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Zeichen der Zeit. Die Geschichte der Schrift ; Menschen schreiben

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Geschrieben wurde immer noch mit <strong>der</strong> Rohrfe<strong>der</strong>, immer öfter jedoch auch mit den Schwungfe<strong>der</strong>n<br />

von größeren Vögeln, wie z.B. Gänsen. <strong>Die</strong>se Fe<strong>der</strong>n wurden vorne ebenfalls angespitzt<br />

und in <strong>der</strong> Mitte gespalten und mussten während des Schreibens immer wie<strong>der</strong> nachgespitzt<br />

werden. Auf mittelalterlichen Schreiberdarstellungen sieht man daher immer wie<strong>der</strong> neben Fe<strong>der</strong><br />

und Tintenfass auch Messer auf den Schreibpulten liegen.<br />

Abb. 14: <br />

Rohrfe<strong>der</strong> und Gänsekiel <br />

Auf Pergament geschriebene Bücher waren aber auch sehr kostbar, denn für eine größere Hand­<br />

schrift mussten viele Tiere ihr Leben lassen. <br />

Billiger wurde die Buchproduktion erst durch die Einführung des Papiers, das in China schon seit<br />

langer <strong>Zeit</strong> bekannt war, aber in unseren Breiten erst seit dem Ende des 14. Jahrhun<strong>der</strong>t her­<br />

gestellt werden konnte. <br />

Papier wurde damals noch aus alten Baumwoll- o<strong>der</strong> Leinenlumpen hergestellt, die in Papier­<br />

mühlen zerkleinert, dann in verschiedenen Chemikalien gekocht und auf Trockengittern getrock­<br />

net und anschließend gepresst wurden. <br />

Papier konnte sich gegen das Pergament nachhaltig durchsetzen, da es viel billiger in <strong>der</strong> Her­<br />

stellung, aber fast ebenso haltbar und leicht zu be<strong>schreiben</strong> wie dieses war. <br />

Später ging man dann in <strong>der</strong> Papierproduktion dazu über, an<strong>der</strong>e Stoffe zu verarbeiten, wie z. B. <br />

Holz und Zellstoff. <br />

<strong>Die</strong> Schreibtinte, mit <strong>der</strong> geschrieben wurde, bestand früher oft aus einer Mischung aus<br />

Galläpfelextrakt mit Eisenvitriol, aus Lampen- bzw. Kerzenruß o<strong>der</strong> auch aus Kaminruß mit <br />

verschiedenen Bindemitteln und wurde nach überlieferten Rezepten zubereitet. <br />

Gänsekiel und Rohrfe<strong>der</strong> wurden erst relativ spät von an<strong>der</strong>en Schreibgeräten abgelöst, wie z. B.<br />

<strong>der</strong> Stahlfe<strong>der</strong>, die zwar schon im Altertum bekannt war, sich jedoch erst im 19. Jhdt. wirklich <br />

durchsetzen konnte. <br />

Stahlfe<strong>der</strong>n wurden aus dünnem Metallblech gestanzt, gekrümmt, in <strong>der</strong> Mitte zugespitzt und<br />

gespalten und zur besseren Aufnahme von Tinte gelocht o<strong>der</strong> mit einem Übermetall versehen. <br />

<strong>Die</strong>se Metallfe<strong>der</strong>n wurden dann in einem Holzhalter befestigt und mussten nicht immer wie<strong>der</strong><br />

angespitzt werden wie die natürlichen Fe<strong>der</strong>n aus Rohr o<strong>der</strong> Vogelfe<strong>der</strong>n. <br />

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