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BILDER AUS AUGSBURGER VERGANGENHEIT Die neugier steht immer an erster Stelle des Problems, das gelöst werden will (Galileo Galilei) Augsburgs Blütezeit 1. Der Aufstieg zur Höhe Der Höhepunkt reichsstädtischer macht und Größe fällt in das 15. und 16. Jahrhun<strong>der</strong>t. Ausgestattet mit allen Rechten eines selbständigen, nur dem Kaiser unterstellten deutschen Staates und nach den Grundsätzen einer freiheitlichen Gemeindeverfassung regiert, trat Augsburg in dieses goldene Zeitalter des deutschen Bürgertums ein. Mit Kraft und Entschiedenheit, wenn es sein mußte, auch mit Hilfe <strong>der</strong> Waffen, wußte die Stadt ihre Rechte und Freiheiten in den unruhigen Zeiten des 15. Jahrhun<strong>der</strong>ts zu behaupten. In dem schwäbischen Städtebund, den die süddeutschen Städte zum Schutz gegen die Übergriffe <strong>der</strong> Fürsten und die Bestätigungen durch beutegierige Ritter schlossen, nahm Augsburg eine führende Stellung ein. Vergebens zogen die Todfeinde <strong>der</strong> Stadt, die bayrischen Herzoge, wie<strong>der</strong>holt mit starker Macht heran; an den festen mauern und Wällen mußte ihr Zorn ohnmächtig zerschellen. Auch die Augsburger Bischöfe bekamen zuweilen die Bürgerfaust zu fühlen, wenn sie sich einfallen ließen, mit den Feinden <strong>der</strong> Stadt gemeinsame Sache zu machen o<strong>der</strong> die Interessen des Gemeinwesens auf irgend eine Art zu schädigen. Als KArdinal Peter v. Schaumberg die alte bischöfliche Herrschaft über die Stadt wie<strong>der</strong> erringen wollte, schwur die Bürgerschaft, "man solle sich des Bischofs wehren und mit ihm kriegen und leib und Gut daransetzen und sterben und genesen, ehe man solches zugeben wollt". Nach außen hin war die Stadt bestrebt, ihr Gebiet so viel als möglich zu erweitern. Landadelige und Großgrundbesitzer ließen sich das Bürgerrecht verleihen und Edelleute traten als Söldnerführer in städtische Dienste. Die reichen Geschlechter erwarben in <strong>der</strong> näheren und weiteren Umgebung Landgüter und Herrensitze, ja ganze Dörfer. Beson<strong>der</strong>s nahm sich <strong>der</strong> Rat mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln seiner handeltreibenden Bürger an, die draußen auf den unsicheren Straßen ihrem Berufe nachgehen mußten. Manchen harten Strauß fochten die Stadtsöldner mit Strauchdieben und Wegelagerern aus. Fing man einen <strong>der</strong>selben, so wurde er kurzerhand aufgeknüpft; selbst ritterliche Räuber baumelten in Stiefeln und Sporen am Stadtgalgen. Da Augsburg über reiche Geldmittel verfügte, war es ihm ein leichtes, durch ausgiebige Zahlungen an Kaiser und Fürsten allerlei Erleichterungen für seinen Warenverkehr zu erwirken. Die Stadt kaufte ihre Bürger vom Geleitsrecht, von Zoll-, Stapel- und Grundruhrrecht los, so daß sich die Augsburger Kaufleute bald auf allen Handelswegen einer verhältnismäßig großen Sicherheit und eines guten Rechtsschutz erfreuten. Den Augsburgern lag das kaufmännische Geschick schon im Blute. Sie wußten nicht nur mit scharfem Blick alle vorhandenen Handelsmöglichkeiten auszunützen, son<strong>der</strong>n auch neue zu schaffen. Aus Italien brachten die Frachtwagen <strong>der</strong> Kaufleute die Baumwolle und sofort trat nun neben die alteingesessene Leinenweberei und Wolltucherei die Barchentweberei. Ihre billigen Erzeugnisse fanden lebhaften Absatz und eroberten rasch den Markt. Der weitsichtige Großkaufmann fing nun auch an die kleinen Handwerker in seine Dienste zu nehmen. Sie arbeiteten in seinem Auftrage und er übernahm dafür die Verpflichtung, für den Verkauf ihrer Waren zu sorgen. Handel und Gewerbe schlossen so einen segensreichen Bund und es bildeten sich kaufmännisch geleitete Großbetriebe. Bald schlossen sich einzelne dieser Unternehmer zu Arbeits- und Handelsgesellschaft zusammen, um mit vereinten Geldmitteln und Arbeitskräften Hervorragendes leisten zu können. Eine <strong>der</strong> ältesten und größten dieser Augsburger Handelsgesellschaften war die patrizische "Meuting". Den Warenzügen <strong>der</strong> Augsburger Handelshäuser begegnete man auf allen bedeutenden Handelsstraßen; in allen großen Plätzen Europas errichteten sie ihre Zweiggeschäfte. Burkard Zink unternahm als Bediensteter und Teilhaber <strong>der</strong> Meuting- Gesellschaft in <strong>der</strong> ersten Hälfte des 15. Jahrhun<strong>der</strong>ts Reisen nach Ungarn, Venedig und Rom und machte auch auf den Inseln des Ägäischen Meeres Geschäfte. Venedig, die reiche Lagunenstadt, war den Augsburger Kaufherren fast zur zweiten Heimat geworden. Handelsbeziehungen zwischen Augsburg und Venedig bestanden bereits im 10. Jahrhun<strong>der</strong>t. Um das Jahr 1410 war zwischen beiden Städten bereits ein regelmäßiger Verkehr eingerichtet, <strong>der</strong> durch sogenannte Ordinari-Postboten aufrecht erhalten wurde, denen sich dann die reisenden Kaufleute anschlossen. Diese Boten bildeten eine geschlossene, vom Rat beaufsichtigte Zunft. Vom Kaiser mit großen Zollvorrechten begabt, hielt Augsburg die Straßen nach Venedig im stand, die entwe<strong>der</strong> durch bischöfliches Gebiet über Kaufbeuren, Füssen und Innsbruck, o<strong>der</strong> durch bayrisches Gebiet über das Lechfeld, Schongau und Mittenwald auf den Spuren alter Römerwege nach <strong>der</strong> Inselstadt führten. Dorthin brachte <strong>der</strong> deutsche Kaufmann die Waren seiner Heimat: Pelze, Tuch, Le<strong>der</strong>, Leinwand und die Schätze <strong>der</strong> Bergwerke! Dort holte er die Erzeugnisse des venetianischen Gewerbefleißes: seine Glas- und Seidenwaren, sowie die Produkte des Morgenlandes: Gewürze, Farbstoffe, Baumwolle, Edelsteine u. dgl. Hier in Venedig hatten die deutschen Kaufleute einen eigenen Kauf- und Herbergshof, den Fondako, <strong>der</strong> noch heute im belebtesten und gewerbreichsten Teil <strong>der</strong> Stadt an <strong>der</strong> Rialtobrücke zu sehen ist. Er bildete ein großes Viereck von 3 Stockwerken, das einen Hof umschloß, in dem das Ein- und Auspacken <strong>der</strong> Waren vorgenommen wurde. Im Erggeschoß befanden sich gewölbte Warenlager, in den oberen Stockwerken zahlreiche Wohnräume; denn <strong>der</strong> Fondako war die gern besuchte Herberge <strong>der</strong> deutschen Kaufleute und Pilger. Hier nahm <strong>der</strong> junge Kaufmann Wohnung, wenn er an die Adria kam, um die Geheimnisse seines Geschäftes zu erlernen. Wer daheim als Kaufmann etwas gelten wollte, mußte in Venedig gelernt haben. Die ausgedehnten Handelsbeziehungen zu Venedig waren für Augsburg von <strong>der</strong> größten Bedeutung; sie bildeten im Mittelalter das Rückgrat seines Handels. Dank ihrer günstigen Lage wurde die Stadt <strong>der</strong> große Handels-mittelpunkt zwischen Venedig und dem Morgenlande einerseits und dem nördlichen und östlichen Europa an<strong>der</strong>erseits. Von Oberdeutschland gingen die Augsburger Waren zu Lande nach Polen, zu Wasser nach Flan<strong>der</strong>n und den Hansaplätzen des Nordens. In regem Verkehr standen die Augsburger auch mit Lyon, das den Durchfuhrhandel zwischen Italien, Frankreich, England und Flan<strong>der</strong>n beherrschte. Hier hatten die großen Häuser ihre Nie<strong>der</strong>lagen und auf den berühmten Augustmessen Lyons waren die Augsburger Handelsherren viel und gern gesehene Gäste. Auf ihren Reisen nach und von Italien kehrten die Kaufleute aus dem übrigen Deutschland, aus Flan<strong>der</strong>n und Brabant in <strong>der</strong> gastlichen Stadt am Lech ein und schlossen Geschäftsverbindungen und Verträge. Auch manches zarte Familienband wurde bei solchen Gelegenheiten geknüpft.