Seite 2 DAS OBERLAND • Nr. 1 | 2013 Kadereingreifkraft Übung für den Ernstfall Major Manfred Leitner Die Ausgangslage Die 7. Jägerbrigade hat den Auftrag, im Anlassfall eine rasche Alarmierung und Formierung von einem Jägerbataillon, welches aus Berufssoldaten besteht, sicherzustellen. Der vorgesehene Einsatzzweck ist die sicherheitspolizeiliche Assistenz, der Katastropheneinsatz und der Schutz von wichtiger Infrastruktur. Das Jägerbataillon 18 hat hiezu Teile des Bataillonskommandos, Teile der Stabskompanie und mit Schwergewicht eine verminderte Jägerkompanie <strong>bereit</strong>zustellen. Der Anlassfall tritt dann ein, wenn das Jägerbataillon 18 keine feldverwendbaren Grundwehrdiener hat und weitere Kräfte für die oben angeführten Einsätze benötigt werden. Die Kadereingreifkräfte sind nur für Inlandsaufgaben vorgesehen. Die große Anzahl der zu stellenden Soldaten erfordert, dass beinahe das gesamte Kaderpersonal, unabhängig von seiner eigentlichen Funktion des Bataillons, in diesen Kadereingreifelementen eingeteilt zu werden hatte. Der Auftrag Der Auftrag des Bataillonskommandanten lautete: „Am 13. und 14. Dezember formiert sich die gekaderte Jägerkompanie und verlegt auf den Truppenübungsplatz Seetaler Alpe. Dort wird ein Kompaniegefechtsschießen in Zusammenarbeit mit Hubschraubern durchgeführt!“ Hiezu standen der Jägerkompanie eine Kommando- und Versorgungsgruppe, eine Panzerabwehrlenkwaffengruppe, eine Scharfschützengruppe und zwei Jägerzüge zur Verfügung. Die Kompanie wurde dabei weiters von zwei bewaffneten, leichten Verbindungshubschraubern OH-58 „Kiowa“ unterstützt. Die Schießorganisation wurde ebenfalls aus dem Kaderpersonal des Jägerbataillons gestellt. Dass ein Angriff im Kompanierahmen keine einfache Sache ist, wird wohl jeder bestätigen, noch dazu wenn diese Kompanie zur Gänze aus Kaderpersonal des gesamten Bataillons zusammengestellt zu werden hat. Erschwerend an diesen beiden Tagen kamen dann aber noch Temperaturen um -15°C und Schneeverwehungen hinzu. Der Ablauf der Übung Feindliche Kräfte hielten den Stützpunkt am Truppenübungsplatz besetzt, um die Bewegungsfreiheit der eigenen Kräfte empfindlich zu stören. Diese feindlichen Kräfte waren zu werfen. Dazu wurde vorab die Scharfschützengruppe an der Flanke eingesetzt, um ein Bekämpfen von Kampffahrzeugen mit der Panzerabwehrlenkwaffe zu ermöglichen. Vorgestaffeltes Steilfeuer, welches durch Pyrotechnik simuliert wurde, sollte eine Annäherung an die Ablauflinie der angreifenden Kompanie ermög- lichen. Die Annäherung an die Sturmausgangsstellung wurde durch die bewaffneten Hubschrauber unterstützt. So vor<strong>bereit</strong>et stand zum Schluss nur mehr der Stoß für die beiden Jägerzüge in den Stützpunkt aus, um den Angriff letztendlich abzuschließen. Folgerungen gezogen Der Angriff zeichnet sich durch einen hohen Aufwand an Koordinierung auf allen Ebenen aus. Auch der sprichwörtliche letzte Soldat im hintersten Glied muss ein hohes Maß an Verantwortung übernehmen, denn bei einem Scharfschießen in so einem großen Umfang kann ihm diese keiner abnehmen. Die Verbindung innerhalb der Organisationselemente und den Hubschraubern zur genauen Zielansprache und Koordinierung von Feuer und Bewegung ist von enormer Bedeutung. Nur durch einen genau eingehaltenen Plan können einerseits Unfälle hinangehalten werden und andererseits der Angriffserfolg bewerkstelligt werden. Das Kaderpersonal des Jägerbataillons bringt seine Leistung auch in der Kadereingreifkraft, obwohl es dort nicht in seiner eigentlichen Funktion eingesetzt ist. Dieser Umstand zeugt von einer außergewöhnlichen Motivation der Soldaten in St. Michael. Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt Nach Abschluss der Übung gratulierte der Kommandant des Jägerbataillons 18, Oberstleutnant Karl- Heinz Tatschl, seinen Soldaten zu den gezeigten Leistungen und stellte den Zusammenhalt der Offiziere, Unteroffiziere und Chargen heraus. Somit konnte gezeigt werden, dass im Einsatzfall Kadereingreifkräfte mit kurzer Vorwarnzeit für die Sicherheit <strong>Österreichs</strong> zur Verfügung stehen. „Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18
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