Internationales Forum 2013 Dokumentation - Berliner Festspiele
Internationales Forum 2013 Dokumentation - Berliner Festspiele
Internationales Forum 2013 Dokumentation - Berliner Festspiele
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Internationales</strong> <strong>Forum</strong> <strong>2013</strong><br />
<strong>Dokumentation</strong>
Theater<br />
treffen<br />
Fünfzig<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
<strong>Internationales</strong> <strong>Forum</strong> <strong>2013</strong><br />
Theater als Gegenöffentlichkeit von Uwe Gössel<br />
„Öffentlichkeiten inszenieren“ von Esther Slevogt<br />
Stipendiaten<br />
Die vorliegende <strong>Dokumentation</strong> des Internationalen <strong>Forum</strong>s<br />
ist ein Auszug der Theatertreffen-Gesamtdokumentation.<br />
Diese finden Sie unter<br />
www.berlinerfestspiele.de/theatertreffen.<br />
2
Theater<br />
treffen<br />
Fünfzig<br />
<strong>Internationales</strong> <strong>Forum</strong> <strong>2013</strong><br />
Theater als Gegenöffentlichkeit<br />
3<br />
Die beim diesjährigen Theatertreffen gezeigte Produktion „Disabled<br />
Theater“ fand nicht nur in der Presse ein starkes Echo, sie führte auch<br />
unter den Stipendiaten des 49. Internationalen <strong>Forum</strong>s zu einer großen<br />
Kontroverse: Ist das eine bemerkenswerte Produktion oder lediglich<br />
eine effektvolle Freakshow?<br />
Die 35 Theatermacher und Theatermacherinnen kamen von fünf Kontinenten<br />
aus insgesamt 19 verschiedenen Ländern. Sie erhielten ein<br />
Stipendium zum Internationalen <strong>Forum</strong> des Theatertreffens der <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Festspiele</strong> in Kooperation mit dem Goethe-Institut und der Schweizer<br />
Kulturstiftung Pro Helvetia und sahen alle Theatertreffen-Gastspiele.<br />
Schon die erste Szene der Inszenierung von Jérôme Bel spaltete diese<br />
ausgesprochen heterogene Expertengruppe: Einzeln standen die Spieler<br />
von Theater Hora nacheinander an der Rampe. Jeweils eine Minute<br />
schauten die Darsteller mit einer geistigen Behinderung die Zuschauer<br />
an. Wen betrachteten umgekehrt die Zuschauer? Darsteller, Figuren<br />
oder Menschen mit Behinderung? So unauflöslich wie diese Fragen<br />
waren die Debatten im <strong>Forum</strong> um Theater und Öffentlichkeit.<br />
Was wurde hier gespielt, öffentlich gemacht und damit zur Debatte<br />
gestellt? Viele der Stipendiaten waren von der Haltung Jérôme Bels<br />
und der Darsteller beindruckt, wie sie mit dieser Inszenierung einen<br />
Raum kritischer Öffentlichkeit herstellten.<br />
Diesem Theaterverständnis folgte auch das Motto „Öffentlichkeiten<br />
inszenieren“, unter dem das 49. Internationale <strong>Forum</strong> stand. Viele Teile<br />
des Programms waren in diesem Jahr selbst öffentlich. Die Diskussionen<br />
mit dem russischen Theatermacher Bolat Atabajev und dem isländischen<br />
Regisseur Thorleifur Anarsson im Goethe-Institut oder mit Regisseur<br />
Luk Perceval im Haus der <strong>Berliner</strong> <strong>Festspiele</strong>. Und auch der dreitägige<br />
Lecture-Marathon in den Uferstudios im <strong>Berliner</strong> Wedding, in dem sich<br />
alle 35 Stipendiaten mit ihre eigenen Arbeiten aus den verschiedenen<br />
Ländern vorstellten, wurde viel besucht. Die Zuhörer waren (internatio -<br />
nale) Theaterleute, zahlreiche Leiter von <strong>Berliner</strong> Produktionsstätten<br />
von Sophiensäle bis Heimathafen Neukölln sowie Studierende mit ihren<br />
Dozenten von der Hochschule in Zürich.<br />
Die meisten Besucher hatte des Internationalen <strong>Forum</strong> allerdings im<br />
Internet. Über zehntausend Klicks hatte dort das Minifernsehformat TTtv,<br />
für das die beiden Videokünstlerinnen Rebecca Riedel und Mieke Ulfig<br />
des <strong>Berliner</strong> Kollektivs Superschool verantwortlich waren. Sie begleiteten<br />
die Stipendiaten mit der Videokamera durch das Theatertreffen. Eingebunden<br />
in das Theatertreffen-Blog zeigen sie Einblicke aus den künstle rischen<br />
Sektionen oder befragen Stipendiaten und Theaterbesucher zu den ein -<br />
ge ladenen Inszenierungen des Theatertreffens. Von einem völlig anderem<br />
Blick auf Theater berichtet der chinesische Regisseur Chong Wang in Folge<br />
zehn: In Peking seien im letzten Herbst die Theater mit Videotechnik<br />
ausgestattet worden. Nicht für die künstlerische Arbeit, sondern um das<br />
Publikum zu filmen. An zentraler Stelle würden die Behörden die Bilder der<br />
Aufführungen sammeln, um zu überprüfen, ob sich das Publikum kritisch<br />
gegenüber der Regierung zeigt. Wie Wang sehen auch Theatermacher aus<br />
der Ukraine, aus Tunis oder aus Russland ihre Arbeiten als eine Form der<br />
Gegenöffentlichkeit.<br />
Während der beiden Wochen des <strong>Forum</strong>s des Theatertreffens wurden<br />
Theaterabreiten wie „Disabled Theater“, die Arbeiten der Stipendiaten<br />
und weitere Aufführungen deshalb so intensiv besprochen, weil sie mit<br />
ihren ästhetischen Zugriffen eine genaue Beobachtung der öffentlichen<br />
Räume versprechen. In den Workshops, die neben dem Besuch der Auf -<br />
führungen einen Schwerpunkt des Internationalen <strong>Forum</strong>s bildeten, ging<br />
es darüber hinaus darum, spielerisch mit der Freiheit zu experimentieren,<br />
die uns umgebenden Verhältnisse nicht nur zu reflektieren, sondern sie<br />
in konkreten Handlungen für das Publikum erfahrbar zu machen.<br />
Uwe Gössel<br />
Leiter <strong>Internationales</strong> <strong>Forum</strong>
Theater<br />
treffen<br />
Fünfzig<br />
<strong>Internationales</strong> <strong>Forum</strong> <strong>2013</strong><br />
„Öffentlichkeiten inszenieren“<br />
4<br />
Ein Bericht von Esther Slevogt<br />
Ein junger Theatermacher aus Peking erlebt eine<br />
Demonstration, die nicht staatlich gelenkt ist.<br />
Ein Regisseur aus einem halbtotalitären, postkommunistischen<br />
Staat erfährt das Aufeinanderprallen<br />
unterschiedlichster Positionen und stellt<br />
fest: Das darf so sein, ist keine Bedrohung<br />
sondern sogar eine wesentliche Bedingung des<br />
Theaters. Junge Theatermacherinnen und<br />
-macher aus Deutschland können sich im ei -<br />
genen Land auf Weltreise begeben, können<br />
Kollegen aus unterschiedlichsten Ländern und<br />
Kulturen und daraus resultierenden Arbeitsweisen<br />
kennenlernen. Möglichkeiten, die das<br />
Internationale <strong>Forum</strong> des Theatertreffens als<br />
eine Art temporäre Theaterakademie für zwei<br />
Wochen schafft.<br />
Bereits der erste Satz brachte das diesjährige<br />
Motto ebenso beiläufig wie paradigmatisch auf<br />
den Punkt: „Das ist keine Installation“, sagte<br />
<strong>Forum</strong>s-Leiter Uwe Gössel zu Beginn seiner<br />
Begrüßung und wies auf eine Ansammlung leer<br />
gebliebener Sitzsäcke in der Mitte der Kassenhalle<br />
im Haus der <strong>Berliner</strong> <strong>Festspiele</strong>. Die Zuhörer<br />
hatten auf Stühlen rundherum Platz genommen.<br />
Manche waren lieber stehen geblieben als die<br />
Sitzsacklandschaft in Besitz zu nehmen. Merkwürdig<br />
monolithisch besetzte sie nun die Mitte<br />
des Raums und war unfreiwillig zum Demonstrationsobjekt<br />
geworden: wie schwierig heute<br />
Inszenierungen überhaupt noch zu erkennen sind.<br />
Deren Herstellung ist einmal eine Art Monopol<br />
der Kunst und speziell des Theaters gewesen. Sie<br />
ereigneten sich fast ausschließlich in sorgsam<br />
abgezirkelten Spielräumen, wo alle Aktion per<br />
Verabredung zwischen Künstler und Zuschauer<br />
zum Als-ob erklärt war. Inzwischen hat sich dem<br />
Theater ein neues Feld und mög licherweise auch<br />
ein neuer Auftrag erschlossen: dem Einzelnen,<br />
der dem Theaterkünstler als Zuschauer gegenübertritt,<br />
ein Instrumentarium zu vermitteln, das<br />
Konglomerat aus Inszenierungen, Bildern und<br />
Entfremdungszusammenhängen, als das sich<br />
alle (gesellschaftliche) Wirk lichkeit zunehmend<br />
präsentiert, als solches erkennen und dekonstruieren<br />
zu können.<br />
„Öffentlichkeiten inszenieren“ war die diesjährige<br />
Ausgabe des Internationalen <strong>Forum</strong>s des Theatertreffens<br />
überschrieben und 35 junge Theatermacherinnen<br />
und –macher aus insgesamt 19<br />
Ländern saßen während der Eröffnungsveranstaltung<br />
erst einmal da und hörten den Einführungs-Lectures<br />
zu, mit denen die Leiter der drei<br />
künstlerischen Sektionen sich vorstellten: der<br />
slowenische Autor, Regisseur und Performancekünstler<br />
Janez Janša, Stefan Kaegi von Rimini<br />
Protokoll und die Raumlabor-Macher Benjamin<br />
Foerster-Baldenius sowie Markus Bader.<br />
Sie alle sind erfahrene Interventions- und Überschreibungs-<br />
und Unterwanderungsexperten<br />
öffentlicher Räume, ihrer Inszenierungen und<br />
Konstruktionen und würden in den kommenden<br />
vierzehn Tagen das Thema aus der Perspektive<br />
einer eigenen Fragestellung beleuchten.<br />
„Theater und Selbstermächtigung“ war das<br />
Thema von Sektion 1, in der Janez Janša unter der<br />
Überschrift „How public ist the public?“ mit<br />
seinen Stipendiaten der Frage nachgehen wollte,<br />
inwieweit die Öffentlichkeit in Wahrheit von den<br />
(Macht)interessen einzelner dominiert wird.<br />
Es sollte auch um die Untersuchung der Frage<br />
gehen, auf welchen Verabredungen Öffentlichkeit<br />
überhaupt beruht.<br />
Stefan Kaegi hatte seiner Sektion „Theater und<br />
Realität“ den Titel „Truth Games. Partizipation,<br />
Intervention und Zeugenschaft“ gegeben und als<br />
Arbeitsziel seiner Spiele in und mit der Wirklichkeit<br />
„To create a situation for fifty people“<br />
formuliert. Der Begriff „Situation“ war dabei als<br />
Stationendrama gedacht: Wie wird aus einem<br />
Unbeteiligten ein Performer, aus einem Performer<br />
ein Spieler im großen Spiel Wirklichkeit? Vor der<br />
Praxis stand bei Kaegi zunächst einmal eine Art<br />
Feldforschung: getreu der Rimini-Methode,<br />
imaginäre Kreidekreise um Soziotope zu ziehen,<br />
um sie zu theatralen Räumen und ihre Akteure<br />
zu Darstellern zu erklären, wurden zunächst ein<br />
Weddinger Schießclub, eine Demonstration, die<br />
Deutsche Meisterschaft im lateinamerikanischen<br />
Standardtanz für gleichgeschlechtliche Paare<br />
und das imposante neugotische Weddinger
Theater<br />
treffen<br />
Fünfzig<br />
<strong>Internationales</strong> <strong>Forum</strong> <strong>2013</strong><br />
5<br />
Amtsgericht besucht, unter dessen Dach im<br />
fahlen Schein alter Neonleuchten und von apa -<br />
thischen Richtern vor einer Meute von Glückrittern<br />
und Pechvögeln im Dreißig minuten-Takt<br />
Häuser und Wohnungen zwangsversteigert<br />
wurden.<br />
Untersuchungsgegenstand der Sektion „Theater<br />
und Urbanität“ der beiden Architekten und<br />
„Raumlabor“-Aktivisten Markus Bader und<br />
Benjamin Foerster-Baldenius sollte das Feld<br />
„Raum Stadt Theater“ sein. Auch hier stand<br />
zunächst eine Forschungsreise auf dem Programm:<br />
Auf Fahrrädern wurde die Naht zwischen<br />
Ost- und Westberlin erkundet und auf letzte,<br />
noch nicht von der Stadtplanung überschriebene<br />
und damit vergesellschaftete Brachen untersucht.<br />
Hinter dem Moritzplatz wurde man<br />
fündig: eine riesige wilde Wiese mit Bäumen<br />
bewachsen, die sich dort seit 1989 aus der Erde<br />
des einst klinisch toten Mauerstreifens hervorgearbeitet<br />
hatten; ein Stück Natur mitten in<br />
der Stadt, das sich unter einer Art selbstverwalteter<br />
Hoheit anwohnender Hundebesitzer<br />
befand. An seinen Rändern erhoben sich jedoch<br />
schon einzelne Neubauten.<br />
Dass die internationalen Stipendiaten höchst<br />
unterschiedliche Erfahrungen von Öffentlichkeit<br />
und ihrer Strukturierung durch die Kultur, Politik<br />
und Geschichte der Länder, aus denen sie kamen,<br />
in die Arbeit mitbringen würden, wurde schon<br />
in den ersten Tagen im <strong>Forum</strong>s-Headquarter<br />
deutlich. Wie schon in den Jahren zuvor war es<br />
auch diesmal in den Weddinger Uferstudios<br />
aufgeschlagen worden. In Kurzlectures stellten<br />
die jungen Performer, Bühnenbildner, Schauspieler,<br />
Regisseure und Dramaturgen aus allen fünf<br />
Kontinenten sich und ihre Arbeit zu Hause vor:<br />
der neuseeländische Dramatiker und Puppenspieler<br />
William Benedict Connor, der chinesische<br />
Regisseur Chong Wang, Amitesh Grover aus<br />
Neu-Delhi oder Deborah Hazler, Performerin aus<br />
Wien. Anne Breure aus Amsterdam zum Beispiel<br />
brachte ihren Öffentlichkeitsbegriff mit der<br />
Fotografie eines Platzes vor Bauten aus den<br />
1970er Jahren auf den Punkt, auf dem mit Kreide<br />
ein rechteckiges Feld markiert ist, in das der<br />
übergroße Schatten eines Menschen fällt. Denn<br />
es ist letztlich stets eine komplexe Dialektik<br />
zwischen dem Einzelnen und seinem Umfeld, aus<br />
gesellschaftlichen Ordnungen und Interessen,<br />
die Öffentlichkeit definiert.<br />
Theatrale Labor- und Forschungs arbeit<br />
Zwei Wochen theatrale Labor- und Forschungsarbeit<br />
im Hintergrund der 50. Ausgabe des<br />
Theatertreffens also, dem das Internationale<br />
<strong>Forum</strong> bei seiner Gründung vor fast fünf Jahrzehnten<br />
ursprünglich als Schule des Sehens für<br />
junge Bühnenangehörige aus der (damaligen)<br />
Bundesrepublik zugeordnet worden war. Die<br />
Internationalisierung ist seit 1980 Bestandteil des<br />
<strong>Forum</strong>s, ebenso die Organisation in Workshops.<br />
Im Zentrum steht nach wie vor das Theatertreffen-Programm:<br />
Gemeinsam werden die als<br />
„bemerkenswert“ eingeladenen Inszenierungen<br />
besucht und diskutiert, in Künstlergesprächen<br />
können die jungen Theatermacher an Theatertreffen-Inszenierungen<br />
beteiligte Künstler und<br />
Dramaturgen erleben und befragen. Das <strong>Forum</strong><br />
zielt heute allerdings weit darüber hinaus und ist<br />
zur kritischen Plattform geworden, wo man sich<br />
auf dem Weg zum Theater von Morgen an den<br />
Inszenierungen von heute abarbeiten darf. Der<br />
internationale Charakter dieser Plattform hat<br />
einen kaum hoch genug einzuschätzende<br />
Funktion als Botschafter (und Exporthilfe) für<br />
den Geist des freiheitlichen und (noch) nicht von<br />
neoliberalem Zweckdenken gänzlich unterwanderten<br />
deutschen Theater systems. Die Produktionsbedingungen<br />
von Kunst erzählen stets viel<br />
auch über die grundsätzlichen Bedingungen, die<br />
eine Gesellschaft ihren Mitgliedern bereitet. Und<br />
so stellt man als externer Chronist mit einiger<br />
Erleichterung fest, es gibt sie noch, jene kostbaren<br />
Räume, die noch nicht von den Gewinnmaximieren<br />
und Kunstdurchökonomisierern verwaltet<br />
werden: Das Internationale <strong>Forum</strong> ist so ein<br />
Raum. Einer dazu, der in den letzten Jahren<br />
immer mehr Schaufenster bekommen hat:<br />
Gespräche, Lectures und in diesem Jahr ganz<br />
neu: das TTtv der beiden Videokünstlerinnen und<br />
<strong>Forum</strong>s-Stipendiatinnen Rebecca Riedel und<br />
Mieke Ulfig, die mit der Kamera nicht nur<br />
verschiedenste Veranstaltungen des Theatertreffen<br />
sondern auch die drei künstlerischen<br />
Sektionen des <strong>Forum</strong>s begleitet haben. Die etwa<br />
zwanzig Videobeiträge gehörten zu den Highlights<br />
des Theatertreffenblogs.<br />
Seine vitale Funktion im Kontext des Theatertreffens<br />
beweist das <strong>Forum</strong> besonders dann,<br />
wenn alte und neue Theaterbegriffe hart aufeinanderprallen:<br />
Während der Jury-Schlussdebatte
Theater<br />
treffen<br />
Fünfzig<br />
<strong>Internationales</strong> <strong>Forum</strong> <strong>2013</strong><br />
6<br />
hatte die <strong>Forum</strong>sstipendiatin Katharina Rahn,<br />
Dramaturgin am Theater Aachen, wo sie auch<br />
die junge Spielstätte „Mörgens“ leitet, ihr Un -<br />
be hagen angesichts von technisch und formal<br />
hochgerüsteten TT-Inszenierungen wie Sebastian<br />
Nüblings Münchner Williams-Abend „Orpheus<br />
steigt herab“ zum Ausdruck gebracht, die ihr<br />
jedoch über die Welt und das Leben darin nichts<br />
Wesentliches mitzuteilen hätten. Die Kollision<br />
der Theaterbegriffe wurde auch in der Auseinandersetzungen<br />
um die Rassismusvorwürfe<br />
gegen die Darstellung der Frau Luckerniddle in<br />
Sebastian Baumgartens Zürcher Brecht-Inszenierung<br />
„Die heilige Johanna der Schlachthöfe“<br />
deutlich. Es herrschte bei den Stipendiaten weitgehend<br />
Einigkeit darüber, dass Baumgartens<br />
Unbekümmertheit bei der Zeichnung der Frau<br />
Luckerniddle als Karikatur einer Afrikanerin sich<br />
auch aus einem überholungsbedürftigen Begriff<br />
von Hochkultur speiste, wo man den auktorialen<br />
Umgang mit Zeichensystemen gewohnt ist und<br />
Repräsentationstechniken und –formen nicht<br />
ausreichend hinterfragt. Doch die Gesellschaft<br />
hat sich diversifiziert, das Vertrauen (siehe<br />
Janez Janša!) in die herkömmliche Wertigkeiten<br />
von Zeichen und Begriffen schwindet. Es ist<br />
Zeit, Werte und Codierung von Zeichen neu zu<br />
verhandeln. Und wo wären Debatten wie diese<br />
besser aufgehoben, als beim Gipfeltreffen des<br />
deutschsprachigen Theaters:<br />
Hier gehören sie hin!<br />
Den closed space Theater, der sein Publikum<br />
ignoriert und nur als Selbstzweck existiert,<br />
thematisierte auf provozierende Weise das<br />
norwegische Künstlerduo Vegard Vinge und<br />
Ida Müller in seiner jüngsten Produktion, die<br />
zeitgleich zum Theatertreffen an der Volksbühne<br />
im Prater Premiere hatte. Ihre Arbeit „John<br />
Gabriel Borkman“ war im Vorjahr ein Theatertreffen-Highlight.<br />
So lag es auf der Hand, dass<br />
das Internationale <strong>Forum</strong> der mit Spannung<br />
erwarteten neuen Vinge-Müller-Produktion<br />
einen Besuch abstattete. In Zeiten, wo überall<br />
im Land der ökonomische Druck die klassischen<br />
Drei-Sparten-Stadttheater zur Abwicklung oder<br />
Reduzierung ihrer Sparten zwingt, hatten Vegard<br />
Vinge und Ida Müller ihr neues Projekt „12-Spartenhaus“<br />
genannt: Theater total also? Von<br />
wegen. Das Publikum wurde gar nicht erst ins<br />
Innere des Theaters gelassen und blieb im Foyer<br />
auf unbequemen Holzbänken sitzen. Bildschirme<br />
übertrugen live Handlungsfetzen aus dem<br />
Innern, darunter Fragmente aus Henrik Ibsens<br />
„Ein Volksfeind“, aber auch groteske Fetzen aus<br />
dem Theateralltag. In späteren Vorstellungen<br />
werden die wartenden Zuschauer mit Kot beworfen.<br />
Nur in den Zuschauerraum dürfen sie<br />
noch immer nicht.<br />
Als Karaoke schriller Charaktere wird im<br />
„12-Spartenhaus“ unter anderem ein berühmtes<br />
Radiogespräch der Philosophen Theodor W.<br />
Adorno und Max Horkheimer mit Eugen Kogon<br />
aus den 1950er Jahren nachgespielt. Gegen -<br />
stand der Debatte ist der moderne Mensch, der<br />
auf der Suche nach Freiheit durch die Welt irrt,<br />
die Freiheit in der verwalteten Welt jedoch nicht<br />
mehr findet, und diesen Verlust mit Kunstgenuss<br />
kompensiert: von der Hoffnung verblendet, aus<br />
dem Als-ob doch noch eine neue Wirklichkeit<br />
erschaffen zu können. „Das Individuum ist von<br />
der gesellschaftlichen Maschinerie längst zu<br />
bloßen Funktionen eines Verwaltungssystems<br />
herabgesetzt worden“, schnarrt der 12-Sparten-Adorno<br />
auf der Leinwand unter seiner<br />
Wollperücke. „Die Menschen haben ihr eigenes<br />
Leben verloren,“ pflichtet ihm der 12-Sparten-Horkheimer<br />
bei. „Sie leben das Leben, das<br />
durch die Gesellschaft vorgezeichnet ist.“<br />
Kreditkartentausch und kollektive BH-Probe<br />
Sich darüber klar zu werden, wie stark man als<br />
Einzelner nur noch als Funktion verschiedener<br />
Verwaltungsprozesse existiert, ist der Motor vieler<br />
Aktionen des slowenischen Künstlers Janez Janša.<br />
Janša, der 1964 als Emil Hrvatin geboren wurde,<br />
nahm 2007 mit zwei anderen Künstlern aus<br />
Protest offiziell den Namen eines rechtspopulistischen<br />
Politikers an, der slowenischer<br />
Ministerpräsident ist: eine subversive wie wirkungsmächtige<br />
Aktion, mit der am Fall dieses Politikers<br />
Konstruktionen politischer Macht unterwandert<br />
werden. Damit konnte der Künstler Janez Janša<br />
den Politiker, dessen Namen er auf legalem Wege<br />
kaperte, immer wieder nachhaltig irritieren sowie<br />
sein öffentliches Bild ankratzen. Gleichzeitig will<br />
Janša mit dieser Aktion auf die Funktion eines<br />
Namens als soziales Interface verweisen und<br />
zeigen, dass der Name nichts als eine Maske ist,<br />
mit der das Individuum den öffentlichen Raum<br />
betritt und nach dessen Regeln und Verabredungen<br />
darin funktioniert. Diese Verabredungen zu<br />
dekonstruieren und ihre Fragwürdigkeit offenzulegen<br />
ist das Ziel vieler Aktionen Janšas.
Theater<br />
treffen<br />
Fünfzig<br />
<strong>Internationales</strong> <strong>Forum</strong> <strong>2013</strong><br />
7<br />
„Öffentlichkeit entsteht durch Vertrauen“ lautet<br />
eine seiner Arbeitshypothesen. Es ist im Wesentlichen<br />
Vertrauen, das Menschen dazu veranlasst,<br />
ihr Geld zur Bank zu bringen, die auf diese Weise<br />
(auch jenseits der Schalterhallen) zu einem<br />
öffentlichen Ort wird: denn Vertrauen, so Janšas<br />
Schlussfolgerung, kann auch virtuell öffentliche<br />
Räume schaffen. Beruht letztlich nicht der ganze<br />
Geldverkehr auf dem Vertrauen, der Gegenwert<br />
der auf das Papier gedruckten oder auf Münzen<br />
geprägten Zahlen wäre staatlich garantiert?<br />
Was geschieht, wenn dieses Vertrauen plötzlich<br />
abhanden kommt? Kann dann Gesellschaft,<br />
Öffentlichkeit, Wirtschaft noch funktionieren?<br />
Im Rahmen eines Ausflugs in die Staatliche<br />
Münze konnten die Stipendiaten live den Moment<br />
der Münzprägung erleben, jenen magischen<br />
Augenblick also, wenn einem Stück wertlosen<br />
Metalls ein Wert aufgeprägt wird. Ist das<br />
Bedrucken eines Personalausweises mit dem<br />
Namen eines Menschen letztlich nicht ein<br />
vergleichbarer Vorgang?<br />
Eine weitere Erkundungsübung des Vertrauensbegriffs,<br />
der Öffentlichkeit konstituiert, bestand<br />
darin, dass die <strong>Forum</strong>sstipendiaten in Janšas<br />
Sektion Kreditkarten tauschen mussten - zunächst<br />
innerhalb der Gruppe, dann galt es,<br />
fremde Besucher des Theatertreffens zum Kreditkartentausch<br />
zu bewegen, mit der Verabredung,<br />
sie jeweils nicht zu benutzen, was in der Peercommunity<br />
der TT-Besucher offenbar recht<br />
mühelos gelang. Ein Workshopteilnehmer konnte<br />
die Kreditkarte eines Mitglieds der Schaubühnenleitung,<br />
ein anderer die eines prominenten<br />
TT-Besuchers präsentieren. Im Rahmen der<br />
Schlusspräsentation erhielt zehn Tage später<br />
dann jeder die Aufgabe, den Namen des Menschen<br />
mit Kreide auf das Pflaster vor dem<br />
Theater schreiben, dem er am meisten vertraut:<br />
Namen? Vertrauen? Die Begriffe schienen da<br />
plötzlich so brüchig, dass es gut passte, dass<br />
der Regen die eben hingeschrieben Namen<br />
gleich wieder wegwusch.<br />
In der zweiten Woche wurde aber auch deutlich,<br />
dass der Bewusstmachungsprozess der Rolle<br />
des Einzelnen im Janša-Diskurs zunächst stark<br />
mit einer großen Disziplinierung und völliger<br />
Unterordnung der Individualität (fast einer Art<br />
Parteidisziplin) unter die künstlerische Absicht<br />
verbunden ist. Diese geforderte Unterordnung<br />
schien fast diametral dem Menschenbild entgegengesetzt<br />
zu sein, das Luk Percevals Hamburger<br />
Fallada-Inszenierung „Jeder stirbt für sich<br />
allein“ emphatisch gefeiert hat: das Bild des<br />
Einzelnen, der sich gegen ein System stellt und<br />
mit seinem Leben Sand in dessen mörderisches<br />
Getriebe streut.<br />
Eine Übung der Janša-Gruppe bestand darin,<br />
einander an den Händen fassend als Gruppenindividuum<br />
vom Hotel in Wilmersdorf durch die<br />
Einkaufsstraßen der City-West zu laufen und so<br />
als inszenierte Öffentlichkeit Kollisionen mit<br />
unterwegs passierten anderen Öffentlichkeiten<br />
zu provozieren: Endstation Kaufhaus des Westens,<br />
kurz KaDeWe. Auch das KaDeWe betrat man<br />
als Menschenkette, und die Sektion Janša ließ<br />
einander auch in der Unterwäscheabteilung<br />
nicht los, als bereits die erste in der Reihe (in<br />
Person der Münchner Schauspielerin Stefanie von<br />
Poser) mit einigen BHs in einer Umkleidekabine<br />
verschwunden war. Mit völlig ungerührter Mine<br />
reichte eine Verkäuferin an der vierzehnköpfigen<br />
Menschenkette vorbei weitere BH-Modelle nach,<br />
als wäre es das Normalste auf der Welt, dass<br />
Menschen als physisch verbundenes Kollektiv<br />
einen BH-Kauf tätigen. War das stoische Ignorieren<br />
der Seltsamkeit dieses Vorgangs am Ende<br />
eine Demonstration des Credos aller Dienstleister<br />
„Der Kunde ist König“? Wir fallen nicht aus<br />
unserer Verkäuferrolle, bis es zum Geschäftsabschluss<br />
kommt? Oder agierte hier schlicht ein<br />
medienerfahrenes Individuum, das angesichts<br />
von durch TV-Sendungen wie „Versteckte<br />
Kamera“ längst auch als Fernsehformat geläufig<br />
gewordenen Interventionen im öffentlichen<br />
Raum (und Unterwanderungsversuchen seiner<br />
Verabredungen) nicht mehr zu überraschen war?<br />
Wer also performte hier eigentlich für wen?<br />
Die Verkäuferin für ihre merkwürdige Kundschaft<br />
oder die Theaterprofis für diese unerschütterliche<br />
Kaufhausmitarbeiterin?<br />
Shoppingmall als Weltentwurf<br />
Stefan Kaegi hatte seine Workshop-Gruppe zur<br />
Vorbereitung einer Interventionsübung in eine<br />
Starbucks-Filiale am Kurfürstendamm gebeten,<br />
wo nun zunächst eine komplizierte Logistik<br />
entwickelt wurde, wie man die Passanten auf<br />
dem Kurfürstendamm zu Akteuren zu machen,<br />
ihnen Aufgaben geben, sie in vorher kalkulierte<br />
Situationen verwickeln könnte: Öffentlichkeiten<br />
inszenieren eben. Da mussten dann später von
Theater<br />
treffen<br />
Fünfzig<br />
<strong>Internationales</strong> <strong>Forum</strong> <strong>2013</strong><br />
8<br />
Passant zu Passant Botschaften überbracht oder<br />
Luftballons aufgeblasen werden, Menschen<br />
sollten tanzen oder Fragen beantworten und<br />
an andere weiterleiten. Mit diesen Mikrostudien<br />
und Selbstversuchen im Alltäglichen bewegte<br />
man sich trotz allem immer im Resonanzraum<br />
der großen Fragen, die auch die eingeladenen<br />
TT-Inszenierungen stellten: Wie entsteht aus<br />
einem kleinen individuellen Leben Geschichte?<br />
Was bleibt von einem einzelnen Menschen, wenn<br />
er plötzlich zum historischen Giganten vom Maß<br />
eines Napoleon wird – Fragen, wie sie Sebastian<br />
Hartmann mit seiner Bearbeitung des Tolstoi-<br />
Romans „Krieg und Frieden“ stellt, und eindringliche<br />
Bilder und Atmosphären für die Kraftfelder<br />
und Relationen fand, die hier wirksam sind.<br />
Dass die (Theater)Kunst ein Diskurs der Freiheit<br />
und nicht des doktrinären Kunstanspruchs ist,<br />
wurde dann auch ganz praktisch von und in<br />
den Sektionen vorgelebt. Bei aller Neugier und<br />
Erfahrungslust setzte sich bei den gestandenen<br />
Theatermacherinnen und -machern immer<br />
wieder fröhliche Klassenausflugslust durch. Der<br />
öffentliche Raum als Spielplatz, das ist schließlich<br />
auch eine befreiende Perspektive. Kaegis<br />
Gruppe bespielte die teilweise verlassene Einkaufspassage<br />
des Kudamm-Karree, wo jeder bei<br />
der Abschlusspräsentation ein Stück des Landes<br />
inszenieren konnte, aus dem er gekommen war.<br />
Elena Ivanova-Grimm fantasierte in schwindelnder<br />
Höhe die sibirische Steppe auf dem mit<br />
Gräsern bepflanzten Dach. Deutschland ließ sich<br />
wunderbar im Shop des kommerziellen Museums<br />
„Story of Berlin“ wiedererkennen, das die Geschichte<br />
der Stadt als Geisterbahn präsentiert.<br />
Die Schweizer Regisseurin Caroline Ringeisen<br />
präsentierte die Zentrale des privaten Sicherheitsdiensts<br />
im Kudamm-Karree als sicherheitsfixierte<br />
Schweiz und Chong Wang scheuchte das<br />
Zuschauervolk mit breitem Grinsen autoritär<br />
durch die verödeten Flure der verlassenen<br />
Shoppingmall, um schließlich vor dem heruntergekommenen<br />
Schaufenster eines einstigen<br />
Indoor-Golf-Centers Position zu beziehen.<br />
„China?“ dachte man noch und wurde schon<br />
darüber aufgeklärt, dass 40 Prozent des weltweit<br />
verkauften Golfequipments in der chinesischen<br />
Stadt Tanxia hergestellt wird. In einem dubiosen<br />
sogenannten „Institute for Cultural Diplomacy“<br />
in einer halbverlassenen Büroetage im siebten<br />
Stock, wo der israelische Regisseur Yonatan<br />
Esterkin schließlich das multinationale Einwanderungsland<br />
Israel inszenierte, entdeckte Janez<br />
Janša zu seiner Freude sogar ein Porträt des<br />
slowenischen Potentaten, dessen Namen er<br />
seit 2007 trägt.<br />
Flamingo im Todesstreifen<br />
Auf der Brache des einstigen Mauerstreifens war<br />
unterdessen unter der Supervision der Raumlaboranten<br />
Markus Bader und Benjamin Foerster-<br />
Baldenius eine Art Landschaftspark mit Installationen<br />
entstanden: Verena Lobert, sonst Mit -<br />
glied der Perfomance-Gruppe „Turbo Pascal“,<br />
hatte gemeinsam mit der Schauspielerin Agnes<br />
Mann und der Schweizer Dramaturgin Fadrina<br />
Arpagaus aus Sperrholz mehrere Aussichtstürme<br />
gebaut und auf das Gelände verteilt, die an die<br />
Wachtürme der einstigen DDR-Grenzer erinnerten.<br />
Ihr Meisterstück war ein enormer Flamingo,<br />
der sich majestätisch auf einem Bein über dem<br />
wüsten Gelände erhob. Anne Breure hatte aus<br />
den Sperrholzbrettern, die am Anfang der Aktion<br />
für alle Sektionsteilnehmer das gleiche Startgeld<br />
gewesen waren, ein kleines Häuschen gezimmert:<br />
ein Theater, in dem ein einziger Zuschauer<br />
Platz hatte und durch einen Schlitz ins Freie<br />
schauen konnte. Eine kleine und feine Demonstration<br />
der alten philosophischen Erkenntnis,<br />
dass erst der Blick das Bild erschafft und inszeniert,<br />
welches dem einzelnen als Wirklichkeit<br />
erscheint. In einem kleinen Kastanienhain im<br />
Innern des Geländes hatten Martin Ambara aus<br />
Yaoundé, Kamerun und Magali Acha aus Buenos<br />
Aires die Rekonstruktion eines Mauerstücks<br />
gebaut, um ihrer Verwunderung darüber ein<br />
Monument zu errichten, wie wenig sich die Be -<br />
wohner der Stadt Berlin mit diesem Teil ihrer<br />
allerjüngsten Vergangenheit noch auseinandersetzen.<br />
Ganz am Anfang war ein enormes<br />
Holztor aufgebaut, das für eine perspektivische<br />
Ausrichtung der wilden Brache sorgte. Zum<br />
Schluss wurde durch das Tor der Einzug aller<br />
Stipendiaten samt Sektionsleiter und einiger<br />
Gästen zum großen Abschiedsbarbecue als<br />
Riesenspektakel inszeniert.<br />
Der utopische Ort, den das Internationale <strong>Forum</strong><br />
als Diskursplattform und Schutzraum für Künstlerinnen<br />
und Künstler zum Denken und Reflektieren<br />
im Rahmen des Theatertreffens bildet:<br />
Hier, auf diesem vom Kapitalismus vergessenen<br />
Stück Land, hatte er sich am Ende auf das<br />
Schönste noch einmal materialisiert.
Theater<br />
treffen<br />
Fünfzig<br />
<strong>Internationales</strong> <strong>Forum</strong> <strong>2013</strong> – Stipendiaten<br />
9<br />
Stipendiaten des<br />
Internationalen <strong>Forum</strong>s<br />
<strong>2013</strong><br />
* Videokünstlerin für das<br />
Internationale <strong>Forum</strong> <strong>2013</strong> „TTtv“<br />
Magali Acha Bühnenbildnerin Buenos Aires, argentinien<br />
Martin Ambara Autor / Regisseur / Dramaturg Yaoundé, Kamerun<br />
Pavlo Arie Dramatiker / Konzeptkünstler Lviv, Ukraine<br />
Fadrina Arpagaus Dramaturgin Basel, schweiz<br />
Christina Bellingen Dramaturgin Hamburg, deutschland<br />
Guy Ben-Aharon Regisseur Boston, Usa<br />
Meriam Bousselmi Autorin / Regisseurin Tunis, tunesien<br />
Anne Breure Theatermacherin Giesbeek, Niederlande<br />
William Benedict Connor Autor Wellington, Neuseeland<br />
Kerstin Daiber Dramaturgin Kiel, deutschland<br />
Jonathan Esterkin Regisseur / Autor Tel Aviv, israel<br />
Amitesh Grover Regisseur / Performance- und Medienkünstler New Delhi, indien<br />
Deborah Hazler Choreographin / Performerin Wien, österreich<br />
Karoline Hoefer Schauspieldramaturgin Schwerin, deutschland<br />
Jiří Honzírek Regisseur Brno, Tschechische Republik<br />
Bernd Isele Dramaturg Stuttgart, deutschland<br />
Elena Ivanova-Grimm Regisseurin Jakutsk, Russland<br />
Sascha Kölzow Dramaturg Bochum, deutschland<br />
Verena Lobert Theatermacherin / Performerin Hildesheim, deutschland<br />
Agnes Mann Schauspielerin Kassel, deutschland<br />
Wolfgang Menardi Schauspieler / Bühnenbildner Berlin, Deutschland<br />
Christina Mrosek Bühnen- / Kostümbildnerin Berlin, deutschland<br />
Frank Oberhäußer Regisseur / Performer Berlin, deutschland<br />
Hiroko Oshima Bühnenbildnerin Tokio, japan<br />
Anna Peschke Regisseurin / Bühnenbildnerin / Performerin Hassmersheim, deutschland<br />
Katharina Rahn Dramaturgin Aachen, deutschland<br />
Rebecca Riedel Videokünstlerin* / Theatermacherin Berlin, deutschland<br />
Caroline Ringeisen Theaterpädagogin / Regisseurin Bern, schweiz<br />
Christoph Rufer Bühnen- / Kostümbildner München, deutschland<br />
Noemi Schlosser Schauspielerin Antwerpen, Belgien<br />
Antje Schupp Regisseurin Basel, schweiz<br />
Roland Siegwald Theatermacher GieSSen, deutschland<br />
Tea Tupajic Regisseurin Zagreb, Kroatien<br />
Mieke Ulfig Videokünstlerin* / Theatermacherin Berlin, deutschland<br />
Stefanie von Poser Schauspielerin / Regisseurin München, deutschland<br />
Chong Wang Regisseur Peking, volksrepublik china
Theater<br />
treffen<br />
Fünfzig<br />
<strong>Internationales</strong> <strong>Forum</strong> <strong>2013</strong><br />
„true games“<br />
Yvonne Büdenhölzer, Leiterin Theatertreffen<br />
Christoph Leibold,<br />
Jurymitglied<br />
Theatertreffen<br />
© Piero Chiussi<br />
10<br />
Stefan Kaegi, Künstlerische Sektion<br />
„True Games“
Theater<br />
treffen<br />
Fünfzig<br />
„raum stadt theater“<br />
<strong>Internationales</strong> <strong>Forum</strong> <strong>2013</strong><br />
Janez Jansa (3.v.l.),<br />
Künstlerische Sektion<br />
„How public is<br />
the public?“<br />
© Piero Chiussi<br />
11<br />
Künstlergespräch zu<br />
„Murmel, Murmel“:<br />
Dramaturgin Sabrina Zwach und<br />
Schauspieler Matthias Buss
Theater<br />
treffen<br />
Fünfzig<br />
<strong>Internationales</strong> <strong>Forum</strong> <strong>2013</strong><br />
Benjamin Foerster-Baldenius und Markus Bader,<br />
Künstlerische Sektion „Raum Stadt Theater“<br />
Thomas Oberender,<br />
Intendant<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Festspiele</strong><br />
© Piero Chiussi<br />
12<br />
„True Games“
Theater<br />
treffen<br />
Fünfzig<br />
„Theatermacher zwischen<br />
Heimatweh und Auslandseinsatz“:<br />
Thorleifur Arnarsson (IS) und Bolat Atabajev (RUS),<br />
Uwe Gössel (v.l.)<br />
<strong>Internationales</strong> <strong>Forum</strong> <strong>2013</strong><br />
Künstlergespräch zu<br />
„Jeder stirbt für sich allein“<br />
mit Luk Perceval<br />
Stipendiaten<br />
Debroah Hazler (A) und<br />
Chong Wang (CHN)<br />
© Piero Chiussi<br />
13<br />
© Uwe Gössel
Theater<br />
treffen<br />
Fünfzig<br />
Impressum<br />
Festival<br />
Theatertreffen <strong>Dokumentation</strong><br />
Medienpartner<br />
Leiterin Theatertreffen:<br />
Yvonne Büdenhölzer<br />
Theatertreffen-Jury <strong>2013</strong>:<br />
Vasco Boenisch, Anke Dürr,<br />
Ulrike Kahle-Steinweh,<br />
Christoph Leibold,<br />
Daniele Muscionico,<br />
Christine Wahl, Franz Wille<br />
Organisation:<br />
Barbara Seegert (Organisationsleiterin),<br />
Susanne Albrecht, Katharina Fritzsche,<br />
Lea Jürß (Assistentin TT-Leiterin),<br />
Katharina Wendt, Anneke Wiesner,<br />
Christina Zintl<br />
Praktikantinnen:<br />
Eva Döhne, Marlene Hänig,<br />
Nora Rigamonti, Lisa Schöttler,<br />
Julia Wötzinger, Eefke Kleimann,<br />
Salomé Klein<br />
Festivalbüro: +49 30 25489 233<br />
theatertreffen@berlinerfestspiele.de<br />
Stückemarkt:<br />
Christina Zintl (Leiterin),<br />
Katrin Schmitz (Assistentin)<br />
stueckemarkt@berlinerfestspiele.de<br />
Theatertreffen-Blog:<br />
Nikola Richter (Leiterin)<br />
Theatertreffen-blog@berlinerfestspiele.de<br />
Fünfzig:<br />
Jessica Steinke (Konzept und<br />
Künstlerische Leitung Fahrt & Fest)<br />
Stephan Wetzel<br />
(Redaktion Jubiläumsbuch)<br />
Gestaltung Festivalzentrum:<br />
Heike Schuppelius<br />
Mitarbeit: Agnes Fabich<br />
Spielstättenleiter: Karsten Nessler<br />
Künstlerbetreuung: Lea Gscheidel<br />
Veranstalter<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Festspiele</strong><br />
Ein Geschäftsbereich der<br />
Kulturveranstaltungen des Bundes Berlin<br />
GmbH<br />
Gefördert durch den Beauftragten der<br />
Bundesregierung für Kultur und Medien<br />
Intendant: Dr. Thomas Oberender<br />
Kaufmännische Geschäftsführerin:<br />
Charlotte Sieben<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Festspiele</strong><br />
Schaperstraße 24<br />
10719 Berlin<br />
T +49 30 254 89 0<br />
berlinerfestspiele.de<br />
info@berlinerfestspiele.de<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Festspiele</strong><br />
Redaktion:<br />
Yvonne Büdenhölzer, Uwe Gössel,<br />
Lea Jürß, Anne Phillips-Krug, Christina<br />
Tilmann, Christina Zintl<br />
Gestaltung:<br />
Christine Berkenhoff<br />
Fotos:<br />
Piero Chiussi, Birgit Hupfeld,<br />
Thomas Aurin, Krafft Angerer,<br />
R. Arnold, Centraltheater,<br />
Julian Röder, Ursula Kaufmann,<br />
Stephen Cummiskey,<br />
Tanja Dorendorf T+T Fotografie,<br />
Klaus Lefebvre, Uwe Gössel<br />
Zeichnungen:<br />
Henrike Terheyden,<br />
www.theatertreffenblog.de<br />
Stand: August <strong>2013</strong><br />
Das Theatertreffen dankt<br />
seinen Förderern, Partnern<br />
und Unterstützern<br />
Gefördert durch die KSB<br />
3sat<br />
Deutschlandradio Kultur<br />
Förderer des Stückemarkts<br />
Heinz und Heide Dürr Stiftung<br />
bpb Bundeszentrale für politische Bildung<br />
Karl Schlecht Stiftung<br />
Deutschlandradio Kultur<br />
CAA Berlin<br />
Partner und Unterstützer<br />
Auswärtiges Amt<br />
Goethe-Institut<br />
Schweizer Kulturstiftung prohelvetia<br />
Deutscher Bühnenverein<br />
EXBERLINER<br />
<strong>Berliner</strong> Zeitung<br />
Die deutsche Bühne<br />
Rudolf Augstein Stiftung<br />
Die Kultusministerien der<br />
deutschen Bundesländer<br />
Allianz Stiftung<br />
MONOPOL<br />
Spielbank Berlin<br />
Visit Berlin<br />
STRÖER Deutsche Städte Medien<br />
Heinrich-Böll-Stiftung<br />
Interweaving Cultures in performance<br />
Axel Springer Stiftung<br />
Stiftung Preußische Seehandlung<br />
Zeitreisen Berlin<br />
14<br />
<strong>Internationales</strong> <strong>Forum</strong>:<br />
Uwe Gössel (Leiter),<br />
Söke Tonat (Assistentin)<br />
internationales-forum@<br />
berlinerfestspiele.de<br />
Kulturveranstaltungen des<br />
Bundes in Berlin GmbH (KBB)<br />
Schöneberger Straße 15<br />
10963 Berlin<br />
www.kbb.eu