Spielwaren Materialkunde und Verarbeitung
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warenspezifisches verkaufspraktikum – schwerpunkt spielwaren<br />
Es können alle bisher erwähnten Fasern so verwebt werden, jedoch werden in der<br />
Praxis nur hochwertige Materialien für den Flor verwendet.<br />
Herstellung eines dreidimensionalen Florgewirkes<br />
Bei dieser Technik wird der Flor aus Faserbündeln statt aus einem Garn gebildet.<br />
Dadurch wird das Standvermögen der dritten Dimension (= Höhe) wesentlich<br />
schlechter. Beim Gebrauch kann das Florgewirke verfilzen.<br />
Alle Materialien, die bei Gewirken den Flor bilden, haben diesen Nachteil. Gewirke<br />
haben auf der Rückseite eine Maschenbildung (gilt für alle gewirkten <strong>und</strong><br />
gestrickten Artikel). Wirkplüsch erkennt man am V-förmigen Maschenbild <strong>und</strong> ist<br />
dehnbar. Florgewirke lassen sich zwar schneller herstellen, sind aber qualitativ<br />
nicht so gebrauchstüchtig wie ein Florgewebe.<br />
1.2.1 Ausrüstung bzw. Finish einer Florware<br />
Für die Qualität des fertigen Produktes sind die <strong>Verarbeitung</strong>sstufen nach der<br />
eigentlichen Herstellung der Florwaren entscheidend. Zuerst wird die dritte<br />
Dimension (= Höhe des Flors) so verstärkt, dass die labile Verfestigung im Gr<strong>und</strong>gewebe<br />
der Rohware zur höchsten Festigkeit des Flors führt. Das erreicht man<br />
durch eine chemische Substanz (= Appreturmittel), die auf den Geweberücken<br />
aufgetragen wird. Diese Substanz ist wasch- <strong>und</strong> reinigungsbeständig.<br />
Jetzt erst beginnen die eigentlichen Ausrüstungsprozesse verschiedenster Arten.<br />
Einer der wichtigsten Prozesse hat den Zweck, die dritte Dimension (= Höhe des<br />
Flors) in die Einzelfasern aufzusplissen. Dabei entsteht eine Flordecke. Um einen<br />
superweichen Flor zu erreichen, sind bis zu 20 Arbeitsgänge auf Spezialmaschinen<br />
notwendig.<br />
1.2.2 Qualitäten<br />
Biberqualität<br />
Der unifarbene (= einfärbige) Plüsch besitzt eine sehr glatte Optik. Die feinen<br />
Fasern bilden einen extrem dichten <strong>und</strong> standfesten Flor. Sie zeichnet sich durch<br />
einen superweichen Griff <strong>und</strong> durch einen hohen Nahtschiebewert (= Nahtstellen<br />
sind schwer verrückbar) <strong>und</strong> durch das kompakte Gr<strong>und</strong>gewebe aus.<br />
S p i e l w a r e n – M a t e r i a l k u n d e S e i t e 6 v o n 24 S e p . 2 0 1 3