Entzugskost - Akademie für Politische Bildung Tutzing

Organisatorische Hinweise
Tagungsleitung:
Dr. Michael SPIEKER
Akademie für Politische Bildung Tutzing
Tagungssekretariat:
Simone ZSCHIEGNER
Telefon: 08158/256-44
Telefax: 08158/256-51
E-Mail: s.zschiegner@apb-tutzing.de
Anmeldung mit beigefügtem Anmeldeformular
bitte bis 08. Januar 2013
an das Tagungssekretariat.
Wir bitten um Ihre verbindliche Anmeldung mit vollständig
ausgefüllter Anmeldekarte. Ihre Anmeldung
gilt als angenommen, wenn Sie von uns keine Absage
wegen Überbelegung erhalten.
Der Tagungsort
Das Maximilianeum in München ist mit öffentlichen
Verkehrsmitteln bequem zu erreichen:
U4/U5 Max-Weber-Platz, Straßenbahn Maximilianeum
Die Teilnahme an der Veranstaltung
ist kostenlos.
„Entzugskost“ –
Zum 70. Jahrestag des Hungererlasses
des Bayerischen Innenministeriums
In Zusammenarbeit mit der
Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung
für die Belange von Menschen mit Behinderung
2-2-13
04.01.2013/Zsch
Akademie für Politische Bildung Tutzing
Buchensee 1, 82327 Tutzing
Telefon: 08158/256-0
Telefax: 08158/256-14 + 51
Internet: www.apb-tutzing.de
Donnerstag, 10. Januar 2013
im Bayerischen Landtag – Senatssaal

EINLADUNG
Donnerstag, 10. Januar 2013
Am 30. November 1942 ordnete das Bayerische Innenministerium
für die ihm unterstellten Heil- und
Pflegeanstalten an, dass diejenigen Insassen, „die
nutzbringende Arbeit leisten, oder in therapeutischer
Behandlung stehen, ferner die noch bildungsfähigen
Kinder, die Kriegsbeschädigten und die an Alterspsychose
Leidenden […] zu Lasten der übrigen Patienten
besser verpflegt werden“ sollten (nach W. Süß:
Der „Volkskörper im Krieg“, München 2003). Nach
der 1941 abgebrochenen „Aktion T4“ setzte mit dem
sogenannten „Hungerkosterlaß“ die zweite Welle der
nationalsozialistischen Krankenmorde ein. In Kaufbeuren-Irsee
und Eglfing-Haar wurden in diesem
Zuge zur Tötung der Patienten spezielle Hungerhäuser
eingeführt. Besonders Psychiatriepatienten waren
davon betroffen. Die Zahl der in der zweiten „Euthanasie“-Welle
Ermordeten wird im sechsstelligen Bereich
geschätzt.
Wir laden Sie herzlich ein, dieses Geschehen mit uns
zu erinnern und seinen Ursachen nachzugehen.
Prof. Dr. Ursula Münch
Direktorin der Akademie für Politische Bildung Tutzing
Dr. Michael Spieker
Akademie für Politische Bildung Tutzing
Irmgard Badura
Die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung
für die Belange von Menschen mit Behinderung, München
10.00 h Grußworte und Eröffnung
Prof. Dr. Ursula MÜNCH
Direktorin der Akademie für Politische Bildung Tutzing
Barbara STAMM, MdL
Präsidentin des Bayerischen Landtags
Irmgard BADURA
Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung
für Belange von Menschen mit Behinderung, München
10.15 h Entzugskost in Irsee – Bericht eines
Angehörigen
vorgetragen von Anika Herbst, Sudentin der Falckenberg
Schauspielschule
10.30 h 70 Jahre „Hungererlaß“ –
Erinnerung und Auftrag
Christa STEWENS, MdL
Staatsministerin a.D.
10.50 h Erinnerung und Verantwortung aus der
Sicht der Psychiatrie
Prof. Dr. Michael von CRANACH
ehem. Direktor des Bezirkskrankenhauses Kaufbeuren
11.00 h Der „Hungerkosterlaß“ des Bayerischen
Innenministeriums im Kontext von
Gesundheitspolitik und Krankenmord
im nationalsozialistischen Deutschland
PD Dr. Winfried SÜß
Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Georg-August-Universität Göttingen
12.30 h Mittagspause
14.00 h Mitleidstyrannei –
Über die Ambivalenz von Mitleidsargumenten
in der Ethik
Prof. Dr. Thomas Sören HOFFMANN
FernUni Hagen
15.00 h Gesprächsrunde
PD Dr. Winfried Süß
Universität Potsdam
Prof. Dr. Thomas Sören HOFFMANN
FernUni Hagen
Oswald UTZ
Behindertenbeauftragter der Landeshauptstadt München
Prof. Dr. Michael von CRANACH
ehem. Direktor des Bezirkskrankenhauses Kaufbeuren
Moderation:
Dr. Michael SPIEKER
16.30 h Ende der Veranstaltung