Stückemarkt-Broschüre 2013 - Berlin - Berliner Festspiele
Stückemarkt-Broschüre 2013 - Berlin - Berliner Festspiele
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Stücke<br />
markt<br />
FÜNFUND<br />
DREISSIG
Inhaltsverzeichnis<br />
2 Kalendarium<br />
5 Vorwort Christina Zintl<br />
8 Grußwort Heinz und Heide Dürr<br />
10 Grußwort Thomas Krüger<br />
12 Übersicht Pan Am Lounge<br />
14 Szenische Lesungen & Hörspiellounge<br />
22 Autoren & Stücke<br />
82 Szenisches Archiv<br />
88 Autorengespräche<br />
89 Preisträgerstücke im Maxim Gorki Theater<br />
91 Hörtheater im Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />
92 <strong>Stückemarkt</strong> im Deutschlandradio Kultur,<br />
Übersetzerwerkstatt, <strong>Stückemarkt</strong>-Edition,<br />
Goethe-Bibliothek<br />
95 Impressum & Partner<br />
96 Service<br />
1
STÜCKEMARKT 8. – 18.5.<strong>2013</strong><br />
Pan Am Lounge<br />
08.05. Pan Am Lounge<br />
12:00 Uhr<br />
Eröffnung<br />
<strong>Stückemarkt</strong><br />
13:00 bis 16:00 Uhr<br />
<strong>Stückemarkt</strong> Teil I<br />
Regie Anna Bergmann<br />
16:00 bis 17:00 Uhr<br />
Autorengespräch 1<br />
16:00 bis 18:00 Uhr<br />
Szenisches Archiv<br />
und HhörsPIellounge<br />
19:00 bis 22:00 Uhr<br />
<strong>Stückemarkt</strong> Teil I<br />
22:00 bis 23:00 Uhr<br />
Autorengespräch 2<br />
im Anschluss Vergabe des<br />
CAA-Mentoren-Stipendiums<br />
an Anne Lepper<br />
22:00 bis 1:00 Uhr<br />
Szenisches Archiv<br />
und HörsPIellounge<br />
09.05. Pan Am Lounge<br />
12:00 bis 15:00 Uhr<br />
<strong>Stückemarkt</strong> Teil II<br />
Regie Stephan Kimmig<br />
15:00 bis 16:00 Uhr<br />
Autorengespräch 3<br />
15:00 bis 18:00 Uhr<br />
Szenisches Archiv<br />
und HhörsPIellounge<br />
19:00 bis 22:00 Uhr<br />
<strong>Stückemarkt</strong> Teil II<br />
22:00 bis 23:00 Uhr<br />
Autorengespräch 4<br />
22:00 bis 1:00 Uhr<br />
Szenisches Archiv<br />
und HhörsPIellounge<br />
10.05. Pan Am Lounge<br />
12:00 bis 15:00 Uhr<br />
<strong>Stückemarkt</strong> Teil II<br />
Regie Christoph Mehler,<br />
Philipp Preuss<br />
15:00 bis 16:00 Uhr<br />
Autorengespräch 5:<br />
Ost-West-Gespräche<br />
15:00 bis 18:00 Uhr<br />
Szenisches Archiv<br />
und HörsPIellounge<br />
19:00 bis 22:00 Uhr<br />
<strong>Stückemarkt</strong> Teil III<br />
22:00 bis 23:00 Uhr<br />
Autorengespräch 6:<br />
WohIN ? –<br />
Abschlussgespräch<br />
22:00 bis 1:00 Uhr<br />
Szenisches Archiv<br />
und HörsPIellounge<br />
2
Andere Spielorte<br />
12.05. Maxim Gorki Theater,<br />
Studio<br />
18:00 Uhr<br />
Das PrinzIP Meese<br />
Von Oliver Kluck<br />
Regie Antú Romero Nunes<br />
13.05. Maxim Gorki Theater,<br />
Studio<br />
20:15 Uhr<br />
Jonas Jagow<br />
Von Michel Decar<br />
Regie Jan Gehler<br />
14.05. Maxim Gorki Theater,<br />
Studio<br />
20:15 Uhr<br />
Der Penner ist<br />
jetzt schon WIeder<br />
woanders<br />
Von Juri Sternburg<br />
Regie Ekat Cordes<br />
17.05. Maxim Gorki Theater,<br />
Studio<br />
20:15 Uhr<br />
Fast ganz nah (euer<br />
Krieg ist unser Krieg)<br />
Gastspiel Staatsschauspiel<br />
Dresden<br />
Von Pamela Carter<br />
Regie Elias Perrig<br />
Im Anschluss<br />
Publikumsgespräch<br />
18.05. Kassenhalle Haus der<br />
<strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />
19:30 Uhr<br />
Hörtheater<br />
Hörspielproduktionen von<br />
Deutschlandradio Kultur<br />
Und dann<br />
Theatertext als Hörspiel 2012<br />
Von Wolfram Höll<br />
Regie Cordula Dickmeiß<br />
Prolog?<br />
<strong>Stückemarkt</strong>-Text <strong>2013</strong><br />
Von Elfriede Jelinek<br />
Regie Andrea Getto<br />
Return to Forever<br />
<strong>Stückemarkt</strong>-Text <strong>2013</strong><br />
Von Nikolai Khalezin<br />
Regie Ulrike Brinkmann<br />
3
Die Pan Am Lounge im 10. Stock des Eden-Hochhauses<br />
© Pan Am Lounge<br />
4
Wohin? – 35 Jahre, 35 Texte,<br />
35 Richtungen<br />
Mit 35 Jahren gilt der <strong>Stückemarkt</strong> auch nach <strong>Berlin</strong>er Maßstäben<br />
als erwachsen. Zeit, Rückschau zu halten, Zeit, Bilanz<br />
zu ziehen, um in die Zukunft blicken zu können. 35 Autorinnen<br />
und Autoren der letzten 35 Jahre bringt der <strong>Stückemarkt</strong> des<br />
Theatertreffens der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong> in diesem Jahr zum ersten<br />
Mal zusammen: eine Auswahl prägnanter Stimmen, ein<br />
Panorama des Szenischen Schreibens der letzten drei Jahrzehnte.<br />
Wir haben 30 der Autorinnen und Autoren gebeten,<br />
ein kurzes Stück zu verfassen. Uns hat interessiert, was und<br />
wie sie heute schreiben. Darüber hinaus haben wir fünf<br />
bereits verstorbene <strong>Stückemarkt</strong>-Autoren ausgewählt, die<br />
das Szenische Schreiben geprägt haben.<br />
Das Theatertreffen, gegründet zu Zeiten des Kalten Krieges,<br />
findet heute in einer veränderten Welt, in einem ganz<br />
anderen <strong>Berlin</strong> statt, und ebenso der <strong>Stückemarkt</strong>. Die<br />
Vorstellung und das Ideal des „Goldenen Westens“ haben<br />
schon seit längerem an Kraft verloren. In diesem Sinne<br />
haben wir die Autorinnen und Autoren gebeten, kurze Texte<br />
zum Thema „Verfall und Untergang der westlichen Zivilisation?“<br />
(angelehnt an Edward Gibbon) zu schreiben. Wir<br />
fragen überspitzt, ob unsere Zäsur nach 35 Jahren vielleicht<br />
zusammenfällt mit einer gesellschaftlichen Zäsur – mit der<br />
Suche nach einer neuen Utopie.<br />
Erstmals bespielt der <strong>Stückemarkt</strong> die geschichtsträchtige<br />
Pan Am Lounge am Zoo, im alten Zentrum West-<strong>Berlin</strong>s –<br />
ein idealer Ort für die Frage nach dem „Wohin“. Die Fluggesellschaft<br />
Pan Am, das Theater treffen und den <strong>Stückemarkt</strong><br />
5
verbindet Wesentliches: Eine Aufgabe aller drei war es, West-<br />
<strong>Berlin</strong> mit Westdeutschland zu verbinden – Pan Am und British<br />
Airways waren während der DDR-Zeit die einzigen<br />
Fluggesellschaften, die <strong>Berlin</strong> von Westdeutschland aus<br />
anfliegen durften. Politisch betrachtet hatten das Theatertreffen<br />
und Pan Am nicht zuletzt die Aufgabe, den Westen<br />
im Kampf der Ideologien möglichst potent an der Front zu<br />
positionieren. Was ist von diesem Traum der Stärke übriggeblieben?<br />
Wie viel klassische James-Bond-Phantasie entzündet<br />
sich heute noch an einem Ort wie der Pan Am<br />
Lounge? Wie definieren wir <strong>2013</strong> unsere Richtung, unsere<br />
Utopie neu? Welche Aufgabe soll eine Institution wie der<br />
<strong>Stückemarkt</strong> in einer sich radikal verändernden Welt in<br />
Zukunft übernehmen?<br />
Vier Inszenierungsteams und Deutschlandradio Kultur stellen<br />
an drei Tagen während des Theatertreffens die neuen Texte<br />
in szenischen Lesungen und Hörspielen, sowie Arbeiten von<br />
fünf verstorbenen Autoren in einem szenischen Archiv vor.<br />
Anna Bergmann, Stephan Kimmig, Hans-Werner Kroesinger,<br />
6
Christoph Mehler und Philipp Preuss suchen nach einer<br />
Form der Präsentation an diesem speziellen Ort. Wir laden<br />
Sie ein, bis zu drei Tage mit den Autorinnen, Autoren und<br />
uns in der Pan Am Lounge zu verbringen, neue Texte kennenzulernen,<br />
bekannten Stimmen zu begegnen, mit diesen im<br />
Ohr das Auge von der Dachterrasse über die Stadt schweifen<br />
zu lassen – und über sie hinaus in die Vergangenheit, ins<br />
Jetzt und in die Zukunft zu blicken.<br />
Herzlich danken möchte ich den Förderern des <strong>Stückemarkt</strong>s,<br />
der Heinz und Heide Dürr Stiftung sowie der Karl Schlecht<br />
Stiftung, die in diesem Jahr erstmals den <strong>Stückemarkt</strong><br />
unterstützt. Mein Dank gilt außerdem unseren Kooperationspartnern,<br />
der Bundeszentrale für politische Bildung und<br />
Deutschlandradio Kultur. Ich freue mich über die großzügige<br />
Unterstützung dieser Partner, die neugierig und vertrauensvoll<br />
neue Wege mit uns gehen.<br />
Christina Zintl<br />
Leiterin <strong>Stückemarkt</strong><br />
7
Grusswort<br />
Heinz und Heide Dürr<br />
Der <strong>Stückemarkt</strong> feiert<br />
35-jähriges Jubiläum, und<br />
wir feiern ein kleines Jubiläum<br />
mit; denn seit fünf Jahren<br />
unterstützt die Heinz und<br />
Heide Dürr Stiftung den<br />
<strong>Stückemarkt</strong>.<br />
Angefangen hat unsere<br />
Kooperation bei einem Frühstück<br />
in einem Café nahe<br />
dem Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong>,<br />
noch unter dem<br />
Intendanten Joachim Sartorius.<br />
Iris Laufenberg leitete<br />
damals das Theatertreffen,<br />
Yvonne Büdenhölzer den<br />
<strong>Stückemarkt</strong>. Nach einigen<br />
Getränken und Croissants<br />
waren wir überzeugt vom<br />
Konzept des <strong>Berlin</strong>er <strong>Stückemarkt</strong>s.<br />
Fortan wurde die<br />
Suche nach Theaterstücken<br />
unter ein Motto gestellt, auf<br />
das wir uns nach harten<br />
Diskussionen verständigten.<br />
An diesen Schwerpunkten<br />
hatten sich die Autoren und<br />
die Jury abzuarbeiten: Ein<br />
Stück Arbeit an der Gesellschaft<br />
(2009), Wer die Wahrheit<br />
liebt, lügt (2010), Erkenne<br />
dich selbst, verrate den<br />
anderen (2011), Fragen stellen<br />
auf die Antworten der Welt<br />
(2012). In diesem Jahr ist das<br />
Jubiläum das Motto. 30 neue<br />
Texte von früheren <strong>Stückemarkt</strong>-Autoren<br />
in der Pan Am<br />
Lounge ist das Programm,<br />
das das neue Trio Thomas<br />
Oberender, Yvonne Büdenhölzer,<br />
Christina Zintl mit viel<br />
Energie aufgelegt hat.<br />
8
In den letzten Jahren haben<br />
sich für uns beim <strong>Stückemarkt</strong><br />
ganz persönliche Begegnungen<br />
ergeben: bei den<br />
Abendessen mit der Jury, bei<br />
Gesprächen mit den Autoren<br />
nach den szenischen Lesungen<br />
im Garten des Festspielhauses,<br />
in dem manchmal<br />
auch Pferde standen. Exemplarisch<br />
sei hier die Begegnung<br />
mit Oliver Kluck genannt,<br />
dessen Stück „Das<br />
Prinzip Meese“ im Jahr 2009<br />
prämiert wurde. Er schrieb<br />
einmal im Theatertreffen-<br />
Blog: ‚Kreative sind allein’.<br />
Das erinnert an Thomas<br />
Bernhard: „Ein GEISTES-<br />
MENSCH wird nie verstanden<br />
(...) ganz alleine geht ein<br />
Geistesmensch durch sein<br />
Leben wenn sie auch alle erfrieren<br />
an seiner Seite.“ Wir<br />
allerdings sind an der Seite<br />
der <strong>Stückemarkt</strong>autoren<br />
noch nie erfroren. Das soll<br />
auch bis zum nächsten Jubiläum<br />
so bleiben.<br />
Heinz und Heide Dürr<br />
Förderer des <strong>Stückemarkt</strong>s<br />
9
Grusswort Thomas Krüger<br />
Es gab für den theaterbegeisterten<br />
Studenten in Ost-<br />
<strong>Berlin</strong> nur wenige Gelegenheiten,<br />
auch nur indirekt am<br />
Theatertreffen teilzuhaben.<br />
Ein Lichtblick war das Jahr<br />
1983, als Claus Peymann mit<br />
Kleists „Hermannsschlacht“<br />
von der Wiener Burg zuerst<br />
zum Theatertreffen nach<br />
West-<strong>Berlin</strong> eingeladen wurde<br />
und im Herbst desselben<br />
Jahres im Rahmen der Ost-<br />
<strong>Berlin</strong>er Festtage an der<br />
Volksbühne gastierte. Für die<br />
Eintrittskarte habe ich seinerzeit,<br />
den Schlafsack unterm<br />
Arm, zweieinhalb Tage Anstehen,<br />
-sitzen, -liegen beim<br />
zentralen Vorverkauf investieren<br />
müssen, um eins der<br />
wenigen frei verkäuflichen<br />
Tickets zu erwerben. Gert Voss<br />
mit Baskenmütze als „Che<br />
Guevara im Teuteburger<br />
Wald“, der guerillataktierend<br />
um politische Vorteile<br />
ringt, und Kirsten Dene als<br />
Thusnelda, die dem römischen<br />
Legaten Ventidius auf<br />
den Leim geht, bleiben mir<br />
in dieser konzentrierten, den<br />
Brechtschen Prinzipien verschriebenen,<br />
eindrücklichen<br />
Inszenierung um Kriegs- und<br />
Eheschlacht bis heute in<br />
nachhaltiger Erinnerung.<br />
Das Theatertreffen blieb<br />
dennoch lange ein unerfüllter<br />
Sehnsuchtsraum. Mittlerweile<br />
zähle ich mich<br />
schon seit mehr Jahren zum<br />
Stammpublikum, als ich auf<br />
mein „erstes Mal“ warten<br />
musste. Der Reiz des Theatertreffens<br />
bestand und<br />
besteht für mich aber nicht<br />
nur in der Rezeption der<br />
„bemerkenswerten“ Inszenierungen<br />
der vergangenen<br />
Spielsaison, sondern in dem<br />
darauf aufsetzenden Diskurs<br />
über die Zukunft und die gesellschaftliche<br />
sowie ästhetische<br />
Relevanz des Theaters.<br />
Mit dem <strong>Stückemarkt</strong><br />
hat sich das Theatertreffen<br />
nun schon seit 35 Jahren eine<br />
10
Plattform geschaffen, die<br />
ihresgleichen sucht. Zeitgenössische<br />
Dramatik auszuwählen,<br />
vorzustellen und ihr<br />
eine aufmerksame Öffentlichkeit<br />
zu sichern, ist ein<br />
großer Verdienst des Theatertreffens<br />
sowie der <strong>Berlin</strong>er<br />
<strong>Festspiele</strong>. Allerdings geht es<br />
beim <strong>Stückemarkt</strong> um mehr:<br />
Mit der neuesten Dramatik<br />
steht die Zukunft des zeitgenössischen<br />
Theaters inmitten<br />
konkurrierender Aufmerksamkeitsökonomien<br />
zur<br />
Diskussion. Wie verschafft<br />
sich die Reflexion aktuellen<br />
Geschehens in Form neuer<br />
dramatischer Stoffe Platz im<br />
Repertoire der vielfältigen<br />
Theaterlandschaft? Weil es<br />
in diesem Punkt mehr als<br />
nur eine Berührung zu einer<br />
parteiunabhängigen politischen<br />
Bildung gibt, engagiert<br />
sich die Bundeszentrale<br />
für politische Bildung nun<br />
schon seit neun Jahren beim<br />
<strong>Stückemarkt</strong>. Autoren wie<br />
Thomas Freyer, Claudia Grehn,<br />
Wolfram Lotz, Philipp Löhle,<br />
Anne Lepper, Maria Kilpi,<br />
Anne Habermehl, Nis-Momme<br />
Stockmann und Oliver Kluck,<br />
die in den Vorjahren ausgezeichnet<br />
wurden, feiern<br />
auch weiterhin bundesweit<br />
Erfolge. Dass diese neuen<br />
Stoffe einen festen Platz auf<br />
den Spielplänen renommierter<br />
Theater gefunden haben,<br />
ist eine besondere Errungenschaft<br />
des <strong>Stückemarkt</strong>s<br />
und darf mit Fug und Recht<br />
als Investition in das „Theater<br />
von morgen“ gelten.<br />
Thomas Krüger<br />
Präsident der Bundeszentrale<br />
für politische Bildung<br />
11
G R U N D R I S S<br />
HÖRSÄULE 5<br />
HÖRSÄUL<br />
TERRASSE BAR<br />
DAMEN<br />
WC<br />
HERREN<br />
WC<br />
KONFERENZZIMMER<br />
AUFZÜGE<br />
TERRASSE<br />
Durchgang zur<br />
Pan Am Suite<br />
12
E 4 HÖRSÄULE 3<br />
TERRASSE<br />
LOUNGE<br />
HÖRSÄULE 2<br />
KAMINZIMMER<br />
TERRASSE<br />
HÖRSÄULE 1<br />
13
Szenische Lesungen & Hörspiellounge<br />
<strong>Stückemarkt</strong> Teil I<br />
Szenische Lesungen<br />
Regie Anna Bergmann<br />
Dramaturgie Marion Hirte<br />
Ausstattung Anne Hölzinger<br />
Musik Heiko Schnurpel<br />
Carles Batlle (Spanien)<br />
„Spanische Karten oder Barcelona<br />
2014 300 Jahre danach“<br />
aus dem Katalanischen von<br />
Thomas Sauerteig<br />
Mit Anne Müller (junge Frau,<br />
Frau mit Kopfhörern), Caroline<br />
Peters (Frau), Daniel Lommatzsch<br />
(Mann), Sebastian<br />
Kuschmann (Mann mit der<br />
Trainingsjacke)<br />
Ort: Lounge<br />
Davide Carnevali (Italien) „A<br />
Prelude to an End of a World”<br />
aus dem Italienischen von<br />
Sabine Heymann<br />
Mit Anne Müller (Bär),<br />
Ccaroline Peters (Winnipeg),<br />
Daniel Lommatzsch<br />
(Baumann), Sebastian<br />
Kuschmann (Jäger)<br />
Ort: Lounge<br />
Thea Dorn „Adlerfelsen //<br />
Schädelstätte“<br />
Mit Paul Herwig (Prometheus)<br />
Daniel Hoevels (Jesus),<br />
Ensemble<br />
Ort: Terrasse<br />
John von Düffel<br />
„Ein Franzose, ein Russe und<br />
ein Amerikaner oder<br />
Alliiertenbesuch“<br />
Mit Moritz Vierboom (François),<br />
Judith Rosmair (Helga)<br />
Ort: Suite<br />
Thomas Freyer<br />
„Busske“<br />
Mit Sina Kießling<br />
Ort: Terrasse<br />
Nikolai Khalezin<br />
(Weißrussland)<br />
„Return to Forever“<br />
aus dem Russischen von<br />
Arina Nestieva<br />
Mit Hans Löw<br />
Ort: Konferenzzimmer<br />
14
Roland Schimmelpfennig<br />
„Wohin? Verfall und<br />
Uuntergang der westlichen<br />
Zivilisation“<br />
Mit Caroline Peters (Barbara),<br />
Daniel Lommatzsch (Aaron),<br />
Sebastian Kuschmann<br />
(Ulrich Mayerle), Anne Müller<br />
(Marie)<br />
Ort: Lounge<br />
Nis-Momme Stockmann<br />
„Monolog der jungen Frau – “<br />
Mit Laura Antonia Jastram<br />
(junge Frau)<br />
Ort: Suite<br />
Szenisches Archiv der<br />
verstorbenen Autoren<br />
Regie Hans-Werner Kroesinger<br />
Musik Daniel Dorsch<br />
Ort: Suite<br />
Hörspiellounge<br />
Besetzung siehe S. 20<br />
Marius von Mayenburg<br />
„Mission zum Mars“<br />
Ort: Hörsäule 2<br />
Werner Buhss „Landschaftsbild<br />
Lichtenhagen“<br />
Ort: Hörsäule 4<br />
Julia Holewińska (Polen)<br />
„12/70“<br />
aus dem Polnischen von<br />
Bernhard Hartmann<br />
Ort: Hörsäule 5<br />
David Gieselmann „Vulkan“<br />
Ort: Kaminzimmer<br />
Anne Lepper<br />
„oh ist das Morrissey“<br />
Ort: Hörsäule 1<br />
Nikolai Khalezin (Weißrussland)<br />
„Return to Forever”<br />
aus dem Russischen von<br />
Arina Nestieva<br />
Ort: Konferenzzimmer<br />
Moritz Rinke „Der Geist aus<br />
Hamiltons Fach“<br />
Ort: Eingang<br />
Elfriede Jelinek (Österreich)<br />
„Prolog?“<br />
15
<strong>Stückemarkt</strong> Teil II<br />
Szenische Lesungen<br />
Regie Stephan Kimmig<br />
Dramaturgie Sonja Anders<br />
Ausstattung Anne Hölzinger<br />
Herbert Achternbusch<br />
„Da im Kafenion“<br />
Mit Peter Moltzen (Ich),<br />
Christoph Franken (Wirt),<br />
Ole Lagerpusch (Sepp),<br />
Katharina Marie Schubert<br />
(Marion), Daniel Hoevels<br />
(Vater)<br />
Ort: Lounge<br />
Volker Braun<br />
„Die Diener zweier Herren“<br />
Mit Natali Seelig<br />
Ort: Konferenzzimmer<br />
Werner Fritsch<br />
„Alles brennt“<br />
Film<br />
Ort: Durchgang Suite<br />
Anja Hilling „Sardanapal“<br />
Mit Judith Engel, Olivia<br />
Gräser, Susanne Wolff<br />
Ort: Suite<br />
Thomas Jonigk<br />
„Wir werden uns nie<br />
wiedersehen“<br />
Mit Andreas Döhler<br />
(Der Mann)<br />
Ort: Terrasse<br />
Oliver Kluck „Arbeit Leben“<br />
Mit Jan Gerrit Brüggemann,<br />
Anton Weil<br />
Rebekka Kricheldorf<br />
„Der Weg des Kriegers“<br />
Mit Daniel Hoevels (Gerd),<br />
Christoph Franken (Chris),<br />
Ole Lagerpusch (Klaus),<br />
Katharina Marie Schubert<br />
(Barfrau)<br />
Ort: Lounge<br />
Peca Ştefan (Rumänien)<br />
„Best New Europlay“<br />
aus dem Englischen von<br />
Anna Opel<br />
Mit Ole Lagerpusch (Andi),<br />
Katharina Marie Schubert<br />
(Elena), Peter Moltzen (Klaus)<br />
Ort: Lounge<br />
16
Szenisches Archiv der<br />
verstorbenen Autoren<br />
Regie Hans-Werner<br />
Kroesinger<br />
Musik Daniel Dorsch<br />
Ort: Suite<br />
Hörspiellounge<br />
Marius von Mayenburg<br />
„Mission zum Mars“<br />
Werner Buhss „Landschaftsbild<br />
Lichtenhagen“<br />
Ort: Hörsäule 4<br />
Julia Holewińska (Polen)<br />
„12/70“<br />
aus dem Polnischen von<br />
Bernhard Hartmann<br />
Ort: Kaminzimmer<br />
Anne Lepper<br />
„oh ist das Morrissey“<br />
Ort: Hörsäule 2<br />
Nikolai Khalezin<br />
(Weißrussland)<br />
„Return to Forever”<br />
aus dem Russischen von<br />
Arina Nestieva<br />
Ort: Hörsäule 5<br />
Moritz Rinke<br />
„Der Geist aus<br />
Hamiltons Fach“<br />
Ort: Eingang<br />
Elfriede Jelinek (Österreich)<br />
„Prolog?“<br />
Ort: Hörsäule 1<br />
Besetzung siehe S. 20<br />
David Gieselmann<br />
„Vulkan“<br />
Ort: Hörsäule 3<br />
17
<strong>Stückemarkt</strong> Teil III<br />
Szenische Lesungen<br />
Regie Christoph Mehler,<br />
Philipp Preuss<br />
Dramaturgie Christina Zintl<br />
Ausstattung Ramallah Sara<br />
Aubrecht, Anne Hölzinger<br />
Musik Kornelius Heidebrecht<br />
Video Ruben Aubrecht<br />
Oliver Bukowski<br />
„Tuba“<br />
Mit Magda Lena Schlott (Sie),<br />
Tobias Schülke (Er)<br />
Ort: Lounge<br />
Anne Habermehl<br />
„Mücken im Licht“<br />
Mit Carolin Schupa (Sonja),<br />
Bernd Stempel (Manfred)<br />
Ort: Durchgang Suite, Terrasse<br />
Elfriede Jelinek (Österreich)<br />
„Prolog?“<br />
Mit Anne Ratte-Polle, Jana<br />
Schulz, Marie-Lou Sellem<br />
Ort: Konferenzzimmer<br />
Dirk Laucke<br />
„Zwanzig Mohammed-Witze<br />
in zwei Minuten“<br />
Mit Nils Kahnwald<br />
Ort: Terrasse<br />
Philipp Löhle<br />
„Afrokalypse“<br />
Mit Peter Jordan (Katten),<br />
Wolfram Koch (Präsident)<br />
Ort: Kaminzimmer<br />
Wolfram Lotz<br />
„Mama“<br />
Mit Felix Römer<br />
Ort: Suite<br />
Albert Ostermaier<br />
„Anaesthesia“<br />
Mit Almut Zilcher<br />
Ort: Suite<br />
Bernhard Studlar<br />
„Euphorie und Alltag oder<br />
Störe meine Krise nicht“<br />
Mit Ensemble<br />
Ort: Lounge<br />
18
Szenisches Archiv der<br />
verstorbenen Autoren<br />
Regie Hans-Werner<br />
Kroesinger<br />
Musik Daniel Dorsch<br />
Ort: Suite<br />
Hörspiellounge<br />
Marius von Mayenburg<br />
„Mission zum Mars“<br />
Ort: Hörsäule 2<br />
Werner Buhss „Landschaftsbild<br />
Lichtenhagen“<br />
Ort: Hörsäule 3<br />
Julia Holewińska (Polen)<br />
„12/70“<br />
aus dem Polnischen von<br />
Bernhard Hartmann<br />
Ort: Hörsäule 1<br />
Anne Lepper<br />
„oh ist das Morrissey“<br />
Ort: Konferenzzimmer<br />
Nikolai Khalezin<br />
(Weißrussland)<br />
„Return to Forever”<br />
aus dem Russischen von<br />
Arina Nestieva<br />
Ort: Kaminzimmer<br />
Moritz Rinke<br />
„Der Geist aus<br />
Hamiltons Fach“<br />
Ort: Eingang<br />
Elfriede Jelinek (Österreich)<br />
„Prolog?“<br />
Ort: Hörsäule 5<br />
Besetzung siehe S. 20<br />
David Gieselmann<br />
„Vulkan“<br />
Ort: Hörsäule 4<br />
19
Hörspiellounge<br />
Marius von Mayenburg<br />
„Mission zum Mars“<br />
Regie Marius von Mayenburg,<br />
Regieassistenz Susanne<br />
Franzmeyer, Toningenieur<br />
Bernd Friebel, Technik Daniel<br />
Zloty, SprecherInnen<br />
Sebastian Schwarz (Agent),<br />
Judith Engel (Mutter),<br />
Bernardo Arias Porras<br />
(Sohn), Eva Meckbach<br />
(Assistentin)<br />
Werner Buhss „Landschaftsbild<br />
Lichtenhagen“<br />
Regie Wolfgang Rindfleisch,<br />
Komponist Lars Rudolph,<br />
Regieassistenz Gerald Michel,<br />
Toningenieur Alexander<br />
Brennecke, SprecherInnen<br />
Werner Buhss (Mann 1),<br />
Hermann Beyer (Mann 2),<br />
Horst Lebinsky (Mann 3),<br />
Catherine Stoyan (Hanne),<br />
Lenz Alexander Lengers<br />
(Johannes)<br />
Julia Holewińska (Polen)<br />
„12/70“<br />
aus dem Polnischen von<br />
Bernhard Hartmann<br />
Regie Stefanie Hoster,<br />
Regieassistenz Anke Beims,<br />
Musik und Tongestaltung<br />
Jean-Boris Szymczak,<br />
SprecherInnen Christian<br />
Redl (Vater), Gabriela Maria<br />
Schmeide (Tochter, Hirsch,<br />
Ente, Hase), Eckhard Roelcke<br />
(Sprecher)<br />
David Gieselmann<br />
„Vulkan“<br />
Regie Alexander Schuhmacher,<br />
Regieassistenz<br />
Christoph Richter, Toningenieur<br />
Thomas Monnerjahn,<br />
SprecherInnen Anika Mauer<br />
(Erzählerin), Friedhelm Ptok<br />
(Ernzd v. Amstetten), Ute<br />
Hallant (Sieglinde), Ingo<br />
Hülsmann (Ernst Troger),<br />
Ulrich Noethen (Luds Troger),<br />
Stefanie Hoster (Frau Dreissigacker),<br />
Michael Rotschopf<br />
20
(Peter Tröger), Romanus<br />
Fuhrmann (Artz), Uwe Müller<br />
(Borsche), Katja Sieder<br />
(Journalistin), Martin Engler<br />
(Chefredakteur), Heinz Dürr<br />
(Anwalt), Eva Maria Kurz<br />
(Henriette)<br />
Anne Lepper<br />
„oh ist das Morrissey“<br />
Regie Judith Lorentz,<br />
Regieassistenz Anke Beims,<br />
Ton ingenieur Alexander<br />
Brennecke, Technik Gunda<br />
Herke, SprecherInnen Sabin<br />
Tambrea (Soldat 1), Thomas<br />
Fränzel (Soldat 2), Guntbert<br />
Warns (Hauptmann), Niklas<br />
Kohrt (Soldat 3), Benjamin<br />
Kramme (Neuankömmling),<br />
Ingo Hülsmann (General-<br />
Quartiermeister), Judith<br />
Eengel (Krankenschwester)<br />
Nikolai Khalezin<br />
(Weißrussland)<br />
„Return to Forever”<br />
aus dem Russischen von<br />
Arina Nestieva<br />
Regie Ulrike Brinkmann,<br />
Regieassistenz Anke Beims,<br />
Toningenieur Jean-Boris<br />
Szymczak<br />
Sprecher Iljá Pletner, Solist<br />
(Bajan) Valentin Butt<br />
Moritz Rinke<br />
„Der Geist aus<br />
Hamiltons Fach“<br />
Regie zeitblom, Regieassistenz<br />
Christoph Richter, Toningenieur<br />
Hermann Leppich,<br />
Sprecher Lars Rudolph<br />
(Stimme)<br />
Elfriede Jelinek (Österreich)<br />
„Prolog?“<br />
Regie Andrea Getto, Regieassistenz<br />
Matthias Karow,<br />
Toningenieur Jean-Boris<br />
Szymczak, Sprecherin Hedi<br />
Kriegeskotte<br />
21
Autoren & StückE<br />
Herbert<br />
Achternbusch (1938)<br />
Deutschland<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 1979, 1980<br />
© Peter Peitsch<br />
Der Autor, Maler, Regisseur und Filmemacher Herbert<br />
Achternbusch war 1979 mit „Susn“ und 1980 mit „Gust“ zum<br />
<strong>Stückemarkt</strong> eingeladen. Nach dem Studium der Malerei an<br />
der Kunstakademie München führte er zunächst verschiedene<br />
Gelegenheitsarbeiten aus und wandte sich Mitte der 60er<br />
Jahre dem Schreiben zu. Herbert Achternbusch erhielt zweimal<br />
den Mülheimer Dramatikerpreis, außerdem die Ludwig-<br />
Thoma-Medaille der Stadt München, den Petrarca-Preis<br />
(abgelehnt), den Dramatikerpreis des Goethe-Instituts<br />
sowie diverse renommierte Preise für sein filmisches Werk.<br />
22
Da IM Kafenion<br />
In seinem 1987 entstandenen Text hält Herbert<br />
Achternbusch Rückschau „auf eine Vergangenheit,<br />
in der ein Angebot an Frieden bestand“,<br />
wie er im Vorwort schreibt. Ein Ich betritt<br />
ein Kafenion, ein traditionelles griechisches<br />
Kaffeehaus, und wartet auf seine Freundin,<br />
die ihm untreu war. Momentweise begegnet<br />
er vertrauten Figuren, die er freundlich distanziert<br />
behandelt. Der Wirt fragt unermüdlich<br />
nach „Oriste?“, und die erwartete Susn kommt –<br />
und geht dann einfach wieder. Wer wirklich<br />
da war, weiß keiner. Achternbusch beschreibt<br />
eine Lebenskrise und ihren Wert. Ein entspannter<br />
aber wunder, wacher Blick auf das<br />
eigene Leben und Tun wird hier als Utopie<br />
entwickelt.<br />
23
Carles Batlle (1963)<br />
Spanien<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 2004<br />
© Eric Didym<br />
Der katalanische Dramatiker Carles Batlle war 2004 mit<br />
dem Stück „Temptació – Versuchung“ beim <strong>Stückemarkt</strong><br />
eingeladen. Neben seiner Tätigkeit als Autor arbeitet er als<br />
Dramaturg, Theaterkritiker und Dramaturgieprofessor,<br />
unter anderem an der Autonomen Universität in Barcelona,<br />
dem Theaterinstitut Barcelona und am Katalanischen Nationaltheater.<br />
Von 2003 bis 2009 war er Leiter des L’Obrador de<br />
la Sala Beckett (Barcelona). Außerdem ist er Pate beim<br />
Festival NEUE STÜCKE AUS EUROPA in Wiesbaden. Letztes<br />
Jahr wurde sein Roman „Kàrvadan. La llegenda de l’impostor“,<br />
der erste Band einer Fantasytrilogie, veröffentlicht. Seine<br />
Stücke wurden in zehn Sprachen übersetzt und werden<br />
weltweit publiziert und aufgeführt.<br />
24
Spanische Karten Oder<br />
Bbarcelona 2014,<br />
300 Jahre danach<br />
Fünf Menschen kämpfen in einer<br />
Nacht um das, was sie begehren. Ein<br />
Paar feiert Junggesellen- und Junggesellinnen-Abschied.<br />
Eine verflossene<br />
Liebe mischt sich aus Rache ein und<br />
stört die Beziehung des Paares. Ob alles<br />
erst besser werden kann, nachdem<br />
es richtig schlimm geworden ist, stellt<br />
Carles Batlle zur Debatte. Ein Stück<br />
über das Bedürfnis, das eigene Leben<br />
erklären, bewerten, interpretieren und<br />
vorausplanen zu können – und so auch<br />
den politischen Systemen, in denen wir<br />
leben, einen Sinn zu geben.<br />
25
Volker Braun (1939)<br />
Deutschland<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 1981<br />
© privat<br />
Der Lyriker, Erzähler und Dramatiker Volker Braun war 1981<br />
mit dem Stück „Schmitten“ beim <strong>Stückemarkt</strong> eingeladen.<br />
Sein Stück „Die Übergangsgesellschaft“ war 1989 als erstes<br />
Gastspiel aus Ost-<strong>Berlin</strong> zum Theatertreffen eingeladen.<br />
Weitere wichtige Stücke von ihm sind „Lenins Tod“, „Großer<br />
Frieden“, „Limes. Mark Aurel“ und „Was wollt ihr denn“.<br />
Nach Arbeiten als Drucker, Tiefbauarbeiter und Maschinist<br />
studierte er Philosophie in Leipzig und wurde 1964 Dramaturg<br />
am <strong>Berlin</strong>er Ensemble. Er war Gast der Villa Massimo in Rom<br />
und Inhaber der Brüder-Grimm-Professur an der Universität<br />
Kassel. Trotz seiner kritischen Haltung gegenüber der DDR<br />
erhielt er 1980 den Heinrich-Mann-Preis der Akademie der<br />
Künste <strong>Berlin</strong> (Ost) und 1988 den Nationalpreis 1. Klasse.<br />
Seit 2000 ist er Träger des Büchner-Preises.<br />
26
Die dIener zweier Herren<br />
Der grimmig-komische Text<br />
verknüpft Motive aus Carlo<br />
Goldonis Drama mit der aktuellen<br />
politischen Debatte um<br />
das italienische ILVA-Stahlwerk<br />
in Tarent. Hart prallt die Argumentation<br />
der Arbeiter im<br />
Versdrama auf die Technokratensprache<br />
der Politiker. So<br />
führt Volker Braun sehr präzise<br />
das Gefühl von politischer<br />
Uunmündigkeit und Hilflosigkeit<br />
unserer Zeit vor.<br />
27
Werner Buhss (1949)<br />
Deutschland<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 1991<br />
© privat<br />
Der Dramatiker Werner Buhss war 1991 mit „Friedrich Grimm.<br />
Ein Weg“ beim <strong>Stückemarkt</strong> eingeladen. Zu seinen Stücken<br />
zählen außerdem „Bevor wir Greise wurden“, „Deutsche Küche“<br />
und „Das siebte Siegel“. Er war Regieassistent und Volontär<br />
bei der DEFA und absolvierte ab 1969 ein Regiestudium an der<br />
Filmhochschule Babelsberg. Es folgten Regiearbeiten in Eisleben,<br />
Rudolstadt, Brandenburg, Karl-Marx-Stadt und Bulgarien.<br />
Seit 1981 ist Werner Buhss freischaffender Autor und veröffentlicht<br />
neben eigenen Stücken zahlreiche Bearbeitungen<br />
und Übersetzungen von Klassikern wie Shakespeare, Goldoni<br />
und Tschechow und Zeitgenossen wie Hristo Boytchev und<br />
den Brüdern Presnjakov. 1996 erhielt er den Mülheimer Dramatikerpreis.<br />
Die Uraufführung seines neuen Stückes „Wolfswelt.<br />
Die Stunde der Kammerjäger“ findet im Herbst <strong>2013</strong> im<br />
Neuen Theater Halle statt.<br />
28
Landschaftsbild lIchtenhagen<br />
Eine eindringliche Schilderung einer Stadt im<br />
Würgegriff von Extremismus, Alkoholismus<br />
und Demenz. Ein Aufbegehren wird hier bereits<br />
im Keim erstickt. Werner Buhss wählt ganz<br />
unterschiedliche formale Zugänge – von einem<br />
stark verfremdenden Chor bis hin zu lyrischrealistischen<br />
Szenen. Der konkrete zeitliche<br />
und räumliche Bezug öffnet sich in eine Parabel,<br />
die den Blick für verschiedene Formen der<br />
Degeneration in unserer Welt schärft.<br />
29
Oliver Bukowski (1961)<br />
Deutschland<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 1992<br />
© Karoline Bofinger<br />
Der Dramatiker, Hörspiel- und Drehbuchautor Oliver Bukowski<br />
war 1992 mit „Burnout, die Verweigerung des hohen Cehs“<br />
beim <strong>Stückemarkt</strong> eingeladen. Zu seinen Dramen zählen<br />
außerdem „Nichts Schöneres“, „Gäste“ und „Der Heiler“.<br />
Nach dem Studium der Philosophie mit sozialpsychologischem<br />
Schwerpunkt erhielt er zahlreiche Stipendien und<br />
Preise, darunter den Gerhart-Hauptmann-Preis (1994), den<br />
Mülheimer Dramatikerpreis (1999) und den Lessing-Förderpreis<br />
des Freistaates Sachsen (2001). Er arbeitet neben seiner<br />
Autorentätigkeit auch als Dozent an der Universität Zürich,<br />
am UniT-Projekt in Graz, an der Akademie für Darstellende<br />
Kunst Baden-Württemberg und im Studiengang Szenisches<br />
Schreiben an der UdK <strong>Berlin</strong>, den er von 1999 bis 2010 mit<br />
Jürgen Hofmann leitete.<br />
30
Tuba<br />
In dieser Farce wirft Oliver Bukowski<br />
einen Blick auf die abgründe und<br />
Untiefen des Kulturbetriebs. Eine<br />
interpretationswütige junge Journalistin<br />
wird mit einem tuba-Spieler<br />
konfrontiert, der jede Analyse unterläuft<br />
und verweigert. Ihre Kunstvorstellung<br />
und schließlich ihre ganze<br />
Persönlichkeit und Weltsicht werden<br />
dadurch gefordert. So entsteht<br />
nicht nur das Porträt einer jungen<br />
Frau und eines älteren Mannes, sondern<br />
auch das Zerrbild einer oberflächlichen<br />
und sich ausschließlich<br />
über Deutungshoheit definierenden<br />
Medienwelt.<br />
31
Davide Carnevali (1981)<br />
Italien<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 2009, 2011<br />
© privat<br />
Der Autor, in Mailand geboren, lebt und arbeitet in <strong>Berlin</strong><br />
und Barcelona, wo er an der Universitat Autònoma ein Postgraduierten-Studium<br />
in Theaterwissenschaft absolviert.<br />
Carnevali ist auch als Theoretiker, Kritiker, Herausgeber und<br />
Übersetzer tätig; ab der Spielzeit <strong>2013</strong>/2014 arbeitet er als<br />
Dramaturg des Teatre Nacional de Catalunya. Mit „Variationen<br />
über das Kraepelin-Modell“ war er 2009 Preisträger<br />
beim <strong>Stückemarkt</strong> und beim Premio Riccione per il Teatro in<br />
Italien, sowie 2012 beim Journées de Lyon des Auteurs de<br />
Théâtre. Für „Wie es kam, dass in Italien die Revolution<br />
ausbrach, ohne dass es jemand bemerkte“ hat er 2010 den<br />
Scintille-Preis beim Asti Teatro Festival und 2011 den Borrello-<br />
Preis erhalten. Sein letztes Stück, „Sweet Home Europa“,<br />
wurde 2012 von Deutschlandradio Kultur als Hörspiel produziert<br />
und am Bochumer Schauspielhaus uraufgeführt. Seine<br />
Texte wurden in sechs Sprachen übersetzt.<br />
32
A Prelude to an End of a World<br />
Provokant entwirft Davide Carnevali das<br />
Bild einer Welt, in der alles streng nach<br />
marktwirtschaftlichen Nutzungsaspekten<br />
organisiert und verwaltet ist. Eine Firma hat<br />
das Monopol auf die effizienteste Ressource<br />
der Erde, die Tiere: „Wildschweine für die<br />
Jagd- und Gulaschindustrie. Pferde für die<br />
Logistik- und Schinkenindustrie. Mäusebussarde<br />
für die Abfall- und die Brühwürfelindustrie.<br />
Braunbären für die Industrie des Spektakels.“<br />
Ccarnevalis Horrorvision: Eine Gesellschaft, die<br />
nicht einmal mehr versucht, über ein Leben<br />
jenseits einer kapitalistischen Wachstumsideologie<br />
nachzudenken.<br />
33
Thea Dorn (1970)<br />
Deutschland<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 1999<br />
© Barbara Niggl Radloff<br />
Die Schriftstellerin Thea Dorn war 1999 mit dem Stück „Marleni.<br />
Preußische Diven blond wie Stahl“ zum <strong>Stückemarkt</strong> eingeladen.<br />
Nach dem Studium der Philosophie und Theaterwissenschaft<br />
war sie zunächst wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
an der FU <strong>Berlin</strong>. Später arbeitete sie als Dramaturgin am<br />
Schauspiel Hannover. Sie schreibt Romane (u.a. „Die Hirnkönigin"<br />
und „Mädchenmörder. Ein Liebesroman“), Theaterstücke,<br />
Drehbücher und Essays. 2011 erschien ihre kulturgeschichtliche<br />
Erkundung „Die deutsche Seele", die sie<br />
gemeinsam mit Richard Wagner geschrieben hat. Thea<br />
Dorn moderiert seit 2004 beim SWR Fernsehen die Büchersendung<br />
„Literatur im Foyer". 2012 kuratierte sie das<br />
forum:autoren beim Literaturfest München.<br />
34
Adlerfelsen // Schädelstätte<br />
„Prometheus. Jesus. Der eine hängt<br />
am Fels und füttert mit seiner Leber<br />
trotzig den Adler. Der andere hängt<br />
am Kreuz und betet mit der Taube,<br />
die aus dem Himmel stürzt. Der eine<br />
lehrt den Stolz, das erhobene Haupt,<br />
das keine Götter über sich duldet.<br />
Der andere lehrt die Demut, dass<br />
über allem stets der eine Vater sei.<br />
Prometheus. Jesus. Menschheitsmacher.<br />
Menschheitserlöser. Doch<br />
was, wenn der Mensch an keinen<br />
von beiden mehr glaubt?“<br />
(Thea Dorn)<br />
35
John von Düffel (1966)<br />
Deutschland<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 1996, 2002<br />
© Hanuschke und Schneider<br />
Der Dramatiker, Romancier und Dramaturg John von Düffel<br />
war 1996 mit dem Stück „Die Unbekannte mit dem Fön“ und<br />
2002 mit „Elite I.1“ zum <strong>Stückemarkt</strong> eingeladen. Nach dem<br />
Studium der Philosophie, Germanistik und Volkswirtschaft<br />
promovierte er 1989 mit einer Arbeit zur Erkenntnistheorie.<br />
Er arbeitete an Theatern in Stendal, Oldenburg, Basel, Bonn<br />
und Hamburg, derzeit ist er Dramaturg am Deutschen Theater<br />
<strong>Berlin</strong>. Außerdem leitet er den Studiengang Szenisches<br />
Schreiben an der UDK <strong>Berlin</strong> und hatte zahlreiche Gastprofessuren<br />
inne. Er ist Träger des Ernst-Willner-Preises, des<br />
Mara-Cassens-Preises und des Nicolas-Born-Preises. 1996<br />
und 1997 war er zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen.<br />
Von 2004 bis 2011 leitete er den Dramatikerworkshop des<br />
<strong>Stückemarkt</strong>s.<br />
36
Ein Franzose, ein Russe und ein<br />
aMerIKaner oder AllIIerten-Besuch<br />
Der Erste Weltkrieg, die Mondlandung, Willy<br />
Brandt und Klaus Meine prägen die Familie in<br />
John von Düffels „Geschichtsklitterung“.<br />
Die Konflikte zwischen den Nationen spiegeln<br />
sich in den komisch-exzentrischen Figurenkonstellationen<br />
wieder, ohne dass die globale<br />
Tragweite der Ereignisse verloren ginge. Ein<br />
Stück voll Sprach- und Situationskomik, ein<br />
gewagter Querschnitt durch das 20. Jahrhundert<br />
und eine weitschweifige Phantasie über<br />
die potentielle Ironie der jüngsten Geschichte.<br />
37
Thomas Freyer (1981)<br />
Deutschland<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 2006<br />
© Matthias Horn<br />
Der Dramatiker Thomas Freyer war 2006 mit dem Stück<br />
„Amoklauf mein Kinderspiel“ zum <strong>Stückemarkt</strong> eingeladen<br />
und gewann den Förderpreis. Zu seinen weiteren Stücken<br />
gehören „Und in den Nächten liegen wir stumm“, „Im Rücken<br />
die Stadt“ und „Das halbe Meer“. Nach dem Abitur besuchte<br />
er das Paul-Maar-Seminar in Wolfenbüttel und studierte<br />
von 2002 bis 2006 Szenisches Schreiben an der UdK <strong>Berlin</strong>.<br />
Die vom RBB produzierte Hörspielfassung von „Amoklauf<br />
mein Kinderspiel“ gewann den Prix Europa. Thomas Freyer<br />
erhielt das Dramatiker-Stipendium des Kulturkreises der<br />
deutschen Wirtschaft im BDI und 2007 die Fördergabe des<br />
Schiller-Gedächtnispreises des Landes Baden-Württemberg.<br />
38
Busske<br />
Eine Frau stellt sich vor, was sie ihrem Mann<br />
sagen würde, stünde er jetzt in der Tür: Wie<br />
sehr seine Aufopferung für den Beruf sie<br />
wütend macht, wie vernachlässigt sie sich<br />
fühlt. Doch zunehmend verliert sie den Bezug<br />
zur Realität. Steht er da nicht schon längst?<br />
Weint er? Die Gedanken der Frau beginnen,<br />
das Geschehen zu bestimmen, Fakten und<br />
Fiktion sind immer weniger zu unterscheiden.<br />
Die sich zersetzende Ehe ist vielleicht auch die<br />
Auflösung ihrer eigenen Individualität.<br />
39
Werner Fritsch (1960)<br />
Deutschland<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 1990, 1992,<br />
1994, 1997, 1999, 2001<br />
© Uta Ackermann<br />
Der Autor, Regisseur und Filmemacher Werner Fritsch war<br />
insgesamt sechsmal zum <strong>Stückemarkt</strong> eingeladen: 1990 mit<br />
„Steinbruch“, 1992 mit „Sense“, 1994 mit „Wondreber Totentanz“,<br />
1997 mit „Es gibt keine Sünde im Süden des Herzens“,<br />
1999 mit „Jenseits“ und 2001 mit „Supermarkt“. Außerdem<br />
hat er unter anderem die Filme „Das sind die Gewitter in<br />
der Natur“ (1987), „Ich wie ein Vogel: Das Rad des Glücks“<br />
(2008) und „Faust Sonnengesang“ (2012) gedreht. Werner<br />
Fritsch erhielt zahlreiche Stipendien und Preise, darunter den<br />
Robert-Walser-Preis, den Hörspielpreis der Kriegsblinden<br />
und den Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis. Im Jahr 2000<br />
wurde er zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen. Er ist<br />
Gastprofessor am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, Mitglied<br />
des PEN-Clubs und der Bayerischen Akademie der<br />
Schönen Künste.<br />
40
Alles brennt<br />
Werner Fritsch hinterfragt westliche<br />
Untergangsvorstellungen und<br />
stellt ihnen die Kreislaufsymbolik<br />
der indischen Mythologie gegenüber.<br />
Die Motive innerhalb dieser<br />
Symbolik des Lebens, Feuer und<br />
Asche, spannen einen Bogen zur<br />
rituellen Dimension des Theaters<br />
und zu seiner Vergänglichkeit – die<br />
Idee des „theatrum mundi“ wird<br />
neu belebt.<br />
41
David Gieselmann (1972)<br />
Deutschland<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 2000<br />
© privat<br />
Der Theater- und Hörspielautor David Gieselmann war 2000<br />
mit dem Stück „Herr Kolpert“, das auch für den Autorenpreis<br />
des Heidelberger <strong>Stückemarkt</strong>s nominiert war, zum<br />
<strong>Stückemarkt</strong> eingeladen. Von 1994 bis 1998 studierte er<br />
Szenisches Schreiben an der UdK <strong>Berlin</strong> und erarbeitete erste<br />
eigene Inszenierungen. Er war 1999 zur „International Residency<br />
of Playwrights“ und zur „Week of New German Playwrights“<br />
am Royal Court Theatre London eingeladen. Seine<br />
Stücke wurden u.a. in Skandinavien, Italien, Griechenland,<br />
Frankreich, Polen, Australien und den USA nachgespielt.<br />
David Gieselmann lebt mit seiner Familie in Hamburg.<br />
42
Vulkan<br />
Der Autor verhandelt auf skurrile<br />
Art die Auswirkung einer Prognose<br />
des Untergangs der westlichen Zivilisation<br />
auf eine westdeutsche mittelständische<br />
Unternehmerfamilie.<br />
Entstanden ist ein witziger und<br />
rasanter Text, ein Sprachspiel, das<br />
zwischen Orten und Zeiten springt<br />
und unterschiedlichste Handlungsstränge<br />
absurd miteinander verknüpft.<br />
Ein Stück über den Kulturpessimismus<br />
unserer Tage; zugleich<br />
eine Kritik an der medialen Vermarktung<br />
von Endzeitpanik und<br />
Weltuntergangsstimmung.<br />
43
Anne Habermehl (1981)<br />
Deutschland<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 2008<br />
© Antoine Turillon<br />
Die Dramatikern und Regisseurin Anne Habermehl war 2008<br />
mit dem Stück „Letztes Territorium“ zum Dramatiker-Workshop<br />
des <strong>Stückemarkt</strong>s eingeladen. Von 2004 bis 2008 studierte<br />
sie Szenisches Schreiben an der UdK <strong>Berlin</strong>. Sie erhielt<br />
Stipendien des Autorenlabors am Düsseldorfer Schauspielhaus<br />
und des L’Obrador de la Sala Beckett in Barcelona.<br />
Ihre Stücke wurden zu den Autorentheatertagen des Thalia<br />
Theaters Hamburg, des Deutschen Theaters <strong>Berlin</strong> und zum<br />
Festival „Radikal jung“ des Münchner Volkstheaters eingeladen.<br />
Ihr Stück „Daddy“ ist ein Werkauftrag des <strong>Stückemarkt</strong>s<br />
2008 und wurde am Bayerischen Staatsschauspiel<br />
München uraufgeführt. 2010 folgten in eigener Regie die<br />
Uraufführungen von „Narbengelände“ am Theater Gera, und<br />
<strong>2013</strong> von „Luft aus Stein“ am Schauspielhaus Wien.<br />
44
Mücken IM lIcht<br />
Anne Habermehl verbindet zwei Figuren<br />
unterschiedlicher Zeiten über den Akt des<br />
Schreibens miteinander: Eine junge politische<br />
Gefangene schreibt 1918 Botschaften für die<br />
Nachwelt an die Wände ihrer Gefängniszelle.<br />
Ebenso politisch, aber persönlicher sind die<br />
Briefe eines Mannes aus Ost-<strong>Berlin</strong>, der 1987<br />
an seine Frau schreibt, die in den Westen geflohen<br />
ist. Zwei Figuren, zwei Unfreie prallen<br />
aufeinander und versuchen, den Untergang<br />
einer Weltordnung schreibend zu erfassen.<br />
45
Anja Hilling (1975)<br />
Deutschland<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 2003<br />
© Matthias Horn<br />
Die Dramatikerin Anja Hilling war 2003 mit dem Stück<br />
„Sterne“ zum <strong>Stückemarkt</strong> eingeladen und wurde mit dem<br />
Preis der Dresdner Bank für junge Dramatik ausgezeichnet.<br />
Zu ihren Stücken zählen außerdem „Bulbus“ (UA Burgtheater<br />
Wien), „Schwarzes Tier Traurigkeit“ (UA Schauspiel Hannover)<br />
und „Der Garten“ (UA Schauspielhaus Wien). Zwischen 2002<br />
und 2006 studierte sie Szenisches Schreiben an der UdK <strong>Berlin</strong>.<br />
Zahlreiche Einladungen zu Werkstatttagen in London und<br />
Wien und Autorenfestivals – darunter die Mülheimer Theatertage,<br />
das Wochenende junger Dramatik der Münchner<br />
Kammerspiele und die Autorentheatertage des Thalia Theaters<br />
Hamburg – folgten. Es entstanden Auftragswerke für<br />
das Thalia Theater Hamburg, das Schauspiel Hannover und<br />
das Schauspielhaus Wien.<br />
46
Sardanapal<br />
Ein intensiver, dichter Text, der eine<br />
todessehnsüchtige Stimmung einfängt,<br />
wie sie in Delacroix‘ Gemälde<br />
„Der Tod des Sardanapal“ zur Erscheinung<br />
kommt. In Anja Hillings<br />
Stück wird dieses Schreckens-Bild<br />
durch eine textliche Übermalung<br />
mit Dominique Strauss-Kahns Geschichte<br />
unangenehm dringlich und<br />
aktuell. In lyrischer Form zeichnet<br />
Hilling die Ambivalenz von Luxus<br />
und Dekadenz auf und erzeugt eine<br />
Atmosphäre wie in der Grabkammer<br />
eines Pharaos.<br />
47
Julia Holewińska (1983)<br />
Polen<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 2012<br />
© Tomasz Szerszen<br />
Die polnische Dramatikerin, Essayistin und Dramaturgin<br />
Julia Holewińska war 2012 mit dem Stück „Ciała obce – Fremde<br />
Körper“ zum <strong>Stückemarkt</strong> eingeladen. Zu ihren Stücken gehören<br />
u.a. „Bubble Revolution“, „Vaudeville“ und „Zina“. Sie<br />
studierte Theaterwissenschaften an der Theaterakademie<br />
in Warschau. „Ciała obce – Fremde Körper“ wurde 2010 mit<br />
dem Gdingener Dramatikerpreis ausgezeichnet und im Februar<br />
2012 im Teatr Wybrzeże in Danzig uraufgeführt. Sie war zu<br />
Gast im L’Obrador de la Sala Beckett. Ihre Texte wurden<br />
unter anderem ins Englische, Russische und Spanische<br />
übersetzt. Julia Holewińska lebt und arbeitet in Warschau.<br />
48
12/70<br />
Ein Familiendrama, in dem sich<br />
beängstigende Visionen und ernüchternde<br />
Wirklichkeitsbilder vermischen.<br />
Eine albtraumhafte Wohnung<br />
voller ausgestopfter Tiere, einem<br />
dunklen Naturkundemuseum<br />
gleich, bildet die Kulisse und den<br />
Stoff für die Auseinandersetzung<br />
zwischen einem pflegebedürftigen<br />
Vater und seiner Tochter, zugleich<br />
seine Pflegerin. Ist der körperlich<br />
Abhängige auch der psychisch<br />
Uunterlegene? Die Gefühle brodeln –<br />
bis die Tochter zum Jagdgewehr<br />
des Vaters greift.<br />
49
Elfriede Jelinek (1946)<br />
Österreich<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 1978<br />
Die Österreicherin Elfriede Jelinek war 1978 mit dem Stück<br />
„Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte<br />
oder Stützen der Gesellschaften“ zum ersten <strong>Stückemarkt</strong><br />
eingeladen. Sie studierte am Wiener Konservatorium Klavier<br />
und Komposition und danach an der Universität Wien Theaterwissenschaft<br />
und Kunstgeschichte. Seitdem arbeitet sie<br />
als freie Autorin; ihr vielseitiges Werk umfasst Theaterstücke,<br />
Lyrik, Essays, Übersetzungen, Hörspiele, Drehbücher, Libretti<br />
und Romane. Sie wurde mit zahlreichen renommierten Preisen<br />
ausgezeichnet, allein viermal mit dem Mülheimer Dramatikerpreis<br />
(bei 15 Nominierungen). 2004 erhielt sie den Nobelpreis<br />
für Literatur.<br />
50
Prolog?<br />
„Die Menschen sind ausgezogen, denn wo<br />
Ttiere unerhörte Auswüchse haben, wollen sie<br />
nicht länger bleiben, die Gesunden.“ – Vor<br />
dem Szenario einer Apokalypse hinterfragt<br />
Eelfriede Jelinek, wie viel selbstverursachte<br />
Katastrophen der Mensch vertragen kann<br />
und stellt dabei das deiktische Moment, den<br />
subjektiven Gestus des Aufzeigens zur Disposition:<br />
Was sage ich eigentlich, wenn ich<br />
etwas sage? Worauf verweise ich, wenn ich<br />
etwas benenne? Wer bin ich, der etwas<br />
benennt? Ist die Sprache beim Verstehen der<br />
Welt überhaupt eine Hilfe oder nicht?<br />
51
Thomas Jonigk (1966)<br />
Deutschland<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 1994<br />
© T + T Fotografie<br />
Thomas Jonigk ist Autor von Theaterstücken, Romanen<br />
und Libretti, außerdem Regisseur und Dramaturg. Er war<br />
1994 mit dem Stück „Rottweiler“ zum <strong>Stückemarkt</strong> eingeladen.<br />
Nach dem Studium der Mediävistik, Neueren deutschen<br />
Literaturwissenschaft und Theaterwissenschaft arbeitete er<br />
als Dramaturg im Bereich Schauspiel und Oper in Deutschland,<br />
Österreich, der Schweiz und in Frankreich. Er war fünf<br />
Jahre lang Leiter des Autorenlabors am Düsseldorfer Schauspielhaus<br />
zur Förderung junger Dramatik. Seine Stücke (u. a.<br />
„Du sollst mir Enkel schenken“, „Täter“, „Diesseits“ und<br />
„Weiter träumen“) wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.<br />
Jüngst erschien sein dritter Roman „Melodram“.<br />
52
Wir werden uns nie<br />
WIedersehen<br />
Thomas Jonigks tragikomischer<br />
Mmonolog verknüpft die biblische<br />
Sintflut mit zeitgenössischen Baumarktfragen.<br />
In grotesken Szenarien<br />
entwirft er moralische, politische<br />
und sexuelle Problematiken, die für<br />
uns durch den nahenden Untergang<br />
der Welt entstehen könnten. Sein<br />
Protagonist, ein moderner Großstädter,<br />
sieht sich mit dem Auftrag<br />
konfrontiert, das Überleben der<br />
Menschheit nach der Katastrophe<br />
zu sichern – doch das Großprojekt<br />
droht, noch vor dem Ende der Welt<br />
durch soziologische und pragmatische<br />
Fragen zu scheitern.<br />
53
Nikolai Khalezin (1964)<br />
Weißrussland<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 2006<br />
© privat<br />
Der weißrussische Dramatiker, Schauspieler und Journalist<br />
Nikolai Khalezin war 2006 mit dem Stück „Ja prishel – Die<br />
Ankunft“ (Verlagstitel: „Ich bin da“) zum <strong>Stückemarkt</strong><br />
eingeladen. Das Stück erhielt zahlreiche Auszeichnungen,<br />
unter anderem den Spezialpreis der Jury beim Stückewettbewerb<br />
„Eurasien 2004“ in Jekaterinburg sowie vier Auszeichnungen<br />
beim Moskauer Wettbewerb „Charakters“.<br />
1990 organisierte er die Galerie „Vita Nova“ und nahm als<br />
Künstler an renommierten internationalen Ausstellungen<br />
teil. Im März 2005 gründete er mit seiner Frau das „Freie<br />
Theater Minsk“, eines der engagiertesten Projekte von<br />
Künstlern gegen die staatliche Unterdrückung.<br />
54
Return to Forever<br />
Die sehr persönliche Erinnerung<br />
eines Mannes daran, wie er zum<br />
Soldat wurde. Angefangen vor seiner<br />
Geburt, bei den Wünschen seiner<br />
Eltern, über seine Kindheit und<br />
Jugend bis zum Moment des Tötens<br />
im Krieg. Gleichzeitig die Geschichte<br />
einer jungen Frau, seiner Schwester,<br />
geprägt durch Krankheit und Verlust.<br />
Langsam schält sich die Erzählung<br />
aus der Innensicht heraus, wechselt<br />
zwischen Gedankensplittern, Erinnerungsfragmenten<br />
und Momentaufnahmen.<br />
Sie erzählt eindringlich von<br />
Zufall und Schicksal, Glück und<br />
Uunglück, Liebe und Hoffnungslosigkeit,<br />
Mut und Angst.<br />
55
Oliver Kluck (1980)<br />
Deutschland<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 2009<br />
© Anne Kraus<br />
Oliver Kluck, geboren 1980 auf Rügen, Nordostdeutschland,<br />
aufgewachsen in Stralsund. Empfehlung für die Hauptschule,<br />
Lehrausbildung. Vater Arbeiter, Mutter Arbeiter, eine<br />
Schwester. Facharbeiterbrief, erstes Studium, zweites Studium.<br />
Ab 2009 tätig als freier Schriftsteller, seitdem diverse Auftragswerke,<br />
Nachspiele, Übersetzungen und Auszeichnungen.<br />
Der Dramatiker Oliver Kluck war 2009 mit dem Stück „Das<br />
Prinzip Meese“ zum <strong>Stückemarkt</strong> eingeladen und gewann<br />
den Kleist-Förderpreis für neue Dramatiker. Zu seinen<br />
jüngeren Stücken gehören unter anderem „Die Froschfotzenlederfabrik“,<br />
„Männer Frauen Arbeit“ und „was zu sagen<br />
wäre warum“.<br />
56
Arbeit Leben<br />
„Die Beteiligung der eigenen Familie an sämtlichen<br />
Schweinereien, darum soll es gehen.<br />
Gerade noch fremd wie nie beschrieben,<br />
werden die Zusammenhänge nun sichtbar.<br />
Wie ein Flickenteppich entspinnt sich das Bild<br />
einer Gesellschaft, die im Spannungsverhältnis<br />
zwischen der Aussicht auf Freiheit und<br />
ihrer Angst vor dem Fremden zu bestehen<br />
versucht. Nichts erklären müssen, nichts formen,<br />
nichts biegen, sondern frei sprechen,<br />
über das, was geschehen ist, soll ein erster<br />
Schritt sein, zur Darstellung der tatsächlichen<br />
Verhältnisse. Die Beschreibung der eigenen<br />
Herkunft, über die Präsentation des Erreichten<br />
hinaus, ist dabei nichts anderes als eine<br />
weitere Möglichkeit. Was entsteht, wird<br />
ohnehin nicht über den Versuch einer Skizze<br />
hinauskommen. Das Provisorium wird der<br />
Normalzustand sein, der vorhanden ist wie<br />
das Leben selbst.“ (Oliver Kluck)<br />
57
Rebekka Kricheldorf (1974)<br />
Deutschland<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 2002<br />
© privat<br />
Die Dramatikerin Rebekka Kricheldorf war 2002 mit „Prinzessin<br />
Nicoletta“ beim <strong>Stückemarkt</strong> eingeladen. Das Stück<br />
wurde außerdem beim Heidelberger <strong>Stückemarkt</strong> mit dem<br />
Verleger- und dem Publikumspreis ausgezeichnet. Nach<br />
dem Studium der Romanistik an der Humboldt-Universität<br />
und des Szenischen Schreibens an der UdK <strong>Berlin</strong> erhielt sie<br />
zahlreiche Stipendien und Preise, unter anderem den Kleist-<br />
Förderpreis für junge Dramatiker und den Schiller-Förderpreis<br />
des Landes Baden-Württemberg. Sie war Hausautorin<br />
am Nationaltheater Mannheim und am Theaterhaus Jena,<br />
wurde 2005 zu den Mülheimer Theatertagen und 2011 zu den<br />
Autorentheatertagen des Deutschen Theaters <strong>Berlin</strong> eingeladen.<br />
Zu ihren wichtigsten Stücken gehören „Die Ballade<br />
vom Nadelbaumkiller“, „Villa Dolorosa”, und „Gotham City I“.<br />
58
Der Weg des Kriegers<br />
Rebekka Kricheldorf zeigt in ihrer Groteske<br />
drei westliche Zivilisationsmänner auf der<br />
Suche nach Orientierung im Maskulinisten-<br />
Seminar „Wecke den schlafenden Krieger in<br />
dir“. Von den bedauernswerten, komischen<br />
Figuren kann sich der Zuschauer aber ebenso<br />
wenig distanzieren wie von ihrer bizarr verdrehten<br />
Idee vom richtigen Leben im falschen.<br />
Leicht scheint es kein Mann zu haben, wenn<br />
er sich heutzutage an weiblichen Ansprüchen<br />
orientiert. Schneller als gedacht muss er<br />
beim Selbsterfahrungsseminar vergleichen:<br />
Wer hat den längeren Speer?<br />
59
Dirk Laucke (1982)<br />
Deutschland<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 2006<br />
© Karoline Bofinger<br />
Der Dramatiker, Hörspiel- und Drehbuchautor Dirk Laucke war<br />
2006 mit dem Stück „alter ford escort dunkelblau“ zum<br />
Stücke markt eingeladen. Er studierte zunächst Psychologie<br />
in Leipzig, dann ab 2004 Szenisches Schreiben an der UdK<br />
<strong>Berlin</strong>. Weitere Stücke von Dirk Laucke sind „Für alle reicht<br />
es nicht” (UA: 2009 Staatstheater Dresden im Rahmen des<br />
Projektes After The Fall. Eingeladen zu den Mülheimer Theatertagen),<br />
„Angst und Abscheu in der BRD” (UA: 2011 Theater<br />
Oberhausen/Ringlokschuppen Mülheim an der Ruhr)<br />
sowie „Einigkeit und …“ (Rechercheprojekt zur Lage der<br />
Sinti und Roma in Europa, UA: 2012 Theater Heidelberg).<br />
Zwei seiner Stücke wurden zu den Mülheimer Theatertagen<br />
eingeladen; er war Stipendiat des Autorenlabors am Düsseldorfer<br />
Schauspielhaus und erhielt unter anderem den Kleist-<br />
Förderpreis für junge Dramatiker, den Dramatikerpreis des<br />
Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI und den<br />
Georg-Kaiser-Förderpreis des Landes Sachsen-Anhalt. 2007<br />
wählte ihn „Theater heute“ zum Nachwuchsautor des Jahres.<br />
60
Zwanzig MohaMMed-Witze<br />
in zwei Minuten<br />
Dieser Monolog stellt die Frage nach<br />
dem Preis von Toleranz in unserer<br />
konkreten Umgebung. Ein „kritischer“<br />
Künstler sitzt mit seinem Kumpel<br />
Murat im Hühnerhaus-Imbiss und<br />
polemisiert gegen „dieses-Drecklochan-Welt“.<br />
Seine Sprache schwankt<br />
zwischen Soziolekt und Bildungsslang<br />
und verleiht der Frage nach<br />
dem Gelingen von sogenannter<br />
politischer Kunst Dringlichkeit, ganz<br />
ohne Pathos. Ein komischer und<br />
intelligenter Text, dessen Problematik<br />
sich nicht in der Frage nach<br />
Mmohammed-Witzen erschöpft.<br />
61
Anne Lepper (1978)<br />
Deutschland<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 2011<br />
© Sonja Rothweiler<br />
Die Dramatikerin Anne Lepper war 2011 mit dem Stück<br />
„Hund wohin gehen wir“ zum Dramatiker-Workshop des<br />
<strong>Stückemarkt</strong>s eingeladen und erhielt hier den Werkauftrag.<br />
Sie studierte zunächst Philosophie, Literatur und Geschichte<br />
in Wuppertal, Köln und Bonn und später Literarisches<br />
Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. Sie<br />
erhielt den Münchner Förderpreis für deutschsprachige<br />
Dramatik, den Publikumspreis der Langen Nacht der neuen<br />
Dramatik 2009 und wurde 2012 von der Zeitschrift „Theater<br />
heute“ zur Nachwuchsautorin des Jahres gewählt. Zudem<br />
wurde sie zu den Mülheimer Theatertagen sowie den Autorentheatertagen<br />
des Deutschen Theaters <strong>Berlin</strong> eingeladen und<br />
erhielt ein Arbeitsstipendium des Landes Nord rhein-Westfalen.<br />
62
oh ist das Morrissey<br />
Kurze Szenen verknüpft die Autorin in außergewöhnlicher<br />
sprachlicher Knappheit zu<br />
einem eindringlichen Kriegs- und Lagerpanorama.<br />
Trotz des Reichtums an Zitaten – von<br />
Ernst Toller, Georg Trakl und Georg Heym bis<br />
zu Morrissey, Sammy Cahn und Blondie –<br />
bleiben Ort und Zeit der Handlung unbestimmt,<br />
die Figuren einfache Jedermänner.<br />
Mehr gefangen noch als in ihrem Kriegsgeschehen<br />
sind sie in der eigenen Sprachlosigkeit,<br />
die sich von einer anfangs losen und<br />
lakonischen Form immer mehr verdichtet,<br />
um schließlich in einem inneren Monolog zu<br />
gipfeln, der die existentielle Bedeutung des<br />
äußeren Geschehens erahnbar macht.<br />
63
Philipp Löhle (1978)<br />
Deutschland<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 2007<br />
© Fernando Perez Re<br />
Der Dramatiker und Regisseur Philipp Löhle war 2007 mit<br />
„Genannt Gospodin“ zum <strong>Stückemarkt</strong> eingeladen. Hier<br />
gewann er den Werkauftrag, aus dem das Auftragsstück<br />
„Die Kaperer“ hervorging. Zu seinen Stücken zählen außerdem<br />
„Nullen und Einsen“, „Das Ding“ und „Der Wind macht<br />
das Fähnchen“. Bereits während des Studiums der Geschichte,<br />
Literatur, Theater- und Medienwissenschaft entstanden<br />
erste Stücke sowie journalistische und filmische Arbeiten.<br />
Philipp Löhle war Hausautor am Maxim Gorki Theater <strong>Berlin</strong>,<br />
am Nationaltheater Mannheim und am Staatstheater<br />
Mainz. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter<br />
anderem dem Publikumspreis der Mülheimer Theatertage,<br />
dem Jurypreis des Heidelberger <strong>Stückemarkt</strong>s und dem Förderpreis<br />
des Bundesverbandes der Deutschen Industrie.<br />
64
Afrokalypse<br />
Ein Präsident hat sich mit seiner schwerverletzten<br />
Frau und seinem Adjutanten in den<br />
Wald zurückgezogen, nachdem das Land von<br />
Feinden aus Afrika überfallen wurde. Das<br />
zentrale Thema: die Mechanismen von Macht<br />
und Herrschaft, die sich im Festhalten an der<br />
Illusion eines hierarchisch geordneten Staates<br />
spiegeln. Über diese konkrete Illusion hinaus<br />
zeigt „Afrokalypse“ die Ambivalenzen, die<br />
sich für Modelle von Freiheit, Autonomie und<br />
Selbstverantwortung in der Konfrontation<br />
mit dem anderen ergeben.<br />
65
Wolfram Lotz (1981)<br />
Deutschland<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 2010<br />
© privat<br />
Wolfram Lotz war 2010 mit dem Stück „Der große Marsch“<br />
zum <strong>Stückemarkt</strong> eingeladen. Hier gewann er den Werkauftrag,<br />
aus dem das Auftragsstück „Einige Nachrichten an das<br />
All“ hervorging. Nach dem Studium der Literatur-, Kunstund<br />
Medienwissenschaft in Konstanz studierte er am Deutschen<br />
Literaturinstitut in Leipzig. Er war Mitbegründer und<br />
-herausgeber der Literaturzeitschrift „Minima“ und Redakteur<br />
der „Edit“. Wolfram Lotz erhielt zahlreiche Stipendien<br />
und Förderpreise, darunter den Kleist-Förderpreis für junge<br />
Dramatiker und den Dramatikerpreis des Kulturkreises der<br />
deutschen Wirtschaft im BDI. 2011 wählte ihn „Theater heute“<br />
zum Nachwuchsautor des Jahres.<br />
66
Mama<br />
Selbstironisch setzt sich Wolfram<br />
Lotz hier mit seiner Herkunft und<br />
seinen künstlerischen Emanzipationsversuchen<br />
auseinander. Der<br />
Aautor betritt die Bühne, dort sitzt<br />
schon „Mama“, die unaufhörlich<br />
spricht, über ihn, über seinen Erfolg<br />
als Autor, über seine defizitäre<br />
Kindheit. Ob diese mütterliche Egozentrik<br />
das seltsame Verhalten des<br />
Sohnes auf der Bühne erklärt? Vielleicht<br />
porträtiert Lotz hier nicht nur<br />
die Beziehung zu seiner eigenen<br />
Mutter, sondern zeigt auch einen<br />
Generationenkonflikt auf, durch<br />
den Kindern der eigene Raum, die<br />
eigene Bühne verwehrt bleibt.<br />
67
Marius<br />
von Mayenburg (1972)<br />
Deutschland<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 1998<br />
© Iko Freese<br />
Der Dramatiker, Regisseur, Dramaturg und Übersetzer Marius<br />
von Mayenburg war 1998 mit dem Stück „Feuergesicht“ zum<br />
<strong>Stückemarkt</strong> eingeladen. Zu seinen Stücken gehören außerdem<br />
„Der Häßliche“, „Der Stein“ und „Märtyrer“. Nach dem<br />
Studium der Altgermanistik studierte er von 1994 bis 1998<br />
an der UdK <strong>Berlin</strong> Szenisches Schreiben und arbeitete<br />
anschließend an der Baracke des Deutschen Theaters. Seit<br />
1999 ist Marius von Mayenburg Hausautor und Dramaturg<br />
an der Schaubühne am Lehniner Platz. Für „Feuergesicht“<br />
erhielt er den Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker, den<br />
Preis der Frankfurter Autorenstiftung und wurde von „Theater<br />
heute“ zum Nachwuchsautor des Jahres gewählt. Das<br />
Stück wurde inzwischen in mehr als dreißig Sprachen übersetzt<br />
und weltweit inszeniert.<br />
68
Mission zum Mars<br />
Ein rasantes Stück, in dem gefrorene<br />
Fische als Mordwaffen dienen und<br />
nicht mehr ganz kleine Jungen als<br />
sehr junge Mädchen ausgegeben<br />
werden. Ein Science-Fiction-Drehbuch,<br />
das als real geplante Flucht<br />
ins Weltall missverstanden wird, ist<br />
Auslöser eines Verwirrspiels, bei dem<br />
die Möglichkeiten des Trickfilms eine<br />
ebenso große Rolle spielen wie die<br />
Frage nach der Freiheit der Kunst.<br />
Trotz wachsender Skurrilität der<br />
Figuren bleibt deren Verzweiflung<br />
immer spürbar.<br />
69
Albert Ostermaier (1967)<br />
Deutschland<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 1994, 1997,<br />
1998, 1999, 2000<br />
© Susanne Schleyer<br />
Der in München lebende Schriftsteller ist vor allem als Lyriker<br />
und Dramatiker bekannt geworden. Albert Ostermaier war<br />
von 1994 bis 2000 fünfmal beim <strong>Stückemarkt</strong> eingeladen<br />
(„Zwischen zwei Feuern“ – 1994, „Tatar Titus“ – 1997, „The<br />
Making of B.-Movie“ – 1998, „Death Valley Junction“ – 1999,<br />
„Letzter Aufruf“ – 2000). Er war Hausautor am Nationaltheater<br />
Mannheim, am Bayerischen Staatsschauspiel und<br />
am Wiener Burgtheater. Im Jahr 2012 fanden die Uraufführungen<br />
seiner neuen Stücke „Ein Pfund Fleisch“ am Deutschen<br />
Schauspielhaus Hamburg und „Schwarze Sonne scheine“ in<br />
Luxemburg statt. Albert Ostermaier wurde mit zahlreichen<br />
Preisen ausgezeichnet, darunter dem Ernst-Toller-Preis,<br />
dem Kleist-Preis, dem Bertolt-Brecht-Preis und dem<br />
„WELT“-Literaturpreis für sein literarisches Gesamtwerk. Zu<br />
den Mülheimer Theatertagen wurde er zweimal eingeladen.<br />
70
Anaesthesia<br />
Kraftvoll schildert Albert Ostermaier<br />
einen persönlich-individuellen Untergang,<br />
der sich im Innersten eines<br />
Mmenschen abspielt und entwirft dadurch<br />
eine vollkommen andere Perspektive<br />
auf das Thema „Verfall und<br />
Untergang der westlichen Zivilisation?“.<br />
Durch eine strenge lyrische Form, einer<br />
Art Stream-of-Consciousness, entsteht<br />
ein mitreißender Sog. Orte fließen<br />
in einander, Erinnerungsbilder blitzen<br />
auf, bewusste Leerstellen werden<br />
durch ganz konkrete Erlebnisse durchbrochen.<br />
Am Ende steht ein lang<br />
erahnter, trotzdem überraschender<br />
und schmerzhafter Nullpunkt.<br />
71
Moritz Rinke (1967)<br />
Deutschland<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 1996, 1997,<br />
2000<br />
© Joscha Jenneßen<br />
Moritz Rinke, in Worpswede geboren, war 1996 mit „Der<br />
graue Engel“, 1997 mit „Der Mann, der noch keiner Frau<br />
Blöße entdeckte“ und 2000 mit „Republik Vineta“ zum<br />
<strong>Stückemarkt</strong> eingeladen. Sein Stück „Der Mann, der noch<br />
keiner Frau Blöße entdeckte“ wurde 1997 mit dem Literaturpreis<br />
des PEN-Club ausgezeichnet und für den Mülheimer<br />
Dramatikerpreis nominiert, ebenso wie „Republik Vineta“,<br />
das zum besten deutschsprachigen Stück 2001 gewählt und<br />
2008 für das Kino verfilmt wurde. 2002 fand in Worms die<br />
Uraufführung von „Die Nibelungen“ statt. Rinkes erste Arbeit<br />
für den Film („September“), in dem er auch als Schauspieler<br />
debütierte, wurde 2003 zu den Internationalen Filmfestspielen<br />
nach Cannes eingeladen. 2010 erschien sein<br />
erster Roman „Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel“,<br />
der ein Bestseller wurde. Sein neues Stück „Wir lieben und<br />
wissen nichts“ wurde 2012 in Frankfurt uraufgeführt und von<br />
zahlreichen Theatern nachgespielt. ZDF/ARTE drehten einen<br />
Film mit und über Moritz Rinke.<br />
72
Der Geist aus HaMIltons Fach<br />
Moritz Rinkes Text verknüpft spielerisch die<br />
morbid-luxuriöse Atmosphäre der Pan Am<br />
Lounge der 1960er Jahre, die alten Schließfächer<br />
im Eingangsbereich, mit der Gegenwart.<br />
Ein hier eingesperrter Geist holt einen Piloten,<br />
dessen Geliebte und sogar Theodor Fontane<br />
in die Lounge, ohne dabei in Nostalgie zu versinken.<br />
Unterschiedliche Stimmen berichten<br />
von den „guten alten Zeiten“ und werfen<br />
gleichzeitig einen präzisen Blick auf Tagesaktuelles.<br />
Eine komische Sprachperformance,<br />
die zahlreiche Stimmen über Jahrzehnte hinweg<br />
in einem Dialog vereint.<br />
73
Roland<br />
Schimmelpfennig (1967)<br />
Deutschland<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 1997<br />
© Justine del Corte<br />
Der Dramatiker, Regisseur, Dramaturg, Journalist und Übersetzer<br />
Roland Schimmelpfennig war 1997 mit dem Stück<br />
„Aus den Städten in die Wälder, aus den Wäldern in die<br />
Städte“ zum <strong>Stückemarkt</strong> eingeladen. Zu seinen Stücken<br />
zählen außerdem „Der Goldene Drache“, „Peggy Pickit sieht<br />
das Gesicht Gottes“ und zuletzt „An und Aus“ für das New<br />
National Theatre Tokyo. Nach einem längeren Aufenthalt<br />
als Journalist in Istanbul studierte er Regie an der<br />
Otto-Falkenberg-Schule in München. Seit 1996 arbeitet<br />
Roland Schimmelpfennig als freier Autor und schrieb zahlreiche<br />
Auftragswerke. Seine Stücke wurden mehrfach zu<br />
den Mülheimer Theatertagen eingeladen. Er erhielt unter<br />
anderem den Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis, den<br />
Mülheimer Dramatikerpreis, den Nestroypreis der Stadt<br />
Wien und den Preis Hörspiel des Jahres der ARD.<br />
74
Wohin? Verfall und Uuntergang<br />
der westlichen zIvilisation<br />
Im Zentrum steht eine Familie, die<br />
jedem Klischee des akademischen<br />
Neuberliners gerecht wird und dort<br />
angekommen scheint, wo sie immer<br />
hin wollte. Ein unvorhergesehener<br />
Besuch stört dieses Idyll, ein Abgrund<br />
öffnet sich – und droht, alle<br />
Sicherheiten, alle festen Standpunkte<br />
zu verschlucken. Ein vielschichtiger<br />
Text, der auf wenigen Seiten eine<br />
komplette Parallelwelt skizziert<br />
und zeigt, dass es mit der Stabilität<br />
unserer mühsam aufgebauten Identitäten<br />
nicht weit her ist.<br />
75
Peca Ştefan (1982)<br />
Rumänien<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 2010<br />
© privat<br />
Der rumänische Dramatiker Peca Ştefan war 2010 mit dem<br />
Stück „Wire and Acrobats – Drahtseilakrobaten“ zum<br />
<strong>Stückemarkt</strong> eingeladen. Er studierte an der New York<br />
University, war 2005 Teil der „Royal Court International<br />
Residency“ und 2007 und 2008 Playwright in Residence am<br />
Long Wharf Theatre in New Haven. Seine Stücke wurden in<br />
über zehn Sprachen übersetzt und in zahlreichen Ländern<br />
gespielt. Er ist Gründungsmitglied der BLA Theatergruppe<br />
und hat bereits viele Preise gewonnen, darunter den<br />
Innovationspreis des Heidelberger <strong>Stückemarkt</strong>s und den<br />
Irish Embassy Award für das beste neue Stück aus Rumänien.<br />
76
Best New Europlay<br />
Eine bissige Satire über die Kulturförderung<br />
Osteuropas. Hinter einer gescheiterten Theaterprobe<br />
und einer komischen Skype-Konferenz<br />
steckt im wahrsten Sinne der Super-gau.<br />
Und was als selbstlose Hilfestellung daherkommt,<br />
ist in Wirklichkeit die kulturelle<br />
Aausbeutung des Ostens durch den Westen.<br />
Sprachverwirrung und Existenzängste, unverhohlene<br />
Profilierungssucht – Peca Ştefan<br />
schreibt ebenso bitterböse wie treffsicher<br />
über den hoch gelobten internationalen<br />
Kulturaustauch.<br />
77
Nis-Momme Stockmann<br />
(1981)<br />
Deutschland<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 2009<br />
© Nadine Elfenbein<br />
Der Dramatiker Nis-Momme Stockmann war 2009 mit dem<br />
Stück „Der Mann, der die Welt aß“ zum <strong>Stückemarkt</strong> eingeladen.<br />
Er gewann den Werkauftrag, aus dem das Stück „Kein<br />
Schiff wird kommen“ hervorging. Zunächst studierte Nis-<br />
Momme Stockmann Sprache und Kultur Tibets in Hamburg,<br />
Medienwissenschaften in Odense (DK) und machte eine<br />
Ausbildung zum Koch, bevor er an der UdK <strong>Berlin</strong> den Studiengang<br />
Szenisches Schreiben belegte. Ihm wurden zahlreiche<br />
Preise verliehen, darunter der Haupt- und Publikumspreis<br />
des Heidelberger <strong>Stückemarkt</strong>s. 2010 wurde er mit „Kein<br />
Schiff wird kommen“ zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen<br />
und von „Theater heute“ zum Nachwuchsautor des<br />
Jahres gewählt. Von 2009 bis 2012 war er Hausautor am<br />
Schauspiel Frankfurt. Nis-Momme Stockmann schreibt Theaterstücke<br />
(u. a. „Tod und Wiederauferstehung der Welt meiner<br />
Eltern in mir“, „Der Freund krank“ und „Die Ängstlichen und<br />
die Brutalen“), Hörspiele, Lyrik und Prosa.<br />
78
Monolog der jungen Frau –<br />
Eine junge Frau hält eine erbitterte,<br />
wortreiche Rede und<br />
stellt mit großer Dringlichkeit<br />
Fragen, auf die es keine Antwort<br />
gibt. Die Ziele und Möglichkeiten<br />
der Kulturbetriebe und des<br />
Individuums in einer kapitalistischen<br />
Welt sind ebenso Teil<br />
dieser Tirade wie die eigene Wut,<br />
Verzweiflung und Angst, die<br />
dem Text als Triebkraft dienen.<br />
79
Bernhard Studlar (1972)<br />
Österreich<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 2001<br />
© Doris Geml<br />
Der Autor und Dramaturg Bernhard Studlar war 2001 mit<br />
dem Stück „Transdanubia-Dreaming“ beim <strong>Stückemarkt</strong><br />
eingeladen. Weitere Stücke von ihm sind „Die wundersame<br />
Reise des Roman Horn“ (Hörspiel in Co-Autorschaft mit<br />
Andreas Sauter), „Die Prima Stadtmusikanten“ und „iPlay“.<br />
Nach dem Studium der Theaterwissenschaft, Philosophie,<br />
Germanistik und Publizistik belegte er von 1998 bis 2002 den<br />
Studiengang Szenisches Schreiben an der UdK <strong>Berlin</strong>. Seit<br />
2000 ist er als Dramatiker – auch in Co-Autorschaft mit<br />
Andreas Sauter – tätig und hat zahlreiche Preise erhalten,<br />
darunter den Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker, den<br />
Hörspiel-Preis des Jahres von Radio Basel und den Preis des<br />
Heidelberger <strong>Stückemarkt</strong>s. Seit 2005 leitet er das<br />
Autoren theaterprojekt Wiener Wortstaetten<br />
(www.wortstaetten.at).<br />
80
Euphorie und Alltag oder Störe meine<br />
Krise nicht<br />
Eine Reise in eine nächtliche Bar, die durch die<br />
Sinnsuche, Orientierungslosigkeit und Coolness<br />
ihrer manchmal hysterischen, manchmal<br />
gleichgültigen Protagonisten zu einem fast<br />
mythischen Ort wird. Anspielungsreiche Situationen<br />
vermischen sich mit Alltäglichem,<br />
konkrete zeitgeschichtliche Bezüge mit einer<br />
ambivalenten Überzeitlichkeit. Ein Text, der<br />
trotz seines Collagencharakters zwischen<br />
Aristoteles und Fehlfarben eine nicht enden<br />
wollende Geschichte erzählt und gleichzeitig<br />
zu einem kathartischen Schlussbild gelangt.<br />
81
Szenisches Archiv<br />
In der Pan Am Suite, der Wohnung zur Lounge, sind die<br />
Zuschauer eingeladen, in einen Dialog mit Texten von fünf<br />
verstorbenen <strong>Stückemarkt</strong>-Autoren zu treten – in interaktiven<br />
Installationen zu Thomas Brasch, Ernst Jandl, Gert Jonke,<br />
Einar Schleef und Werner Schwab.<br />
Regie Hans-Werner Kroesinger<br />
Die Pan Am Suite © Pan Am Lounge<br />
82
Thomas Brasch<br />
(1945 – 2001)<br />
Deutschland<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 1979<br />
© Isolde Ohlbaum<br />
Der Autor, Filmemacher und Übersetzer Thomas Brasch war<br />
1979 mit dem Stück „Lieber Georg“ zum <strong>Stückemarkt</strong> eingeladen.<br />
Sowohl sein Journalistikstudium in Leipzig als auch<br />
sein Dramaturgiestudium in Potsdam endeten aus politischen<br />
Gründen mit der Zwangsexmatrikulation. 1976 siedelte<br />
Thomas Brasch über in die Bundesrepublik Deutschland.<br />
1983 fand die Beurkundung des Verzichts auf die Deutsche<br />
Staatsangehörigkeit statt. Er erhielt u.a. den Lessing-Preis<br />
der Stadt Hamburg, den Ernst-Reuter-Preis, das Villa-Massimo-<br />
Stipendium und den Kleist-Preis. Zu den Mülheimer Theatertagen<br />
wurde er viermal eingeladen. Thomas Brasch starb<br />
im Jahr 2001 in <strong>Berlin</strong>.<br />
83
Ernst Jandl<br />
(1925 – 2000)<br />
Österreich<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 1979<br />
© Peter Peitsch<br />
Der Lyriker und Dramatiker Ernst Jandl war 1979 mit dem Stück<br />
„Aus der Fremde“ zum <strong>Stückemarkt</strong> eingeladen. Er studierte<br />
Germanistik und Anglistik in Wien, war dort bis 1979 Gymnasiallehrer<br />
und gehört zu den bedeutendsten experimentellen<br />
Dichtern der Gegenwart. Sein erster Gedichtband „Andere<br />
Augen“ erschien 1956, u. a. gefolgt von „Laut und Luise“ (1966),<br />
„Sprechblasen“ (1968), „der künstliche baum“ (1970), „dingfest“<br />
(1974), „für alle“ (1974), „die bearbeitung der mütze“<br />
(1978), „der gelbe hund“ (1980), „idyllen“ (1989) und „Peter<br />
und die Kuh“ (1996). Außerdem schrieb er zahlreiche Hörspiele,<br />
viele davon gemeinsam mit Friederike Mayröcker. Ausgezeichnet<br />
wurde er u.a. mit dem Georg-Trakl-Preis für Lyrik (1974),<br />
dem Literaturpreis der Stadt Wien (1976), dem Mülheimer<br />
Drama tikerpreis (1980), dem Georg-Büchner-Preis (1984),<br />
dem Großen Österreichischen Staatspreis (1984), dem Kleist-<br />
Preis (1993) und dem Friedrich-Hölderlin-Preis (1995). Ernst<br />
Jandl starb im Jahr 2000 in Wien.<br />
84
Gert Jonke<br />
(1946 – 2009)<br />
Österreich<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 1986, 1991<br />
© Ingrid Ahrer<br />
Der Dramatiker Gert Jonke war 1986 mit dem Stück „Wilder<br />
Rasen“ und 1991 mit „Sanftwut oder der Ohrenmaschinist“<br />
zum <strong>Stückemarkt</strong> eingeladen. Er studierte an der Universität<br />
Wien und an der Hochschule für Film und Fernsehen und feierte<br />
1969 sein literarisches Debüt. Als Dramatiker wurde er<br />
erst zwanzig Jahre später wahrgenommen. Er erhielt unter<br />
anderem dreimal den Nestroy-Preis für das Beste Stück,<br />
außerdem den Kleist-Preis, den Großen Österreichischen<br />
Staatspreis, den Preis der Preußischen Seehandlung <strong>Berlin</strong><br />
und war 1977 der erste Ingeborg-Bachmann-Preisträger. Zu<br />
den Mülheimer Theatertagen wurde er dreimal eingeladen.<br />
Seit 2011 wird, vom Land Kärnten und der Stadt Klagenfurt<br />
gestiftet, der Gert-Jonke-Preis verliehen. Gert Jonke starb<br />
im Jahr 2009 in Wien.<br />
85
Einar Schleef<br />
(1944 – 2001)<br />
Deutschland<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 1983, 1984,<br />
1995<br />
© Isolde Ohlbaum<br />
Der Dramatiker, Regisseur, Bühnenbildner, Schauspieler,<br />
Maler und Fotograf Einar Schleef war 1983 mit dem Stück<br />
„<strong>Berlin</strong> ein Meer des Friedens“, 1984 mit „Gewöhnlicher<br />
Abend“ und 1995 mit „Lange Nacht“ zum <strong>Stückemarkt</strong><br />
eingeladen. Neben seinen Dramen waren auch seine Inszenierungen<br />
fester Bestandteil des Theatertreffens. Einar<br />
Schleef erhielt für seine vielseitigen Werke zahlreiche Preise,<br />
unter anderem den Mülheimer Dramatikerpreis, den Alfred-<br />
Döblin-Preis, den Bremer Literaturpreis, die Josef-Kainz-<br />
Medaille der Stadt Wien, den Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis<br />
und den 3sat-Innovationspreis für seine Inszenierung<br />
von Elfriede Jelineks „Sportstück“. Einar Schleef starb im<br />
Jahr 2001 in <strong>Berlin</strong>.<br />
86
Werner Schwab<br />
(1958 – 1994)<br />
Österreich<br />
<strong>Stückemarkt</strong> 1991<br />
© Christine de Grancy<br />
Der Dramatiker Werner Schwab war 1991 mit „Volksvernichtung<br />
oder Meine Leber ist sinnlos“ zum <strong>Stückemarkt</strong> eingeladen.<br />
Nach dem Studium der Bildhauerei an der Akademie<br />
der Bildenden Künste in Wien zog er sich zunächst aufs<br />
Land zurück und übte Gelegenheitsarbeiten aus. Anfang<br />
der 90er Jahre wurde er mit seinen „Fäkaliendramen“<br />
schnell zu einem der meistgespielten Bühnenautoren im<br />
deutschsprachigen Raum und seine Stücke wurden in zahlreiche<br />
Sprachen übersetzt. Werner Schwab erhielt den<br />
Mülheimer Dramatikerpreis und den Förderpreis des Schiller-<br />
Gedächtnispreises und starb in der Silvesternacht des Jahres<br />
1993/94 in Graz.<br />
87
Autorengespräche<br />
Autorengespräch 1: Mit Davide Carnevali, Thea Dorn,<br />
Werner Fritsch, Moritz Rinke<br />
Moderation Yvonne Büdenhölzer Mittwoch, 8. Mai <strong>2013</strong> 16:00 Uhr<br />
Autorengespräch 2: Mit Carles Batlle, John von Düffel,<br />
Aanne Lepper , Nis-Momme Stockmann<br />
Moderation Christine Wahl Mittwoch, 8. Mai <strong>2013</strong> 22:00 Uhr<br />
Autorengespräch 3: Mit Thomas Freyer, Thomas Jonigk,<br />
Rrebekka Kricheldorf, Peca Ştefan<br />
Moderation Christina Zintl Donnerstag, 9. Mai <strong>2013</strong> 15:00 Uhr<br />
Autorengespräch 4: Mit Werner Buhss, David Gieselmann,<br />
Julia Holewińska, Marius von Mayenburg<br />
Moderation Christine Wahl Donnerstag, 9. Mai <strong>2013</strong> 22:00 Uhr<br />
Autorengespräch 5: Ost-West-Gespräche<br />
In Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung<br />
Mit Volker Braun, Anne Habermehl, Nikolai Khalezin,<br />
Philipp Löhle, Thomas Krüger (bpb)<br />
Moderation Christine Wahl Freitag, 10. Mai <strong>2013</strong> 15:00 Uhr<br />
Autorengespräch 6: WOhin? - Abschlussgespräch<br />
Mit Dirk Laucke, Wolfram Lotz, Albert Ostermaier,<br />
Bernhard Studlar<br />
Moderation Christina Zintl Freitag, 10. Mai <strong>2013</strong> 22:00 Uhr<br />
88
Preisträgerstücke<br />
im Maxim Gorki Theater, Studio<br />
Das Prinzip Meese<br />
(Förderpreis des TT-Stückmarkts 2009)<br />
Eine exemplarische Zustandsbeschreibung der fast dreißigjährigen<br />
Großstadtjugend. „Das Prinzip Meese“ ist das Finden<br />
der Verwirrung dieser Generation, die zwischen Hiwi-Jobs,<br />
Arbeitslosigkeit und Hartz IV, nach dem Sinn der eigenen<br />
Existenz fragt. Diese verzweifelte Suchbewegung schildert<br />
der Autor auch als seine eigene, als arrogant, eitel, verbissen,<br />
aber auch als erbärmlich. Die radikale Unversöhntheit<br />
mit der eigenen Unfähigkeit zu handeln kennzeichnet den<br />
Text in seiner bösen Komik und wütenden Verzweiflung.<br />
Von Oliver Kluck / Regie Antú Romero Nunes<br />
Sonntag, 12. Mai <strong>2013</strong> 18:00 Uhr<br />
Jonas Jagow<br />
(Förderpreis des TT-Stückmarkts 2012)<br />
Jonas Jagow würde gern das Universum auslöschen, aber:<br />
„Das Universum ist viel zu groß, es zu zerstören ist im<br />
Moment zu schwierig, heute zerstöre ich <strong>Berlin</strong>.“ Sein Weg<br />
führt ihn quer durch die Stadt: vom Gesundbrunnencenter<br />
in einen Technoclub, vom Bett der Königin von Tempelhof<br />
ins Bordell nach Lichtenberg. Heldenepos, Schmierenkomödie,<br />
Melodram und expressionistisches Schauspiel: Mit<br />
überbordender Lust an der Überzeichnung fängt der Autor<br />
Michel Decar das Bild einer Gesellschaft ein, die vergnügungssüchtig<br />
durch Implosion an ihre Grenzen gerät.<br />
Von Michel Decar / Regie Jan Gehler<br />
Montag, 13. Mai <strong>2013</strong> 20:15 Uhr<br />
89
Der Penner ist jetzt schon wieder woanders<br />
(Förderpreis des TT-Stückmarkts 2011)<br />
Andrej und Igor steigen in eine <strong>Berlin</strong>er U-Bahn auf der Suche<br />
nach ihrem Dealer. Die Fahrt, die nun beginnt, wird zum Höllentrip,<br />
den keiner der anderen Fahrgäste überleben wird. Scheinbar<br />
ohne Motiv morden die beiden. Nach dem sechsten Mord<br />
sitzt unvermittelt Gott zwischen Andrej und Igor. Doch statt<br />
sie zu stoppen und seine Allmacht walten zu lassen, beantwortet<br />
er bereitwillig die Fragen der beiden, erzählt von der<br />
Zukunft Europas und Afrikas und diktiert die Lottozahlen.<br />
Von Juri Sternburg / Regie Ekat Cordes<br />
Dienstag, 14. Mai <strong>2013</strong> 20:15 Uhr<br />
Fast ganz nah (euer Krieg ist unser Krieg)<br />
(Werkauftrag des TT-<strong>Stückemarkt</strong>s 2012)<br />
Gastspiel vom Staatsschauspiel Dresden<br />
Von ihrem Mann getrennt und ihrem Sohn entfremdet, versucht<br />
Louise ein Comeback als Bildhauerin. Sie kreiert eine<br />
Skulptur, die eine Gruppe von Soldaten darstellt, die in Afghanistan<br />
ums Leben gekommen sind. Während Kevin für Louise<br />
Modell sitzt und mit ihr eine Affäre beginnt, scheint die Skulptur<br />
sich zu verlebendigen und die Zukunft vorwegzunehmen:<br />
Mit bitterbösem Humor blicken die Soldaten als Scheintote auf<br />
die Hügel der afghanischen Stadt, die sie militärisch verteidigt<br />
haben. Vergeblich – der Tod hat sie längst in seinen Klauen. Eine<br />
politische Groteske, mit der Pamela Carter die Verteidigung<br />
demokratischer Werte am Hindukusch hinterfragt.<br />
Von Pamela Carter / Regie Elias Perrig<br />
Freitag, 17. Mai <strong>2013</strong> 20:15 Uhr / Im Anschluss Publikumsgespräch<br />
90
<strong>Stückemarkt</strong> Hörtheater<br />
im Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />
Hörspielproduktionen von Deutschlandradio Kultur<br />
Drei <strong>Stückemarkt</strong>-Texte werden an einem Abend als Hörspiele<br />
präsentiert – das Preisträgerstück von 2012 gemeinsam mit<br />
zwei <strong>Stückemarkt</strong>-Texten von <strong>2013</strong>.<br />
Im Anschluss Gespräch mit Wolfram Höll.<br />
Und dann<br />
Von Wolfram Höll (Preisträger Theatertext als Hörspiel 2012)<br />
Regie Cordula Dickmeiß<br />
Das Kind zählt die Plattenbauten, die Steine am Spielplatz,<br />
die Stockwerke und Klingelknöpfe. Immer fehlt etwas und<br />
nichts kann das Verlorene zurückholen. Hölls „Und dann“ ist<br />
ein traurig zarter Text über das Erinnern an eine ferne Zeit<br />
des Übergangs von einem System ins andere, immer am<br />
gleichen Ort: den Plattenbauten am Rande der Stadt. Ein<br />
Text über den Verlust. Tastend, langsam, in Wortreihungen<br />
entsteht ein Erinnerungsraum, eine akustische Projektion.<br />
Prolog? (<strong>Stückemarkt</strong>-Text <strong>2013</strong>)<br />
Von Elfriede Jelinek<br />
Regie: Andrea Getto<br />
(siehe S. 51)<br />
Return to Forever (<strong>Stückemarkt</strong>-Text <strong>2013</strong>)<br />
Von Nikolai Khalezin<br />
Regie: Ulrike Brinkmann<br />
(siehe S. 55)<br />
Samstag, 18.5.<strong>2013</strong>, 19:30 Uhr / Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />
91
Der <strong>Stückemarkt</strong> Im<br />
Deutschlandradio Kultur<br />
(in <strong>Berlin</strong> auf UKW 89,6 und im Digitalradio)<br />
„Theatertext als Hörspiel“<br />
Eine Rück- und Vorschau auf den <strong>Stückemarkt</strong><br />
Sonntag, 5. Mai <strong>2013</strong> 19:40 Uhr<br />
Profil<br />
Porträt über die Autorin Rebekka Kricheldorf<br />
Mittwoch, 8. Mai <strong>2013</strong> 10:50 Uhr<br />
„Stück für Stück"<br />
von Autoren des <strong>Stückemarkt</strong>s des <strong>Berlin</strong>er Theatertreffens<br />
Mittwoch, 8. Mai <strong>2013</strong> 21:33 Uhr / Donnerstag, 9. Mai <strong>2013</strong> 18:30 Uhr/<br />
Sonntag, 12. Mai <strong>2013</strong>, 18:30 Uhr<br />
CAA-Mentoren-Stipendium<br />
Contemporary Arts Alliance <strong>Berlin</strong> (CAA) vergibt anlässlich<br />
des 35-jährigen Stückmarkt-Jubiläums ein sechsmonatiges<br />
Arbeitsstipendium an Anne Lepper, mit dem sie ihren für<br />
das Jubiläum entstandenen Kurztext „oh ist das Morrissey“<br />
weiter ausarbeiten kann.<br />
Vergabe des CAA-Mentoren-Stipendiums im Anschluss an das<br />
Autorengespräch 2 am Mittwoch, 8. Mai <strong>2013</strong>.<br />
92
Übersetzerwerkstatt des<br />
Internationalen Theaterinstituts<br />
Die Übersetzerwerkstatt des Internationalen Theaterinstituts<br />
(ITI) findet erstmalig während des Theatertreffens in <strong>Berlin</strong><br />
und im Anschluss bei den Mülheimer Theatertagen statt.<br />
Fünf <strong>Stückemarkt</strong>-Texte werden von den Teilnehmern in ihre<br />
jeweilige Landessprache übersetzt. Die Autoren erhalten<br />
dadurch die Möglichkeit, in einen direkten Austausch mit<br />
den Übersetzern zu treten und ihre Texte im Ausland zu<br />
veröffentlichen.<br />
Teilnehmer <strong>2013</strong><br />
Heidrun Breier (Chile), Tatsuki Hayashi (Japan),<br />
Ebtihal Shedid (Ägypten/USA), Mahmoud Hosseini Zad<br />
(Iran), Penny Black (Großbritannien), Iryna Herasimovich<br />
(Weißrussland), Veronika Musilová Kyrianova (Tschechische<br />
Republik), Dewi Noviami (Indonesien), Eszter Orban<br />
(Ungarn), Emilia Pöyhönen (Finnland)<br />
93
Sonderedition zum <strong>Stückemarkt</strong>-Jubiläum<br />
Die 30 Jubiläums-Stücke sind in einer Sonderedition<br />
erhältlich oder zu bestellen unter www.berlinerfestspiele.de<br />
Preis: 12 €<br />
Theaterbibliothek des Goethe-Instituts<br />
Das Goethe-Institut fördert seit vielen Jahren die Verbreitung<br />
zeitgenössischer deutscher Dramatik im Ausland. Um die<br />
Verfügbarkeit der dabei entstandenen Übersetzungen in<br />
vielen Sprachen weiter zu verbessern, bieten wir die Möglichkeit<br />
an, Übersetzungen per E-Mail anzufordern oder bei<br />
Verlagen zu bestellen. Zurzeit verfügt die Theaterbibliothek<br />
über 650 Titel in 40 Sprachen – einfach zu bestellen per<br />
E-Mail, weltweit und kostenlos.<br />
www.goethe.de/theaterbibliothek<br />
Interested in reading the plays selected?<br />
We are happy to make <strong>Stückemarkt</strong>-plays from 2011<br />
and 2012 available in English. Please contact us at<br />
stueckemarkt@berlinerfestspiele.de<br />
All plays also available via www.goethe.de/theatrelibrary<br />
94
Impressum<br />
Leiterin Theatertreffen:<br />
Yvonne Büdenhölzer<br />
Leiterin <strong>Stückemarkt</strong>: Christina Zintl<br />
Assistentin: Katrin Schmitz<br />
Praktikantin: Eva Döhne<br />
Regie: Anna Bergmann, Stephan Kimmig,<br />
Christoph Mehler, Philipp Preuss<br />
Gesamtausstattung: Anne Hölzinger<br />
Ausstattung Teil III: Ramallah Sara<br />
Aubrecht<br />
Musik: Daniel Dorsch, Kornelius Heidebrecht,<br />
Heiko Schnurpel<br />
Video: Ruben Aubrecht<br />
Dramaturgie: Sonja Anders, Marion Hirte<br />
Lektorat: Maximilian Löwenstein<br />
Künstlerische Gesamtleitung:<br />
Christina Zintl<br />
Regieassistenz: Luise Checchin, Marike<br />
Moiteaux, Philipp Urrutia<br />
Ausstattungshospitanz: Salomé Klein<br />
Spielstättenleitung Lounge:<br />
Agatha Lorkowska<br />
Technik: Andreas Weidmann<br />
Ton: Jürgen Kramer<br />
Licht: Carsten Meyer<br />
Veranstalter:<br />
<strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />
Ein Geschäftsbereich der Kulturveranstaltungen<br />
des Bundes in <strong>Berlin</strong> GmbH<br />
Intendant: Dr. Thomas Oberender<br />
Kaufmännische Geschäftsführung:<br />
Charlotte Sieben<br />
Kontakt:<br />
<strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />
Schaperstraße 24, 10719 <strong>Berlin</strong><br />
Tel +49 30 254 89 0<br />
www.berlinerfestspiele.de<br />
Kulturveranstaltungen des Bundes<br />
in <strong>Berlin</strong> GmbH<br />
Schöneberger Straße 15, 10963 <strong>Berlin</strong><br />
<strong>Stückemarkt</strong>broschüre:<br />
Herausgeber: <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />
Redaktion: Barbara Behrendt, Anne<br />
Phillips-Krug, Katrin Schmitz,<br />
Christina Tilmann<br />
Gestaltung: Ta-Trung, <strong>Berlin</strong><br />
Herstellung: Ruksaldruck GmbH Co. KG<br />
Copyright: <strong>2013</strong>. <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong>,<br />
die Autoren und Fotografen. Alle Rechte<br />
vorbehalten. Abdruck (auch auszugsweise)<br />
nur mit Genehmigung der<br />
Herausgeber und Autoren.<br />
Programmstand April <strong>2013</strong><br />
Das Theatertreffen wird gefördert<br />
durch die<br />
Medienpartner<br />
Der <strong>Stückemarkt</strong> wird gefördert durch<br />
In Kooperation mit<br />
Wir bedanken uns für die freundliche<br />
Unterstützung von<br />
Außerdem danken wir dem Maxim Gorki<br />
Theater und dem Deutschen Theater <strong>Berlin</strong><br />
95
Spielorte<br />
Pan Am Lounge<br />
Budapester Straße 43<br />
10. OG<br />
10787 <strong>Berlin</strong><br />
U9, U2 S+U Bahnhof Zoo<br />
Bus 100, 109, 110, 200, 204,<br />
245, 249<br />
Metrobus M45, M46, M49<br />
Expressbus X9, X10, X34<br />
Nachtbus N1, N2, N9<br />
Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />
Kassenhalle<br />
Schaperstraße 24<br />
10719 <strong>Berlin</strong><br />
U3, U9 Spichernstraße<br />
Bus 204, 249<br />
Maxim Gorki Theater<br />
Studio<br />
Hinter dem Gießhaus 2<br />
10117 <strong>Berlin</strong><br />
S+U Friedrichstraße<br />
Bus 100, 200, Tram M1, 12<br />
Informationen<br />
Tel +49 30 254 89 100<br />
www.berlinerfestspiele.de<br />
Tickets<br />
Online:<br />
www.berlinerfestspiele.de<br />
Telefon: +49 30 254 89 100<br />
Kasse im Haus der <strong>Berlin</strong>er<br />
<strong>Festspiele</strong>:<br />
Schaperstraße 24,<br />
10719 <strong>Berlin</strong><br />
Mo-Sa 14:00-18:00 Uhr,<br />
während des Festivals auch<br />
So 14:00-18:00 Uhr,<br />
Abendkasse jeweils eine Stunde<br />
vor Beginn<br />
Pan Am Lounge:<br />
Einzeltickets umfassen einen<br />
<strong>Stückemarkt</strong>-Teil (Szenische<br />
Lesungen), den Eintritt in die<br />
Hörspiellounge und das<br />
Szenische Archiv (6 Stunden<br />
Aufenthalt) zum Preis von 16 €;<br />
Tickets für zwei Tage 27 €;<br />
Kompletttickets (Teil I - III) 40 €.<br />
<strong>Stückemarkt</strong>-Hörtheater im<br />
Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong>: 8 €<br />
Preisträgerstücke im Maxim<br />
Gorki Theater (Studio): 18 €<br />
96
F ünf z ig<br />
Theater<br />
treffen