Rundschreiben Nr. 11 vom 29.07.2013 - Amt für Ernährung ...

Rapsbeizen
Mit dem verabschiedeten Verbot von neonicotinoiden Beizen im Raps zum 01.12.2013 stehen zur
Herbstaussaat 2013 letztmalig diese Beizen für den Landwirt zur Verfügung.
Die Rapsbeizung ist ein wichtiger Baustein im Rapsanbau, der im Jahr 2013 nochmals zu nutzen ist.
Rapsbeizen tragen erheblich dazu bei, dass der Raps in der Herbstentwicklung (bis 4-Blattstadium) ohne
das Risiko einer Schädigung durch Insekten (Kohlfliege, Rapserdfloh) ein rasches und nachhaltiges
Wachstum erzielen kann. Insbesondere die Kohlfliege kann in Einzeljahren ein erhebliches Risiko für den
Raps darstellen. Die jeweiligen Beizen werden von den Züchterhäusern je nach Sorte individuell angeboten.
Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem RS 09/2013 auf Seite 3.
Beispiele für Beizen mit insektizider Wirkung in Raps:
Produkt Fungizid Insektizidanteil Indikation NT-Auflagen
Elado TMTD Chlothianidin Erdflöhe NT677; 679; 697; 6991
Beta-Cyfluthrin Kohlfliege, Wurzelfliege
Cruiser OSR Fludioxonil Thiamethoxam Erdflöhe NT677; 679; 6991
Metalaxyl-M
Blattläuse als Virusvekt.
Chinook Imidacloprid Rapserdfloh NT677; 697; 6991
Beta-Cyfluthrin
Die oben genannten Produkte können wahlweise auch mit einem DMM-Zusatz (gegen Mehltau) ergänzt
werden, welcher für Spätsaaten zu empfehlen ist.
NT677:
NT679:
NT697:
NT6991:
Verschüttetes Saatgut ist sofort zusammenzukehren und zu entfernen.
Das Mittel ist giftig für Vögel; deshalb dafür sorgen, dass kein Saatgut offen liegen bleibt. Vor dem Ausheben
der Schare Dosiereinrichtung rechtzeitig abschalten, um Nachrieseln zu vermeiden.
Durch ein geeignetes Beizverfahren, das insbesondere die Verwendung eines geeigneten Haftmittels beinhaltet,
ist sicherzustellen, dass das behandelte Saatgut staubfrei und abriebfest ist.
Die Anwendung des Mittels auf Saatgut darf nur in professionellen Saatgutbehandlungseinrichtungen
vorgenommen werden, die in der Liste "Saatgutbehandlungseinrichtungen mit Qualitätssicherungssystemen
zur Staubminderung" des Julius Kühn-Instituts (JKI) aufgeführt sind (einzusehen auf der Homepage
des JKI www.jkl.bund.de)
Vorschriften für Beizung und Aussaat beachten:
Die EU-Kommission hat die Mitgliedstaaten mit der Richtlinie 2010/21/EU aufgefordert, im Rahmen der
Zulassung von Saatgutbehandlungsmitteln mit den Wirkstoffen Clothianidin, Imidacloprid, Thiamethoxam
und Fipronil besondere Risikominderungsmaßnahmen festzulegen. Davon betroffen sind somit auch die
oben aufgeführten Produkte.
Folgende Vorschriften zur Risikominderung wurden von der Zulassungsbehörde, dem Bundesamt
für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz, festgelegt:
• Der Betriebsleiter ist verpflichtet, die zur Aussaat des behandelten Saatgutes vorgesehenen Flächen
mindestens 48 Stunden vor der Aussaat Imkern bekannt zu geben, deren Bienenstände sich im Umkreis
von 60 m um die Aussaatflächen befinden. (NH6632).
• Keine Ausbringung des behandelten Saatgutes bei Wind mit Geschwindigkeiten über 5 m/s. (NH681)
• Das behandelte Saatgut einschließlich enthaltener oder beim Sävorgang entstehender Stäube ist vollständig
in den Boden einzubringen. (NH682)
• Die Aussaat von behandeltem Saatgut darf nur dann mit einem pneumatischen Gerät, das mit Unterdruck
arbeitet, erfolgen, wenn dieses in der "Liste der abdriftmindernden Sägeräte" des Julius Kühn-
Instituts (JKI) aufgeführt ist (einzusehen auf der Homepage des JKI www.jki.bund.de/geraete).
(NH6831)
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Seite 2 Erzeugerring-Rundschreiben 11/2013 29.07.2013