Artgutachten für den Uhu (Bubo bubo) in Hessen - Staatliche ...
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<strong>Artgutachten</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Uhu</strong> (<strong>Bubo</strong> <strong>bubo</strong>) <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> PGNU 05/2013<br />
1 Zusammenfassung<br />
Der <strong>Uhu</strong> wurde im 20. Jahrhundert deutschlandweit fast ausgerottet. In <strong>Hessen</strong> brütete das<br />
letzte Paar 1910 im Schwalm-Eder-Kreis. Danach konnten viele Jahrzehnte ke<strong>in</strong>e <strong>Uhu</strong>s<br />
mehr nachgewiesen wer<strong>den</strong>. Erst Ende der 70er Jahre gab es <strong>den</strong> ersten Brutnachweis im<br />
Kreis Limburg-Weilburg. Seit dieser Zeit erholt sich der Bestand der Großeule stetig. Um <strong>den</strong><br />
aktuellen Bestand sowie die Brutstandorte des <strong>Uhu</strong>s <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> zu ermitteln und Gefahren<br />
sowie Störungen, die auf die Art e<strong>in</strong>wirken, besser abschätzen zu können, wurde dieses<br />
<strong>Artgutachten</strong> des <strong>Uhu</strong>s <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> erarbeitet.<br />
Aufbauend auf der Darstellung der weltweiten Verbreitung und der Bestandsentwicklung <strong>in</strong><br />
Europa, Deutschland und <strong>Hessen</strong> wird die aktuelle Bestandssituation des <strong>Uhu</strong>s <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong><br />
erläutert. Daran schließt sich die Beschreibung der Biologie, Ökologie, Lebensräume und<br />
Gefährdungen an. E<strong>in</strong> Schwerpunkt dieses Gutachtens stellt die vertiefende Analyse der<br />
Gefährdungsfaktoren Abbauaktivität <strong>in</strong> Ste<strong>in</strong>brüchen, Geocach<strong>in</strong>g und W<strong>in</strong>dkraft anhand der<br />
Daten aller Brutstandorte <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> dar. Diese Gefährdungen wer<strong>den</strong> detailliert beschrieben<br />
und im Anschluss Schutzempfehlungen und Maßnahmen vorgestellt. Die Auswertungen<br />
basieren auf der Dokumentation von <strong>in</strong>sgesamt 229 <strong>Uhu</strong>revieren und Brutstandorten <strong>in</strong> ganz<br />
<strong>Hessen</strong>. Alle dokumentierten Standorte s<strong>in</strong>d aktuell besetzt oder wur<strong>den</strong> <strong>in</strong> der Vergangenheit<br />
vom <strong>Uhu</strong> besiedelt. Die Datenerhebung wurde durch die Vogelschutzbeauftragten bzw.<br />
weitere ehrenamtliche <strong>Uhu</strong>betreuer geleistet und der <strong>Staatliche</strong>n Vogelschutzwarte <strong>für</strong><br />
<strong>Hessen</strong>, Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz und das Saarland freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Die<br />
Daten wer<strong>den</strong> <strong>in</strong> Datenbögen im Anhang detailliert dargestellt. Diese s<strong>in</strong>d so gestaltet, dass<br />
sie zukünftig weitere E<strong>in</strong>tragungen zulassen und somit die Datenzusammenstellung erleichtern.<br />
Die Auswertung der erhaltenen Daten führte u.a. zu folgen<strong>den</strong> Ergebnissen:<br />
• Insgesamt wur<strong>den</strong> 2012 230 besetzte und unbesetzte <strong>Uhu</strong>reviere dokumentiert.<br />
• Insgesamt konnten 2012 an 146 Brutplätzen rufende, balzende oder brütende <strong>Uhu</strong>s<br />
festgestellt wer<strong>den</strong>.<br />
• Von 2004 bis 2012 stieg die Anzahl der bekannten Brutreviere um 105 an.<br />
• Im Mittel bekommen <strong>Uhu</strong>paare 2 Jungtiere. Die höchste Anzahl liegt bei 4 ausgeflogenen<br />
Junguhus <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> im Jahr 2012.<br />
• Im Rahmen der „Umweltallianz <strong>Hessen</strong>“ zum Schutz des <strong>Uhu</strong>s wur<strong>den</strong> hessenweit<br />
zwei Verträge an drei Ste<strong>in</strong>brüchen abgeschlossen.<br />
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