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Vorwort<br />
Einer Bibliothek haftet in Zeiten von Kindle und iPad immer<br />
auch etwas Anachronistisches an. Da jedoch nach wie vor kein Speichermedium<br />
so langlebig ist wie Papier, signalisiert eine Bücherwand<br />
immer auch Beständigkeit. Und liegt damit voll im Trend. Mit dem<br />
Einbau einer Original-Bibliothek aus dem Wiener Palais Liechtenstein<br />
zeigt Karl-Heinz Müller wieder einmal, dass er die Zeichen der Zeit<br />
erkannt hat. Im Herbst eröffnete der Gründer der weltgrößten Denim-<br />
Messe Bread & Butter und passionierte Einzelhändler eine Dependance<br />
seines Ladens 14 oz. im historischen Cumberland-Haus am Berliner<br />
Kurfürstendamm. „Trends sind zweitrangig“, sagt er. Beständigkeit,<br />
Langlebigkeit und Qualität – diese Werte sind für Müller und sein Team<br />
nicht nur bei der Sortimentsgestaltung, sondern auch beim Storedesign<br />
entscheidend.<br />
Diesem gesellschaftlichen (Anti-)Trend zur Entschleunigung folgen<br />
auch andere Mode-Macher, Einzelhändler und Storedesigner. Für die<br />
Gestaltung der Läden heißt das: Es werden Rückzugsorte geschaffen.<br />
Heimelige Ruhe-Oasen, die an Wohnungen erinnern. Das zeigen die Eröffnungen<br />
2012 eindrücklich. Dabei geht es nicht um eine Sitzinsel zum<br />
Verschnaufen, sondern um die Atmosphäre, die ein Laden ausstrahlt.<br />
Die so vollkommen ist, dass Kundinnen, die zum ersten Mal die Bel<br />
Étage by Bungalow in Stuttgart betreten, verkünden: „Hier zieh’ ich ein.“<br />
Andreas Baumgärtner, Vorstand bei Marc O’Polo, versucht die Renaissance<br />
der wohnlichen Ladenkonzepte so zu erklären: „Die Schnelllebigkeit<br />
und die Informationsflut unseres Alltags führen zur Sehnsucht<br />
nach Persönlichem, Wärme und Langsamkeit.“ Das Münchner Flaggschiff<br />
von Marc O’Polo in den Fünf Höfen ist tatsächlich aufgebaut wie<br />
eine Altbauwohnung, die dazu einlädt, durch sie hindurch zu schlendern.<br />
Separate Zimmer bieten Raum für die einzelnen Sortimentsbereiche.<br />
Das Ergebnis ist ein sorgfältig choreografiertes Arrangement von<br />
skandinavischen Design-Klassikern, eigens angefertigten Einbaumöbeln<br />
und stimmigen Accessoires. Das Wohnliche kommt vor allem über Details:<br />
die grüne Bankerleuchte in der „Denim-Bibliothek“, Gemälde und<br />
Fotografien, gemütliche Sessel, aufgeschlagene Bildbände, Blumenvasen<br />
und Obstkörbe. In der Bel Étage von Bungalow-Macher Uwe Maier, die<br />
für einen DOB-Store eher rough gestaltet ist, sind es die geschmackvollen,<br />
ausgewählten Möbel, die für eine gemütliche Wohnzimmer-<br />
Atmosphäre sorgen: das Ledersofa, der Schaukelstuhl, die Nierentische<br />
und die Lounge-Stühle, fast ausnahmslos im Stil der 50er Jahre.<br />
Ein „Haus im Haus“ hat Esprit in Düsseldorf geschaffen, es ist der<br />
dritte Laden nach dem so genannten Lighthouse-Konzept. Das Zentrum<br />
des 1720 Quadratmeter großen Stores bildet ein Bereich, der einem<br />
Bungalow nachempfunden ist. Er ist in mehrere Zimmer aufgeteilt und<br />
hat einen terrassenähnlichen Außenbereich. Der Eingangsbereich ist<br />
konzipiert wie ein großzügiger Innenhof, Rolltreppen wurden durch<br />
Holztreppen ersetzt. Eine sehr individuelle Note erhält der Laden durch<br />
überraschende Deko-Elemente wie handbeschriebene Schieferplatten,<br />
Puppenhäuser und Gartenzwerge.<br />
Ein neuer Trend? Mitnichten. Schwierige oder zumindest unübersichtliche<br />
Zeiten führen seit jeher dazu, dass sich die Menschen auf Werte<br />
wie Häuslichkeit und Geborgenheit besinnen. Und wenn Läden aussehen<br />
wie Wohnungen, dann hat das auch mit eben dieser Aufwertung<br />
des häuslichen Privatlebens zu tun. Doch die Vorzeichen haben sich geändert.<br />
Die Grenzen zwischen Öffentlichem und Privatem verschwimmen<br />
zusehends. Und wenn das, was in privaten Räumen stattfindet,<br />
einer immer größeren Öffentlichkeit zugänglich wird, dann werden<br />
gleichzeitig die privaten Rückzugsorte im öffentlichen Raum wichtiger.<br />
Dass diese häufig mit iPads und Ähnlichem ausgestattet sind, um wiederum<br />
in Kontakt zu der selbst gewählten Öffentlichkeit zu treten, zeigt<br />
wie schwierig es ist, eine klare Grenze zu ziehen.<br />
Das Spiel mit Innen- und Außensichten, mit Privatem und<br />
Öffentlichem, mit Intimität und Zurschaustellen zeigt sich auch in dem<br />
Trend der geöffneten Fassaden. Was ist privat, was ist öffentlich? Ein<br />
sehr schönes Beispiel dafür bietet Max&Co. in Mailand. Die Schaufenster<br />
haben keine Rückwände, geben den Blick in den Laden frei. Neben<br />
der fast schon musealen Präsentation im Schaufenster ist vor allem<br />
die Verkleidung des eingezogenen Zwischengeschosses komplett mit<br />
satiniertem Glas bemerkenswert, die gleichzeitig als Rückwand für das<br />
Logo in Leuchtschrift dient. So wird eine sehr offene, durchlässige Optik<br />
erzeugt, ohne dass die Kundinnen in ihrer Privatsphäre gestört werden.
Durch großzügig verglaste Fassaden treten die Händler in einen<br />
Dialog mit den Passanten, selbst wenn sie auf der anderen Straßenseite<br />
sind. Weitere Beispiele dafür sind der weltgrößte Uniqlo-Store in Tokio,<br />
Michael Meyer Liza und Yves in Bochum und das Strumpfhaus von Ludwig<br />
Beck in München. Neben der Ansprache der Kunden und der Offenheit<br />
und Transparenz, die offene Fassaden signalisieren, sorgen sie auch<br />
für reichlich Tageslicht im Innern und damit für eine warme, natürliche<br />
Atmosphäre. Es ist nicht die Zeit der kühlen, steril gestalteten Läden. Die<br />
Menschen sehnen sich nach Wärme, nach Geborgenheit, nach Sicherheit.<br />
Eine Zeit, in der diese Werte eine wichtige Rolle spielten, war die<br />
Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Kein Wunder also, dass sich die<br />
Ladendesigner ausgiebig aus dieser Epoche bedienen: Nierensofas und<br />
Dreieckstische, Clubsessel und Holzlamellen.<br />
Modern wirken dieses Elemente in Kombination mit einer klaren<br />
Linienführung. Auch das haben die Eröffnungen in diesem Jahr gezeigt.<br />
Paradebeispiel ist der New Yorker Store des britischen Schuh-Designers<br />
Nicholas Kirkwood. Er ist komplett in elegantem Weiß gefliest, das<br />
strenge geometrische Versailler Tafelmuster wirkt mit den schlichten<br />
sechseckigen Präsentationssäulen sehr edel. Bei Vionnet in Mailand<br />
kommen als Bodenbelag drei Marmor-Arten zum Einsatz, die in ihrer<br />
geometrischen Anordnung an Vionnet-typische Intarsien erinnern. Ein<br />
Gegengewicht zu der Opulenz des Bodenbelags bilden die schlichten,<br />
strahlendweißen Wände und lichte Laufwege. Dieses reduzierte Design<br />
wird verstärkt durch die hohen Decken und eindrucksvoll akzentuiert<br />
durch die filigranen Kupfer-Einfassungen der Glasvitrinen.<br />
Generell ist bei den Storedesignern eine neue Lust auf<br />
Marmor erwacht. Für die Womens Designer Galleries von Selfridges<br />
zum Beispiel kombinierte der Londoner Architekt James Fobert zehn<br />
verschiedene Arten von Carrara-Marmor. Damit gestaltete er einen<br />
mosaikartigen Boden, der fast schon wie ein Gemälde anmutet. Ganz<br />
selbstverständlich ist der Umgang mit neuen Technologien bei der<br />
Ladengestaltung geworden. Im Gegenüber in Darmstadt gibt es in den<br />
Sitzecken iPads, die Umkleidekabinen in der neuen Designer-Abteilung<br />
bei Selfridges sind mit Monitoren statt mit Spiegeln ausgestattet. Wer<br />
erleben möchte, wie die Online- und Offline-Welt mittlerweile miteinander<br />
verzahnt werden können, sollte bei seinem nächsten London-Trip unbedingt<br />
dem neuen Burberry-Flagship einen Besuch abstatten. Es bietet eine<br />
spektakuläre Bühne für all die digitalen Inhalte, die dank Kreativ-Chef Christopher<br />
Bailey mittlerweile untrennbar mit der britischen Traditionsmarke<br />
verbunden sind. Die Social Media-Aktion „Art of the Trench“, das Musik-<br />
Projekt Burberry Acoustic und Burberry Bespoke, das Online-Tool, mit<br />
dem sich Kunden ihren eigenen Trenchcoat designen können – all diese<br />
digitalen Innovationen sind in der Regent Street auch physisch erlebbar.<br />
Burberry ist übrigens einer von drei Läden, die allein in diesem Jahr in<br />
ehemaligen Lichtspielhäusern eröffnet haben. Und der große Respekt, mit<br />
dem sowohl Burberry als auch Mexx in Den Bosch und Stahler’s in Neustadt<br />
a.d. Weinstraße mit diesem Erbe und der historischen Bausubstanz<br />
umgehen, bestätigt den Trend zur Rückbesinnung und dem Erhalten von<br />
Bewährtem.<br />
Selfridges und KaDeWe, Breuninger und Dover Street Market – zahlreiche<br />
erfolgreiche Häuser machten 2012 von sich reden und behaupteten mit<br />
spektakulären Eröffnungen ihre Stellung am Markt. Selfridges investierte<br />
gut 10 Millionen Pfund (12,5 Millionen Euro) in die Womens Designer Galleries.<br />
Das KaDeWe in Berlin eröffnete den Schuh- und Accessoires-Salon<br />
„The Loft“, ohne Wände und vorgegebene Laufwege. Auch Breuninger hat<br />
mit dem „Großen Schuhsalon“ im Untergeschoss des Stuttgarter Haupthauses<br />
eine Schuh-Abteilung der Superlative geschaffen. Rei Kawakubo<br />
hat Dover Street Market in ihre Heimat gebracht und in Tokio ein Haus<br />
konzipiert, das manchen Kurator vor Neid erblassen lässt. Alles Beispiele<br />
für Häuser, in denen das Einkaufen immer auch ein Erlebnis ist.<br />
Darum geht es. Darum muss es gehen in einer Zeit, in der das Einkaufen<br />
im Netz für immer mehr Menschen immer selbstverständlicher wird.<br />
Das Warenangebot alleine kann kein Alleinstellungsmerkmal mehr sein.<br />
Authentizität und Atmosphäre sind die Anforderungen der Stunde. Der<br />
Kunde muss erkennen, wofür ein Laden steht. Vor allem aber muss er<br />
eines: sich darin so wohl fühlen wie Zuhause.<br />
Mara Javorovic<br />
5
FACH - UND<br />
SPEZIALGESCHÄFTE,<br />
ABTEILUNGEN
Roy Robson<br />
Am Markt 3, 21337 Lüneburg
Erster Store in Eigenregie<br />
Läden, in denen sich die Kunden von Kopf bis Fuß und ausschließlich mit<br />
Roy Robson ausstatten können, gibt es schon einige. Das Männermode-<br />
Label ist mit rund 50 Stores in Deutschland, der Schweiz und Osteuropa<br />
vertreten – bisher aber ausschließlich mit Franchise-Läden. Ende Oktober<br />
feierte das Lüneburger Unternehmen die Premiere des ersten Ladens in<br />
Eigenregie.<br />
Mit der Eröffnung des so genannten Konzepthauses hat der Männermode-<br />
Anbieter aber nicht nur deswegen ein Zeichen gesetzt. Mode, Gastronomie<br />
und Lifestyle werden in einem beeindruckenden, denkmalgeschützten<br />
Gebäude vereint – ganz in der Nähe des Firmensitzes. Der Store am Marktplatz<br />
in Lüneburg befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu Rathaus,<br />
Standesamt und Landgericht, vor allem aber grenzt er an die neu entstehende<br />
Filiale von Peek & Cloppenburg, Hamburg.<br />
600 Quadratmeter für Mode und mehr<br />
Auf 600 Quadratmetern, die sich über drei Etagen erstrecken, bietet Roy<br />
Robson das gesamte Sortiment von Business- und Casualwear über die Premiumlinie<br />
1922 bis hin zu Lizenzprodukten wie Taschen und Sonnenbrillen.<br />
Zudem wird das Sortiment durch ausgewählte Fremdprodukte ergänzt:<br />
Schuhe von Prime Shoes und Hamlet, Pflegeserien von Anthony, Rasiersets<br />
von Mühle, Duftkerzen von Hype Noses sowie ausgewählte Bücher und Magazine.<br />
Diese Zusatzsortimente sollen saisonal wechseln.<br />
Typisch Lüneburger Backsteinwände<br />
Schon der Eingangsbereich besticht durch sein Design: Die sehr schlichte,<br />
zurückgenommene Einrichtung mit viel Holz in Kombination mit Schwarz<br />
steht in spannendem Kontrast zu typischen Lüneburger Backsteinwänden.<br />
Diese bilden einen angemessen rustikal-maskulinen Rahmen vor allem<br />
für die Präsentation der Casualwear. Ein Bistro, das regionale Spezialitäten<br />
anbietet, belegt einen Teil des Erdgeschosses und ist komplett integriert.<br />
Blickfang ist die historische Decke, die zum Teil auch in der oberen Etage<br />
erhalten ist.<br />
Stuckdecken und Fischgrätparkett<br />
Im ersten Obergeschoss empfängt den Besucher ein sehr viel edleres<br />
Ambiente mit stuckverzierten Decken, Fischgrätparkett und exklusiven<br />
Möbeln. Die Etage ist in mehrere Zimmer aufgeteilt, in denen vor allem die<br />
Business- und Premium-Linie präsentiert werden. Die Farbigkeit ist monochrom,<br />
unterstrichen durch die Teppiche in jedem Zimmer. Spannende<br />
Akzente setzen vor allem die Lampen, unter anderem von Tom Dixon, über<br />
den Vitrinen und Präsentationstischen.<br />
Rund ein Jahr wurde an dem Store gearbeitet, mit großem Respekt vor<br />
dem Charme des historischen Gebäudes. Abgerundet wird das ganzheitliche<br />
Konzept durch eine Event-Fläche im zweiten Obergeschoss, die auch<br />
vermietet wird.<br />
Architektur<br />
Ladenbau<br />
Licht<br />
Fotos<br />
Blocher Blocher Shops, Stuttgart<br />
Bontempo, Hamburg<br />
Blocher Blocher Shops, Stuttgart<br />
Joachim Grothus, Bielefeld<br />
21
Alexander Wang<br />
Sanlitun Village, Building N3-15, 25, Chaoyang, Peking / China
Jeder Store ist anders<br />
Wer auf eine kurze Verschnaufpause in der Hängematte hofft – wie im<br />
New Yorker Laden des Designers –, wird enttäuscht. Alexander Wang mag<br />
keine „Store-Klone“. Und so bleibt die Hängematte aus Fell ein Einzelstück<br />
und den New Yorker Kunden vorbehalten.<br />
2011 erst hat der amerikanische Designer mit taiwanesischen Wurzeln<br />
besagten ersten Flagship-Store in New York eröffnet, nun hat er mit einem<br />
Paukenschlag die weitere Expansion eingeleitet. Insgesamt 14 Stores<br />
sind bis Ende 2012 geplant. Alle in Asien. Der Startschuss fiel im April<br />
in Peking. Der neue Laden befindet sich im nördlichen Trakt des Luxus-<br />
Shopping- und Lifestyle-Centers Sanlitun Village im Stadtteil Chaoyang<br />
und damit in direkter Nachbarschaft zu Alexander McQueen, Balenciaga,<br />
Christian Louboutin, Isabel Marant, Lanvin, Maison Martin Margiela, Miu<br />
Miu und vielen mehr.<br />
Eine Prise New York<br />
„Mit diesem Store bringe ich eine Prise New York nach Peking“, sagt der<br />
Designer, der seit seinem ersten Auftritt bei der New Yorker Fashion Week<br />
im Jahr 2007 einen kometenhaften Aufstieg erlebt hat. Ordentlich gewirbelt<br />
hat er schon bei der Eröffnungsparty mit Live-Gigs des Rappers A$AP<br />
und des DJs Dido, US-Celebrities und chinesischen Stars und Sternchen.<br />
Wände aus Marmor und Bronze<br />
Bei der Gestaltung des 465 Quadratmeter großen Ladens hat der Architekt<br />
und Designer Joseph Dirand keine Kosten gescheut. Der verschwenderische<br />
Einsatz von Materialien wie Marmor und Bronze verleiht dem<br />
ansonsten sehr minimalistischen Laden eine luxuriöse Note. Eine riesige<br />
Wand im Erdgeschoss ist aus einem einzelnen Marmorblock geschnitten.<br />
Blickfang ist die imposante Treppe aus weißem Marmor, die von einem<br />
riesigen Spiegel, der sich über beide Etagen erstreckt, und einer Wand aus<br />
polierter Bronze flankiert wird. Die Spiegeleffekte erweitern die Treppe und<br />
den Raum ins nahezu Unendliche.<br />
Minimalistische Einrichtung<br />
Beide Etagen sind sehr weitläufig gestaltet, fast schon spartanisch eingerichtet.<br />
Neben schlichten schwarzen Kleiderstangen dienen massive<br />
Marmor- und mit Bronze verkleidete Blöcke als Präsentationsflächen. Alle<br />
Einrichtungsgegenstände sind maßgefertigt, viele wirken beinahe skulptural.<br />
Funktionalität steht dabei nicht unbedingt im Vordergrund. Das<br />
Sofa aus Beton ist zwar mit einer Auflage aus Ziegenhaar versehen, zum<br />
gemütlichen Hinsetzen dennoch nur bedingt geeignet. Doch einen Platz<br />
zum Entspannen gibt es natürlich auch: Im Erdgeschoss lädt eine riesige<br />
Ledercouch im 50er Jahre-Stil zum Ausruhen und Verweilen ein.<br />
Architektur<br />
Joseph Dirand, Paris / Frankreich; Alexander Wang, New York / USA<br />
Ladenbau Joseph Dirand, Paris / Frankreich; Alexander Wang, New York / USA <br />
Licht<br />
Fotos<br />
Joseph Dirand, Paris / Frankreich; Alexander Wang, New York / USA<br />
Alexander Wang, New York / USA<br />
23
Prange<br />
Königsallee 48, 40212 Düsseldorf
Cleanes, edles Ambiente an der Kö<br />
750 Quadratmeter, direkt an der Düsseldorfer Kö gelegen – das sind die<br />
Eckdaten der neuen Prange-Filiale in der Heimatstadt des Handelsunternehmens.<br />
Auf zwei Etagen werden Schuhe und Mode für Damen, Herren<br />
und Kinder angeboten, und das in einem sehr großzügigen und cleanen<br />
Ambiente. Der Einsatz hochwertiger Materialien sorgt für eine edle Note.<br />
Ein besonderes Gestaltungselement sind drei Millimeter dicke Lederplatten<br />
mit einer speziellen Oberflächenbehandlung, rundum mit einer Ziernaht<br />
versehen. Diese Paneele kommen punktuell als Wand-, Decken- und Bodenverkleidung<br />
zum Einsatz.<br />
Lederpaneele und Messingregale<br />
Das Erdgeschoss ist den Damen vorbehalten. Weiße hochglänzende Wandwarenträger<br />
und grau melierter Teppichboden kennzeichnen den Schuhbereich.<br />
Die Fachböden sind versetzbar und werden von LEDs beleuchtet.<br />
Wand und Decke des Mittelraums, gegenüber des Treppenaufgangs, sind<br />
mit den dunklen Lederpaneelen verkleidet. Schuhe und Taschen werden in<br />
diesem Bereich auf einem grazilen Messingregal präsentiert.<br />
Handbearbeitetes und brüniertes Messing kommt auch in der Fashion-<br />
Abteilung zum Einsatz. Im Übergangsbereich ist eine Messingplatte im<br />
Boden eingelassen, die Regale sind aus massivem Messing. Als Bodenbelag<br />
wurde hier weiß lasiertes Eichenparkett in französischem Fischgrät-Muster<br />
gewählt. Blickfang ist die Highlight-Rückwand – eine LED-kantenbeleuchtete<br />
Sandwich-Glasscheibe mit in Acryl gegossenem Metallgewebe.<br />
Sehr großzügige Sitzpolster<br />
Einige Gestaltungselemente werden im ganzen Laden aufgegriffen: Das<br />
sind einerseits die raumhohen Lightboxen, an denen aktuelle Schuh- und<br />
Modetrends gezeigt werden. Andererseits sind das die großflächigen<br />
Sitzpolster in Chesterfield-Steppung – bis zu 4,4 mal 1,3 Meter groß –, die<br />
sich in allen Abteilungen finden. Bezogen sind sie mit strapazierfähigem<br />
Samtvelours oder, in den Fashion-Bereichen, mit Leder.<br />
Stahl und Büffelleder für die Männer<br />
Im Obergeschoss befinden sich die Sortimentsbereiche Men Shoe, Fashion<br />
& Accessories, Kids Shoe und Women Comfort. Die Abteilung für<br />
die Männer mit Blick auf den Kö-Graben wird bestimmt durch Stahl und<br />
Büffelleder und ist farblich in mattem Oliv und Grau-Beige gehalten. Hier<br />
ist die Präsentationsfläche für die Schuhe mit den Lederplatten verkleidet,<br />
die in den Fugen eingelassenen Stahlfachböden werden von LEDs<br />
beleuchtet.<br />
Die Kinderschuhabteilung ist komplett in Weiß gehalten, um einen neutralen<br />
Hintergrund für die verspielten Schuhe zu bieten. Einen Farbtupfer<br />
gibt es aber doch: Ein riesiges Sitzpolster mit bunten Zierknöpfen.<br />
Architektur<br />
Ladenbau <br />
Licht<br />
Fotos<br />
Rudi Sauermann Architectural Services, Düsseldorf<br />
Ladenbau Schmitt, Würzburg<br />
Elan, Köln<br />
Lukas Palik, Düsseldorf<br />
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