BGH-Urteil Forstfrauen - BDF
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ARBEITSKREISEVERTRETUNGEN<br />
mosoms können bei Frauen durch<br />
Reaktivierung des jeweiligen inaktiven<br />
zweiten X-Chromosoms kompensiert<br />
werden, bei Männern nicht.<br />
Ereignisse wie Krieg und<br />
Umweltkatastrophen<br />
Eine Untersuchung anhand von<br />
141 Ländern im Zeitraum von 1981<br />
bis 2002 hat gezeigt, dass das Geschlecht<br />
die Sterberate bei Naturkatastrophen<br />
beeinflusst. Demnach<br />
senken Naturkatastrophen und ihre<br />
Nachwirkungen die Lebenserwartung<br />
von Mädchen und Frauen disproportional<br />
im Vergleich zur Lebenserwartung<br />
von Jungen und Männern.<br />
Biologische und physiologische<br />
Differenzen zwischen den Geschlechtern,<br />
soziale Normen, Rollenverhalten,<br />
Diskriminierung im Zugang zu<br />
Ressourcen und der Zusammenbruch<br />
der Ordnung, der Mädchen<br />
und Frauen stärker häuslicher und<br />
sexueller Gewalt ausliefert, und vor<br />
allem der im Durchschnitt niedrigere<br />
sozioökonomische Status von Frauen<br />
werden als Erklärungsmöglichkeiten<br />
angeführt.<br />
Im Kriege werden signifikant mehr<br />
Männer als Frauen getötet, was sich<br />
langfristig auf die Zahlen zur statistischen<br />
Lebenserwartung auswirkt.<br />
„Die bei der Volkszählung 1951 errechnete<br />
Geschlechterproportion von<br />
866 Männern auf 1.000 Frauen hat<br />
sich bis 2001 wieder auf 939 Männer<br />
auf 1.000 Frauen erhöht. Ein Grund<br />
für den Frauenüberschuss – die gefallenen<br />
Männer beider Weltkriege –<br />
hat mit dem Aussterben der Kriegerwitwen<br />
kontinuierlich an Bedeutung<br />
verloren.<br />
Andere Erklärungsansätze<br />
Kleine Menschen haben eine höhere<br />
Lebenserwartung als große.<br />
Wenn die geringere Körpergröße allerdings<br />
nicht genetisch bedingt ist,<br />
sondern aus schlechter Ernährung<br />
resultiert, kehrt sich die Regel um;<br />
dann haben größere Menschen die<br />
höhere Lebenserwartung.<br />
Eine Studie aus 2005 fand heraus,<br />
dass das Ausmaß der patriarchalen<br />
Orientierung einer Gesellschaft<br />
mit der Lebenserwartung von<br />
Männern zusammenhängt.<br />
Demnach leben Männer in egalitären<br />
Gesellschaften im Durchschnitt<br />
länger als solche in patriarchalen Gesellschaften.<br />
Die Forscher argumentieren, dass<br />
das Patriarchat Männern zwar bestimmte<br />
Vorteile gewährt, gleichzeitig<br />
aber Geschlechtstereotype fördert,<br />
die Männern schaden.<br />
Soziale Ungleichheit und<br />
Lebenserwartung<br />
Für viele Länder ist ein deutlicher<br />
Zusammenhang zwischen der Länge<br />
des Lebens eines Menschen und seinem<br />
sozialen Status – gemessen über<br />
den Bildungsabschluss, den Berufsstatus<br />
oder das Einkommen – dokumentiert.<br />
Diese Befunde waren der<br />
Ausgangspunkt, um auf europäischer<br />
Ebene eine eigene Strategie zum Abbau<br />
gesundheitlicher Ungleichheiten<br />
zu fordern.<br />
Auch für Deutschland weisen<br />
Analysen auf der Basis des sozioökonomischen<br />
Panels (SOEP) deutliche<br />
Einkommensunterschiede in der<br />
Lebenserwartung aus. So werden<br />
aus der Armutsrisikogruppe Männer<br />
BAGSO wählt neuen Vorstand<br />
Mit überwältigender Mehrheit<br />
wählten die Delegierten der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
der Seniorenorganisationen<br />
(BAGSO) die Alterswissenschaftlerin<br />
und ehemalige<br />
Bundesministerin Prof. Dr. Ursula Lehr<br />
am 23.Oktober in Bonn für weitere<br />
drei Jahre zu ihrer Vorsitzenden. „Ich<br />
möchte weiter dazu beitragen, dass<br />
sich ein realistisches und differenziertes<br />
Altersbild durchsetzt, außerdem<br />
möchte ich die Menschen dazu ermutigen,<br />
sich zu engagieren, aber auch<br />
dafür Sorge tragen, dass sich die<br />
Rahmenbedingungen für das freiwillige<br />
Tätigsein älterer Menschen verbessern.<br />
Und nicht zuletzt liegen mir die<br />
Themen ‚Wohnen im Alter‘ und ‚Pflege‘<br />
am Herzen“, so Ursula Lehr. Als<br />
stellvertretende Vorsitzende wurden<br />
Karl Michael Griffig, Kolpingwerk<br />
Deutschland, und Ruth Brand,<br />
SPD AG 60plus, gewählt.<br />
Weiterhin im Vorstand vertreten<br />
sind: Dr. Erika Neubauer, Evangelisches<br />
Seniorenwerk; Katrin Markus,<br />
Bundesinteressenvertretung<br />
der Nutzerinnen und Nutzer von<br />
Wohn- und Betreuungsangeboten<br />
im Alter und bei Behinderung<br />
(BIVA); Friedericke de Haas, Senioren-Union<br />
der CDU, und Jobst<br />
Heberlein, Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
der Landesseniorenvertretungen.<br />
V. l.: Jobst Heberlein, Dr. Erika Neubauer, Friederike de Haas, Karl Michael Griffig, Prof. Dr.<br />
Ursula Lehr, Katrin Markus, Ruth Brand<br />
12 <strong>BDF</strong>aktuell 12•2012