Frohes Kinderlachen im Wasserwerk - Stadtwerke Prenzlau GmbH
Frohes Kinderlachen im Wasserwerk - Stadtwerke Prenzlau GmbH
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Ausgabe <strong>Prenzlau</strong><br />
Nr. 2 / Juni 2010 Gesamtauflage: 140.000 Exemplare 17. Jahrgang<br />
Herausgegeben für Kunden von <strong>Stadtwerke</strong>n <strong>im</strong> Land Brandenburg: Bad Belzig • Finsterwalde • Forst • Guben • Luckau-Lübbenau • Lübben • Perleberg • Premnitz • <strong>Prenzlau</strong> • Spremberg • Zehdenick<br />
Tüchtiger Anlagenmechaniker<br />
2007 hat Sebastian Wolf<br />
ausgelernt. Die <strong>Stadtwerke</strong><br />
vertrauen ihm<br />
schon das große Saugund<br />
Spülfahrzeug an.<br />
Seite 4<br />
Begehrte Erfrischung<br />
Azubi Annika Mack hat<br />
hunderte Becher feinstes<br />
Trinkwasser an Gäste<br />
der <strong>Stadtwerke</strong> ausgeschenkt.<br />
Seite 5<br />
Der zu den Kunden kommt<br />
Jens Burmeister berät<br />
Strom- und Gaskunden<br />
in nah und fern. Einmal<br />
<strong>im</strong> Jahr ist er Hochseeangler<br />
in Norwegen.<br />
Seite 8<br />
<strong>Frohes</strong> <strong>Kinderlachen</strong> <strong>im</strong> <strong>Wasserwerk</strong><br />
Puppentheater begeisterte 300 <strong>Prenzlau</strong>er Kita-Knirpse zum Weltwassertag<br />
Der Weltwassertag am 22. März<br />
stand in diesem Jahr unter<br />
dem Motto „Reines Wasser für<br />
eine gesunde Welt“. Da dieses<br />
Anliegen alle Menschen betrifft,<br />
sollte die Beschäftigung<br />
mit diesem Thema schon <strong>im</strong><br />
Kindesalter beginnen, sagte<br />
man sich in den <strong>Stadtwerke</strong>n<br />
<strong>Prenzlau</strong> und lud ca. 300 Kita-<br />
Knirpse am Weltwassertag zu<br />
einer ganz besonderen Veranstaltung<br />
ins <strong>Wasserwerk</strong> ein.<br />
Für die Kinder war es ebenso spannend wie lustig, sich vom „Umweltkasper“ mit der Bedeutung des Wasserschutzes<br />
vertraut machen zu lassen.<br />
Dre<strong>im</strong>al hintereinander<br />
spielte das Puppentheater<br />
Dieter Kussani ein<br />
Stück, in dem ein „Umweltkasper“<br />
kindgemäß fröhlich die<br />
Bedeutung des Wassers für das<br />
Leben in den Mittelpunkt der<br />
Handlung stellte. Das Publikum<br />
<strong>im</strong> Alter von drei bis sechs Jahren<br />
war begeistert und wird nun<br />
hoffentlich von allen Erwachsenen<br />
darin unterstützt, das gerade<br />
spielerisch erworbene Wissen<br />
um die Bedeutung des Wasserschutzes<br />
<strong>im</strong> Alltag anzuwenden.<br />
Der jährliche Weltwassertag<br />
basiert auf einer Resolution der<br />
Vereinten Nationen vom 22. Dezember<br />
1992 und will die Öffentlichkeit<br />
auf die Lebenswichtigkeit<br />
des Zugangs zu sauberem<br />
Wasser aufmerksam machen.<br />
Das diesjährige Motto wurde<br />
gewählt, weil die Verschmutzung<br />
der Gewässer in vielen Teilen der<br />
Welt weiter dramatisch hoch ist<br />
und regional sogar weiter ansteigt.<br />
Der 3. World Water Development<br />
Report (WWDR) beweist<br />
dies (www.unesco.org/water/<br />
wwap). Im Bereich des Versorgungsgebietes<br />
der <strong>Stadtwerke</strong><br />
<strong>Prenzlau</strong> wird Trinkwasser ausschließlich<br />
aus dem Grundwasser<br />
Der Umweltkasper in voller Aktion.<br />
gewonnen, in dem die Reinheit<br />
noch höher als <strong>im</strong> Oberflächenwasser<br />
ist. Das aus Tiefbrunnen<br />
kommende Rohwasser wird <strong>im</strong><br />
<strong>Wasserwerk</strong> aufbereitet. Dort<br />
werden zum Beispiel Eisen- und<br />
Manganverbindungen entfernt.<br />
Trinkwasser sollte den Weg vom<br />
<strong>Wasserwerk</strong> zum Verbraucher<br />
möglichst schnell zurücklegen.<br />
Wenn es längere Zeit in der<br />
Leitung steht, dann kann dies<br />
die Qualität beeinträchtigen.<br />
In solchen Fällen sollte vor der<br />
Zubereitung von Speisen oder<br />
Getränken das Wasser erst abfließen.<br />
Nachfließendes frisches<br />
Wasser wird seiner Aufgabe als<br />
Lebensmittel Nummer 1 vollauf<br />
gerecht.<br />
„PRENZLAUER LEBENSADERN“<br />
Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Prenzlau</strong> künden<br />
das Erscheinen eines mit<br />
vielen historischen Bildern<br />
und Dokumenten gespickten<br />
Buches an.<br />
Ex-<strong>Stadtwerke</strong>-Mitarbeiter Jürgen<br />
Schulz hat etliche Jahre<br />
lang unermüdlich Dokumente<br />
zur Geschichte seines Unternehmens<br />
gesammelt. Er brachte<br />
sie be<strong>im</strong> Abriss alter Gebäude<br />
in Sicherheit und bewahrte sie<br />
bei Aufräumarbeiten vor der<br />
Vernichtung. Dieses Material<br />
wurde nun für ein Buch genutzt,<br />
an dessen Entstehen der <strong>Prenzlau</strong>er<br />
Geschichtsverein sowie<br />
ältere und ehemalige Kollege<br />
mitwirkten. Gegenwärtig<br />
kümmert sich die junge Mitarbeiterin<br />
Anne Töpke um letzte<br />
Abst<strong>im</strong>mungen zum Text und<br />
um die Auswahl der Bilder.<br />
Das Buch trägt den Titel<br />
„Prenz lauer Lebensadern“. Es<br />
schildert die Entwicklung der<br />
Versorgung mit Gas, Strom,<br />
Wasser und Wärme. Demnächst<br />
kommt es heraus und<br />
wird in der Buchhandlung<br />
Schulz in der Friedrichstraße<br />
zu haben sein. Den genauen<br />
Termin und den Preis wird<br />
die Tagespresse veröffentlichen.<br />
Kultur in Kirche und Kloster<br />
Für den Juli empfehlen<br />
wir Kulturveranstaltungen<br />
in der<br />
Kirche St. Marien<br />
und <strong>im</strong> Dominikanerkloster.<br />
27 verschiedene<br />
Aufführungen gibt es<br />
in diesem Jahr <strong>im</strong> Rahmen der<br />
Brandenburgischen Sommerkonzerte.<br />
Eine davon findet am<br />
3. Juli in der <strong>Prenzlau</strong>er Marienkirche<br />
statt. Hier sind Werke von<br />
Carl Philipp Emanuel Bach, Dmitri<br />
Schostakowitsch, Frédéric Chopin<br />
und Peter Tschaikowski zu<br />
hören. Beginn 17 Uhr. Die Karten<br />
kosten zwischen 12 und 49 Euro.<br />
Im Friedgarten des Dominikanerklosters<br />
findet ab dem 11.<br />
Juni der 11. Kultursommer<br />
statt. Zum Programm<br />
gehört am<br />
9. Juli, 18 Uhr, ein<br />
Familienkonzert mit<br />
Gerhard Schöne. Es<br />
trägt den Titel „Wenn<br />
Franticek niest“.<br />
Noch bis zum 17. Juli ist <strong>im</strong><br />
Kloster eine Ausstellung zu<br />
sehen, in deren Mittelpunkt<br />
Königin Friederike Luise von<br />
Preußen steht, die Schwiegermutter<br />
von Königin Luise. Mit<br />
dieser Darstellung soll das bisher<br />
wenig beachtete Mitglied<br />
des preußischen Königshauses<br />
in das Bewusstsein der<br />
interessierten Öffentlichkeit<br />
gelangen.
2 I STADTWERKE ZEITUNG THEMA<br />
JUNI 2010<br />
Die neue Energiewelt!<br />
„Smart Meter“ sind erster Baustein <strong>im</strong> Internet der Energie<br />
In Neubauten und bei größeren<br />
Renovierungen müssen<br />
gemäß § 21 b Abs. 3 a des<br />
Energiewirtschaftsgesetzes<br />
(EnWG) nun Messeinrichtungen<br />
installiert werden, die<br />
den tatsächlichen Energieverbrauch<br />
und die tatsächliche<br />
Nutzungszeit widerspiegeln:<br />
Smart Meter.<br />
Experten vergleichen die<br />
Einführung der Smart Meter<br />
gern mit der Mobiltelefonie.<br />
Diese hatte sich ebenfalls<br />
langsam entwickelt und ist heute<br />
aus dem Leben nicht mehr wegzudenken.<br />
Zunächst mag der Smart Meter<br />
nur nach einer anderen Box aussehen,<br />
die den Verbrauch von<br />
Strom, Gas oder Wasser zählt.<br />
Doch die nach und nach in den<br />
Haushalten zum Einsatz kommenden<br />
Geräte können sehr viel<br />
mehr. Sie sind der erste Baustein<br />
eines internetähnlichen Kommunikationsnetzwerkes<br />
(smart<br />
grid). Vormals unabhängige<br />
Systeme wie Zähler, Thermostat<br />
oder Haushaltsgeräte „kommunizieren“<br />
miteinander und<br />
ermöglichen so bewusstere Entscheidungen<br />
<strong>im</strong> Verbrauch von<br />
elektrischem Strom.<br />
Der intelligente Zähler zeigt<br />
So stellt sich die Firma EFR ein Display für den Smart Meter vor: Zu den<br />
Angaben von Stromtarif und -verbrauch kämen hier noch praktische<br />
Wetterdaten. Der klassische Zähler (r.) hat bald ausgedient.<br />
sowohl mir als auch meinem<br />
Stromversorger exakt an, wie<br />
viel Strom ich aktuell verbrauche.<br />
Und aktuell bedeutet hier: jetzt,<br />
in diesem Moment. Die Häufigkeit<br />
des Fernablesens der Daten<br />
vom Smart Meter (s. Interview<br />
unten) ist allerdings noch strittig.<br />
Nichtsdestotrotz hat die direkte<br />
Verbindung zwischen Kunde<br />
und Energielieferant mehrere<br />
entscheidende Vorteile. So entfallen<br />
die bisher üblichen Ableseaktionen<br />
durch Außendienst-<br />
mitarbeiter und damit<br />
erhebliche Kosten. Außerdem<br />
können die Stromerzeuger<br />
die Kapazitäten ihrer Kraftwerke<br />
viel besser planen, wenn sie den<br />
durchschnittlichen Verbrauch jeder<br />
Stunde genau kennen.<br />
Zudem ist mit dem Smart Meter<br />
die Voraussetzung dafür geschaffen,<br />
dass der Kunde in Zukunft seinen<br />
Energieverbrauch monatlich,<br />
vierteljährlich oder halbjährlich<br />
begleicht. Das Recht dazu räumt<br />
die jüngste Novelle des Energie-<br />
wirtschaftsgesetzes<br />
ein. Und<br />
mehr noch.<br />
Stromversorger<br />
– also<br />
auch<br />
die<br />
S t a d t w e r -<br />
ke – müssen<br />
spätestens ab<br />
dem 30. Dezember<br />
2010 „lastvariable oder tageszeitabhängige<br />
Tarife“ anbieten – als<br />
Anreiz zum Stromsparen.<br />
Wie sind Haushaltsgerätehersteller<br />
auf die<br />
neuen Möglichkeiten<br />
der Verbrauchskontrolle<br />
eingestellt?<br />
Marten van der Mei, Marketingdirektor<br />
der Bauknecht<br />
Hausgeräte <strong>GmbH</strong>:<br />
Unser Team hat sich zum Ziel<br />
gesetzt, bis 2015 alle neuen<br />
Geräteentwicklungen mit<br />
einem Bediendisplay auszustatten,<br />
das ausweist, wie<br />
viele Ressourcen die laufende<br />
Anwendung verbraucht.<br />
Dem Anwender wird somit<br />
Transparenz in Bezug auf<br />
Verbrauch und die entstehenden<br />
Kosten geliefert.<br />
Fridolin Weindl, Unternehmenskommunikation<br />
der<br />
BSH Bosch und Siemens<br />
Hausgeräte <strong>GmbH</strong>:<br />
Wir teilen nicht die aktuelle<br />
Euphorie zu den Vorteilen<br />
von Smart Grid. Aus unserer<br />
Sicht wird die Bereitschaft<br />
der Verbraucher, die Prozesse<br />
der Hausgeräte zeitlich so<br />
zu verschieben, dass günstige<br />
Stromtarife genutzt werden<br />
können, überschätzt.<br />
Ist der Datenschutz in Gefahr?<br />
Hans-Joch<strong>im</strong> Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU),<br />
und Dagmar Hartge, Brandenburgs Datenschutzbeauftragte, nehmen Stellung<br />
Hans-Joch<strong>im</strong> Reck:<br />
Der Einsatz smarter Technologien ist noch<br />
neu, weshalb viele Probleme technischer<br />
und rechtlicher Art noch nicht gelöst sind.<br />
Dies bedeutet keinesfalls, dass der Einsatz<br />
smarter Zähler oder anderer smarter<br />
Technologien zwangsläufig zu Verstößen<br />
gegen den Datenschutz führt. Vielmehr<br />
ergibt sich die Notwendigkeit Lösungen<br />
Hans-Joach<strong>im</strong> Reck zu finden, die eine übermäßige Übermittlung<br />
persönlicher Daten verhindern und<br />
die notwendigen Datenübermittlungen sicher und mit den Verbrauchern<br />
einverständlich gestalten.<br />
Ein Missbrauch ist durch die Aktivitäten der <strong>Stadtwerke</strong> zum Schutz<br />
der Daten eher unwahrscheinlich – Rückschlüsse könnten nur in begrenztem<br />
Maße gezogen werden. Je nach Detailtiefe der vorliegenden<br />
Daten könnten Informationen zur Höhe des Stromverbrauchs<br />
in fremde Hände gelangen. Durch technische Lösungen kann dies<br />
jedoch weitestgehend unterbunden werden. Für detaillierte Informationen<br />
zu den Lebensverhältnissen ist jedenfalls mehr nötig als<br />
das Wissen über den Stromverbrauch eines Kunden.<br />
Bereits <strong>im</strong> Energiewirtschaftsgesetz ist geregelt, dass der tatsächliche<br />
Verbrauch und die tatsächliche Nutzungszeit durch den Einsatz von<br />
intelligenten Zählern und entsprechenden Tarifen sinnvoll erfasst<br />
werden sollen. Dieser Maßgabe sollte auch die Häufigkeit der abgerufenen<br />
Verbrauchsdaten folgen. Da dies <strong>im</strong>mer von der individuellen<br />
Situation des Kundenwunsches abhängt, ist eine pauschale Antwort<br />
nicht möglich. Ein monatliches Intervall scheint sinnvoll zu sein.<br />
Fragen der<br />
„Smarte“ Zähler verstießen<br />
gegen das Datenschutzgesetz,<br />
heißt es in einem Gutachten<br />
des Unabhängigen<br />
Landeszentrums für Datenschutz<br />
Schleswig-Holstein<br />
von 2009. St<strong>im</strong>men<br />
Sie dem zu?<br />
?<br />
?<br />
In welcher Form könnten<br />
die übertragenen Daten<br />
missbraucht werden? Könnte<br />
man Rückschlüsse sogar<br />
auf persönliche Lebensverhältnisse<br />
ziehen?<br />
?<br />
?<br />
Wie häufig sollten Stromlieferanten<br />
Ihrer Meinung<br />
nach die Verbrauchsdaten<br />
von meinem Smart Meter<br />
abrufen dürfen?<br />
Dagmar Hartge:<br />
Aus dem Gutachten geht meines Erachtens<br />
nicht hervor, dass „smarte“ Zähler<br />
generell gegen das Datenschutzgesetz<br />
verstoßen. Das technische Potenzial,<br />
die Vielzahl der beteiligten Akteure und<br />
die Datenflüsse sowie das hohe Missbrauchspotenzial<br />
führen natürlich zu Bedenken<br />
der Aufsichtsbehörden. Es sind<br />
grundsätzliche datenschutzrechtliche Dagmar Hartge<br />
Bewertungen erforderlich. Außerdem<br />
sind geeignete technisch-organisatorische Maßnahmen zur Verhinderung<br />
von Missbrauch vorzusehen.<br />
Mit den erhobenen Verbrauchsdaten können detaillierte Nutzungsprofile<br />
der Bewohner gebildet werden. So kann am typischen<br />
Stromverbrauch best<strong>im</strong>mter Geräte und zu best<strong>im</strong>mten<br />
Zeiten festgestellt werden, ob z. B. der Kunde sein Mittagessen<br />
mit Mikrowelle, Herd oder Ofen zubereitet. Auch das Freizeitverhalten<br />
der Bewohner kann ermittelt werden, weil erkennbar ist,<br />
wann und wie oft Fernseher, Computer, Licht oder Waschmaschine<br />
eingeschaltet werden oder wann die Bewohner ins Bett gehen.<br />
Es ist das Prinzip der Datenvermeidung und -sparsamkeit zu beachten.<br />
Eine generelle Speicherung der Informationen alle 15 Minuten<br />
wäre unzulässig. Dem gegenüber können <strong>im</strong> Rahmen lastvariabler<br />
und tageszeitabhängiger Tarife 15-minütlich Messungen<br />
durchgeführt werden, wenn der Verbraucher zuvor hinreichend<br />
informiert wurde und freiwillig zugest<strong>im</strong>mt hat. Sinnvoll wäre es,<br />
dem Verbraucher die Möglichkeit der Konfiguration einzuräumen!
LEUTE UND LAND<br />
JUNI 2010<br />
STADTWERKE ZEITUNG I 3<br />
In BRANDENBURG<br />
verwurzelt<br />
Das Land Brandenburg prägten in den vergangenen Jahrzehnten<br />
nicht nur Menschen, die bei uns in der Mark geboren wurden.<br />
Spuren hinterlassen ebenso Persönlichkeiten, die zwischen<br />
Prignitz und Lausitz eine neue He<strong>im</strong>at fanden oder die zu den<br />
Wurzeln ihrer Familien zurückkehrten. Diese und andere Geschichten<br />
erzählt die <strong>Stadtwerke</strong> Zeitung in diesem Jahr.<br />
Wie es Euch gefällt!<br />
Thomas Rühmann geht neue Wege in seinem „Theater am Rand“<br />
Wie oft er danach schon gefragt<br />
wurde! Aber der Gedanke<br />
liegt ja nun mal auf der Hand.<br />
Dieser Nachname – da denkt<br />
man halt an diesen einen deutschen<br />
Schauspieler. „Nein, ich<br />
bin weder Sohn noch Enkel<br />
oder Neffe von Heinz Rühmann“,<br />
musste der Altmärker<br />
Thomas Rühmann zumindest<br />
am Beginn seiner Karriere in<br />
Interviews wieder und wieder<br />
klarstellen.<br />
Und von Interviews versteht<br />
er was. Immerhin<br />
zog es ihn nach dem<br />
Abitur zunächst zu einem Journalistikstudium<br />
nach Leipzig.<br />
Die Welt hinterfragen, helfen zu<br />
verstehen – da sind Presseleute<br />
möglicherweise gar nicht<br />
so weit von der darstellenden<br />
Kunst entfernt.<br />
Rühmann kannte sich<br />
aus in der Leipziger<br />
Kunstszene, Schauspieler<br />
und Sänger gehörten<br />
zu seinem Freundeskreis.<br />
Und dieser wiederum<br />
war sich des schlummernden<br />
Talentes wohl<br />
bewusst.<br />
Ausgerechnet mit dem<br />
Stück „Sonnenstaat“ des<br />
unbequemen DDR-Provokateurs<br />
Volker Braun – Revolutionsromantik<br />
mit tödlichem<br />
Ausgang – begann die<br />
schauspielerische Laufbahn<br />
des Thomas<br />
R ü h m a n n .<br />
Schnell eröffneten sich zu Beginn<br />
der 80er Jahre weitere Möglichkeiten,<br />
darunter Rühmanns Fernsehpremiere<br />
in dem wuchtigen<br />
Fünfteiler „Martin Luther“, der<br />
von der DEFA anlässlich des 500.<br />
Geburtstages des Kirchenreformators<br />
gedreht wurde.<br />
„Er ist spießiger!“<br />
Heute heißt Thomas Rühmann<br />
<strong>im</strong> Fernsehen Roland Heilmann<br />
und lockt als „Gott in Weiß“ jeden<br />
Dienstagabend in der ARD bis<br />
zu sieben Millionen Zuschauer<br />
vor die Kameras: „Heilmann hat<br />
meinen sachsenanhaltinischen<br />
Szene aus der ARD-Serie „In aller Freundschaft“<br />
trockenen Humor. Aber ist doch<br />
wesentlich spießiger als ich selber.<br />
Ich würde mich von ihm<br />
behandeln lassen, aber nicht mit<br />
ihm ein Bier trinken gehen.“<br />
Rühmann ist in der ARD-Serie<br />
„In aller Freundschaft“ Teil eines<br />
stark ostdeutsch geprägten Starensembles.<br />
Richtige Schauspieler,<br />
Berufsschauspieler, keine<br />
Castingakteure: Ursula Karruseit,<br />
Uta Schorn, Dieter Bellmann,<br />
Udo Schenk, unvergessen der<br />
2006 verstorbene Fred Delmare.<br />
Mit einigen dieser Kollegen trifft<br />
sich Rühmann nicht nur in der<br />
Sachsenklinik. Er hat ihnen einen<br />
Brandenburger Landstrich gezeigt,<br />
den einige zuvor nur vom<br />
Hörensagen kannten. Wer bitte<br />
landet schon in Zäckericker Loose,<br />
<strong>im</strong> Oderbruch. Rühmann<br />
zum Beispiel und einer seiner<br />
besten Freunde, der<br />
in We<strong>im</strong>ar klassisch ausgebildete<br />
Musiker Tobias<br />
Morgenstern, bekannt<br />
aus der 1987 gegründeten<br />
Instrumentalformation<br />
„L‘ art de passage“.<br />
Zu ihrem dort eröffneten<br />
„Theater am Rand“ kamen<br />
die zwei Männer sprichwörtlich<br />
wie die Jungfrau<br />
zum Kinde, wie Rühmann<br />
<strong>im</strong> Interview beschreibt:<br />
„Wir probten ein Stück bei<br />
Tobias Morgenstern in Zollbrücke<br />
und hatten noch keinen<br />
Aufführungsort. Da haben wir<br />
kurzerhand sein<br />
Wohnz<strong>im</strong>mer<br />
in ein kleines<br />
Theater verw<br />
a n d e l t<br />
und losgespielt.<br />
E i n f a c h<br />
angefangen<br />
und nicht aufgehört.“ Was<br />
sich aus dem Wohnz<strong>im</strong>mer entwickelte,<br />
ist alles andere als ein<br />
klassisches Theater. Es ist komplett<br />
aus Holz gebaut, Holz aus<br />
der Region selbstverständlich.<br />
Preise nach Wunsch<br />
Rund zweihundert Zuschauer<br />
passen ins Innere, das kein abgeschlossenes<br />
Inneres bleiben<br />
muss. Denn wenn es die Temperaturen<br />
<strong>im</strong> Sommer möglich machen,<br />
lassen sich die Wände an<br />
drei Seiten öffnen. Dies erlaubt<br />
den Regisseuren den unglaublichen<br />
Luxus, die Landschaft in<br />
die Inszenierungen einzubauen.<br />
Gut möglich, dass die Darsteller<br />
übers Feld stürmen oder<br />
plötzlich ein Bär den Dorfweg<br />
entlang läuft. Das „Theater am<br />
Rand“, in dem die Akteure zwar<br />
mit Erfolgshoffnungen, aber<br />
spürbar frei von Quoten- und<br />
Umsatzdruck ihrer Kunst frönen,<br />
ist allerdings viel mehr als nur<br />
eine Schauspielbühne. Bevor die<br />
M<strong>im</strong>en zum Wochenende anrücken,<br />
wird an den Werktagen<br />
unter dem Motto Randthema<br />
über Fragen diskutiert wie „Geld<br />
– Wurzel aller Übel?“, „Die Natur<br />
kennt keine Abfälle“ oder „Die<br />
Lebensmittel-Lüge“.<br />
Thomas Rühmann will überzeugen,<br />
in vielerlei Hinsicht und in<br />
aller Konsequenz. Für den Theaterbesucher<br />
bedeutet das, erst<br />
nach der Vorstellung zu zahlen:<br />
einen Obulus in selbst gewählter<br />
Höhe. Ein vollendetes Leistungsprinzip.<br />
Oder Shakespeare grüßt<br />
Zollbrücke: „Wie es Euch gefällt!“<br />
Theater am Rand<br />
Zollbrücke Nr. 16<br />
16259 Zäckericker Loose<br />
Tel: 033457 66521<br />
www.theateramrand.de<br />
Aus dem Spielplan:<br />
11.–13. 6. „Mitten in Amerika“<br />
Beginn 19:30 Uhr, So 18:00 Uhr<br />
2.–4. 7. „Al Capone“<br />
Beginn 19:30 Uhr, So 18:00 Uhr<br />
29. 7.–1. 8. „Siddharta“<br />
Beginn 19:30 Uhr, So 18:00 Uhr<br />
Foto:MDR/Saxonia Media/Thomas & Thomas/Markus Nass<br />
In unserer Rubrik „Kennzeichen S“ (S wie <strong>Stadtwerke</strong>) beleuchten wir, welcher Mensch<br />
sich hinter dem „<strong>Stadtwerke</strong>-Chef“ verbirgt, welche Interessen, Vorlieben, Hobbys oder<br />
auch „Marotten“ ihn kennzeichnen. Im sechsten Teil stellt sich Detlef Günther (48 Jahre),<br />
Geschäftsführer der Stadt- und Überlandwerke <strong>GmbH</strong> Lübben, den Fragen.<br />
Detlef Günther,<br />
Geschäftsführer<br />
der Stadtund<br />
Überlandwerke<br />
<strong>GmbH</strong><br />
Lübben<br />
Welches Buch ha-<br />
ben Sie zuletzt gelesen?<br />
Richard von Weizsäcker: „Der<br />
Weg zur Einheit“.<br />
Ihre Lieblingsgestalt in<br />
der Geschichte?<br />
Thomas Edison. Viele seiner<br />
Erfindungen, zum Beispiel die<br />
Glühbirne, sind nicht mehr wegzudenken.<br />
… und heute?<br />
Helmut Schmidt. Ich bewundere<br />
die analytischen Fähigkeiten, seine<br />
direkte, klare Sprache.<br />
Welche Musik bevorzugen<br />
Sie?<br />
Pop-Rock.<br />
Wer oder was hätten Sie<br />
sein mögen?<br />
Land- oder Forstwirt, als Steppke<br />
auch „Geldmacher“.<br />
Wo liegen Ihre Stärken?<br />
Ich kann gut zuhören und bin<br />
Neuem gegenüber sehr aufgeschlossen.<br />
... und Ihre Schwächen?<br />
Gelegentlich habe ich einen<br />
Hang zu Ungeduld und Direktheit.<br />
Wie halten Sie sich fit?<br />
Früher war es hobbymäßig Triathlon,<br />
heute reicht die Zeit nur<br />
für Spaziergänge.<br />
Was ist für Sie das größte<br />
Glück?<br />
Gesundheit und Familie.<br />
Welchen Wunsch haben<br />
Sie für Ihre <strong>Stadtwerke</strong>?<br />
Dass wir <strong>im</strong> zunehmenden Wettbewerb<br />
bestehen.<br />
- Geburtsdatum: 23. 8. 1961<br />
- Geburtsort: Hannover<br />
- Beruf: Diplomingenieur<br />
- Familienstand: verheiratet<br />
- Kinder: 2 Söhne<br />
Stadt- und<br />
Überlandwerke Lübben<br />
Gegründet: Dezember 1990<br />
Umsatz (2009): rd. 12 Mio. €<br />
Gas: rd. 5.600 Kunden<br />
Wasser: rd. 7.900 Kunden<br />
Fernwärme: rd. 900 Kunden
4 I SWZ <strong>Prenzlau</strong> JUNI 2010 I 5<br />
SERIE: EHEMALIGE AZUBIS (TEIL 13)<br />
Vielseitig einsetzbarer<br />
Dortmund-Fan<br />
Anlagenmechaniker Sebastian Wolf fährt Lkw<br />
Seit 1994 engagieren sich die<br />
<strong>Stadtwerke</strong> in der Berufsausbildung.<br />
Ehemalige Lehrlinge<br />
und Studenten reifen <strong>im</strong> Unternehmen<br />
zu leistungsstarken<br />
Mitarbeitern. Heute stellen<br />
wir Sebastian Wolf vor.<br />
1,95 m groß, 86 Kilo schwer, und<br />
gerade 22 Jahre alt geworden.<br />
Das ist Sebastian Wolf, ein vielseitig<br />
einsetzbarer Anlagenmechaniker<br />
für Abwassertechnik. Er<br />
nutzt die Kraft seiner Jugend, um<br />
sich <strong>im</strong> Beruf zu vervollkommnen.<br />
2007 hat er ausgelernt.<br />
Dann diente er bei der Bundeswehr<br />
und kam in den Betrieb<br />
zurück. Er erwarb seitdem einen<br />
Lkw-Führerschein, absolvierte<br />
einen Grundlehrgang für autogenes<br />
Schweißen. Jetzt ist Sebastian<br />
vor allem für die Betreuung<br />
des Abwasser- und Regenkanalnetzes<br />
tätig. Die <strong>Stadtwerke</strong> vertrauen<br />
ihm schon die Führung<br />
ihres ebenso großen wie teuren,<br />
kombinierten Saug- und Spülfahrzeugs<br />
an.<br />
Sebastian fürchtet sich nicht vor<br />
der Zukunft. Er weiß aber auch,<br />
dass ihm das Glück nicht in den<br />
Schoß fällt. Sport und Musik spielen<br />
in seiner Freizeit eine wichtige<br />
Rolle. Zwe<strong>im</strong>al pro Woche trainiert<br />
er <strong>im</strong> Sportverein, um fit zu<br />
bleiben. Er gehörte zum erfolgreichen<br />
<strong>Prenzlau</strong>er Drachenbootteam<br />
„U 96“ und bastelt jetzt mit<br />
seinen Kumpeln an einer neuen<br />
Bootsbesatzung für die gerade<br />
gestartete Saison. Bundesliga-<br />
Fußball ist eines der Lieblingsthemen<br />
des Fans von Borussia Dortmund.<br />
„Ohne Musik geht nichts<br />
bei mir“, beschreibt Sebastian<br />
Wolf sich selbst. Er tanzt gern<br />
nach elektronischer Musik.<br />
Jetzt ist er gerade auf der Suche<br />
nach einer passablen Wohnung.<br />
Sebastian Wolf bei der Arbeit an dem kombinierten Saug- und Spülfahrzeug.<br />
Erdgastankstelle weiter<br />
<strong>im</strong> Aufwärtstrend<br />
2004 erlebte die <strong>Prenzlau</strong>er<br />
Erdgastankstelle ihr erstes komplettes<br />
Betriebsjahr. Da wurden<br />
knapp 260.000 kWh Erdgas verkauft.<br />
Diese Menge hätte ausgereicht,<br />
um 13 Eigenhe<strong>im</strong>e ein<br />
ganzes Jahr lang zu versorgen.<br />
Inzwischen hat die Zahl der Erdgasfahrzeuge<br />
erheblich zugenommen.<br />
Dies widerspiegelt sich<br />
auch in den Geschäftszahlen der<br />
Tankstelle. 2009 verkaufte sie mehr<br />
als die vierfache Erdgasmenge <strong>im</strong><br />
Vergleich zum Auftaktjahr 2004.<br />
Nicht nur Berufspendler und Privatpersonen<br />
sind jetzt mit Erdgasfahrzeugen<br />
unterwegs, sondern<br />
zunehmend auch Gewerbetreibende<br />
und Firmen. In <strong>Prenzlau</strong> und<br />
Umgebung sind das außer den<br />
<strong>Stadtwerke</strong>n zum Beispiel große<br />
Speditionen wie die Firma TNT, die<br />
Sparkasse Uckermark, die Firma<br />
Reserve, der Bäcker Ihlenfeld, die<br />
Baumschule Jacob und die WDU<br />
Dienstleistung <strong>GmbH</strong>.<br />
Erdgas ist für den Antrieb von Fahrzeugen<br />
der bislang kostengünstigste<br />
und umweltfreundlichste<br />
Kraftstoff. Auch die <strong>Prenzlau</strong>er<br />
Stadtverwaltung denkt jetzt über<br />
die Anschaffung von Erdgasfahrzeugen<br />
nach.<br />
Der <strong>Prenzlau</strong>er Bürgermeister Hendrik<br />
Sommer be<strong>im</strong> „Probetanken“.<br />
Mit ihren Produkten UckerGas<br />
und UckerStrom schreiben die<br />
<strong>Stadtwerke</strong> eine Erfolgsgeschichte.<br />
Es gibt inzwischen verschiedene<br />
Studien renommierter Autoren,<br />
in denen das Auftreten der<br />
<strong>Stadtwerke</strong> mit dem Slogan „günstig<br />
I sicher I zuverlässig“ hervorgehoben<br />
wird. Im April 2009 hatte das Deutsche<br />
Institut für Servicequalität 36<br />
Versorger in zehn deutschen Großstädten<br />
unter die Lupe genommen.<br />
„Dabei landeten wir auf Platz drei“,<br />
zeigt sich René Otto erfreut.<br />
UckerGas<br />
Er verweist darauf, dass sich der Gasabsatz<br />
seines Unternehmens von 2008<br />
bis heute nahezu verdoppelt hat. Die<br />
derzeit 4.200 UckerGas-Kunden kommen<br />
aus ganz Ostdeutschland. In einer<br />
bundesweiten Studie von „verivox“<br />
zum Gasservice aus dem Jahre 2009<br />
rangierten die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Prenzlau</strong><br />
unter den 100 besten Versorgern.<br />
UckerStrom<br />
„Laut einer Studie von ‚verivox’ zählen<br />
wir inzwischen zu den TOP 200<br />
der Stromversorger in Deutschland“,<br />
freut sich René Otto, Verkaufsleiter der<br />
<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Prenzlau</strong>. UckerStrom wird<br />
inzwischen von fast 3.200 Kunden der<br />
Länder Brandenburg, Mecklenburg-<br />
Vorpommern und Berlin bezogen.<br />
Dabei wird dem UckerStrom-Anbieter<br />
von „verivox“ vor allem ein guter<br />
Service attestiert. Bei seiner Studie<br />
versucht „verivox“ ganz gezielt, die<br />
Leistungsanbieter aus dem Blickwinkel<br />
der Verbraucher zu beurteilen. So<br />
wurden bei der Bewertung der Vertragsgestaltung<br />
unter anderem die<br />
Vertragslaufzeiten, Kündigungsfristen,<br />
Preisgarantien und Zahlungsweisen<br />
berücksichtigt. Zur Beurteilung der<br />
Servicequalität wurden beispielsweise<br />
die Servicezeiten, die Gebühren<br />
der Hotline und deren Qualität durch<br />
verdeckte Anrufe ermittelt.<br />
Neue Werbekampagne<br />
Um den Bekanntheitsgrad ihres<br />
jüngsten Produktes UckerStrom weiter<br />
zu erhöhen, haben die <strong>Stadtwerke</strong><br />
Anfang 2010 eine Werbekampagne<br />
gestartet. Mit auffallenden wie emotionalen<br />
Bildern und kräftigen Farben<br />
wurde eine Anzeige produziert, die<br />
derzeit in <strong>Prenzlau</strong> auf Plakaten, in Anzeigen<br />
der Printmedien sowie auf der<br />
Internetseite der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Prenzlau</strong><br />
zu finden ist. Das Unternehmen<br />
stellt sich ehrgeizige Ziele: „Bis zum<br />
Jahr 2015 wollen wir mindestens<br />
10.000 Kunden für uns gewinnen“,<br />
erklärt René Otto. Die 1994 gegründete<br />
<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Prenzlau</strong> <strong>GmbH</strong> ist<br />
PANORAMA<br />
Zwei erfolgreiche <strong>Stadtwerke</strong>-Marken<br />
Immer mehr Verbraucher entscheiden sich für UckerStrom und UckerGas<br />
Eine Anzeige, die auffällt und <strong>im</strong> Gedächtnis bleibt. Verkaufsleiter René Otto (kleines Bild) hat noch mehr Erfreuliches zu berichten.<br />
ein 100-prozentiges Unternehmen<br />
der Stadt <strong>Prenzlau</strong>. Es hat knapp<br />
100 Mitarbeiter und Auszubildende,<br />
versorgt seine Kunden mit Strom,<br />
Erdgas, Wasser und Fernwärme.<br />
Ferner sind die <strong>Stadtwerke</strong> in der<br />
Abwasserentsorgung tätig sowie seit<br />
2007 über das Tochterunternehmen<br />
Kabel Service <strong>Prenzlau</strong> <strong>GmbH</strong> in den<br />
Bereichen Kabelfernsehen, Telefonie<br />
und Internet.<br />
Neue Leitungen für die Grabowstraße<br />
Im Auftrag der Stadtverwaltung<br />
wird in der Grabowstraße entlang<br />
des Stadtparks der Gehund<br />
Radweg neu gestaltet. Die<br />
<strong>Stadtwerke</strong> nutzen dies für die<br />
Modernisierung ihres Leitungsnetzes<br />
in diesem Bereich.<br />
Die neuen Rohre liegen schon bereit. Im Hintergrund ist der <strong>Prenzlau</strong>er Wasserturm zu sehen.<br />
„Auf einer Länge von 324 m wird<br />
eine neue Erdgasleitung verlegt.<br />
In diesem Zusammenhang sind<br />
zwei Straßen zu unterqueren<br />
und sieben Hausanschlüsse zu<br />
erneuern. Gleichzeitig wird ein<br />
Kabelschutzrohr für den Bereich<br />
Fernwärme installiert“, informierte<br />
uns der zuständige Abteilungsleiter<br />
Werner Gall.<br />
Ehe dies passieren kann, muss erst<br />
die alte, stählerne Leitung aus der<br />
Erde geholt werden. Die neue Erdgasleitung<br />
wird aus Polyethylen<br />
(PE) bestehen, einen Außendurchmesser<br />
von 225 mm und 13,4 mm<br />
Wandstärke haben. Auch andere<br />
noch nicht erneuerte Leitungen<br />
der <strong>Stadtwerke</strong> werden in diesem<br />
Zusammenhang ausgewechselt.<br />
Das ebenfalls neu verlegte Kabelschutzrohr<br />
wird ein Kabel umgeben,<br />
mit dessen Hilfe später die<br />
Steuerung der angeschlossenen<br />
Heizungsanlagen <strong>im</strong> Bedarfsfall<br />
korrigiert werden kann. Gleichzeitig<br />
wird dieses Kabel es ermöglichen,<br />
die Zählerstände der Wärmezähler<br />
zu lesen und diese Daten an<br />
die Regiezentrale zu übertragen.<br />
Für das gesamte Investitionsprojekt<br />
haben die <strong>Stadtwerke</strong> Ausgaben<br />
in Höhe von 52.000 Euro geplant.<br />
Die <strong>Prenzlau</strong>er werden sich<br />
also auf einem wertvollen Untergrund<br />
bewegen, wenn sie künftig<br />
in der Grabowstraße am Stadtpark<br />
entlang unterwegs sind.<br />
Vielfach genutzte<br />
Trinkwasserautomaten<br />
Dass der Genuss des <strong>Prenzlau</strong>er<br />
Trinkwassers gesund ist, haben<br />
die <strong>Stadtwerke</strong> schon bei vielen<br />
Gelegenheiten betont. Die<br />
<strong>Stadtwerke</strong>r verkünden dieses<br />
Motto nicht nur, sie konsumieren<br />
auch kräftig das als Lebensmittel<br />
Nummer eins bezeichnete<br />
Wasser.<br />
In den Geschäftsräumen der<br />
<strong>Stadtwerke</strong> gibt es inzwischen<br />
drei Trinkwasserautomaten. Der<br />
Wir sehen Bürokauffrau-Azubi Annika<br />
Mack am mobilen Trinkwasserautomaten<br />
der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Prenzlau</strong>.<br />
PREISRÄTSEL<br />
Aufmerksame Leser dieser<br />
Ausgabe der <strong>Stadtwerke</strong> Zeitung<br />
<strong>Prenzlau</strong> können einen<br />
Preis gewinnen, mit dem sich<br />
der Stromverbrauch reduzieren<br />
lässt. Die zu beantwortende<br />
Preisfrage lautet:<br />
„Wie viele Ucker-<br />
Strom-Kunden konnten<br />
die <strong>Stadtwerke</strong><br />
bisher für sich gewinnen?“<br />
Die richtige Antwort finden Sie<br />
be<strong>im</strong> Lesen dieser Ausgabe. Ihre<br />
Antwort schicken Sie bitte auf<br />
einer Postkarte an:<br />
<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Prenzlau</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Freyschmidtstraße 20<br />
17291 <strong>Prenzlau</strong><br />
oder per E-Mail an:<br />
frank.arndt@stadtwerkeprenzlau.de<br />
von ihnen gebotene kostenlose<br />
Service wird vom Personal des<br />
Unternehmens, von Kunden und<br />
Gästen des Hauses rege genutzt. In<br />
den zurückliegenden acht Jahren<br />
wurden über 260.000 Becher Wasser<br />
aus den Automaten gezapft.<br />
Insgesamt waren das fast 40.000<br />
Liter bzw. fast 40 m 3 Trinkwasser.<br />
Die Geräte sind mehr als nur einfache<br />
Zapfstellen. Sie kühlen das<br />
Wasser. Wenn gewünscht, kommt<br />
es auf Knopfdruck mit Kohlensäure<br />
versetzt in den Trinkbecher<br />
gesprudelt. Einer der Automaten<br />
kann mobil eingesetzt werden und<br />
hat sich schon bei mehreren Veranstaltungen<br />
bewährt, zum Beispiel<br />
<strong>im</strong> vergangenen Jahr be<strong>im</strong> <strong>Prenzlau</strong>er<br />
Hügelmarathon.<br />
Das harte <strong>Prenzlau</strong>er Trinkwasser<br />
kann sich mit seinem hohen Gehalt<br />
an lebenswichtigen Mineralien<br />
durchaus mit handelsüblichem<br />
Mineralwasser messen. Es enthält<br />
unter anderem 109 mg Calcium<br />
pro Liter, 24,5 mg Magnesium und<br />
397 mg Hydrogencarbonat.<br />
Das kostbare Nass soll möglichst<br />
rasch vom <strong>Wasserwerk</strong> zum Verbraucher<br />
gelangen. Wir sollten mit<br />
seinem Verbrauch nicht geizen, es<br />
aber auch nicht verschwenden.<br />
Aufmerksam lesen und<br />
Preisfrage beantworten<br />
Unter allen richtigen<br />
Einsendungen<br />
werden<br />
unter Ausschluss<br />
des Rechtsweges ein<br />
Energiesparlampenset <strong>im</strong><br />
Wert von ca. 100 Euro und eine<br />
Steckdosenleiste <strong>im</strong> Wert von<br />
ca. 30 Euro verlost. Das Energiesparlampenset<br />
enthält vier<br />
Lampen 230 V / E 14 / 8 W (entsprechen<br />
der Leistung herkömmlicher<br />
40-W-Glühlampen) sowie<br />
sechs Lampen 230 V / E 27 / 4 W<br />
(entsprechen der Leistung herkömmlicher<br />
70-W-Glühlampen).<br />
Bei normaler Lebensdauer dieser<br />
Energiesparlampen kann der Gewinner<br />
ca. 640 Euro Stromkosten<br />
sparen sowie mit 2,2 t zur CO 2<br />
-<br />
Reduzierung beitragen.<br />
Bei dem zweiten Gewinn handelt<br />
es sich um eine sechsfach-<br />
Steckerleiste mit 1,5 m langer<br />
Zuleitung. Mit dem dazugehörigen<br />
Fußschalter kann hier ebenfalls<br />
Strom gespart werden, wenn<br />
der Stand-by- bzw. Schein-aus-<br />
Betrieb unterbrochen wird.<br />
Die Preise: Ein 10-teiliges Energiesparlampenset<br />
und eine Steckdosenleiste<br />
mit Fußschalter.<br />
KURZER DRAHT<br />
So sind wir zu er rei chen:<br />
Stadt wer ke Prenz lau <strong>GmbH</strong><br />
Frey schmidt stra ße 20<br />
17291 Prenz lau<br />
Tel.: 03984 853-0<br />
Fax: 03984 853-199<br />
E-Mail: info@stadt wer keprenz<br />
lau.de<br />
In ter net: www.stadt wer keprenz<br />
lau.de<br />
Kundenservice:<br />
Mobile<br />
Abwasserentsorgung<br />
Umzüge und Auszüge<br />
Auskünfte zur Abrechnung,<br />
Abschlägen, Tarifen<br />
und Preisen<br />
Tel.: 03984 853-0<br />
Verkauf:<br />
Lieferverträge für Strom,<br />
Gas, Wärme, Trink- und<br />
Abwasser<br />
Jens Burmeister<br />
Tel.: 03984 853-206<br />
Mike Dieckel<br />
Tel.: 03984 853-209<br />
Abo-Verträge für Fernsehen,<br />
Internet u. Telefonie:<br />
Lutz Porwitzki<br />
Tel.: 03984 853-214<br />
Daniel Teschke<br />
Tel.: 03984 853-208<br />
Beratung für<br />
Erdgasfahrzeuge:<br />
Frank Arndt<br />
Tel.: 03984 853-200<br />
Neue Hausanschlüsse:<br />
Bruno Seidenberg<br />
Tel.: 03984 853-356<br />
Leitungspläne/<br />
Schachtscheine:<br />
Verona Krause<br />
Tel.: 03984 853-253<br />
Kun den be ra tungs zei ten:<br />
Mon tag–Frei tag<br />
7.00–18.00 Uhr<br />
Bereitschaftsdienst:<br />
16.00–7.00 Uhr<br />
Telefon:<br />
03984 853-222<br />
Mobil:<br />
0172 3029283
6 I STADTWERKE ZEITUNG JUNI 2010<br />
AGENDA E2010<br />
DIE NEUEN E-BOOKS<br />
Auf die Frage, was sie mit dem Gewinn eines Sechsers <strong>im</strong> Lotto<br />
anstellen würden, antworten viele Menschen: eine Reise quer<br />
durch die ganze Welt. So weit, so gut. Doch wenn es sich bei<br />
diesen Glückspilzen um leidenschaftliche Literaturliebhaber<br />
handelt, dann hatten diese bei ihrem global-touristischen Vorhaben<br />
lange mit einem „schweren“ Problem zu kämpfen.<br />
Wer kann schon den<br />
für mehrere Monate<br />
nötigen Stoß Bücher<br />
<strong>im</strong> Weltenbummlerrucksack<br />
transportieren – zum Beispiel<br />
in einem von Menschen überbordenden<br />
Vorortzug von<br />
Bangkok – geschweige denn<br />
auf seinem Rücken (er-) tragen?<br />
Der Lottogewinn wäre<br />
zudem nach dem Bezahlen<br />
der Übergepäckgebühren am<br />
Flughafen fast aufgezehrt und<br />
das Jobcenter müsste uns einen<br />
Arnold-Schwarzenegger-Typ als<br />
Trage-Assistenten zur Seite stellen.<br />
Die entspannte, einsame Erkundungstour<br />
wäre schon vor<br />
dem Betreten des Flughafens<br />
entzaubert.<br />
Die Erfindung des E-Book-<br />
Readers zur Jahrtausendwende<br />
muss exzessiven<br />
Leseratten daher wie der<br />
Fund des Heiligen Grals erschienen<br />
sein. Hunderte Bücher passten<br />
plötzlich in ein handliches<br />
Gerät von der Größe eines A5-<br />
Heftchens! Mittlerweile reichen<br />
die Kapazitäten für mehrere Tausend<br />
Ausgaben und selbst die<br />
DIE FRECHEN BERLINER<br />
Was Apple kann, können wir schon lange. Das sagte sich das Berliner<br />
Unternehmen neofonie und kündigte mit seinem WeTab<br />
eine möglicherweise ernstzunehmende Konkurrenz für das gerade<br />
gestartete iPad der Amerikaner an. Ebenso wie das Gerät<br />
von Apple soll das WeTab über einen berührungsempfindlichen<br />
Multi-Touchscreen bedient werden. Die Markteinführung<br />
ist für den September 2010 vorgesehen,<br />
Bestellungen zu einem Preis ab 449 Euro<br />
sind bei Onlinehändlern bereits möglich.<br />
Mit dem WeTab können die Benutzer<br />
<strong>im</strong> Internet surfen, Videos anschauen,<br />
E-Mails schreiben, Musik hören<br />
sowie Videos (16:9) und Zeitschriften<br />
opt<strong>im</strong>al genießen. Ob sich in<br />
Deutschland eher das iPad oder<br />
das deutlich günstigere WeTab<br />
durchsetzen werden, bleibt<br />
bis zum Spätsommer abzuwarten.<br />
bevorzugte Morgenzeitung lässt<br />
sich unkompliziert auf die meisten<br />
Lesegeräte laden. Wer sich<br />
erst einmal von papiernen Seiten<br />
entwöhnt hat, lernt die Vorzüge<br />
der platzsparenden Elektronikboxen<br />
schnell schätzen.<br />
Doch, oh weh! Der E-Book-Reader<br />
ist, kaum geboren, in seiner<br />
Existenz bedroht. Zwar haben<br />
die Hersteller schnell zusätzliche<br />
Anwendungen in ihre Leseapparate<br />
integriert, wie zum Beispiel<br />
Audioplayer, Lexika oder Lesezeichen,<br />
doch der IT-Generation<br />
dürstet es nach MEHR! Sie will<br />
nicht Handy, mp3-Player und E-<br />
Book-Reader herumschleppen,<br />
sondern bitteschön ein einziges<br />
Gerät. Und so zeichnet sich am<br />
mult<strong>im</strong>edialen Horizont ein Alleskönner<br />
ab, ein Audio-Video-<br />
Biblio-Superpack: Musik, TV,<br />
Handy, Internet, Spiele, Bücher,<br />
Zeitungen, Einkaufen – alles in<br />
einem. Zum Sprung genau in<br />
diese Zukunft hat der amerikanische<br />
Technologieriese Apple <strong>im</strong><br />
Frühling angesetzt. Der Nutzer<br />
seines iPad kann nämlich bereits<br />
<strong>im</strong> Internet surfen, E-Mails lesen<br />
und senden, Bilder und Videos<br />
ansehen, Musik hören, spielen<br />
und ja, auch Bücher lesen.<br />
Doch keine Sorge! Der Markt<br />
bietet viele Nischen und nicht<br />
jedermann will alles. Noch gibt<br />
es Menschen unter uns, die<br />
nicht mit der gleichen Selbstverständlichkeit<br />
Zähneputzen<br />
und Homepages bauen. Wo dem<br />
einen ein solider E-Book-Reader<br />
ausreicht, um eben auf elektronische<br />
Weise Bücher zu lesen, wird<br />
der andere nach einem Mult<strong>im</strong>edia-Gerät<br />
der letzten Generation<br />
verlangen.<br />
Modell jetBook<br />
Kindle DX iPad<br />
BeBook<br />
PRS<br />
300/ 505/ 600/ 700<br />
Hersteller ECTACO Amazon Apple Jinke (China) Sony<br />
Preis 199,95 € 360 € 514 € - 16GB; 614 € -<br />
298 € 190 €–360 €<br />
32 GB; 714 € - 64GB<br />
Display 5 Zoll 9,7 Zoll 9,7 Zoll, Multi-Touch 6 Zoll 5 oder 6 Zoll<br />
Gewicht 215 g 535 g 680 g 220 g 450 g<br />
Sprachen D, Eng, Pol, Spa, Rus alle alle D, Eng, Fra, Spa, Hol, Chi, Rus, Gri, Ukr, D, Eng, Hol, Fra<br />
Tür, Jap, Kor, Bul, Est, Pol<br />
Batterie-<br />
2 Tage max. 2 Wochen Max. 10 Stunden –<br />
bis 7.000 Seitenwechsel<br />
bis 7.500 Seitenwechsel<br />
Laufzeit<br />
je nach Nutzung<br />
Audio ja ja ja ja ja<br />
ePaper nein ja ja ja teilweise<br />
Video nein nein ja nein nein<br />
Speicherkapazität<br />
112 MB, erweiterbar auf<br />
2 GB<br />
3,3 GB 16, 32 oder 64 GB 512 MB 512 MB<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: <strong>Stadtwerke</strong> und Energieversorger<br />
aus Bad Belzig, Finsterwalde,<br />
Forst, Guben, Lübben, Luckau-Lübbenau,<br />
Perleberg, Premnitz, <strong>Prenzlau</strong>, Spremberg<br />
und Zehdenick<br />
Redaktion und Verlag:<br />
SPREE-PR, Märkisches Ufer 34,<br />
10179 Berlin; Tel.: 030 24746819;<br />
V. i. S. d. P.: Thomas Marquard<br />
Redaktionsleitung:<br />
Klaus Arbeit, Klaus.Arbeit@spree-pr.com<br />
Mitarbeit:<br />
J. Eckert, S. Gückel, C. Kess, K. Maihorn,<br />
B. Rechenbach, B. Weber, J. Wieduwilt<br />
Fotos: F. Arndt, M. Lichtenberg, H.<br />
Petsch, B. Rechenbach, D. Seidel, <strong>Stadtwerke</strong>,<br />
Archiv<br />
Satz: SPREE-PR, G. Schulz (verantw.),<br />
H. Petsch, G. Schulze, J. Wollschläger<br />
Druck: Druckhaus Spandau<br />
Sämtliche Artikel und Bilder sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Jede Verwertung ohne<br />
Zust<strong>im</strong>mung der Redaktion ist unzulässig.
JUNI 2010 STADTWERKE ZEITUNG I<br />
KALEIDOSKOP<br />
7<br />
Eine unsichtbare Kraft<br />
Die Geschichte der Energie: der Wind<br />
Nachdem das Feuer längst der Menschheit diente, rätselten die Völker, wie auch<br />
andere „Elemente“ nutzbar gemacht werden könnten. Unter der Kraft des Windes<br />
hatte der Homo sapiens bisher eher gelitten. Er zerstörte ihre einfachen Behausungen<br />
und konnte Ernten vernichten. Wie konnte der Wind nicht nur gebändigt<br />
werden, sondern sogar von Nutzen sein? Unsere Serie über „Die Geschichte der<br />
Energie“ gibt Auskunft – obwohl wir die Windenergie ja eigentlich gar nicht als<br />
eigenständige Form der Energiequellen des Menschen zählen dürften. Denn<br />
Wind weht nur auf Grund von Druckunterschieden in der Atmosphäre, die letztlich<br />
durch die Sonneneinstrahlung bewirkt werden. Windenergie ist also – streng<br />
genommen – eine Form von Solarenergie.<br />
Eines der ersten Segelschiffe der Welt gab es in Ägypten.<br />
Diese <strong>im</strong> Original 43 x 73 cm große Abbildung der<br />
Wallfahrt nach Abydos stammt aus der Grabkammer des<br />
Menna in Theben.<br />
(Quelle: The Yorck<br />
Project: 10.000 Meisterwerke<br />
der Malerei,<br />
ISBN 3936122202)<br />
Dieser Heißluftballon „Montgolfière“ – eine Kombination<br />
aus Wasserstoff- und Heißluftballon – stieg am<br />
19. Oktober 1783 in Réveillon in die Lüfte. Sein Erbauer<br />
war der französische Luftfahrtpionier Jean-François<br />
Pilâtre de Rozier.<br />
Im Juni 1785<br />
stürzte der erst<br />
28-Jährige bei<br />
einer Ballonfahrt<br />
ab und gilt<br />
damit als erstes<br />
Todesopfer der<br />
L u f t f a h r t g e -<br />
schichte.<br />
Die Bockwindmühle von Elsterwerda wurde 1804<br />
errichtet und stand damals in der Gemeinde Gruhno.<br />
Heute findet man sie als technisches Denkmal <strong>im</strong><br />
Gewerbegebiet-Ost<br />
der Stadt Elsterwerda.<br />
Bei Bockwindmühlen<br />
musste das gesamte<br />
Mühlenhaus in den<br />
Wind gedreht werden.<br />
Dies erforderte vom<br />
Müller und seinen<br />
Gesellen eine große<br />
Kraftanstrengung.<br />
Das Foto zeigt eine so genannte<br />
Bockdampfmaschine<br />
mit Fliehkraftregler<br />
der Maschinenfabrik „Klett<br />
& Comp.“. Sie datiert auf das<br />
Jahr 1850 und hatte eine<br />
Leistung von 10 PS. Heute<br />
befindet sich die historische<br />
Anlage auf dem ehemaligen<br />
MAN-Gelände in<br />
Nürnberg.<br />
(Foto: L. Kenzel)<br />
5000 v. Chr. Auf dem Nil in Ägypten transportieren erste<br />
Segelboote Waren, Güter und Personen.<br />
1750 v. Chr. Allererste Windmühlen werden in Babylon unter<br />
König Hamurabi gebaut.<br />
1000 v. Chr. Vor Griechenland und Phönizien (heute Libanon/<br />
Türkei) blüht die Segelschifffahrt.<br />
ca. 100 Der Grieche Heron von Alexandria erfindet eine<br />
Windrad getriebene Orgel.<br />
ca. 900 In Persien und China baut man Windmühlen mit<br />
senkrechter Rotationsachse.<br />
1180 Windmühlen mit horizontaler Rotordrehachse am<br />
Ärmelkanal.<br />
um 1250 Erste Bockwindmühlen mit drehbarem Mühlhaus<br />
gibt es <strong>im</strong> Römischen Reich.<br />
um 1570 Holländer entwickeln Windmühlen mit drehbarer<br />
Turmhaube: Holländerwindmühlen.<br />
1605 Der spanische Schriftsteller Miguel de Cervantes<br />
veröffentlicht sein Buch „Der sinnreiche Junker Don<br />
Quijote von La Mancha“, mit dem legendären Kampf<br />
des Romanhelden gegen die Windmühlen.<br />
1712 Die erste Dampfmaschine des Engländers Thomas<br />
Newcomen kommt in einem Bergwerk zum Einsatz.<br />
Damit beginnent die allmähliche Ablösung<br />
der Mühlentechnologie.<br />
1783 Nur mit Wind möglich: erste erfolgreiche und teilweise<br />
bemannte Flüge eines Heißluftballons und<br />
eines Gasballons in Frankreich.<br />
1888 Der Amerikaner Charles F. Brush baut in Cleveland<br />
die erste vollautomatische Windkraftanlage zur<br />
Stromerzeugung.<br />
1891 Der dänische Meteorologe Poul La Cour erhält die Genehmigung<br />
zum Bau der ersten Windkraftanlage<br />
in Askov.<br />
1957 Johannes Juul konstruiert die Gedser-Windkraftanlage<br />
– ein Prototyp der heutigen Anlagen.<br />
1973 Nach der Ölkrise erlebt die Windkraftnutzung<br />
einen rasanten Aufschwung: erste Anlagenparks<br />
werden <strong>im</strong> dänischen Nibe gebaut.<br />
1980/ Die Nutzung der Windkraft findet in der Errichtung<br />
1981 der ersten 55-kW-Anlage einen Durchbruch bei<br />
der erzeugten elektrischen Leistung.<br />
1987 Der erste deutschen Windenergiepark wird <strong>im</strong><br />
Kaiser-Wilhelm-Koog in Schleswig-Holstein in<br />
Betrieb genommen.<br />
1995 Noch mehr Leistung: Die erste 1,5-MW-Anlage<br />
steht <strong>im</strong> westdänischen Tjaereborg.<br />
2010 Eröffnung des ersten deutschen Offshore-Hochsee-<br />
Windparks „alpha ventus“, rund 45 Kilometer vor der<br />
Küste der Insel Borkum.<br />
Diese chinesische Mühle schöpfte Wasser aus<br />
einem Fluss auf die benachbarten Felder. Stärkeren<br />
Windgeschwindigkeiten<br />
hielten<br />
diese Konstrukte<br />
oftmals nicht<br />
stand. (Abbildung:<br />
Carl von<br />
Canstein)<br />
Der Kampf gegen die Windmühlen<br />
gilt als die bekannteste<br />
Episode aus dem Roman<br />
„Don Quijote de la<br />
Mancha“ von Miguel de<br />
Cervantes. Wenn dieser literarische<br />
Klassiker (r. Arena-<br />
Verlag) in Ihrer Bibliothek<br />
noch fehlt, verpassen Sie<br />
nicht unsere Preisfrage!<br />
Die Holländerwindmühle in Straupitz/ Spreewald<br />
ist ein Multitalent: Sie ist Mahl-, Öl- und Sägemühle.<br />
Am 31. Juli ab 10:00 Uhr feiert Straupitz ein<br />
großes Mühlenfest „160 Jahre Holländermühle - 100<br />
Jahre Straupitzer<br />
Leinöl“, auf<br />
dem der bisherige<br />
Müller<br />
verabschiedet<br />
wird. www.<br />
windmuehlestraupitz.de<br />
Der Hochsee-Windpark „Alpha Ventus“ ist der<br />
erste Offshore-Windpark und deutlich weiter von<br />
der Küste entfernt als vergleichbare Projekte. Die bis<br />
zu 155 Meter hohen Windräder stehen in einer Tiefe<br />
von rund 30 Metern. Bis zu fünf Megawatt speisen<br />
die zwölf Anlagen ins<br />
Stromnetz ein, womit<br />
rund 50.000 Haushalte<br />
versorgt werden<br />
könnten. Insgesamt<br />
kostete der Hochsee-<br />
Windpark 250 Millionen<br />
Euro. Deutschland<br />
plant bis zum Jahr<br />
2030 eine installierte<br />
Offshore-Leistung von<br />
25.000 MW.<br />
DOTI 2099/Fotograf: Matthias Ibeler<br />
DAS GROSSE SOMMER-PREIS-AUSSCHREIBEN!<br />
Seien Sie kreativ und ergänzen Sie folgenden<br />
Vers um mindestens zwei Zeilen.<br />
Benutzen Sie dabei bitte einmal<br />
das Wort Stadtwerk oder <strong>Stadtwerke</strong>!<br />
1. Preis: jetBook Lite<br />
2. Preis: 100 Euro<br />
3. Preis: 50 Euro<br />
4.–6. Preis: Buch „Don Quijote“<br />
Wasser, Strom und Gas, die fließen<br />
zuverlässig, Nacht und Tag, …<br />
Ihren Re<strong>im</strong> schicken Sie bitte unter dem<br />
Kennwort<br />
„Sommer-Preis-Ausschreiben“ an<br />
Spree-PR, Märkisches Ufer 34, 10179<br />
Berlin oder per E-Mail an Klaus.Arbeit@<br />
spree-pr.com –<br />
Einsendeschluss ist der 16. 07. 2010.<br />
Auflösung<br />
der Ausgabe 1/2010<br />
1) iMiev<br />
2) Groß Ziethen<br />
3) Knapp unter 1.000 Grad<br />
Gewinner<br />
der Ausgabe 1/2010:<br />
75 Euro: Andrea Richter, Lübbenau<br />
50 Euro: Karsten Günther, Lichterfeld<br />
25 Euro: Annette Schmidt, Premnitz
8 I SWZ <strong>Prenzlau</strong> Juni 2010<br />
Umschau<br />
Der Außendienstmann in Norwegen<br />
Jens Burmeister ist Hochseeangler, für Strom- und Gaskunden ständig auf Achse<br />
Im Alltag ist Jens Burmeister<br />
meist unterwegs. Freundlich<br />
und kompetent erklärt er die<br />
Leistungen der <strong>Stadtwerke</strong><br />
<strong>Prenzlau</strong> als Strom- und Gasversorger.<br />
In der Freizeit ist er<br />
für die Familie (er ist verheiratet<br />
und hat drei Kinder) da,<br />
kümmert sich um das Wochenendgrundstück.<br />
Aber eine<br />
Woche <strong>im</strong> Jahr gehört seinem<br />
Hobby, dem Hochseeangeln.<br />
Dann reist er mit seinem<br />
Schwager und drei Kumpeln<br />
nach Norwegen. Sie<br />
mieten ein Haus und ein Boot,<br />
fahren jeden Tag auf den Atlantik<br />
oder in die Fjorde und hoffen<br />
auf ihr Anglerglück. Ein reicher<br />
Fang ist ihnen nicht garantiert.<br />
Die Männer stehen ein bisschen<br />
unter Erfolgsdruck. Denn wenn<br />
sie wieder nach Hause kommen,<br />
freuen sich ihre Familien schon<br />
auf einen üppigen Schmaus.<br />
Für das Quintett heißt es dann:<br />
„Macht’s gut, bis nächstes Jahr.“<br />
Berufsstart als<br />
Chemiefacharbeiter<br />
Vom Hochseeangeln war längst<br />
noch keine Rede, als Jens Burmeister<br />
den ersten Teil seines<br />
Lebens in Wittenberge verbrachte.<br />
Hier ging er zur Schule, in den<br />
Zellstoffwerken wurde er Chemiefacharbeiter.<br />
Anschließend<br />
Jens Burmeister bei einer seiner Reisen nach Norwegen.<br />
war er elf Jahre lang Soldat. Drei<br />
Jahre bei der NVA, dann diente<br />
er in der Bundeswehr. Während<br />
dieser Zeit studierte er von 1997<br />
bis 1999 Verfahrens- und Umweltschutztechnik,<br />
darf sich nun<br />
staatlich geprüfter Techniker<br />
nennen.<br />
Das <strong>im</strong> Studium erworbene Wissen<br />
kam ihm bei der Arbeitssuche<br />
zugute. Seit Mai 2000 ist<br />
Jens Burmeister <strong>Stadtwerke</strong>-Mitarbeiter.<br />
Hier war er zunächst <strong>im</strong><br />
kaufmännischen Bereich tätig,<br />
übernahm Vertriebsaufgaben<br />
für alle Sparten des Unternehmens,<br />
erstellte auf dem Gebiet<br />
des Nord uckermärkischen Wasser-<br />
und Abwasserverbandes<br />
(NUWA) einen Kataster für die<br />
ca. 5.000 abflusslosen Abwassersammelgruben.<br />
Viele Kunden kennt<br />
er persönlich<br />
Bei dieser Tätigkeit lernte er einen<br />
großen Teil der Kunden persönlich<br />
kennen, erwarb ausgeprägte<br />
Kommunikations fähigkeiten <strong>im</strong><br />
Umgang mit ihnen. Von denen<br />
profitiert er jetzt. Im Jahre 2008<br />
hatten die <strong>Stadtwerke</strong> nämlich<br />
eine große Offensive gestartet.<br />
Seit Mai jenes Jahres boten sie<br />
Erdgas mit der Produktbezeichnung<br />
„UckerGas“ auch <strong>im</strong> Umland<br />
von <strong>Prenzlau</strong> an. Ein halbes<br />
Jahr später wurden sie Stromanbieter.<br />
Inzwischen haben die<br />
<strong>Stadtwerke</strong> für weit mehr als<br />
3.000 Messstellen Verträge über<br />
die Belieferung mit „UckerStrom“<br />
abgeschlossen. An dieser erfolgreichen<br />
Entwicklung hat Jens<br />
Burmeister erheb lichen Anteil.<br />
Denn er ist einer der beiden<br />
Außendienst-Mitarbeiter der<br />
<strong>Stadtwerke</strong>, die mit ihren kleinen<br />
Flitzer-Autos unterwegs sind, um<br />
Strom- und Gaskunden in deren<br />
Wohnung, Haus oder Firma zu<br />
beraten.<br />
Wenn er an einem der zahlreichen<br />
Gewässer der Uckermark<br />
vorbeikommt, dann denkt er oft<br />
an sein kleines Anglerglück.<br />
Geschichte bewahren und erklären<br />
Zum 20-jährigen Jubiläum des Uckermärkischen Geschichtsvereins<br />
Offiziell gibt es den Uckermärkischen<br />
Geschichtsverein zu<br />
<strong>Prenzlau</strong> e. V. seit dem 25. April<br />
1990, dem Tag seiner Eintragung<br />
in das Vereinsregister.<br />
Vereinsvorsitzender Jürgen Theil mit der für das Vereinarchiv erworbenen<br />
Radierung „Die Auferstehung des Lazarus“. Das Bild des Malers und Grafikers<br />
Christian Bernhard Rode entstand um 1775 in der <strong>Prenzlau</strong>er Marienkirche.<br />
Die Gründungsversammlung<br />
hatte jedoch bereits am 1. Dezember<br />
1989 stattgefunden. Da<br />
musste sich der spätere Verein<br />
noch als „Sektion zur Pflege und<br />
Erforschung des kulturellen Erbes<br />
der Uckermark“ unter das Dach<br />
des Kulturbundes der DDR begeben.<br />
Aber am 30. Januar 1990<br />
beschlossen dann 17 Gründungsmitglieder<br />
die Satzung des heutigen<br />
Vereins. Zu ihnen gehörte<br />
Jürgen Theil, Geschichtslehrer<br />
aus <strong>Prenzlau</strong>, der den Verein von<br />
Anfang an leitete.<br />
Erstes Glanzlicht war die <strong>im</strong><br />
Mai 1990 in der Stadt Buchholz<br />
(Niedersachsen) durchgeführte<br />
Tagung zur uckermärkischen<br />
Geschichte, an der etwa 120<br />
Uckermärker aus Ost und West<br />
teilnahmen.<br />
Neben der wissenschaftlichen<br />
Aufarbeitung geschichtlicher<br />
Themen setzte sich der Verein<br />
stets für die Erhaltung bzw. Restaurierung<br />
von Baudenkmälern<br />
ein. So begann schon 1990 das<br />
Bemühen um die <strong>Prenzlau</strong>er<br />
Franziskanerkirche. Der Verein<br />
sammelte <strong>im</strong> Laufe der Jahre<br />
Spendengelder in Höhe von<br />
80.000 D-Mark. Diese reichten<br />
schließlich als Eigenanteil, um<br />
Fördermittel für die Sanierung<br />
der kompletten Gebäudehülle<br />
einzuwerben.<br />
Auch Rückschläge und Enttäuschungen<br />
blieben nicht aus. So<br />
bemühte sich der Verein seit<br />
1999 um die Erhaltung der Margarinefabrik.<br />
Dennoch konnte<br />
nicht verhindert werden, dass<br />
die älteste Margarinefabrik Brandenburgs<br />
als eines der letzten<br />
Zeugnisse der Industrialisierung<br />
des 19. Jahrhunderts dem Verfall<br />
und dem späteren Abriss preisgegeben<br />
wurde.<br />
Durch kontinuierliche Arbeit<br />
gewann man an Ansehen und<br />
Attraktivität. Die Mitgliederzahl<br />
wuchs. Im Jahr 2000 trat der Verein<br />
Historienspektakel bei, ein<br />
Jahr später der He<strong>im</strong>atkreis. Im<br />
März 2001 bezog der Geschichtsverein<br />
sein neues Domizil <strong>im</strong> Kommunikationszentrum<br />
der Sparkasse<br />
Uckermark, die ihn von Anfang<br />
an kräftig unterstützte. Dort ist<br />
nun auch die Vereinsbibliothek<br />
untergebracht. Sie umfasst inzwischen<br />
etwa 8.000 Bücher.<br />
Auch mit den <strong>Stadtwerke</strong>n gibt<br />
es ein reges Miteinander. Dies<br />
kam zum Beispiel <strong>im</strong> letzten Jahr<br />
dem 110-jährigen <strong>Wasserwerk</strong>sjubiläum<br />
zugute. Auch bei ihrem<br />
aktuellen Buchprojekt (siehe Seite<br />
1) erfreuen sich die <strong>Stadtwerke</strong><br />
der Unterstützung des Vereins.<br />
Geschichte zu bewahren und zu<br />
erklären ist oberstes Vereinsanliegen.<br />
Das belegt auch die von<br />
Reinhard T<strong>im</strong>m (stellv. Vereinsvorsitzender)<br />
und Jürgen Theil<br />
gemeinsam mit ihren Schülern<br />
gestaltete Ausstellung über die<br />
Wendezeit, die kürzlich auf dem<br />
14. Bundeskongress der Landesbeauftragten<br />
für die Stasi-Unterlagen<br />
in Neustrelitz gezeigt<br />
wurde. Das <strong>Prenzlau</strong>er Christaund-Peter-Schopf-Gymnasium<br />
war als einzige Schule Brandenburgs<br />
mit eigenen Arbeiten an<br />
der Gestaltung des Themas „20<br />
Jahre deutsche Einheit – Diktaturfolgen<br />
als bleibende Herausforderung“<br />
beteiligt.