Download Teil 1 - AIDS-Hilfe Stuttgart eV
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CSD<br />
Termine rund um den CSD <strong>Stuttgart</strong><br />
„We are family“!?!<br />
Familie und CSD heute<br />
Zur Diskussion gestellt:<br />
„Familie und ein positives lesbisch-schwules Selbstbild“<br />
In Deutschland:<br />
Schlendrian statt Safer Sex<br />
Rund um die Nacht der Solidarität<br />
20 Jahre <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong><br />
14. Hocketse der AHS
ACHTUNG!!! Die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> wird nach<br />
der Hocketse, im Spätsommer umziehen!<br />
Das nächste RAINBOW erscheint<br />
Ende November 2005<br />
Redaktionsschluss für Ausgabe 53<br />
30.09.2005<br />
Anzeigenschluss für Ausgabe 53<br />
07.10.2005<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> e. V.<br />
Hölderlinplatz 5<br />
70193 <strong>Stuttgart</strong><br />
Telefon (0711) 2 24 69-0<br />
Email: kontakt@aidshilfe-stuttgart.de<br />
Homepage: www.aidshilfe-stuttgart.de<br />
Informationen für alle, <strong>Hilfe</strong> für Betroffene<br />
(0711) 2 24 69-0<br />
PositHiv-line; Positive beraten Positive<br />
(0711) 1 94 11 Mittwochs 18.30-21.00 Uhr<br />
Anonyme Telefonberatung durch ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter<br />
(0711) 1 94 11 Mo, Do, Fr 18.30-21.00 Uhr<br />
Gehörlosenberatung<br />
FAX (0711) 2 24 69-99<br />
nach vorheriger Anmeldung<br />
Persönliche Beratung<br />
(0711) 2 24 69-0 durch Sozialarbeiter<br />
nach Vereinbarung. Sprechstunden:<br />
Mo-Fr 10-12 Uhr und Mo-Do 14-17 Uhr<br />
in der AHS<br />
Selbsthilfegruppen und ehrenamtliche Gruppen<br />
(0711) 2 24 69-0 FAX (0711) 2 24 69-99<br />
Angehörigengruppe, Frauengruppe, Autogenes Training,<br />
Reiki, Buddies, Selbsthilfegruppe für schwule Männer<br />
(Powergruppe), Sportgruppe, gemischte Gruppe, Gruppe<br />
schwule Väter und Ehemänner, Telefonberatung, Öffentlichkeits-<br />
und Präventionsarbeit, RAINBOW-Redaktion.<br />
Bei Interesse bitte im Büro der AHS melden.<br />
Sonntags-Brunch und Gespräche in der AHS<br />
Erster Sonntag im Monat von 11-14 Uhr<br />
Herausgeber: <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>-<strong>Stuttgart</strong> e.V. (AHS)<br />
Hölderlinplatz 5 | 70193 <strong>Stuttgart</strong><br />
E-Mail: rainbow@aidshilfe-stuttgart.de<br />
Geschäftsführer: Andreas Hauling (V.i.S.d.P.)<br />
Vorstand: Tina Hartmann | Dieter Reinhart |<br />
Günter Trugenberger<br />
Redaktion:<br />
Ralf Bogen | Nina Botzenhart | Sven Deutschländer<br />
Bella Erlich-Trugenberger | Günter Trugenberger |<br />
Rosemarie Hampejs | Harald Mayer | Rainer Seybold |<br />
Dietmar Wagner Gerhard Wahl | Layout: Marc<br />
Hoffmann<br />
Anzeigenbetreuung: Vertretung Andreas Hauling<br />
RAINBOW erscheint 3 Mal jährlich und wird den<br />
Mitgliedern der AHS kostenfrei zugesandt.<br />
RAINBOW erhebt keinen Anspruch auf vollständige Wiedergabe<br />
und Dokumentation des Diskussionsprozesses innerhalb der<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>-<strong>Stuttgart</strong> e.V. sowie zu medizinischen wie gesellschaftlichen<br />
Entwicklungen von HIV und <strong>AIDS</strong>.<br />
RAINBOW versteht sich als Forum, HIV und <strong>AIDS</strong> in seiner<br />
lokalen wie globalen Dimension aufzuzeigen. Die Immunschwächekrankheit<br />
wirkt unserer Ansicht nach in alle gesellschaftlichen<br />
Bereiche hinein und hat soziale wie politische<br />
Auswirkungen. RAINBOW will hier Informieren, zur Diskussion<br />
anregen und zur <strong>Teil</strong>nahme auffordern um HIV und <strong>AIDS</strong> aus<br />
der Verdrängung herauszuholen und in der Öffentlichkeit zu<br />
thematisieren. Daher geben die Beiträge in erster Linie die<br />
Meinung des Verfassers wieder und sind als <strong>Teil</strong> des<br />
Diskussionsprozesses zu verstehen. RAINBOW gibt nicht die<br />
offizielle Position der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>-<strong>Stuttgart</strong> e.V. wieder.<br />
RAINBOW finanziert sich vollständig aus den Einnahmen der<br />
abgedruckten Werbung. Wir danken allen für dieses Engagement,<br />
ohne das RAINBOW nicht erscheinen könnte.<br />
Die RAINBOW-Redaktion behält sich vor, eingereichte Artikel<br />
zu kürzen oder abzuweisen.<br />
Beiträge bitte als Word-Datei (.doc) per<br />
e-mail: rainbow@aidshilfe-stuttgart.de einreichen und nach<br />
Möglichkeit Fotomaterial (Auflösung 300dpi, als jpg) mitsenden.<br />
Für eingereichte Fotos und Manuskripte übernimmt die<br />
Redaktion keine Gewähr.<br />
Bildquelle Titel und Seite10,34: www.photocase.de
EDITORIAL 3<br />
LIEBE FREUNDINNEN UND FREUNDE,<br />
mit der vorliegenden RAINBOW–Ausgabe hat es<br />
etwas besonderes auf sich. Ja, es ist die Ausgabe,<br />
die sich schwerpunktmäßig mit der diesjährigen<br />
Hocketse und dem CSD <strong>Stuttgart</strong> befasst. Aber es<br />
geht um noch viel mehr.<br />
Die diesjährige Hocketse steht im Zeichen des 20-<br />
jährigen (!) Bestehens der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> e. V..<br />
Es wird also eine Art Geburtstagshocketse werden.<br />
Eine Hocketse, die zur Freude über das (Über-)<br />
Leben, als auch zum Nachdenken und Erinnern einladen<br />
soll. Das Motto lautet daher „20 Jahre AHS<br />
– Mitten im Leben!“ Mehr dazu auf Seite 24.<br />
Ihr seid alle eingeladen zur „Geburtstagsfete“ der<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong>.<br />
Günter Trugenberger<br />
(Vorstand der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>)
Markt -/ Schillerplatz<br />
18.00 - 23.00 Uhr Eintritt frei<br />
Markt -/ Schillerplatz/ Kirchstr.<br />
13.00 - 23.00 Uhr Eintritt frei<br />
Bambi-Preisträger 2004 für bürgerschaftliches<br />
Engagement im Kampf<br />
gegen <strong>AIDS</strong> in Osteuropa<br />
unterstützt durch:<br />
Spendenkonto der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> e.V.<br />
Konto 2 66 99 44 BLZ 600 501 01 LBBW<br />
I N H A L T<br />
AUS DER <strong>AIDS</strong>-HILFE /HOCKETSE<br />
06 Valentinstag 2005<br />
07 Umzug der AHS<br />
09 Petrus Ceelen geht in den Ruhestand<br />
24 20 Jahre <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong><br />
28 Alles über die Hocketse<br />
<strong>AIDS</strong> GLOBAL<br />
15 <strong>AIDS</strong>-Medikamente für alle<br />
50 Die Zeitbombe tickt in der Ukraine<br />
HIV-REFERAT<br />
12 10 Jahre Reiki<br />
LEBEN MIT HIV<br />
11 Schlendrian statt Safer Sex<br />
54 Das Jahr des Affen<br />
MAGAZIN<br />
34 Was Frauen lieben...<br />
36 Kino im Kopf<br />
38 Gaymovies „U“<br />
40 Repicando<br />
46 Zur Diskussion gestellt:<br />
Familie und ein positives lesbischschwules<br />
Selbstbild<br />
11 22<br />
26<br />
CSD<br />
26 CSD-Veranstaltungen<br />
43 „We are family“?!<br />
POLITIK<br />
18 <strong>AIDS</strong>-Behandlung für alle<br />
Podiumsdiskussion<br />
20 Nacht der Solidarität<br />
22 Pharma-Aktion<br />
SERIE: SEX & GESUNDHEIT<br />
32 Chlamydien<br />
TERMINE<br />
56 Gayzone<br />
58 Förderverein Neue Wege<br />
59 Ayurveda goes CSD<br />
60-63 Termine Rund um den CSD<br />
LÄDT EIN ZUR SA 30/07/05<br />
SO 31/07/05<br />
Schirmherrschaft:<br />
Frieder Alberth,<br />
28 43 59<br />
nähere Informationen findet Ihr unter:<br />
www.aidshilfe-stuttgart.de<br />
www.aidshilfe-stuttgart.de
Von Anfang an engagiert dabei.<br />
Immer bestsortiert,<br />
fachlich up to date.<br />
Mit dem freundlichen und<br />
patientenorientierten Team.<br />
An nachfolgend aufgeführten Einrichtungen, Arztpraxen, Kinos und Gastronomiebetrieben wird RAINBOW<br />
verteilt und öffentlich ausgelegt (Stand: März 2005)<br />
Ackermann´s<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>-<strong>Stuttgart</strong> e.V.<br />
<strong>AIDS</strong>-Seelsorge der Evangelischen Landeskirche in Württemberg<br />
<strong>AIDS</strong>-Beratungsstelle der Evangelischen Gesellschaft <strong>Stuttgart</strong><br />
Alte Münze<br />
Atelier am Bollwerk<br />
Apotheke 55<br />
Binokel<br />
Boots<br />
Blue Box<br />
Café Graf Eberhard<br />
Café Flair<br />
Café Jenseitz<br />
Café Sarah<br />
Café Künstlerbund<br />
Café le théatre<br />
Calwer Eck Bräu<br />
Das Bistro<br />
Dr. med. Ebert, Hans Martin<br />
Dr. med. Matschinski, Frank<br />
Die Brücke e.V. (Petrus Ceelen)<br />
e.V. (eva)<br />
Eagle<br />
Erlkönig, Buchladen<br />
Finkennest<br />
Gemeinschaftspraxis Dr. med. Ulmer, Albrecht<br />
Gemeinschaftspraxis Wollmann-Wohlleben<br />
Gemeinschaftspraxis Schwabstrasse 57<br />
Gaytunnel (Röhre)<br />
Gesundheitsamt der Stadt <strong>Stuttgart</strong><br />
Highnoon<br />
HEZLON<br />
Info-Stand Königsstraße<br />
Insider Video<br />
Jakobstube<br />
Jugendhaus Mitte<br />
Kings Club<br />
Kommunales Kino<br />
KH M8<br />
Magnus<br />
Merlin<br />
Media4Men<br />
Monroes<br />
Olympus Club (Sauna)<br />
Palast der Republik<br />
Subway<br />
Rat-Rat<br />
Reinsburg Apotheke<br />
Rosenau<br />
U-Apotheke<br />
Viva (Sauna)<br />
Weissenburg (Schwul-lesbisches Zentrum, <strong>Stuttgart</strong>)<br />
Wall Street Institute<br />
Westend Apotheke<br />
Wunderbar<br />
Zadu
6 AUS DER <strong>AIDS</strong>HILFE<br />
Valentinstag 2005<br />
Liebe, Lust, Verantwortung<br />
Die Vorstandsinitiative, den Valentinstag mit<br />
dem Thema <strong>AIDS</strong> zu besetzten, war<br />
auch dieses Jahr ein Erfolg.<br />
Wenn gleich auch die diesjährige<br />
Valentinswoche aus lediglich zwei<br />
Veranstaltungen bestand, gelang<br />
es wieder erneut die<br />
Themen der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> an den<br />
Mann und die Frau zu bringen.<br />
In der Königstraße gab es am<br />
Valentinstag selbst einen Infostand<br />
und Rosen für die Passanten.<br />
Prävention, gewissermaßen durch die Blume.<br />
Dass wir die Rosen verschenken<br />
konnten, verdanken wir der<br />
Firma Blumen Kurz aus<br />
Korntal-Münchingen, die uns<br />
erneut 500 Rosen spendete.<br />
Spenden gab es dann auch seitens<br />
der <strong>Stuttgart</strong>er Bürger, so<br />
dass auch dieser Aspekt der<br />
Veranstaltung für die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
<strong>Stuttgart</strong> e. V. positiv verlief.<br />
Die zweite Valentinsveranstaltung war das „4. ROCK<br />
FOR LIFE-Konzert”.Wie sich damit zeigt, ist das<br />
mittlerweile in die RÖHRE umgezogene Event eine feste<br />
Größe in der <strong>Stuttgart</strong>er Musikszene geworden. Ein<br />
besonderer Dank gilt dabei neben<br />
„AE-M-X“ und CARNEVAL OF SOULS” (die mittlerweile<br />
fast schon eine Art <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> – Hausband sind)<br />
der Gruppe „SHIVA“, die ihr Reunion Konzert im Rahmen<br />
von ROCK FOR LIFE gab. Die beiden Urgesteine und<br />
Masterminds von SHIVA sind keine geringeren als Armin<br />
Sabol und Mat Sinner, die in Musikerkreisen hohes<br />
Ansehen genießen.<br />
Dies wurde bei der kochenden Stimmung in der Röhre<br />
deutlich, als es hieß „Welcome back on Stage: SHIVA!“<br />
Und auch auf diesem Event gab es neben Rock`n Roll und<br />
Party einen Infostand. Mal sehen was der nächste<br />
Valentinstag so bringt.<br />
Günter Trugenberger
UMZUG in neue Räumlichkeiten<br />
AUS DER <strong>AIDS</strong>HILFE 7<br />
Die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> muss zum Herbst 2005 vom Hölderlinplatz<br />
in neue Räume ziehen.<br />
Zum Redaktionsschluß stand leider noch nicht fest wo es die<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> dann hinzieht.<br />
Sobald alles in trockenen Tüchern ist könnt Ihr Euch rechtzeitige<br />
über die www.aidshilfe-stuttgart.de Adresse informieren!!!
8 AUS DER <strong>AIDS</strong>HILFE<br />
Petrus Ceelen geht in den Ruhestand<br />
Danke, dass du da warst!<br />
Jeder, der in <strong>Stuttgart</strong> und der<br />
Region im <strong>AIDS</strong>-Bereich tätig<br />
ist, kennt Petrus Ceelen, den <strong>AIDS</strong>-<br />
Seelsorger der katholischen Kirche<br />
in <strong>Stuttgart</strong>.<br />
D ie Verabschiedung von Petrus Ceelen findet am<br />
!<br />
Montag, 17.10.2005, ab 19:00 Uhr im Theaterhaus<br />
statt. Unter anderem mit Rezzo Schlauch, Silke Besa<br />
und Paul Vincent uva.
AUS DER <strong>AIDS</strong>HILFE 9<br />
Und wer ihn kennt weiß, dass er alles andere ist als ein<br />
weltfremder Geistlicher. Nein, Petrus steht mit beiden<br />
Beinen im Leben und steht ein für seine Gemeinde. Und<br />
dies sind die Ausgegrenzten: Menschen ohne festen<br />
Wohnsitz, Alkohol- und Drogenkranke, Menschen mit HIV<br />
und <strong>AIDS</strong>. Der ehemalige Seelsorger des Gefängniskrankenhauses<br />
Hohenasperg hat viel erlebt mit seiner<br />
Gemeinde. Er hat Menschen im Leben und Sterben<br />
begleitet, die niemand begleiten wollte. Er hat auch über<br />
den Tod dieser Menschen hinaus versucht ihnen die<br />
Würde zurückzugeben, die ihnen Staat und Gesellschaft<br />
teilweise genommen haben.<br />
Als Autor in seinen Büchern ließ er sie sprechen, gab<br />
ihnen über den Tod hinaus die Möglichkeit, wenigstens<br />
einmal gehört zu werden. Um den Lebenden zu helfen<br />
gründete er den Verein „Die Brücke – Menschen am<br />
Rande“ und setzte sich stets gegen Ausgrenzung und<br />
Diskriminierung ein.<br />
Seine unermüdliche Arbeit brachte ihm die Ehrenmitgliedschaft<br />
in der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> e. V. und den<br />
Landespositivenpreis der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> Baden-Württemberg<br />
ein. Aber ich glaube, die größte Anerkennung seiner<br />
Arbeit findet Petrus in den Augen seiner Gemeinde.<br />
Jetzt kommt aber die Zeit des Abschieds. Nach einem<br />
intensiven und langen Berufsleben geht Petrus im Herbst<br />
diesen Jahres in den Ruhestand. Sicher, er hat ihn sich<br />
mehr als nur verdient, doch wer wird diese Lücke füllen?<br />
Uns alle erfüllt es mit Sorge, dass die katholische Kirche<br />
die Stelle von Petrus Nachfolger um 50 % kürzen will und<br />
es bis zum Zeitpunkt als dieser Artikel geschrieben wurde<br />
nicht für nötig hielt, auf mehrere Schreiben von <strong>AIDS</strong>-<br />
<strong>Hilfe</strong>-Vorstand und Betroffenen zu antworten.<br />
In die Angst vor der Zukunft mischt sich aber auch ein<br />
Gefühl des Dankes für Dich Petrus. DANKE, dass es dich<br />
gab, DANKE, dass Du für uns da warst. Du warst bildhaft<br />
gesprochen deiner Herde ein Schäfer, wie man sich keinen<br />
Besseren wünschen konnte. Du bist etwas besonderes,<br />
und wohl so eine Art „Geschenk Gottes“ an uns,<br />
deine Gemeinde.<br />
Ein großes „DANKE“ geht aber auch an Deine Familie.<br />
Denn sie musste oft zurück stehen, wenn die Not<br />
Betroffener Deine <strong>Hilfe</strong> erforderte. Jetzt kommt eben die<br />
Zeit, wo du Dich ihnen mehr widmen kannst.<br />
In diesem Sinne, viel Gesundheit und DANKE!<br />
Günter Trugenberger<br />
Noch vor dem Druck des Rainbows erreichte uns<br />
die Nachricht, dass die Nachfolge – Seelsorge nun<br />
doch wieder mit 100% ausgestattet sein wird!<br />
!b.w.<br />
Thomas<br />
Bergmeister<br />
ist tot<br />
Ein Freund, der<br />
fehlt!<br />
Bereits Anfang des Jahres ist ein weiterer Freund<br />
und Unterstützer der Schwulen- und <strong>AIDS</strong>-<br />
Community <strong>Stuttgart</strong>s Verstorben: Thomas<br />
Bergmeister.<br />
Stets hatte er nicht nur sein Hotel im <strong>Stuttgart</strong>er<br />
Osten, sondern sich selbst in den Dienst der guten<br />
Sache gestellt.<br />
Es ist unser aller Aufgabe sein Andenken zu wahren.<br />
Danke Thomas<br />
Petrus Ceelen
LEBEN MIT HIV 11<br />
In Deutschland:<br />
Schlendrian statt Safer Sex<br />
HIV-ÜBERTRAGUNGSRATE BEI HOMOSEXUELLEN<br />
MÄNNERN UM SECHS PROZENT GESTIEGEN<br />
Berlin – Die Zahl der <strong>AIDS</strong>-Infektionen bei homosexuellen<br />
Männern ist 2004 in Deutschland erneut<br />
gestiegen. Die Übertragung des Erregers von einem<br />
Mann zu einem anderen lag um sechs Prozent höher als<br />
im Jahr zuvor. Das geht aus dem Halbjahresbericht des<br />
Robert Koch Instituts (RKI) hervor. Insgesamt ist die Zahl<br />
der neu diagnostizierten <strong>AIDS</strong>-Infektionen mit knapp<br />
2.000 Fällen etwa gleich geblieben. Auch bei Syphilis war<br />
der Anstieg in der Gruppe der homosexuellen<br />
Männer besonders deutlich, schreibt das<br />
RKI.<br />
Bestimmte Gruppen der<br />
Bevölkerung schützten sich<br />
beim Sex weniger als zuvor,<br />
warnte die Bundeszentrale<br />
für gesundheitliche Aufklärung<br />
(BZgA) nach der<br />
Auswertung einer neuen<br />
Repräsentativerhebung.<br />
So verhüteten im Jahr<br />
2000 noch 78 Prozent der<br />
Singles unter 45 Jahren bei<br />
einer neuen Beziehung mit<br />
Kondom, 2004 waren es nur noch<br />
70 Prozent. „Diese Entwicklungen<br />
zeigen, dass differenzierte Datenanalysen<br />
sowie zielgruppengenaue Aufklärungskonzepte notwendig<br />
sind“, betonten RKI- Präsident Reinhard Kurth<br />
und BZgA-Direktorin Elisabeth Pott.<br />
VERBREITETE FEHLEINSCHÄTZUNG<br />
Homosexuelle Männer stellten 2004 mit 47 Prozent<br />
die größte Gruppe der 1928 bisher gemeldeten HIV-<br />
Neuinfektionen. Auffällig deutlich war der Anstieg bei den<br />
30- bis 49-Jährigen. „Das ist beunruhigend, weil es sich<br />
dabei um Menschen handelt, die vor allem in den achtziger<br />
Jahren das durch HIV/<strong>AIDS</strong> verursachte Leid in ihrem<br />
Umfeld selbst erfahren haben“, sagte Kurth. Auch der<br />
wachsende Therapieoptimismus verleite Viele dazu, HIV<br />
nicht mehr als gefährlich einzuschätzen, warnte Pott.<br />
Am deutlichsten stiegen die Zahlen der Erstdiagnosen bei<br />
homosexuellen Männern in Berlin, aber auch in<br />
Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz,<br />
Sachsen und Schleswig-Holstein gab es Zuwächse. In<br />
Bayern, Baden-Württemberg und Hessen gingen<br />
die gemeldeten Erstdiagnosen zwar<br />
zurück, dort waren sie im Vorjahr<br />
jedoch überproportional gestiegen.<br />
Institut.<br />
SYPHILISFÄLLE<br />
DEUTLICH GESTIEGEN<br />
Die Zahl der gemeldeten<br />
Syphilis-Fälle kletterte<br />
von 2.934 (2003) auf<br />
3.345. In der Gruppe der<br />
gleichgeschlechtlich aktiven<br />
Männer sei Syphilis eine besondere<br />
Gefahr, weil die Krankheit ein Schrittmacher<br />
für <strong>AIDS</strong> sei, warnte das Robert Koch-<br />
Bei heterosexuellen Kontakten steige zudem die Gefahr<br />
durch die hohen HIV-Infektionsraten in Osteuropa und die<br />
zunehmende Prostitution. Die zweitgrößte Gruppe der<br />
Neuinfektionen (16 %) bildeten Menschen, die aus einem<br />
Land mit hoher HIV-Rate stammen. Nur ein Fünftel der<br />
2004 in Deutschland Erstinfizierten waren Frauen.<br />
(Quelle: Der Standard vom 21. April 2005)
12 HIV REFERAT<br />
10 Jahre Reiki<br />
Balsam für die Seele<br />
In einer Zeit, da auch die Schulmedizin immer mehr die<br />
heilsame Wirkung sogenannter „alternativer Medizin“ (z.<br />
B. Akupunktur,...) anerkennt und komplementär (ergänzend)<br />
einsetzt, ist es auch für größere <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>n wünschenswert,<br />
solche Therapien anbieten oder vermitteln zu<br />
können.<br />
Die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> (AHS) ist in der glücklichen<br />
Lage, ein solches Angebot für Betroffene zu haben.<br />
Und dies seit mittlerweile 10 Jahren! Es handelt sich hierbei<br />
um REIKI, eine asiatische Heilmethode, bei der<br />
Energieblockaden im Körper gelöst werden. Wenn gleich<br />
auch mittels Reiki der Virus selbst sich nicht besiegen<br />
lässt, so lassen sich doch manche Beschwerden, durch<br />
Virus und ART hervorgerufen, lindern. Dass Reiki in der<br />
AHS angeboten werden kann geht zunächst auf die HIV-<br />
Referentin Bella zurück, die als Studentin über ihren<br />
damaligen Professor an der Fachhochschule für<br />
Sozialwesen Esslingen, Professor Huber, mit REIKI in<br />
Kontakt kam. Professor Huber selbst ist ein REIKI-Meister<br />
und behandelte Bella viele Jahre „ehrenamtlich“. Nach<br />
jeder Sitzung konnte man erleben, wie sich Bellas<br />
Batterien wieder aufgeladen hatten. Wer Bella kennt, für<br />
den ist klar, dass sie versuchen würde, einen Weg zu finden,<br />
dass auch andere Betroffene in den Genuss von<br />
REIKI kommen. Es war sehr leicht, den Idealisten<br />
Professor Huber dazu zu überreden, REIKI für Betroffene<br />
anzubieten. Dieses Angebot hat soviel Nachfrage gewekkt,<br />
dass bereits mehrere Reiki-Meister ihre Dienste innerhalb<br />
der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> anbieten. An dieser Stelle sei<br />
nochmals dem Team um Professor Huber gedankt, das<br />
teilweise lange Anfahrtswege in Kauf nimmt, um<br />
Betroffenen zu helfen. Wer selbst an einem Reiki-Termin<br />
interessiert ist, kann sich bei Rosemarie Hampejs in der<br />
Verwaltung der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>, Telefon: 0711-22469-0 melden.<br />
Günter Trugenberger
<strong>AIDS</strong> GLOBAL 15<br />
<strong>AIDS</strong>-Medikamente für alle Menschen<br />
mit HIV und <strong>AIDS</strong><br />
Der Kampf gegen <strong>AIDS</strong> muss auch zur Sache des internationalen Automobilarbeiterratschlags<br />
und der Gewerkschaften weltweit werden<br />
Rund<br />
dreihundert Arbeiter und Angestellte,<br />
unter ihnen viele IG-Metall-Vertrauensleute, nahmen<br />
am 4. Internationalen Automobilarbeiterratschlag in<br />
Gelsenkirchen am 18. bis 20. Februar 2005 teil (www.automobilarbeiterratschlag.de).<br />
Mit den Aktionstagen bei Bosch, Siemens, Mahle,<br />
dem konzernweiten Kampf der DaimlerChrysler-Kollegen im Juli und dem<br />
7tägigen selbständigen Streik bei Opel Bochum im letzten Jahr hat sich eine neue<br />
Qualität der Kämpfe in der Automobilindustrie herausgebildet. In einer lebhaften Diskussion<br />
wurde deutlich, dass und wie sich in Deutschland die Jagd nach Höchstprofiten<br />
und die gegenseitige Vernichtungsschlacht der Autokonzerne auf dem Weltmarkt widerspiegelt:<br />
Lohnabbau, unter anderem mit bis zu 20 % niedrigeren Einstiegslöhnen, Einsatz der<br />
ersten Ein-Euro-Jobber, Spaltung in fest Angestellte und Leiharbeiter, Starke Aufsplitterung in<br />
Einzelfirmen im Konzern... „Genau wie bei uns!“ war daher einer der am meisten gehörten Sätze.<br />
Dazu trugen auch die äußerst lebendigen Berichte von Automobilarbeitern aus Südafrika, Kolumbien,<br />
Russland und Italien bei.<br />
Zahlreiche Initiativen und Organisationen aus anderen sozialen Bewegungen beteiligten sich mit Infoständen<br />
und eigenen Beiträgen an dem Erfahrungsaustausch. Unter ihnen auch unser Förderverein Neue<br />
Wege in der HIV-Therapie (www.hiv-therapie.org). Wir veröffentlichen im folgenden Auszüge aus unserem<br />
Diskussionsbeitrag zum Kampf gegen <strong>AIDS</strong> auf diesem Ratschlag.<br />
Förderverein Neue Wege in der HIV-Therapie (www.hiv-therapie.org)<br />
ehrere Kolleginnen und Kollegen haben heute<br />
„Müber die Angleichung der Arbeitsbedingungen<br />
weltweit gesprochen. Dies ist aber nur eine Seite. Nach<br />
wie vor haben wir es mit großen Unterschieden bei den<br />
Arbeits- und Lebensverhältnissen zu tun. Das zeigt insbesondere<br />
das Beispiel <strong>AIDS</strong>.<br />
Mehr als fünf Millionen Menschen und rund 35 Prozent<br />
der 25- bis 34-Jährigen sind in Südafrika vom HI-Virus<br />
infiziert. Täglich sterben rund 600 Südafrikaner an der<br />
Immunschwächekrankheit, weil ihnen der Zugang zu den<br />
<strong>AIDS</strong>-Medikamenten vorenthalten wird. Auch von der<br />
Daimler-Chrysler Belegschaft in Südafrika sollen rund neun<br />
bis zehn Prozent HIV-infiziert sein. Die südafrikanische<br />
Niederlassung von Daimler-Chrysler (DCSA), stellt ihren<br />
mehr als 5000 Beschäftigten mittlerweile die antiretrovirale<br />
Therapie gegen <strong>AIDS</strong> zur Verfügung. Sie sind <strong>Teil</strong><br />
eines HIV-Programms, das der Konzern gemeinsam mit<br />
der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ)<br />
im Jahr 2001 entwickelt hat. Der mit dem bambi-Preis<br />
ausgezeichnete DaimlerChrysler Chef Jürgen Schrempp<br />
macht kein Geheimnis daraus, „dass“ – so die <strong>Stuttgart</strong>er<br />
Zeitung vom 17.11.2004, „der Kampf gegen die<br />
Pandemie auch ‚unternehmerisch notwendig geworden<br />
war“. So heißt es hier – ich zitiere: „Ein infizierter<br />
Mitarbeiter, der keine Aidscocktails erhält, würde das<br />
Unternehmen beim Ausbruch der Krankheit das Dreifache<br />
seines Jahresgehaltes kosten (...). Dagegen sei die
16 <strong>AIDS</strong> GLOBAL<br />
Versorgung mit Aidscocktails, die den<br />
Mitarbeitern in der Regel eine<br />
Fortsetzung ihrer normalen Beschäftigung<br />
ermöglichen, ökonomisch<br />
wesentlich sinnvoller.“ So verkündet<br />
Jürgen Schrempp in den <strong>Stuttgart</strong>er<br />
Nachrichten (vom 30.11.04): „Die Fehlzeiten<br />
infolge von <strong>AIDS</strong> konnten bereits<br />
halbiert werden.“ Und: „Zudem hat sich<br />
die Sterblichkeitsrate seit Beginn des<br />
Programms mehr als halbiert“.<br />
Wie viele Kollegen erst sterben mussten,<br />
bis DaimlerChrysler HIV-positiven Mitarbeitern<br />
die <strong>AIDS</strong>-Medikamente zur<br />
Verfügung gestellt hat, das erfahren wir<br />
nicht. Ebenso wenig schreibt der DC-Chef,<br />
was Arbeitsplatzverlust für einen HIV-positiven<br />
Mitarbeiter bedeutet. Wir erfahren auch<br />
nichts darüber, ob Daimler<br />
Chrysler in Südafrika<br />
schon seit über zehn<br />
Jahren wie in Deutschland<br />
so gut wie keine<br />
Steuern mehr an den<br />
Staat bezahlt,<br />
damit dieser<br />
auf die Forderung<br />
der südafrikanischen<br />
<strong>AIDS</strong>-Aktivisten,<br />
alle Infizierten<br />
mit <strong>AIDS</strong>-Medikamenten<br />
zu versorgen,<br />
eingehen<br />
kann.
<strong>AIDS</strong> GLOBAL 17<br />
Eine Gesundheitspolitik, die selektiv nur denjenigen <strong>AIDS</strong>-<br />
Medikamente zur Verfügung stellt, an deren Weiterleben<br />
die multinationalen Konzerne der reichen Länder ein ökonomisches<br />
Interesse haben, während man den übergroßen<br />
Rest der infizierten Menschen, Jugendliche und<br />
Kinder ohne Therapie, unbehandelt, zu Tausenden sterben<br />
lässt, kann nicht anders als eine neokoloniale Politik<br />
bezeichnet werden.<br />
Um <strong>AIDS</strong>-Medikamente für alle Positiven durchzusetzen,<br />
muss der politische Druck auf die multinationalen<br />
Konzerne und Regierungen international organisiert werden.<br />
Hierzu benötigen wir auch die medizinischen Laien,<br />
die sog. „einfachen Menschen“ aus allen Ländern dieser<br />
Welt und nicht nur Spezialisten. Diese Aufgabe der internationalen<br />
Solidarität im Kampf gegen <strong>AIDS</strong> muss auch<br />
zur Sache des internationalen Automobilarbeiterratschlags<br />
und der Gewerkschaften in den verschiedenen<br />
Ländern werden. Wir vom Förderverein Neue Wege in der<br />
HIV-Therapie fordern Euch dazu auf, sich mit unserem<br />
vorgeschlagenen Sofortprogramm im Kampf gegen <strong>AIDS</strong><br />
auseinander zu setzen und unsere Homepage www.hivtherapie.org<br />
anzuschauen, die gezielt zu HIV und <strong>AIDS</strong><br />
informiert und den gegenseitigen Austausch fördert. Helft<br />
mit den Kampf gegen <strong>AIDS</strong> zu organisieren und ein internationales<br />
Netzwerk aufzubauen, dass den Stopp des<br />
weltweiten <strong>AIDS</strong>-Massensterbens verwirklichen kann.“<br />
Ralf Bogen<br />
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E-Mail: info@media4men.de
18 POLITIK<br />
Nacht der Solidarität 2005 – Veranstaltungen des Aktionsbündnisses in <strong>Stuttgart</strong>
POLITIK 19<br />
AKTIV GEGEN <strong>AIDS</strong><br />
– <strong>AIDS</strong>BEHANDLUNG FÜR A LLE –<br />
Podiumsdiskussion<br />
mit Dr. Norbert Otten (DaimlerChrysler), Astrid Berner-Rodoreda (Aktionsbündnis gegen<br />
<strong>AIDS</strong>), Inga Brüggemann (Deutsche Stiftung Weltbevölkerung), Frieder Alberth (Connect<br />
Plus e.V.), Dr. Uschi Eid (parlamentarische Staatssekretärin, angefragt) Conny Mayer (parlamentarischer<br />
Beirat, angefragt), evtl. weitere Gäste und Betroffene<br />
MODERATION:<br />
Olaf Hirschmann (Brot für die Welt) und<br />
Andrea Pfeiffer (Evang. Missionswerk in Südwestdeutschland)<br />
Nach wie vor ist weltweit kein Rückgang der HIV-<br />
Infektionen zu beobachten. Nahezu 40 Millionen<br />
Menschen leben derzeit mit HIV/<strong>AIDS</strong>. 20 Millionen<br />
Menschen sind bereits an <strong>AIDS</strong> gestorben. Jede sechste<br />
Sekunde infiziert sich ein Mensch mit HIV und jede zehnte<br />
Sekunde stirbt ein Mensch an <strong>AIDS</strong>.<br />
Ende 2004 hatten 9 von 10 Menschen weltweit keinen<br />
Zugang zu <strong>AIDS</strong>-Medikamenten. Vor allem für Menschen,<br />
die in Armut leben, sind <strong>AIDS</strong>-Medikamente unerreichbar.<br />
Der Kreislauf: Armut macht krank – <strong>AIDS</strong> macht arm,<br />
sorgt für verheerende sozio-ökonomische Auswirkungen<br />
weltweit. Mühsam erreichte Fortschritte werden zerstört.<br />
Ohne medizinische Behandlung und soziale Betreuung<br />
sinkt die allgemeine Lebenserwartung drastisch:<br />
Arbeitskräfte gehen frühzeitig verloren, Mütter können<br />
nicht mehr für ihre Kinder sorgen, Familien werden von<br />
Armut und <strong>AIDS</strong> zerrieben, um nur einige Beispiele zu<br />
nennen. Und die Pandemie breitet sich weiter aus.<br />
Um eine angemessene medizinische Behandlung und<br />
soziale Betreuung von an HIV/<strong>AIDS</strong> erkrankten<br />
Menschen zu ermöglichen, fordert das Aktionsbündnis<br />
gegen <strong>AIDS</strong>: ZUGANG FÜR ALLE zu lebenswichtigen<br />
<strong>AIDS</strong>-Medikamenten. Von den Unternehmen der<br />
Pharmaindustrie fordern wir konkret:<br />
• Originalpräparate zum Produktionskostenpreis an<br />
ärmere Länder zu verkaufen;<br />
• Zeitnah Medikamentendosierungen bereitzustellen, die<br />
zur Behandlung von Kindern geeignet sind;<br />
• In ärmeren Ländern generell auf die Durchsetzung von<br />
Patenten zu verzichten.<br />
Die <strong>Teil</strong>nehmer/innen unserer Podiumsdiskussion werden,<br />
aus je verschiedener Perspektive, über (mögliche)<br />
Programme zur Behandlung von an HIV/<strong>AIDS</strong> erkrankten<br />
Menschen berichten und diskutieren. Je mehr Menschen<br />
Zugang zu medizinischer Behandlung haben, desto eher<br />
wird HIV/<strong>AIDS</strong> eingedämmt werden können.<br />
ORGANISATIORINNEN:<br />
Ingrid Walz, Deutsche Stiftung Weltbevölkerung<br />
Andrea Pfeiffer, Aktionsbündnis gegen <strong>AIDS</strong>
20 POLITIK<br />
Nacht der Solidarität –<br />
Samstag, 02. Juli 2005<br />
DAS AKTIONSBÜNDNIS GEGEN <strong>AIDS</strong> IN STUTTGART<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> + <strong>AIDS</strong>-Seelsorge der ev. Landeskirche Württemberg + <strong>AIDS</strong> und<br />
Kinder BaWü + Brot für die Welt + Cheerluders & Zackige Zicken / Spotverein Abseitz +<br />
Förderverein Neue Wege in der HIV-Therapie + Kranich – <strong>AIDS</strong> in Afrika + Sylvia Lang<br />
Partyservice + Ulf Leuker Technik & Sound + Weißenburg + Die Traumtänzer laden ein:<br />
18.00 – 23.00 Uhr Solidaritätsfest auf dem Leonhardsplatz<br />
und um 21.00 Uhr Jazzkonzert in der Leonhardskirche (der <strong>AIDS</strong>-Seelsorge)<br />
Im Rahmen der bundesweiten Aktion<br />
des Aktionsbündnisses gegen <strong>AIDS</strong> setzen<br />
hunderte von aktiven Gruppen,<br />
zehntausende Menschen in etwa über<br />
80 Städten und Gemeinden in Deutschland<br />
ein Zeichen der Solidarität:<br />
• Ein Zeichen gegen das Schweigen<br />
zur weltweit dramatisch fortschreitenden<br />
Epidemie von HIV und <strong>AIDS</strong>,<br />
gegen Stigma und Diskriminierung<br />
• Ein Zeichen für mehr Anstrengungen<br />
unserer Regierung und der Pharmaindustie für strukturelle<br />
Prävention und eine dringende Ausweitung der<br />
Behandlungsprogramme in den ärmeren Ländern der<br />
Welt<br />
• Für ein Leben mit HIV, in Solidarität mit allen Menschen<br />
weltweit, die von HIV oder <strong>AIDS</strong> betroffen sind<br />
Spendenerlöse einzelner<br />
Organisationen sind für<br />
unterschiedliche <strong>AIDS</strong>-<br />
Projekte vorgesehen!<br />
Beim gemeinsamen Fest gibt es<br />
eine Unterschriftenaktion, die sich<br />
an die großen Hersteller von<br />
HIV/<strong>AIDS</strong>-Medikamenten richtet. Wir<br />
fordern von der Pharmaindustrie:<br />
• Verkaufen Sie Medikamente in<br />
ärmeren Ländern zum<br />
Produktionspreis<br />
• Dosieren Sie Medikamente auch<br />
für Kinder<br />
• Geben Sie Patentrechte frei!<br />
Ermöglichen Sie die Herstellung in<br />
ärmeren Ländern …. JETZT!<br />
Die Nacht der Solidarität ist verbunden mit dem Appell an<br />
die G8 – Staaten, insbesondere an unsere Bundesregierung,<br />
der Bekämpfung von HIV /<strong>AIDS</strong> beim Gipfeltreffen<br />
am 06.-08.Juli neben der Armutsbekämpfung<br />
eine hohe Priorität zu geben. Es muss weltweit mehr Geld<br />
und Anstrengungen für die Impfstoff-Forschung, bessere<br />
Strukturen für Prävention, Behandlung und Pflege geben.<br />
L EBEN IST EIN M ENSCHENRECHT!
2. Juli 2005<br />
ab<br />
1 8 Uhr<br />
Musik u. die Traumtänzer, Bewirtung,<br />
Infostände, Start der Pharma-Aktion<br />
des Aktionsbündnisses<br />
Uhr<br />
19:20<br />
Film<br />
„Frag mich, ich bin positiv“ /<br />
<strong>AIDS</strong> in Afrika - Brot für die Welt<br />
in der Leonhardskirche;<br />
Uhr<br />
20 : 15<br />
Auftritt der Cheerluders und der Zackigen Zicken<br />
des Sportvereins Abseitz, sowie die Traumtänzer<br />
21:00<br />
Uhr<br />
Jazzkonzert „Festliches und Fetziges“ mit Rezitationen in der<br />
Leonhardkirche und Übertragung auf den Leonhardsplatz<br />
(Aidsseelsorge)<br />
Georg Ammon, Orgel – Jürgen Häußler, Saxophon – Hans Fickel-<br />
Schar, Schlagzeug – Ralf Rettich, Rezitation<br />
– FREIER EINTRITT –<br />
22<br />
:<br />
00<br />
U<br />
h<br />
r<br />
Bilden der roten Solidaritätsschleife aus<br />
Kerzen an der gegenüberliegenden Seite<br />
der Kirche (Aidsseelsorge/<br />
Aktionsbündnis gegen <strong>AIDS</strong>)
22 POLITIK<br />
Das Aktionsbündnis gegen <strong>AIDS</strong><br />
startet seine Pharma-Aktion<br />
Ab Juni startet das Aktionsbündnis gegen <strong>AIDS</strong> seine Pharma-Aktion, die sich an die großen Patentinhaber von<br />
<strong>AIDS</strong>-Medikamenten richtet.<br />
Mit Unterschriften auf leeren Medikamentenverpackungen, die Forderungen nach fehlenden Preisreduzierungen, fehlenden<br />
Kinderdosierungen und fehlendem Patentverzicht darstellen, startet das Aktionsbündnis seine nächste Aktion. Bis<br />
März 2006 soll mit Übergaben an die großen Pharmafirmen und deren Verband auf bestehende Hindernisse in der<br />
Behandlung von Menschen, die weltweit dringend Therapie benötigen, aufmerksam gemacht und auf ein Einlenken der<br />
Pharmaindustrie gedrängt werden.<br />
Die Aktion läuft am 02. Juli von 18-23h während der Nacht der Solidarität auf dem Leonhardsplatz.<br />
Medikamentenschachteln können im Kampagnenbüro unter 07071-206504 oder bei breuer@aids-kampagne.de<br />
bestellt werden.
LEBEN<br />
Mit HIV und <strong>AIDS</strong> ist möglich. Trotzdem<br />
ist das Leben für die meisten der weltweit<br />
Betroffenen keineswegs gesichert<br />
oder selbstverständlich. Sechs Millionen<br />
<strong>AIDS</strong>-Kranke sind akut vom Tod bedroht!<br />
Für viele Menschen, vor allem in ärmeren<br />
Ländern, sind die lebensnotwendigen<br />
Medikamente nach wie vor unerreichbar.<br />
Unbezahlbare Preise und<br />
Behinderung von lokaler Produktion<br />
durch Patentschutz erschweren die<br />
Behandlung von vielen <strong>AIDS</strong>-Patient-<br />
Innen in armen Ländern.<br />
❏ Weltweit leben zur Zeit 40 Mio.<br />
Menschen mit HIV und <strong>AIDS</strong><br />
❏ Rund 2,2 Mio. Kinder sind infiziert<br />
❏ 20 Millionen Menschen sind bereits<br />
gestorben, alle viel zu früh!<br />
Länder wie Brasilien, Indien und Thailand<br />
zeigen, dass hochwertige Nachahmer-Medikamente<br />
kostengünstig hergestellt<br />
werden können. So ist es z.B. in<br />
Brasilien möglich, viele Menschen kostenfrei<br />
oder sehr günstig zu behandeln.<br />
Für die meisten HIV-Positiven bleibt das<br />
Menschenrecht auf bestmögliche gesundheitliche<br />
Versorgung nach wie vor<br />
ein leeres Versprechen. Mit einer leeren<br />
Medikamentenverpackung zeigen wir<br />
den Pharma-Unternehmen, die Patentrechte<br />
auf <strong>AIDS</strong>-Medikamente haben,<br />
dass sie mehr tun müssen. Wir fordern:<br />
✗ Verkaufen Sie Medikamente in ärmeren<br />
Ländern und den Staaten Osteuropas<br />
zu Produktionskosten, damit<br />
noch mehr Leid verhindert wird.<br />
✗ Dosieren Sie Medikamente auch für<br />
Kinder, weil die „Medikamente der<br />
Erwachsenen“ für ihre Körper nicht<br />
geeignet sind.<br />
✗ Verzichten Sie auf die Durchsetzung<br />
Ihrer Patentrechte auf <strong>AIDS</strong>-Medikamente<br />
in ärmeren Ländern. Ermöglichen<br />
Sie dort die Herstellung<br />
von günstigen und hochwertigen<br />
Nachahmer-Medikamenten, damit<br />
Behandlung in allen Ländern erschwinglich<br />
ist.<br />
INFOS ZU KINDERN UND <strong>AIDS</strong><br />
In den Industrienationen gibt es nur<br />
wenige Kinder mit HIV und <strong>AIDS</strong>, daher<br />
werden hier kaum <strong>AIDS</strong>-Medikamente<br />
für Kinder entwickelt. In ärmeren<br />
Ländern ist dagegen die Zahl der Kinder,<br />
die bereits mit HIV zur Welt kommen,<br />
sehr hoch. Laut UN<strong>AIDS</strong> – einer<br />
Organisation der Vereiten Nationen –<br />
leben zur Zeit weltweit ca. 2,2 Mio.<br />
Kinder unter 15 Jahren mit HIV und<br />
<strong>AIDS</strong>. 2004 starben mehr als 500 000<br />
Kinder an den Folgen der Immunschwächekrankheit.<br />
Diese Zahlen unterstreichen<br />
die Dringlichkeit eines verbesserten<br />
Zugangs zur Behandlung für<br />
Kinder.<br />
Die Medikamente für Kinder müssen:<br />
✗ In flüssiger Form einzunehmen sein,<br />
da sie „Erwachsenentabletten“ nicht<br />
schlucken können<br />
✗ So dosiert sein, dass sie den körperlichen<br />
Gegebenheiten der Kinder<br />
entsprechen<br />
✗ Als Kombinationspräparate zur einoder<br />
zweimaligen Einnahme pro Tag<br />
mit allen nötigen Wirkstoffen erhältlich<br />
sein<br />
INFOS ZU MEDIKAMENTEN, PHARMA-HER-<br />
STELLERN UND LEBENSBEDROHENDEN<br />
PREISEN<br />
Noch immer können in den armen<br />
Ländern nur 12 Prozent der Menschen,<br />
die nach medizinischen Einschätzungen<br />
Behandlungen brauchen, versorgt werden.<br />
Die Ursache für die „Nicht-Behandlung“<br />
sind vielfältig: schwache Gesundheitssysteme,<br />
fehlendes Personal, unzureichende<br />
Lagermöglichkeiten für<br />
Medikamente usw. Aber das größte<br />
Hindernis bleibt der Preis der Medikamente.<br />
Dies hängt mit der Preispolitik<br />
der Pharma-Unternehmen zusammen.<br />
Die Unternehemn Abbott, Böhringer<br />
Ingelheim, Bristol-Myers Squibb, Glaxo<br />
Kline, Merck und Roche haben ihre<br />
(antiretroviralen) <strong>AIDS</strong>-Medikamente<br />
durch Patente geschützt. Dieser Patentschutz<br />
und seine Sicherung durch internationale<br />
Abkommen behindert Unternehmen<br />
in Entwicklungsländern, die<br />
lebensnotwendigen Medikamente selbst<br />
POLITIK 23<br />
herzustellen. In einigen Ländern<br />
(Brasilien, Indien, Thailand) wurden<br />
Ausnahmen des Patentsschutzes erwirkt,<br />
was die örtliche Produktion einiger<br />
<strong>AIDS</strong>-Medikamente ermöglichte.<br />
Beispiele aus diesen Ländern zeigen,<br />
dass dort nun tatsächlich durch die<br />
günstigen Medikamente für viele mittellosen<br />
<strong>AIDS</strong>-Kranke der Zugang zur Behandlung<br />
wesentlich verbessert wurde.<br />
Die Erfolge dieser Projekte haben weltweit<br />
Hoffnung gemacht. Nun sind aber<br />
auch diese Fortschritte bedroht, weil die<br />
Regel der Welt handelsorganisation den<br />
Export dieser nachgeahmten medikamente<br />
sehr erschweren und viele<br />
Staaten keine eigene Pharmaindustrie<br />
haben.<br />
Wir fordern daher die Hersteller der<br />
<strong>AIDS</strong>-Medikamente auf:<br />
Stellen sie ihre Gewinne nicht über<br />
das Leben vion Millionen Menschen.<br />
Verkaufen Sie die Medikamente zu<br />
fairen Preisen und geben Sie die<br />
Patentrechte in den ärmeren Ländern<br />
frei, damit dort selbstbestimmt<br />
die lebensnotwendigen Medikamente<br />
kostengünstig produziert<br />
werden können.<br />
Wir übergeben Ihre Medikamentenschachtel<br />
mit Ihrer Unterschrift zusammen<br />
mit vielen anderen Packungen in<br />
öffentlichkeitswirksamen Aktionen an<br />
die Pharmaunternehmen.<br />
Diese Aktion läuft bis zum 31. März<br />
2006. Senden Sie bitte die Schachtel<br />
flachgefaltet an:<br />
✉ Aktionsbündnis gegen <strong>AIDS</strong>,<br />
Paul-Lechler-Str.24, 72076 Tübingen<br />
Die Schachtel passt in einen DIN-<br />
Lang Brief und kostet so nur 0,55EUR<br />
Porto. Aktionsgruppen senden die gefalteten<br />
Packungen bitte gesammelt an<br />
das Kampagnenbüro.<br />
Kontakt und Information:<br />
⌨ info@aids-kampagne.de,<br />
☎Tel.: 07071/206504,<br />
⌨ www.aids-kampagne.de
24 AUS DER <strong>AIDS</strong>HILFE<br />
Ö-GRUPPE-KONDOM-AKTION<br />
WUT-&TRAUERMASCH<br />
JÜRGEN FRANK<br />
SAMMELTE FÜR DIE<br />
AHS ÜBER VIELE<br />
JAHRE SPENDEN<br />
2 0<br />
Jahre<br />
M ITTEN IM L EBEN<br />
Nun ist es also soweit. Das kennt<br />
man ja von sich selbst – man<br />
schaut ein Foto an, denkt, es ist<br />
kürzlich erst gemacht worden...<br />
denkt nochmals nach ... schluckt –<br />
und, ach Gott, es ist schon 20<br />
Jahre her. So ähnlich geht es der<br />
AHS, wenn sie dieser Tage in den<br />
Spiegel schaut. Obgleich oder vielleicht<br />
gerade weil diese Jahre oftmals<br />
turbulent waren und immer<br />
voller Action.<br />
Als wir im Vorstand über das diesjährige<br />
Hocketse-Motto diskutierten,<br />
wurde bald klar, dass es etwas<br />
mit „unserem“ Geburtstag zu tun<br />
haben sollte. Dabei fiel uns der Titel<br />
einer Veranstaltung ein, die wir am<br />
Anfang unserer gemeinsamen<br />
Vorstandsarbeit konzipiert hatten.<br />
Sie hieß damals<br />
AHS1985 <strong>AIDS</strong><br />
gründeten engagierte schwule<br />
Männer den Verein AHS. Sie<br />
–<br />
MITTEN IM LEBEN kämpften anfangs einen fast aussichtslos<br />
erscheinenden Kampf<br />
MITTEN IM LEBEN<br />
–<br />
gegen gesellschaftliche Ausgrenzung,<br />
politischen Zynismus und<br />
<strong>AIDS</strong><br />
eine Erkrankung, die heimtückisch<br />
Und genau das gilt nach unserer<br />
Meinung auch für die AHS: Sie<br />
stand und steht mitten im Leben.<br />
viele ihrer Freunde, ihre schwule<br />
Familie dahinraffte. Wer es nicht<br />
erlebt hat, kann sich kaum vorstellen,<br />
Für viele Schwule, Lesben,<br />
was dies bedeutete in einer<br />
Betroffene und ihre Freunde war sie<br />
Dreh und Angelpunkt des Lebens<br />
mit <strong>AIDS</strong>. Und leider oft auch der<br />
einzige Fixpunkt in einem Meer von<br />
Ausgrenzung, Krankheit und Tod.<br />
Mitten in diesem Ozean bot die AHS<br />
Zeit, da der bayerische Minister<br />
Gauweiler HIV und <strong>AIDS</strong>-Patienten<br />
ins Ghetto sperren wollte und es<br />
noch keine Therapieoptionen gab.<br />
Was für ein Fortschritt war es, als<br />
es endlich die ersten Prophylaxen<br />
festen Boden. Betroffene und gegen opportunistische Infektionen<br />
gab!<br />
Ehrenamtler sind gemeinsam mit<br />
der AHS durch Krisen gegangen.<br />
Mal hat die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> sie getragen<br />
und oft genug sie die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> –<br />
danke dafür!<br />
Wir alle zollen diesen Menschen<br />
der ersten Stunden unseren tiefen<br />
Dank. Durch ihren Einsatz und ihr
AUS DER <strong>AIDS</strong>HILFE 25<br />
HOCKETSE<br />
AHS AUF DEM WEIHNACHTSMARKT<br />
TOMBOLA<br />
zähes Engagement in Prävention<br />
und Begleitung und gegen alle<br />
Widerstände haben sie Menschen-<br />
Leben gerettet, Verzweiflung gelindert<br />
und mit der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>-<br />
Bewegung das größte existierende<br />
Selbsthilfe-Netzwerk der Welt aufgebaut.<br />
Danke denen, die noch<br />
leben – Danke denen, die ihren<br />
persönlichen Kampf gegen <strong>AIDS</strong><br />
verloren haben.<br />
Die neunziger Jahre waren bestimmt<br />
von den Beziehungen zwischen<br />
Ehrenamt, Selbsthilfe und<br />
Hauptamt, Drogengebrauchern,<br />
und dem Umgang mit der antiretroviralen<br />
Therapie und ihren Nebenund<br />
Wechselwirkungen.<br />
Wieder stand die AHS mitten im<br />
Leben, im Zentrum konstruktiver<br />
Konflikte. Sie stellte sich den Anforderungen<br />
jener Jahre, experimentierte,<br />
geriet an ihre Grenzen,<br />
fand neue Wege und Lösungen. Der<br />
Pflegedienst Hestia und verschiedene<br />
WGs für Betroffene waren<br />
solche Experimente, die der nach<br />
wie vor schwierigen Lebenssituation<br />
Betroffener Rechnung trugen.<br />
Nun bricht die dritte Dekade an und<br />
die neuen Herausforderungen liegen<br />
auf dem Tisch: Die ART verlängert<br />
Leben, aber Staat und<br />
Gesellschaft geben diesem Leben<br />
immer weniger Möglichkeiten wie<br />
die Renten-, Arbeits- und Gesundheitsreformen<br />
beweisen. Längst ist<br />
HIV/<strong>AIDS</strong> kein „Schwulen oder<br />
Drogengebraucher Problem“ mehr<br />
– längst hat es alle <strong>Teil</strong>e der<br />
Gesellschaft, insbesondere Frauen<br />
erreicht. Die Globalisierung und die<br />
damit verbundenen „Völkerwanderungen“<br />
stellen nie gekannte<br />
Herausforderungen an die Bereiche<br />
Prävention und Beratung.<br />
Wiederum steht die AHS mitten im<br />
Leben, wird sich den Herausforderungen<br />
stellen und neue<br />
Konzepte erarbeiten.<br />
Viel hat sich verändert in diesen<br />
zwanzig Jahren. Die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
<strong>Stuttgart</strong> e.V. hat sich von einem<br />
reinen Selbsthilfeverein zu einer<br />
professionellen Beratungsstelle<br />
entwickelt – und dennoch ist sie<br />
ihren Wurzeln treu geblieben. Die<br />
AHS ist noch immer ein Verein mit<br />
einem starken Ehrenamt und<br />
Selbsthilfe. Nur dank ihrer drei soliden<br />
Säulen, Ehrenamt, Selbsthilfe<br />
und Hauptamt hat sie alle Stürme<br />
überstanden und wird das auch in<br />
Zukunft. Denn solange es keinen<br />
prophylaktischen Impfstoff gegen<br />
HIV oder eine vollständige Heilung<br />
von <strong>AIDS</strong> gibt, sind wir eines der<br />
stärksten Mittel im Kampf gegen<br />
<strong>AIDS</strong>.<br />
Und so werden wir weitermachen,<br />
mit Kraft, Fantasie und Mut und<br />
Mitten im Leben!<br />
Für den Vorstand der AHS:<br />
Tina Hartmann und<br />
Günter Trugenberger<br />
Stellvertretend für<br />
alle Freunde, die<br />
nicht mehr bei uns<br />
sind, möchten wir<br />
an dieser Stelle<br />
Iris danken. Die<br />
erste Mitarbeiterin<br />
der AHS, die mit<br />
ihrem beispiellosen<br />
haupt- und ehrenamtlichen<br />
Engagement<br />
die Grundmauern<br />
unserer<br />
heutige AHS gebaut<br />
hat.<br />
An sie und an viele<br />
andere erinnern<br />
unsere Gedenksteine<br />
im Park zwischen<br />
Eckensee und Oper.<br />
Ein Ort des Andenkens<br />
– nicht nur, aber<br />
auch gerade jetzt<br />
im Sommer. Tina
26 CSD/HOCKETSE<br />
Der CSD <strong>Stuttgart</strong> 2005 „Familie heute” findet vom 22. – 31. Juli statt<br />
OFFIZIELLE CSD ERÖFFNUNGSGALA 2005<br />
„FAMILIE HEUTE“<br />
Theaterhaus (Pragstattel), Freitag, 22.07. | 20:30 Uhr<br />
CSD PARADE „FAMILIE HEUTE“<br />
Samstag, 30.07. | 17:00 Uhr<br />
CSD ABSCHLUSSKUNDGEBUNG<br />
Schlossplatz, Planie. Samstag, 30.07. | 19:00 Uhr<br />
GayTunnel Samstag, 30.07. | 20:00 Uhr<br />
Schneeflittchen und die 7 Zwerge<br />
Eintritt: 6 EUR. Die Röhre, www.gaytunnel.de.<br />
Disco On The Beach Samstag, 30.07. | 22:00 Uhr<br />
Die legendäre Beach-Party zum CSD in neuer Location.<br />
Das neuland-t Shuttle-Bus vom Schillerlatz (Altes<br />
Schloss) ab 22:00 Uhr (kostenfrei).<br />
Eintritt: VVK 10 EUR / AK 12 EUR.<br />
Neuland-t im Alten Schützenhaus, www.neuland-t.de.<br />
Unsere kleine Farm Samstag, 30.07. | 22:00 Uhr<br />
Party & Disco. Gays very welcome! Dresscode: Verkleidet<br />
Euch wie ein Cowgirl, Cowboy o.ä. und gewinnt Preise.<br />
Eintritt: 10 EUR. Discothek BOA, www.dj-elly.com<br />
Männernacht Samstag, 30.07. | 22:00 Uhr<br />
Die Party, die vom Magazin Schwulst im Jahr 2004 zur<br />
ultimativen CSD Party gewählt wurde.<br />
Eintritt: 8 EUR. Climax Institutes,<br />
www.kleine-bienenkönigin.de www.gay-industries.de<br />
„Restposten“ Sonntag, 31.07. | 22:00 Uhr<br />
Die CSD Afterparty im Climax<br />
Bei schlechter Witterung startet die Sause bereits um<br />
20:00 Uhr bei gutem Wetter ab 22:00 Uhr.<br />
Feinste House und Dance-Tunes als krönender Abschluss<br />
des diesjährigen CSDs.<br />
Eintritt: 5 EUR. Climax Institutes www.kleine-bienenkönigin.de<br />
www.gay-industries.de<br />
Alle ausführlichen Termine rund um den CSD findet Ihr unter Termine ab Seite 60.
26 CSD/HOCKETSE<br />
Der CSD <strong>Stuttgart</strong> 2005 „Familie heute” findet vom 22. – 31. Juli statt<br />
OFFIZIELLE CSD ERÖFFNUNGSGALA 2005<br />
„FAMILIE HEUTE“<br />
Theaterhaus (Pragstattel), Freitag, 22.07. | 20:30 Uhr<br />
CSD PARADE „FAMILIE HEUTE“<br />
Samstag, 30.07. | 17:00 Uhr<br />
CSD ABSCHLUSSKUNDGEBUNG<br />
Schlossplatz, Planie. Samstag, 30.07. | 19:00 Uhr<br />
GayTunnel Samstag, 30.07. | 20:00 Uhr<br />
Schneeflittchen und die 7 Zwerge<br />
Eintritt: 6 EUR. Die Röhre, www.gaytunnel.de.<br />
Disco On The Beach Samstag, 30.07. | 22:00 Uhr<br />
Die legendäre Beach-Party zum CSD in neuer Location.<br />
Das neuland-t Shuttle-Bus vom Schillerlatz (Altes<br />
Schloss) ab 22:00 Uhr (kostenfrei).<br />
Eintritt: VVK 10 EUR / AK 12 EUR.<br />
Neuland-t im Alten Schützenhaus, www.neuland-t.de.<br />
Unsere kleine Farm Samstag, 30.07. | 22:00 Uhr<br />
Party & Disco. Gays very welcome! Dresscode: Verkleidet<br />
Euch wie ein Cowgirl, Cowboy o.ä. und gewinnt Preise.<br />
Eintritt: 10 EUR. Discothek BOA, www.dj-elly.com<br />
Männernacht Samstag, 30.07. | 22:00 Uhr<br />
Die Party, die vom Magazin Schwulst im Jahr 2004 zur<br />
ultimativen CSD Party gewählt wurde.<br />
Eintritt: 8 EUR. Climax Institutes,<br />
www.kleine-bienenkönigin.de www.gay-industries.de<br />
„Restposten“ Sonntag, 31.07. | 22:00 Uhr<br />
Die CSD Afterparty im Climax<br />
Bei schlechter Witterung startet die Sause bereits um<br />
20:00 Uhr bei gutem Wetter ab 22:00 Uhr.<br />
Feinste House und Dance-Tunes als krönender Abschluss<br />
des diesjährigen CSDs.<br />
Eintritt: 5 EUR. Climax Institutes www.kleine-bienenkönigin.de<br />
www.gay-industries.de<br />
Alle ausführlichen Termine rund um den CSD findet Ihr unter Termine ab Seite 60.
28 HOCKETSE<br />
Hocketse<br />
>Schwäbisch und bedeutet so viel wie<br />
„da hocket se“ (da sitzen sie)<<br />
Landestypische Beschreibung für eine Festgesellschaft,<br />
die gemütlich zusammen sitzt und<br />
es sich gut gehen lässt!<br />
Seit 14 Jahren findet die traditionelle<br />
„Hocketse“ der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
<strong>Stuttgart</strong> e.V. statt. Und da man es<br />
in <strong>Stuttgart</strong> versteht zu feiern, sitzt<br />
man hier besonders gerne und<br />
lange beisammen. Die vielen<br />
10.000 Besucher der letzten Jahre<br />
können dies bestätigen. Die<br />
Hocketse zählt zu <strong>Stuttgart</strong>s größten<br />
und wichtigsten Straßenfesten<br />
eines jeden Sommers.<br />
2005 startet das Team der <strong>AIDS</strong> -<br />
<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> e.V. wieder durch und<br />
organisiert zwei kunterbunte Tage.<br />
Neben jeder Menge Unterhaltung<br />
auf zwei Plätzen steht natürlich die<br />
Arbeit der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> im Mittelpunkt.<br />
Die Hocketse soll darüber hinaus<br />
genutzt werden, um das weiterhin<br />
dringend benötigte Geld für die<br />
Betreuung von Betroffenen zu sammeln.<br />
S TARS UND S TERNCHEN<br />
FÜR DIE G UTE S ACHE!<br />
Auch in diesem Jahr werden am<br />
30. und 31. Juli – direkt im Anschluss<br />
an die CSD-Parade – der<br />
Markt- sowie Schillerplatz für die<br />
gute Sache bespielt. Dabei lädt der<br />
Marktplatz mit seiner Bühne und<br />
dem unterhaltsamen Programm<br />
zum Verweilen und Kommunizieren<br />
ein. Der Schillerplatz verwandelt<br />
sich mit angesagten DJanes und<br />
DJs in eine gigantische Tanzfläche.<br />
UND NOCH VIELE MEHR:REPICANDO,<br />
CAFÉ CON L ECHE UND DIE T RAUMTÄNZER...<br />
WEITERE INFOS UNTER WWW.<strong>AIDS</strong>HILFE-STUTTGART.DE<br />
Jennifer –<br />
die neue Rosenberg<br />
Beim CSD 2004 in Köln sang<br />
sie Rosenberg-Songs – und alle<br />
waren begeistert.<br />
„Mehr davon!“, war der Ruf. Und<br />
genau das macht JENNIFER nun<br />
auch: Gleich acht eigene,freche<br />
und augenzwinkernde, starke<br />
Songs, die ihr das Erfolgsteam<br />
von ANNETT LOUISAN ("Ich will<br />
doch nur spielen!") geschrieben<br />
hat, sorgen momentan für viel<br />
Aufsehen. Zumal ihr Song „Du<br />
bist was ich will“ schon als neue<br />
Hymne für den Kölner CSD 05<br />
gehandelt wird.<br />
Franca Morgano –<br />
The Italian Diva<br />
Ein Feuerwerk der großen Hits<br />
aus Pop, Soul, Funk, Dance und<br />
Italopop präsentiert die italienische<br />
Bühnendiva in einer energiegeladenen<br />
Performance.<br />
Die Sängerin der international<br />
erfolgreichen MAGIC AFFAIR liefert<br />
mit kraftvollen Vocals und<br />
einer mitreissenden Songauswahl<br />
ein echtes Show-Highlight<br />
für die 14. Hocketse. Franca<br />
sorgte bereits auf Bühnen in<br />
ganz Europa und den USA für<br />
Begeisterung.<br />
B.W.O. –<br />
„Prototype“<br />
Alexander Bard war der Kopf<br />
der schrillen Gruppe Army Of<br />
Lovers, in den 90er.<br />
B.W.O. (Abk.: für Bodies Without<br />
Organs), ist sein neues Projekt.<br />
Erste Erfolge hat die Band aus<br />
Stockholm, zu der auch der<br />
Sänger Martin Rolinski und die<br />
Keyboarderin Marina Shiptjenko<br />
gehören, bereits vorzuweisen.<br />
Auf dem Debütalbum „Prototype“,<br />
findet sich ein gutes<br />
Dutzend potenzieller Hits und<br />
Dancefloorfüller, die das Herz<br />
jedes Elektropop-Fans höher<br />
schlagen lassen.
Chayanne –<br />
Er hat den Rhythmus im Blut<br />
Feinsten Latino-Pop präsentiert<br />
uns Chayanne. Der in der Dominikanischen<br />
Republik geborene<br />
Sänger lebt mittlerweile in der<br />
Schweiz und veröffentlichte im<br />
Jahr 1998 sein erstes Album.<br />
Chayanne besang 2001 den<br />
ersten Pepsi Werbespot, den das<br />
Unternehmen in Spanisch veröffentlichte.<br />
Danach arbeitete der<br />
Wirbelwind dann mit Vanessa L.<br />
Williams zusammen, für deren<br />
Film „Dance With Me“ er den<br />
Soundtrack sang.<br />
DEE ANA –<br />
die Rockröhre<br />
Bereits auf der Hocketse im<br />
vergangenen Jahr begeisterte<br />
das junge, aufstrebende Talent<br />
aus dem Kulturzentrum Dieselstrasse<br />
(Esslingen) die Massen.<br />
Ihre eigene Interpretation von<br />
Melissa Etheridge Songs zog<br />
alle in den Bann. 2005 kehrt sie<br />
auf die Marktplatz-Bühne zurück<br />
und hat auch neue eigene<br />
Songs im Gepäck.<br />
DUB VOYAGERS –<br />
Träger der kosmischen Energie<br />
DUB VOYAGERS reisten lange<br />
als Instrumental-Projekt, begleitet<br />
von Gastsängern und<br />
Rappern. Mal ging es um das<br />
Erspüren quadrophoner Klangräume,<br />
mal wurden Adorno-<br />
Texte tanzbar verpackt.<br />
Bis heute wildert die Band in<br />
allerlei Schubladen des Pop:<br />
Freshe kick-ass Tanzmucke von<br />
Ska bis Ragga, von Boogie Woogie<br />
bis Drum`n`Bass und und und...<br />
Thomas Wohlfahrt –<br />
„The Voice“<br />
Er ist der 2. Gewinner von Star<br />
Search (Sat1) und sang an<br />
Silvester am Brandenburger Tor<br />
vor 500.000 Menschen – nun<br />
kommt er zur Hocketse. Unterstützt<br />
wird der extrem stimmgewaltige<br />
Musiker dabei von Franca<br />
Morgano (MAGIC AFFIAR) und<br />
einer mehrköpfigen Band. Eine<br />
Live-Konstellation, die man selten<br />
sieht und hört. Er ist ein<br />
begnadeter Sänger, der schon<br />
nach wenigen Minuten alle Vorurteile<br />
der minderbegabten Pop-<br />
Stars aus der TV-Retorte widerlegt.<br />
Cheerluders & Zackige Zicken –<br />
die Jungs vom Abseitz<br />
Sie rascheln mit ihren Puscheln<br />
bewegen sich zum Beat der<br />
Musik zu immer neuen Formationen.<br />
Plötzlich stemmen zwei<br />
von ihnen einen Dritten in die<br />
Höhe, der kurz darauf hochgeworfen<br />
wird, fällt und sanft in<br />
den Armen der anderen beiden<br />
landet. Das Publikum ist begeistert.<br />
Und schon folgt die nächste<br />
akrobatische Einlage. So<br />
kennen wir die Cheerluders,<br />
aber auch die Zackigen Zicken<br />
stehen dieser Action in nichts<br />
nach.<br />
flymoe – funkrockdiscopop<br />
Die achtköpfige Band aus<br />
Backnang, bedient sich munter<br />
an diversen Musikstilen. Heraus<br />
kommt dabei eine zwar nur<br />
schwer einzuordnende, jedoch<br />
extrem groovende und tanzbare<br />
Mischung aus melodiösem<br />
Schweinefunk, 70's Discosound,<br />
Pop und Rock, garniert mit<br />
einem Schuss Hip Hop und lässigem<br />
„inselhaften“ (so Wolle<br />
Kriwanek) Reggae oben drauf.<br />
Die Konzerte von flymoe strotzen<br />
vor Energie – auch optisch,<br />
denn zur partytauglichen Musik<br />
gesellt sich eine absolut überzeugende<br />
Bühnenshow.
30 HOCKETSE<br />
„H CKETSE“<br />
PROGRAMM<br />
Alles ca.Zeiten, alle Angaben ohne Gewähr, evtl. Änderungen sind auch kurzfristig noch möglich!<br />
weitere Infos auch auf: www.aidshilfe-stuttgart.de<br />
Für<br />
unsere<br />
Hocketse<br />
benötigen wir immer<br />
ehrenamtliche Helfer!<br />
Samstag, 30. Juli 2005 – Marktplatz<br />
19:00 Uhr Repicando<br />
19:10 Uhr bigFM, Begrüßung/<br />
Stabübergabe<br />
19:45 Uhr Cheerluders &<br />
Zackige Zicken<br />
20:00 Uhr Franca Morgano<br />
20:50 Uhr B.W.O.<br />
21:40 Uhr Flymoe<br />
zwischen den Auftritten Musik &<br />
Moderation bigFM<br />
Sonntag, 31. Juli 2005 – Marktplatz<br />
13:00 Uhr Begrüßung bigFM<br />
13:50 Uhr Begrüßung AHS<br />
14:00 Uhr Café Con Leche<br />
15:00 Uhr Redebeitrag 1<br />
15:15 Uhr Traumtänzer<br />
16:05 Uhr Redebeitrag 2<br />
16:15 Uhr Dub Voyagers<br />
17:20 Uhr Jennifer<br />
17:50 Uhr Redebeitrag 3<br />
18:00 Uhr Schweigeminute<br />
18:10 Uhr Latino Dance I<br />
18:45 Uhr Dee Ana<br />
19:15 Uhr Redebeitrag 4<br />
19:25 Uhr Chayanne<br />
19:40 Uhr Latino Dance II<br />
20:30 Uhr Thomas Wohlfahrt<br />
unterstützen, bitte in der<br />
AHS<br />
melden:<br />
Tel. (0711) 2 24 69-0<br />
Herzlichen Dank!<br />
21:05 Uhr Thomas Wohlfahrt<br />
& Band +<br />
Franca Morgano<br />
zwischen den Auftritten Musik &<br />
Moderation bigFM<br />
Samstag und Sonntag – Schillerplatz<br />
DJ’s:<br />
Electrockers,<br />
Konserve/<br />
Band,<br />
DJane Elly<br />
Wer Lust hat uns zu
32 SEX & GESUNDHEIT<br />
Sexuell übertragbare Erkrankungen<br />
von Günter Trugenberger<br />
Sex ist wie das Baden in einem Ozean voll Lust und Leidenschaft in dem dummerweise aber auch einige Riffe,<br />
Seeigel und Untiefen sind, die das Baden gefährlich machen können. Wer aber weiß, wo die Gefahren sind, der<br />
kann ihnen auch ausweichen.<br />
Diese Artikelserie soll also keineswegs den Spaß am Sex vermiesen, sondern, bildhaft gesprochen, verhindern,<br />
dass man in einen Seeigel tritt. Und wenn es dann doch passiert, was danach zu tun ist.<br />
Langjährige RAINBOW-Leser werden sich vielleicht noch an die erste Artikelserie zu diesem Thema erinnern,<br />
die hiermit in überarbeiteter und aktualisierter Form neu aufgelegt wird. Sexualtransmitted deseases (STD)<br />
gefährden nicht nur HIV positive Menschen und deren angeschlagenes Immunsystem. Geschwüre, wie sie bei<br />
STD vorkommen können, bieten Eintrittspforten für HIV-Viren und andere Erreger und erhöhen das Übertragungsrisiko<br />
um den Faktor 100!<br />
Chlamydien<br />
ALLGEMEINES:<br />
Bei der Chlamydieninfektion handelt es sich gewissermaßen<br />
um einen „STD-Oldie“. Die Symptome wurden<br />
bereits in den Papyrusrollen der alten Ägypter beschrieben<br />
– wenn gleich auch der Erreger erst 1907 entdeckt<br />
wurde.<br />
Nicht nur, dass es ziemlich viele verschiedene Erregertypen<br />
gibt, auch die Folgen einer unbehandelten<br />
Infektion sind alles andere als spaßig.<br />
Je nach Typ sind die üblichen Entzündungen im urogenitalen<br />
Bereich möglich. Es gibt aber auch sehr komplexe<br />
Krankheitsbilder wie z.B. MORBUS REITER, der durch<br />
gleichzeitige Entzündungen von Augenbindehaut,<br />
Harnwegen und Gelenken gekennzeichnet ist oder die<br />
gefürchteten „Elefantenbeine“. Da der Erreger auch – im<br />
Gegensatz zum HIV/<strong>AIDS</strong> – die Gebärmutter durchwandern<br />
kann, kommt es zur Übertragung der infizierten<br />
Mutter auf das ungeborene Kind. Diesem Umstand ist ein<br />
Großteil der Erblindungen von Neugeborenen in der 3.<br />
Welt zuzuschreiben. In Deutschland wird daher bei jeder<br />
Schwangeren, im Rahmen der Vorsorge, ein Chlamydientest<br />
vorgenommen.