Ausgabe 3 / 2013 - Sparkasse KölnBonn
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sprichwörtlich<br />
Geld auf den Kopf hauen<br />
Endlich: Übermorgen beginnt mein Urlaub.<br />
In Mailand treffe ich mich mit meiner<br />
Studienfreundin Paola. Mit ihr gemeinsam<br />
geht es dann kreuz und quer<br />
durch die Lombardei, um in alten Erinnerungen<br />
zu schwelgen, zu shoppen, Sonne,<br />
Pasta und das süße Leben zu genießen. Bevor<br />
es losgeht, muss ich allerdings noch packen.<br />
Dafür habe ich mir morgen extra freigenommen,<br />
denn Koffer packen ist für<br />
mich Stress pur. Mein Mann – selbst innerhalb<br />
von zehn Minuten abfahrbereit –<br />
schaut dann amüsiert zu, wie ich von einem<br />
Zimmer zum nächsten renne, von panischer<br />
bei der D-Mark früher.“ Und dann diskutieren<br />
wir darüber, dass die Redewendung<br />
„Geld auf den Kopf hauen“ uns viel weiter<br />
zurückführt als an die Schwelle der Europäischen<br />
Währungsunion. Nämlich ins<br />
Mittelalter. Kopf und Zahl prägten schon<br />
damals die beiden Seiten einer Münze.<br />
Während heute rund 20.000 Euromünzen<br />
pro Minute maschinell gestanzt werden,<br />
wurden vor vielen Jahrhunderten die<br />
Geldstücke in Handarbeit angefertigt. Deshalb<br />
hatten Münzen von gleichem Wert unterschiedliche<br />
Form und Größe. In Gaststätten<br />
wurden Zahlende daher der besse-<br />
Angst getrieben, irgendetwas ren Lesbarkeit halber aufgefordert, die<br />
Wichtiges vergessen zu haben. „Du fährst<br />
doch nicht in die Wüste. In Italien gibt es<br />
auch Geschäfte“, beschwichtigt mein Liebster.<br />
„Aber lass bitte nicht extra alle Schuhe<br />
zu Hause, damit du beim Shoppen nicht all-<br />
Münzen mit der Zahl nach oben zu legen,<br />
und so kam es, dass diese auf den Kopf geknallt<br />
wurden. Dass ich das in Mailand<br />
nicht tun werde, kann ich meinem Mann<br />
ruhigen Gewissens versichern. Ich nehme<br />
zu viel Geld auf den Kopf haust“, fügt er mit<br />
einem breiten Grinsen hinzu.<br />
Den letzten Satz kommentiere ich mit einem<br />
vielsagenden Blick und pariere: „Ich habe<br />
ja gar nicht mitbekommen, dass Italien<br />
wieder die Lira eingeführt hat.“ Mein Mann<br />
guckt verdutzt und versteht offenbar nur<br />
Bahnhof. Ich setze nach: „Euro auf den Kopf<br />
hauen, geht doch gar nicht, weil da gar keine<br />
Köpfe drauf sind, anders als bei der Lira und<br />
einfach meine Kreditkarte mit.<br />
Mehr davon<br />
In jeder för üch-<strong>Ausgabe</strong> nehmen<br />
wir eine Redewendung rund ums<br />
Thema Geld unter die Lupe. Einen<br />
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för üch 3.<strong>2013</strong>