Aktuelle Ausgabe - Braunlager Zeitung
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Juli 2013 <strong>Braunlager</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Seite 13<br />
Mit „Harzer Ramsen Mettwurst“ gelang der Sprung aufs Treppchen<br />
Fleischermeister Hans-Dieter Lambertz ist<br />
„Kulinarischer Botschafter Niedersachsens“<br />
St. Andreasberg (dl). Niedersachsen<br />
gilt kulinarisch<br />
nicht gerade als sterneverdächtig!?<br />
Das ist ein Vorurteil!<br />
Auch in Niedersachsen gibt es<br />
Meister ihres Fachs, was die<br />
Herstellung erstklassiger Lebensmittel<br />
angeht. Einer davon<br />
ist der Fleischermeister<br />
Hans -Dieter Lambertz aus St.<br />
Andreasberg mit seiner „Harzer<br />
Ramsen Mettwurst“, der<br />
St. Andreasberg. Die skeptischen<br />
Blicke zum Himmel<br />
waren unangebracht. Keiner<br />
der vorsorglich mitgebrachten<br />
Regenschirme kam zum Einsatz,<br />
höchstens ganz kurz und<br />
nahe dem Ende. Gemeindehirte<br />
Andreas Neigenfindt und<br />
sein großes Hirtenteam führten<br />
die braune Angus-Herde<br />
sicher und trocken auf die<br />
Kuppe. Und auch das bunte<br />
im Wettbewerb 2013 der<br />
Marketinggesellschaft der niedersächsischen<br />
Land- und Ernährungswirtschaft<br />
„Kulinarisches<br />
Niedersachsen“ gemeinsam<br />
mit 29 Mitbewerbern die<br />
Urkunde vom Niedersächsischen<br />
Ministerpräsidenten<br />
Stephan Weil im Empfang<br />
nehmen konnte.<br />
„Immer mehr Verbraucher<br />
wollen wissen, woher die Lebensmittel,<br />
die sie essen,<br />
kommen und wie sie hergestellt<br />
werden.<br />
Diese Sehnsucht können alle<br />
Kulinarischen Botschafter<br />
erfüllen“, sagte Dr. Christian<br />
Schmidt, der Geschäftsführer<br />
Hans-Dieter Lambertz (re.) erhält von Ministerpräsident Stephan Weil<br />
das begehrte Zertifikat.<br />
Foto: dl<br />
der Marketinggesellschaft und<br />
Organisator des Wettbewerbs.<br />
Seit der ersten Ausschreibung<br />
2010 wurde die<br />
Auszeichnung 134-mal vergeben.<br />
Rund 350 Unternehmen<br />
mit fast 600 Produkten haben<br />
der großen Menschenschar<br />
die Wartezeit bestens verkürzte,<br />
ließen sich die Offiziellen<br />
und die zahlreichen Zaungäste<br />
von den Klängen der<br />
St.Andreasberger Blaskapelle<br />
auf dem Markt unterhalten.<br />
So lange jedenfalls, bis Andreas<br />
Neigenfindt und sein aktives<br />
Hirtenteam mit der Herde<br />
hier eintrafen.<br />
„Spielt noch einen“, schie-<br />
bisher am Wettbewerb teilgenommen.<br />
Damit hat sich die Ausschreibung<br />
zum wichtigen<br />
Benchmarking für die rund<br />
700 überwiegend mittelständischen<br />
und regionalen Unternehmen<br />
der Ernährungsindustrie<br />
und des Lebensmittelhandwerks<br />
entwickelt. Zunehmend<br />
reagiert auch der<br />
Lebensmitteleinzelhandel auf<br />
diese Auszeichnung und räumt<br />
für prämierte Neuentdeckungen<br />
aus der Region Regalflächen<br />
frei, denn regionale Produkte<br />
liegen in der Verbrauchergunst<br />
ganz weit vorne.<br />
Mit seinem besonderen<br />
Produkt, der „Harzer Ramsen<br />
Mettwurst“ wurde Fleischermeister<br />
Hans-Dieter Lambertz<br />
mit 29 anderen Gaumenfreuden<br />
als „Kulinarischer<br />
Botschafter Niedersachsen<br />
2013“ vom niedersächsischen<br />
Ministerpräsidenten Stephan<br />
Weil ausgezeichnet.<br />
„Das ist ein weiterer<br />
Schritt Niedersachsens auf<br />
dem Weg zum heimlichen<br />
Champion unter den Gourmetländern“,<br />
sagte Weil, der<br />
Schirmherr des Wettbewerbes<br />
und fügte hinzu: „ Wir<br />
sind eben nicht nur das Agrarland<br />
Nummer eins, sondern<br />
auch das Land mit den tollsten<br />
Gaumenfreuden.“<br />
Und während seines Rundganges<br />
zu den Ständen der<br />
„Kulinarischen Botschafter<br />
2013“ lobte er die Vielfalt und<br />
outete sich als Anhänger bodenständiger<br />
Kost, der mit<br />
den Diät-Fanatikern nur wenig<br />
gemein hat.<br />
Hans-Dieter Lambertz<br />
durfte mit seinem Stand, an<br />
den Naturfreunden, dem<br />
Harzklub-Zweigverein, dem<br />
Ski-Club und dem Tanzsportclub<br />
Rot-Gold war die Herde<br />
jedoch zu schnell. Man musste<br />
abreißen lassen, brachte sich<br />
dabei aber allein in das Blickfeld<br />
der Menschen am Straßenrand.<br />
Die Festwiese am Neigenfindt’schen<br />
Hof wurde jedenfalls<br />
von allen erreicht, auch<br />
von der überwiegenden<br />
Mehrzahl der Menschen<br />
rechts und links der Straßen,<br />
die sich dem Festzug angeschlossen<br />
hatten.<br />
Zum Festprogramm gehörte<br />
auch ein ökumenischer<br />
Gottesdienst, den Christina<br />
dem er sowohl die „Harzer<br />
Ramsen Mettwurst“ zu Verkostung<br />
anbot, als auch seinen<br />
bekannten „Grubenschinken“,<br />
die Whisky-Mettwurst und<br />
seinen Hirschschinken.<br />
nungsurkunde und einen Beutel<br />
mit dem Hütegroschen<br />
übergab. Dabei wurden auch<br />
die zahlreichen Hirten vorgestellt.<br />
Aus dem ganzen Harz<br />
waren sie gekommen. Karl-<br />
Heinz Plosteiner ging kurz auf<br />
die Geschichte des St. Andreasberger<br />
Viehaustriebs ein<br />
und stattete den Familien Neigenfindt<br />
und Schölzel in diesem<br />
Zusammenhang einen<br />
besonderen Dank ab.<br />
Danach unterhielt das Barkamt<br />
Annerschbarrich im Heimatbund<br />
Ewerharz in gewohnter<br />
Manier mit der großen<br />
Gruppe, seinen großen<br />
und ganz kleinen Jodlerinnen,<br />
Viehaustrieb und Wiesenfest vom Wetter verwöhnt<br />
derweil auf dem Ponyrücken<br />
oder auf der Ponykutsche<br />
rund um den Festplatz tragen<br />
oder kutschieren.<br />
Fast zu klein schien zeitweise<br />
die Festwiese zu sein,<br />
so viele Menschen tummelten<br />
Für den St. Andreasberger<br />
Fleischermeister hat sich damit<br />
der Ausflug in die Landeshauptstadt<br />
Hannover mehr als<br />
gelohnt, nachdem er sich zuvor<br />
schon ein ganzes Wochenende<br />
beim Fest der Nordtour<br />
des NDR im schleswig-holsteinischen<br />
Plön präsentiert<br />
hatte.<br />
eigentlich keine Wünsche offen.<br />
Zwischendurch kam es<br />
zum erwarteten Melk-Wettkampf<br />
zwischen den Kiepenfrauen<br />
und dem Hirtenteam,<br />
der nicht nur Spannung ser-<br />
Viel fröhliches Leben auf der Festwiese …<br />
Die braunen Angus erstürmen die Breite Straße …<br />
und fröhliche Volksfest oben nen die Rindviecher Kapellmeister<br />
Karl-Heinz Plosteiner<br />
auf der Wiese profitierte von<br />
dem Wolkenloch im Himmel zugerufen zu haben. Und als<br />
über St.Andreasberg. der sich nicht lange bitten ließ,<br />
Mit viel Freude und Begeisterung<br />
begann es wie gemerksam<br />
und geduldig zu.<br />
hörten die braunen Kühe aufwohnt.<br />
Von zahlreichem Publikum<br />
begleitet zog Jochen findt zur Eile mahnte, ging es<br />
Erst als Andreas Neigen-<br />
Klähn zusammen mit dem zügigen Schritts die Breitestraße<br />
hinauf, durch die Dr.-Willi-<br />
Barkamt Annerschbarrich sowie<br />
einem Hirten- und Fuhrleuteteam<br />
zum großen Treffzenstraße<br />
und über die Kuh-<br />
Bergmannstraße, die Schütpunkt<br />
vor der Kreissparkasse. trift der Kuppe entgegen. Ein<br />
Dazu servierten auf halbem dichtes Spalier aus Menschen<br />
Wege vor dem Feuerwehrgerätehaus<br />
die Bergmusikanten Hände rührten sich für den<br />
säumte ihren Weg und viele<br />
zünftige Klänge. Während im verdienten Beifall.<br />
Einmündungsbereich der Breitenstraße<br />
in die Dr.-Willi- Barkamt Annerschbarrich und<br />
Für den Festzug mit dem<br />
Bergmannstraße Fuhrleute die deren vielstimmigem Kuhglockenkonzert,<br />
der Landarbei-<br />
Peitschen gehörig „klappen“<br />
ließen und das Barkamt Annerschbarrich<br />
mit fröhlichen schaft der Sankt Andreasberter<br />
von der Aktionsgemein-<br />
Klängen und Kuhglockengeläut ger Gewerbetreibenden und<br />
Das Volk der Landarbeiter feiert.<br />
Braune von der evangelischen<br />
Martini-Gemeinde und Diakon<br />
Wolfgang Jütte für die<br />
kath. St.Andreas-Gemeinde,<br />
unterstützt von den Musikanten<br />
des Barkamts Annerschbarrich,<br />
mit den Gästen des<br />
Wiesenblütenfestes auf der<br />
großen Festbühne feierten.<br />
Herzlich begrüßt von Bürgermeister-Stellvertreter<br />
Karl-<br />
Heinz Plosteiner waren die<br />
vielen Menschen hier Zeuge,<br />
wie er Andreas Neigenfindt<br />
wieder zum Gemeindehirten<br />
ernannte und ihm die Ernen-<br />
Fotos: StA<br />
den Fuhrleuten mit ihren Peitschen<br />
und mit den Instrumentalisten<br />
die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer.<br />
Die Blaskapelle des Waldarbeiter-Instrumental-Musikvereins<br />
glänzte mit einem großen<br />
Repertoire, das schwungvoll<br />
und gekonnt vorgetragen<br />
wurde. Das Zackel Trio spielte<br />
auch zum Tanz auf der Wiese<br />
auf und unterhielt die Gäste<br />
auch als ein kleines Regenschauer<br />
für besorgte Mienen<br />
sorgte.<br />
Die Jüngeren ließen sich<br />
sich auf ihr. Und alle erfreuten<br />
sich an einem bunten, gar vielfältigen<br />
Angebot aus Küche<br />
und Keller, an Gegrilltem und<br />
Gebackenem, an Gaumenfreuden<br />
aus der Landwirtschaft<br />
oder aus phantasievoller<br />
Küche. Andenken, Geschenke,<br />
Nützliches oder<br />
auch nur Schönes, da blieben<br />
vierte, sondern auch das eine<br />
oder andere Talent in der<br />
Viehversorgung offenbarte.<br />
Zwar behielten die Hirten dabei<br />
klar die Oberhand, aber<br />
die Kiepenfrauen schlugen<br />
sich überaus tapfer, das auch,<br />
weil sie tatkräftige Unterstützung<br />
aus der Männerwelt erhielten.<br />
StA<br />
Bürgermeister-Stellvertreter Karl-Heinz Plosteiner (links) ernennt Andreas<br />
Neigenfindt zum Gemeindehirten 2013