens 50<br />
Doppelzentnern Rüben pro Aktie). Großformatiges<br />
Papier, <strong>de</strong>korativ, mit zwei Vignetten von Merkur<br />
und Industria. Origin<strong>als</strong>ignaturen.<br />
Gründung 1884. Die Fabrik lag in <strong>de</strong>r Neubran<strong>de</strong>nburger Straße<br />
an <strong>de</strong>r Ober-Warnow und war mit <strong>de</strong>m Fluss durch einen<br />
Kanal verbun<strong>de</strong>n. Mit einer jährlichen Rübenverarbeitung von<br />
über 1 Mio. Zentner eine <strong>de</strong>r dam<strong>als</strong> ganz großen Fabriken. In<br />
<strong>de</strong>n etwa 25 Fabrikgebäu<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n zu DDR-Zeiten dann<br />
chemische und pharmazeutische Erzeugnisse produziert. Nach<br />
<strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n die Gebäu<strong>de</strong> abgerissen, bis auf zwei, die<br />
<strong>de</strong>r alternativen Kulturszene <strong>als</strong> “Alte Zuckerfabrik” seit 2006<br />
<strong>als</strong> Probe- und Veranstaltungsräume dienen.<br />
Los 963 Schätzwert 30-60 €<br />
Rotophot AG<br />
für graphische Industrie<br />
Berlin, Aktie 1.000 RM 26.9.1933<br />
(Auflage 280, R 5) EF<br />
Gründung 1912 unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1900 bestehen<strong>de</strong>n<br />
Rotophot GmbH. Erzeugnisse: Illustrierte Zeitschriften, Werbedrucksachen,<br />
Kalen<strong>de</strong>r usw. <strong>Der</strong> Betrieb befand sich bis 1949<br />
in <strong>de</strong>r Alexandrinenstraße 110. 1950 Berliner Wertpapierbereinigung,<br />
1954 verlagert nach Coburg, 1955 von Amts wegen<br />
gelöscht.<br />
Nr. 955 Nr. 957<br />
Los 964 Schätzwert 75-125 €<br />
Rudolf Lauche AG<br />
Leipzig, Aktie 10.000 Mark Jan. 1923<br />
(Auflage 749, R 7) EF<br />
Großformatiges Papier, sehr <strong>de</strong>korativ verziert.<br />
Gründung 1891, AG ab 1922. Bis Juli 1922: AG für aromatische<br />
Erzeugnisse, Berlin, danach Rudolf Lauche AG, Leipzig.<br />
88
Hergestellt wur<strong>de</strong>n ätherische Öle und Essenzen, Fruchtextrakte,<br />
Riechstoffe, chemische und technische Produkte aller Art.<br />
1949 enteignet.<br />
Los 965 Schätzwert 15-30 €<br />
Rudolph Karstadt AG<br />
Berlin, Aktie 100 RM Juni 1942 (Auflage<br />
9378, R 1) EF<br />
Rudolph Karstadt grün<strong>de</strong>te 1881 in Wismar sein erstes Tuch-,<br />
Manufaktur- und Confections-Geschäft. Nach stürmischer Expansion<br />
(inzwischen gab es 35 Karstadt-Häuser in Nord<strong>de</strong>utschland)<br />
1920 Gründung <strong>de</strong>r Rudolph Karstadt AG mit Sitz<br />
in Hamburg. Im gleichen Jahr Übernahme <strong>de</strong>s Warenhausunternehmens<br />
Theodor Althoff in Münster (19 Häuser in West<strong>de</strong>utschland,<br />
zurückgehend bis 1885 auf ein Kurz-, Weiß- und<br />
Wollwarengeschäft in Dülmen). Das starke Bestreben nach Eigenfertigung<br />
zeigt sich in <strong>de</strong>r gleichzeitigen Übernahme <strong>de</strong>r<br />
Baumwollspinnerei und Weberei S. A. Weyl & Sohn und <strong>de</strong>r<br />
Buntweberei Gebr. Braunschweig (bei<strong>de</strong> in Bocholt), <strong>de</strong>r Gardinenfabrik<br />
Fränkel & Hering in Auerbach und <strong>de</strong>r Papiergroßhandlung<br />
Walter Klestadt in Essen, ferner übernommen 1925<br />
die Engelhardt Blaudruckerei und Leinenfärberei in Kassel.<br />
Weitere Beteiligungen an Pelzwaren-, Parfümerie-, Seifen-,<br />
Koffer-, Schuh- Hut- und Blechwarenfabriken. 1969 Sitzverlegung<br />
nach Essen. 1999 Fusion mit <strong>de</strong>m Versandhaus Quelle<br />
zur Karstadt Quelle AG. Ab 2007 firmierte die Holding <strong>de</strong>s KarstadtQuelle-Konzerns<br />
unter <strong>de</strong>m Namen Arcandor AG (arc be<strong>de</strong>utet<br />
in vielen Sprachen Bogen, das aus <strong>de</strong>m Lateinischen<br />
abgeleitete candor be<strong>de</strong>utet u.a. glänzend und in <strong>de</strong>r Silbe dor<br />
ist auf französisch Gold enthalten = Arcandor spannt einen Bogen<br />
in die goldglänzen<strong>de</strong> Zukunft). Im Juni 2009 Eröffnung <strong>de</strong>s<br />
Insolvenzverfahrens.<br />
einigten Zechen. 1928 in Ruhrgas umfirmiert. Die Gesellschaft<br />
ermöglichte eine wirtschaftliche Nutzung <strong>de</strong>r riesigen Mengen<br />
an Kokereigas (seinerzeit 2 Mrd. cbm im Jahr), welches in Ringleitungen<br />
gesammelt und an die Abnehmer weiterverteilt wur<strong>de</strong>.<br />
Neben <strong>de</strong>n Sammelleitungen waren mit Dortmund-Siegen-<br />
Nie<strong>de</strong>rschel<strong>de</strong>n-Wissen, Hamm-Hannover und Duisburg-Köln<br />
auch bereits Ferngasleitungen in Betrieb.<br />
Los 968 Schätzwert 30-80 €<br />
Runge-Werke AG<br />
Spandau, Aktie 1.000 Mark 12.12.1922<br />
(Auflage 13000, R 5) EF<br />
Großformatiges Papier.<br />
Gründung 1916. Herstellung von Zwischenprodukten für die<br />
Kautschukwarenfabrikation, insbeson<strong>de</strong>re von Kautschuk-Regeneraten.<br />
<strong>Der</strong> Preissturz auf <strong>de</strong>m Kautschukmarkt führte<br />
1928 zu einem Zwangsvergleich.<br />
Los 969 Schätzwert 300-375 €<br />
S. Aston Maschinenfabrik AG<br />
Burg b/M., Aktie 10.000 Mark 20.10.1923.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 10000, R 9) EF-.<br />
Sehr hübsch, mit eindrucksvollen Art-Deko-Elementen.<br />
Aktien dieser be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Ges. waren<br />
zuvor völlig unbekannt! Bei uns erstm<strong>als</strong> überhaupt<br />
angeboten.<br />
1810 erwarb Johann Gottlob Nathusius mit <strong>de</strong>m säkularisierten<br />
Klostergut Althal<strong>de</strong>nsleben auch das Schloß Hundisburg.<br />
1814 richtete er hier einen Kupferhammer und eine Eisengießerei<br />
ein, die Räume <strong>de</strong>s Schlosses wur<strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n Betrieb einer<br />
Maschinenfabrik (hydraulische Pressen für Zuckerfabriken,<br />
Landwirtschaftsmaschinen, später auch Dampfmaschinen)<br />
zweckentfrem<strong>de</strong>t. Es war dies die überhaupt erste Maschinenfabrik<br />
in Nord<strong>de</strong>utschland. Da England industriell dam<strong>als</strong> führend<br />
war, wur<strong>de</strong>n 1816 in Südwales 12 Former und Schlosser<br />
angeworben, darunter die Brü<strong>de</strong>r Samuel (1792-1848) und<br />
Georg Aston. Als die Nathusius’sche Fabrik 1819 fallierte, gingen<br />
die englischen Arbeiter in ihre Heimat zurück, nur die A-<br />
stons blieben. Sie vertraten in Mag<strong>de</strong>burg und Umgebung englische<br />
Hersteller von Maschinen für Zuckerfabriken bzw.<br />
schürften in Zorge im Harz nach Eisenerz. 1823 erhielt Samuel<br />
Aston in Mag<strong>de</strong>burg das Bürgerrecht und grün<strong>de</strong>te hier (Knochenhauerufer<br />
19, später Trönsberg 49) eine eigene Maschinenfabrik.<br />
Hergestellt wur<strong>de</strong>n Betriebs-Dampfmaschinen, hydraulische<br />
Pressen sowie Maschinen und Apparate für die Zukkerindustrie.<br />
1829 trat Georg Aston seinem Bru<strong>de</strong>r Samuel <strong>als</strong><br />
Teilhaber zur Seite, starb aber schon 1834. 1840 verkaufte Samuel<br />
das Unternehmen an <strong>de</strong>n Grafen Heinrich zu Stolberg-<br />
Wernigero<strong>de</strong> (womit die zeitweise überrragen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r<br />
Gräfl. Stolberg’schen Maschinenfabrik für die Zuckerindustrie<br />
begrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>). Nach <strong>de</strong>m Verkauf grün<strong>de</strong>te Samuel Aston<br />
in Burg bei Mag<strong>de</strong>burg erneut eine mo<strong>de</strong>rne Maschinenfabrik<br />
an Stelle <strong>de</strong>r alten Ölmühle am Vogelgesang. 1844 wur<strong>de</strong> zusätzlich<br />
eine Weberei für die Produktion von Orleans und an<strong>de</strong>ren<br />
Stoffen errichtet. Es war dies in Preußen die überhaupt<br />
allererste mit eisernen Webstühlen und Dampfkraft ausgerüstete<br />
Weberei. Samuel Aston wur<strong>de</strong> 1848 ein Opfer <strong>de</strong>r Cholera.<br />
Seine Schwester Fanny und sein Sohn Georg führten die<br />
Fabrik weiter, sie blieb bis in’s 20 Jh. im Besitz <strong>de</strong>r Familie.<br />
1923, genau ein Jahrhun<strong>de</strong>rt nach <strong>de</strong>r Gründung, in eine AG<br />
umgewan<strong>de</strong>lt. Hergestellt wur<strong>de</strong>n nun insbeson<strong>de</strong>re Maschinen<br />
für die Stärkefabrikation und komplette Stärkefabrikseinrichtungen,<br />
Ölmühlen und Olivenpressen sowie komplette Ölgewinnungsanlagen,<br />
Maschinen und komplette Einrichtungen<br />
für die Fabrikation von Münzen und Medaillen, Spezialwerkzeugmaschinen<br />
für Lokomotivbau, Isolierrohre und Gussbearbeitungsmaschinen.<br />
Mehrheitsaktionär war die zum BARMAT-<br />
Konzern gehören<strong>de</strong> Berlin-Burger Eisenwerk AG. 1925 in Konkurs<br />
gegangen. An die Aston’sche Fabrik erinnert in Burg noch<br />
heute <strong>de</strong>r eindrucksvolle 1851 errichtete Fabrikschornstein,<br />
<strong>de</strong>r 2018 ein zentrales Gestaltungselement <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgartenschau<br />
wer<strong>de</strong>n soll.<br />
Los 970 Schätzwert 150-200 €<br />
S.D. Fürst Max Egon zu Fürstenberg<br />
Donaueschingen, 4,5 % Teilschuldv. 500<br />
Mark Sept. 1913 (Auflage 6000, R 9) EF-VF<br />
Faksimile-Unterschrift Gwinner für die Deutsche<br />
Bank. Einzelstück aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />
Teil einer für die damalige Zeit ausgesprochen großen Anleihe<br />
von 22 Mio. Mark, aufgelegt durch Vermittlung <strong>de</strong>r Deutschen<br />
Bank. Als Sicherheit waren an landwirtschaftlichem Gelän<strong>de</strong><br />
5.569 ha und an Forsten 25.046 ha verhaftet.<br />
Los 971 Schätzwert 125-200 €<br />
Saccharin-Fabrik AG<br />
vorm. Fahlberg, List & Co.<br />
Mag<strong>de</strong>burg-Südost, 4,5 % Teilschuldv.<br />
500 Mark Jan. 1920 (Auflage 700, R 7) EF<br />
Originalunterschriften.<br />
Gründung 1902 <strong>als</strong> “Saccharin-Fabrik AG vorm. Fahlberg, List &<br />
Co.” unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1886 bestehen<strong>de</strong>n Fabrik von Dr.<br />
Constantin Fahlberg, <strong>de</strong>m Ent<strong>de</strong>cker <strong>de</strong>s Süßstoffs Saccharin.<br />
Fahlberg, geb. 22.12.1850 im russischen Tambow, erhielt<br />
1868/69 seine erste wissenschaftliche Ausbildung an <strong>de</strong>r Polytechnischen<br />
Schule in Moskau. Anschließend führte er in Berlin<br />
erste Zuckeruntersuchungen durch und studierte dann Chemie in<br />
Wiesba<strong>de</strong>n und Leipzig. Fahlberg promovierte 1873 in Leipzig<br />
und war danach für kurze Zeit Direktor <strong>de</strong>r “Chemische Laboratorien<br />
Unterharz”. Dieses nur wenige Monate kurze Gastspiel sollte<br />
sich <strong>de</strong>nnoch später <strong>als</strong> ausschlaggebend bei <strong>de</strong>r Standortwahl<br />
für eine Fabrik erweisen. 1874 ging Fahlberg nach New York und<br />
eröffnete dort ein Zucker-Labor, 1878 habilitierte er sich an <strong>de</strong>r<br />
John Hopkins Universität in Baltimore, wo er <strong>als</strong> Gast von Ira Remsen<br />
an <strong>de</strong>ssen Chemischem Institut Zucker-Analysen durchführte.<br />
Auf Vorarbeiten von Remsen aufbauend fand er bei <strong>de</strong>r Oxidation<br />
von o-Toluensulfamid eher zufällig <strong>de</strong>n künstlichen Süßstoff<br />
Saccharin, 500mal stärker <strong>als</strong> herkömmlicher Zucker. Besuche<br />
bei seinem Onkel Adolph List in Leipzig 1882 und 1884 gaben<br />
<strong>de</strong>n Anstoß zur industriellen Nutzung <strong>de</strong>r Ent<strong>de</strong>ckung. 1885 begann<br />
die Versuchsproduktion in New York, am 18.11.1885 erhielt<br />
Fahlberg das Deutsche Reichspatent für <strong>de</strong>n Süßstoff Saccharin.<br />
Im April 1886 wur<strong>de</strong> die Kommanditgesellschaft Fahlberg, List &<br />
Co. in Leipzig mit Sitz in Salbke bei Mag<strong>de</strong>burg gegrün<strong>de</strong>t. Am<br />
9.3.1887 nahm die Fabrik die Produktion auf. Bis zur Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong><br />
wuchs das Geschäft beständig, dann wirkte sich die<br />
Konkurrenz <strong>de</strong>r Zuckerindustrie negativ aus. <strong>Der</strong>en Lobby setzte<br />
in Deutschland 1902 sogar ein gesetzliches Süßstoffverbot durch<br />
(das wegen Versorgungsmängeln mit Zucker erst im 1. Weltkrieg<br />
wie<strong>de</strong>r aufgehoben wur<strong>de</strong>). Auf das Verbot reagierte Fahlberg mit<br />
<strong>de</strong>r Umwandlung in eine AG, um mit neuem Kapital die Produktionspalette<br />
erweitern zu können. Neues Haupterzeugnis wur<strong>de</strong><br />
zunächst Schwefelsäure. Die gravieren<strong>de</strong>n Probleme gingen an<br />
Fahlberg nicht spurlos vorbei: 1906 verließ er nach schwerer Erkrankung<br />
die Firma, 1910 starb er im hessischen Nassau. Doch<br />
sein Nachfolger August Klages führte das Werk mit Tatkraft fort:<br />
1912 Anglie<strong>de</strong>rung einer pharmazeutischen Abteilung, 1921 Erwerb<br />
<strong>de</strong>r benachbarten Metallhütte Mag<strong>de</strong>burg GmbH, außer<strong>de</strong>m<br />
Errichtung eines Betriebes für Pflanzenschutzmittel. 1926 Übernahme<br />
<strong>de</strong>r Mittel<strong>de</strong>utsche Superphosphatwerke GmbH mit Werken<br />
in Köthen und Do<strong>de</strong>rdorf, außer<strong>de</strong>m Neubau einer Superphosphatfabrik<br />
auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Glashütte A. Grafe Nachf. in<br />
Westerhüsen. 1932 Umfirmierung in Fahlberg-List AG Chemische<br />
Fabriken. Kurz vor <strong>de</strong>m Rückzug <strong>de</strong>r britischen Truppen und <strong>de</strong>m<br />
Einrücken <strong>de</strong>r Sowjets wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r gesamte Vorstand 1945 von <strong>de</strong>r<br />
britischen Militärregierung in die britische Zone zwangsevakuiert.<br />
Los 966 Schätzwert 60-75 €<br />
Ruhlandwerk AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark Jan. 1923<br />
(Auflage 2000, R 9) VF<br />
Faksimilesignaturen <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>r Georg Nathan<br />
und Hugo Bieber. Umgestellt auf 20 RM. Nur 6<br />
Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Waggonbauanstalt, gegrün<strong>de</strong>t 1922 unter <strong>de</strong>r Firma Ruhlandwerk<br />
Maschinenfabrik Georg Nathan u. Hugo Bieber AG, 1923<br />
umbenannt in Ruhlandwerk AG. Lieferung und Bearbeitung von<br />
Eisenbahnmaterialien je<strong>de</strong>r Art. Zweignie<strong>de</strong>rlassung und Fabrik<br />
in Rathenow. 1924 erlitt die Gesellschaft Verluste durch Ausbleiben<br />
<strong>de</strong>r Aufträge seitens <strong>de</strong>r Reichsbahn und wur<strong>de</strong> 1925<br />
saniert unter <strong>de</strong>r Führung <strong>de</strong>r Permutit AG. 1930 umbenannt in<br />
Rathenower Grundstücks-AG. 1934 wur<strong>de</strong> die Gesellschaft<br />
aufgelöst. Die Fabrik bestand weiter, im 2. WK <strong>als</strong> Wehrmachtszulieferer,<br />
in <strong>de</strong>r DDR <strong>als</strong> VEB Ruhlandwerk mit <strong>de</strong>n Betrieben<br />
Havelhütte und Motorenwerke in Rathenow.<br />
Los 967 Schätzwert 75-150 €<br />
Ruhrgas AG (Ruhr Gas Corporation)<br />
Essen, 6,5 % Bond 1.000 $ 1.10.1928<br />
(R 8) VF<br />
Allegorischer Stahlstich.<br />
Gründung 1926 <strong>als</strong> AG für Kohleverwertung, Grün<strong>de</strong>r waren<br />
fast alle <strong>de</strong>r im Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikat ver-<br />
Nr. 969 Nr. 972<br />
89
Los 981 Schätzwert 50-100 €<br />
Sächsische Industriebahnen-<br />
Gesellschaft AG<br />
Dres<strong>de</strong>n, Genußrechtsurkun<strong>de</strong> 50 RM<br />
Jan. 1926 (Auflage ca. 410, R 5) EF<br />
Ausgegeben an die Gläubiger einer 1911 begebenen<br />
Anleihe von 1,3 Mio. M (bedingungsgemäß zu<br />
tilgen bis 1967) bei <strong>de</strong>ren RM-Umwertung 1926.<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Gründung 1923. Zweck: Unter Ausschluß <strong>de</strong>s Eigenhan<strong>de</strong>ls mit<br />
Getrei<strong>de</strong> aller Art die För<strong>de</strong>rung und Finanzierung von Geschäften<br />
in landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Bedarfstoffen,<br />
Bankgeschäfte aller Art.<br />
Werksgelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Fahlberg-List 1966<br />
<strong>Der</strong> von Kriegsschä<strong>de</strong>n fast völlig verschont gebliebene Mag<strong>de</strong>burger<br />
Betrieb wur<strong>de</strong> am 1.7.1946 entschädigungslos in Volkseigentum<br />
überführt. Die AG verlegte 1950 ihren juristischen Sitz<br />
nach Hamburg und erwarb die “Dr. Goeze & Co. GmbH” in Wolfenbüttel<br />
(sogleich umfirmiert in Fahlberg-List GmbH), wo nach<br />
<strong>de</strong>n Fahlberg-List-Patenten weiter Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel<br />
hergestellt wur<strong>de</strong>n. Die Tochter in Wolfenbüttel,<br />
wo auch die Schering AG ein großes Werk für Pflanzenschutzmittel<br />
unterhielt (heute Bayer Crop Science) wur<strong>de</strong> 1969<br />
verkauft. 1976 Sitzverlegung nach Düsseldorf, wo die AG noch<br />
heute mit diversen kleineren Beteiligungen besteht. Am Stammsitz<br />
in Mag<strong>de</strong>burg zählte das Werk <strong>als</strong> VEB Fahlberg-List, seit<br />
1979 Teil <strong>de</strong>s Kombinats Agrochemie Piesteritz, zu <strong>de</strong>n wichtigsten<br />
Arzneimittelwerken <strong>de</strong>r DDR und bediente auch Abnehmer in<br />
<strong>de</strong>r Sowjetunion, <strong>de</strong>r Tschechoslowakei und Polen. Nach <strong>de</strong>r<br />
Wen<strong>de</strong> 1992 privatisiert. <strong>Der</strong> Käufer, die Pharmafirma Salutas (eine<br />
Tochter <strong>de</strong>r HEXAL AG in Holzkirchen) führte eine pharmazeutische<br />
Auftragsproduktion fort und baute kurz darauf in Barleben<br />
nahe <strong>de</strong>r A 2 ein riesiges neues Pharma- und Logistikzentrum,<br />
das seit 1995 im Vollbetrieb arbeitet. Über 1.300 Mitarbeiter verarbeiten<br />
300 pharmazeutische Wirkstoffe zu über 10.000 verschie<strong>de</strong>nen<br />
Substanzen. 2005 wur<strong>de</strong> Hexal vom Schweizer Sandoz-Konzern<br />
übernommen, <strong>de</strong>m weltweit zweitgrößten Generika-<br />
Herstellen. Im Investitionplan <strong>de</strong>s Unternehmens stand Barleben<br />
danach an <strong>de</strong>r Spitze: Seit 2007 wird die Produktionskapazität auf<br />
jährlich 10 Milliar<strong>de</strong>n Tabletten und Kapseln ausgebaut.<br />
Los 972 Schätzwert 175-300 €<br />
Saccharin-Fabrik AG<br />
vorm. Fahlberg, List & Co.<br />
Mag<strong>de</strong>burg-Südost, Aktie 1.000 Mark<br />
12.6.1920 (Auflage 7500, R 7) VF<br />
Zwei Randvignetten mit Signet: Frau mit Handspiegel<br />
zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Türmen <strong>de</strong>s Mag<strong>de</strong>burger<br />
Doms. Aktien dieser be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n AG aus<br />
<strong>de</strong>r Vor-RM-Zeit waren zuvor völlig unbekannt!<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Los 973 Schätzwert 150-250 €<br />
Saccharin-Fabrik AG<br />
vorm. Fahlberg, List & Co.<br />
Mag<strong>de</strong>burg-Südost, Aktie 1.000 Mark<br />
10.6.1921 (Auflage 15000, R 7) VF+<br />
I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriges Los.<br />
Los 974 Schätzwert 150-250 €<br />
Saccharin-Fabrik AG<br />
vorm. Fahlberg, List & Co.<br />
Mag<strong>de</strong>burg-Südost, Aktie 1.000 Mark<br />
1.12.1922 (Auflage 20000, R 7) EF<br />
Ebenfalls i<strong>de</strong>ntisch gestaltet.<br />
zu recht unvorteilhaften Bedingungen an die Stadt Frankenhausen<br />
verkauft wor<strong>de</strong>n war,trat die AG 1910 in Liquidation.<br />
Nach zwei früheren Quoten von 40 % und 13 % erhielten die<br />
Aktionäre am 16.8.1917 die Schlußquote mit 18,2 %.<br />
Los 976 Schätzwert 10-25 €<br />
Sächsische Bo<strong>de</strong>ncreditanstalt<br />
Dres<strong>de</strong>n, Konvolut Gold-Hypothekenpfandbriefe<br />
(je 2 Stück) 500 Goldmark und<br />
1.000 Goldmark 29.2.1928 (Text <strong>de</strong>utsch<br />
und holländisch) sowie 2.000 Goldmark<br />
1.11.1928 (Text <strong>de</strong>utsch, englisch und<br />
spanisch). Schönes Dokument zur<br />
Refinanzierung <strong>de</strong>utscher Banken im<br />
Ausland. Insgesamt 6 Stücke UNC-EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1895 unter maßgeblicher Beteiligung <strong>de</strong>r Dresdner<br />
Bank und <strong>de</strong>s angesehenen Privatbankhauses Gebr. Arnhold (bei<br />
<strong>de</strong>nen später auch immer die Aktienmehrheit lag). 1930 Fusion<br />
mit <strong>de</strong>r Leipziger Hypothekenbank. 1949 Verlegung <strong>de</strong>s juristischen<br />
Sitzes nach Berlin (<strong>als</strong> Berliner Altbank) und <strong>de</strong>r Verwaltung<br />
nach Köln. 1960 Verlegung <strong>de</strong>s Verwaltungssitzes nach<br />
Frankfurt/Main und Wie<strong>de</strong>raufnahme <strong>de</strong>s Neugeschäfts. Zu dieser<br />
Zeit besaßen die Commerzbank und die Dresdner Bank je eine<br />
Schachtelbeteiligung. Nach Übernahme <strong>de</strong>r Aktienmehrheit<br />
durch die Dresdner Bank 1972 Verschmelzung mit <strong>de</strong>ren Realkredit-Tochter<br />
Deutsche Hypothekenbank Bremen. Schlußendlich,<br />
wie alle Hypothekenbanktöchter <strong>de</strong>r drei Großbanken, in <strong>de</strong>r<br />
heute zur Commerzbank gehören<strong>de</strong>n EuroHypo aufgegangen.<br />
Los 979 Schätzwert 25-50 €<br />
Sächsische Gußstahl-Werke Döhlen AG<br />
Freital, Aktie 100 RM März 1931 (Auflage<br />
2500, R 3) EF<br />
Gründung 1855, ab 1862 AG. Die Gräflich Einsie<strong>de</strong>lschen Eisenwerke<br />
in Berggießhübel wur<strong>de</strong>n 1871 übernommen. Im<br />
Laufe <strong>de</strong>r Jahre mehrere Übernahmen. 1943 Werke in Freital-<br />
Döhlen, Cainsdorf und Pirna. 1949 Sitzverlagerung nach Düsseldorf,<br />
ab 1955 GmbH.<br />
Los 980 Schätzwert 100-225 €<br />
Sächsische Industriebahnen-<br />
Gesellschaft AG<br />
Dres<strong>de</strong>n, VZ-Aktie 1.000 Mark Juli 1909 (im<br />
Text “Vorzugs-Aktie” nicht überstempelt.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 800, R 4) EF<br />
1940 wur<strong>de</strong>n die Vorzugsaktien in Stammaktien<br />
umgewan<strong>de</strong>lt. Breite Jugendstil-Umrahmung. Mit<br />
Faksimile-Unterschrift <strong>de</strong>s Deutsche-Bank-Vorstands<br />
Paul Millington Herrmann.<br />
Gründung 1905 durch die Dresdner Filialen <strong>de</strong>r Deutschen<br />
Bank und <strong>de</strong>r Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt zum Bau<br />
<strong>de</strong>r eingleisigen 10,3 km langen Norm<strong>als</strong>purbahn von Mittweida<br />
über Neudörfchen nach Dreiwer<strong>de</strong>n und Ringethal (die nur<br />
für <strong>de</strong>n Güterverkehr projektierte sog. Zschopauthalbahn). Die<br />
Baukosten von rd. 2,5 Mio. M wur<strong>de</strong>n finanziert durch 1 Mio.<br />
M Aktienkapital (in 200 Stamm- und 800 Vorzugsaktien) und<br />
eine 1911 begebene Anleihe von 1,3 Mio. M (abgesichert auf<br />
<strong>de</strong>r Mittweidaer Gütereisenbahn). Betriebsführung und Bereitstellung<br />
<strong>de</strong>s rollen<strong>de</strong>n Materi<strong>als</strong> durch die Sächsischen Staatseisenbahnen<br />
(später die Reichsbahn-Direktion Dres<strong>de</strong>n). Laut<br />
Konzession <strong>de</strong>r Sächsischen Regierung vom 13.10.1906 sollte<br />
die Bahnanlage nach 90 Jahren entschädigungslos in das<br />
Eigentum <strong>de</strong>s Sächsischen Staatsfiskus übergehen. Bekanntlich<br />
beschleunigte die politische Entwicklung nach 1945 diese<br />
Vermögensübertragung ein wenig.<br />
Los 982 Schätzwert 30-50 €<br />
Sächsische Lan<strong>de</strong>spfandbriefanstalt<br />
Dres<strong>de</strong>n, 4,5 % Schuldv. Serie IV 3.000<br />
RM Juni 1934 (R 10) EF<br />
Ausgegeben im Umtausch gegen die 6 % Goldbonds<br />
<strong>de</strong>r Saxon State Mortgage Institution mit<br />
Laufzeit bis zum 15.9.1947.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1925 durch Gesetz <strong>als</strong> Anstalt öffentlichen Rechts.<br />
Los 983 Schätzwert 125-200 €<br />
Sächsische Le<strong>de</strong>rindustrie-Gesellschaft<br />
(vorm<strong>als</strong> Daniel Beck)<br />
Döbeln, Namens-Genuss-Schein<br />
31.7.1883 (Auflage 3500, R 7) EF<br />
Die Genuss-Scheine wur<strong>de</strong>n durch die Herren<br />
Gebr. Arnhold in Dres<strong>de</strong>n à 75 Mark per Stück<br />
übernommen. Sehr schöne Umrahmung im Historismus-Stil<br />
mit Engeln und Putten.<br />
Die Gesellschaft übernahm am 22.1.1872 die Le<strong>de</strong>rmanufactur<br />
und Lackle<strong>de</strong>r-Fabrik <strong>de</strong>r Herren Gebr. Beck in Döbeln.<br />
Los 975 Schätzwert 150-200 €<br />
Sächsisch-Thürinigische AG<br />
für Licht- und Kraftanlagen<br />
Erfurt, Actie 1.000 Mark 30.4.1899.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 200, R 7) EF<br />
Die 1898/99 gegrün<strong>de</strong>te Gesellschaft errichtete die Gasanstalt<br />
in Frankenhausen am Kyffhäuser. Nach<strong>de</strong>m das Gaswerk 1909<br />
Los 977 Schätzwert 150-200 €<br />
Sächsische Broncewarenfabrik AG<br />
Wurzen, Aktie 1.200 Mark 1.6.1922<br />
(Kapitalerhöhung unter Führung <strong>de</strong>r<br />
Darmstädter Bank, Auflage 885, R 10)<br />
EF-VF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> die Fabrik in bester Innenstadtlage von Wurzen<br />
bereits 1862, Umwandlung in eine AG 1889. Mit rd. 500<br />
Arbeitern wur<strong>de</strong>n Lampen für Gas- und elektrische Beleuchtung<br />
sowie Heizkörperverkleidungen hergestellt. Die Aktien waren<br />
in Leipzig und Dres<strong>de</strong>n börsennotiert. 1933 Konkurs.<br />
Los 978 Schätzwert 200-250 €<br />
Sächsische Getrei<strong>de</strong> Kreditbank AG<br />
Dres<strong>de</strong>n, Aktie 10.000 Mark Aug. 1923.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 20000, R 9) EF<br />
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Nr. 981<br />
Los 984 Schätzwert 30-90 €<br />
Sächsische Malzfabrik<br />
Dres<strong>de</strong>n-Plauen, Aktie 100 RM 1.3.1929<br />
(Auflage 500, R 4) EF<br />
Gründung 1889. In <strong>de</strong>r Fabrik in Dres<strong>de</strong>n-Plauen auf einem ca.<br />
14.000 qm großen Grundstück wur<strong>de</strong> mit ca. 60 Mitarbeitern<br />
reine Lohnmälzerei betrieben. Eigenes großes Anschlussgleis<br />
an die Staatsbahn. Börsennotiz Dres<strong>de</strong>n. 1949 nicht verlagert.<br />
Min<strong>de</strong>stgebot: 80 %<br />
vom unteren Schätzwert<br />
90
torrad-, Auto- und Textilmaschinenbau. <strong>Der</strong> Betrieb wur<strong>de</strong><br />
1945 <strong>de</strong>montiert, die AG stand bis 1948 unter Zwangsverwaltung.<br />
1946-50 wur<strong>de</strong> die Fabrik neu aufgebaut. Interessanterweise<br />
bestand die AG in <strong>de</strong>r DDR weiter: 1948 wur<strong>de</strong> das Kapital<br />
1:1 von RM auf DM umgestellt, die alten Aktien blieben bis<br />
1960 (in <strong>de</strong>m Jahr fand in Karl-Marx-Stadt die letzte nachgewiesene<br />
Hauptversammlung statt) gültig!<br />
Los 985 Schätzwert 40-75 €<br />
Sächsische Maschinenfabrik<br />
vorm. Rich. Hartmann AG<br />
Chemnitz, 4,5 % Teilschuldv. Serie A.<br />
1.000 Mark Jan. 1901 (Blankette, R 7) EF<br />
Großformatiges Papier, sehr <strong>de</strong>korativ verziert.<br />
Nicht ausgegeben, aber Umstellungsstempel auf<br />
150 RM.<br />
Gründung 1870 unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1837 bestehen<strong>de</strong>n<br />
Richard Hartmann Maschinenfabrik <strong>als</strong> “Sächsische Maschinenfabrik<br />
vorm. Rich. Hartmann AG”, Chemnitz. Die Gesellschaft<br />
trat 1930 in Abwicklung. Nachfolgegesellschaft war die<br />
“Sächsische Textilmaschinenfabrik vorm. Rich. Hartmann AG”.<br />
Starke Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg. Durch die im Rahmen<br />
<strong>de</strong>r Reparationsleistungen an die Sowjetunion abzugeben<strong>de</strong>n<br />
Anlagen verblieb nur rund ein Zehntel <strong>de</strong>r Anlagen für<br />
<strong>de</strong>n Neustart <strong>als</strong> VEB Spinnereimaschinenbau im Jahre 1946.<br />
Dieser Betrieb wur<strong>de</strong> 1990 durch die Treuhandgesellschaft liquidiert,<br />
womit auch die Reste <strong>de</strong>r traditionsreichen Firma endgültig<br />
verschwan<strong>de</strong>n.<br />
Los 986 Schätzwert 20-50 €<br />
Sächsische Textilmaschinenfabrik<br />
vorm. Rich. Hartmann AG<br />
Chemnitz, Aktie 1.000 RM 15.11.1935<br />
(Auflage 1500, R 3) EF<br />
Abb. Firmensignet Arbeiter mit Vorschlaghammer,<br />
vom Zahnrad umran<strong>de</strong>t.<br />
Los 989 Schätzwert 60-120 €<br />
Sächsische Wollwaaren-Druckfabrik<br />
AG vorm. Oschatz & Co.<br />
Schönhei<strong>de</strong> i. Erzgeb., Aktie 1.000 Mark<br />
Dez. 1921 (Auflage 500, R 4) EF<br />
Gründung 1900 mit Übernahme <strong>de</strong>r Firma Oschatz & Co. Betrieb<br />
einer Wollwaren-Druckfabrik, Färberei und Weberei. Großaktionär:<br />
Mechanische Weberei AG Zittau.<br />
Los 990 Schätzwert 15-30 €<br />
Salaman<strong>de</strong>r AG<br />
Kornwestheim, Aktie 1.000 RM Juli 1930<br />
(Auflage 32000, R 1) EF<br />
G&D-Druck, kleine Vignette mit <strong>de</strong>m bekannten<br />
“Lurchi”.<br />
Gründung 1891, AG seit 1916 <strong>als</strong> “J. Sigle & Cie. Schuhfabriken<br />
AG”, 1930 nach Verschmelzung mit zwei Tochtergesellschaften<br />
Umfirmierung wie oben. Noch heute börsennotierte<br />
sehr be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Schuhfirma mit eigenen Lä<strong>de</strong>n in allen größeren<br />
<strong>de</strong>utschen Städten.<br />
Los 992 Schätzwert 300-375 €<br />
Salzwe<strong>de</strong>ler Kleinbahn GmbH<br />
Salzwe<strong>de</strong>l, 4,5 % Teilschuldv. 500 Mark<br />
Dez. 1902 (Auflage 100, R 8) EF-VF<br />
Die Anleihe von 150.000 M vermittelte das Salzwe<strong>de</strong>ler<br />
Privatbankhaus M. Nelke Wwe. Hypothekarisch<br />
abgesichert an zweiter Rangstelle auf <strong>de</strong>r<br />
gesamten 31,3 km langen Bahnstrecke Salzwe<strong>de</strong>l-Diesdorf.<br />
Großformatiges, <strong>de</strong>koratives Stück<br />
mit Originalunterschriften und Abb. einer Dampflok,<br />
außer<strong>de</strong>m ist im Unterdruck großflächig <strong>de</strong>r<br />
Götterbote Hermes vor einem fahren<strong>de</strong>n Zug.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1899 zum Bau <strong>de</strong>r 30 km langen meterspurigen<br />
Schm<strong>als</strong>purbahn Salzwe<strong>de</strong>l-Diesdorf, die <strong>de</strong>n ländlichen Raum<br />
<strong>de</strong>r Altmark südlich von Salzwe<strong>de</strong>l erschließen sollte. Ausgangspunkt<br />
war <strong>de</strong>r Bahnhof Salzwe<strong>de</strong>l-Neustadt gegenüber<br />
<strong>de</strong>m Staatsbahnhof (mit <strong>de</strong>r 1889 erbauten Staatsbahnstrecke<br />
nach Oebisfel<strong>de</strong>). In Diesdorf bestand später Anschluß an norm<strong>als</strong>purige<br />
Strecken <strong>de</strong>r Kleinbahn-AG Bismark-Gar<strong>de</strong>legen<br />
nach Beetzendorf (ab 1903) und nach Wittingen in <strong>de</strong>r Provinz<br />
Hannover (ab 1909). Ferner bestand in Salzwe<strong>de</strong>l ein Pfer<strong>de</strong>bahn-Anschlußgleis<br />
zur Zuckerfabrik. 1921 Zusammenschluß<br />
mit <strong>de</strong>r Salzwe<strong>de</strong>ler Kleinbahn Südost GmbH, welche 1901 abzweigend<br />
vom Haltepunkt Salzwe<strong>de</strong>l-Altpervertor eine 14 km<br />
lange Zweigbahn über Mahlsdorf nach Jeggeleben/Winterfeld<br />
erbaut hatte (am Zielbahnhof bestand wie<strong>de</strong>rum Anschluß an<br />
die Strecke Kalbe-Beetzendorf <strong>de</strong>r Kleinbahn-AG Bismark-Gar<strong>de</strong>legen).<br />
Zur weiteren Erhöhung <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit wur<strong>de</strong>n<br />
bei<strong>de</strong> Strecken 1926/27 auf Regelspur umgebaut. Nach <strong>de</strong>m<br />
2. Weltkrieg zunächst <strong>de</strong>r Sächsische Provinzbahnen GmbH<br />
zugeteilt, 1949 an die Deutsche Reichsbahn übergegangen.<br />
<strong>Der</strong> Güterverkehr wur<strong>de</strong> auf bei<strong>de</strong>n Strecken 1994 eingestellt.<br />
<strong>Der</strong> Personenverkehr war auf <strong>de</strong>r Südoststrecke bereits 1980<br />
eingestellt wor<strong>de</strong>n, auf <strong>de</strong>r Stammstrecke Salzwe<strong>de</strong>l-Diesdorf<br />
fuhr nach zeitweiliger Unterbrechung 1995 <strong>de</strong>r letzte Zug.<br />
Los 995 Schätzwert 250-600 €<br />
Salzwe<strong>de</strong>ler Kleinbahnen GmbH<br />
Salzwe<strong>de</strong>l, Geschäftsanteilschein 500 RM<br />
20.3.1935, ausgestellt auf Zahnarzt Dr.<br />
Gustav Wulsch, Salzwe<strong>de</strong>l und Dipl. Ing.<br />
Helmut Wulsch, Salzwe<strong>de</strong>l (R 12) EF-VF<br />
Nur dieses eine ausgestellte Stück lag im Reichsbankschatz.<br />
Los 996 Schätzwert 40-60 €<br />
Saphir-Werke AG<br />
München, Actie 1.000 Mark Juni 1923<br />
(Auflage 50000, R 8) EF-VF<br />
Mit Abb. eines Saphirs. Nur 9 Stück lagen im<br />
Reichsbankschatz.<br />
Hervorgegangen aus <strong>de</strong>r “Vereinigte Münchener Fettraffinerien<br />
und Margarinefabriken Saphir”. Bereits 1925 wur<strong>de</strong> die AG<br />
wie<strong>de</strong>r aufgelöst, die Aktionäre gingen leer aus.<br />
Los 987 Schätzwert 50-100 €<br />
Sächsische Versicherungs-AG<br />
Dres<strong>de</strong>n, Namensaktie 500 RM Sept.<br />
1928 (Auflage 666, R 5) EF<br />
Gründung 1863 <strong>als</strong> “Sächsische Rückversicherungs-Gesellschaft”<br />
durch die “Allgemeine Versicherungs-Gesellschaft für<br />
See-, Fluß- und Landtransport” in Dres<strong>de</strong>n. Zweck: Rück-Versicherung<br />
in allen Zweigen, Versicherung gegen die Gefahren<br />
<strong>de</strong>s Transportes und Versicherung gegen die Gefahren <strong>de</strong>s Aufruhrs<br />
und <strong>de</strong>r Plün<strong>de</strong>rung.<br />
Los 988 Schätzwert 25-50 €<br />
Sächsische Werkzeugmaschinenfabrik<br />
Bernhard Escher AG<br />
Chemnitz, Aktie 100 RM 1.12.1941<br />
(Auflage 2000, R 3) EF<br />
Gründung 1874, AG seit 1907. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Hochleistungs-Werkzeugmaschinen<br />
sowie Son<strong>de</strong>rmaschinen für Mo-<br />
Los 991 Schätzwert 50-100 €<br />
Saline Ludwigshalle AG<br />
Bad Wimpfen a.N., Aktie 100 RM Okt.<br />
1941 (Auflage 3000, R 5) EF<br />
Schon immer traten im Neckartal zwischen Heilbronn und Mosbach<br />
Salzquellen an <strong>de</strong>r Oberfläche aus, die schon in grauer<br />
Vorzeit zum Salzsie<strong>de</strong>n benutzt wur<strong>de</strong>n und die Besiedlung <strong>de</strong>r<br />
Gegend sehr för<strong>de</strong>rten. Lange verarbeiteten die Sie<strong>de</strong>betriebe<br />
nur oberflächlich austreten<strong>de</strong> Sole, bis Bergrat Bilfinger 1816<br />
in Jagstfeld ein unterirdisches Salzlager in 150 m Tiefe ent<strong>de</strong>ckte.<br />
1817 grün<strong>de</strong>ten Bürger unter Führung <strong>de</strong>r Familie<br />
Merkle die Saline Ludwigshalle, die schon 1818 das Wimpfener<br />
Salzlager ent<strong>de</strong>ckte. Außer<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> 1820 das Offenauer<br />
Salzlager gefun<strong>de</strong>n. Die Gründung gleich mehrerer Salinen<br />
auf engstem Raum hing mit <strong>de</strong>n gera<strong>de</strong> stattgefun<strong>de</strong>nen territorialen<br />
Umwälzungen im Südwesten und <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Kleinstaaterei<br />
zusammen: Jagstfeld und Offenau gehörten zum Königreich<br />
Württemberg, das Wimpfener Salz wur<strong>de</strong> im Großherzogtum<br />
Hessen gewonnen. Den Bohrungen <strong>de</strong>s Großherzogtums<br />
Ba<strong>de</strong>n bei Heinsheim, Neckarmühlbach und Haßmersheim<br />
war dagegen zunächst kein Erfolg beschie<strong>de</strong>n. Die Saline<br />
Ludwigshalle wur<strong>de</strong> bereits 1821 in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt. Sie<br />
bil<strong>de</strong>te zusammen mit <strong>de</strong>r Rappenauer Ludwigssaline, <strong>de</strong>r Saline<br />
Clemenshall in Offenau und <strong>de</strong>r Saline Friedrichshall in<br />
Jagstfeld <strong>de</strong>n “Verein <strong>de</strong>r Neckarsalinen”, <strong>de</strong>r 1867 durch<br />
Preisabsprachen mit französischen Salinen das erste internationale<br />
Kartell <strong>de</strong>r Wirtschaftsgeschichte bil<strong>de</strong>te. Ludwigshalle<br />
blieb bis 1921 eine reine Saline, dann auch Gründung einer<br />
Abteilung Chemische Fabrik (Flußsäure, flußsaure Salze). Das<br />
erste Produkt - und übrigens noch heute im Programm! - war<br />
Kryolith, ein Schmelzflussmittel für die aufstreben<strong>de</strong> Aluminiumindustrie.<br />
Dam<strong>als</strong> im Freiverkehr Stuttgart börsennotiert.<br />
1973 erwarb <strong>de</strong>r belgische Solvay-Konzern das gesamte Aktienkapital.<br />
1982 Einglie<strong>de</strong>rung in die ebenfalls zu Solvay gehören<strong>de</strong><br />
Kali-Chemie AG, Hannover. Heute ist Wimpfen mit rd.<br />
350 Beschäftigten ein Werk <strong>de</strong>r Solvay Fluor GmbH.<br />
Los 993 Schätzwert 75-150 €<br />
Salzwe<strong>de</strong>ler Kleinbahn GmbH<br />
Salzwe<strong>de</strong>l, Geschäftsanteilschein o.N.<br />
1.4.1903 (Blankette, R 5) EF<br />
Tolle Gestaltung, Eisenbahn und Götterbote Hermes<br />
im Unterdruck.<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Los 994 Schätzwert 200-250 €<br />
Salzwe<strong>de</strong>ler Kleinbahnen GmbH<br />
Salzwe<strong>de</strong>l, Geschäftsanteilschein 300 RM<br />
20.3.1935 (Teilblankette, R 10) UNC<br />
Nur 3 Stück waren im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n<br />
wor<strong>de</strong>n, dies ist jetzt das letzte noch verfügbare!<br />
I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie folgen<strong>de</strong>s Los.<br />
Die Salzwe<strong>de</strong>ler Kleinbahn, das “Ferkeltaxi” 1993<br />
Los 997 Schätzwert 200-250 €<br />
Sartorius-Werke (und vorm. Göttinger<br />
Präzisionswaagenfabrik GmbH) AG<br />
Göttingen, Aktie 200 RM Juli 1941<br />
(Auflage nur 100 Stück, R 9) EF-VF.<br />
Vorkriegsaktien dieses be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Unternehmens<br />
waren zuvor völlig unbekannt! Nur 8 Stück<br />
wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n. Unauffälliger<br />
Rostfleck im oberen Bereich.<br />
Die 1870 in <strong>de</strong>r Groner Straße von Florenz Sartorius (1846-<br />
1925) gegrün<strong>de</strong>te feinmechanische Werkstatt erzielte mit einer<br />
neu konstruierten kurzarmigen Analysenwaage, bei <strong>de</strong>r das dam<strong>als</strong><br />
noch ganz neuartige Leichtmetall Aluminium verwen<strong>de</strong>t<br />
wur<strong>de</strong>, rasch be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Erfolge. Noch heute ist die Wägetechnik<br />
ein wichtiges Betätigungsfeld <strong>de</strong>s Konzerns. Wenig<br />
später wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Betrieb wegen <strong>de</strong>r dort vorhan<strong>de</strong>nen Wasserkraft<br />
nach Rauschenwasser bei Boven<strong>de</strong>n verlegt. Nach Inbetriebnahme<br />
<strong>de</strong>s Göttinger Elektrizitätswerks zog Sartorius<br />
1899 erneut um, und zwar in die Ween<strong>de</strong>r Landstraße im Nor<strong>de</strong>n<br />
Göttingens. 1906 nahm Florenz Sartorius seine drei Söhne<br />
<strong>als</strong> Teilhaber auf, 1914 Umwandlung in eine AG. 1927 begann<br />
die Membranfiltergesellschaft mbH die industrielle Fertigung<br />
von Membranfiltern, basierend auf Forschungen <strong>de</strong>r Göttinger<br />
Chemiker Richard Zsigmondy (<strong>de</strong>r 1925 <strong>de</strong>n Nobelpreis<br />
für Chemie erhielt) und Wilhelm Bachmann. Dies war <strong>de</strong>r Anfang<br />
<strong>de</strong>r heutigen Sparte Biotechnologie, in <strong>de</strong>r die Herstellung<br />
von Filtern immer noch dominiert. 1929 Übernahme <strong>de</strong>r Göttinger<br />
Präzisionswaagenfabrik GmbH. 1990 an die Börse gegangen.<br />
Heute mit über 5.000 Beschäftigten und Produktions-<br />
91
stätten in Europa, Asien und Amerika ein weltweit führen<strong>de</strong>r<br />
Hersteller von Geräten für die biopharmazeutische Industrie,<br />
Laborinstrumenten und Wägetechnik.<br />
Los 998 Schätzwert 200-250 €<br />
Sartorius-Werke (und vorm. Göttinger<br />
Präzisionswaagenfabrik GmbH) AG<br />
Göttingen, Aktie 1.000 RM Juli 1941<br />
(Auflage 580, R 9) EF<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Nr. 998 Nr. 1000<br />
schen Schieferbergbaugesellschaft in Reichenbach eines <strong>de</strong>r<br />
be<strong>de</strong>utendsten Unternehmen seiner Branche in Deutschland.<br />
Börsennotiert im Freiverkehr Düsseldorf-Essen. Nach <strong>de</strong>m 2.<br />
WK Sitzverlegung nach Siegen (wo die Großaktionärsfamilie<br />
Giebeler und die AR-Mitglie<strong>de</strong>r schon immer ansässig gewesen<br />
waren), 1951 Umwandlung in eine GmbH, 1955 gem. DM-Bilanzergänzungsgesetz<br />
aufgelöst.<br />
nates, zu <strong>de</strong>m fast alle kosmetischen Betriebe <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s gehörten.<br />
1993 privatisiert <strong>als</strong> Miltitz Aromatics GmbH mit Sitz in<br />
Wolfen (Sachsen-Anhalt).<br />
Fusion mit <strong>de</strong>r Berliner Lloyd AG, die ihrerseits 1905 die Neue<br />
Berliner Schnelldampfer-Gesellschaft und die Berliner Krangesellschaft<br />
übernommen hatte. Für <strong>de</strong>n Motor- und Schleppkahn-<br />
Verkehr auf Elbe, Saale und O<strong>de</strong>r sowie <strong>de</strong>n märkischen und ostund<br />
west<strong>de</strong>utschen Binnenschiffahrts-Kanälen wur<strong>de</strong>n 1924 die<br />
Anlagen in Hamburg, Breslau, Fürstenberg und Mag<strong>de</strong>burg ausgebaut<br />
und in Breslau <strong>de</strong>r Hafen Pöpelwitz ganz neu gebaut.<br />
1926 Sitzverlegung nach Hamburg. Ab 1929 auch Bewirtschaftung<br />
<strong>de</strong>s Hafens Halle-Trotha. und Gründung <strong>de</strong>r Zwnl. Halle.<br />
1930 Beteiligung bei <strong>de</strong>r Oppelner Hafen AG und Errichtung einer<br />
Zwnl. 1938 im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Bau <strong>de</strong>s Mittellandkan<strong>als</strong><br />
Gründung <strong>de</strong>r Zwnl. Braunschweig, Hannover und Köln,<br />
außer<strong>de</strong>m Pachtung <strong>de</strong>r Umschlagsanlagen <strong>de</strong>r Stadt Fallersleben<br />
am Mittellandkanal. 1939 Erwerb <strong>de</strong>r Em<strong>de</strong>r Verkehrsgesellschaft<br />
AG. 1940 Eröffnung <strong>de</strong>r Zwnl. Gleiwitz und Posen. 1941<br />
Übergang <strong>de</strong>r Aktienmehrheit von <strong>de</strong>r HAPAG auf das Reich. Im<br />
und nach <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg gingen über 75 % <strong>de</strong>s Fahrzeugbestan<strong>de</strong>s<br />
von früher über 600 Einheiten verloren. Ab 1948 Sperre<br />
im Interzonenverkehr, die Aktivitäten konzentrierten sich dann auf<br />
Hamburg, Fallersleben, Hannover und Braunschweig. Großaktionär<br />
<strong>de</strong>r immer noch in Hamburg und Berlin börsennotierten Ges.<br />
war die AG für Binnenschiffahrt (gegrün<strong>de</strong>t 1941 <strong>als</strong> Reichswerke<br />
AG für Binnenschiffahrt “Hermann Göring”), die das Aktienpaket<br />
später an die Westfälische Transport-AG in Dortmund (heute<br />
Rhenus-WTAG) verkaufte. 1971 auf die WTAG verschmolzen.<br />
Los 999 Schätzwert 15-30 €<br />
Schei<strong>de</strong>man<strong>de</strong>l-Motard-Werke AG<br />
Berlin, Aktie 100 RM April 1941 (Auflage<br />
10800, R 2, kpl. Aktienneudruck wegen<br />
Fusion, wenige Monate später auf 6000<br />
reduziert) EF<br />
Unternehmer aus Landshut (Bayern) und Frankfurt (Main) brachten<br />
bei <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>r “AG für chemische Produkte vorm<strong>als</strong><br />
H. Schei<strong>de</strong>man<strong>de</strong>l” mit Sitz in Landshut drei süd<strong>de</strong>utsche Fabriken<br />
ein, von <strong>de</strong>nen die Schei<strong>de</strong>lmann’sche Kunstdünger- und<br />
chem. Produktenfabrik in Landshut die be<strong>de</strong>utendste war. Hergestellt<br />
wur<strong>de</strong>n vor allem tierische Leime, Futter- und Düngemittel.<br />
Nach Erwerb weiterer Fabriken in Nord<strong>de</strong>utschland 1904<br />
Sitzverlegung nach Berlin. 1937 Verschmelzung zur Schei<strong>de</strong>man<strong>de</strong>l-Motard-Werke<br />
AG. Nach 1945 verblieben die Werke Lüneburg,<br />
Min<strong>de</strong>n und Wiesba<strong>de</strong>n (Leimsektor) sowie Berlin,<br />
Mannheim, Neuss und Offenbach (Fettsektor). 1970 Umfirmierung<br />
in Schei<strong>de</strong>man<strong>de</strong>l AG, 1980 Sitzverlegung nach Wiesba<strong>de</strong>n<br />
und Beherrschungsvertrag mit <strong>de</strong>r Deutsche Gelatine-Fabriken<br />
Stoess & Co.; 1987 Sitzverlegung nach Eberbach/Ba<strong>de</strong>n, 1999<br />
komplett in die Stoess-Gruppe eingeglie<strong>de</strong>rt.<br />
Los 1000 Schätzwert 225-375 €<br />
Schieferbau-AG “Nuttlar”<br />
Nuttlar a.d. Ruhr, Namens-Actie 200<br />
Thaler 30.9.1875 (R 9) EF-<br />
Schöne Zierumrandung mit Rocailles, Originalunterschriften.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1857 <strong>als</strong> Geßner & Co. KGaA, 1867 umbenannt in<br />
“Schieferbau-AG Nuttlar”. Ab 1885 Verlagerung <strong>de</strong>r Schiefergewinnung<br />
im Tagebau zum bergmännischen Tiefbau. 1912 Erwerb<br />
<strong>de</strong>r Schiefergrube “Silbacher Bruch” (1940 stillgelegt),<br />
weiter in Betrieb genommen 1919 die Grube “Christine” in Willingen<br />
und 1942 die Grube “Eva” bei Bestwig. Seit 1962 zusätzlich<br />
Betonstein-Fertigung, nach wie vor in Betrieb waren die<br />
Schiefergruben “Ostwig” bei Nuttlar und “Christine” in Willingen.<br />
1971 Umwandlung in die “Schieferbau Schmelzer & Co. KG”.<br />
Los 1001 Schätzwert 50-100 €<br />
Schieferwerke Ausdauer AG<br />
Probstzella, Aktie 1.000 RM April 1929<br />
(Auflage 320, R 6) EF<br />
Gründung 1911 in Saalfeld (Saale) zur Übernahme <strong>de</strong>r vom<br />
Bankier Carl Schmidt in Saalfeld betriebenen Schieferwerke,<br />
1920 Sitzverlegung nach Probstzella. Die Gesellschaft besaß<br />
89 Schieferkonzessionen. 1926 wur<strong>de</strong> sie durch Erwerb von<br />
20 sehr wertvollen Schieferberechtigungen von <strong>de</strong>r Thüringi-<br />
Los 1002 Schätzwert 15-30 €<br />
Schiess AG<br />
Düsseldorf, Aktie 1.000 RM Febr. 1942<br />
(Auflage 2000, R 2) EF<br />
<strong>Der</strong> Mag<strong>de</strong>burger Ernst Schiess (1840-1915) machte eine<br />
Karriere, wie sie nur in <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>rzeit möglich war: Nach Besuch<br />
<strong>de</strong>r Technischen Hochschulen in Hannover, Karlsruhe und<br />
Zürich durchlief er Wan<strong>de</strong>rjahre in Deutschland, Belgien und<br />
England. Als Lehrling in Manchester erkannte er, daß die Werkzeugmaschine<br />
<strong>als</strong> “Mutter aller Maschinen” eine Schlüsselposition<br />
bei <strong>de</strong>r Industrialisierung einnehmen wird - dafür wollte<br />
er eine Fabrik bauen. <strong>Der</strong> Schwerindustrielle Ernst Poensgen<br />
erkannte das Talent von Schiess und überzeugte ihn davon,<br />
sich in Düsseldorf anzusie<strong>de</strong>ln. So entstand 1866 mit <strong>de</strong>r<br />
“Ernst Schiess Werkzeugmaschinenfabrik und Eisengießerei”<br />
die älteste Werkzeugmaschinenfabrik Deutschlands. 1891 betrieb<br />
Schiess die Gründung <strong>de</strong>r “Vereinigung <strong>de</strong>utscher Werkzeugmaschinenfabriken”<br />
VDM, <strong>de</strong>ren Gründungsvorsitzen<strong>de</strong>r<br />
er wur<strong>de</strong>. 1906 wan<strong>de</strong>lte Schiess sein Unternehmen in eine AG<br />
um, Mitbegrün<strong>de</strong>r war sein Schwiegersohn, <strong>de</strong>r Essener Bankier<br />
Aug. von Waldthausen. 1925 Fusion mit <strong>de</strong>r vormaligen<br />
Defrieswerke AG in Düsseldorf-Heerdt zur Schiess-Defries AG<br />
(ab 1939 wie<strong>de</strong>r Schiess AG). Von 1945-48 Demontage aller<br />
fünf Werke. <strong>Der</strong> Wie<strong>de</strong>raufbau erfolgte auf einem wesentlich<br />
größeren Gelän<strong>de</strong> im Stadtteil Lörick. In <strong>de</strong>n 1950er Jahren<br />
Gründung von Zweigwerken in New York und Pittsburgh sowie<br />
in Stamford (GB). 1993 vom Bremer Vulkan übernommen und<br />
in Dörries Scharmann AG umfirmiert, 1996 dann mit <strong>de</strong>m Bremer<br />
Vulkan untergegangen. Als Nachfolgegesellschaft wur<strong>de</strong><br />
mit rd. 700 Mitarbeitern in Mönchengladbach die Dörries<br />
Scharmann Technologie GmbH gegrün<strong>de</strong>t.<br />
Los 1003 Schätzwert 50-100 €<br />
Schiffbau-Gesellschaft Unterweser AG<br />
Wesermün<strong>de</strong>-Lehe, Aktie 1.000 RM Sept.<br />
1942 (Auflage 300, R 6) EF<br />
Gründung 1903, AG seit 1921. Dam<strong>als</strong> eine <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten<br />
Werften Nord<strong>de</strong>utschlands, insbeson<strong>de</strong>re <strong>als</strong> Fischdampferwerft.<br />
Notierte im Freiverkehr Bremen und Hamburg. 1972 Fusion<br />
mit <strong>de</strong>r F. Schichau GmbH, 1984/85 in <strong>de</strong>n Vulkan-Verbund<br />
eingeglie<strong>de</strong>rt.<br />
Los 1004 Schätzwert 20-40 €<br />
Schimmel & Co. AG<br />
Miltitz b. Leipzig, Aktie 1.000 RM<br />
11.7.1927 (Auflage 5600, R 2) EF<br />
Mit Abb. eines großen Firmensignets (u.a. Löwen<br />
mit Krone). G&D-Druck.<br />
Gründung bereits 1832. AG seit 1927. Herstellung von ätherischen<br />
Ölen, Riechstoffen, chem. u. pharmazeut. Produkten, Extrakten,<br />
Essenzen und Farben. 1929 Kauf <strong>de</strong>r Fa. Anton Deppe<br />
Söhne in Hamburg. 1939 Erwerb <strong>de</strong>r Anlagen <strong>de</strong>r Dekfa-Kulör-<br />
Fabrik in Fre<strong>de</strong>rsdorf bei Berlin. In <strong>de</strong>r DDR Teil eines Kombi-<br />
Los 1005 Schätzwert 30-80 €<br />
Schleifmittel AG vorm<strong>als</strong> Pike & Escher<br />
Sonneberg i. Thür., Aktie 300 RM Jan.<br />
1934 (Auflage weniger <strong>als</strong> 204, R 6) EF<br />
Gründung 1923 in Hamburg zur Weiterführung <strong>de</strong>r Geschäfte<br />
von Bösenberg, Trinks & Co. / Pike & Escher GmbH. Herstellung<br />
und Vertrieb von Schleifmitteln und Schleifmaterialien. 1933<br />
Vergleichsverfahren. 1934 Sitzverlegung nach Sonneberg<br />
(Thür.), in Hamburg blieb eine Zweignie<strong>de</strong>rlassung bestehen.<br />
1963 wird die ehemalige Schleifmittel AG am Langen Weg in<br />
Sonneberg <strong>de</strong>m VEB Vereinigte Porzellanwerke angeglie<strong>de</strong>rt<br />
und kurze Zeit später an Ultramöbel abgegeben.<br />
Los 1006 Schätzwert 50-100 €<br />
Schlesische Dach-, Falz-Ziegelund<br />
Chamotten-Fabrik AG<br />
Görlitz, Aktie 1.000 Mark 1.1.1900.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 750, R 6) EF-VF<br />
Großformat. Vignetten mit Dachziegeln in <strong>de</strong>r Umrandung.<br />
1918 Umfirmierung in “Ko<strong>de</strong>rsdorfer Werke AG”. Die noch heute<br />
bestehen<strong>de</strong> Ziegelei lieferte u.a. die einzigartig gefärbten<br />
Ziegelsteine für das <strong>de</strong>swegen so genannte “Rote Rathaus” in<br />
Berlin (<strong>de</strong>r Name bezog sich schon immer auf die Ziegel, nicht<br />
auf die Politik).<br />
Los 1007 Schätzwert 20-50 €<br />
Schlesische Dampfer-Compagnie -<br />
Berliner Lloyd AG<br />
Hamburg, Aktie 300 RM 13.10.1928<br />
(Auflage 4000, R 2) EF<br />
Am 19.8.1932 herabgesetzt auf 100 RM.<br />
Gründung 1887 unter Übernahme <strong>de</strong>r Chr. Priefert’schen Ree<strong>de</strong>rei<br />
in Breslau <strong>als</strong> AG Schlesische Dampfer-Compagnie. Übernommen<br />
wur<strong>de</strong>n ferner 1899 die Ree<strong>de</strong>rei M. J. Caro & Sohn mit<br />
Packhof- und Bollwerkanlagen, 1900 die Ree<strong>de</strong>rei Vereinigter<br />
Schiffer, 1906 die Breslauer Schiffahrts-AG und 1914 die Frankfurter<br />
Gütereisenbahn-Gesellschaft (sämtlich in Breslau). 1917<br />
Los 1008 Schätzwert 50-100 €<br />
Schlesische Elektricitäts- und Gas-AG<br />
Breslau, Actie Lit. A 1.200 Mark<br />
31.5.1902 (Auflage 875, zuletzt nur noch<br />
431 Stück, R 5) VF.<br />
Gründung 1872 <strong>als</strong> Schlesische Gas-AG, 1898 umfirmiert wie<br />
oben. Stromlieferant für die oberschlesischen Berg- und Hüttenwerke<br />
und Bahnhöfe sowie die Städte und Kreise Beuthen,<br />
Hin<strong>de</strong>nburg, Gleiwitz und Schönwald. Bis 1922 versorgte die<br />
Ges. aus ihren bei<strong>de</strong>n Kraftwerken Chorzow und Zaborze das<br />
gesamte Industriegebiet Oberschlesiens im Dreieck Beuthen-<br />
Gleiwitz-Myslowitz. Nach <strong>de</strong>m 1. Weltkrieg kamen Teile Oberschlesiens<br />
zu Polen, weshalb die Anlagen im nun polnischen<br />
Teil <strong>de</strong>s Versorgungsgebietes (die für ca. 70 % <strong>de</strong>s Stromabsatzes<br />
stan<strong>de</strong>n) 1922 auf die “Oberschlesische Kraftwerke<br />
Sp.A.” in Kattowitz übertragen wur<strong>de</strong>n (die eine 100 %ige<br />
Tochter blieb), gleichzeitig Sitzverlegung nach Gleiwitz. Börsennotiert<br />
in Berlin und Breslau, Großaktionäre waren zuletzt mit je<br />
25 % die A.E.G. und die Bergwerksverwaltung Oberschlesien<br />
GmbH <strong>de</strong>r Reichswerke Hermann Göring. 1964 verlagert nach<br />
Berlin (West) und in Liquidation gegangen, 1968 nach Abwikklung<br />
gelöscht.<br />
Los 1009 Schätzwert 100-150 €<br />
Schlesische Elektricitäts- und Gas-AG<br />
Breslau, Aktie Lit. B 1.200 Mark Febr.<br />
1922 (Auflage 14000, davon <strong>de</strong>r ganz überwiegen<strong>de</strong><br />
Teil En<strong>de</strong> 1942 in Sammelurkun<strong>de</strong>n<br />
zusammengefaßt, R 8) VF.<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Nr. 1010<br />
92
Los 1010 Schätzwert 75-150 €<br />
Schlesische Elektrizitäts- und Gas-AG<br />
Gleiwitz, Sammelaktie 100 x 1.000 RM<br />
Dez. 1942 (Auflage 250, R 5) UNC<br />
Zuvor ganz unbekannt gewesen!<br />
wor<strong>de</strong>n war (Elberfel<strong>de</strong>r Papierfabrik AG, an <strong>de</strong>r eine 79 %ige<br />
Beteiligung verblieb). Die Papierfabrik in Zehlendorf wur<strong>de</strong> stillgelegt<br />
und an die Spinnstofffabrik Zehlendorf GmbH verpachtet.<br />
<strong>Der</strong>en Betrieb wur<strong>de</strong> 1937 dann selbst übernommen, <strong>de</strong>shalb<br />
erneut umfirmiert in Spinnstofffabrik Zehlendorf AG. Beschäftigt<br />
waren jetzt über 2.000 Mitarbeiter. 1945 <strong>de</strong>montiert.<br />
Ab 1950 PERLON-Produktion. 1960 Interessenvertrag mit <strong>de</strong>r<br />
Farbwerke Hoechst AG (in <strong>de</strong>n 1990er Jahren dann in die<br />
Hoechst AG eingeglie<strong>de</strong>rt). 1998 verkaufte die Hoechst AG ihre<br />
Polyesteraktivitäten incl. <strong>de</strong>s Zehlendorfer Werkes an die indonesische<br />
Multikarsa-Gruppe.<br />
Los 1011 Schätzwert 75-125 €<br />
Schloßfabrik-AG vorm. Wilh. Schulte<br />
Schlagbaum bei Velbert, Aktie 1.000 RM<br />
Mai 1932 (Auflage 1100, R 6) EF<br />
Gründung 1897 <strong>als</strong> Schloßfabrik-AG vorm. Wilh. Schulte, ab<br />
1938 Schloßfabrik Schulte-Schlagbaum AG. Herstellung von<br />
Tür-, Möbel- und Sicherheitsschlössern. Heute Schulte-<br />
Schlagbaum AG, Velbert (SAG).<br />
Los 1012 Schätzwert 75-100 €<br />
Schmirgelwerke AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark Okt. 1922<br />
(Auflage 6000, R 9) VF-<br />
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz. Fleckig.<br />
Gründung 1920, während <strong>de</strong>r Inflationszeit kamen gleich 5 Kapitalerhöhungen!<br />
Das Schleifmittelwerk in <strong>de</strong>r Sedanstraße in<br />
Potsdam wur<strong>de</strong> 1925 wie<strong>de</strong>r stillgelegt. 1931 im Han<strong>de</strong>lsregister<br />
von Amts wegen gelöscht.<br />
Los 1013 Schätzwert 150-250 €<br />
Schnellpressenfabrik AG<br />
Hei<strong>de</strong>lberg, Aktie 100 RM Jan. 1925<br />
(Auflage 11200, R 8) EF+<br />
Gründung 1850, AG seit 1899. Zunächst Produktion vollautomatischer<br />
Buchdruckmaschinen, von <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r berühmte<br />
“Hei<strong>de</strong>lberger Tiegel” Weltgeltung erlangte. Viele dieser Maschinen<br />
sind, vor allem in Schwellen- und Entwicklungslän<strong>de</strong>rn,<br />
bis heute unermüdlich im Einsatz. 1929 Übernahme <strong>de</strong>r<br />
Vereinigten Fabriken C. Maquet AG in Hei<strong>de</strong>lberg sowie <strong>de</strong>r<br />
Mag Maschinenfabrik AG in Geislingen. 1967 Umfirmierung in<br />
Hei<strong>de</strong>lberger Druckmaschinen AG. Jahrzehntelang war das<br />
RWE (früher über die Zwischenholding Lahmeyer) Großaktionär<br />
und konnte beim “weißen Raben” <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Maschinenbaus<br />
lange Zeit fürstliche Erträge realisieren. Heutzutage immer<br />
noch Weltmarktführer bei Bogendruckmaschinen, aber <strong>de</strong>r<br />
Lack ist etwas angekratzt: Auf <strong>de</strong>m Höhepunkt <strong>de</strong>r Wirtschaftskrise<br />
2008/09 musste Hei<strong>de</strong>ldruck zur Sicherung <strong>de</strong>s<br />
Überlebens Staatshilfe beantragen.<br />
Stadtzentrums produzierte hauptsächlich Strickgarne, während<br />
das zweite Werk in Stabelwitz bei Breslau einer Feingarnspinnerei<br />
mo<strong>de</strong>rner Art war. 1925 rechtliche Verselbständigung <strong>de</strong>s<br />
Stabelwitzer Werkes und Verkauf mit Rückpachtung an die Herren<br />
W. und F. Schoeller in Zürich, Umfirmierung <strong>de</strong>r AG in<br />
“Schoeller’sche Kammgarnspinnerei Eitorf AG” und Rückverlegung<br />
<strong>de</strong>s Sitzes nach Eitorf (Sieg). 1945 wur<strong>de</strong>n die Werke in<br />
Eitorf und Breslau durch Kriegseinwirkung völlig zerstört. <strong>Der</strong><br />
schlesische Betrieb ging in Folge <strong>de</strong>s Krieges verloren, das Eitorfer<br />
Werke wur<strong>de</strong> 1946-50 wie<strong>de</strong>r aufgebaut. 1971 Übernahme<br />
<strong>de</strong>r Marke “Esslinger Wolle” von <strong>de</strong>r Kammgarnspinnerei<br />
Merkel & Kienlin GmbH in Esslingen a.N. 1979 Umfirmierung<br />
in Schoeller Eitorf AG. Früher Börsennotiz in Freiverkehr<br />
Düsseldorf, gehört heute zur Albers-Gruppe in Zürich. Einer <strong>de</strong>r<br />
allerletzten in Deutschland noch immer produzieren<strong>de</strong>n Textilbetriebe!<br />
Los 1015 Schätzwert 400-500 €<br />
Schöneberg-Frie<strong>de</strong>nauer<br />
Terrain-Gesellschaft<br />
Berlin, Actie 1.000 Mark 26.4.1889.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2000, durch Zuzahlung<br />
1917 in VZ-Aktie umgewan<strong>de</strong>lt VF+<br />
Zunächst Erwerb und Parzellierung größerer Grundstücke in<br />
Schöneberg sowie am Rastatterplatz und an <strong>de</strong>r Grunewaldstraße<br />
in Steglitz. Zur besseren Erschließung <strong>de</strong>r Terrains beteiligte<br />
sich die Ges. auch an <strong>de</strong>r Finanzierung <strong>de</strong>r Schnellbahn<br />
Dahlem-Rastatterplatz-Berlin. 1910 noch Erwerb eines Grundstücks<br />
in Groß-Lichterfel<strong>de</strong> am Bahnhof Botanischer Garten<br />
vom Prinzen zu Stolberg-Wernigero<strong>de</strong>. Sehr ertragreiche, in<br />
Berlin börsennotierte Gesellschaft. Ab 1927 in Liquidation, die<br />
sich bis in die 1930er Jahre hinzog.<br />
Los 1016 Schätzwert 25-50 €<br />
Schönower Immobilien-AG<br />
Berlin, VZ-Aktie 1.000 RM 22.10.1930<br />
(Auflage 500, R 5). 1937 umgewan<strong>de</strong>lt in<br />
Stammaktie, zugleich auf neuen Namen<br />
“Spinnstofffabrik Zehlendorf AG”<br />
umgestempelt UNC-.<br />
Diese AG hat eine beson<strong>de</strong>rs wechselvolle und schillern<strong>de</strong> Geschichte:<br />
Gründung 1886 <strong>als</strong> Fockendorfer Papierfabrik AG<br />
vorm<strong>als</strong> Drache & Co. in Altenburg (Thüringen). 1899 Sitzverlegung<br />
nach Elberfeld und Umbenennung in Elberfel<strong>de</strong>r Papierfabrik<br />
AG. 1904 erwarb die Ges. in Berlin-Zehlendorf am<br />
Teltowkanal ein Grundstück mit 400 m Kanalfront und errichtete<br />
dort eine weitere Papierfabrik. 1930 umfirmiert wie oben,<br />
nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Elberfel<strong>de</strong>r Betrieb in eine neue AG ausgegrün<strong>de</strong>t<br />
Los 1017 Schätzwert 60-120 €<br />
Schornsteinaufsatz- und<br />
Blechwaren-Fabrik J. A. John AG<br />
Ilversgehofen bei Erfurt, Aktie 1.000 Mark<br />
1.1.1902. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 400, R 4)<br />
EF-VF<br />
Die schon länger bestehen<strong>de</strong> Maschinen- und Blechwarenfabrik<br />
J. A. John wur<strong>de</strong> 1902 in die “Schornsteinaufsatz- und<br />
Blechwaren-Fabrik J. A. John AG” umgewan<strong>de</strong>lt, seit 1911 nur<br />
noch kurz <strong>als</strong> J. A. John AG firmierend. Grundlage <strong>de</strong>s Unternehmens<br />
waren die Schornsteinaufsätze <strong>de</strong>s genialen Ingenieurs<br />
John, bei <strong>de</strong>nen sich die Auslaßöffnung durch <strong>de</strong>n Wind automatisch<br />
in die windabgewandte Richtung dreht, es kann <strong>als</strong>o<br />
niem<strong>als</strong> in <strong>de</strong>n Schornstein regnen. Sie sind noch heute in aller<br />
Welt zu fin<strong>de</strong>n (nur in Deutschland nicht, da sind sie feuerpolizeilich<br />
verboten, weil sie ja evtl. einrosten können und sich<br />
dann nicht mehr drehen). Auch die Abteilung für Wäscherei-<br />
Maschinen, Heizungs- und Lüftungs- sowie sonstige gesundheitstechnische<br />
Anlagen hat einen Höhepunkt zu bieten: John<br />
war <strong>de</strong>r Erfin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Trommelwaschmaschine! Eine weitere<br />
Spezialität waren Anlagen und Apparate für Kellereien. Zuletzt<br />
in Berlin (zuvor auch Dres<strong>de</strong>n) börsennotiert, nach 1945 enteignet<br />
und <strong>als</strong> VEB weitergeführt, später einer <strong>de</strong>r größten Maschinenbaubetriebe<br />
<strong>de</strong>r DDR.<br />
Los 1018 Schätzwert 20-40 €<br />
J. A. John AG<br />
Erfurt-Ilversgehofen, Aktie 3.000 Mark<br />
6.3.1923 (Auflage 2000, R 2) EF<br />
Dekorativ, schöne Umrahmung im Historismus-<br />
Stil.<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Los 1019 Schätzwert 25-50 €<br />
Schramm Lack- u. Farbenfabriken AG<br />
Offenbach, Aktie 100 RM 5.4.1929<br />
(Auflage 10800, R 2) EF<br />
Gründung 1902 durch Zusammenschluß <strong>de</strong>r Offenbacher Firmen<br />
“Chemische Fabriken in Farben und Firnissen Christoph<br />
Schramm” (gegr. 1810) und “Schramm & Hörner GmbH” (gegr.<br />
1863), Werk Mühlheimer Str. 164 (zuletzt Kettelerstr. 100). Herstellung<br />
von Lacken, Farben, Druckerschwärzen, Ölen und Chemikalien.<br />
1922/23 Verschmelzung mit <strong>de</strong>n “Lackfabriken und<br />
Rivalinwerken” in Friedberg, 1924 Umfirmierung in Schramm &<br />
Megerle Lack- und Farbenfabriken AG, weiter umbenannt 1926<br />
in Schramm Lack- und Farbenfabriken AG, 1977 in Schramm<br />
AG. 1978 Erwerb aller Anteile <strong>de</strong>r Reichhold Chemie GmbH<br />
(Tochter einer gleichnamigen Schweizer AG, die nunmehr die<br />
Schramm-Aktienmehrheit besaß) und zugleich Umfirmierung in<br />
Reichhold Chemie AG. Werke nunmehr in Offenbach, Ritterhu<strong>de</strong>,<br />
Wiesba<strong>de</strong>n und Mannheim. 1982 Liquidationsvergleich. Das<br />
Hauptwerk Offenbach wur<strong>de</strong> an die Weilburger Lackfabrik verkauft.<br />
1984 Reaktivierung <strong>de</strong>s AG-Mantels und Umbenennung in<br />
Beta Systems Computer AG, Sitzverlegung 1989 nach Frankfurt<br />
und 1992 nach Kriftel. 1994 dann endgültig pleite gegangen.<br />
Los 1020 Schätzwert 75-125 €<br />
Schraplauer Kalkwerke AG<br />
Schraplau (Mansfel<strong>de</strong>r Seekreis), Aktie<br />
100 RM 1.3.1940 (Auflage 232, R 8) EF<br />
Schon seit <strong>de</strong>m 17. Jh. war <strong>de</strong>r leicht zu bearbeiten<strong>de</strong> Schraplauer<br />
Muschelkalkstein im Land weit berühmt. Zu Beginn <strong>de</strong>s<br />
20. Jh. existierten in Schraplau ca. 10 Kalkwerke mit 35 Brennöfen.<br />
1909 grün<strong>de</strong>te man auf <strong>de</strong>m Standort <strong>de</strong>s Kalkwerkes<br />
Stecher, wo beson<strong>de</strong>rs viel Kalkstein anstand, unter reger Beteiligung<br />
<strong>de</strong>r örtlichen Bevölkerung die Schraplauer Kalkwerke<br />
AG, bis 1912 mit <strong>de</strong>m juristischen Firmensitz in Halle (Saale),<br />
danach in Schraplau. Bis 1933 in Halle a.S. börsennotiert. In<br />
<strong>de</strong>m Stollensystem <strong>de</strong>r Kalkwerke (Deckname Apatit und<br />
Frosch) wur<strong>de</strong>n im 2. Weltkrieg Flugzeugteile für die Junkers-<br />
Werke produziert (für JU 188 und FW 190). 1945 konfiszierte<br />
die Sowjetische Militäradministration (SMAD) <strong>de</strong>n Betrieb,<br />
1946 wur<strong>de</strong> er <strong>de</strong>r AG zurückgegeben, 1950 <strong>als</strong> VEB Kalkwerk<br />
Schraplau in Volkseigentum überführt. Ab 1974 mit zuletzt 230<br />
Beschäftigten Betriebsteil IV <strong>de</strong>s VEB Harzer Kalk- und Zementwerke.<br />
Diese wur<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> <strong>als</strong> Harzkalk GmbH<br />
reprivatisiert und 1991 von <strong>de</strong>n dam<strong>als</strong> zum Salzgitter-Konzern<br />
(heute zum Haniel-Konzern) gehören<strong>de</strong>n Fels-Werken in Goslar<br />
erworben. Seit Stilllegung <strong>de</strong>r eigenen Brennöfen 1982 bekommt<br />
das Werk, bis heute, gebrannten Kalk aus Rübeland geliefert,<br />
in 5 Güterzügen pro Woche auf <strong>de</strong>r ansonsten stillgelegten<br />
Bahnstrecke Röblingen-Schraplau. Daraus wer<strong>de</strong>n mit<br />
noch 35 Mitarbeitern pro Jahr zunächst 200.000 t Weißfeinkalk<br />
zur Abgasreinigung in Kraftwerken produziert, nach Einsatz<br />
in <strong>de</strong>n Rauchgasreinigungsanlagen geht das Material<br />
nach Schraplau zurück und wird dann zu Stuck-Gips weiterverarbeitet.<br />
Los 1021 Schätzwert 50-80 €<br />
Schraubenfabrik AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark 10.10.1923<br />
(R 10) VF<br />
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Los 1014 Schätzwert 50-180 €<br />
Schoeller’sche und Eitorfer<br />
Kammgarnspinnerei AG<br />
Breslau, Aktie 1.000 Mark 1.5.1908 (Auflage<br />
6100, R 3, kpl. Aktienneudruck) EF<br />
Bei <strong>de</strong>r Gründung 1901 <strong>als</strong> “Kammgarnspinnerei und Weberei<br />
Eitorf AG” wur<strong>de</strong> das Werk <strong>de</strong>r in Konkurs gegangenen Kammgarnspinnerei<br />
Eitorf Karl Schäfer & Cie. übernommen, das nach<br />
seiner Errichtung 1888 durch <strong>de</strong>n sächsischen Textilindustriellen<br />
Karl Schäfer schon 1895 durch einen Großbrand weitgehend<br />
zerstört wur<strong>de</strong> (ähnlich schlimme Scha<strong>de</strong>nfeuer suchten<br />
<strong>de</strong>n Eitorfer Betrieb noch zwei weitere Male 1922 und 1928<br />
heim). 1908 Fusion mit <strong>de</strong>r Schoeller’schen Kammgarn-Spinnerei<br />
in Breslau, Sitzverlegung nach Breslau und Umfirmierung<br />
wie oben. <strong>Der</strong> Breslauer Betrieb war schon 1842 von <strong>de</strong>r<br />
Preussischen Seehandlung mit 3000 Spin<strong>de</strong>ln gegrün<strong>de</strong>t und<br />
1849 an <strong>de</strong>n Geh. Kommerzienrat Leopold Schoeller aus Düren<br />
verkauft wor<strong>de</strong>n. Die ältere Spinnerei mit Kämmerei und<br />
Färberei auf wertvollen Grundstücken an <strong>de</strong>r O<strong>de</strong>r unweit <strong>de</strong>s<br />
Nr. 1015 Nr. 1027<br />
93
Gründung 1923. <strong>Der</strong> Fabrikationsbetrieb lag in Jöhrstadt im<br />
sächsischen Erzgebirge. Produziert wur<strong>de</strong>n Schrauben, Muttern,<br />
Fassonteile usw. für Industrie und Landwirtschaft.<br />
<strong>de</strong>rbemittelte Einzelpersonen und Familien zu billigen Preisen.<br />
Für <strong>de</strong>n umfangreichen Eigenbedarf an Baumaterialien grün<strong>de</strong>te<br />
die Ges. 1921 die Dampfziegelei Neukirch GmbH, die<br />
Holzwerke Breslau GmbH und die AG für Lacke und Farbwaren<br />
“Alfa”. 10 Jahre nach <strong>de</strong>r Gründung betrug <strong>de</strong>r Bestand bereits<br />
rd. 3.500 Wohnungen und 46 Lä<strong>de</strong>n und Werkstätten, vorwiegend<br />
im Stadtteil Pöpelwitz. Bis 1942 war er auf rd. 10.000<br />
Wohnungen und 239 gewerbliche Räume angewachsen. Zum<br />
1.4.1944 übernahm die Ges. zu<strong>de</strong>m die Verwaltung <strong>de</strong>s gesamten<br />
<strong>de</strong>r Hauptstadt Breslau unmittelbar gehören<strong>de</strong>n Wohnhausbesitzes<br />
(rd. 3.200 Wohnungen) und <strong>de</strong>n gesamten Besitz<br />
<strong>de</strong>r Grundstücksverwaltung GmbH mit ca. 800 Wohnungen<br />
und gewerblichen Räumen. Damit bewirtschaftete die Siedlungsgesellschaft<br />
Breslau, die zuletzt zu über 96 % <strong>de</strong>r Stadt<br />
Breslau gehörte, mit rd. 140 Mitarbeitern fast 10 % <strong>de</strong>s gesamten<br />
Wohnungsbestan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r ehemaligen Hauptstadt von<br />
Schlesien, die im 19. Jh. nach Berlin und Hamburg zeitweise<br />
die drittgrößte Stadt in Deutschland gewesen war.<br />
wie oben. Herstellung von Stahlkonstruktionen für Hoch- und<br />
Brückenbauten, Verzinkung und Verbleiung von Blechen, Fabrikation<br />
schwerer und leichter Blechkonstruktionen wie Rohrleitungen,<br />
Bunker, Boiler, Druckkessel, Wellblechbauten und Wellblechgaragen<br />
sowie “Original Siegener” Pfannenblechen für<br />
Bedachungszwecke. 1969 umbenannt in “Siegener AG Geisweid”.<br />
In vier Werken in Geisweid, Siegen, Ferndorf und Kettwig/Ruhr<br />
waren über 1.500 Mitarbeiter beschäftigt. Stets zu<br />
99 % eine reine Familien-AG, 1972/73 letztm<strong>als</strong> im AG-Handbuch<br />
aufgeführt.<br />
Los 1022 Schätzwert 75-100 €<br />
Schreberverein<br />
<strong>de</strong>r Ostvorstadt Leipzig C1 e.V.<br />
Leipzig, Namens-Anteilschein B 200 RM<br />
23.5.1934 (R 8) EF<br />
Datum maschinenschriftlich, mit Originalunterschriften.<br />
1864 grün<strong>de</strong>te <strong>de</strong>r Leipziger Schuldirektor Ernst Innozenz<br />
Hauschild <strong>de</strong>n ersten Schreberverein, in<strong>de</strong>m Land für die<br />
sportliche Betätigung <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r gepachtet wur<strong>de</strong>. <strong>Der</strong> zweite<br />
Verein, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Namen Schrebers trug, war <strong>de</strong>r 1870 gegrün<strong>de</strong>te<br />
“Schreberverein <strong>de</strong>r Ostvorstadt”, 1892 neugegrün<strong>de</strong>t.<br />
<strong>Der</strong> Verein mit Sitz in <strong>de</strong>r Holsteinstraße existiert heute noch.<br />
Los 1023 Schätzwert 15-30 €<br />
Schriftgiesserei D. Stempel AG<br />
Frankfurt a.M., Aktie 600 RM Juli 1929<br />
(Auflage 5000, R 2) EF<br />
Gründung 1895, AG seit 1905 <strong>als</strong> Schriftgiesserei D. Stempel<br />
AG. Herstellung von Schriften, Füllmaterial und Messinglinien<br />
für Buchdruckzwecke. 1943 Umfirmierung in D. Stempel AG.<br />
Ein noch lange nach <strong>de</strong>m Krieg erfolgreiches Unternehmen,<br />
doch am En<strong>de</strong> führte das Aussterben <strong>de</strong>r Buchdrucktechnik<br />
doch zum Konkurs.<br />
Los 1024 Schätzwert 125-200 €<br />
Schuhfabrik Manz AG<br />
Bamberg, Aktie 300 RM 28.6.1929<br />
(Auflage 1280, R 8) EF<br />
Das Stammhaus wur<strong>de</strong> 1872 <strong>als</strong> Schäftefabrik unter <strong>de</strong>r Firma S.<br />
Müller, Bamberg gegrün<strong>de</strong>t. 1887 erwarben Heinrich und Franz<br />
Josef Manz die Firma. 1894 Gründung <strong>de</strong>r mechanischen Schuhfabrik<br />
Manz & Co. 1898 Zusammenlegung <strong>de</strong>r Schäftefabrik und<br />
<strong>de</strong>r mechanischen Schuhfabrik Manz & Co. zur Mechanische<br />
Schuh- und Schäftefabrik Manz AG. 1925 umfirmiert wie oben.<br />
Die Aktien lagen mehrheitlich in Familienbesitz, in <strong>de</strong>n 1960er<br />
Jahren taucht aber auch die Deutsche Bank mit einer Schachtelbeteiligung<br />
auf. Erworben wur<strong>de</strong> 1974 die Schuhmarke Merce<strong>de</strong>s<br />
und 1989 die Fa. Fortuna-Schuhe in Höchstadt/Aisch. Mit rd. 500<br />
Beschäftigten wur<strong>de</strong>n nun über 400.000 Paar Schuhe im Jahr<br />
hergestellt. 1999 in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt, heute die Manz<br />
Fortuna GmbH mit Sitz in Forchheim.<br />
Los 1025 Schätzwert 200-250 €<br />
Sebnitzer Spar- und Bauverein eGmbH<br />
Sebnitz i. Sa., Anteilschein 200 RM<br />
20.3.1927 (R 10), ausgestellt auf Herrn<br />
Klempnermeister Karl Gustav Poser EF-<br />
Ungewöhnliche schwarz-rote Umrahmung, Originalunterschriften.<br />
Zuvor völlig unbekannt gewesen.<br />
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1901 nach <strong>de</strong>n Grundsätzen <strong>de</strong>s genossenschaftlichen<br />
Miteinan<strong>de</strong>rs: Selbsthilfe, Selbstbestimmung, Selbstverwaltung<br />
und Selbstverantwortung. Die Genossenschaft überdauerte<br />
die gesamte DDR-Zeit und besteht noch heute <strong>als</strong> Gemeinnützige<br />
Wohnungsgenossenschaft eG Sebnitz. Angeboten<br />
wer<strong>de</strong>n 1-Raum- bis 4-Raum-Wohnungen von 30 bis 100 qm<br />
in einem ruhigen Wohngebiet nahe beim Stadtzentrum, <strong>de</strong>m<br />
“Knöchel”, am Hainersdorfer Weg und <strong>de</strong>r Gotthelf-May-Straße.<br />
Los 1026 Schätzwert 30-60 €<br />
SECURITAS<br />
Bremer Allgemeine Versicherungs-AG<br />
Bremen, Namensaktie (Interims-Schein)<br />
1.000 RM 24.6.1929 (Auflage 3663, R 2) EF<br />
Gründung 1895 <strong>als</strong> Securitas Versicherungs-AG, 1920 umbenannt<br />
wie oben, 1931 Übernahme <strong>de</strong>r Roland Versicherungs-<br />
AG in Bremen unter Ausschluss <strong>de</strong>r Liquidation. 2003 verschmolzen<br />
auf die Basler Securitas Versicherungs-AG, Bad<br />
Homburg.<br />
Los 1027 Schätzwert 300-375 €<br />
Sektkellerei Wachenheim AG<br />
Wachenheim (Rheinpfalz), Aktie 300 RM<br />
Sept. 1928 (Auflage 1500, R 9) VF<br />
Zuvor vollkommen unbekannt gewesen, lediglich 6<br />
Stück wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />
Gründung 1888 in Wachenheim an <strong>de</strong>r Weinstrasse <strong>als</strong> Deutsche<br />
Schaumweinfabrik durch Übernahme <strong>de</strong>r Sektkellerei<br />
Gebr. Böhm. Umbenannt 1913 in Sektkellerei Wachenheim AG<br />
und 1939 in Sektkellerei Schloss Wachenheim AG. 1996 Vergleichsverfahren,<br />
anschließend Übernahme <strong>de</strong>r Aktienmehrheit<br />
durch die Günter Reh AG aus Trier (die seit <strong>de</strong>n 1970er Jahren<br />
unter <strong>de</strong>r Marke Faber Sekt Schaumwein erstm<strong>als</strong> für breite<br />
Konsumentenschichten erschwinglich gemacht hatte). Anschließend<br />
wur<strong>de</strong> Schloss Wachenheim Dachmarke <strong>de</strong>r ganzen<br />
Reh-Gruppe und ist mit einer Jahresproduktion von 220<br />
Mio. Flaschen Sekt und Schaumwein Weltmarktführer mit einem<br />
Weltmarktanteil von 10 %. In Deutschland steht die Gruppe<br />
mit <strong>de</strong>n Marken Faber, Schloss Wachenheim, Feist Belmont,<br />
Nymphenburg, Schweriner Burggarten und Kleine Reblaus an<br />
dritter Stelle hinter Rotkäppchen-Mumm und Henkell & Söhnlein.<br />
In Frankreich, Polen, Rumänien, <strong>de</strong>r Tschechei und <strong>de</strong>r<br />
Slowakei, wo jeweils eigene Produktionsstätten unterhalten<br />
wer<strong>de</strong>n, ist die bis heute börsennotierte Schloss Wachenheim<br />
AG sogar Marktführer im Schaumweinmarkt.<br />
Los 1028 Schätzwert 40-80 €<br />
Siedlungsgesellschaft Breslau AG<br />
Breslau, Namensaktie Lit. A 2.000 RM<br />
April 1940 (Auflage 227, R 5), ausgestellt<br />
auf die Stadtgemein<strong>de</strong> Breslau EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1919 unter Führung <strong>de</strong>r Stadt Breslau unter <strong>de</strong>m<br />
Eindruck <strong>de</strong>s Elends nach <strong>de</strong>m 1. Weltkrieg zwecks Schaffung<br />
gesun<strong>de</strong>r und zweckmäßig eingerichteter Wohnungen für min-<br />
Los 1029 Schätzwert 25-50 €<br />
Sieg-Rheinische Germania-Brauerei AG<br />
Hersel bei Bonn, Aktie 1.000 Mark<br />
10.4.1923 (Auflage 3000, R 3) EF<br />
Großformatig. Feine Zierumrandung.<br />
Gründung 1899 <strong>als</strong> Germania-Brauerei AG zur Fortführung <strong>de</strong>r<br />
“Frau Gerhard Schumacher Germaniabrauerei” in Hersel mit Filialbrauerei<br />
in Oberpleis, Kreis Sieg. 1922 Fusion mit <strong>de</strong>r Sieg-<br />
Rheinischen Brauerei GmbH in Wissen (Sieg) und Umfirmierung<br />
in “Sieg-Rheinische Germania-Brauerei” AG. 1923 Aufnahme<br />
<strong>de</strong>r Brauerei J. Breuer Söhne in Siegburg. Alle drei Braustätten<br />
in Hersel, Siegburg und Wissen wur<strong>de</strong>n weiterbetrieben, nur die<br />
1926 erworbene Kronenbrauerei Fusshöller & Co. in Eitorf (Sieg)<br />
wur<strong>de</strong> anschließend stillgelegt. Nach<strong>de</strong>m die Schlossbrauerei<br />
Neunkirchen GmbH vorm. Fr. Schmidt in Neunkirchen (Saar) die<br />
Aktienmehrheit erworben hatte, wur<strong>de</strong> 1970 die Zentralverwaltung<br />
dorthin verlegt. Erst 1990 in Liquidation gegangen.<br />
Los 1030 Schätzwert 25-50 €<br />
Siegen-Solinger<br />
Gussstahl-Aktien-Verein<br />
Solingen, Aktie 1.200 Mark Juni 1921<br />
(Auflage 6665, R 4) EF<br />
Gründung 1872. Gussstahlfabriken in Solingen-Wald sowie<br />
(wegen <strong>de</strong>r günstigeren Energiekosten durch die mittel<strong>de</strong>utsche<br />
Braunkohle) in Frankleben und Groß-Kayna bei Merseburg,<br />
wo ein neues Elektrostahlwerk errichtet wur<strong>de</strong>. 1922 Ü-<br />
bernahme <strong>de</strong>r Weyersberg, Kirschbaum & Cie. AG mit 2 Werken<br />
in Solingen und Wald, wo Fahrrä<strong>de</strong>r, Motorrä<strong>de</strong>r, Haarschnei<strong>de</strong>maschinen<br />
und blanke Waffen hergestellt wur<strong>de</strong>n.<br />
1924 Sitzverlegung nach Berlin (dort auch börsennotiert). 1932<br />
<strong>als</strong> Folge <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise in Konkurs gegangen.<br />
Los 1031 Schätzwert 60-120 €<br />
Siegener AG für Eisenkonstruktion,<br />
Brückenbau und Verzinkerei<br />
Geisweid, Aktie 1.000 RM Juli 1929<br />
(Auflage 1512, R 5) EF-VF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1880 <strong>als</strong> Fa. Reifenrath & Holdinghausen, 1885<br />
Umwandlung in die “Siegener Verzinkerei AG”, 1903 umfirmiert<br />
Los 1032 Schätzwert 100-250 €<br />
Siegener Aktien-Brauerei<br />
Siegen, Aktie 1.000 Mark 21.12.1917<br />
(Auflage 500, R 5) EF+<br />
Schöner G&D-Druck, Zunftzeichen <strong>de</strong>r Brauer in<br />
<strong>de</strong>r Umrahmung.<br />
Gründung 1892. Die Brauerei in <strong>de</strong>r Hagener Straße 12 mit<br />
Nie<strong>de</strong>rlage in Betzdorf hatte einen jährlichen Absatz von<br />
15.000 - 20.000 hl und selten mehr <strong>als</strong> 20 Mitarbeiter. Außer<strong>de</strong>m<br />
gehörte <strong>de</strong>r AG das Hotel Fürst Moritz sowie Klapperts<br />
Keller, <strong>de</strong>r direkt an das Brauereigebäu<strong>de</strong> anschloß. 1959 Ü-<br />
bertragung <strong>de</strong>s Vermögens auf die Brauerei Bernhard Scha<strong>de</strong>berg<br />
in Krombach („Krombacher“), die inzwischen sämtliche<br />
Aktien besaß.<br />
Los 1033 Schätzwert 60-120 €<br />
Siegener Aktien-Brauerei<br />
Siegen, Aktie 1.000 Mark 31.10.1922<br />
(Auflage 1000, R 3) UNC.<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Los 1034 Schätzwert 175-300 €<br />
Siegener Aktien-Brauerei<br />
Siegen, VZ-Aktie 1.000 Mark 31.10.1922<br />
(Auflage nur 100 Stück, R 7) EF+<br />
1939 in eine Stamm-Aktie umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
94
Erfrischungsgetränken mit “Sinalco”, “Sinalco-Spezial” und “Sinalco-Cola”<br />
Weltgeltung. <strong>Der</strong> Schweizer Großaktionär Sibra-<br />
Holding in Fribourg band Sinalco 1982 mit einem Beherrschungs-<br />
und Gewinnabführungsvertrag, doch die Geschäfte<br />
blieben rückläufig. Schließlich lan<strong>de</strong>te die Marke “Sinalco” bei<br />
<strong>de</strong>r Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG, <strong>de</strong>r Aktienmantel<br />
wur<strong>de</strong> umgetauft 1998 in “DBAG Detmol<strong>de</strong>r Beteiligungs-AG”<br />
und 1999 in “SIBRA Beteiligungs-AG”. 2000 Sitzverlegung von<br />
Detmold nach Bonn zum Sitz <strong>de</strong>s heutigen Großaktionärs IVG,<br />
Firmenzweck ist heute Erwerb von Grundstücken, Immobilien,<br />
Technologie- und Infrastrukturprojekten.<br />
Nr. 1034<br />
Los 1035 Schätzwert 25-50 €<br />
Siegersdorfer Werke<br />
vorm. Fried. Hoffmann AG<br />
Siegersdorf Kr. Bunzlau, Aktie 1.000 RM<br />
19.1.1929 (Auflage 2200, R 4) EF<br />
Gründung 1876, seit 1894 AG. Herstellung von Verblendplatten,<br />
glasierten Spaltplatten, Schamottematerialien, säurefesten<br />
Erzeugnissen. Zweigwerke in Gersdorf und Lauban. Börsennotiz<br />
Berlin und Breslau.<br />
Los 1036 Schätzwert 150-250 €<br />
Siemens & H<strong>als</strong>ke AG +<br />
Siemens-Schuckertwerke GmbH<br />
Berlin/Nürnberg, 6,5 % Gold Debenture<br />
1.000 $ 1.9.1926 (R 6) EF-VF<br />
Orange/schwarzer Stahlstich, Vignette mit Gott<br />
Merkur, Fabrik und Kraftwerk.<br />
Werner von Siemens (1816-1892) gilt <strong>als</strong> Begrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Elektrotechnik.<br />
Bereits 1847 grün<strong>de</strong>te er mit <strong>de</strong>m Berliner Uhrmacher<br />
und Maschinenbauer J.G. H<strong>als</strong>ke die “Telegraphenbauanstalt”<br />
mit Sitz in Berlin in <strong>de</strong>r Rechtsform einer oHG. Die Weiterentwicklung<br />
und Verbesserungen <strong>de</strong>r Telegraphen von Samuel<br />
Morse, W.F. Cooke und C. Wheatstone bil<strong>de</strong>ten die Basis<br />
für <strong>de</strong>n weiteren Erfolg <strong>de</strong>s Unternehmens. Wilhelm und Carl<br />
Siemens, die Brü<strong>de</strong>r von Werner Siemens, hatten ganz erheblichen<br />
Anteil am Erfolg <strong>de</strong>r breit gestreuten, außeror<strong>de</strong>ntlichen<br />
Geschäftsaktivitäten, die sich bald auf Europa und Übersee<br />
ausbreiteten und <strong>de</strong>m Namen Siemens zur Weltgeltung verhalfen.<br />
1897, erst 50 Jahre nach Gründung <strong>de</strong>r Berliner “Telegraphenbauanstalt”<br />
und bereits nach <strong>de</strong>m Tod Werner von Siemens’,<br />
wur<strong>de</strong> das Unternehmen unter Führung <strong>de</strong>r Deutschen<br />
Bank in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt und an <strong>de</strong>r Börse eingeführt.<br />
Seit 1966 firmiert das Weltunternehmen nach Fusion mit <strong>de</strong>r<br />
Siemens-Schuckertwerke <strong>als</strong> Siemens AG. Aus jahrzehntelangen<br />
Kämpfen zwischen Siemens & H<strong>als</strong>ke und <strong>de</strong>r A.E.G. unter<br />
Walter Rathenau um die Vorherrschaft auf ihren gemeinsamen<br />
Märkten ging Siemens schließlich <strong>als</strong> Sieger hervor -<br />
während die AEG letztlich völlig unterging - und ist heute neben<br />
Daimler-Benz <strong>de</strong>r größte <strong>de</strong>utsche Industriekonzern. Zu<br />
<strong>de</strong>n Pionierleistungen <strong>de</strong>r ersten Tage zählt die Verbesserung<br />
<strong>de</strong>s elektrischen Zeigertelegraphen, die Verlegung <strong>de</strong>r ersten<br />
großen unterirdischen Telegraphenleitung Berlin-Frankfurt a.M.<br />
(1848-1849), die Erfindung <strong>de</strong>s Doppel-T-Ankers (1856) und<br />
Dynamos (1866) sowie <strong>de</strong>r Bau <strong>de</strong>r ersten brauchbaren elektrischen<br />
Lokomotive (1879).<br />
Los 1037 Schätzwert 100-250 €<br />
Siemens & H<strong>als</strong>ke AG<br />
Berlin-Siemensstadt, Sammel-VZ-Aktie<br />
100 x 1.000 RM April 1942 (Auflage<br />
1300, R 4) UNC<br />
1941 wur<strong>de</strong> das Kapital erst von 260 Mio. auf 140<br />
Mio. RM herab- und dann wie<strong>de</strong>r auf 400 Mio. RM<br />
heraufgesetzt. Die Aktienurkun<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n komplett<br />
neu gedruckt, für eine alte 700-RM-Aktie gab<br />
es zwei neue 1.000-RM-Aktien. Dekorativ, mit Vignetten<br />
<strong>de</strong>s ersten Zeigertelegraphen, <strong>de</strong>r ersten<br />
Dynamomaschine und Porträt Werner von Siemens<br />
(1816-1892).<br />
Geschichte siehe voriges Los. Bau <strong>de</strong>r ersten brauchbaren e-<br />
lektrischen Lokomotive (1879).<br />
Los 1038 Schätzwert 25-50 €<br />
Simonius’sche Cellulosefabriken AG<br />
Fockendorf (Thür.), Aktie 100 RM<br />
26.7.1928 (Auflage 1000, R 3) EF<br />
Gründung 1894 unter Übernahme <strong>de</strong>r KG A. Simonius & Co. in<br />
Wangen i.Allgäu. 1926 Sitzverlegung nach Fockendorf. 1935<br />
Umfirmierung in Papierfabrik Fockendorf AG. Auch Besitz <strong>de</strong>s<br />
Braunkohlenwerkes “Grube Augusta”, Pahna bei Fockendorf.<br />
Hergestellt wur<strong>de</strong>n Papier und Holzschliff. Großaktionär: Zellstofffabrik<br />
Waldhof, Mannheim. Börsennotiz Berlin. Betrieb<br />
nach 1946 VEB Zellstoff- und Papierfabrik Trebsen, BT Fokkendorf,<br />
1990 geschlossen.<br />
Los 1039 Schätzwert 25-50 €<br />
Sinalco-AG<br />
Detmold, Aktie 200 RM 1.9.1928 (Auflage<br />
1750, R 2) EF<br />
Dekorative Gestaltung.<br />
Gründung 1902, AG ab 1908 <strong>als</strong> Franz Hartmann Sinalco AG.<br />
Kontinuierlich verschaffte sich <strong>de</strong>r Hersteller von alkoholfreien<br />
Los 1040 Schätzwert 300-375 €<br />
Sommerfel<strong>de</strong>r Ziegelwerke<br />
Freytag, Roll & Kreutz GmbH<br />
Sommerfeld, Geschäfts-Antheil 1.000<br />
Mark 2.7.1898 (R 9) UNC-<br />
Faksimile-Unterschriften Roll und Th. Freytag. Zuvor<br />
völlig unbekannt gewesen. Nur 7 Stück lagen<br />
im Reichsbankschatz.<br />
Die Stadt Sommerfeld in <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlausitz (heute Lubsko)<br />
wechselte über die Jahrhun<strong>de</strong>rte nicht weniger <strong>als</strong> sieben Mal<br />
<strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sherrn zwischen <strong>de</strong>n Lausitzer, Bran<strong>de</strong>nburgischen,<br />
Schlesischen (Schweidnitz-Jauer), böhmischen, preußischen<br />
und zuletzt polnischen Herrschern. 1807 wur<strong>de</strong> Sommerfeld<br />
nach <strong>de</strong>r Städteordnung in Preußen unabhängig, 1815 <strong>de</strong>m<br />
bran<strong>de</strong>nburgischen Kreis Crossen eingeglie<strong>de</strong>rt, blieb aber<br />
stets die größte Stadt in diesem Kreis. Nach <strong>de</strong>r Eröffnung <strong>de</strong>r<br />
Eisenbahn Berlin-Breslau im Jahr 1846, wo Sommerfeld ziemlich<br />
genau auf <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>r Strecke lag, sie<strong>de</strong>lten sich in <strong>de</strong>r<br />
2. Hälfte <strong>de</strong>s 19. Jh. mehrere Textilbetriebe und Ziegwelwerke<br />
an, um vom “Grün<strong>de</strong>rboom” 1871/72 profitierte Sommerfeld in<br />
beson<strong>de</strong>rem Maße. Nach <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg wur<strong>de</strong> in Lubsko<br />
vor allem die be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Textilindustrie wie<strong>de</strong>r in Gang gebracht.<br />
Mit <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> 1989 kamen dann alle größeren Betriebe<br />
<strong>de</strong>r Stadt zum Erliegen und die Arbeitslosigkeit stieg auf ü-<br />
ber 40 %.<br />
Los 1041 Schätzwert 20-40 €<br />
Spamer AG<br />
Leipzig, Aktie 1.000 RM 25.1.1933<br />
(Auflage 1400, R 2) EF<br />
G&D-Druck.<br />
Gründung 1847. AG seit 1932. Übernahme und Ausführung aller<br />
Arbeiten <strong>de</strong>s graphischen Gewerbes, insbes. Fortführung<br />
<strong>de</strong>r Spamerschen Buchdruckerei u. <strong>de</strong>r Spamerschen Buchbin<strong>de</strong>rei<br />
in Leipzig. 1949 Verlagerung nach München. 1952 erfolgte<br />
die amtl. Löschung.<br />
Nr. 1044 Nr. 1049<br />
Los 1042 Schätzwert 30-50 €<br />
Sparer-Haus- und Wohnungsgenossenschaft<br />
Mag<strong>de</strong>burg eGmbH<br />
(Sparer-Schutzkasse)<br />
Mag<strong>de</strong>burg, 5 % Namens-Teilschuldv.<br />
100 RM 1.4.1941 (Auflage 460, R 7).<br />
Anleihe im Gesamtbetrag von 46.000 RM,<br />
hypothekarisch abgesichert auf <strong>de</strong>m<br />
Grundstück MD-Neustadt, Hohepfortestr.<br />
54/55 EF<br />
Die 1936 gegrün<strong>de</strong>te Wohnungsgenossenschaft besaß Wohnhäuser<br />
in Mag<strong>de</strong>burg (Otto-von-Guericke-Straße, Himmelreichstraße<br />
und Lüneburgerstraße), MD-Neustadt (Wittenbergerstraße<br />
und Hohepfortestraße), MD-Buckau (Schönebeckerstraße)<br />
und Burg bei Mag<strong>de</strong>burg (Clausewitzstraße). Sie finanzierte<br />
sich im wesentlichen durch auf <strong>de</strong>m Grundbesitz abgesicherte<br />
Anleihen, die bei Kleinsparern platziert wur<strong>de</strong>n. 1943<br />
durch Verschmelzung auf die Volksbank Mag<strong>de</strong>burg eGmbH ü-<br />
bergegangen.<br />
Los 1043 Schätzwert 60-120 €<br />
Sparerschutzbank Thüringen eGmbH<br />
Weimar, Anteilschein 20 RM 28.11.1927<br />
(R 5) EF<br />
Kreisrun<strong>de</strong> Vignette mit geballter Faust.<br />
Los 1044 Schätzwert 200-250 €<br />
Speditions-Verein Mittelelbische<br />
Hafen- und Lagerhaus-AG<br />
Wallwitzhafen bei Dessau, Aktie 1.000<br />
Mark 8.9.1899. (Blankette <strong>de</strong>r<br />
Grün<strong>de</strong>raktie, R 8) UNC<br />
Als oHG Ziegler, Uhlmann & Co. bestand das Unternehmen<br />
schon seit 1859, AG dann seit 1899. Grün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Hafenplatzes<br />
an <strong>de</strong>r Elbe war die Berlin-Anhaltische Eisenbahngesellschaft,<br />
die 1854 <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Bahnlinie Dessau-Bitterfeld beschlossen<br />
hatte und <strong>de</strong>n Betrieb <strong>de</strong>s Wallwitzhafens an Ziegler,<br />
Uhlmann verpachtete. Bei Bitterfeld und Mul<strong>de</strong>nstein arbeiteten<br />
dam<strong>als</strong> schon 5 große Braunkohlegruben, die einen Gleisanschluß<br />
erhielten und über die neue Bahn (mit einem Anschlußgleis<br />
vom Bahnhof Dessau zur Elbe) nun ihre Kohle<br />
transportieren konnten. Ab 1865 arbeitete im Wallwitzhafen eine<br />
Kohlenrutsche, aus <strong>de</strong>r die Kohle von <strong>de</strong>n Waggons direkt in<br />
Schiffe gela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n konnte. Schon 1862 war im Wallwitzhafen<br />
von Leipziger Kaufleuten <strong>als</strong> Konkurrenzunternehmen<br />
<strong>de</strong>r Speditions-Verein gegrün<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r Ziegler, Uhlmann<br />
bald überflügelte und schließlich 1899 im Wege <strong>de</strong>r Fusion in<br />
eine neu gegrün<strong>de</strong>te Aktiengesellschaft “schluckte”. 1921<br />
auch Übernahme <strong>de</strong>r Hallesche Speditionsverein AG zu Halle<br />
(Saale). 1938 Umfirmierung in “Speditions-Verein AG Dessau”.<br />
95
Im 2. Weltkrieg wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Wallwitzhafen zerstört und wur<strong>de</strong><br />
nach einer kurzen Blüte in <strong>de</strong>r Nachkriegszeit (die Wasserwege<br />
funktionierten, während Straßen und Eisenbahnen weitgehend<br />
lahmgelegt waren) Mitte <strong>de</strong>r 1950er Jahre stillgelegt.<br />
Wallwitzhafen<br />
Los 1045 Schätzwert 100-125 €<br />
Speditions-Verein Mittelelbische<br />
Hafen- und Lagerhaus-AG<br />
Wallwitzhafen bei Dessau, 4,5 % Partial-<br />
Obl. 300 Mark 24.9.1899 (Blankette, R 9)<br />
EF<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Nr. 1048<br />
Los 1049 Schätzwert 400-500 €<br />
Spinnerei und Weberei Pfersee<br />
Augsburg, Aktie 1.000 Mark 15.3.1922<br />
(Auflage 3000, R 9) VF<br />
Zuvor ganz unbekannt gewesener Jahrgang.<br />
Gründung 1881 <strong>als</strong> Spinnerei und Buntweberei Pfersee, ab<br />
1922 Spinnerei und Weberei Pfersee. Werke in Pfersee (Spinnerei<br />
und Weberei), Ay (2 Spinnereien, 1 Weberei), Gerlenhofen<br />
(Spinnerei), Zöschlingsweiler (Weberei) und Echenbrunn (Weberei).<br />
Gehörte zu <strong>de</strong>n be<strong>de</strong>utendsten Augsburger Textilbetrieben.<br />
1987 fusionierte die gemeinsame Großaktionärin (Bayerische<br />
Vereinsbank) die Ertragsperle Pfersee mit <strong>de</strong>r todkranken Muttergesellschaft<br />
Spinnerei Kolbermoor AG zur Pfersee-Kolbermoor<br />
AG (Zitat <strong>de</strong>s damaligen Vorstands: Wenn man einen<br />
Kranken und einen Gesun<strong>de</strong>n in ein Bett legt, gibt das nicht automatisch<br />
einen Gesun<strong>de</strong>n). Nach Verkauf <strong>de</strong>r Aktienmehrheit<br />
an <strong>de</strong>n Frankfurter Wisser-Dienstleistungskonzern wur<strong>de</strong> 1993<br />
die eigene Textilproduktion ganz eingestellt und die Pfersee-<br />
Kolbermoor AG zu einer Holding für Textil-, Dienstleistungs- und<br />
Immobilien-Aktivitäten. Die heutige Pfersee-Kolbermoor GmbH<br />
& Co. KG ist die Dachgesellschaft aller operativen Gesellschaften<br />
<strong>de</strong>s Wisser-Konzerns, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Hauptgeschäftsfel<strong>de</strong>rn Bewachung,<br />
Sicherheit, Gebäu<strong>de</strong>management, Flughafenabfertigung<br />
und Gartenbau heute über 40.000 Mitarbeiter hat.<br />
Los 1052 Schätzwert 60-120 €<br />
Spratt’s AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark 9.8.1917<br />
(Auflage 1200, R 3) EF<br />
<strong>Der</strong> britische Chemiker Spratt war <strong>de</strong>r erste, <strong>de</strong>r ab Mitte <strong>de</strong>s<br />
19. Jh. auf <strong>de</strong>r Grundlage ernährungswissenschaftlicher Erkenntnisse<br />
Tierfutter herstellte. Bereits 1862 grün<strong>de</strong>te er im<br />
Berliner Wedding eine erste Nie<strong>de</strong>rlassung. Zügige Expansion<br />
führte 1894 zur Neuerrichtung <strong>de</strong>r Fabrik in Rummelsburg<br />
(Hauptstr. 14-15). Umwandlung in eine AG nach <strong>de</strong>utschem<br />
Recht 1901 <strong>als</strong> Spratt’s Patent AG, wobei die Spratt’s Patent<br />
(Germany) Limited in London gegen Gewährung von Aktien das<br />
gesamte Vermögen ihrer Berliner Zweignie<strong>de</strong>rlassung einbrachte.<br />
Im 1. Weltkrieg wur<strong>de</strong> 1917 die britische Aktienmehrheit <strong>als</strong><br />
Feindvermögen beschlagnahmt, das Aktienpaket ging an die<br />
“AG für chemische Produkte vorm. H. Schei<strong>de</strong>man<strong>de</strong>l”, gleichzeitig<br />
Umfirmierung in Spratt’s AG. Auch zu DDR-Zeiten produzierte<br />
<strong>de</strong>r Betrieb zunächst unter <strong>de</strong>m Namen Spratt weiter, ab<br />
1972 dann bis zur Schließung 1992 volkseigener Betrieb für<br />
Futtermittel, in <strong>de</strong>r Bevölkerung allgemein “Hun<strong>de</strong>kuchenfabrik”<br />
genannt. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> 1992 von britischen Geschäftsleuten<br />
unter altem Namen die Spratt’s AG neu gegrün<strong>de</strong>t.<br />
Los 1056 Schätzwert 75-100 €<br />
Stadt Bautzen<br />
11 % Schuldschein 5.000 Mark<br />
15.4.1923 (Auflage 12000, R 10) EF<br />
Teil einer Geldanleihe von 300 Mio. M, für <strong>de</strong>ren<br />
Verzinsung und Rückzahlung die Stadtgemein<strong>de</strong><br />
Bautzen mit ihrem gesamten Vermögen haftete.<br />
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Los 1053 Schätzwert 20-50 €<br />
Sta<strong>de</strong>r Le<strong>de</strong>rfabrik AG<br />
Sta<strong>de</strong>, Aktie 100 RM Mai 1931 (Auflage<br />
7000, R 2) EF<br />
1896 Gründung <strong>de</strong>s Unternehmens unter <strong>de</strong>r Fa. Nord<strong>de</strong>utsche<br />
Le<strong>de</strong>rfabrik GmbH. Bis 1906 Fabrikation von Sohlle<strong>de</strong>r, ab 1907<br />
Vachele<strong>de</strong>r. 1915 Umwandlung in eine AG. 1949 Gründung <strong>de</strong>r<br />
Frankfurter Nie<strong>de</strong>rlassung. 1955 Neubau eines eigenen Hauses<br />
in Köln. Verkaufsstellen in Berlin und Köln. 1960 Liquidation.<br />
Los 1057 Schätzwert 25-50 €<br />
Stadt Bingen<br />
Schuldv. 25 RM 1.7.1929 (R 5) EF<br />
Ablösungsanleihe, anh. Auslosungsschein. Schöner<br />
Sicherheitsdruck von J.G. König & Ebhardt,<br />
Hannover.<br />
Los 1046 Schätzwert 30-90 €<br />
Speditions-Verein AG<br />
Dessau, Aktie 1.000 RM Aug. 1939<br />
(Auflage 1425, R 5) EF<br />
Los 1047 Schätzwert 20-50 €<br />
Spiegelglas Union AG<br />
Fürth i. Bay., Aktie 1.000 RM Mai 1942<br />
(Auflage 1500, R 2) EF<br />
Gründung 1905 unter <strong>de</strong>r Fa. Bayer. Spiegel- u. Spiegelglasfabriken<br />
AG. Später Umfirmierung in Bayer. Spiegel- und Spiegelglasfabriken<br />
Ag vorm. W. Bechmann, vorm. Ed. Kupfer &<br />
Söhne. 1922 Umbenennung in Bayer. Spiegelglasfabriken<br />
Bechmann-Kupfer AG und 1938 in Bayer. Spiegelglasfabriken<br />
AG. 1942 wie oben. 1952 Än<strong>de</strong>rung in Unionglas AG.<br />
Los 1050 Schätzwert 20-75 €<br />
Spinnerei und Weberei Steinen AG<br />
Steinen (Ba<strong>de</strong>n), Aktie 100 RM 17.8.1932<br />
(Auflage 16000, R 3, kpl. Aktienneudruck<br />
nach Kapitalherabsetzung mit<br />
anschließen<strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>raufstockung) EF<br />
Das vormalige Markgräfler Bauerndorf Steinen wur<strong>de</strong> im 19.<br />
und 20. Jh. durch “Basler Herren” industrialisiert, so u.a. O-<br />
berst Geigy und Direktor Köchlin. Bereits 1836 entstand die<br />
Spinnerei und Weberei Steinen <strong>als</strong> die weitaus be<strong>de</strong>utendste<br />
Fabrik am Ort. 1886 wur<strong>de</strong> die Fabrik eine AG, wobei das Aktienkapital<br />
stets in Schweizer Besitz war (zuletzt bei <strong>de</strong>r<br />
Schoop, Reiff & Co. AG, Zürich). Mit in <strong>de</strong>r Spitze 50.000 Spin<strong>de</strong>ln<br />
in <strong>de</strong>r Spinnerei Steinen und 1.500 Webstühlen in <strong>de</strong>n<br />
bei<strong>de</strong>n Webereien Steinen und Maulburg wur<strong>de</strong>n Rohgewebe<br />
aus Baumwolle und Zellwolle sowie Gewirke aus Nylon und<br />
Perlon in rohweiß und bunt erzeugt. 1962/63 wur<strong>de</strong> nach starken<br />
Umsatzrückgängen über die Hälfte <strong>de</strong>r Kapazität stillgelegt,<br />
die Aktienmehrheit ging an die Merian & Co. GmbH, Höllstein<br />
(Ba<strong>de</strong>n). 1964 wur<strong>de</strong> die AG 1964 in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
Los 1054 Schätzwert 30-60 €<br />
Stadt Alzey<br />
Schuldv. 50 RM 1.10.1930 (R 7) EF-VF<br />
Alzey zählt zu <strong>de</strong>n Nibelungenstädten, da die Stadt im Nibelungenlied<br />
durch die Person Volker von Alzey erwähnt wird.<br />
Los 1058 Schätzwert 10-25 €<br />
Stadt Bochum<br />
8 % Schuldv. 1.000 RM 1.2.1929 (R 2)<br />
EF<br />
Goldanleihe.<br />
Los 1048 Schätzwert 25-50 €<br />
Spinnerei Atzenbach AG<br />
Schopfheim i. Wiesental (Ba<strong>de</strong>n), Aktie<br />
1.000 Mark 20.12.1922. Grün<strong>de</strong>raktie<br />
(Auflage 1000, zuletzt noch 780, R 4) EF<br />
Vor Umwandlung in eine AG 1922 bestand die Spinnerei bereits<br />
seit 1835. Im Jahr 1959 übernahmen die Spinnereien und<br />
Webereien ZELL-SCHÖNAU AG die Aktienmehrheit.<br />
Min<strong>de</strong>stgebot: 80 %<br />
vom unteren Schätzwert<br />
Los 1051 Schätzwert 30-60 €<br />
Spinnstofffabrik Zehlendorf AG<br />
Berlin-Zehlendorf, Namensaktie 1.000<br />
RM Sept. 1941 (Auflage 3460, R 3) EF<br />
Gründung 1886 <strong>als</strong> “Fockendorfer Papierfabrik AG vorm. Drache<br />
& Co.” in Altenburg/Thür. 1899 Sitzverlegung nach Elberfeld<br />
<strong>als</strong> “Elberfel<strong>de</strong>r Papier-Fabrik-AG”. 1908 Sitzverlegung<br />
nach Zehlendorf. 1945 <strong>de</strong>montiert. Ab 1950 PERLON-Produktion.<br />
1960 Interessenvertrag mit <strong>de</strong>r Farbwerke Hoechst AG (in<br />
<strong>de</strong>n 90er Jahren dann in die Hoechst AG eingeglie<strong>de</strong>rt). 1998<br />
verkaufte die Hoechst AG ihre Polyesteraktivitäten an indonesische<br />
und amerikanische Konzerne.<br />
Los 1055 Schätzwert 20-40 €<br />
Stadt Barmen<br />
Schuldv. 25 RM 20.8.1927 (R 4) EF<br />
Unverzinsliche Ablösungsanleihe. Mit anhängen<strong>de</strong>m<br />
Auslosungsschein.<br />
Los 1059 Schätzwert 50-100 €<br />
Stadt Büdingen<br />
Schuldv. Lit. B 25 RM 1.10.1931 (R 8) EF<br />
Ablösungsanleihe. Mit fast fotographischer Abb.<br />
einer historischen Ansicht <strong>de</strong>r Mühltorbrücke aus<br />
Büdingen.<br />
96
lediglich 150.000 Goldmark in Stücken zu 100<br />
und 500 GM. Ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />
Die dam<strong>als</strong> kreisunmittelbare Stadt im heutigen mittelfränkischen<br />
Landkreis Ansbach ist ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Tourismusort an<br />
<strong>de</strong>r Romantischen Straße.<br />
Los 1070 Schätzwert 50-100 €<br />
Stadt Friedberg<br />
Schuldv. 50 RM 30.10.1929 (R 7) EF<br />
Mit Abb. <strong>de</strong>s 600 Jahre alten Adolfsturmes in <strong>de</strong>r<br />
Frie<strong>de</strong>berger Burganlage, <strong>de</strong>m Wahrzeichen <strong>de</strong>r<br />
Stadt. Mit anh. Auslosungsschein.<br />
Los 1060 Schätzwert 100-125 €<br />
Stadt Cassel<br />
10 % Schuldv. 50.000 Mark 1.4.1923 (R<br />
10) EF-VF<br />
Anleihe von 500 Mio. M zur Deckung von Kanalbaukosten.<br />
Schöner Druck mit Prunkwappen. Einzelstück<br />
aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />
Los 1061 Schätzwert 60-75 €<br />
Stadt Coblenz<br />
10 % Schuldv. 10.000 Mark April 1923<br />
(R 9) EF<br />
Schöner Druck mit Wappen im Unterdruck. Nur 8<br />
Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Los 1064 Schätzwert 10-25 €<br />
Stadt Duisburg<br />
8 % Schuldv. 500 RM 31.5.1928 (R 2)<br />
EF+<br />
Für Beschaffung <strong>de</strong>r Mittel für <strong>de</strong>n Ausbau <strong>de</strong>r<br />
Städtischen Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke,<br />
für <strong>de</strong>n neuen Friedhof, für <strong>de</strong>n Umbau <strong>de</strong>r Düsseldorf-Duisburger<br />
Kleinbahn, für das Wöchnerinnen-<br />
und Säuglingsheim, für Straßenbauten usw.<br />
ausgegeben. Stadtwappen im Unterdruck sowie in<br />
allen vier Ecken.<br />
Los 1065 Schätzwert 15-30 €<br />
Stadt Em<strong>de</strong>n<br />
6 % Schuldv. 500 RM = 179,21 Gramm<br />
Feingold 1.6.1926 (R 4) EF-VF<br />
Teil einer Goldanleihe, für die die Stadt mit <strong>de</strong>m<br />
gesamten Vermögen und ihrer Steuerkraft haftet.<br />
Großformatig mit Prunkwappen.<br />
Nr. 1067<br />
Los 1068 Schätzwert 125-200 €<br />
Stadt Frankfurt a.M.<br />
(City of Frankfort-on-Main)<br />
6,5 % Gold Bond 1.000 $ 1.5.1928<br />
(Auflage 6000, R 6) VF<br />
Schöner schwarz/grüner Druck mit allegorischer<br />
Vignette.<br />
Los 1071 Schätzwert 200-250 €<br />
Stadt Gera (Reuß)<br />
11 % Teilschuldv. 5.000 Mark 31.3.1923<br />
(Auflage 8000, R 9) VF<br />
Als Sicherung <strong>de</strong>r Anleihe diente ein neues städtisches<br />
Gaswerk nebst Grundstück, Gebäu<strong>de</strong> und<br />
Maschinen. Die Anleihe wur<strong>de</strong> abgewickelt von<br />
<strong>de</strong>m Hofbankhaus Gebr. Goldschmidt in Gera. Einzelstück<br />
aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz. Rostfleck von<br />
Büroklammer.<br />
Los 1062 Schätzwert 30-60 €<br />
Stadt <strong>de</strong>r Volkserhebung Graz<br />
4 % Schuldv. Gruppe B 500 RM 1.7.1940<br />
(R 8) EF<br />
Ausgegeben zum Zweck <strong>de</strong>s Umtausches <strong>de</strong>r 6,5<br />
% Anleihe <strong>de</strong>r Stadt Graz von 1934.<br />
Los 1066 Schätzwert 75-100 €<br />
Stadt Frankfurt a.M.<br />
4 % Schuldv. 2.000 Mark 1.9.1908 (R 9)<br />
EF<br />
Faksimile-Unterschrift OB Adickes. Anleihe von 20<br />
Mio. M (Abt. I) zur Erweiterung <strong>de</strong>r städtischen E-<br />
lektrizitätswerke und Bahnbetriebe, zum Ausbau<br />
<strong>de</strong>s Osthafens, zur Verlegung <strong>de</strong>s Zollhofes und<br />
<strong>de</strong>s Hauptsteueramtsgebäu<strong>de</strong>s und zur Erweiterung<br />
<strong>de</strong>r Wasser-, Gas- und Kanalisationswerke.<br />
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Los 1069 Schätzwert 20-40 €<br />
Stadt Freiburg im Breisgau<br />
Schuldv. 50 RM 5.10.1927 (R 4) EF<br />
Mit anh. Auslosungsschein.<br />
Die Ursprünge <strong>de</strong>r Stadt reichen bis ins Jahr 1120 zurück, <strong>als</strong><br />
Freiburg von <strong>de</strong>n Zähringer-Herzögen Berthold III und <strong>de</strong>ssen<br />
Bru<strong>de</strong>r und Nachfolger Konrad III <strong>als</strong> Marktstadt gegrün<strong>de</strong>t<br />
wur<strong>de</strong>. Die Stadt verdankte ihren Wohlstand <strong>de</strong>r günstigen Lage<br />
am Han<strong>de</strong>lsweg von Schwaben über <strong>de</strong>n Schwarzwald und<br />
das Elsass nach Burgund, <strong>de</strong>r eigenen Maß-, Zoll- und Münzhoheit,<br />
<strong>de</strong>m Silberbergbau und <strong>de</strong>r Granatschleiferei.<br />
Los 1072 Schätzwert 100-125 €<br />
Stadt Görlitz<br />
10 % Schuldv. 50.000 Mark 1.6.1923 (R<br />
9) VF+<br />
Sehr <strong>de</strong>korative Art Deco-Umrandung in hellblau/dunkelblau,<br />
Wappen im Unterdruck. Nur 6<br />
Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Los 1063 Schätzwert 200-250 €<br />
Stadt Dinkelsbühl<br />
8 % Schuldv. 100 Goldmark 15.4.1926<br />
(R 12) VF<br />
Teil einer mit Genehmigung <strong>de</strong>r Regierung von<br />
Mittelfranken aufgenommenen Mini-Anleihe von<br />
Los 1067 Schätzwert 30-50 €<br />
Stadt Frankfurt a.M.<br />
8 % Schuldv. 5.000 Mark 1.2.1923 (R 6) EF<br />
Teil einer Anleihe in Höhe von 600 Mio. Mark für<br />
Erstellung von Kleinsiedlungsbauten sowie für<br />
Brücken und sonstige Bauten.<br />
Nr. 1070<br />
Los 1073 Schätzwert 75-100 €<br />
Stadt Grünberg in Hessen<br />
Schuldv. 12,50 RM 1.9.1929 (R 8) VF<br />
Ablösungsanleihe, mit anh. Auslosungsschein. Mit<br />
schönem Wappen von Grünberg. Nur 13 Stück lagen<br />
im Reichsbankschatz. Rostflecke.<br />
97
Los 1081 Schätzwert 80-100 €<br />
Stadt Mag<strong>de</strong>burg<br />
4,5 % Schuldv. 1.000 Mark 1.4.1919<br />
(R 11) EF-VF<br />
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Los 1085 Schätzwert 30-60 €<br />
Stadt Parchim (Mecklb.)<br />
Schuldv. Lit. A 12,50 RM 20.11.1927<br />
(R 7) EF<br />
Ablösungsanleihe, anhängen<strong>de</strong>r Auslosungsschein.<br />
Von Fachwerkbauten geprägte Kreisstadt im Bezirk Schwerin,<br />
gelegen in hügeligem Moränengelän<strong>de</strong>, an <strong>de</strong>r El<strong>de</strong> mit ca.<br />
20.000 Einwohnern. Erhielt 1225/26 Stadtrecht.<br />
Los 1074 Schätzwert 20-40 €<br />
Stadt Hagen (Westf.)<br />
8 % Schuldv. 500 RM 25.8.1928 (Auflage<br />
1000, R 4) EF<br />
Los 1078 Schätzwert 30-50 €<br />
Stadt Krefeld<br />
5 % Teilschuldv. 1.000 Fr. 20.9.1926<br />
(Auflage 3520, R 4) EF<br />
Börsennotiz Zürich und Basel.<br />
Krefeld erhielt 1361 Markt- und 1373 Stadtrecht und entwikkelte<br />
sich später zu einem Zentrum <strong>de</strong>r Textilindustrie am Nie<strong>de</strong>rrhein.<br />
Los 1082 Schätzwert 40-50 €<br />
Stadt Mainz<br />
8 % Schuldv. 2.000 Goldmark 1.5.1926<br />
(Auflage 500, R 6) EF<br />
Teil einer Anleihe in Höhe von 3 Mio. Mark.<br />
Los 1086 Schätzwert 20-40 €<br />
Stadt Pforzheim<br />
6 % Schuldv. Lit. D 200 RM 15.2.1927<br />
(Auflage 1800, R 4) EF<br />
Dekorativ gestaltet.<br />
Los 1075 Schätzwert 40-60 €<br />
Stadt Halberstadt<br />
10 % Schuldv. 10.000 Mark 3.2.1923 (R<br />
8) EF-VF<br />
Teil einer Anleihe von 70 Mio. Mark. Wappen im<br />
Prägesiegel.<br />
Los 1079 Schätzwert 60-80 €<br />
Stadt Leipzig<br />
5 % Schuldschein 1.000 Mark 1.3.1918<br />
(Auflage 60000, R 9) EF-VF<br />
Teil einer Anleihe von 120 Mio. M “zur Deckung<br />
außeror<strong>de</strong>ntlicher Ausgaben aus Anlaß <strong>de</strong>s Krieges<br />
und zur Ausführung städtischer Bauten, insbeson<strong>de</strong>re<br />
<strong>de</strong>r Hochwasserregulierung”. Faksimile-Unterschrift<br />
Oberbürgermeister Dr. Karl Rothe.<br />
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Los 1083 Schätzwert 30-60 €<br />
Stadt Mannheim<br />
Schuldv. Lit. B 500 RM 1.12.1927 (R 7) EF<br />
Ablösungsanleihe, anhängen<strong>de</strong>r Auslosungsschein.<br />
Los 1087 Schätzwert 20-40 €<br />
Stadt Solingen<br />
8 % Schuldv. Lit. B 1.000 RM 1.10.1928<br />
(R 3) EF<br />
Los 1076 Schätzwert 100-125 €<br />
Stadt Hanau a.M.<br />
7 % Schuldv. 100 RM 21.12.1926 (R 9)<br />
EF<br />
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Los 1080 Schätzwert 100-125 €<br />
Stadt Lichtenstein-Callnberg<br />
(Ziegeleianleihe)<br />
8-16 % Schuldschein 50.000 Mark<br />
1.5.1923 (Auflage 974, R 10) EF-VF<br />
Einzelstück aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />
Los 1084 Schätzwert 100-125 €<br />
Stadt Nordhausen<br />
10 % Schuldv. 10.000 Mark 15.2.1923<br />
(R 9) EF-VF<br />
Teil einer Anleihe von insgesamt 100 Mio. Mark.<br />
Los 1088 Schätzwert 30-60 €<br />
Stadt Worms<br />
Schuldv. 200 RM 21.9.1929 (R 6) EF<br />
Im Unterdruck und <strong>als</strong> Eckvignetten Wormser<br />
Wappen mit Drachen und <strong>de</strong>m Schlüssel <strong>de</strong>s Heiligen<br />
Petrus, <strong>de</strong>m Patron <strong>de</strong>s Wormser Domes. Mit<br />
anh. Auslosungsschein.<br />
Los 1077 Schätzwert 40-60 €<br />
Stadt Königsberg i.Pr.<br />
8 % Schuldv. 5.000 RM 1.4.1929 (R 6) EF<br />
Teil einer Anleihe von insgesamt 9 Mio. RM, eingeteilt<br />
in Schuldverschreibungen zu 5.000, 1.000,<br />
500 und 100 RM.<br />
Nr. 1081 Nr. 1085 Nr. 1089<br />
98
Los 1089 Schätzwert 25-50 €<br />
Stadt Zittau<br />
8 % Schuldv. Lit. C 1.000 RM 1.4.1929<br />
(Auflage 1000, R 4) EF<br />
Teil einer Anleihe von 2,5 Mio. RM zwecks Gewährung<br />
von Hypotheken für Wohnungsbauten<br />
und zum Ausbau <strong>de</strong>s Straßennetzes.<br />
Los 1090 Schätzwert 80-185 €<br />
Stadtbrauerei Wurzen<br />
vorm. F. A. Richter<br />
Wurzen, Actie 1.000 Mark 11.5.1888.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 400, davon 200 lt.<br />
GV-Beschluß 1894 Stamm-Aktie geblieben,<br />
R 5) VF<br />
Äußerst <strong>de</strong>korativ, ornamentreiche Umrahmung<br />
mit Putten.<br />
Gründung 1887. Die Firma lautete zunächst Stadtbrauerei<br />
Wurzeb vorm. F.A. Richter. Kleine Brauerei mit einem jährlichen<br />
Bierabsatz von kaum mehr <strong>als</strong> 10.000 hl. Zum Verlustausgleich<br />
beschloß die Generalversammlung 1894 die Umwandlung von<br />
200 Aktien in 5 %ige Vorzugsaktien gegen eine Zuzahlung von<br />
40 % <strong>de</strong>s Nennwertes. Die Börsennotiz in Leipzig wur<strong>de</strong> 1922<br />
eingestellt, nach<strong>de</strong>m die Riebeck-Brauerei <strong>als</strong> Großaktionär<br />
En<strong>de</strong> 1921 einen Umtausch <strong>de</strong>r Wurzen-Aktien in Riebeck-Aktien<br />
durchgebracht hatte. 1946 in Volkseigentum überführt,<br />
1965 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r VEB Brauerei Wurzen geschlossen.<br />
Los 1093 Schätzwert 30-40 €<br />
Stadtgemein<strong>de</strong> Pegau<br />
Pegau, Schuldv. 25 RM 20.1.1931 (R 8) EF<br />
Anh. Auslosungsschein.<br />
Stadt im Leipziger Land, ca. 25 km südlich von Leipzig an <strong>de</strong>r<br />
Weißen Elster gelegen.<br />
Los 1096 Schätzwert 300-375 €<br />
Stadtmühle Alsleben AG<br />
Aktie 1.000 RM 4.10.1924 (Auflage 1550,<br />
R 11) VF<br />
Dekorativ, großes Ährenbün<strong>de</strong>l im Unterdruck,<br />
Randvignetten mit Walzen und Eichel (was wohl<br />
auf <strong>de</strong>n Mühlenbesitzer Eichel anspielt). Beim Aktien-Neudruck<br />
1935 wohl versehentlich nicht umgetauscht<br />
wor<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>shalb eine beson<strong>de</strong>re Rarität.<br />
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz, dies<br />
ist jetzt das letzte verfügbare.<br />
1875 erwarb die Eichel & Meyhoff oHG die alte Stadtmühle,<br />
1911 Umwandlung zwecks Finanzierung von Erweiterungsbauten<br />
in eine GmbH und 1923 in eine AG. Betrieben wur<strong>de</strong>n eine<br />
Weizen- und eine Roggenmühle, wegen <strong>de</strong>r Wasserrechte war<br />
zu<strong>de</strong>m 1917 die stromaufwärts gelegene Pregelmühle in Mucrena<br />
erworben wor<strong>de</strong>n. Ferner umfaßte das Mühlenareal die<br />
alte Voigt’sche Malzfabrik. Außer<strong>de</strong>m mit 79 % an <strong>de</strong>r Bernburger<br />
Saalmühlen AG beteiligt. Zu DDR-Zeiten enteignet und<br />
<strong>als</strong> VEB weitergeführt, nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> <strong>als</strong> “Saalemühlen Alsleben<br />
GmbH” reprivatisiert. 2004 kompletter Neubau von Mühle<br />
und Siloanlagen. Heute mit 90 Beschäftigten eine <strong>de</strong>r leistungsfähigsten<br />
Mühlen in ganz Europa.<br />
Los 1099 Schätzwert 100-150 €<br />
Stahlwerk Becker AG<br />
Willich (Rhld.), Aktie 20 RM 24.11.1924<br />
(Auflage 22500, R 8) EF<br />
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Den jungen Reinhold Becker lernte August Thyssen kennen und<br />
machte ihn zum Direktor seines Krefel<strong>de</strong>r Stahlwerkes. Doch Bekker<br />
wollte selbst Unternehmer sein: 1908 grün<strong>de</strong>te er mit zwei<br />
Brü<strong>de</strong>rn die Stahlwerk Becker AG. Während <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges erlebte<br />
das Unternehmen eine Scheinblüte, das Becker-Imperium<br />
umfaßte eigene Erzgruben im Siegerland und in Jugoslawien,<br />
Steinkohlenzechen bei Bochum, eine Braunkohlegrube in <strong>de</strong>r Kölner<br />
Bucht sowie im Erzgebirge eine Grube zur Gewinnung von ü-<br />
beraus seltenem Wolfram-Erz. Später zum Michel-Konzern gehörend,<br />
Börsennotiz im Freiverkehr Berlin und Frankfurt. Das rapi<strong>de</strong><br />
Wachstum schuf ständige Liquiditätsprobleme: 1938 Auflösung<br />
<strong>de</strong>r Gesellschaft und Verkauf <strong>de</strong>r Betriebe an die Deutsche E<strong>de</strong>lstahlwerke<br />
AG, Krefeld (zuletzt Thyssen E<strong>de</strong>lstahlwerke).<br />
Los 1094 Schätzwert 80-100 €<br />
Stadtgemein<strong>de</strong> Ruhla<br />
20 % Schuldv. Lit. C. 100.000 Mark<br />
31.8.1923 (Auflage 300, R 8) EF-VF<br />
Feine grüne Ornamentik-Umrandung.<br />
Los 1097 Schätzwert 200-250 €<br />
Stadtmühle Alsleben AG<br />
Alsleben a.d. Saale, VZ-Aktie 1.000 RM<br />
Juli 1935 (Auflage nur 5 Stück, R 10) UNC<br />
Die kpl. Auflage von nur 5 Stück lag im Reichsbankschatz.<br />
Los 1100 Schätzwert 25-50 €<br />
Steatit-Magnesia AG<br />
Berlin, Aktie 100 RM 10.7.1934 (Auflage<br />
1350, R 4) EF<br />
Seinen Ursprung hat das Unternehmen im Jahr 1854, in <strong>de</strong>m<br />
die weltbekannten Specksteingruben in Göpfesgrün im Fichtelgebirge<br />
erworben wur<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>n Werken Berlin-Pankow, Lauf<br />
bei Nürnberg und Holenbrunn (Oberfranken) wur<strong>de</strong>n zuletzt<br />
hergestellt: Preßartikel aus Steatit und Porzellan, Isolatoren,<br />
hochfeuerfeste Körper, elektrotechnische Bedarfsartikel, Erzeugnisse<br />
für die Hochfrequenz- und Radiotechnik, Schmalfilmprojektoren.<br />
Börsennotiz Berlin und Dres<strong>de</strong>n/Leipzig.<br />
Los 1091 Schätzwert 20-40 €<br />
Stadtgemein<strong>de</strong> Chemnitz<br />
Schuldv. 100 RM 18.11.1929 (R 3) EF<br />
Ablösungsanleihe. Mit Wappen im Unterdruck. Mit<br />
anh. Auslosungsschein.<br />
Marktrecht ab 1143. Hervorgegangen aus <strong>de</strong>m kurz zuvor gegrün<strong>de</strong>ten,<br />
bis 1538 reichsunmittelbaren Benediktinerkloster<br />
Chemnitz. Die Stadt wur<strong>de</strong> Mitte <strong>de</strong>s 12. Jh. an <strong>de</strong>m Fluss<br />
Chemnitz (slaw. Steinbach) an einer Kreuzung von Fernstraßen<br />
angelegt. Als Mittelpunkt <strong>de</strong>s Pleißenlan<strong>de</strong>s war sie zeitweilig<br />
Reichsstadt. Den ersten Aufschwung verdankt Chemnitz <strong>de</strong>m<br />
Fernhan<strong>de</strong>l und <strong>de</strong>r durch das Bleichmonopol (1357) geför<strong>de</strong>rten<br />
Leinenweberei. Im Gefolge <strong>de</strong>r Textilproduktion entwickelte<br />
sich in Chemnitz eine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Textil- und Werkzeugmaschinenindustrie<br />
mit starkem Exportgeschäft. Dabei wur<strong>de</strong><br />
Chemnitz eine Hochburg <strong>de</strong>r organisierten Arbeiterbewegung,<br />
weshalb die Stadt 1953 bis zur Wie<strong>de</strong>rvereinigung in Karl-<br />
Marx-Stadt umbenannt wur<strong>de</strong>.<br />
Los 1095 Schätzwert 10-25 €<br />
Stadtgemein<strong>de</strong> Zwickau<br />
8 % Schuldschein Lit. A 100 RM<br />
8.10.1928 (Auflage 1750, R 4) EF<br />
An <strong>de</strong>r Kreuzung wichtiger Fernstraßen entstand vor 1145 eine<br />
Kaufmannssiedlung, aus <strong>de</strong>r die Stadt Zwickau hervorging.<br />
Von 1290-1362 Reichsstadt mit selbst entwickeltem Stadtrecht<br />
(1348 kodifiziert). Die ab 1838 intensive Steinkohlenför<strong>de</strong>rung<br />
zog zahlreiche Industriezweige nach Zwickau. Heute<br />
Kreisstadt und Stadtkreis im Bezirk Chemnitz, gelegen im Erzgebirgischen<br />
Becken mit ca. 125.000 Einwohnern.<br />
Los 1098 Schätzwert 30-75 €<br />
Stahlwerk Augustfehn AG<br />
Augustfehn i.O. , Aktie 100 RM Febr. 1938<br />
(R 5) EF<br />
Gründung 1872 <strong>als</strong> oHG, AG seit 1923. Veredlung und Weiterverarbeitung<br />
von Rohstahl. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Bagger-Ersatzteile<br />
für Naß- und Trockenbagger, Auspanzerungen von Hartzerkleinerungsmaschinen<br />
sowie Schmie<strong>de</strong>stücke aller Art.<br />
Großaktionär: Maschinenfabrik Buckau - R. Wolf AG, Mag<strong>de</strong>burg.<br />
1968 Einglie<strong>de</strong>rung in die Buckau-Wolf AG, diese 1975<br />
von Krupp Industrietechnik Rheinhausen übernommen. 1980<br />
Umwandlung von Stahlwerk Augustfehn AG in eine GmbH und<br />
Aufhebung <strong>de</strong>s Organvertrages mit <strong>de</strong>r Buckau-Wolf AG.<br />
Los 1101 Schätzwert 25-50 €<br />
Steiermärkische Elektrizitäts-AG<br />
Graz, Aktie 1.000 RM 20.5.1940 (Auflage<br />
3900, R 5) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1902 <strong>als</strong> “AG Elektrizitätswerk Lebring” zum Betrieb<br />
<strong>de</strong>r Wasserkraft-Überlandwerke Peggau und Lebring. Börsennotiz<br />
in Freiverkehr Wien, Großaktionär war mit 98 % die Schweiz.<br />
Elektrizitäts- und Verkehrsgesellschaft (vorm. Elektrowerke AG),<br />
Basel, später <strong>de</strong>r Schweizerische Bankverein, <strong>de</strong>r 1992 seinen<br />
Anteil an die Österreichische Elektrizitätswirtschaft AG (Verbundkonzern)<br />
verkaufte. Heute versorgt die STEG im Nor<strong>de</strong>n von<br />
Graz, im Großraum Graz und in <strong>de</strong>r südlichen Steiermark rd.<br />
113.000 Kun<strong>de</strong>n. Stromeigenerzeugung in <strong>de</strong>n vier Murkraftwerken<br />
Rabenstein, Peggau, Weinzödl und Lebring.<br />
Los 1092 Schätzwert 40-60 €<br />
Stadtgemein<strong>de</strong> Neustadt an <strong>de</strong>r Orla<br />
Namens-Schuldv. 1.000 RM 28.12.1931<br />
(R 8) EF<br />
Anleihe zur Finanzierung <strong>de</strong>s Finanzamtsneubaues.<br />
Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Nr. 1096 Nr. 1106<br />
99
Los 1102 Schätzwert 50-100 €<br />
Steigerbrauerei AG<br />
vorm. Gebrü<strong>de</strong>r Treitschke<br />
Erfurt, Aktie 1.000 Mark 1.10.1921<br />
(Auflage 950, R 4) EF-VF<br />
Großformatiges Papier, sehr <strong>de</strong>korativ gestaltet.<br />
Gründung 1908 unter Übernahme <strong>de</strong>r 1822 gegr. Brauerei <strong>de</strong>r<br />
Gebrü<strong>de</strong>r Treitschke in <strong>de</strong>r Steigerstr. 24. Jährlicher Ausstoß<br />
ca. 45.000 hl. Außer<strong>de</strong>m an <strong>de</strong>r Arnoldi’schen Bierbrauerei<br />
GmbH in Gotha beteiligt. Nach <strong>de</strong>m Krieg nicht verlagert, <strong>als</strong><br />
VEB weitergeführt. Seit 1982 kein Braubetrieb mehr, nur Limona<strong>de</strong><br />
wur<strong>de</strong> hergestellt. Lohnsud in Mühlhausen durch <strong>de</strong>n VEB<br />
Brunnen Erfurt. 1994 geschlossen. Das Betriebsgebäu<strong>de</strong> ist<br />
heute Teil <strong>de</strong>s thüringischen Innenministeriums.<br />
Los 1104 Schätzwert 150-250 €<br />
Steingutfabrik Grünstadt AG<br />
Grünstadt (Pfalz), VZ-Aktie 1.000 Mark<br />
1.1.1907 (Auflage nur 100 Stück, R 8) EF-<br />
Gegrün<strong>de</strong>t von Kuno Faist <strong>als</strong> „Frankenthaler Porzellanmanufaktur“.<br />
Anfangs und noch bis 1818/19 wur<strong>de</strong> Porzellan hergestellt<br />
(später Steingut), wobei vor allem die mittels Kupferstich<br />
bedruckten Porzellanteller nach <strong>de</strong>m „Berthevinschen<br />
Umdruckverfahren“ weit bekannt wur<strong>de</strong>n. 1801 kaufte Johann<br />
Nepomuk van Recum (1753-1805), Mitglied einer sehr wohlhaben<strong>de</strong>n<br />
und angesehenen ursprünglich aus Holland stammmen<strong>de</strong>n<br />
Tuchfabrikantenfamilie in Grünstadt (dam<strong>als</strong> Hauptund<br />
Resi<strong>de</strong>nzstadt <strong>de</strong>r Grafschaft Leiningen-Westerburg), die<br />
Fabrik und führte sie <strong>als</strong> „Steingutfabrik Grünstadt“ weiter. Hergestellt<br />
wur<strong>de</strong>n dann Geschirr, Figuren, Porträtbüsten, Pfeifenköpfe,<br />
Blumenkübel und Wandplatten, wobei auch das künstlerische<br />
Erbe <strong>de</strong>r Frankenthaler Vorgänger-Manufaktur stets bewahrt<br />
wur<strong>de</strong>. <strong>Der</strong> wirtschaftliche Erfolg dagegen war beschei<strong>de</strong>n:<br />
Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n gab es in <strong>de</strong>n meisten Jahren nicht, 1905,<br />
1910 und 1919 mussten Kapit<strong>als</strong>chnitte die aufgelaufenen<br />
Verluste beseitigen. In <strong>de</strong>n 1940er Jahren in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
In <strong>de</strong>n 1970er Jahren wur<strong>de</strong> die Fabrik geschlossen.<br />
In Sammlerkreisen sind heute vor allem die in <strong>de</strong>r Steingutfabrik<br />
gefertigten Tortenplatten mit eigenwilligen, gegenstandslosen,<br />
gelegentlich sogar bizarren Motiven hoch begehrt.<br />
durch Konsolidation einiger Stollenzechen in Überruhr entstan<strong>de</strong>n.<br />
1834 Liquidation, 1834 restituiert. 1929 Erwerb <strong>de</strong>s<br />
Bergwerksbesitzes <strong>de</strong>r Adler Bergbau-AG. Die erworbenen<br />
Bergwerke wur<strong>de</strong>n zum größten Teil stillgelegt. Die benachbarte<br />
Zeche Charlotte wur<strong>de</strong> ab 1934 <strong>als</strong> Zeche Theodor neu in<br />
Betrieb genommen. 1952 Umwandlung in Heinrich Bergbau-<br />
AG. 1968 Stilllegung.<br />
Lokomotiven, 14 Personen- und 29 Güterwagen wur<strong>de</strong>n jährlich<br />
etwa 200.000 Fahrgäste und knapp 200.000 t Güter beför<strong>de</strong>rt.<br />
1942 umbenannt in Stendaler Eisenbahn-AG. 1946 Enteignung<br />
und Übernahme durch die Sächsische Provinzbahnen GmbH,<br />
1948 vom VVB <strong>de</strong>s Verkehrswesens Sachsen-Anhalt übernommen,<br />
ab 1.4.1949 gehörte die Stendaler Eisenbahn zur Deutschen<br />
Reichsbahn. Die bei<strong>de</strong>n Strecken <strong>de</strong>r alten KB Stendal-Arendsee<br />
wur<strong>de</strong>n bereits 1950 bzw. 1951 stillgelegt, die Strecke<br />
<strong>de</strong>r alten KB Stendal-Arneburg erst 1972, aber nicht für immer:<br />
Ein Teil <strong>de</strong>r Trasse wur<strong>de</strong> ab 3.1.1977 für die Strecke Borstel-Nie<strong>de</strong>rgörne<br />
benutzt, die <strong>als</strong> Anschlußbahn für das nie in Betrieb gegangene<br />
Kernkraftwerk Stendal bestimmt war und bis En<strong>de</strong> 1995<br />
auch Personenverkehr ab Bahnhof Stendal besaß. Heute ist die<br />
Bahn an die Stadt Arneburg verpachtet, sie wird für Holztransporte<br />
zur Zellstoff Stendal GmbH in Nie<strong>de</strong>rgörne benutzt.<br />
Los 1110 Schätzwert 20-50 €<br />
Stettiner O<strong>de</strong>rwerke AG<br />
für Schiff- und Maschinenbau<br />
Stettin, Aktie 100 RM 5.12.1932 (R 3) VF<br />
Gründung 1903 unter Übernahme <strong>de</strong>r O<strong>de</strong>rwerke Maschinenfabrik<br />
und Schiffsbauwerft AG, i. L. Erzeugnisse: See-, Fluß-,<br />
Frachtschiffe, Eisbrecher, Schlepper, Bagger, Kessel, Tanks uvm.<br />
1949 verlagert nach Lübeck, 1950 nach Köln. 1963 Vergleichsverfahren,<br />
ab 1961 GmbH und daraufhin verlagert nach Kiel.<br />
Steingutfabrik Grünstadt AG<br />
Tortenplatte <strong>de</strong>r Steingutfabrik Grünstadt AG<br />
Los 1103 Schätzwert 60-120 €<br />
Steingutfabrik Colditz AG<br />
Colditz i.Sa., Aktie 1.000 Mark 1.1.1917<br />
(Auflage 300, R 5) EF<br />
Großformatig, sehr hübsche Umrahmung.<br />
Gründung 1907 zwecks Fortbetrieb und wesentlicher Vergrößerung<br />
<strong>de</strong>r Steingutfabrik von Carl August Zschau. Hergestellt<br />
wur<strong>de</strong>n Wasch- und Küchengarnituren sowie Tafelgeschirr.<br />
Werke in Colditz, Strehla und Oschatz (letzteres 1938 verkauft).<br />
Übernommen wur<strong>de</strong>n 1927 die Steingutfabrik Staffel GmbH<br />
bei Limburg/Lahn und 1931/32 die E<strong>de</strong>lstein-Porzellanfabrik<br />
AG in Küps (Bayern). Nur diese bei<strong>de</strong>n Beteiligungen blieben<br />
erhalten, nach<strong>de</strong>m in <strong>de</strong>r Ostzone die Werke Colditz und Strehla<br />
1946 enteignet wor<strong>de</strong>n waren. Folglich Sitzverlegungen<br />
nach Limburg/Lahn (1949) bzw. Staffel (1956). 1973 Umfirmierung<br />
in “Colditz Industrieholding AG” und zugleich Sitzverlegung<br />
nach Frankfurt/Main. 1976 wur<strong>de</strong> die hoch<strong>de</strong>fizitäre<br />
Tochter “Heinrich Porzellan GmbH” in Selb an Villeroy & Boch<br />
verkauft. Anfang <strong>de</strong>r 80er Jahre Sitzverlegung nach Mönchengladbach<br />
und 1982 Verschmelzung mit <strong>de</strong>r Alleinaktionärin<br />
“Wickrather Han<strong>de</strong>ls- und Beteiligungs-AG”.<br />
Kaffee- und Teeservice "Schlachtenszenen<br />
von Winterstein" <strong>de</strong>r<br />
Frankenthaler Porzellanmanufaktur<br />
Los 1105 Schätzwert 75-150 €<br />
Steingutfabrik Grünstadt AG<br />
Grünstadt (Pfalz), Aktie 1.000 Mark Dez.<br />
1921 (Auflage 600, R 6) UNC-EF<br />
Großformatiges Papier, sehr <strong>de</strong>korativ gestaltet mit<br />
Löwen-Wappen im Unterdruck.<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Los 1106 Schätzwert 300-400 €<br />
Steinkohlen-Bergwerk “Am Wehr”<br />
bei Ober- und Nie<strong>de</strong>r-Leppersdorf<br />
im Landshuter Kreise<br />
Dittersbach, Kux-Schein 31.10.1872<br />
(Auflage 1000, R 10) VF+<br />
Zuvor völlig unbekannt gewesen, nur 4 Stück wur<strong>de</strong>n<br />
im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />
Steinkohlen-Bergwerk in <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n Reussendorf, Krausendorf<br />
und Kreppelhof im Lan<strong>de</strong>shuter Kreise, gelegen nordöstlich<br />
von Lan<strong>de</strong>shut in einem Tal <strong>de</strong>s Riesengebirges, <strong>de</strong>mzufolge<br />
im Westteil <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>nburger Reviers. Kohlebergbau<br />
im Wal<strong>de</strong>nburger Revier ist bereits für <strong>de</strong>n Beginn <strong>de</strong>s 16. Jh.<br />
nachgewiesen. 1768 bereisten Beauftragte von König Friedrich<br />
<strong>de</strong>m Großen das Revier, um <strong>de</strong>n Bergbau planmäßig zu organisieren.<br />
1772 wur<strong>de</strong> zum Schutz <strong>de</strong>r heimischen Bergwerke<br />
die Einfuhr englischer Kohle verboten. 1780 stan<strong>de</strong>n im Wal<strong>de</strong>nburger<br />
Revier, inzwischen Sitz eines Oberbergamtes, 31<br />
Gruben in För<strong>de</strong>rung. Zum besseren Absatz wur<strong>de</strong> über Freiburg<br />
und Striegau nach Maltsch an <strong>de</strong>r O<strong>de</strong>r eine große Kohlenstraße<br />
gebaut, ab Maltsch ging die Kohle mit Kähnen flußabwärts.<br />
1781 erfolgte in <strong>de</strong>r bis heute <strong>als</strong> Technik<strong>de</strong>nkmal berühmten<br />
“Fuchsgrube” erstm<strong>als</strong> <strong>de</strong>r Übergang zum Tiefbau<br />
mo<strong>de</strong>rner Prägung. Die Eröffnung <strong>de</strong>r Eisenbahn Freiburg-Wal<strong>de</strong>nburg<br />
im Jahr 1854 brachte <strong>de</strong>m Wal<strong>de</strong>nburger Bergbau<br />
weiteren Auftrieb. 1872, im Jahr <strong>de</strong>r Ausgabe dieses Kuxes,<br />
waren im Wal<strong>de</strong>nburger Revier bereits 7.000 Kumpel beschäftigt,<br />
bis 1885 verdoppelte sich diese Zahl noch einmal auf<br />
14.000 und blieb auf <strong>de</strong>m Niveau dann über ein Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
lang. Die Zahl <strong>de</strong>r Gruben erreichte mit 45 ihren Höchststand<br />
vor <strong>de</strong>r dann einsetzen<strong>de</strong>n Konzentration. Erst 1998 wur<strong>de</strong> das<br />
letzte Steinkohlebergwerk <strong>de</strong>s Reviers geschlossen.<br />
Los 1107 Schätzwert 75-100 €<br />
Steinkohlen-Bergwerk Heinrich<br />
Ueberruhr, Lkr. Essen, Kuxschein 1 Kux<br />
von 1.000 24.10.1934 (R 8) EF-VF<br />
Das Grubenfeld <strong>de</strong>r Zeche Heinrich erstreckte sich im Bereich<br />
von Überruhr bis hin nach Byfang im Sü<strong>de</strong>n und im Osten bis<br />
kurz vor Burgaltendorf. Die Gewerkschaft Heinrich war 1809<br />
Los 1108 Schätzwert 300-375 €<br />
Steinwerke AG Holzhausen-Hohenstein<br />
Wiesba<strong>de</strong>n, VZ-Aktie 1.000 Mark<br />
18.11.1922 (Auflage 3000, R 10) EF-<br />
Aktien dieser Ges. waren zuvor völlig unbekannt.<br />
Von <strong>de</strong>n lediglich 4 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen<br />
VZ-Aktien ist dies nun die letzte noch verfügbare.<br />
Gründung Febr. 1921. Betrieb von Steinbrüchen in Holzhausen<br />
über Aar und Hohenstein sowie von Klinkerwerken in Hohenstein<br />
(Nassau) und Nie<strong>de</strong>rbrechen (Kr. Limburg/Lahn). Die Betriebe<br />
lagen im westlichen Taunus etwa 20 km nördlich <strong>de</strong>r<br />
heutigen Lan<strong>de</strong>shauptstadt Wiesba<strong>de</strong>n. 1931 <strong>als</strong> eines <strong>de</strong>r unzähligen<br />
Opfer <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise in Konkurs gegangen.<br />
Los 1109 Schätzwert 60-120 €<br />
Stendaler Kleinbahn-AG<br />
Stendal, Aktie 300 RM 25.2.1929<br />
(Auflage 4501, R 4) EF<br />
Gründung 1906 <strong>als</strong> Kleinbahn-AG Stendal-Arendsee zum Bau <strong>de</strong>r<br />
48 km langen norm<strong>als</strong>purigen Bahn Stendal-Peulingen-Kl. Rossau-Arendsee<br />
(eröffnet 1908/09). Grün<strong>de</strong>r waren <strong>de</strong>r Staat Preußen<br />
und die Provinz Sachsen (die jeweils 470 Aktien = 23,37 %<br />
<strong>de</strong>s Kapit<strong>als</strong> zeichneten), Kreis und Stadt Stendal, die Stadt A-<br />
rendsee sowie 458 am Bahnbau interessierte Firmen und Privatpersonen.<br />
1915 umbenannt in Stendaler Kleinbahn-AG, im gleichen<br />
Jahr Baubeginn für die 22 km lange Zweigbahn von Peulingen<br />
nach Bismark Ost (später Hohenwulsch) an <strong>de</strong>r Hauptbahn<br />
Stendal-Salzwe<strong>de</strong>l. Eröffnet bis Darnewitz 1916, durchgehend bis<br />
Bismark wegen Verzögerung durch <strong>de</strong>n 1. Weltkrieg erst 1921.<br />
Die Betriebsführung für das gesamte Netz hatte von Anfang an die<br />
Kleinbahnabteilung <strong>de</strong>s Provinzialverban<strong>de</strong>s Sachsen in Merseburg.<br />
Übergänge bestan<strong>de</strong>n in Stendal zur Staatsbahn, in Klein<br />
Rossau kreuzte später die Kleinbahn-AG Osterburg-Pretzier, ab<br />
1922 auch in Arendsee zur Staatsbahnstrecke Salzwe<strong>de</strong>l-Wittenberge,<br />
schließlich in Bismark Ost zur Kleinbahn Bismark-Gar<strong>de</strong>legen-Wittingen.<br />
1924 fusionsweise Übernahme <strong>de</strong>r Kleinbahn-AG<br />
Stendal-Arneburg, wodurch die 1899 eröffnete 13 km lange<br />
Strecke Stendal-Arneburg hinzukam. Mit ca. 100 Beschäftigten, 7<br />
Los 1111 Schätzwert 20-40 €<br />
Stettiner Oelwerke AG<br />
Züllchow bei Stettin, Aktie 1.000 RM Mai<br />
1942 (Auflage 2700, R 2) EF<br />
Gründung 1910. Herstellung von Öl und Futtermitteln aus Soyabohnen<br />
und sonstigen Saaten, <strong>de</strong>sweiteren Herstellung von gehärtetem<br />
Tran. 1948 Verlagerung nach Hamburg, 1950 Fusion<br />
mit <strong>de</strong>r Toepffers Oelwerke GmbH, Hamburg zur Stettiner Oelwerk<br />
in Hamburg AG. 1965 Umbenennung in Oelmühle Hamburg AG.<br />
Los 1112 Schätzwert 30-75 €<br />
Stettiner Papier- und Pappenfabrik<br />
vorm. Schrödter & Rabbow AG<br />
Stettin, Aktie 1.000 RM Sept. 1940<br />
(Auflage 710, R 5) EF-VF<br />
Gründung 1916 zur Weiterführung <strong>de</strong>r 1898 gegrün<strong>de</strong>ten Stettiner<br />
Rohpappenfabrik Schrödter & Rabbow. Ursprünglich Produktion<br />
von Roh- und Wollfilzpappe, ab 1922 Packpapier aller<br />
Art, ab 1936 Isolierfaserstoffplatten. Hauptaktionärin Rütgerswerke<br />
AG. Firmenmantel 1949 nach Hamburg verlagert.<br />
Los 1113 Schätzwert 75-125 €<br />
Stock-Motorpflug AG<br />
Berlin, Aktie 100 RM Juli 1929 (Auflage<br />
nur 100 Stück, R 6) EF<br />
Gründung 1916. Herstellung und Vertrieb von landwirtschaftlichen<br />
Maschinen und Geräten. Nach 1925 mehrfach in Zahlungsschwierigkeiten;<br />
1929 Verlust von mehr <strong>als</strong> 50% <strong>de</strong>s Aktienkapit<strong>als</strong>.<br />
100
Los 1119 Schätzwert 125-200 €<br />
Südwest<strong>de</strong>utsche<br />
Gemeinnützige Wohnungsbau-AG<br />
Frankfurt am Main, Namensaktie Ser. C<br />
100 RM Juni 1930 (Auflage 4900, R 6) EF<br />
Graphisch sehr ansprechen<strong>de</strong> Gestaltung.<br />
Gründung 1926. Bau und Betreuung von Kleinwohnungen.<br />
Heute Gemeinnützige Wohnungsbau-AG Rhein-Main. Großaktionäre<br />
sind die Deutsche Post und Stadt Frankfurt.<br />
Los 1114 Schätzwert 75-175 €<br />
Stolberger Wasserwerks-Gesellschaft<br />
Stolberg (Rheinland), Namens-Actie 1.000<br />
Mark 1.7.1890. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage<br />
400, R 5) EF<br />
Mit Originalunterschriften.<br />
Gründung 1890. Lieferung von Trink- und Brauchwasser zunächst<br />
an die Stadt Stolberg, ab 1926 auch an die Stadt E-<br />
schweiler und ab 1929 an die Stadt Aachen. Großaktionäre:<br />
Stadt Stolberg und Wasserwerk <strong>de</strong>s Kreises Aachen. En<strong>de</strong><br />
2000 von <strong>de</strong>r Wasserwerk <strong>de</strong>s Kreises Aachen GmbH übernommen<br />
wor<strong>de</strong>n.<br />
Los 1116 Schätzwert 125-250 €<br />
Stuttgarter Strassenbahnen<br />
Stuttgart, Aktie 100 RM Aug. 1929<br />
(Auflage 14000, R 5) UNC-EF.<br />
Faksimile-Unterschrift OB Lautenschlager <strong>als</strong> AR-<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r.<br />
Gründung 1889 durch Vereinigung <strong>de</strong>r 1868 gegrün<strong>de</strong>ten<br />
Stuttgarter Pfer<strong>de</strong>-Eisenbahn-Gesellschaft mit <strong>de</strong>r 1886 gegrün<strong>de</strong>ten<br />
Neuen Stuttgarter Straßenbahn-Gesellschaft Lipken<br />
& Cie. Die Gesellschaft verfügt heute über mehr <strong>als</strong> 190 Schienenfahrzeuge,<br />
3 Schienenfahrzeug-Depots und ein Streckennetz<br />
von 112 km Betriebslänge. Es wer<strong>de</strong>n 11 Stadtbahn-Linien,<br />
2 Straßenbahn-Linien, 1 Standseilbahn, 1 Zahnradbahn<br />
und im Kraftverkehrsbetrieb 56 Linien mit 241 Omnibussen auf<br />
675 km Betriebslänge betrieben. Mit über 2500 Beschäftigten<br />
wer<strong>de</strong>n jährlich fast 170 Mio. Fahrgäste beför<strong>de</strong>rt.<br />
Los 1117 Schätzwert 125-200 €<br />
Su<strong>de</strong>tenländische Zucker-AG<br />
Brüx, Sammelaktie 25 x 1.000 RM<br />
24.11.1942 (R 8) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1925 <strong>als</strong> “AG Zuckerfabrik in Brüx”, bestand aber<br />
schon zuvor <strong>als</strong> GmbH. 1940 wie oben umbenannt. 1939 Ankauf<br />
<strong>de</strong>r Aussiger Zuckerraffinerie AG in Prag, <strong>de</strong>r Zuckerraffinerie<br />
in Aussig und <strong>de</strong>r Rohzuckerfabriken in Postelberg und<br />
Wegstädl, bis 1941 Ankauf weiterer Zuckerraffinerien, bis<br />
sämtliche im Westsu<strong>de</strong>tengau gelegenen Zuckerraffinerien<br />
sich im Eigentum <strong>de</strong>r Gesellschaft befan<strong>de</strong>n.<br />
Los 1120 Schätzwert 60-120 €<br />
Superphosphatfabrik Nor<strong>de</strong>nham AG<br />
Nor<strong>de</strong>nham, Aktie 1.000 Mark (1911 in<br />
VZ-Aktie umgest.) 20.11.1908 (Auflage<br />
1200, R 4) EF<br />
Großformatiges Papier, sehr <strong>de</strong>korativ verziert.<br />
Gründung 1906 in Ellwür<strong>de</strong>n durch <strong>de</strong>n Nord<strong>de</strong>utschen Lloyd.<br />
1911 beschloß die HV u.a. zur Tilgung einer Unterbilanz die Zuzahlung<br />
von 33 1/3 % je Aktie. Aktien die zugezahlt wor<strong>de</strong>n<br />
sind, wur<strong>de</strong>n in VZ-Aktien umgewan<strong>de</strong>lt.Herstellung von Superphosphaten,<br />
Düngemitteln und an<strong>de</strong>ren chemischen Produkten.<br />
1956 wur<strong>de</strong> das Werk an die Guano Werke (vorm. Ohlendorff’sche<br />
und Merk’sche Werke) verkauft, die 1969 an die<br />
BASF angeglie<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>n. Das Werk wur<strong>de</strong> 1987 aus <strong>de</strong>r Produktion<br />
genommen und geschlossen, das Gelän<strong>de</strong> ab 1992<br />
komplett saniert.<br />
Los 1123 Schätzwert 30-75 €<br />
Tempelhofer Feld AG<br />
für Grundstücksverwertung<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark März 1921<br />
(Auflage 2500, neu ausgegeben wegen<br />
Zusammenlegung <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>raktien Lit.<br />
B im Verhältnis 4:1, R 3) EF<br />
Faksimileunterschrift Emil Georg von Stauß. <strong>Der</strong><br />
große <strong>de</strong>utsche Bankier Stauß verwaltete <strong>als</strong> Vorstand<br />
<strong>de</strong>r Deutschen Bank die Anatolische Eisenbahngesellschaft.<br />
Als Aufsichtsratsvorsitzen<strong>de</strong>r<br />
von Lufthansa und BMW initiierte Stauß <strong>de</strong>n Neubeginn<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Flugzeugindustrie nach <strong>de</strong>m<br />
Ersten Weltkrieg. Stauß war Motor <strong>de</strong>s Zusammenschlußes<br />
<strong>de</strong>r Daimler-Motoren-Gesellschaft<br />
und <strong>de</strong>r Benz & Cie. Rheinische Gasmotorenfabrik<br />
im Jahr 1926 zur Daimler-Benz AG. 1932 wechselte<br />
Stauß vom Vorstand in <strong>de</strong>n Aufsichtsrat <strong>de</strong>r<br />
Deutschen Bank.<br />
Gründung 1910 durch die Deutsche Bank zur Durchführung eines<br />
Verwertungsvertrages zwischen <strong>de</strong>r Bank und <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />
Tempelhof über die Erschließung <strong>de</strong>s vom Militärfiskus verkauften<br />
westlichen Teil <strong>de</strong>s Exerzierplatzes “Tempelhofer Feld”.<br />
<strong>Der</strong> vorher militärischen Nutzung folgend ließ sich auf einem<br />
Teil <strong>de</strong>s Gelän<strong>de</strong>s die “Feldkraftwagen AG” nie<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r Rest<br />
wur<strong>de</strong> zur Bebauung parzelliert und ab 1925 auch in Eigenregie<br />
bebaut. An<strong>de</strong>rs <strong>als</strong> die meisten Berliner Terraingesellschaften<br />
sehr langlebig und bis heute börsennotiert, Großaktionär ist<br />
indirekt die Lan<strong>de</strong>sbank Berlin.<br />
Los 1115 Schätzwert 100-225 €<br />
Strassenbahn Hannover<br />
Hannover, Aktie 1.000 Mark 1.3.1895<br />
(Auflage 1500, R 9) VF-<br />
Schöner hochformatiger G&D-Druck mit Ornament-Umrahmung,<br />
Originalunterschriften. Im<br />
Reichsbankschatz nicht katalogisierte Variante,<br />
nur 9 Stück lagen bei an<strong>de</strong>ren Jahrgängen mit dazwischen.<br />
Die Straßenbahn in Hannover wur<strong>de</strong> 1872 <strong>als</strong> Pfer<strong>de</strong>bahn eröffnet.<br />
Elektrischer Betrieb ab 1893. Träger war zunächst die<br />
1871 gegrün<strong>de</strong>te Continental-Pfer<strong>de</strong>-Eisenbahn-AG, die auch<br />
die Straßenbahn in Dres<strong>de</strong>n betrieb. 1879 übernahm die in<br />
London gegrün<strong>de</strong>te The Tramways Company of Germany, Ltd.<br />
pachtweise <strong>de</strong>n Betrieb. 1892 wur<strong>de</strong> die Straßenbahn Hannover<br />
rechtlich selbständig, die englische Vorgängerin erhielt dafür<br />
2699 Aktien <strong>de</strong>s neuen Unternehmens. Weitere Daten zur<br />
Unternehmensgeschichte: 1894 Kauf <strong>de</strong>r vier in Hannover bestehen<strong>de</strong>n<br />
Pfer<strong>de</strong>omnibusbetriebe. 1897 Kauf <strong>de</strong>s in Hannover<br />
gelegenen Eigentums <strong>de</strong>r Continental-Pfer<strong>de</strong>-Eisenbahn-AG.<br />
1901 wegen allzu beschleunigten Baues von Außenlinien (bis<br />
nach Hil<strong>de</strong>sheim hatte man Schienen gelegt!) sanierungsbedürftig<br />
gewor<strong>de</strong>n. Das Streckennetz war inzwischen 166 km<br />
lang. 1921 Umfirmierung in Überlandwerke und Straßenbahnen<br />
Hannover AG (ÜSTRA). 1929 Verkauf <strong>de</strong>r Überlandwerke<br />
an die von <strong>de</strong>r PreußenElektra neu gegrün<strong>de</strong>te Hannover-<br />
Braunschweigische Stromversorgungs-AG (HASTRA). Das noch<br />
heute börsennotierte Nahverkehrsunternehmen mit <strong>de</strong>r Stadt<br />
Hannover <strong>als</strong> indirektem Großaktionär unterhält aktuell 12<br />
Stadtbahn- und 39 Omnibuslinien im Stadtgebiet <strong>de</strong>r nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />
Lan<strong>de</strong>shauptstadt und <strong>de</strong>n angrenzen<strong>de</strong>n Kommunen<br />
und beför<strong>de</strong>rt über 150 Mio. Fahrgäste im Jahr.<br />
Los 1118 Schätzwert 20-50 €<br />
Süd<strong>de</strong>utsche Zucker-AG<br />
Mannheim, Aktie 1.000 RM Nov. 1941<br />
(Auflage 30000, R 1) EF<br />
Schöner G&D-Druck mit Wappen von Waghäusel,<br />
Heilbronn, Frankenthal, Offstein und Stuttgart.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1926 durch Fusion <strong>de</strong>r Aktien-Zuckerfabriken Frankenthal,<br />
Stuttgart, Heilbronn und Offstein sowie <strong>de</strong>r Badische Gesellschaft<br />
für Zuckerfabrikation AG in Mannheim. Heute <strong>de</strong>r größte<br />
Zucker-Konzern in Europa mit starker Stellung auch in Frankreich,<br />
Belgien, Polen und <strong>de</strong>r Tschechei. Neben <strong>de</strong>r Zuckerproduktion<br />
auch im Geschäft Tiefkühlkost tätig, neuerdings auch in<br />
<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung beson<strong>de</strong>rs geför<strong>de</strong>rten Biosprit-Erzeugung.<br />
Das umfangreiche, aber nicht sehr rentable Geschäft mit<br />
Speiseeis (Schoeller) wur<strong>de</strong> dagegen 2001/02 an Nestlé verkauft.<br />
Strassenbahn in Hannover um 1937 Nr. 1119<br />
Los 1121 Schätzwert 75-125 €<br />
Syndikat Charlottensegen<br />
Berlin, Na.-Syndikats-Anteil 31.12.1918<br />
(Auflage 1000, R 7) EF<br />
1918 gegrün<strong>de</strong>t. Besitztum waren die Rohölgruben “Charlottensegen”<br />
und “Emma”, bei<strong>de</strong> in Westgalizien.<br />
Los 1122 Schätzwert 30-75 €<br />
T<strong>als</strong>perren-AG Crimmitschau<br />
Crimmitschau, Aktie 1.000 RM 18.4.1929<br />
(Auflage 800, R 4) EF<br />
Gründung am 31.3.1926. Hintergrund <strong>de</strong>s auf privatwirtschaftlicher<br />
Basis betriebenen T<strong>als</strong>perrenbaus waren ständige<br />
Streitereien zwischen <strong>de</strong>n Betrieben <strong>de</strong>s hochindustrialisierten<br />
Pleißent<strong>als</strong> und <strong>de</strong>n Bewohnern, die sich über Wasserverschmutzung<br />
(im Tal waren u.a. einige Textilfärbereien ansässig)<br />
beklagten. Die T<strong>als</strong>perre wur<strong>de</strong> unter Führung <strong>de</strong>r Industriellen-<br />
Familie Wolf gebaut, um die Wasserversorgung <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n<br />
und <strong>de</strong>r Industrie zu verstetigen, ferner zwecks Erhöhung <strong>de</strong>s<br />
Hochwasserschutzes und <strong>de</strong>s Feuerschutzes.<br />
Los 1124 Schätzwert 30-75 €<br />
Teppich- und Textilwerke AG<br />
Adorf i.V. , Aktie 100 RM 1.11.1928<br />
(Auflage 350, R 5) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1900 <strong>als</strong> Sächsische Kunstweberei Claviez AG nach<br />
Übernahme <strong>de</strong>r Firma Kunstweberei Claviez & Co. GmbH in<br />
Leipzig. Fabriziert wur<strong>de</strong>n Teppiche und Möbelstoffe. 1916 umbenannt<br />
in Textilosewerke und Kunstweberei Claviez AG, dann<br />
ab 1927 Teppich- und Textilwerke AG. 1951 wur<strong>de</strong> die Firma<br />
gelöscht, sie firmierte dann <strong>als</strong> Adorfer Teppich- und Textilwerke<br />
I.-V. Webereien, Volkseigene Betriebe Sachsens.<br />
Los 1125 Schätzwert 25-50 €<br />
Terra AG für Samenzucht<br />
Aschersleben, Aktie 1.000 RM Mai 1938<br />
(Auflage 1000, R 3) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t am 26.10.1899 nach Übernahme <strong>de</strong>r seit 1885 bestehen<strong>de</strong>n<br />
Firma Gustav Jaensch & Co. in Aschersleben. Firma<br />
bis 1910: Gustav Jaensch & Co., AG für Samenzucht. 1950<br />
nach Hannover verlagert, 1961 gelöscht.<br />
Los 1126 Schätzwert 100-250 €<br />
Terrain-AG Gräbschen<br />
Breslau, Aktie 2.000 Mark Juni 1900.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 4) VF.<br />
Breite, beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>korative Umrahmung im Historismus-Stil<br />
mit Schwänen, geflügelten Drachen und<br />
Reichsadlern.<br />
101
Die Gesellschaft erwarb bei ihrer Gründung das über 194 ha<br />
große Rittergut Gräbschen. Nach<strong>de</strong>m Gräbschen 1911 nach<br />
Breslau eingemein<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n war, konnten die Län<strong>de</strong>reien erschlossen<br />
wer<strong>de</strong>n und waren bis 1924 zu 85 % verkauft. 1909<br />
erwarb man im Konsortium ein etwa 150.000 m◊ großes Gelän<strong>de</strong><br />
zwischen Kaiser-Wilhelm-, Menzel-, Gabitz- und Kürassierstraße;<br />
auch dieses Geschäft wur<strong>de</strong> bis 1923 zu 90 % realisiert.<br />
Ab 1911 Durchführung eines ähnlichen Geschäfts, das<br />
<strong>de</strong>n sogenannten Frie<strong>de</strong>berg mit Gelän<strong>de</strong> bis zur Hohenzollernund<br />
Gabitzstraße umfaßte. 1922 Ankauf von 120 Morgen in<br />
Klein-Tschansch (bereits 1923 größtenteils wie<strong>de</strong>r veräußert).<br />
1933 Erwerb von etwa 100.000 m◊ in Radwanitz (Wasserborn).<br />
Wenig später begann die Gesellschaft, selbst Wohnhäuser mit<br />
Kleinwohnungen zu errichten. Ebenso wur<strong>de</strong>n zur anschließen<strong>de</strong>n<br />
Veräußerung nun regelmäßig Einfamilienhäuser gebaut. Seit<br />
1939 Interessengemeinschaft mit <strong>de</strong>r Breslauer Baubank und<br />
<strong>de</strong>r Terrain-AG Kleinburg; im gleichen Jahr Umfirmierung in<br />
“Siedlungs- und Bau-AG Gräbschen”. <strong>Der</strong> Bericht pro 1941<br />
schließt mit <strong>de</strong>n Worten: “Erwerb einer Beteiligung an <strong>de</strong>r Stadtund<br />
Land-Siedlung GmbH Breslau sowie geeigneter Grundstükke<br />
in Breslau und Oberschlesien zur Bebauung nach Beendigung<br />
<strong>de</strong>s Krieges ... “ Wie wir heute wissen, kam es an<strong>de</strong>rs.<br />
Los 1127 Schätzwert 75-150 €<br />
Terraingesellschaft Berlin-Nordost<br />
Berlin, Actie 1.000 Mark 13.1.1896.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2100, R 6) VF<br />
Gründung 1895 zur Verwertung eines 256.000 qm großen Terrains<br />
zwischen <strong>de</strong>r Landsberger Allee und <strong>de</strong>r Knipro<strong>de</strong>-Straße<br />
in nächster Nähe <strong>de</strong>s Ringbahnhofs Landsberger Allee. Nach<br />
<strong>de</strong>r Berliner Bauordnung durfte das Terrain mit 5-stöckigen<br />
Wohnhäusern bebaut wer<strong>de</strong>n, darunter 41 Eckhäuser. Doch<br />
die Verhandlungen mit <strong>de</strong>r Stadt Berlin über die Bebauung<br />
schleppten sich 15 Jahre dahin. Erst 1911/12 wur<strong>de</strong>n die Terrains<br />
durch Grundstückstäusche im Nor<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Stadtgemein<strong>de</strong><br />
Berlin und im Sü<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r St. Georgen-Kirchengemein<strong>de</strong><br />
zweckmäßig arrondiert. 1913/14 wur<strong>de</strong>n Kanalisation<br />
sowie Gas- und Wasserleitungen auf fünf Baublocks <strong>de</strong>r östlichen<br />
Hälfte gelegt und (finanziert durch eine Kapitalerhöhung)<br />
mit <strong>de</strong>r Asphaltierung <strong>de</strong>r neu anzulegen<strong>de</strong>n Straßen begonnen.<br />
Bis 1922 waren die Parzellen restlos verkauft. Klugerweise<br />
legte man die eingenommenen Beträge (über 20 Mio. M, <strong>als</strong>o<br />
fast das 5-fache <strong>de</strong>s Aktienkapit<strong>als</strong>) in wertbeständigen Dollar-Schatzanweisungen<br />
an und überlistete damit die Inflation.<br />
Doch die Vorfreu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Aktionäre auf große Liquidationsausschüttungen,<br />
die sich auch in regelmäßig hohen Kursen <strong>de</strong>r<br />
Aktie an <strong>de</strong>r Berliner Börse ausdrückte, erfüllte sich <strong>de</strong>nnoch<br />
nicht: Hohe Zahlungen für die Ruhr-Abgabe und irrwitzige For<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>r Stadt Berlin aus <strong>de</strong>m Regulierungsvertrag von<br />
1910 führten am En<strong>de</strong> sogar zu einer Überschuldung. 1923<br />
trat die AG in Liquidation, ohne daß die Aktionäre je einen Pfennig<br />
wie<strong>de</strong>rgesehen hätten. 1925 im Han<strong>de</strong>lsregister gelöscht.<br />
Los 1128 Schätzwert 15-30 €<br />
Terraingesellschaft<br />
“Frankfurter Chaussee” AG<br />
Berlin, Aktie 100 RM Dez. 1928 (Auflage<br />
4600, R 2) EF<br />
G & D-Druck mit Firmensignet.<br />
Gründung 1896. Die Gesellschaft übernahm von <strong>de</strong>m Bankier<br />
Steinthal ein Terrain von 200.000 qm in Lichtenberg zur Erschließung.<br />
U.a. baute sie auch die später berüchtigte Normannenstraße<br />
aus. Börsennotiz Berlin.<br />
Los 1129 Schätzwert 60-120 €<br />
Textil-Industrie Nie<strong>de</strong>rrhein AG<br />
Mönchengladbach, Aktie 1.000 Mark<br />
7.4.1923 (Auflage 4000, R 5) EF<br />
Kräftige Jugendstilumrahmung.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1922 zur Übernahme einer bereits bestehen<strong>de</strong>n<br />
Baumwoll-Spinnerei mit 40.000 Spin<strong>de</strong>ln nebst angeschlossener<br />
Zwirnerei und Färberei. Hergestellt wur<strong>de</strong>n mit knapp 700<br />
Beschäftigten Baumwollgarne, Imitat- und Mungo-Garne. Als<br />
Gegenleistung für die Umstellung <strong>de</strong>r Spinnerei auf elektrischen<br />
Antrieb wur<strong>de</strong> im Rahmen einer Kapitalerhöhung 1923<br />
<strong>de</strong>r Elektrotechnischen Fabrik Rheydt Max Schorch & Co. AG<br />
eine Beteiligung eingeräumt, zugleich wur<strong>de</strong>n die Aktien an <strong>de</strong>r<br />
Berliner Börse eingeführt. 1929 in Konkurs gegangen.<br />
Los 1130 Schätzwert 75-150 €<br />
Th. Goldschmidt AG<br />
Essen, Aktie Reihe B 1.000 Mark Mai<br />
1912 (Auflage 1500, R 4) EF-VF<br />
Gründung 1911. Die AG übernahm das schon seit 1847 unter<br />
gleichem Namen bestehen<strong>de</strong> Einzelunternehmen, das ursprünglich<br />
in Berlin für die Herstellung von Zinnfabrikaten für<br />
die Kattundruckerei gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>. 1889-91 Verlegung nach<br />
Essen sowie Neubau einer Zinnhütte und einer chemischen Fabrik.<br />
1912 Erwerb <strong>de</strong>s Zweigwerkes in Mannheim. 1921 Erwerb<br />
<strong>de</strong>r Chemischen Fabrik Buckau AG in Ammendorf/Saale<br />
(1937 verschmolzen), 1928 Übernahme <strong>de</strong>r Fa. Neufeld &<br />
Kuhnke in Kiel (heute Hagenuk). Das Werk Ammendorf, die Hallack<br />
GmbH in Halle und die Sodafabrik Staßfurth GmbH wur<strong>de</strong>n<br />
nach 1945 enteignet, so daß sich alles auf <strong>de</strong>n Wie<strong>de</strong>raufbau<br />
<strong>de</strong>s größtenteils zerstörten Werkes Essen konzentrierte. Bis zuletzt<br />
bleib die Familie <strong>de</strong>s Firmengrün<strong>de</strong>rs stark beteiligt. Am<br />
En<strong>de</strong> lieferten sich die Rütgerswerke und die VIAG einen Übernahmekampf,<br />
<strong>de</strong>n die VIAG 1999 für sich entschied.<br />
Los 1131 Schätzwert 50-100 €<br />
Theodor Etti AG<br />
Wien, Aktie 1.000 RM Okt. 1942 (Auflage<br />
770, R 7) EF<br />
Gründung 1921 unter Mitwirkung <strong>de</strong>s Wiener Bank-Vereins <strong>als</strong><br />
“Theodor Etti & W. Bergel AG” zur Übernahme <strong>de</strong>r Firma Theodor<br />
Etti (Gemüsekonserven, Senf, Fruchtsäfte) und <strong>de</strong>r Weingroßhandlung<br />
“Adria” W. Bergel. Neben <strong>de</strong>r Fabrik im X. Bezirk<br />
(Gudrunstr. 115) und <strong>de</strong>r Weinkellerei im XIX. Bezirk besaß man<br />
auch eine Sektkellerei in Klosterneuburg. 1939 in Theodor Etti<br />
AG umbenannt. Beschäftigt wur<strong>de</strong>n über 100 Mitarbeiter. In<br />
Wien börsennotiert. En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 1950er Jahre aus <strong>de</strong>n Börsenhandbüchern<br />
verschwun<strong>de</strong>n.<br />
Nr. 1126 Nr. 1133<br />
Gründung 1931 zur Fortführung <strong>de</strong>s Sanatoriums “Theresienbad”<br />
im Su<strong>de</strong>tenland, einer klinisch geführten Kuranstalt für alle<br />
inneren, Stoffwechsel- und Nervenkrankheiten. Das Sanatorium<br />
mit seinen 90 Zimmern lag inmitten eines 24 ha großen<br />
Waldparks.<br />
Los 1133 Schätzwert 200-250 €<br />
Thüringer Bleiweiß-Fabriken AG<br />
Oberilm i. Th., Aktie 1.000 Mark Mai 1923<br />
(Auflage 2800, R 9) EF-<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1897 in Königsee <strong>als</strong> AG. Betrieb <strong>de</strong>r Fabriken Anton<br />
Greiner Wittwe, Bleiweissfabrik Königsee in Königsee und <strong>de</strong>r Thüringer<br />
Bleiweissfabrik Max Bucholz & Co. in Oberilm und Fabrikation<br />
von Bleiweiss und verwandten Produkten. <strong>Der</strong> Sitz <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />
wur<strong>de</strong> 1903 nach Oberilm verlegt. Im November 1924 wur<strong>de</strong><br />
die früher Wieselsche Farbenfabrik in Gehren käuflich erworben.<br />
Die Firma lautete bis 29.12.1924: Thüringer Bleiweissfabriken<br />
AG vorm. Anton Greiner Witwe und Max Bucholz & Co., danach:<br />
Thüringer Bleiweiss- und Farbenfabriken AG. Es bestand eine<br />
Zweignie<strong>de</strong>rlassung in Frankfurt a. M. Das Werk Oberilm wur<strong>de</strong><br />
En<strong>de</strong> 1929 vorläufig stillgelegt. Die Fabrikation wur<strong>de</strong> durch ein<br />
befreun<strong>de</strong>tes Werk für Rechnung <strong>de</strong>r Gesellschaft vorgenommen.<br />
Von <strong>de</strong>r Verwaltung wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r G.-V. vom 14.3.1931 mitgeteilt,<br />
dass man hoffte, durch Erwerbung weiterer Quoten für die Bleiweissfabrik<br />
in Oberilm die Produktion <strong>de</strong>s Werkes steigern zu können,<br />
und das nach Eintritt besserer Verhältnisse eine Sanierung<br />
<strong>de</strong>r Gesellschaft in Aussicht genommen sei. Das Werk Gehren<br />
wur<strong>de</strong> 1929 für eine Reihe von Jahren verpachtet.<br />
Los 1134 Schätzwert 10-25 €<br />
Thüringer Gasgesellschaft<br />
Leipzig, Aktie 1.000 RM Dez. 1941<br />
(Auflage 12000, R 2) EF<br />
Gründung 1867 in Gotha. Eine Schwerpunktbildung <strong>de</strong>r Geschäftsaktivitäten<br />
nach Erwerb einiger Gaswerke in <strong>de</strong>n Vororten<br />
von Leipzig führte 1872 zur Sitzverlegung nach Leipzig. Um<br />
1900 wur<strong>de</strong>n auf Grund von Konzessionsverträgen mit <strong>de</strong>n betreffen<strong>de</strong>n<br />
Kommunen betrieben die Gaswerke in Aschersleben,<br />
Bitterfeld, Schönebeck a.E., Waltershausen, Schnei<strong>de</strong>mühl,<br />
Oe<strong>de</strong>ran, Leipzig-Lin<strong>de</strong>nau, Leipzig-Sellershausen, Leipzig-Gohlis,<br />
Bad Kissingen, Egeln, M<strong>als</strong>tadt-Burbach (Saar),<br />
Suhl, Torgau, Warnsdorf (Böhmen), Viersen, Küstrin, Bramsche,<br />
Neunkirchen (Bez. Trier), Stolberg (Rhld.), Netzschkau i.V., Neustadt<br />
a. Orla, Kitzingen, Grosszschocher-Windorf, Mügeln, Dirschau,<br />
Böhlitz-Ehrenberg, Pössneck und Pilsen. Damit war die<br />
ThüGa <strong>de</strong>r größte Gasversorger im Deutschen Reich. 1902 erfolgte<br />
mit <strong>de</strong>m Bau eines kombinierten Gas- und Elektricitätswerkes<br />
in Nie<strong>de</strong>rsedlitz (bei Dres<strong>de</strong>n) <strong>de</strong>r Einstieg auch in die<br />
Elektrizitätswirtschaft. 1904 Einrichtung <strong>de</strong>r ersten Gasfernversorgung,<br />
<strong>de</strong>ren Zahl sich im Laufe <strong>de</strong>r Jahre auf 50 erweiterte.<br />
1930 erlangte die Preussische Elektrizitäts-AG (heute Teil<br />
von E.ON) die Aktienmehrheit. Nach <strong>de</strong>r Enteignung in <strong>de</strong>r Ostzone<br />
1948 Sitzverlegung nach Köln. An Eigenwerken besaß die<br />
ThüGa nun nur noch die Gaswerke in Bad Kissingen, Petershagen/Weser<br />
(erst 1952 erworben) und die Gasversorgung Raste<strong>de</strong><br />
(Oldbg.) sowie das Elektrizitätswerk Scharzfeld (Harz),<br />
ansonsten inzwischen eine Energieholding mit vielfältigen Beteiligungen<br />
u.a. an <strong>de</strong>r AG für Licht- und Kraftversorgung in<br />
München, <strong>de</strong>r Badische Gas- und Elektrizitätsversorgung AG in<br />
Lörrach, <strong>de</strong>r Fränkisches Ueberlandwerk AG in Nürnberg, <strong>de</strong>r<br />
Gasanstalt Kaiserslautern, <strong>de</strong>m Gaswerksverband Rheingau AG<br />
in Wiesba<strong>de</strong>n-Biebrich, <strong>de</strong>r Hessen-Nassauische Gas-AG in<br />
Frankfurt-Höchst und <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgasversorgung Süd-Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />
AG in Sarstedt (Hann.) 1979 Verschmelzung mit <strong>de</strong>r<br />
“AG für Licht- und Kraftversorgung” und Sitzverlegung nach<br />
München. 1986 Umfirmierung in ThüGa AG. 2007 squeeze-out<br />
<strong>de</strong>r Kleinaktionäre, 2009 verkaufte E.ON die Thüga auf Grund<br />
von Kartellauflagen an ein kommunales Erwerberkonsortium.<br />
Die mit <strong>de</strong>r ThüGa assoziierten Unternehmen erwirtschaften<br />
heute einen Umsatz von über 16 Mrd. Euro, beschäftigen<br />
knapp 20.000 Mitarbeiter und versorgen 3,5 Mio. Gas- und<br />
2,9 Mio. Stromkun<strong>de</strong>n.<br />
Los 1135 Schätzwert 30-90 €<br />
Thüringer Wollgarnspinnerei AG<br />
Langensalza, Aktie 1.000 Mark 1.9.1910<br />
(Auflage 780, R 4) EF<br />
Gründung 1897 in Langensalza unter Übernahme <strong>de</strong>r Spinnerei<br />
Clad & Co. Erzeugnisse: Hand- und Maschinenstrickgarne,<br />
Webgarne, Haargarne. Übernommen wur<strong>de</strong>n 1907 die Leipziger<br />
Strickgarnspinnerei und 1910 die Werdauer Strickgarnspinnerei,<br />
ferner Beteiligungen an <strong>de</strong>r Gebr. Feistkorn AG in Gera<br />
und <strong>de</strong>r Leipziger Wollkämmerei. 1913 Sitzverlegung nach<br />
Leipzig, dort auch börsennotiert. Die durch Fliegerangriffe erheblich<br />
beschädigten Fabriken in Langensalza und Leipzig<br />
wur<strong>de</strong>n 1949 enteignet, <strong>de</strong>shalb 1950 Sitzverlegung nach<br />
München, wo zuvor bereits in <strong>de</strong>r Tegernseer Landstr. 142/144<br />
eine Zweignie<strong>de</strong>rlassung bestand. 1963/64 Zusammenschluß<br />
mit <strong>de</strong>r Kammgarnspinnerei Schongau Kunold & Co. KG und<br />
Sitzverlegung nach Schongau (Obb.). Letzter Mehrheitsaktionär<br />
war die Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank; 1971 in<br />
eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
Nr. 1129<br />
Los 1132 Schätzwert 50-80 €<br />
Theresienbad AG<br />
Eichwald, Kreis Teplitz-Schönau, Su<strong>de</strong>tenland,<br />
Aktie 200 RM Juni 1940 (Auflage 850,<br />
R 6) EF<br />
Schöner G&D-Druck, zwei Vignetten mit Gebirgslandschaft<br />
und Trinkbrunnen.<br />
Fabrikgebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Thüringer Wollgarnspinnerei AG in Bad Langensalza<br />
102
Nach <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>s Freistaates Thüringen 1920 wur<strong>de</strong><br />
1923 das Thüringenwerk mit Sitz in Weimar gegrün<strong>de</strong>t. 1943<br />
gab es 4 Kraftwerke, 13 eigene Umspannwerke, 15 frem<strong>de</strong><br />
Umspannwerke, beliefert vom Thüringenwerk. Gesamtnetz: ca.<br />
570 km. 1948 Enteignung <strong>de</strong>s Werkes. Nach <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rvereinigung<br />
übernahmen die ENAG Energieversorgung Nordthüringen<br />
AG und die E.on Thüringer Energie die Mo<strong>de</strong>rnisierung und<br />
Stabilisierung <strong>de</strong>r Strom- und Erdgasversorgung in Thüringen.<br />
Los 1136 Schätzwert 200-250 €<br />
Thüringer Wollgarnspinnerei AG<br />
Leipzig, VZ-Aktie (Interimsschein) 5 x 100<br />
RM 1.3.1938, ausgestellt auf Herrn Dr. Ernst<br />
Schoen von Wil<strong>de</strong>negg in Leipzig (R 10).<br />
Begeben waren überhaupt nur 240 VZ-<br />
Aktien, und zwar ausschließlich an die sechs<br />
Aufsichtsratsmitglie<strong>de</strong>r in Form von<br />
Sammelurkun<strong>de</strong>n VF<br />
Maschinenschriftliche Ausführung auf Büttenpapier,<br />
Originalunterschriften. Lediglich drei Exemplare<br />
unterschiedlicher Stückelung lagen im<br />
Reichsbankschatz.<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Los 1137 Schätzwert 20-40 €<br />
Thüringische Elektrizitätsund<br />
Gas-Werke AG<br />
Apolda, Aktie 100 RM Nov. 1928 (Auflage<br />
6000, R 2) EF<br />
G&D-Druck.<br />
Gründung 1901 unter Übernahme <strong>de</strong>r Gasanstalt Apolda und<br />
<strong>de</strong>s Elektrizitätswerks Ilmenau von <strong>de</strong>r Elektra AG in Dres<strong>de</strong>n.<br />
1903 wur<strong>de</strong> das Elektrizitätswerk Apolda erbaut. Das Ilmenauer<br />
Werk wur<strong>de</strong> 1916 an die Stadt Ilmenau verkauft. <strong>Der</strong> Konzessionsvertrag<br />
mit <strong>de</strong>r Stadt Apolda für das Elektrizitäts- und<br />
Gaswerk Apolda lief zuletzt bis 1952. Börsennotiz<br />
Dres<strong>de</strong>n/Leipzig, München und Berlin. Großaktionäre waren die<br />
Stadt Apolda und die Elektrizitäts-AG vorm. Schuckert & Co. in<br />
Nürnberg (letztere gab ihre Anteile später an die Elikarft und an<br />
die AG Sächsische Werke ab).<br />
Los 1138 Schätzwert 150-250 €<br />
Thüringische Lan<strong>de</strong>selektrizitätsversorgungs-AG<br />
Weimar, Aktie 100.000 RM 13.6.1925<br />
(Auflage nur 60 Stück, R 7) UNC-<br />
Aktien dieser Ges. waren zuvor völlig unbekannt.<br />
Los 1139 Schätzwert 25-50 €<br />
Thuringia Versicherungs-AG<br />
Erfurt, Namensaktie Lit. IB 100 RM Nov.<br />
1941 (Auflage 3540, R 2) EF<br />
Gründung 1853 <strong>als</strong> “THURINGIA Eisenbahn- und allgemeine<br />
Rückversicherungs-Gesellschaft”. Sitzverlegungen 1945 nach<br />
Hannover, 1946 nach Hann. Mün<strong>de</strong>n und 1950 nach München.<br />
Bis nach 2000 noch börsennotierte Gesellschaft, gehört<br />
zur Aachener und Münchener-Gruppe (Squeeze-Out <strong>de</strong>r Kleinaktionäre).<br />
Los 1140 Schätzwert 75-150 €<br />
Tillmanns’sche Eisenbau-AG<br />
Remscheid, Aktie 1.000 Mark 15.5.1900<br />
(Auflage 550, R 5) EF-VF<br />
Gründung 1894 zur Übernahme <strong>de</strong>r seit 1856 bestehen<strong>de</strong>n<br />
Tillmanns’schen Werke in Remscheid (Werksgelän<strong>de</strong> 1,78 ha,<br />
Produktion: Eisenhoch- und Brückenbau, Wellbleche, Roll- und<br />
Schiebetore sowie Schlittschuhe). 1900 Umfirmierung in Tillmanns’sche<br />
Eisenbau-AG, im gleichen Jahr Erwerb eines 3,51<br />
ha großen Grundstücks in Düsseldorf-Oberkassel zum Bau eines<br />
neuen Werkes. 1913 Übernahme <strong>de</strong>r Schenck & Liebe-<br />
Harkort GmbH in Oberkassel (gegr. 1899), <strong>de</strong>ren Name unter<br />
gleichzeitiger Sitzverlegung nach Düsseldorf angenommen<br />
wur<strong>de</strong>. Produktion in Oberkassel: Großhebezeuge, Verla<strong>de</strong>anlagen,<br />
Scheren und Pressen. 1958 (die Produktion war inzwischen<br />
eingestellt) übernahm die an <strong>de</strong>n Werksanlagen in <strong>de</strong>r<br />
Hansa-Allee interessierte SCHIESS AG in Düsseldorf die Aktienmehrheit,<br />
1959 Umwandlung in eine GmbH.<br />
Los 1141 Schätzwert 100-175 €<br />
Tilsiter Actien-Brauerei<br />
Tilsit, Aktie 100 RM 18.12.1924 (Auflage<br />
340, R 6) EF<br />
Gründung 1871. Jährlicher Bierabsatz ca. 40.000 hl. Mit Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
bis zu 15 % hochrentabel. 1919 noch Anglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />
Brauerei Louis Geiger in Tilsit. Börsennotiz Königsberg, später<br />
Berlin. Großaktionär war <strong>de</strong>r Stettiner Rückforth-Konzern.<br />
Los 1142 Schätzwert 150-250 €<br />
Tilsiter Actien-Brauerei<br />
Tilsit, VZ-Aktie 1.000 RM Juni 1933<br />
(Auflage nur 40 Stück, R 7) UNC<br />
VZ-Aktien dieser Brauerei waren zuvor unbekannt!<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Nr. 1142<br />
Los 1143 Schätzwert 30-75 €<br />
Tonwarenindustrie Wiesloch AG<br />
Wiesloch (Ba<strong>de</strong>n), Aktie 1.000 RM<br />
11.5.1934 (Auflage 1000, R 5) EF<br />
Gründung 1897 <strong>als</strong> GmbH, seit 1900 AG. Die Tonfel<strong>de</strong>r im sogenannten<br />
Dämmelwald wur<strong>de</strong>n aufgrund eines Konzessionsvertrages<br />
mit <strong>de</strong>r Stadt Wiesloch abgebaut. 1916 brannte das<br />
Mauerstein- und Dachziegelwerk aus ungeklärten Grün<strong>de</strong>n<br />
vollständig ab, wur<strong>de</strong> neu aufgebaut und 1945 bei Fliegerangriffen<br />
erneut fast völlig zerstört. Seit 1965 auch Produktion<br />
von Isolier- und Dämmstoffen aus Polyurethan-Hartschaum.<br />
1971 erwarb die Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft<br />
die Aktienmehrheit. 1989 Umfirmierung in<br />
TIW Beteiligungs- und Grundbesitz-AG, nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r WCM-<br />
Konzern die Mehrheit von <strong>de</strong>r DEWB erworben hatte. Die Produktion<br />
wur<strong>de</strong> eingestellt und das Vermögen von brutto 80<br />
Mio. DM überwiegend in Wertpapieren angelegt. 1994 erwarb<br />
die Marseille-Kliniken GmbH, Langen einen 75,3 %igen Anteil<br />
an <strong>de</strong>r TIW Beteiligungs- und Grundbesitz-AG, nannte sie in<br />
Marseille-Kliniken AG um und richtete die Geschäftspolitik auf<br />
die Bereiche Rehabilitationskliniken und Seniorenpflegeheime<br />
aus. 1995 Sitzverlegung von Frankfurt a.M. nach Hamburg. Die<br />
Gesellschaft ist mit ihren 61 Pflegeheimen und REHA-Kliniken<br />
heute im gesamten Bun<strong>de</strong>sgebiet vertreten.<br />
Los 1144 Schätzwert 75-150 €<br />
Trachenberg-Militscher Kreisbahn-AG<br />
Posen, Prior.-Aktie 1.000 Mark 9.12.1894.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 900, R 5) VF-<br />
Großformatig und sehr <strong>de</strong>korativ, Umrahmung im<br />
Historismus-Stil mit geflügeltem Rad. Originalunterschriften.<br />
59 km lange Kleinbahn Trachenberg-Gutwei<strong>de</strong>-Militsch-Wiesenthal<br />
in 750-mm-Schm<strong>als</strong>pur. <strong>Der</strong> Kreis Militsch im Nor<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>s ehemaligen Regierungsbezirks Breslau erhielt 1856 durch<br />
die Oberschlesische Eisenbahn in Trachenberg im Westen <strong>de</strong>s<br />
Kreisgebietes <strong>de</strong>n ersten Bahnanschluß. Die Kreisstand Militsch<br />
wur<strong>de</strong> 1875 an die Oels-Gnesener Eisenbahn angeschlossen.<br />
Angestrebt wur<strong>de</strong> nun eine Verbindung bei<strong>de</strong>r<br />
Bahnhöfe zur Erschließung <strong>de</strong>s mittleren und östlichen Kreisgebietes.<br />
Diese von <strong>de</strong>r Allgemeinen Deutschen Kleinbahn-Gesellschaft<br />
initiierte Bahn eröffnete am 8.12.1894 <strong>de</strong>n ersten<br />
Abschnitt von Trachenberg nach Südosten bis Przittkowitz<br />
(später: Gutwei<strong>de</strong>) und dann südlich nach Prausnitz (dort Anschluß<br />
an die Breslau-Trebnitz-Prausnitzer Kleinbahn). <strong>Der</strong><br />
zweite am 1.10.1895 eröffnete Abschnitt von Przittkowitz nach<br />
Osten führte über Militsch in <strong>de</strong>n Bartschbruch, überschritt<br />
dann die Kreis- und Provinzgrenze und en<strong>de</strong>te in Sulmirschütz<br />
(Kreis A<strong>de</strong>lnau). Nach <strong>de</strong>m 1. Weltkrieg wur<strong>de</strong> die Provinz Posen<br />
polnisch, und die Bahn en<strong>de</strong>te nun in Nie<strong>de</strong>rwiesenthal (die<br />
letzten 4 km lagen auf bei Deutschland verbliebenem Gebiet).<br />
Nach 1945 wur<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r die ganze Strecke befahren. Die<br />
Bahn wur<strong>de</strong> verstaatlicht und mit <strong>de</strong>r Breslau-Trebnitz-Prausnitzer<br />
Kleinbahn vereinigt zur Wroclawska Kolej Dojazdowa<br />
(Breslauer Vorortbahn). Am 14.9.1991 wur<strong>de</strong> auch <strong>de</strong>r letzte<br />
Streckenabschnitt Prausnitz-Militsch stillgelegt.<br />
Los 1145 Schätzwert 30-75 €<br />
TRANSITO AG für Han<strong>de</strong>l und Verkehr<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark 17.5.1922.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 3) EF<br />
Gründung 1920. Ein- und Ausfuhrhan<strong>de</strong>l mit Erzeugnissen <strong>de</strong>s<br />
Grund und Bo<strong>de</strong>ns sowie mit Erzeugnissen <strong>de</strong>r Eisenindustrie.<br />
1930 umbenannt zu Transito AG für Grundbesitz, Firmenzweck<br />
jetzt: Erwerb, Verwertung und Verwaltung von Grundstücken.<br />
Los 1146 Schätzwert 30-75 €<br />
Transport-AG (vorm<strong>als</strong> J. Hevecke)<br />
Hamburg, Aktie 200 RM Sept. 1928<br />
(Auflage 4500, R 5) EF<br />
Gründung 1827, AG seit 1889. Allgemeine Spedition und bahnamtliches<br />
Rollfuhrunternehmen. Zweignie<strong>de</strong>rlassungen in Lübeck,<br />
Bremen und Stettin. Börsennotiz Hamburg, Großaktionär<br />
war die Schlesische Dampfer-Compagnie - Berliner Lloyd AG.<br />
Los 1147 Schätzwert 225-300 €<br />
Triumph Werke Nürnberg AG<br />
Nürnberg, Genussschein 1.000 Mark Juli<br />
1923 (Auflage 40000, R 8) VF<br />
Ältestes überhaupt bekanntes Wertpapier dieses<br />
glanzvollen Unternehmens. Minimale Eckfehlstelle<br />
links unten.<br />
Gründung 1896 durch die englische “Triumph Cycle Company”<br />
in Coventry. Zunächst Herstellung von Fahrrä<strong>de</strong>rn, ab 1903<br />
auch von Motorrä<strong>de</strong>rn (Zweiradfertigung bis 1957!) Mit <strong>de</strong>r<br />
Aufnahme <strong>de</strong>r Schreibmaschinen-Produktion 1909 wird <strong>de</strong>r<br />
Grundstein für <strong>de</strong>n später jahrzehntelang be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Büromaschinen-Hersteller<br />
Triumph-Adler gelegt. 1913 wer<strong>de</strong>n die<br />
Bindungen zur englischen Mutterfirma gelöst. 1928/30 Aufnahme<br />
<strong>de</strong>r Produktion von Buchungsmaschinen. Ab 1954/55<br />
Produktion <strong>de</strong>s Contessa-Motorrollers und <strong>de</strong>s Fips-Mopeds,<br />
wodurch Verkaufsrückgänge bei Fahrrä<strong>de</strong>rn und Motorrä<strong>de</strong>rn<br />
aufgefangen wer<strong>de</strong>n können. 1957 verkauft die Dresdner Bank<br />
die Aktienmehrheit an Max Grundig, im gleichen Jahr Einstellung<br />
<strong>de</strong>r Zweiradproduktion. Für die weiter auf vollen Touren<br />
laufen<strong>de</strong> Produktion von Schreib- und Buchungsmaschinen<br />
wer<strong>de</strong>n Zweigwerke in Furtmühle (1959), Nürnberg (1963) und<br />
Steinach (1964) errichtet. 1968 veräußert Grundig seine Anteile<br />
an <strong>de</strong>n US-Konzern Litton Industries, 1979 übernimmt die<br />
Volkswagenwerk AG die Aktienmehrheit. Bald darauf Umfirmierung<br />
in TA TRIUMPH-ADLER AG, die Produktion <strong>de</strong>r traditionsreichen,<br />
schon 1880 gegrün<strong>de</strong>ten Adlerwerke vorm. Heinrich<br />
Kleyer AG in Frankfurt/M. (an <strong>de</strong>r Triumph schon lange die Aktienmehrheit<br />
hielt) wird integriert. Erweiterung <strong>de</strong>s Produktionsprogramms<br />
um elektronische Baugruppen sowie Büro-,<br />
Text- und Personal Computer. Für VW erweist sich das Engagement<br />
<strong>als</strong> Desaster, die Verluste bei TA steigen dramatisch:<br />
1986 ist man froh, TA an <strong>de</strong>n italienischen Erzkonkurrenten<br />
Ing. C. Olivetti & C. SpA abgeben zu können, <strong>de</strong>r aber mit <strong>de</strong>r<br />
Beteiligung ebensowenig glücklich wird. Nach Abgabe <strong>de</strong>r Aktien<br />
an branchenfrem<strong>de</strong> Investoren wur<strong>de</strong> die bis heute bör-<br />
103
Versorgungsnetzes in <strong>de</strong>n Kreisen Goslar und Wolfenbüttel von<br />
<strong>de</strong>r Bergmann-Elektrizitäts-Unternehmungen AG in Berlin.<br />
1913 erwarb die Braunschweigische Kohlenbergwerke AG<br />
(BKB) in Helmstedt sämtliche ÜZH-Aktien. 1921 Übernahme<br />
<strong>de</strong>s Kraftwerkes Schöningen und <strong>de</strong>s Versorgungsgebietes <strong>de</strong>r<br />
ehem. Braunschweigischen Elektrizitäts-Betriebsges. mbH in<br />
Schöningen (das Kraftwerk wur<strong>de</strong> 1940 zwecks klarer Trennung<br />
von Stromerzeugung und Stromverteilung an die Mutter<br />
BKB veräußert). 1999 Fusion mit <strong>de</strong>r WEVG (Wasser- und E-<br />
nergieversorgung Salzgitter) u.a. zur heutigen AVACON AG, <strong>de</strong>ren<br />
Hauptaktionär mittelbar die E.ON Energie AG in München<br />
ist. Mit rd. 2.700 Mitarbeitern wer<strong>de</strong>n heute in Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />
und Sachsen-Anhalt 1,3 Mio. Kun<strong>de</strong>n mit Strom, Gas, Fernwärme<br />
und Wasser versorgt.<br />
Briefkopf <strong>de</strong>r Triumph Werke um 1900<br />
sennotierte TA mit rd. 4.500 Mitarbeitern Deutschlands führen<strong>de</strong>r<br />
Anbieter von Druck-, Kopier- und Präsentationstechnik.<br />
Zweites Standbein war eine Zeit lang das Geschäftsfeld Spiel<br />
+ Freizeit (u.a. am Puppenhersteller Zapf Creation AG beteiligt).<br />
Nach Fokussierung auf das Kerngeschäft ist heute <strong>de</strong>r japanische<br />
Druckerhersteller Kyocera Großaktionär. Eine <strong>de</strong>r bemerkenswertesten<br />
Geschichten über Aufstieg und zwischenzeitlichen<br />
Nie<strong>de</strong>rgang eines <strong>de</strong>r einst glanzvollsten <strong>de</strong>utschen Industrieunternehmen.<br />
ren, Sanierung folgte. Anlehnung an <strong>de</strong>n Großaktionär, die Siegersdorfer<br />
Werke, Siegersdorf.<br />
Los 1148 Schätzwert 25-50 €<br />
Triumph Werke Nürnberg AG<br />
Nürnberg, Aktie 1.000 RM 28.7.1933<br />
(Auflage 626, R 4) UNC<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Los 1149 Schätzwert 20-50 €<br />
Triumph Werke Nürnberg AG<br />
Nürnberg, Aktie 100 RM 5.6.1935<br />
(Auflage 2000, R 2) EF<br />
che, Herren-, Damen- und Mützenstoffe. 1941 umbenannt in Tufiag-Tuchfabrik<br />
AG. 1945 kam <strong>de</strong>r östlich <strong>de</strong>r O<strong>de</strong>r gelegene Teil<br />
<strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlausitz und damit auch die Stadt Sommerfeld zu Polen.<br />
Los 1152 Schätzwert 75-125 €<br />
Tüllfabrik Flöha AG<br />
Plaue bei Flöha, Aktie 1.000 Mark<br />
5.11.1921 (Auflage 5000, R 6) EF<br />
Gründung 1907 unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1898 bestehen<strong>de</strong>n<br />
KG Carl Siems & Co. in Plaue bei Flöha. Herstellung und Veredlung<br />
von Tüllen und an<strong>de</strong>ren Textilerzeugnissen, insbes.<br />
Baumwolle—, Sei<strong>de</strong>n- und Kunstsei<strong>de</strong>ntülle für Spitzen, Gardinen,<br />
Korsetts, Tapisserie- und Glühlichtzwecke sowie Zwirnerei<br />
eigener und frem<strong>de</strong>r Garne. 1933 Verkauf <strong>de</strong>r Beteiligung<br />
an <strong>de</strong>r Elektro-Schmelzwerk Kempten AG, Kempten und Ankauf<br />
<strong>de</strong>s Waldbesitzes Ebnath im Fichtelgebirge. 1947 wur<strong>de</strong> die<br />
Gesellschaft nach München verlagert und in Forst Ebnath AG,<br />
München, umfirmiert. 1981 verlagert nach Ebnath (Münchener<br />
Rückversicherungs-Ges. 97%-ige Aktienmehrheit). Jetzt Betrieb<br />
von Forstwirtschaft und Vermietung von Geschäfts- und<br />
Wohnimmobilien.<br />
Los 1154 Schätzwert 300-375 €<br />
Überlandwerk Oberfranken AG<br />
Bamberg, 5 % Schuldv. 2.000 Mark<br />
30.4.1922 (Auflage 2500, R 12) VF<br />
Großes Hochformat, <strong>de</strong>korativer Druck, Vignette<br />
mit Umspannhäuschen. Ein Unikat aus <strong>de</strong>m<br />
Reichsbankschatz! Randschä<strong>de</strong>n fachgerecht restauriert,<br />
sieht jetzt sehr gut aus.<br />
Gründung 1920 durch die Kreisgemein<strong>de</strong> Oberfranken, die<br />
Städte Bamberg und Forchheim sowie 51 Firmen aus Bamberg<br />
und Umgebung. Noch im Gründungsjahr Erwerb <strong>de</strong>r Nordfränk.<br />
Überlandzentrale sowie <strong>de</strong>r Zentralen Ebensfeld und Medlitz.<br />
Eigene Wasserkraftwerke in Hirschaid, Medlitz, Kaupersberg<br />
und Oberwallenstadt b. Lichtenfels, Dieselkraftwerk in Ebensfeld.<br />
1923 Zusammenschluß mit <strong>de</strong>m Leitungsnetz <strong>de</strong>r Bayernwerk<br />
AG. 1983 Fusion mit <strong>de</strong>r Bayerische Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft<br />
AG in Bayreuth zur Energieversorgung O-<br />
berfranken AG. Großaktionär war hier das Bayernwerk (2000<br />
mit <strong>de</strong>r PreußenElektra zur E.ON Energie AG verschmolzen),<br />
2001 in <strong>de</strong>r E.ON Bayern AG aufgegangen.<br />
Los 1157 Schätzwert 200-250 €<br />
Ulmer Brauerei-Gesellschaft<br />
Ulm / Donau, VZ-Aktie 100 RM Febr. 1936<br />
(Auflage 600, R 9) VF+<br />
Umgewan<strong>de</strong>lt in Stammaktie A am 18.12.1941.<br />
Rostfleck am linken Rand.<br />
Gründung 1884 zur Übernahme <strong>de</strong>r Brauereien “Zum Roten<br />
Ochsen” und “Zum Herrenkeller”. 1890 Übernahme <strong>de</strong>r Brauerei<br />
“Zu <strong>de</strong>n Drei Königen”, danach in rascher Folge Übernahme<br />
weiterer kleinerer Brauereien, die sämtlich gleich stillgelegt<br />
wur<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn man war natürlich nur an <strong>de</strong>n Brauerei-Kontingenten<br />
interessiert. 1908 Neubau <strong>de</strong>r Brauerei in <strong>de</strong>r Magirusstr.<br />
44-48, daneben wur<strong>de</strong> im Anwesen “Zum Storchen” in<br />
<strong>de</strong>r Schwilmengasse eine Malzfabrik betrieben. Börsennotiz<br />
Stuttgart und München. 1969 Umwandlung in die “Ulmer Münster-Brauerei<br />
GmbH”.<br />
Los 1150 Schätzwert 60-120 €<br />
Tschoepelner Werke AG<br />
Tschoepeln, Aktie 1.000 Mark Jan. 1906.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1100, R 3) EF<br />
Braunkohlenbergbau sowie Verarbeitung u. Verwertung aller<br />
durch Abbau gewonnenen Produkte, Erzeugung, Abgabe u.<br />
Verwertung elektr. Energie. Außer<strong>de</strong>m Herstellung von Ton sowie<br />
Betrieb von Land- u. Forstwirtschaft. 1928 wur<strong>de</strong>n die Grubenfel<strong>de</strong>r<br />
Huss und Hela in Quolsdorf erworben. Großaktionär<br />
war die Osram GmbH. Nach <strong>de</strong>m Krieg nicht verlagert, Tschoepeln<br />
gehört heute zu Polen.<br />
Los 1151 Schätzwert 75-120 €<br />
Tuchfabrik AG<br />
vorm. Fischer-Schnabl AG<br />
Sommerfeld Nied.-Laus., Aktie 1.000 RM<br />
Sept. 1930. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage nur 50<br />
Stück, R 7) EF<br />
Gründung <strong>als</strong> AG 1930, hervorgegangen aus <strong>de</strong>r früheren Fischer-Schnabl’schen<br />
Tuchfabrik. Haupterzeugnisse: Behör<strong>de</strong>ntu-<br />
Los 1153 Schätzwert 100-200 €<br />
Überland-Zentrale Helmstedt AG<br />
Helmstedt, Aktie 1.000 Mark 20.11.1905.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 150, R 5) EF<br />
Origin<strong>als</strong>ignatur von Julius Krisch <strong>als</strong> Aufsichtsratsvorsitzen<strong>de</strong>r.<br />
Krisch, vom Beruf Bergingenieur,<br />
1892-1912 Direktor <strong>de</strong>r Braunschweigischen<br />
Kohlenbergwerke, arbeitete <strong>als</strong> Sachverständiger<br />
für mehrere Braunkohlengesellschaften.<br />
Kurz nach <strong>de</strong>r Gründung 1905 wur<strong>de</strong> ein kleines Kraftwerk im<br />
Bereich <strong>de</strong>r Braunkohlengrube Emma bei Emmerstedt errichtet.<br />
1912 kam mit einem Schlag die große Expansion: Abschluß<br />
eines Stromlieferungsvertrages mit <strong>de</strong>m Landkreis Braunschweig<br />
(später Überlandwerk Braunschweig GmbH) zwecks<br />
Versorgung <strong>de</strong>s gesamten Landkreises Braunschweig und <strong>de</strong>r<br />
östlichen Teile <strong>de</strong>s Kreises Wolfenbüttel, Erwerb <strong>de</strong>r Elektrizitätswerk<br />
Ringelheim GmbH und schließlich Übernahme <strong>de</strong>s<br />
Los 1155 Schätzwert 125-200 €<br />
Überlandzentrale Grenzmark AG<br />
Flatow i. Westpr., Namensaktie Ausg. A<br />
10.000 Mark 6.1.1923. Grün<strong>de</strong>raktie<br />
(Auflage 320, R 6), ausgestellt auf die<br />
Überlandzentrale Flatow eGmbH VF<br />
Großes Hochformat, sehr <strong>de</strong>korative Umrahmung<br />
im Art-Deco-Stil. Kleinere Randschä<strong>de</strong>n fachgerecht<br />
restauriert.<br />
Gründung 1909 <strong>als</strong> Überlandzentrale Flatow eGmbH, 1922 in<br />
eine AG umgewan<strong>de</strong>lt. Die ÜZG versorgte die westpreußischen<br />
Kreise Flatow und Zempelburg sowie Teile <strong>de</strong>s Kreises Schlochau<br />
mit elektrischer Energie. Die Aktienmehrheit (75 %) lag<br />
bei <strong>de</strong>r AG für Energiewirtschaft in Berlin, <strong>de</strong>ren größter Aktionär<br />
wie<strong>de</strong>rum das RWE war.<br />
Los 1156 Schätzwert 30-50 €<br />
Ullersdorfer Werke<br />
Nie<strong>de</strong>r-Ullersd. Kr.Sorau, 8 % Teilschuldv.<br />
Lit. B. 500 RM 14.1.1927 (Auflage 200,<br />
R 6) EF-VF<br />
Gründung 1876. Herstellung von Verblend- und Formsteinen<br />
sowie von Bauornamenten. Erzeugnisse: Wandplatten, Ba<strong>de</strong>zellensteine,<br />
sanitäre Keramik usw. 1931/32 Vergleichsverfah-<br />
Los 1158 Schätzwert 75-125 €<br />
Ulmer Brauerei-Gesellschaft<br />
Ulm / Donau, 4,5 % Teilschuldv. 1.000<br />
RM Dez. 1940 (Auflage 500, R 7) VF<br />
Leicht stockfleckig.<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Los 1159 Schätzwert 300-375 €<br />
UNION Allgemeine Deutsche<br />
Hagelversicherungs-Gesellschaft<br />
Weimar, Namensaktie 1.500 Mark<br />
1.6.1922 (Auflage 6000, R 8) VF<br />
Zuvor völlig unbekannt gewesen!<br />
Gründung 1853 zum Betrieb <strong>de</strong>s Hagelversicherungsgeschäftes<br />
sowie <strong>de</strong>r Rückversicherung. Tätigkeitsgebiet war das Deutsche<br />
Reich, außer Ba<strong>de</strong>n, Bayern, Württemberg und Hohenzollern.<br />
Hauptsitz in Weimar (Adolf-Bartels-Str. 1), bis 1945 außer<strong>de</strong>m<br />
104
Los 1167 Schätzwert 25-50 €<br />
Valencienne AG<br />
Dres<strong>de</strong>n-Leuben, Aktie 1.000 RM Jan.<br />
1929 (Auflage 750, R 4) EF<br />
Gründung 1920 unter Fortführung <strong>de</strong>r früher von <strong>de</strong>r “Valencienne”<br />
Spitzenfabrik GmbH in Leuben betriebenen Spitzenfabrik.<br />
Herstellung von gewebten baumwollenen und sei<strong>de</strong>nen<br />
Spitzen und Spitzenstoffen. 100 % Beteiligung an <strong>de</strong>r Mechanische<br />
Weberei Dres<strong>de</strong>n GmbH (gegrün<strong>de</strong>t 1906). Börsennotiz<br />
Leipzig. Nach 1949 nicht verlagert.<br />
Geschäftstellen in Berlin, Breslau, Dres<strong>de</strong>n, Erfurt, Frankfurt<br />
(Main), Hamburg, Köln, Königsberg, Mag<strong>de</strong>burg, Posen und<br />
Stettin. Börsennotiert in Berlin und Düsseldorf, obwohl zuletzt<br />
nur noch ganze 194 Aktien bei Kleinaktionären lagen. Großaktionäre<br />
waren mit je 49,191 % die Allianz und die Münchener<br />
Rückversicherung. Nach Schließung <strong>de</strong>s Weimarer Hauptsitzes<br />
durch die Besatzungsmacht Sitzverlegungen 1946 nach Hannover<br />
und 1950 nach München (an <strong>de</strong>n Geschäftssitz <strong>de</strong>s Hauptaktionärs<br />
in <strong>de</strong>r Königinstr. 28). 1947 wur<strong>de</strong> das stark zusammengeschmolzene<br />
aktive Geschäft auf die Allianz Versicherungs-AG,<br />
München/Berlin übertragen, ab 1954 aber in <strong>de</strong>r Hagelrückversicherung<br />
erneut operativ tätig. 1965 Abschluß eines<br />
Beherrschungsvertrages mit <strong>de</strong>r ALLIANZ Versicherungs-AG, auf<br />
die die “UNION” schließlich 1970 verschmolzen wur<strong>de</strong>, nach<strong>de</strong>m<br />
die Allianz in <strong>de</strong>n Besitz sämtlicher Aktien gekommen war.<br />
Nr. 1159 Nr. 1177<br />
Gründung 1900, eingebracht wur<strong>de</strong> die Presshefe- und Kornspiritus-Fabrik<br />
Saxonia Horn & Co. in Leipzig-Mockau sowie die<br />
Presshefefabrik und Kornbranntweinbrennerei C. Koelitz-Giani<br />
in Leipzig. <strong>Der</strong> Betrieb in Leipzig-Mockau (Mockauerstr. 76)<br />
wur<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r AG-Gründung vollständig neu eingerichtet und<br />
wesentlich erweitert. 1913 zwecks Vergrößerung <strong>de</strong>r Hefeproduktionsrechte<br />
mehrheitlicher Erwerb <strong>de</strong>r Presshefefabrik O-<br />
sterland AG in Gera. 1946 enteignet und <strong>als</strong> VEB Backhefe weitergeführt.<br />
1990 <strong>als</strong> Union-Hefe GmbH mit 8 Mio. DM Stammkapital<br />
reprivatisiert. Auf <strong>de</strong>m (inzwischen viel zu großen) Firmenareal<br />
an <strong>de</strong>r Mockauerstraße wur<strong>de</strong> 1998/99 <strong>de</strong>r Wohnpark<br />
„Zu <strong>de</strong>n Wiesen“ errichtet.<br />
GmbH Metallplakate- und Blechemballagen-Fabrik, 1917 Umwandlung<br />
in eine AG. Neben Blechverpackungen für kosmetische<br />
und pharmazeutische Präparate, Süß- und Tabakwaren<br />
wur<strong>de</strong>n Schil<strong>de</strong>r (auch Verkehrsschil<strong>de</strong>r), Plakate und Werbetafeln<br />
(u.a. für 35 Brauereien) hergestellt. Börsennotiert in Dres<strong>de</strong>n,<br />
später Leipzig. Im 2. Weltkrieg unterhielt die I. A. Schmalbach<br />
Blechwarenwerke AG, Braunschweig, auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Union-Werke einen Zweigbetrieb, in <strong>de</strong>m Ukrainerinnen <strong>als</strong><br />
Zwangsarbeiter eingesetzt waren. Durch <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Reichsautobahn<br />
wur<strong>de</strong> das Werk 1938 vom Rest Ra<strong>de</strong>beuls abgetrennt;<br />
die danach gebaute Brücke über die Autobahn heißt bis heute U-<br />
nion-Brücke. Nach 1945 enteignet und weitgehend <strong>de</strong>montiert,<br />
dann zunächst <strong>als</strong> VEB Union-Emballagen- und Emaillierwerk<br />
und bis 1972 <strong>als</strong> VEB Emailleguß Ra<strong>de</strong>beul bzw. VEB Werkzeugfabrik<br />
Ra<strong>de</strong>beul weitergeführt, schließlich in das VE Werkzeugkombinat<br />
Schmalkal<strong>de</strong>n eingeglie<strong>de</strong>rt. 2008 erwarb ein Autohaus<br />
die Immobilie und ließ die 1927 erbaute Werkhalle wun<strong>de</strong>rschön<br />
in ihrer Ursprungsgestalt wie<strong>de</strong>r herstellen.<br />
Los 1168 Schätzwert 125-180 €<br />
Varziner Papierfabrik<br />
Hammermühle bei Varzin, Aktie 100 RM<br />
April 1928 (Auflage 8000, R 8) EF<br />
Gründung 1890 zwecks Anpachtung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n Papierfabrik<br />
<strong>de</strong>s Kommerzienrats Moritz Behrend mit Hammermühle,<br />
Kampmühle und Fuchsmühle (Pachtgeber war <strong>de</strong>r Bismarkksche<br />
Fi<strong>de</strong>ikommiß). 1900 Erwerb <strong>de</strong>s gesamten Kapit<strong>als</strong> <strong>de</strong>r<br />
“Hammermill Paper Company”, Erie/USA, 1912 Ankauf <strong>de</strong>r<br />
Rathsdamnitzer Papierfabrik.<br />
Los 1160 Schätzwert 125-250 €<br />
“UNION”<br />
Fabrik chemischer Producte<br />
Stettin, Actie 1.200 Mark 29.4.1889<br />
(Auflage 500, R 6) VF<br />
Gründung 1872 unter Übernahme <strong>de</strong>r “Chemische Düngerfabrik<br />
von Kaesemacher & Schäfer” in Mag<strong>de</strong>burg und <strong>de</strong>r Schwefelsäurefabrik<br />
Glienken/Stettin. Produziert wur<strong>de</strong>n hauptsächlich<br />
Schwefelsäure, Kali-Ammoniak-Superphosphat und Kieselfluorsalze.<br />
Hinzuerworben wur<strong>de</strong>n 1889 die Fabrik von A. Scharffenorth<br />
& Co. in Memel, 1890 die Fabrik von Proschwitky & Hofrichter<br />
in Grabow bei Stettin, 1891 die Knochenmehl- und Leimfabrik<br />
H. Roeh in Dammkrug bei Königsberg i.Pr. sowie 1913 die schon<br />
seit 1904 gepachtete Fabrik in Heiligensee bei Berlin (die Werke<br />
Stettin-Grabow und Heiligensee wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />
1931/32 stillgelegt). Bis 1926 besaß die “UNION” ein großes<br />
Aktienpaket <strong>de</strong>r Kokswerke und Chemische Fabriken AG in Berlin<br />
(die heutige Schering AG), außer<strong>de</strong>m war sie an <strong>de</strong>r Superphosphatfabrik<br />
Nor<strong>de</strong>nham AG mehrheitlich beteiligt. 1935/36 verkaufte<br />
<strong>de</strong>r Großaktionär, die Pommersche landwirtschaftliche<br />
Hauptgenossenschaft, die Aktienmehrheit <strong>de</strong>r in Berlin und Stettin<br />
börsennotierten “UNION” an die Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-AG<br />
in Berlin (WASAG, Großaktionär von Bohlen und Halbach).<br />
Ebenfalls 1935/36 erwarb die “UNION” ein Aktienpaket <strong>de</strong>r Guanowerke<br />
AG in Hamburg. Nach Verlust aller Werke im Osten 1953<br />
Sitzverlegung zunächst nach Nor<strong>de</strong>nham, 1957 nach Essen zum<br />
Großaktionär WASAG, zugleich Umwandlung in eine GmbH.<br />
Los 1161 Schätzwert 75-150 €<br />
“UNION”<br />
Fabrik chemischer Producte<br />
Stettin, Actie 1.200 Mark 2.2.1894<br />
(Auflage 1000, R 5) VF-<br />
Sehr <strong>de</strong>korativer G&D-Druck mit verspielter Zierumrandung<br />
und <strong>de</strong>m Wappen <strong>de</strong>r Stadt Stettin, <strong>de</strong>m<br />
Kopf eines Greifen, <strong>de</strong>s Wappentiers <strong>de</strong>r historischen<br />
Region Pommern, mit <strong>de</strong>r gol<strong>de</strong>nen Krone.<br />
Geschichte und Gestaltung wie voriges Los.<br />
Los 1162 Schätzwert 80-185 €<br />
UNION Leipziger Presshefe-Fabriken<br />
und Kornbranntweinbrennereien AG<br />
Mockau bei Leipzig, Aktie 1.000 Mark<br />
15.6.1900. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 500,<br />
R 5) EF+<br />
Dekorativer G&D-Druck mit zwei kleinen Vignetten<br />
in <strong>de</strong>r Zierumrandung mit Darstellung von Destillations-Apparaten.<br />
Aktien dieser Ges. waren zuvor<br />
vollkommen unbekannt.<br />
Los 1163 Schätzwert 100-200 €<br />
UNION Leipziger Presshefe-Fabriken<br />
und Kornbranntweinbrennereien AG<br />
Mockau bei Leipzig, Aktie 1.000 Mark<br />
5.5.1906 (Auflage 150, R 5) VF+<br />
I<strong>de</strong>ntische Gestaltung wie voriger Titel.<br />
Los 1164 Schätzwert 75-125 €<br />
Union-Brauerei Verlag AG<br />
Bremen, Aktie 1.000 Mark Okt. 1923.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 11000, R 7) EF<br />
Umgestellt auf 100 Goldmark.<br />
Gründung 1923 durch die Haake Beck-Brauerei AG <strong>als</strong> Union-<br />
Brauerei Verlag AG (“Verlag” im Zusammenhang mit Bier =<br />
Verkaufsnie<strong>de</strong>rlassung). Zweck war <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>l mit Brauereiprodukten.<br />
1924 Umfirmierung in Union-Brauerei AG.<br />
Los 1165 Schätzwert 25-50 €<br />
Union-Werke AG Kunstdruck-<br />
Metallwaren- und Plakatefabrik<br />
Ra<strong>de</strong>beul bei Dres<strong>de</strong>n, Aktie 200 RM Mai<br />
1933 (Auflage 4600, R 3) EF<br />
Die “Metallplakate-Fabrik und Prägeanstalt Saupe & Busch”<br />
wur<strong>de</strong> 1887 im Ra<strong>de</strong>beuler Industriegebiet (an <strong>de</strong>r Grenze zu<br />
Dres<strong>de</strong>n, Meißner Str. 1-15) gegrün<strong>de</strong>t. Bereits 1890 erhielt das<br />
Werk einen eigenen Bahnanschluß zum Bahnhof Ra<strong>de</strong>beul-Ost<br />
und beschäftigte 60 Mitarbeiter. bis 1905 hatte sich <strong>de</strong>ren Zahl<br />
auf 300 verfünffacht. Nach <strong>de</strong>m Bankrott <strong>de</strong>s Firmeninhabers<br />
Richard Busch (1864-1944) 1907 Gründung <strong>de</strong>r Union-Werke<br />
Los 1166 Schätzwert 30-90 €<br />
Universitätsdruckerei H. Stürtz AG<br />
Würzburg, Aktie 1.000 RM 10.5.1938<br />
(Auflage 852, R 4) EF<br />
Sehr <strong>de</strong>korative Umrandung mit mehreren Wappen<br />
und Gebäu<strong>de</strong>-Abbildung.<br />
Gründung bereits 1830 <strong>als</strong> Theinsche Druckerei in <strong>de</strong>r Augustinerstraße.<br />
Nach Betriebsverlegungen in die Neubaustr. 60<br />
(1853), die Ludwigstr. 7 (1868) und die Friedhofstr. 1 (1898)<br />
erfolgte 1909 die Umwandlung in die “Königl. Universitätsdrukkerei<br />
H. Stürtz AG” (1938 verschwand <strong>de</strong>r König aus <strong>de</strong>m Firmennamen).<br />
Das eindrucksvolle 145 m lange 5-stöckige Drukkereigebäu<strong>de</strong><br />
in <strong>de</strong>r Beethovenstr. 5 beherbergte 1930 beim<br />
100-jährigen Bestehen 35 Setz- und Gießmaschinen und 64<br />
Schnellpressen sowie über 100 Buchbin<strong>de</strong>rei- und Hilfsmaschinen.<br />
Auch Wertpapiere wur<strong>de</strong>n gedruckt. Bei einem Bombenangriff<br />
am 3.3.1945 brannte das Gebäu<strong>de</strong> vollständig aus,<br />
84 % <strong>de</strong>s Inventars wur<strong>de</strong>n zerstört. Nach einem Neuanfang<br />
mit nur 68 Mann hatte die Firma 10 Jahre nach Kriegsen<strong>de</strong><br />
schon wie<strong>de</strong>r 750 Mitarbeiter. Börsennotiz München und Berlin.<br />
Im Laufe <strong>de</strong>r Zeit stockte dann <strong>de</strong>r Springer-Verlag seine<br />
Mehrheitsbeteiligung immer weiter auf. 2004 wur<strong>de</strong> die inzwischen<br />
in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lte Firma an die nie<strong>de</strong>rländische<br />
Euradius-Gruppe verkauft.<br />
Los 1169 Schätzwert 30-75 €<br />
Veith-Gummiwerke AG<br />
Sandbach b.Höchst i.Odw., Aktie 1.000<br />
RM Mai 1942 (Auflage 2785, R 4) EF<br />
Gründung 1906, Herstellung von Gummiwaren insbeson<strong>de</strong>re<br />
für die Fahrradindustrie. Ab 1930 auch Produktion von Autoreifen.<br />
1954 Abschluß eines Freundschaftsvertrages mit <strong>de</strong>r Firma<br />
B. F. Goodrich. 1964 Übernahme <strong>de</strong>r Aktienmehrheit durch<br />
Pirelli und Umfirmierung in “Veith-Pirelli AG”, heute Pirelli<br />
Deutschland AG.<br />
Nr. 1167 Nr. 1170<br />
Ansicht <strong>de</strong>r Fabrik mit Ölmühle in Mannheim-Industriehafen um 1925<br />
105
Los 1170 Schätzwert 125-250 €<br />
Verein <strong>de</strong>utscher Oelfabriken<br />
Mannheim, Aktie Lit. A 1000 Mark<br />
1.7.1887. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 9000,<br />
R 5, davon aber 1943 über 90 % in neue<br />
1.000-RM-Aktien getauscht) EF-VF<br />
Frie<strong>de</strong>nstaube mit Zweig im Schnabel im Unterdruck.<br />
Aktien dieses be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Unternehmens<br />
waren zuvor völlig unbekannt!<br />
Das bis heute größte Unternehmen <strong>de</strong>r Speiseölindustrie im<br />
süd<strong>de</strong>utschen Raum wur<strong>de</strong> 1887 durch Zusammenschluß<br />
mehrerer vorheriger Wettbewerber gegrün<strong>de</strong>t. Neben <strong>de</strong>m bis<br />
heute bestehen<strong>de</strong>n Hauptwerk im Mannheimer Industriehafen<br />
bestan<strong>de</strong>n weitere Werke in Hattersheim bei Frankfurt (verkauft<br />
1922), Spyck am Nie<strong>de</strong>rrhein (verkauft 1928), Hamburg-Rothenburgsort<br />
(die stillstehen<strong>de</strong> Fabrik wur<strong>de</strong> 1930 mit <strong>de</strong>m<br />
Hamburger Senat gegen ein Baugelän<strong>de</strong> getauscht, neue Fabrik<br />
schließlich 1955 verkauft) sowie Mauer bei Hei<strong>de</strong>lberg<br />
(stillgelegt 1925, verkauft 1930). Erzeugt wur<strong>de</strong>n Oele und Fette<br />
für Margarinefabriken, für weiterverarbeiten<strong>de</strong> Industrie und<br />
Seifenfabriken, Leinoelerzeugnisse für Lack- und Farbenhersteller<br />
sowie Fettsäuren, Lecithin und Oelkuchen. An <strong>de</strong>n Bestrebungen<br />
zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Walfanges beteiligte sich die<br />
Gesellschaft in ihren Anfangsjahren durch Beitritt zum Ölmühlen-Walfang-Konsortium.<br />
Börsennotiert bis 1944 in Frankfurt,<br />
ab 1948 in Stuttgart. 1958 umgewan<strong>de</strong>lt in die Cerol Deutschland<br />
GmbH, 2002 Übernahme durch <strong>de</strong>n US-amerikanischen<br />
Bunge-Konzern.<br />
Nr. 1173<br />
Lok 156 <strong>de</strong>r Hil<strong>de</strong>sheim-Peiner-Kreiseisenbahn<br />
Los 1171 Schätzwert 100-150 €<br />
Verein zur Errichtung<br />
evangelischer Krankenhäuser e.V.<br />
Berlin, 6 % Schuldschein 1.000 RM von<br />
1931 (R 9) EF<br />
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1929. Heute betreibt <strong>de</strong>r VzE Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen<br />
und medizinische Zentren in Berlin und Sachsen-Anhalt.<br />
Los 1174 Schätzwert 50-100 €<br />
Vereinigte Deckenfabriken Calw AG<br />
Calw, Aktie 1.000 Mark Dez. 1920<br />
(Auflage 1500, R 7) EF<br />
Sehr schöne Jugendstilgestaltung.<br />
Das wahrscheinlich traditionsreichste und älteste Unternehmen<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Textilindustrie hat seinen Ursprung in <strong>de</strong>r schon<br />
1650 gegrün<strong>de</strong>ten und seinerzeit weitbekannten “Calwer<br />
Zeughandlungscompagnie”. En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 18. Jh. wur<strong>de</strong> die Compagnie<br />
aufgelöst und von verschie<strong>de</strong>nen Teilhabern in selbständigen<br />
Betrieben übernommen. Die be<strong>de</strong>utendsten dieser<br />
Einzelbetriebe (Zoeppritz und Wagner in Calw, Sannwald in Nagold)<br />
schlossen sich 1895 wie<strong>de</strong>r zusammen, 1905 erfolgte<br />
die Umwandlung in eine AG. 1959 Umfirmierung in “Calwer<br />
Decken- und Tuchfabriken AG”. In <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Werken Calw<br />
und Nagold-Iselshausen wur<strong>de</strong>n Decken und Konfektionsstoffe<br />
produziert. Dass die Vorproduktion zuletzt nach Litauen verlegt<br />
wur<strong>de</strong>, um <strong>de</strong>n hohen Arbeitskosten in Deutschland zu entgehen,<br />
nützte <strong>de</strong>r in Stuttgart börsennotierten AG nichts mehr:<br />
1997 war <strong>de</strong>r Konkurs nicht mehr abzuwen<strong>de</strong>n.<br />
Los 1176 Schätzwert 150-200 €<br />
Vereinigte Eisenbahnbauund<br />
Betriebs-Gesellschaft<br />
Berlin, Actie Ser. A 1.000 Mark 19.12.1895.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 3000, R 7) VF<br />
Umgewan<strong>de</strong>lt in Vorzugsaktie am 30.9.1902; umgestellt<br />
auf RM 100.-; mit Originalunterschriften.<br />
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1895. Die Gesellschaft führte <strong>de</strong>n Betrieb u.a. <strong>de</strong>r<br />
Hil<strong>de</strong>sheim-Peiner Kreis-Eisenbahn, <strong>de</strong>r Riesengebirgsbahn,<br />
<strong>de</strong>r Harzquerbahn und <strong>de</strong>r Bran<strong>de</strong>nburgischen Städtebahn.<br />
Grosse Verluste in Österreich-Ungarn brachte <strong>de</strong>r für die Achsenmächte<br />
verlorene 1. Weltkrieg. <strong>Der</strong> spätere Versuch, sich im<br />
Nie<strong>de</strong>rlausitzer Braunkohlenrevier mit Abraumarbeiten zu betätigen,<br />
wur<strong>de</strong> ebenfalls ein völliger Fehlschlag. Die von andauern<strong>de</strong>n<br />
Verlusten geprägte wirtschaftliche Lage führte schließlich<br />
1938 zur stillen Liquidation.<br />
Los 1177 Schätzwert 200-250 €<br />
Vereinigte Eisenbahnbauund<br />
Betriebs-Gesellschaft<br />
Berlin, Actie Ser. B 1.000 Mark<br />
19.12.1895 (Auflage 3000, R 7) VF<br />
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Los 1179 Schätzwert 75-150 €<br />
Vereinigte Elbkiesbaggerei,<br />
Kalk- und Mörtelwerke AG<br />
Mag<strong>de</strong>burg, Aktie 1.000 RM Dez. 1921<br />
(Auflage 750, R 4) EF<br />
Umgestellt auf 400 RM dann auf 200 RM.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1891 <strong>als</strong> Mag<strong>de</strong>burger Mörtelwerk vorm. Aug. Hohmann<br />
AG, am 12.12.1902 umbenannt wie oben. Heute Dykkerhoff<br />
Transportbeton Elbe-Spree GmbH & Co. KG, Werk Mag<strong>de</strong>burg.<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Los 1172 Schätzwert 30-75 €<br />
Vereinigte Asbestwerke<br />
Danco-Wetzell & Co. AG<br />
Dortmund, Aktie 1.000 RM Nov. 1928.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 2400, R 4) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1911 <strong>als</strong> “Vereinigte Asbestwerke Danco-Wetzell &<br />
Co. GmbH” (die wie<strong>de</strong>rum auf die 1902 gegrün<strong>de</strong>te “Erste<br />
Westfälische Asbestfabrik Danco-Erben GmbH” zurückgeht),<br />
1928 Umwandlung in eine AG. Erzeugnisse: Asbestfasern, -<br />
platten, -fä<strong>de</strong>n,- packung, -gewebe, Stopfbüchsenpackungen,<br />
Isoliermaterialien, Permanit-Spezial-Kitte. 1973 wie<strong>de</strong>r in eine<br />
GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
Los 1173 Schätzwert 75-150 €<br />
Vereinigte Bayerisch-Pfälzische<br />
Städte (Bavarian<br />
Palatinate Consolidated Cities)<br />
Ludwigshafen und Kaiserslautern, 7 %<br />
Gold Bond 500 $ 1.1.1926 (R 5) EF<br />
Herrlicher blaugrün/schwarzer Stahlstich, Vignette<br />
<strong>de</strong>s Kaiserdoms zu Speyer und <strong>de</strong>s BASF-Werkes<br />
in Ludwigshafen.<br />
Gemeinsame Anleihe über 3,8 Mio. $ <strong>de</strong>r pfälzischen Städte<br />
Ludwigshafen, Kaiserslautern, Speyer, Frankenthal, Neustadtam-Haardt,<br />
Zweibrücken und Landau.<br />
Los 1175 Schätzwert 20-75 €<br />
Vereinigte Deutsche Nickel-Werke<br />
AG vorm<strong>als</strong> Westfälisches Nickelwalzwerk<br />
Fleitmann, Witte & Co.<br />
Schwerte, Aktie 1.000 Mark 20.3.1922<br />
(Auflage 10000, R 2) EF-VF<br />
Ursprung ist das 1861 in Iserlohn errichtete und 1869 nach<br />
Schwerte verlegte Nickelwerk <strong>de</strong>r Fa. Fleitmann & Witte. Das<br />
von Dr. T. Fleitmann erfun<strong>de</strong>ne Verfahren zur Walzbarmachung<br />
von Nickel wur<strong>de</strong> Grundlage <strong>de</strong>r nickelverarbeiten<strong>de</strong>n Industrie<br />
in <strong>de</strong>r ganzen Welt. Bei <strong>de</strong>r Umwandlung in eine AG 1902 wur<strong>de</strong>n<br />
außer<strong>de</strong>m von <strong>de</strong>r Oberschlesische Eisenindustrie AG in<br />
Gleiwitz die Herminenhütte und die Baildonhütte in Oberschlesien<br />
sowie von <strong>de</strong>r Eisenhütte Silesia AG in Berlin die Metallwaren-Abteilung<br />
in Paruschowitz erworben. Hergestellt wur<strong>de</strong>n<br />
Nickelhalbzeuge, Nickelguß, Thermo-Bimetall, Hotel- und Tafelgeräte<br />
aus rostfreiem Chrom-Nickel-Stahl sowie Münzrohlinge.<br />
Letztere Sparte bescherte <strong>de</strong>r VDN mit <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>s Euro<br />
einen gewaltigen Aufschwung, <strong>de</strong>r aber nicht weit trug:<br />
2005 ging die AG in Insolvenz.<br />
Los 1178 Schätzwert 150-200 €<br />
Vereinigte Eisenbahnbauund<br />
Betriebs-Gesellschaft<br />
Berlin, 4 % Obl. 2.000 Mark 25.5.1897<br />
(Auflage 500, R 9) VF<br />
Hübscher Druck <strong>de</strong>r Reichsdruckerei, Originalunterschriften.<br />
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Los 1180 Schätzwert 100-125 €<br />
Vereinigte Fabriken landwirtschaftlicher<br />
Maschinen vorm. Epple und Buxbaum<br />
Augsburg, 4,5 % Genußrechtsurkun<strong>de</strong><br />
100 RM März 1926 (R 10) VF+<br />
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1882. Herstellung von Futterzubereitungs-, Ernteund<br />
Dreschmaschinen, Düngerstreuern, Häcksel- und Hack -<br />
maschinen. Börsennotiz Augsburg. 1931 in Konkurs.<br />
Los 1181 Schätzwert 200-250 €<br />
Vereinigte Fabriken<br />
photographischer Papiere<br />
Dres<strong>de</strong>n, Genuss-Schein o. N. 1.3.1889<br />
(Auflage 4600, R 8) VF+<br />
Mit Stempel <strong>de</strong>r 1. Liquidationsrate von 50 RM.<br />
Wertpapiere dieser interessanten Ges. waren zuvor<br />
völlig unbekannt!<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1874 zwecks Errichtung, Erwerb, Vereinigung und<br />
Weiterbetrieb von Fabriken photographischer Utensilien, Her-<br />
106
Glashütten in Tschernitz (gegr. 1829), Fürstenberg/O<strong>de</strong>r (gegr.<br />
1864), Kamenz i.Sa. (gegr. 1883) und Weißwasser (gegr.<br />
1889). Börsennotiz Berlin, Großaktionäre waren die AEG, Siemens<br />
& H<strong>als</strong>ke und Osram. 1950 Berliner Wertpapierbereinigung,<br />
1951 Liquidation, 1969 Abwicklung und 1974 aus <strong>de</strong>m<br />
Amtsregister gelöscht.<br />
stellung verschie<strong>de</strong>ner Papierarten sowie Han<strong>de</strong>l damit. Von<br />
<strong>de</strong>n Firmen Sulzberger & Mater, Georg Wachsmuth & Co., H.<br />
Anschütz, Jul. Fessler, Wilh. Hoffmann & Co., Georg Rotter &<br />
Co., Zinkeisen & Richter erwarb die Ges. die Herstellungsrechte<br />
für photographische Papiere, beson<strong>de</strong>rs Albumin-, Celloidin-<br />
, Gelatine- und Bromsilberpapiere, wobei <strong>de</strong>r Gewinn mit <strong>de</strong>n<br />
Lizenzgebern geteilt wur<strong>de</strong>. 1902 außer<strong>de</strong>m Aktienübernahme<br />
an <strong>de</strong>r Fabrik photographischer Papiere vorm. Carl Christensen<br />
in Dres<strong>de</strong>n. 1908-1910 wur<strong>de</strong> außer <strong>de</strong>r 1885/86 errichteten<br />
Fabrik in <strong>de</strong>r Blumenstraße noch eine neue Fabrik in Dres<strong>de</strong>n-<br />
N. erbaut. 1924 Anglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Max Dreverhoff GmbH in<br />
Dres<strong>de</strong>n. 1925 wur<strong>de</strong> die seit 1903 bestehen<strong>de</strong> Interessengemeinschaft<br />
mit <strong>de</strong>r Dresdner Albuminpapierfabrik AG und <strong>de</strong>r<br />
Fabrik photographischer Papiere vorm. Dr. A. Kurz AG been<strong>de</strong>t,<br />
gleichzeitig wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Produktionsbetrieb in Dres<strong>de</strong>n an die<br />
Chemische Fabrik auf Aktien (vorm. E. Schering), Berlin, übertragen.<br />
Interessantes Detail: Die Interessengemeinschaft von<br />
1903 mit <strong>de</strong>r Dresdner Albuminpapierfabrik AG und <strong>de</strong>r Fabrik<br />
photographischer Papiere vorm. Dr. A. Kurz AG war Teil eines<br />
weltumspannen<strong>de</strong>n Konkurrenzausschlußabkommens unter<br />
Führung <strong>de</strong>r US-amerikanischen Eastman Kodak Co. In diesem<br />
Zusammenhang erhielten die drei <strong>de</strong>utschen Firmen eine Eastman-Kodak-Beteiligung<br />
von nom. 285.000 US-$. Letzter Großaktionär<br />
war die Schering-Kahlbaum AG, Berlin. Am<br />
17.10.1934 wur<strong>de</strong> die Auflösung <strong>de</strong>r Ges. beschlossen, anschließend<br />
wur<strong>de</strong>n 1.200 RM je Aktie und 50 RM je Genußschein<br />
<strong>als</strong> 1. Liquidationsrate ausgezahlt.<br />
Los 1182 Schätzwert 100-125 €<br />
Vereinigte Gaswerke<br />
Augsburg, 4 % Genussrechtsurkun<strong>de</strong> 50<br />
RM 27.3.1926 (R 9) VF-F<br />
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Nach <strong>de</strong>r Gründung 1883 durch Augsburger Kaufleute und Industrielle<br />
wur<strong>de</strong>n 24 Gasanstalten erbaut o<strong>de</strong>r erworben<br />
(Asch, Baja, Bozen, Chrudim, Donzdorf, Göggingen, Grosswar<strong>de</strong>in,<br />
Gunzenhausen, Isola, Kalisch, Königenhof, Langenschwalbach,<br />
Neusatz, Osiwecim, Parenzo, Petrikau, Pirano, Rovigo,<br />
Sennheim, Stuhlweissenburg, Szczakowa, Tomaschow,<br />
Warnsdorf) sowie 7 Elektrizitätswerke (Chrudim, Gunzenhausen,<br />
St. Joachimstal, Königswart, Langenschwalbach, Lussin,<br />
Pirano), außer<strong>de</strong>m Betrieb <strong>de</strong>r elektrischen Strassenbahn Pirano-Portorose-Santa<br />
Lucia im Südwesten <strong>de</strong>s heutigen Slowenien.<br />
Ab 1910 in Augsburg börsennotiert. Als Folge <strong>de</strong>s 1.<br />
Weltkrieges gingen die meisten Werke verloren, <strong>de</strong>r Rest bis<br />
auf das 1911 in Betrieb genommene Gaswerk Göggingen wur<strong>de</strong><br />
später verkauft. 1937 Sitzverlegung nach München, nach<strong>de</strong>m<br />
die AG für Licht- und Kraftversorgung die Aktienmehrheit<br />
erworben hatte. Diese stellte im Rahmen eines Beratungs- und<br />
Betriebsführungsvertrages auch <strong>de</strong>n Vorstand und die leiten<strong>de</strong>n<br />
Angestellten, die AG selbst hatte nur noch 16 Beschäftigte<br />
im Gaswerk Göggingen (Bayerstr. 135, Einstellung <strong>de</strong>r Eigenerzeugung<br />
1951 nach Anschluss an das Ferngasnetz, heute<br />
ist auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> die Erdgas Schwaben ansässig). 1979<br />
aufgegangen in <strong>de</strong>r Thüga.<br />
Nr. 1181 Nr. 1192<br />
Los 1183 Schätzwert 75-100 €<br />
Vereinigte Gothania-Werke AG<br />
Gotha, Aktie 1.000 RM Aug. 1941<br />
(Auflage 250, R 8) EF<br />
Gründung 1888 durch Fusion mehrerer Firmen in Gotha, Arnstadt<br />
und Dres<strong>de</strong>n zur “Vereinigte Hanfschlauch- & Gummiwarenfabriken<br />
AG”. Hinzuerwor<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n 1895 die “Mag<strong>de</strong>burger<br />
Gummiwaren- und Maschinenriemenfabrik” und 1911 die<br />
in Konkurs geratene “Frankfurter Gummiwarenfabrik AG” in<br />
Nie<strong>de</strong>rrad.<br />
Los 1184 Schätzwert 10-25 €<br />
Vereinigte Holzstoffund<br />
Papierfabriken AG<br />
Nie<strong>de</strong>rschlema i.Sa., 7 % Teilschuldv. 500<br />
RM 29.4.1927 (Auflage 800, R 4) EF<br />
Gründung 1871 <strong>als</strong> “Holzstoff- und Papierfabrik zu Schlema bei<br />
Schneeberg”, 1924 Umfirmierung in “Vereinigte Holzstoff- und<br />
Papierfabrik AG zu Schlema bei Schneeberg” anläßlich <strong>de</strong>r Ü-<br />
bernahme <strong>de</strong>r Holzstoff- und Papierfabrik C.F. Leonhardt in Nie<strong>de</strong>rschlema.<br />
Erzeugt wur<strong>de</strong>n insbeson<strong>de</strong>re Kunstdruckpapiere<br />
und -karton. 1961 Konkursverfahren über das Westvermögen.<br />
Los 1185 Schätzwert 125-200 €<br />
Vereinigte Kraftfutterwerke<br />
und Chemische Fabriken GmbH<br />
Böhlitz-Ehrenberg-Leipzig, Anteilschein<br />
1.000 Mark 16.8.1910. Grün<strong>de</strong>ranteil (R 6),<br />
ausgestellt auf Herrn Edmund Schmalfuss,<br />
Dres<strong>de</strong>n UNC-EF<br />
Großes Hochformat, schöner G&D-Druck mit Originalunterschriften.<br />
Durch Vereinigung <strong>de</strong>r Ortschaften Böhlitz und Ehrenberg enstand<br />
1839 die Gemein<strong>de</strong> Böhlitz-Ehrenberg. Sie besaß bis<br />
zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jh. einen ländlichen Charakter, ein Sägewerk<br />
und eine Dampfziegelei waren bis dahin die einzigen Betriebe.<br />
<strong>Der</strong> Bau <strong>de</strong>r Thüringer Eisenbahn brachte dann nach<br />
1900 in rascher Folge größere Industriebetriebe in <strong>de</strong>n Ort, so<br />
auch diese Firma mit ihrer ungewöhnlichen Kombination von<br />
Geschäftszweigen.<br />
Los 1186 Schätzwert 150-200 €<br />
Vereinigte Kunstmühlen<br />
Landshut-Rosenheim AG<br />
Landshut, Namensaktie 100 RM<br />
24.11.1941 (Auflage 500, R 8), ausgestellt<br />
auf Frl. Julie und Frl. Marie Pfeiffer, Bonn<br />
a. Rh EF<br />
Nur 14 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1898 <strong>als</strong> Vereinigte Kunstmühlen vorm. Krämer-Moos<br />
zur Übernahme <strong>de</strong>r “J. Krämerschen Kunstmühle” und <strong>de</strong>r<br />
“Kunstmühle F. Moos & Komp.”. 1910 Umfirmierung in Vereinigte<br />
Kunstmühlen Landshut AG. 1929 Fusion mit <strong>de</strong>r Kunstmühle<br />
Rosenheim zur “Vereinigte Kunstmühlen Landshut-Rosenheim<br />
AG”. 1977 Verlegung <strong>de</strong>r Mühlenbetriebe von Landshut<br />
und Rosenheim nach Ergolding. 1983 Umbenennung in “Vereinigte<br />
Kunstmühlen AG”, 1990 in “VK Mühlen AG” und gleichzeitig<br />
Sitzverlegung nach Hamburg. Hinzu kamen die Kampffmeyer-Mühlen<br />
(Hamburg), Schüttmühle (Berlin), Aurora Mühlen<br />
(Weinheim), Müller’s Mühle (Gelsenkirchen), Ei<strong>de</strong>rmühle (Friedrichstadt),<br />
Braunschweiger Mühlenwerke (Sickte), Diamant<br />
Mühle (Hamburg), Gloria Mühlenwerke (Bad Ol<strong>de</strong>sloe), Fetzermühle<br />
(Sontheim a. d. Brenz), Nordland Mühlen (Jarmen), Holsteinische<br />
Mühlenwerke (Itzehoe), schließlich 1999 Übernahme<br />
<strong>de</strong>r BM Bäckermühlen AG, Stuttgart. Diese Konsolidierung zum<br />
größten <strong>de</strong>utschen Mühlenkonzern führten <strong>als</strong> Großaktionäre die<br />
Landwirtschaftliche Rentenbank und die DZ Bank durch, nach<strong>de</strong>m<br />
die Aktienmehrheit zuvor jahrzehntelang bei <strong>de</strong>r Bayerischen<br />
Vereinsbank gelegen hatte. 2004 erwarb die österreichische<br />
Leipnik-Lun<strong>de</strong>nburger Invest Beteiligungs AG (gehört zur<br />
Raiffeisen-Holding Nie<strong>de</strong>rösterreich) die Aktienmehrheit.<br />
Los 1187 Schätzwert 20-50 €<br />
Vereinigte Lausitzer Glaswerke AG<br />
Weißwasser O.-L., Aktie 100 RM Nov.<br />
1936 (Auflage 1400, R 3) EF<br />
G & D-Druck.<br />
Los 1188 Schätzwert 50-100 €<br />
Vereinigte Möbelwerke AG<br />
An<strong>de</strong>rnach a. Rhein, Sammelaktie 10 x<br />
100 RM Sept. 1937 (kpl. Neudruck <strong>de</strong>r<br />
Aktien, Auflage 160, R 6) EF<br />
Gründung 1922. Ansässig auf einem knapp 80.000 qm großen<br />
Areal in <strong>de</strong>r Aktienstr. 88, laut Eigenwerbung “größte Spezialfabrik<br />
Mittel- und West<strong>de</strong>utschlands für eichenfournierte und polierte<br />
Schlafzimmer”. Selbst in <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise verdiente<br />
die AG klotzig Geld und zahlte stets Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n von 10<br />
% und mehr. 1941 konnte <strong>de</strong>shalb eine außergewöhnlich kräftige<br />
Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln erfolgen: <strong>Der</strong> Aktiennennwert<br />
wur<strong>de</strong> von 100 auf 350 RM bzw. von 1.000 auf<br />
3.500 RM heraufgestempelt. Reine Familien-AG mit <strong>de</strong>n Familien<br />
Weinstock (Linz a. Rh.) und Engers (An<strong>de</strong>rnach) <strong>als</strong> Großaktionären.<br />
Die Ertragskraft <strong>de</strong>r Vorkriegszeit wur<strong>de</strong> nie wie<strong>de</strong>r<br />
auch nur annähernd erreicht. 1960 (zu <strong>de</strong>r Zeit waren noch ca.<br />
300 Mitarbeiter beschäftigt) in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
Los 1189 Schätzwert 25-50 €<br />
Vereinigte Textilwerke<br />
Wagner & Moras AG<br />
Zittau, Aktie 100 RM 25.9.1930 (Auflage<br />
12000, R 4) EF<br />
Gründung 1911 <strong>als</strong> “Wagner & Moras AG” zur Übernahme <strong>de</strong>s<br />
bereits großen Textilbetriebes (fast 100.000 qm Fläche überbaut!)<br />
am Haberkornplatz 2. 1917 Übernahme <strong>de</strong>r Baumwollspinnerei<br />
F. Schmitt Nachf. Anton Lehrer in Zittau. 1923 Gründung<br />
<strong>de</strong>r “Vereinigte Deutsche Textilwerke AG” zwecks Zusammenfassung<br />
<strong>de</strong>r eigenen Interessen mit <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Hermann<br />
Wünsches Erben AG in Ebersbach i.Sa. und <strong>de</strong>r KG Wagner &<br />
Co. in Zittau sowie (1927 dazugekommen) <strong>de</strong>r S. Heymann AG<br />
in Ostritz, Sa. 1930 wur<strong>de</strong>n alle diese Gesellschaften miteinan<strong>de</strong>r<br />
fusioniert zur “Vereinigte Textilwerke Wagner & Moras<br />
107
AG”. 1931 Übernahme <strong>de</strong>r Aktienmehrheit <strong>de</strong>r Baumwollspinnerei<br />
Speyer und Anpachtung <strong>de</strong>s Betriebes. Mit knapp<br />
200.000 Spin<strong>de</strong>ln, 4.000 Webstühlen und fast 5.000 Mitarbeitern<br />
dam<strong>als</strong> einer <strong>de</strong>r größten <strong>de</strong>utschen Textilbetriebe. Als<br />
Folge <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise 1931 in Zahlungsschwierigkeiten<br />
geraten, 1933 wur<strong>de</strong> die AG aufgelöst, nach<strong>de</strong>m vorher<br />
fast alle Teilbetriebe zu Gunsten <strong>de</strong>r Anleihegläubiger verkauft<br />
wor<strong>de</strong>n waren.<br />
Los 1192 Schätzwert 225-300 €<br />
Vereinigte Thüringische Salinen<br />
vorm<strong>als</strong> Glenck’sche Salinen AG<br />
Erfurt, Aktie 100 RM 15.2.1925 (Auflage<br />
2500, R 10) VF-<br />
Einzelstück aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />
Historisches Foto <strong>de</strong>r Saline Louisenhall-Stotternheim<br />
Los 1190 Schätzwert 200-250 €<br />
Vereinigte Thüringische Salinen<br />
vorm<strong>als</strong> Glenck’sche Salinen AG<br />
Heinrichshall, Actie 500 Mark 15.6.1880.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 5000, R 10) VF-<br />
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
1775 wur<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Suche nach Torf im Bruch zwischen Stotternheim<br />
und Nö<strong>de</strong> bei Erfurt salzige Quellen ent<strong>de</strong>ckt. 1783<br />
begann Carl Leopold von Beust mit Bohrungen, um an das<br />
Salzlager zu gelangen, scheiterte aber an <strong>de</strong>m sumpfigen Gelän<strong>de</strong>.<br />
Durch Ableitungen <strong>de</strong>r Sumpfwässer in die Schmale Gera<br />
wur<strong>de</strong> das Bruch bis 1820 trockengelegt. 1822 erhielt <strong>de</strong>r<br />
Hof- und Bergrat<br />
Glenck (geb. 1779<br />
in Schwäbisch<br />
Hall, gest. 1845 in<br />
Gotha) die Konzession,<br />
im Herzogtum<br />
Weimar nach Salz<br />
zu bohren. Er führte<br />
die alte Bohrung<br />
von Carl Leopold<br />
von Beust bis auf<br />
73 m Teufe fort,<br />
stieß aber nur auf<br />
schwache Sole. Ergiebig<br />
wur<strong>de</strong> die<br />
Carl Christian Friedrich Glenck<br />
(1779 - 1845)<br />
Bohrung erst,<br />
nach<strong>de</strong>m man sie<br />
1827 bis auf 337<br />
m Teufe brachte.<br />
Zu <strong>de</strong>r Zeit war<br />
das die tiefste<br />
Bohrung <strong>de</strong>r Welt!<br />
1827 wird das erste<br />
Sie<strong>de</strong>haus gebaut, 1829 mel<strong>de</strong>t Glenck brieflich an Goethe,<br />
daß er in Stotternheim <strong>de</strong>n mittleren Muschelkalk durchbohrt<br />
und im Salz fündig gewor<strong>de</strong>n ist (<strong>de</strong>r bergbauinteressierte Goethe<br />
setzte seinem Freund Glenck übrigens im Faust II ein literarisches<br />
Denkmal). Nur zur Unterstreichung <strong>de</strong>r unternehmerischen<br />
Aktivitäten von Glenck sei erwähnt, daß sie sich bis in<br />
die Schweiz erstreckten, wo er 1836 bei Birsfel<strong>de</strong>n eine Steinsalzlagerstätte<br />
ent<strong>de</strong>ckte und dort die bis heute bekannte Saline<br />
Schweizerhalle grün<strong>de</strong>te. 1846 wird in Louisenhall das erste<br />
Solebad eröffnet, 1847 ein kleines Kurhaus. Die 1882 eröffnete<br />
Bahn Erfurt-Sangerhausen vervielfachte <strong>de</strong>n Besucherstrom.<br />
1880 Umwandlung in eine AG mit Sitz in Heinrichshall<br />
zum Betrieb <strong>de</strong>r Salinen Heinrichshall bei Gera (1918 wegen<br />
Geringwertigkeit <strong>de</strong>r Sole unter Buchwert verkauft), Louisenhall<br />
und Neuhall in Stotternheim bei Erfurt sowie Ernsthall in Bufleben<br />
bei Gotha, außer<strong>de</strong>m Fabrikation von Soda und an<strong>de</strong>ren<br />
Chemikalien. Sitzverlegungen von Heinrichshall 1909 nach Erfurt<br />
und 1933 nach Stotternheim b. Erfurt. Beschäftigt waren<br />
ca. 70 Mitarbeiter. Wegen <strong>de</strong>r Versalzung von 40 Brunnen in<br />
Stotternheim strengte übrigens die Gemein<strong>de</strong> 1887 gegen die<br />
Ges. einen <strong>de</strong>r ersten Umweltschutzprozesse <strong>de</strong>r Rechtsgeschichte<br />
an, <strong>de</strong>r erst nach 43 Jahren 1930 durch Vergleich<br />
en<strong>de</strong>te. In Berlin, später Leipzig bis 1936 börsennotiert, dann<br />
Umwandlung in eine oHG (Vereinigte Thüringische Salinen Gebrü<strong>de</strong>r<br />
Eberhardt). Neben <strong>de</strong>n Salinen gehörten zu <strong>de</strong>m Unternehmen<br />
auch die Feengrotten Saalfeld und die Schiefergruben<br />
Lehesten. 1947 Enteignung und Einglie<strong>de</strong>rung in die VVB Mineral<br />
und Erz Thüringen. Mangels qualifizierten Person<strong>als</strong> für<br />
<strong>de</strong>n Weiterbetrieb wur<strong>de</strong> die Saline 1949 stillgelegt, die Gebäu<strong>de</strong><br />
umgenutzt und nach und nach abgebrochen.<br />
Los 1191 Schätzwert 100-125 €<br />
Vereinigte Thüringische Salinen<br />
vorm<strong>als</strong> Glenck’sche Salinen AG<br />
Heinrichshall, Aktienanteilschein 35 RM<br />
15.2.1925 (R 8) EF-<br />
Originalunterschriften.<br />
Los 1193 Schätzwert 15-30 €<br />
Vereinigte Zün<strong>de</strong>r- und Kabelwerke AG<br />
Meissen, Aktie 1.500 Mark 5.12.1922<br />
(Auflage 5700, R 2) EF<br />
Gründung 1872 <strong>als</strong> “Vereinigte Fabriken englischer Sicherheitszün<strong>de</strong>r,<br />
Draht- und Kabelwerke”. 1915 Umbenennung in Vereinigte<br />
Zün<strong>de</strong>r- und Kabelwerke AG. Herstellung von Zündschnüren,<br />
Drähten, Stark- und Schwachstromkabeln, Fernsprech-, Telegraphen-<br />
und Signalanlagen, Sprengkapseln und elektrischen Minenzün<strong>de</strong>rn.<br />
Fabriken in Meissen, Siebenlehn und Lage (Lippe).<br />
Börsennotiz Dres<strong>de</strong>n/Leipzig. 1947 wur<strong>de</strong> das Unternehmen unter<br />
Anschluss an die IKA Vereinigung volkseigener Betriebe für Installation,<br />
Kabel und Apparat in Halle enteignet. 1948 Demontage<br />
<strong>de</strong>r Zündschnurfabrik in Lage (Lippe) und Stilllegung. 1951<br />
Sitzverlegung von Meissen nach Lage und 1974 nach Hamburg.<br />
1982 von Amts wegen gelöscht.<br />
Los 1194 Schätzwert 30-90 €<br />
Vereinsbank Cottbus AG<br />
Cottbus, Aktie 500 RM 23.6.1938<br />
(Auflage 800, R 3) EF<br />
Gründung 1857 <strong>als</strong> Vorschußverein zu Cottbus eG, 1922 Umwandlung<br />
in eine AG und umbenannt wie oben. Hauptsitz war<br />
in Cottbus, Kaiser-Friedrich-Str. 130. Nach <strong>de</strong>m Krieg nicht<br />
verlagert.<br />
Los 1195 Schätzwert 30-90 €<br />
Vereinsbank Kirchberg AG<br />
Kirchberg / Sa., Aktie 100 RM 5.7.1926<br />
(Auflage 780, R 3) EF-VF<br />
Gründung <strong>als</strong> AG am 11.4.1924, eingetragen am 21.6.1924.<br />
Übernahme und Weiterbetrieb <strong>de</strong>s von <strong>de</strong>m 1870 gegrün<strong>de</strong>ten<br />
Vorschußvereins zu Kirchberg eGmbH betriebenen Bankgeschäfts.<br />
Großaktionär (1943): Sächsische Staatsbank.<br />
Nr. 1196<br />
Los 1196 Schätzwert 30-75 €<br />
VERITAS Gummiwerke AG<br />
Berlin-Lichterfel<strong>de</strong>, Aktie 300 RM Jan.<br />
1933 (Auflage 440, später auf 500 RM<br />
heraufgestempelt, im Nov. 1943 durch<br />
Neudrucke ersetzt, R 4) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1883 unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1849 bestehen<strong>de</strong>n<br />
oHG Berliner Gummiwarenfabrik Elliot (seiner Zeit auf <strong>de</strong>m an<br />
<strong>de</strong>r Spree gelegenen Grundstück Mühlenstr. 70/71 die älteste<br />
Berliner und zweitälteste <strong>de</strong>utsche Gummiwarenfabrik). Hergestellt<br />
wur<strong>de</strong>n technische Artikel, u.a. Hart- und Weichgummi,<br />
Konservenringe, Transportbän<strong>de</strong>r sowie Gummikurzwaren und<br />
Stoffgummierungen. 1886 Zusammenschluß mit <strong>de</strong>r Frankfurter<br />
Gummiwarenfabrik Wendt, Buchholz & Co. in Gelnhausen<br />
zur “Vereinigte Berlin-Frankfurter Gummiwaren-Fabriken”.<br />
1892 Erwerb <strong>de</strong>r Gummiwarenfabrik von Friedrich Hurling im<br />
su<strong>de</strong>tenländischen Grottau (Werk 1939 verkauft). 1905 vollständige<br />
Übernahme <strong>de</strong>r AG techn. Gummiwaren C. Schwanitz<br />
& Co., Berlin-Lichterfel<strong>de</strong>, wohin anschließend die Produktion<br />
<strong>de</strong>s alten Berliner Werkes verlegt wur<strong>de</strong>. 1912 Erwerb <strong>de</strong>r<br />
Sächsische Gummi- und Guttapercahwaren-Fabrik zu Dres<strong>de</strong>n<br />
(Werk 1931 stillgelegt, 1939 ebenfalls verkauft). 1929 Umfirmierung<br />
in VERITAS Gummiwerke AG. 1947 Sitzverlegung nach<br />
Gelnhausen, wo die Ges. noch heute produziert. Die Aktien<br />
wur<strong>de</strong>n im Telefonverkehr Frankfurt gehan<strong>de</strong>lt. 1959 übernahm<br />
die Gießener Gummiwarenfabrik Poppe & Co. eine mit<br />
98,5 % komfortable Aktienmehrheit und band VERITAS mit einem<br />
Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag.<br />
Los 1197 Schätzwert 60-120 €<br />
Versicherungs-Gesellschaft<br />
“Hamburg” gegr. 1897 AG<br />
Hamburg, Namensaktie 300 RM Juli<br />
1928 (Auflage 5200, R 5), ausgestellt auf<br />
Firma Mutzenbecher & Co. Inc., New York<br />
und 1931 übertragen auf Herren<br />
Delbrück, Schickler & Co., Berlin EF<br />
Gründung 1897 durch eine Anzahl Banken, Kaufleute und<br />
Großindustrielle (u.a. <strong>de</strong>n auch lange im AR vertretenen Kölner<br />
Bankier Deichmann und <strong>de</strong>n Hamburger Guano-Fabrikanten<br />
von Ohlendorff), Sitz im Europahaus (Alsterdamm 39). 1901<br />
wur<strong>de</strong> ein Teil <strong>de</strong>r Transport- und Unfallbranche auf die neu gegrün<strong>de</strong>te<br />
“Albingia” übertragen, seit<strong>de</strong>m weitgehen<strong>de</strong> Beschränkung<br />
auf das Rückversicherungsgeschäft. 1911 wur<strong>de</strong><br />
das wertvollste Aktivum erworben: Eine maßgebliche Beteiligung<br />
bei <strong>de</strong>r Lebensversicherungs-AG “Vita” in Mannheim, die<br />
in Hamburg-Mannheimer Versicherungs-AG umbenannt und<br />
nach Hamburg verlegt wur<strong>de</strong>. 1917 Beteiligung beim Bulgarischen<br />
Phönix in Sofia. Die Anteile an <strong>de</strong>r Hamburg American<br />
Insurance Company in New York wur<strong>de</strong>n 1927 an die gemeinsam<br />
mit Hallgarten & Co. und J. Henry Schrö<strong>de</strong>r Bank Corp.,<br />
New York gegrün<strong>de</strong>te “New York Hamburg Corporation” verkauft.<br />
<strong>Der</strong>en Leitung hatte Franz Mutzenbecher inne, zugleich<br />
auch Vorstandsmitglied <strong>de</strong>r Versicherungs-Gesellschaft Hamburg<br />
und über die Firma Mutzenbecher & Co., New York ihr<br />
Großaktionär. Das Lebens-Rückversicherungsgeschäft und die<br />
Beteiligung an <strong>de</strong>r Hamburg-Mannheimer wur<strong>de</strong>n 1930 an die<br />
Brand och Lifförsäkrings-AB Svea in Göteborg verkauft. Noch<br />
Mitte 1931 wur<strong>de</strong>n in Hamburg übernommen <strong>de</strong>r Europäische<br />
Lloyd und die Versicherungs-Gesellschaft von 1873 AG, doch<br />
nur ein gutes Jahr später for<strong>de</strong>rte die Weltwirtschaftskrise ihren<br />
Tribut: 1932 trat die Ges. in Liquidation, die aber ehrenvoll<br />
en<strong>de</strong>te. 1936 waren alle Gläubiger befriedigt und an die Aktionäre<br />
kam noch eine Quote von 10 % zur Verteilung.<br />
Los 1198 Schätzwert 300-400 €<br />
Vestische Kleinbahnen GmbH<br />
Herten i. Westf., 7 % Gold Bond 500 $<br />
1.12.1927 (Auflage 200, R 8) VF<br />
Teil einer in <strong>de</strong>n USA aufgelegten Anleihe von 1,75<br />
Mio. US-$. Rostrot/schwarzer ABNC-Stahlstich,<br />
Vignette mit Engel und Allegorie <strong>de</strong>r Elektrizität.<br />
Zuvor völlig unbekannt gewesener Dollar-Bond!<br />
Am linken Rand zwei Rostflecken, Trocknungsspuren<br />
nach Wasserscha<strong>de</strong>n.<br />
<strong>Der</strong> Begriff “Vestische” geht bis ins Mittelalter zurück. 1335<br />
wird das “Vest” Recklinghausen erstm<strong>als</strong> urkundlich erwähnt.<br />
Die Bezeichnung ist für die Region zwischen Emscher und Lippe<br />
bis heute erhalten geblieben. Am 9.5.1901 wur<strong>de</strong> die erste<br />
elektrische Straßenbahnlinie Recklinghausen-Herten-Wanne<br />
eröffnet. Weitere Linien im Umkreis folgten, doch fuhr je<strong>de</strong> auf<br />
eigene Rechnung. Die Verwaltung aller Linien jedoch lag in <strong>de</strong>n<br />
Hän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r 1908 gegrün<strong>de</strong>ten “Recklinghausener Straßenbahnen”<br />
<strong>als</strong> Bau- und Betriebsgesellschaft. Daß je<strong>de</strong> Linie eine<br />
separate Betriebsrechnung hatte, wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r Eröffnung<br />
weiterer Linien immer unmöglicher. Deshalb erfolgte im Mai<br />
1915 <strong>de</strong>r Zusammenschluß zur Vestische Kleinbahnen GmbH.<br />
Erstm<strong>als</strong> 1920 wur<strong>de</strong>n Busse eingesetzt, doch wur<strong>de</strong> die erste<br />
Linie (Herten-Westerholt-Buer-Marl) mangels Rentabilität<br />
schon nach 4 Wochen wie<strong>de</strong>r eingestellt. Die zweite Linie<br />
(Schalke-Buer-Gladbeck) wur<strong>de</strong> durch eine Straßenbahnlinie<br />
ersetzt, da die Betriebskosten <strong>de</strong>r Buslinien 40-50 % höher <strong>als</strong><br />
bei <strong>de</strong>n Straßenbahnen lagen. 1940 umbenannt in Vestische<br />
Straßenbahnen GmbH. Mitte <strong>de</strong>r 1950er Jahre hatte das Straßenbahnnetz<br />
mit 260 km Betriebslänge in 1.000-mm-Spur<br />
und 21 Linien seine größte Aus<strong>de</strong>hnung erreicht. Danach, beson<strong>de</strong>rs<br />
ab 1960, wur<strong>de</strong> es reduziert und vermehrt durch Buslinien<br />
ersetzt. 1975 war das Straßenbahnnetz nur noch 82 km<br />
lang - <strong>de</strong>n 49 Triebwagen stan<strong>de</strong>n jetzt 232 Busse gegenüber.<br />
Die letzte Straßenbahn im Vest verkehrte am 3.10.1982.<br />
Los 1199 Schätzwert 50-100 €<br />
Vestische Kleinbahnen GmbH<br />
Herten i. Westf., 7 % Gold Bond 1.000 $<br />
1.12.1927 (Auflage 1650, R 3) VF+<br />
Teil einer in <strong>de</strong>n USA aufgelegten Anleihe von 1,75<br />
Mio. US-$. Blaugrün/schwarzer ABNC-Stahlstich,<br />
Vignette mit Engel und Allegorie <strong>de</strong>r Elektrizität.<br />
Los 1200 Schätzwert 225-300 €<br />
Vetschau-Weissagker Landwirtschaftliche<br />
Maschinenfabrik<br />
und Eisengiesserei A. Lehnigk AG<br />
Vetschau N.-L., Aktie 1.000 Mark<br />
22.3.1903 (Auflage 1760, R 8, davon 864<br />
“Zusammengelegt und Vorzugsaktie laut<br />
Beschluss <strong>de</strong>r Gen.-Vers. vom 30.6.1905”,<br />
R 8) EF<br />
Sehr <strong>de</strong>korativer G&D-Druck mit römischer Frauenkopf-Büste.<br />
Gründung 1895 zur Übernahme <strong>de</strong>r Maschinenfabrik von A.<br />
Lehnigk. 1900 wur<strong>de</strong> zusätzlich die Vetschauer Maschinenfabrik<br />
von Louis Voigt hinzugekauft. In Dres<strong>de</strong>n und Leipzig börsennotiert.<br />
1905 Umfirmierung in “Vetschauer landwirtschaftliche<br />
Maschinenfabrik und Eisengiesserei A. Lehnigk AG”. Das<br />
von einem norm<strong>als</strong>purigen Eisenbahnnetz durchzogene Werk<br />
(75.000 qm Fläche) beschäftigte mehr <strong>als</strong> 600 Arbeiter und besaß<br />
Verkaufsbüros in Breslau, Posen, Kiew und Warschau. Von<br />
Anfang an stand das Unternehmen unter keinem guten Stern:<br />
1899 brannten die Werkstätten ab, teure Neubauten wur<strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
1905 kam es zu großen Verlusten aufgrund ungünstiger<br />
Verträge mit russischen Abnehmern, die die Gesellschaft<br />
108
Los 1203 Schätzwert 400-500 €<br />
Vogtländische Carbonisiranstalt<br />
Grün, Actie 5.000 Mark 30.6.1896<br />
(Auflage nur 20 Stück, R 9), ausgestellt<br />
auf Ferdinand Roth in Lengenfeld i.V EF-<br />
Zuvor ganz unbekannter Jahrgang in Kleinst-Auflage,<br />
lediglich 6 Stück wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz<br />
gefun<strong>de</strong>n.<br />
Gründung 1889 zur Karbonisierung von Wolle und Kämmlingen<br />
in Lohnarbeit. Das Karbonisieren befreite die Wolle durch ein<br />
Bad in 4 %iger Schwefelsäure von pflanzlichen Stoffen (z.B.<br />
Kletten). Die organischen Substanzen wur<strong>de</strong>n dabei zerstört,<br />
während die Wolle erhalten blieb. Seinerzeit börsennotiert im<br />
Freiverkehr Chemnitz. Das Unternehmen bestand bis nach<br />
1945.<br />
schwer schädigten. Den verantwortlichen Vorstand mit <strong>de</strong>m sinnigen<br />
Namen “Ehrlich” warf man hinaus und verklagte ihn auf<br />
Scha<strong>de</strong>nersatz. Mehrfach kam es zu Sanierungen, bei <strong>de</strong>nen<br />
die For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r kreditgeben<strong>de</strong>n Credit- und Spar-Bank zu<br />
Leipzig jeweils in Eigenkapital umgewan<strong>de</strong>lt wur<strong>de</strong>n. Doch auch<br />
Ehrlich’s Nachfolger Birnstiel konnte das Ru<strong>de</strong>r nicht mehr herumreißen:<br />
1908 ging die AG in Liquidation. Zur Verwertung <strong>de</strong>r<br />
Vorräte wur<strong>de</strong> eine Auffang-GmbH gegrün<strong>de</strong>t.<br />
Nr. 1198 Nr. 1200<br />
sah <strong>de</strong>n erneuten Einstieg in <strong>de</strong>n Automobilbau: Gemeinsam<br />
mit <strong>de</strong>r Maschinenfabrik Friedrich wur<strong>de</strong> die “Bayerische Autowerke<br />
GmbH” in Traunreut gegrün<strong>de</strong>t, die <strong>de</strong>n Kleinwagen<br />
“Spatz 200” produzierte, einen Roadster mit Kunststoffkarosserie.<br />
In Nürnberg wur<strong>de</strong> zu<strong>de</strong>m eine stärkere Version unter<br />
<strong>de</strong>m Namen “Victoria 250” produziert. Trotz ansprechen<strong>de</strong>r<br />
Form fand das kleine Auto nur wenige Käufer, 1958 wur<strong>de</strong> die<br />
Produktion wie<strong>de</strong>r eingestellt. Ebenfalls 1958 erzwang ein<br />
drastischer Rückgang <strong>de</strong>r Verkaufszahlen die Fusion mit <strong>de</strong>r<br />
Express-Werke (Neumarkt) und <strong>de</strong>r DKW-Zweiradfertigung <strong>de</strong>r<br />
Auto-Union GmbH (Ingolstadt) zur “Zweirad Union AG”. Diese<br />
wur<strong>de</strong> 1966 von <strong>de</strong>r Nürnberger Hercules Werke GmbH übernommen<br />
und damit von Fichtel & Sachs in Schweinfurt. Die<br />
Marke “Victoria” verschwand, und weil sie lange nicht mehr benutzt<br />
wur<strong>de</strong>, eignete sich 1995 die Hermann Hartje KG in Hoya<br />
an <strong>de</strong>r Weser die Marke an und verkauft heute unter <strong>de</strong>m alten<br />
Markennamen “Victoria” wie<strong>de</strong>r Fahrrä<strong>de</strong>r und Pe<strong>de</strong>lecs.<br />
Los 1202 Schätzwert 60-120 €<br />
Vogtländisch-Erzgebirgische<br />
Treuhand-AG<br />
Plauen i.V., Aktie 1.000 Mark 8.10.1921.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 500, R 4) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1921 zum Zwecke <strong>de</strong>r Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung,<br />
Buchführung und Unternehmensberatung, außer<strong>de</strong>m<br />
Vermögensverwaltung und Übernahme von Treuhand-Geschäften.<br />
Die Ges. stand <strong>de</strong>r Plauener Bank nahe. Mit 10 Mitarbeitern<br />
bestand sie bis nach 1945.<br />
Los 1204 Schätzwert 300-375 €<br />
Vogtländische Flughafen-<br />
Betriebsgesellschaft mbH<br />
Plauen i.V., Stammanteil 2.000 RM<br />
13.5.1925 (R 9), ausgestellt auf die Fa.<br />
Schilbach & Co. in Greiz EF-<br />
Originalunterschriften Lesser für <strong>de</strong>n Vorstand und<br />
Oberbürgermeister Georg Lehmann für <strong>de</strong>n Aufsichtsrat.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1925 zum Bau und Betrieb <strong>de</strong>s Verkehrslan<strong>de</strong>platzes<br />
in Kauschwitz bei Plauen, <strong>de</strong>r sogar in das Netz <strong>de</strong>r Lufthansa<br />
eingebun<strong>de</strong>n war. Grün<strong>de</strong>r waren neben <strong>de</strong>r Stadtgemein<strong>de</strong><br />
Plauen (25 %) und <strong>de</strong>r Sächsische Flughäfen-Betriebs<br />
GmbH (20 %) vor allem am Bestehen <strong>de</strong>s Flughafens interessierte<br />
Wirtschaftsunternehmen. Im 2. Weltkrieg von <strong>de</strong>r Luftwaffe<br />
<strong>als</strong> Fliegerhorst genutzt. Außer<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong>n (was <strong>de</strong>n Alliierten<br />
während <strong>de</strong>s ganzen Krieges verborgen blieb!) im nahegelegenen<br />
“Waldwerk” Syrau in Baracken unter Tarnnetzen<br />
überwiegend von französischen Kriegsgefangenen und Häftlin-<br />
Flugzeuge Messerschmitt Me 109<br />
Werbeprospekt für Vetschauer<br />
Drillmaschinen ca. 1898<br />
Los 1201 Schätzwert 15-30 €<br />
Victoria-Werke AG<br />
Nürnberg, Aktie 100 RM Febr. 1928<br />
(Auflage 9500, R 1) EF<br />
Max Frankenburger und Max Ottenstein grün<strong>de</strong>ten 1886 die<br />
Fa. Frankenburger & Ottenstein zur Produktion von Hochrä<strong>de</strong>rn.<br />
Schon 1893 hatte die Firma über 250 Beschäftigte. 1895<br />
Umwandlung in die “Victoria Fahrrad-Werk vorm. Frankenburger<br />
& Ottenstein AG”. Anläßlich <strong>de</strong>r Produktionsaufnahme von<br />
Motorrä<strong>de</strong>rn 1899 umfirmiert in “Victoria-Werke AG”. 1900<br />
war <strong>de</strong>r erste Victoria-Motorwagen fertig entwickelt, 1904 gingen<br />
die Automobile in Serienproduktion, vom “Doctor’s Cabriolet”<br />
bis zur sechssitzigen Limousine. Großen Erfolg hatten die<br />
Victoria-Automobile aber nicht, ihre Produktion wur<strong>de</strong> 1912<br />
wie<strong>de</strong>r eingestellt. Ab 1920 wur<strong>de</strong>, zunächst noch mit einem<br />
BMW-Motor, mit <strong>de</strong>r “KR I” das mo<strong>de</strong>rnste Motorrad dieser Zeit<br />
gebaut. Mit <strong>de</strong>n Nachfolgemo<strong>de</strong>llen wur<strong>de</strong>n regelmäßig neue<br />
Geschwindigkeitsrekor<strong>de</strong> aufgestellt. Im 2. Weltkrieg wur<strong>de</strong>n<br />
die Victoria-Werke fast vollständig zerstört, hatten aber schon<br />
1950 wie<strong>de</strong>r 1.300 Beschäftigte und fertigten jährlich doppelt<br />
so viele Motorrä<strong>de</strong>r und Fahrrä<strong>de</strong>r wie vor <strong>de</strong>m Krieg. 1956<br />
Nr. 1203 Nr. 1205<br />
109
gen aus <strong>de</strong>m Lager Mehlteuer über 1.000 Jagdflugzeuge bzw.<br />
Jagdbomber vom Typ Me 109 produziert und in Plauen-Kauschwitz<br />
probegeflogen, auch die Endmontagehalle befand sich<br />
auf <strong>de</strong>m Flughafengelän<strong>de</strong>. Nach <strong>de</strong>m Krieg wur<strong>de</strong>n das geheime<br />
Flugzeugwerk im Märchenwald zwischen Syrau und<br />
Kauschwitz und <strong>de</strong>r Flughafen von <strong>de</strong>n Sowjets genutzt, später<br />
übernahm die NVA. Heute über<strong>de</strong>ckt ein Gewerbegebiet die<br />
Reste <strong>de</strong>r Anlage, die Fläche <strong>de</strong>s ehemaligen Flugfel<strong>de</strong>s wird<br />
landwirtschaftlich genutzt.<br />
druck. Ab 1916 Herstellung von Lastwagen, Benzin- u. Dieselmotoren,<br />
Spezialfahrzeuge, Wiegegeräte, Grau- u. Stahlguß.<br />
1932 zahlungsunfähig und Konkursverfahren. Zur Weiterführung<br />
<strong>de</strong>s Betriebes wur<strong>de</strong> eine Auffanggesellschaft gegrün<strong>de</strong>t:<br />
Vomag-Betriebs-AG, 1938-1942 Vomag Maschinenfabrik AG,<br />
ab September 1942 Vomag Vogtländische Maschinenfabrik<br />
AG. Ab 1942 auch Panzermontage. Nach <strong>de</strong>m 2. WK wur<strong>de</strong><br />
das Werk in Plauen von <strong>de</strong>n Russen komplett <strong>de</strong>montiert und<br />
die VOMAG-Gebäu<strong>de</strong> gesprengt, so daß im Vogtland nie wie<strong>de</strong>r<br />
Nutzfahrzeuge gebaut wer<strong>de</strong>n konnten.<br />
Los 1205 Schätzwert 400-500 €<br />
Vogtländische Flughafen-<br />
Betriebsgesellschaft mbH<br />
Plauen i.V., Stammanteil 40.000 RM<br />
13.5.1925 (R 12), ausgestellt auf die<br />
Sächsische Flughäfen-Betriebs GmbH VF+<br />
Originalunterschriften Lesser für <strong>de</strong>n Vorstand und<br />
Oberbürgermeister Georg Lehmann für <strong>de</strong>n Aufsichtsrat.<br />
In dieser Stückelung Ein Unikat aus<br />
<strong>de</strong>m Reichsbankschatz. Abheftlochung.<br />
Los 1206 Schätzwert 150-200 €<br />
Vogtländische Maschinenfabrik<br />
(vorm. J. C. & H. Dietrich) AG<br />
Plauen i.V., VZ-Aktie 1.000 RM 10.5.1928<br />
(R 8) EF<br />
Gründung 1895. Produziert wur<strong>de</strong>n Schiffchen-Stickmaschinen,<br />
Webstühle, Rotationsdruckmaschinen, Panzer, Busse,<br />
Lastkraftwagen und Rohölmotoren. 1910-12 auch Bau von<br />
Klein-Automobilen mit 12 bzw. 20 PS. Die VOMAG grün<strong>de</strong>te<br />
1918 die Bayer. Vomag-Kraftwagenwerke GmbH in München<br />
und 1919 die Deutsche Automobilkonzern GmbH (letztere ein<br />
Gemeinschaftsunternehmen mit <strong>de</strong>n Dux-Automobilwerken,<br />
<strong>de</strong>r Magirus AG und <strong>de</strong>r Presto-AG). 1919/20 Expansion <strong>de</strong>s<br />
Plauener Werkes (am unteren Bahnhof an <strong>de</strong>r Linie Weischlitz-<br />
Gera) durch Ankauf <strong>de</strong>r benachbarten, während <strong>de</strong>s 1. Weltkriegs<br />
<strong>als</strong> Munitionswerk betriebenen Kunstsei<strong>de</strong>fabrik (Werk<br />
II) und <strong>de</strong>r Stickerei-Industrie GmbH (Werk III). Auf <strong>de</strong>m<br />
210.000 qm großen Gelän<strong>de</strong> arbeiteten nun über 5.000 Beschäftigte.<br />
1922 außer<strong>de</strong>m noch Gründung <strong>de</strong>r Standard-<br />
Compositor AG, die eine in <strong>de</strong>n USA entwickelte Setzmaschine<br />
produzierte. Die VOMAG-Aktien waren in Berlin, seit 1921 auch<br />
in Frankfurt börsennotiert. Als eines <strong>de</strong>r vielen Opfer <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />
1932 in Konkurs gegangen. Auf Betreiben <strong>de</strong>r<br />
Banken danach Gründung <strong>de</strong>r Vomag-Betriebs-AG <strong>als</strong> Auffanggesellschaft.<br />
Zu DDR-Zeiten wur<strong>de</strong>n im Werk Plauen<br />
(“Repwerk” genannt) Lastkraftwagen instandgesetzt und ungarische<br />
Ikarus-Busse zum Teil <strong>de</strong>montiert und wie<strong>de</strong>r neu aufgebaut.<br />
Im Werk Zittau wur<strong>de</strong>n die bekannten ROBUR-Lastkraftwagen<br />
hergestellt. Auf <strong>de</strong>m VOMAG-Gelän<strong>de</strong> in Plauen<br />
lebte En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 90er-Jahre die Tradition <strong>de</strong>r Bus-Produktion<br />
wie<strong>de</strong>r auf: <strong>Der</strong> bekannte Omnibus-Hersteller Neoplan betreibt<br />
dort heute eine Endmontage.<br />
Los 1208 Schätzwert 20-40 €<br />
Volksstaat Hessen<br />
Darmstadt, 8 % Teilschuldv. 1.000 RM<br />
31.5.1928 (R 3) EF<br />
Hessen, Reichsfürstentum seit 1292, wur<strong>de</strong> 1567 durch Erbfolge<br />
gevierteilt. Später blieben nur Hessen-Kassel (1868-<br />
1944 die preußische Provinz Hessen-Nassau) und Hessen-<br />
Darmstadt (zunächst Großherzogtum, 1918-45 Freistaat). Das<br />
heutige Land Hessen wur<strong>de</strong> am 19.9.1945 gebil<strong>de</strong>t.<br />
Los 1209 Schätzwert 40-75 €<br />
Voltohm Seil- und Kabel-Werke AG<br />
Frankfurt a.M., Aktie 100 RM Juli 1929<br />
(Auflage 3000, R 8) EF<br />
Gründung 1898 in München, 1901 Sitzverlegung nach Frankfurt.<br />
Das fast 10.000 qm große Fabrikareal befand sich am<br />
Hainerweg 129/131, beschäftigt waren ca. 130 Leute, außer<strong>de</strong>m<br />
Zweigwerk in Hahn/Ts. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Kabel, Drahtund<br />
Hanfseile. Unter Beibehaltung <strong>de</strong>s Betriebssitzes in Frankfurt/Main<br />
(Werrastr. 27-29) wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r juristische Sitz später<br />
nach Ihmerterbach (Kreis Iserlohn) verlegt, wo auch <strong>de</strong>r Mehrheitsaktionär,<br />
die Firma Adolf vom Braucke AG, ansässig war.<br />
1972 in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
Los 1210 Schätzwert 30-75 €<br />
Vomag Vogtländische<br />
Maschinenfabrik AG<br />
Plauen i.V., Aktie 1.000 RM Sept. 1942<br />
(Auflage 3000, R 3) EF<br />
Gründung 1895 nach Übernahme einer Stickmaschinen-Fabrik<br />
von J.C. & H. Dietrich. Zuerst Herstellung und Verkauf von<br />
Hand- und Schiffchen-Stickmaschinen, Vorbereitungsmaschinen<br />
für die Webereien engl. Gardinen, Wie<strong>de</strong>rdruckmaschinen<br />
für endloses Papier, u.a. Rotationsmaschinen für Zeitungs-<br />
Los 1211 Schätzwert 20-75 €<br />
von Poncet Glashüttenwerke AG<br />
Friedrichshain N.-L., Aktie 1.000 Mark<br />
18.6.1921 (Auflage 4500, R 2) EF<br />
Bei <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>r AG 1905 wur<strong>de</strong>n eingebracht: das von<br />
<strong>de</strong>r bisherigen offenen Han<strong>de</strong>lsgesellschaft von Poncet Glashüttenwerke<br />
zu Friedrichshain (Nie<strong>de</strong>rlausitz) betriebene Han<strong>de</strong>ls-<br />
u. Fabrikationsgeschäft einschl. <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Teilhabern an<br />
dieser Ges. gehörigen Grundbesitze in Friedrichshain, Wolfshain<br />
u. Horlitza, bes. das Rittergut Wolfshain u. Friedrichshain,<br />
die Reuthener Hai<strong>de</strong>, die Julius-Grube u. die drauf betriebene<br />
Land- u. Forstwirtschaft. Die Ges. unterhielt Zweignie<strong>de</strong>rlassungen<br />
in Berlin, Duisdorf bei Bonn und Wiesau (Kr. Sprottau).<br />
Los 1212 Schätzwert 30-75 €<br />
Vorschuß-Verein zu Alsleben<br />
Baumeier, Otto, Kieling & Co. KGaA<br />
Alsleben a.S., Namensaktie Serie E 100<br />
RM 1.7.1929 (Auflage 500, R 5) EF<br />
Gründung 1872 <strong>als</strong> Genossenschafts-Bank, seit 1889 KGaA.<br />
Los 1213 Schätzwert 30-90 €<br />
Vox-Schallplattenund<br />
Sprechmaschinen-AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 RM Febr. 1928<br />
(Auflage 1900, R 3) EF<br />
Vox-Firmensignet im Art-Deko-Stil in allen vier Ekken,<br />
mit Faksimile-Unterschrift <strong>de</strong>s Diamanten-<br />
Milliardärs August Stauch.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1921 durch Otto Klung, August Stauch und Curt<br />
Stille zwecks Vertrieb von Schallplatten und Walzen sowie von<br />
Sprechmaschinen aller Art, außer<strong>de</strong>m von 17,5-cm-Schellakkplatten<br />
mit Präge-Porträts ohne Mittelloch, die nur mit einem<br />
mitgelieferten Spezialteller abgespielt wer<strong>de</strong>n konnten. Hauptinvestor<br />
und Aufsichtsratsvorsitzen<strong>de</strong>r war August Stauch, <strong>de</strong>r<br />
in <strong>de</strong>r ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika im Diamantengeschäft<br />
ein Vermögen gemacht hatte (Stauch fand 1908<br />
<strong>als</strong> Eisenbahn-Angestellter <strong>de</strong>n ersten Diamanten im Wüstensand<br />
vor Lü<strong>de</strong>ritz). Vom Hauptsitz <strong>de</strong>r Firma im sogenannten<br />
Vox-Haus (Berlin, Potsdamerstraße 39 A) wur<strong>de</strong> am<br />
29.10.1923 die erste <strong>de</strong>utsche Radiosendung ausgestrahlt.<br />
Als Han<strong>de</strong>lsmarke wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Name “Vox” (lateinisch: Stimme)<br />
gesetzlich geschützt. Das Markenzeichen wur<strong>de</strong> von einem<br />
professionellen Werbegraphiker entworfen, <strong>de</strong>m Kunstmaler<br />
Wilhelm Deffke. Diesem gelang mit einem stilisierten Negerkopf,<br />
<strong>de</strong>ssen Wulstlippen zum Schreien weit geöffnet sind, eines<br />
<strong>de</strong>r beeindruckendsten Logos in <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r<br />
Schallplattenindustrie, ein Meilenstein <strong>de</strong>s Art Déco. Innerhalb<br />
von drei Jahren konnte die Vox-Gesellschaft ein eindrucksvolles<br />
Repertoire an Eigenaufnahmen zusammenstellen. Zahlreiche<br />
Künstler von Weltruf (u.a. Baklanoff, Grete Stückgold, Fritz<br />
Krauss, Alfred Piccaver, Petar Raitscheff, Heckmann-Bettendorf,<br />
Emanuel List, Georges Boulanger, Tino Valeria) wur<strong>de</strong>n<br />
zum Teil exclusiv für die Aufnahmen auf Vox-Schallplatten verpflichtet.<br />
Doch die finanzielle Lage verschlechterte sich über<br />
die Jahre. Das Hauptverzeichnis 1924 <strong>de</strong>r Vox-Musikplatten<br />
wies über 270 Seiten auf, das Hauptverzeichnis 1925 hatte<br />
noch über 210 Seiten, das Hauptverzeichnis 1926 nur noch<br />
150 Seiten. Die Konkurrenz <strong>de</strong>r großen, international verflochtenen<br />
<strong>de</strong>utschen Firmen war übermächtig, <strong>de</strong>r technische Fortschritt<br />
war kostspielig und erfor<strong>de</strong>rte darüber hinaus die elektrische<br />
Neuaufnahme <strong>de</strong>r veralteten akustisch aufgenommenen<br />
Platten. Angestrebte Kooperationen schlugen fehl. Die<br />
Weltwirtschaftskrise tat ein übriges: 1929 musste Vox vor <strong>de</strong>r<br />
Konkurrenz die Segel streichen und Konkurs anmel<strong>de</strong>n. Hermann<br />
Tietz übernahm für seine Kaufhauskette Hertie die Bestän<strong>de</strong><br />
an Vox-Matrizen und presste billige Schallplatten zum<br />
Kampfpreis von 95 Pfennig (<strong>de</strong>r normale Preis war zu dieser<br />
Zeit 3 Mark). August Stauch verlor durch <strong>de</strong>n Vox-Konkurs und<br />
an<strong>de</strong>re fehlgeschlagene Investments in <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />
sein ganzes gewaltiges Vermögen aus <strong>de</strong>m Diamantengeschäft,<br />
das ihn zeitweise zu einem <strong>de</strong>r reichsten Männer in<br />
Deutschland gemacht hatte. Im Mai 1930 ließ sich sein früherer<br />
Partner und Vox-Mitbegrün<strong>de</strong>r Otto Klung die Markenbezeichnung<br />
“Televox” han<strong>de</strong>lsgerichtlich eingetragen und machte<br />
später Anfang 1939 einen neuen Anfang mit <strong>de</strong>r Televox-<br />
Schallplatten-Gesellschaft (Werbespruch: Ob Walzer, Tango o-<br />
<strong>de</strong>r Fox, Schallplatten nur bei Televox).<br />
Los 1214 Schätzwert 500-625 €<br />
W. Hirsch AG für Tafelglasfabrikation<br />
Ra<strong>de</strong>berg, Aktie 1.000 Mark 20.4.1901<br />
(Auflage 150, R 10) VF<br />
Mit Originalunterschriften, u.a. Edmund Hirsch und<br />
Otto Hirsch <strong>als</strong> Vorstand. Zuvor völlig unbekannt<br />
gewesener früher Jahrgang, nur 3 Stück wur<strong>de</strong>n<br />
im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1873, AG seit 1899. In Betrieb befan<strong>de</strong>n sich 2<br />
Sandbläsereien und 8 Glasöfen. Börsennotiz Berlin und Dres<strong>de</strong>n.<br />
Die Familie Hirsch gehörte zu <strong>de</strong>n alten in ganz Mitteleuropa<br />
verbreiteten Glasmachergeschlechtern. Vor allem in Sachsen<br />
und in <strong>de</strong>r Lausitz wur<strong>de</strong>n im 19. Jh. zahlreiche Glashütten<br />
von dieser Familie gegrün<strong>de</strong>t. Die Nachfahren von Johann<br />
Baptist Hirsch grün<strong>de</strong>ten in <strong>de</strong>r zweiten Hälfte <strong>de</strong>s 19. Jh.. drei<br />
Glasfabriken in Ra<strong>de</strong>berg und Pirna in Dres<strong>de</strong>n, Altenburg in<br />
Thüringen, Weißwasser/Oberlausitz, sowie in Ruhland bei<br />
Lauchhammer, Bunzlau/Schlesien, Rauscha bei Görlitz und<br />
Brand-Erbisdorf bei Freiberg in Sachsen. Das 1924 in Belgien<br />
und Frankreich entwickelte Ziehglasverfahren führte zum Nie<strong>de</strong>rgang<br />
<strong>de</strong>r Ra<strong>de</strong>berger Glashütten. 1928 kam die gesamte<br />
Ra<strong>de</strong>berger Glasindustrie, die bis dahin führend in ganz<br />
Deutschland war, zum Erliegen.<br />
Los 1215 Schätzwert 30-80 €<br />
W. Jacobsen AG<br />
Kiel, Aktie 1.000 Mark 1.8.1921 (Auflage<br />
5000, R 2) EF<br />
Großformatig. Dekorativer Druck von König & Ebhardt.<br />
Los 1207 Schätzwert 25-50 €<br />
Vogtländische Tüllfabrik AG<br />
Plauen i.V., Aktie 1.000 RM 1.8.1938<br />
(Auflage 1000, R 3) EF<br />
Gründung 1906. Hergestellt wur<strong>de</strong>n Tülle aller Art für Spitzen,<br />
Gardinen, Brautschleier und Klei<strong>de</strong>r. 1921 wird die Fabrikation<br />
von Madras- und Bagdad-Gardinen sowie von Kongreß- und<br />
Tapisseriestoffen aufgenommen. Börsennotiz Berlin, später<br />
Leipzig. 1938 Bau eines Kameradschaftshauses. Ab 1939 vor<br />
allem mit dringen<strong>de</strong>n Kriegsaufträgen beschäftigt.<br />
Nr. 1214<br />
Alte Postkarte mit Abb. <strong>de</strong>r Glasfabrik in Weißwasser<br />
110
vor völlig unbekannt gewesene Emission, nur 13<br />
Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Die Werke im sauerländischen Warstein wur<strong>de</strong>n bereits 1739<br />
zur Verhüttung <strong>de</strong>r Erzvorkommen in unmittelbarer Nähe gegrün<strong>de</strong>t.<br />
1872 wur<strong>de</strong> das Eisenwerk Holzhausen bei Homberg<br />
(Bez. Kassel) erworben und die “AG Warsteiner Gruben- und<br />
Hüttenverein” gebil<strong>de</strong>t. 1925 wur<strong>de</strong>n die schon 1794 gegrün<strong>de</strong>ten<br />
“Herzoglichen Eisen- und Emaillierwerke AG” in Primkenau<br />
(Bez. Liegnitz) übernommen, zugleich Umfirmierung in<br />
“Warsteiner und Herzoglich Schleswig-Holsteinische Eisenwerke<br />
AG”. 1945 gingen mit <strong>de</strong>r Friedrich-Christianshütte und <strong>de</strong>r<br />
Ver. Dorotheen- und Henriettenhütte in Schlesien 70 % <strong>de</strong>r<br />
Produktionsbasis verloren. 1948 Sitzverlegung von Primkenau<br />
nach Warstein. Im Werk Eisenhammer und <strong>de</strong>r St. Wilhelmshütte<br />
in Warstein und <strong>de</strong>m Eisenwerk Holzhausen wur<strong>de</strong>n Ba<strong>de</strong>wannen,<br />
Her<strong>de</strong>, Zimmeröfen, Ölöfen, Achsen, Gesenk- und<br />
Freiformschmie<strong>de</strong>stücke produziert. 1967 Vergleich, anschließend<br />
ging die in Düsseldorf börsennotierte AG in Liquidation.<br />
Gründung 1878, AG seit 1917. Betrieb <strong>de</strong>r Warenhäuser in <strong>de</strong>r<br />
Holstenstraße 2/12, Rosenstraße 1/7, Preußerstraße 1/3 und<br />
Holtenauer Straße 24/26. Börsennotiz Berlin und Hamburg. Bis<br />
2006 mit <strong>de</strong>r Verwaltung ihres wertvollen Grundbesitzes befasste<br />
Gesellschaft. Großaktionär mit über 92% war die Lan<strong>de</strong>sbank<br />
Schleswig-Holstein Girozentrale, Kiel (heute HSH<br />
Nordbank), die sqeeze-out vornahm. Nun 100 % HanseMerkur<br />
Versicherungsgruppe.<br />
Gründung 1897 zur Herstellung von Eisenbahn- und Straßenbahnwagen<br />
in Serie. Auf <strong>de</strong>m 137.000 qm großen Fabrikareal<br />
(Werkstraße 2) waren bis zu 1.000 Mitarbeiter beschäftigt. Die<br />
Ges. baute die Straßenbahnwagen für die Oberrheinische Eisenbahn-Gesellschaft<br />
(Karlsruhe und Stuttgart), außer<strong>de</strong>m regelmäßig<br />
mit <strong>de</strong>m Bau von Reisezugwagen für die Reichsbahn<br />
und später die Deutsche Bun<strong>de</strong>sbahn beschäftigt. Börsennotiert<br />
in Mannheim und Frankfurt. In <strong>de</strong>n 1960er Jahren übernahm<br />
die Bauknecht Holding AG in Zürich die Aktienmehrheit,<br />
1970 dann in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt. <strong>Der</strong> Waggonbau wur<strong>de</strong><br />
anschließend eingestellt. Neben <strong>de</strong>m Waggonreparaturgeschäft<br />
wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Folgezeit ein Metall- und ein Kunsttoffbereich<br />
entwickelt, <strong>de</strong>r vor allem <strong>als</strong> Automobilzulieferer (z.B. für<br />
Merce<strong>de</strong>s und Volvo) arbeitet. 1985 kaufte <strong>de</strong>r Waagenhersteller<br />
Bizerba die ehemalige Waggonfabrik. Heute die BWR Waggonreparatur<br />
GmbH.<br />
Los 1224 Schätzwert 25-50 €<br />
Websky, Hartmann & Wiesen AG<br />
Wüstewaltersdorf, Aktie 100 RM März<br />
1933 (Auflage 1287, R 4) UNC-EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1853, seit 1883 unter <strong>de</strong>r Firma Websky, Hartmann<br />
& Wiesen zunächst eine oHG, dann GmbH, AG seit 1923. Erzeugt<br />
wur<strong>de</strong>n Tisch<strong>de</strong>cken, Stoffe für Bettwäsche, Bucheinbandstoffe,<br />
Le<strong>de</strong>raustauschstoffe. Drei Fabrikationsstätten im<br />
Bezirk Breslau: Flachsgarnspinnerei und Flachsbleiche Tannhausen,<br />
Weberei und Vere<strong>de</strong>lung in Wüstewaltersdorf sowie<br />
Leinenstückbleiche und Kalikofabrik Zedlitzhei<strong>de</strong>. 1960 verlagert<br />
nach Hannover, 1966 nach Abwicklung gelöscht.<br />
Los 1216 Schätzwert 30-90 €<br />
Wachs & Flössner AG<br />
Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 Mark 19.12.1901.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, später<br />
reduziert auf 725, R 3) EF<br />
1941 Nennbetrag berichtigt auf 1.300 RM.<br />
Gründung 1901. Die schon seit 1868 <strong>als</strong> oHG bestehen<strong>de</strong> Firma<br />
betrieb einen Großhan<strong>de</strong>l in Lan<strong>de</strong>sprodukten und Kolonialwaren,<br />
außer<strong>de</strong>m Herstellung von Obst- und Gemüsekonserven<br />
sowie Marmela<strong>de</strong>. Nach <strong>de</strong>m Krieg nicht verlagert, umgewan<strong>de</strong>lt<br />
in VEB Kofa.<br />
Los 1219 Schätzwert 30-75 €<br />
Walter Hoene AG<br />
Berlin, Aktie 20 RM Dez. 1924 (Auflage<br />
600, R 5) EF-<br />
Gründung 1921. Han<strong>de</strong>l mit Materialien für Feld-, Wald- und<br />
Industriebahnen. Nach <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise 1932 in Konkurs<br />
gegangen.<br />
Los 1222 Schätzwert 20-50 €<br />
Warsteiner und Herzoglich Schleswig-<br />
Holsteinische Eisenwerke AG<br />
Warstein, Aktie 100 RM 17.9.1925<br />
(Auflage 27000, R 2) UNC<br />
Die Werke im sauerländischen Warstein wur<strong>de</strong>n bereits 1739<br />
zur Verhüttung <strong>de</strong>r Erzvorkommen in unmittelbarer Nähe gegrün<strong>de</strong>t.<br />
1872 wur<strong>de</strong> das Eisenwerk Holzhausen bei Homberg<br />
(Bez. Kassel) erworben und die “AG Warsteiner Gruben- und<br />
Hüttenverein” gebil<strong>de</strong>t. 1925 wur<strong>de</strong>n die schon 1794 gegrün<strong>de</strong>ten<br />
“Herzoglichen Eisen- und Emaillierwerke AG” in Primkenau<br />
(Bez. Liegnitz) übernommen, zugleich Umfirmierung in<br />
“Warsteiner und Herzoglich Schleswig-Holsteinische Eisenwerke<br />
AG”. 1945 gingen mit <strong>de</strong>r Friedrich-Christianshütte und <strong>de</strong>r<br />
Ver. Dorotheen- und Henriettenhütte in Schlesien 70 % <strong>de</strong>r<br />
Produktionsbasis verloren. 1948 Sitzverlegung von Primkenau<br />
nach Warstein. Im Werk Eisenhammer und <strong>de</strong>r St. Wilhelmshütte<br />
in Warstein und <strong>de</strong>m Eisenwerk Holzhausen wur<strong>de</strong>n Ba<strong>de</strong>wannen,<br />
Her<strong>de</strong>, Zimmeröfen, Ölöfen, Achsen, Gesenk- und<br />
Freiformschmie<strong>de</strong>stücke produziert. 1967 Vergleich, anschließend<br />
ging die in Düsseldorf börsennotierte AG in Liquidation.<br />
Los 1225 Schätzwert 25-50 €<br />
Webstuhlfabrik und Eisengiesserei<br />
Gustav Thiele AG<br />
Neugersdorf/Sa., Aktie 1.000 RM Feber<br />
1940 (Auflage 550, kpl. Aktienneudruck<br />
nach Kapitalherabsetzung, R 4) EF+.<br />
Gründung 1871, AG seit 1922. Das werk in <strong>de</strong>r Bleichenstr. 28-30<br />
produzierte zunächst Han<strong>de</strong>ls- und Maschinenguß, 1900 Aufnahme<br />
<strong>de</strong>r Produktion von Webstühlen, ab 1939 wur<strong>de</strong>n auch Schaftund<br />
Schärmaschinen hergestellt. In Rumburg (Su<strong>de</strong>tenland) bestand<br />
eine Tochtergesellschaft genau gleichen Namens, <strong>de</strong>ren Aktien<br />
bis auf <strong>de</strong>n Ausgabeort optisch mit <strong>de</strong>n Neugersdorfer Stükken<br />
völlig i<strong>de</strong>ntisch sind. Aus <strong>de</strong>r Tradition <strong>de</strong>s Neugersdorfer Textilmaschinenbaus<br />
heraus enstand nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> 1991 die MBN<br />
Maschinenbaubetriebe Neugersdorf GmbH, die heute auf Komplettanlagen<br />
für die Fahrzeugmontage spezialisiert ist.<br />
Los 1220 Schätzwert 20-50 €<br />
Wan<strong>de</strong>rer-Werke AG<br />
Siegmar-Schönau, Aktie 1.000 RM Mai<br />
1942 (Auflage 14636, R 1) EF<br />
G&D-Druck mit Firmensignet.<br />
Los 1217 Schätzwert 150-200 €<br />
Wagfina Westeuropäische AG<br />
für Finanzierungen<br />
Berlin, Interimsschein 1.000 RM 6.11.1933<br />
(Auflage 4 Stück für die aktienrechtlich<br />
erfor<strong>de</strong>rlichen 4 Mitgrün<strong>de</strong>r, weitere 196 in<br />
einer Sammelurkun<strong>de</strong> verbrieft, R 10) EF-VF<br />
Originalunterschriften Adolphe Klaczkin für <strong>de</strong>n<br />
Vorstand und Andre Delgar<strong>de</strong> für <strong>de</strong>n Aufsichtsrat.<br />
Ausgestellt auf Louis Arthur Laurent, Levallois.<br />
Gründung 1933 durch französische Geschäftsleute für Finanzierungen<br />
insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>r Filmbranche. Nur wenige Monate<br />
nach <strong>de</strong>r Gründung wur<strong>de</strong> die AG bereits 1934 wie<strong>de</strong>r aufgelöst.<br />
Gründung 1885 <strong>als</strong> “Chemnitzer Velocipedfabrik Winklhofer &<br />
Jaenicke”, seit 1896 “Wan<strong>de</strong>rer Fahrradwerke AG”. Ab 1902<br />
auch Bau von Motorrä<strong>de</strong>rn, 1904 Produktionsbeginn <strong>de</strong>r legendären<br />
Continental Schreib-, Rechen- und Buchungsmaschinen.<br />
<strong>Der</strong> 1912 aufgenommene Kraftfahrzeugbau wur<strong>de</strong><br />
1932 in die neu gegrün<strong>de</strong>te Auto Union AG eingebracht (gemeinsam<br />
mit Zschopauer Motorenwerke, Audi und Horch).<br />
1949 Sitzverlegung nach München. Noch heute börsennotierte<br />
Gesellschaft.<br />
Los 1221 Schätzwert 200-250 €<br />
Warsteiner Gruben- und Hüttenwerke<br />
Warstein, Aktie 100 RM 14.1.1925<br />
(Auflage 4000, R 8) EF+<br />
1925 umgestempelt in “Warsteiner und Herzoglich<br />
Schleswig-Holsteinische Eisenwerke AG”. Zu-<br />
Los 1223 Schätzwert 75-100 €<br />
Wartburgstadt Eisenach<br />
10 % Schuldv. 5.000 Mark 12.2.1923<br />
(Auflage 5200, R 10) EF-VF<br />
Teil einer Anleihe von 200 Mio. Mark für Grundstückskäufe,<br />
Wohnungsbauten und die städtischen<br />
Werke. Großformatiges, <strong>de</strong>koratives Stück<br />
mit Stadtwappen. Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Los 1226 Schätzwert 200-250 €<br />
Wegelin & Hübner Maschinenfabrik<br />
und Eisengiesserei AG<br />
Halle a/S., Aktie 1.000 Mark 29.7.1922<br />
(Auflage 6500, R 9) EF-<br />
Großes Hochformat mit sehr hübscher Umrahmung.<br />
Zuvor ganz unbekannt gewesener früher<br />
Los 1218 Schätzwert 25-50 €<br />
Waggonfabrik AG<br />
Rastatt, Aktie 1.000 Mark 15.2.1923<br />
(Auflage 3500, R 2) EF-VF<br />
Mit schöner Umrandung im Historismusstil.<br />
Nr. 1221 Nr. 1229<br />
111
Jahrgang, nur 6 Stück wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz<br />
gefun<strong>de</strong>n.<br />
Ernst Hübner (1840-1905) und Alfred Wegelin (1841-88)<br />
grün<strong>de</strong>ten 1869 in Halle eine Maschinenfabrik, die Pumpen,<br />
Kompressoren, Pressen und Dampfmaschinen für Brauereien,<br />
Zuckerfabriken und die chemische Industrie herstellte. 1873<br />
lich von Dippoldiswal<strong>de</strong> (8,78 Mio. Kubikmeter<br />
Fassungsvermögen, fertiggestellt 1913). Dieser<br />
höchste Nennwert <strong>de</strong>r Anleihe war zuvor ganz unbekannt,<br />
ein Unikat aus <strong>de</strong>m Reichsbankschatz.<br />
Die Rote Weißeritz entspringt bei Altenberg und durchfließt<br />
Schmie<strong>de</strong>berg, Dippoldiswal<strong>de</strong> und Rabenau, die Wil<strong>de</strong> Weißeritz<br />
entspringt bei Rehefeld im Erzgebirge und berührt Tharandt.<br />
Ab Hainsberg vereint fließt die Weißeritz dann durch <strong>de</strong>n Plauenschen<br />
Grund, ehe sie nach 14 km in Dres<strong>de</strong>n in die Elbe<br />
mün<strong>de</strong>t. Die T<strong>als</strong>perrengenossenschaft baute, vor allen Dingen<br />
zum Zwecke <strong>de</strong>s Hochwasserschutzes, die T<strong>als</strong>perren an <strong>de</strong>r<br />
Wil<strong>de</strong>n Weißeritz bei Malter und Klingenberg (1914 vollen<strong>de</strong>t).<br />
Los 1229 Schätzwert 200-250 €<br />
Weißmainkraftwerk Röhrenhof AG<br />
Berneck i. Fichtelgebirge, Aktie 20 RM<br />
15.6.1936 (Auflage 2000, R 8) EF<br />
Gründung 1922 unter Übernahme <strong>de</strong>s vom Bezirk Berneck im<br />
Fichtelgebirge errichteten Weißmainkraftwerkes. Beabsichtigt<br />
war, die Wasserkräfte <strong>de</strong>s Weißen Mains zum Zwecke <strong>de</strong>r Ü-<br />
berlandversorgung weiter auszubauen. Bis heute produzieren<strong>de</strong>s<br />
Wasserkraftwerk, <strong>de</strong>ssen gesamte Stromerzeugung in das<br />
Netz <strong>de</strong>s Großaktionärs Energieversorgung Oberfranken, Bayreuth,<br />
eingespeist wird. Aktienhan<strong>de</strong>l (Gesamtkapital nur 0,5<br />
Mio. DM) im Telefonverkehr.<br />
Los 1230 Schätzwert 150-200 €<br />
Wengolit-Werke AG<br />
Berlin, Aktie 1.000 Mark 1.7.1922<br />
(Auflage 6000, R 9) VF-<br />
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz. Fleckig.<br />
Gründung 1919 zur Fabrikation chemischer Produkte. 1922<br />
Umwandlung in die “AG für Verwertung chemischer Geheimverfahren”<br />
in Berlin. Hinter dieser hochtraben<strong>de</strong>n Firmenbezeichnung<br />
verbarg sich die Fabrikation von Steinnuss-Knöpfe-<br />
Ersatz. En<strong>de</strong> 1922 wie<strong>de</strong>r umbenannt in “Wengolit-Werke AG”,<br />
Rückverlegung <strong>de</strong>s Sitzes nach Hamburg. 1925 für nichtig erklärt.<br />
Los 1232 Schätzwert 75-150 €<br />
Wessel-Werk AG<br />
Bonn, Aktie 1.000 RM Juli 1942 (Auflage<br />
380, R 7) EF<br />
Gründung 1896, AG seit 1922 <strong>als</strong> “Wessels Wandplatten-Fabrik<br />
AG”, 1942 umbenannt in Wessel-Werk AG. Herstellung von<br />
Wand- und Fußbo<strong>de</strong>nplatten sowie sonstiger keramischer Erzeugnisse.<br />
Das Wessel-Werk ist heute in Reichshof-Wildbergerhütte<br />
und ist <strong>als</strong> kunststoffverarbeiten<strong>de</strong>r Betrieb <strong>de</strong>r weltweit<br />
führen<strong>de</strong> Hersteller von Staubsaugerdüsen und Staubsaugerzubehör.<br />
Alte Werbeanzeige<br />
wur<strong>de</strong> die Fabrik um eine Eisengießerei erweitert. 1886 Beginn<br />
<strong>de</strong>r Fertigung von Eis- und Kälteerzeugungsmaschinen. Das<br />
Unternehmen erlangte auch internationale Bekanntheit und<br />
wur<strong>de</strong>, zusammen mit weiteren Maschinenfabriken, 1899 in<br />
eine AG umgewan<strong>de</strong>lt, nach<strong>de</strong>m zuvor 1884-95 fünf neue Fabrikhallen<br />
errichtet wor<strong>de</strong>n waren. 1901 Übernahme <strong>de</strong>r Halleschen<br />
Union AG, 1917 Erwerb <strong>de</strong>s angrenzen<strong>de</strong>n Gelän<strong>de</strong>s von<br />
<strong>de</strong>r A. Wernicke Maschinenbau AG. Die in Berlin (ab 1932 Leipzig)<br />
börsennotierte AG muß 1932 und 1936 zweimal mit Kapitalherabsetzungen<br />
saniert wer<strong>de</strong>n, übersteht aber die Weltwirtschaftskrise.<br />
1946 verstaatlicht und mit <strong>de</strong>r Halleschen Maschinenfabrik<br />
und Eisengießerei zum VEB Maschinenfabrik Mafa<br />
Halle zusammengeschlossen. 1962 <strong>de</strong>r VVB “Luft- und Kältetechnik”<br />
in Dres<strong>de</strong>n zugeordnet. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> 1990 mit<br />
2200 Beschäftigten <strong>als</strong> ILKA Maschinenfabrik Halle GmbH reprivatisiert.<br />
1993 gibt die ILKA das alte Areal mit seiner ehem<strong>als</strong><br />
prachtvollen Industriearchitektur (die seit<strong>de</strong>m verfällt) auf<br />
und zieht nach Döllnitz. Nach mehreren gescheiterten Privatisierungsversuchen<br />
hat ILKA nur noch 50 Beschäftigte und wird<br />
1999 von <strong>de</strong>r GEA AG in Bochum übernommen.<br />
Nr. 1230<br />
Los 1231 Schätzwert 75-150 €<br />
Wessels-Wandplatten-Fabrik AG<br />
Bonn, Aktie 1.000 RM Dez. 1928 (Auflage<br />
848, R 7) EF<br />
Gründung 1896, AG seit 1922 <strong>als</strong> “Wessels Wandplatten-Fabrik<br />
AG”, 1942 umbenannt in Wessel-Werk AG. Herstellung von<br />
Wand- und Fußbo<strong>de</strong>nplatten sowie sonstiger keramischer Erzeugnisse.<br />
Das Wessel-Werk ist heute in Reichshof-Wildbergerhütte<br />
und ist <strong>als</strong> kunststoffverarbeiten<strong>de</strong>r Betrieb <strong>de</strong>r weltweit<br />
führen<strong>de</strong> Hersteller von Staubsaugerdüsen und Staubsaugerzubehör.<br />
Blick vom Paulsdorfer Strandbad auf die T<strong>als</strong>perre Malter<br />
Los 1233 Schätzwert 60-120 €<br />
West<strong>de</strong>utsche Bo<strong>de</strong>nkreditanstalt<br />
Köln, Aktie 1.000 Mark 1.10.1922<br />
(Auflage 2000, R 3) EF-VF<br />
Gründung 1893. Seit 1921 Interessengemeinschaft mit <strong>de</strong>r<br />
Preussische Bo<strong>de</strong>n-Credit-Actien Bank in Berlin, <strong>de</strong>r Nord<strong>de</strong>utsche<br />
Grundcreditbank in Weimar und <strong>de</strong>r Deutsche Hypothekenbank<br />
in Meiningen, wobei letztere <strong>de</strong>n Aktionären <strong>de</strong>r Westbo<strong>de</strong>n<br />
einen Umtausch 20:9 in Deutsche-Hyp-Aktien anbot.<br />
Das Bankgebäu<strong>de</strong> Kaiser-Wilhelm-Ring 17/21 wur<strong>de</strong> 1944 bei<br />
einem Fliegerangriff zu 85 % zerstört, 1949/51 wie<strong>de</strong>raufgebaut<br />
und 1961/63 erweitert. Nach<strong>de</strong>m lange Zeit Deutsche<br />
und Dresdner Bank jeweils eine Schachtelbeteiligung besaßen,<br />
erwarb Anfang <strong>de</strong>r 70er Jahre die Commerzbank die Aktienmehrheit<br />
und veranlaßte 1974 die Verschmelzung mit <strong>de</strong>r e-<br />
benfalls von ihr kontrollierten Rheinische Hypothekenbank AG<br />
(die 2002 in <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n drei Großbanken geformten Eurohypo<br />
AG aufging).<br />
Los 1227 Schätzwert 25-50 €<br />
Weilwerke AG<br />
Frankfurt a.M., Aktie 1.000 Mark Dez.<br />
1921. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 4000, R 2) EF<br />
Großes Hochformat.<br />
1896 Gründung <strong>de</strong>r Peter Weil & Co. durch die Brü<strong>de</strong>r Peter<br />
und Heinrich Weil. 1921 <strong>als</strong> “AG für Schreibmaschinen- und<br />
Fahrradfabrikation”, von Dez. 1921 bis Jan. 1927 “Weilwerke<br />
AG”, dann <strong>als</strong> “Torpedo- Fahrrä<strong>de</strong>r und Schreibmaschinen<br />
Weilwerke AG” firmierend. Herstellung von Torpedo-Fahrrä<strong>de</strong>rn<br />
und Motorfahrrä<strong>de</strong>rn, Torpedo-Büromaschinen: Schreib-, Buchungs-,<br />
und Schnell-Addiermaschinen. Börsennotiz: Freiverkehr<br />
Frankfurt. 1932 wur<strong>de</strong> Remington Großaktionär. 1944<br />
wur<strong>de</strong> das Werk in Frankfurt von Bomben schwer getroffen.<br />
Wie<strong>de</strong>raufbau, 1959 Umfirmierung in Torpedo-Büromaschinen<br />
AG. 1962 Organschafts- und Ergebnisabführungsvertrag mit<br />
<strong>de</strong>m Remington-Konzern. 1966 Einstellung <strong>de</strong>r Schreibmaschinenproduktion<br />
in Rö<strong>de</strong>lheim, En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Herstellung von<br />
“Torpedo”-Schreibmaschinen.<br />
Los 1228 Schätzwert 800-1000 €<br />
Weißeritzt<strong>als</strong>perrengenossenschaft<br />
Hainsberg, 4 % Schuldschein 5.000 Mark<br />
23.11.1909 (Auflage 300, R 12) VF+<br />
Teil einer Anleihe vom 10 Mio. M zum Bau <strong>de</strong>r T<strong>als</strong>perren<br />
bei Malter und Klingenberg. Hoch<strong>de</strong>korativer<br />
Druck von G&D mit fast postkartengroßer<br />
Abb. <strong>de</strong>r Staumauer <strong>de</strong>r Malterer T<strong>als</strong>perre nörd-<br />
Nr. 1228<br />
Los 1234 Schätzwert 20-50 €<br />
West<strong>de</strong>utsche Kaufhof AG<br />
Köln, Aktie 1.000 RM 28.9.1937 (Auflage<br />
25920, R 5) EF<br />
Wirtschaftshistorisch be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s Stück, zeitweise<br />
einer <strong>de</strong>r 30 großen DAX-Werte.<br />
Gründung <strong>de</strong>r Einzelfirma Leonhard Tietz 1879 in Str<strong>als</strong>und <strong>als</strong><br />
Kurz-, Weiß- und Wollwarengeschäft. Durch feste niedrige Preise<br />
gewann das Geschäft so viele Kun<strong>de</strong>n, daß es innerhalb weniger<br />
Jahre dreimal vergrößert wer<strong>de</strong>n mußte. 1889 Gründung<br />
<strong>de</strong>r ersten Filiale in Elberfeld, danach schlagartige Expansion<br />
vor allem im west<strong>de</strong>utschen Raum, ab 1929/30 auch in Schlesien<br />
und <strong>de</strong>m Frankfurter Raum. Seit 1905 “Leonhard Tietz<br />
AG”, 1933/36 umbenannt in West<strong>de</strong>utsche Kaufhof AG. <strong>Der</strong><br />
Kaufhof hatte jetzt über 13.000 Mitarbeiter, Großaktionäre waren<br />
zu dieser Zeit die Commerzbank, die Dresdner und die<br />
Deutsche Bank. 1945 waren lediglich 3 von 41 Filialen einigermaßen<br />
unzerstört, doch es folgte ein gewaltiger Wie<strong>de</strong>raufbau<br />
zum später zweitgrößten <strong>de</strong>utschen Kaufhauskonzern.<br />
1988 Einstieg bei Jet-Reisen und <strong>de</strong>r Media-Markt-Gruppe.<br />
1996 auf Wunsch <strong>de</strong>s späteren Großaktionärs Metro Verschmelzung<br />
mit <strong>de</strong>r ASKO und <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Metro-Aktivitäten<br />
zur heutigen METRO AG (Sitz Düsseldorf).<br />
112
Holsteinische Westbank und 1968 in Westbank AG. 1974 Verschmelzung<br />
mit <strong>de</strong>r Vereinsbank in Hamburg (gegr. 1856) zur<br />
Vereins- und Westbank AG. 2004 nach “squeeze-out” in <strong>de</strong>r<br />
Bayerische HypoVereinsbank AG aufgegangen.<br />
Los 1235 Schätzwert 150-250 €<br />
Westfälisch-Anhaltische<br />
Sprengstoff-AG<br />
Wittenberg (Bez. Halle), Stamm-Prioritäts-<br />
Actie 1.000 Mark Juli 1895 (Auflage 800,<br />
R 6) EF-<br />
Schöner G&D-Druck mit Originalunterschrift. Zuvor<br />
ganz unbekannt gewesener Jahrgang.<br />
Gründung 1893 <strong>als</strong> Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-AG<br />
im anhaltischen Coswig, 1899 Sitzverlegung nach Berlin. Hergestellt<br />
wer<strong>de</strong>n Sprengstoffe für <strong>de</strong>n Bergbau und das Militär<br />
sowie chemische Produkte. Fabriken in Reinsdorf, Coswig, Haltern<br />
und Sinsen. Die zivilen Zwecken dienen<strong>de</strong> Produktion wur<strong>de</strong><br />
1944 in die heutige WASAG-Chemie AG mit Sitz in Essen<br />
ausgeglie<strong>de</strong>rt. Als mittelbare Tochter <strong>de</strong>r I.G.Farben erst 1953<br />
wie<strong>de</strong>r aus alliierter Kontrolle entlassen; die Werke in <strong>de</strong>r Ostzone<br />
waren enteignet, es verblieb nur ein teilweise <strong>de</strong>montiertes<br />
Werk in Sythen (Westf.), zu <strong>de</strong>m später noch das Werk Neumarkt<br />
<strong>de</strong>r früheren WASAG-Beteiligung “Deutsche pyrotechnische<br />
Fabriken GmbH” kam. Mit <strong>de</strong>n Brü<strong>de</strong>rn Berthold und Harald<br />
von Bohlen und Halbach <strong>als</strong> Mehrheitsaktionären wuchs<br />
langsam wie<strong>de</strong>r ein mittlerer Chemie-Konzern heran, <strong>de</strong>r En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r 90er Jahre aber in erhebliche Schwierigkeiten geriet und<br />
sich nur dank <strong>de</strong>r hochprofitablen Tochtergesellschaft Gaudlitzwerk<br />
in Coburg (Präzisions-Formteile aus Kunststoff) noch<br />
knapp über <strong>de</strong>r Wasserlinie halten konnte.<br />
Werksansicht <strong>de</strong>r WASAG um 1926<br />
Los 1236 Schätzwert 30-75 €<br />
Westfälische Baumwollspinnerei<br />
Gronau i.W., Aktie 1.000 Mark<br />
15.12.1922 (Auflage 3105, R 5) EF<br />
Gründung 1894. Viele Jahrzehnte lag die Aktienmehrheit bei<br />
<strong>de</strong>r Textilindustriellen-Dynastie van Del<strong>de</strong>n. 1947 mit <strong>de</strong>r benachbarten<br />
Baumwollspinnerei Gronau verschmolzen, die am<br />
En<strong>de</strong> die <strong>de</strong>utsche Textilkrise auch nicht überlebte und 1999 in<br />
Konkurs ging.<br />
Nr. 1235 Nr. 1249<br />
Los 1237 Schätzwert 30-75 €<br />
Westfälische Drahtindustrie<br />
Hamm (Westf.), Aktie 1.000 RM Dez.<br />
1942 (Auflage 1933, z.T. aber in<br />
Sammelurkun<strong>de</strong>n verbrieft, R 4) EF<br />
Gründung 1872 unter Übernahme <strong>de</strong>r seit 1856 bestehen<strong>de</strong>n<br />
Fa. Hobrecker, Witte & Herbers. Die Fa. lautete bis En<strong>de</strong> 1890<br />
Westfälischer Drahtindustrie-Verein in Hamm”, anschließend<br />
Westfäl. Drahtindustrie. 1911 wur<strong>de</strong> ein Interessenvertrag mit<br />
<strong>de</strong>r Friedr. Krupp AG abgeschlossen. 1967 Namensän<strong>de</strong>rung in<br />
Klöckner Draht und 1987 in Westfälische Drahtindustrie GmbH.<br />
Los 1238 Schätzwert 25-50 €<br />
Westfälische Kupfer- und<br />
Messingwerke AG vorm. Casp. Noell<br />
Lü<strong>de</strong>nscheid, Aktie 1.000 RM Juli 1936<br />
(Auflage 2483, R 2, zum freiwilligen<br />
Umtausch eines Großteils <strong>de</strong>r 100-RM-<br />
Aktien) EF<br />
Vorkriegsausgaben <strong>de</strong>r WKM waren zuvor vollkommen<br />
unbekannt!<br />
Die Ges. geht zurück auf ein 1836 von Caspar Noell zu Vogelberg<br />
gegrün<strong>de</strong>tes Werk, wo unter Ausnutzung guter Wasserkräfte<br />
Metallbleche gefertigt wur<strong>de</strong>n. Wenige Jahre später kam<br />
in Friedrichshütte ein neues Walz- und Drahtwerk hinzu. 1871<br />
errichtete Noell in Helle bei Altroggenrahme<strong>de</strong> ein weiteres<br />
großes Walzwerk, bald darauf entstand ein weiteres Kupferblechwalzwerk<br />
im Rahme<strong>de</strong>tal sowie große Kupferdraht- und<br />
Stangenwerke in Lü<strong>de</strong>nscheid. 1898 Umwandlung in eine AG.<br />
Die Weltwirtschaftskrise überstan<strong>de</strong>n die WKM mit ihren Tochterfirmen<br />
nur mit Not, 1933 ging die Beschäftigtenzahl auf 380<br />
zurück. Doch die Sanierung gelang. 1935 Umstellung <strong>de</strong>r Produktion<br />
von Freileitungsmaterial von Kupfer auf Rein- und<br />
Stahlaluminium. Börsennotiert in Frankfurt und Düsseldorf,<br />
1969 Abschluss eines Beherrschungsvertrages mit <strong>de</strong>m Großaktionär<br />
Vereinigte Deutsche Metallwerke AG, Frankfurt a.M.<br />
Die Herstellung von Halbfabrikaten aus NE-Metallen wur<strong>de</strong><br />
später Richtung Endprodukt erweitert um Kunststofferzeugnisse<br />
sowie Geräte und Apparate für <strong>de</strong>n Haushalt und <strong>de</strong>n medizinischen<br />
und industriellen Bereich. Zu <strong>de</strong>n Beteiligungen zählt<br />
auch die <strong>als</strong> Hersteller von Rundfunk- und Fernsehgeräten berühmt<br />
gewor<strong>de</strong>ne Fa. Graetz KG im westfälischen Altena. 1992<br />
Verkauf <strong>de</strong>s operativen Geschäfts an die Leonische Drahtwerke<br />
AG. 1994 Sitzverlegung nach München. 1995 dokumentiert<br />
die Umbenennung in “WKM Terrain- und Beteiligungs-AG” die<br />
entsprechen<strong>de</strong> Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Geschäftszwecks beim börsennotiert<br />
gebliebenen AG-Mantel.<br />
heimischen Bergbau lieferte. 1922 Anglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r “R. W.<br />
Dinnendahl AG” (Fusion zur Westfalia-Dinnendahl AG); diese<br />
1800 von <strong>de</strong>m “Mechanikus” Franz Dinnendahl gegrün<strong>de</strong>te<br />
“Kunstwerkerhütte” war die älteste Maschinenfabrik West<strong>de</strong>utschlands<br />
und hatte die allerersten Wasserhaltungs- und<br />
För<strong>de</strong>rmaschinen an <strong>de</strong>r Ruhr gebaut. 1930 Übernahme <strong>de</strong>r in<br />
Zahlungsschwierigkeiten geratenen “Maschinenfabrik Fr. Gröppel”,<br />
Maschinenfabrik für Bergwerks- und Aufbereitungsanlagen;<br />
anschließend Umbenennung in Westfalia Dinnendahl<br />
Gröppel AG. Das operative Geschäft wur<strong>de</strong> 1972 <strong>de</strong>r KHD<br />
Humboldt Wedag AG übertragen. Zuletzt verfügte die Sparta<br />
Beteiligungen AG, Hamburg über <strong>de</strong>n Aktienmantel <strong>de</strong>r WE-<br />
DAG-AG und machte daraus die “equitrust AG”.<br />
Los 1240 Schätzwert 225-300 €<br />
Westhoff & Frie AG<br />
Wanne i. W., Aktie 10.000 Mark 1.1.1923.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 300, R 10), ausgestellt<br />
auf Johannes Westhoff, Vellern b/Beckum<br />
i.W VF<br />
Zuvor völlig unbekannt gewesen, nur 3 Stück wur<strong>de</strong>n<br />
im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n. Am unteren<br />
Rand wasserfleckig.<br />
Gründung 1895, AG seit 1922. Han<strong>de</strong>l mit Baumaterialien für<br />
Hoch-, Tief- und Betonbau, Holz und Kohlen sowie Herstellung<br />
von Holzwaren und Baumaterialien. Großaktionäre sind Mitglie<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r Familien Westhoff und Frie. Die AG besteht mit Sitz in<br />
Herne noch heute und betreibt mehrere Bau- und Gartenmärkte<br />
in <strong>de</strong>r Region.<br />
Los 1242 Schätzwert 30-90 €<br />
Schleswig-Holsteinische<br />
und Westbank<br />
Hamburg-Altona / Husum, Aktie 1.000<br />
RM Juli 1943 (Auflage 4100, R 5) EF<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Los 1243 Schätzwert 60-120 €<br />
Wicküler-Küpper-Brauerei AG<br />
Wuppertal, Aktie 200 RM Juli 1943<br />
(Auflage 503, kpl. Aktienneudruck, R 5) EF<br />
Gründung 1843, ab 1887 Wicküler-Brauerei AG, 1896 Umbenennung<br />
in Wicküler-Küpper-Brauerei AG. Braustätten in Elberfeld<br />
und Barmen (Kapazität 600.000 hl jährlich). 1928 Erwerb<br />
<strong>de</strong>r Aktienmehrheit <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rrheinische Brauerei AG in Duisburg<br />
(früher Brauerei Bod<strong>de</strong>n AG). 1952 Erwerb <strong>de</strong>s gesamten<br />
Aktienkapit<strong>als</strong> <strong>de</strong>r Gesenberg-Brauerei AG, Wuppertal. 1961<br />
durch Zukäufe Erwerb einer Schachtelbeteiligung an <strong>de</strong>r Löwenbräu<br />
München. Ab 1962 Vertrieb <strong>de</strong>s obergärigen Spezialbieres<br />
Küppers Kölsch. 1966 Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung<br />
an <strong>de</strong>r Waldschloß-Brauerei Fr. W. Hollmann, Wuppertal-<br />
Barmen und 1973 Erwerb fast <strong>de</strong>s gesamten Aktienkapit<strong>als</strong><br />
<strong>de</strong>r Göttinger Brauhaus AG (vorm<strong>als</strong> Städtische Brauerei zu<br />
Göttingen AG). 1982 auf Betreiben <strong>de</strong>s Großaktionärs Wilh.<br />
Werhahn KG, Neuss, in eine Kommanditgesellschaft umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
Los 1244 Schätzwert 25-50 €<br />
Wilh. Hering AG<br />
Chemnitz, Aktie 10.000 Mark 29.3.1923.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 900, R 3) EF<br />
Gründung 1923 zwecks Fortführung <strong>de</strong>r Firma Wilh. Hering.<br />
Herstellung und Vertrieb von Strümpfen, Handschuhen und<br />
sonstigen Textilwaren. Nie<strong>de</strong>rlagen in Wien und Prag. 1928 Beschluß<br />
<strong>de</strong>r Auflösung und Liquidation.<br />
Los 1241 Schätzwert 20-75 €<br />
Westholsteinische Bank<br />
Hamburg-Altona / Hei<strong>de</strong>, Aktie 1.000 RM<br />
Sept. 1938 (R 3), im Titel “Westholsteinische<br />
Bank” durchgestrichen und mit “Schleswig-<br />
Holsteinische und Westbank” überdruckt EF<br />
Gründung 1896 <strong>als</strong> Westholsteinische Bank mit Sitz in Hei<strong>de</strong><br />
(Holstein), Filialen in Elmshorn, Itzehoe und Husum, seit 1906<br />
auch Hamburg-Altona. 1943 Fusion mit <strong>de</strong>r Schleswig-Holsteinischen<br />
Bank (gegr. 1875) und <strong>de</strong>r Schleibank (gegr. 1897) zur<br />
“Schleswig-Holsteinische und Westbank” mit Sitz in Husum.<br />
Die Bank hatte nun ca. 150 Nie<strong>de</strong>rlasssungen in <strong>de</strong>n sieben Fi-<br />
Los 1239 Schätzwert 25-50 €<br />
Westfalia Dinnendahl Gröppel AG<br />
Bochum, Aktie 1.000 RM Aug. 1939<br />
(Auflage 700, R 4) EF<br />
Die Anfänge <strong>de</strong>r “Eisenhütte Westfalia” in Bochum gehen zurück<br />
auf die im Jahr 1872 gegrün<strong>de</strong>te Maschinenfabrik “Bran<strong>de</strong>nburg<br />
& Lämmerhirt”, die in erster Linie Erzeugnisse für <strong>de</strong>n Rendsburg und Schleswig. Umfirmierung 1953 in Schleswig-<br />
Nr.<br />
lialbezirken Elmshorn, Flensburg, Harburg, Husum, Itzehoe,<br />
Nr. 1237 1245<br />
113
Los 1245 Schätzwert 100-150 €<br />
Wilhelmsburger Eisenkonstruktionsund<br />
Maschinenbauanstalt AG<br />
Wilhelmsburg (Elbe), Aktie 1.000 Mark<br />
1.5.1918. Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 300, R 9) F<br />
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Linker<br />
Rand rostfleckig, korrosionsbedingte Fehlstellen<br />
fachgerecht ergänzt.<br />
Gründung 1918. Im Aufsichtsrat saß u.a. <strong>de</strong>r Bremer Bankier<br />
Weyhausen (das Bremer Bankhaus Schroe<strong>de</strong>r & Weyhausen<br />
gehörte mit zu <strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Gesellschaft). Bereits 1925<br />
wie<strong>de</strong>r in Liquidation gegangen.<br />
re 42 Schiffe, begann aber 1920 wie<strong>de</strong>r ganz von vorne zunächst<br />
mit Charterschiffen. Mehrheitsaktionäre waren die<br />
Hamburg-Amerika-Linie (Hapag) und <strong>de</strong>r Nord<strong>de</strong>utsche Lloyd.<br />
Ein Jahr nach Machtergreifung durch die NSDAP wur<strong>de</strong> 1934<br />
eine Neuordnung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Schifffahrt durchgeführt, in<br />
<strong>de</strong>r die großen Schifffahrtskonzerne aufgeteilt wur<strong>de</strong>n. Die HA-<br />
PAG und <strong>de</strong>r Nord<strong>de</strong>utsche Lloyd mussten ihre Anteile an <strong>de</strong>r<br />
Woermann Linie an das Deutsche Reich abgeben. 1941 veräußerte<br />
das Reich diese Anteile an <strong>de</strong>n Zigarettenfabrikanten<br />
Philipp F. Reemstma. Dieser verkaufte sie an <strong>de</strong>n Ree<strong>de</strong>r John<br />
T. Essberger, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Nachkriegszeit nur die Deutsche Afrika-<br />
Linie fortführte, die Woermann Linie aber nicht weiterbetrieb.<br />
Los 1248 Schätzwert 30-60 €<br />
Wirtschaftshilfe <strong>de</strong>s Zentralverban<strong>de</strong>s<br />
<strong>de</strong>r Landarbeiter GmbH<br />
Berlin, 3,5 % Namen-Schuldv. 500 Mark<br />
2.1.1923 (Auflage 10000, R 7) EF<br />
Teil einer Anleihe in Höhe von 20 Mio. Mark.<br />
<strong>Der</strong> Zentralverband <strong>de</strong>r Landarbeiter war 1918/19 ein angeschlossener<br />
Verband beim Gesamtverband <strong>de</strong>r christlichen Gewerkschaften.<br />
Los 1251 Schätzwert 15-30 €<br />
Woermann-Linie AG<br />
Hamburg, Aktie 100 RM Aug. 1932<br />
(Auflage 21000, R 2, kpl. Neudruck nach<br />
Kapitalherabsetzung) UNC<br />
Geschichte siehe voriges Los.<br />
Nr. 1254<br />
Los 1246 Schätzwert 25-50 €<br />
Wilhelmshütte Eisenund<br />
Emaillierwerke AG<br />
Sprottau, VZ-Aktie 100 RM Mai 1934.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 3) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1830, AG seit 1870. Metallverarbeitung, Kesselschmie<strong>de</strong>,<br />
Apparatebau. 1927 Fusion mit <strong>de</strong>m Eisenwerk Marienhütte<br />
Kotzenau und Mallmitz, Umbenennung in Eisen- & E-<br />
maillierwerke AG, 1932 zahlungsunfähig. 1934 wur<strong>de</strong> das<br />
Werk Wilhelmshütte aus <strong>de</strong>r Liquidationsmasse von <strong>de</strong>r neugegrün<strong>de</strong>ten<br />
Wilhelmshütte, Eisen- und Emaillierwerke AG<br />
käuflich erworben. Großaktonär (1943): Stadt Sprottau (34 %).<br />
Los 1249 Schätzwert 400-500 €<br />
„Woba“ Wohnungsbau-AG<br />
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 1.7.1920. Grün<strong>de</strong>r -<br />
aktie (Auflage 300, R 10), ausgestellt auf<br />
Herrn Alfred Meyer, Rangierer, Leipzig VF-F<br />
Großartige Art-Deco-Gestaltung, Umrahmung mit<br />
Abb. Kran, Ziegelei, Spaten, Wohnhaus. Aktien dieser<br />
Ges. waren zuvor völlig unbekannt, von <strong>de</strong>n<br />
nur 3 im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>nen Stücken<br />
ist dies das letzte noch verfügbare. Etwas stock -<br />
fleckig.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1920 <strong>als</strong> „Woba“ Wohnungsbau-AG, ab 1923<br />
“Landwirtschaftliche Bau- und Feuerschutz AG”, ab 1927 “AG<br />
für Bauten”. Finanzierung und Ausführung von Hoch- und Tiefbauten<br />
je<strong>de</strong>r Art, Beschaffung von Baustoffen, Ausbau- und Inneneinrichtungsmaterialien,<br />
Verpachtung und Vermittlung von<br />
Haus- und Grundbesitz, An- und Verkauf von Hypotheken.<br />
1936 Fusion mit <strong>de</strong>r Hypothekenkasse AG Leipzig. 1938 Umwandlung<br />
in eine GmbH.<br />
Los 1252 Schätzwert 60-80 €<br />
Wohnhaus- und Siedlungsbau-<br />
Gesellschaft mbH<br />
Leipzig, Anteilschein A 500 RM Aug. 1934<br />
(R 10) EF<br />
Datum handschriftlich eingetragen, original unterschrieben.<br />
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Los 1255 Schätzwert 50-120 €<br />
Wohnungsbaugesellschaft<br />
Leipzig-West AG<br />
Leipzig, Aktie Ser. A 100 RM 8.6.1927.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1100, R 5) EF<br />
Gründung 1926 vor allem durch Leipziger Handwerker zur Beschaffung<br />
gesun<strong>de</strong>r Wohnungen für min<strong>de</strong>rbemittelte Familien.<br />
Bestand 1942: 97 Häuser mit 771 Wohnungen, 24 Lä<strong>de</strong>n und<br />
einer Polizeiwache. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> die Gesellschaft<br />
unter <strong>de</strong>r Regie <strong>de</strong>s Nürnberger Immobilien-Tycoons Axtmann<br />
(seinerzeit auch Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s 1. FC Nürnberg) zu neuem Leben<br />
erweckt und das Kapital 10:1 auf DM umgestellt. Neben<br />
<strong>de</strong>m eigenen Immobilienbestand auch Mehrheitsbeteiligungen<br />
an <strong>de</strong>r Wohnungsbaugesellschaft Leipzig-Wahren GmbH (gegr.<br />
1925) und <strong>de</strong>r Wohnungsbaugesellschaft Leipzig-Möckern<br />
GmbH (gegr. 1926).<br />
Los 1247 Schätzwert 20-40 €<br />
Wintershall AG<br />
Berlin, 5 % Teilschuldv. 1.000 RM Aug.<br />
1940 (Auflage 40000, R 3) EF<br />
Gründung 1921 <strong>als</strong> Kali-Industrie AG Berlin-Kassel, 1929 Umfirmierung<br />
in Wintershall AG. Anfänglich eine Holding für Beteiligungen<br />
an nicht weniger <strong>als</strong> 59 Kali-Gesellschaften, die aufgrund<br />
günstiger steuerlicher Regelungen 1926 auf die Kali-Industrie<br />
AG verschmolzen wur<strong>de</strong>n, danach mit 92 Kaliwerken<br />
das größte Unternehmen seiner Art in Europa. Seine damalige<br />
Be<strong>de</strong>utung erkennt man daran, daß das Kapital nach <strong>de</strong>r Inflations-Umstellung<br />
mit 320 Mio. RM mehr <strong>als</strong> doppelt so hoch<br />
war wie das <strong>de</strong>r Deutschen Bank (150 Mio)! 1931 gemeinsam<br />
mit <strong>de</strong>r Anton Raky Tiefbohrungen AG in Salzgitter Bildung <strong>de</strong>s<br />
Raky-Wintershall-Konsortiums für die Erschließung von Erdölund<br />
Erdgasvorkommen im Kreis Celle, die Verarbeitung <strong>de</strong>s Rohöls<br />
erfolgte in <strong>de</strong>r (noch heute bestehen<strong>de</strong>n) Erdölraffinerie<br />
Salzbergen GmbH. Damit war auch <strong>de</strong>r Grundstein für das Erdgas-Geschäft<br />
gelegt, in <strong>de</strong>m die heutige BASF-Tochter nun einer<br />
<strong>de</strong>r großen europäischen Spieler ist. Die Kaliwerke erlitten<br />
im Krieg keinerlei Zerstörungen (!), kamen aber Anfang April<br />
1945 beim Einmarsch <strong>de</strong>r alliierten Truppen zum Erliegen. Die<br />
Werke Heiligenroda, Kaiseroda, Sachsen-Weimar, Glückauf-<br />
Son<strong>de</strong>rshausen, Bismarckhall und Bernburg wur<strong>de</strong>n dann <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>utsch-russischen AG für Kali-Düngemittel, Erfurt, zugeschlagen;<br />
später wur<strong>de</strong>n die Betriebe von <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn Thüringen<br />
bzw. Sachsen-Anhalt enteignet. Wintershall blieb nur die<br />
Werksgruppe Bergmannssegen/Hugo in Lehrte bei Hannover,<br />
die daraufhin stark ausgebaut wur<strong>de</strong>. 1955 wur<strong>de</strong> im Wege einer<br />
feindlichen Übernahme die Aktienmehrheit <strong>de</strong>r Burbach-<br />
Kaliwerke AG, Wolfenbüttel (früher Mag<strong>de</strong>burg) erworben. Im<br />
gleichen Jahr ging eine gemeinsam mit <strong>de</strong>r Gewerkschaft Elwerath<br />
(Shell) erbaute Raffinerie bei Lingen in Betrieb, nach<strong>de</strong>m<br />
Wintershall auch große Erdöl- und Erdgasfel<strong>de</strong>r um Bremen<br />
und im Emsland ausbeutete. 1970 Ausglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Kali-<br />
und Steinsalzbereichs in die Kali + Salz GmbH, Erwerb eines<br />
Anteils an einem Erdölfeld vor <strong>de</strong>r Küste von Dubai. 1974 vollständig<br />
in die BASF AG eingeglie<strong>de</strong>rt.<br />
Adolph Woermann (1847 - 1910), Hamburger<br />
Übersee-Kaufmann, Ree<strong>de</strong>r und Politiker<br />
Los 1250 Schätzwert 20-40 €<br />
Woermann-Linie AG<br />
Hamburg, VZ-Aktie 1.000 RM Mai 1927<br />
(Auflage 1500, R 2) UNC-EF<br />
Gründung 1837, AG seit 1913. Betrieben wur<strong>de</strong> die Afrika-<br />
Schifffahrt, zuletzt in Personalunion mit <strong>de</strong>r Deutschen Ost-Afrika-Linie.<br />
Die Zentrale <strong>de</strong>s Unternehmens, das Afrikahaus,<br />
steht noch heute. Nach <strong>de</strong>m 1. Weltkrieg verlor die Ges. alle ih-<br />
Los 1253 Schätzwert 75-100 €<br />
Wohnhaus-Gesellschaft mbH<br />
Dres<strong>de</strong>n, 3 % Teilschuldv. Serie V. 100<br />
Mark 24.7.1909 (Auflage 200, R 9) EF-VF<br />
Teil einer Anleihe von insgesamt 20.000 Mark. Nur<br />
8 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Los 1254 Schätzwert 100-125 €<br />
Wohnungs-Verein zu Duisburg eGmbH<br />
Duisburg, 4 % Namens-Schuldv. 1.000<br />
RM von 1940 (R 10) EF<br />
Datum gestempelt, mit Originalunterschriften. Nur<br />
5 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Los 1256 Schätzwert 60-80 €<br />
Wohnungsgesellschaft <strong>de</strong>s<br />
nie<strong>de</strong>rrheinischen Handwerks AG<br />
Düsseldorf, Namensaktie 200 RM<br />
15.12.1942 (Auflage 944, R 9) EF<br />
Faksimile-Unterschriften Edmund Hegenberg für<br />
<strong>de</strong>n Aufsichtsrat und Hans Goebels <strong>als</strong> Vorstand.<br />
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1936 <strong>als</strong> “Handwerksbau AG Nie<strong>de</strong>rrhein”. 1940<br />
Umbenennung wie oben. Gemeinnütziger Kleinwohnungsbau,<br />
Häuser in Düsseldorf (23) und Mülheim (7). Die Ges. bestand<br />
bis En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 1950er Jahre.<br />
Los 1257 Schätzwert 20-40 €<br />
Wollgarnfabrik Tittel & Krüger<br />
und Sternwoll-Spinnerei AG<br />
Bremen, Aktie 1.000 RM Febr. 1934<br />
(Auflage 7000, R 1) EF<br />
Die Gesellschaft wur<strong>de</strong> 1932 in Leipzig gegrün<strong>de</strong>t und besaß<br />
Textilbetriebe in Leipzig und Hamburg-Bahrenfeld. Sie ging aus<br />
<strong>de</strong>n Überresten <strong>de</strong>s in <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise zusammengebrochenen<br />
berühmt-berüchtigten Bremer NORDWOLLE-KON-<br />
114
ZERNS hervor. Dabei konnte die “Sternwoll-Spinnerei” auf eine<br />
eigene, bis 1651 (!) zurückreichen<strong>de</strong> Tradition blicken. 1940<br />
wur<strong>de</strong> zur Sicherstellung <strong>de</strong>s eigenen Kohlenbedarfs die<br />
Braunkohlengrube “Gottes Segen” erworben. 1951 infolge Enteignung<br />
Sitzverlegung von Leipzig nach Hamburg, wo das im<br />
Krieg zerstörte Werk Bahrenfeld gera<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>raufgebaut wur<strong>de</strong>.<br />
1963 Umfirmierung in “Schwanenwolle Tittel & Krüger AG”,<br />
1964 übernahm eine britische Firma die Aktienmehrheit, 1967<br />
wur<strong>de</strong> die Gesellschaft aufgelöst und die Produktion schrittweise<br />
eingestellt. 1969 Einstellung <strong>de</strong>r Börsennotiz in Berlin<br />
und Hamburg. Nicht ganz salonfähig, aber trotz<strong>de</strong>m eine nette<br />
Randnotiz: <strong>Der</strong> Börsenname, <strong>de</strong>n die für ihre prägnanten Kurznamen<br />
bekannten Aktienhändler in <strong>de</strong>n Banken verwen<strong>de</strong>ten,<br />
lautete kurz und bündig “Wolltitten”.<br />
Los 1258 Schätzwert 60-120 €<br />
Württembergische Cattunmanufaktur<br />
Hei<strong>de</strong>nheim a. d. Brenz, Aktie 100 RM<br />
Dez. 1941 (Auflage 2031, R 6) EF<br />
1766 Gründung <strong>de</strong>r ersten “Zitzfabrik” in Hei<strong>de</strong>nheim durch <strong>de</strong>n<br />
Zitzfabrikanten J.H. Schüle in Künzelsau. Seit 1774 Betrieb einer<br />
“Baumwoll- und Indienne-Manufactur” durch die Firma<br />
Meebold, Hartenstein & Comp. 1856 in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
1922 Werk zum großen Teil abgebrannt und wie<strong>de</strong>r aufgebaut.<br />
Fabriziert wur<strong>de</strong>n bedruckte und gefärbte Baumwoll-, Woll-,<br />
Kunstsei<strong>de</strong>-, Zellwolle und Sei<strong>de</strong>nstoffe. 1991 Umfirmierung in<br />
WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG mit Sitz in Hamburg,<br />
nach<strong>de</strong>m nach <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Textil-Ära <strong>de</strong>r Hamburger Großinvestor<br />
Ehlerding die AG übernommen und aus ihr <strong>de</strong>n Immobilien-<br />
und Beteiligungs-Giganten WCM geformt hatte. Als 2001<br />
das Engagement in Commerzbank-Aktien in die f<strong>als</strong>che Richtung<br />
lief, brachte das <strong>de</strong>n ganzen Konzern und <strong>de</strong>n Großaktionär<br />
Ehlerding in’s Wanken. Die Banken kündigten ihre mit IVG-Aktien<br />
besicherten Kredite, weil auch nach Monaten kein neuer Großinvestor<br />
präsentiert wer<strong>de</strong>n konnte. Das Tafelsilber, nämlich die<br />
IVG-Aktien, wur<strong>de</strong> dann verkauft, WCM ging in die Insolvenz.<br />
von Metallwaren. 1880 unter maßgeblicher Mitwirkung <strong>de</strong>r<br />
Württembergischen Vereinsbank Fusion mit <strong>de</strong>r Fa. A. Ritter &<br />
Co. in Esslingen und Gründung <strong>de</strong>r AG mit zunächst 580 Mitarbeitern.<br />
1883 wird eine Glashütte errichtet, die ein Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
später zu <strong>de</strong>n ältesten noch arbeiten<strong>de</strong>n Mundglashütten zählt.<br />
1888 Beginn <strong>de</strong>r Herstellung versilberter Bestecke. Ab 1890,<br />
die WMF hat inzwischen etwa 2.000 Mitarbeiter, wird mit <strong>de</strong>r<br />
“Feierstun<strong>de</strong>” eine <strong>de</strong>r ältesten Werkszeitschriften Deutschlands<br />
herausgegeben. Ab 1897 Aufbau von Filialnetz und<br />
Zweigwerken im In- und Ausland. 1926 erstm<strong>als</strong> Fertigung von<br />
Kochgeschirren aus E<strong>de</strong>lstahl, Einführung <strong>de</strong>r geschützten Bezeichnung<br />
“Chromargan”. Die Filialfabriken in Köln und Berlin<br />
wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise 1930 aufgegeben, 1935<br />
auch Verkauf <strong>de</strong>r Göppinger Zweigfabrik und Konzentration <strong>de</strong>r<br />
Fertigung in Geislingen/Steige. Nach <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg Errichtung<br />
von Zweigwerken in Hayingen/Württ. (1955),<br />
Hausham/Obb. (1966) und Singapur (1975). Ab 1971 auch Serienproduktion<br />
von Leiterplatten und Verkaufsautomaten. 1977<br />
Übernahme <strong>de</strong>s Emaillierwerkes Langenfeld (Rhld.).Als Hersteller<br />
von Bestecken und edlen Accessoires für <strong>de</strong>n Haushalt ist<br />
WMF mit einem bun<strong>de</strong>sweiten Netz eigener Lä<strong>de</strong>n noch heute<br />
führend. Daneben wer<strong>de</strong>n seit Jahrzehnten die weltbekannten<br />
Groß-Kaffeemaschinen für die Gastronomie produziert.<br />
schaftskassen in Wurzen, Grimma, Mügeln und Oschatz, Sächsische<br />
Bank Filiale Leipzig, Zweignie<strong>de</strong>rlassungen bestan<strong>de</strong>n in<br />
Grimma, Mügeln und Oschatz.<br />
Los 1264 Schätzwert 30-60 €<br />
ZAR AG Industriewerke<br />
Neutomischel (Wartheland), Aktie 1.000<br />
RM 1.5.1943 (Auflage 150, R 5) EF-VF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1920 <strong>als</strong> AG nach polnischem Recht, 1941 Neufassung<br />
<strong>de</strong>r Satzung und Neueinteilung <strong>de</strong>s Kapit<strong>als</strong> in RM. Zugleich<br />
wur<strong>de</strong> das Fabrikationsprogramm <strong>de</strong>r seit 125 Jahren<br />
bestehen<strong>de</strong>n Fa. H. Windler KG in Berlin übernommen, nämlich<br />
die Herstellung von Chirurgie-Instrumenten und Krankenhausbedarf<br />
sowie Operationsleuchten. Außer<strong>de</strong>m beteiligt an<br />
“Windlers Ver. Werkstätten für Chirurgie und Krankenhausbedarf”<br />
in Tuttlingen (wo auch <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendste Wettbewerber<br />
Aesculap-Werke ansässig war).<br />
Los 1266 Schätzwert 20-50 €<br />
Ziegel-, Ton- und<br />
Dampfsägewerke Drygallen AG<br />
Drygallen, Aktie 1.000 Mark 31.7.1923.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 63000, R 2) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t am 17.7.1923, eingetragen am 30.9.1923. Konkurseröffnung<br />
1925.<br />
Los 1267 Schätzwert 200-250 €<br />
Zigarettenfabrik Niwel AG<br />
Düsseldorf, Sammelaktie 4 x 1.000 Mark<br />
Juni 1923 (Auflage 3500, R 9) EF<br />
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1918 zur Fortführung <strong>de</strong>r “Zigarettenfabrik Niwel<br />
Moses Lewin”. 1925 Liquidation, nach<strong>de</strong>m For<strong>de</strong>rungsausfälle<br />
und anschließen<strong>de</strong> Beschlagnahme von Vorräten und Maschinen<br />
für Zollfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Gesellschaft die Existenzgrundlage<br />
entzogen hatten.<br />
Werk <strong>de</strong>r WCM in Hei<strong>de</strong>nheim um 1919/20<br />
Los 1259 Schätzwert 75-150 €<br />
Württembergische Elektrizitäts-AG<br />
Stuttgart, Aktie 100 RM 19.6.1942 (R 8) EF<br />
Gründung 1906 in Mannheim-Rheinau <strong>als</strong> “Neue Rheinau AG”,<br />
1920/21 Übernahme <strong>de</strong>r 1917 gegrün<strong>de</strong>ten oHG “Württembergische<br />
Elektrizitäts-Gesellschaft”, Sitzverlegung nach Stuttgart<br />
und Umfirmierung wie oben. Seit 1921 war die Hauptaufgabe<br />
die Nutzbarmachung von Wasserkräften, vor allem alpiner Wasserkraftwerke<br />
in Bayern und Österreich (u.a. 1927-30 Projektierung<br />
<strong>de</strong>s Tauernkraftwerks). Die WEAG übernahm auch <strong>de</strong>n Vollausbau<br />
und seit 1922 die Betriebsführung <strong>de</strong>r Städt. Elektrizitäts-Werke<br />
Salzburg. Wegen beson<strong>de</strong>rer Erfahrung im alpinen<br />
Stollenbau zu<strong>de</strong>m Mitarbeit bei <strong>de</strong>r Erbauung <strong>de</strong>r bayer. Zugspitzbahn<br />
in Garmisch. Beteiligungen bei Kriegsen<strong>de</strong>: Überlandwerk<br />
Unterfranken AG, Würzburg (37 %), Traunkraftwerke AG,<br />
Traunstein (97 %, verkauft 1964/65), Ges. für elektrische Anlagen<br />
AG, Fellbach (57 %), Speicherkraftwerk Egg GmbH, Säckingen<br />
(50 %, liquidiert 1966) und Salzburger AG für Elektrizitätswirtschaft<br />
(25 %, von <strong>de</strong>r Rep. Österreich 1947 entschädigungslos<br />
verstaatlicht). Großaktionär war seit 1928 die Allg. Lokalbahn-<br />
und Kraftwerke AG in Frankfurt/M. (die spätere AGIV).<br />
Nach <strong>de</strong>m Krieg bekam die AG für Licht- und Kraftversorgung,<br />
München (später in <strong>de</strong>r ThüGa aufgegangen) <strong>als</strong> Aktionär immer<br />
größeres Gewicht, 1996 hielt die ThüGa schließlich 100 % <strong>de</strong>r<br />
Aktien und wan<strong>de</strong>lte die WEAG in eine GmbH & Co. KG um.<br />
Los 1260 Schätzwert 30-90 €<br />
Württembergische<br />
Metallwarenfabrik<br />
Geislingen-Steige, Aktie 1.000 RM April<br />
1942 (Auflage 10900, R 4) EF<br />
1853 beginnt auf <strong>de</strong>m heutigen Werksgelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r WMF in<br />
Geislingen die Firma Straub & Schweizer mit <strong>de</strong>r Herstellung<br />
Los 1261 Schätzwert 75-150 €<br />
Württembergisches<br />
Portland-Cement-Werk<br />
Lauffen am Neckar, Aktie 100 RM Dez.<br />
1941 (Auflage 2000, R 6) EF<br />
Gründung 1888 auf Initiative <strong>de</strong>s bekannten Berliner Zementforschers<br />
Dr. Michaelis. 1980 Umfirmierung in ZEAG Zementwerk<br />
Lauffen - Elektrizitätswerk Heilbronn AG. Neben <strong>de</strong>m Rohstoffvorkommen<br />
spielte bei <strong>de</strong>r Standortwahl die Wasserkraft<br />
<strong>de</strong>s Neckars bei Lauffen eine entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Rolle. Ein herausragen<strong>de</strong>s<br />
Ereignis war 1891 die erste Übertragung von Drehstrom<br />
aus <strong>de</strong>m Wasserkraftwerk <strong>de</strong>s Zementwerks nach<br />
Frankfurt durch Oskar von Miller. Als Folge dieser Pioniertat<br />
wur<strong>de</strong> ab 1892 Heilbronn <strong>als</strong> erste Stadt <strong>de</strong>r Welt mit elektrischem<br />
Drehstrom versorgt. Unter <strong>de</strong>m Namen ZEAG Zementwerk<br />
Lauffen Elektriziätswerk Heilbronn AG ist die Fa. noch<br />
heute börsennotiert.<br />
Los 1262 Schätzwert 225-300 €<br />
Wunstorfer Portland-Cementwerke AG<br />
Wunstorf, VZ-Aktie 1.000 Mark<br />
20.12.1920 (Auflage 150, R 10) VF<br />
Die VZ-Aktien waren zuvor völlig unbekannt gewesen,<br />
lediglich 5 Stück wur<strong>de</strong>n im Reichsbankschatz<br />
gefun<strong>de</strong>n.<br />
Los 1263 Schätzwert 60-120 €<br />
Wurzener Bank<br />
Wurzen, Aktie 100 RM 14.7.1924<br />
(Auflage 3000, R 4) EF-VF<br />
Gründung 1889. Betrieb von Bankgeschäften aller Art, insbeson<strong>de</strong>re<br />
die Vermittlung <strong>de</strong>s Kapital- und Kreditverkehrs im Gewerbe,<br />
Han<strong>de</strong>l, in <strong>de</strong>r Industrie und Landwirtschaft. Gesell-<br />
Los 1265 Schätzwert 50-100 €<br />
Zeiss Ikon AG<br />
Dres<strong>de</strong>n, Aktie 1.000 RM 29.9.1926<br />
(Auflage 525, R 5) EF<br />
Keimzelle <strong>de</strong>s Unternehmens ist die 1886 in Berlin gegrün<strong>de</strong>te<br />
Optische Anstalt C.P. Goerz, die 1903 in eine AG umgewan<strong>de</strong>lt<br />
wur<strong>de</strong>. 1926 Fusion mit <strong>de</strong>r Ica AG und <strong>de</strong>r Ernemann-<br />
Werke AG (bei<strong>de</strong> Dres<strong>de</strong>n) sowie <strong>de</strong>r Contessa-Nettel AG<br />
(Stuttgart) zur “Zeiss-Ikon AG”. 1927 Fusion mit <strong>de</strong>r AG Hahn<br />
für Optik und Mechanik in Kassel. 1932/33 Erwerb <strong>de</strong>r Aktienmehrheit<br />
<strong>de</strong>r Nitzsche AG Kinematographen und Filme, Leipzig.<br />
1935/36 Beteiligung bei <strong>de</strong>r Fernseh AG, Berlin. 1945 wur<strong>de</strong>n<br />
sämtliche Werke in Berlin und Dres<strong>de</strong>n <strong>de</strong>montiert, <strong>de</strong>shalb<br />
1948 Sitzverlegung nach Stuttgart. 1948 Gründung <strong>de</strong>s Zweigwerks<br />
Kiel zur Produktion von Kinomaschinen. 1949 Wie<strong>de</strong>raufnahme<br />
<strong>de</strong>r Fertigung <strong>de</strong>r Goerz-Buchungsmaschinen in<br />
Berlin-Frie<strong>de</strong>nau. En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 50er Jahre zusammen mit <strong>de</strong>r holländischen<br />
Gevaert Einstieg in das Amateurfilm-Geschäft und<br />
Einführung <strong>de</strong>s Ikolor-Farbumkehrfilms. 1965/70 Fusion mit<br />
<strong>de</strong>r Voigtlän<strong>de</strong>r AG in Braunschweig. 1973 Sitzverlegung nach<br />
Berlin. 1990 Umfirmierung in IKON AG nach Übernahme durch<br />
die finnische Oy Abloy Security Ltd. und Ausstieg aus <strong>de</strong>m traditionsreichen<br />
optischen Produktionsprogramm. Seither noch<br />
Herstellung von Sicherheitsschlössern und Schließanlagen.<br />
Los 1268 Schätzwert 100-125 €<br />
Zillertalbahn AG<br />
Jenbach, Genußschein 300 RM<br />
30.9.1939 (R 9) EF<br />
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.<br />
Erstm<strong>als</strong> 1868 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bau einer Eisenbahn von Jenbach in<br />
das Tiroler Zillertal in <strong>de</strong>r Lokalpresse besprochen. 1892 versammelten<br />
sich die angesehensten Persönlichkeiten und Gemein<strong>de</strong>vorsteher<br />
<strong>de</strong>s T<strong>als</strong> im “Gasthof Bräu” in Zell a.Z. und<br />
grün<strong>de</strong>ten ein “Bahnkomitee”. En<strong>de</strong> 1895 wur<strong>de</strong> die Bahn konzessioniert,<br />
1899 die Zillertalbahn-AG gegrün<strong>de</strong>t und 1902 die<br />
32 km lange Bahn in 760-mm-Spur bis Mayrhofen in Betrieb<br />
genommen. 1956 nach Aufnahme <strong>de</strong>s Omnibusbetriebes umbenannt<br />
in “Zillertaler Verkehrsbetriebe AG”. 1965 sollte die<br />
Bahn zu Gunsten <strong>de</strong>r Straße eingestellt wer<strong>de</strong>n, überlebte aber<br />
dank <strong>de</strong>r Materialtransporte für das geplante Speicherkraftwerk<br />
im hinteren Zillertal, wur<strong>de</strong> dann mo<strong>de</strong>rnisiert und mit<br />
Rollwagen ausgestattet. Die Historischen Dampfzüge sind heute<br />
eine Touristen-Attraktion erster Güte. Die Mehrheit <strong>de</strong>r Aktien<br />
befin<strong>de</strong>t sich nach wie vor im Besitz <strong>de</strong>r Zillertaler Gemein<strong>de</strong>n.<br />
Min<strong>de</strong>stgebot: 80 %<br />
vom unteren Schätzwert<br />
Nur noch rostige Feldbahnloren erinnern an das 1986 stillgelegte Zementwerk Wunstorf<br />
115
und trat in Liquidation. Die O<strong>de</strong>rbruch-Zucker-AG in Wriezen<br />
erwarb in <strong>de</strong>r Zwangsversteigerung die Zuckerfabrik Thöringswer<strong>de</strong>r<br />
und die zugehörigen Güter Thöringswer<strong>de</strong>r, Emilienhof<br />
und Carlshof (zus. 600 Morgen). Nach 1946 VEB Zuckerfabrik<br />
Thöringswer<strong>de</strong>r. 1994/95 letzte Kampagne.<br />
Nr. 1267 Nr. 1270<br />
Los 1269 Schätzwert 30-60 €<br />
Zittauer Maschinenfabrik AG<br />
Zittau, Aktie 1.000 RM 6.3.1925 (Auflage<br />
375, R 5) EF<br />
Gründung 1873 <strong>als</strong> Zittauer Maschinenfabrik und Eisengiesserei<br />
AG (früher Albert Kiesler & Co.) Dem Bedarf <strong>de</strong>r Lausitzer<br />
Textilindustrie entsprechend war die Fa. auf <strong>de</strong>n Bau von vollständigen<br />
Anlagen und einzelnen Maschinen für die Bleicherei,<br />
Mercerisation, Färberei und Druckerei von Textilien spezialisiert.<br />
Bis 1934 in Dres<strong>de</strong>n, danach in Leipzig börsennotiert.<br />
Los 1270 Schätzwert 150-200 €<br />
Zörbiger Bank-Verein<br />
von Schroeter, Koerner & Comp. KGaA<br />
Zörbig, Namensaktie Serie VI. 1.200 Mark<br />
16.9.1918 (Blankette, R 10) EF<br />
Dekorativer G&D-Druck. Nur 5 Stück lagen im<br />
Reichsbankschatz.<br />
Gründung 1869, Zweignie<strong>de</strong>rlassungen in Könnern (Saale),<br />
Niemberg (Saalkreis) und San<strong>de</strong>rsdorf (Kr. Bitterfeld). Im Schnitt<br />
60 Mitarbeiter waren neben <strong>de</strong>m Bankgeschäft auch im Han<strong>de</strong>l<br />
mit Getrei<strong>de</strong>, Futter- und Düngemitteln sowie Kohlen beschäftigt.<br />
Börsennotiz bis 1933 Halle, danach Leipzig. Nach<br />
<strong>de</strong>m Krieg nicht verlagert.<br />
Los 1271 Schätzwert 20-75 €<br />
Zschipkau-Finsterwal<strong>de</strong>r<br />
Eisenbahn-Gesellschaft<br />
Finsterwal<strong>de</strong> N.-L., Aktie 100 RM<br />
21.12.1928 (Auflage 4000, R 2) EF<br />
Dekorative Gestaltung.<br />
Gründung 1885, eröffnet 1887. Die norm<strong>als</strong>purige Bahn<br />
Zschipkau-Sallgast-Finsterwal<strong>de</strong> (20 km) diente vor allem <strong>de</strong>r<br />
Aufschließung <strong>de</strong>r in ihrem Gebiet gelegenen Braunkohlengruben.<br />
Bereits während <strong>de</strong>s Bahnbaues wur<strong>de</strong>n Vorkommen und<br />
Mächtigkeit <strong>de</strong>r Braunkohlenlager und die Aus<strong>de</strong>hnung <strong>de</strong>r<br />
Fel<strong>de</strong>r festgestellt. 1897 Eröffnung <strong>de</strong>s 13 km langen Abzweigs<br />
Sallgast-Lauchhammer, später außer<strong>de</strong>m Durchführung<br />
<strong>de</strong>s Fahrbetriebs auf <strong>de</strong>r 7 km langen Reichsbahn-Strekke<br />
Zschipkau-Senftenberg. Die Bahn besaß im Schnitt 15<br />
Dampflokomotiven, 15 Personenwagen und über 300 Güterwagen<br />
und beschäftigte ca. 200 Mitarbeiter. 7 in Betrieb befindliche<br />
Braunkohlengruben an <strong>de</strong>r Strecke, die sowohl Briketts<br />
wie auch Rohbraunkohle verfrachteten, sicherten eine<br />
kontinuierliche Auslastung <strong>de</strong>r Bahn, die die anfangs gehegten<br />
Erwartungen noch weit übertraf. Mit Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n bis zu 14 %<br />
war <strong>de</strong>shalb diese AG, <strong>de</strong>ren Aktien an <strong>de</strong>r Berliner Börse notierten,<br />
eine Ausnahmeerscheinung unter <strong>de</strong>n (sonst oft vor<br />
sich hinsiechen<strong>de</strong>n) <strong>de</strong>utschen Privatbahnen. 1943 von <strong>de</strong>r<br />
Reichsbahn übernommen.<br />
Los 1272 Schätzwert 50-200 €<br />
Zucker-Raffinerie Braunschweig<br />
Braunschweig, Aktie 500 Mark 1.2.1881.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 3120, R 2) EF<br />
Großformatig. Feine Zierumrandung.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1881 zur Weiterverarbeitung <strong>de</strong>s aus <strong>de</strong>n dam<strong>als</strong><br />
unzähligen Zuckerfabriken <strong>de</strong>s Braunschweiger Lan<strong>de</strong>s angelieferten<br />
Rohzuckers zu Weißzucker. Großaktionär war später<br />
die Zuckerraffinerie Hil<strong>de</strong>sheim GmbH. Nach Stilllegung <strong>de</strong>s<br />
Zuckerraffineriebetriebes (30.9.1939) wur<strong>de</strong>n die Fabrik- und<br />
Lagerräume vermietet. In <strong>de</strong>n 1950er Jahren mißlang ein<br />
Sprengungsversuch für das Hauptgebäu<strong>de</strong>, in<strong>de</strong>m sich <strong>de</strong>r riesige<br />
Trichtersilo aus meterdickem Beton seiner Zerstörung wi<strong>de</strong>rsetzte.<br />
Seit<strong>de</strong>m stand das Gebäu<strong>de</strong> <strong>als</strong> Ruine, wur<strong>de</strong> aber<br />
später <strong>als</strong> Industrie<strong>de</strong>nkmal unter Denkm<strong>als</strong>chutz gestellt. Dem<br />
Katalogverfasser war es täglich vor Augen: 1994-97 arbeitete<br />
auf <strong>de</strong>m Nachbargrundstück das Benecke und Rehse Wertpapierantiquariat.<br />
Ab 1998 entstand auf <strong>de</strong>m Areal ein Gewerbepark.<br />
Das alte Raffineriegebäu<strong>de</strong> erstrahlt seit<strong>de</strong>m <strong>als</strong> industriearchitektonisches<br />
Schmuckstück in neuem Glanz.<br />
Los 1273 Schätzwert 50-100 €<br />
Zuckerfabrik Altfel<strong>de</strong> AG<br />
Altfel<strong>de</strong>, Aktie 500 RM Febr. 1934 (Auflage<br />
1200, R 5, kpl. Aktienneudruck, am<br />
7.4.1938 in Namensaktie umgewan<strong>de</strong>lt) EF<br />
Die 1881 im westpreußischen Altfel<strong>de</strong> (bei Marienburg) gegrün<strong>de</strong>te<br />
Fabrik ließ die Gebäu<strong>de</strong> durch die Braunschweigische<br />
Maschinenfabrik errichten. Die Fusion mit <strong>de</strong>r Zuckerfabrik<br />
Marienburg erfolgte 1928. In bei<strong>de</strong>n Betrieben arbeiteten 1939<br />
etwa 360 Beschäftigte.<br />
Los 1274 Schätzwert 20-75 €<br />
Zuckerfabrik Bahnhof Marienburg AG<br />
Marienburg, Aktie 1.000 Mark 1.4.1923<br />
(Auflage 2400, R 2) EF<br />
Großformatiges Papier. Dekorativer G & D-Druck,<br />
zwei kleine Merkur-Vignetten in <strong>de</strong>r Umrahmung.<br />
Gründung 1881. Neben <strong>de</strong>r ersten Fabrik im westpreußischen<br />
Marienburg wur<strong>de</strong> 1898 die Zuckerfabrik Marienwer<strong>de</strong>r angekauft.<br />
1938 Umfirmierung in “Zuckerfabrik Marienburg AG”.<br />
Los 1275 Schätzwert 50-100 €<br />
Zuckerfabrik Brakel Kreis Höxter AG<br />
Brakel, Kreis Höxter, Aktie 1.000 Mark<br />
2.8.1923 (Auflage 6688, R 5) EF+.<br />
Im Mittelalter zählte Brakel zu <strong>de</strong>n be<strong>de</strong>utendsten Städten im<br />
Fürstentum Pa<strong>de</strong>rborn und war sogar Hansestadt. Diese Glanzzeit<br />
war lange vorbei, <strong>als</strong> 1880 die Zuckerfabrik gegrün<strong>de</strong>t<br />
wur<strong>de</strong>. Über ein Anschlußgleis war sie mit <strong>de</strong>r Hauptbahn Altenbeken-Kreiensen<br />
verbun<strong>de</strong>n. Als Nebenbetrieb bestand<br />
weiterhin eine Ziegelei. Die Aktien waren in Braunschweig börsennotiert.<br />
1926 wur<strong>de</strong> die Ges. insolvent, die Zuckerfabrik<br />
wur<strong>de</strong> im gleichen Jahr stillgelegt. Anfang 1928 beschloss die<br />
G.-V. die Auflösung <strong>de</strong>r AG. 1929 wur<strong>de</strong> die Ziegelei mit angrenzen<strong>de</strong>m<br />
Gelän<strong>de</strong> verkauft. Die Liquidation <strong>de</strong>r übrigen Vermögenswerte<br />
zog sich noch bis in die 1940er Jahre hin.<br />
Los 1276 Schätzwert 75-150 €<br />
Zuckerfabrik Nauen<br />
Nauen, Aktie 1.000 Mark 1.10.1889.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 1000, R 5) EF-<br />
Großformatiges Papier.<br />
Gründung am 28.12.1888. Neben <strong>de</strong>r Zuckerfabrik besaß die<br />
Gesellschaft auch das Rittergut Bredow. Zuletzt unter stärkerem<br />
Einfluss <strong>de</strong>r Zuckerraffinerie Tangermün<strong>de</strong> sowie von Rabbethge<br />
& Giesecke, Kleinwanzleben. 1962 verlagert nach<br />
Braunschweig und Umwandlung in eine GmbH.<br />
Los 1277 Schätzwert 60-120 €<br />
Zuckerfabrik Thöringswer<strong>de</strong>r AG<br />
Thöringswer<strong>de</strong>r, Aktie 6.000 Mark Juli 1923.<br />
Grün<strong>de</strong>raktie (Auflage 10000, R 5) EF-<br />
Gründung 1923 unter Fortführung <strong>de</strong>r früheren Zuckerfabrik<br />
Thöringswer<strong>de</strong>r GmbH. 1926 wur<strong>de</strong> die Gesellschaft aufgelöst<br />
Los 1278 Schätzwert 25-50 €<br />
Zuckerfabrik Warburg AG<br />
Warburg i. Westf., Aktie 100 RM<br />
12.6.1934 (Auflage 5000, R 2, kpl.<br />
Aktienneudruck) EF<br />
Die 1884 gegrün<strong>de</strong>te Fabrik produzierte zunächst nur Rohzukker<br />
(<strong>de</strong>r in Raffinerien zum Endprodukt weiterverarbeitet wur<strong>de</strong>),<br />
seit etwa 1900 auch Weißzucker. Die Mehrheit <strong>de</strong>r im<br />
Frankfurter Freiverkehr notierten Aktien kaufte seit <strong>de</strong>n 50er<br />
Jahren die Zuckerfabrik Franken GmbH in Ochsenfurt auf (die<br />
u.a. 1970 eine bereits einmal bestehen<strong>de</strong> Schachtel <strong>de</strong>r Süd<strong>de</strong>utschen<br />
Zucker-AG übernahm). 1988 fusionierte dann die<br />
Zuckerfabrik Franken mit <strong>de</strong>r Süd<strong>de</strong>utschen Zucker-AG, die bei<br />
dieser Gelegenheit <strong>de</strong>n heutigen Firmennamen Südzucker AG<br />
annahm; dadurch kam auch die Zuckerfabrik Warburg endgültig<br />
zum Südzucker-Konzern.<br />
Los 1279 Schätzwert 100-150 €<br />
Zuckerraffinerie Mag<strong>de</strong>burg AG<br />
Mag<strong>de</strong>burg, Actie 1.000 Mark 6.7.1921<br />
(Blankette, R 9) EF<br />
Großes Querformat mit sehr hübscher Umrahmung.<br />
Aktien dieser Ges. waren im Markt zuvor<br />
vollkommen unbekannt. Nur 10 Stück lagen im<br />
Reichsbankschatz.<br />
Gründung bereits 1843, AG seit 1882. Die Raffinerie verdankte<br />
ihre Existenz <strong>de</strong>r Tatsache, dass dam<strong>als</strong> viele kleine Zuckerfabriken<br />
in <strong>de</strong>r Vere<strong>de</strong>lungsstufe beim Rohzucker en<strong>de</strong>ten, da<br />
sich für sie eine eigene Raffination nicht lohnte. In <strong>de</strong>r Raffinationsanlage<br />
in Mag<strong>de</strong>burg-Su<strong>de</strong>nburg (Halberstädter Straße)<br />
wur<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>r Basis von Lohnverträgen <strong>de</strong>r (braune) Rohzucker<br />
<strong>de</strong>r angeschlossenen Zuckerfabriken <strong>de</strong>r Mag<strong>de</strong>burger Bör<strong>de</strong><br />
zu Weißzucker raffiniert und dann vermarktet. Das Aktienkapital<br />
war zu einem Großteil im Besitz <strong>de</strong>r Mag<strong>de</strong>burg-Braunschweiger<br />
Rohzuckervereinigung, ansonsten auch in Mag<strong>de</strong>burg<br />
(ab 1934 Leipzig) börsennotiert. 1948 in <strong>de</strong>r DDR enteignet<br />
und <strong>als</strong> VEB Zuckerraffinerie “Hermann Danz” fortgeführt.<br />
Strukturbestimmend für die Region, die 1889 gegrün<strong>de</strong>te Zuckerfabrik Nauen<br />
116
Nr. 1280<br />
Die AG selbst wur<strong>de</strong> 1963 nach Einbeck verlagert (wohin <strong>de</strong>r<br />
letzte AR-Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Raffinerie Karl Büchting zuvor schon<br />
auf Betreiben <strong>de</strong>r britischen Besatzungsmacht die u.a. von seiner<br />
Familie geführte Zuckerfabrik Klein-Wanzleben verlagert<br />
hatte, die heutige KWS Kleinwanzlebener Saatzucht AG). Anschließend<br />
in eine GmbH umgewan<strong>de</strong>lt.<br />
Los 1280 Schätzwert 200-250 €<br />
Zuckerraffinerie Mag<strong>de</strong>burg AG<br />
Mag<strong>de</strong>burg, VZ-Actie 1.000 Mark<br />
11.1.1922 (Blankette, R 10) VF+<br />
Großes Querformat mit sehr hübscher Umrahmung.<br />
Aktien dieser Ges. waren im Markt zuvor<br />
vollkommen unbekannt, nur 5 Exemplare wur<strong>de</strong>n<br />
im Reichsbankschatz gefun<strong>de</strong>n.<br />
GmbH (heute die Zuckerraffinerie Tangermün<strong>de</strong> Fr. Meyers<br />
Sohn Holding GmbH). Die nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> reprivatisierten<br />
Nachfolgebetriebe auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> in Tangermün<strong>de</strong> gingen<br />
1992 in Konkurs. Die unter Denkm<strong>als</strong>chutz stehen<strong>de</strong> Fabrik<br />
und die Arbeiterkolonien auf <strong>de</strong>m riesigen, ehem<strong>als</strong> fast<br />
900.000 qm großen Fabrikareal wur<strong>de</strong>n unter <strong>de</strong>r Regie <strong>de</strong>r<br />
Wohnungsbau- und Verwaltungsges. Tangermün<strong>de</strong> mbH saniert<br />
und sind heute bei Mietern überaus gefragt.<br />
Nr. 1283<br />
Los 1284 Schätzwert 25-50 €<br />
Zwickauer Maschinenfabrik<br />
Zwickau i.Sa., Aktie 100 RM Aug. 1940<br />
(Auflage 700, kpl. Aktienneudruck, R 3) EF<br />
Ursprung ist eine schon 1842 in <strong>de</strong>r Reichenbacher Straße<br />
durch William Henry Jonas aus Markkleeberg und Zivilingenieur<br />
William Dorning aus Manchester gegrün<strong>de</strong>te Maschinenfabrik.<br />
Zunächst war die Entwicklung kümmerlich, die Besitzer<br />
wechselten mehrfach bis zur Übernahme durch Brod & Stiehler<br />
im Jahr 1865. 1872 Umwandlung in eine AG. 1910 Erwerb<br />
<strong>de</strong>r Fabrik für Blechbearbeitungsmaschinen Gustav Toelle in<br />
Nie<strong>de</strong>rschlema (1928 verkauft an die Hiltmann & Lorenz AG in<br />
Aue). Hergestellt wur<strong>de</strong>n Kompressoren aller Art, Dampfmaschinen,<br />
Bergwerksmaschinen und Preßluftpumpen. Börsennotiz<br />
in Leipzig (bis 1927 auch Berlin, Dres<strong>de</strong>n, Chemnitz und<br />
Zwickau). Nach 1945 enteignet. 1990 von <strong>de</strong>r Treuhand in die<br />
Auffanggesellschaft Sachsenring Maschinenbau GmbH überführt,<br />
2001 <strong>als</strong> Zwickauer Maschinen- und Anlagenbau GmbH<br />
ausgeglie<strong>de</strong>rt, baut heute Anlagen für die Chemieindustrie sowie<br />
zur Erdgasför<strong>de</strong>rung, -speicherung und -verteilung.<br />
Los 1286 Schätzwert 125-200 €<br />
Zwirnerei Ackermann AG<br />
Sontheim am Neckar, Namensaktie 1.000<br />
Mark Okt. 1922 (Auflage 2250, R 7) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1882 <strong>als</strong> “Mechanische Zwirnerei Heilbronn vorm. C.<br />
Ackermann & Cie.”, 1919 umbenannt in Zwirnerei Ackermann.<br />
Betrieb einer Baumwollzwirnerei, außer<strong>de</strong>m Herstellung von Näh-<br />
, Häkel- und Stopfgarnen. 1957 Fusion mit <strong>de</strong>r Zwirnerei & Nähfa<strong>de</strong>nfabrik<br />
Göggingen zur Ackermann-Göggingen AG mit Sitz in<br />
Augsburg. 1994 nach Übernahme <strong>de</strong>r Aktienmehrheit durch die<br />
Wisser-Dienstleistungsgruppe (die sich vor allem für <strong>de</strong>n Immobilienbesitz<br />
interessierte) Verkauf <strong>de</strong>s operativen Geschäfts an <strong>de</strong>n<br />
Wettbewerber Amann & Söhne GmbH & Co. KG in Bönnigheim.<br />
Die AG selbst wur<strong>de</strong> in Anterra AG umbenannt und besteht noch<br />
heute <strong>als</strong> börsennotierte Vermögensverwaltungsgesellschaft.<br />
Los 1281 Schätzwert 30-90 €<br />
Zuckerraffinerie Tangermün<strong>de</strong><br />
Fr. Meyers Sohn AG<br />
Tangermün<strong>de</strong>, Aktie 1.000 Mark Dez.<br />
1916 (Auflage 2000, R 2) EF<br />
G&D-Druck, schöne Umrahmung mit antiken Göttern.<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1826 durch Theodor Meyer mit 6 Arbeitern an <strong>de</strong>r<br />
Mündung <strong>de</strong>r Tanger in die Elbe, die älteste <strong>de</strong>utsche Zuckerraffinerie<br />
und bis 1945 eine <strong>de</strong>r größten in ganz Europa. Die<br />
Fabrik war ursprünglich in <strong>de</strong>r Kirchstr. 69, ab 1836 dann<br />
Kirchstr. 32, 1839 völlig abgebrannt und 4-stöckig neu errichtet,<br />
1876 Umzug auf das Gelän<strong>de</strong> einer ehemaligen Stärkefabrik<br />
an <strong>de</strong>r Elbe, 1881 erneut völlig nie<strong>de</strong>rgebrannt und wie<strong>de</strong>raufgebaut.<br />
An <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> zum 20. Jh., schon vor <strong>de</strong>r 1906<br />
erfolgten Umwandlung in eine AG, besaß die Raffinerie einen<br />
eigenen Industriehafen, ausge<strong>de</strong>hnte Arbeiterkolonien, ein Kin<strong>de</strong>rheim<br />
und ein Krankenhaus sowie ein Kraftwerk, das auch<br />
die Stadt Tangermün<strong>de</strong> mit Strom versorgte. Ab 1910 wur<strong>de</strong>n<br />
hochwertige Schokola<strong>de</strong>n und Pralinen unter <strong>de</strong>r Marke FEO-<br />
DORA erzeugt (Namensgeberin war Prinzessin Feodora von<br />
Schleswig-Holstein, jüngste Schwester von Kaiserin Auguste<br />
Victoria, <strong>de</strong>r Frau von Kaiser Wilhelm II.) 1924/25 Bau einer<br />
Würfelzuckerfabrik, 1930 Übernahme <strong>de</strong>r Lobeck & Co. Schokola<strong>de</strong>nfabrik<br />
AG in Dres<strong>de</strong>n. Zu Beginn <strong>de</strong>s 2. Weltkriegs hatte<br />
die Zuckerraffinerie 3.000, die Schokola<strong>de</strong>nfabrik 900 und<br />
die Marmela<strong>de</strong>nfabrik rd. 500 Beschäftigte. 1945 in <strong>de</strong>r SBZ<br />
enteignet (die Raffinerie wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>montiert), 1950 Sitzverlegung<br />
nach Hamburg, 1950/51 Wie<strong>de</strong>raufnahme <strong>de</strong>r Erzeugung<br />
von Feodora-Schokola<strong>de</strong>, 1953 Übernahme <strong>de</strong>r Bremer<br />
Chocola<strong>de</strong>-Fabrik Hachez & Co. 1961 Umwandlung in eine<br />
Los 1282 Schätzwert 30-90 €<br />
Zwickau-Oberhohndorfer<br />
Steinkohlenbau-Verein<br />
Zwickau, Aktie 1.000 Mark 21.2.1922<br />
(Auflage 1400, R 4) EF-VF<br />
Gründung am 23.10.1854, eingetragen am 20.11.1871. Kohleför<strong>de</strong>rung<br />
zunächst auf Wilhelmschacht I, II und III, außer<strong>de</strong>m<br />
eine Kokerei in Betrieb. 1908 Übernahme <strong>de</strong>r Grubenfel<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />
Oberhohndorfer Scha<strong>de</strong>r Steinkohlenbau-Vereins. In <strong>de</strong>n besten<br />
Jahren Belegschaft über 3.000 Mann, um die Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong><br />
Spitzendivi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n von 100 %! Seit 1936 wegen Erschöpfung<br />
<strong>de</strong>r Fel<strong>de</strong>r in Liquidation. Die Abwicklung brachte<br />
bis 1943 befriedigen<strong>de</strong> Erfolge: <strong>als</strong> 1. Liquidationsrate kamen<br />
ab 18.1.1942 auf das Grundkapital 10% sowie auf die Genußrechte<br />
<strong>de</strong>r Anleihen von 1895 und 1920 20% <strong>de</strong>s Nennwertes<br />
zur Auszahlung.<br />
Los 1283 Schätzwert 300-375 €<br />
Zwickauer Bank<br />
Zwickau, Actie 300 Mark 1.7.1877<br />
(Erstemission zwecks Umtausch <strong>de</strong>r<br />
Interimsscheine, Auflage 5000, reduziert<br />
1879 auf 4000, R 7) VF+<br />
Zwickauer Stadtwappen in <strong>de</strong>r Umrahmung, Origin<strong>als</strong>ignaturen.<br />
Mit zwei Liquidationsraten-Stempeln<br />
<strong>de</strong>r Zwickauer Filiale <strong>de</strong>r Dresdner Bank.<br />
Gründung 1872, in Greiz bestand eine Filiale. Börsennotiz:<br />
Leipzig, Dres<strong>de</strong>n, Zwickau. Anfang 1906 kamen Unterschlagungen<br />
<strong>de</strong>s verstorbenen Direktors Stohn und <strong>de</strong>s Kassierers<br />
Klitzsch ans Tageslicht, die das Vertrauen in die Bank nachhaltig<br />
schädigten. Am 7.4.1906 beschloß die GV <strong>de</strong>shalb die Auflösung<br />
und billigte einen Vertrag mit <strong>de</strong>r Dresdner Bank, wonach<br />
diese die Aktiva einschließlich <strong>de</strong>s Bankgebäu<strong>de</strong>s mit einem<br />
Aufschlag von 100.000 M übernahm. Vor allem <strong>de</strong>swegen<br />
erhielten die Aktionäre 1907/08 in zwei Raten dann doch noch<br />
121,75 % <strong>de</strong>s Nennwertes ausbezahlt.<br />
Los 1285 Schätzwert 30-90 €<br />
Zwickauer Stadtbank AG<br />
Zwickau/Sa., Aktie 1.000 RM 15.6.1939<br />
(Auflage 400, R 4) UNC.<br />
Hochformat, <strong>de</strong>korative Umrandung mit prunkvollem<br />
Zwickauer Stadtwappen.<br />
Gründung 1921 unter Übernahme <strong>de</strong>r vormaligen Stadtgirokasse.<br />
Vertragsgemeinschaft mit <strong>de</strong>r Girozentrale Sachsen -<br />
Öffentliche Bankanstalt. Börsennotiz: Freiverkehr Zwickau,<br />
Großaktionäre waren die Stadt Zwickau und ortsansässige Industriefirmen.<br />
Los 1287 Schätzwert 30-75 €<br />
Zwitterstocks-AG<br />
Altenberg i. Erzgeb., Aktie 100 RM April<br />
1939 (Auflage 1896, R 2) EF<br />
Gegrün<strong>de</strong>t 1923 <strong>als</strong> Nachfolger <strong>de</strong>r mehrhun<strong>de</strong>rtjährigen Altenberger<br />
Zwitterstocksgewerkschaft, die in ihrer Lebensdauer von<br />
keiner an<strong>de</strong>ren <strong>de</strong>utschen Gewerkschaft übertroffen wor<strong>de</strong>n war.<br />
Abgebaut wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r riesigen, durch verheeren<strong>de</strong> Bergbrüche<br />
bis 1620 entstan<strong>de</strong>nen “Pinge” (einem mehrere 100 Meter tiefen<br />
Krater mit fast 400 m Durchmesser) Zinn-, Wolfram-, Molybdänund<br />
Arsen-Erze. Mit <strong>de</strong>r Gewerkschaft Zinnwal<strong>de</strong>r Bergbau in Altenberg<br />
wur<strong>de</strong>n gemeinsame Erzverarbeitungsanlagen errichtet.<br />
Die AG betrieb außer<strong>de</strong>m schon dam<strong>als</strong> ein Schaubergwerk mit<br />
500 Jahre alter Bergbaukultur. Seit 1937 wur<strong>de</strong>n die Erze in einer<br />
eigenen Zinnhütte in Freiberg verhüttet. 1944 Anschluss an<br />
die Sachsenerz-Bergbau AG. Nach 1945 <strong>de</strong>ckte <strong>de</strong>r nunmehrige<br />
“Betrieb Zinnerz Altenberg” <strong>de</strong>s VEB Bergbau- und Hüttenkombinat<br />
“Albert Funk” 90 % <strong>de</strong>s Zinnverbrauchs <strong>de</strong>r DDR. <strong>Der</strong> alte, seit<br />
1837 nahezu unverän<strong>de</strong>rt gebliebene Römerschacht wur<strong>de</strong> 1964<br />
durch <strong>de</strong>n vollautomatischen Arno-Lippmann-Schacht abgelöst.<br />
<strong>Der</strong> 1971 erfun<strong>de</strong>ne “Vibrationsrost” steigerte die Mann-Schicht-<br />
Leistung von 44 auf 150 Tonnen Erz, was mit <strong>de</strong>m Vaterländischen<br />
Verdienstor<strong>de</strong>n in Gold gewürdigt wur<strong>de</strong>. Noch 1986 wur<strong>de</strong><br />
die Aufbereitungsanlage vollkommen neu errichtet, in <strong>de</strong>r weltweit<br />
erstm<strong>als</strong> das Flotationsverfahren auch für Zinnerze eingesetzt<br />
wur<strong>de</strong> (für das Verfahren vergab man weltweit Lizenzen, sogar<br />
in die USA). Nur wenige Jahre darauf setzte die “Wen<strong>de</strong>” <strong>de</strong>m<br />
Altenberger Bergbau ein En<strong>de</strong>: Am 28.3.1991, auch unter <strong>de</strong>m<br />
Druck eines dramatischen Verfalls <strong>de</strong>r Zinnpreise an <strong>de</strong>r Londoner<br />
Metallbörse, legte die “Zinnerz GmbH Altenberg” das Bergwerk<br />
still. Bauwürdige Erze, die noch weitere 40 Jahre Betriebsdauer<br />
ermöglicht hätten, bleiben vorerst unabgebaut.<br />
Postkarte <strong>de</strong>r Zuckerraffinerie Tangermün<strong>de</strong> Nr. 1284<br />
Blick über die Pinge in Altenberg<br />
117
Apotheken, Drogerien -<br />
pharmacy, chemist’s shop<br />
71, 132, 323-324 Apparateund<br />
Armaturenbau - appliance<br />
and fittings construction<br />
78-80, 84, 166, 203, 218,<br />
240, 282, 327-328, 384-385,<br />
387, 459-460, 483-484, 583,<br />
609, 682, 736, 787, 796, 885,<br />
934, 997-998, 1246 Art Deko<br />
- art-<strong>de</strong>co 549, 930 Ausstellungen,<br />
Weltausstellungen<br />
- exhibitions, World Fair<br />
21, 746-748 Autographen -<br />
autographed items 35-36,<br />
284, 418, 499, 552, 651-652<br />
Automobile, Motoren - automobile,<br />
engine 39, 94, 128,<br />
246, 252, 346, 373, 381, 393,<br />
398, 414, 421, 458, 530-533,<br />
582, 595, 610, 624, 649, 787,<br />
789, 794, 823, 835, 865, 947,<br />
1201, 1206, 1210, 1220 Bäkkereien,<br />
Backwaren, Kekse<br />
- baker’s shop, bread, cakes<br />
and pastries 54, 457, 470,<br />
733, 844, 1118 Banken (nur<br />
Aktien!) - banking (just shares)<br />
16, 20, 58-59, 92, 96-101,<br />
104-105, 147, 150, 156-157,<br />
168-169, 190, 244, 249, 261,<br />
268, 270, 277, 279, 283-284,<br />
291, 294, 315-316, 325, 329,<br />
341, 369, 386, 407, 431-432,<br />
477, 487, 489, 543, 567, 570,<br />
580, 597, 617, 671, 712, 714,<br />
717, 725, 745, 775-776, 778,<br />
848, 884, 898, 902, 924, 930,<br />
942, 946, 957, 978, 1025,<br />
1043, 1194-1195, 1212, 1233,<br />
1241-1242, 1249, 1263, 1270,<br />
1283, 1285 Banken (Pfandbriefe,<br />
Schuldv. etc.) - banking<br />
(bonds, <strong>de</strong>bentures<br />
etc.) 95, 130, 243, 274-276,<br />
278, 340, 342-343, 420, 704,<br />
723-724, 834, 976, 982, 1042<br />
Bau (Hoch-, Tief- und Straßenbau)<br />
- construction<br />
(structural-, civil engeneering,<br />
road construction) 40,<br />
56-57, 85, 160, 172, 317, 321,<br />
345, 445, 466, 472, 541, 574,<br />
593-594, 626, 634-636, 656,<br />
693, 776, 825, 831, 867, 886,<br />
899, 938, 1249, 1255 Baustoffe<br />
- building materi<strong>als</strong><br />
27, 40-43, 46-47, 53, 60, 76,<br />
85, 103, 160, 193, 251, 254-<br />
255, 260, 285, 304, 306, 317,<br />
330, 368, 403, 433, 502-504,<br />
590, 615, 669-670, 693, 707,<br />
752, 814, 817-818, 825, 870,<br />
907, 909-910, 936, 943-944,<br />
In<strong>de</strong>x nach Sammelgebieten<br />
1000-1001, 1005-1006, 1020,<br />
1035, 1040, 1103, 1108, 1143,<br />
1156, 1172, 1179, 1231-1232,<br />
1240 Bergbau (ohne Gold,<br />
Silber, Kali, Salz) - general<br />
mining 2, 13, 72-74, 136-140,<br />
143, 177, 186-189, 193, 201,<br />
251, 260, 281, 350, 388, 480,<br />
491-495, 497-500, 502-504,<br />
506-509, 512-514, 517, 534,<br />
552-553, 578, 585, 613, 630,<br />
632, 667, 689, 701, 719, 732,<br />
783, 802, 849-850, 854, 871,<br />
919, 932-933, 960, 1000-<br />
1001, 1106-1107, 1150, 1221,<br />
1239, 1282, 1287 Börse -<br />
stock exchange 150 Brauereien,<br />
Mälzereien - breweries,<br />
malthouses 6-9, 17, 22,<br />
45, 49-51, 95, 125-126, 153,<br />
164, 170-171, 182-185, 204,<br />
206-208, 305, 308-310, 337,<br />
353, 371-373, 394, 404, 417,<br />
459, 461-462, 485, 525, 528-<br />
529, 542, 581, 599, 611, 616,<br />
622, 698, 739, 742-744, 756,<br />
761, 765, 772, 780-782, 806,<br />
830, 866, 929, 931, 984, 1029,<br />
1032-1034, 1090, 1102, 1141-<br />
1142, 1157-1158, 1164, 1243<br />
Büro-, Schreib-, Rechen-,<br />
und Nähmaschinen - office<br />
machines, typewriters, calculators,<br />
sewing machines<br />
205, 346, 435, 603, 675, 794,<br />
832-833, 865, 947, 1147-<br />
1149, 1220, 1227, 1265 Chemie,<br />
Kunststoff, Gummi -<br />
chemical, plastics, rubber<br />
64, 129, 209, 212, 230-234,<br />
333, 399, 401, 434, 523, 547-<br />
548, 558-560, 566, 598, 614,<br />
702, 735, 757, 760, 770, 813,<br />
815, 846, 853, 935, 960, 964,<br />
968, 971-974, 991, 999, 1004,<br />
1016, 1019, 1120, 1130, 1133,<br />
1160-1161, 1181, 1183, 1185,<br />
1190-1192, 1196, 1230, 1235,<br />
1247 Computer, Elektronik -<br />
computer, electronics 259,<br />
1036-1037, 1147-1149 DE-<br />
KO-Papiere - <strong>de</strong>corative papers<br />
92, 116, 170-171, 206,<br />
263, 801, 942, 1090, 1228<br />
Draht- und Kabelwerke - wire<br />
and cable works 214, 286,<br />
311, 561, 661-664, 777, 1036-<br />
1037, 1193, 1209, 1237-1238<br />
Druckerei, Verlage, Werbung<br />
- printing, publishing,<br />
advertising 163, 296, 332,<br />
455, 518-519, 551, 604, 755,<br />
767, 963, 1013, 1023, 1041,<br />
1165-1166 Eisenbahnen -<br />
railroads 3-4, 14-15, 20, 28,<br />
44, 57, 141, 181, 191, 202,<br />
241, 257-258, 292, 326, 340-<br />
344, 359, 390, 442, 526-527,<br />
563-564, 606, 615, 679, 683-<br />
688, 701, 711, 713, 720, 804,<br />
807, 829, 839, 847, 863, 887-<br />
888, 903, 917, 922, 939, 980-<br />
981, 992-995, 1109, 1144,<br />
1176-1178, 1198-1199, 1268,<br />
1271 Elektroindustrie, Elektromaschinenbau<br />
- electrical<br />
industry, electrical engeneering<br />
18, 61-62, 203, 211,<br />
213, 354, 357, 418, 421, 583,<br />
643, 664, 879-880, 1036-<br />
1037, 1100 Fahrrä<strong>de</strong>r - bicycles<br />
179, 223-224, 246, 393,<br />
435, 584, 649, 809, 865, 1030,<br />
1147-1149, 1201, 1220, 1227<br />
Feinmechanik - precision<br />
mechanics 84, 102, 655, 923,<br />
997-998, 1264-1265 Fernsehen,<br />
Rundfunk - television,<br />
broadcasting 216-217 Feuerwehr<br />
- fire briga<strong>de</strong> 815<br />
Film, Kinos, Fotografie,<br />
Filmapparate - film, cinema,<br />
photography, film instruments<br />
5, 96, 438, 455, 639,<br />
1217, 1265 Finanzunternehmen,<br />
sonstige - finance<br />
companies (other) 16, 105,<br />
209, 329, 364, 633, 640, 1217<br />
Fischerei, Fischverarbeitung<br />
- fishing, fish-processing industry<br />
601, 740, 856 Fremdwährungsanleihen<br />
- foreign<br />
currency loans 61, 154, 214,<br />
228, 388, 424, 428, 476, 539,<br />
631, 704, 709, 879-880, 967,<br />
1036, 1068, 1078, 1173,<br />
1198-1199 Gaswirtschaft -<br />
gasworks 19-20, 25, 33, 48,<br />
93, 263-265, 271-272, 302,<br />
384, 406, 446-453, 459, 482,<br />
545-546, 607, 700, 726, 952,<br />
967, 975, 1008-1010, 1134,<br />
1137, 1153, 1182, 1247 Getränke<br />
(sonstige) - beverages<br />
(others) 51, 1039 Glas -<br />
glass 37-38, 102, 269, 395-<br />
396, 469, 524, 589, 875-876,<br />
950, 1047, 1187, 1211, 1214,<br />
1260 Gold-, Silber- und Diamantenminen<br />
- gold-, silverand<br />
diamondmining 136,<br />
140 Grün<strong>de</strong>raktie - foun<strong>de</strong>r<br />
shares 18, 23, 26, 33, 68, 75,<br />
78, 91-92, 106, 114, 117, 137,<br />
155-156, 163-164, 168, 170-<br />
171, 187, 191, 195, 206, 233,<br />
239, 289, 292, 306, 330, 361,<br />
391, 393-394, 437, 451, 453,<br />
457-458, 461, 479, 521, 525-<br />
526, 555, 563, 568, 601, 620,<br />
637, 644, 648, 651, 659, 672,<br />
684, 687-688, 752, 759, 781,<br />
801, 806-807, 820, 825, 839-<br />
840, 864, 875, 887, 896, 903,<br />
909, 912, 916, 944, 975, 980,<br />
1006, 1015, 1017, 1041, 1090,<br />
1114, 1126-1127, 1144, 1150,<br />
1153, 1162, 1170, 1176-1177,<br />
1190, 1216, 1272, 1276<br />
Gummiindustrie und -verarbeitung<br />
- rubber industry<br />
and processing 167, 547-<br />
548, 602, 813, 905, 968, 1169,<br />
1183, 1196 Han<strong>de</strong>l allgemein<br />
(sonst nicht zuzuordnen)<br />
- general merchandise<br />
89, 96, 287, 408, 605, 824,<br />
935, 940, 1145, 1216, 1240<br />
Heizung, Lüftung, Klima, Sanitär<br />
- heating system, air<br />
condition, sanitary facilities<br />
76, 145, 346, 385, 458, 565,<br />
600, 621, 935, 1017-1018,<br />
1226 Historismus-Stil - historism<br />
style 37-38, 53, 185,<br />
202, 306, 537, 563, 943,<br />
1017-1018, 1126, 1144, 1218,<br />
1274, 1286 Holz, Möbel,<br />
Forstwirtschaft - woods,<br />
furniture, forestry 1, 23, 218,<br />
262, 277, 312, 385, 442, 463,<br />
603, 617, 813, 886, 891, 918,<br />
1005, 1150, 1152, 1188, 1266<br />
Hotel- und Gaststättengewerbe<br />
- hotels, catering tra<strong>de</strong><br />
14-15, 91, 106, 329, 391,<br />
442, 543, 618-620, 645, 666,<br />
694, 761-762 Jugendstil -<br />
art nouveau 117, 212, 458,<br />
499, 792, 840, 1174 Kaffee,<br />
Tee, Kakao - coffee, tea, cocoa<br />
305, 457, 665, 676 Kanäle<br />
- canal 1228 Kaufhaus<br />
- <strong>de</strong>partment stores 214,<br />
753, 894, 965, 1215, 1234<br />
Kirchen - churches 99, 228,<br />
391, 475-476, 680, 826, 1171<br />
Kolonie - colonies 57, 287,<br />
881, 940 Krankenhäuser,<br />
Gesundheitswesen - hospital,<br />
Public Health Service 11,<br />
21, 91, 213, 655, 771, 925,<br />
934, 1132, 1171, 1264<br />
Kunststoffindustrie und -<br />
verarbeitung - rubber industry<br />
and processing 463,<br />
1231-1232 Lacke und Farben<br />
- varnish paint and color<br />
paint 40, 71, 132, 212, 333,<br />
401, 1004, 1019, 1133, 1170<br />
Landwirtschaft - agriculture<br />
149, 270, 287, 487-488, 537,<br />
118
730-731, 868, 881, 1111,<br />
1113, 1120, 1125, 1150, 1180,<br />
1185, 1200, 1276 Le<strong>de</strong>r,<br />
Schuhe, Le<strong>de</strong>rwaren - leather,<br />
shoes, leather goods<br />
86, 334-336, 434, 647-648,<br />
813, 896, 926, 941, 983, 990,<br />
1024, 1053 Luft- und<br />
Standseilbahnen - cable<br />
railway 135, 651-652 Luftfahrt,<br />
Luftfahrzeugbau,<br />
Flugplätze - aviation, airplanes,<br />
airfield 14-15, 128, 410-<br />
412, 530-531, 591, 640, 1204-<br />
1205 Maschinenbau (ohne<br />
Elektromaschinen) - mechanical<br />
engineering (without e-<br />
lectrical engineering) 52, 55,<br />
80, 82, 142, 145-146, 151,<br />
197-198, 210, 218, 227, 238,<br />
240, 242, 256, 282, 303, 307,<br />
327-328, 347-349, 354, 365,<br />
373, 379-381, 398, 413, 416,<br />
419, 422, 437, 440, 456, 458,<br />
483-484, 549, 552-553, 575,<br />
578, 584-585, 588, 591, 609-<br />
610, 613, 624, 644, 646, 649,<br />
651-652, 658, 682, 689, 692,<br />
696-697, 735, 763-764, 774,<br />
785, 787-795, 809, 832, 843,<br />
851-852, 872, 885, 897, 900,<br />
922-923, 945, 947, 949, 958,<br />
966, 969, 985-986, 988, 1002,<br />
1013, 1017-1018, 1113, 1180,<br />
1200, 1206, 1210, 1225-1226,<br />
1239, 1245, 1269, 1284<br />
Mautstraßen, -brücken und<br />
-tunnel - turnpike road,<br />
bridge, tunnel 442 Metallbau<br />
und -verarbeitung - metalworking,<br />
metal processing<br />
26, 77-78, 81, 144, 166,<br />
196, 211, 223-225, 398, 437,<br />
565, 609, 621, 649, 692, 736,<br />
751, 809, 823-824, 918, 935,<br />
947, 977, 1011, 1017-1018,<br />
1021, 1031, 1140, 1165, 1175,<br />
1246, 1260 Milch und Käse -<br />
milk and cheese 784 Mineralwasser<br />
- mineral water<br />
91, 125, 305, 954 Motorrä<strong>de</strong>r<br />
- motorcycles 128, 145,<br />
246, 865, 1030, 1147-1149,<br />
1201, 1220, 1227 Mühlen -<br />
flour mills 148, 159, 409, 488,<br />
536-537, 592, 608, 653, 734,<br />
768, 827-828, 955, 1052,<br />
1096-1097, 1186 Müllabfuhr<br />
- refuse collecting 149, 193<br />
Musik (Instrumente, Studios,<br />
Schallplatten) - music<br />
(musical instruments, studio,<br />
records) 554-556, 625,<br />
749-750, 959, 1213 Nahrungsmittel<br />
(ohne Genußmittel)<br />
- foodstoff (without<br />
semiluxury food) 29, 34-35,<br />
40, 250, 313, 322, 338, 488,<br />
571-572, 614, 623, 665, 676,<br />
691, 705, 733, 844, 855, 996,<br />
1118, 1131, 1170, 1185, 1216<br />
Nichteisenmetalle (ohne<br />
Bergbau) - nonironmet<strong>als</strong><br />
(without mining) 64, 166,<br />
534, 561, 718, 808, 810-812,<br />
977, 1130, 1175, 1238 Öl und<br />
Benzin - oil and petrol 2, 24,<br />
273, 374-378, 490, 509, 511,<br />
576, 667, 706, 850, 871, 1121,<br />
1247 Omnibus, Autobus, Taxi<br />
- bus, taxi 527, 681 optische<br />
Industrie, Fotografie -<br />
optical industry, photography<br />
84, 367, 877, 1181, 1265<br />
Papier, Papierverarbeitung -<br />
paper, paper mill 32, 200,<br />
222, 332, 389, 402, 423, 463,<br />
468, 520, 596, 755, 808, 810-<br />
812, 836, 845-846, 889-893,<br />
1016, 1038, 1051, 1112, 1168,<br />
1184 Pharmazeutika - pharmaceutics<br />
71, 132, 233-234,<br />
323-324, 702, 757, 853, 971-<br />
974, 1004 Politik - politics<br />
69 Porzellan, Keramik, Ton -<br />
porcelain, ceramics, clay 10,<br />
41-42, 46-47, 53, 60, 75-76,<br />
165, 211, 254-255, 288, 395-<br />
396, 502-504, 507, 557, 589-<br />
590, 629, 678, 766, 802, 878,<br />
911-914, 944, 1005, 1012,<br />
1040, 1103-1105, 1143, 1150,<br />
1156, 1231-1232, 1266 Salzund<br />
Kalibergbau, Salinen -<br />
salt and potash mining, saltworks<br />
100, 173-176, 374,<br />
491, 495-496, 501, 505, 508,<br />
510, 515-516, 566, 577, 667-<br />
668, 871, 991, 1190-1192,<br />
1247 Schiffahrt, Schiffbau,<br />
Fähren - shipping, shipbuilding,<br />
ferries 14-15, 44, 66,<br />
194, 197-198, 253, 266, 293,<br />
366, 466, 562, 569, 609, 681,<br />
816, 856, 860-861, 873, 885,<br />
915, 1003, 1007, 1044-1045,<br />
1110, 1250-1251 Schmuck,<br />
Uhren - jewels, clocks, watches<br />
64, 196, 703 Schokola<strong>de</strong>,<br />
Süßigkeiten - chocolate,<br />
sweets 54, 83, 405, 457, 470,<br />
733, 928, 1118, 1281 Schulen,<br />
Universitäten, Ausbildung<br />
- school, university,<br />
training 21, 298 Seife, Kosmetika<br />
- soap, cosmetic<br />
614, 757, 964, 1004 sonstige<br />
Vereine - other clubs 299,<br />
481, 677, 1022, 1248 Spielzeug,<br />
Spielwaren, Spielkarten<br />
- toys, playing cards 23,<br />
886 Spirituosen - spirits<br />
267, 305, 404, 443, 596, 690,<br />
754, 806, 1162-1163<br />
Sprengstoff - explosive 77,<br />
1193, 1235 Staatsanleihen<br />
(inkl. Län<strong>de</strong>r/Bun<strong>de</strong>sstaaten)<br />
- government loans (fe<strong>de</strong>ral<br />
states, counties inclu<strong>de</strong>d)<br />
161, 425-430, 538, 606,<br />
721-722, 803, 920-921, 970,<br />
1208 Stadtanleihen - municipal<br />
loans 424, 454, 471,<br />
586, 715-716, 727-729, 1054-<br />
1089, 1091-1095, 1173, 1223<br />
Stahl, Eisen, Hütten, Gießereien<br />
- steel, iron, metallurgical<br />
plants, foundry 39, 55,<br />
81, 139, 145-146, 151, 219-<br />
220, 227, 238, 307, 339, 346-<br />
351, 398, 460, 549, 552-553,<br />
565, 575, 584-585, 588, 600,<br />
612-613, 631, 658, 689, 696-<br />
697, 718, 763, 791, 851-852,<br />
885, 933, 951, 960, 969, 979,<br />
1011, 1030-1031, 1098-1099,<br />
1140, 1187, 1200, 1221-1222,<br />
1225-1226, 1245-1246 Straßenbahnen<br />
- street railways<br />
3-4, 65, 195, 241, 258, 326,<br />
359, 361, 535, 654, 681, 711,<br />
807, 887-888, 1064, 1115-<br />
1116, 1137, 1198-1199<br />
Stromwirtschaft - power<br />
supply 3, 19-20, 25, 43, 65,<br />
70, 89, 93, 116, 127, 154, 162,<br />
165, 186, 193, 203, 241, 263-<br />
265, 355-364, 370, 418, 482,<br />
539-540, 545-546, 630, 654,<br />
708-711, 732, 738, 773, 779,<br />
819, 837-838, 854, 882, 887-<br />
888, 937, 945, 949, 952, 975,<br />
1008-1010, 1101, 1115, 1134,<br />
1137-1138, 1153-1155, 1229,<br />
1259, 1261 Tabak, Zigaretten,<br />
Zigarren - tabac, cigarettes,<br />
cigars 486, 650, 862,<br />
1267 Telekommunikation -<br />
telecommunications 216-<br />
217, 259, 286, 1036-1037,<br />
1193 Terraingesellschaften,<br />
Immobilien - land companies,<br />
real estate 20, 22, 40,<br />
56, 67-69, 86, 104, 106-112,<br />
116, 123-124, 131, 133, 155,<br />
158, 168, 180, 294, 297, 305,<br />
317, 321, 329-330, 333, 391,<br />
404, 436, 445, 463, 472-474,<br />
543-544, 554, 558-560, 573-<br />
574, 587, 620, 637, 642, 645,<br />
679, 694, 730-731, 752, 810-<br />
812, 831, 840, 842, 864, 867,<br />
869, 918, 938, 1015-1016,<br />
1025, 1028, 1042, 1049, 1119,<br />
1123, 1126-1128, 1145, 1152,<br />
1215, 1249, 1252-1254, 1256,<br />
1286 Textil, Bekleidung (ohne<br />
Le<strong>de</strong>r) - textile, clothes<br />
(without leather) 31, 88, 90,<br />
113-122, 134, 158, 167, 192,<br />
199, 209, 215, 221, 226, 235-<br />
237, 239, 245, 247-248, 256,<br />
280, 295, 314, 318-320, 331,<br />
368, 382-383, 397, 400, 439,<br />
444, 464-465, 467, 479, 522-<br />
523, 602, 638, 657, 659-660,<br />
672-674, 737, 741, 769, 786,<br />
794, 797-802, 805, 822, 833,<br />
841, 846, 895-896, 901, 904-<br />
905, 927, 941, 948, 953, 956,<br />
965, 969, 985-986, 989, 1014,<br />
1016, 1048-1050, 1124, 1129,<br />
1135-1136, 1151-1152, 1167,<br />
1174, 1189, 1203, 1207,<br />
1224-1225, 1236, 1244, 1257-<br />
1258, 1286 Touristik, Reisen<br />
- tourism, journey 762<br />
Transport, Spedition, Lagerei<br />
- transportation, forwarding,<br />
storekeeping 34-36,<br />
66, 194, 352, 441, 562, 699,<br />
752, 754, 816, 1044-1046,<br />
1146 Treuhand, Wirtschaftsprüfung,<br />
Steuerberatung,<br />
Buchführung - trust,<br />
audit, tax consultancy, accountancy<br />
87, 152, 289-290,<br />
641-642, 1202 Versicherungen<br />
- insurances 63, 300-<br />
301, 392, 415, 521, 568, 620,<br />
627-628, 695, 820-821, 859,<br />
874, 883, 916, 987, 1026,<br />
1139, 1159, 1197 Vieh- und<br />
Fleischwirtschaft - livestock<br />
farming 149, 250, 571-572,<br />
778, 1052 Waffen, Rüstungswirtschaft<br />
- weapons,<br />
<strong>de</strong>fence industry 77, 299,<br />
550, 791, 808-809, 947, 1030,<br />
1193 Waggons, Lokomotiven,<br />
Eisenbahn-Zubehör,<br />
Signalanlagen - railway carriage,<br />
goods waggon, engine,<br />
railway fittings, signal<br />
facilities 30, 94, 151, 203,<br />
216-217, 292, 344, 530-533,<br />
758, 787, 791, 793, 922, 947,<br />
966, 985, 1036-1037, 1218-<br />
1219 Wasserwirtschaft -<br />
water supply, water power<br />
172, 229, 459, 952, 1114,<br />
1122, 1228 Wein, Sekt,<br />
Champagner - wine, sparkling<br />
wine, champagne 267,<br />
478, 645, 690, 694, 754, 806,<br />
1027, 1131 Zementfabriken<br />
- cement factory 43, 160,<br />
178, 306, 368, 403, 579, 612,<br />
669-670, 857-858, 906-910,<br />
943, 1261-1262 Zoo - zoo 12<br />
Zucker - sugar 29, 262, 399,<br />
691, 759, 868, 961-962, 971-<br />
974, 1117-1118, 1272-1281<br />
119
[Ostpreußen/Memelland] 182, 250,<br />
402, 699, 806, 1077, 1141-1142,<br />
1266, 1273 [Schlesien] 12, 19, 30-31,<br />
104, 172, 182, 227, 245, 403, 406,<br />
528-529, 536, 580, 586, 626, 634-636,<br />
650, 653, 685, 700, 758, 791, 828,<br />
839, 843, 891, 903, 908, 913, 929,<br />
1007-1010, 1014, 1028, 1035, 1040,<br />
1072, 1106, 1126, 1151, 1156, 1221-<br />
22, 1224, 1246, 1264 [Danzig/ Westpreußen]<br />
182, 200, 361, 563, 723,<br />
1155, 1274 [Pommern] 56-57, 90,<br />
402, 404, 916, 1007, 1110-12, 1160-<br />
61, 1168 [Su<strong>de</strong>tenland (1938-45)]<br />
523, 596, 712, 854, 931, 1117, 1132<br />
[Posen (1815-1919)] 362-363, 384,<br />
737, 1144 [Elsaß und Lothringen]<br />
765 Region 010 [Dres<strong>de</strong>n] 21, 24,<br />
50, 78, 95, 109, 112, 123, 132, 313-<br />
324, 336, 354, 358, 381, 385, 430-433,<br />
449, 457, 461, 473, 487, 565, 610,<br />
625, 630, 671, 697, 717, 726, 749-750,<br />
757, 895, 924, 957-958, 976, 978-982,<br />
984-985, 987, 1025, 1102-1103, 1165,<br />
1167, 1181, 1193, 1214, 1216, 1228,<br />
1253, 1265, 1287 Region 020 [Bautzen,<br />
Görlitz, Zittau, Hoyerswerda]<br />
30, 37-38, 169, 189, 288, 331, 453,<br />
465, 467, 526, 557, 602, 630, 683,<br />
701, 868, 1006, 1056, 1072, 1089,<br />
1150-1151, 1187, 1189, 1225, 1269<br />
Region 030 [Cottbus] 13, 186, 493-<br />
494, 630, 802, 843, 848-849, 919,<br />
1187, 1194, 1200, 1211, 1271 Region<br />
040 [Leipzig] 58-59, 85, 97, 106, 108,<br />
124, 163, 188-189, 218, 223-224, 257,<br />
338, 345, 358, 401, 445, 507, 518-519,<br />
535, 543, 555-556, 603, 615, 625, 673,<br />
692-693, 726, 732, 735, 741-752, 760,<br />
767, 844, 849, 892, 897, 900, 926,<br />
964, 977, 983, 1004, 1022, 1041,<br />
1051, 1079, 1090, 1093, 1103, 1124,<br />
1134-1136, 1162-1163, 1185, 1249,<br />
1252, 1255, 1257, 1263 Region 060<br />
[Halle (Saale)] 2, 20, 51-52, 72-75, 84,<br />
101, 143, 159, 164-165, 238, 254-255,<br />
257-258, 263-265, 273, 348, 359-360,<br />
412, 425, 441, 451-452, 489, 532-533,<br />
548, 562, 566-567, 589, 591, 599, 608,<br />
627, 688, 720, 772, 791, 807, 816,<br />
851-852, 920, 961, 1020, 1030, 1044-<br />
1046, 1096-1097, 1125, 1130, 1212,<br />
1226, 1235, 1270 Region 070 [Jena,<br />
Gera, Saalfeld] 10, 207, 268, 394,<br />
410-411, 474, 479, 654, 657, 711, 833,<br />
902, 936-937, 1001, 1071, 1092,<br />
1190-1192 Region 080 [Zwickau,<br />
Plauen] 86, 110-111, 117, 247-248,<br />
295, 397, 400, 421, 444, 498, 506,<br />
543, 638, 657, 672, 716, 725, 800,<br />
826, 901, 911, 925, 930, 989, 1095,<br />
1122, 1184, 1195, 1202-1207, 1210,<br />
1282-1285 Region 090 [Chemnitz,<br />
Freiberg, Mittweida, Flöha, Annaberg]<br />
16, 49, 82, 88, 98, 118-120, 122,<br />
166, 221, 235-237, 256, 336, 368, 381,<br />
423, 439, 450, 480, 619, 646, 677,<br />
769, 785-786, 794, 796, 805, 823, 825,<br />
835, 886, 897, 980-981, 985-986, 988,<br />
1080, 1091, 1124, 1152, 1220, 1244<br />
Region 100 [Berlin] 5, 11, 13, 17, 19,<br />
22, 28-30, 34-36, 40, 57-62, 65, 72-<br />
74, 87, 89, 94-95, 99-100, 102, 131,<br />
133, 144-158, 160, 165, 168-173, 175,<br />
180-181, 186, 212, 214, 216-217, 222,<br />
229, 245-246, 249, 252, 259, 261-262,<br />
267, 269-275, 277-279, 282-292, 294,<br />
In<strong>de</strong>x nach Regionen<br />
296, 298-299, 302, 311, 315-316, 332-<br />
333, 339, 344, 346, 355-356, 359,<br />
371-372, 375, 382-383, 392, 407, 428-<br />
429, 435-437, 447, 455, 459, 466, 477,<br />
488, 500, 505, 508, 511-512, 514,<br />
517-520, 524, 537, 544, 550-551, 554,<br />
564, 571-573, 578, 584, 587, 593, 595,<br />
598, 627-628, 633-637, 639-642, 645,<br />
650, 654, 656, 659, 665-667, 676, 689,<br />
702, 706, 718-719, 758, 762, 771, 773,<br />
814-815, 822, 824, 835-836, 840, 842,<br />
847, 849-850, 852-853, 855, 859, 864,<br />
877, 879-880, 891, 900, 905, 907,<br />
922-923, 933-934, 942, 944, 947, 963,<br />
965-966, 968, 999, 1007, 1012, 1015-<br />
16, 1021, 1036-1037, 1051-52, 1100,<br />
1113, 1121, 1123, 1127-1128, 1145,<br />
1171, 1176-1178, 1196, 1211, 1213,<br />
1217, 1219, 1230, 1235, 1247-48,<br />
1265 Region 140 [Potsdam, Bran<strong>de</strong>nburg]<br />
60, 181, 246, 357, 367, 382-<br />
383, 393, 551, 649, 773, 966, 1012,<br />
1176-1178, 1276 Region 150 [Frankfurt/O<strong>de</strong>r]<br />
29, 418, 502-504, 691,<br />
719, 730-731, 773, 848-849 Region<br />
160 [Eberswal<strong>de</strong>] 590, 773, 884, 917,<br />
1187, 1277 Region 170 [Neubran<strong>de</strong>nburg,<br />
Greifswald, Usedom] 201,<br />
427, 565, 773 Region 180 [Rostock,<br />
Str<strong>als</strong>und, Rügen] 538, 659, 753,<br />
773, 962, 1234 Region 190 [Schwerin]<br />
426, 538, 773, 803-804, 917, 1085<br />
Region 200 [Hamburg] 18, 28, 34-36,<br />
40, 55, 57, 68, 107, 125, 141-142, 166,<br />
213-214, 231, 240, 243-244, 261, 280,<br />
293, 300-301, 352-353, 364-365, 399,<br />
458, 466-467, 514, 565, 568-569, 571-<br />
572, 605, 616, 620, 628, 672, 754,<br />
772, 873, 885, 906, 922, 965, 1007,<br />
1111, 1146, 1193, 1197, 1230, 1239,<br />
1241-1242, 1245, 1250-1251, 1257-<br />
1258, 1281 Region 210 [Lüneburg]<br />
160, 240, 374, 616, 906, 1053 Region<br />
230 [Lübeck, Wismar] 292, 344, 390,<br />
570, 581, 612, 965, 1110 Region 240<br />
[Kiel, Flensburg] 230, 402, 409, 466,<br />
648, 681, 1110, 1215 Region 250<br />
[Elmshorn, Itzehoe, Husum] 402,<br />
1241-1242 Region 260 [Ol<strong>de</strong>nburg,<br />
Wilhelmshaven, Em<strong>de</strong>n] 14-15, 44,<br />
305, 366, 601, 740, 873-876, 1065,<br />
1098, 1120 Region 270 [Bremerhaven]<br />
311, 856, 1003 Region 280<br />
[Bremen] 41-42, 172, 194-199, 253,<br />
266, 416, 424, 450-453, 469, 486, 582,<br />
605, 860-861, 877, 1026, 1164, 1257<br />
Region 290 [Celle, Soltau, Uelzen,<br />
Salzwe<strong>de</strong>l, Dannenberg] 509, 650,<br />
1247 Region 294 [Salzwe<strong>de</strong>l] 992-<br />
995 Region 300 [Hannover] 65, 139,<br />
190, 214, 232, 355-356, 376, 378, 415,<br />
458, 490, 495, 511, 516, 524, 561,<br />
575, 577, 579, 588, 626, 631, 756,<br />
783, 850, 857-858, 918, 921, 932, 960,<br />
1115, 1224 Region 310 [Hil<strong>de</strong>sheim]<br />
377, 469, 508, 631, 871, 933, 1176-<br />
1178, 1262 Region 320 [Herford,<br />
Detmold, Min<strong>de</strong>n] 8, 31, 304, 349,<br />
447, 462, 614, 759, 872, 887-888,<br />
1039, 1193 Region 330 [Bielefeld,<br />
Pa<strong>de</strong>rborn, Gütersloh] 179, 226, 391,<br />
402, 456, 558-560, 801, 887-888, 927,<br />
1275 Region 340 [Kassel] 37-38, 67,<br />
91, 161, 186, 189, 660, 788, 817-818,<br />
941, 1060, 1222, 1247, 1278 Region<br />
350 [Marburg, Gießen, Wetzlar] 663,<br />
1073 Region 360 [Fulda, Bad Hersfeld]<br />
173, 176, 210, 668 Region 370<br />
[Göttingen] 312, 492, 501, 510, 516,<br />
527, 650, 955, 997-998 Region 380<br />
[Braunschweig, Salzgitter, Wolfsburg]<br />
166, 174, 190-193, 205, 260,<br />
403, 405, 491, 496, 515, 564, 576,<br />
585, 616, 632, 667, 684, 690, 715,<br />
718, 721, 758, 827, 835, 863, 933,<br />
954, 1153, 1176-1178, 1272, 1276<br />
Region 390 [Mag<strong>de</strong>burg] 20, 54, 69,<br />
145, 174, 176, 193, 347, 399, 422,<br />
440, 448, 564, 617, 686-687, 775-778,<br />
809, 819, 832, 851, 909, 928, 969,<br />
971-974, 1007, 1042, 1075, 1081,<br />
1109, 1153, 1179, 1279-1281 Region<br />
400 [Düsseldorf] 9, 45, 72-74, 219-<br />
220, 244, 261, 263-265, 306, 327-330,<br />
387, 392, 443, 466, 488, 510, 566,<br />
610, 623, 655, 678, 692, 735, 753,<br />
764, 771, 808, 943, 947, 950, 979,<br />
1002, 1175, 1234, 1256, 1267 Region<br />
410 [Mönchengladbach, Neuss] 20,<br />
400, 481, 521-522, 604, 664, 673, 735,<br />
846, 904, 1103, 1129 Region 420<br />
[Wuppertal, Solingen, Remscheid]<br />
9, 19, 225, 306, 392, 485, 808, 940,<br />
943, 948, 956, 1011, 1016, 1030,<br />
1051, 1055, 1087, 1140, 1243 Region<br />
440 [Dortmund, Herne, Bochum] 65,<br />
139, 308-310, 600, 613, 1058, 1172,<br />
1239-1240, 1256 Region 450 [Essen,<br />
Mülheim, Gelsenkirchen, Recklinghausen]<br />
6-7, 177, 297, 388, 413, 499,<br />
525, 626, 668, 766, 965, 967, 1107,<br />
1130, 1198-1199, 1235 Region 460<br />
[Oberhausen, Bottrop] 39, 307, 327-<br />
328, 549, 552-553, 867, 967 Region<br />
470 [Duisburg, Krefeld, Moers] 66,<br />
79, 210, 215, 387, 476, 662, 689, 792,<br />
905, 951, 1064, 1078, 1099, 1254 Region<br />
480 [Münster] 99, 114-115, 189,<br />
1236 Region 490 [Osnabrück] 561,<br />
578, 878 Region 500 [Köln] 6-7, 19,<br />
30, 40, 45, 100, 103, 127, 187, 202,<br />
214, 259, 292, 344, 361, 414, 458,<br />
470, 472, 501, 566, 594, 611, 624,<br />
630, 651-652, 694-695, 753, 789, 820-<br />
822, 905, 915, 940, 942, 944, 952-953,<br />
976, 1053, 1110, 1134, 1233-1234<br />
Region 520 [Aachen] 3-4, 245, 325-<br />
326, 386, 398, 512, 520, 597, 621,<br />
643, 674, 944, 1114 Region 530<br />
[Bonn] 103, 178, 325, 866, 939, 944,<br />
952-953, 1014, 1029, 1039, 1211,<br />
1231-1232 Region 550 [Mainz] 105,<br />
233-234, 251, 478, 488, 658, 780, 910,<br />
1054, 1057, 1082 Region 560 [Koblenz]<br />
27, 81, 137-138, 202, 241, 395-<br />
396, 402, 475, 609, 698, 766, 954,<br />
1061, 1188 Region 570 [Siegen] 501,<br />
513, 696, 1029, 1031-1034 Region<br />
580 [Hagen, Witten, Iserlohn] 211,<br />
464, 713, 763, 1074, 1175, 1238 Region<br />
590 [Hamm] 402, 644, 1000,<br />
1221-1222, 1237 Region 600 [Frankfurt/M.]<br />
2, 28, 58-59, 61-62, 65, 71,<br />
95, 192, 211, 244, 268, 273, 279, 294,<br />
303, 315-316, 340-343, 354, 369, 417,<br />
419-420, 434, 463, 564, 583, 592, 607,<br />
618, 772, 779, 787, 815, 899, 938,<br />
946, 976, 1023, 1053, 1066-1068,<br />
1103, 1119, 1209, 1227 Region 610<br />
[Bad Homburg] 395-396, 680, 1070<br />
Region 630 [Offenbach am Main] 32,<br />
242, 463, 669-670, 870, 900, 954,<br />
1019, 1059, 1076, 1196 Region 640<br />
[Darmstadt] 33, 285, 460, 545-546,<br />
704, 727-729, 813, 870, 1169, 1208<br />
Region 650 [Wiesba<strong>de</strong>n, Limburg,<br />
Rüsselsheim] 83, 163, 233-234, 483-<br />
484, 656, 679, 834, 910, 999, 1103,<br />
1108 Region 660 [Saarbrücken]<br />
185, 675, 724, 894, 944, 1173 Region<br />
670 [Ludwigshafen, Kaiserslautern]<br />
121, 126, 184, 285, 337, 373, 446,<br />
592, 682, 705, 768, 898, 935, 1027,<br />
1088, 1104-1105, 1173 Region 680<br />
[Mannheim] 92, 163, 194, 203, 252,<br />
262, 285, 337, 373, 539-541, 592, 656,<br />
679, 768, 770, 784, 836, 935, 945-946,<br />
949, 1083, 1118, 1130, 1170 Region<br />
690 [Hei<strong>de</strong>lberg] 262, 404, 679, 774,<br />
889, 999, 1013, 1143 Region 700<br />
[Stuttgart] 252, 370, 392, 438, 815,<br />
837-838, 896, 905, 990, 1116, 1118,<br />
1259, 1265 Region 720 [Reutlingen,<br />
Tübingen] 162 Region 730 [Göppingen,<br />
Schwäbisch Gmünd, Aalen]<br />
647, 772, 793, 837-838, 1260 Region<br />
740 [Heilbronn] 94, 183, 468, 865,<br />
991, 1118, 1261, 1286 Region 750<br />
[Pforzheim] 26, 64, 703, 1086, 1174<br />
Region 760 [Karlsruhe] 26, 77, 92,<br />
351, 389, 550, 772, 790, 1218 Region<br />
770 [Offenburg] 486 Region 780<br />
[Villingen-Schwenningen, Konstanz]<br />
314, 970 Region 790 [Freiburg<br />
im Breisgau] 46-47, 93, 134,<br />
281, 497, 690, 708-709, 714, 829, 869,<br />
1048, 1050, 1069 Region 800 [München]<br />
25, 32, 34-36, 48, 70, 96, 116,<br />
127-130, 186, 261, 263-265, 342-343,<br />
355-356, 392, 415, 438, 466, 479,<br />
518-519, 534, 593, 634-636, 646, 761,<br />
810-813, 830-831, 853, 882, 996,<br />
1036-1037, 1041, 1134, 1139, 1152,<br />
1182, 1220 Region 820 [Garmisch<br />
Partenkirchen, Weilheim, Fürstenfeldbruck,<br />
Starnberg] 70 Region<br />
830 [Rosenheim, Traunreut] 116,<br />
810-812, 1186 Region 840 [Landshut]<br />
127, 733-734, 882, 999, 1186<br />
Region 850 [Ingolstadt] 70, 853 Region<br />
860 [Augsburg] 48, 162, 400,<br />
482, 593, 738, 841, 1049, 1180, 1182,<br />
1220 Region 870 [Kempten, Memmingen]<br />
162, 798-799 Region 880<br />
[Friedrichshafen, Ravensburg, Wangen,<br />
Biberach] 162, 208, 890 Region<br />
890 [Ulm, Hei<strong>de</strong>nheim] 547, 646,<br />
1157-1158, 1258 Region 900 [Nürnberg,<br />
Fürth] 80, 408, 530-533, 542,<br />
552-553, 622, 739, 810-812, 1036,<br />
1047, 1100, 1147-1149, 1201 Region<br />
910 [Erlangen] 113, 209, 622, 934,<br />
1063 Region 920 [Amberg, Neumarkt,<br />
Wei<strong>de</strong>n] 350 Region 940<br />
[Passau, Straubing] 534 Region 950<br />
[Hof/Saale, Bayreuth] 136, 140, 355-<br />
356, 797, 810-812, 914, 929, 1152,<br />
1211, 1229 Region 960 [Bamberg]<br />
23, 76, 282, 795, 1005, 1024, 1154<br />
Region 970 [Würzburg, Schweinfurt]<br />
397, 444, 892, 1166 Region 980<br />
[Suhl, Meiningen] 1, 471, 606, 629,<br />
678, 912, 932 Region 990 [Erfurt,<br />
Weimar, Gotha, Mühlhausen, Nordhausen]<br />
43, 53, 167, 206, 239, 276,<br />
334-335, 379-380, 415, 499-500, 505,<br />
507, 509, 512, 517, 530-531, 551, 574,<br />
710, 722, 781-782, 862-863, 947, 959,<br />
975, 1017-18, 1038, 1043, 1084,<br />
1094, 1102, 1133, 1135-1139, 1159,<br />
1183, 1190-92, 1223<br />
120
Terms and Conditions<br />
1. The voluntarily auction held by Deutsche Wertpapierauktionen GmbH<br />
is ma<strong>de</strong> in public on behalf of third parties and on their account, on<br />
the strength of written contracts.<br />
2. The auction takes place in EUR and payment is due immediately<br />
after receipt of invoice. Bids will be executed in increments of 5% to<br />
10%.<br />
3. Auctioning begins at the lower estimate stated in the auction catalogue.<br />
Making a bid signifies a binding purchase offer. The bid<strong>de</strong>r is<br />
bound to his bid until it is either overbid or rejected by the auctioneer.<br />
4. The object is awar<strong>de</strong>d to the highest bid<strong>de</strong>r after no higher bids are<br />
ma<strong>de</strong> following three calls. In the event of two equal bids, lots will be<br />
drawn. The awarding of the object binds the purchaser to both<br />
collection and payment. In the event of differing opinions as to the<br />
award, the object is to be auctioned anew.<br />
5. The bid<strong>de</strong>r is personally liable for his/her bid, even if he/she is<br />
bidding on behalf of a third party and has <strong>de</strong>clared their name. The<br />
auctioneer reserves the right to change the planned sequence, to<br />
separate, combine, or withdraw lot numbers, to award objects un<strong>de</strong>r<br />
reservation or to refuse bids which are consi<strong>de</strong>red too low.<br />
6. A commission fee of 18% is payable by the purchaser against the lot<br />
awar<strong>de</strong>d. VAT (at present 19%) is payable on both the commission<br />
fee and any <strong>de</strong>livery costs incurred.<br />
7. Ownership of the property passes to the purchaser only following<br />
payment in full of the invoice. However, transfer of all liability for damage<br />
to the lot is ma<strong>de</strong> with the awarding of the lot. Payment of the<br />
invoice to be ma<strong>de</strong> in cash or by bank transfer into the bank account<br />
of Deutsche Wertpapierauktionen GmbH within a ten day period (21<br />
days outsi<strong>de</strong> of Europe).<br />
8. The bid<strong>de</strong>r is liable for all resulting damage in the event of <strong>de</strong>layed<br />
payment or refusal to collect, in particular for losses incurred through<br />
exchange rates and interest. In the event of <strong>de</strong>layed payment the<br />
auctioneer can <strong>de</strong>mand compliance with the contract or compensation<br />
for reason of non-compliance. In addition, the auctioneer<br />
reserves the right to annul the awarding of an object and to auction<br />
the object once more at the expense of the bid<strong>de</strong>r. Should the<br />
auctioneer <strong>de</strong>ci<strong>de</strong> on this course of action, the bid<strong>de</strong>r is then liable or<br />
any loss incurred, but has no claim on any additional revenue.<br />
9. Objects to be auctioned can be viewed and examined before the<br />
auction. The <strong>de</strong>scriptions in the catalogue are ma<strong>de</strong> with great care.<br />
However, no warranty can be given as to the characteristics <strong>de</strong>tailed<br />
in the catalogue in accordance with § 459 BGB (Civil Co<strong>de</strong>).<br />
Research into the objects is carried out with great care, however no<br />
guarantee can be given as to the accuracy or otherwise of the <strong>de</strong>tails<br />
given. The objects entered for auctioning are used objects and, in so<br />
far as nothing to the contrary is noted, are in good condition taking<br />
their age into consi<strong>de</strong>ration.<br />
10. Legitimate <strong>de</strong>fects are to be enforced three days following receipt of<br />
the auctioned objects, at the latest, but can only be acknowledged<br />
up to two weeks following the ending of the auction. Notices of<br />
<strong>de</strong>fect cannot be ma<strong>de</strong> in the case of convolution.<br />
11. Shipment of auctioned objects is ma<strong>de</strong> at the risk and expense of the<br />
purchaser. Transport insurance is only arranged for following previous<br />
written notice. By handing over to the post office or a courier service<br />
the sen<strong>de</strong>r has done all in his power to ensure <strong>de</strong>livery of the object.<br />
12. For shipping and handling we will charge 15,- EUR in Europe, for<br />
overseas we will charge only a flat rate of 25,- EUR even if higher<br />
costs occur.<br />
13. Or<strong>de</strong>rs placed by telephone to be confirmed in writing.<br />
14. Images of all items offered are stored in our imaging database archive.<br />
Images given in this catalog may come from the archive and may<br />
therefore bear a serial number different from the piece actually offered.<br />
The exact serial number may however appear in the <strong>de</strong>scription<br />
of the lot and the buyer therefore is entitled to the item bearing the<br />
serial number as in the actual lot, which must not necessarely match<br />
the serial number in the image.<br />
15. With the placing of an or<strong>de</strong>r or the making of a bid, the bid<strong>de</strong>r<br />
formally accepts and agrees to these conditions.<br />
16. In ecercising the purchase contract the place of performance and legal<br />
venue for both parties is Wolfenbüttel, German law applies.<br />
17. In the event of one or more of the terms of this auction contract<br />
becoming or being ineffective the effectiveness of other contract<br />
terms remain unaffected.<br />
The auctioneer<br />
Auctioneer: Michael Weingarten, Anna-Seghers-Str. 17, 25524 Itzehoe, Germany<br />
Versteigerungsbedingungen<br />
1. Die Versteigerung erfolgt freiwillig in frem<strong>de</strong>m Namen und für frem<strong>de</strong><br />
Rechnung aufgrund von Einlieferungsverträgen. Veranstalter ist die<br />
Deutsche Wertpapierauktionen GmbH. Als Auktion unterliegen die<br />
Verkäufe ausdrücklich nicht <strong>de</strong>n Regelungen <strong>de</strong>s Fernabsatzgesetzes<br />
(FAG), insbeson<strong>de</strong>re nicht hinsichtlich <strong>de</strong>s Rückgaberechts.<br />
2. Die Bezahlung erfolgt in Euro und gegen sofortige Barzahlung. Gesteigert<br />
wird jeweils um 5 bis 10 %.<br />
3. <strong>Der</strong> Ausruf erfolgt zum im Auktionskatalog angegebenen unteren<br />
Schätzpreis. Die Abgabe eines Gebotes be<strong>de</strong>utet eine verbindliche<br />
Kaufofferte. <strong>Der</strong> Bieter bleibt an sein Gebot gebun<strong>de</strong>n, bis es entwe<strong>de</strong>r<br />
ausdrücklich überboten o<strong>de</strong>r vom Versteigerer abgelehnt wird.<br />
4. <strong>Der</strong> Zuschlag erfolgt, wenn nach dreimaligem Aufruf kein Übergebot<br />
abgegeben wird. Bei gleichhohen Geboten entschei<strong>de</strong>t das Los. <strong>Der</strong><br />
Zuschlag verpflichtet zur Abnahme und Zahlung. Bei Meinungsverschie<strong>de</strong>nheiten<br />
über <strong>de</strong>n Zuschlag wird <strong>de</strong>r Gegenstand erneut angeboten.<br />
<strong>Der</strong> Bieter haftet für sein Gebot persönlich, auch wenn er für<br />
Dritte steigert und <strong>de</strong>ren Namen aufgibt.<br />
5. <strong>Der</strong> Versteigerer hat das Recht, die festgesetzte Reihenfolge zu än<strong>de</strong>rn,<br />
Nummern zu trennen, zusammenzufassen o<strong>de</strong>r zurückzuziehen,<br />
<strong>de</strong>n Zuschlag unter Vorbehalt zu erteilen o<strong>de</strong>r Gebote, die<br />
<strong>als</strong> zu niedrig anzusehen sind, zurückzuweisen.<br />
6. Auf <strong>de</strong>n Zuschlagpreis ist ein Aufgeld von 18 % zu entrichten. Auf das<br />
Aufgeld und die Versandkosten (Inland 8,50 € bzw. Europa 15,00 €)<br />
wird die gesetzliche Mehrwertsteuer (z.Zt. 19 %) berechnet.<br />
7. Das Eigentum geht erst nach vollständiger Zahlung <strong>de</strong>s Kaufpreises<br />
auf <strong>de</strong>n Erwerber über, die Gefahr hinsichtlich jeglichen Scha<strong>de</strong>ns jedoch<br />
bereits mit <strong>de</strong>m Zuschlag. Die Zahlung <strong>de</strong>s Kaufpreises hat bar,<br />
per Scheck o<strong>de</strong>r Überweisung an <strong>de</strong>n Versteigerer binnen 10 Tagen<br />
nach Zugang <strong>de</strong>r Rechnung zu erfolgen.<br />
8. Bei verspätetem Zahlungseingang o<strong>de</strong>r Annahmeverzug haftet <strong>de</strong>r<br />
Ersteigerer für alle entstehen<strong>de</strong>n Schä<strong>de</strong>n, insbeson<strong>de</strong>re für Währungs-<br />
und Zinsverluste. Bei Verzug kann <strong>de</strong>r Versteigerer wahlweise<br />
Erfüllung <strong>de</strong>s Kaufvertrages o<strong>de</strong>r Scha<strong>de</strong>nersatz wegen Nichterfüllung<br />
verlangen. <strong>Der</strong> Versteigerer kann auch <strong>de</strong>n Zuschlag annullieren<br />
und <strong>de</strong>n Gegenstand auf Kosten <strong>de</strong>s Erwerbers noch einmal zur Versteigerung<br />
bringen. Macht <strong>de</strong>r Versteigerer von diesem Recht Gebrauch,<br />
so haftet <strong>de</strong>r Ersteigerer für einen Ausfall, hat aber keinen Anspruch<br />
auf einen Mehrerlös.<br />
9. Die zur Versteigerung gelangen<strong>de</strong>n Gegenstän<strong>de</strong> können vor <strong>de</strong>r Versteigerung<br />
zu <strong>de</strong>n angegebenen Zeiten besichtigt und geprüft wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Katalogbeschreibungen wer<strong>de</strong>n sorgfältig vorgenommen,<br />
doch sind die Katalogangaben keine zugesicherten Eigenschaften<br />
gemäß § 459 BGB. Die zur Versteigerung kommen<strong>de</strong>n Gegenstän<strong>de</strong><br />
sind gebraucht und in entsprechen<strong>de</strong>m Zustand.<br />
10. Berechtigte Mängelrügen müssen spätestens drei Tage nach Erhalt<br />
<strong>de</strong>r ersteigerten Gegenstän<strong>de</strong>, längstens aber zwei Wochen nach Beendigung<br />
<strong>de</strong>r Versteigerung geltend gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />
11. Die Versendung <strong>de</strong>r ersteigerten Gegenstän<strong>de</strong> erfolgt auf Kosten und<br />
Gefahr <strong>de</strong>s Erwerbers. Eine Versicherung <strong>de</strong>r Sendung erfolgt nur auf<br />
schriftliche Anweisung. Mit Aufgabe bei <strong>de</strong>r Post hat <strong>de</strong>r Absen<strong>de</strong>r alles<br />
zur Zusendung Erfor<strong>de</strong>rliche getan.<br />
12. Telefonisch erteilte Aufträge müssen schriftlich bestätigt wer<strong>de</strong>n.<br />
13. Durch Erteilung eines Auftrags o<strong>de</strong>r die Abgabe eines Gebotes erkennt<br />
<strong>de</strong>r Ersteigerer diese Bedingungen ausdrücklich an.<br />
14. Auf schriftliches Verlangen unter Angabe eines berechtigten Grun<strong>de</strong>s<br />
kann unmittelbar nach <strong>de</strong>r Versteigerung gegen Kostenerstattung<br />
<strong>de</strong>m Ersteigerer Name und Anschrift <strong>de</strong>s Einlieferers, <strong>de</strong>m Einlieferer<br />
Name und Anschrift <strong>de</strong>s Ersteigerers mitgeteilt wer<strong>de</strong>n.<br />
15. Die Wertpapiere sind beim Versteigerer in einer Bilddatenbank vorhan<strong>de</strong>n.<br />
Abbildungen im Katalog greifen auf das Bildarchiv zurück,<br />
gezeigt ist i.d.R. <strong>als</strong>o ein Wertpapier mit einer abweichen<strong>de</strong>n Stückenummer.<br />
<strong>Der</strong> Käufer hat keinen Anspruch auf das abgebil<strong>de</strong>te Wertpapier,<br />
son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Anspruch <strong>de</strong>s Käufers bezieht sich auf das im<br />
Katalogtext beschriebene Stück.<br />
16. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist, soweit gesetzlich zulässig, für<br />
bei<strong>de</strong> Teile Wolfenbüttel.<br />
17. Sollten Teile dieser Versteigerungsbedingungen unwirksam sein, so<br />
bleiben die übrigen gleichwohl wirksam.<br />
<strong>Der</strong> Versteigerer.<br />
Versteigerer: Michael Weingarten, Anna-Seghers-Strasse 17, 25524 Itzehoe<br />
International gebräuchliche Kürzel für die Erhaltungsgra<strong>de</strong>: UNC = Druckfrisch EF = Ta<strong>de</strong>llos, leichte Knickspuren VF = Altersgemäß normaler Erhaltungszustand mit<br />
Umlaufspuren, ggf. kleinen Einrissen und minimalen Fehlstellen am Rand F = Stark beschädigt, aber noch sammelwürdig
Originalunterschrift <strong>de</strong>s<br />
Reichsbank-Präsi<strong>de</strong>nten<br />
Walther Funk<br />
Los 177<br />
Los 197<br />
Los 284<br />
Los 23<br />
Los 137<br />
Los 371<br />
Los 530<br />
Darum heißt das<br />
englische Königshaus<br />
heute »Die Windsors«<br />
Los 546<br />
Unterschrift <strong>de</strong>s späteren<br />
Bun<strong>de</strong>sbank-Präsi<strong>de</strong>nten<br />
Karl Blessing<br />
Los 706<br />
Los 879