Magazin 197701
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Willi Rittgen<br />
Moderne Funkinformationssysteme<br />
Vor allem bei Sicherheitsbehörden sind bestimmte Aufgaben<br />
nur mit drahtloser Alarmierung zu lösen<br />
Die ständig sich mehrende Antragstellung<br />
auf Zulassung von Sprechfunkgeräten<br />
der Behörden und Organisationen<br />
mit Sicherheitsaufgaben (BOS)<br />
des nöbL (nicht öffentlich beweglichen<br />
Landfunkdienstes) - mit jährlichen<br />
Zuwachsraten von 18 bis 25 %<br />
- ist z. T. dadurch bedingt, daß einerseits<br />
die Einsatzfahrzeuge des Brandund<br />
Katastrophenschutzes, des Rettungswesens<br />
und des Krankentransportdienstes<br />
zunehmend mit Sprechfunkgeräten<br />
ausgestattet werden, andererseits<br />
neue Organisationsformen,<br />
Schwerpunktbildungen in Ballungsräumen,<br />
Umstrukturierung bestehender<br />
Einrichtungen, Schaffung neuer<br />
Funkverkehrskreise (-bereiche), Funkrelaisstellen,<br />
Funkzentralen (Rettungsleitstellen)<br />
u. a. m. zu immer größer<br />
werdenden Frequenzbelastungen<br />
führen.<br />
Dem progressiven Wachstum der<br />
technischen Geräte, der Bedarfsmehrung<br />
und den Erweiterungsmöglichkeiten<br />
der Funkverkehrskreise, steht<br />
- wie jeder erkennen kann - keine<br />
im gleichem Maße zunehmende Vermehrung<br />
von Frequenzen aus dem<br />
gegebenen Frequenzspektrum des<br />
Meterwellen-Bandes (1-10 m) der<br />
BOS gegenüber.<br />
Weitgehende Rationalisierung der<br />
Funksysteme und Kapazitätsausschöpfung<br />
der verfügbaren Kanäle ist von<br />
daher dringend geboten. Die Koordinierungsmaßnahmen<br />
durch die Konferenz<br />
der europäischen Post- und<br />
Fernmeldeverwaltungen (CEPT), die<br />
Erstellung von Netzeinsatzplänen<br />
(Rautenplänen), die Bemühungen<br />
um vertragliche Festlegungen und<br />
Grenzabkommen, dazu Bandbreitenschmälerung<br />
und KanaIrasterempfehlungen<br />
auf 12,5 kHz, u. a. m., erbringen<br />
gegenwärtig - wegen der länderverschiedene<br />
Interessenlagen -<br />
keine zukunftsweisende Abhilfe.<br />
Unbestritten ist, daß jede wirkungsvolle<br />
schnellstmögliche Hilfeleistung,<br />
insbesondere im Bereiche des Rettungswesens,<br />
nur dann zu guten Ergebnissen<br />
führen wird, wenn vom<br />
Meldungseingang, über die Alarmie-<br />
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Links: Für viele Bedarfsfälle werden heute tragbare batteriebetriebene<br />
UKW-Meldeempfänger benötigt. Mit dem hier gezeigten Gerät werden bel<br />
der "stillen Alarmierung" Einzelpersonen oder Personengruppen gezielt angesprochen.<br />
Bei "offener Alarmierung" wird eine Sirenenanlage eingeschaltet.<br />
Rechts: Meldeempfänger für die drahtlose Alarmierung, geeignet für Rettungsdienste<br />
und Pe rsonenrufsysteme.<br />
rung, die Auftragserteilung. der Hilfeleistung<br />
am Ereignisort bis zur Auftragserledigung,<br />
der notwendige<br />
Nachrichtenanfall und -transport auf<br />
den verschiedenartigsten Übertragungswegen<br />
schnell, sicher und fehlerlos,<br />
bei hoher Übertragungsgüte,<br />
den oder die Empfänger erreicht.<br />
Hilfsmaßnahmen sind daher von der<br />
Funktionsfähigkeit der Fernmeidemittel,<br />
-anlagen und -einrichtungen, der<br />
Zuverlässigkeit des Übertragungsweges<br />
und dem Können derer, die sich<br />
dieser Führungs- und Einsatzmittel<br />
zu bedienen haben, abhängig.<br />
Es bleibt zu untersuchen, welche Systemeigenschaften<br />
zur Vergrößerung<br />
der Frequenzökonomie, der Betriebsvereinfachung<br />
, der Personalentlastung,<br />
der Übermittlungsschnelligkeit<br />
und Übertragungssicherheit (mit geringstmöglicher<br />
Fehlerquote) durch<br />
den Einsatz von halb- oder vollautomatischen<br />
Geräten - im Rahmen der<br />
vertretbaren Kosten - vorgenommen<br />
werden können.<br />
Verkehrsabwicklung<br />
(Sprache)<br />
In der für alle BOS verbindlichen<br />
Dienstvorschrift, der DV 810 "Sprechfunkdienst"<br />
. lautet der Einführungssatz<br />
für die Verkehrsabwicklung: " Der<br />
Sprechfunkverkehr ist so kurz wie<br />
möglich, aber so umfassend wie nötig<br />
abzuwickeln!"<br />
Allein bei der Verkehrseröffnung,<br />
durch den Anruf und die darauffolgende<br />
Anrufantwort des Angerufenen,<br />
geht wertvolle Zeit verloren .<br />
Vielerorts durchgeführte Überprüfungen<br />
des Sprechfunkverkehrs herkömmlicher<br />
Art ergaben, daß es schon<br />
bei normalen Verkehrsaufkommenohne<br />
oder mit ganz geringem Nachrichtenaustausch<br />
- oder mehreren<br />
kleineren gleichzeitigen Ereignissen<br />
(Unfällen usw.) zu starken Freq uenzbelastungen<br />
kommen kann .<br />
Bei Großschadensereignissen und<br />
in Katastrophenfällen , die zwangsläufig<br />
noch stärkere Betriebsbela-<br />
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