Universitätstag - Universität zu Köln
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<strong><strong>Universität</strong>stag</strong><br />
Forschung für den Menschen<br />
21. Mai 2003
<strong><strong>Universität</strong>stag</strong><br />
Mittwoch, 21. Mai 2003<br />
Forschung für den Menschen
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Der Rektor der <strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Köln</strong><br />
Albertus-Magnus-Platz<br />
50923 <strong>Köln</strong><br />
V.i.S.d.R: H. Meyer-Wolters<br />
Redaktion: c/o Koordinierungsstelle für das Gasthörer- und<br />
Seniorenstudium, <strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Köln</strong><br />
Prof. Dr. Hartmut Meyer-Wolters, Dr. Miriam Haller,<br />
Ursula Pietsch-Lindt M.A.<br />
Kerpener Straße 15, 50923 <strong>Köln</strong>,<br />
Tel.: (0221) 470-6298, Fax: 470-5934<br />
E-Mail: kvv@uni-koeln.de<br />
Druck: CeDe Druck GmbH, Gladbacher Straße 45,<br />
50672 <strong>Köln</strong><br />
Auflage: 15.000<br />
Unser besonderer Dank gilt Herrn Wolfgang Kirsch, Zentrum für<br />
Angewandte Informatik, für die Erstellung der Druckvorlage.<br />
2
Grußwort des Rektors<br />
Die <strong>Universität</strong> feiert ihren <strong><strong>Universität</strong>stag</strong> 2003<br />
und erinnert damit an ihre Gründung vor 615<br />
Jahren. Aus diesem Anlaß präsentiert sich die<br />
<strong>Universität</strong> nun schon <strong>zu</strong>m vierten Mal mit<br />
attraktiven Vorträgen und Diskussionen in<br />
einem anregenden kulturellen Rahmen aus<br />
Live-Musik, Tanz und Theater. In diesem<br />
Jahr steht der Tag unter dem Motto "Forschung<br />
für den Menschen", dabei stehen<br />
die medizinische Forschung und deren zahlreichen<br />
Querverbindungen <strong>zu</strong> anderen<br />
Wissenschaftsbereichen im Mittelpunkt.<br />
In den Vorträgen und Präsentationen können Sie<br />
sich selbst ein Bild davon machen, wie spannend<br />
Forschung ist. In der Galerie im Haupgebäude der <strong>Universität</strong> sind<br />
Sie <strong>zu</strong>m Mitmachen eingeladen: In einer black box können Sie selbst<br />
mit dem entsprechenden Besteck "operieren" und so Ihre Fingerfertigkeit<br />
testen oder aber künstliche Gelenke anfassen und sich über<br />
ihre Einsatzmöglichkeiten informieren. Ein besonderer Höhepunkt des<br />
Programms ist die Diskussion über die Chancen und Risiken der<br />
Entschlüsselung genetischer Codes unter dem Titel "Der gläserne<br />
Mensch". Ich freue mich, dass der Fernsehjournalist Ranga Yogeshwar<br />
mit Fachleuten dieses aktuelle Thema in der <strong>Universität</strong> diskutieren<br />
wird. Die <strong>Universität</strong> ist der richtige Ort, sich mit solch zentralen Fragen<br />
besonnen und kompetent auseinander<strong>zu</strong>setzen.<br />
Neben wissenschaftlichen Vorträgen und Präsentationen erwarten<br />
Sie auf dem Albertus Magnus Platz und im Hörsaalgebäude kulturelle<br />
Höhepunkte aus der <strong>Universität</strong> - Live-Musik , Tanz und Theater<br />
werden <strong>zu</strong>r besonderen Atmosphäre des Abends beitragen. Ab 22<br />
Uhr wird im Hörsaalgebäude bei lateinamerikanischer Musik weitergefeiert.<br />
Allen, die <strong>zu</strong>m Gelingen des <strong><strong>Universität</strong>stag</strong>es ihren Beitrag geleistet<br />
haben, gilt mein herzlicher Dank für Ihr großes Engagement.<br />
Ich freue mich mit Ihnen auf einen spannenden <strong><strong>Universität</strong>stag</strong> 2003<br />
- Sie sind herzlich eingeladen !<br />
<strong>Köln</strong>, im März 2003<br />
Prof. Dr. Tassilo Küpper<br />
Rektor der <strong>Universität</strong><br />
3
Der <strong><strong>Universität</strong>stag</strong> im Überblick<br />
Ökumenischer Gottesdienst siehe S. 8<br />
15.00 Uhr St. Laurentius<br />
Präsentationen siehe S.18<br />
ab 16.00 Uhr Hauptgebäude der <strong>Universität</strong>,<br />
- Rund um die Aula -<br />
Jahresfeier siehe S. 8<br />
16.00 Uhr Hauptgebäude der <strong>Universität</strong><br />
Grußworte<br />
Festvortrag: Die Macht der Bakterien<br />
Campus-Party siehe S.16<br />
ab 17.30 Uhr Albertus-Magnus-Platz und im Hörsaalgebäude<br />
:Sondereingang KULTURBOX<br />
Moderation: Michael Struck-Schloen<br />
Kurzvorträge (Dauer ca. 30 Min) siehe ab S. 8<br />
Tandem-Vorträge und Einzelvorträge<br />
17.45 Uhr Hörsaal VIII, Hauptgebäude<br />
Medizin und Naturwissenschaften [1]<br />
(siehe S. 8)<br />
17.45 Uhr Hörsaal XIII, Hauptgebäude<br />
Medizin und Sozialwissenschaften [2]<br />
(siehe S. 10)<br />
17.45 Uhr Hörsaal XII, Hauptgebäude<br />
Moderne Rettungsmedizin [3]<br />
(siehe S. 11)<br />
* Pause *<br />
19.00 Uhr Hörsaal XIII, Hauptgebäude<br />
Neue Hoffnung bei der Behandlung von Nervenverlet<strong>zu</strong>ngen<br />
[4] (siehe S. 12)<br />
4
Der <strong><strong>Universität</strong>stag</strong> im Überblick<br />
19.00 Uhr Hörsaal VIII, Hauptgebäude<br />
Medizin und Wirtschaftswissenschaften [5]<br />
(siehe S. 13)<br />
19.00 Uhr Hörsaal XII, Hauptgebäude<br />
Medizin und Recht [6]<br />
(siehe S. 14)<br />
19.00 Uhr Hörsaal XIII, Hauptgebäude<br />
Über Sinn und Unsinn einer Hormontherapie in<br />
den Wechseljahren [7]<br />
(siehe S. 15)<br />
Podiumsdiskussion siehe S. 16<br />
20.15 Uhr Aula, Hauptgebäude<br />
Der gläserne Mensch<br />
Moderation: Ranga Yogeshwar<br />
Latin Night siehe S. 20<br />
ab 22 Uhr Hörsaalgebäude<br />
Die Vorträge des <strong><strong>Universität</strong>stag</strong>s werden vom<br />
Hochschulradio <strong>Köln</strong>campus aufgenommen und später<br />
auf 100.0 MHz gesendet. Die genauen Sendezeiten sind<br />
im Internet unter www.koelncampus.com <strong>zu</strong> finden.<br />
5
Kerpener Straße<br />
Hauptgebäude<br />
3<br />
4 5<br />
1<br />
2<br />
Albertus-<br />
Magnus-Platz<br />
6<br />
7<br />
8<br />
Philosophikum<br />
<strong>Universität</strong>sstraße<br />
Hörsaalgebäude<br />
Uni-<br />
Bibliothek<br />
6
(1) Aula, Hauptgebäude – Festvortrag, Podiumsdiskussion<br />
(2) Galerie, Hauptgebäude – Präsentationen<br />
(3) Hörsaal XIII, Erdgeschoss – Kurzvorträge<br />
(4) Hörsaal VIII, Untergeschoss Hauptgebäude – Kurzvorträge<br />
(5) Hörsaal XII, Erdgeschoss Hauptgebäude – Kurzvorträge<br />
(6) Albertus-Magnus-Platz, Campus-Party<br />
(7) Hörsaalgebäude, :Sondereingang KULTURBOX<br />
(8) Kirche St. Laurentius – Ökumenenischer Gottesdienst<br />
7
Die Veranstaltungen des <strong><strong>Universität</strong>stag</strong>es<br />
Ökumenischer Gottesdienst<br />
15.00 Uhr St. Laurentius Kirche<br />
gestaltet durch:<br />
Evangelische StudentInnengemeinde (ESG),<br />
Pfarrer Stephan Schmidtlein<br />
die katholische Hochschulgemeinde (KHG),<br />
Pfarrer Raimund Blanke<br />
Jahresfeier<br />
16.00 Uhr Hauptgebäude der <strong>Universität</strong><br />
Grußworte:<br />
Rektor Prof. Dr. Tassilo Küpper<br />
Ministerin für Wissenschaft und Forschung des<br />
Landes NRW, Hannelore Kraft<br />
Oberbürgermeister der Stadt <strong>Köln</strong>,<br />
Fritz Schramma<br />
AstA Vorsitzender Karsten Kratz<br />
8<br />
Festvortrag:<br />
DIE MACHT DER BAKTERIEN<br />
Prof. Dr. med. Martin Krönke<br />
Institut für Medizinische Mikrobiologie,<br />
Immunologie und Hygiene<br />
Kurzvorträge (Dauer ca. 30 Min)<br />
Tandem-Vortrag: Ein Thema – betrachtet aus dem<br />
Blickwinkel zweier Disziplinen<br />
Doppelvorträge und Einzelvorträge<br />
Tandem-Vortrag [1]: Medizin und Naturwissenschaften<br />
17.45 Uhr, Hörsaal VIII, Hauptgebäude<br />
Künstliches Sehen<br />
- Können wir Blinde sehend machen?<br />
Prof. Dr. Peter Kloppenburg, Zoologisches Institut<br />
PD Dr. Peter Walter, <strong>Universität</strong>s-Augenklinik <strong>Köln</strong><br />
In den letzten Jahren haben sich die Therapiemöglichkeiten für Augenerkrankungen<br />
sehr verbessert und Erblindungen, die in der Generation<br />
unserer Großeltern oftmals nicht <strong>zu</strong> vermeiden waren, sind<br />
erfreulicherweise weit <strong>zu</strong>rückgegangen.
Die Veranstaltungen des <strong><strong>Universität</strong>stag</strong>es<br />
Dennoch gibt es eine Reihe von Netzhauterkrankungen, deren negativer<br />
Verlauf gegenwärtig mit keiner Therapie <strong>zu</strong> stoppen ist. Ein Beispiel<br />
ist die Retinitis pigmentosa, eine meist erblich bedingte Netzhauterkrankung,<br />
die da<strong>zu</strong> führt, dass die Netzhaut immer weiter degeneriert<br />
und schließlich <strong>zu</strong>r vollständigen Erblindung führen kann.<br />
Zum Verständnis dieser Erkrankung und der Therapiemöglichkeiten<br />
wird <strong>zu</strong>nächst eine Einführung in die <strong>zu</strong>grundeliegenden biologischen<br />
Strukturen gegeben, die es auch dem Laien ermöglicht, grundsätzlich<br />
den Aufbau und die Verschaltung des Nervensystems <strong>zu</strong> verstehen.<br />
Nachdem <strong>zu</strong>nächst an einfachen Beispielen die Signalübertragung<br />
und -verrechnung im Nervensystem deutlich gemacht wird, erhält der<br />
Zuhörer eine kurze Erläuterung der Vorgänge <strong>zu</strong>m Verständnis der<br />
sogenannten neuronalen Plastizität. Anschließend wird der Aufbau<br />
und die Funktion des Auges erläutert.<br />
In einem zweiten Schritt wird die klinische Entwicklung einer Seh-<br />
Prothese (Retinaimplantat) vorgestellt. Die Retinaimplantate bestehen<br />
aus einem CCD-Chip (jedem aus digitalen Kameras bekannt) und<br />
einer elektronischen Baugruppe, die die gewonnenen Bildinformationen<br />
an die Netzhaut der Erkrankten weiterleitet. Diese werden mikrochirurgisch<br />
in das Auge des Blinden implantiert.<br />
Besonders problematisch ist hierbei die Anbindung der Seh-Prothese<br />
an das natürliche Gewebe des Erkrankten. Neben Aspekten der<br />
Bioverträglichkeit gilt es auch, dem Nervensystem des Blinden die<br />
richtigen elektrischen Reize an<strong>zu</strong>bieten, damit dieser ein realistisches<br />
Bild seiner Umgebung gewinnt. Da bereits innerhalb des Auges und<br />
nicht wie vielfach laienhaft vermutet, erst im Gehirn eine erste Verarbeitung<br />
der Sinneseindrücke erfolgt, ist die Erzeugung dieser Signale<br />
eine komplexe Herausforderung an die Wissenschaftler. Zum Glück<br />
ist hierbei das Gehirn lernfähig und passt sich an die neue Situation<br />
(Verschaltung) in gewissen Grenzen an. Die Grundlagen dieser Plastizität,<br />
der Basis des Lernens, werden im Vortrag leicht verständlich<br />
vermittelt.<br />
Die Fortschritte der letzten Jahre bei der Entwicklung einer Seh-Prothese<br />
machen Mut, weiter an diesem Thema <strong>zu</strong> forschen.<br />
9
Die Veranstaltungen des <strong><strong>Universität</strong>stag</strong>es<br />
Tandem-Vortrag [2]: Medizin und Sozialwissenschaften:<br />
17.45 Uhr, Hörsaal XIII, Hauptgebäude<br />
10<br />
[2a]<br />
Die Bedeutung des Zeitgeistes für die<br />
Auswahl moderner Therapieverfahren in der Medizin.<br />
Prof. Dr. Erwin Scheuch, WiSo-Fakultät<br />
Es gibt eine Vielzahl von Schnittstellen zwischen Sozialwissenschaften<br />
und Medizin. Hier soll nur ein Ausschnitt thematisiert werden:<br />
Der Einfluss des Zeitgeistes.<br />
Zeitgeist ist sicherlich ein wolkiges Konzept, aber an seiner Wirksamkeit<br />
kann kein Zweifel bestehen. Bevor<strong>zu</strong>gtes Vehikel sind die Medien<br />
und dabei für diesen Beitrag hier die Werbung. Da ist von<br />
Schlüsselbedeutung das Lichtbild dessen, was attraktive Menschen<br />
sind. Die Attraktivität wird als machbar verstanden. Da<strong>zu</strong> gehören<br />
dann übrigens auch solch gesundheitlich problematische Einrichtungen<br />
wie Bräunungsstudios und Risikosportarten.<br />
Zugleich sind verbreitet ungesunde Lebensführungen <strong>zu</strong> beobachten,<br />
Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel. Diese Auseinanderentwicklung<br />
von Lebensweisen ist schon bei Jugendlichen <strong>zu</strong> beobachten.<br />
Die Medien haben sicher da<strong>zu</strong> beigetragen, dass viele Menschen<br />
heute selbstbewusster sind als vordem, die explosionsartige Ausdehnung<br />
weiterführender Bildung wahrscheinlich noch mehr. Das<br />
ändert fundamental das Arzt-Patienten-Verhältnis von der Unterwerfung<br />
unter eine Autorität <strong>zu</strong> einem Beratungspartner. Wird das auch<br />
von ärztlicher Seite verinnerlicht, so werden Therapie-Erfolge nicht<br />
mehr so häufig durch die sogenannte ‘Patient-noncompliance’ (d.i.<br />
das Nichteinhalten des Therapie-Schemas durch den Patienten) beeinträchtigt.<br />
[2b]<br />
Modeerscheinung oder sinnvolle<br />
Therapie Option?<br />
Die minimalinvasive Endoprothetik<br />
Prof. Dr. Peer Eysel, Direktor der Klinik und Poliklinik für<br />
Orthopädie<br />
Unter dem Begriff "Endoprothese" versteht man eine Prothese, die in<br />
den Körper eingesetzt wird, z.B. ein Hüft- oder Kniegelenk. Der<br />
endoprothetische Ersatz gerade dieser beiden Gelenke erhielt in den<br />
letzten Jahren einen enormen Innovationsschub.
Die Veranstaltungen des <strong><strong>Universität</strong>stag</strong>es<br />
Zahlreiche <strong>zu</strong>nächst erfolgversprechende Operationsmethoden erwiesen<br />
sich aber als kurzlebige Modeerscheinungen.<br />
Gegenstand der aktuellen Forschung zahlreicher Arbeitsgruppen ist<br />
es, für den individuellen Patienten nur jene Gelenkanteile <strong>zu</strong> ersetzen,<br />
die vom Verschleiß betroffen und damit für die Schmerzen verantwortlich<br />
sind.<br />
Insgesamt hat hier die Computerplanung der Operation und die sogenannte<br />
computergesteuerte Navigation einen hohen Stellenwert.<br />
Leider werden die geschilderten neuen Operationsverfahren besonders<br />
in der Laienpresse häufig unkritisch und euphorisch dargestellt. Sie<br />
wecken damit auf dem Boden einer ausgeprägten Technologiegläubigkeit,<br />
Hoffnungen, die nur <strong>zu</strong>m Teil erfüllt werden können.<br />
Einzelvortrag [3] Moderne Rettungsmedizin<br />
17.45 Uhr, Hörsaal XII, Hauptgebäude<br />
[3a]<br />
Notfallmedizin am Unfallort<br />
Dr. H. Fründt, Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und<br />
operative Intensivmedizin<br />
Obgleich Professor Kirschner aus Heidelberg bereits 1938 gefordert<br />
hatte, schwer verletzte Patienten noch am Unfallort ärztlich <strong>zu</strong> versorgen,<br />
dauerte es fast 20 Jahre, bis die ersten Versuche in dieser<br />
Richtung unternommen wurden. Erst 1957 wurde in Heidelberg ein<br />
als Operationswagen umgerüsteter Omnibus in Dienst gestellt.<br />
Obgleich mit der heutigen Vielzahl an technischen Möglichkeiten<br />
(Feuerwehrfahrzeuge, notarztbesetzte Hubschrauber, Notarzteinsatzfahrzeuge,<br />
sowie Rettungs- und Krankenwagen) wohl kaum <strong>zu</strong> vergleichen,<br />
wurde damit doch der Grundstein für die moderne Rettungsmedizin<br />
gelegt.<br />
Die Notfallmedizin am Unfallort kann und soll keinen Ersatz für die<br />
Krankenhausmedizin darstellen. Tatsächlich soll sie nur gewährleisten,<br />
dass in Not geratene Patienten ohne weitere Gefährdung ihrer<br />
Gesundheit unter lückenloser Überwachung zügig ein geeignetes<br />
Krankenhaus erreichen. Zu diesem Zweck stehen dem Notarzt und<br />
den Rettungsassistenten eine Vielzahl an medizinischem Gerät, Medikamenten<br />
und Schienungssystemen <strong>zu</strong>r Verfügung.<br />
Um diese sinnvoll ein<strong>zu</strong>setzen und keine entscheidenden Gefährdungen<br />
oder Verlet<strong>zu</strong>ngen des Patienten <strong>zu</strong> übersehen, bedarf es erfahrener<br />
Notärzte, die in der Lage sind, auch unter extremen Stressbedingungen<br />
rasch und richtig <strong>zu</strong> handeln.<br />
11
Die Veranstaltungen des <strong><strong>Universität</strong>stag</strong>es<br />
[3b] Die Behandlung des schwerverletzten<br />
Patienten im Klinikum<br />
Dr. J. Andermahr, Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und<br />
Wiederherstellungschirurgie<br />
In Deutschland werden 150.000 Menschen pro Jahr schwer verletzt.<br />
40% verunfallen im Verkehr, 30% im Haushalt und 20% bei der Arbeit.<br />
Die Arbeitsunfähigkeit beträgt bei 30% der Verletzten länger als ein<br />
Jahr. 1/3 weisen Dauerschäden auf, die die Wiederaufnahme des<br />
Berufes beeinträchtigen. Damit stellt die suffiziente Behandlung des<br />
Politraumas eine medizinische und ökonomische Herausforderung<br />
dar.<br />
Antiproportional wenig Forschungsgelder werden für die Traumaforschung<br />
in Deutschland ausgegeben.<br />
Die Erstversorgung der Schwerverletzten erfolgt im Schockraum der<br />
Notaufnahme unter der Leitung des Unfallchirurgen. Es wird der klinische<br />
Ablauf einer Notfallversorgung dargestellt, die Entscheidungsalgorithmen<br />
erläutert und mit wissenschaftlichen Zahlen belegt. Die<br />
innerklinische Zusammenarbeit eines Traumazentrums Level 1, wie<br />
es im Klinikum der <strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Köln</strong> besteht, wird in seinen Arbeitsprozessen<br />
erläutert.<br />
Abschließend werden die aktuellen Forschungsprojekte <strong>zu</strong>m Thema<br />
Verbesserung der Behandlung von Polytraumapatienten dargestellt<br />
und kurz erläutert.<br />
Einzelvortrag [4] : Neue Hoffnungen bei der<br />
Behandlung von Nervenverlet<strong>zu</strong>ngen<br />
19.00 Uhr, Hörsaal XIII, Hauptgebäude<br />
PD Dr. Orlando Guntinas-Lichius, Klinik und Poliklinik für<br />
Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />
Dank großer Fortschritte in der modernen Mikrochirurgie sind wir<br />
heute bei vielen Patienten in der Lage, einen verletzten Nerv wiederher<strong>zu</strong>stellen,<br />
sei es durch eine direkte Nervennaht oder durch eine<br />
Nerventransplantation.<br />
Doch selbst wenn der Nerv erfolgreich wiederhergestellt ist, so bleibt<br />
doch häufig die ursprüngliche Funktion des Nervs sehr eingeschränkt.<br />
So gelingt es <strong>zu</strong>m Beispiel nach einer Wiederherstellung des Gesichtsnerv<br />
nicht, dass der Patient sein feines mimisches Spiel wiedererlangt.<br />
Meist bleibt die Mimik sehr einfach und grob.<br />
In meinem Vortrag möchte ich einige Erfolg versprechende neuere<br />
12
Die Veranstaltungen des <strong><strong>Universität</strong>stag</strong>es<br />
Experimente aus unserem interdisziplinären Labor (Instituts I für Anatomie<br />
und HNO-Klinik) vorstellen, bei denen es uns im Tierversuch<br />
gelungen ist, nach Rekonstruktionen des Gesichtsnervs die Funktion<br />
des Nervs wesentlich <strong>zu</strong> verbessern.<br />
Tandem-Vortrag [5]: Medizin und Wirtschaftswissenschaften:<br />
„Wer soll das bezahlen?“<br />
19.00 Uhr, Hörsaal VIII, Hauptgebäude<br />
[5a]<br />
Kostenaspekte der Medizin aus der Sicht<br />
des Controllers<br />
Prof. Dr. Ludwig Kuntz,<br />
Lehrstuhl für Allg. BWL und Management im<br />
Gesundheitswesen<br />
Die für die medizinische Behandlung verfügbaren Ressourcen (Personal,<br />
Arzneimittel etc.) sind durch viele Randbedingungen beschränkt.<br />
Entscheidungen, wie die vorhandenen Ressourcen genutzt<br />
werden sollen, müssen permanent getroffen werden.<br />
Da die medizinische Behandlung in Organisationen stattfindet, die<br />
durch eine starke Heterogenität der Handelnden geprägt werden, sind<br />
Konflikte unausweichlich.<br />
Die Zielset<strong>zu</strong>ngen der Ökonomen auf der einen Seite und des medizinischen<br />
und pflegerischen Personals auf der anderen Seite unterscheiden<br />
sich.<br />
Entscheidungen sollten deshalb durch ein hohes Maß an Rationalität<br />
und unter Berücksichtigung der verschiedenen Zielset<strong>zu</strong>ngen<br />
getroffen werden. Anhand eines kleinen Beispieles wird gezeigt, wie<br />
aus "theoretischer Sicht" solche Entscheidungen gefällt werden müssen.<br />
[5b]<br />
Kostenaspekte in der Medizin aus<br />
kardiologischer Sicht<br />
Prof. Dr. Erland Erdmann,<br />
Direktor der Klinik III für Innere Medizin<br />
Wenn man die Ursachen der ständig steigenden Gesundheitsausgaben<br />
<strong>zu</strong> analysieren versucht, dann stößt man neben dem offensichtlichsten,<br />
nämlich dem gestiegenen Patientenalter, auf viele wichtige<br />
Faktoren:<br />
Bessere Behandlungsmethoden, gestiegene Ansprüche der Patienten,<br />
höhere juristische Anforderungen (Facharztstandard, Arbeitszeitgesetz,<br />
etc.). Die Zahl der im Gesundheitssystem Beschäftigten hat<br />
13
Die Veranstaltungen des <strong><strong>Universität</strong>stag</strong>es<br />
ebenfalls <strong>zu</strong>genommen. In den Krankenhäusern sind mehr als 70 %<br />
aller Kosten Personalkosten!<br />
Die Budgets in der Medizin sind gedeckelt. Jede Steigerung der Lohnkosten<br />
muß deshalb im Augenblick zwangsläufig <strong>zu</strong> Entlassungen<br />
führen. Im Jahre 2003 wird das <strong>Universität</strong>sklinikum <strong>zu</strong> <strong>Köln</strong> deshalb<br />
120 - 150 Stellen streichen.<br />
Ende der 70er Jahre begann man in den USA Systeme <strong>zu</strong>r Patientenklassifikation<br />
aus ärztlich-ökonomischer Sicht <strong>zu</strong> entwickeln. Die Einführung<br />
der DRGs (diagnosis related groups) hat nicht <strong>zu</strong> einer Senkung<br />
der Gesundheitskosten geführt, aber <strong>zu</strong> einer Verlagerung von<br />
knapp 30 % aller Kosten in den Verwaltungsbereich. Ähnliche Verhältnisse<br />
stehen uns bevor.<br />
Aus medizinischer Sicht gibt es nur eine Möglichkeit der Kostensenkung,<br />
wenn Patienten nicht schlechter versorgt und betreut werden<br />
sollen: Eine höhere Selbstbeteiligung an den entstehenden Kosten,<br />
aber die Politik scheint wegen vermeintlicher "Sozialunverträglichkeit"<br />
der Selbstbeteiligung das dirigistische Handeln<br />
<strong>zu</strong> bevor<strong>zu</strong>gen.<br />
Tandem-Vortrag [6] : Medizin und Recht<br />
19.00 Uhr, Hörsaal XII, Hauptgebäude<br />
Auf der schiefen Bahn:<br />
Entstehungsbedingungen dissozialen und delinquenten<br />
Verhaltens<br />
Prof. Dr. Gerd Lehmkuhl, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie des Kinder- und Jugendalters<br />
Prof. Dr. Michael Walter, Kriminologische Forschungsstelle<br />
Die Entwicklung und Beurteilung dissozialen Verhaltens beschäftigt<br />
sowohl Juristen als auch Mediziner gleichermaßen.<br />
Zum einen ist es wichtig, die Entstehungsbedingungen und<br />
Prädiktoren für späteres expansives und dissoziales Verhalten<br />
möglichst früh <strong>zu</strong> erfassen, um delinquente Entwicklungen <strong>zu</strong> verhindern.<br />
Nur so lassen sich präventive Maßnahmen und entsprechende<br />
Programme etablieren.<br />
Eine juristisch medizinische Zusammenarbeit ist vor allem dann gefragt,<br />
wenn es darum geht, das geltende Jugendstrafrecht um<strong>zu</strong>setzen.<br />
Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren sind danach strafrechtlich<br />
nur verantwortlich, wenn sie nach ihrer "sittlichen und geistigen<br />
14
Die Veranstaltungen des <strong><strong>Universität</strong>stag</strong>es<br />
Entwicklung reif genug sind, das Unrecht der Tat ein<strong>zu</strong>sehen und<br />
nach dieser Einsicht <strong>zu</strong> handeln" (§ 1 S. 1 JGG). Diese Kriterien spielen<br />
auch noch bei der Bestrafung von jungen Volljährigen (18 - 20<br />
Jahre) eine erhebliche Rolle (§ 105 Abs. 1 Nr. 1 JGG). Da die Richter,<br />
Staatsanwälte und Strafverteidiger keine Psycho-Experten sind, benötigen<br />
sie regelmäßig die Hilfe eines Sachverständigen. Doch muss<br />
der mit Begriffen und Wirklichkeitsvorstellungen arbeiten, die nicht<br />
seiner eigenen Wissenschaft entstammen, sondern aus dem Rechtssystem<br />
abgeleitet worden sind.<br />
Einzelvortrag [7]: Über Sinn und Unsinn einer<br />
Hormontherapie in den Wechseljahren<br />
19.00 Uhr, Hörsaal XIII, Hauptgebäude<br />
Dr. Michael Faust, Klinik für Innere Medizin II<br />
In der Vergangenheit wurden die fehlenden weiblichen Sexualhormone<br />
in der Menopause im großen Ausmaß durch Gabe von Medikamenten<br />
ersetzt. Ein Vielzahl von kleineren Studien suggerierte nicht<br />
nur einen Vorteil bezüglich der typischen menopausalen Beschwerden<br />
wie z.B. Hitzewallungen, sondern auch einen günstigen Effekt<br />
auf das Risiko von Herz- Kreislauferkrankungen (z.B. Herzinfarkte,<br />
Schlaganfälle) und den Knochenstoffwechsel. Um diese Wirkungen<br />
genauer <strong>zu</strong> untersuchen wurde eine große Studie (Women's Health<br />
Initiative) durchgeführt. Das primäre Ziel war, das Risiko von Herzkreislauf-Erkrankungen,<br />
Brust- und Dickdarmkrebs sowie Knochenbrüchen<br />
bei postmenopausalen Frauen unter einer längerfristigen kontinuierlich-kombinierten<br />
Behandlung mit Östrogenen und Medroxyprogesteronacetat<br />
(häufig verwendete Hormonsubstitution in der<br />
Menopause) <strong>zu</strong> untersuchen. Diese Studie wurde jedoch vorzeitig<br />
abgebrochen, da eine zwischenzeitliche Auswertung ein ungünstiges<br />
Nutzen/Risiko-Verhältnis ergab. So konnten zwar unter dieser<br />
Therapie die Zahl von Knochenbrüchen verringert werden, jedoch<br />
stieg das Risiko an einem Brustkrebs <strong>zu</strong> erkranken. Eine Nutzen <strong>zu</strong>r<br />
Verhütung von Herzkreislauf-Erkrankungen konnte nicht gezeigt werden;<br />
im Gegenteil es wurde (insbesondere im ersten Jahr der Therapie)<br />
ein Trend <strong>zu</strong> höheren Erkrankungsraten beobachtet. Diese Ergebnisse<br />
haben <strong>zu</strong> einem neuen Überdenken und viel kritischerem<br />
Einsatz einer postmenopausalen Hormontherapie geführt.<br />
15
Die Veranstaltungen des <strong><strong>Universität</strong>stag</strong>es<br />
Campus-Party<br />
ab 17.30 Uhr<br />
Campus-Party im Hörsaalgebäude und auf dem<br />
Festplatz vor dem Philosophikum<br />
Essen, Trinken, Live Musik auf der Bühne und<br />
im Hörsaalgebäude: BigBand, Jazz und Samba.<br />
17.30 bis 20.00 Uhr :Sondereingang KULTURBOX<br />
Klassik und A-capella. Chor und Orchester. Film<br />
und Theater. Körperbilder und Maskierte.<br />
Lebende Bazillen, Gaukler und DJs vom<br />
<strong>Köln</strong>Campus-Radio. (Ur-)Knall und Rauch.<br />
Taekwon-Do und Latin Dance.<br />
Moderation: Michael Struck-Schloen<br />
Podiumsdiskussion<br />
20.15 Uhr Aula. Hauptgebäude<br />
Der gläserne Mensch<br />
Moderation: Ranga Yogeshwar (WDR)<br />
Gesprächsteilnehmer:<br />
Prof. Dr. Klaus Bergdolt, Institut für Geschichte und Ethik der<br />
Medizin<br />
Rainer Tögel, Vorstand der Victoria Krankenversicherung<br />
Margot von Renesse (SPD, MdB)<br />
Prof. Dr. Edgar Schömig, Institut für Pharmakologie<br />
Prof.'in Dr. Brunhilde Wirth, Humangenetikerin, <strong>Universität</strong> Bonn<br />
Aktueller Anlass für unsere Podiumsdiskussion „Der gläserne<br />
Mensch“ sind die rasanten Fortschritte, die im Bereich der<br />
Entschlüsselung der genetischen Erbinformation in den letzten Jahren<br />
gemacht wurden. Die genetische Analyse von Individuen ist jetzt<br />
nicht nur technisch machbar, sondern auch finanzierbar. Die mit dieser<br />
Methode erzielbaren Möglichkeiten bewegen sich in einem<br />
Spannungsbogen zwischen z.B. Hoffnungen auf eine bessere medizinische<br />
Versorgung oder eine raschere Verbrechensaufklärung (s.u.)<br />
und ethisch bedenklichen Perspektiven, die das Persönlichkeitsrecht<br />
des Einzelnen bedrohen. Beispielhaft sollen im folgenden einige mögliche<br />
Anwendungen dieser Technik genannt werden:<br />
16
Die Veranstaltungen des <strong><strong>Universität</strong>stag</strong>es<br />
• Kenntnis der genetischen Information erlaubt eine an das<br />
Individuum angepasste Entwicklung und Verabreichung<br />
von Medikamenten (Pharmacogenomics)<br />
• Kenntnis oder Vorhersagbarkeit bestimmter<br />
Erkrankungswahrscheinlichkeiten, wie z.B. eine verstärkte<br />
Neigung <strong>zu</strong> allergischen Reaktionen, kann einem Arbeitgeber<br />
wichtige Hinweise <strong>zu</strong>r Beset<strong>zu</strong>ng von Arbeitsplätzen<br />
geben oder auch bei Beförderungen (Prädisposition <strong>zu</strong>m<br />
Herzinfarkt) eine Entscheidungshilfe darstellen<br />
• eine genetische Kartierung aller männlichen Neugeborenen<br />
in Deutschland könnte <strong>zu</strong>r leichteren Verbrechensaufklärung<br />
bei Sexualdelikten führen. Die Täter könnten über den<br />
genetischen Fingerabdruck mit Hilfe seiner in frühester<br />
Kindheit erhobenen Daten identifiziert werden<br />
• eine genetische Kartierung aller Asylsuchenden könnte <strong>zu</strong>r<br />
Verhinderung von Mehrfachbe<strong>zu</strong>g bei Sozialleistungen<br />
führen<br />
• Gentests könnten <strong>zu</strong>r Risikoabschät<strong>zu</strong>ng von Krankenversicherungsnehmern<br />
durch die Versicherungsgesellschaften<br />
genutzt werden. Eine risikoabhängige Einstufung in<br />
verschiedenen Preisstufen wäre denkbar.<br />
• Abschluß einer Lebensversicherung darf nur erfolgen, wenn<br />
eine tödliche Krankheit noch nicht aufgetreten bzw. bekannt<br />
ist (AIDS-Problematik), ansonsten zahlt die Versicherung<br />
nicht. Wie ist die Situation nach einem Gentest (Prädiktion)?<br />
Diese plakative und provokante Auflistung soll verdeutlichen, dass<br />
es eine ganze Reihe von Anwendungen geben könnte, die das<br />
Persönlichkeitsrecht des Einzelnen in erheblichem Masse berühren.<br />
Datenschutzaspekte müssen hierbei dringend sorgfältig bedacht<br />
werden.<br />
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Die Veranstaltungen des <strong><strong>Universität</strong>stag</strong>es<br />
Präsentationen<br />
ab 16.00 Uhr<br />
Hauptgebäude der <strong>Universität</strong>, Flure und<br />
Galerien – rund um die Aula<br />
GALERIE – Forschung <strong>zu</strong>m Anfassen<br />
Künstliche Gelenke<br />
Prof. Dr. Peer Eysel, Orthopädie<br />
Die Orthopädie wird den Besuchern verschiedenste künstliche Gelenke<br />
(Hüft- und Kniegelenke) aus unterschiedlichen Materialien<br />
vorstellen. Dabei werden diese Gelenke auch in Modellen im eingesetzten<br />
Zustand demonstriert. Über Vor- und Nachteile der verschiedenen<br />
Ausfertigungen und die Operationstechnik, die hier in <strong>Köln</strong><br />
angewandt wird, gibt ein Orthopäde gerne Auskunft.<br />
Zahnbehandlung und Prophylaxeberatung<br />
Prof. Dr. Michael Noack, Zahnerhaltung und Parodontologie<br />
Die studentische Ausbildung in der Zahnheilkunde erfolgt sehr praxisorientiert<br />
und verhindert so, dass erste Erfahrungen der jungen Ärzte<br />
im Umgang mit Bohrer und Zange erst am Patienten gewonnen werden.<br />
Zu diesem Zweck stehen in den Übungsräumen der Zahnklinik<br />
sogenannte „Phantome“ <strong>zu</strong>r Verfügung, künstliche Nachbildungen<br />
eines menschlichen Kopfes. In diese werden dann künstliche Zähne<br />
<strong>zu</strong>r Bearbeitung durch die Studenten mittels Klickmechanismus eingesetzt.<br />
Im Rahmen der Demonstration wird ein entsprechendes<br />
„Phantom“ vorgestellt, Arbeiten am Modell demonstriert und den<br />
Besuchern Gelegenheit gegeben, selbst einfache „Operationen“ vor<strong>zu</strong>nehmen.<br />
Desweiteren steht eine erfahrene Mitarbeiterin aus der Poliklinik für<br />
Zahnerhaltung und Parodontologie bereit, die Besucher in persönlichen<br />
Gesprächen gerne kompetent in Fragen <strong>zu</strong>r Zahnpflege und<br />
Mundhygiene beraten wird.<br />
Endoskopie<br />
Prof. Dr. Manfred Nagelschmidt<br />
Dr. Thorsten Hensler, Chirurgische Forschung<br />
In den letzten Jahren wurde die Technik des endoskopischen Operierens,<br />
die im Gegensatz <strong>zu</strong>r weiträumigen Eröffnung des <strong>zu</strong> behandelnden<br />
Operationsgebietes, durch geringeres Infektionsrisiko,<br />
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Die Veranstaltungen des <strong><strong>Universität</strong>stag</strong>es<br />
schnellere Heilung und nicht <strong>zu</strong>letzt durch geringere Narbenbildung<br />
besticht, immer weiter verfeinert und optimiert. Bei dieser Technik<br />
benötigt der behandelnde Arzt neben geeigneten Operationswerkzeugen<br />
eine winzige Kamera, um die Operation unter visueller Kontrolle<br />
durchführen <strong>zu</strong> können. Der Besucher hat Gelegenheit, das entsprechende<br />
Operationsbesteck in einer Demonstration an<strong>zu</strong>schauen<br />
und selbst mit diesen Gerätschaften in einer bereitgestellten black<br />
box <strong>zu</strong> „operieren“. Dabei können recht eindrucksvoll eigene Erfahrungen<br />
im Hinblick auf die benötigten Fingerfertigkeiten für die<br />
endoskopische Operationstechnik gemacht werden.<br />
Hörtest<br />
Dr. Ruth Lang-Roth<br />
PD Dr. Martin Walger, Hals-Nasen-Ohrenklinik<br />
Früherkennung von Hörstörungen sind wichtig, da schlechtes Hören<br />
auch schlechtes Lernen nach sich zieht. Nun kann man Neugeborene<br />
und kleinste Kinder aber noch nicht fragen, ob sie etwas hören<br />
oder nicht. Aus diesem Grund ist man auf objektive Hörtests angewiesen.<br />
Eine Methode misst die sogenannten evozierten<br />
otoakustischen Emissionen, Reaktionen des Innenohres auf einen<br />
Schallreiz. Diese Reaktionen rühren von feinsten Sinneszellen her, die<br />
als reflexartige Antwort vom Ohrenarzt gemessen werden können.<br />
Die Art der Antwort aus dem Innenohr, die im schlimmsten Fall natürlich<br />
auch ganz ausbleiben kann, gibt dem Arzt Anhaltspunkte für eine<br />
eventuell vorliegende Schwerhörigkeit. Am <strong><strong>Universität</strong>stag</strong> wird ein<br />
entsprechendes Messgerät aufgebaut. Ein Arzt wird damit bei den<br />
Besuchern Ohrmessungen durchführen.<br />
Schlagende Herzen in der Petrischale<br />
PD Dr. Maria Wartenberg, Dr. Heinrich Sauer, Prof. Dr. Jürgen<br />
Hescheler, Neurophysiologie<br />
Die medizinische Anwendung von Stammzellen, also Zellen, die sich<br />
in alle möglichen verschiedene Zellen eines Organismus entwickeln<br />
können, ist <strong>zu</strong>r Zeit überall in der Diskussion. Um den Besuchern<br />
einen Eindruck über die Möglichkeiten im Einsatz von Stammzellen<br />
<strong>zu</strong> geben, wird am Beispiel eines ‘embryoid body’ die Entwicklung<br />
von Herzmuskelzellen, die sich rhythmisch kontrahieren, demonstriert.<br />
Neben dem klinischen Einsatz dieser Zellen <strong>zu</strong>m Ersatz von durch<br />
Herzinfarkt abgestorbenen Herzmuskelzellen eignet sich der ‘embryoid<br />
body’ auch als Alternative <strong>zu</strong> Tierversuchen.<br />
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Die Veranstaltungen des <strong><strong>Universität</strong>stag</strong>es<br />
AUF DEN FLUREN<br />
• <strong>Universität</strong>s- und Stadtbibliothek:<br />
- Informationsstand mit Powerpointpräsentation.<br />
- 17.00 Uhr Treffpunkt: Foyer der USB Führung<br />
durch die <strong>Universität</strong>s- und Stadtbibliothek<br />
• ZAIK/RRZK: Zentrum für Angewandte Informatik/<br />
<strong>Universität</strong>sweiter Service<br />
Das ZAIK/RRZK informiert über Dienste <strong>zu</strong>r Informationsverarbeitung<br />
für Studierende/Mitarbeiter aus Forschung und<br />
Lehre – www.uni-koeln.de/rrzk.<br />
• <strong>Köln</strong> Alumni e.V. - Absolventennetzwerk der <strong>Universität</strong> <strong>zu</strong><br />
<strong>Köln</strong><br />
• Koordinierungsstelle für das Gasthörer- und Seniorenstudium<br />
• OFG - Organisationsforum Generationenvertrag<br />
Das OFG informiert über neue Wege <strong>zu</strong> einer Solidarität zwischen<br />
Jung und Alt sowie seinen 1. Kongress im Herbst 2003<br />
• FGS - Verein <strong>zu</strong>r Förderung des Gasthörer- und Seniorenstudiums.<br />
• Zentrale Studienberatung ZSB<br />
• DIMDI - Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation<br />
und Information, ZBMed - Zentralbibliothek für Medizin<br />
• Blutspendezentrale<br />
• Kompetenznetz Maligne Lymphome<br />
• Koodinierungszentrum Klinische Studien<br />
• <strong>Köln</strong> Fortune, das Forschungsförderungsprogramm <strong>zu</strong>r<br />
Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der<br />
qualifizierten Forschung in der medizinischen Fakultät<br />
• ZMMK, Zentrum für Molekulare Medizin der <strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Köln</strong><br />
Latin Night<br />
ab 22 Uhr<br />
LatinDance-Party mit der LatinBand im Hörsaalgebäude<br />
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