Spielwaren Materialkunde und Verarbeitung

warenspezifisches verkaufspraktikum – schwerpunkt spielwaren
1.1.4 Synthetische Chemiefasern
Sie werden aus Erdöl, Kohle und Erdgas gewonnen. Man erkennt sie am Brennverhalten
(schmilzt rasch zusammen, erlischt schlecht, harter Verbrennungsrückstand)
3 wichtige Arten
Polyamid (PA): z. B. Perlon, Nylon
Polyester (PES): z. B. Trevira, Diolen
Polyacryl (PAC): z. B. Dralon, Orion, Dolan
Die synthetischen Fasern sind den Naturfasern in Eigenschaften, Griff und
Gebrauch immer ähnlicher und in der Spielwarenherstellung unverzichtbar.
Modacryl
Dabei handelt es sich um eine modifizierte (veränderte) Polyacrylfaser. Sie
brennt nicht mehr und wird deshalb für die Produktion von Kuscheltieren
verwendet.
1.2 Herstellungsverfahren von Florartikeln
Florartikel sind als „Plüsch“ bekannt. In der Fachsprache spricht man von
Florgeweben und Florgewirken.
Zweidimensionale Webstoffe (Länge – Breite)
Dieses Gewebe wird am häufigsten hergestellt. Dabei werden Fäden der Länge
nach gespannt (= Kettfäden) und quer dazu Fäden „durchgeschossen“ (= Schussfäden).
Die Oberfläche dieses Gewebes fühlt sich jedoch rau an und ist daher für
die Kuscheltierherstellung nicht besonders geeignet.
Dreidimensionale Florwebstoffe (Länge – Breite – Höhe des Flors)
Für die Herstellung von Kuscheltieren werden wegstehende Haare benötigt, das ist
die dritte Dimension (= Höhe). Florwebwaren haben Verknüpfungen von Kett- und
Schussfäden. Die Einbindung der 3. Dimension erfolgt während des Webvorganges.
Dabei wird gleichzeitig das Doppelgewebe in der Mitte aufgeschnitten und in das
Grundgewebe fix eingearbeitet. Dazu verwendet man die W-Bindung, die die
höchste Florfestigkeit bietet.
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