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Corporate Finance Letter 02/2013 - BHF-BANK Aktiengesellschaft

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<strong>Corporate</strong> <strong>Finance</strong> <strong>Letter</strong> <strong>02</strong>/<strong>2013</strong><br />

Inhalt | Meinung | Meldungen | Round-Table-Gespräch | Marktgeschehen | Zum Schluss<br />

Inhalt<br />

„Willkommen! Heute lesen Sie ein Round-Table-Gespräch über den umfassenden<br />

<strong>Corporate</strong> <strong>Finance</strong> Ansatz der <strong>BHF</strong>-<strong>BANK</strong>. Und in der Meinung erfahren Sie, welche<br />

Bedeutung Beteiligungskapital für die deutsche Volkswirtschaft hat. Viel Freude mit<br />

dem <strong>Corporate</strong> <strong>Finance</strong> <strong>Letter</strong>!“<br />

Meinung 2<br />

Meldungen 3<br />

Deutschland braucht Beteiligungskapital<br />

Nachhaltigkeitsmanagement: Unternehmen<br />

investieren trotz Eurokrise<br />

Mergers & Acquisitions: Geschäft in der<br />

Chemieindustrie zieht wieder an<br />

Wirtschaft: Zurück auf Wachstumskurs<br />

Industrie: Familienunternehmen mit<br />

höchster Eigenkapitalquote<br />

Round-Table-Gespräch 4<br />

Entscheidend ist eine ergebnisoffene<br />

Beratung<br />

Marktgeschehen 7<br />

Ausgewählte abgeschlossene Deals<br />

von Januar bis April <strong>2013</strong><br />

Zum Schluss 8<br />

Termine<br />

Kultur-Tipp:<br />

Lenbachhaus Wiedereröffnung<br />

Buch-Tipp:<br />

Stephen R. Covey: Die 3. Alternative<br />

Stichwort:<br />

Debt-to-Equity-Swap<br />

Zitat<br />

Impressum<br />

u 1


<strong>Corporate</strong> <strong>Finance</strong> <strong>Letter</strong> <strong>02</strong>/<strong>2013</strong><br />

Inhalt | Meinung | Meldungen | Round-Table-Gespräch | Marktgeschehen | Zum Schluss<br />

Deutschland braucht Beteiligungskapital<br />

Die Bedeutung, die Beteiligungskapital<br />

für deutsche Unternehmen und die<br />

hiesige Volkswirtschaft hat, ist unbestritten.<br />

Vor wenigen Wochen haben wir in<br />

Berlin die BVK-Beteiligungsstatistik für<br />

2012 vorgestellt: Insgesamt wurden 5,84<br />

Milliarden Euro in rund 1.200 deutsche<br />

Unternehmen investiert.<br />

Schaut man genauer hin, so zeigt sich,<br />

dass Beteiligungskapital insbesondere<br />

im Mittelstand eine große Rolle spielt.<br />

Von den finanzierten Unternehmen beschäftigten<br />

im vergangenen Jahr 82 Prozent<br />

weniger als 100 Mitarbeiter. Unter<br />

den verbleibenden 18 Prozent beschäftigten<br />

zudem nur 5 Prozent mehr als 500<br />

Mitarbeiter. Gerade weil Banken nach wie<br />

vor verhalten bei der Kreditvergabe sind,<br />

sehen sich die kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen zusehends nach<br />

alternativen Finanzierungsmethoden um.<br />

Beteiligungskapital ist eine davon.<br />

Beteiligungsgesellschaften investieren<br />

aus verschiedenen Anlässen in Unternehmen.<br />

Gründungen werden möglich,<br />

weil Venture Capital-Gesellschaften<br />

Ulrike Hinrichs, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften<br />

(BVK)<br />

Start-ups das nötige Kapital zur Verfügung<br />

stellen. Wachstumskapital bietet<br />

bereits im Markt aktiven Unternehmen<br />

die Möglichkeit, zu expandieren. Doch<br />

auch wenn ein Unternehmer sein<br />

Geschäft weitergeben will, sind Beteiligungsgesellschaften<br />

zur Stelle.<br />

Denn gerade die Frage der Nachfolge<br />

stellt für mittelständische, oft familiengeführte<br />

Unternehmen eine immense<br />

Herausforderung dar. Was tun, wenn<br />

aus den eigenen Reihen niemand<br />

willens ist, die Geschäfte weiterzuführen?<br />

Bis 2014 stehen nach Schätzungen<br />

des Instituts für Mittelstandsforschung<br />

(IfM) in Deutschland pro Jahr 22.000<br />

Übergaben von Familienunternehmen<br />

an. Nur knapp die Hälfte aller familiengeführten<br />

Unternehmen findet innerhalb<br />

der Familie einen Nachfolger. Nicht<br />

zwangsläufig möchten Kinder dem Weg<br />

der Eltern folgen und nicht notwendig<br />

sind sie gute Unternehmer.<br />

Beteiligungsgesellschaften sind zudem<br />

häufig in der Lage, Dispute im<br />

Gesellschafterkreis zu lösen, wenn beispielsweise<br />

zu viele Gesellschafter mit<br />

unterschiedlichen Vorstellungen die erfolgreiche<br />

Zukunft des Unternehmens<br />

hemmen.<br />

Offensichtlich ist: Deutschland braucht<br />

Beteiligungskapital! Zwar hat die Bundesregierung<br />

im vergangenen Jahr eine<br />

Initiative zur Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />

für Beteiligungskapitalfinanzierung<br />

gestartet. Als erster Schritt<br />

ist dies zu begrüßen. Dennoch sind in<br />

Deutschland die steuerlichen Rahmenbedingungen<br />

für Private Equity nach wie<br />

vor nicht konkurrenzfähig. Ein gesetzlicher<br />

Rahmen, der die Regulierung und<br />

Besteuerung von Fonds regelt, fehlt.<br />

Entscheidend ist, dass der Innovationsstandort<br />

Deutschland im europäischen<br />

Vergleich nicht abfällt. Andernfalls drohen<br />

Einbußen der Wettbewerbsfähigkeit,<br />

die gravierende Folgen für den Mittelstand<br />

und innovative Startups haben<br />

werden.<br />

t<br />

u Meinung<br />

2


<strong>Corporate</strong> <strong>Finance</strong> <strong>Letter</strong> <strong>02</strong>/<strong>2013</strong><br />

Inhalt | Meinung | Meldungen | Round-Table-Gespräch | Marktgeschehen | Zum Schluss<br />

Nachhaltigkeitsmanagement<br />

Unternehmen investieren<br />

trotz Eurokrise<br />

Die deutschen Unternehmen wollen verstärkt<br />

in ihr Nachhaltigkeitsmanagement<br />

investieren. Eine Befragung der Managementberatung<br />

Kienbaum zeigt, dass die<br />

Hälfte der Unternehmen ihr Nachhaltigkeitsbudget<br />

in den vergangenen drei<br />

Jahren erhöht hat. 60 Prozent wollen in<br />

den kommenden Jahren ihre Investitionen<br />

in die Nachhaltigkeit weiter erhöhen.<br />

„Der deutschen Wirtschaft ist es ernst mit<br />

ihrem Engagement in Sachen Nachhaltigkeit.<br />

Es ist bemerkenswert, dass die Firmen<br />

angesichts von Eurokrise und Konjunkturschwäche<br />

ihre Budgets für Nachhaltigkeitsmanagement<br />

nicht nur stabil halten,<br />

sondern sogar aufstocken“, sagt Kienbaum-<br />

Berater Tobias Weisel, Autor der Studie.<br />

Nachhaltigkeitsmanagement zahlt<br />

sich aus<br />

Knapp drei Viertel der befragten Firmen<br />

sind der Ansicht, dass sich die Investitionen<br />

in Nachhaltigkeit positiv auf den<br />

Wert ihres Unternehmens auswirken.<br />

Die Kienbaum-Studie erhalten Sie<br />

kostenfrei per Mail von tobias.weisel@<br />

kienbaum.de.<br />

Mergers & Acquisitions<br />

Geschäft in der Chemieindustrie<br />

zieht wieder an<br />

Im Jahr <strong>2013</strong> wird in der internationalen<br />

Chemieindustrie die Zahl der Übernahmen<br />

und Fusionen wieder zunehmen.<br />

Das lässt eine aktuelle Umfrage erwarten,<br />

die die Unternehmensberatung A.T.<br />

Kearney durchgeführt hat.<br />

Angefacht wird der Trend durch günstige<br />

Finanzierungskonditionen, eine fortdauernde<br />

Konsolidierung in Asien und durch<br />

den Zugang zu kostengünstigen Rohstoffen<br />

für die Unternehmen in den USA,<br />

Kanada und Mexiko.<br />

Angesichts großer wirtschaftlicher Unsicherheit<br />

und erwarteter hoher Unternehmensbewertungen<br />

hatten sich<br />

im Jahr 2012 viele Investoren in der<br />

Chemieindustrie zurückhaltend gezeigt<br />

und von Firmenzukäufen abgesehen.<br />

Günstige Finanzierungskonditionen<br />

locken<br />

Für <strong>2013</strong> erwarten 55 Prozent der Befragten,<br />

dass das M&A-Geschäft wieder<br />

an Fahrt aufnehmen wird. Fast zwei<br />

Drittel der Befragten erachten die günstigen<br />

Finanzierungskonditionen als<br />

Haupttreiber hinter dieser Entwicklung.<br />

Wirtschaft<br />

Zurück auf Wachstumskurs<br />

Die deutsche Wirtschaft wächst nach<br />

Einschätzung des Bundesverbandes<br />

deutscher Banken <strong>2013</strong> mit moderaten<br />

0,7 Prozent.<br />

Die Konjunkturprognose, die der Ausschuss<br />

für Wirtschafts- und Währungspolitik<br />

des Verbandes zweimal im Jahr<br />

veröffentlicht, beruht auf einer Umfrage<br />

unter den Mitgliedern des Ausschusses<br />

und der anschließenden Diskussion der<br />

Umfrageergebnisse. Im Ausschuss sind<br />

15 Chefvolkswirte von privaten Banken<br />

in Deutschland sowie des Bankenverbandes<br />

vertreten.<br />

Für 2014 erwartet der Ausschuss eine<br />

Steigerung der Wachstumsrate auf 1,7<br />

Prozent.<br />

Anhaltende Niedrigzinsphase birgt<br />

Risiken<br />

Zugleich warnt der Ausschuss vor den<br />

Risiken einer extremen Niedrigzinspolitik.<br />

Je länger die Niedrigzinsphase<br />

anhalte, desto größer sei die Gefahr,<br />

Kapital in falsche Kanäle zu lenken, Risiken<br />

falsch zu bewerten und damit die<br />

Grundlage für die nächste Finanzkrise<br />

zu legen.<br />

Industrie<br />

Familienunternehmen<br />

mit höchster Eigenkapitalquote<br />

Industrielle Familienunternehmen weisen<br />

mit knapp 38 Prozent die höchste<br />

Eigenkapitalquote in der deutschen<br />

Wirtschaft auf. Damit haben sie eine<br />

deutlich höhere Eigenkapitalquote als<br />

das deutsche Durchschnittsunternehmen<br />

(29 Prozent).<br />

Das ist das Ergebnis der Studie „Die größten<br />

Familienunternehmen in Deutschland“<br />

des Bundesverbands der Deutschen Industrie<br />

(BDI) und der Deutschen Bank.<br />

Großunternehmen sind Jobmotor<br />

Die größten Familienunternehmen<br />

machen zwar nur 0,1 Prozent aller<br />

Unternehmen aus, erwirtschaften aber<br />

fast ein Fünftel des Gesamtumsatzes<br />

aller Unternehmen und beschäftigen<br />

mehr als ein Siebtel aller sozialversicherungspflichtigen<br />

Angestellten in<br />

Deutschland. Zudem verzeichneten sie<br />

von 2010 auf 2011 ein Umsatzwachstum<br />

von rund zehn Prozent und ein Beschäftigungswachstum<br />

von fünf Prozent.<br />

Die Studie ist unter www.familienunternehmen.emnid.de<br />

abrufbar.<br />

t<br />

u Meldungen<br />

3


<strong>Corporate</strong> <strong>Finance</strong> <strong>Letter</strong> <strong>02</strong>/<strong>2013</strong><br />

Inhalt | Meinung | Meldungen | Round-Table-Gespräch | Marktgeschehen | Zum Schluss<br />

Entscheidend ist eine ergebnisoffene Beratung<br />

Die Leiter des Bereichs <strong>Corporate</strong> <strong>Finance</strong> der <strong>BHF</strong>-<strong>BANK</strong> im Gespräch über die wichtigsten Kriterien für eine erfolgreiche Transaktion.<br />

Gibt es gemeinsame Voraussetzungen<br />

für einen erfolgreichen Abschluss<br />

der drei Transaktionsarten<br />

Mergers & Acquisitions, Börsengang<br />

und Übernahmefinanzierung? Diese<br />

Frage diskutieren die Verantwortlichen<br />

der drei <strong>Corporate</strong> <strong>Finance</strong> Abteilungen<br />

der <strong>BHF</strong>-<strong>BANK</strong>: Johannes von<br />

Neipperg, Mergers & Acquisitions<br />

(M&A), Cornelius Clotten, Equity<br />

Capital Markets (ECM) und Reiner<br />

Helis, Übernahmefinanzierung.<br />

Käufergruppen aus dem Kreis der<br />

strategischen Investoren beziehungsweise<br />

der Finanzinvestoren aufzeigen.<br />

Die Unternehmenswerte derartiger Unternehmensnachfolgen<br />

bewegen sich<br />

zwischen 30 Mio. bis über 250 Mio.<br />

Euro. Entscheidend ist für uns, dass<br />

wir die Ziele unseres Kunden erreichen<br />

und im Idealfall übertreffen können.<br />

Cornelius Clotten: Wir analysieren<br />

potentielle Kandidaten für einen<br />

Börsengang auf Basis der Equity Story<br />

und stellen die Frage, wie können wir<br />

das Unternehmen am Kapitalmarkt positionieren<br />

und bei welchen Investoren<br />

wird der Investment Case auf positive<br />

Resonanz stoßen. Kriterien dafür sind<br />

insbesondere Wachstumschancen, Umsatzentwicklung<br />

und Ertragsmargen. Bei<br />

etablierten Unternehmen ist daneben<br />

auch die nachhaltige Dividendenfähigkeit<br />

für Investoren wichtig.<br />

Diese Kriterien spielen für M&A und<br />

Übernahmefinanzierung sicher auch<br />

eine Rolle – die Risikoneigung von<br />

Equity Investoren ist jedoch in der<br />

Regel höher als diejenige von Fremdkapitalinvestoren.<br />

Um ein Unternehmen<br />

Wann ist ein Mandat für Sie<br />

interessant?<br />

Johannes von Neipperg: Wir verfügen<br />

in der M&A-Abteilung über umfassende<br />

Erfahrung in der Lösung von Unternehmensnachfolgen.<br />

Bei Mandaten<br />

mit dem Ziel, einen Nachfolger zu<br />

finden, der der Vorstellung unserer<br />

Kunden entspricht, können wir einen<br />

großen Mehrwert bieten. Wir verfügen<br />

über gute Kontakte zu ausgewählten<br />

Family Offices und zu Industrieholdings.<br />

So können wir unseren Kunden interessante<br />

Alternativen zu den klassischen<br />

Johannes von Neipperg, Leiter der<br />

Abteilung Mergers & Acquisitions (M&A)<br />

Cornelius Clotten, Leiter der Abteilung<br />

Equity Capital Markets (ECM)<br />

Reiner Helis, Leiter der Abteilung Übernahmefinanzierung<br />

t<br />

u<br />

Round-Table-Gespräch<br />

4


<strong>Corporate</strong> <strong>Finance</strong> <strong>Letter</strong> <strong>02</strong>/<strong>2013</strong><br />

Inhalt | Meinung | Meldungen | Round-Table-Gespräch | Marktgeschehen | Zum Schluss<br />

Was tragen Sie als beratende Bank<br />

dazu bei, dass eine Transaktion<br />

erfolgreich wird?<br />

Reiner Helis: Vertrauensbildung ist sehr<br />

wichtig. Wir müssen unseren Kunden<br />

von Anfang an vermitteln, welche Finanzierungsvolumina<br />

darstellbar sind und<br />

er kann sich darauf verlassen, dass wir<br />

ihm eine Finanzierung entsprechend<br />

arrangieren. Hierzu gehört auch, dass die<br />

Finanzierung rechtzeitig steht. Um dies<br />

zu erreichen ist ein enger Dialog von<br />

großer Bedeutung, um auf alle auftretenden<br />

Fragen schlüssige Antworten<br />

zu haben.<br />

erfolgreich an der Börse platzieren zu<br />

können, sollte es außerdem Alleinstellungsmerkmale<br />

aufweisen und möglichst<br />

in einem Bereich mit hohen Markteintrittsbarrieren<br />

tätig sein. Wichtig ist<br />

auch die Verwendung des Emissionserlöses<br />

– Investoren haben oftmals die<br />

klare Präferenz, dass dieser ins Unternehmen<br />

fließt und zur Finanzierung von<br />

Wachstum verwendet wird.<br />

Reiner Helis: Dem stimme ich zu – die<br />

Wachstumschancen eines Unternehmens<br />

spielen für uns in der Übernahmefinanzierung<br />

nicht die dominierende<br />

Rolle. Auch der Kaufpreis ist kein alleiniges<br />

Entscheidungskriterium. Selbst<br />

ein vordergründig zu hoher Kaufpreis<br />

spricht nicht gegen die Finanzierung<br />

einer Transaktion, wenn der Investor<br />

entsprechend hohe eigene Mittel ein-<br />

setzt. Ist er hierzu bereit, zeigt uns das,<br />

wie sehr er hinter dem Projekt steht.<br />

Wir legen eher Wert darauf, dass die<br />

Firmen, die wir finanzieren, einen<br />

stabilen Cash flow haben, möglichst<br />

konjunkturunabhängig sind und nachhaltig<br />

Gewinne erzielen. In der Übernahmefinanzierung<br />

ist der langfristige<br />

Trend wichtig.<br />

Johannes von Neipperg: Vertrauensbildung<br />

ist ein sehr gutes Stichwort.<br />

Auch für eine erfolgreiche M&A-<br />

Transaktion kommt es natürlich darauf<br />

an, dass der Kunde zu uns Vertrauen<br />

aufbaut, sich auf uns verlässt.<br />

Der Erfolg einer Transaktion steht und<br />

fällt mit einer vollumfänglichen Begleitung<br />

des Kunden und schließlich mit<br />

dem richtigen Erwartungsmanagement<br />

unsererseits. Wir müssen den Verkäufer<br />

darauf vorbereiten, was ihn während des<br />

Verkaufsprozesses erwartet: Welchen<br />

Preis er realistischerweise erzielen kann,<br />

wie die Sichtweise potenzieller Käufer<br />

t<br />

u Round-Table-Gespräch<br />

5


<strong>Corporate</strong> <strong>Finance</strong> <strong>Letter</strong> <strong>02</strong>/<strong>2013</strong><br />

Inhalt | Meinung | Meldungen | Round-Table-Gespräch | Marktgeschehen | Zum Schluss<br />

ist, was während der Due Diligence auf<br />

ihn zukommt und welche steuerlichen<br />

Folgen der Verkauf für ihn haben kann.<br />

Eine gute Vorbereitung ist daher für uns<br />

ein ganz entscheidender Faktor für eine<br />

erfolgreiche Transaktion.<br />

Cornelius Clotten: Ja, eine gute Vorbereitung<br />

ist immens wichtig. Nicht nur<br />

bei der präzisen kapitalmarktkonformen<br />

Formulierung der Equity Story oder bei<br />

der Dokumentation für die Prospekterstellung.<br />

Wir sind – wie die Experten von<br />

M&A – auch dafür verantwortlich, dass<br />

das Management gut vorbereitet an den<br />

Kapitalmarkt geht. Denn das „goingpublic“<br />

ist für uns nur der Anfang –<br />

gleichzeitig bereiten wir das Management<br />

konsequent auf die „being-public“-<br />

Phase vor. In dieser sind insbesondere<br />

Controlling, Reporting und die<br />

regelmäßige Kommunikation mit den<br />

Investoren von sehr hoher Bedeutung,<br />

um am Kapitalmarkt eine hohe Reputation<br />

und Vertrauen zu schaffen. Und<br />

natürlich die Umsetzung der Strategie.<br />

Hier ist dann wieder unsere integrierte<br />

<strong>Corporate</strong> <strong>Finance</strong> Plattform gefragt:<br />

Wachstum durch Akquisition, refinanziert<br />

durch Fremd- und Eigenkapital<br />

– strukturiert und umgesetzt von der<br />

<strong>BHF</strong>-<strong>BANK</strong> – angefangen mit der sorgfältigen<br />

Identifikation von potentiellen<br />

Übernahmezielen.<br />

Arbeiten Sie bei den Ihnen gestellten<br />

Aufgaben oft zusammen?<br />

Cornelius Clotten: Die <strong>BHF</strong>-<strong>BANK</strong> bietet<br />

mit ihrer <strong>Corporate</strong> <strong>Finance</strong> Plattform<br />

alles aus einer Hand. Das hat für unsere<br />

Kunden enorme Vorteile: Wir überlegen<br />

gemeinsam mit dem Kunden, was für<br />

ihn das Beste ist, ein IPO oder ein M&A<br />

Deal und wir können ihm als Bankpartner<br />

zugleich die passende Finanzierung<br />

strukturieren.<br />

Diese strategische Diskussion mit einer<br />

Bank, deren Empfehlungen produktneutral<br />

sind, hat für den Kunden gerade<br />

bei solch sensiblen Transaktionen einen<br />

sehr hohen Wert, das haben wir bereits<br />

bei verschiedenen Transaktionen erlebt.<br />

Für diese Art von unabhängiger<br />

<strong>Corporate</strong> <strong>Finance</strong> Beratung sind wir bestens<br />

positioniert und unterscheiden uns<br />

damit auch deutlich von Mitbewerbern.<br />

Reiner Helis: Das stimmt – und zusätzlich<br />

liegt unser Vorteil in den kurzen<br />

Entscheidungswegen: Wir sprechen auf<br />

der Ebene der Entscheidungsträger mit<br />

unseren Kunden und im Team, dadurch<br />

sind wir oft schneller als Großbanken.<br />

Johannes von Neipperg: In der Regel<br />

hat der Kunde genaue Vorstellungen zu<br />

den von ihm verfolgten Zielen. Diese<br />

Ziele zu präzisieren und den optimalen<br />

Weg zu strukturieren, um diese Ziele<br />

zu erreichen, ist für uns wesentlicher<br />

Inhalt unseres Mandates. Dafür ist eine<br />

detaillierte Analyse des Unternehmens<br />

und dessen Umfelds erforderlich – und<br />

viele gemeinsame Sitzungen, auf denen<br />

Ideen diskutiert, verworfen oder weiterverfolgt<br />

werden – eben ein gemeinsames<br />

Ringen um die besten Wege zur<br />

Zielerreichung. Diese sehr individuelle<br />

und unvoreingenommene Herangehensweise<br />

zeichnet unsere Zusammenarbeit<br />

aus, damit schaffen wir für den Kunden<br />

gemeinsam die Voraussetzungen für<br />

eine erfolgreiche Transaktion.<br />

t<br />

u Round-Table-Gespräch<br />

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<strong>Corporate</strong> <strong>Finance</strong> <strong>Letter</strong> <strong>02</strong>/<strong>2013</strong><br />

Inhalt | Meinung | Meldungen | Round-Table-Gespräch | Marktgeschehen | Zum Schluss<br />

<strong>Corporate</strong> <strong>Finance</strong> Transaktionen mit Deutschland-Bezug, ausgewählt von der <strong>BHF</strong>-<strong>BANK</strong>:<br />

Ausgewählte abgeschlossene Deals von Januar bis April <strong>2013</strong>*<br />

Zielunternehmen Branche Verkäufer Käufer<br />

Mateco AG (Mehrheit)<br />

Vermietung von Arbeitsbühnen<br />

Odewald & Compagnie Gesellschaft<br />

für Beteiligungen mbH<br />

Group Thermote & Vanhalst, Belgien<br />

Rütgers Chemicals AG Chemie Triton Partners, Großbritannien Rain CII Carbon LLC, USA<br />

NUKEM GmbH Energie Advent International Corporation, USA Cameco Corporation, Kanada<br />

Wincanton Plc (Aktivitäten Deutschland<br />

und Frankreich)<br />

Transport/Logistik Wincanton Plc, Großbritannien Rhenus AG & Co. KG<br />

Kautex Maschinenbau GmbH Automobilzulieferer Steadfast Capital GmbH capiton AG<br />

Schuler AG (61,5%) Maschinenbau Verschiedene Institutionelle Investoren Andritz AG, Österreich<br />

Sachtleben Chemie GmbH (39%) Chemie Kemira Oyj, Finnland Rockwood Holdings, Inc, USA<br />

StrikoWestofen GmbH Anlagenbau BPE Private Equity GmbH AUCTUS Capital Partners AG<br />

eterna Mode GmbH (42,5%)<br />

Mode<br />

Alpha Private Equity Funds 5,<br />

Frankreich<br />

Quadriga Capital<br />

Beteiligungsberatung GmbH<br />

Holmer Maschinenbau GmbH Maschinenbau Triginta Capital GmbH Exel Industries SA, Frankreich<br />

Buderus Feinguss GmbH Maschinenbau Perusa GmbH Impro Europe S.a r.l., Luxemburg<br />

Bergmann Automotive GmbH Automobilzulieferer Familie Bergmann German Equity Partners IV<br />

SCHOELLER CAP SYSTEMS GmbH<br />

Kunststoffhersteller<br />

SCHOELLER PLAST<br />

INDUSTRIES GmbH<br />

Procap Wiltz SA, Luxemburg<br />

* Quelle: mergermarket<br />

t<br />

u Marktgeschehen<br />

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<strong>Corporate</strong> <strong>Finance</strong> <strong>Letter</strong> <strong>02</strong>/<strong>2013</strong><br />

Inhalt | Meinung | Meldungen | Round-Table-Gespräch | Marktgeschehen | Zum Schluss<br />

Termine<br />

6. Juni <strong>2013</strong>, Berlin:<br />

Deutscher Eigenkapitaltag<br />

Das wichtigste Treffen der deutschsprachigen<br />

Beteiligungskapitalbranche<br />

www.bvkap.de<br />

20. bis 21. Juni <strong>2013</strong>, Königstein im Taunus:<br />

CFO-Kongress<br />

Der Kongress ist das Jahresevent für Fachaustausch<br />

und Networking unter Finanzvorständen<br />

www.cfo-kongress.de<br />

19. bis 21. Juni <strong>2013</strong>, München:<br />

Intersolar<br />

Weltweit größte Fachmesse für die Solarwirtschaft<br />

www.intersolar.de<br />

Kultur-Tipp<br />

seit 8. Mai <strong>2013</strong>, München<br />

Lenbachhaus Wiedereröffnung<br />

Nach der Umgestaltung sind im Lenbachhaus<br />

wieder die weltbekannten<br />

Kunstwerke des „Blauen Reiters“<br />

sowie die Werke anderer namhafter<br />

Künstler zu sehen. Highlight der Neugestaltung<br />

des Hauses ist die neue<br />

LED-Beleuchtungstechnik.<br />

www.lenbachhaus.de/blog/<br />

Buch-Tipp<br />

Stephen R. Covey: Die<br />

3. Alternative<br />

Die meisten Konflikte<br />

haben zwei<br />

Seiten: meine und<br />

die des anderen.<br />

In der Regel geht<br />

es darum, welche<br />

dieser Alternativen<br />

die bessere<br />

ist oder wie<br />

ein Kompromiss,<br />

meist die schlechteste aller Lösungen,<br />

aussehen könnte.<br />

In diesem Buch entwickelte Stephen R.<br />

Covey, Autor des Bestellers „Die sieben<br />

Wege zur Effektivität“, die Idee der<br />

dritten Alternative: Ein höherer und besserer<br />

Weg der Konfliktlösung. Im Drei-<br />

Alternativen-Denken geht es darum, die<br />

Sichtweise des anderen einzunehmen<br />

und damit Synergien zu schaffen. Das<br />

Buch beschreibt das Prinzip und wie<br />

es sich in unterschiedlichen Lebensbereichen,<br />

etwa in Beruf und Familie,<br />

anwenden lässt.<br />

Oktober 2012, Gabal Verlag, Offenbach<br />

520 Seiten, 29,90 Euro<br />

ISBN: 978-3869364285<br />

Stichwort<br />

Debt-to-Equity-Swap<br />

Debt-to-Equity-Swap (DES) bezeichnet<br />

eine Maßnahme, bei der Forderungen<br />

gegenüber einer Schuldnergesellschaft in<br />

Beteiligungen umgewandelt werden.<br />

Da Gläubiger der Forderung und potentieller<br />

Erwerber der Beteiligung meist nicht<br />

identisch sind, wird die zweifelhafte Forderung<br />

zunächst mit einem Abschlag weiterverkauft.<br />

Der neue Gläubiger kann dann die<br />

Forderung dazu verwenden, den von ihm<br />

geschuldeten Kaufpreis für den Erwerb einer<br />

Beteiligung am Schuldnerunternehmen<br />

aufzurechnen, so dass es zum Erlöschen<br />

der Forderung kommt. In jüngerer Zeit werden<br />

DES als Instrument zur Lösung der<br />

internationalen Schuldenkrise diskutiert.<br />

Zu unseren vergangenen Ausgaben:<br />

www.bhf-bank.com<br />

Fragen und Anmerkungen gern an:<br />

johannes.neipperg@bhf-bank.com<br />

Zitat<br />

„Reich wird, wer in Unternehmen<br />

investiert, die weniger<br />

kosten, als sie wert sind.“<br />

Warren Edward Buffett (geboren 30. August<br />

1930), amerikanischer Großinvestor<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>BHF</strong>-<strong>BANK</strong> <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

Bockenheimer Landstraße 10<br />

60323 Frankfurt am Main<br />

Tel.: (069) 718-0<br />

E-Mail: corporate-finance@bhf-bank.com<br />

Vorstand: Björn H. Robens (Sprecher), Frank<br />

Behrends, Rolf Friedhofen,<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats: Stefan Krause<br />

<strong>Aktiengesellschaft</strong>: Sitz in Frankfurt am Main,<br />

Amtsgericht Frankfurt am Main: HRB 73636, Aufsicht:<br />

Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />

in Bonn.<br />

USt-IdNr.: DE 814 165 346<br />

Bankleitzahl: 500 2<strong>02</strong> 00<br />

SWIFT-Code: <strong>BHF</strong>BDEFF<br />

Redaktion und Design<br />

unique relations GmbH<br />

Bleichertstr. 14, 12277 Berlin<br />

news@unique-relations.de,<br />

www.unique-relations.de<br />

Amtsgericht Charlottenburg HRB 92472<br />

Geschäftsführung: Dr. Ralf Lengen<br />

Anmeldung:<br />

Sie möchten den „<strong>Corporate</strong> <strong>Finance</strong> <strong>Letter</strong>“<br />

kostenlos beziehen? Melden Sie sich an unter:<br />

corporate-finance@bhf-bank.com.<br />

Abmeldung:<br />

Sie möchten den „<strong>Corporate</strong> <strong>Finance</strong> <strong>Letter</strong>“ nicht<br />

mehr erhalten? Senden Sie eine E-Mail an:<br />

corporate-finance@bhf-bank.com.<br />

Urheberrechte:<br />

Der gesamte Inhalt sowie Struktur und Design unterliegen<br />

dem Urheberrecht.<br />

t<br />

Zum Schluss<br />

8

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