Einführung in die Fotografie - upload.wikimedia....
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Das <strong>Fotografie</strong>ren<br />
angeboten. Das deutet an, dass der Weißabgleich e<strong>in</strong>e rechte hohe Bedeutung für <strong>die</strong> Photographie<br />
besitzen kann.<br />
Die Farben, <strong>die</strong> wir <strong>in</strong> der Natur wahrnehmen, ersche<strong>in</strong>en je nach Lichtquelle <strong>in</strong> unterschiedlichen<br />
Tönen. Das Gehirn kompensiert Abweichungen der spektralen Verteilung der Lichtquelle von dem<br />
der mittleren Sonnene<strong>in</strong>strahlung mehr oder weniger automatisch. In der Fachsprache wird <strong>die</strong>s<br />
als chromatische Adaption bezeichnet. E<strong>in</strong>e rote Tomate ersche<strong>in</strong>t uns somit bei Glühlampenlicht<br />
ähnlich rot wie bei Sonnenlicht und bewölktem Himmel, obwohl alle drei Leuchtquellen unterschiedliche<br />
Farbtemperaturen besitzen und <strong>die</strong> rote Tomate somit eigentlich leicht unterschiedliche Töne<br />
annehmen würde. Dass wir <strong>die</strong> Tomate dennoch rot sehen liegt auch daran, dass wir aus Erfahrung<br />
wissen, wie e<strong>in</strong>e Tomate aussieht und das Gehirn somit den Farbwert erzeugt, den wir erwarten<br />
würden. Tatsächlich bee<strong>in</strong>flusst <strong>die</strong> Farbtemperatur <strong>die</strong> Farben jeodch erheblich. Die Kamera, <strong>die</strong><br />
nicht über e<strong>in</strong> solch leistungsfähiges Gehirn verfügt und nicht auf Erfahrungswerte zurückgreifen<br />
kann, muss daher an das Umgebungslicht angepasst werden. Auch <strong>die</strong> Kompensationsfähigkeit des<br />
Gehirns stößt irgendwann an se<strong>in</strong>e Grenzen, was man leicht erkennen kann, wenn man <strong>die</strong> genannte<br />
Tomate nur mit re<strong>in</strong> blauem Licht beleuchtet.<br />
Die Farbtemperatur wird <strong>in</strong> Kelv<strong>in</strong> angegeben, hat aber absolut nichts mit der Umgebungstemperatur<br />
zu tun. Sie liegt bei Kerzenlicht um 1.500 K, bei Tageslicht um 5.500 K und bei Nebel um 9.000 K.<br />
Man erkennt damit, dass <strong>die</strong> Spanne sehr groß ist. Der Zusammenhang mit der Temperatur ist dadurch<br />
gegeben, dass e<strong>in</strong> schwarzer Körper der angegebenen Temperatur e<strong>in</strong> entsprechendes Farbstpektrum<br />
aufweist. Aus dem Wert 5.500 K für Tageslicht kann man also schließen, wie heiß <strong>die</strong> Sonne an ihrer<br />
Oberfläche ungefähr ist, denn Sonnenoberflächen verhalten sich ungefähr wie schwarzer Körper. Die<br />
Variation der Farbtemperatur über den Tag oder bei unterschiedlichem Wetter liegt natürlich nicht an<br />
e<strong>in</strong>er Temperaturänderung der Sonne, sondern daran, dass das Licht dann <strong>in</strong> der Atmosphäre anders<br />
gestreut wird, es werden praktisch Teile des von der Sonne abgestrahlten Spektrums herausgefiltert.<br />
Bei Lichtquellen wie Leuchtstoffröhren oder LEDs <strong>in</strong>dessen entsteht das Licht nicht durch Erhitzung,<br />
sondern durch andere Prozesse, weswegen solche Lichtquellen e<strong>in</strong> ganz anderes Spektrum aufweisen<br />
können oder Farbtemperaturen entsprechen, <strong>die</strong> nichts mit ihrer Oberflächentemperatur zu tun haben.<br />
In der Analogphotographie war <strong>die</strong> Möglichkeit des Weißabgleichs nicht so e<strong>in</strong>fach wie bei den<br />
Bildsensoren. Der Effekt ist hier derselbe und so gibt es auch <strong>in</strong> der Analogtechnik verschiedene<br />
Möglichkeiten für den Weißabgleich. In der Digitalphotographie gehört der Weißabgleich h<strong>in</strong>gegen<br />
zur Standardausrüstung jeder Kamera. Bei Filmmaterial kann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>geschränktem Umfang auf<br />
unterschiedliches Filmmaterial zurückgegriffen werden, dessen Farbempf<strong>in</strong>dlichkeit anders verteilt<br />
ist.<br />
In <strong>die</strong>sem Kapitel soll der Weißabgleich näher erläutert werden, vor allem <strong>in</strong> Bezug auf <strong>die</strong> Digitalphotographie.<br />
Der Weißabgleich kann theoretisch auch dem Kapitel der Belichtung zugeordnet<br />
werden, soll hier aber als eigenständiger Abschnitt behandelt werden, da er mit dem eigentlichen<br />
Vorgang der Belichtung (Wahl von Verschlusszeit, Blendenzahl und Empf<strong>in</strong>dlichkeit) nichts zu tun<br />
hat. Auch geht es beim Weißabgleich nicht um hell oder dunkel (wie bei der Belichtung), sondern<br />
um <strong>die</strong> möglichst 'realistische' ("farbneutrale") Wiedergabe von Objekten, wie sie unter Beleuchtung<br />
mit Tageslicht ersche<strong>in</strong>en würden.<br />
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