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DAV Sektion Aachen

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Jugend<br />

Haus Rohren<br />

Text:<br />

Marina Napierski<br />

Fotos:<br />

Katrin Walraff<br />

Die Kletterkids in Aktion<br />

Mehr als ein<br />

Projekt<br />

Seit Anfang des Jahres kann die <strong>Sektion</strong><br />

<strong>Aachen</strong> eine tolle Neuigkeit im<br />

Hinblick auf die derzeit viel diskutierte<br />

Inklusion vermelden: Angeregt durch ihre<br />

Arbeit in der Kletterhalle und ihr Studium,<br />

haben die zwei engagierten Jugendtrainer<br />

Katrin Wallraff und Andreas Francke eine<br />

integrative Klettergruppe für behinderte<br />

und nicht-behinderte Kinder und Jugendliche<br />

ins Leben gerufen.<br />

Katrin, Lehramtsstudentin aus <strong>Aachen</strong>,<br />

betreute bisher die Wettkampfgruppe<br />

Kinder 2 und möchte demnächst den C-<br />

Trainerschein machen. Durch ein Praktikum<br />

an der Parcival-Schule in <strong>Aachen</strong>,<br />

Neue integrative<br />

Klettergruppe<br />

eine Waldorf-Förderschule, und die Unterstützung<br />

einer dortigen Lehrerin, konnte<br />

sie den Kindern „Ihrer“ Klasse die Freude<br />

am Klettern durch einen Kurs näher<br />

bringen. Klettern schult ganz nebenbei die<br />

motorischen Fähigkeiten, fördert zielorientiertes<br />

Handeln und lässt die Kinder und<br />

Jugendlichen Eigenverantwortlichkeit erfahren.<br />

Denn nicht immer klappt alles<br />

reibungslos, doch gerade die Erfahrung,<br />

selbst eine Lösung zu finden, bringt Motivation<br />

und Leistungswille.<br />

Katrin und Andreas haben schon oft erlebt,<br />

dass behinderten Kindern zu wenig<br />

zugetraut wird. Hier können die Kinder<br />

Andreas Francke und Katrin Wallraff<br />

losgelöst, motiviert und angeleitet durch<br />

die Trainer, sich selbst ausprobieren und<br />

ihre Fähigkeiten austesten. Das führt<br />

schnell zu tollen Erfolgserlebnissen, die<br />

sich auch positiv auf den Alltag auswirken.<br />

Die Kinder aus Katrins Kurs arbeiteten<br />

beispielsweise konzentrierter und mit<br />

mehr Ruhe, zudem stellte sich bei einigen<br />

Kindern ein verbessertes Schriftbild ein.<br />

Auch Andi weiß um die positiven Einflüsse.<br />

Bevor er 2010 zum Studium der<br />

sozialen Arbeit nach <strong>Aachen</strong> kam, engagierte<br />

er sich in der Lebenshilfe. Er möchte<br />

die Kids darin unterstützen, ihr eigenes<br />

Potential zu entdecken und so zu mehr<br />

Zufriedenheit und Ausgeglichenheit beitragen.<br />

Durch die Gruppenarbeit erleben die Kinder<br />

positive Nähe, die Vertrauen schafft.<br />

Jeder kann von jedem lernen. Das „behinderte“<br />

Kind darf seine Sonderrolle<br />

verlassen. Aus diesem Grund ist es wünschenswert,<br />

dass auch Geschwisterkinder<br />

mitmachen. Deren Rolle in der Familie ist<br />

oft nicht einfach, denn sie müssen allzu<br />

oft Rücksicht nehmen.<br />

Durch die Erfolge beim Klettern werden<br />

Ängste überwunden die Akzeptanz gegenüber<br />

dem anderen wächst.<br />

Derzeit sind Katrin und Andreas noch<br />

auf der Suche nach Organisationen oder<br />

Einrichtungen mit denen sie zusammenarbeiten<br />

können, damit die Gruppe richtig<br />

durchstarten kann. Hier ist die <strong>Sektion</strong><br />

gefragt: Wer einen Tipp für die zwei hat,<br />

kann sich gerne bei der Redaktion melden<br />

oder die beiden über die Homepage der<br />

<strong>Sektion</strong>sjugend erreichen. Die Integrative<br />

Klettergruppe ist offen für alle Interessenten<br />

und bietet natürlich auch Schnuppermöglichkeiten.<br />

n<br />

Liebe auf den zweiten Blick<br />

Geht es uns nicht allen irgendwann<br />

so, dass wir etwas erst dann richtig<br />

zu schätzen wissen, wenn wir es verloren<br />

haben? Ein Haus zu haben, ist ein erstrebenswertes<br />

Ziel. Doch wenn man es hat,<br />

heißt das auch, sich stets zu kümmern,<br />

um es in Ordnung zu halten und ein lebendiges<br />

Heim daraus zu machen. Wie schön,<br />

wenn man ein Haus und dazu Menschen<br />

hat, die sich darum kümmern. So ging<br />

es unserer <strong>Sektion</strong> 16 Jahre lang mit dem<br />

Haus Rohren und der Familie Babst.<br />

Elmar in seiner Funktion als Hüttenwart,<br />

aber auch seine Frau Anke haben sich<br />

über so viele Jahre verantwortungsvoll<br />

um die Vermietung und Instandhaltung<br />

des Hauses Rohren gekümmert. Das geschah<br />

immer zuverlässig und leise, ohne<br />

Aufhebens um die eigene Person. Stets<br />

waren sie erreichbar. Trotzdem ist die<br />

Bilanz des Hauses negativ. Es schluckt<br />

Geld für Instandhaltung und enorme<br />

Energiekosten bei rückläufiger Zahl an<br />

Übernachtungsgästen. Ich kann es gut<br />

verstehen, dass man irgendwann genug<br />

davon hat, allzeit erreichbar und bereit<br />

zu sein, seine Freizeit und Kraft zu investieren,<br />

um als „Lohn“ nur der Überbringer<br />

schlechter Nachrichten zu sein,<br />

wenn einmal jährlich auf der Mitgliederversammlung<br />

der Jahresbericht über die<br />

Hütte verlesen wird.<br />

Überschrift?<br />

Elmar hat für sich entschieden, nicht<br />

mehr zur Verfügung zu stehen. Damit<br />

hat er uns wach gerüttelt. Was nun? Sollte<br />

Wer küsst Dornröschen wach?<br />

man die Hütte nicht am besten verkaufen?<br />

Ganz plötzlich war bei mir ein Interesse geweckt.<br />

Bis dahin habe ich dieses Haus gar<br />

nicht wirklich wahr genommen. Blens war<br />

mir immer viel präsenter. Warum? Dort<br />

lief nicht immer alles so glatt, die Hüttenwarte<br />

haben mehrfach gewechselt, es gab<br />

Renovierungsaktionen etc.<br />

In Rohren war Ruhe, dank der Umsicht<br />

und Fürsorge der Familie Babst. Das war<br />

bequem für den Rest der <strong>Sektion</strong>, aber hat<br />

uns auch den Dornröschenschlaf schlafen<br />

lassen.<br />

Wer kennt die Hütte?<br />

Ich habe mich umgehört. So wie mir geht<br />

es vielen <strong>Sektion</strong>smitgliedern. Speziell<br />

die jüngeren kennen die Hütte überhaupt<br />

nicht. Ich glaube, dass es sich lohnt, etwas<br />

dafür zu tun, auf dieses Haus aufmerksam<br />

zu machen, um es mit neuem Leben zu füllen.<br />

Nicht zuletzt möchten wir damit der<br />

Familie Babst auch unsere Wertschätzung<br />

für ihr Engagement zeigen.<br />

Ein neues Konzept<br />

Einen neuen Elmar werden wir nicht finden,<br />

deshalb wollen wir ein neues Konzept<br />

entwickeln, wie die Vermietung, Nutzung<br />

und Instandhaltung zukünftig zu realisieren<br />

ist. Vorrangig stehen die viel zu<br />

hohen Energiekosten im Fokus. Der Vorstand<br />

will einen Energieberater engagieren,<br />

um Verbesserungsmöglichkeiten zu<br />

ermitteln. Das Haus ist in seiner Grundausstattung<br />

für viele Zwecke gut geeignet.<br />

Wenn die Wände frisch gestrichen, neue<br />

Bilder aufgehängt und die Küche zeitgemäßer<br />

gestaltet wird, kann es wieder ein<br />

Ort für viele unvergessliche Begegnungen<br />

werden.<br />

Wanderungen in der wunderschönen<br />

Eifellandschaft lassen sich kombinieren<br />

mit Kursangeboten zu den unterschiedlichsten<br />

Themen. Wie wäre es mit einer<br />

Fototour und anschließendem Kurs<br />

„Fotoalbum selbst gebunden“, „Yoga für<br />

Bergsteiger“, „Flora und Fauna der Eifel“,<br />

„Kreatives Schreiben“, Klassenfahrten,<br />

Geburtstagsfeiern oder ganz einfach nur<br />

nette Menschen treffen und erzählen…<br />

die Hütte bietet so viele Möglichkeiten. Es<br />

ist an uns, sie mit Leben zu füllen.<br />

Ideen sind gefragt<br />

Bei nunmehr 4000 Mitgliedern sollte es<br />

doch ganz einfach sein, Begeisterte zu<br />

finden, die Ihre Ideen und Ihr Wissen<br />

in einem lebendigen Haus mitten in der<br />

schönen Eifel vermitteln und mit anderen<br />

teilen wollen.<br />

Ich möchte mit diesem kleinen Artikel<br />

ein herzliches Dankeschön an Elmar und<br />

Anke Babst sagen. Die Mühen all der Jahre<br />

waren sicher nicht vergeblich. Nun ist es<br />

an uns, das Haus weiter zu beleben, am<br />

liebsten mit Euch gemeinsam!<br />

Wer die Hütte mieten möchte oder Anregungen<br />

und Ideen für die Renovierung<br />

und die Nutzung hat, melde sich bitte unter<br />

Haus.Rohren@dav-aachen.de. Wir freuen<br />

uns über jeden Beitrag!<br />

n<br />

Text und Fotos:<br />

Brigitte Balser<br />

10 <strong>DAV</strong>ON: 1/13 <strong>DAV</strong>ON: 1/13<br />

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