BGH-Urteil Forstfrauen - BDF
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AUS DEN LÄNDERN<br />
MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />
300 Jahre Nachhaltigkeit – es geht weiter<br />
„2012 – ergebnisoffen?“ So hatten<br />
wir in der Neujahrsausgabe tituliert. Was<br />
war eigentlich offen und vor allem – was<br />
ist offen geblieben?<br />
Offen war, ob wir 2013 – es wäre<br />
nun wahrlich „über Nacht“ – in eine<br />
Struktur geschickt würden, die viel infrage<br />
gestellt hätte und wohl viel auf<br />
den Kopf, ganz viele Forstleute aber<br />
auch arg vor diesen gestoßen hätte.<br />
Die Zahl der Forstämter bleibt stabil,<br />
die Struktur steht weiter auf stabilen<br />
Füßen – es bleibt nicht alles beim „Alten“,<br />
doch überschaubar. Aber die<br />
Aufgaben nehmen zu, das Personal<br />
nimmt ab. Da ist also was offen, Lücken<br />
oder, besser gesagt, sichtbare<br />
Berge, die aber nicht die Spitzen solcher<br />
aus Eis sind.<br />
Offen bleibt also, ob wir bei den<br />
nicht nur von außen vorgegebenen<br />
enorm gestiegenen Aufgaben auch<br />
nach innen dafür Sorge tragen, dass<br />
wir dem Auftrag und dem Konzept<br />
der Einheitsforstverwaltung nachhaltig<br />
gerecht bleiben. Das wollen wir.<br />
Der <strong>BDF</strong> kümmert sich nicht nur,<br />
aber eben besonders um das „Klima“,<br />
in dem die Beschäftigten wirken sollen<br />
und wollen. Wer denkt hier an den<br />
schnellen Klimawandel gemacht aus<br />
Personalabbau bei steigenden Leistungen<br />
unter kaum veränderten Rahmenbedingungen<br />
am Arbeitsplatz? Kompensationen<br />
dieser Situation durch<br />
Veränderungen sind nötig, auch bei der<br />
Art und Weise der Ausübung des<br />
„Forstdienstes“ – denn genau das machen<br />
wir, egal ob gehoben, einfach, mittel<br />
oder hoch. Solide Dauer-Laufbahnen,<br />
Sprintstrecken natürlich inklusive,<br />
aber auch Abkürzungen, Hürdenbeseitigungen<br />
und Pausen müssen drin sein.<br />
Höchstleistungen sind manchmal wichtig,<br />
aber kein Standard, weder im Wald<br />
noch draußen.<br />
In beiden Wirkungskreisen müssen<br />
wir und die Menschen, die uns und<br />
den Wald beanspruchen, mit jeweils<br />
9 % weniger Personal(kosten) auskommen.<br />
Vor dem Hintergrund des<br />
Strukturthemas geht dies leider oft unter,<br />
obwohl genau da der Haken sitzt,<br />
der weh tut. Zudem ist es dann<br />
schlichtweg auch der Verlust, der eben<br />
auch auf dem „Rücken“ derer getragen<br />
werden soll, die zu den sogenannten<br />
„Kernstellen“ gehören.<br />
Bei aller Freude über die vergleichbar<br />
zahlreichen Neuzugänge<br />
gut ausgebildeter und hoch motivierter<br />
junger Forstleute bei uns ist die<br />
Naturverjüngung in den eigenen Reihen<br />
keine Entsprechung des waldbaulichen<br />
Ethos – noch nicht mal eine<br />
richtige „Sprengmast“, wenn der Vergleich<br />
auch hinkt. Umso mehr sollten<br />
diese „Nachkommen“ sicher und<br />
fristlos Fuß fassen können, Ergänzungspflanzungen<br />
bleiben erforderlich.<br />
Konkurrenz allerdings sollte weder<br />
Mittel noch Zweck sein. Der <strong>BDF</strong><br />
ist ihnen gern Heimat, zunehmend<br />
angekommen – auch ein Erfolg 2012.<br />
Nach 2012 wollen wir also dort ansetzen<br />
und fruchtbar nach innen<br />
schauen, wie wir unter den bis 2020<br />
absehbaren bzw. zu erwartenden<br />
Rahmenbedingungen aus Aufgaben<br />
und Personal die richtigen Methoden<br />
und Werkzeuge entwickeln können.<br />
Es kennt wohl mancher die Geschichte<br />
vom Holzfäller, der immer schneller<br />
arbeitete, aber trotzdem immer weniger<br />
Bäume fällte – der Grund? Tja, das<br />
ist dann eben die Hausaufgabe für die<br />
Weihnachtstage.<br />
Neben dem wichtigen Konzept für<br />
den übertragenen Wirkungskreis, der<br />
„geldgeberseitig“ bedingt wohl maßgeblich<br />
vom Ministerium strukturiert<br />
sein wird, wird 2013 Zeit und vor allem<br />
Bedarf sein, sich fortlaufend mit der<br />
Aufgabenkritik und Aspekten des Gesundheitsmanagement<br />
sowie ähnlichen<br />
Themen zu befassen, die eben<br />
nur scheinbar „weiche“ Themen sind.<br />
In diesem Bereich liegt nämlich ein<br />
wichtiger Schlüssel, wenn die zuvor<br />
aus Personalabbau und Aufgabenanstieg<br />
beschriebene Entwicklung für die<br />
Mitarbeiter und die Gesamtleistung der<br />
Landesforst erträglich und einträglich<br />
gestaltet werden soll. Einfach so weiter<br />
– mit schneller Software, flotten E-Mails<br />
und den Verweisen auf den elektronischen<br />
Aktenschrank – das ist die falsche<br />
Parole.<br />
Unser Landesverband wünscht<br />
bundesweit den forstlichen Verwaltungen,<br />
Anstalten, Regiebetrieben, Kreisforsten,<br />
dass man sich auch angesichts<br />
der 300 Jahre wieder auf das Prinzip<br />
der Einheitsforstverwaltung besinnen,<br />
diesen ganzheitlichen Ansatz von Wald<br />
und Forstwirtschaft (wieder) zum Tragen<br />
bringe möge. Etwas Besseres gibt<br />
es nicht. Es ist überall möglich, wenn<br />
die Erkenntnis nur mit dem nötigen Mut<br />
zur Bewahrung verbunden ist. Als ein in<br />
dieser Hinsicht gutes Beispiel können<br />
wir zu Recht stolz sein, auch wenn die<br />
Säge mal klemmt.<br />
Unser eigener Wunsch aus dem<br />
Januar ist also unter Beteiligung vieler<br />
Kräfte in Erfüllung gegangen. „Ergebnisoffen“<br />
wird somit nicht das forstliche<br />
Unwort des scheidenden Jahres.<br />
Für die nun kommende Zeit wünschen<br />
wir mit Dank für ein am Ende<br />
gutes Jahr allen Mitgliedern und<br />
sonstigen Lesern und Leserinnen Zeit<br />
zum Ausruhen, zum Besinnen, Zeit<br />
für den Wald auch mal ohne dienstliche<br />
Gedanken und Aufgaben.<br />
Dem Weihnachtsmann wünschen<br />
wir einen guten Weg auch durch die<br />
Wälder. Möge er dort die Inspiration und<br />
Kraft finden, um auch auf die politischen<br />
Gabentische das zu legen, was unserem<br />
Verständnis nach zu uns gehört.<br />
Vor 300 Jahren etwa nahm es seinen<br />
Anfang und wird nie enden – solange<br />
es den Wald gibt und die Menschen,<br />
die schon mangels Chlorophyll diesen<br />
Wald brauchen wie das täglich Brot. Für<br />
den warmen Ofen, den Brief aus Papier<br />
– für Leib und Verstand, für Herz und<br />
Seele. Wald schafft Zukunft, so steht es<br />
bei Landesforst auch 2013. Die Zukunft<br />
hat schon begonnen. Wir bleiben am<br />
Ball. Je mehr mitmachen, umso mehr<br />
geht’s rund. Die Landesleitung<br />
Landesgeschäftsstelle<br />
Angelika Schätzel<br />
Gleviner Burg 1<br />
18273 Güstrow<br />
Tel.: 03843-855332<br />
Fax: 03843-855384<br />
www.bdf-online.de<br />
26 <strong>BDF</strong>aktuell 12•2012