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Referat Beat Feurer, Gemeinderat Biel, Sozialhilfe ... - Kanton Bern

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Medienkonferenz des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong> und der Stadt <strong>Biel</strong> vom 19.12.2013<br />

<strong>Sozialhilfe</strong> in <strong>Biel</strong> - Analyse und Massnahmen<br />

Massnahmen in der Verantwortung der Stadt <strong>Biel</strong><br />

<strong>Beat</strong> <strong>Feurer</strong>, <strong>Gemeinderat</strong><br />

(Folie 14)<br />

Wie wurde vorgegangen?<br />

Herr Regierungsrat Perrenoud und der Stadtpräsident haben in ihren Ausführungen auch<br />

darauf hingewiesen, dass ganz konkrete Massnahmen zur Beeinflussung der <strong>Sozialhilfe</strong>quote<br />

erarbeitet worden sind. Wie wurde dabei vorgegangen?<br />

Der <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> und die Stadt <strong>Biel</strong> haben zusammen den vorgelegten Ecoplan-Bericht<br />

verarbeitet und in der Folge darauf eine erste umfangreiche Liste von Massnahmen erstellt.<br />

Beteiligt waren verschiedene Fachleute aus der Verwaltung sowie politische Vertreter. Der<br />

Massnahmenkatalog wurde sodann anhand der Kriterien Chancen/Risiken, den vorhandenen<br />

und benötigten Ressourcen sowie den zeitlichen Umsetzungsmöglichkeiten priorisiert.<br />

Aus den durchgeführten Analysen haben sich unterschiedliche Handlungsfelder ergeben.<br />

Daraus hat die Projektgruppe Empfehlungen für mögliche Massnahmen zur Senkung der<br />

<strong>Sozialhilfe</strong>quote in der Stadt und der Region <strong>Biel</strong> abgeleitet.<br />

(Folie 15)<br />

Grundsatz<br />

Bei den erarbeiteten Massnahmen wird eine 2-gleisige Strategie verfolgt:<br />

präventiv/integrativ<br />

repressiv<br />

(Folie 16)<br />

Ein wichtiger Schlüsseleffekt wird dabei die durch den <strong>Kanton</strong> angekündigte Anpassung des<br />

Verteilschlüssels der Mittel für Beschäftigungs- und Integrationsangebote in der <strong>Sozialhilfe</strong> ab<br />

dem Jahr 2015 sein. Der Raum <strong>Biel</strong> wird dabei zusätzliche Mittel erhalten, welche es erlauben<br />

werden, stärkere Akzente zu setzen.<br />

(Folie 17)<br />

Nachfolgend werden die Handlungsfelder sowie die zugehörigen Massnahmenempfehlungen<br />

kurz erläutert:<br />

1


(Folie 18)<br />

Handlungsfeld Bildung:<br />

Die strukturellen Gegebenheiten <strong>Biel</strong>s fordern das Bildungssystem besonders heraus: Kinder<br />

aus bildungsfernen Familien oder mit Migrationshintergrund weisen bereits bei der Einschulung<br />

einen gewissen Entwicklungsrückstand auf, der später nicht mehr aufgeholt werden kann. In<br />

den Schulen stellen die fehlenden Deutsch- und Französischkenntnisse der Kinder ein<br />

erhebliches Problem dar. Die Stadt <strong>Biel</strong> weist zudem mit 36% einen relativ hohen Anteil an<br />

Personen ohne nachobligatorische Schulbildung auf. Deshalb soll hier ein ganz besonderer<br />

Schwerpunkt auf die Frühförderung gelegt werden.<br />

Ausbau Projekt schritt:weise und Kapazität der Kindertagesstätten<br />

Fördern und fordern der Sprachkompetenzen in den Schulen<br />

Verbesserung der Chancen zur beruflichen Integration von Jugendlichen mit geringen<br />

Ressourcen<br />

(Folie 19)<br />

Handlungsfeld Arbeitsmarkt, berufliche und soziale Integration:<br />

Die Stadt <strong>Biel</strong> ist wie der gesamte Jurasüdfuss traditionell stark industriell geprägt. Das<br />

Branchencluster unterscheidet sich deutlich von jenem der umliegenden Regionen. Die Analyse<br />

hat gezeigt, dass es für Arbeitslose bzw. <strong>Sozialhilfe</strong>bedürftige in dieser Region besonders<br />

schwierig ist, (wieder) in den Arbeitsmarkt zu kommen. Niederschwellige Stellen sind nicht in<br />

ausreichender Menge vorhanden. Es ist wichtig, einerseits die Erwerbschancen zu verbessern<br />

und andererseits die Erwerbsquote zu erhöhen. Die folgenden Massnahmen sind geplant:<br />

Umsetzung Programm Leistung gegen Leistung<br />

Abklärungsarbeitsplätze<br />

Förderung niederschwelliger Qualifizierungsprogramme<br />

Umsetzung wo immer möglich von Teillohnmodellen bei städtischen Infrastrukturprojekten<br />

Sozialfirma etablieren und verstärken<br />

(Folie 20)<br />

Handlungsfeld Wohnungsmarkt:<br />

In der Stadt und im Raum <strong>Biel</strong> ist ein hoher Leerwohnungsbestand vorhanden. Der<br />

Immobilienmarkt ist geprägt durch relativ viele kleine und alte Wohnungen. Günstiger, aber<br />

qualitativ oft auch schlechter Wohnraum ist in grosser Menge vorhanden, was den Raum <strong>Biel</strong><br />

für Personen mit tiefem Einkommen attraktiv macht. Die Stadt <strong>Biel</strong> hat bereits im September ein<br />

umfassendes Massnahmenpaket vorgestellt. Dieses beinhaltet:<br />

Liegenschaftsunterhalt und Erneuerung bei Eigentümerschaft einfordern und fördern;<br />

baupolizeiliche Tätigkeiten intensivieren<br />

Neuregelung bezüglich Auszahlung der Mieten von <strong>Sozialhilfe</strong>bedürftigen<br />

Überprüfung der Mietzinslimiten für <strong>Sozialhilfe</strong>bedürftige<br />

Projekt Mietfachstelle<br />

2


(Folie 21)<br />

Handlungsfeld Integration Migrationsbevölkerung:<br />

<strong>Biel</strong> weist mit 28% einen sehr hohen Ausländeranteil, kombiniert mit einer spezifischen<br />

Zusammensetzung der Ausländer nach Herkunft, auf. Der Anteil Staatsangehöriger<br />

afrikanischer Staaten ist in <strong>Biel</strong> überdurchschnittlich hoch. Es ist davon auszugehen, dass diese<br />

Bevölkerungsgruppen erschwerten Zugang zum Arbeitsmarkt haben. Überdies lebt in <strong>Biel</strong> ein<br />

sehr hoher Anteil an anerkannten Flüchtlingen und vorläufig aufgenommenen Personen, welche<br />

zu einem gewissen Anteil <strong>Sozialhilfe</strong>bezüger werden, sobald die durch den Bund geleistete<br />

finanzielle Flüchtlingshilfe entfällt. Wichtig ist aus Sicht der Stadt <strong>Biel</strong>, dass einerseits<br />

neuzuziehende Ausländer schnell und eigenständig Integrationsschritte machen und<br />

andererseits die bestehende Bevölkerungsstruktur verändert wird. Massnahmen dazu sind:<br />

Konsequente und rasche Umsetzung des Integrationsgesetzes ab 2015<br />

Reduktion Zentren für Asylbewerber in der Stadt <strong>Biel</strong> von gegenwärtig 3 auf 1<br />

(Folie 22)<br />

Handlungsfeld Missbrauchsprävention:<br />

Die im Rahmen des Analyseberichts durchgeführten Interviews mit den <strong>Biel</strong>er Verantwortlichen<br />

haben gezeigt, dass <strong>Biel</strong> durch eine ausgeprägte Weltoffenheit geprägt ist. Diese hat in der<br />

Vergangenheit dazu geführt, dass die hohe <strong>Sozialhilfe</strong>quote weniger als anderswo in der Kritik<br />

stand und dass die Ahndung krimineller Handlungen sowie das Aufdecken von Schwarzarbeit<br />

nicht immer optimal erfolgten. Die Abteilung Soziales hat bereits im Jahr 2013 damit begonnen,<br />

in Verdachtsfällen das Angebot des in <strong>Bern</strong> domizilierten Vereins Sozialinspektion verstärkt in<br />

Anspruch zu nehmen. Neu soll ab dem Jahr 2014<br />

der Einsatz des Vereins für Sozialinspektion durch Domizilierung einer Person in <strong>Biel</strong> selber<br />

verstärkt werden<br />

3

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