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Download Teil 1 - AIDS-Hilfe Stuttgart

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Unsere neue Serie!<br />

Titel Bildquelle: www.photocase.com


WEGWEISER<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />

<strong>Stuttgart</strong> e. V.<br />

(AHS)<br />

Informationen für alle, <strong>Hilfe</strong> für Betroffene:<br />

(0711) 2 24 69-0<br />

PositHIV-Line – HIV-Positive beraten:<br />

(0711) 1 94 11 bzw.<br />

(0700) 44 53 37 11<br />

(Bundeseinheitliche Telefon-Nr. zum Ortstarif)<br />

Mi 18.30-21.00 Uhr<br />

Anonyme Telefonberatung durch<br />

ehrenamtliche Mitarbeiter:<br />

(0711) 1 94 11 bzw.<br />

(0700) 44 53 37 11<br />

(Bundeseinheitliche Telefon-Nr. zum Ortstarif)<br />

Mo & Fr 18.30-21.00 Uhr<br />

Persönliche Beratung durch Fachkräfte<br />

der AHS nach Vereinbarung und in den<br />

Sprechstunden: (0711) 2 24 69-0,<br />

Mo-Fr 10-12 Uhr und<br />

Mo-Do 14-17 Uhr<br />

Anschrift:<br />

Johannesstr. 19<br />

70176 <strong>Stuttgart</strong><br />

Telefon:<br />

(0711)<br />

2 24 69 – 0<br />

Fax – 99<br />

Café Strich-Punkt:<br />

Treffpunkt für Jungs, die anschaffen<br />

gehen und auf der Straße leben.<br />

Gemeindesaal der Alt-Katholischen<br />

Gemeinde <strong>Stuttgart</strong> (Katharinenkirche),<br />

Katharinenplatz 5 (Ecke Olgastraße),<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. 16 – 20 Uhr; Do. 11 – 14 Uhr<br />

Ansprechpartner: Nils Ullrich, AHS,<br />

(0711) 22 46 9-57,<br />

nils.ullrich@aidshilfe-stuttgart.de<br />

Sonntags-Brunch und Gespräche in der<br />

AHS:<br />

Erster Sonntag im Monat,<br />

von 11-14 Uhr, Unkostenbeitrag 8 EUR.<br />

Online-Beratung:<br />

www.aidshilfe-beratung.de<br />

E-Mail:<br />

kontakt@aidshilfestuttgart.de<br />

Homepage:<br />

www.aidshilfestuttgart.de<br />

Selbsthilfegruppen und ehrenamtliche<br />

Gruppen:<br />

Angehörigengruppe, Buddy-Gruppe,<br />

Brunch-Gruppe, Gemischte Gruppe, HIVpositive<br />

Frauengruppe, Malgruppe,<br />

PositHIV-Line, Reiki-Gruppe, RAINBOW-<br />

Redaktion, Schwule Väter und Ehemänner,<br />

Sportgruppe, Theatergruppe,<br />

Telefongruppe, Ö-Gruppe (Öffentlichkeitsarbeit),<br />

20+pos.-Gruppe.<br />

Bei Interesse bitte im Büro der AHS<br />

melden.<br />

Die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> e.V. (AHS) wird<br />

gefördert durch das Gesundheitsamt<br />

der Landeshauptstadt <strong>Stuttgart</strong> und<br />

über das Regierungspräsidium <strong>Stuttgart</strong><br />

durch das Land Baden-Württemberg.


Liebe Mitglieder, liebe<br />

Kolleginnen und Kollegen,liebe<br />

Freundinnen und Freunde der<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> e.V. (AHS),<br />

„Hurra, ich leben noch!“, so haben wir<br />

in dieser Ausgabe des RAINBOW getitelt.<br />

Ein Ausruf der Freude – aber auch<br />

der Überraschung. Stellen Sie sich einmal<br />

vor, Sie wären vor zehn oder zwanzig<br />

Jahren mit dem Befund „HIV-positiv“<br />

konfrontiert worden. Ab jetzt wissen Sie<br />

genau, dass Sie, wenn die Krankheit<br />

<strong>AIDS</strong> ausbricht, an <strong>AIDS</strong> sterben werden.<br />

Sie leben seither mit der Gewissheit,<br />

dass die Krankheit jeden Tag<br />

ausbrechen kann. Irgendwann sind Sie<br />

morgens aufgewacht und haben ganz<br />

genau gewusst: Sie sind nicht wie die<br />

anderen – Sie sind HIV-positiv! Ihr Leben<br />

änderte sich radikal. Eine nahe Endlichkeit<br />

beeinflusst alle Ihre Planungen. Gründe<br />

ich eine Familie? Wie sorge ich für<br />

meine An- und Zugehörigen vor? Strebe<br />

ich gesellschaftliche oder berufliche<br />

Positionen an?<br />

Wie gehe ich mit meiner Sexualität um?<br />

Sie wissen nun, dass es wahrscheinlicher<br />

geworden ist, dass Sie eben nicht<br />

mit einem Partner/einer Partnerin oder<br />

mit Freunden alt werden. Sie wissen<br />

auch um die Möglichkeit, dass Sie Ihre<br />

Kinder ganz plötzlich, früher als es gut<br />

sein kann, verlassen müssen…<br />

Sich mit dieser Situation auseinanderge-<br />

setzt, sie angenommen zu haben, ist das<br />

Eine. Etwas anderes ist es, nach zehn<br />

Jahren, nach zwanzig Jahren festzustellen,<br />

dass ihr Leben mit dem HI-Virus<br />

seine Höhen und Tiefen hat, mit enormen<br />

Beschwerden verbunden ist, aber<br />

eben nicht – noch immer nicht – zu<br />

Ende ist. Ja, wenn Sie das gewusst hätten,<br />

nicht wahr? Was hätten Sie nicht<br />

alles anders gemacht?! Man konnte es<br />

nicht wissen – damals nicht! Heute wissen<br />

wir, dass eine HIV-Infektion nicht<br />

das schnelle Sterben bedeuten muss.<br />

Der Tod ist nach einer HIV-Infektion ein<br />

ständiger Begleiter, den man aber in<br />

Schach halten kann – durch eine gesundheitsbewusste<br />

Lebensweise und auch<br />

durch Medikamente. Das bringt Einschränkungen<br />

mit sich. Niemand kann<br />

auch garantieren, dass Sie mit dem HI-<br />

Virus nun fünf, zehn… Jahre leben werden.<br />

Klar ist aber, dass Sie mit einer HIV-<br />

Infektion – zwar mehr oder minder<br />

gehandicapt – viele Jahre leben können.<br />

Wenn Sie schon Jahre oder gar<br />

Jahrzehnte mit dem Virus leben, haben<br />

sich Ihnen nun Perspektiven eröffnet,<br />

die Sie nutzen können, wenn Sie nicht<br />

der Versuchung erliegen, über Ver-<br />

gangenes zu hadern. Infizieren Sie sich<br />

heute, sind ganz andere Konsequenzen<br />

zu ziehen, als Sie sie noch bei einer<br />

Infektion vor Jahren gezogen hätten.<br />

Diese neue Situation hat auch Einfluss<br />

auf die Arbeit der AHS. Themen wie<br />

gesellschaftliche Ausgrenzung von<br />

Menschen mit HIV/<strong>AIDS</strong>, „HIV und Arbeit“,<br />

bewusste Lebensweisen HIV-Betroffener<br />

– HIV und Sport, Ernährung… –, HIV und<br />

Sexualität/Kinderwunsch und neue<br />

Präventionsstrategien – „Weil ich`s mir<br />

Wert bin!“ – nehmen somit auch in unserem<br />

RAINBOW einen großen Raum ein.<br />

In diesem Heft starten wir deshalb auch<br />

eine Fortsetzungsserie – „Hurra, ich<br />

lebe noch!“ –, in der ein langjährig HIVpositiver<br />

Mann seine Empfindungen,<br />

Erfahrungen und Reflexionen schildert.<br />

Sie haben eine Zukunft mit HIV! Das<br />

freut uns – es macht aber auch die HIV-<br />

Prävention anspruchsvoller. Ein Leben<br />

ohne HIV ist allemal noch einem Leben<br />

mit HIV vorzuziehen – es lohnt, auf sich<br />

zu achten!<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Franz Kibler, Geschäftsführung, AHS<br />

2 I 3<br />

EDITORIAL


INHALT AUS<br />

DER <strong>AIDS</strong>-HILFE<br />

07 Einblicke und Ausblicke<br />

08 AHS-Aktion 2007 am Welt-<strong>AIDS</strong>-Tag<br />

08 Gib Gummi!<br />

09 Alle Jahre wieder...<br />

10 Fackeln, die uns ins Gedächtnis leuchten<br />

11 Wenn die „Süße Susi“ kommt,…<br />

12 Von Mozart bis Tiersen<br />

13 Sag`s durch die Blume!<br />

14 Spendenliste<br />

16 Der Mann mit den Gummis<br />

16 Nikolausi und Osterhasi<br />

18 Besuch im Wohnprojekt<br />

18 Zivi gesucht!<br />

20 „Mein persönliches soziales Projekt!“<br />

LEBEN MIT HIV & <strong>AIDS</strong><br />

22 Berufstätige Menschen mit HIV<br />

24 „HURRA, ICH LEBE NOCH!“ Titelthema<br />

26 Hoffnungsschimmer<br />

30 „Klappe“, die Zweite!<br />

32 25 Jahre Deutsche <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />

LEBEN MIT HIV & <strong>AIDS</strong><br />

36 Liebe im Freien<br />

38 Bei Behandlung nicht infektiös?<br />

40 „Bei uns überwiegen die Zweifel.“<br />

42 Tödlicher Irrtum<br />

44 Positive Begegnungen 2009<br />

44 „Weil ich`s mir Wert bin!“<br />

46 „Namen und Steine“<br />

47 Der mühsame Weg,<br />

MAGAZIN<br />

einen Zahnarzt zu finden<br />

48 Totgesagte leben länger<br />

50 Buchvorstellungen<br />

56 Filmvorstellung<br />

TERMINE<br />

58 Terminkalender


R A I N B O W - A u s l a g e s t e l l e n<br />

An nachfolgend aufgeführte Einrichtungen, Arztpraxen, Kinos<br />

und Gastronomiebetrieben wird RAINBOW verteilt und öffentlich<br />

ausgelegt.<br />

Ackermanns – Kneipe und Bar<br />

<strong>AIDS</strong>-Beratungsstelle der Evangelischen Gesellschaft <strong>Stuttgart</strong> e.V.<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> e.V.<br />

<strong>AIDS</strong>-Seelsorge der Evangelischen Landeskirche in Württemberg<br />

Allgäuer Stüble<br />

Atelier am Bollwerk<br />

Bistro Magnus<br />

Blue Box<br />

BOOTS <strong>Stuttgart</strong> – Leather & Western Bar<br />

Buchladen Erlkönig<br />

Café Graf Eberhard<br />

Café Jenseitz<br />

Café Künstlerbund<br />

Café le Théâtre<br />

Café Pinocchio<br />

Café Strich-Punkt<br />

Calwer-Eck-Bräu<br />

Die Brücke e.V./Kath. <strong>AIDS</strong>-Seelsorge Dr. Thomas Kleine<br />

EAGLE-<strong>Stuttgart</strong><br />

Filmgalerie 541<br />

Finkennest<br />

G.O.K. <strong>Stuttgart</strong> – der Gay-Party-Keller<br />

Gaststätte Alte Münze<br />

GAY-KINO na und!<br />

GAYRÖHRE <strong>Stuttgart</strong><br />

Gemeinschaftspraxis Schwabstraße 57<br />

Gordons – Café und Bar<br />

Insider-Video<br />

Jakobstube<br />

KINGS CLUB<br />

Kiosk-Kuhstall<br />

Klinikum <strong>Stuttgart</strong> - Katharinenhospital (Station M8)<br />

Kommunales Kino <strong>Stuttgart</strong> e.V.<br />

Kontaktstelle High Noon<br />

Kulturzentrum MERLIN e.V.<br />

Landeshauptstadt <strong>Stuttgart</strong> - Gesundheitsamt<br />

LAURAS Club & Café<br />

LKA-Longhorn<br />

MONROE´S – Café*Bistro*Pub<br />

OLYMPUS CLUB - Sauna<br />

Palast der Republik<br />

pour lui-Sauna<br />

Praxis Dr. med. Albrecht Ulmer<br />

Praxis Dr. med. Andreas Zsolnai<br />

Praxis Dr. med. Verena Wollmann-Wohlleben<br />

RAT RAT<br />

Reinsburg Apotheke<br />

Restaurant Pfiff <strong>Stuttgart</strong><br />

Restauration Bar Bernstein<br />

Rosenau – die Lokalität<br />

ruben`s – bar*bistro*lounge<br />

salon Zadu bar<br />

Sarah e.V. – Kulturzentrum & Café für Frauen<br />

STUTTGARTER JUGENDHAUS gGmbH - Jugendhaus Mitte<br />

tips´n ´trips Jugendinformation <strong>Stuttgart</strong><br />

Treffpunkt Kellergewölbe – Gästehaus Ziegler<br />

U-Apotheke<br />

US SHOP<br />

VIVA SAUNA<br />

Wall Street Institute<br />

WESTEND APOTHEKE<br />

Zentrum Weissenburg<br />

(Stand: April 2008)<br />

Das nächste RAINBOW<br />

erscheint im Juli 2008<br />

Herausgeber: <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>-<strong>Stuttgart</strong> e.V. (AHS)<br />

Johannesstraße 19 | 70176 <strong>Stuttgart</strong><br />

E-Mail: rainbow@aidshilfe-stuttgart.de<br />

Tel.:(0711) 2 24 69-0 | www.aidshilfe-stuttgart.de<br />

Vorstand (V.i.S.d.P.):<br />

Ulrike Hallenbach | Joachim Stein | Thomas Ulmer<br />

Geschäftsführer: Franz Kibler<br />

Chefredaktion:<br />

Franz Kibler<br />

Redaktion:<br />

Ralf Bogen | Silvia Schuller | Günter Trugenberger<br />

Rosemarie Schepp | Harald Mayer | Rainer Seybold<br />

Dietmar Wagner | Gerhard Wahl | Ulf Leuker | Ingo<br />

Wais | Steffen Schaffner<br />

Layout:<br />

Marc-Alexander Hoffmann<br />

Anzeigenbetreuung:<br />

Dr. Christoph Mebus | Franz Kibler<br />

RAINBOW erscheint drei Mal jährlich und wird auf<br />

Wunsch den Mitgliedern der AHS zugesandt.<br />

RAINBOW erhebt keinen Anspruch auf vollständige<br />

Wiedergabe und Dokumentation des Diskussionsprozesses<br />

innerhalb der AHS sowie zu medizinischen wie gesellschaftlichen<br />

Entwicklungen von HIV und <strong>AIDS</strong>.<br />

RAINBOW versteht sich als Forum, HIV und <strong>AIDS</strong> in seiner<br />

lokalen wie globalen Dimension aufzuzeigen.<br />

RAINBOW will hier informieren, zur Diskussion anregen, zur<br />

<strong>Teil</strong>nahme auffordern, um HIV und <strong>AIDS</strong> aus der Verdrängung<br />

herauszuholen.<br />

RAINBOW gibt nicht ausschließlich die offizielle Position der<br />

AHS wieder; insbesondere geben namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge in erster Linie die Meinung des Verfassers wieder.<br />

RAINBOW versucht sich vollständig aus den Einnahmen der<br />

abgedruckten Werbung zu finanzieren. Wir danken allen<br />

Anzeigenkunden.<br />

Bei einer Anzeigenschaltung wenden Sie sich bitte per E-Mail<br />

an unsere Anzeigenbetreung unter:<br />

rainbow@aidshilfe-stuttgart.de<br />

Die RAINBOW-Redaktion behält sich vor, eingereichte Artikel<br />

zu kürzen oder abzuweisen. Beiträge bitte als Word-Datei<br />

(.doc) per E-Mail: rainbow@aidshilfe-stuttgart.de einreichen<br />

und nach Möglichkeit Fotomaterial (Auflösung 300dpi, als jpg)<br />

mitsenden. Für eingereichte Fotos und Manuskripte übernimmt<br />

die Redaktion keine Gewähr.


Einblicke und Ausblicke<br />

Aus der Arbeit des Vorstands der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> e.V. (AHS).<br />

Beim Erscheinen dieses Heftes<br />

haben wir uns schon lange an die<br />

neue Jahreszahl gewöhnt. Vor Überraschungen<br />

sind wir trotzdem nie gefeit.<br />

Überrascht haben uns jüngst die<br />

Schweizer, die aufgrund von Datenauswertungen<br />

zu der Überzeugung gelangt<br />

sind, in bestimmten klar definierten<br />

Fällen sei das Weglassen des Kondoms<br />

beim Geschlechtsverkehr auch für HIVpositive<br />

zu vertreten. Betrachtet man die<br />

Daten genau, dann gilt diese Freigabe nur<br />

für einen kleinen Kreis von Menschen.<br />

Ansonsten gilt weiterhin: Sicher geht’s<br />

nur mit Gummi. Mehr dazu im Heft.<br />

Hatte ich mich im letzten Heft darüber<br />

ausgelassen, dass die Querelen um den<br />

Ort der Positiven Begegnungen ärgerlich<br />

sind, so ist dieser Ärger ausgeräumt:<br />

Jetzt steht fest, dass sie Anfang<br />

2009 im <strong>Stuttgart</strong>er Rathaus stattfinden.<br />

Im öffentlichsten Raum der Landeshauptstadt<br />

<strong>Stuttgart</strong> sind HIV-positive<br />

Menschen willkommen! Ein schönes<br />

und Mut machendes Zeichen. Ein<br />

Zeichen dafür, dass Menschen mit<br />

HIV/<strong>AIDS</strong> <strong>Teil</strong> dieser Gesellschaft und in<br />

ihrer Mitte angekommen sind.<br />

Neu ist auch, dass der Gemeinderat die<br />

Weichen für die gemeinsame Anlaufstelle<br />

für Prostituierte in <strong>Stuttgart</strong> auf<br />

grün gestellt hat. Mit vereinten Kräften<br />

gilt es, etwas zu schaffen, was bisher<br />

noch in keiner Stadt existiert: Einen Ort,<br />

an dem sich weibliche und männliche<br />

Prostituierte angenommen fühlen, wo<br />

es gelingt, <strong>Hilfe</strong> und Beratung für<br />

Menschen zu organisieren, die oft in Not<br />

sind und deren Vertrauen in ihre Umwelt<br />

stark erschüttert ist. Dafür die Voraussetzungen<br />

zu schaffen sind wir gerade<br />

dabei – eine lohnende Kärrnerarbeit.<br />

Widersprüchliches war in letzter Zeit zur<br />

AHS-Hocketse zu lesen. Ja, es gibt sie<br />

auch 2008 wieder und wir werden die<br />

bewährte Kooperation mit der IG CSD<br />

<strong>Stuttgart</strong> e.V. fortsetzen. Warum sollten<br />

die MitarbeiterInnen der AHS fachfremd<br />

bessere Arbeit leisten, als eine<br />

Organisation, die sich das Eventmanagement<br />

auf die Fahnen geschrieben<br />

hat? Was einmal als von den <strong>Stuttgart</strong>er<br />

Vereinen und Wirten organisiertes<br />

„Dorffest“ begann, hat sich inzwischen<br />

zu einer Großveranstaltung entwickelt,<br />

die nicht mehr nebenher aus dem Ärmel<br />

AUS DER <strong>AIDS</strong>-HILFE<br />

geschüttelt werden kann. Das schaffen<br />

auch Wirte, die um ihr Überleben kämpfen<br />

oder Vereine, die händeringend<br />

Ehrenamtliche suchen, nicht. Nostalgie<br />

darf uns nicht den Blick auf notwendige<br />

organisatorische Rahmenbedingungen<br />

verstellen. Solange es uns gelingt, das<br />

Thema <strong>AIDS</strong> mitten in der Stadt zu<br />

einem öffentlichen Thema zu machen<br />

und für die AHS die Kasse stimmt, ist<br />

der von uns gewünschte Zweck der<br />

Hocketse erfüllt.<br />

Der eingeschlagene Konsolidierungskurs<br />

der AHS hat auch 2007 wieder den<br />

notwendigen Erfolg gebracht: Auch der<br />

Abschluss 2007 wird mit einem ähnlichen<br />

Ergebnis wie 2006 wieder<br />

schwarze Zahlen schreiben. Dazu haben<br />

auch wieder viele kleine und große<br />

Einzelspenden beigetragen, für die wir<br />

uns herzlich bedanken. Auch der AHS-<br />

Weihnachtsmarktstand hat trotz verschiedener<br />

Probleme wieder ein ähnlich<br />

gutes Ergebnis erbracht wie 2006. Allen<br />

Beteiligten und Engagierten dafür ein<br />

herzliches Dankeschön – auch wenn wir<br />

dieses Jahr mindestens fünf Glühweintöpfe<br />

verschlissen haben.<br />

Joachim Stein, Vorstand, AHS<br />

6 I 7


AUS DER <strong>AIDS</strong>-HILFE<br />

Die Aktion am WAT sollte den Gästen<br />

das immer noch aktuelle Thema<br />

HIV wieder in die Köpfe bringen.<br />

Prävention und Spendensammeln!<br />

Beides trägt dazu bei, HIV-Neuinfektionen<br />

zu verhindern.<br />

Danke an Amadeus, Barista, Bistro<br />

Einstein, Bistro Magnus, Cibo Mato,<br />

BOOTS <strong>Stuttgart</strong> – Leather & Western<br />

8 I 9<br />

AHS-Aktion 2007 am Welt-<strong>AIDS</strong>-Tag (WAT)<br />

<strong>Stuttgart</strong>er Gastronomen und Geschäfte unterstützten die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> e.V. (AHS).<br />

Gib Gummi!<br />

Am Freitag, 07. März 2008 spielten<br />

„HIRNFURZ“, „Mofakette“, “Dying<br />

Ducks“ und „Crashing Bores“, in der<br />

Beat Baracke Leonberg (www.beatbaracke.de)zu<br />

Gunsten der AHS! Der Erlös<br />

aus den Eintrittsgeldern und die<br />

Spenden – immerhin stolze 205,70 EUR<br />

– gingen an die AHS.<br />

Jan Wesch von der Band „HIRNFURZ“<br />

macht gern Musik und wollte sich für<br />

Menschen mit HIV/<strong>AIDS</strong> engagieren.<br />

Warum also nicht beides verbinden?<br />

„Der Welt-<strong>AIDS</strong>-Tag war ausschlagge-<br />

Bar, Cafe Graf Eberhard, Cafe le<br />

Théâtre, Cafe Schlossblick, Grand Cafe<br />

Planie, Irma La Douce, KINGS CLUB,<br />

Kiosk-Kuhstall, La Choncha, LAURAS<br />

Club & Cafe, MONROE´S, Restaurant<br />

Pfiff, Restauration Bar Bernstein, Weissenburg<br />

Café, Seven up, Westend Apotheke,<br />

Zotti.<br />

Danke an alle Gäste und Kunden! Es<br />

bend für mich; außerdem habe ich<br />

einen homosexuellen Freund, der mir viel<br />

von den Problemen und Krankheitsfällen<br />

erzählt“, sagt der 25-jährige. „Zunächst<br />

wollte ich selbst spenden, aber als<br />

Student habe ich nicht viel Geld“, sagt<br />

Wesch fast entschuldigend. Mit seinem<br />

Alternativplan rannte er bei der <strong>AIDS</strong>-<br />

<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> e.V. offene Türen ein.<br />

Schließlich ist es der AHS besonders<br />

wichtig, Jugendliche und junge Erwachsene<br />

zur Mitarbeit zu bewegen und<br />

zu informieren. Deshalb war unsere Ö-<br />

Gruppe (Ö = Öffentlichkeitsarbeit) auch<br />

kamen insgesamt an Spendengeldern<br />

974,55 EUR zusammen.<br />

Danke an alle ehrenamtlichen Helfer<br />

dieser Aktion!<br />

Eine angenehme Atmosphäre, ein tolles<br />

Ambiente, eine tolle Party, ein nettes<br />

Beisammensein und ein gutes Werk!<br />

Steffen Schaffner<br />

Jugendliche veranstalten ein Konzert zu Gunsten der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> e.V. (AHS).<br />

mit einem Infostand präsent. Gerade<br />

wenn junge Leute etwas für andere<br />

junge Leute tun und dabei die AHS mit<br />

ins Boot nehmen wollen, sind wir natürlich<br />

gern mit von der Partie.<br />

Die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> e.V. bedankt<br />

sich ganz herzlich bei Jan Wesch, den<br />

anderen Künstlern, den Sponsoren<br />

(Leonberger Tonleiter, Fahrschule Drive-<br />

Train, Druckerei Reichert) und natürlich<br />

den Gästen!<br />

Franz Kibler, Geschäftsführung AHS


Alle Jahre wieder...<br />

RAINBOW: Wie lange gibt es den<br />

Weihnachtsmarktstand der AHS?<br />

Dieter Reinhart: Seit 13 Jahren.<br />

RAINBOW: Und wie lange organisierst Du<br />

ihn schon?<br />

Dieter Reinhart: Von Anfang an organisiere<br />

und leite ich ihn.<br />

RAINBOW: Wie viele HelferInnen unterstützten<br />

Dich 2007 dabei ?<br />

Dieter Reinhart: Geholfen haben mir in<br />

diesem Winter ca. 30 Personen.<br />

RAINBOW: Welche Absichten verfolgen<br />

die AHS und Du mit dem Stand eigentlich?<br />

Sollen so in breitem Rahmen auch<br />

Menschen mit der <strong>AIDS</strong>-Problematik<br />

angesprochen und aufgeklärt werden, die<br />

ansonsten nur sporadisch über diese<br />

Krankheit hören und lesen? Ich denke da<br />

z.B. an die Familien, die Euch gerne und<br />

oft besucht haben.<br />

Dieter Reinhart: Ja! Wir verfolgen zwei<br />

Absichten: 1. wollen und müssen wir<br />

natürlich möglichst viel Geld einnehmen.<br />

2. sind wir so ca. 4 Wochen im Zentrum<br />

<strong>Stuttgart</strong>s präsent. Dies auch noch in<br />

ansprechender Lage.<br />

RAINBOW: Würdest Du den diesjährigen<br />

Weihnachtsmarktstand als erfolgreich<br />

bezeichnen?<br />

Dieter Reinhart: Im Großen und Ganzen<br />

ja. Nur der Wettergott hat uns für ein paar<br />

Tage einen Streich gespielt.<br />

RAINBOW: Gab es mal einen Stand , der<br />

Dir besonders negativ in Erinnerung<br />

geblieben ist?<br />

Dieter Reinhart: Das ist für mich gar<br />

nicht so einfach zu beantworten. Aber in<br />

diesem Jahr hatten wir z.B. Umsatzeinbußen,<br />

weil technische Probleme auftraten.<br />

RAINBOW: Im Umkehrschluss lautet<br />

meine nächste Frage natürlich: Welcher<br />

Stand verlief besonders positiv?<br />

Dieter Reinhart: Schwierige Frage.<br />

Letztendlich sind sie alle für mich in guter<br />

Erinnerung geblieben. Schließlich gelang<br />

es uns ja, die Umsätze in jedem Jahr zu<br />

steigern – wenn auch eher bescheiden.<br />

Auch sind wir mittlerweile bei vielen<br />

Menschen unterschiedlichster Art und<br />

Natur angekommen und gern gesehen.<br />

RAINBOW: Bist Du mit den Einnahmen<br />

und Spendenerlösen 2007 zufrieden?<br />

Dieter Reinhart: Uneingeschränkt ja. Ich<br />

bin zufrieden. Aber eine Steigerung ist<br />

immer möglich.<br />

RAINBOW: Über die zunehmende positive<br />

Resonanz unter den vielen Besuchern<br />

sprachen wir ja schon. Der AHS-<br />

Weihnachtsmarktstand wird also nicht<br />

nur von Betroffenen, Schwulen und<br />

Lesben besucht?<br />

AUS DER <strong>AIDS</strong>-HILFE<br />

Der Weihnachtsmarktstand der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> e.V. (AHS) Ein Interview vom 23.12.07 mit dem<br />

Organisator Dieter Reinhart.<br />

Dieter Reinhart: Nein! Wir erreichen<br />

zunehmend ein breites Spektrum an in –<br />

und ausländischen Besuchern.<br />

RAINBOW: Dieter, letzte Frage: Gibt es<br />

nächstes Jahr größere Veränderungen<br />

und wirst Du auch 2008 wieder der<br />

Organisator bleiben ?<br />

Dieter Reinhart: Dies wird sich bis Mai<br />

2008 herausstellen. Am heutigen Tag<br />

würde ich sagen: Es ist genug! Doch in<br />

ein paar Monaten kann die Welt schon<br />

wieder ganz anders aussehen.<br />

Abschließend möchte ich, Ingo, aber<br />

noch ein DICKES DANKESWORT an alle<br />

ehrenamtlichen HelferInnen aussprechen!<br />

Stellvertretend will ich zwei davon<br />

besonders erwähnen: Klaus Schüle mit<br />

Familie und Gabriele Fremgen.<br />

RAINBOW: Dieter, ich bedanke mich für<br />

das Interview.<br />

Ingo Wais<br />

8 I 9


AUS DER <strong>AIDS</strong>-HILFE<br />

Fackeln, die uns ins Gedächtnis leuchten<br />

Wut- und Trauermarsch der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> e.V. (AHS).<br />

Am 01.12.2007 veranstaltete die<br />

AHS ihren jährlichen Wut- und<br />

Trauermarsch zum Welt-<strong>AIDS</strong>-Tag.<br />

Trotz Schmuddelwetters und Grippewelle,<br />

marschierten rund 100 Personen<br />

mit. Auch die UNICEF Arbeitsgruppe<br />

<strong>Stuttgart</strong>, die FFS Group, Solidarität<br />

International e.V., die Interessengemeinschaft<br />

CSD <strong>Stuttgart</strong> e.V., die SCHWUSOS<br />

<strong>Stuttgart</strong>, der Lederclub <strong>Stuttgart</strong> e.V.,<br />

GAYZONE <strong>Stuttgart</strong> e.V. und andere<br />

<strong>Stuttgart</strong>er Organisationen unterstützten<br />

10 I 11<br />

uns auf unserem Weg durch die<br />

<strong>Stuttgart</strong>er Innenstadt zum <strong>AIDS</strong> Mahnmal<br />

„Namen und Steine“ am <strong>Stuttgart</strong>er<br />

Staatstheater. Mit brennenden Fackeln<br />

und trillernden Pfeiffen rüttelte der<br />

Demonstrationszug die <strong>Stuttgart</strong>er Bevölkerung<br />

wach und machte die<br />

Besucher des <strong>Stuttgart</strong>er Weihnachtsmarktes<br />

darauf aufmerksam, dass <strong>AIDS</strong><br />

mitten im Leben ist.<br />

Wir bedanken uns bei der FFS Group<br />

und bei GAYZONE <strong>Stuttgart</strong> e.V. für die<br />

Spenden an die AHS. Auch in diesem<br />

Jahr wird am 01.12. – Welt-<strong>AIDS</strong>-Tag –<br />

der traditionelle Marsch der AHS stattfinden.<br />

Wir laden dieses mal besonders die<br />

<strong>Stuttgart</strong>er Schüler und Schülerinnen<br />

ganz herzlich ein mitzugehen. <strong>AIDS</strong> ist<br />

auch an den Schulen kein Fremdwort,<br />

denn auch dort leben Kinder mit dem<br />

HI-Virus.<br />

Steffen Schaffner


Wenn die „Süße Susi“ kommt,…<br />

Orangenverkauf des Jugendkreises Oppelsbohm zu Gunsten der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> e.V. (AHS).<br />

Wir, der Jugendkreis Oppelsbohm<br />

(www.jk-oppelsbohm.de) sind etwa<br />

25 Jugendliche. Jeden Samstagabend<br />

treffen wir uns in unserem Gemeindehaus.<br />

Übers Jahr verteilt, gibt es manch<br />

größere Aktionen – wie z.B. unseren<br />

Orangenverkauf in der Weihnachtszeit.<br />

Wenn die Jugendkreisteilnehmer am<br />

ersten Adventswochenende von Haus zu<br />

Haus gehen, um für gemeinnützige<br />

Zwecke Orangen zu verkaufen, warten<br />

viele Leute schon darauf, dass wir bei<br />

ihnen die „Süße Susi“ anbieten.<br />

Da unsere Kirchengemeinde Oppelsbohm<br />

aus vielen <strong>Teil</strong>orten besteht, waren wir<br />

auch am 01. Dezember 2007 – dem<br />

Welt-<strong>AIDS</strong>-Tag – wieder in mehreren<br />

Gruppen unterwegs. Kisten werden verteilt,<br />

Autos bepackt, Handynummern<br />

ausgetauscht und letzte Absprachen<br />

getroffen. Denn am Ende soll keiner vergessen<br />

werden: „Hallo, wir sind vom<br />

Jugendkreis Oppelsbohm und verkaufen<br />

Orangen für einen gemeinnützigen<br />

Zweck“. Sind die Kisten leer, wird am<br />

Gemeindehaus Nachschub geholt, bis so<br />

AUS DER <strong>AIDS</strong>-HILFE<br />

manch einer körperlich oder mit den<br />

Nerven völlig am Ende ist.<br />

Beim Orangenverkauf 2007 haben wir<br />

1231 EUR eingenommen, die wir je zur<br />

Hälfte Deborah Weith, einer Jugendkreisteilnehmerin,<br />

die gerade einen Missionseinsatz<br />

in Brasilien macht, und dem<br />

Wohnprojekt der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> e.V.<br />

gespendet haben.<br />

Sandra Eisenmann,<br />

Jugendkreis Oppelsbohm<br />

10 I 11


AUS DER <strong>AIDS</strong>-HILFE<br />

Von Mozart bis Tiersen<br />

„Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum“ (Friedrich Nietzsche).<br />

Alles andere als ein Irrtum war es<br />

jedenfalls, sich am 13. Januar<br />

2008 zur Weilerhauhalle in Filderstadt-<br />

Plattenhardt aufzumachen. Dort veranstaltete<br />

nämlich die Evangelische<br />

Jugend Plattenhardt ein klassisches<br />

Benefizkonzert unter dem musikalischen<br />

Motto „Von Mozart bis Tiersen“<br />

zu Gunsten der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> e. V.<br />

Die Protagonisten des Abends:<br />

• Christiane Hellstern, Klavier<br />

• Dominik Edelmann, Klavier<br />

• Janina Zehr, Violine<br />

• Simone Kenntner, Violine<br />

• Friedrich Bückle, Violine<br />

12 I 13<br />

Wie der Titel schon andeutet, wurde den<br />

ca. 200 Gästen im Saal – unter denen<br />

sich auch die Oberbürgermeisterin von<br />

Filderstadt, Frau Gabriele Döring-<br />

Poppensieker befand – eine abwechslungsreiche<br />

und anspruchsvolle, musikalische<br />

Unterhaltung geboten, deren<br />

Bogen sich von der Klassik, über die<br />

Romantik, bis hin zur Moderne spannte.<br />

Insbesondere dürfen hier die exzellente<br />

technische Leistung und die musikalische<br />

Interpretation von Dominik Edelmann<br />

am Klavier hervorgehoben werden,<br />

ohne die ebenso stimmigen und<br />

nicht immer leicht zu erbringenden<br />

Vorträge der anderen KünstlerInnen abzuwerten<br />

zu wollen.<br />

Unser besonderer Dank gilt allen Vortragenden,<br />

der Evangelischen Jugend<br />

Plattenhardt sowie Frank Eisenbraun von<br />

der Evangelischen Gemeinde Plattenhardt,<br />

der für diesen gelungenen Abend verantwortlich<br />

zeichnete, und auch Frau Oberbürgermeisterin<br />

Döring-Poppensieker,<br />

die den Reinerlös von 827,86 Euro mit<br />

einer weiteren Spende der Stadt Filderstadt<br />

aufstockte.Herzlichen Dank !<br />

Ulf Leuker


Sag´s durch die Blume!<br />

Valentins-Aktion 2008 der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> e.V. (AHS).<br />

Wenn am 14. Februar am Tag der<br />

Verliebten sich zuweilen „frühlingshafte<br />

Hitze“ einstellt und der Mensch<br />

dazu neigt, „safer sex“ zu vergessen,<br />

dann ist es wichtig, diesen wieder ins<br />

Bewußtsein der Menschen zu bringen.<br />

Aus diesem Grund hatte die AHS schon<br />

im Jahr 2004 eine Valentins-Aktion ins<br />

Leben gerufen. Mit einem Infostand am<br />

<strong>Stuttgart</strong>er Schlossplatz wird an<br />

HIV/<strong>AIDS</strong> sowie andere sexuell übertragbare<br />

Krankheiten (STDs = Sexually<br />

Transmitted Diseases) erinnert – und<br />

die Passanten werden mit Rosen<br />

beschenkt. Dass diese Kontinuität über-<br />

NEWS<br />

haupt möglich ist, verdanken wir nicht<br />

nur unseren ehrenamtlichen Helfern,<br />

sondern vor allem auch der Firma KURZ<br />

blumen GmbH aus Korntal-Münchingen<br />

(www.kurz-blumen.de), die auch in diesem<br />

Jahr wieder 600 Rosen spendete, die<br />

den Charme der Aktion ausmachen.<br />

Neben vielen guten Gesprächen mit<br />

Bürgerinnen und Bürgern, erbrachte die<br />

Aktion noch zusätzlich Spenden in Höhe<br />

von 524,29 EUR. Hierfür sei allen<br />

Spenderinnen und Spendern vielmals<br />

gedankt!<br />

Günter Trugenberger<br />

Münchner <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> e.V. solidarisch<br />

mit Betroffenen in ärmeren Ländern<br />

Die Münchner <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> e.V. hat sich in einem Schreiben an<br />

eine Pharmavertreterin von Abbott GmbH & Co. KG vom<br />

Januar 2008 solidarisch mit HIV-Betroffenen in ärmeren<br />

Ländern erklärt. Darin heißt es u. a.: „Ich komme noch mal<br />

zurück auf das Angebot Ihrer Firma, sich an dem über<br />

Werbeflächen finanzierten Auto für unser Cafe Regenbogen<br />

finanziell zu beteiligen. Ich danke Ihnen für Ihre Bereitschaft,<br />

muss das Angebot aber leider ablehnen“.<br />

Als Gründe nennt die Münchner <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> e.V. die<br />

Firmenpolitik des Pharmakonzerns in Entwicklungsländern,<br />

speziell die „sehr unerfreuliche“ Auseinandersetzung mit<br />

AUS DER <strong>AIDS</strong>-HILFE<br />

Foto v.l.n.r: Günter Trugenberger, Maria<br />

Wegner und Rudi Bührer<br />

Thailand. Die Firma übe seit längerem großen Druck auf<br />

das Land aus, weil Thailand eine Zwangslizenz für die<br />

hitzebeständige Darreichungsform des Proteashemmers<br />

Lopinavir/Ritonaivir (deutscher Handelsname: Kaletra)<br />

erlassen habe. Abbott drohe nun damit, keine neuen<br />

Medikamente mehr in Thailand zur Zulassung anzumelden<br />

und zu vermarkten.<br />

Die Münchner <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> e.V.schließt sich dem Appell<br />

von Ärzte ohne Grenzen e. V. an, unverzüglich wieder<br />

neue Medikamente in Thailand zu registrieren. Solange<br />

die Politik von Abbott sich nicht ändere wolle sie der<br />

Firma nicht durch Werbeflächen zu einem guten Image<br />

in Deutschland verhelfen. Ralf Bogen


AUS DER <strong>AIDS</strong>-HILFE<br />

Gemeinsam sind wir stark!<br />

Ohne Gelder aus der freien Wirtschaft/von Vereinen und private Spenden könnte die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong><br />

e.V. (AHS) ihren Kampf gegen HIV/<strong>AIDS</strong> und ihre <strong>Hilfe</strong> für Menschen mit HIV/<strong>AIDS</strong> nicht im derzeitigen<br />

Umfang leisten. Wir bedanken uns an dieser Stelle sehr herzlich bei:<br />

Betriebe und Institutionen:<br />

Abbott GmbH & Co. KG, Wiesbaden<br />

ADION GmbH, Böblingen<br />

Baden-Württembergische Bank, <strong>Stuttgart</strong><br />

BEARS-CLUB STUTTGART, <strong>Stuttgart</strong><br />

Druckerei Hertle GmbH, Kirchheim<br />

eroticmarkt.net, <strong>Stuttgart</strong><br />

Evangelische Jugend Plattenhardt,<br />

Filderstadt<br />

Evangelische Kirche Rohracker, <strong>Stuttgart</strong><br />

FFS Bank GmbH, <strong>Stuttgart</strong><br />

GAYZONE <strong>Stuttgart</strong> e.V., <strong>Stuttgart</strong><br />

Gordons - Café und Bar, <strong>Stuttgart</strong><br />

Gymnasium Renningen, Renningen<br />

Hohenstaufen-Gymnasium,<br />

Jugendkreis Oppelsbohm,<br />

Göppingen<br />

Berglen-Oppelsbohm<br />

Gesellschaft Kultur des Friedens,<br />

Tübingen<br />

KURZ blumen GmbH, Korntal-Münchingen<br />

Marquartschule, Plochingen<br />

Mitarbeiter Untertürkheimer Volksbank,<br />

<strong>Stuttgart</strong><br />

Palazzo Produktionen GmbH, <strong>Stuttgart</strong><br />

Restaurant Pfiff, <strong>Stuttgart</strong><br />

Siemens AG, <strong>Stuttgart</strong><br />

Personen:<br />

Herrn Hartmut Alber, Albstadt<br />

Herrn Stephan Alsleben, Kornwestheim<br />

Frau Kerstin Armbrust, Esslingen<br />

Frau Ingeborg Arnold, <strong>Stuttgart</strong><br />

Herrn Roland Baur, <strong>Stuttgart</strong><br />

14 I 15<br />

Frau Angelika Beck, <strong>Stuttgart</strong><br />

Herrn Frank Benesch, Esslingen<br />

Herrn Herbert Burgermeister, <strong>Stuttgart</strong><br />

Herrn Ulrich Burmeister, Leonberg<br />

Herrn Petrus Ceelen, Tamm<br />

Herrn Dr. Marco Cigarini, <strong>Stuttgart</strong><br />

Frau Anja Dinser, Nürtingen<br />

Frau Gabriele Döring-Poppensieker,<br />

Filderstadt<br />

Herrn Kai Entenmann, München<br />

Frau Dr. Anita Fetzer, <strong>Stuttgart</strong><br />

Herrn Stefan Fischer, <strong>Stuttgart</strong><br />

Herrn Eckhart Frank, <strong>Stuttgart</strong><br />

Herrn Manfred Frank, Filderstadt<br />

Herrn Wilfried Gayer, Ludwigsburg<br />

Herrn Louis Grange, <strong>Stuttgart</strong><br />

Herrn Dieter Grötzinger, <strong>Stuttgart</strong><br />

Herrn Klaus-Dieter Hahn, Esslingen<br />

Frau Laura Halding-Hoppenheit, <strong>Stuttgart</strong><br />

Herrn Remo Heine, <strong>Stuttgart</strong><br />

Herrn Christoph Kiedigk,<br />

Herrn Dr. Thomas Kleine,<br />

<strong>Stuttgart</strong><br />

Herrn Hans Knöpfler,<br />

Fellbach-Schmiden<br />

Ratzenried<br />

Herrn Dr. Christoph Kohn, <strong>Stuttgart</strong><br />

Herrn Robert Krause, Bischlerg<br />

Herrn Joachim Kress, Fellbach<br />

Herrn Friedrich Lutz, <strong>Stuttgart</strong><br />

Herrn Hans-Wolf Maier, <strong>Stuttgart</strong><br />

Frau Lore Majer-Leonhard, Gerlingen<br />

Herrn Dr. Klaus Mayer, <strong>Stuttgart</strong><br />

Herrn Oliver Michalak, Neuhausen<br />

Herrn Thomas Möhler, Nussdorf<br />

Herrn Christof Moumoulidis,<br />

Neckartenzingen<br />

Herrn Hans Müller, <strong>Stuttgart</strong><br />

Herrn Harald Mutschler, Weinstadt<br />

Herrn Lutz-Dieter Nicke, Esslingen<br />

Herrn Denis Rachal, <strong>Stuttgart</strong><br />

Familie Gudrun & Reinhart Remmers,<br />

Ostfildern<br />

Herrn Stefan Renftle, Kornwestheim<br />

Frau Sibylle Renschler, Korb<br />

Herrn Dr. Kurt Reutlinger, <strong>Stuttgart</strong><br />

Frau Annette Roser, <strong>Stuttgart</strong><br />

Herrn Peter Rücker, <strong>Stuttgart</strong><br />

Herrn Michael Sailer, Marbach<br />

Herrn Rolf Sauer, Sachsenheim<br />

Familie Karlheinz & Renate Schaible,<br />

Holzgerlingen<br />

Herrn Gerd Schmaelzle, Mühlacker<br />

Herrn Thomas Schopp, Weilheim<br />

Herrn Steffen Spangenberg, <strong>Stuttgart</strong><br />

Herrn Dr. Peter Stammberger, <strong>Stuttgart</strong><br />

Frau Ulrike Steinmayer, <strong>Stuttgart</strong><br />

Herrn Thomas Teipel, <strong>Stuttgart</strong><br />

Herrn Stefan Thomann, Balingen<br />

Herrn Stephan Walddoerfer, <strong>Stuttgart</strong><br />

Herrn Erich Walle, <strong>Stuttgart</strong><br />

Herrn Rainer Wannenmacher, Fellbach<br />

Herrn Roland Wiedemann, <strong>Stuttgart</strong><br />

Herrn Dr. Joachim Wolf, <strong>Stuttgart</strong><br />

Frau Erika Wollenberg, Aidlingen<br />

Frau Kornelia Zennegg, Deggingen


Diese Liste umfasst alle Spenderinnen<br />

und Spender, deren Spenden seit<br />

Anfang September 2007 bis Ende Februar<br />

2008 eingegangenen sind, sofern sich die<br />

Spenderin oder der Spender nicht gegen<br />

eine Veröffentlichung ihres/seines Namens<br />

ausgesprochen hat. Die Veröffentlichung<br />

der Namen der Spender und Spenderinnen<br />

erfolgt zeitverzögert, weil wir den Spenderinnen<br />

und Spendern Gelegenheit geben<br />

müssen, ggf. der Veröffentlichung ihres<br />

Namens zu widersprechen.<br />

Sollten wir bei der Erstellung der Liste<br />

jemanden vergessen haben, bitten wir vielmals<br />

um Entschuldigung.<br />

Folgende Krankenkassen haben im Jahr<br />

2007 die Selbsthilfeförderung der AHS<br />

pauschal unterstützt: BARMER <strong>Stuttgart</strong>,<br />

BKK Groz-Beckert, BKK Hochrhein-<br />

Wiesental, BKK MAHLE, BKK SCHEUFE-<br />

LEN, BKK VerbundPlus, Bosch BKK, CITY<br />

BKK, Daimler Betriebskrankenkasse, DAK<br />

<strong>Stuttgart</strong>, Deutsche BKK, Gmünder Ersatzkasse,<br />

Hamburg Münchner Krankenkasse,<br />

IKK <strong>Stuttgart</strong>-Ludwigsburg, MARQUARDT<br />

BKK, mhplus BKK, neue bkk, Techniker<br />

Krankenkasse. Auch hier ein herzliches<br />

Dankeschön!<br />

Wir danken auch der Landeshauptstadt<br />

<strong>Stuttgart</strong> und dem Land Baden-Württemberg<br />

AUS DER <strong>AIDS</strong>-HILFE<br />

für die regelmäßigen Zuwendungen, die<br />

immer noch den größten <strong>Teil</strong> unserer<br />

Einnahmen darstellen. Schließlich sei auch<br />

den vielen Spenderinnen und Spendern<br />

gedankt, die unsere Spendendosen mit<br />

kleineren und durchaus auch größeren<br />

Beträgen füllen. Jeder Euro hilft - bleiben<br />

Sie uns gewogen! Falls Sie gleich zur Tat<br />

schreiten wollen:<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> e.V.<br />

GLS Gemeinschaftsbank eG<br />

(BLZ 430 609 67)<br />

Kto. Nr. 700 700 8000<br />

Franz Kibler, Geschäftsführung, AHS


AUS DER <strong>AIDS</strong>-HILFE<br />

Der Mann mit den Gummis<br />

HIV-Prävention der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> e.V. (AHS) in der schwulen Szene <strong>Stuttgart</strong>s.<br />

Seit gut einem Jahr ist er schon<br />

ehrenamtlich für die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />

<strong>Stuttgart</strong> e.V. tätig und mittlerweile auf<br />

vielen Szene-Partys und in vielen<br />

Szene-Lokalen zum nachgefragten und<br />

beliebten Akteur geworden: Blacky, der<br />

Mann mit den Gummis!<br />

Bei 33 Veranstaltungen hat Blacky –<br />

meist allein – in über 190 Stunden im<br />

Jahr 2007 für die AHS in der schwulen<br />

Szene <strong>Stuttgart</strong>s mit Infobroschüren<br />

und Kondomen Präsenz gezeigt.<br />

Erneut war die AHS anlässlich des<br />

Nikolaustages 2007 und der Osterfeiertage<br />

2008 präventiv und Spenden<br />

sammelnd in <strong>Stuttgart</strong>er Lokalen präsent.<br />

Passend kostümiert kamen Mitglieder<br />

der Ö-Gruppe der AHS in zahlreichen<br />

16 I 17<br />

Darüber hinaus betreut Blacky federführend<br />

die zahlreichen Standorte der<br />

Spendendosen der AHS. Herzlichen Dank<br />

für Deinen Einsatz! Wer Blacky unterstützen<br />

will, kann sich gern an die<br />

Beratungs- und Geschäftsstelle der <strong>AIDS</strong>-<br />

<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> e.V. kontakt@aidshilfestuttgart.de,<br />

0711/22469-0 – wenden.<br />

Ehrenamt kann – und soll! – auch Spaß<br />

machen!<br />

Franz Kibler, Geschäftsführung, AHS<br />

Nikolausi und Osterhasi<br />

<strong>Stuttgart</strong>er Restaurants und Kneipen<br />

vorbei, boten HIV-Infomaterial an, verteilten<br />

kleine Präsente vom Nikolaus<br />

bzw. vom Osterhasen und baten um<br />

eine Spende für die Arbeit der AHS.<br />

Stolze 830,16 EUR kamen bei der<br />

Joy Johnson,Blacky, Jenny West, Photo<br />

v. Peter Vogel, Babylon-Party<br />

Ö-Gruppe (Ö = Öffentlichkeitsarbeit) der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> e.V. (AHS) führt in der Weihnachtszeit<br />

und an Ostern erfolgreich traditionelle Präventionsaktionen in <strong>Stuttgart</strong>er Lokalen durch.<br />

Nikolaus-Aktion zusammen. Bei der Oster-<br />

Aktion kamen nochmals 668,10 EUR<br />

dazu. Der Ö-Gruppe ganz herzlichen<br />

Dank für diese tolle Aktion und das<br />

respektable Ergebnis! Den Wirten ein<br />

Dankeschön für die Gastfreundschaft<br />

und den edlen Spendern ein „Vergelt`s<br />

Gott!“. Eine traditionelle Methode, das<br />

Thema HIV/<strong>AIDS</strong> auf sympathische<br />

Weise im Bewusstsein zu halten, hat<br />

sich erneut bewährt.<br />

Franz Kibler, Geschäftsführung (AHS)


Öffnungszeiten<br />

So – Fr 12 Uhr bis 02 Uhr; Sa 12 Uhr bis 03 Uhr.<br />

Eintrittspreise<br />

12 – 15 Uhr = 10 EUR; 15 – 22 Uhr = 12 EUR; 22 Uhr bis Ende = 6 EUR<br />

Lui<br />

Pour<br />

Schmidener Straße 51<br />

70372 Bad Cannstatt / <strong>Stuttgart</strong><br />

Telefon 0711 / 900 53 91


AUS DER <strong>AIDS</strong>-HILFE<br />

Besuch im Wohnprojekt<br />

Klaus Freytag, Leiter der Siemens AG - Region Deutschland-Südwest besucht das Wohnprojekt für<br />

Menschen mit HIV/<strong>AIDS</strong> der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> e.V. (AHS).<br />

Seit fünfzehn Jahren bestehen nun<br />

die zwei betreuten Wohngemeinschaften<br />

der AHS für Menschen mit<br />

HIV/<strong>AIDS</strong> in <strong>Stuttgart</strong>-Bad Cannstatt.<br />

Beinahe eben so lang verzichtet Klaus<br />

Freytag, der Leiter der Siemens AG -<br />

Region Deutschland-Südwest schon auf<br />

Weihnachtspräsente für seine Geschäftspartner<br />

und unterstützt stattdessen jährlich<br />

Projekte der AHS mit einer erheblichen<br />

Summe – in der Regel sind es<br />

10.000 EUR/Jahr. Im vergangenen Jahr<br />

hat sich die Siemens AG nun entschlossen<br />

von nun an zweckgebunden das<br />

Wohnprojekt für Menschen mit HIV/<br />

<strong>AIDS</strong> der AHS zu unterstützen. Grund<br />

genug für Klaus Freytag, das AHS-<br />

Zivi gesucht!<br />

Unser allseits geschätzter Zivildienstleistender<br />

Raffaele Maucione<br />

wird die AHS zum 30. April 2008 verlassen.<br />

Trotz großer Bemühungen hat er<br />

sich nicht dazu überreden lassen, seine<br />

Dienstzeit zu verlängern. Die Versuchungen<br />

einer besser bezahlten Stelle<br />

mögen wohl zu groß sein…<br />

18 I 19<br />

Wohnprojekt zu besuchen. Nach Rücksprache<br />

mit den Bewohnern, konnte<br />

Hans-Peter Diez, der seit bald sechs<br />

Jahren Betreuer der AHS für das Wohnprojekt<br />

ist, am Montag, 10.12.2007,<br />

Klaus Freytag, Anja Kreuzer-Kurz (Unternehmenskommunikation<br />

der Siemens<br />

AG - Region Deutschland-Südwest), Uli<br />

Hallenbach (AHS-Vorstand) und Franz<br />

Kibler (AHS-Geschäftsführung) begrüßen.<br />

Die Besucher wurden von den anwesenden<br />

Bewohnern offen und freundlich<br />

empfangen. Bei Kaffee und Kuchen<br />

wurden die zahlreichen Fragen der<br />

Gäste beantwortet. Klaus Freytag und<br />

Anja Kreuzer-Kurz zeigten sich sehr beeindruckt<br />

vom AHS-Wohnprojekt, der<br />

Die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> e.V. (AHS) sucht dringend einen neuen Zivildienstleistenden.<br />

Deshalb nun von dieser Stelle:<br />

Herzlichen Dank für Deinen Einsatz, lieber<br />

Raffaele! Nichtsdestotrotz: Wir wollen<br />

nicht ohne und suchen zum 01. Mai<br />

2008 oder später wieder einen Zivildienstleistenden!<br />

Das Einsatzgebiet<br />

umfasst im Wesentlichen: Mitarbeit in<br />

der AHS-Beratungs- und Geschäftsstelle<br />

Arbeit der AHS und versicherten die<br />

anhaltende Unterstützung. Wir bedanken<br />

uns vielmals für die bewährte<br />

Partnerschaft!<br />

Franz Kibler, Geschäftsführung, AHS<br />

und im Café Strich-Punkt sowie Unterstützung<br />

bei Veranstaltungen.<br />

Bei Interesse bitte in der AHS-Beratungund<br />

Geschäftsstelle, kontakt@aidshilfestuttgart.de,<br />

0711/22469-0, melden!<br />

Franz Kibler, Geschäftsführung, AHS


AUS DER <strong>AIDS</strong>-HILFE<br />

„Mein persönliches soziales Projekt!“<br />

Isabella Erlich, Dipl. Sozialarbeiterin (FH) der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> e.V. (AHS), spricht mit Ralf Kegelmann,<br />

Trainer/Diplom-Sportwissenschaftler und Physiotherapeut, über die „Sportgruppe der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />

<strong>Stuttgart</strong> e.V. für Menschen mit HIV/<strong>AIDS</strong>“.<br />

Die „Sportgruppe der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />

<strong>Stuttgart</strong> e.V. für Menschen mit<br />

HIV/<strong>AIDS</strong>“ ist 1999/2000 im Rahmen<br />

einer Doktorarbeit entstanden. Das<br />

Sportprogramm der AHS wird speziell<br />

für HIV-positive Menschen in verschiedenen<br />

Stadien der Erkrankung angeboten.<br />

Um eine Vertrauensbasis zu gewährleisten,<br />

wird der Trainingsort der<br />

Sportgruppe Interessierten erst nach<br />

einem persönlichen Vorgespräch mitgeteilt.<br />

Die Gruppe trifft sich wöchentlich<br />

donnerstags – außer in den Schulferien<br />

und wenn der Trainingstag auf einen<br />

Feiertag fällt – für zwei Sportstunden.<br />

Im Jahr 2007 nahmen zwischen acht<br />

und zehn Personen/Training teil; der<br />

Trainingsraum könnte von bis zu fünfzehn<br />

Sportlern gleichzeitig genutzt werden.<br />

Hauptamtliche Ansprechpartnerin<br />

für die „Sportgruppe der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />

<strong>Stuttgart</strong> e.V. für Menschen mit HIV/<br />

<strong>AIDS</strong>“ ist Isabella Erlich, isabella.erlich@<br />

aidshilfe-stuttgart.de, 0711/ 22469-17.<br />

Im Vordergrund eines Gesprächs mit<br />

Ralf Kegelmann, dem Trainer der AHS-<br />

Sportgruppe, standen der Nutzen des<br />

Sportangebotes für Menschen mit<br />

HIV/<strong>AIDS</strong> – aber auch die Person und<br />

das persönliche Engagement des Trainers<br />

Ralf Kegelmann. Isabella Erlich und Ralf<br />

Kegelmann haben sich hierzu in der<br />

AHS-Beratungs- und Geschäftsstelle<br />

getroffen. Lesen Sie nun Auszüge des<br />

hierbei geführten Gesprächs:<br />

20 I 21<br />

Isabella Erlich: Wie ist das Projekt<br />

„Sportgruppe der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong><br />

e.V. für Menschen mit HIV/<strong>AIDS</strong>“ entstanden?<br />

Ralf Kegelmann: Entstanden ist das<br />

Projekt aus der Überlegung, Menschen<br />

mit HIV/<strong>AIDS</strong> eine Möglichkeit zu bieten,<br />

ihre Lebensqualität zu verbessern. Im<br />

Rahmen einer Studie wurde der Einfluss<br />

von Sport auf das Immunsystem und auf<br />

die Lebensqualität von Menschen mit<br />

HIV/<strong>AIDS</strong> untersucht. Es wurden dafür<br />

vierzehn <strong>Teil</strong>nehmerInnen rekrutiert, die<br />

unter fachlicher Anleitung ein Trainingsprogramm<br />

absolvierten. Die Probanden<br />

und Probandinnen hatten sich innerhalb<br />

von einem Jahr regelmäßig einmal pro<br />

Woche für zwei Stunden zum Training zu<br />

treffen, um gemeinsam ihre Gesundheit<br />

zu verbessern. Für diese Treffen wurde<br />

ein Trainer gesucht, der ein spezielles<br />

Trainingsprogramm entwickeln sollte.<br />

Isabella Erlich: Und was hat Dich bewogen,<br />

die Leitung des Projekts zu übernehmen<br />

– mit HIV-positiven Menschen<br />

zu arbeiten?<br />

Ralf Kegelmann: Als ich in das Projekt<br />

einstieg, war ich relativ unerfahren, was<br />

HIV/<strong>AIDS</strong> betrifft. Auch gab es gewisse<br />

Vorurteile und Zweifel bei mir, ob mit<br />

Sport eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit<br />

von HIV-positiven Probanden<br />

erreicht und ob die Zusammenhänge<br />

bzw. Einflüsse der weiteren<br />

Untersuchungsvariablen – wie „Lebensqualitätssteigerung“,<br />

„Optimierung der<br />

Stressbewältigung“ und „Verbesserung<br />

des Immunsystems“ – bewiesen werden<br />

könnten. Gleichwohl reizte es mich, den<br />

Trainingsplan eines spielerischen Kraftund<br />

Ausdauertrainings für Menschen<br />

mit HIV/<strong>AIDS</strong> zu entwickeln – ohne diese<br />

damit zu überlasten. So entstand erstmalig<br />

ein spezielles sporttherapeutisches<br />

Trainingsprogramm für Menschen mit<br />

HIV/<strong>AIDS</strong> außerhalb von Laborbedingungen.<br />

Isabella Erlich: Welche Wirkungen hatte<br />

nach Deiner – mittlerweile langjährigen<br />

– Wahrnehmung dieses spezielle sporttherapeutische<br />

Trainingsprogramm auf<br />

die <strong>Teil</strong>nehmerInnen der AHS-Sportgruppe?<br />

Ralf Kegelmann: Durch ein neu gewonnenes<br />

Selbstbewusstsein wurden oftmals<br />

Stressreduktion und Entspannung<br />

erreicht – und somit wurde auch die<br />

Lebensqualität der HIV-positiven Sportler-<br />

Innen langfristig gesteigert. Mit dem<br />

gemeinsamen Sport wurde und wird<br />

außerdem vielfach der sozialen Isolation<br />

von HIV-Betroffenen erfolgreich entgegengewirkt.<br />

Zu betonen ist vor allem<br />

aber die Wirksamkeit des Ausdauertrainings<br />

in Bezug auf die Verlängerung<br />

der symptomfreien Phasen von Menschen<br />

mit HIV/<strong>AIDS</strong> und bei Erkrankungen<br />

oder Beschwerden, die durch die


medikamentöse Therapie auftreten können<br />

– also in Bezug auf koronare Herzerkrankungen,<br />

Polyneuropathie und<br />

Störungen der Fettverteilung. Die Erwerbsfähigkeit<br />

der <strong>Teil</strong>nehmerInnen wurde oft<br />

verbessert oder wiederhergestellt.<br />

Isabella Erlich: Was hat Dich dazu<br />

bewogen, die Gruppe auch nach Beendigung<br />

der Studie weiter zu trainieren?<br />

Ralf Kegelmann: Ja, diese Menschen<br />

sind mir in all den Jahren auch irgendwie<br />

ans Herz gewachsen und ich mag<br />

sie. Die „Sportgruppe der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />

<strong>Stuttgart</strong> e.V. für Menschen mit<br />

HIV/<strong>AIDS</strong>“ ist sozusagen mein persönliches<br />

soziales Projekt.<br />

Isabella Erlich: Lieber Ralf, das<br />

Leuchten Deiner Augen zeigt, dass Du<br />

das ganz ernst meinst. Ich freue mich<br />

deshalb auch noch besonders darüber,<br />

dass die AHS einen kompetenten<br />

Sporttherapeuten für unsere Sportgruppe<br />

gefunden hat, der auch noch mit<br />

dem Herzen hinter „seinem Projekt“ und<br />

den betreuten Menschen steht. Vielen<br />

Dank Ralf, für das Gespräch und Dein<br />

ungebrochenes Engagement!<br />

AUS DER <strong>AIDS</strong>-HILFE<br />

Nach Beendigung der Studie haben herausragend<br />

die Techniker Krankenkasse<br />

(2006), die Deutsche Rentenversicherung<br />

Bund (2007) und jüngst die Abbott<br />

GmbH & Co. KG (2008) unsere Sportgruppe<br />

für Menschen mit HIV/<strong>AIDS</strong><br />

gefördert. Hierfür sind wir sehr dankbar,<br />

denn diese <strong>Hilfe</strong> erleichtert es uns, dieses<br />

Angebot zu erhalten.<br />

Isabella Erlich,<br />

Dipl. Sozialarbeiterin (FH), AHS<br />

20 I 21


LEBEN MIT HIV & <strong>AIDS</strong><br />

„Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich<br />

es einfach nicht mehr schaffe!“<br />

Berufstätige Menschen mit HIV.<br />

Hannes E., 39 Jahre alt, arbeitet in<br />

einem renommierten <strong>Stuttgart</strong>er<br />

Unternehmen. Als er 1999 von seinem<br />

positiven HIV-Test erfuhr, stand er unter<br />

einem sehr großen Schock. Schon sehr<br />

bald spürte er das große Bedürfnis, mit<br />

ganz vielen Menschen über seine HIV-<br />

Infektion und die damit verbundenen<br />

Belastungen zu reden und seinen Ängsten<br />

Luft zu machen. So plante er, auch<br />

einigen vertrauten Kolleginnen und<br />

Kollegen und seinem direkten Vorgesetzten<br />

von seiner Infektion zu erzählen.<br />

Er wollte ihnen einfach eine Erklärung<br />

dafür geben, dass er „so schlecht drauf<br />

ist“ und Probleme hatte, sich auf seine<br />

Arbeit zu konzentrieren. Sein behandelnder<br />

Arzt riet ihm damals mit dem<br />

Hinweis davon ab, sein Outing könne<br />

unangenehme Folgen haben und zu<br />

unabsehbaren Konsequenzen am Arbeits-<br />

22 I 23<br />

Bildquelle: www.photocase.com<br />

platz führen. „Ein Outing hat sehr häufig<br />

einen Bumerang-Effekt“, bemerkte er<br />

„denn es führt durch die oftmals negativen<br />

Reaktionen der Umwelt im Leben<br />

der ohnehin schon stark belasteten<br />

Menschen zu neuen Problemen.“<br />

Heute ist Hannes froh, dass er diesen<br />

Schritt damals nicht getan hat. Er weiß<br />

von anderen <strong>Teil</strong>nehmern in seiner therapeutischen<br />

Gesprächsgruppe, dass<br />

Mitarbeiter und Vorgesetzte in den allermeisten<br />

Fällen nicht mit dem Thema HIV<br />

und <strong>AIDS</strong> umgehen können. Unwissenheit<br />

führt oft zu der Annahme, ein HIVpositiver<br />

Mitarbeiter könne ein Infektionsrisiko<br />

für andere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter darstellen und durch<br />

Ängste, die seine Infektion auslöst, den<br />

Betriebsfrieden stören. Aber selbst wenn<br />

der Arbeitgeber diese Befürchtungen<br />

nicht hat, besteht häufig die Sorge, die<br />

HIV-Infektion des Mitarbeiters könne<br />

nach außen dringen und Kunden verschrecken<br />

und vertreiben. So passiert<br />

es dann auch, dass Menschen mit ihrer<br />

HIV-Infektion ihren Arbeitsplatz verlieren.<br />

„Eine HIV-Infektion“, weiß Hannes, „kann<br />

zwar kein offizieller Kündigungsgrund<br />

sein, aber wenn man einen Mitarbeiter<br />

loswerden will, gibt es Mittel und Wege<br />

dazu“.<br />

Bildquelle: www.photocase.com<br />

Seit einigen Jahren profitiert Hannes E.<br />

von den antiretroviralen Medikamenten,<br />

die zur Behandlung einer HIV-Infektion<br />

eingesetzt werden. Er vermutet, dass er<br />

ohne sie längst an <strong>AIDS</strong> erkrankt und<br />

berentet wäre. Mit ihnen führt er nach<br />

außen hin ein normales Leben. Er geht<br />

seiner Arbeit nach und fällt nur selten<br />

wegen einer Erkrankung aus. Aber er<br />

spürt seit einiger Zeit einen starken<br />

Abfall seiner Leistungsfähigkeit. „Ich bin<br />

weniger belastbar als früher“, bemerkt<br />

er „und mit der Konzentrationsfähigkeit<br />

klappt es auch nicht mehr so!“ Er weiß<br />

nicht so recht, wie er diese Symptome<br />

einschätzen soll. „Sind das die Auswirkungen<br />

der HIV-Infektion, die Nebenwirkungen<br />

der antiretroviralen Medikamente,<br />

die vielen anderen Belastungen<br />

und Probleme, die mit meiner HIV-<br />

Infektion verbunden sind oder liegt es


daran, dass ich mit 39 Jahren eben<br />

keine 25 mehr bin?“ Die geringer gewordene<br />

Belastbarkeit, die größere<br />

Anfälligkeit für Stress deprimiert ihn.<br />

Manchmal möchte er es im Unternehmen<br />

herausschreien, dass er HIV-positiv<br />

ist. „Dann hätten alle eine Erklärung<br />

dafür, dass es bei mir nicht mehr so<br />

läuft wie früher!“ Er reißt sich jedoch<br />

weiter zusammen und bemüht sich, die<br />

Arbeit, die sich auf immer weniger<br />

Arbeitskräfte verteilt, zu erledigen. Abends<br />

ist er meistens völlig ausgelaugt und das<br />

Wochenende benötigt er dringend, um<br />

sich für den Start in die neue Arbeitswoche<br />

zu erholen.<br />

Zu seiner großen Erleichterung hat<br />

Hannes seine bisher größte Krise überwunden.<br />

Vor drei Jahren führte die anti-<br />

retrovirale Therapie beim ihm zu unerträglichen<br />

Nebenwirkungen. Er litt unter<br />

starken, unkontrollierbaren Durchfällen,<br />

die ihm ein Arbeiten fast unmöglich<br />

machten. Seinen Kolleginnen und Kollegen<br />

gegenüber griff er zu einer Notlüge und<br />

erklärte seine Beschwerden mit einer<br />

chronischen Kolitis. „Hätte ich eine<br />

Diabetes“, spekuliert er, „wäre so etwas<br />

nicht nötig gewesen! Ich hätte ohne<br />

Probleme sagen können, was ich habe.<br />

Bei einer HIV-Infektion ist das jedoch<br />

etwas völlig anderes. Mit ihr ist man zur<br />

Geheimhaltung verdammt, um zu vermeiden,<br />

dass man diskriminiert, gemieden<br />

und ausgegrenzt wird!“<br />

Neulich beim Mittagessen in der<br />

Kantine bekam Hannes ein Gespräch<br />

zwischen Kollegen mit. Sie diskutierten<br />

LEBEN MIT HIV & <strong>AIDS</strong><br />

über <strong>AIDS</strong> und machten lautstark deutlich,<br />

dass sie nicht bereit wären, mit<br />

einem HIV-positiven Menschen zusammenzuarbeiten.<br />

Für Hannes war das wie<br />

ein Schlag ins Gesicht und ihm wurde<br />

wieder einmal deutlich, wie viele<br />

Vorurteile, wie viel Unwissen und wie<br />

viele Unsicherheiten es beim Thema HIV<br />

und <strong>AIDS</strong> immer noch gibt.<br />

„Es ist ohnehin schon schwer genug, mit<br />

meinen veränderten Lebensperspektiven<br />

zu leben“, sagt er, „aber wenn so<br />

etwas noch zu den anderen Problemen<br />

hinzukommt, habe ich manchmal das<br />

Gefühl, dass ich es einfach nicht mehr<br />

schaffe!“<br />

Gerd Brunnert,<br />

<strong>AIDS</strong>-Beratungsstelle der Evangelischen<br />

Gesellschaft <strong>Stuttgart</strong> e.V.<br />

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24 I 25<br />

<strong>Teil</strong> I<br />

Bildquelle: www.photocase.com


Ich habe lange überlegt, ob ich diesen<br />

Bericht schreiben soll. Ob er überhaupt<br />

wert ist, gelesen zu werden, denn<br />

ich neige nicht dazu, melancholisch zu<br />

werden – in eine Sprache abzugleiten,<br />

die dem Ernst dieses Themas überhaupt<br />

gerecht wird. Doch dann war es mir<br />

nach langem und zögerlichem Nachdenken<br />

eigentlich egal, wie ich schreibe<br />

und was ich schreibe.<br />

Es ist mein Leben und das meiste davon<br />

musste ich allein bestreiten. Dies zu<br />

einer Zeit, als ein HIV-positives Testergebnis<br />

noch den sicheren Tod bedeutete<br />

und auch die gesellschaftliche<br />

Ächtung.<br />

Ich bin fast 50 Jahre alt, habe ein gutes<br />

und auch ein schlechtes Leben geführt.<br />

Nahm kaum Drogen. Mal einen Joint<br />

geraucht oder verwegen an einer<br />

Flasche Poppers gerochen. Ich habe<br />

eine Lehre in <strong>Stuttgart</strong> gemacht, im<br />

Lehrbetrieb meine erste Liebe kennen<br />

gelernt, mit ihm bin ich in eine andere<br />

Stadt gezogen, dort verlassen worden<br />

und stand nun allein da. Nun, ich<br />

musste mir keine Sorgen machen,<br />

Menschen kennen zu lernen. Bei meinem<br />

damaligen Aussehen: kein<br />

Problem! Aber ich wollte meinen Freund<br />

zurück – denn ich lebte damals in dem<br />

Glauben, mit dem Mann, mit dem man<br />

sich das Bett teilt, teilt man sich auch<br />

das Leben. Weit gefehlt – eine Handbreit<br />

daneben – aber daneben!<br />

Also habe ich mich durch die Stadt<br />

gevögelt und ließ nichts aus; bin mit<br />

Menschen unterschiedlichster Coleur in<br />

Verbindung gekommen. Durch eine solche<br />

Verbindung wurde ich angeregt,<br />

mein Abitur nachzuholen, auf dem 2.<br />

Bildungsweg zu studieren und abermals<br />

die Stadt zu wechseln.<br />

Dann wechselte ich, kaum dass ich fünf<br />

Jahre in der einen Stadt war, wieder in<br />

eine andere. Dort lernte ich meinen<br />

Freund kennen, mit dem ich im Laufe<br />

der nächsten zehn Jahre zusammen<br />

bleiben sollte. Das Kennenlernen war<br />

nicht das Schwierigste: der Kerl wollte<br />

nichts von mir wissen. Ich war ihm zu<br />

laut, zu grell; ich passte nicht in sein<br />

von Diskretion bestimmtes Leben; ich<br />

war einfach zuviel. Das hat sich bis zum<br />

heutigen Tage gehalten – aber glauben<br />

Sie mir, geneigter Leser, das geht einem<br />

auch irgendwann, irgendwo vorbei.<br />

Ich weiß nicht, was der Auslöser war. Es<br />

ergab sich in einer Kölner Disco, die<br />

heute nicht mehr besteht, dem<br />

Pimpernell, dass wir eine ganze Nacht<br />

miteinander redeten. Diese Aufmerksamkeit<br />

seinerseits hatte ich einzig dem<br />

Umstand zu verdanken, dass keiner seiner<br />

Kumpels anwesend war.<br />

Das war meine Chance und ich hatte sie<br />

genutzt. Außer anfänglich gelegentlichen<br />

Treffen zum Kaffee, einigen<br />

Spaziergängen und verschiedenen Abendessen<br />

war nichts gewesen, was auf eine<br />

gemeinsame Zukunft hindeutete. Doch<br />

der Tag kam: die Nacht der Nächte! Und<br />

in dieser Nacht hatten wir beide<br />

beschlossen, bevor wir uns nun den<br />

sexuellen Genüssen hingeben wollten,<br />

eben doch mal „so einen Test“ machen<br />

zu lassen.<br />

Das Schlimmste war das Warten, das<br />

Bangen davor, das Nicht-Wissen was<br />

geschieht, wenn der Test nicht so ausfällt,<br />

wie man es sich wünscht – herbei-<br />

LEBEN MIT HIV & <strong>AIDS</strong><br />

sehnt. Tauchen dann doch im Hinterkopf<br />

all die Erlebnisse auf, die man nun<br />

wieder löschen möchte – ungeschehen<br />

machen. Dazu kam, dass er während<br />

der Phase des Testes Urlaub hatte, ich<br />

also alleine damit fertig werden musste.<br />

Es kam, wie ich es schon vermutet<br />

hatte; der 23. August 1983, 10.00 Uhr<br />

beim Hausarzt; dieses Datum sollte<br />

mein Leben mit einem Schlag verändern:<br />

„DIAGNOSE HTLV III, POSITIV“, so hieß<br />

das Virus damals. Mein Ergebnis! Mein<br />

neuer Freund – jetzt nur noch vielleicht<br />

mein Freund: NEGATIV!<br />

Da ich damals wie heute zum Pragmatismus<br />

neige, war die erste Frage an<br />

den Arzt: „Was machen, wenn was<br />

geschieht?“ Er schien der gleichen<br />

Gilde anzugehören wie ich – seine<br />

Antwort: „Wir werden behandeln!“. Nur<br />

mit was? Es gab zu der Zeit keine<br />

Medikamente. Keine Ahnung, wie mit<br />

dem Virus und den Menschen, die diesen<br />

Virus tragen, umzugehen ist. Ich<br />

war ein Ausgestoßener; wieder einmal.<br />

Das erste Mal in meinem Leben als<br />

Stotterer, das zweite Mal als Schwuler –<br />

und nun auch noch das!<br />

A.Madrigal<br />

Fragen zu dieser Artikelserie beantwortet<br />

der Autor gerne unter folgender<br />

E-Mail Adresse :a.madrigal@email.de<br />

(Fortsetzung in der nächsten<br />

RAINBOW-Ausgabe)<br />

24 I 25


LEBEN MIT HIV & <strong>AIDS</strong><br />

Hoffnungsschimmer<br />

Seit wir Freunde verloren haben und Freunde von uns mit HIV leben müssen, prägt uns der Wunsch<br />

nach einer <strong>AIDS</strong>-Forschung, die dazu beiträgt, HIV restlos aus dem menschlichen Körper zu vertreiben<br />

und wieder loszuwerden. Im letzten Jahr ist ein spannender Beitrag „Maßgeschneiderte<br />

Rekombinase – ein neuer Hoffnungsschimmer zur HIV-Eradikation“ im vom Universitätsklinikum<br />

Erlangen herausgegebenen Retrovirus-Bulletin Nr. 3 / 2007 erschienen (Rekombinase = Enzyme, die<br />

eine Spaltung und Neuverknüpfung von Erbabschnitten auslösen können, Eradikation = Entfernung/<br />

Beseitigung, Anm. d. A.). Grund genug, mich an die beiden <strong>AIDS</strong>-Forscher, Dr. Buchholz (Max-Planck-<br />

Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik, Dresden) und Prof. Hauber (Heinrich-Pette-Institut für<br />

Experimentelle Virologie und Immunologie, Hamburg), mit folgenden Fragen zu wenden:<br />

RAINBOW: Können Sie für medizinische<br />

Laien in allgemeinverständlicher Sprache<br />

erklären, was „maßgeschneiderte Rekombinasen“<br />

genau bedeuten und warum<br />

Sie darin Hoffnungsschimmer zur restlosen<br />

Entfernung von HIV aus dem<br />

menschlichen Körper begründet sehen?<br />

26 I 27<br />

Prof. Hauber: Rekombinasen sind in<br />

verschiedenen Organismen natürlich<br />

vorkommende Enzyme, die definierte<br />

DNA-Abschnitte (d.h. relativ kurze<br />

Sequenzen) erkennen und diese rekombinieren.<br />

Dadurch können Genbereiche<br />

entfernt werden, welche von den<br />

Rekombinase-Erkennungssequenzen<br />

flankiert werden.<br />

Bei der HIV-Infektion werden die viralen<br />

Gene (d.h. die provirale DNA) in das<br />

Erbgut der Wirtszelle stabil integriert.<br />

Diese provirale DNA wird bei HIV (und<br />

allen anderen Retroviren) von identi-


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AUS DER <strong>AIDS</strong>-HILFE<br />

schen DNA-Abschnitten, sogenannten<br />

Long Terminal Repeats (LTR), flankiert.<br />

Sequenzabschnitte der LTR könnten<br />

theoretisch als Rekombinase-Erkennungssequenzen<br />

dienen. Leider werden<br />

diese aber von natürlich vorkommenden<br />

Rekombinasen nicht erkannt.<br />

Mit <strong>Hilfe</strong> molekularer Evolutionsmethoden,<br />

welche auf der zufälligen<br />

Mutation und anschließender Selektion<br />

eines Genes einer natürlich vorkommenden<br />

Rekombinase beruhten, konnte<br />

nun im Labor eine „maßgeschneiderte“<br />

Rekombinase, welche Tre-Rekombinase<br />

(LTR-spezifische Rekombinase) genannt<br />

wurde, generiert werden, die speziell<br />

Sequenzen in den HIV-1 LTR erkennt<br />

und rekombiniert. Dadurch werden die<br />

integrierten viralen Gene aus der Wirtszelle<br />

wieder entfernt.<br />

RAINBOW: Was konnten Sie mittlerweile<br />

durch Ihre Forschungsarbeiten belegen<br />

und wie sehen Ihre weiteren<br />

Forschungspläne aus?<br />

Prof. Hauber: Unsere gemeinsamen<br />

Forschungsarbeiten zeigten, dass es<br />

prinzipiell möglich ist, Rekombinasen<br />

maßzuschneidern, welche Zielsequenzen<br />

in natürlich vorkommenden HI-Viren<br />

(d.h. klinischen Virusisolaten) erkennen<br />

und rekombinieren. Ferner, dass man<br />

mit entsprechenden Rekombinasen<br />

integrierte provirale HIV-1 DNA aus<br />

einer infizierten menschlichen Zellkultur<br />

wieder vollkommen entfernen kann.<br />

In unseren weiteren Forschungsarbeiten<br />

soll nun die Wirksamkeit dieser Rekombinasen<br />

verbessert und hinsichtlich<br />

eventueller unerwünschter (zelltoxischer)<br />

Nebenwirkungen genau analysiert<br />

werden. Ferner sollen die antiretro-<br />

28 I 29<br />

viralen Eigenschaften von Tre-Rekombinase<br />

im Tiermodell detailliert untersucht<br />

werden. Die erfolgreiche Durchführung<br />

dieser Experimente stellen notwendige<br />

und wichtige Voraussetzungen für dann<br />

sich hoffentlich anschließende klinische<br />

Studien dar.<br />

RAINBOW: Wie sieht es mit der weiteren<br />

Förderung Ihrer Forschungsarbeiten<br />

aus?<br />

Prof. Hauber: Das Projekt wird für drei<br />

Jahre im Rahmen der „GO-Bio“-Initiative<br />

durch das Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung (BMBF) großzügig gefördert.<br />

Im Rahmen dieser Förderperiode<br />

sollen die oben erwähnten präklinischen<br />

Untersuchungen durchgeführt werden.<br />

RAINBOW: Beim letzten deutsch-österreichischen<br />

<strong>AIDS</strong>-Kongress in Frankfurt<br />

im letzten Jahr gab es von Seiten der<br />

Wissenschaftler wachsende Kritik an<br />

der geringen Förderung der <strong>AIDS</strong>-<br />

Forschung durch die Bundesregierung.<br />

Die Förderung wurde demnach von<br />

zwischenzeitlich ca. 60 auf zuletzt noch<br />

15 Mio. pro Jahr zurückgefahren (Prof.<br />

Brockmeyer/Bochum). Da überrascht mich<br />

ihre positive Aussage über die<br />

Forschungsförderung schon etwas. Bildet<br />

Ihr Projekt eine Ausnahme?<br />

Prof. Hauber: Grundsätzlich hat die<br />

öffentliche Förderung der HIV-Forschung<br />

in Deutschland einen sehr geringen<br />

Stellenwert. Beispielsweise geben die<br />

U.S.A. pro Kopf ihrer Bevölkerung jährlich<br />

mehrere Euro für die HIV-Forschung<br />

aus. In Deutschland sind das nur wenige<br />

Cent. Auch im Vergleich mit anderen<br />

europäischen Ländern, wie beispielsweise<br />

England und der Schweiz, ist<br />

Deutschland mit großem Abstand das<br />

Schlusslicht bei der HIV-Forschungs-<br />

förderung. Zudem existieren im Prinzip<br />

keine privaten Stiftungen, die explizit<br />

Grundlagenforschung in diesem Bereich<br />

fördern.<br />

Wie zuvor erwähnt, wird unsere<br />

Forschung derzeit aufgrund der wissenschaftlichen<br />

Ergebnisse ausreichend<br />

gefördert.<br />

RAINBOW: Wenn alles optimal klappen<br />

würde und nach den oben genannten<br />

drei Jahren mit klinischen Studien<br />

gerechnet werden könnte und wenn<br />

auch diese optimal verlaufen würden,<br />

bis wann könnten wir mit dieser<br />

Therapie rechnen?<br />

Prof. Hauber: Dies kann man natürlich<br />

nur sehr schwer abschätzen. Wie bei<br />

jeder anderen Therapie geht man allgemein<br />

von etwa zehn Jahren an nicht-klinischer<br />

und klinischer Entwicklung aus,<br />

bevor eine neue Substanz bzw. Therapiestrategie<br />

zur Verfügung steht.<br />

In diesem Zusammenhang möchte ich<br />

aber nochmals betonen, dass es aus<br />

verschiedenen Gründen vielleicht auch<br />

niemals möglich sein wird, alle Viren<br />

(bzw. deren provirale DNA) komplett aus<br />

Patienten zu entfernen.<br />

RAINBOW: Mit welchen Kosten im<br />

Vergleich zur antiretroviralen Therapie<br />

rechnen Sie?<br />

Prof. Hauber: Das ist derzeit beim<br />

besten Willen nicht zu beantworten.<br />

RAINBOW: Wir bedanken uns herzlich<br />

bei Ihnen für das Interview und wünschen<br />

Ihnen und uns viel Erfolg bei Ihrer<br />

weiteren Forschungsarbeit!<br />

Das E-Mail-Interview führte<br />

Ralf Bogen


LEBEN MIT HIV & <strong>AIDS</strong><br />

„Klappe“, die Zweite!<br />

Definition: „Klappe“ ist ein umgangssprachlicher, in der schwulen Szene gebräuchlicher Begriff für<br />

eine öffentliche Toilette, die von schwulen und bisexuellen Männern aufgesucht wird, um Sex zu<br />

haben.<br />

Geschichte: Die „Klappe“ entstand<br />

bereits am Anfang des 20.Jahrhunderts<br />

und hatte zu Zeiten des<br />

„Dritten Reichs“ und auch in der Ära<br />

Adenauer Hochbetrieb. Es waren Zeiten,<br />

in denen Homosexuelle verfolgt und<br />

Homosexualität schwer bestraft wurde.<br />

Nahezu jeglicher anderer Kontaktmöglichkeit<br />

beraubt, bot die „Klappe“ den<br />

Schwulen eine Möglichkeit, sich zu treffen,<br />

zu erkennen und sexuelle Bedürfnisse<br />

auszuleben. Mit den heutigen Internetangeboten<br />

von schwulen Kontaktportalen,<br />

nimmt die Bedeutung der<br />

„Klappen“ für Schwule kontinuierlich<br />

ab. Doch der Reiz von Liebe in der<br />

Öffentlichkeit ist genau so stark wie<br />

früher. Männer, die sich nicht kennen,<br />

treffen sich und schreiten zur Tat. Das<br />

Unbekannte, die neue Erfahrung, die<br />

Gefahr und die pulsierende Lust treiben<br />

die Leidenschaft zur Extase.<br />

30 I 31<br />

Kann die „Klappe“ wieder an Zulauf<br />

gewinnen? Seit Januar 2008 speichert<br />

die Bundesregierung alle Datenverbindungen<br />

sechs Monate und kann<br />

dadurch bestimmen, wie viele Haushalte<br />

in Deutschland schwule Internetportale<br />

nutzen. Der gläserne Bürger,<br />

der wie in BigBrother im Internet auf<br />

Schritt und Tritt verfolgt wird, ist entstanden.<br />

Es besteht die Gefahr, Rechte,<br />

die sich Homosexuelle erkämpft haben,<br />

langsam zu verlieren. Um dem Staat<br />

nicht wissen zu lassen, ob man homosexuell<br />

ist oder nicht, hilft nur der Gang<br />

zurück in die Szene – oder auch der<br />

Weg zurück zur „Klappe“. Doch dies<br />

bringt wieder die besondere Gefahr der<br />

HIV-Übertragungen mit sich, denn leider<br />

gibt es bei einer „Klappe“ selten<br />

Kondome zu kaufen. Männer aber, die<br />

auf schnellen Sex aus sind und kein<br />

Kondom dabei haben, zügeln sich nicht<br />

unbedingt. Wäre eine generelle Aufstellung<br />

eines Kondomautomaten an<br />

„Klappen“ nicht sinnvoll? Oder ist es<br />

Schwulen egal, dass der Staat „Schnüffellisten“<br />

führen kann, in denen alle sexuell<br />

anders orientierten Menschen in<br />

Deutschland aufgeführt werden? Auch<br />

der bisher anonyme Weg zur Online-<br />

Beratung der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>n ist nicht mehr<br />

sicher.<br />

Doppelt aufgepasst beim Sex in<br />

„Klappen“! Die öffentlichen Toiletten sind<br />

der Verrichtung der menschlichen Notdurft<br />

gewidmet. Die Benutzung öffentlicher<br />

Toilettenanlagen als „Klappen“<br />

stellt auch eine Zweckentfremdung dar<br />

und kann als Erregung öffentlichen<br />

Ärgernisses geahndet werden oder sogar<br />

als Hausfriedensbruch bestraft werden.<br />

Steffen Schaffner<br />

Bildquelle: www.photocase.com

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