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Ein akkadischer Liebeszauber aus HattuSa*

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64 Daniel Schwemer<br />

25' THar-muT[xxx] x-ra-naTES.BI ta*c'-s[äk]<br />

26' riT [ina A.MES s\JB-ma(1) MAMIUL rtur-bat<br />

Vs. 27'-Rs. 56': Zu fragmentarisch ßr eine durchgängige Bearbeitung.<br />

Vs. § 1' 1' Zu fragmentarisch für eine Übersetzung.<br />

§2' 2' [ ... ] ... K ... )] mit Milch.<br />

§3' 3' „Hundszunge" [( ... )] mit Milch.<br />

§ 4' 4' [Samen] der „Hundszunge", Rübensamen,<br />

5' [Samen] der samidu-Pflanze, Samen der anuzinnu-Pflanze:<br />

6' [mit W]ein oder Bier.<br />

§5' 7' dadänu-Dom, .... kabultu,<br />

8' Bockshornklee-Samen: mit Wein oder Bier.<br />

§ 6' 9' Mit dem Schwanz eines Skorpions, dem Hinterleib einer<br />

Wespe,<br />

10' dem Hinterleib einer Biene, dem Kopf einer roten Ameise,<br />

11' (und) ... eines Zuchtwidders berühret] du [ihn].<br />

12' In eine weiße Schnur knot[est] du sieben Knoten;<br />

13' du umgürtest [(damit)] seine Hüfte.<br />

§ T 14' Mit Myrtenöl salbst du wiederholt seine Hüfte.<br />

§ 8' 15' Beschwörungsformel. Hiermit begatte ich dich, Nanaja,<br />

16' hiermit begatte ich dich, Nanaja! Wie bei einem Widder<br />

17' ist der Freudenschrei, wie bei einer Schwangeren das Gebrüll.<br />

18'<br />

19/ dein Bett!<br />

20' Ich liebe (dich,) Kilili, ich beschlafe (dich,) Kilili!<br />

21'-23' ... Abrakadabra ...<br />

§ 9' 24' Je ein Sekel saminu-Pflanze, ... , Gilbwurz,<br />

25' Lupine, ... zer[stößt] du in eins;<br />

26' und [du legst es in Wasser; unter den Sterjnen läßt du es<br />

über Nacht stehen.<br />

Vs. 27'-Rs. 56': Zu fragmentarisch ßr eine durchgängige Übersetzung.<br />

<strong>Ein</strong> <strong>akkadischer</strong> <strong>Liebeszauber</strong> <strong>aus</strong> Hattusa 65<br />

2' -3': Womöglich ist am Zeilenende jeweils eine Verbalform zu ergün/.en.<br />

Man denkt an NAG, d.h. tasaqqisu „... läßt du ihn mit Milch<br />

Hinken" bzw. isatti „... trinkt er mit Milch". Bei saqü bzw. satü erwartete<br />

man normalerweise ina sizbi, aber auch itti begegnet gelegentlich<br />

(s. ( AD S II 26 a, 217 a). Die verkürzten Ausdrücke in Vs. 6' und 8' lassen<br />

es möglich erscheinen, daß die Zeilen mit itti sizbi endeten.<br />

5': anuzinnu ist wohl eine bisher unbekannte Variantenform für die<br />

sonst als amuzinnu begegnende Medizinalpflanze; ein Schreiberversehen<br />

laßt sich allerdings nicht <strong>aus</strong>schließen.<br />

6 : (T. Vs. 8'. Zum verkürzten disjunktiven Ausdruck x u summa y<br />

„v oder aber v" cf. KUB 4, 67 ii 3' f., TT 6: 10, dazu CAD S III 278 a;<br />

A. I1'. Rainey, Canaanite in the Amarna Tablets III. HdOr. 1/25/3 (Leiden<br />

1996) 186; mit Ni. 615 Rs. 13 (A. Goetze, JCS6 [1952] 143f., cf.<br />

AI Iw. 1273 a s. v. C 4]). Unser Beleg konnte in CAD s III noch nicht bei<br />

(ti'kNii'liligt werden.<br />

7 : Die /weite Zeilenhälfte bleibt ohne sichere Deutung, TIR läßt sich<br />

kinim als fehlerhafte Logogramm-Schreibung für kamunu „Kümmel"<br />

erklären, wofür man i iGAMUN(DIN.TIR) erwartete (nur aAkk "TIR); cf.<br />

hier \ < H . VI: '"(JAMUN.GE^. Auch eine Lesung NINNI 5 ! hat wenig für<br />

Nlrli. I'benso ungewöhnlich wäre eine zusätzliche Qualifikation der vor-<br />

HiiNKchrndon Pllan/.enbezeichnung als „des Waldes", zumal man dann<br />

11M erwartete. Sollte man besser SE.Xlesen? Die Schreibung ka-bu-ul-ta<br />

konnte mim mit dem Pflanzennamen kabullu (kamullu) verbinden, wahr-<br />

Hcliciiiliclicr ist aber die Annahme einer Nebenform zu kabaltu, einem<br />

Nebenprodukt der Malzherstellung (dazu M. Stol, Art. Malz, RIA 7<br />

|IVH7 90| 328 h).<br />

U<br />

10': aditniniu ist eine bisher nicht belegte Nebenform zu adamitilimu<br />

„Wespe"; freilich kann ein Fehler nicht <strong>aus</strong>geschlossen werden.<br />

/.Ii kulhlhii für kulbabu „Ameise" s. schon G. Wilhelm, NABU 1991/8.<br />

I'lli ilhhatit könnte man statt „Hinterleib" auch eine Übersetzung<br />

„Nlnehel" in lirwiigung ziehen, doch erwartete man in diesem Fall eher<br />

tlqlu.<br />

I I : Dir Lesung von LU vor pu-ha-li wurde am Photo und durch<br />

Nh«rinnll||P Koll. der Tafel durch G. Wilhelm bestätigt. Am Zeilenanfang<br />

ilenkl IIIIIII zunächst an eine Verbalform der 2. Sg. Die Analyse von ta-zi8<br />

hpipllpl jedoch Schwierigkeiten. <strong>Ein</strong>e Lesung ta-si könnte man zu nasü<br />

„(»In IIUUN) einreißen, (Torpfosten) <strong>aus</strong>reißen" oder esü „aufschlitzen,<br />

" MMII lipiuhlc den vorgezogenen unteren Waagerechten des TA, der sonst eingezogen<br />

IIMrliileiten wird; an der Identifikation des Zeichens kann aber wohl kein Zweifel be-<br />

»IPIH'II

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