Wacholderheiden - BOA - Baden-Württembergisches Online-Archiv

Wacholderheiden
Fauna
Auch die brachliegenden oder selten beweideten, versäumten
Wacholderheiden haben meist eine große faunistische Bedeutung. Im
Gegensatz zu den kargen, kurzrasigen Heiden sind sie, von Ausnahmen
abgesehen, bluten- und strukturreich und bieten vor allem blütenbesuchenden
Insekten über Monate Nahrung.
Sie sind der bei uns wohl artenreichste Lebensraum überhaupt für
Schmetterlinge. Hier einige Beispiele:
Die Berghexe findet sich auf stark beweideten Wacholderheiden. Sie ist von
Aussterben bedroht.
Das Weißbindige Wiesenvögelchen (Coenonympha arcanid) ist zwar in den
Wacholderheiden der Schwäbischen Alb noch regelmäßig anzutreffen, in
anderen Landschaftsteilen hingegen schon der intensiven landwirtschaftlichen
und baulichen Nutzung zum Opfer gefallen. Die Art meidet stark beweidete und
völlig offene Flächen und besiedelt bevorzugt langgrasige mit Gebüschen
durchsetzte Trespen-Rasen.
In warmen Gebüschsäumen fliegt der Schlüsselblumen-Würfelfalter (Hamearis
lucina). Wie sein Name schon sagt, sind Schlüsselblumen - und zwar sowohl
die Arznei-Schlüsselblume (Primula veris) wie die Große Schlüsselblume
(Primula elatior) - als Raupennahrungs-pflanzen für den Falter unentbehrlich.
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