Corporate Finance Letter 02/2010 - BHF-BANK Aktiengesellschaft
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<strong>Corporate</strong> <strong>Finance</strong> <strong>Letter</strong> <strong>02</strong>/<strong>2010</strong><br />
Inhalt | Meinung | Meldungen | Erfolgsgeschichte | Marktgeschehen | Zum Schluss<br />
Inhalt<br />
Willkommen! In unserer Erfolgsgeschichte lesen Sie, wie die <strong>BHF</strong>-<strong>BANK</strong> bei<br />
einem Buy-out beraten und einen passenden Investor gefunden hat. Und unsere<br />
Meinung verrät, warum die KGaA eine attraktive Rechtsform für Familiengesellschaften<br />
an der Börse sein kann.<br />
Viel Freude mit dem <strong>Corporate</strong> <strong>Finance</strong> <strong>Letter</strong>!<br />
Meinung 2<br />
KGaA – attraktive Rechtsform für<br />
ein Going Public von Familiengesellschaften<br />
Meldungen 3<br />
Private Equity: 33 Milliarden Euro für<br />
den deutschen Mittelstand<br />
Export: China schätzt Waren „made<br />
in Germany“<br />
Untersuchung: Fußball-WM beschert<br />
deutschen Firmen Milliarden-Aufträge<br />
Checkliste: Fünf Regeln des Social-<br />
Media-Marketing<br />
Erfolgsgeschichte 4<br />
Beim Management-Buy-out begleitet<br />
Marktgeschehen 6<br />
<strong>Corporate</strong> <strong>Finance</strong> Transaktionen in<br />
Deutschland: Ausgewählte Deals<br />
von April bis Juni <strong>2010</strong><br />
Zum Schluss 7<br />
u 1<br />
Termine<br />
Kultur-Tipp:<br />
Emscherkunst.<strong>2010</strong><br />
Buch-Tipp:<br />
Bartholomäus Grill: „Laduuuuuma!<br />
Wie der Fußball Afrika verzaubert“<br />
Stichwort:<br />
corporate governance<br />
Zitat<br />
Impressum
<strong>Corporate</strong> <strong>Finance</strong> <strong>Letter</strong> <strong>02</strong>/<strong>2010</strong><br />
Inhalt | Meinung | Meldungen | Erfolgsgeschichte | Marktgeschehen | Zum Schluss<br />
KGaA – attraktive Rechtsform für ein Going Public von Familiengesellschaften<br />
Cornelius Clotten, Leiter Equity Capital<br />
Markets der <strong>BHF</strong>-<strong>BANK</strong> (oben) und Michael<br />
Berg, Leiter Transaction Services der<br />
<strong>BHF</strong>-<strong>BANK</strong><br />
t<br />
Eine kleine, aber wachsende Anzahl<br />
börsennotierter Unternehmen wählt die<br />
Rechtsform der Kommanditgesellschaft<br />
auf Aktien („KGaA“) , wie z.B. Dräger,<br />
Fresenius Medical Care, Henkel, Merck<br />
und aktuell auch Fresenius. Die neutrale<br />
bis positive Resonanz hierauf bringt insbesondere<br />
familiengeführte mittelständische<br />
Unternehmen dazu, zur Stärkung der<br />
Eigenkapitalbasis oder in Nachfolgesituationen<br />
über ein Going Public in der<br />
Rechtsform einer KGaA nachzudenken.<br />
Die KGaA als eine Mischform aus AG und<br />
Kommanditgesellschaft wird durch den oder<br />
die persönlich haftenden Gesellschafter<br />
(Komplementär) unternehmerisch geführt.<br />
Das Risiko der persönlichen Haftung kann<br />
durch Einsetzen einer GmbH oder einer<br />
GmbH & Co. KG als alleinigen Komplementär<br />
vermieden werden. Bereits in der<br />
Satzung wird geregelt, wer Komplementär<br />
ist. Dieser kann im Regelfall auch nicht abberufen<br />
werden, weder von der Hauptversammlung<br />
noch vom Aufsichtsrat. Durch<br />
die Funktion als alleiniges Geschäftsführungsorgan<br />
und seine Vetorechte in Bezug<br />
auf Grundlagenbeschlüsse der Hauptversammlung<br />
(z.B. Satzungsänderungen,<br />
Kapitalmaßnahmen, Umwandlungen) wird<br />
eine starke Stellung des Komplementärs<br />
gegenüber der Hauptversammlung und<br />
dem Aufsichtsrat begründet. Dies stellt<br />
gleichzeitig einen effektiven Schutz vor<br />
feindlichen Übernahmen dar, da eine<br />
Kapitalmehrheit als solche einem Erwerber<br />
keine Kontrolle verschafft.<br />
Ein wesentliches vorteilhaftes Strukturmerkmal<br />
der KGaA besteht in einem hohen<br />
Maß an Gestaltungsfreiheit durch die<br />
Satzung. Hier können Befugnisse der einzelnen<br />
Organe und deren Rechtsstellung<br />
zueinander sehr flexibel den individuellen<br />
Bedürfnissen der Familienaktionäre angepasst<br />
und Aspekte der Mitbestimmung berücksichtigt<br />
werden. Die KGaA bietet damit<br />
die Möglichkeit des Zugangs zum Kapitalmarkt,<br />
d.h. der Aufnahme dritter Kapitalgeber,<br />
unter weitgehender Beibehaltung der<br />
unternehmerischen Kontrolle der Familienaktionäre,<br />
gegebenenfalls sogar unter<br />
Aufgabe der Kapitalmehrheit. Steuerliche<br />
Aspekte spielen heute kaum noch eine<br />
Rolle. Im Rahmen der Ausübung der Satzungsautonomie<br />
dürfen bei einer börsennotierten<br />
KGaA jedoch die Anforderungen<br />
des Kapitalmarkts, die eher die Annäherung<br />
an die AG nahelegen, nicht aus den<br />
Augen verloren werden.<br />
Der Kapitalmarkt ist national wie international<br />
standardisierte Finanzprodukte<br />
gewohnt. Die Einschränkung der Rechte<br />
der Aktionäre, wie dies bei der KGaA der<br />
Fall ist, sollte daher durch eine aus Sicht<br />
der Investoren sehr attraktive Equity Story<br />
und eine intensive Investor Relations<br />
Arbeit – auch bezüglich der Wahl der<br />
Rechtsform – ausgeglichen werden. Ein<br />
nachvollziehbarer Grund für die Rechtsformwahl<br />
kann in Sondersituationen allein<br />
in der Aufrechterhaltung des bisherigen<br />
Familieneinflusses liegen. Hier wird die<br />
KGaA – insbesondere von internationalen<br />
Investoren – als die bessere Alternative zur<br />
Vorzugsaktie gesehen, zumal Kommanditaktionäre<br />
gegenüber Vorzugsaktionären<br />
erhöhte Mitwirkungsrechte haben. So sind<br />
denn auch bei den KGaAs im Vergleich<br />
zu „peer group“ Unternehmen keine Bewertungsabschläge<br />
auf Grund der Rechtsformwahlerkennbar.BeiderKapitalbeschaffung<br />
bietet die Rechtsform der KGaA ebenfalls<br />
Vorteile gegenüber der Vorzugsaktie.<br />
Auch bereits börsennotierte Unternehmen<br />
können durch Hauptversammlungsbeschluss<br />
einen Rechtsformwechsel vollziehen<br />
und sich so einen gesteigerten<br />
Finanzierungsspielraum bei Sicherstellung<br />
des Kontrollerhalts erschließen.<br />
u Meinung<br />
2
<strong>Corporate</strong> <strong>Finance</strong> <strong>Letter</strong> <strong>02</strong>/<strong>2010</strong><br />
Inhalt | Meinung | Meldungen | Erfolgsgeschichte | Marktgeschehen | Zum Schluss<br />
Private Equity<br />
33 Milliarden Euro für den<br />
deutschen Mittelstand<br />
Beteiligungsgesellschaften können derzeit<br />
32,8 Milliarden Euro in mittlere und<br />
große Unternehmen investieren. Davon<br />
stehen 29 Milliarden Euro für Mehrheitsübernahmen<br />
bereit.<br />
Das geht aus einer Umfrage unter<br />
150 Beteiligungsgesellschaften des<br />
Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften<br />
(BVK) hervor.<br />
Demnach verfügen allein die deutschen<br />
Beteiligungsgesellschaften über Mittel<br />
von knapp sechs Milliarden Euro.<br />
Es handle sich um Gelder, die die Gesellschaften<br />
im Fundraising bei professionellen<br />
Anlegern weltweit eingeworben<br />
haben.<br />
Interesse an Private Equity erwartet<br />
Laut BVK verfügen deutsche Unternehmen<br />
im Schnitt über geringe Eigenkapitalquoten,<br />
worunter ihre Bonität<br />
leide. Deshalb rechnet der Verband mit<br />
einem steigenden Interesse der Unternehmen<br />
an Private Equity.<br />
t<br />
Export<br />
China schätzt Waren<br />
„made in Germany“<br />
Hiesige Produkte erfreuen sich in<br />
China großer Beliebtheit: Im ersten<br />
Quartal <strong>2010</strong> importierten chinesische<br />
Firmen 58 Prozent mehr Waren aus<br />
Deutschland als im ersten Quartal<br />
2009.<br />
Das meldet das Statistische Bundesamt<br />
(Destatis). Demnach exportierten<br />
deutsche Firmen Anfang <strong>2010</strong> Waren<br />
im Wert von zwölf Milliarden Euro nach<br />
China. Auch die Ausfuhren nach<br />
Brasilien haben sich laut Destatis mit<br />
einem Plus von 40,9 Prozent gut entwickelt<br />
– ebenso wie jene nach Korea<br />
mit einem Plus von 38,5 Prozent.<br />
Export-Steigerung um zehn Prozent<br />
Insgesamt setzten deutsche Unternehmen<br />
im ersten Quartal <strong>2010</strong> Waren im<br />
Wert von 219,5 Milliarden Euro im Ausland<br />
ab – zehn Prozent mehr als im<br />
ersten Quartal 2009. Laut Destatis entfielen<br />
davon Waren im Wert von 135,2<br />
Milliarden Euro auf das europäische<br />
Ausland.<br />
Untersuchung<br />
Fußball-WM beschert<br />
deutschen Firmen<br />
Milliarden-Aufträge<br />
Für die WM hat Südafrika Infrastruktur-<br />
Projekte im Gesamtvolumen von mehr<br />
als 15 Milliarden Euro angestoßen. Davon<br />
hat auch die deutsche Wirtschaft<br />
profitiert.<br />
Wie der Bundesverband der Deutschen<br />
Industrie (BDI) schreibt, ist die deutsche<br />
Wirtschaft traditionell stark in der Kaprepublik<br />
vertreten – so auch zur WM: Beispielsweise<br />
lieferten deutsche Firmen<br />
laut BDI mehr als 200 Busse an dortige<br />
Verkehrsgesellschaften aus. Für den<br />
Bau der Eisenbahnverbindung „Gautrain<br />
Rapid Rail Link“ zwischen Pretoria und<br />
Johannesburg seien deutsche Tunnelbaumaschinen<br />
eingesetzt worden.<br />
WM-Stadien gestaltet und gebaut<br />
Außerdem seien deutsche Unternehmen<br />
am Design und am Ausbau vieler WM-<br />
Stadien beteiligt gewesen. Allein der<br />
Neu- bzw. Ausbau der zehn WM-Arenen<br />
kostete laut BDI mehr als 1,3 Milliarden<br />
Euro.<br />
Checkliste:<br />
Fünf Regeln des Social-<br />
Media-Marketing<br />
1. Anfangen<br />
Tragen Sie sich in Online-Verzeichnisse<br />
ein. Xingen, bloggen und twittern<br />
Sie. Richten Sie eine Facebook-Unternehmensseite<br />
ein.<br />
2. Sich weiterempfehlen<br />
Seien Sie anders als Ihre Konkurrenz.<br />
Sie werden weiterempfohlen, wenn sich<br />
Ihre Kunden mit Ihnen profilieren können.<br />
3. Motivieren<br />
Laden Sie zum Mitmachen ein – in E-<br />
Mails, auf der Website oder in Briefen,<br />
zum Beispiel: „Folgen Sie uns auf Twitter.“<br />
Oder: „Werden Sie Fan auf unserer<br />
Facebook-Seite.“<br />
4. Überwachen<br />
Finden Sie Kommentare mit „Google<br />
Blog Suche“ oder „technorati.com“. Sie<br />
können auch kostenpflichtige Social-<br />
Media-Monitoring-Programme nutzen.<br />
5. Reagieren<br />
Bedanken Sie sich für Lob und melden<br />
Sie sich bei Beschwerden. Schaffen Sie<br />
Ärger so schnell wie möglich aus dem<br />
Netz. Bleiben Sie stets ehrlich.<br />
Quelle: Anne M. Schüller / www.foerderland.de<br />
u Meldungen<br />
3
<strong>Corporate</strong> <strong>Finance</strong> <strong>Letter</strong> <strong>02</strong>/<strong>2010</strong><br />
Inhalt | Meinung | Meldungen | Erfolgsgeschichte | Marktgeschehen | Zum Schluss<br />
Beim Management-Buy-out begleitet<br />
Im Zuge des Management-Buy-outs (MBO) der Rehabilitationssparte der Marseille-Kliniken hat die <strong>BHF</strong>-<strong>BANK</strong> das Management umfassend beraten und<br />
einen passenden Investor gefunden<br />
Johannes von Neipperg, Leiter M&A der<br />
<strong>BHF</strong>-<strong>BANK</strong> (oben) und Dr. Daniel Meuthen,<br />
Vorstand, AUCTUS Capital Partners AG<br />
t<br />
u Erfolgsgeschichte<br />
2009 fasste das Management der<br />
Marseille-Kliniken den Entschluss, sich<br />
vom Rehabilitationsgeschäft zu trennen,<br />
um sich auf das Kerngeschäft des Konzerns<br />
zu fokussieren: den Pflegebereich.<br />
Rehabilitationskliniken sind ein rentables<br />
Geschäft: Das bestehende<br />
Management-Team der Kliniken um<br />
den kaufmännischen Geschäftsführer<br />
Berthold Müller und die medizinischen<br />
Geschäftsführer Prof. Dr. Ulrich T. Egle<br />
sowie Prof. Dr. Bernd E. Fromm zeigte<br />
sich kaufwillig. Es wollte den Bereich<br />
im Rahmen eines Management-<br />
Buy-outs zusammen mit einem<br />
Finanzinvestor erwerben und damit<br />
die Unabhängigkeit der Tochtergesellschaften<br />
sichern.<br />
Das Problem: Die Manager hatten kaum<br />
Erfahrung mit Buy-out-Prozessen.<br />
Außerdem waren Finanzierungsfragen<br />
zu diesem Zeitpunkt größtenteils noch<br />
ungeklärt – ein passender Finanzinvestor<br />
musste gefunden werden.<br />
Die Manager wandten sich an die<br />
<strong>BHF</strong>-<strong>BANK</strong>. Aus gutem Grund: Die<br />
Frankfurter Bank verfügt über langjährige<br />
Erfahrungen mit MBOs – und<br />
über das entsprechende Netzwerk,<br />
das bei einem Management-Buy-out<br />
benötigt wird, um die passenden Investoren<br />
zu gewinnen.<br />
Konkret zum Buy-out beraten<br />
Johannes von Neipperg, Leiter M&A bei<br />
der <strong>BHF</strong>-<strong>BANK</strong>, war Ansprechpartner<br />
bei der Transaktion. Im Rahmen einer<br />
solchen Beratung würden zunächst die<br />
wichtigsten Fragen geklärt, berichtet<br />
von Neipperg: „Die Frage lautet immer:<br />
Ist das Unternehmen überhaupt<br />
Buy-out-fähig? Ob das Unternehmen<br />
sich dafür eignet, hängt unter anderem<br />
von der Qualität des Managements ab<br />
– und natürlich davon, ob das Unternehmen<br />
in der Zukunft ausreichend<br />
Cashflow generiert.“<br />
Ein weiterer Bestandteil der Buy-out-<br />
Beratung der <strong>BHF</strong>-<strong>BANK</strong> sind die<br />
Erfolgsfaktoren eines Management-<br />
Buy-outs. Wichtig sei die Präsentation<br />
des Managements, so von Neipperg:<br />
„Das Management muss konkret und<br />
überzeugend darstellen können, wie<br />
es das Unternehmen weiterentwickeln<br />
will. Dazu muss eine Strategie für die<br />
nächsten drei bis fünf Jahre erarbeitet<br />
werden.“<br />
Wachstumschancen erkannt<br />
Die Transaktion sollte die Beteiligung<br />
an Rehabilitationskliniken aus den<br />
Bereichen Somatik und Psychosomatik<br />
umfassen – ein attraktiver Markt, denn<br />
die zukünftig erwarteten Fallzahlen<br />
an Patienten nehmen stetig zu, insbesondere<br />
in der Psychosomatik.<br />
Zum Erwerb standen die Rehabilitationskliniken<br />
der Karlsruher Sanatorium<br />
AG, die Algos Fachklinik in Bad<br />
Klosterlausnitz, das Sport- und Rehabilitationszentrum<br />
Harz und die Teufelsbad<br />
Fachklinik Blankenburg im Harz. Damit<br />
trennte sich der Mutterkonzern von allen<br />
4
<strong>Corporate</strong> <strong>Finance</strong> <strong>Letter</strong> <strong>02</strong>/<strong>2010</strong><br />
Inhalt | Meinung | Meldungen | Erfolgsgeschichte | Marktgeschehen | Zum Schluss<br />
Rehabilitationskliniken und von insgesamt<br />
1.269 Betten.<br />
Meilenstein gesetzt<br />
„Der Rehabilitationssektor wird aktuell<br />
noch von verschiedenen Investoren<br />
und Banken etwas voreilig negativ<br />
belegt“, sagt von Neipperg. „Viele<br />
evaluieren nicht im Detail, welche eventuell<br />
finanziell attraktiven Indikationen<br />
von einem Reha-Dienstleister abgedeckt<br />
werden – die meisten Banken<br />
und Investoren müssen hier erst noch<br />
dazulernen. Man könnte sagen, dass<br />
mit der Transaktion ein weiterer Meilenstein<br />
gesetzt wurde.“<br />
Daher bedurfte es eines Finanzinvestors,<br />
der entsprechende Vorkenntnisse<br />
bzw. eine Affinität zum<br />
Reha-Sektor hatte. Hier profitierte das<br />
Management Team vom Netzwerk<br />
der <strong>BHF</strong>-<strong>BANK</strong>: Die Beteiligungsgesellschaft<br />
AUCTUS Capital Partners<br />
verfügte über die entsprechenden<br />
Erfahrungen auf dem Gebiet, sagt<br />
von Neipperg: „Wir kannten AUCTUS<br />
ja und wussten, dass sie eine hohe<br />
Affinität zum Reha-Sektor hatten und<br />
über das notwendige Markt-Know-how<br />
verfügten. Das unterschied diesen<br />
t<br />
Finanzinvestor in diesem Fall von<br />
vielen anderen Investoren – und daher<br />
haben wir sofort Dr. Daniel Meuthen von<br />
AUCTUS angesprochen.“<br />
Passenden Investor gefunden<br />
Von Neipperg vereinbarte den Gesprächstermin<br />
zwischen dem AUCTUS-<br />
Investmentmanager und dem Management-Team<br />
der Kliniken. Wie erwartet<br />
stellte sich heraus, dass Meuthen kein<br />
Neuling auf diesem Gebiet war: Durch<br />
seine Expertise im Gesundheitssektor<br />
kannte er die Besonderheiten in diesem<br />
Markt.<br />
Aus finanzieller Hinsicht ist es beispielsweise<br />
relevant, dass ein guter<br />
Kontakt zu den jeweiligen Kostenträgern<br />
besteht, damit die entsprechenden<br />
Kliniken stets marktkonforme<br />
und nachgefragte Behandlungskonzepte<br />
anbieten können. Auch die Lage<br />
einer Rehabilitationsklinik ist entscheidend<br />
– und deren Positionierung<br />
bei den zuweisenden Krankenhaus-<br />
ärzten, die ihren Patienten die geeignete<br />
Rehabilitationseinrichtung empfehlen.<br />
AUCTUS arbeitete die Risiken dieses<br />
komplexen Marktes heraus, erkannte<br />
die Wachstumschancen – und führte<br />
schließlich die Due Diligence der Rehabilitationskliniken<br />
durch. Als Investor<br />
für die Transaktion eignete sich die<br />
Beteiligungsgesellschaft auch durch<br />
ihren starken Bezug zum Mittelstand<br />
und durch die Höhe des Transaktionsvolumens,<br />
das genau im Investmentfokus<br />
von AUCTUS lag.<br />
Prozess abgeschlossen<br />
Als Finanzinvestor bemühte sich<br />
Meuthen schließlich auch um die<br />
Bankenfinanzierung. Auch hier war<br />
angesichts der genannten Schwierigkeiten<br />
Überzeugungsarbeit gefragt.<br />
Ende April <strong>2010</strong> schlossen die Beteiligten<br />
den Prozess schließlich ab – und<br />
sicherten damit die Unabhängigkeit der<br />
ehemaligen Tochtergesellschaften der<br />
Marseille-Kliniken. Auch der Mutterkonzern<br />
gewann durch den Buy-out: Er realisierte<br />
durch den Verkauf der Rehabilitationssparte<br />
einen Buchgewinn im unteren<br />
zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.<br />
u Erfolgsgeschichte<br />
5
<strong>Corporate</strong> <strong>Finance</strong> <strong>Letter</strong> <strong>02</strong>/<strong>2010</strong><br />
Inhalt | Meinung | Meldungen | Erfolgsgeschichte | Marktgeschehen | Zum Schluss<br />
<strong>Corporate</strong> <strong>Finance</strong> Transaktionen mit Deutschland-Bezug, ausgewählt von der <strong>BHF</strong>-<strong>BANK</strong>:<br />
Abgeschlossene Deals April bis Juni <strong>2010</strong>*<br />
t<br />
Zielunternehmen Branche Verkäufer Käufer<br />
Chemie- und Tankanlagenbau<br />
Reuther GmbH<br />
Anlagenbau Hendricks Industries ApS, Dänemark<br />
Stabilus GmbH Industrial Manufacturing Paine & Partners LLC., USA Triton Partners<br />
ISOLITE Holding GmbH Dämmsysteme<br />
CornerstoneCapital AG<br />
Peter Bechtel (Privater Investor)<br />
Chemie- und Tankanlagenbau Reuther<br />
(MBO Vehikel)<br />
Equita GmbH & Co Holding KGaA<br />
Q-Cells SE (Strasskirchen Solar Park) Erneuerbare Energien Q-Cells SE Nordcapital Solarfonds 1<br />
Diagnoseklinik München.de GmbH Healthcare<br />
Marseille-Kliniken AG<br />
(Rehabilitationssparte)<br />
Dr. med. Bernd Dorflinger<br />
(Privater Investor)<br />
HANSERAD Group<br />
Healthcare Marseille-Kliniken AG AUCTUS Capital Partners AG<br />
Hemoteq AG (43%) Medizintechnik Triginta Capital PINOVA Capital GmbH<br />
Automotive Structures and<br />
Components GmbH<br />
Automobilzulieferer Alcoa Inc., USA BDW technologies GmbH<br />
APART International GmbH Bekleidung Otto Gruppe Bernd Houillon (Privater Investor)<br />
Friedrich Schulze (Bereich Food Tank<br />
Transport und Teile der Logistikzentren<br />
in Halle und Emleben)<br />
Transport/Logistik<br />
Friedrich Schulze Spedition &<br />
Logistik GmbH<br />
Nagel Logistik + Beteiligungs GmbH<br />
Gabo Systemtechnik GmbH Rohrsysteme POLYGO Holding GmbH Findos Investor GmbH<br />
proFagus GmbH Consumer Products Kai-Uwe Horst Pinne Steadfast Capital<br />
Helmuth Rickert Ingenieurbüro für<br />
Verfahrenstechnik GmbH<br />
Maschinenbau Heico und Uwe Rickert Dürr AG<br />
* Quelle: mergermarket<br />
u Marktgeschehen<br />
6
<strong>Corporate</strong> <strong>Finance</strong> <strong>Letter</strong> <strong>02</strong>/<strong>2010</strong><br />
Inhalt | Meinung | Meldungen | Erfolgsgeschichte | Marktgeschehen | Zum Schluss<br />
Termine<br />
15. Juli <strong>2010</strong>, Wildbad Kreuth/Tegernsee:<br />
Nomeba: Nicht ohne meine Bank?<br />
Kurzvorträge in Panels von Finanzierern<br />
und Dienstleistern in lockerer Atmosphäre<br />
www.nomeba.de<br />
30. - 31. August <strong>2010</strong>, Berlin:<br />
Erneuerbare Energien <strong>2010</strong><br />
Die Handelsblatt Jahrestagung zum<br />
Wachstumsmarkt Energiewirtschaft<br />
www.handelsblatt.com/handelsblattveranstaltungen<br />
3. - 8. September <strong>2010</strong>, Berlin:<br />
IFA<br />
Die größte Fachmesse für Consumer<br />
Electronics und Home Appliances<br />
www.ifa-berlin.de<br />
t<br />
Kultur-Tipp<br />
Bis 5. September <strong>2010</strong>, Emscher-Insel<br />
Emscherkunst.<strong>2010</strong><br />
Das größte Projekt der Ruhr.<strong>2010</strong>: 40<br />
Künstler veredeln die unschönen Seiten<br />
entlang der Emscher, zum Beispiel mit<br />
einem singenden Felsen<br />
www.ruhr<strong>2010</strong>.de<br />
Zum Schluss<br />
Buch-Tipp<br />
Bartholomäus Grill:<br />
„Laduuuuuma! Wie der<br />
Fußball Afrika verzaubert“<br />
Pünktlich zur WM<br />
erschien der Reiseschmöker<br />
über<br />
die Lieblingsthemen<br />
vom Afrika-<br />
Korrespondenten<br />
der „Zeit“: Fußball<br />
und Afrika.<br />
U n t e r h a l t s a m<br />
stellt Grill die<br />
Jungs in den Townships mit ihren<br />
selbst gebastelten Bällen ebenso<br />
vor wie afrikanische Zauber-Rituale<br />
und den Erfolgskicker Didier Drogba.<br />
Mit der Lektüre hat Jogi Löw seine Spieler<br />
noch vor der Abreise auf die Gastgeber<br />
vorbereitet – denn es ist ein anderer Fußball,<br />
der dort gespielt wird.<br />
1. Auflage 2009<br />
260 Seiten,<br />
Verlag Hoffmann und Campe<br />
20,00 Euro<br />
ISBN 3455501214<br />
Stichwort<br />
corporate governance<br />
<strong>Corporate</strong> governance umschreibt die<br />
Rahmenbedingungen von Entscheidungsprozessen<br />
in einem Unternehmen. Das<br />
Ziel: die Prozesse möglichst effizient zu<br />
gestalten, um die Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Unternehmens zu erhöhen.<br />
Allgemein wird corporate governance als<br />
die Gesamtheit aller nationalen und internationalen<br />
Regeln, Vorschriften und<br />
Grundsätze verstanden, welche die Unternehmensführung<br />
beeinflussen: Der<br />
Begriff kann als Unternehmensaufsicht<br />
verstanden werden, obwohl keine einheitliche<br />
Definition existiert.<br />
Zu unseren vergangenen Ausgaben:<br />
www.bhf-bank.com<br />
Fragen und Anmerkungen gern an:<br />
johannes.neipperg@bhf-bank.com<br />
Zitat<br />
„Ob du denkst, du kannst es,<br />
oder du kannst es nicht: Du wirst<br />
auf jeden Fall recht behalten.“<br />
Henry Ford (1863-1947),<br />
amerik. Großindustrieller<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>BHF</strong>-<strong>BANK</strong> <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
Bockenheimer Landstraße 10<br />
60323 Frankfurt am Main<br />
Tel.: (069) 718-0<br />
E-Mail: corporate-finance@bhf-bank.com<br />
<strong>Aktiengesellschaft</strong>: Sitz in Frankfurt am Main,<br />
Amtsgericht Frankfurt am Main: HRB 73636, Aufsicht:<br />
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />
in Bonn.<br />
Vorstand: Wilhelm von Haller (Sprecher),<br />
Loukas Rizos, Björn H. Robens, Dietmar Schmid<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats: Stefan Krause<br />
Redaktion und Design<br />
unique relations GmbH<br />
Georgenstraße 35, 10117 Berlin<br />
news@unique-relations.de<br />
www.unique-relations.de<br />
Amtsgericht Charlottenburg HRB 92472<br />
Geschäftsführung: Dr. Ralf Lengen<br />
Anmeldung:<br />
Sie möchten den „<strong>Corporate</strong> <strong>Finance</strong> <strong>Letter</strong>“<br />
kostenlos beziehen? Melden Sie sich an unter:<br />
corporate-finance@bhf-bank.com.<br />
Abmeldung:<br />
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mehr erhalten? Senden Sie eine E-Mail an:<br />
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Urheberrechte:<br />
Der gesamte Inhalt sowie Struktur und Design unterliegen<br />
dem Urheberrecht.<br />
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