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Artgutachten für den Uhu (Bubo bubo) in Hessen - Staatliche ...

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<strong>Artgutachten</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Uhu</strong> (<strong>Bubo</strong> <strong>bubo</strong>) <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> PGNU 05/2013<br />

7 Zusammenfassung und Ausblick<br />

Der Bestand des <strong>Uhu</strong>s hat <strong>in</strong> <strong>den</strong> letzten Jahrzehnten kont<strong>in</strong>uierlich zugenommen und es<br />

konnten im Rahmen des Gutachtens 230 bekannte <strong>Uhu</strong>reviere <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> verortet wer<strong>den</strong>.<br />

Für je<strong>den</strong> e<strong>in</strong>zelnen Standort wurde e<strong>in</strong> Datenbogen mit allen verfügbaren Daten sowie e<strong>in</strong>er<br />

Karte angelegt. Diese Datenbögen sollen der Vere<strong>in</strong>fachung der Fortschreibung sowie als<br />

e<strong>in</strong>e Planungsgrundlage <strong>für</strong> jede Art von ökologischer Bestandsaufnahme und Erfassung<br />

dienen. Da es sich nicht um alle <strong>Uhu</strong>reviere <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> handelt, wird von e<strong>in</strong>er höheren<br />

Anzahl <strong>Uhu</strong>s <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> ausgegangen. Vermutet wird, dass e<strong>in</strong>e ganze Anzahl <strong>Uhu</strong>s, die <strong>in</strong><br />

Wäldern und an Waldrändern, <strong>in</strong> Horsten oder auf dem Bo<strong>den</strong> brüten, nicht erfasst wer<strong>den</strong>.<br />

Die geschätzte Anzahl liegt somit bei etwa 250 <strong>Uhu</strong>paaren <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong>.<br />

Die Bestandsentwicklung zeigt e<strong>in</strong>en steigen<strong>den</strong> Wachstumstrend der Population <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong><br />

an. Aktuell s<strong>in</strong>d noch nicht alle potenziellen Lebensräume besiedelt, wenn auch viele mögliche<br />

Brutplätze <strong>in</strong> Mittelhessen bereits vom <strong>Uhu</strong> besetzt s<strong>in</strong>d. Dennoch gibt es <strong>in</strong> <strong>den</strong> restlichen<br />

hessischen Landkreisen noch e<strong>in</strong>ige besiedelbare Brutgebiete. Die Gebäude-, Nistkasten-<br />

und Brückenbrüter zeigen zudem die hohe Flexibilität des <strong>Uhu</strong>s, auch auf andere<br />

Strukturen als Felsen und Baumhorste auszuweichen. Wer<strong>den</strong> die Wälder als Brutgebiete<br />

noch mit berücksichtigt, steht der Großeule somit e<strong>in</strong>e hohe Anzahl möglicher Bruthabitate <strong>in</strong><br />

<strong>Hessen</strong> zur Verfügung und es ist davon auszugehen, dass sich der Bestand weiterh<strong>in</strong><br />

erhöht.<br />

<strong>Uhu</strong>s reagieren wenig störanfällig auf Abbauaktivitäten <strong>in</strong> Ste<strong>in</strong>brüchen und tolerieren<br />

Sprengungen sowie Baggerverkehr. Da es immer wieder zu Verlusten durch <strong>den</strong> Abbaubetrieb<br />

kommt, ist e<strong>in</strong>e enge Abstimmung der Betriebe mit <strong>den</strong> Vogelschutzbeauftragten<br />

herzustellen. Diese sollte im besten Fall über e<strong>in</strong>en Vertrag im Rahmen der Umweltallianz<br />

gesichert wer<strong>den</strong>. Dieses Instrument zum Schutz von <strong>Uhu</strong> und Wanderfalke f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong><br />

nicht ausreichend Verwendung und sollte dr<strong>in</strong>gend an die Betreiber von Ste<strong>in</strong>brüchen und<br />

Abbaugruben <strong>in</strong> Vogelschutzgebieten herangetragen und umgesetzt wer<strong>den</strong>. In diesem Fall<br />

kann der aktive Betrieb <strong>den</strong> <strong>Uhu</strong> vor Störungen durch Freizeitnutzer sowie vor e<strong>in</strong>er<br />

Verbuschung des Brutplatzes schützen und wirkt sich positiv auf die Lebensraumqualität<br />

aus.<br />

E<strong>in</strong>e große Gefahrenquelle s<strong>in</strong>d die Strommasten und –leitungen, an <strong>den</strong>en jährlich <strong>Uhu</strong>s<br />

verunglücken. Hier muss der § 41, Kapitel 5 BNatSchG umgesetzt wer<strong>den</strong>. In <strong>Hessen</strong> gibt es<br />

immer noch ungesicherte Strommasten. Diese s<strong>in</strong>d dr<strong>in</strong>gend zu entschärfen! Des Weiteren<br />

stellt die W<strong>in</strong>dkraft e<strong>in</strong>e bis heute nicht ganz leicht e<strong>in</strong>zuschätzende Gefahr dar. Hier müssen<br />

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