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Einführung / Grundlagen II

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Datenschutzrecht<br />

FH Kiel, Master Studiengang<br />

Allgemeine <strong>Grundlagen</strong> des Datenschutzrechts<br />

(Goldene Regeln <strong>II</strong>)<br />

09. Oktober 2013<br />

Harald Zwingelberg<br />

www.datenschutzzentrum.de<br />

• Was sind personenbezogene Daten?<br />

siehe § 3 Abs. I BDSG<br />

Aufwärmfragen <strong>II</strong><br />

• Warum unterscheidet das Datenschutzrecht<br />

zunächst nicht zwischen „harmlosen“ und<br />

„sensiblen“ personenbezogenen Daten?<br />

Lösung: siehe Volkszählungsurteil. Es gibt keine<br />

unwichtigen Daten (Verkettung möglich,<br />

Kontextverlust der Daten: Adresse in guter<br />

Wohngegend oder JVA?)<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 2<br />

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www.datenschutzzentrum.de<br />

E-Mail-Newsletter<br />

Fall: Newsletter<br />

a) Der Anbieter eines Email-Newsletters fordert von den Abonnenten<br />

Angaben zu<br />

- Name<br />

- Adresse<br />

- Email-Adresse<br />

- Geschlecht<br />

- Alter<br />

Welche dieser Angaben sind zur Durchführung des Dienstes<br />

erforderlich?<br />

b) Wie stellt sich die Situation dar, wenn es nicht um<br />

das Abonnieren eines Newsletters, sondern um<br />

den Erwerb einer Ware via Internet geht?<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 3<br />

www.datenschutzzentrum.de<br />

Übersicht<br />

• Grundprinzipien des Datenschutzes (7 goldene Regeln)<br />

1. Rechtmäßigkeit<br />

2. Einwilligung<br />

3. Zweckbindung<br />

4. Erforderlichkeit<br />

5. Transparenz<br />

6. Datensicherheit<br />

7. Kontrolle<br />

Quelle: Bizer, DuD 2007, 31 => Zur Lektüre empfohlen!<br />

http://www.johann-bizer.de/dmdocuments/allgemein/Bizer,%207-Goldene%20Regeln%20DuD%202007-05.pdf<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 4<br />

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Rechtmäßigkeit<br />

Kern: Datenverarbeitung ist verboten, sofern nicht<br />

erlaubt in Gesetz oder via Einwilligung<br />

• § 4 Bundesdatenschutzgesetz<br />

„(1) Die Erhebung, Verarbeitung und Nutzung<br />

personenbezogener Daten sind nur zulässig, soweit<br />

dieses Gesetz oder eine andere Rechtsvorschrift dies<br />

erlaubt oder anordnet oder der Betroffene eingewilligt<br />

hat.“<br />

• Jede Datenverarbeitung bedarf einer Rechtsgrundlage<br />

Gesetz § 28 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1<br />

Andere Rechtsvorschrift SGB, TKG, TMG, BerufsO<br />

Einwilligung<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 5<br />

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Rechtmäßigkeit<br />

Rechtfertigung: Einwilligung oder gesetzliche Grundlage<br />

Umgang mit personenbezogenen Daten<br />

Erlaubt durch..?<br />

U<br />

N<br />

Z<br />

Informierte<br />

Einwilligung<br />

N<br />

e<br />

i<br />

n<br />

Spezialgesetz<br />

Bund<br />

N<br />

e<br />

i<br />

n<br />

Spezialgesetz<br />

Land<br />

N<br />

e<br />

i<br />

n<br />

TarifV,<br />

BetriebsVB,<br />

Satzung<br />

N<br />

e<br />

i<br />

n<br />

BDSG<br />

N<br />

e<br />

i<br />

n<br />

U<br />

L<br />

Ä<br />

S<br />

Ja Ja Ja Ja<br />

Ja<br />

S<br />

I<br />

ZULÄSSIG<br />

G<br />

Quelle: nach Tinnefeld, 2005<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 6<br />

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Rechtmäßigkeit<br />

Was ist wichtig?<br />

Jede Datenverarbeitung ist verboten, es sei denn sie<br />

ist erlaubt durch spezielle Normen, Einwilligung<br />

oder das BDSG bzw. LDSG, § 4 I BDSG.<br />

Jedes Stadium der Datenverarbeitung bedarf einer<br />

Rechtsgrundlage.<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 7<br />

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Einwilligung<br />

§ 4a Bundesdatenschutzgesetz<br />

Eine Einwilligung ist eine Willensbekundung der/des<br />

Betroffenen, die freiwillig, für den konkreten Fall und in<br />

Kenntnis der Sachlage erfolgt und mit der die betroffene<br />

Person zustimmt, dass die sie betreffenden<br />

personenbezogenen Daten erhoben, verarbeitet<br />

oder/und genutzt werden.<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 8<br />

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• Information<br />

Welche Daten werden verarbeitet?<br />

Wer verarbeitet?<br />

Zu welchem Zweck?<br />

• Freiwilligkeit<br />

Kopplungsverbot Lockvogelangebote<br />

Wirtschaftliche Abhängigkeit Arbeitsverhältnis<br />

Einsichtsfähigkeit entscheidet nicht Geschäftsfähigkeit<br />

• Formalien<br />

Hervorhebung der Einwilligungserklärung<br />

Schriftlichkeit<br />

Regelfall Schriftform<br />

Einwilligung<br />

seit 2009: § 28 <strong>II</strong>Ib<br />

+ eindeutige Regelung<br />

Vertragsabschluss nicht<br />

abhängig von Einwilligung<br />

seit 2009: § 28 <strong>II</strong>Ia<br />

+ oder schriftl. Bestätigung<br />

+ oder Protokollierung<br />

Ausnahmen: elektronischer Rechtsverkehr, Telefonbanking,…<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 9<br />

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Einwilligung<br />

neu 2009: § 28 IV<br />

+ Klarstellung: Pflicht zur Unterrichtung<br />

+ Keine strengere Form für Widerruf als<br />

für den Vertragsschluss<br />

• Widerruflichkeit der Einwilligung<br />

Ab jetzt und für die Zukunft (ex nunc) (+)<br />

Für die Vergangenheit (ex tunc) (-)<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 10<br />

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Einwilligung<br />

Problemfall: Zu weit gefasste Einwilligung<br />

• Soweit gesetzliche Rechtsgrundlage vorliegt, ist auf diese<br />

zurückzugreifen.<br />

• Im privaten Bereich: gesetzlicher Tatbestand ist zu<br />

benennen. Andernfalls wird der Betroffene über die<br />

Reichweite der Einwilligung und Widerruf getäuscht. Der<br />

Rückgriff auf den gesetzlichen TB ist dann nach Treu und<br />

Glauben ausgeschlossen.<br />

• Im öffentlichen Bereich: Soweit Einwilligung eingeholt wird,<br />

muss eine Verweigerung auch rechtlich und tatsächlich<br />

akzeptiert werden können.<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 11<br />

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• Die Einwilligung muss<br />

informiert und freiwillig<br />

erfolgen.<br />

Was ist wichtig?<br />

• Die Einwilligung ist<br />

grundsätzlich schriftlich zu<br />

erteilen oder schriftlich zu<br />

bestätigen.<br />

• Die Einwilligung ist mit<br />

Wirkung für die Zukunft<br />

widerruflich.<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 12<br />

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Zweckbindung<br />

Personenbezogene Daten dürfen nur zu dem Zweck<br />

verarbeitet und genutzt werden, zu dem sie erhoben<br />

worden sind.<br />

§ 28 Abs. 1 Satz 2 Bundesdatenschutzgesetz<br />

„Bei der Erhebung personenbezogener Daten sind die<br />

Zwecke, für die die Daten verarbeitet oder genutzt<br />

werden sollen, konkret festzulegen.“<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 13<br />

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Zweckbindung<br />

• Festlegung des Verwendungszwecks vor Erhebung der<br />

Daten<br />

Erhebung, § 28 Abs. 1 S. 2 BDSG<br />

Als Empfänger, § 28 Abs. 5 BDSG<br />

Eigene Geschäftszwecke, § 28 BDSG<br />

Fremde Geschäftszwecke, § 29 BDSG<br />

• Vertragszweck<br />

Hauptfall der Datenverarbeitung ist die Vertragserfüllung<br />

Zweckbindung des § 28 Abs. 1 Nr. 1 Bundesdatenschutzgesetz:<br />

Begründung, Durchführung oder Beendigung eines<br />

Schuldverhältnisses (Vertrag)<br />

Besondere Zweckbindung Datenschutzkontrolle, § 31 BDSG<br />

Logfiles, Zugriffsprotokolle, Backupmedien<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 14<br />

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Zweckänderung<br />

• Änderung des Verwendungszwecks<br />

nur zulässig mit Legitimation (Gesetz, Einwilligung)<br />

§ 28 Abs. <strong>II</strong>, <strong>II</strong>I BDSG<br />

Übermittlung/Nutzung zu anderen Zweck:<br />

Wahrung berechtigter Interessen eines Dritten<br />

Öffentliche Sicherheit<br />

Werbung, Markt- und Meinungsforschung<br />

„Listenprivileg“, § 28 <strong>II</strong>I S. 2 BDSG<br />

Forschung<br />

komplett neu 2009:<br />

§ 28 <strong>II</strong>, <strong>II</strong>I<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 15<br />

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Zweckänderung<br />

Gesetzliche <strong>Grundlagen</strong> bei eigenen (Geschäfts-) Zwecken<br />

• Verwendung zu Werbezwecken<br />

Listenprivileg: § 28 Abs. 2 S. 2 BDSG 2009<br />

Listenmäßig zusammengefasste Daten<br />

Für eigene Angebote, an Gewerbe, für Spenden<br />

Kein Widerspruch und Widerspruchsbelehrung<br />

„opt-out“ (§ 28 Abs. 4 BDSG)<br />

Bei Weitergabe: Stelle, die Daten erhoben hat muss aus<br />

Werbung hervorgehen komplett neu 2009:<br />

§ 28 <strong>II</strong>, <strong>II</strong>I<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht IÍ 16<br />

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Zweckänderung<br />

Gesetzliche <strong>Grundlagen</strong> bei eigenen (Geschäfts-) Zwecken<br />

• Verwendung zu anderen Zwecken<br />

§ 28 Abs. 2 Bundesdatenschutzgesetz<br />

Berechtigtes Interesse (§ 28 Abs. 1 Nr. 2) oder<br />

allgemein zugänglich (§ 28 Abs. 1 Nr. 3)<br />

Kein Grund zur Annahme schutzwürdiger Interessen<br />

der Betroffenen (§ 28 Abs. 1 Nr. 2)<br />

insbesondere kein Widerspruch (§ 28 Abs. 4)<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 17<br />

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Zweckbindung<br />

Zweckbindung bei der Erfüllung fremder (Geschäfts-) Zwecken<br />

• Übermittlung für Werbung, Markt und Meinungsforschung,<br />

Adresshandel und Auskunfteien<br />

neu IV 2010: §§ 28a, 28b<br />

Beispiele: Auskunfteien (Schufa), Adresshandel (Schober)<br />

• Übermittlung in anonymisierter Form<br />

§ 30 BDSG<br />

Beispiel: Meinungsforschung (Infratest)<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 18<br />

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Was ist wichtig?<br />

• Personenbezogene Daten dürfen nur zu dem Zweck<br />

verwendet werden, zu dem sie erhoben wurden<br />

(Zweckbindung).<br />

Der wichtigste Regelfall der Zweckbindung ist die<br />

Verwendung für Zwecke der Vertragserfüllung.<br />

• Die Zweckänderung der Verwendung bedarf einer<br />

gesonderten Legitimation durch eine Vorschrift des<br />

Datenschutzrechts oder die Einwilligung der Betroffenen.<br />

Der wichtigste Regelfall der Zweckänderung ist die<br />

Verwendung von Kundendaten für Werbezwecke.<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 19<br />

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Erforderlichkeit<br />

Die Datenverarbeitung ist auf<br />

den für Ihren Erhebungszweck<br />

notwendigen Umfang zu<br />

begrenzen.<br />

Art<br />

Umfang<br />

Dauer der<br />

Datenverarbeitung<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 20<br />

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Erforderlichkeit<br />

• Tatbestandsmerkmal<br />

z.B. § 28 Abs. 1 Nr. 2 Bundesdatenschutzgesetz<br />

„erforderlich“<br />

Einzelfallbetrachtung: Interessenabwägung<br />

Datenerhebung muss für Zweckerfüllung unverzichtbar<br />

sein<br />

Keine Datenerhebung auf Vorrat<br />

neu 2009: § 3a<br />

• Datensparsamkeit + als Zielvorgabe im Gesetz<br />

§ 3a Bundesdatenschutzgesetz<br />

Gestaltung von Verarbeitungssystemen<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 21<br />

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Erforderlichkeit<br />

Löschung / Sperrung, § 35 BDSG<br />

• Personenbezogene Daten müssen gelöscht werden, wenn<br />

Speicherung unzulässig [Verknüpfung mit §§4, 4a, 28 ff]<br />

sensible Daten nach § 3 Abs. 9, deren Richtigkeit nicht bewiesen<br />

Kenntnis für Zwecke der Speicherung nicht mehr erforderlich (§ 28)<br />

Prüfung nach 4 Jahren die Erforderlichkeit nicht mehr festgestellt<br />

werden kann => Prüfpflicht für Auskunfteien, § 35 <strong>II</strong> Nr. 4 BDSG<br />

§ 6b: Videoüberwachung<br />

• Keine Löschung, sondern Sperrung, wenn<br />

Aufbewahrungsfristen entgegenstehen (z.B. handels- oder<br />

steuerrechtliche Aufbewahrungsfristen: § 257 Handelsgesetzbuch,<br />

§_147 Abgabenordnung, § 10 Berufsordnung-Ärzte)<br />

durch Löschung schutzwürdige Interessen des Betroffenen (!)<br />

beeinträchtigt würden<br />

unverhältnismäßig hoher Aufwand für Löschung (eng auszulegen)<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 22<br />

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Erforderlichkeit<br />

• Der Grundsatz der Erforderlichkeit knüpft an den jeweils<br />

verfolgten Zweck an:<br />

Für die Erreichung des festgelegten Zwecks müssen die<br />

persönlichen Daten geeignet und erforderlich sein.<br />

Verwaltung: nur diejenigen Daten, die für die Erfüllung der<br />

Aufgaben erforderlich sind<br />

Wirtschaft: grundsätzlich nur diejenigen Daten, die für Abwicklung<br />

des Vertrages erforderlich sind<br />

• (Negativ-)Beispiele:<br />

Angabe von Telefonnummer, Geburtsdatum bei einem Kauf<br />

Verlangen nach polizeilichen Führungszeugnis bei der Bewerbung<br />

Antworten auf Gesundheitsfragen bei der Wohnungssuche<br />

Zur Ermittlung der Alterstruktur im Unternehmen genügt Statistik<br />

der Personalabteilung – keine Liste aller Geburtsdaten!<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 23<br />

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Was ist wichtig?<br />

Personenbezogene Daten dürfen nach Art, Umfang und<br />

Dauer nur soweit erhoben, verarbeitet und genutzt werden,<br />

wie dies zur Erfüllung des jeweiligen Zwecks im Einzelfall<br />

für die datenverarbeitende Stelle unverzichtbar ist.<br />

Personenbezogene Daten, die nicht mehr erforderlich sind,<br />

müssen gelöscht oder bei bestehenden Speicherpflichten<br />

aus anderen Gründen gesperrt werden.<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 24<br />

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Transparenz<br />

Die/der Betroffene muss in der Lage sein zu erfahren, wer<br />

welche Art von Daten in welchem Umfang und zu welchem<br />

Zweck erhebt, verarbeitet oder nutzt.<br />

Allgemeine und besondere Informations- und<br />

Benachrichtigungspflichten der verantwortlichen Stelle<br />

Organisatorische Transparenzverpflichtungen<br />

Auskunftsansprüche der Betroffenen<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 25<br />

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Transparenz<br />

Grundsatz der „offenen Erhebung“ und „Direkterhebung“<br />

• Unterrichtungspflichten<br />

§ 4 Abs. 2 Satz 1 Bundesdatenschutzgesetz<br />

Inhalt § 4 Abs. 3 Bundesdatenschutzgesetz<br />

Identität der verantwortlichen Stelle<br />

Zweckbestimmung<br />

Kategorien von Empfängern<br />

• Ausnahmen § 4 Abs. 2 Bundesdatenschutzgesetz<br />

Rechtsvorschrift<br />

Art der Aufgabe oder Geschäftszweck<br />

Unverhältnismäßiger Aufwand<br />

• Benachrichtigung § 33 Bundesdatenschutzgesetz<br />

Nachträgliche Information bei Speicherung ohne Kenntnis der/des<br />

Betroffenen<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 26<br />

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Transparenz<br />

Auskunftsanspruch, § 34 BDSG !Neuregelung 2010!<br />

• Inhalt<br />

Art und Herkunft der gespeicherten personenbezogenen<br />

Daten<br />

2009: Speicherpflicht für Herkunft<br />

Empfänger oder Kategorien von Empfängern<br />

Zweck der Speicherung<br />

• Konkretisierung des Auskunftsbegehrens<br />

Bezeichnung der zu beauskunftenden Daten z.B. mit<br />

Kundenummer<br />

Zeitpunkt der Vertragsschlusses<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 27<br />

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Auskunftserteilung<br />

• grundsätzlich schriftlich<br />

Transparenz<br />

neu 2010: § 34VI<br />

-Auf Verlangen<br />

+Textform<br />

• kostenlos<br />

Ausnahme: Nutzung zu<br />

wirtschaftlichen Zwecken möglich<br />

z.B. Bonitätsauskunft kann auch bei<br />

Vermieter vorgelegt werden.<br />

neu 2010: § 34V<strong>II</strong>I<br />

+ 1xjährlich kostenlos<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 28<br />

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Besondere Informationspflichten<br />

Transparenz<br />

• § 6b BDSG: Videoüberwachung öffentlich zugänglicher Räume<br />

Umstand der Beobachtung und<br />

verantwortliche Stelle sind erkennbar zu machen<br />

• § 6c BDSG: Einsatz mobiler Speicher- und Verarbeitungsmedien<br />

Information durch die ausgebende oder durchführende Stelle über:<br />

ihre Identität und Anschrift<br />

Funktionsweise des Mediums<br />

Art der zu verarbeitenden personenbezogenen Daten<br />

Möglichkeit wie Rechte nach §§ 34 und 35 auszuüben sind<br />

Maßnahmen bei Verlust oder Zerstörung des Mediums<br />

• § 6a <strong>II</strong> 2 BDSG: automatisierte Einzelfallentscheidung<br />

Unterrichtung und Gelegenheit zur individuellen Nachprüfung<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 29<br />

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Was ist wichtig?<br />

Personenbezogene Daten sind bei den Betroffenen zu<br />

erheben. Dabei sind sie über die Identität der<br />

verantwortlichen Stelle, die Art der Daten, den Zweck der<br />

Verarbeitung sowie die Kategorien der Empfänger zu<br />

unterrichten.<br />

Ist die Erhebung nicht direkt bei den Betroffenen erfolgt,<br />

sind diese nachträglich davon zu unterrichten.<br />

Betroffene haben einen Auskunftsanspruch gegenüber der<br />

verantwortlichen Stelle.<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 30<br />

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Datensicherheit<br />

Datenschutz ist nur gewährleistet, wenn die personenbezogenen<br />

Daten auch technisch und organisatorisch sicher verarbeitet<br />

werden.<br />

§ 9 Bundesdatenschutzgesetz und<br />

Anlage zum Bundesdatenschutzgesetz<br />

Technische Maßnahmen<br />

Organisatorische Maßnahmen (innerbetriebliche Organisation)<br />

• Schutzziele<br />

Vertraulichkeit<br />

Integrität<br />

Verfügbarkeit<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 31<br />

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Datensicherheit<br />

• Maßnahmen<br />

Anlage zum Bundesdatenschutzgesetz (zu § 9 BDSG)<br />

Zutrittsschutz<br />

Zugangsschutz<br />

Zugriffsschutz<br />

Schutz bei der Übermittlung<br />

Protokollierung<br />

Kontrolle des Auftragsdatenverarbeiters<br />

Verfügbarkeit der Daten<br />

Trennungsgebot<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 32<br />

16


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Informationspflicht bei Datenverlust<br />

Neu 2009: § 42a BDSG Informationspflicht<br />

• Pflicht Betroffenen und die Behörde zu informieren, bei<br />

unrechtmäßiger Übermittlung von<br />

besondere Arten personenbezogener Daten<br />

Daten die Berufsgeheimnis unterliegen (Arzt, RA) […]<br />

Bank- und Kreditkartendaten<br />

und<br />

schwerwiegende Beeinträchtigungen drohen<br />

• Bußgeldbewährt bis € 300.000<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 33<br />

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Ausblick: Schutzziele<br />

Integrität<br />

Nichtverkettbarkeit<br />

Verfügbarkeit<br />

Vertraulichkeit<br />

Transparenz<br />

Intervenierbarkeit<br />

Grafik basiert auf:<br />

Rost/Pfitzmann, 2009: Schutzziele revisited; in: DuD 2009/06: 353ff.<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 34<br />

17


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Ausblick: Schutzziele und goldene Regeln<br />

• Rechtmäßigkeit<br />

• Einwilligung<br />

• Zweckbindung<br />

• Erforderlichkeit<br />

k.A.<br />

Transparenz Intervenierbarkeit<br />

Nichtverkettbarkeit<br />

Nichtverkettbarkeit<br />

• Transaprenz<br />

Transparenz<br />

Intervenierbarkeit<br />

• Datensichrheit<br />

Vertraulichkeit<br />

Integrität<br />

Verfügbarkeit<br />

• Kontrolle<br />

Transparenz<br />

Nichtverkettbarkeit<br />

Integrität<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 35<br />

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Was ist wichtig?<br />

Die Erhebung,<br />

Verarbeitung und Nutzung<br />

personenbezogener Daten<br />

ist durch technische und<br />

organisatorische<br />

Maßnahmen zu schützen<br />

Bei Datenverlust sind die<br />

Betroffenen zu unterrichten<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 36<br />

18


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Kontrolle<br />

Die Datenverarbeitung unterliegt einer internen und<br />

externen Kontrolle.<br />

• Externe Kontrolle<br />

Aufsichtsbehörden<br />

§ 38 BDSG<br />

• Interne Kontrolle<br />

Betrieblicher Datenschutzbeauftragter<br />

§ 4g BDSG<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 37<br />

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Externe Kontrolle<br />

Aufsichtbehörde § 38 Bundesdatenschutzgesetz<br />

• Befugnisse<br />

Unterrichtung der Betroffenen (!)<br />

Anzeige bei Bußgeldbehörden und Staatsanwaltschaft<br />

Unterrichtung der Gewerbeaufsicht / Kammern<br />

Veröffentlichung im Tätigkeitsbericht<br />

Untersagung von Verfahren<br />

Anordnung technisch und organisatorischer Maßnahmen<br />

Abberufung des Datenschutzbeauftragten<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 38<br />

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Externe Kontrolle<br />

• Pflichten der kontrollierten Stelle § 38 BDSG<br />

Auskunftspflicht<br />

Duldung der Betretung<br />

Duldung von Prüfungen und Besichtigungen<br />

Einsichtnahme in geschäftliche Unterlagen<br />

Einsicht in Verfahrensverzeichnis, Daten und Programme<br />

• Sanktionen<br />

Ordnungswidrigkeit § 43 BDSG<br />

Straftat § 44 BDSG<br />

H. Zwingelberg: Datenschutzrecht I 39<br />

Vielen Dank für Ihre<br />

Aufmerksamkeit!<br />

Kontakt:<br />

Harald Zwingelberg<br />

hzwingelberg@datenschutzzentrum.de<br />

www.datenschutzzentrum.de<br />

0431/988-1228<br />

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