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Internationales Forum 2013 Dokumentation - Berliner Festspiele

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<strong>Internationales</strong> <strong>Forum</strong> <strong>2013</strong><br />

<strong>Dokumentation</strong>


Theater<br />

treffen<br />

Fünfzig<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Internationales</strong> <strong>Forum</strong> <strong>2013</strong><br />

Theater als Gegenöffentlichkeit von Uwe Gössel<br />

„Öffentlichkeiten inszenieren“ von Esther Slevogt<br />

Stipendiaten<br />

Die vorliegende <strong>Dokumentation</strong> des Internationalen <strong>Forum</strong>s<br />

ist ein Auszug der Theatertreffen-Gesamtdokumentation.<br />

Diese finden Sie unter<br />

www.berlinerfestspiele.de/theatertreffen.<br />

2


Theater<br />

treffen<br />

Fünfzig<br />

<strong>Internationales</strong> <strong>Forum</strong> <strong>2013</strong><br />

Theater als Gegenöffentlichkeit<br />

3<br />

Die beim diesjährigen Theatertreffen gezeigte Produktion „Disabled<br />

Theater“ fand nicht nur in der Presse ein starkes Echo, sie führte auch<br />

unter den Stipendiaten des 49. Internationalen <strong>Forum</strong>s zu einer großen<br />

Kontroverse: Ist das eine bemerkenswerte Produktion oder lediglich<br />

eine effektvolle Freakshow?<br />

Die 35 Theatermacher und Theatermacherinnen kamen von fünf Kontinenten<br />

aus insgesamt 19 verschiedenen Ländern. Sie erhielten ein<br />

Stipendium zum Internationalen <strong>Forum</strong> des Theatertreffens der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Festspiele</strong> in Kooperation mit dem Goethe-Institut und der Schweizer<br />

Kulturstiftung Pro Helvetia und sahen alle Theatertreffen-Gastspiele.<br />

Schon die erste Szene der Inszenierung von Jérôme Bel spaltete diese<br />

ausgesprochen heterogene Expertengruppe: Einzeln standen die Spieler<br />

von Theater Hora nacheinander an der Rampe. Jeweils eine Minute<br />

schauten die Darsteller mit einer geistigen Behinderung die Zuschauer<br />

an. Wen betrachteten umgekehrt die Zuschauer? Darsteller, Figuren<br />

oder Menschen mit Behinderung? So unauflöslich wie diese Fragen<br />

waren die Debatten im <strong>Forum</strong> um Theater und Öffentlichkeit.<br />

Was wurde hier gespielt, öffentlich gemacht und damit zur Debatte<br />

gestellt? Viele der Stipendiaten waren von der Haltung Jérôme Bels<br />

und der Darsteller beindruckt, wie sie mit dieser Inszenierung einen<br />

Raum kritischer Öffentlichkeit herstellten.<br />

Diesem Theaterverständnis folgte auch das Motto „Öffentlichkeiten<br />

inszenieren“, unter dem das 49. Internationale <strong>Forum</strong> stand. Viele Teile<br />

des Programms waren in diesem Jahr selbst öffentlich. Die Diskussionen<br />

mit dem russischen Theatermacher Bolat Atabajev und dem isländischen<br />

Regisseur Thorleifur Anarsson im Goethe-Institut oder mit Regisseur<br />

Luk Perceval im Haus der <strong>Berliner</strong> <strong>Festspiele</strong>. Und auch der dreitägige<br />

Lecture-Marathon in den Uferstudios im <strong>Berliner</strong> Wedding, in dem sich<br />

alle 35 Stipendiaten mit ihre eigenen Arbeiten aus den verschiedenen<br />

Ländern vorstellten, wurde viel besucht. Die Zuhörer waren (internatio -<br />

nale) Theaterleute, zahlreiche Leiter von <strong>Berliner</strong> Produktionsstätten<br />

von Sophiensäle bis Heimathafen Neukölln sowie Studierende mit ihren<br />

Dozenten von der Hochschule in Zürich.<br />

Die meisten Besucher hatte des Internationalen <strong>Forum</strong> allerdings im<br />

Internet. Über zehntausend Klicks hatte dort das Minifernsehformat TTtv,<br />

für das die beiden Videokünstlerinnen Rebecca Riedel und Mieke Ulfig<br />

des <strong>Berliner</strong> Kollektivs Superschool verantwortlich waren. Sie begleiteten<br />

die Stipendiaten mit der Videokamera durch das Theatertreffen. Eingebunden<br />

in das Theatertreffen-Blog zeigen sie Einblicke aus den künstle rischen<br />

Sektionen oder befragen Stipendiaten und Theaterbesucher zu den ein -<br />

ge ladenen Inszenierungen des Theatertreffens. Von einem völlig anderem<br />

Blick auf Theater berichtet der chinesische Regisseur Chong Wang in Folge<br />

zehn: In Peking seien im letzten Herbst die Theater mit Videotechnik<br />

ausgestattet worden. Nicht für die künstlerische Arbeit, sondern um das<br />

Publikum zu filmen. An zentraler Stelle würden die Behörden die Bilder der<br />

Aufführungen sammeln, um zu überprüfen, ob sich das Publikum kritisch<br />

gegenüber der Regierung zeigt. Wie Wang sehen auch Theatermacher aus<br />

der Ukraine, aus Tunis oder aus Russland ihre Arbeiten als eine Form der<br />

Gegenöffentlichkeit.<br />

Während der beiden Wochen des <strong>Forum</strong>s des Theatertreffens wurden<br />

Theaterabreiten wie „Disabled Theater“, die Arbeiten der Stipendiaten<br />

und weitere Aufführungen deshalb so intensiv besprochen, weil sie mit<br />

ihren ästhetischen Zugriffen eine genaue Beobachtung der öffentlichen<br />

Räume versprechen. In den Workshops, die neben dem Besuch der Auf -<br />

führungen einen Schwerpunkt des Internationalen <strong>Forum</strong>s bildeten, ging<br />

es darüber hinaus darum, spielerisch mit der Freiheit zu experimentieren,<br />

die uns umgebenden Verhältnisse nicht nur zu reflektieren, sondern sie<br />

in konkreten Handlungen für das Publikum erfahrbar zu machen.<br />

Uwe Gössel<br />

Leiter <strong>Internationales</strong> <strong>Forum</strong>


Theater<br />

treffen<br />

Fünfzig<br />

<strong>Internationales</strong> <strong>Forum</strong> <strong>2013</strong><br />

„Öffentlichkeiten inszenieren“<br />

4<br />

Ein Bericht von Esther Slevogt<br />

Ein junger Theatermacher aus Peking erlebt eine<br />

Demonstration, die nicht staatlich gelenkt ist.<br />

Ein Regisseur aus einem halbtotalitären, postkommunistischen<br />

Staat erfährt das Aufeinanderprallen<br />

unterschiedlichster Positionen und stellt<br />

fest: Das darf so sein, ist keine Bedrohung<br />

sondern sogar eine wesentliche Bedingung des<br />

Theaters. Junge Theatermacherinnen und<br />

-macher aus Deutschland können sich im ei -<br />

genen Land auf Weltreise begeben, können<br />

Kollegen aus unterschiedlichsten Ländern und<br />

Kulturen und daraus resultierenden Arbeitsweisen<br />

kennenlernen. Möglichkeiten, die das<br />

Internationale <strong>Forum</strong> des Theatertreffens als<br />

eine Art temporäre Theaterakademie für zwei<br />

Wochen schafft.<br />

Bereits der erste Satz brachte das diesjährige<br />

Motto ebenso beiläufig wie paradigmatisch auf<br />

den Punkt: „Das ist keine Installation“, sagte<br />

<strong>Forum</strong>s-Leiter Uwe Gössel zu Beginn seiner<br />

Begrüßung und wies auf eine Ansammlung leer<br />

gebliebener Sitzsäcke in der Mitte der Kassenhalle<br />

im Haus der <strong>Berliner</strong> <strong>Festspiele</strong>. Die Zuhörer<br />

hatten auf Stühlen rundherum Platz genommen.<br />

Manche waren lieber stehen geblieben als die<br />

Sitzsacklandschaft in Besitz zu nehmen. Merkwürdig<br />

monolithisch besetzte sie nun die Mitte<br />

des Raums und war unfreiwillig zum Demonstrationsobjekt<br />

geworden: wie schwierig heute<br />

Inszenierungen überhaupt noch zu erkennen sind.<br />

Deren Herstellung ist einmal eine Art Monopol<br />

der Kunst und speziell des Theaters gewesen. Sie<br />

ereigneten sich fast ausschließlich in sorgsam<br />

abgezirkelten Spielräumen, wo alle Aktion per<br />

Verabredung zwischen Künstler und Zuschauer<br />

zum Als-ob erklärt war. Inzwischen hat sich dem<br />

Theater ein neues Feld und mög licherweise auch<br />

ein neuer Auftrag erschlossen: dem Einzelnen,<br />

der dem Theaterkünstler als Zuschauer gegenübertritt,<br />

ein Instrumentarium zu vermitteln, das<br />

Konglomerat aus Inszenierungen, Bildern und<br />

Entfremdungszusammenhängen, als das sich<br />

alle (gesellschaftliche) Wirk lichkeit zunehmend<br />

präsentiert, als solches erkennen und dekonstruieren<br />

zu können.<br />

„Öffentlichkeiten inszenieren“ war die diesjährige<br />

Ausgabe des Internationalen <strong>Forum</strong>s des Theatertreffens<br />

überschrieben und 35 junge Theatermacherinnen<br />

und –macher aus insgesamt 19<br />

Ländern saßen während der Eröffnungsveranstaltung<br />

erst einmal da und hörten den Einführungs-Lectures<br />

zu, mit denen die Leiter der drei<br />

künstlerischen Sektionen sich vorstellten: der<br />

slowenische Autor, Regisseur und Performancekünstler<br />

Janez Janša, Stefan Kaegi von Rimini<br />

Protokoll und die Raumlabor-Macher Benjamin<br />

Foerster-Baldenius sowie Markus Bader.<br />

Sie alle sind erfahrene Interventions- und Überschreibungs-<br />

und Unterwanderungsexperten<br />

öffentlicher Räume, ihrer Inszenierungen und<br />

Konstruktionen und würden in den kommenden<br />

vierzehn Tagen das Thema aus der Perspektive<br />

einer eigenen Fragestellung beleuchten.<br />

„Theater und Selbstermächtigung“ war das<br />

Thema von Sektion 1, in der Janez Janša unter der<br />

Überschrift „How public ist the public?“ mit<br />

seinen Stipendiaten der Frage nachgehen wollte,<br />

inwieweit die Öffentlichkeit in Wahrheit von den<br />

(Macht)interessen einzelner dominiert wird.<br />

Es sollte auch um die Untersuchung der Frage<br />

gehen, auf welchen Verabredungen Öffentlichkeit<br />

überhaupt beruht.<br />

Stefan Kaegi hatte seiner Sektion „Theater und<br />

Realität“ den Titel „Truth Games. Partizipation,<br />

Intervention und Zeugenschaft“ gegeben und als<br />

Arbeitsziel seiner Spiele in und mit der Wirklichkeit<br />

„To create a situation for fifty people“<br />

formuliert. Der Begriff „Situation“ war dabei als<br />

Stationendrama gedacht: Wie wird aus einem<br />

Unbeteiligten ein Performer, aus einem Performer<br />

ein Spieler im großen Spiel Wirklichkeit? Vor der<br />

Praxis stand bei Kaegi zunächst einmal eine Art<br />

Feldforschung: getreu der Rimini-Methode,<br />

imaginäre Kreidekreise um Soziotope zu ziehen,<br />

um sie zu theatralen Räumen und ihre Akteure<br />

zu Darstellern zu erklären, wurden zunächst ein<br />

Weddinger Schießclub, eine Demonstration, die<br />

Deutsche Meisterschaft im lateinamerikanischen<br />

Standardtanz für gleichgeschlechtliche Paare<br />

und das imposante neugotische Weddinger


Theater<br />

treffen<br />

Fünfzig<br />

<strong>Internationales</strong> <strong>Forum</strong> <strong>2013</strong><br />

5<br />

Amtsgericht besucht, unter dessen Dach im<br />

fahlen Schein alter Neonleuchten und von apa -<br />

thischen Richtern vor einer Meute von Glückrittern<br />

und Pechvögeln im Dreißig minuten-Takt<br />

Häuser und Wohnungen zwangsversteigert<br />

wurden.<br />

Untersuchungsgegenstand der Sektion „Theater<br />

und Urbanität“ der beiden Architekten und<br />

„Raumlabor“-Aktivisten Markus Bader und<br />

Benjamin Foerster-Baldenius sollte das Feld<br />

„Raum Stadt Theater“ sein. Auch hier stand<br />

zunächst eine Forschungsreise auf dem Programm:<br />

Auf Fahrrädern wurde die Naht zwischen<br />

Ost- und Westberlin erkundet und auf letzte,<br />

noch nicht von der Stadtplanung überschriebene<br />

und damit vergesellschaftete Brachen untersucht.<br />

Hinter dem Moritzplatz wurde man<br />

fündig: eine riesige wilde Wiese mit Bäumen<br />

bewachsen, die sich dort seit 1989 aus der Erde<br />

des einst klinisch toten Mauerstreifens hervorgearbeitet<br />

hatten; ein Stück Natur mitten in<br />

der Stadt, das sich unter einer Art selbstverwalteter<br />

Hoheit anwohnender Hundebesitzer<br />

befand. An seinen Rändern erhoben sich jedoch<br />

schon einzelne Neubauten.<br />

Dass die internationalen Stipendiaten höchst<br />

unterschiedliche Erfahrungen von Öffentlichkeit<br />

und ihrer Strukturierung durch die Kultur, Politik<br />

und Geschichte der Länder, aus denen sie kamen,<br />

in die Arbeit mitbringen würden, wurde schon<br />

in den ersten Tagen im <strong>Forum</strong>s-Headquarter<br />

deutlich. Wie schon in den Jahren zuvor war es<br />

auch diesmal in den Weddinger Uferstudios<br />

aufgeschlagen worden. In Kurzlectures stellten<br />

die jungen Performer, Bühnenbildner, Schauspieler,<br />

Regisseure und Dramaturgen aus allen fünf<br />

Kontinenten sich und ihre Arbeit zu Hause vor:<br />

der neuseeländische Dramatiker und Puppenspieler<br />

William Benedict Connor, der chinesische<br />

Regisseur Chong Wang, Amitesh Grover aus<br />

Neu-Delhi oder Deborah Hazler, Performerin aus<br />

Wien. Anne Breure aus Amsterdam zum Beispiel<br />

brachte ihren Öffentlichkeitsbegriff mit der<br />

Fotografie eines Platzes vor Bauten aus den<br />

1970er Jahren auf den Punkt, auf dem mit Kreide<br />

ein rechteckiges Feld markiert ist, in das der<br />

übergroße Schatten eines Menschen fällt. Denn<br />

es ist letztlich stets eine komplexe Dialektik<br />

zwischen dem Einzelnen und seinem Umfeld, aus<br />

gesellschaftlichen Ordnungen und Interessen,<br />

die Öffentlichkeit definiert.<br />

Theatrale Labor- und Forschungs arbeit<br />

Zwei Wochen theatrale Labor- und Forschungsarbeit<br />

im Hintergrund der 50. Ausgabe des<br />

Theatertreffens also, dem das Internationale<br />

<strong>Forum</strong> bei seiner Gründung vor fast fünf Jahrzehnten<br />

ursprünglich als Schule des Sehens für<br />

junge Bühnenangehörige aus der (damaligen)<br />

Bundesrepublik zugeordnet worden war. Die<br />

Internationalisierung ist seit 1980 Bestandteil des<br />

<strong>Forum</strong>s, ebenso die Organisation in Workshops.<br />

Im Zentrum steht nach wie vor das Theatertreffen-Programm:<br />

Gemeinsam werden die als<br />

„bemerkenswert“ eingeladenen Inszenierungen<br />

besucht und diskutiert, in Künstlergesprächen<br />

können die jungen Theatermacher an Theatertreffen-Inszenierungen<br />

beteiligte Künstler und<br />

Dramaturgen erleben und befragen. Das <strong>Forum</strong><br />

zielt heute allerdings weit darüber hinaus und ist<br />

zur kritischen Plattform geworden, wo man sich<br />

auf dem Weg zum Theater von Morgen an den<br />

Inszenierungen von heute abarbeiten darf. Der<br />

internationale Charakter dieser Plattform hat<br />

einen kaum hoch genug einzuschätzende<br />

Funktion als Botschafter (und Exporthilfe) für<br />

den Geist des freiheitlichen und (noch) nicht von<br />

neoliberalem Zweckdenken gänzlich unterwanderten<br />

deutschen Theater systems. Die Produktionsbedingungen<br />

von Kunst erzählen stets viel<br />

auch über die grundsätzlichen Bedingungen, die<br />

eine Gesellschaft ihren Mitgliedern bereitet. Und<br />

so stellt man als externer Chronist mit einiger<br />

Erleichterung fest, es gibt sie noch, jene kostbaren<br />

Räume, die noch nicht von den Gewinnmaximieren<br />

und Kunstdurchökonomisierern verwaltet<br />

werden: Das Internationale <strong>Forum</strong> ist so ein<br />

Raum. Einer dazu, der in den letzten Jahren<br />

immer mehr Schaufenster bekommen hat:<br />

Gespräche, Lectures und in diesem Jahr ganz<br />

neu: das TTtv der beiden Videokünstlerinnen und<br />

<strong>Forum</strong>s-Stipendiatinnen Rebecca Riedel und<br />

Mieke Ulfig, die mit der Kamera nicht nur<br />

verschiedenste Veranstaltungen des Theatertreffen<br />

sondern auch die drei künstlerischen<br />

Sektionen des <strong>Forum</strong>s begleitet haben. Die etwa<br />

zwanzig Videobeiträge gehörten zu den Highlights<br />

des Theatertreffenblogs.<br />

Seine vitale Funktion im Kontext des Theatertreffens<br />

beweist das <strong>Forum</strong> besonders dann,<br />

wenn alte und neue Theaterbegriffe hart aufeinanderprallen:<br />

Während der Jury-Schlussdebatte


Theater<br />

treffen<br />

Fünfzig<br />

<strong>Internationales</strong> <strong>Forum</strong> <strong>2013</strong><br />

6<br />

hatte die <strong>Forum</strong>sstipendiatin Katharina Rahn,<br />

Dramaturgin am Theater Aachen, wo sie auch<br />

die junge Spielstätte „Mörgens“ leitet, ihr Un -<br />

be hagen angesichts von technisch und formal<br />

hochgerüsteten TT-Inszenierungen wie Sebastian<br />

Nüblings Münchner Williams-Abend „Orpheus<br />

steigt herab“ zum Ausdruck gebracht, die ihr<br />

jedoch über die Welt und das Leben darin nichts<br />

Wesentliches mitzuteilen hätten. Die Kollision<br />

der Theaterbegriffe wurde auch in der Auseinandersetzungen<br />

um die Rassismusvorwürfe<br />

gegen die Darstellung der Frau Luckerniddle in<br />

Sebastian Baumgartens Zürcher Brecht-Inszenierung<br />

„Die heilige Johanna der Schlachthöfe“<br />

deutlich. Es herrschte bei den Stipendiaten weitgehend<br />

Einigkeit darüber, dass Baumgartens<br />

Unbekümmertheit bei der Zeichnung der Frau<br />

Luckerniddle als Karikatur einer Afrikanerin sich<br />

auch aus einem überholungsbedürftigen Begriff<br />

von Hochkultur speiste, wo man den auktorialen<br />

Umgang mit Zeichensystemen gewohnt ist und<br />

Repräsentationstechniken und –formen nicht<br />

ausreichend hinterfragt. Doch die Gesellschaft<br />

hat sich diversifiziert, das Vertrauen (siehe<br />

Janez Janša!) in die herkömmliche Wertigkeiten<br />

von Zeichen und Begriffen schwindet. Es ist<br />

Zeit, Werte und Codierung von Zeichen neu zu<br />

verhandeln. Und wo wären Debatten wie diese<br />

besser aufgehoben, als beim Gipfeltreffen des<br />

deutschsprachigen Theaters:<br />

Hier gehören sie hin!<br />

Den closed space Theater, der sein Publikum<br />

ignoriert und nur als Selbstzweck existiert,<br />

thematisierte auf provozierende Weise das<br />

norwegische Künstlerduo Vegard Vinge und<br />

Ida Müller in seiner jüngsten Produktion, die<br />

zeitgleich zum Theatertreffen an der Volksbühne<br />

im Prater Premiere hatte. Ihre Arbeit „John<br />

Gabriel Borkman“ war im Vorjahr ein Theatertreffen-Highlight.<br />

So lag es auf der Hand, dass<br />

das Internationale <strong>Forum</strong> der mit Spannung<br />

erwarteten neuen Vinge-Müller-Produktion<br />

einen Besuch abstattete. In Zeiten, wo überall<br />

im Land der ökonomische Druck die klassischen<br />

Drei-Sparten-Stadttheater zur Abwicklung oder<br />

Reduzierung ihrer Sparten zwingt, hatten Vegard<br />

Vinge und Ida Müller ihr neues Projekt „12-Spartenhaus“<br />

genannt: Theater total also? Von<br />

wegen. Das Publikum wurde gar nicht erst ins<br />

Innere des Theaters gelassen und blieb im Foyer<br />

auf unbequemen Holzbänken sitzen. Bildschirme<br />

übertrugen live Handlungsfetzen aus dem<br />

Innern, darunter Fragmente aus Henrik Ibsens<br />

„Ein Volksfeind“, aber auch groteske Fetzen aus<br />

dem Theateralltag. In späteren Vorstellungen<br />

werden die wartenden Zuschauer mit Kot beworfen.<br />

Nur in den Zuschauerraum dürfen sie<br />

noch immer nicht.<br />

Als Karaoke schriller Charaktere wird im<br />

„12-Spartenhaus“ unter anderem ein berühmtes<br />

Radiogespräch der Philosophen Theodor W.<br />

Adorno und Max Horkheimer mit Eugen Kogon<br />

aus den 1950er Jahren nachgespielt. Gegen -<br />

stand der Debatte ist der moderne Mensch, der<br />

auf der Suche nach Freiheit durch die Welt irrt,<br />

die Freiheit in der verwalteten Welt jedoch nicht<br />

mehr findet, und diesen Verlust mit Kunstgenuss<br />

kompensiert: von der Hoffnung verblendet, aus<br />

dem Als-ob doch noch eine neue Wirklichkeit<br />

erschaffen zu können. „Das Individuum ist von<br />

der gesellschaftlichen Maschinerie längst zu<br />

bloßen Funktionen eines Verwaltungssystems<br />

herabgesetzt worden“, schnarrt der 12-Sparten-Adorno<br />

auf der Leinwand unter seiner<br />

Wollperücke. „Die Menschen haben ihr eigenes<br />

Leben verloren,“ pflichtet ihm der 12-Sparten-Horkheimer<br />

bei. „Sie leben das Leben, das<br />

durch die Gesellschaft vorgezeichnet ist.“<br />

Kreditkartentausch und kollektive BH-Probe<br />

Sich darüber klar zu werden, wie stark man als<br />

Einzelner nur noch als Funktion verschiedener<br />

Verwaltungsprozesse existiert, ist der Motor vieler<br />

Aktionen des slowenischen Künstlers Janez Janša.<br />

Janša, der 1964 als Emil Hrvatin geboren wurde,<br />

nahm 2007 mit zwei anderen Künstlern aus<br />

Protest offiziell den Namen eines rechtspopulistischen<br />

Politikers an, der slowenischer<br />

Ministerpräsident ist: eine subversive wie wirkungsmächtige<br />

Aktion, mit der am Fall dieses Politikers<br />

Konstruktionen politischer Macht unterwandert<br />

werden. Damit konnte der Künstler Janez Janša<br />

den Politiker, dessen Namen er auf legalem Wege<br />

kaperte, immer wieder nachhaltig irritieren sowie<br />

sein öffentliches Bild ankratzen. Gleichzeitig will<br />

Janša mit dieser Aktion auf die Funktion eines<br />

Namens als soziales Interface verweisen und<br />

zeigen, dass der Name nichts als eine Maske ist,<br />

mit der das Individuum den öffentlichen Raum<br />

betritt und nach dessen Regeln und Verabredungen<br />

darin funktioniert. Diese Verabredungen zu<br />

dekonstruieren und ihre Fragwürdigkeit offenzulegen<br />

ist das Ziel vieler Aktionen Janšas.


Theater<br />

treffen<br />

Fünfzig<br />

<strong>Internationales</strong> <strong>Forum</strong> <strong>2013</strong><br />

7<br />

„Öffentlichkeit entsteht durch Vertrauen“ lautet<br />

eine seiner Arbeitshypothesen. Es ist im Wesentlichen<br />

Vertrauen, das Menschen dazu veranlasst,<br />

ihr Geld zur Bank zu bringen, die auf diese Weise<br />

(auch jenseits der Schalterhallen) zu einem<br />

öffentlichen Ort wird: denn Vertrauen, so Janšas<br />

Schlussfolgerung, kann auch virtuell öffentliche<br />

Räume schaffen. Beruht letztlich nicht der ganze<br />

Geldverkehr auf dem Vertrauen, der Gegenwert<br />

der auf das Papier gedruckten oder auf Münzen<br />

geprägten Zahlen wäre staatlich garantiert?<br />

Was geschieht, wenn dieses Vertrauen plötzlich<br />

abhanden kommt? Kann dann Gesellschaft,<br />

Öffentlichkeit, Wirtschaft noch funktionieren?<br />

Im Rahmen eines Ausflugs in die Staatliche<br />

Münze konnten die Stipendiaten live den Moment<br />

der Münzprägung erleben, jenen magischen<br />

Augenblick also, wenn einem Stück wertlosen<br />

Metalls ein Wert aufgeprägt wird. Ist das<br />

Bedrucken eines Personalausweises mit dem<br />

Namen eines Menschen letztlich nicht ein<br />

vergleichbarer Vorgang?<br />

Eine weitere Erkundungsübung des Vertrauensbegriffs,<br />

der Öffentlichkeit konstituiert, bestand<br />

darin, dass die <strong>Forum</strong>sstipendiaten in Janšas<br />

Sektion Kreditkarten tauschen mussten - zunächst<br />

innerhalb der Gruppe, dann galt es,<br />

fremde Besucher des Theatertreffens zum Kreditkartentausch<br />

zu bewegen, mit der Verabredung,<br />

sie jeweils nicht zu benutzen, was in der Peercommunity<br />

der TT-Besucher offenbar recht<br />

mühelos gelang. Ein Workshopteilnehmer konnte<br />

die Kreditkarte eines Mitglieds der Schaubühnenleitung,<br />

ein anderer die eines prominenten<br />

TT-Besuchers präsentieren. Im Rahmen der<br />

Schlusspräsentation erhielt zehn Tage später<br />

dann jeder die Aufgabe, den Namen des Menschen<br />

mit Kreide auf das Pflaster vor dem<br />

Theater schreiben, dem er am meisten vertraut:<br />

Namen? Vertrauen? Die Begriffe schienen da<br />

plötzlich so brüchig, dass es gut passte, dass<br />

der Regen die eben hingeschrieben Namen<br />

gleich wieder wegwusch.<br />

In der zweiten Woche wurde aber auch deutlich,<br />

dass der Bewusstmachungsprozess der Rolle<br />

des Einzelnen im Janša-Diskurs zunächst stark<br />

mit einer großen Disziplinierung und völliger<br />

Unterordnung der Individualität (fast einer Art<br />

Parteidisziplin) unter die künstlerische Absicht<br />

verbunden ist. Diese geforderte Unterordnung<br />

schien fast diametral dem Menschenbild entgegengesetzt<br />

zu sein, das Luk Percevals Hamburger<br />

Fallada-Inszenierung „Jeder stirbt für sich<br />

allein“ emphatisch gefeiert hat: das Bild des<br />

Einzelnen, der sich gegen ein System stellt und<br />

mit seinem Leben Sand in dessen mörderisches<br />

Getriebe streut.<br />

Eine Übung der Janša-Gruppe bestand darin,<br />

einander an den Händen fassend als Gruppenindividuum<br />

vom Hotel in Wilmersdorf durch die<br />

Einkaufsstraßen der City-West zu laufen und so<br />

als inszenierte Öffentlichkeit Kollisionen mit<br />

unterwegs passierten anderen Öffentlichkeiten<br />

zu provozieren: Endstation Kaufhaus des Westens,<br />

kurz KaDeWe. Auch das KaDeWe betrat man<br />

als Menschenkette, und die Sektion Janša ließ<br />

einander auch in der Unterwäscheabteilung<br />

nicht los, als bereits die erste in der Reihe (in<br />

Person der Münchner Schauspielerin Stefanie von<br />

Poser) mit einigen BHs in einer Umkleidekabine<br />

verschwunden war. Mit völlig ungerührter Mine<br />

reichte eine Verkäuferin an der vierzehnköpfigen<br />

Menschenkette vorbei weitere BH-Modelle nach,<br />

als wäre es das Normalste auf der Welt, dass<br />

Menschen als physisch verbundenes Kollektiv<br />

einen BH-Kauf tätigen. War das stoische Ignorieren<br />

der Seltsamkeit dieses Vorgangs am Ende<br />

eine Demonstration des Credos aller Dienstleister<br />

„Der Kunde ist König“? Wir fallen nicht aus<br />

unserer Verkäuferrolle, bis es zum Geschäftsabschluss<br />

kommt? Oder agierte hier schlicht ein<br />

medienerfahrenes Individuum, das angesichts<br />

von durch TV-Sendungen wie „Versteckte<br />

Kamera“ längst auch als Fernsehformat geläufig<br />

gewordenen Interventionen im öffentlichen<br />

Raum (und Unterwanderungsversuchen seiner<br />

Verabredungen) nicht mehr zu überraschen war?<br />

Wer also performte hier eigentlich für wen?<br />

Die Verkäuferin für ihre merkwürdige Kundschaft<br />

oder die Theaterprofis für diese unerschütterliche<br />

Kaufhausmitarbeiterin?<br />

Shoppingmall als Weltentwurf<br />

Stefan Kaegi hatte seine Workshop-Gruppe zur<br />

Vorbereitung einer Interventionsübung in eine<br />

Starbucks-Filiale am Kurfürstendamm gebeten,<br />

wo nun zunächst eine komplizierte Logistik<br />

entwickelt wurde, wie man die Passanten auf<br />

dem Kurfürstendamm zu Akteuren zu machen,<br />

ihnen Aufgaben geben, sie in vorher kalkulierte<br />

Situationen verwickeln könnte: Öffentlichkeiten<br />

inszenieren eben. Da mussten dann später von


Theater<br />

treffen<br />

Fünfzig<br />

<strong>Internationales</strong> <strong>Forum</strong> <strong>2013</strong><br />

8<br />

Passant zu Passant Botschaften überbracht oder<br />

Luftballons aufgeblasen werden, Menschen<br />

sollten tanzen oder Fragen beantworten und<br />

an andere weiterleiten. Mit diesen Mikrostudien<br />

und Selbstversuchen im Alltäglichen bewegte<br />

man sich trotz allem immer im Resonanzraum<br />

der großen Fragen, die auch die eingeladenen<br />

TT-Inszenierungen stellten: Wie entsteht aus<br />

einem kleinen individuellen Leben Geschichte?<br />

Was bleibt von einem einzelnen Menschen, wenn<br />

er plötzlich zum historischen Giganten vom Maß<br />

eines Napoleon wird – Fragen, wie sie Sebastian<br />

Hartmann mit seiner Bearbeitung des Tolstoi-<br />

Romans „Krieg und Frieden“ stellt, und eindringliche<br />

Bilder und Atmosphären für die Kraftfelder<br />

und Relationen fand, die hier wirksam sind.<br />

Dass die (Theater)Kunst ein Diskurs der Freiheit<br />

und nicht des doktrinären Kunstanspruchs ist,<br />

wurde dann auch ganz praktisch von und in<br />

den Sektionen vorgelebt. Bei aller Neugier und<br />

Erfahrungslust setzte sich bei den gestandenen<br />

Theatermacherinnen und -machern immer<br />

wieder fröhliche Klassenausflugslust durch. Der<br />

öffentliche Raum als Spielplatz, das ist schließlich<br />

auch eine befreiende Perspektive. Kaegis<br />

Gruppe bespielte die teilweise verlassene Einkaufspassage<br />

des Kudamm-Karree, wo jeder bei<br />

der Abschlusspräsentation ein Stück des Landes<br />

inszenieren konnte, aus dem er gekommen war.<br />

Elena Ivanova-Grimm fantasierte in schwindelnder<br />

Höhe die sibirische Steppe auf dem mit<br />

Gräsern bepflanzten Dach. Deutschland ließ sich<br />

wunderbar im Shop des kommerziellen Museums<br />

„Story of Berlin“ wiedererkennen, das die Geschichte<br />

der Stadt als Geisterbahn präsentiert.<br />

Die Schweizer Regisseurin Caroline Ringeisen<br />

präsentierte die Zentrale des privaten Sicherheitsdiensts<br />

im Kudamm-Karree als sicherheitsfixierte<br />

Schweiz und Chong Wang scheuchte das<br />

Zuschauervolk mit breitem Grinsen autoritär<br />

durch die verödeten Flure der verlassenen<br />

Shoppingmall, um schließlich vor dem heruntergekommenen<br />

Schaufenster eines einstigen<br />

Indoor-Golf-Centers Position zu beziehen.<br />

„China?“ dachte man noch und wurde schon<br />

darüber aufgeklärt, dass 40 Prozent des weltweit<br />

verkauften Golfequipments in der chinesischen<br />

Stadt Tanxia hergestellt wird. In einem dubiosen<br />

sogenannten „Institute for Cultural Diplomacy“<br />

in einer halbverlassenen Büroetage im siebten<br />

Stock, wo der israelische Regisseur Yonatan<br />

Esterkin schließlich das multinationale Einwanderungsland<br />

Israel inszenierte, entdeckte Janez<br />

Janša zu seiner Freude sogar ein Porträt des<br />

slowenischen Potentaten, dessen Namen er<br />

seit 2007 trägt.<br />

Flamingo im Todesstreifen<br />

Auf der Brache des einstigen Mauerstreifens war<br />

unterdessen unter der Supervision der Raumlaboranten<br />

Markus Bader und Benjamin Foerster-<br />

Baldenius eine Art Landschaftspark mit Installationen<br />

entstanden: Verena Lobert, sonst Mit -<br />

glied der Perfomance-Gruppe „Turbo Pascal“,<br />

hatte gemeinsam mit der Schauspielerin Agnes<br />

Mann und der Schweizer Dramaturgin Fadrina<br />

Arpagaus aus Sperrholz mehrere Aussichtstürme<br />

gebaut und auf das Gelände verteilt, die an die<br />

Wachtürme der einstigen DDR-Grenzer erinnerten.<br />

Ihr Meisterstück war ein enormer Flamingo,<br />

der sich majestätisch auf einem Bein über dem<br />

wüsten Gelände erhob. Anne Breure hatte aus<br />

den Sperrholzbrettern, die am Anfang der Aktion<br />

für alle Sektionsteilnehmer das gleiche Startgeld<br />

gewesen waren, ein kleines Häuschen gezimmert:<br />

ein Theater, in dem ein einziger Zuschauer<br />

Platz hatte und durch einen Schlitz ins Freie<br />

schauen konnte. Eine kleine und feine Demonstration<br />

der alten philosophischen Erkenntnis,<br />

dass erst der Blick das Bild erschafft und inszeniert,<br />

welches dem einzelnen als Wirklichkeit<br />

erscheint. In einem kleinen Kastanienhain im<br />

Innern des Geländes hatten Martin Ambara aus<br />

Yaoundé, Kamerun und Magali Acha aus Buenos<br />

Aires die Rekonstruktion eines Mauerstücks<br />

gebaut, um ihrer Verwunderung darüber ein<br />

Monument zu errichten, wie wenig sich die Be -<br />

wohner der Stadt Berlin mit diesem Teil ihrer<br />

allerjüngsten Vergangenheit noch auseinandersetzen.<br />

Ganz am Anfang war ein enormes<br />

Holztor aufgebaut, das für eine perspektivische<br />

Ausrichtung der wilden Brache sorgte. Zum<br />

Schluss wurde durch das Tor der Einzug aller<br />

Stipendiaten samt Sektionsleiter und einiger<br />

Gästen zum großen Abschiedsbarbecue als<br />

Riesenspektakel inszeniert.<br />

Der utopische Ort, den das Internationale <strong>Forum</strong><br />

als Diskursplattform und Schutzraum für Künstlerinnen<br />

und Künstler zum Denken und Reflektieren<br />

im Rahmen des Theatertreffens bildet:<br />

Hier, auf diesem vom Kapitalismus vergessenen<br />

Stück Land, hatte er sich am Ende auf das<br />

Schönste noch einmal materialisiert.


Theater<br />

treffen<br />

Fünfzig<br />

<strong>Internationales</strong> <strong>Forum</strong> <strong>2013</strong> – Stipendiaten<br />

9<br />

Stipendiaten des<br />

Internationalen <strong>Forum</strong>s<br />

<strong>2013</strong><br />

* Videokünstlerin für das<br />

Internationale <strong>Forum</strong> <strong>2013</strong> „TTtv“<br />

Magali Acha Bühnenbildnerin Buenos Aires, argentinien<br />

Martin Ambara Autor / Regisseur / Dramaturg Yaoundé, Kamerun<br />

Pavlo Arie Dramatiker / Konzeptkünstler Lviv, Ukraine<br />

Fadrina Arpagaus Dramaturgin Basel, schweiz<br />

Christina Bellingen Dramaturgin Hamburg, deutschland<br />

Guy Ben-Aharon Regisseur Boston, Usa<br />

Meriam Bousselmi Autorin / Regisseurin Tunis, tunesien<br />

Anne Breure Theatermacherin Giesbeek, Niederlande<br />

William Benedict Connor Autor Wellington, Neuseeland<br />

Kerstin Daiber Dramaturgin Kiel, deutschland<br />

Jonathan Esterkin Regisseur / Autor Tel Aviv, israel<br />

Amitesh Grover Regisseur / Performance- und Medienkünstler New Delhi, indien<br />

Deborah Hazler Choreographin / Performerin Wien, österreich<br />

Karoline Hoefer Schauspieldramaturgin Schwerin, deutschland<br />

Jiří Honzírek Regisseur Brno, Tschechische Republik<br />

Bernd Isele Dramaturg Stuttgart, deutschland<br />

Elena Ivanova-Grimm Regisseurin Jakutsk, Russland<br />

Sascha Kölzow Dramaturg Bochum, deutschland<br />

Verena Lobert Theatermacherin / Performerin Hildesheim, deutschland<br />

Agnes Mann Schauspielerin Kassel, deutschland<br />

Wolfgang Menardi Schauspieler / Bühnenbildner Berlin, Deutschland<br />

Christina Mrosek Bühnen- / Kostümbildnerin Berlin, deutschland<br />

Frank Oberhäußer Regisseur / Performer Berlin, deutschland<br />

Hiroko Oshima Bühnenbildnerin Tokio, japan<br />

Anna Peschke Regisseurin / Bühnenbildnerin / Performerin Hassmersheim, deutschland<br />

Katharina Rahn Dramaturgin Aachen, deutschland<br />

Rebecca Riedel Videokünstlerin* / Theatermacherin Berlin, deutschland<br />

Caroline Ringeisen Theaterpädagogin / Regisseurin Bern, schweiz<br />

Christoph Rufer Bühnen- / Kostümbildner München, deutschland<br />

Noemi Schlosser Schauspielerin Antwerpen, Belgien<br />

Antje Schupp Regisseurin Basel, schweiz<br />

Roland Siegwald Theatermacher GieSSen, deutschland<br />

Tea Tupajic Regisseurin Zagreb, Kroatien<br />

Mieke Ulfig Videokünstlerin* / Theatermacherin Berlin, deutschland<br />

Stefanie von Poser Schauspielerin / Regisseurin München, deutschland<br />

Chong Wang Regisseur Peking, volksrepublik china


Theater<br />

treffen<br />

Fünfzig<br />

<strong>Internationales</strong> <strong>Forum</strong> <strong>2013</strong><br />

„true games“<br />

Yvonne Büdenhölzer, Leiterin Theatertreffen<br />

Christoph Leibold,<br />

Jurymitglied<br />

Theatertreffen<br />

© Piero Chiussi<br />

10<br />

Stefan Kaegi, Künstlerische Sektion<br />

„True Games“


Theater<br />

treffen<br />

Fünfzig<br />

„raum stadt theater“<br />

<strong>Internationales</strong> <strong>Forum</strong> <strong>2013</strong><br />

Janez Jansa (3.v.l.),<br />

Künstlerische Sektion<br />

„How public is<br />

the public?“<br />

© Piero Chiussi<br />

11<br />

Künstlergespräch zu<br />

„Murmel, Murmel“:<br />

Dramaturgin Sabrina Zwach und<br />

Schauspieler Matthias Buss


Theater<br />

treffen<br />

Fünfzig<br />

<strong>Internationales</strong> <strong>Forum</strong> <strong>2013</strong><br />

Benjamin Foerster-Baldenius und Markus Bader,<br />

Künstlerische Sektion „Raum Stadt Theater“<br />

Thomas Oberender,<br />

Intendant<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Festspiele</strong><br />

© Piero Chiussi<br />

12<br />

„True Games“


Theater<br />

treffen<br />

Fünfzig<br />

„Theatermacher zwischen<br />

Heimatweh und Auslandseinsatz“:<br />

Thorleifur Arnarsson (IS) und Bolat Atabajev (RUS),<br />

Uwe Gössel (v.l.)<br />

<strong>Internationales</strong> <strong>Forum</strong> <strong>2013</strong><br />

Künstlergespräch zu<br />

„Jeder stirbt für sich allein“<br />

mit Luk Perceval<br />

Stipendiaten<br />

Debroah Hazler (A) und<br />

Chong Wang (CHN)<br />

© Piero Chiussi<br />

13<br />

© Uwe Gössel


Theater<br />

treffen<br />

Fünfzig<br />

Impressum<br />

Festival<br />

Theatertreffen <strong>Dokumentation</strong><br />

Medienpartner<br />

Leiterin Theatertreffen:<br />

Yvonne Büdenhölzer<br />

Theatertreffen-Jury <strong>2013</strong>:<br />

Vasco Boenisch, Anke Dürr,<br />

Ulrike Kahle-Steinweh,<br />

Christoph Leibold,<br />

Daniele Muscionico,<br />

Christine Wahl, Franz Wille<br />

Organisation:<br />

Barbara Seegert (Organisationsleiterin),<br />

Susanne Albrecht, Katharina Fritzsche,<br />

Lea Jürß (Assistentin TT-Leiterin),<br />

Katharina Wendt, Anneke Wiesner,<br />

Christina Zintl<br />

Praktikantinnen:<br />

Eva Döhne, Marlene Hänig,<br />

Nora Rigamonti, Lisa Schöttler,<br />

Julia Wötzinger, Eefke Kleimann,<br />

Salomé Klein<br />

Festivalbüro: +49 30 25489 233<br />

theatertreffen@berlinerfestspiele.de<br />

Stückemarkt:<br />

Christina Zintl (Leiterin),<br />

Katrin Schmitz (Assistentin)<br />

stueckemarkt@berlinerfestspiele.de<br />

Theatertreffen-Blog:<br />

Nikola Richter (Leiterin)<br />

Theatertreffen-blog@berlinerfestspiele.de<br />

Fünfzig:<br />

Jessica Steinke (Konzept und<br />

Künstlerische Leitung Fahrt & Fest)<br />

Stephan Wetzel<br />

(Redaktion Jubiläumsbuch)<br />

Gestaltung Festivalzentrum:<br />

Heike Schuppelius<br />

Mitarbeit: Agnes Fabich<br />

Spielstättenleiter: Karsten Nessler<br />

Künstlerbetreuung: Lea Gscheidel<br />

Veranstalter<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Festspiele</strong><br />

Ein Geschäftsbereich der<br />

Kulturveranstaltungen des Bundes Berlin<br />

GmbH<br />

Gefördert durch den Beauftragten der<br />

Bundesregierung für Kultur und Medien<br />

Intendant: Dr. Thomas Oberender<br />

Kaufmännische Geschäftsführerin:<br />

Charlotte Sieben<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Festspiele</strong><br />

Schaperstraße 24<br />

10719 Berlin<br />

T +49 30 254 89 0<br />

berlinerfestspiele.de<br />

info@berlinerfestspiele.de<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Festspiele</strong><br />

Redaktion:<br />

Yvonne Büdenhölzer, Uwe Gössel,<br />

Lea Jürß, Anne Phillips-Krug, Christina<br />

Tilmann, Christina Zintl<br />

Gestaltung:<br />

Christine Berkenhoff<br />

Fotos:<br />

Piero Chiussi, Birgit Hupfeld,<br />

Thomas Aurin, Krafft Angerer,<br />

R. Arnold, Centraltheater,<br />

Julian Röder, Ursula Kaufmann,<br />

Stephen Cummiskey,<br />

Tanja Dorendorf T+T Fotografie,<br />

Klaus Lefebvre, Uwe Gössel<br />

Zeichnungen:<br />

Henrike Terheyden,<br />

www.theatertreffenblog.de<br />

Stand: August <strong>2013</strong><br />

Das Theatertreffen dankt<br />

seinen Förderern, Partnern<br />

und Unterstützern<br />

Gefördert durch die KSB<br />

3sat<br />

Deutschlandradio Kultur<br />

Förderer des Stückemarkts<br />

Heinz und Heide Dürr Stiftung<br />

bpb Bundeszentrale für politische Bildung<br />

Karl Schlecht Stiftung<br />

Deutschlandradio Kultur<br />

CAA Berlin<br />

Partner und Unterstützer<br />

Auswärtiges Amt<br />

Goethe-Institut<br />

Schweizer Kulturstiftung prohelvetia<br />

Deutscher Bühnenverein<br />

EXBERLINER<br />

<strong>Berliner</strong> Zeitung<br />

Die deutsche Bühne<br />

Rudolf Augstein Stiftung<br />

Die Kultusministerien der<br />

deutschen Bundesländer<br />

Allianz Stiftung<br />

MONOPOL<br />

Spielbank Berlin<br />

Visit Berlin<br />

STRÖER Deutsche Städte Medien<br />

Heinrich-Böll-Stiftung<br />

Interweaving Cultures in performance<br />

Axel Springer Stiftung<br />

Stiftung Preußische Seehandlung<br />

Zeitreisen Berlin<br />

14<br />

<strong>Internationales</strong> <strong>Forum</strong>:<br />

Uwe Gössel (Leiter),<br />

Söke Tonat (Assistentin)<br />

internationales-forum@<br />

berlinerfestspiele.de<br />

Kulturveranstaltungen des<br />

Bundes in Berlin GmbH (KBB)<br />

Schöneberger Straße 15<br />

10963 Berlin<br />

www.kbb.eu

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