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Ein Bonbon für die kleinen Momente des Glücks

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Report<br />

Foto:Storck<br />

Das Materialbeschaffungssystem bei der August Storck KG als Intranetlösung<br />

<strong>Ein</strong> <strong>Bonbon</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>kleinen</strong> <strong>Momente</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>Glücks</strong><br />

Von Sven Braun<br />

„Vitamine und Naschen“, „Es steckt viel Spaß in Toffifee“, „Mann, sind <strong>die</strong> Dickmann!“ oder „Merci, dass<br />

es dich gibt.“ Kaum einer von uns wird sie nicht kennen, <strong>die</strong> Werbeslogans <strong>für</strong> <strong>die</strong> beliebten Süßwaren der<br />

Firma August Storck . Wer nimmt nicht gern eine Packung Merci-Schokolade als kleines Dankeschön mit?<br />

Welches Kind kann schon beim Anblick eines frischen „Dickmanns“ widerstehen? Oder wie gern nimmt<br />

man im Alltagsstress einen „Riesen“ von einem netten Kollegen entgegen. Nach <strong>die</strong>sem vollen Schokoladengenuss<br />

geht <strong>die</strong> Arbeit doch gleich wieder viel leichter von der Hand, auch den Mitarbeitern bei Storck<br />

selber, <strong>die</strong> zukünftig mit einer neuen Intranetlösung benötigtes Material selbstständig bestellen können.<br />

Storck – Partner of Your<br />

World<br />

Das Unternehmen Storck zählt heute<br />

zu den größten arenherstellern im<br />

weltweiten Markt der Zucker- und<br />

Schokoladenwaren. So bekannte<br />

Marken wie: nimm2, Werther’s Original,<br />

Campino, RIESEN, Knoppers,<br />

Dickmann’s, merci, Toffifee oder<br />

Chocolat Pavot werden von Menschen<br />

in vielen Teilen der Welt geliebt<br />

und geschätzt.<br />

Die Erfolgsgeschichte begann im<br />

<strong>kleinen</strong> Städtchen Werther in Westfalen,<br />

als August Storck, genannt<br />

Oberwelland, 1903 <strong>die</strong> Werther’sche<br />

Zuckerwarenfabrik gründete. Heute<br />

führt Axel Oberwelland das moderne<br />

Familienunternehmen. Inzwischen<br />

gehören zur August Storck KG neben<br />

den drei deutschen Produktionsstandorten<br />

in Berlin, Halle/Westfalen,<br />

Ohrdruf/Thüringen zwei weitere Produktionsstätten<br />

in Winchester, Großbritannien,<br />

und Skanderborg, Dänemark<br />

sowie 20 ausländische Vertriebsorganisationen.<br />

Die Storck Produkte, alle ausgestattet<br />

mit emotionalen Erlebniswelten,<br />

bieten eine der wunderbarsten Verbindungen<br />

aus Genuss und Lebensfreude.<br />

Über sechs Millionen Mal jeden<br />

Tag genießen Menschen in mehr<br />

als 90 Ländern <strong>die</strong> süßen Produkte.<br />

Die Freude, sich und andere zu verwöhnen,<br />

verbindet alle miteinander.<br />

Storck – Part of Your World. Mehr als<br />

4.000 Mitarbeiter setzen sich weltweit<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong>ses Ziel ein. Sie sind stolz, <strong>für</strong><br />

ein in vierter Generation geführtes<br />

Familienunternehmen zu arbeiten,<br />

das <strong>die</strong> Wurzeln und <strong>die</strong> Verbundenheit<br />

zur Heimatregion nie verloren<br />

hat.<br />

Desktop Purchasing<br />

bei Storck<br />

Um <strong>die</strong> Produktion all <strong>die</strong>ser Leckereien<br />

problemlos zu gewährleisten,<br />

12 MaK DATA \ News November 2004 / 21


geht auch bei der Firma August<br />

Storck nichts ohne <strong>die</strong> IT. Unser Projektbericht<br />

gibt einen <strong>Ein</strong>blick in das<br />

neu entwickelte Materialbeschaffungssystem,<br />

mit dem <strong>die</strong> Mitarbeiter<br />

Bestellungen und Bestellanforderungen<br />

erzeugen können (Desktop<br />

Purchasing). Auf <strong>die</strong>se Weise ist es<br />

gelungen, operative <strong>Ein</strong>kaufsfunktionen<br />

zu dezentralisieren und<br />

den <strong>Ein</strong>kauf zu entlasten. Die einzelnen<br />

Fachabteilungen decken ihren<br />

Bedarf an beispielsweise Büromitteln<br />

oder technischem Material (Ersatzteile<br />

<strong>für</strong> Maschinen, Reinigungsmittel,<br />

Verbrauchsmaterial usw.) über entsprechende<br />

Bestellungen oder<br />

Bestellanforderungen selbst. Die im<br />

Portal erfassten Daten werden an<br />

das SAP-System übergeben, um dort<br />

<strong>die</strong> Belege zu speichern.<br />

Motivation<br />

Die August Storck KG betreibt bereits<br />

seit 2002 ein Portal, das ähnliche<br />

Funktionen bereitstellt. Das Hosting<br />

<strong>des</strong> Portals wurde ausgelagert. Die<br />

Entwicklung wurde seinerzeit von einem<br />

externen Software-Partner vorgenommen.<br />

Das Materialbeschaffungssystem<br />

<strong>des</strong> alten Portals ist gekennzeichnet<br />

durch eine Vielzahl von<br />

Komponenten verschiedener Hersteller<br />

sowie Eigenentwicklungen <strong>des</strong><br />

Software-Partners. Insgesamt hat<br />

sich <strong>die</strong> Anwendung aufgrund der heterogenen<br />

Architektur als sehr instabil<br />

und langsam erwiesen. Zudem<br />

waren Wartung und Weiterentwicklung<br />

durch den Software-Partner sehr<br />

aufwendig und somit teuer.<br />

Aus <strong>die</strong>sen Gründen hat sich Storck<br />

entschieden, das Portal neu aufzubauen<br />

und auf eigener Hardware im<br />

Rechenzentrum in Halle zu betreiben.<br />

Die erste Komponente sollte<br />

dabei das Materialbeschaffungssystem<br />

sein. Die neue Portal-Strategie<br />

von Storck gibt <strong>die</strong> Rahmenbedingungen<br />

vor:<br />

■ Know-how-Aufbau bei den<br />

Storck-Mitarbeitern, um auch<br />

Wartung und Weiterentwicklung<br />

<strong>des</strong> Portals durch <strong>die</strong>se zu<br />

ermöglichen<br />

Umsetzung<br />

Portal und Middleware<br />

Das Portal wurde mit dem Tibco Portal<br />

Builder realisiert. Im Portal Builder<br />

wird <strong>die</strong> Struktur <strong>des</strong> Portals definiert<br />

und aufgebaut. Des Weiteren steuert<br />

der Portal Builder den Zugriff der<br />

User auf <strong>die</strong> einzelnen Seiten durch<br />

<strong>die</strong> integrierte Rechte- und Rollenverwaltung.<br />

Die Rollen und <strong>die</strong> zugeordneten<br />

User werden durch eine<br />

direkte Kopplung aus dem Novell<br />

Directory Service (NDS) gelesen.<br />

Als Middleware wird das System<br />

Tibco Business Works eingesetzt. Sie<br />

steuert <strong>die</strong> Kommunikation zwischen<br />

Portal und dem SAP-System. Die<br />

Verständigung zwischen Portal und<br />

Middleware findet über das SOAP-<br />

Protokoll statt. Die Kommunikation<br />

zwischen der Middleware und SAP<br />

(Release 4.0 B) wird mittels <strong>des</strong> Tibco<br />

SAP R/3-Adapters realisiert. Zwischen<br />

der Middleware und dem Portal<br />

Builder werden <strong>die</strong> Daten in Form<br />

von XML-Streams ausgetauscht:<br />

■ Die von SAP übermittelten<br />

Daten werden in der Middleware<br />

in XML-Streams umgesetzt und<br />

an den Portal Builder per SOAP<br />

übergeben.<br />

■ Die im Browser vom Anwender<br />

erfassten Daten werden im<br />

■ Beschränkung auf Komponenten<br />

weniger Softwareanbieter,<br />

um eine homogene Architektur<br />

zu gewährleisten<br />

■ Festlegung auf eine Technologie<br />

zur Frontend-Programmierung<br />

Architektur der neuen Portallösung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Materialbeschaffung<br />

Grafik: MaK DATA SYSTEM<br />

November 2004 / 21 MaK DATA \ News 13


Report<br />

Fotos: Storck<br />

Portal Builder in XML-Streams<br />

konvertiert und an <strong>die</strong><br />

Middleware per SOAP übergeben.<br />

Dort findet dann ein<br />

Mapping von der XML-Struktur<br />

auf <strong>die</strong> SAP-Funktionsbausteine<br />

statt.<br />

Backend<br />

Die betriebswirtschaftliche Applikationslogik<br />

wurde ausschließlich im<br />

SAP-System realisiert. Das hatte folgende<br />

Gründe:<br />

■ Das SAP-System steht praktisch<br />

rund um <strong>die</strong> Uhr zur Verfügung;<br />

es gibt höchstens am Wochenende<br />

kurze Downzeiten.<br />

■ Die Mitarbeiter sind mit dem<br />

SAP-System vertraut, und zwar<br />

sowohl mit den betriebswirtschaftlichen<br />

Modulen als<br />

auch in der ABAP/4-Programmierung.<br />

■ Da redundante Datenhaltung<br />

vermieden werden sollte, waren<br />

permanente Zugriffe auf SAP<br />

beispielsweise aus Vali<strong>die</strong>rungsgründen<br />

sowieso notwendig.<br />

Frontend<br />

Die Frontends wurden ausschließlich<br />

als XSLT-Templates realisiert. XSLT<br />

hat den Vorteil, dass es relativ leicht<br />

zu erlernen ist. Auf der anderen Seite<br />

wird <strong>die</strong>ser Weg auch von Tibco<br />

präferiert und in deren Komponenten<br />

hervorragend unterstützt. Mittels der<br />

XSLT-Templates werden <strong>die</strong> von der<br />

Middleware gesendeten XML-<br />

Streams in HTML-Coding umgesetzt<br />

und über den Web-Server an den<br />

Browser ausgeliefert.<br />

Die Funktionen innerhalb<br />

der Anwendung<br />

Seitens der Lieferanten werden elektronische<br />

Kataloge im BMECAT-For-<br />

mat bereitgestellt. Die Kataloge werden<br />

in das System importiert und den<br />

Anwendern gemäß ihrer Berechtigungen<br />

zur Verfügung gestellt. Die<br />

Bestelldaten aus dem Katalogsystem<br />

werden an das SAP-System übergeben,<br />

um dort <strong>die</strong> Bestellungen anzulegen.<br />

Es ist möglich, unterschiedliche<br />

Arten von Bestellungen abzuwickeln:<br />

■ Materialbestellungen<br />

■ Dienstleistungsbestellungen<br />

■ Interne Musteranforderungen<br />

Wenn Artikel oder Leistungen zu beschaffen<br />

sind, <strong>die</strong> nicht in einem Katalog<br />

verzeichnet sind, können <strong>die</strong><br />

Anwender Bestellanforderungen im<br />

System erfassen, <strong>die</strong> dann an den<br />

<strong>Ein</strong>kauf weitergeleitet werden. Innerhalb<br />

der Bestellanforderungen werden<br />

<strong>die</strong> Artikel bzw. Leistungen strukturiert<br />

beschrieben.<br />

Neben den reinen Bestellmöglichkeiten<br />

sind weitere Funktionen implementiert.<br />

Artikelsuche und Anzeige der gefundenen<br />

Treffer<br />

<strong>Ein</strong>gabemaske <strong>für</strong> freie Bestellanforderungen<br />

14 MaK DATA \ News November 2004 / 21


<strong>Ein</strong> Business Works<br />

Prozess in der<br />

Middleware<br />

■ Suche in Katalogen (Volltext,<br />

Artikelnummer, SAP-Identnummern)<br />

■ Navigation in hierarchischen<br />

Katalogbäumen<br />

■ Warenkorbverwaltung<br />

■ <strong>Ein</strong>kaufslisten<br />

■ Bestellrecherchen und Bestellübersichten<br />

■ Wareneingangsbuchungen<br />

■ Anzeige von Materialstammdaten<br />

Die wesentlichen Komponenten<br />

der Web-<br />

Anwendung<br />

■ Sun One Webserver<br />

■ Tibco Portal Builder<br />

Rel. 4.5.2<br />

■ Tibco Business Works<br />

Rel. 5.1.3<br />

■ SAP R/3 (Applikationslogik<br />

und Datenhaltung)<br />

Die Rolle von<br />

MaK DATA SYSTEM<br />

Im Rahmen der Strategie-Findung<br />

und Projektvorbereitung hatten sich<br />

<strong>die</strong> Mitarbeiter bei der August Storck<br />

KG bereits mit dem Portal Builder und<br />

der Middleware von Tibco vertraut<br />

gemacht. Das SAP-Know-how lag<br />

ebenfalls bereits vor. Im Bereich der<br />

Frontend-Entwicklung hatte man sich<br />

bisher aber allenfalls nur rudimentäre<br />

Kenntnisse aneignen können. Benötigt<br />

wurde also ein Spezialist, der<br />

■ <strong>die</strong> Programmierung im Web-<br />

Umfeld (HTML, CSS, Java<br />

Script) sowie<br />

■ den Umgang mit XSLT und XML<br />

beherrscht und<br />

■ generell über Erfahrungen bzgl.<br />

interaktiver Web-Anwendungen<br />

verfügt.<br />

Diese Kenntnisse sollten im Rahmen<br />

<strong>des</strong> Projektes den Storck-Mitarbeitern<br />

vermittelt werden. Die oben genannten<br />

Anforderungen wurden von<br />

MaK DATA SYSTEM umgesetzt.<br />

Durch <strong>die</strong> <strong>Ein</strong>bindung der Storck-Mitarbeiter<br />

in <strong>die</strong> Entwicklung und <strong>die</strong><br />

Unterstützung und Kontrolle durch<br />

MaK DATA SYSTEM, fand von Anfang<br />

an der notwendige Know-how-<br />

Aufbau statt.<br />

Des Weiteren war es notwendig, eine<br />

Konzeption <strong>für</strong> folgende Problemstellungen<br />

zu erarbeiten:<br />

■ Userabhängige Darstellung <strong>des</strong><br />

Datumsformates<br />

■ Userabhängige Darstellung <strong>des</strong><br />

Dezimalzeichens (Komma oder<br />

Punkt)<br />

■ Mehrsprachigkeit<br />

■ <strong>Ein</strong>bindung von Benutzerfestwerten<br />

Dabei war es wichtig, den Fokus auf<br />

Wiederverwendbarkeit zu legen. <strong>Ein</strong>mal<br />

geschaffene Lösungen waren<br />

soweit zu verallgemeinern und parametrisieren,<br />

dass sie problemlos in<br />

allen Frontends eingebunden werden<br />

konnten. Auch <strong>die</strong>se Anforderung<br />

wurde von MaK DATA SYSTEM exakt<br />

umgesetzt.<br />

Alles in allem ist <strong>die</strong> August Storck<br />

KG heute in der Lage, interaktive<br />

Web-Anwendungen von der Backend-<br />

bis zur Frontend-Entwicklung<br />

selbstständig zu erstellen.<br />

Das System erleichtert den Mitarbeitern<br />

ihre Arbeit wesentlich und trägt<br />

so dazu bei, <strong>die</strong> süßen Leckereien<br />

problemlos in gewohnter Qualität <strong>für</strong><br />

uns zu produzieren, denn Storck Marken<br />

sind ein Part of Our World.<br />

Weitere Informationen:<br />

Michael Nogalski<br />

Telefon: 0431/3993-532<br />

eMail: nogalski@<br />

makdata.de<br />

November 2004 / 21 MaK DATA \ News 15

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