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Protokoll Nr. 5 - Evangelische Landeskirche in Württemberg

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ISSN 0174-0113<br />

14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode<br />

Stuttgart, den 25. November 2008<br />

8:30 Uhr<br />

5. Sitzung<br />

unter dem Vorsitz der Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel<br />

und des Stellv. Präsidenten Traub, Wolfgang<br />

Anwesend vom Oberkirchenrat: Landesbischof July, D. Frank O.; Direktor<strong>in</strong> Rupp, Margit; Prälat<strong>in</strong> Wulz, Gabriele; Prälaten Mack,<br />

Ulrich; Rose, Prof. Christian; Wille, Hans-Dieter; Oberkirchenrät<strong>in</strong> Junkermann, Ilse; Oberkirchenräte<br />

Baur, Werner; Beck, Helmut; Hartmann, Erw<strong>in</strong>; Oberkirchenrat Heckel, Prof. Ulrich; Kastrup,<br />

Dr. Mart<strong>in</strong>; Pfisterer, Rudolf; Kirchenrat Eberhardt, Georg<br />

Pressesprecher:<br />

Fehlende Synodale:<br />

Gäste:<br />

Pfarrer Tsalos, Christian<br />

Hett<strong>in</strong>ger, Anne; Kafka, Re<strong>in</strong>hard; Kern, Steffen; Leitle<strong>in</strong>, Hans<br />

Ros<strong>in</strong>, Dipl.-Ing. Ingeborg, Vertreter<strong>in</strong> des Diöze sanrats der Diözese Rottenburg-Stuttgart;<br />

Hudáková, Katarína, Vertreter<strong>in</strong> der Synode der Evang. Kirche Augsburgischen Bekenntnisses <strong>in</strong><br />

der Slowakei; Pfarrer Fritz, Volker, Stellv. Präsident der Badischen Landessynode; Ober kirchenrat<br />

Mikosch, Dr. Hans, Evang.-Lutherische Kirche <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen; Landesbischof i. R. Maier, Dr. Gerhard;<br />

Prälat i. R. Röckle, Gerhard; Pastor<strong>in</strong> Temirbulatova, Dr. Olga, Evang.-Lutherische St. Georgs-<br />

Geme<strong>in</strong>de zu Samara <strong>in</strong> Russland;


200<br />

14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008<br />

Inhaltsübersicht:<br />

Seite<br />

Seite<br />

I. Grußwort<br />

Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel . . . . . . . . . . . . . 202<br />

Pastor<strong>in</strong> Temirbulatova, Dr. Olga. . . . . . . . . . . . . . . 202<br />

IV. b) Gesetz über die Feststellung e<strong>in</strong>es Nachtrags<br />

zum landeskirchlichen Haushalt 2008 (Beilage 6)<br />

– 1. u n d 2. L e s u n g –<br />

II.<br />

Haushaltsberatungen<br />

a) Planüberschreitungen und Rechnungsabschluss<br />

der landeskirchlichen Rechnung 2007<br />

b) Gesetz über die Feststellung e<strong>in</strong>es Nachtrags<br />

zum landeskirchlichen Haushalt 2008 (Beilage 6)<br />

c) Plan für die kirchliche Arbeit 2009 (mit Haushaltsgesetz<br />

und Haushaltsplan)<br />

– B e r i c h t e –<br />

Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel . . . . . . . . . . . . . 203<br />

Oberkirchenrat Kastrup, Dr. Mart<strong>in</strong> . . . . . . . . . . . . . 203<br />

Schneider, Inge mit Antrag <strong>Nr</strong>. 28/08 . . . . . . . . . . . 210<br />

Fritz, Michael . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215<br />

Stepanek, Werner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 216<br />

Landesbischof July, D. Frank O. . . . . . . . . . . . . . . . 216<br />

– A l l g e m e i n e A u s s p r a c h e –<br />

Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel . . . . . . . . . . . . . 217<br />

Schäffer, Andreas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217<br />

Ehrmann, Axel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 218<br />

Raab, Ingeborg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220<br />

Klotz, Ra<strong>in</strong>er . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222<br />

Munz<strong>in</strong>ger, Markus mit Änderungsantrag <strong>Nr</strong>. 38/08 . 223<br />

Plümicke, Dr. Mart<strong>in</strong> mit Antrag <strong>Nr</strong>. 40/08. . . . . . . . 224<br />

Oberkirchenrät<strong>in</strong> Junkermann, Ilse . . . . . . . . . . . . . 225<br />

Oberkirchenrat Kastrup, Dr. Mart<strong>in</strong> . . . . . . . . . . . . . 225<br />

Trick, Werner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225<br />

Schneider, Inge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225<br />

Beck, Roland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225<br />

Gröh, Anita . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225<br />

Seibt, Michael . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225<br />

Glock, Eva . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 226<br />

Teich, Volker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 226<br />

Direktor<strong>in</strong> Rupp, Margit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 226<br />

(Verweisung des Änderungsantrags <strong>Nr</strong>. 38/08<br />

an den F<strong>in</strong>anzausschuss)<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang . . . . . . . . . . . . . . 226<br />

(Verweisung des Antrags <strong>Nr</strong>. 40/08<br />

an den Theologischen Ausschuss)<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang . . . . . . . . . . . . . . 226<br />

Abstimmung (Annahme) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 227<br />

V. c) Plan für die kirchliche Arbeit 2009 (mit Haushaltsgesetz<br />

und Haushaltsplan)<br />

– E i n z e l b e r a t u n g –<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang . . . . . . . . . . . . . . 227<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Planvermerke, Planvermerke zu<br />

den Stellenplänen, Allgeme<strong>in</strong>e Regelung<br />

der Stellenzulagen<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang . . . . . . . . . . . . . . 227<br />

Abstimmung (Annahme) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228<br />

Haushaltsbereich Kirchensteuern<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang . . . . . . . . . . . . . . 228<br />

Abstimmung (Annahme) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228<br />

Haushaltsbereich Aufgaben <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samen<br />

Verantwortung<br />

Ordentlicher Haushalt<br />

Budget 01<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang . . . . . . . . . . . . . . 228<br />

Abstimmung (Annahme) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228<br />

Budget 07<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang . . . . . . . . . . . . . . 228<br />

H<strong>in</strong>derer, Ra<strong>in</strong>er. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228<br />

Abstimmung (Annahme) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229<br />

Vermögenshaushalt<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang . . . . . . . . . . . . . . 229<br />

Abstimmung (Annahme) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229<br />

Haushaltsbereich Aufgaben der Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />

Ordentlicher Haushalt<br />

Budget 01 und Budget 06<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang . . . . . . . . . . . . . . 229<br />

Abstimmung (Annahme) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229<br />

III. a) Planüberschreitungen und Rechnungsabschluss<br />

der landeskirchlichenRechnung 2007<br />

Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel . . . . . . . . . . . . . 226<br />

Abstimmung über Antrag <strong>Nr</strong>. 28/08 (Annahme) . . . 226<br />

Budget 07<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang . . . . . . . . . . . . . . 229<br />

Fuhr, Hanna . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229<br />

Oberkirchenrat Kastrup, Dr. Mart<strong>in</strong> . . . . . . . . . . . . . 229<br />

Abstimmung (Annahme) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229


14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008 201<br />

Inhaltsübersicht:<br />

Seite<br />

Budget 08<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang . . . . . . . . . . . . . . 229<br />

Abstimmung (Annahme) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229<br />

Vermögenshaushalt<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang . . . . . . . . . . . . . . 229<br />

Abstimmung (Annahme) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230<br />

Haushaltsbereich Aufgaben der <strong>Landeskirche</strong><br />

Ordentlicher Haushalt<br />

Budget 01<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang . . . . . . . . . . . . . . 230<br />

Abrell, Dieter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230<br />

Oberkirchenrat Kastrup, Dr. Mart<strong>in</strong> . . . . . . . . . . . . . 230<br />

Oberkirchenrat Heckel, Prof. Ulrich. . . . . . . . . . . . . 230<br />

Schmückle, Werner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231<br />

Bahret, Elisabeth . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232<br />

Brändl, Dr. Mart<strong>in</strong>. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232<br />

Glock, Eva . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232<br />

Abstimmung (Annahme) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232<br />

Budget 02<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang . . . . . . . . . . . . . . 232<br />

Raab, Ingeborg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232<br />

Oberkirchenrat Baur, Werner. . . . . . . . . . . . . . 232. 234<br />

Leuz, Kerst<strong>in</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233<br />

Veit, Hans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233<br />

Stepanek, Werner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234<br />

Abstimmung (Annahme) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234<br />

Budget 03<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang . . . . . . . . . . . . . . 234<br />

Munz<strong>in</strong>ger, Markus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234<br />

Oberkirchenrät<strong>in</strong> Junkermann, Ilse . . . . . . . . . 234, 235<br />

Oberkirchenrat Heckel, Prof. Ulrich. . . . . . . . . . . . . 235<br />

Schwarz, Angela . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235<br />

Werner, Michael . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235<br />

Abstimmung (Annahme) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235<br />

Budget 04 – Budget 07<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang . . . . . . . . . . . . . . 235<br />

Abstimmung (Annahme) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235<br />

Budget 08<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang . . . . . . . . . . . . . . 236<br />

Erbes-Bürkle, Sigrid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 236<br />

Abstimmung (Annahme) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 236<br />

Budget 09<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang . . . . . . . . . . . . . . 236<br />

Haar, Horst. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 236<br />

Abstimmung (Annahme) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 236<br />

Seite<br />

Budget 10 – Budget 12<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang . . . . . . . . . . . . . . 236<br />

Abstimmung (Annahme) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 236<br />

Budget 13<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang . . . . . . . . . . . . . . 236<br />

Schubert, Gerhard. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 236<br />

Abstimmung (Annahme) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 236<br />

Budget 14<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang . . . . . . . . . . . . . . 237<br />

Abstimmung (Annahme) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 237<br />

Vermögenshaushalt<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang . . . . . . . . . . . . . . 237<br />

Abstimmung (Annahme) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 237<br />

VI. Gesetz über den landeskirchlichen Haushaltsplan<br />

für das Rechnungsjahr 2009<br />

– 1. L e s u n g –<br />

§ 1<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang . . . . . . . . . . . . . . 237<br />

Abstimmung (Annahme) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 237<br />

§ 2<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang . . . . . . . . . . . . . . 237<br />

Haller, Erich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 237<br />

Oberkirchenrat Kastrup, Dr. Mart<strong>in</strong> . . . . . . . . . . . . . 237<br />

Oberkirchenrat Heckel, Prof. Ulrich. . . . . . . . . . . . . 238<br />

Kl<strong>in</strong>gler, Harald . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238<br />

Abstimmung (Annahme) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238<br />

§ 3<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang . . . . . . . . . . . . . . 238<br />

Schneider, Inge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238<br />

Munz<strong>in</strong>ger, Markus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238<br />

Abstimmung (Annahme) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238<br />

§ 4 – § 8<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang . . . . . . . . . . . . . . 238<br />

Abstimmung (Annahme) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239<br />

– 2. L e s u n g –<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang . . . . . . . . . . . . . . 239<br />

Abstimmung (Annahme) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239<br />

VII. Resolution für den Frieden im Kongo<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang . . . . . . . . . . . . . . 239<br />

Kretschmer, Dr. Harald mit Antrag <strong>Nr</strong>. 41/08. . . . . . 239<br />

Abstimmung (Annahme) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 240


202<br />

14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008<br />

(Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel)<br />

Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel: Ich wünsche Ihnen<br />

allen e<strong>in</strong>en guten Morgen und e<strong>in</strong>en guten Tag. Ich hoffe,<br />

dass Sie e<strong>in</strong>e gute Nacht hatten und gestärkt <strong>in</strong> unser<br />

heutiges Programm gehen können. Damit eröffne ich die<br />

Sitzung.<br />

Wir haben e<strong>in</strong>ige Gäste, die heute zu uns gestoßen<br />

s<strong>in</strong>d. Ich darf Frau Ingeborg Ros<strong>in</strong> als Vertreter<strong>in</strong> des<br />

Diözesanrats der Diözese Rottenburg-Stuttgart unter uns<br />

begrüßen. (Beifall) Weiter begrüße ich Herrn Pfarrer Volker<br />

Fritz, Stellvertretender Präsident der badischen Landessynode.<br />

(Beifall) Er ist gerade vor kurzem <strong>in</strong> diesem Amt<br />

wieder gewählt worden. Wir wünschen Ihnen viel Weisheit<br />

für die Leitung der Synode und viel Freude an dieser Arbeit.<br />

Dann ist Herr Prälat i. R. Gerhard Röckle unter uns,<br />

(Beifall) und Frau Dr. Olga Temirbulatova aus Samara ist<br />

zu uns gekommen. (Beifall) Herzlich willkommen und<br />

auch vielen Dank, dass Sie uns e<strong>in</strong> Grußwort sagen werden.<br />

Ich möchte Sie gleich darum bitten. Bevor wir <strong>in</strong> die<br />

Haushaltsplanberatungen e<strong>in</strong>treten, ist das doch e<strong>in</strong><br />

schöner Auftakt dieses Sitzungstags.<br />

Temirbulatova, Dr. Olga: Schönen guten Morgen. Ich<br />

freue mich sehr, hier wieder e<strong>in</strong>mal bei Ihnen <strong>in</strong> Stuttgart<br />

zu se<strong>in</strong>. Ich b<strong>in</strong> erst gestern angekommen. Ich fange e<strong>in</strong>mal<br />

mit der Rede an.<br />

Hohe Synode, sehr geehrte Frau Präsident<strong>in</strong> Dr. Hausd<strong>in</strong>g,<br />

liebe Brüder, liebe Schwestern. In Russland erwähnt<br />

man zuerst die Brüder. Ich danke Ihnen für die große Ehre,<br />

hier vor Ihnen e<strong>in</strong> Wort zu sagen und auch e<strong>in</strong>en Gruß aus<br />

unserer Kirche, aus unserer Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> Samara zu überbr<strong>in</strong>gen.<br />

Samara liegt ungefähr 3 000 km von Stuttgart<br />

entfernt, aber trotz dieser weiten Entfernung ist auch e<strong>in</strong>e<br />

enge und sehr warme Freundschaft entstanden. Es gibt<br />

e<strong>in</strong> russisches Sprichwort: E<strong>in</strong> alter Freund ist besser als<br />

zwei neue. (Heiterkeit) Wir s<strong>in</strong>d schon alte Freunde, kann<br />

man schon sagen. Es s<strong>in</strong>d 17 Jahre der Partnerschaft mit<br />

Stuttgart, mit der Gesamtkirchengeme<strong>in</strong>de Stuttgart und<br />

mit vielen Menschen, mit denen uns Persönliches und<br />

Kirchliches verb<strong>in</strong>det, aber was uns vor allem verb<strong>in</strong>det,<br />

ist unser Glaube an unseren Gott, unseren Herrn Jesus<br />

Christus.<br />

17 Jahre s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e lange Zeit. In e<strong>in</strong>er solchen Zeit wird<br />

e<strong>in</strong> Mensch erwachsen. Er reift, und auch <strong>in</strong> dieser Zeit<br />

s<strong>in</strong>d wir <strong>in</strong> Samara gereift, s<strong>in</strong>d gewachsen, weil wir erst<br />

1991 neu anfangen durften. Selbstverständlich waren<br />

verschiedene kle<strong>in</strong>e Keime <strong>in</strong> der Zeit der Verfolgung, <strong>in</strong><br />

der Sowjetzeit, <strong>in</strong> der Zeit der Arbeitsarmee erhalten, aber<br />

so richtig e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de aufbauen, das konnten wir erst<br />

ab Herbst 1991. Es gab ke<strong>in</strong>e Pfarrer. Es gab auch ke<strong>in</strong>e<br />

Mittel. Es gab auch ke<strong>in</strong>e Bibel. Es gab nur Gesangbücher<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er handgeschriebenen Art wie Hefte. Wir haben<br />

unsere Hilferufe sozusagen <strong>in</strong> verschiedene Richtungen<br />

gesandt, vor allem an Gott. Die Hilfe kam von hier, und ich<br />

danke dem damaligen Dekan, Herrn Mart<strong>in</strong> Klumpp, der<br />

sich für diese Partnerschaft, für diesen Schritt entschieden<br />

hat.<br />

Wir haben vieles lernen können und haben das auch<br />

sozusagen nach außen weitergegeben. Ohne die Pastoren,<br />

die aus der <strong>Württemberg</strong>ischen <strong>Landeskirche</strong> nach<br />

Samara entsandt wurden, wäre auch vieles nicht möglich,<br />

und wir könnten auch nicht heute e<strong>in</strong>e solche Geme<strong>in</strong>de<br />

haben. Es waren viele Sachen, die ziemlich witzig waren,<br />

so zum Beispiel die Transporte, die man nach Samara<br />

gesandt hat. Man musste immer Lösungen f<strong>in</strong>den, Geld<br />

f<strong>in</strong>den, und wenn es ankam, musste man auch e<strong>in</strong>e Lösung<br />

f<strong>in</strong>den, wie man das verzollt oder wie man sozusagen<br />

an dem Zoll vorbeikommt.<br />

So mussten unsere Zollbeamten lernen, dass e<strong>in</strong> Dekan<br />

aus Stuttgart mit Namen Ehrlich ausgerechnet nur mit<br />

e<strong>in</strong>er Glocke reist, und dann vergisst er diese Glocke<br />

auch noch zufällig <strong>in</strong> Samara. So haben wir die von der<br />

Brenzgeme<strong>in</strong>de ausgeliehene Glocke jetzt bei uns <strong>in</strong> unserem<br />

Glockenturm hängen, und dort läutet sie. (Heiterkeit)<br />

Vieles haben auch wir gelernt, zum Beispiel: Wie kann<br />

man e<strong>in</strong> Geschirr bekommen? Das Gustav-Adolf-Werk<br />

(GAW) hat sich sehr stark für unsere Kirche, für unsere<br />

Geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>gesetzt. Ich er<strong>in</strong>nere auch an die vielleicht<br />

berühmten Wolga-Reisen, wo Frau Söhner alle Mitreisenden<br />

beauftragt hat, dass jeder e<strong>in</strong>en Satz Geschirr <strong>in</strong>s<br />

Gepäck nimmt und e<strong>in</strong> Gesangbuch. So haben wir jetzt <strong>in</strong><br />

unserer Geme<strong>in</strong>de schönes Geschirr, und wir s<strong>in</strong>gen <strong>in</strong><br />

den Gottesdiensten nach den roten alten württembergischen<br />

Gesangbüchern.<br />

Als das Freizeitheim <strong>in</strong> Krasny Jar gekauft wurde,<br />

wurde die Bettwäsche von den nächsten Besuchern aus<br />

<strong>Württemberg</strong> mitgebracht. Der Kauf dieses Hauses war<br />

e<strong>in</strong> Jahresprojekt des GAW im Jahr 2001. In diesem Freizeitheim<br />

f<strong>in</strong>den jetzt auch unsere Freizeiten statt und<br />

verschiedene Sem<strong>in</strong>are.<br />

Als es mit der Orgel dran war, hat man auch überlegt,<br />

ob man das vielleicht auch auf e<strong>in</strong>e solche Art und Weise<br />

machen könnte. Aber leider passten die vier Meter langen<br />

Pfeifen nicht <strong>in</strong> die Koffer h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. (Heiterkeit) So war das<br />

im Laufe unserer ganzen Entwicklung.<br />

Für mich persönlich war dies sehr wichtig, die e<strong>in</strong>e<br />

private Initiative, die Unterstützung des Gustav-Adolf-<br />

Werks und auch der <strong>Landeskirche</strong>, die sich e<strong>in</strong>gesetzt<br />

hat, dass ich e<strong>in</strong>e Ausbildung <strong>in</strong> Unterweissach machen<br />

konnte. Me<strong>in</strong>e Aufregung kommt noch dadurch, dass<br />

Frau Gabler da sitzt. Sie hat me<strong>in</strong>e Predigten überprüft.<br />

Ich stehe hier und denke, ob ich es richtig mache. Was ist<br />

me<strong>in</strong>e Intention? Das wurde auch dank der vielen Kontakte<br />

der vielen Männer und Frauen, die sich für Samara<br />

e<strong>in</strong>setzen, möglich. Hier könnte man e<strong>in</strong>e sehr lange Liste<br />

unserer Partner, unserer Unterstützer nennen.<br />

Die Verbundenheit ist sehr wichtig. Das lernen jetzt<br />

gerade unsere Staaten, unsere Völker <strong>in</strong> dieser Wirtschaftskrise,<br />

die stattgefunden hat, aufs Neue. Sie suchen<br />

geme<strong>in</strong>sam nach Wegen, wie man diese Krise überw<strong>in</strong>den<br />

kann. Diese Verbundenheit mit dem Christentum für<br />

e<strong>in</strong>e ganz kle<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> der Diaspora ist für uns von<br />

sehr großer Bedeutung. Sie zeigt, dass wir ke<strong>in</strong> Häufchen<br />

Andersgläubiger s<strong>in</strong>d, sondern e<strong>in</strong> Teil des großen weltweiten<br />

Luthertums. Das ermöglichen Sie, unsere Partner.<br />

E<strong>in</strong> alter Freund ist besser als zwei neue.<br />

Es gab e<strong>in</strong>e gute Zusammenarbeit mit der <strong>Württemberg</strong>ischen<br />

Kirche. Leider musste das wegen der Visaprobleme<br />

aufhören. Aber es gab auch andere Gründe.<br />

Man kann nicht ewig Pastoren ausleihen. Aber es ist<br />

wichtig, dass diese Partnerschaft weitergeht und unterstützt<br />

wird.


14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008 203<br />

(Temirbulatova, Dr. Olga)<br />

Auch ist es wichtig, dass unsere Partnerschaft nach<br />

außen präsent ist, nicht nur über private Kontakte läuft,<br />

wobei solche Kontakte auch sehr wertvoll s<strong>in</strong>d.<br />

Wir haben sehr guten Beziehungen mit der orthodoxen<br />

Kirche bei uns vor Ort, und das ist auch dieser Partnerschaft<br />

zu verdanken. Der orthodoxe Erzbischof Sergej<br />

z. B. leitete die russische Delegation bei den theologischen<br />

Dialogen <strong>in</strong> Wittenberg im Februar dieses Jahres.<br />

Die schätzen das, und es ist auch wichtig, dass wir diese<br />

Beziehungen als kle<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de unterhalten. Das wird<br />

akzeptiert, weil h<strong>in</strong>ter uns e<strong>in</strong>e bestimmte Kraft steht.<br />

Unser Komplex ist e<strong>in</strong> „Tortenstück“ im Zentrum der<br />

Stadt, das renoviert und restauriert wurde, dank der Unterstützung<br />

der Gesamtkirchengeme<strong>in</strong>de, des GAW und<br />

des Mart<strong>in</strong>-Luther-Bundes. Aber wenn es jetzt fertig und<br />

so schön ist, möchte man uns gerne verdrängen. Verschiedene<br />

Geschäfte haben <strong>in</strong> der Vergangenheit schon<br />

versucht, uns aus diesen Gebäuden zu verdrängen. Hier<br />

ist es wichtig, dass wir vorhandene aktive Kontakte nach<br />

Deutschland haben, dass man mit uns nicht so e<strong>in</strong>fach<br />

unrechtmäßig umgehen kann.<br />

Unsere Geme<strong>in</strong>de hat selbstverständlich deutsche<br />

Wurzeln, wobei die Zahl der Deutschsprachigen abnimmt,<br />

aber die deutsche Sprache bleibt unsere Besonderheit,<br />

und wir unterstützen das. Aber es ist sehr wichtig, dass<br />

Pfarrer zu uns kommen, die <strong>in</strong> dieser Tradition aufgewachsen<br />

s<strong>in</strong>d, die e<strong>in</strong>e Ausbildung <strong>in</strong> dieser Tradition<br />

bekommen haben und das weitergeben können. Ich<br />

denke, wenn es mit den jungen Pastoren nicht so gut<br />

gehen würde, an die jungen Ruheständler – es ist e<strong>in</strong>e<br />

ganze Reihe unserer Freunde gerade <strong>in</strong> den Ruhestand<br />

gegangen. Mit ihnen verb<strong>in</strong>det uns e<strong>in</strong>e langjährige<br />

Freundschaft. In diesem Zusammenhang ist die Fortsetzung<br />

der Beziehungen mit der <strong>Württemberg</strong>ischen <strong>Landeskirche</strong><br />

sehr wichtig. Wir s<strong>in</strong>d daran <strong>in</strong>teressiert, selbstverständlich,<br />

auch an den Beziehungen mit dem GAW,<br />

das uns auch nicht im Stich lässt, und weiterh<strong>in</strong> unsere<br />

Freizeiten unterstützt, und Referenten sendet. Wir würden<br />

uns sehr freuen, wenn die <strong>Landeskirche</strong> Ruhestandspfarrer<br />

auf ihrer Reise unterstützen würde.<br />

Der kommende Sonntag ist der erste Advent. Der Predigttext<br />

handelt vom E<strong>in</strong>zug Jesu <strong>in</strong> Jerusalem. Jesus<br />

wird mit dem Hosiannaruf „Herr, hilf“ begrüßt. Im Laufe<br />

dieser vielen Jahre haben wir sehr oft diesen Hosiannaruf,<br />

diesen Hilferuf, nach Stuttgart gerichtet und haben auch<br />

Antwort bekommen. Und so wie beim E<strong>in</strong>zug <strong>in</strong> Jerusalem<br />

dieser Hosiannaruf sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Freudenruf umwandelt,<br />

verwandelt sich auch unser Hilferuf <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Freudenruf<br />

durch Ihre Hilfe. Ihr Beten für uns, Ihr Denken an<br />

uns und Ihr Handeln ist auch Gottes Antwort auf unseren<br />

Hilferuf, der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Freudenruf umgewandelt wird.<br />

Ich danke Ihnen herzlich, dass Sie mir zugehört haben,<br />

(Beifall) und wünsche Ihnen e<strong>in</strong>e gute Arbeit.<br />

Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel: Vielen Dank, Frau<br />

Dr. Temirbulatova, für Ihr Grußwort und die anschauliche<br />

Art, wie Sie uns gezeigt haben, welch vielfältige Beziehungen<br />

zur Evangelisch-Lutherischen Kirche im europäischen<br />

Russland bestehen, und für die Darstellung Ihrer<br />

Wertschätzung dieser Beziehungen. Ich wünschen Ihnen<br />

e<strong>in</strong>en guten Aufenthalt hier, Gottes Segen und Geleit, viel<br />

Weisheit für die weitere Arbeit, und dass Sie Früchte<br />

sehen dürfen.<br />

E<strong>in</strong> Versäumnis möchte ich korrigieren. Ich hatte vergessen,<br />

dem Synodalen Haller für se<strong>in</strong>e Morgenandacht<br />

zu danken. Das möchte ich jetzt gerne noch tun.<br />

Dann darf ich Gäste auf der Empore begrüßen, <strong>in</strong>sbesondere<br />

e<strong>in</strong>e Schulklasse aus Metz<strong>in</strong>gen, die mit ihrer<br />

Lehrer<strong>in</strong> gekommen ist, um heute Vormittag unsere Haushaltsberatungen<br />

zu verfolgen. (Beifall)<br />

Wir kommen zu den Haushaltsberatungen unter den<br />

Tagesordnungspunkten 10: Planüberschreitungen und<br />

Rechnungsabschluss der landeskirchlichen Rechnung<br />

2007, 11: Gesetz über die Feststellung e<strong>in</strong>es<br />

Nachtrags zum landeskirchlichen Haushalt 2008 – das<br />

ist die Beilage 6 – und 12: Plan für die kirchliche Arbeit<br />

2009 mit Haushaltsgesetz und Haushaltsplan.<br />

Wir hören zuerst drei Berichte, nämlich des Oberkirchenrats,<br />

der Vorsitzenden des F<strong>in</strong>anzausschusses und<br />

des Vorsitzenden des Ausschusses für die Verteilung der<br />

Mittel des Ausgleichsstocks.<br />

Wir beg<strong>in</strong>nen mit dem Bericht des Oberkirchenrats.<br />

Oberkirchenrat Kastrup, Dr. Mart<strong>in</strong>: Sehr geehrte Frau<br />

Präsident<strong>in</strong>, sehr geehrte Synodale, sehr geehrte Gäste:<br />

e<strong>in</strong>e gute und e<strong>in</strong>e schlechte Nachricht. Nach überschlägigen<br />

Berechnungen s<strong>in</strong>d im letzten Jahr umgerechnet<br />

ca. 14 Billionen weltweit verbrannt worden. In Ihrer<br />

Tischvorlage habe ich diese Zahl mit zwölf Nullen ausgeschrieben,<br />

aber sie wird <strong>in</strong> ihrer Größenordnung trotzdem<br />

nicht greifbar. Vielleicht hilft e<strong>in</strong> Vergleich: Das deutsche<br />

Gesamtvermögen, Grundstücke und Immobilien, Sachvermögen<br />

und Rechte, Unternehmen und Infrastruktur,<br />

beträgt nach e<strong>in</strong>er Schätzung der Allianz AG aus dem<br />

Jahre 2004 ca. 10 Billionen .<br />

Viele Investoren, Unternehmen, Banken, Organisationen<br />

haben große und größte Summen verloren. Die gute<br />

Nachricht ist: Die <strong>Evangelische</strong> <strong>Landeskirche</strong> <strong>in</strong> <strong>Württemberg</strong><br />

ist nicht dabei. (Beifall)<br />

Zum Geschäftsjahresabschluss 2008 werden wir mit<br />

leicht positivem Ergebnis abschließen – nur leicht positiv,<br />

weil dies, wie Sie wissen, mehr als e<strong>in</strong> schwieriges Jahr<br />

war und natürlich auch die <strong>Landeskirche</strong> Anlagen hat, die<br />

besser und die schlechter performt haben, wie <strong>in</strong> jedem<br />

Jahr, aber <strong>in</strong> der Summe haben wir eben noch e<strong>in</strong> deutliches<br />

Plus. Das konnten kle<strong>in</strong>e, sehr kurzfristig <strong>in</strong>vestierte<br />

Geldanleger durch hohe Z<strong>in</strong>sen am Geldmarkt auch<br />

schaffen, von den Groß<strong>in</strong>vestoren mit langfristigen Geldanlagen<br />

aber nur wenige – und das, obwohl wir weiterh<strong>in</strong><br />

vorsichtig nach dem strengen Niederstwertpr<strong>in</strong>zip bilanzieren,<br />

also nicht wie die Banken, die neuerd<strong>in</strong>gs ihre<br />

Vermögenspositionen <strong>in</strong> der Bilanz mit staatlichem Segen<br />

etwas aufhübschen.<br />

Um es noch e<strong>in</strong>mal persönlicher zu sagen: Ich b<strong>in</strong> betroffen,<br />

wie im Tagesrhythmus weltweit die Spielregeln<br />

sich verändern und mit immer größeren Summen jong -<br />

liert wird. Ich b<strong>in</strong> aber auch erleichtert und dankbar, dass<br />

die <strong>Landeskirche</strong> – wie gesagt: bisher – nicht betroffen<br />

ist.<br />

In Zeiten, <strong>in</strong> denen selbst Bankvorstände und Broker<br />

hilflos mit den Schultern zucken, sieht es so aus, als ob


204<br />

14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008<br />

(Oberkirchenrat Kastrup, Dr. Mart<strong>in</strong>)<br />

Glück, Zufall oder Fügung uns hold war. Wir hatten sicher<br />

auch das Glück, dass ke<strong>in</strong>e der deutschen Banken umgefallen<br />

ist, dass die Bundesregierung gerade noch rechtzeitig<br />

Sicherungszusagen gemacht hat, und dass unsere<br />

eigene Bank, die EKK, für die Krise ausgesprochen gut<br />

aufgestellt war.<br />

Aber es war nicht nur Glück. Ich möchte mich bei me<strong>in</strong>en<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen Frau Fichtel, Frau Bitz und Frau Silber<br />

bedanken, die neben ihrem Kassengeschäft die Geldanlagen<br />

unserer <strong>Landeskirche</strong> tätigen und, wie auch im<br />

Vorjahr, nur von wenigen professionellen Fondsmanagern<br />

zu schlagen waren. (Beifall)<br />

Ich komme nun zur der nicht so schönen Nachricht:<br />

Die Krise ist noch nicht vorbei, die F<strong>in</strong>anzkrise nicht, die<br />

Vertrauens- und Wertekrise nicht, und die Krise <strong>in</strong> der<br />

Realwirtschaft hat gerade erst begonnen.<br />

Zunächst zur F<strong>in</strong>anzkrise. Es gibt erste Besserungssignale,<br />

die Z<strong>in</strong>sen am kurzen Ende, d. h. die Z<strong>in</strong>sen für<br />

Tages- und Festgelder unter e<strong>in</strong>em halben Jahr, fallen.<br />

Aber der Interbankenmarkt für die Geldleihe über e<strong>in</strong> Jahr<br />

funktioniert nach wie vor nicht. Viele F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>strumente,<br />

von der Inhaberschuldverschreibung über ausländische<br />

Staatsanleihen, selbst bis h<strong>in</strong> zum Pfandbrief, s<strong>in</strong>d derzeit<br />

kaum handelbar. Und wenn Sie die Beträge zusammenzählen,<br />

mit denen der 500-Milliarden--Schirm der Bundesregierung<br />

trotz der damit verbundenen Stigmatisierung<br />

<strong>in</strong> Anspruch genommen wird, wird mir und Ihnen<br />

unwohl. Natürlich ist das beanspruchte Geld nicht unmittelbar<br />

verloren, sondern fließt zu e<strong>in</strong>em späteren Zeitpunkt<br />

ggf. wieder <strong>in</strong> den Staatssäckel und damit an die<br />

Steuerzahler zurück. Aber der Zeitpunkt ist noch völlig<br />

unklar, und mit e<strong>in</strong>er sich h<strong>in</strong>ziehenden Kreditklemme<br />

werden die Probleme für die Banken nicht kle<strong>in</strong>er.<br />

Die Vertrauenskrise ist das eigentlich Neue an dieser<br />

Krise. Gesellschaftsethische Fragen mit all ihren politischen<br />

Konsequenzen werden daher zu Recht und sehr<br />

grundsätzlich aufzuarbeiten se<strong>in</strong>. Auch die Kirche kann,<br />

soll und wird e<strong>in</strong>en wichtigen Beitrag hierzu leisten.<br />

Aber – dies wäre me<strong>in</strong>e Bitte – die Diskussion muss mit<br />

Bedacht geschehen. Motive wie „Bestrafung von Habgier“,<br />

„Wiederherstellung der sozialen Gerechtigkeit“ bis<br />

h<strong>in</strong> zur „Wiedergutmachung der eigenen Verletzungen<br />

etwa aufgrund gesunkenen Lebensstandards“ s<strong>in</strong>d verständlich;<br />

es dient aber nicht der Sache, wenn die Stimmung<br />

durch das falsche Wort zur falschen Zeit weiter<br />

angeheizt wird. Polemik, Sensationslust und Besserwisserei<br />

gefährden sogar die sachliche und systematische<br />

Suche und Umsetzung tragbarer gesellschaftlicher Lösungen<br />

und verh<strong>in</strong>dern die Beruhigung der Lage. Aus<br />

me<strong>in</strong>er Sicht unterschätzen derzeit noch viele die langfristigen<br />

Auswirkungen der Krise auf sich selbst und sehen<br />

sich noch zu sehr als externe Zuschauer oder sogar Richter.<br />

Immer deutlicher kommt die Krise <strong>in</strong> unserer Realwirtschaft<br />

an. Auftragse<strong>in</strong>brüche, Abfeiern von Überstunden,<br />

Verlängerung der Weihnachtspause, Streichung von Zeitarbeitsstellen,<br />

Kurzarbeit, Arbeitsplatzabbau und Ruf<br />

nach staatlichen Hilfen s<strong>in</strong>d dem Zeitungsleser derzeit<br />

ke<strong>in</strong>e unbekannten Überschriften, <strong>in</strong>sbesondere nicht im<br />

Zusammenhang mit der Automobil- und Zulieferer<strong>in</strong>dustrie,<br />

der Leit<strong>in</strong>dustrie <strong>in</strong> <strong>Württemberg</strong>.<br />

Die aktuelle Konjunkturprognose für das Brutto<strong>in</strong>landsprodukt<br />

2009 liegt bei m<strong>in</strong>us 0,7 %; das bedeutet e<strong>in</strong>e<br />

klare Rezession. Kritisch ist die Komb<strong>in</strong>ation mit dem<br />

Vertrauensverlust an den Märkten, e<strong>in</strong>e Situation, die seit<br />

1929 nicht mehr aufgetreten ist. Geht durch Staats<strong>in</strong>solvenzen<br />

wie <strong>in</strong> Island und ggf. weiteren Ländern neben<br />

dem Vertrauen <strong>in</strong> die Banken auch Staatsvertrauen verloren,<br />

kann sich die Negativprognose im kommenden Jahr<br />

noch ausweiten und verlängern.<br />

Auch hier e<strong>in</strong> persönliches Wort: Ich bitte Sie, diese<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen tief <strong>in</strong> Ihrem Bewusstse<strong>in</strong> zu verankern,<br />

wenn Sie sich Überlegungen zu neuen Maßnahmen<br />

oder Arbeitsfeldern <strong>in</strong> der <strong>Landeskirche</strong> machen. Der<br />

Haushalt 2010 muss <strong>in</strong> vollem Umfang die neuen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

berücksichtigen. Dies wird, ganz anders<br />

als <strong>in</strong> diesem Jahr, sehr schwere Entscheidungen<br />

erforderlich machen.<br />

Kirchensteuerentwicklung und -erwartung:<br />

<strong>in</strong> Mio. €<br />

650<br />

600<br />

550<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

nom<strong>in</strong>ale KSt.<br />

<strong>in</strong>flationsbere<strong>in</strong>igte KSt.<br />

Vergleich der Entwicklung der Brutto-Kirchensteuer<br />

nom<strong>in</strong>al und bere<strong>in</strong>igt um die Inflationsrate seit 1993<br />

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Abbildung 1<br />

Wenn Sie unsere diesjährige Mittelfristprognose, die<br />

als Abbildung 1 <strong>in</strong> die Tischvorlage mit e<strong>in</strong>em aktualisierten<br />

Jahr 2008 e<strong>in</strong>gefügt ist, betrachten, sehen Sie, dass<br />

wir mit e<strong>in</strong>em rückläufigen Kirchensteuere<strong>in</strong>gang rechneten.<br />

Nicht, weil wir die aktuellen Entwicklungen der F<strong>in</strong>anzkrise<br />

vorausgesehen hätten, sondern weil uns der<br />

Zenit des Konjunkturaufschwungs bewusst war und es<br />

von dort nur noch bergab gehen konnte. Die sehr verhaltene<br />

Abwärtsbewegung zeigt aber, dass wir uns über die<br />

mittelfristige Geschw<strong>in</strong>digkeit der Abwärtsbewegung<br />

ke<strong>in</strong>e Aussagen zugetraut haben. Hier werden im Rahmen<br />

der nächsten Mittelfristplanung Korrekturen notwendig<br />

werden.<br />

Zurzeit s<strong>in</strong>d die Auswirkungen der F<strong>in</strong>anzkrise <strong>in</strong> den<br />

Kirchensteuere<strong>in</strong>nahmen kaum sichtbar, weil die Kirchensteuer<br />

den Entwicklungen der Realwirtschaft etwa um e<strong>in</strong><br />

halbes Jahr nachläuft. 2008 rechnen wir daher mit e<strong>in</strong>em<br />

Rekordwert von knapp 590 Mio. .<br />

Diesen Wert will ich nicht ohne Dank nennen: Dank<br />

gegenüber all denjenigen, die es der <strong>Landeskirche</strong> als<br />

treue Kirchensteuerzahler ermöglichen, <strong>in</strong> dieser Form zu<br />

bestehen und all ihre Aufgaben zu erfüllen. Ihr Vertrauen<br />

verpflichtet uns nicht nur zu Dank, sondern auch dazu,<br />

dieses Geld mit äußerster Sorgfalt und Verantwortung<br />

e<strong>in</strong>zusetzen. (Beifall)<br />

Für 2009 halten wir an der von uns getroffenen Mittelfrist-Prognose<br />

von 565 Mio. fest. Damit besteht zwar<br />

e<strong>in</strong> Plus von ca. 40 Mio. gegenüber der Vorjahresplanung,<br />

aber e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>us von ca. 25 Mio. , d. h. 4 % bis 5 %<br />

gegenüber dem tatsächlichen Kirchensteuer-Ist von 2008.<br />

Auch e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>us von 50 Mio. halten wir für nicht ausge-


14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008 205<br />

(Oberkirchenrat Kastrup, Dr. Mart<strong>in</strong>)<br />

schlossen. Allerd<strong>in</strong>gs gilt auch hier: Panikmache ist unangebracht.<br />

Die <strong>Landeskirche</strong> hat ihre Ausgleichsrücklagen auf e<strong>in</strong><br />

ordentliches Niveau aufgefüllt und muss deshalb nicht<br />

überstürzt handeln. Gleichzeitig s<strong>in</strong>d weitere Ausgabensteigerungen<br />

über Nachträge kritischer als im laufenden<br />

Jahr zu prüfen. Wie im Vorjahr f<strong>in</strong>den Sie <strong>in</strong> Ihrer Vorlage<br />

e<strong>in</strong>e zweite Kurve: die <strong>in</strong>flationsbere<strong>in</strong>igte Kirchensteuer,<br />

bezogen auf das Basisjahr 1992. Sie berücksichtigt den<br />

Kaufkraftverlust und wird <strong>in</strong> zwanzig Jahren um gut 20 %<br />

s<strong>in</strong>ken, obwohl man nom<strong>in</strong>al von e<strong>in</strong>em leichten Kirchensteuerzuwachs<br />

sprechen kann.<br />

%<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

Bruttolöhne<br />

und -gehälter<br />

Baden-Württ.<br />

Kirchensteuer<br />

<strong>in</strong>sgesamt<br />

Kirchenlohnsteuer<br />

Entwicklung von Kirchensteuer und Steuerbasis<br />

(nom<strong>in</strong>al)<br />

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Abbildung 2<br />

Abbildung 2 Ihrer Vorlage gibt Ihnen e<strong>in</strong>en H<strong>in</strong>weis, wo<br />

das Problem liegt: Die Steuerbasis, <strong>in</strong> diesem Fall die<br />

Summe der <strong>in</strong> Baden-<strong>Württemberg</strong> gezahlten Bruttolöhne<br />

und -gehälter, nimmt, wiederum mit Bezug auf das Basisjahr<br />

1992, e<strong>in</strong>en deutlich steileren Verlauf als die darauf<br />

basierende Kirchenlohnsteuer bzw. die Kirchensteuer <strong>in</strong>sgesamt.<br />

Die Ursachen s<strong>in</strong>d vielfältig und können im Rahmen<br />

e<strong>in</strong>er Haushaltsrede nicht ausführlich behandelt werden.<br />

Es lässt sich aber erkennen, dass man sich auch mit dem<br />

<strong>in</strong>sgesamt noch positiven, nom<strong>in</strong>alen Kirchensteuertrend<br />

nicht zufrieden geben darf.<br />

% von 1992<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Schwankung der Kirchensteuerarten<br />

bei den Kirchensteuere<strong>in</strong>nahmen der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Landeskirche</strong> <strong>in</strong> <strong>Württemberg</strong><br />

% Kirchenlohnsteuer<br />

% Kirchene<strong>in</strong>kommensteuer<br />

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Abbildung 3<br />

Noch e<strong>in</strong>e dritte Grafik zur Kirchensteuer will ich Ihnen<br />

näher br<strong>in</strong>gen, die das Verhältnis zwischen Kirchenlohnsteuer-<br />

und Kirchene<strong>in</strong>kommensteuer widerspiegelt.<br />

Während die wichtigere Kirchenlohnsteuer seit 1992 <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em relativ schmalen Band von plus/m<strong>in</strong>us 7 % oszillierte,<br />

lag die Schwankungsbreite der stark konjunkturabhängigen<br />

Kirchene<strong>in</strong>kommensteuer zwischen - 60 % und<br />

aktuell + 35 %. Dies soll als letzter H<strong>in</strong>weis darauf dienen,<br />

Jahr<br />

dass wir uns auf e<strong>in</strong>en nahen, schwierigen Wandel e<strong>in</strong>stellen<br />

sollten.<br />

Nun aber zu den drei beschlussrelevanten Haushaltsunterlagen:<br />

erstens dem Rechnungsabschluss 2007,<br />

zweitens dem Nachtragshaushalt 2008 und drittens dem<br />

Plan für die kirchliche Arbeit 2009<br />

Erstens. Der Rechnungsabschluss der <strong>Landeskirche</strong><br />

für das Jahr 2007.<br />

Im Jahr 2007 g<strong>in</strong>gen der <strong>Landeskirche</strong> brutto<br />

554,9 Mio. Kirchensteuer zu. Dies waren 46,0 Mio. <br />

mehr als im Vorjahr.<br />

Ursache war die rasante Konjunkturentwicklung, die<br />

2007 vor allem vom Export getragen wurde, und von der<br />

im besonderen Maß die württembergischen Unternehmen<br />

profitierten. Entsprechend stark schnellte die Kirchene<strong>in</strong>kommensteuer<br />

(+ 23 %) hoch, während der Anstieg der<br />

Kirchenlohnsteuer mit e<strong>in</strong>em Plus von 5 % etwas ger<strong>in</strong>ger<br />

ausfiel. Dennoch kann man, vor allem aufgrund höherer<br />

Beschäftigtenzahlen, aber auch wegen erster Tarifsteigerungen,<br />

auch hier von e<strong>in</strong>em sehr erfreulichen Ergebnis<br />

sprechen. Insgesamt konnten von diesen hohen E<strong>in</strong>nahmen<br />

44,8 Mio. verschiedenen Rücklagen zugeführt werden.<br />

H<strong>in</strong>zu kommen die Clear<strong>in</strong>grückzahlungen aus den<br />

Jahren 2002 und 2003, die die E<strong>in</strong>nahmesituation um<br />

weitere knapp 60 Mio. verbesserten.<br />

Mit diesen zusätzlichen Erträgen, bereits <strong>in</strong> den Vorjahren<br />

zurückgelegten Mitteln und großer Haushaltsdiszipl<strong>in</strong><br />

gelang es, die im April 2007 gegründete Versorgungsstiftung,<br />

wie bereits gestern Abend vorgestellt, bis 31. Dezember<br />

2007 mit e<strong>in</strong>em Startkapital von 277 Mio. auszustatten.<br />

Gleichzeitig wurden die Ausgleichsrücklage um über<br />

2 Mio. und die Geme<strong>in</strong>same Ausgleichsrücklage der<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>den – ohne Berücksichtigung zwischengeparkter<br />

Mittel <strong>in</strong> Höhe von gut 25 Mio. – um 1,2 Mio. <br />

verstärkt.<br />

Die durch den allgeme<strong>in</strong>en Planvermerk I Ziff. 2 b nicht<br />

abgedeckten überplanmäßigen Aufwendungen im Haushaltsbereich<br />

Aufgaben der <strong>Landeskirche</strong>, die der Genehmigung<br />

der Landessynode bedürfen, beschränken sich<br />

aufgrund sorgfältiger Bewirtschaftung im Rahmen der<br />

Budgetierung auf fünf Fälle mit e<strong>in</strong>em Volumen von<br />

765 602 . Die wesentlichste Abweichung <strong>in</strong> Höhe von<br />

knapp 540 000 betraf veränderte Z<strong>in</strong>serträge durch die<br />

verzögerte Gründung der Versorgungsstiftung. Die zusätzlichen<br />

Z<strong>in</strong>se<strong>in</strong>nahmen bis April 2007 mussten ebenfalls<br />

an die Stiftung nachträglich übertragen werden.<br />

Alle weiteren Angaben zum Rechnungsabschluss der<br />

<strong>Landeskirche</strong> für das Jahr 2007 f<strong>in</strong>den Sie <strong>in</strong> dem Ihnen<br />

bereits zugegangenen Papier „Allgeme<strong>in</strong>e Informationen<br />

zum Rechnungsabschluss 2007“.<br />

Besonders h<strong>in</strong>zuweisen ist auf den neu erstellten Jahresabschluss,<br />

den Sie mit Erläuterungen auch im Jahresbericht<br />

der <strong>Landeskirche</strong> f<strong>in</strong>den. Die dort dargestellte Bilanz<br />

der <strong>Landeskirche</strong> erfüllt <strong>in</strong> ihrer Gliederung erstmals<br />

auch die <strong>in</strong> der Privatwirtschaft üblichen Anforderungen.<br />

Zweitens. Die Veränderungen im Nachtragshaushalt<br />

2008.


206<br />

14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008<br />

(Oberkirchenrat Kastrup, Dr. Mart<strong>in</strong>)<br />

Die Veränderungen im Nachtrag 2008 s<strong>in</strong>d so umfangreich<br />

wie selten zuvor. Während der Nachtrag 2007 nur<br />

2 % vom Gesamthaushalt ausmachte, vergrößert sich<br />

das Haushaltsvolumen durch den Nachtrag 2008 um<br />

6,3 % – von 1,797 Mrd. auf 1,918 Mrd. .<br />

Ausgelöst durch die um ca. 60 Mio. über den ursprünglichen<br />

Planansatz h<strong>in</strong>ausgehenden Kirchensteuere<strong>in</strong>nahmen<br />

besteht sowohl im Bereich des landeskirchlichen<br />

als auch des kirchengeme<strong>in</strong>dlichen Haushalts das<br />

Anliegen, nach Jahren der f<strong>in</strong>anziellen Zurückhaltung Investitionsstaus<br />

aufzulösen und aufgeschobene Projekte<br />

anzugehen. Im kirchengeme<strong>in</strong>dlichen Bereich s<strong>in</strong>d vier<br />

Positionen bedeutsam:<br />

Erstens. Die nachträgliche Erhöhung des Verteilbetrags<br />

an die Kirchengeme<strong>in</strong>den um 3 % auf <strong>in</strong>sgesamt 5 %<br />

gegenüber der Basis 2007.<br />

Zweitens. Die Bereitstellung von 15 Mio. für die<br />

Pfarrhaussanierung.<br />

Drittens. Das Zurücklegen von 10 Mio. <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>samen<br />

Ausgleichsrücklage der Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />

als Initialzündung bzw. Verstärkung des Aufbaus von<br />

Substanzerhaltungsrücklagen.<br />

Viertens. Mit 30 000 f<strong>in</strong>anziell bescheiden, aber von<br />

der politischen Wirkung groß, ist die Errichtung e<strong>in</strong>er Energie<br />

versorgungs GmbH für kirchliche und soziale E<strong>in</strong>richtungen<br />

(KSE).<br />

Wesentlich umfangreicher s<strong>in</strong>d die Nachträge im Haushaltsbereich<br />

Aufgaben der <strong>Landeskirche</strong>. Sie lassen sich<br />

wie folgt zusammenfassen:<br />

Erstens. Im Vordergrund stehen Gebäudesanierungsmaßnahmen<br />

mit ca. 9 Mio. , davon alle<strong>in</strong> 7 Mio. <strong>in</strong><br />

Blaubeuren. Zur Zwischenf<strong>in</strong>anzierung müssen bis zum<br />

E<strong>in</strong>gang der Mehre<strong>in</strong>nahmen verschiedene Rücklagen <strong>in</strong><br />

Anspruch genommen werden, so dass auch im Vermögenshaushalt<br />

größere Summen verschoben werden.<br />

Zweitens. Mit Restrukturierungsprojekten <strong>in</strong> den Bereichen<br />

Personalarbeit, Informationstechnologie (IT) und<br />

Organisation versucht man Spitzen abzufedern bzw. Voraussetzungen<br />

für e<strong>in</strong>en dauerhaft optimierten Mitarbeiterund<br />

Ressourcene<strong>in</strong>satz zu schaffen.<br />

Drittens. Ablösungsbeträge für das Schlatterhaus <strong>in</strong><br />

Tüb<strong>in</strong>gen bzw. den Hospitalhof dienen ebenfalls e<strong>in</strong>er<br />

langfristigen Kostensicherheit.<br />

Viertens. Schließlich werden im Nachtrag e<strong>in</strong>ige neue<br />

Akzente gesetzt, so <strong>in</strong> Bezug auf den Schulstandort Möss<strong>in</strong>gen.<br />

In den Jahren nach 2009 s<strong>in</strong>d ähnliche Maßnahmenund<br />

Investitionsvolum<strong>in</strong>a aufgrund knapperer Ressourcen<br />

zunächst nicht mehr denkbar. Deswegen wurden e<strong>in</strong>ige<br />

große Bau<strong>in</strong>vestitionen bereits komplett im Nachtrag vorf<strong>in</strong>anziert.<br />

Ab 2010 ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e Orientierung an den<br />

jedes Jahr nachhaltig bereitgestellten 10 Mio. Investitionsmitteln<br />

s<strong>in</strong>nvoll.<br />

Drittens. Plan für die kirchliche Arbeit 2009.<br />

Aufbau des Plans für die kirchliche Arbeit 2009:<br />

Mit dem Haushaltsplan 2009 wurde bereits e<strong>in</strong>e erste<br />

„Kürzungsrunde“ e<strong>in</strong>geläutet. Um stattliche 519 Seiten,<br />

das s<strong>in</strong>d 44 %, wurde das Planwerk verschlankt. Sie können<br />

das auch <strong>in</strong> Zentimetern sagen. Ihnen geht es schon<br />

wesentlich besser als der Vorgängersynode. (Beifall)<br />

Herausgenommen wurden all diejenigen Informationen,<br />

die sehr detailliert oder nicht beschlussrelevant s<strong>in</strong>d. Beispielsweise<br />

fehlen die e<strong>in</strong>zelnen Gebäudekostenstellen,<br />

die <strong>in</strong>formativ zur Verfügung gestellten Haushalte der<br />

selbstständigen Stiftungen oder die Nullansätze, d. h. die<br />

Kostenstellen, die nicht mehr beplant werden, aber ggf.<br />

zur Rückverfolgung von Zahlungsströmen vor 2008 notwendig<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Alle genannten Informationen stehen bei Bedarf weiterh<strong>in</strong><br />

digital zur Verfügung. Dem F<strong>in</strong>anzausschuss wurden<br />

sie <strong>in</strong> Papierform bereitgestellt. Damit hat der Oberkirchenrat<br />

den ersten Schritt zu Vere<strong>in</strong>fachung des Haushalts<br />

getan.<br />

E<strong>in</strong>en weiteren Schritt zu Erleichterung des Umgangs<br />

mit dem Haushalt stellt der Ihnen im Vorfeld der Synode<br />

zugesandte Vorbericht dar:<br />

Erstens. Er weist auf wichtige Punkte im Nachtrag<br />

h<strong>in</strong>.<br />

Zweitens. Es wird erläutert, warum Sie e<strong>in</strong>en Haushalt<br />

von 1,9 Mrd. verabschieden, obwohl letztendlich nur e<strong>in</strong><br />

Drittel dieses Betrags tatsächlich zur Verfügung steht.<br />

Drittens. Kostenstellen werden tabellarisch nach Haushaltsstellen,<br />

Budgets oder Ertrags- und Aufwandskonten<br />

aggregiert.<br />

Viertens. Sie erhalten e<strong>in</strong>en Grob-Überblick, für welche<br />

Aufgabenbereiche die Ressourcen im landeskirchlichen<br />

Haushalt e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

Fünftens. Stellen- und Rücklagenübersichten der wichtigsten<br />

Rücklagen eröffnen zusätzliche E<strong>in</strong>blicke.<br />

In den kommenden Jahren s<strong>in</strong>d weitere Maßnahmen<br />

zur Verbesserung der Lesbarkeit des Haushaltsplans vorgesehen.<br />

(vere<strong>in</strong>zelt Beifall)<br />

Inhalte des Plans für die kirchliche Arbeit 2009:<br />

So hilfreich e<strong>in</strong> Vorbericht zur Übersicht ist, um e<strong>in</strong>en<br />

Schnelldurchgang durch das eigentliche Planwerk kommt<br />

man nicht herum. Der Plan beg<strong>in</strong>nt mit dem Wichtigsten,<br />

dem Haushaltsgesetz. Das Haushaltsgesetz enthält jedes<br />

Jahr dieselben Formulierungen, allerd<strong>in</strong>gs gibt es – abgesehen<br />

von den aktualisierten Beträgen – zumeist auch<br />

kle<strong>in</strong>e, aber nicht unwesentliche Veränderungen. 2009<br />

s<strong>in</strong>d es folgende:<br />

In § 2 Abs. 1 wurde die Steuererhebung auf die Kapitalertragsteuer,<br />

d. h. die Abgeltungsteuer, ausgeweitet, da<br />

die Kapitalerträge zukünftig nicht mehr im Rahmen der<br />

E<strong>in</strong>kommensteuererklärung erhoben werden.<br />

In § 3 Abs. 4 werden die Vorwegabzüge für den Ausgleichsstock<br />

von 5 % auf 6 % sowie um Mittel für gesonderte<br />

energetische Maßnahmen – je 2 Mio. für die<br />

nächsten fünf Jahre – erhöht.<br />

In § 3 Abs. 6 s<strong>in</strong>d Sonderregelungen zur Verwendung<br />

von ohneh<strong>in</strong> kaum zu erwartenden Nettomehrerträgen<br />

zugunsten e<strong>in</strong>es verbesserten Regelverfahrens herausgefallen.<br />

In § 4 ist schließlich e<strong>in</strong>e Vorwegentnahme im Bereich<br />

der Kirchengeme<strong>in</strong>den h<strong>in</strong>zugekommen, nämlich im Be-


14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008 207<br />

(Oberkirchenrat Kastrup, Dr. Mart<strong>in</strong>)<br />

reich der K<strong>in</strong>dertagesstätten. Vorgesehen ist e<strong>in</strong>e Laufzeit<br />

von fünf Jahren, die <strong>in</strong> den ersten drei Jahren voraussichtlich<br />

noch aus Sondermitteln abgedeckt werden kann.<br />

Für Sie ebenfalls von Interesse ist die vierseitige Änderungsliste<br />

ab Seite 9 des Haushaltsplans, die Ihnen alle<br />

nennenswerten E<strong>in</strong>zelveränderungen gegenüber dem<br />

Vorjahreshaushalt offenlegt.<br />

Die Änderungsliste entb<strong>in</strong>det Sie natürlich nicht davon,<br />

den Gesamthaushalt durchzuarbeiten, denn über 90 %<br />

der Mittel stecken unverändert <strong>in</strong> so genannten Standardaufgaben.<br />

Um den Spannungsbogen etwas zu verkürzen,<br />

will ich aber, wie jedes Jahr, anhand e<strong>in</strong>es F<strong>in</strong>anzströmediagramms<br />

nur die wichtigsten Positionen des neuen<br />

Haushaltsplans durchgehen.<br />

Die F<strong>in</strong>anzströme f<strong>in</strong>den Sie auf Seite 641 Ihres Plans<br />

oder – noch e<strong>in</strong>facher – als Anhang Ihrer Tischvorlage,<br />

und zwar <strong>in</strong> dreifacher Ausführung. Das erste Diagramm<br />

liefert die Vergleichsdaten aus der Planung 2008. Das<br />

können Sie überblättern. Das zweite Diagramm entspricht<br />

der Fassung im aktuellen Haushaltsplan. H<strong>in</strong>zu kommt<br />

e<strong>in</strong>e für den Rechtsträger 0002 modifizierte Darstellung<br />

der F<strong>in</strong>anzströme 2009, die ich später erläutere.<br />

Ganz l<strong>in</strong>ks im F<strong>in</strong>anzströmediagramm 2009 im Haushaltsbereich<br />

Kirchensteuern beg<strong>in</strong>nend, sehen Sie folgende<br />

wesentlichen Veränderungen:<br />

– Gegenüber dem Vorjahr erhöhen sich die geplanten<br />

Kirchensteuererträge um 38,31 Mio. wie gesagt auf<br />

565 Mio. .<br />

– Dies löst e<strong>in</strong>en Mehraufwand gegenüber der staatlichen<br />

F<strong>in</strong>anzverwaltung um 1,16 Mio. aus und wird voraussichtlich<br />

e<strong>in</strong>e Erhöhung der Clear<strong>in</strong>g-Vorauszahlungen<br />

an andere Kirchen von derzeit noch 43,5 Mio. pro Jahr<br />

zur Folge haben.<br />

– Gleichzeitig stehen mehr Mittel als im Plan 2008 zur<br />

Verfügung für unterschiedlichste Aufgaben.<br />

Im Haushaltsbereich Aufgaben <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer Verantwortung<br />

– <strong>in</strong> der Bildmitte unten – wirkt die höhere<br />

Steuerkraft <strong>Württemberg</strong>s ebenfalls aufwandserhöhend:<br />

– Die Mittel des Kirchlichen Entwicklungsdienstes werden<br />

proportional zum Nettokirchensteueraufwand um<br />

ca. 800 000 auf 10,1 Mio. hochgesetzt. E<strong>in</strong> Viertel<br />

dieser Mittel fließt allerd<strong>in</strong>gs an die <strong>Landeskirche</strong> zurück<br />

und wird unmittelbar <strong>in</strong> württembergischen Entwicklungshilfeprojekten<br />

verwandt.<br />

– Die Umlagen an EKD, Lutherischer Weltbund sowie die<br />

Leistungen im F<strong>in</strong>anzausgleich steigen durch die immer<br />

größer werdenden Unterschiede zwischen reicheren<br />

und ärmeren <strong>Landeskirche</strong>n.<br />

<strong>Württemberg</strong> ist mittlerweile EKD-weit zur größten<br />

Zahlerkirche bei fast allen Geldtransfers avanciert. Der<br />

Solidarbeitrag ist erheblich. Da die Wirtschaftsdaten mit<br />

Zeitverzögerungen von bis zu sechs Jahren <strong>in</strong> die Beitragsberechnungen<br />

e<strong>in</strong>gehen, werden die Belastungen<br />

unserer Haushalte <strong>in</strong> den kommenden, vermutlich weniger<br />

guten Haushaltsjahren noch wachsen, so dass e<strong>in</strong>e<br />

eigene Rücklage bedenkenswert ersche<strong>in</strong>t, um die steigenden<br />

Solidarbelastungen <strong>in</strong> schlechten Konjunkturphasen<br />

abzupuffern.<br />

Positiv ist auch die Entwicklung im Rechtsträger 0003,<br />

Aufgaben der Kirchengeme<strong>in</strong>den – oben Mitte <strong>in</strong> Ihrem<br />

Diagramm. Gegenüber 2007 werden die Zuweisungen für<br />

die Aufgaben der Kirchengeme<strong>in</strong>den um 8 % auf<br />

185,5 Mio. gesteigert.<br />

Daneben bleiben noch Zusatzmittel für folgende Bereiche:<br />

– die Erhöhung des Ausgleichsstocks – ich hatte es bereits<br />

erwähnt – um 3,4 Mio. ,<br />

– die Bereitstellung von 2 Mio. für energetische Maßnahmen,<br />

ebenfalls über den Ausgleichsstock,<br />

– die Zuführung zur Versorgungsstiftung <strong>in</strong> Höhe von<br />

5 Mio. ,<br />

– die zusätzlichen 1,5 Mio. zur Verstärkung der K<strong>in</strong>dertagesstättenarbeit.<br />

Energiebewusste Sanierung des Gebäudebestands,<br />

Alterssicherung und Unterstützung der Familie s<strong>in</strong>d damit<br />

als Schwerpunkte benannt.<br />

Über den Planansatz h<strong>in</strong>ausgehende Kirchensteuere<strong>in</strong>nahmen<br />

der Kirchengeme<strong>in</strong>den fließen zunächst <strong>in</strong> die<br />

Geme<strong>in</strong>same Ausgleichsrücklage und stehen weiteren,<br />

gründlich konzipierten strategischen Maßnahmen <strong>in</strong> den<br />

Bereichen „Ausgleich von Rückständen“, „strukturelle<br />

Verbesserungen“ oder „notwendige Innovationen“ zur<br />

Verfügung, sofern es im nächsten Jahr nicht zu dramatischen<br />

konjunkturbed<strong>in</strong>gten Abbrüchen bei der Kirchensteuer<br />

kommt.<br />

Die wesentlichen Mittel, über die ke<strong>in</strong>e EKD-Synode,<br />

ke<strong>in</strong>e Bezirkssynoden oder Kirchengeme<strong>in</strong>deräte mehr<br />

entscheiden, f<strong>in</strong>den sich im Haushaltsbereich Aufgaben<br />

der <strong>Landeskirche</strong>, Rechtsträger 0002. Hier liegt die Letztverantwortung<br />

bei der Landessynode. Ihre Verwendung<br />

will ich daher mit Hilfe des Vorberichts am Intensivsten<br />

beleuchten. Es ist im Plan für die kirchliche Arbeit auch<br />

der mit Abstand detaillierteste und längste Abschnitt. Im<br />

F<strong>in</strong>anzströmediagramm f<strong>in</strong>den Sie den Rechtsträger 0002<br />

oben rechts.<br />

Die Bruttoaufwendungen des Rechtsträgers 0002 liegen<br />

bei 869,3 Mio. . Verrechnungen zwischen Kostenstellen<br />

s<strong>in</strong>d hier noch enthalten. Wenn Sie die herausrechnen,<br />

haben Sie die Nettoaufwendungen. Die Nettoaufwendungen<br />

s<strong>in</strong>d um diese Verrechnungsgrößen bere<strong>in</strong>igt<br />

und liegen bei 323,1 Mio. . Diese Nettosicht f<strong>in</strong>det sich<br />

im Plan für die kirchliche Arbeit lediglich bei den Bauste<strong>in</strong>en,<br />

da hier alle Verrechnungen bereits elim<strong>in</strong>iert wurden,<br />

sowie – jetzt komme ich wieder darauf – im modifizierten<br />

F<strong>in</strong>anzströmediagramm 2009 <strong>in</strong> Ihrer Tischvorlage. Die<br />

eigentlichen F<strong>in</strong>anzströme 2009 weisen darüber h<strong>in</strong>aus<br />

noch e<strong>in</strong>en dritten, kle<strong>in</strong>eren Wert aus: 273,4 Mio. . Es<br />

handelt sich hierbei nur um die Budgetsalden, also die<br />

Mittel, die die e<strong>in</strong>zelnen Budgets zum Ausgleich aus allgeme<strong>in</strong>en<br />

Deckungsmitteln wie Kirchensteuer, Staatsleistungen<br />

usw. benötigen. Die <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelbudgets unmittelbar<br />

vere<strong>in</strong>nahmten Mittel, z. B. die Religionsunterrichtsersatzleistungen<br />

<strong>in</strong> Dezernat 2 oder die Tagungsgebühren<br />

von Bildungse<strong>in</strong>richtungen, s<strong>in</strong>d bei den e<strong>in</strong>zelnen Positionen<br />

saldiert enthalten, um die Kont<strong>in</strong>uität zu den Vorjahren<br />

beizubehalten. Deswegen ist dieser Betrag auch ger<strong>in</strong>ger<br />

als die Nettoaufwendungen.


208<br />

14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008<br />

(Oberkirchenrat Kastrup, Dr. Mart<strong>in</strong>)<br />

Nun zur Kostenstellen übergreifenden Darstellung der<br />

Ansätze im Rechtsträger 0002:<br />

Die Aufgliederung des Vorberichts nach Erträgen und<br />

Aufwendungen ist <strong>in</strong> der Abbildung 4 übernommen, um<br />

den Durchgang durch e<strong>in</strong>zelne Positionen zu erleichtern.<br />

– Investitionen f<strong>in</strong>den sich im Ordentlichen Haushalt als<br />

Abschreibungen wieder. Die Abschreibungen auf bewegliche<br />

Anlagegüter wie IT, Möbel und Geräte s<strong>in</strong>d<br />

mit 0,3 % gesondert ausgewiesen, während die wichtigeren<br />

Gebäudeabschreibungen <strong>in</strong> den Zuführungen<br />

zum Vermögenshaushalt enthalten s<strong>in</strong>d, weil mit ihnen<br />

der Aufbau der Substanzerhaltungsrücklage verbunden<br />

ist.<br />

Summe je 323,1 Mio. <br />

Abbildung 4<br />

Zuerst zur l<strong>in</strong>ken Hälfte der Grafik: Die Ertragsseite<br />

wird zu über 70 % von den Kirchensteuern dom<strong>in</strong>iert. Die<br />

über den Kirchenvertrag mit dem Land geregelten Staatsleistungen<br />

s<strong>in</strong>d mit 11,5 % die nächstwichtigste Position,<br />

gefolgt von den Erträgen aus kirchlicher Tätigkeit mit<br />

9,1 %. Neben echten E<strong>in</strong>nahmen, beispielsweise aus<br />

dem Tagungsbetrieb, s<strong>in</strong>d die Ersatzleistungen des<br />

Landes für den Religionsunterricht die bedeutendste Position.<br />

Erträge aus F<strong>in</strong>anzanlagen und Ablieferungen der<br />

Pfarreistiftung s<strong>in</strong>d aus Geld- und Immobilienvermögen<br />

der <strong>Landeskirche</strong> generierte E<strong>in</strong>nahmen.<br />

Die Zuführungen vom Vermögenshaushalt s<strong>in</strong>d zumeist<br />

Entnahmen zur Deckung der Aufwendungen im Ordentlichen<br />

Haushalt. Gleichzeitig erfolgt aber auf der Aufwandsseite<br />

der Aufbau von Rücklagen, zum Teil derselben<br />

Rücklagen, zum Beispiel über Abschreibungen.<br />

Schließlich verwenden wir, wie bereits erwähnt, 25 %<br />

der für die Entwicklungshilfe bereitgestellten 10 Mio. für<br />

württembergische Projekte – <strong>in</strong> Ihrem F<strong>in</strong>anzströmediagramm<br />

können Sie e<strong>in</strong>en entsprechenden Pfeil von<br />

Rechtsträger 0006 zu Rechtsträger 0002 erkennen.<br />

Für die Aufwandsdarstellung s<strong>in</strong>d drei unterschiedliche<br />

Aufteilungen relevant:<br />

In der Abbildung 4 sehen Sie auf der rechten Seite die<br />

Aufgliederung nach Aufwands- bzw. Kostenarten. Die<br />

Grafik beantwortet die Frage: Welche Kosten entstehen?<br />

– Der Personalaufwand – das sehen Sie klar – dom<strong>in</strong>iert<br />

mit 66,4 %.<br />

– Hoch ist auch der Anteil der sonstigen Aufwendungen<br />

aus kirchlicher Tätigkeit mit 14,8 %, h<strong>in</strong>ter dem sich<br />

überwiegend Zuschüsse an selbstständige kirchliche<br />

Träger wie Schulstiftung, Sem<strong>in</strong>arstiftung, Fachschulen,<br />

Müttergenesungswerk, Missionswerke etc. verbergen.<br />

Streng genommen handelt es sich auch hier überwiegend<br />

um Personalaufwand. Wir kommen also mit dem<br />

Personalaufwand <strong>in</strong> die Nähe von fast 80 %, und <strong>in</strong><br />

schlechten Jahren – das muss man sagen –, wenn wir<br />

nicht so viel Geld für Rücklagen verwenden, ist natürlich<br />

der Personalkostenanteil noch viel höher.<br />

– Der Materialaufwand umfasst wie überall das Spektrum<br />

vom Geschäftsbedarf über die Informationstechnologie<br />

(IT) und Renovierungsmaßnahmen bis h<strong>in</strong> zu den Reisekosten.<br />

Hier steckt nichts Besonderes dr<strong>in</strong>.<br />

– Der Aufbau sonstiger Rücklagen – das hatte ich gerade<br />

angesprochen – wie der Ausgleichsrücklage und der<br />

Versorgungsstiftung wird ebenfalls unter Zuführungen<br />

zum Vermögenshaushalt gerechnet. Wenn Sie diese<br />

Position herausrechnen – das s<strong>in</strong>d immerh<strong>in</strong> 11 % der<br />

Aufwendungen –, können Sie sich vorstellen, wie sich<br />

dann die anderen Positionen entwickeln.<br />

Im modifizierten F<strong>in</strong>anzströmediagramm 2009 – das ist<br />

<strong>in</strong> Ihrer Tischvorlage die letzte F<strong>in</strong>anzströmegrafik – f<strong>in</strong>den<br />

Sie die zweite Aufgliederung des Aufwands von<br />

323,1 Mio. , nämlich nach Kostenstellen. Diese Aufgliederung<br />

beantwortet Ihnen die Frage: Wo entstehen die<br />

Kosten? Gegliedert nach Dezernaten sehen Sie, welche<br />

Budgetsummen bewirtschaftet werden. Gesondert ausgewiesen<br />

s<strong>in</strong>d das Diakonische Werk, die Arbeitsrechtliche<br />

Kommission, die Mitarbeitervertretung und natürlich<br />

die Landessynode.<br />

Die dritte Aufwandssicht f<strong>in</strong>den Sie <strong>in</strong> dem großen<br />

Kreisdiagramm des Vorberichts, das als farbige Anlage<br />

Ihrer Tischvorlage beigefügt wurde. Hier werden die Aufwände<br />

nach Aufgaben- bzw. Kostenträgerbereichen sortiert.<br />

Es wird die Frage beantwortet: Wofür entstehen<br />

Kosten?<br />

Der äußere R<strong>in</strong>g gibt e<strong>in</strong>en ersten Überblick über die<br />

f<strong>in</strong>anziellen Schwerpunkte landeskirchlicher Arbeit. Wie<br />

Sie vielleicht überrascht feststellen, f<strong>in</strong>anziert die <strong>Landeskirche</strong><br />

im engeren S<strong>in</strong>n überwiegend Dienstleistungen<br />

gegenüber den Kirchengeme<strong>in</strong>den und -bezirken. Daneben<br />

hat die <strong>Landeskirche</strong> eigene Schwerpunkte <strong>in</strong> der<br />

Bildung, dem Religionsunterricht, der Diakonie, vor allem<br />

über das Diakonische Werk <strong>Württemberg</strong> (DWW), sowie<br />

der Mission und dem Entwicklungsdienst. Die hohen Anteile<br />

des F<strong>in</strong>anzmanagements s<strong>in</strong>d auf das Auffüllen oder<br />

Wiederauffüllen von Rücklagen zurückzuführen, die der<br />

Absicherung der <strong>Landeskirche</strong> oder der Ermöglichung<br />

künftiger Investitionen dienen.<br />

Die Abgrenzungen zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Aufgabenbereichen<br />

und die Zuordnung von Aufwänden werden bis<br />

zum nächsten Jahr noch weitere Präzisierungen erfahren.<br />

Im Innenkreis f<strong>in</strong>den Sie die <strong>in</strong>haltlich verantwortlichen<br />

Ansprechpartner im Oberkirchenrat.<br />

Unterhalb des großen Doppelkreises wurde e<strong>in</strong> weiterer<br />

kle<strong>in</strong>erer Kreis e<strong>in</strong>gefügt. Manche direkt von der<br />

<strong>Landeskirche</strong> bewirtschafteten Mittel ersche<strong>in</strong>en nämlich<br />

nicht unmittelbar im Rechtsträger 0002:<br />

– 75 % der Mittel für die Kirchlichen Verwaltungsstellen<br />

stammen beispielsweise aus dem Haushaltsbereich<br />

Aufgaben der Kirchengeme<strong>in</strong>den, Rechtsträger 0003.<br />

– Die kirchliche Steuerverwaltung ist Teil des Oberkirchenrats,<br />

wird aber im Rechtsträger 0009 Kirchensteuer<br />

f<strong>in</strong>anziert.


14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008 209<br />

(Oberkirchenrat Kastrup, Dr. Mart<strong>in</strong>)<br />

– Oder: Das Personal der Pfarreistiftung ist Teil des<br />

Oberkirchenrats, wird aber aus der Pfarreistiftung ref<strong>in</strong>anziert.<br />

Gleichzeitig werden manche Mittel an zwei Stellen <strong>in</strong>nerhalb<br />

der <strong>Landeskirche</strong> gesteuert, wenn es Leistungsverrechnungen<br />

mit <strong>in</strong>ternen Dienstleistern gibt:<br />

– Zum Beispiel steuert jede operative Organisationse<strong>in</strong>heit<br />

ihre IT-Kosten über die Zahl der von ihr beanspruchten<br />

Arbeitsplätze und deren Ausstattung. Andererseits<br />

steuert aber auch e<strong>in</strong>e zentrale IT über e<strong>in</strong>e<br />

eigene KSt. 7631 ihre Dienstleistungen und die dafür<br />

kalkulierten Preise.<br />

– Ähnliches gilt für das Gebäudemanagement (ZGM),<br />

entsprechende Mieten oder die Gehaltsabrechnung<br />

(ZGASt).<br />

Die <strong>in</strong>ternen Servicebereiche wurden deshalb nochmals<br />

gesondert dargestellt. Insgesamt werden nach dieser<br />

aufgabenbezogenen Perspektive 364,19 Mio. durch<br />

die <strong>Landeskirche</strong> im engeren S<strong>in</strong>ne gesteuert. Im Haushalt<br />

2010 kommt hoffentlich e<strong>in</strong>e im engeren S<strong>in</strong>ne weitere<br />

vierte Aufwandssicht h<strong>in</strong>zu.<br />

Gel<strong>in</strong>gt es mit Abschluss des Projekts „Wirtschaftliches<br />

Handeln <strong>in</strong> der Kirche“, die Daten aller Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />

und Kirchenbezirke mit denen der <strong>Landeskirche</strong><br />

im engeren S<strong>in</strong>ne wie geplant zu konsolidieren, wird es<br />

erstmals möglich se<strong>in</strong>, die im Haushalt angelegte Bauste<strong>in</strong>sicht<br />

über alle Verantwortungsbereiche h<strong>in</strong>weg abzubilden.<br />

Damit erhalten die <strong>Landeskirche</strong> und die Öffentlichkeit<br />

erstmals e<strong>in</strong>e vollständige Zuordnung der von<br />

ihnen e<strong>in</strong>gesetzten Mittel zu nach außen gerichteten Aufgaben,<br />

wie Gottesdienst, Seelsorge, allgeme<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>dearbeit,<br />

Betreuung und Erziehung <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätten<br />

oder allgeme<strong>in</strong>er diakonischer Arbeit.<br />

All die möglichen Auswertungssichten unserer F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>formationen<br />

helfen allerd<strong>in</strong>gs über e<strong>in</strong>es nicht h<strong>in</strong>weg:<br />

Wir erlangen mit e<strong>in</strong>em Haushalt und dem dah<strong>in</strong>ter stehenden<br />

Rechnungswesen nur E<strong>in</strong>sichten darüber, wie wir<br />

unsere Mittel effektiver, nachhaltiger, gerechter und wirtschaftlicher<br />

e<strong>in</strong>setzen könnten. Der schwierigste Schritt<br />

bleibt die Umsetzung dieser Erkenntnisse.<br />

Dass der Haushalt dieses Jahr e<strong>in</strong>e hohe Qualität hat<br />

und all die verschiedenen Sichten des Haushalts auch<br />

möglich s<strong>in</strong>d, ist nicht selbstverständlich. Die Bewirtschafter<br />

der verschiedenen Budgets haben die nach<br />

außen nur wenig sichtbare, nach <strong>in</strong>nen aber gewaltige<br />

Neustrukturierung ihrer Aufgabenbereiche im vergangenen<br />

Jahr so gut bewältigt, dass wir 2009 e<strong>in</strong>en nicht<br />

erwarteten Qualitätssprung geschafft haben. Herzlichen<br />

Dank dafür! (Beifall) Der Dank geht aber auch an die eigene<br />

Mann- und Frauschaft: Personelle Wechsel und zeitliche<br />

Engpässe wurden im Team unter großem <strong>in</strong>dividuellen<br />

E<strong>in</strong>satz gestemmt. Allen herzlichsten Dank dafür!<br />

(Beifall) Schließlich geht me<strong>in</strong> Dank an den neuen F<strong>in</strong>anzausschuss,<br />

der nach gewissen Reibungsverlusten <strong>in</strong> der<br />

E<strong>in</strong>gewöhnungsphase mit großer Sachorientierung unseren<br />

ersten Haushalt mit auf den Weg gebracht hat.<br />

(Beifall)<br />

E<strong>in</strong>e Frage liegt vielen von Ihnen vermutlich noch auf<br />

der Zunge, nachdem Ihnen zunächst sche<strong>in</strong>bar unabhängig<br />

die drohende Rezession angekündigt und anschließend<br />

e<strong>in</strong> Rekordhaushalt präsentiert wurde: „Warum f<strong>in</strong>det<br />

die F<strong>in</strong>anzkrise im neuen Plan für die kirchliche Arbeit<br />

noch ke<strong>in</strong>e Berücksichtigung?“<br />

Es s<strong>in</strong>d drei Gründe:<br />

Erstens. Die Prognosen für das kommende Jahr s<strong>in</strong>d<br />

so unsicher wie selten zuvor. Neben allen Hiobsbotschaften<br />

gibt es auch positive Nachrichten, beispielsweise<br />

zur bisherigen Beschäftigungssituation <strong>in</strong> Deutschland.<br />

Für die <strong>Landeskirche</strong> s<strong>in</strong>d die wirtschaftlichen Prognosen<br />

daher nicht so klar wie für e<strong>in</strong> unmittelbar am Markt agierendes<br />

Unternehmen, das am Auftragse<strong>in</strong>gang sofort erkennt,<br />

woh<strong>in</strong> die Reise 2009 geht.<br />

Zweitens. Die Leistungen der <strong>Landeskirche</strong> werden<br />

weiter nachgefragt – <strong>in</strong> allen Bereichen, <strong>in</strong> der Not zum<br />

Teil mehr als <strong>in</strong> guten Zeiten. An unserem Auftrag hat sich<br />

nichts geändert. Natürlich gibt es auch für die <strong>Landeskirche</strong><br />

realwirtschaftliche Bed<strong>in</strong>gungen, die sie nicht ignorieren<br />

kann und nicht ignorieren wird. Aber im Kreis nervöser<br />

Rennpferde sollten wir uns vielleicht auch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> der<br />

Rolle des Ruhe ausstrahlenden Esels gefallen. (Beifall)<br />

Menschen, die verunsichert s<strong>in</strong>d, erwarten dies auch von<br />

Kirche. Und – mit Eseln haben Christen auch <strong>in</strong> der Vergangenheit<br />

ke<strong>in</strong>e schlechten Erfahrungen gemacht. (Heiterkeit<br />

und Beifall)<br />

Drittens. Kirche ist auch Unternehmen, aber eben nur<br />

„auch“. In vielen D<strong>in</strong>gen agiert Kirche deutlich anders.<br />

Gerade weil wir langfristiger und umfassender denken,<br />

– haben wir stabile Ausgleichsrücklagen aufgebaut, die<br />

uns vor hektischem Aktionismus bewahren und uns Zeit<br />

für überlegtes und geordnetes Handeln geben,<br />

– haben wir e<strong>in</strong>e Notlagenregelung geschaffen, die den<br />

Arbeitsplatzerhalt <strong>in</strong> den Vordergrund stellt,<br />

– haben wir im Haushalt e<strong>in</strong> Nachhaltigkeitsniveau e<strong>in</strong>geführt,<br />

das die laufenden Ausgaben deckelt und uns vor<br />

Übertreibungen <strong>in</strong> guten Phasen bewahrt.<br />

Lassen Sie mich me<strong>in</strong>e Rede wie im vergangenen Jahr<br />

mit e<strong>in</strong>em Zitat e<strong>in</strong>es amerikanischen Präsidenten, diesmal<br />

John F. Kennedy, beschließen: „Das Wort Krise setzt<br />

sich im Ch<strong>in</strong>esischen aus zwei Schriftzeichen zusammen:<br />

Das e<strong>in</strong>e bedeutet Gefahr, das andere Gelegenheit.“<br />

Wir sollten im kommenden Jahr nicht die Hände <strong>in</strong> den<br />

Schoß legen und warten, dass der Wirbelsturm vorüberzieht.<br />

Wir werden überlegt, mit klarem Kopf, aber auch<br />

zügig handeln müssen, um gerade die Gelegenheiten zu<br />

erkennen und nicht zu versäumen. Vielleicht kann ich<br />

me<strong>in</strong>e Haushaltsrede im kommenden Jahr dann schon<br />

mit den Worten e<strong>in</strong>es dritten amerikanischen Präsidenten<br />

abschließen: „Yes, we can.“<br />

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! (Heiterkeit und<br />

Beifall)<br />

Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel: Vielen Dank, Herr<br />

Oberkirchenrat Dr. Kastrup, für Ihren Bericht.<br />

Ich habe <strong>in</strong>zwischen e<strong>in</strong>en weiteren Gast auf der Empore<br />

entdeckt: Frau Dekan<strong>in</strong> Wiebke Wähl<strong>in</strong>g. (Beifall)<br />

Sie wird mit besonderem Interesse und vor allem höchstem<br />

Sachverstand unsere Beratungen verfolgen. Sie war<br />

die Vorsitzende des F<strong>in</strong>anzausschusses <strong>in</strong> der 13. Landessynode.<br />

Herzlich willkommen! (Beifall)


210<br />

14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008<br />

(Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel)<br />

Der F<strong>in</strong>anzausschuss hat ebenfalls über den Haushalt<br />

beraten. Ich bitte deshalb jetzt die Vorsitzende des<br />

F<strong>in</strong>anzausschusses, die Synodale Schneider, um ihren<br />

Bericht.<br />

Schneider, Inge: Frau Präsident<strong>in</strong>, werte Synode,<br />

me<strong>in</strong>e Damen und Herren! „Die biblisch gebotene Haushalterschaft<br />

verpflichtet die Kirche, mit den ihr anvertrauten<br />

f<strong>in</strong>anziellen Mitteln sorgfältig umzugehen und<br />

dafür zu sorgen, dass sie bestmöglich für die Verkündigung<br />

des Evangeliums und für die Erfüllung des diakonischen<br />

Auftrags e<strong>in</strong>gesetzt werden.“ So steht es <strong>in</strong> der<br />

Präambel des Kirchlichen Gesetzes über das Haushalts-,<br />

Kassen- und Rechnungswesen der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Landeskirche</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Württemberg</strong>. Die Präambel macht uns deutlich,<br />

dass es bei den heutigen Beratungen nicht nur<br />

darum geht, dass wir sorgfältig mit den Kirchensteuern<br />

und dem kirchlichen Vermögen umgehen, sondern auch<br />

darum, ob wir unserm Auftrag gerecht werden und die<br />

uns anvertrauten Gelder bestmöglich zur Verkündigung<br />

des Evangeliums und zur Erfüllung des diakonischen Auftrags<br />

e<strong>in</strong>setzen. Für alles, was wir hier tun, s<strong>in</strong>d wir unserem<br />

Auftraggeber gegenüber verantwortlich, und das<br />

unterscheidet uns wesentlich von e<strong>in</strong>em weltlichen Unternehmen<br />

und stellt unsere Beratungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en weit größeren<br />

Zusammenhang. Wir arbeiten am Bau des Reiches<br />

Gottes <strong>in</strong> der Welt mit. Der F<strong>in</strong>anzausschuss ist sich dessen<br />

bewusst und hat sich an sieben langen Sitzungstagen<br />

ausführlich mit den Haushaltsplanungen und -veränderungen<br />

beschäftigt.<br />

Als Haushalter müssen wir Rechenschaft ablegen, was<br />

wir mit den uns anvertrauten Geldern getan haben, und<br />

ich möchte daher zuerst auf den Rechnungsabschluss<br />

2007 e<strong>in</strong>gehen. Wenn wir den Rechnungsabschluss anschauen,<br />

dann fragen wir bis jetzt nicht nach, ob wir die<br />

vorgegebenen Ziele erreicht haben, sondern wir überprüfen<br />

nur, ob die E<strong>in</strong>nahmen und Ausgaben den Haushaltsansätzen<br />

entsprachen und ob zustimmungspflichtige Veränderungen<br />

vorlagen. Erfreulicherweise s<strong>in</strong>d 2007 über<br />

80 Mio. mehr an Kirchensteuer e<strong>in</strong>gegangen, als geplant<br />

war, und wir haben zusätzlich noch für die Jahre<br />

2002 und 2003 Clear<strong>in</strong>grückzahlungen <strong>in</strong> Höhe von knapp<br />

60 Mio. erhalten. Die 13. Synode hatte beschlossen,<br />

dass sowohl Clear<strong>in</strong>grückzahlungen wie auch eventuelle<br />

Mehrerträge der neu geschaffenen Versorgungsstiftung<br />

zugeführt worden s<strong>in</strong>d, die dadurch auf 277 Mio. anwuchs.<br />

Die Zielgröße von ca. 606 Mio. ist damit zwar noch<br />

lange nicht erreicht; aber wir s<strong>in</strong>d dankbar dafür, dass wir<br />

damit unserem Ziel e<strong>in</strong>er nachhaltigen Haushaltsführung,<br />

die zukünftige Generationen nicht belastet, e<strong>in</strong> gutes<br />

Stück näher gekommen s<strong>in</strong>d. Die Zielgröße errechnet<br />

sich wie folgt: Bei der <strong>Landeskirche</strong> s<strong>in</strong>d es ca. 73 Mio. <br />

für Angestellte und ca. 117,5 Mio. für Kirchenbeamt<strong>in</strong>nen<br />

und Kirchenbeamte, bei den Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />

und -bezirken s<strong>in</strong>d es ca. 381,5 Mio. für Angestellte und<br />

ca. 34 Mio. für Kirchenbeamt<strong>in</strong>nen und Kirchenbeamte.<br />

Wesentliche Abweichungen gegenüber den Planungen<br />

gab es im Personalbereich. Zum e<strong>in</strong>en konnten durch<br />

nicht erfolgte Besoldungserhöhungen im Pfarrdienst und<br />

Mehrerträge aus der Versorgungsstiftung der Pfarrbesoldungsrücklage<br />

rund 6 Mio. zugeführt werden. Zum anderen<br />

mussten durch die Erhöhung der Umlage des<br />

Kommunalen Versorgungsverbandes für die Beamtenversorgungsumlage<br />

über 430 000 mehr aufgewendet werden.<br />

Zustimmungspflichtig durch die Synode s<strong>in</strong>d nur Überschreitungen<br />

von Haushaltplanansätzen, die über 25 %<br />

liegen, und dies war nur bei fünf Haushaltsstellen der Fall.<br />

Dabei konnten die Abweichungen <strong>in</strong>nerhalb des jeweiligen<br />

Budgets gedeckt werden, so dass der F<strong>in</strong>anzausschuss<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Sitzung am 28. September 2008<br />

e<strong>in</strong>stimmig beschloss, den Antrag <strong>Nr</strong>. 28/08 an die Landessynode<br />

zu richten:<br />

Die Landessynode möge beschließen:<br />

Der Rechnungsabschluss 2007 wird zur Kenntnis genommen.<br />

Die durch den Allgeme<strong>in</strong>en Planvermerk I Ziff. 2 b nicht<br />

abgedeckten Planabweichungen im Haushaltsbereich<br />

Aufgaben der <strong>Landeskirche</strong> im Umfang von 765 602,23 <br />

werden genehmigt.<br />

In jeder Sitzung des F<strong>in</strong>anzausschusses mussten wir<br />

uns mit dem Nachtragshaushalt 2008 beschäftigen. Mit<br />

e<strong>in</strong>em Nachtragshaushalt werden normalerweise Kosten<br />

abgedeckt, die zur Zeit der Haushaltsplanaufstellung, die<br />

bereits im Frühjahr des Vorjahres beg<strong>in</strong>nt, noch nicht<br />

absehbar waren. Meist handelt es sich dabei um Baumaßnahmen,<br />

die kurzfristig notwendig werden, Mehrausgaben,<br />

die sich aufgrund gesetzlicher Veränderungen<br />

ergeben, oder dr<strong>in</strong>gende kle<strong>in</strong>ere Ausgaben, die aus Budgetmitteln<br />

f<strong>in</strong>anziert werden können. Neue Projekte sollten<br />

nicht über den Nachtrag f<strong>in</strong>anziert, sondern <strong>in</strong> die<br />

normale Haushaltsplanung e<strong>in</strong>gebracht werden, damit sie<br />

ordnungsgemäß <strong>in</strong> den Fachausschüssen und <strong>in</strong> der<br />

Synode beraten werden können.<br />

Nun aber werden Sie, liebe Synodale, dieses Jahr mit<br />

e<strong>in</strong>em Nachtragshaushalt <strong>in</strong> nie gekanntem Volumen konfrontiert,<br />

der durchaus neue Akzente setzt. Woher kommt<br />

das, und wie ist das zu rechtfertigen?<br />

Auch 2008 können wir noch e<strong>in</strong>mal mit e<strong>in</strong>em Kirchensteuermehre<strong>in</strong>gang<br />

von ca. 60 Mio. rechnen. Da dies<br />

schon früh absehbar war, sah sich der F<strong>in</strong>anzausschuss<br />

mit e<strong>in</strong>er Vielzahl von Wünschen und Anträgen konfrontiert.<br />

Nach Jahren der Zurückhaltung und s<strong>in</strong>kender<br />

Kirchensteuern wollten nun verständlicherweise alle an<br />

den sprudelnden E<strong>in</strong>nahmen teilhaben und endlich lange<br />

verschobene Investitionen oder neue Projekte umsetzen.<br />

Bereits bei der Mittelfristplanung überschritt die Menge<br />

der Wünsche weit den Rahmen des <strong>in</strong> den nächsten<br />

Jahren Machbaren.<br />

Der F<strong>in</strong>anzausschuss hat alle ihm vorliegenden Projekte<br />

ausführlich geprüft und die Voten der Fachausschüsse<br />

beachtet. In S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er f<strong>in</strong>anziellen Nachhaltigkeit<br />

war ihm wichtig, dass die nächsten Haushaltsjahre<br />

durch heutige Entscheidungen nicht so stark belastet<br />

werden, dass der Synode ke<strong>in</strong>erlei F<strong>in</strong>anzspielraum mehr<br />

verbleibt, um auf aktuelle Entwicklungen reagieren zu<br />

können. Da wir davon ausgehen müssen, dass die<br />

Kirchensteuere<strong>in</strong>nahmen nicht auf dem hohen Niveau<br />

bleiben werden, halten wir es für s<strong>in</strong>nvoll, aus den diesjährigen<br />

Mehre<strong>in</strong>ahmen bereits e<strong>in</strong>en Teil der für die<br />

nächsten Jahre angemeldeten Maßnahmen zu f<strong>in</strong>anzieren,<br />

um damit die kommenden Haushalte zu entlasten.


(Schneider, Inge)<br />

14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008 211<br />

Bei allen Entscheidungen haben wir darauf geachtet,<br />

dass auch <strong>in</strong> guten Zeiten das Aufwandsniveau des ordentlichen<br />

Haushaltes über die normale Kostensteigerung<br />

h<strong>in</strong>aus nicht erhöht werden sollte.<br />

Im Nachtragshaushalt liegen die Schwerpunkte <strong>in</strong> den<br />

Bereichen Bildung, energetische Sanierung und Ablösung<br />

von Verpflichtungen. Die wichtigsten Punkte aus dem<br />

Nachtragshaushalt s<strong>in</strong>d die folgenden:<br />

Erstens. Im landeskirchlichen Teil:<br />

a) Der Ausbau der Sem<strong>in</strong>are <strong>in</strong> Blaubeuren und Maulbronn.<br />

Wir haben darüber bereits <strong>in</strong> der Sommersynode<br />

gesprochen: zusätzlich 7 Mio. , <strong>in</strong>sgesamt<br />

12 Mio. .<br />

b) Investitionen <strong>in</strong> die Schulstiftung durch Bau e<strong>in</strong>er<br />

Grundschule und Turnhalle <strong>in</strong> Möss<strong>in</strong>gen. Dem<br />

F<strong>in</strong>anzausschuss wurde deutlich gemacht, dass die<br />

Durchführung des Vorhabens aus heutiger Sicht ke<strong>in</strong>e<br />

Mehrbelastung, sondern langfristig sogar e<strong>in</strong>e Entlastung<br />

des landeskirchlichen Haushalts nach sich<br />

zieht. Es kann e<strong>in</strong> modellhafter Schulausbau mit<br />

e<strong>in</strong>em Investitionszuschuss möglich gemacht werden,<br />

ohne Folgelasten für die <strong>Landeskirche</strong> auszulösen.<br />

Wir haben daher 2,3 Mio. <strong>in</strong> den Nachtrag und<br />

1,7 Mio. <strong>in</strong> den Haushalt 2009 e<strong>in</strong>gestellt.<br />

c) Zusätzliche Mittel für e<strong>in</strong>en Baukostenzuschuss an<br />

die Gesamtkirchengeme<strong>in</strong>de Stuttgart. Der F<strong>in</strong>anzausschuss<br />

hat sich mehrfach mit dem Thema Hospitalhof<br />

beschäftigt. Er hat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Novembersitzung<br />

dem Verhandlungsergebnis zur Neuregelung der Vertragsbeziehungen<br />

mit der Gesamtkirchengeme<strong>in</strong>de<br />

Stuttgart zugestimmt. Die <strong>Landeskirche</strong> gewährt e<strong>in</strong>en<br />

F<strong>in</strong>anzierungsbeitrag für den ersten Bauabschnitt<br />

„Gartensaaltrakt“ <strong>in</strong> Höhe von 1,925 Mio. . E<strong>in</strong> Teil<br />

davon ist e<strong>in</strong>e Mietvorauszahlung für die Benützung<br />

des Hospitalhofes durch die Synode für die nächsten<br />

20 Jahre, im Nachtrag: 300 000 .<br />

d) Grundf<strong>in</strong>anzierung Zentrales Gebäudemanagement.<br />

Es geht um die Durchführung von Untersuchungen,<br />

die der Vorbereitung immobilienwirtschaftlicher Entscheidungen<br />

im Gebäudeportfolio der <strong>Landeskirche</strong><br />

dienen: 250 000 im Jahr 2008, <strong>in</strong> den Folgejahren<br />

durch Umlage auf die Gebäudekostenstellen.<br />

e) F<strong>in</strong>anzierung des Ablösebetrags Schlatterhaus. Das<br />

ist noch die Umsetzung e<strong>in</strong>es Beschlusses Bildungskonzeption:<br />

bis maximal 990 000 .<br />

f) E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>er Hackschnitzelheizung und von Wasserleitungen<br />

<strong>in</strong> Hohebuch: 393 500 .<br />

Zweitens. Im Bereich der Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />

a) Zur F<strong>in</strong>anzierung der Stamme<strong>in</strong>lage und der Geschäftsausstattung<br />

der Gesellschaft zur Energieversorgung<br />

der kirchlichen und sozialen E<strong>in</strong>richtungen mbH (EKS)<br />

wird e<strong>in</strong> Betrag von 30 000 zur Verfügung gestellt.<br />

Der Gesamtbetrag wird im Verhältnis 80 % zu 20 %<br />

von den Kirchengeme<strong>in</strong>den – 24 000 – und der <strong>Landeskirche</strong><br />

– 6 000 – getragen. Der Oberkirchenrat<br />

erwartet durch den Betrieb der EKS e<strong>in</strong>e wesentliche<br />

Reduzierung des Aufwands der kirchlichen E<strong>in</strong>richtungen<br />

für den Bereich der Energiebeschaffung.<br />

b) Der Verteilbetrag 2008 soll im Nachtrag um 3 %<br />

erhöht werden. Diese pauschale Erhöhung soll den<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>den nicht nur helfen, die erhöhten Personal-<br />

und Energieausgaben zu decken, sondern es<br />

ihnen auch ermöglichen, mehr Mittel der Substanzerhaltungsrücklage<br />

zuzuführen: 5,146 Mio. .<br />

c) Zur Unterstützung der Pfarrhaussanierung <strong>in</strong> den Kirchengeme<strong>in</strong>den,<br />

<strong>in</strong>sbesondere im energetischen Bereich,<br />

sollen <strong>in</strong>sgesamt 15 Mio. im Nachtrag 2008<br />

zur Verfügung gestellt werden. 5 Mio. davon sollen<br />

orig<strong>in</strong>äre Ausgleichsstockmittel se<strong>in</strong>, 10 Mio. sollen<br />

den Eigenmittelanteil der Kirchengeme<strong>in</strong>den verstärken<br />

oder ggf. ersetzen und nach dem Verteilmaßstab<br />

der Verteilgrundsätze für das Jahr 2008 pro Kirchenbezirk<br />

anteilig reserviert und vom Ausgleichsstock auf<br />

Antrag bewilligt werden.<br />

d) Die verbleibenden Kirchensteuermehre<strong>in</strong>nahmen 2008<br />

aus dem kirchengeme<strong>in</strong>dlichen Anteil 2008 sollen den<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>den im Jahr 2009 bis zur Höhe von<br />

maximal 10 Mio. zur Stärkung ihrer Substanzerhaltungsrücklagen<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

Alle diese Maßnahmen, die zum Teil auch aus Anträgen<br />

und Initiativen der Synode entstanden s<strong>in</strong>d, wurden <strong>in</strong><br />

den Fachausschüssen und im F<strong>in</strong>anzausschuss ausführlich<br />

diskutiert und befürwortet.<br />

Zu dem Ihnen vorliegenden Nachtragshaushalt hat der<br />

F<strong>in</strong>anzausschuss am 26. September 2008 e<strong>in</strong>stimmig folgenden<br />

Beschluss gefasst:<br />

Erstens. Der F<strong>in</strong>anzausschuss stimmt dem Entwurf<br />

des Kirchlichen Gesetzes über die Feststellung e<strong>in</strong>es<br />

Nachtrags zum landeskirchlichen Haushalt 2008 und den<br />

Änderungsblättern vom 15. September 2008 und vom<br />

18. November 2008 mit<br />

a) den im landeskirchlichen Haushaltsplan für 2008 neu<br />

festgestellten Gesamtsummen der Erträge und Aufwendungen<br />

für die Haushaltsbereiche Kirchensteuern<br />

(Rechtsträger 0009), Aufgaben <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer<br />

F<strong>in</strong>anzierung (Rechtsträger 0006), Aufgaben der Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />

(Rechtsträger 0003) und Aufgaben<br />

der <strong>Landeskirche</strong> (Rechtsträger 0002) <strong>in</strong> Höhe von<br />

1 918 522 900 und der neuen Bauste<strong>in</strong>summe von<br />

315 100 800 (§ 1 Ziffern 1 und 2),<br />

b) den §§ 2 und 3,<br />

c) den Änderungen beim Zahlenteil (Anlage 1.1), bei den<br />

Planvermerken (Anlage 1.2) und den Stellenplänen<br />

(Anlage 1.3) sowie<br />

d) der Neuregelung des § 3 Abs. 4 über die Verwendung<br />

zugeführten Mittel an den Ausgleichsstock und deren<br />

Weiterverteilung (§ 1 Ziffer 3)<br />

zu.<br />

Zweitens. Der F<strong>in</strong>anzausschuss empfiehlt der Landessynode,<br />

dem Entwurf des Kirchlichen Gesetzes über die<br />

Feststellung e<strong>in</strong>es Nachtrags zum landeskirchlichen<br />

Haushalt 2008 (Beilage 6) zuzustimmen.<br />

Das war, wie gesagt, e<strong>in</strong>stimmig.<br />

Nun zum Plan für die Kirchliche Arbeit 2009<br />

Erstens. Rahmendaten des Planes:<br />

Der F<strong>in</strong>anzausschuss hat sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Septemberwie<br />

auch <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Novembersitzung ausführlich mit dem


212<br />

(Schneider, Inge)<br />

14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008<br />

Ihnen vorliegenden Plan beschäftigt. Die Kirchensteuere<strong>in</strong>nahmen<br />

s<strong>in</strong>d mit 565 Mio. im Gegensatz zu den<br />

vorhergehenden Jahren eher zu positiv angesetzt.<br />

Der F<strong>in</strong>anzausschuss hat daher überlegt, ob man die<br />

Erwartungen nicht reduzieren müsste, davon aber abgesehen,<br />

da es im Moment kaum möglich ist, e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>igermaßen<br />

verlässliche Prognose zu erstellen. Ich habe e<strong>in</strong>e<br />

Grafik e<strong>in</strong>gefügt, die die Entwicklung der E<strong>in</strong>nahmen aufgrund<br />

früherer Konjunkture<strong>in</strong>brüche darstellt. Sollten die<br />

angenommenen 565 Mio. Kirchensteuern aufgrund von<br />

F<strong>in</strong>anzmarktkrise und Konjunkture<strong>in</strong>bruch nicht e<strong>in</strong>gehen,<br />

so könnte e<strong>in</strong>e mögliche Differenz durch e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere<br />

Zuführung zur Ausgleichrücklage ausgeglichen werden.<br />

Die vorgesehene Zuführung beträgt im Bereich der<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>den 13,7 Mio. und im Bereich der <strong>Landeskirche</strong><br />

16,5 Mio. . Wir können also all diejenigen beruhigen,<br />

die bereits Angst davor haben, die <strong>Landeskirche</strong><br />

müsste nächstes Jahr irgendwann e<strong>in</strong>e Haushaltssperre<br />

e<strong>in</strong>führen oder den Kirchengeme<strong>in</strong>den die Zuweisungen<br />

kürzen. Im nächsten Jahr wird dies nicht der Fall se<strong>in</strong>,<br />

denn im Haushaltsplan ist genügend Spielraum enthalten,<br />

dass wir auch e<strong>in</strong>en abrupten Kirchensteuerrückgang für<br />

e<strong>in</strong> Jahr verkraften können. Wesentlich kritischer wird es<br />

voraussichtlich im Jahr 2010 werden, aber das werden<br />

wir dann mit der Mittelfristplanung spätestens nächstes<br />

Jahr zu bedenken haben.<br />

Da Herr Dr. Kastrup bereits auf die Veränderungen im<br />

Bereich der Kirchengeme<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>gegangen ist, diese<br />

zum großen Teil auf Wunsch der Synode geschehen s<strong>in</strong>d<br />

und auch vom F<strong>in</strong>anzausschuss alle so befürwortet werden,<br />

möchte ich diese nun nicht wiederholen, sondern<br />

mich im Weiteren auf den landeskirchlichen Teil des<br />

Haushaltplanes beschränken.<br />

Zweitens. Zusammenarbeit von Fachausschüssen,<br />

F<strong>in</strong>anzausschuss und Oberkirchenrat bei der Haushaltsplanung:<br />

Bei der Durchsicht des Haushaltsplanes mussten wir<br />

an verschiedenen Stellen feststellen, dass die gewährten<br />

6 % Budgetsteigerungen nicht gleichmäßig an die E<strong>in</strong>richtungen<br />

und Arbeitsbereiche weitergegeben wurden<br />

und die jeweiligen Geschäftsausschüsse nicht darüber<br />

<strong>in</strong>formiert waren. Auf Nachfrage teilte uns Herr Oberkirchenrat<br />

Dr. Kastrup mit, dass über die Weitergabe von<br />

Budgetsteigerungen politisch entschieden werde, da es<br />

dem Oberkirchenrat wichtig sei, Schwerpunkte zu setzen<br />

und nicht nur rechnerische Veränderungen vorzunehmen.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs sollten die Geschäftsausschüsse die Möglichkeit<br />

haben, über die Veränderungen im E<strong>in</strong>zelfall zu diskutieren,<br />

damit die Synode deutlich machen kann, wenn sie<br />

mit e<strong>in</strong>er neuen Schwerpunktsetzung nicht e<strong>in</strong>verstanden<br />

ist. (Beifall)<br />

Der F<strong>in</strong>anzausschuss sieht hier e<strong>in</strong> grundlegendes Problem.<br />

Er hat den E<strong>in</strong>druck, dass die Geschäftsausschüsse<br />

noch nicht genügend <strong>in</strong> die Budgetberatungen und<br />

damit <strong>in</strong> die strategische Steuerung e<strong>in</strong>gebunden werden.<br />

(Beifall) Dies liegt wohl auch daran, dass sich die Zuständigkeiten<br />

der Dezernate, die Inhalte der Budgets und die<br />

Zuständigkeiten der Geschäftsausschüsse vone<strong>in</strong>ander<br />

unterscheiden. Sobald mehrere Ausschüsse für e<strong>in</strong> Budget<br />

zuständig s<strong>in</strong>d, fehlt die Gesamtsicht darüber und<br />

somit auch die Möglichkeit, die Budgetentwicklung <strong>in</strong>sgesamt<br />

zu beurteilen und zu steuern. Hier s<strong>in</strong>d neue<br />

Wege zu suchen, wie es zu e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen, <strong>in</strong> besserer<br />

Weise koord<strong>in</strong>ierten F<strong>in</strong>anzsteuerung durch Oberkirchenrat<br />

und Synode kommen kann, ohne <strong>in</strong> die Strukturen<br />

des Oberkirchenrats und der Geschäftsausschüsse<br />

e<strong>in</strong>greifen zu müssen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten<br />

die Budgets wahrsche<strong>in</strong>lich verkle<strong>in</strong>ert werden, so<br />

dass jedes Budget e<strong>in</strong>deutig e<strong>in</strong>em Dezernat und e<strong>in</strong>em<br />

Ausschuss zugeordnet werden kann. Die Rücklagemittel<br />

wären dann entsprechend zuzuordnen. Der F<strong>in</strong>anzausschuss<br />

hat dazu e<strong>in</strong>stimmig folgenden Beschluss gefällt:<br />

„Der F<strong>in</strong>anzausschuss rät dem Oberkirchenrat, das<br />

Zusammenwirken mit der Landessynode bei den f<strong>in</strong>anziellen<br />

Planungsprozessen zu befördern, <strong>in</strong>dem die Budgets<br />

neu geordnet und so zugeschnitten werden, dass<br />

jeweils nur e<strong>in</strong> Dezernat und e<strong>in</strong> Geschäftsausschuss<br />

dafür zuständig ist. Er geht davon aus, dass dies e<strong>in</strong>e<br />

Verstärkung der Beratungen über die <strong>in</strong>haltliche Arbeit<br />

der <strong>Landeskirche</strong> nach sich zieht und weniger f<strong>in</strong>anzielle<br />

Klärungen im F<strong>in</strong>anzausschuss durchgeführt werden<br />

müssen.“ (Beifall)<br />

Wenn das Zusammenspiel zwischen Oberkirchenrat,<br />

Fachausschüssen und F<strong>in</strong>anzausschuss besser funktioniert,<br />

dann könnten die Budgetberatungen künftig folgendermaßen<br />

vor sich gehen:<br />

Im Februar legt das F<strong>in</strong>anzdezernat <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

mit dem F<strong>in</strong>anzausschuss die Rahmendaten für die<br />

Haushaltsplanungen fest. Bereits im Frühjahr berichten<br />

die Dezernate <strong>in</strong> den Ausschüssen über ihre Budgetplanungen<br />

und die von ihnen <strong>in</strong> der Mittelfristplanung<br />

angemeldeten Projekte. Die Fachausschüsse prüfen die<br />

Planungen der Dezernate aus ihrer <strong>in</strong>haltlichen und f<strong>in</strong>anziellen<br />

Verantwortung heraus. Dabei sollten die strategischen<br />

Zielsetzungen diskutiert, Wünsche geäußert werden,<br />

konkrete Maßnahmen und <strong>in</strong>haltliche vorgegebene<br />

Schwerpunkte könnten anregt werden, Kürzungsvorschläge<br />

könnten gemacht, Merkmale zur Zielerreichung<br />

vorgegeben und überprüft werden, ob vere<strong>in</strong>barte Ziele<br />

und Kennzahlen des letzten Jahres erreicht werden. Die<br />

Ergebnisse fließen dann <strong>in</strong> die Mittelfristplanung und den<br />

Haushaltsplan e<strong>in</strong>. Sie brauchen nur dann noch ausführlich<br />

im F<strong>in</strong>anzausschuss beraten zu werden, wenn neue<br />

Daueraufgaben übernommen, Stellen geschaffen oder<br />

Investitionsmittel <strong>in</strong> Anspruch genommen werden sollen.<br />

Drittens. Streichung der „10 %-Regelung“:<br />

Herr Dr. Kastrup hat bereits erwähnt, dass der Oberkirchenrat<br />

die im Jahr 2008 erstmals enthaltene Regelung,<br />

wonach 10 % der Mehrerträge aus der e<strong>in</strong>heitlichen Kirchensteuer<br />

nach Entscheidung der Synode für nach<br />

außen gerichtete Maßnahmen zu verwenden s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> das


(Schneider, Inge)<br />

14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008 213<br />

neue Haushaltsgesetz nicht übernommen hat. Der F<strong>in</strong>anzausschuss<br />

hat zweimal ausführlich darüber beraten,<br />

dabei hat der Oberkirchenrat u. a. folgende Argumente<br />

vorgetragen:<br />

– Die Landessynode trägt die Gesamtverantwortung für<br />

alle Teile des Haushalts, auch wenn der Oberkirchenrat<br />

den Entwurf erarbeitet und zum Beschluss vorlegt.<br />

– Die Synode sollte <strong>in</strong> geordneter Weise ihre Wünsche<br />

<strong>in</strong> den Planungsprozess e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen und den Entwurf <strong>in</strong><br />

der Erstellungsphase mitgestalten. Im Falle e<strong>in</strong>es Kirchensteuermehraufkommens<br />

kann die Synode <strong>in</strong> dieser<br />

Rolle auch über den Gesamtbetrag e<strong>in</strong>es Mehraufkommens<br />

mitentscheiden.<br />

– Die Reservierung von Mitteln für unbestimmte Zwecke <strong>in</strong><br />

der alle<strong>in</strong>igen Verfügungsgewalt der Synode entspreche<br />

nicht den Grundpr<strong>in</strong>zipien der Haushaltstransparenz<br />

und der üblichen Aufgabenteilung zwischen Exekutive<br />

und Legislative.<br />

– Bei Beibehaltung e<strong>in</strong>es Sonderbudgets bestehe die Gefahr,<br />

dass es von Zufälligkeiten und der Durchsetzungskraft<br />

e<strong>in</strong>zelner Personen abhänge, <strong>in</strong> welcher Weise<br />

Kirchensteuermittel verwendet werden.<br />

– 2009 werden voraussichtlich ke<strong>in</strong>e oder nur sehr ger<strong>in</strong>ge<br />

Mehre<strong>in</strong>nahmen anfallen.<br />

In der Aussprache im Ausschuss wurde deutlich, dass<br />

die „10 %-Regelung“ auch e<strong>in</strong> Zeichen dafür ist, dass bis<br />

jetzt die Budgetberatungsprozesse noch nicht zufriedenstellend<br />

verlaufen, denn wenn die Synode, wie oben vorgeschlagen,<br />

angemessen <strong>in</strong> den Prozess der Budgetplanung<br />

e<strong>in</strong>bezogen wird, benötigt sie ke<strong>in</strong>e Sonderbudgets<br />

mehr. E<strong>in</strong> Teil der Mitglieder des F<strong>in</strong>anzausschusses<br />

sprach sich daher dafür aus, die „10 %-Regelung“ so<br />

lange beizubehalten, bis deutlich wird, dass die Planungsprozesse<br />

auch tatsächlich besser funktionieren.<br />

Andere vertrauen darauf, dass die Geschäftsausschüsse<br />

ab sofort <strong>in</strong> die Lage versetzt werden, ihre Anliegen <strong>in</strong> den<br />

Planungsprozess e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen, und waren daher für e<strong>in</strong>e<br />

Streichung des § 3 Abs. 6. Der F<strong>in</strong>anzausschuss beendete<br />

die Aussprache mit folgendem Beschluss:<br />

„Der F<strong>in</strong>anzausschuss sieht von e<strong>in</strong>er Regelung über<br />

die Verwendung e<strong>in</strong>es Anteils der Mehre<strong>in</strong>nahmen <strong>in</strong> § 3<br />

Abs. 6 HHG 2009 ab. (2 Gegenstimmen, 1 Enthaltung.)“<br />

Nach diesen mehr allgeme<strong>in</strong>en Bemerkungen komme ich<br />

nun zu<br />

viertens. Schwerpunkte und Ausrufezeichen im Plan<br />

für die Kirchliche Arbeit 2009. Ich möchte exemplarisch<br />

auf vier Bereiche e<strong>in</strong>gehen, <strong>in</strong> denen Schwerpunkte gesetzt<br />

werden:<br />

a) Bildung verstärken, K<strong>in</strong>der und Jugendliche erreichen.<br />

Im Bildungsbereich ist vieles im Umbruch. Wir<br />

als Kirche sollen die Herausforderung annehmen und<br />

modellhaft neue Wege entwickeln. Deshalb stellen wir<br />

Mittel bereit für:<br />

– Sicherung und Förderung von K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen:<br />

7,5 Mio. <strong>in</strong> fünf Jahren zur Hälfte aus dem<br />

landeskirchlichen Anteil. Damit soll die Schaffung von<br />

Krippenplätzen und die Entwicklung von Familienzentren<br />

unterstützt werden.<br />

– Zusätzliche Stellen im Religionsunterricht: Gemäß<br />

dem Beschluss der Sommersynode werden zusätzliche<br />

Stellen für Religionspädagogen e<strong>in</strong>gerichtet. Dafür<br />

werden 1,3 Mio. – hälftig aus Budgetrücklagen – zur<br />

Verfügung gestellt. Gleichzeitig geht die Synode e<strong>in</strong>e<br />

Verpflichtungsermächtigung zur F<strong>in</strong>anzierung weiterer<br />

Stellen <strong>in</strong> den kommenden Haushaltsjahren e<strong>in</strong>. Wenn<br />

wir die Verpflichtungsermächtigung so verabschieden,<br />

sagen wir jetzt schon, im nächsten Jahr werden wir so<br />

und so viele Euro verpflichtend zur Verfügung stellen.<br />

Dies ist notwendig, denn sonst kann das Dezernat nicht<br />

die Religionslehrer und -lehrer<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>stellen.<br />

– Projekt Schulseelsorge<br />

– Bau e<strong>in</strong>er Grundschule <strong>in</strong> Möss<strong>in</strong>gen<br />

– Kurse zur Gewaltprävention <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dergärten<br />

– Jugendkirche – 50 000 <br />

– Church Night – 38 000 <br />

– u. a. mehr<br />

b) Benachteiligungen im Pfarrdienst angehen:In den<br />

letzten Jahren musste die Pfarrerschaft erhebliche<br />

Gehaltse<strong>in</strong>bußen h<strong>in</strong>nehmen. Durch folgende Maßnahmen<br />

sollen Ungerechtigkeiten abgebaut und die<br />

Motivation gestärkt werden:<br />

– Erhöhung der Bezüge Unständiger auf das Niveau<br />

vergleichbarer Landesbeamter – wir haben gestern das<br />

Gesetz verabschiedet.<br />

– Bezuschussung Ausstattung Pfarramtszimmer 250 000 <br />

– Der Oberkirchenrat beabsichtigt zukünftig, e<strong>in</strong>en Zuschuss<br />

zur Ausstattung des Pfarramtszimmers zu gewähren.<br />

Damit soll der Tatsache Rechnung getragen<br />

werden, dass das Pfarramt die kle<strong>in</strong>ste Dienststelle<br />

der <strong>Landeskirche</strong> darstellt. Der Zuschuss soll erst im<br />

Unständigen Dienst beantragt werden können. In Rahmen<br />

se<strong>in</strong>er Beratungen hat der F<strong>in</strong>anzausschuss den<br />

Oberkirchenrat gebeten, nach Wegen zu suchen, wie<br />

auch die Vikare bei der F<strong>in</strong>anzierung der zu Beg<strong>in</strong>n der<br />

Berufstätigkeit anfallenden Beschaffungen unterstützt<br />

werden können. (Beifall)<br />

– Stärkung der Fort- und Weiterbildung<br />

– Intensivierung der Personalarbeit<br />

– Energiee<strong>in</strong>sparende Pfarrhaussanierung (im kirchengeme<strong>in</strong>dlichen<br />

Teil)<br />

– Der Antrag <strong>Nr</strong>. 28/04 zur Durchstufung von Pfarrern<br />

vor dem 49. Lebensjahr kann erst aufgrund des Ergebnisses<br />

der Studie zum Kapitaldeckungsbedarf Pfarrdienst<br />

im Frühjahr 2009 beraten werden. Daher f<strong>in</strong>den<br />

Sie darüber noch nichts <strong>in</strong> diesem Haushalt; die Ergebnisse<br />

werden wir aber mit der Mittelfristplanung dann<br />

hier hoffentlich vorbr<strong>in</strong>gen können.<br />

c) Armut als Herausforderung für unsere Kirche annehmen:<br />

In drei Sitzungen hat sich der F<strong>in</strong>anzausschuss<br />

mit dem Antrag <strong>Nr</strong>. 11/08 „Projektstelle Sozialforum“<br />

beschäftigt. Der Antrag hat folgenden Wortlaut:<br />

„Die Landessynode möge beschließen:<br />

Der <strong>Evangelische</strong> Oberkirchenrat wird gebeten, für die<br />

Dauer von drei Jahren e<strong>in</strong>e Projektstelle ‚Sozialforum’<br />

<strong>in</strong> der <strong>Landeskirche</strong> anzusiedeln und über landeskirchliche<br />

Mittel zu f<strong>in</strong>anzieren.“


214<br />

(Schneider, Inge)<br />

14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008<br />

Wir haben dazu e<strong>in</strong>e Stellungnahme des Ausschusses<br />

für Diakonie e<strong>in</strong>geholt, der den Antrag mehrfach beraten<br />

und <strong>in</strong>haltlich modifiziert hat. Es wurde deutlich, dass der<br />

Begriff „Sozialforum“ missverständlich se<strong>in</strong> kann. Nach<br />

Aussagen des Ausschusses Diakonie geht es nicht mehr<br />

um e<strong>in</strong>e Fortsetzung der unter diesem Namen laufenden<br />

Tagungen <strong>in</strong> der Akademie Bad Boll, sondern darum, e<strong>in</strong>e<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle e<strong>in</strong>zurichten, deren Aufgabe es ist,<br />

die Kompetenz unserer Kirchengeme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Armutsfragen<br />

zu stärken. Sie soll die vor Ort bereits vorhandenen<br />

Aktivitäten vernetzen und dafür sorgen, dass diese koord<strong>in</strong>iert<br />

und konzentriert laufen können. Ebenso soll sie<br />

gute Ideen bekannt machen und dadurch weitere Aktivitäten<br />

<strong>in</strong> weiteren Kirchengeme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>itiieren. Dafür werden<br />

für drei Jahre jeweils 75 000 benötigt. Nach dieser<br />

<strong>in</strong>haltlichen Klärung durch den Diakonieausschuss hat<br />

der F<strong>in</strong>anzausschuss am 10.11.2008 Folgendes beschlossen:<br />

„Der F<strong>in</strong>anzausschuss stimmt der Freigabe der im Plan<br />

für die kirchliche Arbeit 2009 und <strong>in</strong> der Mittelfristigen F<strong>in</strong>anzplanung<br />

vorgesehenen Mittel für die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle „Sozialforum“ für die Jahre 2009 bis<br />

2011 zu und empfiehlt der Landessynode, dem Antrag<br />

<strong>Nr</strong>. 11/08 unter Maßgabe der durch die Beratungen des<br />

Ausschusses für Diakonie erfolgten Präzisierungen zuzustimmen.<br />

Er geht hierbei davon aus, dass der Ausschuss<br />

für Diakonie die Arbeit der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle laufend<br />

begleitet und den F<strong>in</strong>anzausschuss spätestens <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

letzten regelmäßigen Sitzung des Jahres 2010 über das<br />

geplante Vorgehen nach Ablauf des Jahres 2011 <strong>in</strong>formiert.“<br />

(vere<strong>in</strong>zelt Beifall)<br />

d) Begonnene Strukturanpassungen konsequent umsetzten:<br />

Während die Kürzungen aus den Schwanbergbeschlüssen<br />

nahezu hundertprozentig umgesetzt<br />

wurden, ist festzustellen, dass sich bei der Bildungskonzeption<br />

die Arbeitsbereiche im Grad der Zielereichung<br />

deutlich unterscheiden. Von den 1,2 Mio. <br />

fehlender Umsetzung entfallen über 700 000 alle<strong>in</strong><br />

auf die Evang. Akademie Bad Boll. Der F<strong>in</strong>anzausschuss<br />

hat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Junisitzung über das weitere<br />

Vorgehen beraten, und es war ihm wichtig, dass die<br />

begonnenen Strukturanpassungen aus der Bildungskonzeption<br />

weiterh<strong>in</strong> konsequent umgesetzt werden,<br />

auch wenn an e<strong>in</strong>igen Stellen e<strong>in</strong>e Verlängerung des<br />

Umsetzungszeitraumes bis 2013 geplant ist.<br />

Der F<strong>in</strong>anzausschuss legt Wert darauf, dass die Summe<br />

der nicht erbrachten Kürzungen nicht von allen Arbeitsbereichen<br />

pauschal e<strong>in</strong>gefordert wird. (vere<strong>in</strong>zelt Beifall)<br />

E<strong>in</strong>richtungen, die den ihnen auferlegten Anteil an Kürzungen<br />

erbracht haben, sollen nicht mit den unzureichenden<br />

Kürzungen anderer belastet werden.<br />

Der F<strong>in</strong>anzausschuss hat bereits im Juni dazu Folgendes<br />

beschlossen: In Fällen, <strong>in</strong> denen die vorgesehenen<br />

Kürzungen nicht realisiert werden können, haben<br />

die Dezernate die Möglichkeit, mit dem zuständigen<br />

Fachausschuss über e<strong>in</strong>e Veränderung h<strong>in</strong>sichtlich der<br />

Kürzungsmaßnahmen <strong>in</strong>nerhalb ihres Budgets zu beraten.<br />

E<strong>in</strong>e Reduzierung der Kürzungsvorgaben durch Beantragung<br />

zusätzlicher Mittel zur Dauerf<strong>in</strong>anzierung ist<br />

nicht möglich. So der alte Beschluss. Wir verstanden ihn<br />

als e<strong>in</strong>e ausdrückliche Aufforderung an die Fachausschüsse,<br />

ihre Budgetverantwortung <strong>in</strong> <strong>in</strong>haltlicher und<br />

f<strong>in</strong>anzieller H<strong>in</strong>sicht wahrzunehmen. Wir werden den letzten<br />

Teil dieses Beschlusses natürlich auf Grund des Antrags<br />

<strong>Nr</strong>. 37/08 und der Ergebnisse der Fachausschüsse<br />

nochmals überprüfen und, falls es uns im langfristigen<br />

Interesse der gesamten <strong>Landeskirche</strong> als unabd<strong>in</strong>gbar<br />

ersche<strong>in</strong>t, auch revidieren. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d die f<strong>in</strong>anziellen<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen zu beachten.<br />

Vielleicht vermissen Sie, verehrte Synodale, im Haushaltsplan<br />

e<strong>in</strong>e Aussage darüber, wie es <strong>in</strong> Birkach weitergeht<br />

und wo die durch die Beibehaltung von Birkach nicht<br />

erbrachten Kürzungen realisiert werden sollen. Dann geht<br />

es Ihnen nicht besser als dem F<strong>in</strong>anzausschuss. Er hat<br />

bereits im Juli e<strong>in</strong>e Planungsrate von 50 000 für e<strong>in</strong><br />

Konzept zur Sanierung der dr<strong>in</strong>gendsten Baumängel bereitgestellt,<br />

aber seither von den notwendigen Renovierungen<br />

nichts mehr gehört. Im September wurde uns<br />

mitgeteilt, dass der Oberkirchenrat plant, e<strong>in</strong>e Arbeitsgruppe<br />

e<strong>in</strong>zusetzen, die sich mit der Frage befasst, wie<br />

die kirchliche Bildungslandschaft der Zukunft und der<br />

dafür benötigte Immobilienbestand aussehen soll. Der<br />

F<strong>in</strong>anzausschuss hat sich darauf gee<strong>in</strong>igt, dass die Renovierungsmaßnahmen,<br />

die notwendig s<strong>in</strong>d, damit der Arbeitsbereich<br />

Kirche und Gesellschaft <strong>in</strong> Birkach untergebracht<br />

werden kann, durchgeführt werden können. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

erwartet er klare konzeptionelle Aussagen, bevor<br />

größere Investitionen <strong>in</strong> Birkach getätigt werden. (Beifall)<br />

Liebe Synodale, ich habe jetzt nur e<strong>in</strong>ige wenige<br />

Punkte aus dem Haushaltsplan angesprochen und Ihnen<br />

damit auch e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Beratungen des<br />

F<strong>in</strong>anzausschusses gegeben, die übrigens <strong>in</strong> sehr guter<br />

Atmosphäre und me<strong>in</strong>em Gefühl nach auch ohne viel<br />

Reibungsverlust verlaufen. (Beifall) Das Budgetrecht ist<br />

das Königsrecht der Synode, doch der Haushaltsplan ist<br />

dick und nicht auf den ersten Blick verständlich, aber es<br />

lohnt sich dar<strong>in</strong> zu lesen. Sie werden entdecken, wie vielfältig<br />

unsere <strong>Landeskirche</strong> ist. Im Plan für die Kirchliche<br />

Arbeit geht es ja nur sche<strong>in</strong>bar um Zahlen, tatsächlich<br />

aber um Ziele und Schwerpunktsetzungen.<br />

Haben Sie e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> den Bauste<strong>in</strong>en geschmökert?<br />

Gegenüber dem Plan von 2008 haben die Beschreibungen<br />

deutlich an Qualität gewonnen. Verschiedene<br />

Dezernate haben ihre Hausaufgaben hier wirklich gut gemacht.<br />

Hätten Sie sonst zum Beispiel gewusst, dass unsere<br />

Kirchenmusiker 2009 auf das S<strong>in</strong>gen mit K<strong>in</strong>dern,<br />

<strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dergärten, e<strong>in</strong>en besonderen Schwerpunkt<br />

legen werden? Oder welche Ziele unsere Frauenarbeit<br />

hat? Unter dem Bauste<strong>in</strong> 1300 können sie es nachlesen.<br />

Es wäre schön, wenn künftig wirklich alle Bauste<strong>in</strong>e<br />

und Kostenstellen ihre Ziele und Maßnahmen darstellen<br />

würden, dann könnte sich die Diskussion vielleicht weniger<br />

um die Zahlen und viel mehr darum drehen, was wir<br />

mit den im Haushalt zur Verfügung gestellten Geldern<br />

erreichen wollen, und ob uns das auch gelungen ist.<br />

Mit der Aufnahme von Zielen und Maßnahmen im<br />

Haushaltsplan s<strong>in</strong>d wir geme<strong>in</strong>sam auf e<strong>in</strong>em guten Weg.<br />

Daher möchte ich mich hier nun auch bei allen Mitarbeitenden<br />

des Oberkirchenrates, aber auch bei den Mitarbeitenden<br />

<strong>in</strong> den E<strong>in</strong>richtungen bedanken, die an der<br />

Aufstellung des Planes für die kirchliche Arbeit mitgearbeitet<br />

haben, <strong>in</strong>sbesondere natürlich bei Herrn<br />

Dr. Kastrup und se<strong>in</strong>em Team. (Beifall)<br />

Desgleichen gilt me<strong>in</strong> Dank allen denen, die mit ihrer<br />

Kirchensteuer dazu beitragen, dass unsere <strong>Landeskirche</strong><br />

mit ihren Kirchengeme<strong>in</strong>den und Kirchenbezirken ihren


(Schneider, Inge)<br />

14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008 215<br />

vielfältigen Dienst an unseren Geme<strong>in</strong>degliedern wie auch<br />

an der Gesellschaft tun kann. (Beifall)<br />

Lassen sie mich zum Schluss nochmals die Präambel<br />

zitieren: „Die biblisch gebotene Haushalterschaft verpflichtet<br />

die Kirche mit den ihr anvertrauten f<strong>in</strong>anziellen<br />

Mitteln sorgfältig umzugehen und dafür zu sorgen, dass<br />

sie bestmöglich für die Verkündigung des Evangeliums<br />

und für die Erfüllung des diakonischen Auftrags e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden.“<br />

Der Oberkirchenrat hat uns e<strong>in</strong>en Plan vorgelegt, der<br />

sorgfältig ausgearbeitet wurde. Dass die Mittel tatsächlich<br />

bestmöglich zur Verkündigung des Evangeliums und<br />

zur Erfüllung des diakonischen Auftrags e<strong>in</strong>gesetzt werden,<br />

darauf müssen wir alle geme<strong>in</strong>sam achten und daran<br />

mitarbeiten.<br />

Damit komme ich zum Haushaltsbeschluss des F<strong>in</strong>anzausschusses<br />

vom 10. November 2008:<br />

„Der F<strong>in</strong>anzausschuss stimmt dem Entwurf des Plans<br />

für die kirchliche Arbeit 2009 mit dem Änderungsblatt<br />

vom 28. Oktober 2008 und den <strong>in</strong> der Sitzung am 10. November<br />

2008 beschlossenen Änderungen mit<br />

a) dem Haushaltsplan für 2009 mit den Gesamtsummen<br />

der Erträge und Aufwendungen für die Haushaltsbereiche<br />

Kirchensteuern (Rechtsträger 0009), Aufgaben<br />

<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer Verantwortung (Rechtsträger 0006),<br />

Aufgaben der Kirchengeme<strong>in</strong>den (Rechtsträger 0003)<br />

und Aufgaben der <strong>Landeskirche</strong> (Rechtsträger 0002)<br />

<strong>in</strong> Höhe von zunächst 1 892 267 800,00 vor Änderungen<br />

<strong>in</strong> der Sitzung am 10. November 2008 (§ 1),<br />

b) dem unveränderten Steuersatz von 8 % für die e<strong>in</strong>heitliche<br />

Kirchensteuer als Zuschlag zur E<strong>in</strong>kommensteuer<br />

(Lohnsteuer, Kapitalertragsteuer) (§ 2 Abs. 1),<br />

c) den Regelungen über das Kirchgeld <strong>in</strong> glaubensverschiedener<br />

Ehe (§ 2 Abs. 2),<br />

d) den Regelungen zur Ermittlung des Nettoaufkommens<br />

aus der e<strong>in</strong>heitlichen Kirchensteuer (§ 3 Abs. 1),<br />

e) den Vorwegentnahmen aus dem Nettoaufkommen<br />

aus der e<strong>in</strong>heitlichen Kirchensteuer (§ 3 Abs. 2),<br />

f) der Aufteilung des bere<strong>in</strong>igten Nettoaufkommens aus<br />

der e<strong>in</strong>heitlichen Kirchensteuer zu je 50 % auf die <strong>Landeskirche</strong><br />

und die Gesamtheit der Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />

(§ 3 Abs. 3),<br />

g) der Festlegung des Anteils des Ausgleichsstocks <strong>in</strong><br />

Höhe von 6 % der Hälfte des Nettoaufkommens nach<br />

der Regelung <strong>in</strong> § 3 Abs. 1 (§ 3 Abs. 4) sowie weiterer<br />

0,3971268665459 % für energetische Maßnahmen im<br />

Rahmen des Umweltmanagements,<br />

h) den Regelungen zur Verwendung der Netto-Mehrerträge<br />

aus der e<strong>in</strong>heitlichen Kirchensteuer (§ 3 Abs. 5<br />

und 6),<br />

i) den Regelungen zum Ausgleich von Netto-M<strong>in</strong>dererträgen<br />

gegenüber dem veranschlagten Nettoaufkommen<br />

aus der e<strong>in</strong>heitlichen Kirchensteuer (§ 3 Abs. 7<br />

und 8),<br />

j) der Regelung über die Vorwegentnahmen aus dem<br />

Netto-Kirchensteueranteil der Kirchengeme<strong>in</strong>den zur<br />

F<strong>in</strong>anzierung von Aufgaben, die im Gesamt<strong>in</strong>teresse<br />

der Kirchenbezirke und Kirchengeme<strong>in</strong>den liegen<br />

(§ 4),<br />

k) der Regelung über die F<strong>in</strong>anzzuweisungen an die Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />

entsprechend den Verteilgrundsätzen<br />

(§ 5),<br />

l) der Ermächtigung zur Aufnahme von Kassenkrediten<br />

bis zur Höhe von 13 % des Haushaltsvolumens (§ 6),<br />

m) der Festlegung des Höchstbetrags für Bürgschaften<br />

mit e<strong>in</strong>er Gesamtsumme von 12 Mio. (§ 7), sowie<br />

n) dem Inkrafttreten zum 1. Januar 2009 (§ 8)<br />

zu.“<br />

Der F<strong>in</strong>anzausschuss empfiehlt der Landessynode,<br />

dem Plan für die kirchliche Arbeit der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Landeskirche</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Württemberg</strong> für das Rechnungsjahr 2009,<br />

bestehend aus Haushaltsgesetz und Haushaltsplan sowie<br />

nachrichtlich dem Inhaltlichen Plan e<strong>in</strong>schließlich dem<br />

Änderungsblatt zuzustimmen.<br />

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Lebhafter Beifall)<br />

Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel: Wir danken der<br />

Vorsitzenden des F<strong>in</strong>anzausschusses für ihren Bericht<br />

und die bewundernswerte Leseleistung. (Heiterkeit)<br />

Ich möchte gern auch den dritten Bericht noch vor der<br />

Pause nehmen. Er ist mit e<strong>in</strong>em Umfang von zehn M<strong>in</strong>uten<br />

angekündigt. Dann haben wir alle drei Berichte beie<strong>in</strong>ander.<br />

Wir hören also den Bericht des Vorsitzenden des<br />

Ausschusses für die Verteilung der Mittel des Ausgleichsstocks.<br />

– Der Synodale Fritz hat das Wort.<br />

Fritz, Michael: Verehrte Frau Präsident<strong>in</strong>, Hohe Synode!<br />

Der Ausschuss für die Verteilung des Ausgleichsstocks<br />

hat dieses Jahr erstmals am 27. Juni getagt. Dabei<br />

hat er sich über die Aufgaben, die f<strong>in</strong>anziellen Rahmendaten<br />

und die Verfahrensweisen im Ausgleichsstock <strong>in</strong>formiert<br />

und über die im ersten Halbjahr e<strong>in</strong>gegangenen<br />

Zuschussanträge entschieden.<br />

Des Weiteren hat sich der Ausschuss am 16. Oktober<br />

zu e<strong>in</strong>er außerordentlichen Sitzung getroffen, um <strong>in</strong>sbesondere<br />

über das im Nachtrag 2008 noch zu beschließende<br />

15 Mio. -Paket zur energetischen Verbesserung<br />

von Pfarrhäusern und über die Förderung energiesparender<br />

Maßnahmen im Allgeme<strong>in</strong>en zu beraten, ist doch<br />

ab 2009 e<strong>in</strong>e Sonderzuweisung von 2 Mio. für zunächst<br />

fünf Jahre an den Ausgleichsstock zur Förderung energiesparender<br />

Maßnahmen geplant. Wenn Sie die 2 Mio. <br />

suchen: Das s<strong>in</strong>d diese 0,3971268665459 % <strong>in</strong> § 3 Abs. 4<br />

des Haushaltsgesetzes, also übersetzt 2 Mio. .<br />

Zunächst möchte ich dem Ausschuss und den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeitern im Dezernat 8, e<strong>in</strong>schließlich<br />

Herrn Müller und Herrn Oberkirchenrat Pfisterer, dafür<br />

danken, dass der Ausschuss zügig und ohne große Reibungsverluste<br />

se<strong>in</strong>e Arbeit aufnehmen konnte. Es sei die<br />

Bemerkung erlaubt, dass gerade die Zugehörigkeit von<br />

drei Vertretern der Kirchengeme<strong>in</strong>den, Herrn Bauknecht,<br />

Kirchenpfleger aus Nürt<strong>in</strong>gen, Herrn Renner, Leiter der<br />

Verwaltungsstelle Bal<strong>in</strong>gen und Herrn Schmid, Kirchenpfleger<br />

aus Ludwigsburg, <strong>in</strong> der Ausschussarbeit Bodenhaftung<br />

und pragmatisches Entscheiden befördert.


216<br />

(Fritz, Michael)<br />

14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008<br />

Bei den behandelten Anträgen fällt auf, dass das Wort<br />

„Immobilienkonzept“ <strong>in</strong> vielen Kirchengeme<strong>in</strong>den ke<strong>in</strong><br />

Fremdwort mehr ist. Viele Kirchengeme<strong>in</strong>deräte haben<br />

den Mut, lieb gewordene Immobilien zu veräußern, um<br />

dafür andere kirchliche Standorte zu sichern und besser<br />

auszulasten. Solche Beschlüsse verdienen Hochachtung<br />

und s<strong>in</strong>d vorbildhaft für andere Kirchengeme<strong>in</strong>den, ja für<br />

alle Bereiche der Kirche.<br />

Nähere Ausführungen möchte ich zu dem 15 Mio. -<br />

Paket zur energetischen Verbesserung von Pfarrhäusern<br />

machen. Der Nachtragshaushalt sieht vor, dass 10 Mio. <br />

des Pakets den Kirchenbezirken zur Verfügung gestellt<br />

werden und als Eigenmittelzuschuss der Kirchenbezirke<br />

zu den Bauvorhaben dienen sollen. Der Ausschuss hat<br />

nochmals unterstrichen, dass die Mittel <strong>in</strong>sbesondere für<br />

Sondermaßnahmen an Pfarrhäusern e<strong>in</strong>gesetzt werden<br />

sollen, deren energetischer Zustand schlecht ist. Deshalb<br />

hat die Verwaltung veranlasst, dass für sämtliche Pfarrhäuser<br />

Energieausweise erstellt werden. Die Ergebnisse<br />

werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Rank<strong>in</strong>g gebracht und den Kirchenbezirken<br />

zur Verfügung gestellt. Es sei darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass<br />

eigene Rank<strong>in</strong>gverfahren <strong>in</strong>nerhalb der Kirchenbezirke für<br />

den Ausgleichsstock ke<strong>in</strong>e Entscheidungsrelevanz haben,<br />

sondern das von der Verwaltung erstellte Rank<strong>in</strong>g.<br />

Dem Ausschuss ist es zudem wichtig, dass die Eigenverantwortlichkeit<br />

der Kirchenbezirke erhalten bleibt.<br />

Deshalb hält das <strong>Protokoll</strong> vom 16. Oktober fest: Die<br />

10 Mio. , die zur Verbesserung der Eigenmittelsituation<br />

der Kirchengeme<strong>in</strong>den dienen, sollen den Kirchenbezirken<br />

zweckgebunden zugewiesen und von dort als Eigenmittel<br />

der Kirchengeme<strong>in</strong>den bei konkreten Vorhaben zugewiesen<br />

werden. Der Ausgleichsstock erwartet von den<br />

Kirchenbezirken zusätzlich e<strong>in</strong>en deutlich höheren Fördersatz<br />

für diese Sondervorhaben als bei üblichen Maßnahmen,<br />

ohne diesen Fördersatz explizit festzuschreiben.<br />

Gleichzeitig hat der Ausgleichsstock beschlossen, se<strong>in</strong>e<br />

Förderung von 50 % des Aufwands auch bei den Sondervorhaben<br />

vorerst anzuwenden. Nachdem ihm aber nur<br />

e<strong>in</strong> Drittel der 15 Mio. direkt zugewiesen worden s<strong>in</strong>d,<br />

der Fördersatz des Ausgleichsstocks <strong>in</strong> der Regel jedoch<br />

höher ist als der Fördersatz des Kirchenbezirks, werden<br />

im Endeffekt deutlich mehr als 15 Mio. <strong>in</strong> diese Sondervorhaben<br />

fließen. Der Ausgleichsstock akzeptiert dies,<br />

weil ihm die energetische Verbesserung von Pfarrhäusern<br />

e<strong>in</strong> wichtiges Anliegen ist. (Beifall) Zudem hält das <strong>Protokoll</strong><br />

weiter fest, „dass Maßnahmen an Staatspfarrhäusern,<br />

sofern ke<strong>in</strong>e Zuschüsse von Seiten des Landes gegeben<br />

werden, durch den Ausgleichsstock bezuschusst werden…“<br />

(Beifall)<br />

Bezüglich der Förderung energiesparender Maßnahmen<br />

<strong>in</strong>sgesamt ist festzustellen, dass die gesetzlichen<br />

Anforderungen an Wärmedämm-Maßnahmen <strong>in</strong>zwischen<br />

so hoch s<strong>in</strong>d, dass sich die Ursprungsidee des Energiesparfonds,<br />

zusätzliche energiesparende Maßnahmen<br />

zu befördern, überlebt hat. Die geplante jährliche 2 Mio. -<br />

Zuweisung soll vielmehr dazu dienen, die notwendigen<br />

und teilweise preis<strong>in</strong>tensiven Energiesparmaßnahmen<br />

durch e<strong>in</strong>en höheren Fördersatz zu unterstützen. Folgerichtig<br />

hat der Ausschuss die Verwaltung gebeten zu<br />

prüfen, wie die Förderung energiesparender Maßnahmen<br />

<strong>in</strong> die normale Ausgleichsstockförderung <strong>in</strong>tegriert werden<br />

kann. Nach Ansicht des Ausschusses sollte aus Vere<strong>in</strong>fachungsgründen<br />

der separate Energiesparfonds <strong>in</strong>nerhalb<br />

des Ausgleichsstocks abgeschafft werden – wie<br />

gesagt: höhere Förderung Energie sparender Maßnahmen<br />

im ganz normalen Verfahren des Ausgleichsstocks,<br />

aber nicht irgendwelche separaten Töpfe.<br />

So weit der Bericht zur Arbeit <strong>in</strong> diesem Jahr. Das Gremium<br />

wird sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er nächsten Sitzung im Dezember<br />

mit den Förderrichtl<strong>in</strong>ien und Fördersätzen <strong>in</strong>sgesamt<br />

beschäftigen. Es gilt, mit den begrenzten Mitteln trotz<br />

steigender Ausgaben für Energie sparende Maßnahmen<br />

und trotz gestiegener Baupreise so verantwortungsvoll<br />

umzugehen, dass E<strong>in</strong>nahmen und Ausgaben des Fonds<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em angemessenen Verhältnis stehen. E<strong>in</strong>e Konzentration<br />

auf das Wesentliche – auch beim Bauen – ist unumgänglich.<br />

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall)<br />

Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel: Vielen Dank, Synodaler<br />

Fritz, für diesen Bericht aus dem Ausgleichsstock.<br />

Der Synodale Stepanek hat sich zu Wort gemeldet.<br />

Stepanek, Werner: Liebe Frau Schneider, würden Sie<br />

e<strong>in</strong>en Zahlenwert überprüfen? Sie fordern für die Akademie<br />

Bad Boll Kürzungsmaßnahmen <strong>in</strong> Höhe von 700 000 .<br />

Me<strong>in</strong>es Erachtens s<strong>in</strong>d es nur 400 000 . Wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

beziehen Sie sich auf die gesamten Kürzungsanstrengungen<br />

für den Bereich Kirche und Gesellschaft <strong>in</strong> Höhe von<br />

768 000 .<br />

Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel: Ich bitte Sie, das<br />

nachher <strong>in</strong> die Haushaltsaussprache h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zunehmen. Da<br />

werden möglicherweise noch andere Fragen zum selben<br />

Subjekt gestellt, und dann kann das geme<strong>in</strong>sam beantwortet<br />

werden.<br />

S<strong>in</strong>d Sie damit e<strong>in</strong>verstanden? – Ich sehe Ihr Nicken.<br />

Vielen Dank.<br />

Dann s<strong>in</strong>d wir mit den Berichten zu Ende und können<br />

gleich <strong>in</strong> die Kaffeepause gehen.<br />

Der Herr Landesbischof hat darum gebeten, e<strong>in</strong> Votum<br />

abgeben zu können. Er wird das unmittelbar nach der<br />

Pause tun. Ich bitte Sie deshalb mit besonderer Dr<strong>in</strong>glichkeit,<br />

pünktlich wieder im Plenum zu se<strong>in</strong>.<br />

(Unterbrechung der Sitzung von 10:43 Uhr bis 11:15 Uhr)<br />

Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel: Ich bitte Herrn Landesbischof<br />

D. July um se<strong>in</strong>e Erklärung.<br />

Landesbischof July, D. Frank O.: Frau Präsident<strong>in</strong>,<br />

hohe Synode! Es geht um e<strong>in</strong>en wichtigen Punkt, den ich<br />

aber nicht nachher im Rahmen der Haushaltsdebatte e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen<br />

wollte; es war abgesprochen, dass ich das jetzt<br />

tun kann.<br />

Die Arbeit des Deutschen <strong>Evangelische</strong>n Kirchentages<br />

– wir werden nachher im Rahmen der Haushaltsberatungen<br />

auch an die entsprechende Haushaltsstelle kommen<br />

– genießt <strong>in</strong> diesen Zeiten des gesellschaftlichen<br />

Wandels hohen Respekt und eröffnet immer wieder große


14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008 217<br />

(Landesbischof July, D. Frank O.)<br />

Erwartungshaltungen <strong>in</strong> unserer Gesellschaft. Am Rande<br />

der Synode der <strong>Evangelische</strong>n Kirche <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong><br />

Bremen war zu spüren, wie engagiert die Vorbereitungen<br />

auf den Kirchentag 2009 <strong>in</strong> Bremen laufen und wie die<br />

politischen und gesellschaftlichen Vertreter und Vertreter<strong>in</strong>nen<br />

auf den Kirchentag dort warten.<br />

Zeitansage und Glaubenszeugnis zu verb<strong>in</strong>den, die<br />

<strong>in</strong>nere Vielfalt des Protestantismus zu zeigen, und das<br />

e<strong>in</strong>igende Band zu bezeugen, war und ist Anliegen des<br />

Kirchentags. Dies brachte auch immer wieder Konflikte<br />

und Ause<strong>in</strong>andersetzungen mit sich – auch <strong>in</strong> unserer<br />

<strong>Landeskirche</strong> –, Streit um die Sache des Evangeliums,<br />

aber auch Schritte neuer Erkenntnis.<br />

Gerade <strong>in</strong> unserer <strong>Landeskirche</strong> gab es immer wieder<br />

e<strong>in</strong> profiliertes Für und Wider zum <strong>Evangelische</strong>n Kirchentag.<br />

Nachdem Landesbischof D. Theo Sorg 1990 den<br />

<strong>Evangelische</strong>n Kirchentag e<strong>in</strong>geladen hatte, konnte dieser<br />

1999 unter dem Leitmotto „Salz der Erde“ <strong>in</strong> Stuttgart<br />

stattf<strong>in</strong>den. Dieser Kirchentag war e<strong>in</strong>e große Bereicherung,<br />

und hat <strong>in</strong> unserer <strong>Landeskirche</strong> viel Zustimmung<br />

gefunden und manche Zurückhaltung aufgeben lassen.<br />

Wir waren dankbar, dass an diesem Kirchentag bei aller<br />

Selbstständigkeit der Organisation und Verantwortlichkeiten<br />

des Deutschen <strong>Evangelische</strong>n Kirchentags auch<br />

württembergische Prägung sichtbar gemacht werden<br />

konnte. Ich möchte <strong>in</strong> diesem Zusammenhang dem württembergischen<br />

Landesausschuss für den Kirchentag<br />

herzlich für se<strong>in</strong>e Arbeit danken.<br />

Die Verantwortlichen des Kirchentags auf Landes- und<br />

Bundesebene s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den letzten Monaten auf mich zugekommen.<br />

Dabei zeigte sich die Dankbarkeit für die guten<br />

Erfahrungen mit dem Kirchentag 1999 <strong>in</strong> Stuttgart, die<br />

Unterstützung durch <strong>Landeskirche</strong>, Stadt Stuttgart und<br />

auch das Land Baden-<strong>Württemberg</strong>.<br />

Es zeigte sich, dass der Kirchentag für se<strong>in</strong>e Arbeit<br />

immer wieder an die großen Städte <strong>in</strong>mitten engagierter<br />

<strong>Landeskirche</strong>n und damit auf die Solidarität und auf die<br />

Weggeme<strong>in</strong>schaft mit den <strong>Landeskirche</strong>n gewiesen ist.<br />

Die nächsten Kirchentage werden, wie Ihnen zum Teil<br />

bekannt se<strong>in</strong> dürfte, 2009 <strong>in</strong> Bremen, 2010 der Ökumenische<br />

Kirchentag <strong>in</strong> München, und 2011 <strong>in</strong> Dresden<br />

stattf<strong>in</strong>den. Für 2013 gibt es <strong>in</strong>tensive Gespräche mit<br />

Hamburg.<br />

So ist es möglicherweise das Jahr 2015, <strong>in</strong> dem dieses<br />

Großereignis wieder bei uns im Südwesten stattf<strong>in</strong>den<br />

könnte. Dies ist e<strong>in</strong>e vorläufige Vermutung und Absprache,<br />

da wie immer verschiedene Perspektiven zu besprechen<br />

se<strong>in</strong> werden. Ich möchte vor der Landessynode hier<br />

und heute öffentlich erklären, dass wir die Absicht haben,<br />

den Deutschen <strong>Evangelische</strong>n Kirchentag nach Stuttgart<br />

e<strong>in</strong>zuladen. (Lebhafter Beifall)<br />

Ich werde die E<strong>in</strong>ladung für 2015 <strong>in</strong> den nächsten<br />

Tagen schriftlich an das Präsidium nach Fulda schicken.<br />

Dann werden sicher weitere Gespräche erfolgen, um abzusehen,<br />

wie die E<strong>in</strong>zelfragen – es muss ja e<strong>in</strong>e ganze<br />

Menge mite<strong>in</strong>ander bedacht und besprochen werden –<br />

gelöst werden. Wenn sich die D<strong>in</strong>ge weiterentwickelt<br />

haben, werde ich die Synode selbstverständlich über den<br />

Stand der Gespräche <strong>in</strong>formieren. Ich erbitte für die E<strong>in</strong>ladung<br />

und für die weiteren Bemühungen auch hier e<strong>in</strong>e<br />

Weggeme<strong>in</strong>schaft zwischen Oberkirchenrat und Synode.<br />

(Beifall)<br />

Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel: Vielen Dank, Herr<br />

Landesbischof, für diese Erklärung! Sie haben den großen<br />

Applaus und damit die große Zustimmung zu den weiteren<br />

Schritten auf dem Weg zum Kirchentag <strong>in</strong> Stuttgart<br />

vernommen.<br />

Ich rufe nun die Tagesordnungspunkte 10 bis 12 zur<br />

Aussprache auf. Zu den Haushaltsplanberatungen haben<br />

Sie folgende Unterlagen erhalten: Planüberschreitungen<br />

und Rechnungsabschluss der landeskirchlichen Rechnung<br />

2007, Gesetz über die Feststellung e<strong>in</strong>es Nachtrags<br />

zum landeskirchlichen Haushalt 2008 – Beilage 6 – und<br />

das dazugehörige Änderungsblatt, Plan für die kirchliche<br />

Arbeit 2009 mit Haushaltsgesetz und Haushaltsplan sowie<br />

ebenfalls e<strong>in</strong>em Änderungsblatt, Leitfaden für die Beschlussfassung<br />

des Plans für die kirchliche Arbeit 2009<br />

– das verkürzte Verfahren – und schließlich die Detaillierte<br />

Darstellung der Haushaltsbereiche als Grundlage für die<br />

Lesung des Haushaltsplans; das ist das etwa 13-seitige<br />

Querformat. Bitte nehmen Sie diese Unterlagen für die<br />

Beratungen zur Hand.<br />

Wir beg<strong>in</strong>nen die Beratungen über die Haushaltsvorlagen<br />

mit e<strong>in</strong>er Grundsatzaussprache. Zu dieser gehören<br />

die Voten der Gesprächskreise. Anschließend sollen den<br />

Haushalt verändernde Anträge e<strong>in</strong>gebracht werden, damit<br />

der F<strong>in</strong>anzausschuss, falls solche Anträge kommen, darüber<br />

noch beraten kann. Die Diskussion und die Entscheidung<br />

über diese Anträge f<strong>in</strong>den jeweils bei den betreffenden<br />

Haushaltsstellen statt. Bisher liegen mir allerd<strong>in</strong>gs<br />

ke<strong>in</strong>e haushaltsrelevanten Anträge aus der Synode<br />

vor.<br />

Ich eröffne nun die Grundsatzaussprache und bitte<br />

zunächst um die Voten der Gesprächskreise. Für den<br />

Gesprächskreis Lebendige Geme<strong>in</strong>de gibt dieses Votum<br />

der Synodale Andreas Schäffer ab.<br />

Schäffer, Andreas: Frau Präsident<strong>in</strong>, liebe Synodale,<br />

zunächst möchte ich im Namen des Gesprächskreises<br />

Lebendige Geme<strong>in</strong>de Herrn Oberkirchenrat Dr. Kastrup<br />

und se<strong>in</strong>em Team sowie der Vorsitzenden des F<strong>in</strong>anzausschusses<br />

Inge Schneider für ihre umfassenden und<br />

gründlichen Berichte und Beratungen danken. Sie haben<br />

deutlich gemacht, dass wir <strong>in</strong> den betroffenen drei Haushaltsjahren<br />

gut gewirtschaftet haben und f<strong>in</strong>anziell auf<br />

sicherem Boden stehen. Besonders hervorzuheben ist,<br />

dass es gelungen ist, zukünftigen Haushaltsrisiken vorzubauen,<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Weise vorzubauen, wie wir es vor Jahren<br />

nicht zu träumen gewagt hätten. Mit der Gründung der<br />

Versorgungsstiftung und deren zügigem Ausbau <strong>in</strong> Zeiten<br />

guter E<strong>in</strong>nahmen wurde e<strong>in</strong> wichtiger Grundste<strong>in</strong> für<br />

nachhaltiges Wirtschaften <strong>in</strong> unserer <strong>Landeskirche</strong> gelegt.<br />

Gut gemacht.<br />

Hervorzuheben ist auch, dass es möglich war, den<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>den die Mittel zur Verfügung zu stellen, die<br />

sie angesichts steigender Personalkosten dr<strong>in</strong>gend benötigen.<br />

Die Kirchengeme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d die Lebenszentren unserer<br />

<strong>Landeskirche</strong>. Lassen Sie uns das auch weiterh<strong>in</strong><br />

f<strong>in</strong>anziell im Blick behalten. In me<strong>in</strong>em folgenden Votum<br />

will ich nun aber nicht auf die Ausführungen me<strong>in</strong>er Vorredner<br />

e<strong>in</strong>gehen oder sie gar wiederholen. Vielmehr<br />

möchte ich me<strong>in</strong> Votum unter das Thema „Vertrauen<br />

wagen – Kirche gestalten“ stellen.


218<br />

14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008<br />

(Schäffer, Andreas)<br />

Erstens. Vertrauen wagen – Kirche gestalten.<br />

In Zeiten der Wirtschafts- und F<strong>in</strong>anzkrise ist es ke<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>faches Geschäft, e<strong>in</strong>en Haushalt für die <strong>Landeskirche</strong><br />

aufzustellen, der als solider Haushalt immer auch langfristige<br />

Perspektiven mit im Blick hat. Wir als <strong>Evangelische</strong><br />

<strong>Landeskirche</strong> blicken zuversichtlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e undurchsichtige<br />

Zukunft. Zuversichtlich gewiss, weil wir wissen, dass<br />

die F<strong>in</strong>anzen unserer Kirche <strong>in</strong> guten Händen ruhen. Wir<br />

haben gehört, dass die <strong>Landeskirche</strong> trotz Krise e<strong>in</strong> Plus<br />

erwirtschaften konnte. Zuversichtlich s<strong>in</strong>d wir aber auch,<br />

weil Kirche <strong>in</strong> ihrer Geschichte viele und weit tiefgreifendere<br />

Krisen bewältigen konnte als diese. Zuversichtlich<br />

s<strong>in</strong>d wir aber vor allem, weil Kirche nicht auf dem Fundament<br />

von Kirchensteuer und F<strong>in</strong>anzkraft der Mitglieder<br />

und auch nicht auf dem Fundament wirtschaftlicher Entwicklungen<br />

erbaut ist. Kirche ist Kirche Jesu Christi. Er ist<br />

Fundament, Anker und tragende Säule der Kirche. Vielleicht<br />

ist das Gute solcher Krisen, die wir gerade erleben,<br />

dass diese Wahrheit nicht nur theoretisch gilt, sondern<br />

dass wir sie praktisch leben können.<br />

Zweitens. Vertrauen wagen – Kirche gestalten.<br />

Über 550 Mio. werden uns <strong>in</strong> diesem Jahr von den<br />

Mitgliedern unserer <strong>Landeskirche</strong> anvertraut. E<strong>in</strong>e hohe<br />

Summe, die uns als Entscheidungsträger <strong>in</strong> die Pflicht<br />

nimmt und zugleich e<strong>in</strong> hoher Vertrauensbeweis ist. Was<br />

sollen wir mit diesen Mitteln tun? Die Antwort ist e<strong>in</strong>fach:<br />

Wir sollen sie ausgeben. Nicht unvernünftig und uns<strong>in</strong>nig,<br />

sondern bewusst, weise und mit Verstand sollen wir diese<br />

Mittel e<strong>in</strong>setzen, um das Reich Gottes zu bauen. Und so<br />

wichtig diese <strong>Landeskirche</strong> im Reich Gottes ist – sie ist<br />

gewiss nicht alles. Darum lassen Sie uns geme<strong>in</strong>sam darauf<br />

achten, dass wir als <strong>Württemberg</strong>ische <strong>Landeskirche</strong><br />

die Mittel an Missionsgesellschaften und freie Werke nicht<br />

als Ausgaben zweiter Klasse sehen, die, wenn die <strong>in</strong>nerkirchliche<br />

F<strong>in</strong>anzdecke e<strong>in</strong> wenig kurz wird, als Ausgleichsrücklage<br />

verwendet werden können. (Beifall)<br />

Vergleichsweise ger<strong>in</strong>ge Kürzungen können <strong>in</strong> den<br />

Haushalten unserer Partner <strong>in</strong> der Dritten Welt katastrophale<br />

Folgen haben. Vertrauen wagen. Haben wir den<br />

Mut, zu unserer Verantwortung gegenüber Dritten zu stehen?<br />

Und – haben wird den Mut, geme<strong>in</strong>sam dazu zu<br />

stehen? Ich bitte Sie, Herr Oberkirchenrat Heckel, nach<br />

Wegen zu suchen, wie die Synode bei der Verteilung der<br />

Mittel Kirchlicher Entwicklungsdienst (KED) angemessen<br />

beteiligt werden kann. Das ist e<strong>in</strong>e hohe Summe, wir sollten<br />

als Synode Mitverantwortung übernehmen.<br />

Drittens. Damit b<strong>in</strong> ich bei me<strong>in</strong>em dritten Punkt angelangt:<br />

Vertrauen wagen – Kirche gestalten.<br />

Dies gilt auch für unsere Zusammenarbeit als Oberkirchenrat<br />

und Synode. Ungenügende Informationen bei<br />

den Haushaltsberatungen, Haushaltsstrukturen, die es<br />

Synodalen oft schwer machen, den Durchblick zu behalten<br />

und ab und zu wahrzunehmendes synodales Grundsatzmisstrauen<br />

gegenüber dem Oberkirchenrat kosten<br />

me<strong>in</strong>es Erachtens Kraft und sorgen für viele unnötige<br />

Reibungspunkte.<br />

Der Gesprächskreis Lebendige Geme<strong>in</strong>de bittet den<br />

Oberkirchenrat <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem F<strong>in</strong>anzausschuss<br />

dr<strong>in</strong>gend, e<strong>in</strong> übersichtliches Verfahren für die<br />

Haushaltsberatungen <strong>in</strong> den Fachausschüssen der Synode<br />

zu entwickeln. Es ist unverzichtbar, e<strong>in</strong> Budget <strong>in</strong>sgesamt<br />

beraten zu können und nicht nur Ausschnitte, die<br />

wichtige Kennzahlen des Gesamtbudgets nicht enthalten.<br />

Manchmal helfen transparente Strukturen, Vertrauen aufzubauen.<br />

Me<strong>in</strong>e Hoffnung ist, dass wir mit e<strong>in</strong>er neuen<br />

Kultur des gegenseitigen Vertrauens zwischen Oberkirchenrat<br />

und Landessynode auch Beispiel se<strong>in</strong> können für<br />

unsere gesamte <strong>Landeskirche</strong>. Das immer stärker wahrzunehmende<br />

Misstrauen zwischen e<strong>in</strong>zelnen E<strong>in</strong>richtungen<br />

und Werken und der gesamten <strong>Landeskirche</strong> ist<br />

unserer Kirche nicht würdig, und b<strong>in</strong>det so viel Energie<br />

unserer Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter, und auch auf<br />

lange Sicht viel Geld, was wir uns auf Dauer nicht leisten<br />

können.<br />

Viertens. Vertrauen wagen – Kirche gestalten.<br />

Ich schließe mit e<strong>in</strong>em Blick auf die hauptamtlichen<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter unserer Kirche. Auch sie<br />

vertrauen sich dieser Kirche an, wenn sie e<strong>in</strong>en Dienst an<br />

und <strong>in</strong> unserer Kirche annehmen. Diakone brauchen Perspektiven<br />

für ihren Dienst. Pfarrer<strong>in</strong>nen und Pfarrer brauchen<br />

gute Rahmenbed<strong>in</strong>gungen vor Ort, um ihren Dienst<br />

tun zu können. Unverzichtbar für Motivation, Kreativität<br />

und persönliches Engagement unserer Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeiter ist e<strong>in</strong>es: Vertrauen <strong>in</strong> die Leitung und<br />

Führung unserer Kirche. Die Mittel, die wir für die Sanierung<br />

unserer Pfarrhäuser e<strong>in</strong>setzen, s<strong>in</strong>d hier e<strong>in</strong> erster<br />

Schritt, geschwundenes Vertrauen wieder aufzubauen.<br />

Lassen Sie uns als Synode und Oberkirchenrat geme<strong>in</strong>sam<br />

versuchen, Vertrauen zurückzugew<strong>in</strong>nen. Wir<br />

können das nur geme<strong>in</strong>sam bewältigen, und nur, wenn<br />

wir geme<strong>in</strong>sam Vertrauen wagen, um unsere Kirche nachhaltig<br />

zu gestalten. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.<br />

Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel: Als Nächstes<br />

hören wir das Votum für den Gesprächskreis Offene Kirche,<br />

das der Synodale Ehrmann abgeben wird.<br />

Ehrmann, Axel: Sehr verehrte Frau Präsident<strong>in</strong>, liebe<br />

Synode! Herr Dr. Kastrup sprach von anfänglichen Friktionsverlusten;<br />

sehe ich gar nicht. Im Gegenteil, wir s<strong>in</strong>d<br />

sogar noch schneller <strong>in</strong> der Synode als Sie, denn Herr<br />

Dr. Kastrup wollte erst <strong>in</strong> der nächsten Haushaltsrede<br />

Barack Obama zitieren. Ich tue es schon <strong>in</strong> dieser: „Yes,<br />

we can“. Dieser Satz Obamas soll doch se<strong>in</strong>en Landsleuten<br />

Mut machen, den bevorstehenden Wandel zu gehen.<br />

Wir haben es gehört. Die F<strong>in</strong>anzkrise selbst hat uns<br />

nicht unmittelbar betroffen, aber die Kirchensteuern werden<br />

spätestens 2010 unter der F<strong>in</strong>anzkrise leiden. Das<br />

heißt, wir werden weniger Kirchensteuere<strong>in</strong>nahmen<br />

haben. Aber der Wandel kommt. Wir wollen den Wandel<br />

gestalten. Wir haben auch genügend Ideen. Dafür brauchen<br />

wir mehr Geld. Wie soll das gehen? Wir müssen F<strong>in</strong>anzmittel<br />

umschichten. Das bedeutet, wir müssen von<br />

Liebgewordenem Abschied nehmen. Das wird wehtun.<br />

Deshalb denke ich, ist dieser Ausspruch von Barack<br />

Obama „Yes, we can!“ durchaus auch für uns passend.<br />

Aber F<strong>in</strong>anzmittel umschichten – müssen wir denn<br />

wirklich Mittel umschichten? Dazu e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Rechnung:<br />

Wir hatten 2006 Kirchensteuere<strong>in</strong>nahmen, die bei<br />

genau 56 Mio. unter dem Planansatz von 2009 lagen.<br />

Wir haben aber im Plan 2009 Zuführungen zu den Rück-


(Ehrmann, Axel)<br />

14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008 219<br />

lagen von nur 30 Mio. . Frau Schneider hatte Ihnen vorh<strong>in</strong><br />

die Zahlen im Detail genannt. 16,5 Mio. für unseren<br />

Bereich, Rechtsträger 0002, und 13,7 Mio. bei den Geme<strong>in</strong>den.<br />

Das heißt, würden wir mit dem Kirchensteueransatz<br />

2006 schon im nächsten Jahr 2009 auskommen<br />

müssen, wäre es bereits eng.<br />

Was sagt uns das? Nun, wir haben es gehört: Es besteht<br />

überhaupt ke<strong>in</strong> Grund zur Panik. Wir haben <strong>in</strong> den<br />

letzten Jahren, <strong>in</strong> den üppigen Jahren, unsere Hausaufgaben<br />

gemacht. Also, wir müssen nicht <strong>in</strong> Panik verfallen,<br />

aber F<strong>in</strong>anzmittel umschichten müssen wir, sonst werden<br />

spätestens die Synodalen der nächsten Synode <strong>in</strong> Panik<br />

verfallen. Umschichten mit Augenmaß – das ist das, was<br />

man von uns fordert. Wie schichten wir denn mit Augenmaß<br />

um?<br />

Gehen wir doch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> Ihren privaten Bereich. Sie<br />

alle wissen, wie viel Geld Sie jedes Jahr für Sonderausgaben<br />

zur Verfügung haben. Nehmen wir e<strong>in</strong>mal an, Sie<br />

wollen wie immer <strong>in</strong> Urlaub fahren und Sie brauchen e<strong>in</strong><br />

neues Sofa. Jetzt haben Sie drei Möglichkeiten. Die e<strong>in</strong>e<br />

ist, Sie kaufen sich e<strong>in</strong> wirklich schönes Sofa und fahren<br />

eben nicht <strong>in</strong> Urlaub. E<strong>in</strong> Jahr lang F<strong>in</strong>anzmittel umgeschichtet.<br />

Das Zweite ist, Sie machen beides. E<strong>in</strong> bisschen<br />

Sofa, e<strong>in</strong> bisschen Urlaub. Das ist dann halt ke<strong>in</strong> so<br />

gutes Sofa. Und die dritte Möglichkeit: Sie machen Ihren<br />

Urlaub wie immer und sitzen noch e<strong>in</strong> Jahr lang auf Orangenkisten.<br />

Das bleibt Ihnen ja überlassen. Privat ganz<br />

e<strong>in</strong>fach.<br />

Und <strong>in</strong> der Synode? Da wird es schon schwieriger. Wir<br />

haben es immer wieder gehört: Unser Haushaltsplan ist<br />

nach Dezernaten geschnitten. Das muss ja auch so se<strong>in</strong>.<br />

Die Leiter e<strong>in</strong>es Dezernats, also unsere Oberkirchenräte,<br />

müssen ja wissen, für welches Budget sie verantwortlich<br />

s<strong>in</strong>d. Also muss ich den Haushaltsplan auch so aufteilen.<br />

Aber wir <strong>in</strong> den Ausschüssen, Sie <strong>in</strong> den Fachausschüssen,<br />

haben doch das Problem mal mit dem Dezernat,<br />

dann mit dem nächsten Dezernat. Das macht es<br />

nicht ganz e<strong>in</strong>fach. Wir haben das auch schon <strong>in</strong> den<br />

anderen Voten gehört. Also, was machen wir? Das ist der<br />

Haushaltsplan; so ist er geschnitten nach Dezernaten. Wir<br />

schneiden ihn noch e<strong>in</strong>mal nach Ausschüssen. Dann<br />

haben Sie F<strong>in</strong>anzsegmente. Jedes F<strong>in</strong>anzsegment ist<br />

genau e<strong>in</strong>em Dezernat und e<strong>in</strong>em Ausschuss zugeordnet.<br />

In der nüchternen Sprache des F<strong>in</strong>anzfachmannes heißt<br />

es dann Kostenträgerrechnung.<br />

Aber im Pr<strong>in</strong>zip ist es doch ganz e<strong>in</strong>fach. Wir haben<br />

lauter F<strong>in</strong>anzsegmente. Jedes F<strong>in</strong>anzsegment braucht<br />

e<strong>in</strong>e klare Zuweisung von Kirchensteuermitteln. Das ist<br />

dann auch unsere Aufgabe mit dem Haushaltsgesetz. An<br />

dem Haushaltsgesetz, an dem Plan für kirchliche Arbeit<br />

– dieses Jahr <strong>in</strong> braun und so dick – wird sich gar nichts<br />

ändern. Den brauchen wir weiterh<strong>in</strong>. Es geht nur darum,<br />

diese Transparenz zu schaffen, die der Synodale Schäffer<br />

auch als vertrauensbildende Maßnahme angesprochen<br />

hat.<br />

Also, unser Vorschlag im F<strong>in</strong>anzausschuss ist, F<strong>in</strong>anzsegmente<br />

zu bauen. Diese F<strong>in</strong>anzsegmente erhalten e<strong>in</strong>e<br />

eigene Rücklage. Sie erhalten klar def<strong>in</strong>ierte Zuweisungen.<br />

Die wesentlichen Aufgaben werden deutlich dargestellt,<br />

und sie werden untere<strong>in</strong>ander strikt abgegrenzt. Das<br />

heißt, wenn e<strong>in</strong> Segment e<strong>in</strong>em anderen, z. B. Personal,<br />

ausleiht, dann muss das eben verrechnet werden, so<br />

dass Sie <strong>in</strong> Ihren Ausschüssen Transparenz haben, so<br />

dass Sie geme<strong>in</strong>sam mit Ihrem Dezernat gestalten können.<br />

Wir reden immer über Kosten. Eigentlich <strong>in</strong>teressiert<br />

Sie doch, was damit gemacht wird – das Ergebnis. Das ist<br />

noch viel kritischer <strong>in</strong> der jetzigen Situation. Können Sie<br />

immer genau sagen, was mit dem Geld letztendlich geschehen<br />

ist? Das ist gar nicht so e<strong>in</strong>fach.<br />

Wenn Sie diese Idee gut f<strong>in</strong>den, dann sagen Sie <strong>in</strong><br />

Ihrem Gesprächskreis den Abgeordneten für den F<strong>in</strong>anzausschuss<br />

e<strong>in</strong>fach: Okay, nun arbeitet mal etwas aus. Wir<br />

werden es gerne ausarbeiten. Wandel gestalten wir nicht<br />

mit dem Gespräch über F<strong>in</strong>anzen. Wandel gestalten wir<br />

mit der Diskussion und dem respektvollen Streit über<br />

theologische und gesellschaftliche Inhalte. Me<strong>in</strong> klassisches<br />

Votum zum Haushalt wird an der Stelle deshalb<br />

relativ kurz. Der Haushalt selbst ist e<strong>in</strong>deutig realistisch,<br />

er ist zukunftsorientiert, verantwortungsbewusst. Fast<br />

hätte ich gesagt, er ist ausgewogen. Da tun wir uns im<br />

Moment von der Offenen Kirche gerade e<strong>in</strong> bisschen<br />

schwer durch die Gesprächsentwicklungen <strong>in</strong> den letzten<br />

Wochen.<br />

Lassen Sie mich das an e<strong>in</strong>em Beispiel kurz skizzieren.<br />

Dazu muss ich aber noch e<strong>in</strong>mal auf e<strong>in</strong>e Zahl e<strong>in</strong>gehen,<br />

die wir vorh<strong>in</strong> von Frau Schneider gehört haben. Frau<br />

Schneider hat zu Recht gesagt, dass 2009 die Akademie<br />

Bad Boll 713 000 noch erbr<strong>in</strong>gen muss, im Rahmen der<br />

vere<strong>in</strong>barten Kürzungsmaßnahmen. Das stimmt. Herr<br />

Stepanek hat sich gewundert und hatte gesagt: Moment,<br />

ich habe doch die 400 000 im Kopf. Stimmt auch. Das<br />

e<strong>in</strong>e, die Zahl von Frau Schneider, ist die Zahl für 2009;<br />

die muss erbracht werden von der Akademie Bad Boll.<br />

Ich habe vorh<strong>in</strong> kurz mit dem Leiter gesprochen. Er weiß,<br />

dass er die erbr<strong>in</strong>gen muss, und dazu hat er auch e<strong>in</strong><br />

klares Konzept. Das andere, die Zahl, die Herr Stepanek<br />

ansprach, s<strong>in</strong>d die zusätzlichen Kürzungen, die ab 2010<br />

noch notwendig s<strong>in</strong>d, wenn man den alten Regeln folgt,<br />

und wo wir von der Offenen Kirche sagen, bitte überprüft<br />

das noch e<strong>in</strong>mal. Es s<strong>in</strong>d natürlich auch viele Stellen betroffen,<br />

die uns von der Arbeit her <strong>in</strong> der Offenen Kirche<br />

besonders wichtig s<strong>in</strong>d.<br />

Auf der anderen Seite das Stichwort ausgewogen: Wir<br />

hatten <strong>in</strong> der letzten Synode schon das Thema „Wachsende<br />

Kirche“. Sie haben auch schon gemerkt, uns <strong>in</strong> der<br />

Offenen Kirche fehlt manchmal der gesellschaftliche<br />

Bezug. Wenn wir hier Stellen anbauen, dann sagen wir:<br />

Bitte entweder die Kürzungsmaßnahmen prüfen, oder wir<br />

können dieses Thema <strong>in</strong>sgesamt breiter diskutieren.<br />

Wer jetzt hört „Wachsende Kirche“ – kl<strong>in</strong>gt dies doch<br />

gut. Natürlich will ich auch, dass unsere Kirche wächst.<br />

Nur, ich möchte auch diejenigen mitnehmen, die immer<br />

im Zweifel bleiben mit ihrem Glauben. Ich möchte den<br />

Menschen mit dem Herzen zuhören können, ohne darüber<br />

nachzudenken, wie es weitergeht. Glauben ist e<strong>in</strong>e<br />

sehr persönliche Sache. Und weil Glauben e<strong>in</strong>e sehr persönliche<br />

Sache ist, b<strong>in</strong> ich dankbar, dass ich hier mit<br />

Ihnen zusammen <strong>in</strong> der Synode se<strong>in</strong> darf, dass ich mit<br />

Ihnen zusammen me<strong>in</strong>en Glauben leben darf. In diesem<br />

S<strong>in</strong>ne: Der Ihnen vorliegende Entwurf des Haushaltsgesetzes,<br />

Ihr F<strong>in</strong>anzausschuss unter der Leitung von Inge<br />

Schneider und Ihr F<strong>in</strong>anzdezernat mit se<strong>in</strong>en sehr guten<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern – vorh<strong>in</strong> habe ich e<strong>in</strong>


220<br />

(Ehrmann, Axel)<br />

14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008<br />

paar Mitarbeiter auf der Empore gesehen – das s<strong>in</strong>d die<br />

besten Voraussetzungen, dass auch noch <strong>in</strong> zwölf Jahren<br />

hier Synodale stehen und ganz stolz sagen: Jawohl, wir<br />

gestalten den Wandel. Wir stellen uns der Diskussion<br />

unseres Glaubens, und wir leben unseren Glauben. In<br />

diesem S<strong>in</strong>ne: „Yes, we can!“ (Beifall)<br />

Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel: Wir hören als<br />

nächstes das Votum für den Gesprächskreis Evangelium<br />

und Kirche von der Synodalen Ingeborg Raab.<br />

Raab, Ingeborg: Liebe Synode! Für den Gesprächskreis<br />

Evangelium und Kirche möchte ich folgende Stellungnahme<br />

abgeben:<br />

Wer hätte noch vor wenigen Wochen geglaubt, dass<br />

unserem gesamten F<strong>in</strong>anzsystem e<strong>in</strong> Kollaps droht – mit<br />

weltweiten und weit reichenden Folgen. Wir hören Tag für<br />

Tag neue Hiobsbotschaften, und die Entwicklung auf den<br />

F<strong>in</strong>anzmärkten macht nicht vor unserem eigenen Haus<br />

und auch nicht vor Kirchenportalen halt. Wir s<strong>in</strong>d verflochten<br />

und verwoben <strong>in</strong> dieser globalisierten Welt, und<br />

alle Prognosen deuten auf schlechtere Zeiten h<strong>in</strong>. Das<br />

Wachstum gehört der Vergangenheit an, wir gehen deshalb<br />

auch mit unserer Kirchensteuer talabwärts. Der W<strong>in</strong>ter<br />

der Rezession ist angebrochen. Die Bankenkrise <strong>in</strong> der<br />

Welt lehrt uns, dass unser F<strong>in</strong>anzsystem weltweit neue<br />

Normen braucht. Der F<strong>in</strong>anzchef der EKD, Thomas Begrich,<br />

sagt zu Recht: „Es kann nicht se<strong>in</strong>, dass weltweit<br />

Gew<strong>in</strong>ne privatisiert und Verluste vergesellschaftet werden.“<br />

Der F<strong>in</strong>anzausschuss hat sich vom Oberkirchenrat<br />

– bereits vor der Bankenkrise – e<strong>in</strong>en Überblick über die<br />

Geldanlagen der <strong>Landeskirche</strong> geben lassen. Die Anlagen<br />

werden zentral vom F<strong>in</strong>anzdezernat verwaltet, und der<br />

F<strong>in</strong>anzausschuss konnte sich davon überzeugen, dass<br />

mit größter Sachkompetenz und Sorgfalt die liquiden Mittel<br />

unserer <strong>Landeskirche</strong> Gew<strong>in</strong>n br<strong>in</strong>gend und vor allem<br />

sicher angelegt werden.<br />

Zurück zum Haushaltsplan 2009. Die wichtigsten E<strong>in</strong>nahmen<br />

s<strong>in</strong>d die Kirchensteuermittel. Deshalb lautet, wie<br />

jedes Jahr; die Frage: Wie hoch werden die Kirchensteuermittel<br />

im kommenden Jahr se<strong>in</strong>? Nach optimistischer<br />

Schätzung kann von e<strong>in</strong>em Planansatz von 565 Mio. <br />

ausgegangen werden. Da die F<strong>in</strong>anz- und Bankenkrise<br />

jetzt schon bedrohliche Auswirkungen auf unsere heimische<br />

Wirtschaft hat, kann nicht ausgeschlossen werden,<br />

dass dieser Planansatz nicht erreicht wird. Wir gehen<br />

aber jetzt schon fest davon aus, dass <strong>in</strong> den Jahren 2010<br />

und 2011 die Kirchensteuermittel unter dem Planansatz<br />

von 2009 liegen werden. Wir werden also gezwungen<br />

se<strong>in</strong>, uns ernsthaft über Kürzungsmaßnahmen zu unterhalten,<br />

auch wenn wir das nicht gerne hören.<br />

Wir vom Gesprächskreis Evangelium und Kirche tragen<br />

den e<strong>in</strong>geschlagenen Kurs der Haushaltskonsolidierung<br />

mit. Im E<strong>in</strong>zelnen möchten wir auf folgende Punkte e<strong>in</strong>gehen.<br />

Erstens. Budgetverantwortung.<br />

Die Budgetverantwortung für die e<strong>in</strong>zelnen Fachbereiche<br />

liegt bei den Fachausschüssen. Es wurde <strong>in</strong> der<br />

Vergangenheit immer wieder der F<strong>in</strong>anzausschuss kritisiert,<br />

weil er se<strong>in</strong>e Zustimmung für irgendwelche Anträge<br />

verweigert hat. Zuerst s<strong>in</strong>d, das möchte ich deutlich betonen,<br />

die Fachausschüsse verantwortlich für die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Maßnahmen. Dies bedeutet auch, dass der Fachausschuss<br />

klare Aussagen über die F<strong>in</strong>anzierung der Maßnahme<br />

machen muss. Wir vom F<strong>in</strong>anzausschuss wünschen<br />

uns deshalb mehr Budgetverantwortung für die<br />

Fachausschüsse. Neue Stellengenehmigungen und Ausweitung<br />

der Aufgaben können nur <strong>in</strong> der Gesamtverantwortung<br />

wahrgenommen werden. Auch muss <strong>in</strong> den<br />

Fachausschüssen über die Empfehlung konkreter Kürzungsmaßnahmen<br />

nachgedacht werden. Es kann und<br />

darf nicht se<strong>in</strong>, dass der F<strong>in</strong>anzausschuss wie e<strong>in</strong> so genanntes<br />

Kontrollorgan fast schlimmer als das Jüngste<br />

Gericht auftreten muss. Zugegeben, der F<strong>in</strong>anzausschuss<br />

hat e<strong>in</strong>e große Verantwortung im H<strong>in</strong>blick auf den Haushaltsplan<br />

des jeweiligen Rechnungsjahres. Wir s<strong>in</strong>d letztendlich<br />

dafür verantwortlich, dass alle Ausgaben f<strong>in</strong>anzierbar<br />

s<strong>in</strong>d. Wenn wir zu dem Ergebnis kommen, dass<br />

die gewünschten Maßnahmen mit den uns zur Verfügung<br />

stehenden Mitteln nicht f<strong>in</strong>anzierbar s<strong>in</strong>d, so muss der<br />

F<strong>in</strong>anzausschuss se<strong>in</strong> Veto e<strong>in</strong>legen. Dies machen wir<br />

nicht gerne, aber wir sehen uns dazu gezwungen, vor<br />

allem, wenn Fachausschüsse f<strong>in</strong>anzielle Wünsche anmelden,<br />

aber ke<strong>in</strong>e Überlegungen mitliefern, woher das Geld<br />

kommen soll.<br />

Bei den e<strong>in</strong>zelnen Dezernaten bestehen aus guten<br />

Zeiten erhebliche Budgetrücklagen. Diese werden wohl<br />

mittelfristig abgeschmolzen werden müssen. Die Zuordnung<br />

der e<strong>in</strong>zelnen Budgets zu den Dezernaten im Oberkirchenrat<br />

und zu den Fachausschüssen muss deshalb<br />

weiterentwickelt werden. Auch wünschen wir uns bei der<br />

<strong>in</strong>haltlichen Planung mehr Zielgrößen und Kennzahlen.<br />

Nur so kann e<strong>in</strong>e Überprüfung der vere<strong>in</strong>barten Ziele erfolgen.<br />

Da sehen wir noch großen Entwicklungsbedarf.<br />

Zweitens. Gestaltungsspielräume.<br />

Noch haben wir im Jahr 2009 etwas Gestaltungsspielraum;<br />

e<strong>in</strong> wenig kle<strong>in</strong>, aber immerh<strong>in</strong>. Im Bereich der<br />

<strong>Landeskirche</strong> s<strong>in</strong>d erhebliche Mittel für Investitionen<br />

e<strong>in</strong>gesetzt. Damit kann e<strong>in</strong> weiterer Abbau des Investitionsstaus<br />

vorgenommen werden. Man muss das Dach<br />

reparieren, solange man noch im Trockenen steht. Das<br />

Zentrale Gebäudemanagement rechnet <strong>in</strong> den kommenden<br />

Jahren mit e<strong>in</strong>em Investitionsvolumen von 43 Mio. .<br />

Was heute saniert werden kann, sollte auch durchgeführt<br />

werden, damit künftige Haushalte entlastet werden können.<br />

Aus unserer Sicht sollen und können auch folgende<br />

Projekte realisiert werden: Ausbau der Sem<strong>in</strong>are Maulbronn<br />

und Blaubeuren, Neubau der Heimvolkshochschule<br />

Hohebuch, Bau e<strong>in</strong>er Grundschule und der Turnhalle<br />

der Firstwaldschule <strong>in</strong> Möss<strong>in</strong>gen, Bettenbau <strong>in</strong> der Akademie<br />

Bad Boll, Beitrag der <strong>Landeskirche</strong> zur Sanierung<br />

des Hospitalhofes. Unverständlich ist uns aber, dass der<br />

Gesprächskreis Offene Kirche die geplante E<strong>in</strong>sparsumme<br />

im Bereich „Bildungskonzeption plus“ von 1,2 Mio. <br />

streichen will.<br />

Drittens. Tagungsstätten.<br />

Das Thema Tagungsstätten beschäftigt uns schon seit<br />

über zehn Jahren. Jedes Jahr nehmen wir uns vor, die<br />

nicht notwendigen Fehlbeträge zu reduzieren und Kosten<br />

bei den Tagungsstätten e<strong>in</strong>sparen zu wollen. Was kommt<br />

dabei heraus? Nichts. Jedes Jahr wird weiterh<strong>in</strong> vor sich<br />

h<strong>in</strong>gewirtschaftet. Es gibt weiterh<strong>in</strong> ke<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>samen


(Raab, Ingeborg)<br />

14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008 221<br />

Kennzahlen, jeder rechnet für se<strong>in</strong> Tagungshaus so schön<br />

h<strong>in</strong>, dass er dabei gut herauskommt, und wenn dann e<strong>in</strong><br />

Verlust entsteht, so gibt es dafür tausend Gründe. Was<br />

Lobbyarbeit anlangt, haben wir beim Haus Birkach deutlich<br />

erleben müssen. Wir, die <strong>Landeskirche</strong> und auch die<br />

Landessynode, sparen nicht mit Kritik über öffentlichen<br />

Lobbyismus, sei es <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> oder <strong>in</strong> Stuttgart. Was aber<br />

<strong>in</strong> Sachen Birkach abgelaufen ist, übersteigt alles Bisherige.<br />

Mit zum Teil nicht nachvollziehbaren Aussagen<br />

und e<strong>in</strong>er Kampagne gegen den Sparbeschluss hat der<br />

Oberkirchenrat ohne vorherige Anhörung der Landessynode<br />

oder e<strong>in</strong>es Fachausschusses Beschlüsse der Synode<br />

und des F<strong>in</strong>anzausschusses e<strong>in</strong>fach ignoriert. Wir alle<br />

haben den Beschluss aus der Presse erfahren müssen.<br />

Diese Vorgehensweise zeigt e<strong>in</strong> seltsames Demokratieverständnis<br />

des Oberkirchenrats. Über die sachliche Entscheidung<br />

kann man streiten. Aber wir hätten erwartet,<br />

dass m<strong>in</strong>destens der Landessynode e<strong>in</strong> Anhörungsrecht<br />

e<strong>in</strong>geräumt worden wäre, um mit den gewählten Synodalen<br />

e<strong>in</strong>e für die <strong>Landeskirche</strong> wichtige Entscheidung geme<strong>in</strong>sam<br />

zu treffen und mitzutragen. Deswegen können<br />

wir diese Vorgehensweise nicht akzeptieren.<br />

Der Antrag von Evangelium und Kirche, e<strong>in</strong> Zentrales<br />

Tagungsmanagement e<strong>in</strong>zurichten, wird bereits schon im<br />

Vorfeld torpediert. Es werden schon jetzt Ängste geschürt.<br />

Was wollen wir eigentlich? Wir wollen ke<strong>in</strong>e <strong>in</strong>haltlichen<br />

Veränderungen der Tagungsstätten und Bildungse<strong>in</strong>richtungen,<br />

sondern wir wollen endlich e<strong>in</strong> klares Management<br />

und dadurch Kosten e<strong>in</strong>sparen. Wir sehen bei<br />

den Tagungsstätten noch e<strong>in</strong> großes E<strong>in</strong>sparpotential.<br />

Viertens. Versorgungsstiftung.<br />

Dank außergewöhnlicher, hoher und nicht e<strong>in</strong>geplanter<br />

Steuere<strong>in</strong>nahmen konnte die Versorgungsstiftung aufgebaut<br />

werden. Damit werden künftige Haushalte entlastet.<br />

Für die Gewährsträgerschaft für diakonische E<strong>in</strong>richtungen<br />

besteht nach wie vor dr<strong>in</strong>gender Handlungsbedarf.<br />

Gegen dieses hohe Risiko s<strong>in</strong>d wir noch nicht abgesichert.<br />

Fünftens. Pfarrdienst.<br />

15 Mio. werden für die Sanierung der Pfarrhäuser<br />

e<strong>in</strong>gesetzt, damit diese Häuser energietechnisch auf den<br />

neuesten Stand gebracht werden können. Der Oberkirchenrat<br />

wird gebeten, mit dem Land Baden-<strong>Württemberg</strong><br />

zu verhandeln, dass auch <strong>in</strong> staatlichen Pfarrhäusern Mittel<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden, damit dort e<strong>in</strong>e Wärmedämmung<br />

erfolgen kann. Sonst ist absehbar, dass Pfarrstellen mit<br />

staatlichen Pfarrhäusern wesentlich schwieriger zu besetzen<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Die Pfarrhausrichtl<strong>in</strong>ien wurden überarbeitet, es werden<br />

jährliche Mehrkosten bis zu 1 Mio. anfallen. Gerade<br />

die Pfarrer<strong>in</strong>nen und Pfarrer, die <strong>in</strong> den letzten Jahren erhebliche<br />

E<strong>in</strong>bußen h<strong>in</strong>nehmen mussten, sollten Pfarrhäuser<br />

als Wohnungen bekommen, <strong>in</strong> denen ihre Gehälter<br />

nicht von den laufenden Kosten weggefressen werden.<br />

Mittel- und langfristig müssen Möglichkeiten geschaffen<br />

werden, damit die Aussetzung der Durchstufung von<br />

Pfarrern gegenüber dem Beamtenrecht wieder aufgehoben<br />

werden kann. Mehr Werbung für das Theologiestudium<br />

und die Förderung der Berufsmotivation ist notwendig.<br />

Mit Sorge beobachten wir, dass Pfarrstellen im ländlichen<br />

Raum oft nur schwer zu besetzen s<strong>in</strong>d. Die Landgeme<strong>in</strong>den<br />

erwarten hierbei mehr Unterstützung durch<br />

den Oberkirchenrat. Gerade die Volkskirche hat e<strong>in</strong>e herausragende<br />

Breite an Möglichkeiten, das Evangelium<br />

unters Volk zu br<strong>in</strong>gen, die e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>eren Gruppe von<br />

Glaubenden <strong>in</strong> dieser Fülle nicht möglich ist.<br />

Sechstens. Diakonat.<br />

Die Weiterentwicklung des Diakonats soll das Amt<br />

langfristig sichern und Perspektiven bieten. Dafür wendet<br />

die <strong>Landeskirche</strong> 2 Mio. auf. Zu Recht, me<strong>in</strong>en wir.<br />

Siebtens. K<strong>in</strong>dergärten und K<strong>in</strong>dertagesstätten.<br />

Für den Ausbau der K<strong>in</strong>dertagesstätten wird jährlich für<br />

die Umbruchphase e<strong>in</strong>e Anschubf<strong>in</strong>anzierung von<br />

1,5 Mio. bereitgestellt. Diese Umstellungsförderung ist<br />

zeitlich begrenzt und darf nicht zur Dauerf<strong>in</strong>anzierung<br />

werden. Wir unterstützen deshalb ausdrücklich die Idee<br />

des Ausschusses Bildung und Jugend und des Oberkirchenrats<br />

für diese Anschubf<strong>in</strong>anzierung.<br />

Achtens. Kirchengeme<strong>in</strong>den.<br />

Für die Kirchengeme<strong>in</strong>den wurden die F<strong>in</strong>anzzuweisungen<br />

prozentual erhöht. Damit wollen wir den Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />

entsprechende Haushaltsmittel zur Verfügung<br />

stellen, damit sie die hohen Energiekosten, aber vor allem<br />

auch die Personalkosten begleichen können. Die Bildung<br />

von Substanzerhaltungsrücklagen br<strong>in</strong>gt manche Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />

<strong>in</strong> f<strong>in</strong>anzielle Schieflagen. E<strong>in</strong>e Überarbeitung<br />

der Modalitäten wird notwendig se<strong>in</strong>. (Vere<strong>in</strong>zelt<br />

Beifall)<br />

Neuntens. Ökumene.<br />

Die Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes<br />

tagt 2010 <strong>in</strong> <strong>Württemberg</strong>. Wir wollen e<strong>in</strong>e gastgebende<br />

Kirche se<strong>in</strong> und über <strong>Württemberg</strong> h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong>en wichtigen<br />

Beitrag zur Ökumene leisten. Wir begrüßen deshalb den<br />

e<strong>in</strong>gestellten und geplanten Betrag für die Ökumene.<br />

<strong>Württemberg</strong>, als reiche Kirche <strong>in</strong> der EKD, wird <strong>in</strong> künftigen<br />

Jahren über den EKD-F<strong>in</strong>anzausgleich noch stärker<br />

zur Kasse gebeten werden.<br />

Zehntens. Projekte.<br />

Die <strong>Landeskirche</strong> wendet sehr viel Energie und Geld für<br />

Projekte auf, die zeitlich begrenzt se<strong>in</strong> müssen. Gleichwohl<br />

sehen wir, dass es auch dort sicherlich noch E<strong>in</strong>sparungsmöglichkeiten<br />

gibt und viele Projekte zum<strong>in</strong>dest<br />

e<strong>in</strong>er Überprüfung bedürfen. So darf ich als Beispiel<br />

„Tra<strong>in</strong> The Tra<strong>in</strong>er“ (TTT) nennen. In e<strong>in</strong>em farbigen Flyer<br />

lädt TTT <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit der Akademie Bad Boll<br />

zu e<strong>in</strong>er Reise „Die Kunst zu leben“ nach Schweden e<strong>in</strong>.<br />

Selbst wenn die Teilnehmer die Kosten dank Sponsoren<br />

und e<strong>in</strong>es Eigenanteils tragen, so fragen wir uns doch:<br />

Kann und soll das die Aufgabe von TTT se<strong>in</strong>? Wir haben<br />

uns unter diesem Projekt etwas anderes vorgestellt.<br />

Liebe Synode, der Haushalt 2009 ist solide, und wir<br />

stimmen dem Plan zu. Wir wissen, dass wir <strong>in</strong> der Zukunft<br />

den Gürtel enger schnallen müssen. Mit unserem<br />

schwäbischen Landsmann Friedrich Hölderl<strong>in</strong> möchte ich<br />

schließen: „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende<br />

auch.“<br />

Allen Mitarbeitern an diesem Planwerk sowie Dr. Kastrup<br />

gilt unser Dank. Für das konstruktive Mite<strong>in</strong>ander im<br />

F<strong>in</strong>anzausschuss mit unserer lieben Vorsitzenden Inge<br />

Schneider bedanke ich mich ausdrücklich. (Beifall)


222<br />

14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008<br />

Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel: Für den Gesprächskreis<br />

Kirche für Morgen spricht der Synodale<br />

Re<strong>in</strong>er Klotz.<br />

Klotz, Re<strong>in</strong>er: Sehr geehrte Frau Präsident<strong>in</strong>, liebe Mitsynodale!<br />

Können Sie noch zuhören? – Das freut mich.<br />

Eigentlich wollte ich jetzt mit Ihnen zusammen e<strong>in</strong> Glas<br />

We<strong>in</strong> tr<strong>in</strong>ken. Aber ich weiß: Morgens um 12:00 Uhr ist<br />

das e<strong>in</strong> bisschen schlecht.<br />

Ich möchte mit Ihnen e<strong>in</strong> Glas We<strong>in</strong> tr<strong>in</strong>ken, weil ich<br />

sage: Wir haben dieses Jahr was g’schafft – oder? (Beifall)<br />

Will mir jemand widersprechen? Wenn wir me<strong>in</strong>en<br />

Vorrednern richtig zugehört haben, kann man sagen: Wir<br />

haben was g’schafft, und wir haben was bewegt. Die<br />

Rücklagen s<strong>in</strong>d dank guter Kirchensteuere<strong>in</strong>nahmen voll.<br />

Die Kirchengeme<strong>in</strong>den werden im Dezember e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e,<br />

aber warme F<strong>in</strong>anzdusche bekommen. Bauvorhaben und<br />

anstehende Renovierungen <strong>in</strong> Blaubeuren konnten auf<br />

den Weg gebracht werden und <strong>in</strong> Bad Boll wurde sogar<br />

der Bettenbau begonnen. E<strong>in</strong>es Tages werden wir dort<br />

e<strong>in</strong>mal übernachten können (vere<strong>in</strong>zelt Heiterkeit) – möglichst<br />

bald, hoffe ich für Herrn Beck. Und wir haben endlich<br />

e<strong>in</strong>e Entscheidung <strong>in</strong> Sachen Birkach und Denkendorf.<br />

Es wurde uns versprochen: Ende 2009 soll der<br />

Umzug erledigt se<strong>in</strong>.<br />

In unseren Pfarrhäusern kann es warm werden, wenn<br />

sie renoviert s<strong>in</strong>d. Wir haben zum<strong>in</strong>dest Geld dafür bereitgestellt,<br />

usw., usw. Die Zahlen haben Frau Schneider und<br />

Herr Dr. Kastrup vorh<strong>in</strong> ja schon toll belegt. Das muss ich<br />

nicht wiederholen. Also, e<strong>in</strong> gutes erstes Jahr für unsere<br />

Synode – oder? Zum<strong>in</strong>dest für mich als Neul<strong>in</strong>g ist das<br />

so. Wir haben was geschafft.<br />

Aber sollen wir uns nun zufrieden zurücklehnen und es<br />

uns gut gehen lassen? Ne<strong>in</strong>. Denn wie jeder gute biblische<br />

Haushalter wissen wir um fette und um magere<br />

Jahre. Und als Bibelleser wissen wir auch, was Menschen<br />

passieren kann, die me<strong>in</strong>en, sich auf ihren Pfründen ausruhen<br />

zu können. Die werden dann schnell zum Narren,<br />

und wir wollen uns ja nicht Media Markt anschließen und<br />

sagen: Ich b<strong>in</strong> doch nicht blöd – oder?<br />

Aber was ist dran, und was ist uns als Kirche für Morgen<br />

wichtig? Für jeden Haushalt, auch für unseren, muss<br />

die Frage leitend se<strong>in</strong>: S<strong>in</strong>d die langfristigen und kurzfristigen<br />

Schwerpunkte richtig gesetzt worden? Verwalten<br />

wir mit diesem Haushalt <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie das Bestehende<br />

oder stellen wir auch Weichen für die Zukunft? Trägt der<br />

Haushalt auch dazu bei, dass dadurch etwas vom Reich<br />

Gottes <strong>in</strong> unserer Welt sichtbar wird? Da bleiben für uns<br />

von Kirche für morgen doch noch e<strong>in</strong> paar Fragezeichen,<br />

die ich Ihnen kurz nennen möchte, und die wir vielleicht<br />

bei e<strong>in</strong>em Glas We<strong>in</strong> näher diskutieren können.<br />

Tragen wir mit unserer Arbeit, das Geld zu verteilen,<br />

wirklich dazu bei, dass unsere Kirche zukunftsfähig wird?<br />

Bitte, bedenken Sie das. Werden solche Geme<strong>in</strong>den, Personen<br />

und Ideen wirklich genügend gefordert, die zukunftsweisende<br />

Modelle umsetzen? Ist das bei uns so<br />

oder ist es nicht so? Ist es wirklich zu rechtfertigen, dass<br />

die Zuweisungen an die Geme<strong>in</strong>den und die Pfarrstellen<br />

ausschließlich nach der parochialen Mitgliederzahl e<strong>in</strong>er<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>de bemessen werden? Ich möchte nur an<br />

gestern Nachmittag, an die Umgeme<strong>in</strong>dungen, er<strong>in</strong>nern.<br />

Und wann endlich unterstützen wir so richtig sich entwickelnde<br />

Jugendkirchen und andere überparochiale<br />

Geme<strong>in</strong>den m<strong>in</strong>destens gleich stark wie die Parochiegeme<strong>in</strong>den?<br />

Lassen wir doch das Standbe<strong>in</strong> Parochiegeme<strong>in</strong>de<br />

stark, aber unterstützen wir genau so großartig<br />

das Spielbe<strong>in</strong>, nämlich aufbrechende neue Geme<strong>in</strong>deformen<br />

<strong>in</strong> unserer <strong>Landeskirche</strong>. Hier gibt es ganz sicher<br />

etwas Nachholbedarf. (Vere<strong>in</strong>zelt Beifall) Ich möchte<br />

darum bitten, dass wir hier ke<strong>in</strong>e Fe<strong>in</strong>dbilder sehen, sondern<br />

Chancen. Das wäre mir zum<strong>in</strong>dest recht.<br />

Ich frage mich auch: Ist es zu rechtfertigen, dass bei<br />

den freien Mitteln der Kirchenbezirke und Geme<strong>in</strong>den<br />

<strong>in</strong>sbesondere die Jugendarbeit und das Geme<strong>in</strong>dediakonat<br />

immer mehr auf selbstf<strong>in</strong>anzierte Stellen zurückgreifen<br />

muss, weil kirchenf<strong>in</strong>anzierte Stellen auf Grund der<br />

Sparzwänge gestrichen werden?<br />

Es tut mir leid, dass ich sagen muss: Wann die nächste<br />

Diskussion über den Gebäudebestand der <strong>Landeskirche</strong><br />

kommt, weiß niemand so recht. Oder wissen Sie es,<br />

Frau Rupp? (Direktor<strong>in</strong> Rupp: Morgen!) – Gut, dann warten<br />

wir auf morgen. Aber e<strong>in</strong> schlüssiges und zukunftsfähiges<br />

Konzept kenne ich zum<strong>in</strong>dest jetzt, e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>ute<br />

nach zwölf, noch nicht; vielleicht wird es uns morgen gesagt.<br />

E<strong>in</strong> letztes Fragezeichen ist für mich: Wo unterstützt<br />

der Reichtum, den wir haben, die Ärmsten und Schwachen<br />

<strong>in</strong> unserer Gesellschaft? Haben wir da mit unserem Haushalt<br />

e<strong>in</strong>en richtigen Maßstab gefunden? Reicht es aus,<br />

e<strong>in</strong>e Stelle im Sozialforum e<strong>in</strong>zurichten, oder müssen wir<br />

da nicht mehr <strong>in</strong>vestieren? Empört müssten wir eigentlich<br />

se<strong>in</strong>, dass die Bundesregierung e<strong>in</strong> Milliardenpaket<br />

schnürt, das die kranken Banken unterstützt, dass aber<br />

noch nicht etwas <strong>in</strong> gleicher f<strong>in</strong>anzieller Höhe gegen die<br />

Armut und den Bildungsnotstand getan wurde. (Beifall)<br />

Herr Dr. Kastrup – ich habe e<strong>in</strong> bisschen nachgelesen<br />

– hat e<strong>in</strong>mal gesagt: Man soll das Dach decken, solange<br />

das Wetter gut ist. Gott sei Dank, hat uns der<br />

F<strong>in</strong>anzkrisensturm das Dach nicht wieder weggerissen.<br />

Das haben wir auch der guten handwerklichen Arbeit im<br />

Dezernat 7 zu verdanken, das nicht angefangen hat, sich<br />

auf den Rat von w<strong>in</strong>digen Bankern zu verlassen. So können<br />

unsere Schäfchen und ihre Hirten noch im Trockenen<br />

sitzen.<br />

Wir können uns leider nicht ausruhen. Es gilt noch e<strong>in</strong>ige<br />

Baustellen zu bearbeiten. Aber wir sollten dabei nicht<br />

vergessen, die Zukunft im Auge zu haben und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Kirche für morgen zu <strong>in</strong>vestieren. Vielleicht könnte uns e<strong>in</strong><br />

Glas We<strong>in</strong> beim Nachdenken über gute Investitionen<br />

helfen.<br />

Ich möchte unseren Ausschüssen ans Herz legen, zusammen<br />

mit den zuständigen Dezernaten des Oberkirchenrats<br />

<strong>in</strong>novativ tätig zu se<strong>in</strong> und nicht nur zu verwalten<br />

und zu sparen. Lasst uns geme<strong>in</strong>sam überlegen, was<br />

dran ist und wie wir es stemmen können, auch wenn die<br />

mahnende Stimme von Frau Schneider <strong>in</strong> unseren Ohren<br />

ist.<br />

Die Budgetmittel und Rücklagen sollten nicht nur dazu<br />

genutzt werden, den Oberkirchenrat und dessen Dezernate<br />

zu stärken und auszubauen, sondern ich b<strong>in</strong> der<br />

Me<strong>in</strong>ung, dass auch die Geme<strong>in</strong>den vor Ort davon etwas<br />

haben sollten. Sie machen schließlich die Basisarbeit und<br />

sorgen dafür, dass die Menschen <strong>in</strong> der Kirche bleiben,


(Klotz, Re<strong>in</strong>er)<br />

14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008 223<br />

wenn sie sich zuhause fühlen. Ich denke, das müssen wir<br />

unterstützen.<br />

Wir von Kirche für Morgen s<strong>in</strong>d z. B. für e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>degründungs<strong>in</strong>itiative.<br />

Warum – vielleicht halten Sie mich<br />

für verrückt – bezahlen wir nicht für drei Jahre zehn Stellen,<br />

nach drei Jahren noch 75 %, nach weiteren drei Jahren<br />

50 %, nach weiteren drei Jahren 25 % und nach zwölf<br />

Jahren nichts mehr? Warum machen wir so etwas eigentlich<br />

nicht? Ich glaube, dass dadurch wieder Menschen<br />

den Weg zu uns f<strong>in</strong>den würden und die Investition vielfältig<br />

zurückkommen würde.<br />

Wir von Kirche für Morgen würden uns auch wünschen,<br />

dass e<strong>in</strong>e Spenden<strong>in</strong>itiative gestartet wird, bei der z. B.<br />

jeder gespendete Euro <strong>in</strong> den Kirchengeme<strong>in</strong>den aus<br />

e<strong>in</strong>em Spendenfonds verdoppelt wird. Dieses Jahr<br />

könnten wir noch e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Topf anfüllen; wie es<br />

nächstes Jahr aussieht, wissen wir ja nicht.<br />

Ich möchte noch e<strong>in</strong> Thema aufgreifen, das wir im<br />

Sommer hatten: Unsere Gesellschaft altert. Wir müssen<br />

Geld bereitstellen, um das, was beim Bischofsbericht im<br />

Sommer zur Sprache kam, ausführen zu können. Ich er<strong>in</strong>nere<br />

nur an den Bau von Mehr-Generationen-Häusern<br />

oder den Umbau von Geme<strong>in</strong>dehäusern zu diesem<br />

Zweck. Arbeitsbereiche für „Silver Ager“ müssen entdeckt<br />

und entwickelt werden, damit sie uns nicht davonlaufen.<br />

Weiß jemand nicht, was „Silver Ager“ s<strong>in</strong>d? Hier<br />

sitzen doch e<strong>in</strong> paar. Sie haben aber schon etwas <strong>in</strong> der<br />

Synode gefunden. Andere brauchen vielleicht noch e<strong>in</strong>en<br />

Job <strong>in</strong> der Kirche.<br />

E<strong>in</strong> kirchlicher Kongress zur Senioren- und Altenarbeit<br />

sollte auf den Weg gebracht werden, um für e<strong>in</strong>en Ideenaustausch<br />

und neue Motivation zu sorgen. Zu guter Letzt<br />

müssen die fachliche Fort- und Ausbildung von Seniorenbegleitern<br />

und kirchliche Hospizarbeit gefördert werden,<br />

und die missionarische Arbeit sollte weiter unterstützt<br />

werden. Wir sollten beim Geme<strong>in</strong>dedienst nicht nur umstrukturieren,<br />

umziehen und streichen, sondern auch zu<br />

<strong>in</strong>vestieren wagen.<br />

Aber ich möchte nicht nur scharfe Zitronendämpfe<br />

verbreiten, sondern auch zitronischen Wohlgeruch wirken<br />

lassen. Vielen Dank, Herr Dr. Kastrup, an Sie und Ihr<br />

Team! Sie haben unserer Me<strong>in</strong>ung nach gute Arbeit geleistet.<br />

Herr Dr. Kastrup hat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Bericht schon den<br />

Damen gedankt, die im Bereich unserer Geldanlagen hervorragende<br />

Arbeit geleistet haben. Diesen Dank möchte<br />

ich noch verstärken. Lieber Dr. Kastrup, wie wäre es<br />

denn, wenn Sie den Damen vielleicht e<strong>in</strong>en Blumenstrauß<br />

von der Landessynode geben würden? Falls ke<strong>in</strong> Geld<br />

mehr im Budget wäre, könnte ich me<strong>in</strong>en Hut herumgehen<br />

lassen, wenn das se<strong>in</strong> müsste. Sie können sich das<br />

gern überlegen. Ich lasse den Hut danach herumgehen.<br />

Frau Rupp, vielleicht könnten Sie noch etwas drauflegen.<br />

Sie könnten mit den drei Damen e<strong>in</strong>en Wellness-Nachmittag<br />

machen, damit die Falten, die bei den Damen – nicht<br />

bei Ihnen – beim Brüten über unsere F<strong>in</strong>anzanlagen entstanden<br />

s<strong>in</strong>d, verschw<strong>in</strong>den, und sie noch dafür motiviert<br />

s<strong>in</strong>d, auch die nächsten zehn Jahre für uns <strong>in</strong> der Kirche<br />

zu arbeiten. Das nur als kle<strong>in</strong>e Anregung.<br />

Ich danke auch dafür, dass der Plan für die kirchliche<br />

Arbeit nur noch e<strong>in</strong>en Band umfasst und wir nicht mehr<br />

e<strong>in</strong> mehrbändiges Werk durch die Gegend tragen müssen.<br />

2008 war der Plan für die kirchliche Arbeit – haben<br />

Sie es bemerkt? – <strong>in</strong> schönem Blau gehalten. Welche<br />

Farbe hat nun der Plan für 2009? – Braun. Ich weiß nicht,<br />

ob uns das Braun auf e<strong>in</strong> Schwarz von 2010 e<strong>in</strong>stimmen<br />

soll. Das sollen nicht schwarze Zahlen, sondern e<strong>in</strong>e<br />

schwarze Stimmung unter uns bedeuten. Ich wäre bei<br />

dem Plan für 2010 auf jeden Fall für die Farbe der Hoffnung,<br />

also für grün. Wenn ke<strong>in</strong> grün da ist, nehmen sie<br />

halt gelb; das würde mir auch gefallen.<br />

Letztlich bleibt mir nur, allen zu danken, die sich für<br />

gesunde F<strong>in</strong>anzen unserer Kirche e<strong>in</strong>gesetzt haben. Am<br />

Allermeisten bleibt mir, unseren Kirchensteuerzahlern zu<br />

danken, die freiwillig oder auch unfreiwillig e<strong>in</strong>en wesentlichen<br />

Beitrag zu e<strong>in</strong>er immer noch reichen Kirche geleistet<br />

haben. Vorher war schon von amerikanischen Präsidenten<br />

die Rede. Ke<strong>in</strong>e Angst! Ich zitiere ke<strong>in</strong>en mehr,<br />

sondern möchte zum Schluss me<strong>in</strong>er Rede daran er<strong>in</strong>nern,<br />

dass wir auch von der Weisheit der Rabbis lernen<br />

können. Vielleicht kennen Sie die kle<strong>in</strong>e Geschichte, die<br />

ich noch br<strong>in</strong>ge.<br />

Der Schüler e<strong>in</strong>es Rabbis fragt: Ich verstehe das nicht.<br />

Kommt man zu Armen, s<strong>in</strong>d sie immer freundlich und<br />

helfen, wo sie können; kommt man zu e<strong>in</strong>em Reichen,<br />

sieht er e<strong>in</strong>en nicht e<strong>in</strong>mal an. Was ist das bloß mit dem<br />

Geld? Der Rabbi sagte: Stell dich e<strong>in</strong>mal ans Fenster!<br />

Was siehst du? Ich sehe e<strong>in</strong>e Frau mit e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>d und<br />

viele andere Menschen. Jetzt tritt an den Spiegel, was<br />

siehst du? Natürlich, Rabbi, sehe ich mich selber. Siehst<br />

du, Fenster und Spiegel s<strong>in</strong>d aus Glas gemacht. Man<br />

braucht nur e<strong>in</strong> bisschen Silber dah<strong>in</strong>ter zu legen, und<br />

schon sieht man nur noch sich selber.<br />

Lassen Sie uns als Synode und als <strong>Landeskirche</strong> nicht<br />

vom Silber geblendet se<strong>in</strong>, sondern e<strong>in</strong>en Blick aus dem<br />

Fenster werfen und unseren Auftrag dar<strong>in</strong> sehen, mit dem<br />

uns anvertrauten Geld den Auftrag Jesu zu tun.<br />

Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel: Wir haben die<br />

Voten der Gesprächskreise gehört und bef<strong>in</strong>den uns weiter<br />

<strong>in</strong> der allgeme<strong>in</strong>en Aussprache. Inzwischen gibt es<br />

e<strong>in</strong>en Änderungsantrag.<br />

Munz<strong>in</strong>ger, Markus: Verehrte Präsident<strong>in</strong>, hohe Synode,<br />

ich br<strong>in</strong>ge hiermit den Änderungsantrag <strong>Nr</strong>. 38/08<br />

e<strong>in</strong>:<br />

Die Landessynode möge beschließen:<br />

In § 3 Abs. 6 des Haushaltsgesetzes werden im ersten<br />

Satz nach den Worten „benötigt werden“ die Worte „, <strong>in</strong><br />

Höhe von 10 % der Mehre<strong>in</strong>nahmen e<strong>in</strong>er Rücklage für<br />

Maßnahmen für außenorientierte Arbeiten zugeführt<br />

sowie“ e<strong>in</strong>gefügt.<br />

Im zweiten Satz werden nach den Worten „benötigt<br />

werden“ die Worte „, <strong>in</strong> Höhe von 10 % der Mehre<strong>in</strong>nahmen<br />

e<strong>in</strong>er Rücklage für spendenf<strong>in</strong>anzierte Stellen, die <strong>in</strong><br />

F<strong>in</strong>anznot geraten, zugeführt, sowie“ e<strong>in</strong>gefügt.<br />

Der vorliegende Änderungsantrag möchte die Regelung<br />

der letzten beiden Jahre, die auf e<strong>in</strong>e Initiative des<br />

Synodalen Mart<strong>in</strong> Dolde zurückgeht, beibehalten. Für den<br />

Bereich der Kirchengeme<strong>in</strong>den macht der Antrag allerd<strong>in</strong>gs<br />

e<strong>in</strong>en veränderten Vorschlag, der der Situation der<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>den und der Kirchenbezirke angemessener<br />

ist.


224<br />

14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008<br />

(Munz<strong>in</strong>ger, Markus)<br />

Ich möchte beide Vorschläge kurz begründen:<br />

Ich kann nicht feststellen, warum die Regelung, 10 %<br />

der Mehre<strong>in</strong>nahmen für nach außen orientierte Werke zu<br />

geben, nicht gesamtverantwortlich se<strong>in</strong> soll. Gesamtverantwortung<br />

kann ja wohl nicht heißen, wir denken nur an<br />

uns. Ich er<strong>in</strong>nere dabei an die Story vom Rabbi und dem<br />

Spiegel. Im Verfahren gibt es sicher noch Verbesserungsmöglichkeiten.<br />

Ich kann mir auch sehr gut e<strong>in</strong>e Mitarbeit<br />

des Oberkirchenrats vorstellen.<br />

Auf Seiten der Kirchengeme<strong>in</strong>den und Kirchenbezirke<br />

werden viele Stellen frei f<strong>in</strong>anziert. Viele Geme<strong>in</strong>den und<br />

Bezirke tun sich mit der Anstellung von Personal über<br />

Spenden schwer. Die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er Rücklage für frei<br />

f<strong>in</strong>anzierte Stellen könnte den Vere<strong>in</strong>en bei f<strong>in</strong>anziellen<br />

Schwierigkeiten helfen, die Kündigungsfrist e<strong>in</strong>zuhalten.<br />

Im Übrigen ist nach den Ausführungen von Herrn<br />

Dr. Kastrup nicht damit zu rechnen, dass wir mehr Kirchensteuern<br />

e<strong>in</strong>nehmen. Darum können Sie dem Änderungsantrag<br />

getrost zustimmen. Denn § 3 Abs. 6 wird,<br />

auch wenn er verändert wird, wahrsche<strong>in</strong>lich nie zur Anwendung<br />

kommen. Und wenn doch, dann ist dieser Änderungsantrag<br />

e<strong>in</strong> Bäumchen, das wir pflanzen, angesichts<br />

dieser F<strong>in</strong>anzkrise.<br />

Plümicke, Dr. Mart<strong>in</strong>: Sehr geehrte Frau Präsident<strong>in</strong>,<br />

liebe Synode! Der Gesprächskreis Offene Kirche beantragt<br />

hiermit, die Fortführung der Pfarrstelle „Wachsende<br />

Kirche“ so nicht vorzunehmen, wie der Theologische Ausschuss<br />

das vorgeschlagen hat. Uns ist bewusst, dass die<br />

Pfarrstelle im Moment noch nicht im Haushaltsplan verzeichnet<br />

ist, wir gehen aber davon aus, dass sie möglicherweise<br />

im Nachtragshaushalt nach dem Beschluss<br />

des Theologischen Ausschusses e<strong>in</strong>gefügt werden soll.<br />

Da möchten wir uns <strong>in</strong> dem Fall dagegen aussprechen.<br />

Ich möchte das kurz begründen:<br />

Es ist so, dass die Offene Kirche nicht grundsätzlich<br />

gegen e<strong>in</strong>e wachsende Kirche wäre; Herr Ehrmann hat es<br />

schon ausgeführt. Ne<strong>in</strong>, wir begrüßen natürlich Wachstum<br />

der Kirche. Uns ist es sogar sehr wichtig, dass möglichst<br />

viele Menschen mit der biblischen Botschaft <strong>in</strong> Berührung<br />

kommen. Wir sehen allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> dem Projekt, so<br />

wie es heute aufgestellt ist, nicht die richtigen Ansätze,<br />

das Ziel auch wirklich zu erreichen. Die Aufgabenstellung<br />

dieser Pfarrstelle, die mit Antrag hier im Sommer e<strong>in</strong>gebracht<br />

wurde – Beratung beim missionarischen Geme<strong>in</strong>deaufbau,<br />

Erneuerung des Gottesdienstes, Entwicklung<br />

und Durchführung von Glaubenskursen – ist aus unserer<br />

Sicht e<strong>in</strong>e Engführung, mit der nur e<strong>in</strong>e sehr e<strong>in</strong>geschränkte<br />

Gruppe von Menschen zu erreichen ist. Wo<br />

bleibt z. B. der prophetische Auftrag der Kirche oder die<br />

gesellschaftliche Verantwortung? Wo bleibt die diakonische<br />

Verantwortung? Wo die Ökumene? Wo bleibt der<br />

<strong>in</strong>terreligiöse Dialog? S<strong>in</strong>d nicht gerade das Punkte, die<br />

das Evangelium auch ausmachen? S<strong>in</strong>d nicht gerade dies<br />

Themen, die die Menschen erreichen, die wir mit unseren<br />

herkömmlichen Geme<strong>in</strong>deangeboten nicht ansprechen?<br />

Aus diesem Grund haben wir gestern den Antrag e<strong>in</strong>gebracht,<br />

die „Bildungskonzeption plus“ noch e<strong>in</strong>mal zu<br />

überprüfen. Es ist uns an der Stelle sehr wichtig zu betonen,<br />

dass genau die Themen, die wir dort genannt haben,<br />

für uns wachsende Kirche s<strong>in</strong>d: Kirche, die Menschen<br />

anspricht, die wir sonst <strong>in</strong> unseren Geme<strong>in</strong>den eher seltener<br />

sehen.<br />

Es gibt aus unserer Sicht andere Punkte über das Genannte<br />

h<strong>in</strong>aus, wachsende Kirche zu se<strong>in</strong>. Wir s<strong>in</strong>d der<br />

Ansicht, andere haben sich schon auf den Weg gemacht.<br />

Im Theologischen Ausschuss wurde die S<strong>in</strong>us-Milieustudie<br />

vorgestellt, die im Auftrag des Erzbistums Köln erstellt<br />

wurde. Diese Studie kommt zu dem Ergebnis, dass es <strong>in</strong><br />

unserer Gesellschaft zehn unterschiedliche Milieus gibt.<br />

Von diesen zehn Milieus werden von unserer Kirche<br />

höchstens drei bis vier erreicht, von den Geme<strong>in</strong>den<br />

sogar nur zwei erreicht. Unserer Ansicht nach müsste<br />

e<strong>in</strong>e Projektstelle „Wachsende Kirche“ zunächst e<strong>in</strong>mal<br />

solche Ergebnisse zur Kenntnis nehmen und sich dann<br />

überlegen, wie die sechs bis sieben anderen Milieus, die<br />

es nach dieser Studie gibt, mit kirchlichen Angeboten erreicht<br />

werden können. Da erlaube ich für unseren Gesprächskreis<br />

doch die Frage <strong>in</strong> den Raum zu stellen, ob<br />

es wirklich der missionarische Geme<strong>in</strong>deaufbau, die<br />

Glaubenskurse und die Zweitgottesdienste s<strong>in</strong>d, die solche<br />

Menschen erreichen.<br />

Vielmehr muss unseres Erachtens stärker projektorientiert<br />

gearbeitet werden, zum gelegentlichen Kontakt mit<br />

der Kirche muss e<strong>in</strong>geladen werden, der Glaube muss<br />

vielerlei Facetten und Perspektiven haben. Es gibt schon<br />

zarte Pflänzchen <strong>in</strong> unserer Kirche, die andere als die<br />

klassischen Milieus punktuell erreichen. Ich habe es ganz<br />

persönlich erlebt. Ich denke an unsere K<strong>in</strong>dergärten, wo<br />

wir sehr viele Menschen erreichen, und ich denke an die<br />

Citykirchen, die gestern schon zur Sprache gekommen<br />

s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong> niederschwelliges Angebot, bei dem Menschen<br />

so kommen dürfen, wie sie s<strong>in</strong>d. Das war auch der Grund,<br />

warum der Kollege Synodale Haller gestern bei dem Antrag<br />

Citykirchen dieses deutliche Votum abgegeben hat.<br />

Es s<strong>in</strong>d sicher noch ke<strong>in</strong>e vollkommenen Ansätze, aber<br />

wir s<strong>in</strong>d der Ansicht, wir müssen an dieser Stelle weiterarbeiten.<br />

Wir wissen auch noch nicht, wie es dann genau<br />

aussehen wird. Aber lassen Sie uns sich auf den Weg<br />

machen, manches Althergebrachte <strong>in</strong> der Mission <strong>in</strong><br />

Frage zu stellen und uns auf neue Wege e<strong>in</strong>lassen für e<strong>in</strong>e<br />

wahrhaft wachsende Kirche. (Beifall)<br />

Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel: Synodaler Dr. Plümicke,<br />

Sie haben jetzt leider e<strong>in</strong>en ziemlichen Formfehler<br />

begangen. Sie haben mir ja diesen Antrag auf den Tisch<br />

gelegt. Was ich nicht prüfen konnte war, dass er noch<br />

nicht durch das Büro gegangen ist und noch nicht vervielfältigt<br />

wurde. Wir können aber hier ke<strong>in</strong>en Antrag behandeln,<br />

der für die weitere Aussprache den Synodalen nicht<br />

schriftlich vorliegt. Ich möchte Sie und alle anderen für die<br />

Zukunft darauf h<strong>in</strong>weisen, dass das der Weg ist. Nur bei<br />

e<strong>in</strong>em Änderungsantrag, wo man z. B. e<strong>in</strong> Komma verschiebt<br />

oder e<strong>in</strong>en Begriff e<strong>in</strong>fügt, ist es möglich, dass Sie<br />

den Antrag e<strong>in</strong>fach nur dem Präsidium geben, nicht aber<br />

bei e<strong>in</strong>em kompletten Antrag, den alle vor sich haben<br />

müssen. Wir können diesen Antrag deshalb jetzt <strong>in</strong>haltlich<br />

nicht weiter beraten. Ich kann nur vorschlagen, dass wir<br />

ihn verweisen an den Theologischen Ausschuss. Da gehört<br />

er der Sache nach h<strong>in</strong>.<br />

Plümicke, Dr. Mart<strong>in</strong>: Offensichtlich ist die Stelle noch<br />

nicht im Haushalt dr<strong>in</strong>. Aber es ist gut, dass man <strong>in</strong> der<br />

allgeme<strong>in</strong>en Aussprache Anträge stellt.


14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008 225<br />

Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel: Ja, aber den Antrag<br />

müssen alle Synodale haben, zu dem Zeitpunkt, wo<br />

wir darüber sprechen.<br />

Oberkirchenrät<strong>in</strong> Junkermann, Ilse: Frau Präsident<strong>in</strong>,<br />

liebe Synode! Die Projektstelle „Wachsende Kirche“ mit<br />

e<strong>in</strong>em halben Dienstauftrag ist bis August regulär dotiert<br />

im Haushalt. Wenn sie darüber h<strong>in</strong>aus weiter bestehen<br />

soll, mit e<strong>in</strong>em neuen Auftrag, wie der Theologische Ausschuss<br />

beschlossen hat, müsste dies <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Nachtrag<br />

2009 aufgenommen werden, dann wird das entsprechend<br />

e<strong>in</strong>gebracht <strong>in</strong> den Ausschüssen und schließlich auch <strong>in</strong><br />

der Synode.<br />

Oberkirchenrat Kastrup, Dr. Mart<strong>in</strong>: Ich möchte an<br />

dieser Stelle kurz ergänzen: Der Antrag ist aus me<strong>in</strong>er<br />

Sicht nicht für diesen Haushalt relevant. Sie dürfen gerne<br />

Fragen <strong>in</strong> den Raum stellen. Aber Sie s<strong>in</strong>d zum Teil neu <strong>in</strong><br />

der Synode, und Sie sollten sich nicht gegenseitig verwirren<br />

mit D<strong>in</strong>gen, die nicht unmittelbar zum Haushalt gehören,<br />

sondern andere Diskussionen betreffen. Das wäre<br />

me<strong>in</strong>e Bitte an Sie selbst. (Beifall)<br />

Trick, Werner: Frau Präsident<strong>in</strong>, liebe Synodale! Ich<br />

möchte Sie bitten, heute diesen Punkt nicht zu diskutieren,<br />

bevor der Theologische Ausschuss nicht berichtet<br />

hat. Es ist <strong>in</strong> der Synode überhaupt noch nicht über das<br />

Ergebnis im Theologischen Ausschuss berichtet worden.<br />

Das muss, bevor wir weiter diskutieren, der Fall se<strong>in</strong>. Das<br />

ist heute nicht vorgesehen, und deshalb denke ich, das<br />

gehört vertagt. (Beifall)<br />

Beck, Roland: Verehrte Frau Präsident<strong>in</strong>, liebe Synodale!<br />

Wir haben zum Teil schon vom Thema Armut gehört.<br />

Gestern hat uns auch unsere Synodalpräsident<strong>in</strong> berichtet,<br />

wenn der Lutherische Weltbund 2010 das Thema<br />

„Unser tägliches Brot“ haben wird und wir zuvor <strong>in</strong> Freudenstadt<br />

unsere Synode haben werden, dass das Thema<br />

„Armut – Reichtum – Globalisierung“ auch e<strong>in</strong>en gewissen<br />

Schwerpunkt bilden solle.<br />

Wenn wir dann an diese Projektstelle Armut – Sozialforum,<br />

wovon wir dieser Tage gehört haben, dass wir sie<br />

bekommen werden, denken, dann s<strong>in</strong>d da zwei D<strong>in</strong>ge, die<br />

aufe<strong>in</strong>ander zu beziehen s<strong>in</strong>d, die aber, wenn wir sie zusammen<br />

br<strong>in</strong>gen wollen, natürlich auch Engagement,<br />

personelle Kapazitäten und sicher auch gewisse F<strong>in</strong>anzen<br />

benötigt.<br />

Dieser Blick über die Anfrage, die gestern auch offiziell<br />

beantwortet wurde, wie es unseren Arbeitslosenhilfen<br />

und den Beschäftigungs<strong>in</strong>itiativen geht, ist e<strong>in</strong> dritter<br />

wichtiger Punkt <strong>in</strong> diesem Bereich. Es wäre zu hoffen,<br />

dass wir die auch erhalten können. Denn gerade da<br />

gehen wir der Frage der Armut als Kirche sehr direkt<br />

nach, auch den Milieus, die gerade angesprochen wurden.<br />

Wie erreichen wir sie? Durch welche D<strong>in</strong>ge? Ich<br />

denke, wir sollten es e<strong>in</strong>fach mit <strong>in</strong> unsere Beratungen<br />

nehmen. Wenn wir diese Sachen aufe<strong>in</strong>ander beziehen<br />

wollen, brauchen wir dafür eben auch Kapazitäten. Ich<br />

denke, das hat auch mit Budgets zu tun, nicht, dass wir<br />

dann <strong>in</strong> Freudenstadt im Schwarzwald stehen und sagen:<br />

Ohne Moos nix los. Vielen Dank (Beifall)<br />

Gröh, Anita: Frau Präsident<strong>in</strong>, ich ziehe me<strong>in</strong>e Wortmeldung<br />

zurück. Sie hat die Sonderpfarrstelle für „Wachsende<br />

Kirche“ betroffen. Ich würde mich zu gegebener<br />

Zeit wieder melden.<br />

Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel: Ich höre Ihre Zustimmung.<br />

Ich brauche den Antrag für alle, stimme aber<br />

dem zu, dass er <strong>in</strong> den Theologischen Ausschuss sollte,<br />

beziehungsweise: Wir sollten zuerst den Bericht von dort<br />

hören, was aber jetzt im Rahmen des Haushalts nicht<br />

vorgesehen ist. Ich lege ihn also beiseite und vertage.<br />

Wir haben den Änderungsantrag <strong>Nr</strong>. 38/08. Muss der<br />

F<strong>in</strong>anzausschuss darüber noch e<strong>in</strong>mal beraten?<br />

Schneider, Inge: Ich würde es trotzdem tun, weil er<br />

nicht genau dem entspricht, worüber wir beraten haben.<br />

Es gibt ja e<strong>in</strong>en neuen Aspekt. Ich bitte den F<strong>in</strong>anzausschuss,<br />

darüber zu beraten und schlage vor, dass wir uns<br />

um 14:30 Uhr im Konferenzzimmer treffen.<br />

Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel: Gibt es weitere<br />

Beiträge zur allgeme<strong>in</strong>en Aussprache? Alle Details werden<br />

nachher bei den Kostenstellen aufgerufen. Da kann<br />

man zu jeder E<strong>in</strong>zelheit noch Stellung nehmen. Es geht<br />

jetzt nur um die D<strong>in</strong>ge, die noch <strong>in</strong> die Beratung des<br />

F<strong>in</strong>anzausschusses e<strong>in</strong>fließen müssen.<br />

Seibt, Michael: Verehrte Frau Präsident<strong>in</strong>, verehrte,<br />

liebe Synodale! Ich möchte gerne zu den Auswirkungen<br />

der Sparbeschlüsse etwas sagen, die unter dem Etikett<br />

„Bildungskonzeption plus“ laufen. Zunächst e<strong>in</strong>mal ist<br />

das plus h<strong>in</strong>ter Bildungskonzeption natürlich e<strong>in</strong> Euphemismus.<br />

Es müsste heißen „m<strong>in</strong>us“. Ich f<strong>in</strong>de, wir sollten<br />

da auch sprachlich klar se<strong>in</strong>. Es geht dabei um Sparbeschlüsse,<br />

die richtig wehtun werden. Mich erreichen als<br />

Vorsitzenden des Ausschusses für Kirche, Gesellschaft<br />

und Öffentlichkeit zunehmend Signale von Mitarbeitern<br />

aus den Bereichen, für die wir zuständig s<strong>in</strong>d, die belegen,<br />

dass wir hier vor Entscheidungen stehen, die gravierend<br />

e<strong>in</strong>schneiden werden <strong>in</strong> die Funktions- und Leistungsfähigkeit<br />

dieser Bereiche.<br />

Ich nenne als Beispiel den Kirchlichen Dienst <strong>in</strong> der<br />

Arbeitswelt. Wir haben hier vier Stellen <strong>in</strong> den vier Prälaturen.<br />

Nach der „Bildungskonzeption plus“ sollen die auf<br />

zwei Stellen gekürzt werden. Zum Vergleich: Die Diözese<br />

Rottenburg-Stuttgart hat hier neun Betriebsseelsorgerstellen.<br />

Wir s<strong>in</strong>d hier an e<strong>in</strong>er Arbeit, die wirklich an der<br />

Grenze zwischen Kirche und Gesellschaft missionarisch<br />

und vertrauensbildend arbeitet. Wir sollten uns schon<br />

überlegen, was das für die Stellung unserer Kirche <strong>in</strong> der<br />

Gesellschaft bedeutet. Der Kirchliche Dienst <strong>in</strong> der Arbeitswelt<br />

macht e<strong>in</strong>e aufsuchende Arbeit bei den Menschen.<br />

Das ist im besten S<strong>in</strong>ne missionarische Arbeit.<br />

Das Anliegen der Mission ist <strong>in</strong> diesen Arbeitsgebieten<br />

gut aufgehoben.


226<br />

(Seibt, Michael)<br />

14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008<br />

Herr Dr. Kastrup, Sie haben davon gesprochen, dass<br />

wir Zeit haben, geordnet und überlegt zu handeln. Ich<br />

bitte sehr darum, dass wir das auch tun. Ich beobachte<br />

zunehmend auch Enttäuschung und Demotivation bei<br />

den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern <strong>in</strong> diesen Bereichen.<br />

Wir müssen aufpassen, dass wir nichts tun, das uns<br />

<strong>in</strong> naher Zukunft sehr schadet. Sosehr ich befürworte,<br />

dass wir nachhaltig wirtschaften und uns für die Zukunft<br />

gut und solide aufstellen, aber kurzfristig wird es auch<br />

sehr wehtun, was sich da gerade anbahnt. Vielen Dank.<br />

(Beifall)<br />

Glock, Eva: Sehr geehrte Frau Präsident<strong>in</strong>, liebe Synodale!<br />

Ich beziehe mich auf die Aussage von Herrn<br />

Dr. Kastrup, dass „Wirtschaftliches Handeln“ 2010 beendet<br />

wird. Deswegen me<strong>in</strong>e konkrete Anfrage: Lässt sich<br />

schon abschätzen, <strong>in</strong>wieweit es dann Entlastungen im<br />

Haushalt gibt? Und welche Mittel werden da eventuell<br />

frei? Also, nicht nur „Wirtschaftliches Handeln“, sondern<br />

ich denke, die EDV-Ausstattung allgeme<strong>in</strong> wird auch e<strong>in</strong>mal<br />

beendet se<strong>in</strong>. Vielleicht kann man das verknüpfen<br />

und abschätzen.<br />

Teich, Volker: Es wäre dann auch gut, wenn man feststellen<br />

würde, ob man mehr oder weniger Personal benötigt<br />

<strong>in</strong> den Verwaltungsstellen und auch <strong>in</strong> der Kirchenpflege.<br />

Dann kommen wir zur Abstimmung über den Antrag<br />

des F<strong>in</strong>anzausschusses. Ich rufe den Antrag <strong>Nr</strong>. 28/08<br />

des F<strong>in</strong>anzausschusses, Planüberschreitungen und Rechnungsabschluss<br />

der landeskirchlichen Rechnung 2007,<br />

auf. Ich lese ihn nicht mehr vor, er ist eben verlesen worden.<br />

Wer diesem Antrag zustimmt, den bitte ich um das<br />

Handzeichen. – Das ist die e<strong>in</strong>deutige Mehrheit. Vielen<br />

Dank.<br />

Zum Tagesordnungspunkt 11 möchte ich jetzt nicht<br />

mehr kommen, der ist zeitlich schwer e<strong>in</strong>zuschätzen. Ich<br />

möchte Sie stattdessen <strong>in</strong> die Mittagspause entlassen.<br />

Wir haben <strong>in</strong> dieser Zeit Gelegenheit für Gesprächskreistreffen,<br />

bis wir uns um 15:00 Uhr wieder im Plenum treffen.<br />

Wir brauchen noch e<strong>in</strong>en Beschluss. Der Änderungsantrag<br />

<strong>Nr</strong>. 38/08 muss noch an den F<strong>in</strong>anzausschuss<br />

verwiesen werden. Ich bitte um Ihre Zustimmung. – Vielen<br />

Dank. Dann ist das geschehen. – Synodaler Munz<strong>in</strong>ger.<br />

Munz<strong>in</strong>ger, Markus: Aber über den Antrag wird doch<br />

noch <strong>in</strong> dieser Haushaltsdebatte abgestimmt? Das heißt,<br />

er wird jetzt im F<strong>in</strong>anzausschuss vorberaten.<br />

Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel: Ja.<br />

Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel: Ich sehe im Moment<br />

ke<strong>in</strong>e weiteren Wortmeldungen zur allgeme<strong>in</strong>en<br />

Aussprache.<br />

Direktor<strong>in</strong> Rupp, Margit: Ich möchte auf den Beitrag<br />

von Herrn Seibt reagieren bzw. es verallgeme<strong>in</strong>ern: Zu<br />

den 1,2 Mio. – der Teil, der von der Bildungskonzeption<br />

noch übrig ist – gibt es Vorschläge, aber noch ke<strong>in</strong>e endgültigen<br />

Beschlüsse, die durch die Ausschüsse s<strong>in</strong>d.<br />

Kirchlicher Dienst <strong>in</strong> der Arbeitswelt ist e<strong>in</strong> Vorschlag aus<br />

dem Kollegium, zusammen mit dem Dezernat 1. Es wird<br />

weiter geprüft. Die Kürzung ist nicht beschlossen. Zu diesem<br />

zweiten Teil gilt allgeme<strong>in</strong>, dass wir auch noch Erörterungen<br />

mit Mitarbeitervertretungen haben. Diese s<strong>in</strong>d<br />

nicht endgültig fertig, wie mir zu Ohren gekommen ist.<br />

Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel: Damit sche<strong>in</strong>t die<br />

allgeme<strong>in</strong>e Aussprache beendet zu se<strong>in</strong>. Ich sehe ke<strong>in</strong>e<br />

Wortmeldungen mehr.<br />

Ich möchte gerne vor der Mittagspause noch e<strong>in</strong>e Entscheidung<br />

mit Ihnen treffen, nämlich den Tagesordnungspunkt<br />

10: Planüberschreitungen und Rechnungsabschluss<br />

der landeskirchlichen Rechnung 2007 beschließen.<br />

Dazu gehören folgende Vorlagen: Detaillierte<br />

Darstellung der Haushaltsbereiche mit den Spalten Rechnungsergebnis<br />

2007, Übersicht über Planüberschreitungen<br />

2007 und der Antrag <strong>Nr</strong>. 28/08 des F<strong>in</strong>anzausschusses.<br />

Gibt es zu diesem Tagesordnungspunkt und zu dem<br />

Antrag des F<strong>in</strong>anzausschusses Wortmeldungen? – Das<br />

ist nicht der Fall.<br />

Munz<strong>in</strong>ger, Markus: Okay.<br />

Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel: Gut. Dann s<strong>in</strong>d wir<br />

am Ende dieses Vormittags angekommen. Ich wünsche<br />

Ihnen e<strong>in</strong>e angenehme und gute Mittagspause.<br />

(Unterbrechung der Sitzung von 12:31 Uhr bis<br />

15:04 Uhr)<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang: Wir setzen die heute<br />

Vormittag begonnenen Haushaltsberatungen fort. In der<br />

Zwischenzeit liegt der von Professor Dr. Plümicke e<strong>in</strong>gebrachte<br />

Antrag <strong>Nr</strong>. 40/08 <strong>in</strong> schriftlicher Form vor. Vorgeschlagen<br />

wird, ihn <strong>in</strong> den Theologischen Ausschuss zu<br />

verweisen. Wird dazu e<strong>in</strong>e Aussprache gewünscht? – Das<br />

sche<strong>in</strong>t nicht der Fall zu se<strong>in</strong>. Ich sehe ke<strong>in</strong>e Wortmeldungen.<br />

Dann frage ich, wer der Verweisung <strong>in</strong> den Theologischen<br />

Ausschuss zustimmen kann und bitte um das<br />

Handzeichen. – Vielen Dank. Wer stimmt dagegen? – Wer<br />

enthält sich? – Dann ist die Verweisung mit e<strong>in</strong>er Stimmenenthaltung<br />

angenommen. Vielen Dank.<br />

Wir kommen zum Tagesordnungspunkt 11: Gesetz<br />

über die Feststellung e<strong>in</strong>es Nachtrags zum landeskirchlichen<br />

Haushalt 2008.<br />

Nehmen Sie zum Tagesordnungspunkt 11 bitte folgende<br />

Unterlagen zur Hand: Beilage 6: Gesetz über die<br />

Feststellung e<strong>in</strong>es Nachtrags zum landeskirchlichen<br />

Haushalt 2008 und das Änderungsblatt zu dieser Beilage.<br />

Die im Änderungsblatt aufgeführten Punkte s<strong>in</strong>d mit zu<br />

beschließen.


14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008 227<br />

(Stellv. Präsident Traub, Wolfgang)<br />

Wir kommen dann zur ersten Lesung. Ich rufe <strong>in</strong> erster<br />

Lesung auf das Kirchliche Gesetz über die Feststellung<br />

e<strong>in</strong>es Nachtrags zum landeskirchlichen Haushalt 2008.<br />

Wir beg<strong>in</strong>nen die Lesung mit der Anlage auf der Seite 19.<br />

Es geht hier um Änderungen im Zahlenteil, bei Planvermerken<br />

und <strong>in</strong> Stellenplänen <strong>in</strong> den Haushaltsbereichen.<br />

Ich komme zunächst zu Ziffer 1.1 – Zahlenteil – und<br />

weise Sie darauf h<strong>in</strong>, dass Sie dazu auf den Seiten 25<br />

bis 32 jeweils ausführliche Erläuterungen zu den e<strong>in</strong>zelnen<br />

Kostenstellen f<strong>in</strong>den.<br />

Ich rufe auf: Ziffer 1.1 – Zahlenteil Haushaltsbereich<br />

Aufgaben der Kirchengeme<strong>in</strong>den, Rechtsträger 0003, Ordentlicher<br />

Haushalt und Vermögenshaushalt. Gibt es dazu<br />

Wortmeldungen? – Wenn ich ke<strong>in</strong>e Wortmeldung sehe,<br />

dann ist das, was aufgerufen wurde, so festgestellt und<br />

damit beschlossen.<br />

Wir kommen zum Haushaltsbereich Aufgaben der <strong>Landeskirche</strong>,<br />

Rechtsträger 0002, Ordentlicher Haushalt.<br />

Gibt es dazu Wortmeldungen? – Danke, das ist nicht der<br />

Fall. Damit ist es so festgestellt und beschlossen.<br />

Wir kommen zum Haushaltsbereich Aufgaben der <strong>Landeskirche</strong>,<br />

Rechtsträger 0002, Vermögenshaushalt. Gibt<br />

es dazu Wortmeldungen? – Damit ist es so festgestellt<br />

und beschlossen.<br />

Dann haben wir auf der Seite 32 unter der Textziffer 1.2<br />

die Planvermerke ebenfalls zu beschließen. Gibt es dazu<br />

Wortmeldungen? – Damit ist die Textziffer 1.2, Planvermerke,<br />

<strong>in</strong> der vorliegenden Weise feststellt.<br />

Ich rufe weiter unter Ziffer 1.3 die Stellenpläne auf.<br />

Diese f<strong>in</strong>den Sie mit den dazugehörigen Erläuterungen<br />

auf den Seiten 33 bis 35. Gibt es dazu Wortmeldungen?<br />

– Somit s<strong>in</strong>d die Stellenpläne festgestellt.<br />

Nachdem die Anlage mit Zahlenteil, Planvermerken<br />

und den Stellenplänen beschlossen ist, kommen wir zum<br />

Gesetz selbst. Dies f<strong>in</strong>den sie auf den Seiten 17 und 18 <strong>in</strong><br />

Ihrer Beilage.<br />

Ich rufe <strong>in</strong> erster Lesung auf: § 1 Ziffer 1 Abs. 1. Gibt es<br />

dazu Wortmeldungen? – Das ist nicht der Fall. Somit <strong>in</strong><br />

erster Lesung festgestellt.<br />

Dann kommen wir zu § 1 Ziffer. 1 Abs. 2. Gibt es dazu<br />

Wortmeldungen? – Das ist auch nicht der Fall. Somit festgestellt.<br />

Dann kommen wir zu § 1 Ziffer 3. Gibt es dazu Wortmeldungen?<br />

– Das ist auch nicht der Fall. Somit festgestellt.<br />

Dann kommen wir zu § 2. Gibt es dazu Wortmeldungen?<br />

– Das ist auch nicht der Fall. Somit festgestellt.<br />

§ 3: Hier geht es um das Inkrafttreten des Gesetzes.<br />

Gibt es dazu Wortmeldungen Ihrerseits? – Das ist nicht<br />

der Fall. Somit festgestellt.<br />

Damit haben wir das Landeskirchliche Gesetz über die<br />

Feststellung e<strong>in</strong>es Nachtrags zum landeskirchlichen<br />

Haushalt 2008 <strong>in</strong> erster Lesung festgestellt.<br />

Nach unserer Geschäftsordnung ist es möglich, gleich<br />

die zweite Lesung aufzurufen. Ich rufe deshalb <strong>in</strong> zweiter<br />

Lesung auf: Kirchliches Gesetz über die Feststellung<br />

e<strong>in</strong>es Nachtrags zum landeskirchlichen Haushalt 2008<br />

– Beilage 6 –, so wie <strong>in</strong> erster Lesung beschlossen. Wenn<br />

Sie zustimmen können, dann zeigen Sie das bitte per<br />

Handzeichen an. – Vielen Dank. Wer stimmt dagegen? –<br />

Wer enthält sich? – Dann ist das e<strong>in</strong>stimmig angenommen.<br />

Herzlichen Dank.<br />

Damit haben wir das Kirchliche Gesetz über die Feststellung<br />

e<strong>in</strong>es Nachtrags zum landeskirchlichen Haushalt<br />

2008 beschlossen. Sie können oben <strong>in</strong> der Beilage das<br />

heutige Datum e<strong>in</strong>tragen.<br />

Wir kommen zum Tagesordnungspunkt 12: Plan für<br />

die kirchliche Arbeit 2009 (mit Haushaltsgesetz und<br />

Haushaltsplan) – erste Lesung.<br />

Dafür haben Sie folgende Unterlagen erhalten: den<br />

Plan für kirchliche Arbeit 2009, den braunen Band, das<br />

Änderungsblatt zum Plan für kirchliche Arbeit 2009, den<br />

Leitfaden für die Beschlussfassung des Plans für die<br />

kirchliche Arbeit 2009, die Detaillierte Darstellung der<br />

Haushaltsbereiche im Querformat mit e<strong>in</strong>er besonderen<br />

Spalte, die die jeweilige Seitenzahl der entsprechenden<br />

Kostenstelle im Plan für die kirchliche Arbeit 2009 angibt,<br />

und die Beschlussfassung des Plans für die kirchliche<br />

Arbeit 2009.<br />

Wie <strong>in</strong> den vergangenen Jahren, so sollten wir auch <strong>in</strong><br />

diesem Jahr, auf Beschluss des Ältestenrats vom 20. Oktober<br />

2008, für die Beschlussfassung wieder e<strong>in</strong> verkürztes<br />

Verfahren anwenden. Ausführliche Erläuterungen dazu<br />

haben Sie sowohl im Leitfaden für die Beschlussfassung<br />

als auch auf e<strong>in</strong>em gesonderten Blatt „Beschlussfassung<br />

des Plans für die kirchliche Arbeit 2009“ des Referates<br />

Haushalt und Steuern erhalten.<br />

Das verkürzte Verfahren sieht Folgendes vor: Das<br />

Haushaltsgesetz und die allgeme<strong>in</strong>en Planvermerke sollen<br />

vollständig beraten werden. Davon ausgehend, dass<br />

sich die sachlich zuständigen Geschäftsausschüsse im<br />

Vorfeld der Haushaltsplanaufstellung mit den e<strong>in</strong>zelnen<br />

Kostenstellen befasst haben, sollen bei der Lesung des<br />

Haushaltsplans nicht die Kostenstellen e<strong>in</strong>zeln, sondern<br />

nur die e<strong>in</strong>zelnen Haushaltsbereiche <strong>in</strong>sgesamt mit ihren<br />

Kostenstellen nach Budgets aufgerufen werden, so wie<br />

sie <strong>in</strong> der Detaillierten Darstellung der Haushaltsbereiche<br />

abgebildet s<strong>in</strong>d.<br />

Ich frage nun die Synode, ob sie mit dem vom Ältestenrat<br />

vorgeschlagenen Verfahren auch <strong>in</strong> diesem Jahr<br />

e<strong>in</strong>verstanden ist. Gibt es Widerspruch gegen diese Vorgehensweise?<br />

– Das ist nicht der Fall, so dass wir so<br />

vorgehen können.<br />

Somit können wir mit der Lesung zum Plan für kirchliche<br />

Arbeit 2009 beg<strong>in</strong>nen. Zunächst kommen wir zu den<br />

Allgeme<strong>in</strong>en Planvermerken, die Sie beg<strong>in</strong>nend auf<br />

Seite 24 im Plan für die kirchliche Arbeit, also <strong>in</strong> Ihrem<br />

braunen Band, vorf<strong>in</strong>den.<br />

Ich rufe den Abschnitt I, Allgeme<strong>in</strong>e Planvermerke auf,<br />

hier die Ziffer 1 mit den Buchstaben a bis e. Gibt es dazu<br />

Wortmeldungen? – Das ist nicht der Fall. Somit ist das<br />

festgestellt.<br />

Dann komme ich zu Ziffer 2 mit den Buchstaben a<br />

bis d. Gibt es dazu Wortmeldungen? – Das ist auch nicht<br />

der Fall. Somit festgestellt.<br />

Ich rufe die Ziffer 3 auf Gibt es dazu Wortmeldungen?<br />

– Das ist auch nicht der Fall. Somit festgestellt.


228<br />

14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008<br />

(Stellv. Präsident Traub, Wolfgang)<br />

Des Weiteren rufe ich die Ziffern 4 und 5 auf. Gibt es<br />

dazu Wortmeldungen Ihrerseits? – Das ist auch nicht der<br />

Fall. Somit festgestellt.<br />

Wir kommen jetzt zum Abschnitt II, Planvermerke zu<br />

den Stellenplänen. Ich rufe <strong>in</strong>sgesamt die Ziffern 1 bis 6<br />

auf. Gibt es dazu von Ihrer Seite Wortmeldungen? – Das<br />

ist auch nicht der Fall. Somit festgestellt.<br />

Dann kommen wir noch zu Abschnitt III, Allgeme<strong>in</strong>e<br />

Regelung der Stellenzulagen, Seite 28.<br />

Gibt es dazu von Ihrer Seite Wortmeldungen? – Das ist<br />

auch nicht der Fall. Somit festgestellt.<br />

Nachdem wir die Allgeme<strong>in</strong>en Planvermerke festgestellt<br />

haben, können wir nun mit der Lesung des Haushaltsplans<br />

gemäß den Ihnen vorher gegebenen Erläuterungen<br />

fortfahren. Nehmen Sie dazu bitte die detaillierte<br />

Darstellung der Haushalsbereiche zur Hand. Ich rufe den<br />

Haushaltsbereich Kirchensteuern, Rechtsträger 0009, Ordentlicher<br />

Haushalt und das Budget 07 F<strong>in</strong>anzmanagement<br />

und Informationstechnologie (IT) mit den Kostenstellen<br />

4100 Medienarbeit, 7665 Kirchensteuerverwaltung,<br />

9100 Kirchensteuer, 9111 Clear<strong>in</strong>g, 9230 allgeme<strong>in</strong>er<br />

Deckungsbedarf, mit e<strong>in</strong>er Gesamtsumme von<br />

566 558 500 auf. Gibt es dazu von Ihrer Seite Wortmeldungen?<br />

– Das ist auch nicht der Fall. Somit ist das festgestellt.<br />

Dann rufe ich im Haushaltsbereich Kirchensteuern,<br />

Rechtsträger 0009, Budget 11 Rechnungsprüfamt auf mit<br />

den Kostenstellen 7700 Rechnungsprüfung, 8814 Strukturanpassung<br />

2006, 9727 Budgetbewirtschaftung. Zur<br />

KSt. 8814 Strukturanpassung 2006 gebe ich Ihnen den<br />

H<strong>in</strong>weis, dass es sich um e<strong>in</strong>e Kostenstelle handelt, die<br />

im aktuellen Planjahr 2009 e<strong>in</strong>en Nullansatz hat. Diese<br />

und weitere Kostenstellen mit Nullansätzen wurden <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Sondervorlage nur dem F<strong>in</strong>anzausschuss zur Kenntnis<br />

gegeben, um den Umfang des Haushaltsplanes für die<br />

Synode zu reduzieren. Zur vollständigen Dokumentation<br />

wurden diese Kostenstellen <strong>in</strong> die detaillierte Darstellung<br />

aufgenommen, die entsprechenden Kostenstellen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

der Spalte mit dem H<strong>in</strong>weis „SB“ – Sonderband – gekennzeichnet.<br />

Das Budget 11 Rechnungsprüfamt weist<br />

für 2009 e<strong>in</strong>e Gesamtsumme vom 2 279 100 auf.<br />

Gibt es Wortmeldungen zu diesem Budget? – Das ist<br />

nicht der Fall. Somit festgestellt. Damit haben wir auch<br />

den ordentlichen Haushalt für den Rechtsträger 0009 mit<br />

e<strong>in</strong>er Gesamtsumme vom 568 837 600 festgestellt.<br />

Wir kommen damit zum Vermögenshaushalt. Im Haushaltsbereich<br />

Kirchensteuern, Rechtsträger 0009 zunächst<br />

Budget 07 F<strong>in</strong>anzmanagement und IT mit den Kostenstellen<br />

7665 Kirchensteuerverwaltung, 9111 Clear<strong>in</strong>g,<br />

nochmals der H<strong>in</strong>weis auf Seite 8, Sonderband, mit e<strong>in</strong>er<br />

Gesamtsumme von 4 300 .<br />

Gibt es dazu Wortmeldungen? – Das ist nicht der Fall.<br />

Somit festgestellt.<br />

Weiter im Vermögenshaushalt bei Kirchensteuern,<br />

Rechtsträger 0009, Budget 11, Rechnungsprüfamt mit<br />

den KSt. 7700 Rechnungsprüfung und 9729 Budgetbewirtschaftung,<br />

mit e<strong>in</strong>er Gesamtsumme von 22 200 .<br />

Das ergibt im Vermögenshaushalt Kirchensteuern<br />

– Rechtsträger 0009 – e<strong>in</strong>e Gesamtsumme von 26 500 .<br />

Gibt es dazu Wortmeldungen? – Das ist nicht der Fall.<br />

Somit festgestellt.<br />

Wir kommen zu Aufgaben <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer Verantwortung,<br />

Rechtsträger 0006, Ordentlicher Haushalt, Budget<br />

01, Theologie und Weltweite Kirche. Wenn Sie e<strong>in</strong>verstanden<br />

s<strong>in</strong>d, rufe ich die e<strong>in</strong>zelnen Kostenstellen, die Sie<br />

vorliegen haben, nicht gesondert auf, sondern nenne jeweils<br />

nur den Gesamtbetrag, differenziert nach den e<strong>in</strong>zelnen<br />

Budgets bzw. größeren Kostenstellengruppen<br />

sowie nach Vermögenshaushalt und ordentlichem Haushalt.<br />

Gibt es dagegen Widerspruch? – Das ist nicht der<br />

Fall, so dass wir so verfahren können.<br />

Wir kommen zum Haushaltsbereich Aufgaben <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer<br />

Verantwortung, Rechtsträger 0006, Ordentlicher<br />

Haushalt, Budget 01, Theologie und Weltweite Kirche,<br />

mit e<strong>in</strong>er Gesamtsumme von 11 583 000 . Gibt es<br />

dazu Wortmeldungen? – Das ist nicht der Fall. Somit festgestellt.<br />

Budget 07, F<strong>in</strong>anzmanagement und IT.<br />

H<strong>in</strong>derer, Ra<strong>in</strong>er: Ich spreche zur Haushaltsstelle<br />

2120 Diakonisches Werk. Herr Präsident, werte Synode!<br />

Die Umlage für das Diakonische Werk der EKD ist e<strong>in</strong> regelmäßig<br />

wiederkehrender Posten <strong>in</strong> unserem Haushalt,<br />

der sicher von niemandem <strong>in</strong>frage gestellt wird; Oberkirchenrat<br />

Dr. Kastrup hat vorher von Standardaufgaben<br />

gesprochen. Ich denke, dies wird so bleiben, und ich<br />

hätte gern, dass die Diakonie der <strong>Evangelische</strong>n Kirche <strong>in</strong><br />

Deutschland als unser diakonischer Spitzenverband der<br />

freien Wohlfahrtspflege auch weiterh<strong>in</strong> aus <strong>Württemberg</strong><br />

mit unserer Umlage f<strong>in</strong>anziert wird.<br />

Me<strong>in</strong>e Sorge geht dah<strong>in</strong>, dass die Haushaltsstelle<br />

wegen des Zusammenschlusses im „grünen“ oder „blauen“<br />

Haushaltsplan des Jahres 2010 künftig mit „Brot für<br />

die Welt – Zentrum für Entwicklung und Diakonie“ – e<strong>in</strong><br />

Bandwurm! – überschrieben se<strong>in</strong> wird.<br />

Ich befürworte ganz ausdrücklich den Zusammenschluss<br />

von „<strong>Evangelische</strong>m Entwicklungsdienst“ und<br />

„Brot für die Welt“. Auch die organisatorische und räumliche<br />

Verknüpfung der Entwicklungsarbeit und der Diakonie<br />

– äußere und <strong>in</strong>nere Mission unter e<strong>in</strong>em Dach <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Organisation – ist zu begrüßen. Der damit verbundene<br />

Umzug nach Berl<strong>in</strong> schmerzt vielleicht aus <strong>Württemberg</strong>er<br />

Perspektive, ist aber e<strong>in</strong> Gebot der Stunde und auch<br />

schon beschlossen. Nicht nachvollziehen kann ich die mit<br />

dem Zusammenschluss verbundene Namensänderung<br />

des neu entstehenden Werkes „Brot für die Welt – Zentrum<br />

für Entwicklung und Diakonie“. Was für e<strong>in</strong> Bandwurm!<br />

Liebe Mitsynodale, die Diakonie kämpft seit Jahren<br />

darum, dass sie nicht nur im Konzert der Spitzenverbände<br />

der freien Wohlfahrtspflege e<strong>in</strong>en angemessenen Platz<br />

e<strong>in</strong>nimmt, sondern <strong>in</strong>sbesondere darum, dass sie <strong>in</strong> der<br />

Öffentlichkeit bekannter wird und sich als der soziale<br />

Dienstleister der evangelischen Kirche <strong>in</strong>s öffentliche Bewusstse<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>prägt. Mit ganz unterschiedlichen Maßnahmen<br />

zur Stärkung der Corporate Identity und verschiedenen<br />

Imagekampagnen kommt man auch dem Ziel<br />

näher, Diakonie als Marke und als Markenzeichen evangelischen<br />

Selbstverständnisses <strong>in</strong> der Gesellschaft zu<br />

platzieren und zu verankern. Dieser Weg sollte konse-


14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008 229<br />

(H<strong>in</strong>derer, Ra<strong>in</strong>er)<br />

quent weiter beschritten werden. Deshalb ist die geplante<br />

Umbenennung der Diakonie der <strong>Evangelische</strong>n Kirche <strong>in</strong><br />

Deutschland <strong>in</strong> e<strong>in</strong> wie auch immer benanntes Zentrum<br />

nicht der richtige Weg.<br />

Ich bitte deshalb den Herrn Landesbischof, der jetzt<br />

nicht da ist, aber auch die Oberkirchenräte, die auf Bundesebene<br />

<strong>in</strong> den entsprechenden Gremien E<strong>in</strong>fluss nehmen<br />

können, die Weichen zu stellen, sich dafür e<strong>in</strong>zusetzen,<br />

dass die Marke „Diakonie“ im Namen unseres Spitzenverbandes<br />

ungeschmälert und unverfälscht erhalten<br />

und positioniert bleiben wird.<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang: Gibt es weitere<br />

Wortmeldungen zu dem Budget 07, F<strong>in</strong>anzmanagement<br />

und IT, mit der Summe von 36 759 100 ? Wer zustimmen<br />

kann, den bitte ich um das Handzeichen. – Danke. Wer<br />

stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – So festgestellt.<br />

Die Summe des Ordentlichen Haushalts ist damit<br />

48 342 100 .<br />

Wir kommen zum Vermögenshaushalt. Budget 01,<br />

Theologie und Weltweite Kirche, mit der Summe von<br />

1 000 im Budget. Gibt es dazu Wortmeldungen? – Das<br />

ist nicht der Fall. Somit festgestellt.<br />

Wir kommen zu den Aufgaben der Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />

– Rechtsträger 0003 –, zunächst zum Ordentlichen Haushalt.<br />

Budget 01, Theologie und Weltweite Kirche mit der<br />

Summe von 452 300 . Gibt es dazu Wortmeldungen? –<br />

Das ist nicht der Fall. Somit festgestellt.<br />

Budget 06, Dienst- und Arbeitsrecht, mit der Summe<br />

von 3 522 600 . Gibt es dazu Wortmeldungen? – Das ist<br />

nicht der Fall. Somit festgestellt.<br />

Budget 07, F<strong>in</strong>anzmanagement und IT, mit der Summe<br />

von 232 777 800 .<br />

Fuhr, Hanna: Werte Synode, sehr verehrter Oberkirchenrat!<br />

Ich spreche zu der KSt. 9100. Im Rechnungsjahr<br />

2008 und im vorliegenden Plan für 2009 geht es darum,<br />

dass die e<strong>in</strong>gegangenen und die zu erwartenden Mehre<strong>in</strong>nahmen<br />

aus dem Haushaltsbereich der Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />

zunächst e<strong>in</strong>mal zentral <strong>in</strong> die Rücklagen e<strong>in</strong>gestellt<br />

werden. Diese Vorsorge ist aus der Perspektive der<br />

verantwortungsbewussten Haushalter angesichts der unvorhersehbaren<br />

wirtschaftlichen Entwicklungen sicher<br />

nachvollziehbar. Dennoch wirft der uns vorgelegte Verteilungsplan<br />

von bereits im Jahr 2008 e<strong>in</strong>gegangenen und<br />

im Jahr 2009 noch zu erwartenden Mehre<strong>in</strong>nahmen für<br />

mich e<strong>in</strong>ige ganz praktische Fragen auf.<br />

Laut Planvermerk Ordentlicher Haushalt, KSt. 9100.00,<br />

Seite 100, und Vermögenshaushalt, KSt. 9721.00,<br />

Seite 121, sollen maximal 10 Mio. den Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />

für die Bildung von Substanzerhaltungsrücklagen<br />

bereitgestellt werden.<br />

Die Vorsitzende des F<strong>in</strong>anzausschusses hat dieses<br />

Verfahren <strong>in</strong> der Juli-Synode und heute noch e<strong>in</strong>mal bestätigt,<br />

dass es hier um e<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dliche Maßnahme<br />

geht, unter Berücksichtigung des Antrags <strong>Nr</strong>. 09/08. Ich<br />

zitiere: „Aus den weiteren Mehre<strong>in</strong>nahmen bis Ende 2009<br />

sollen 10 Mio. zum Aufbau von Substanzerhaltungsrücklagen<br />

den Kirchengeme<strong>in</strong>den zur Verfügung gestellt<br />

werden. Diese sollen entsprechend den Verteilgrundsätzen<br />

auf die Kirchenbezirke verteilt und zum Aufbau von<br />

Substanzerhaltungsrücklagen <strong>in</strong> besonders bedürftigen<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>den verwendet werden.“<br />

Me<strong>in</strong>e Anfrage: Es steht jetzt im Planvermerk e<strong>in</strong>e<br />

Kann-Regelung. Daraus ergibt sich die weitere Frage:<br />

Welchen gesetzlichen Verb<strong>in</strong>dlichkeitsgrad hat die Kann-<br />

Regelung? Wird e<strong>in</strong>e Verteilung der e<strong>in</strong>gestellten Mittel<br />

tatsächlich an alle Kirchengeme<strong>in</strong>den erfolgen? Wenn ja,<br />

wann und nach welchen Kriterien werden die zusätzlichen<br />

Mittel zur Bildung von Substanzerhaltungsrücklagen an<br />

die Kirchengeme<strong>in</strong>den aus der Ausgleichsrücklage im<br />

Jahr 2009 verteilt?<br />

H<strong>in</strong>tergrund me<strong>in</strong>er Fragen: Die Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />

s<strong>in</strong>d darauf angewiesen, möglichst rechtzeitig zu erfahren,<br />

wie das Verteilsystem se<strong>in</strong> soll und mit welchen Mitteln<br />

sie rechnen können. Ich danke für e<strong>in</strong>e Antwort.<br />

Oberkirchenrat Kastrup, Dr. Mart<strong>in</strong>: Hier steht zwar<br />

das Wort „kann“, es handelt sich aber nicht um e<strong>in</strong>e<br />

Kann-Regelung. Genauer gesagt steht hier „entsprechend<br />

dem Rechnungsergebnis 2008 kann der Verteilbetrag<br />

2009 erhöht werden“. Das heißt, wir beabsichtigen,<br />

ihn zu erhöhen. Wir wissen nur nicht genau, wann die<br />

Mittel e<strong>in</strong>gehen. Im Moment gehen wir davon aus, dass<br />

wir 2008 e<strong>in</strong>en so hohen Kirchensteuere<strong>in</strong>gang bis Ende<br />

Dezember dieses Jahres haben, dass die Mittel bereits<br />

<strong>in</strong>nerhalb des Jahres 2008 vollständig e<strong>in</strong>gehen und dann<br />

verteilt werden. Ganz sicher s<strong>in</strong>d wir aber nicht. Wenn im<br />

Dezember die Kirchensteuer noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>brechen sollte,<br />

wird man aus den Mitteln, die 2009 e<strong>in</strong>gehen, den<br />

Restbetrag f<strong>in</strong>anzieren müssen. Wir werden aber auf<br />

jeden Fall diese 10 Mio. ausschütten.<br />

Die Verteilung erfolgt analog zu den anderen Mitteln,<br />

die an die Kirchengeme<strong>in</strong>den gehen, also nach den Verteilgrundsätzen.<br />

Die Verteilung <strong>in</strong>nerhalb der Kirchenbezirke<br />

obliegt den Kirchenbezirken und deren Gremien<br />

selbst. Da mischen wir uns als <strong>Landeskirche</strong> nicht mehr<br />

e<strong>in</strong>, sondern wir bitten die entsprechenden Gremien, sich<br />

um e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Verteilung <strong>in</strong>nerhalb ihres Kirchenbezirkes<br />

zu kümmern. Wir überprüfen auch nicht die endgültige<br />

Verwendung. Ich denke, das wäre zu weitgehend. Wir<br />

gehen davon aus, dass die Mittel <strong>in</strong> der vorgeschlagenen<br />

Weise e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang: Weitere Wortmeldungen<br />

zu Budget 07 sehe ich nicht. Wer kann dem Budget<br />

F<strong>in</strong>anzmanagement und IT zustimmen? – Wer stimmt<br />

dagegen? – Stimmenthaltungen? – Damit so festgestellt.<br />

Budget 08 Bauwesen und Geme<strong>in</strong>deaufsicht mit der<br />

Gesamtsumme von 44 511 900 . Gibt es dazu Wortmeldungen?<br />

– Das ist nicht der Fall. Somit festgestellt.<br />

Damit ist die Summe des Ordentlichen Haushalts im<br />

Rechtsträger 0003: 281 264 600 .<br />

Wir kommen zum Vermögenshaushalt und damit zu<br />

Budget 01 Theologie und Weltweite Kirche mit der Summe<br />

3 600 . Gibt es Wortmeldungen? – Das ist nicht der Fall.<br />

Somit festgestellt.<br />

Budget 07 F<strong>in</strong>anzmanagement und IT mit der Summe<br />

von 18 687 300 . Gibt es Wortmeldungen? – Das ist<br />

nicht der Fall. Somit festgestellt.


230<br />

14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008<br />

(Stellv. Präsident Traub, Wolfgang)<br />

Budget 08 Bauwesen und Geme<strong>in</strong>deaufsicht mit der<br />

Gesamtsumme von 20 656 300 . Gibt es dazu Wortmeldungen?<br />

– Das ist nicht der Fall. Somit festgestellt.<br />

Damit ist die Summe des Vermögenshaushalts im<br />

Rechträger 0003: 39 347 200 .<br />

Wir kommen zu den Aufgaben der <strong>Landeskirche</strong>,<br />

Rechtsträger 0002, zum Ordentlichen Haushalt. Budget<br />

01 Theologie und Weltweite Kirche. Ich weise h<strong>in</strong> auf<br />

die Änderungen <strong>in</strong> der KSt. 1800 <strong>Evangelische</strong>r Geme<strong>in</strong>dedienst,<br />

auf die Änderungen <strong>in</strong> der Kst. 1990 Sonstige<br />

kirchliche Dienste, KSt. 3810 Missionsgesellschaften,<br />

KSt. 8840 Strukturanpassung 2006 und KSt. 9729 Budgetbewirtschaftung.<br />

Abrell, Dieter: Hohe Synode, lieber Oberkirchenrat, wie<br />

schon von verschiedenen Gesprächskreisen verdeutlicht,<br />

wird es erforderlich, die <strong>in</strong>haltlichen Budgets auch ausschussbezogen<br />

zu verantworten. Dazu e<strong>in</strong> konkretes<br />

Beispiel: Als Mitglied des Ausschusses für Mission und<br />

Ökumene möchte ich über 243 000 sprechen, welche<br />

durch den vorliegenden Entwurf den Mission- und Ökumeneanliegen<br />

vorenthalten werden. Sie wissen von der<br />

Erläuterung zu § 1 des Haushaltsgesetzes, die Budgetseiten<br />

wurden jedoch um 6 % erhöht, und fragen sich mit<br />

mir: Wurde das auch umgesetzt?<br />

Im E<strong>in</strong>zelnen: Seite 345 Förderung weltweiter missionarischer<br />

Arbeit, KSt. 3823.00. Schauen Sie sich das direkte<br />

Ergebnis, also den Saldo von „direkte Erträge“ und<br />

„direkte Aufwendungen“, an. Er weist Beträge von<br />

621 400 für 2009 gegenüber 601 400 im Vorjahr aus.<br />

Tatsächlich müsste <strong>in</strong> der Spalte „Plan 2009“ e<strong>in</strong> Betrag<br />

von 637 484 stehen. Es s<strong>in</strong>d also 16 084 , die dieser<br />

<strong>in</strong>haltlichen Aufgabe nicht zugeteilt wurden oder, Sie können<br />

auch sagen, vorenthalten wurden.<br />

Ich gehe jetzt nicht mit Ihnen die weiteren Kostenstellen<br />

im E<strong>in</strong>zelnen durch, sondern ich benenne sie nur. Die<br />

je fehlenden Eurobeträge s<strong>in</strong>d auf e<strong>in</strong>er Übersicht nachgewiesen,<br />

die ich eben dem Vertreter des Oberkirchenrats<br />

<strong>in</strong> die Hand gegeben habe. Es s<strong>in</strong>d dies zusätzlich<br />

zum vorigen Beispiel die Gliederungen 3490 Sonstige<br />

ökumenische Arbeit, 3640 Kirchen helfen Kirchen,<br />

3821 EMS, 3890 Weltmission/Übersee. Hier s<strong>in</strong>d die Bedürfnisse<br />

der Schwestern und Brüder <strong>in</strong> der Weltmission<br />

und der Ökumene, die genauso wie wir unter der Kostensteigerung<br />

leiden, nicht berücksichtigt worden. Wir dürfen<br />

das Geld nicht nur bei uns für unsere Kostensteigerungen<br />

verwenden und <strong>in</strong> der weltweiten Kirche vernachlässigen.<br />

In den vergangenen Sitzungen des Synodalausschusses<br />

Mission und Ökumene wurde dies von mir genauso deutlich<br />

aufgezeigt.<br />

Befriedigende Antworten stehen noch aus. Ich bitte<br />

daher hier um Beantwortung folgender Frage: Wofür, lieber<br />

Oberkirchenrat, wurden diese 243 000 anderweitig<br />

verwendet? Vielen Dank. (Beifall)<br />

Oberkirchenrat Kastrup, Dr. Mart<strong>in</strong>: Ich würde mir die<br />

Antwort teilen mit Herrn Prof. Dr. Heckel. Vorneweg<br />

möchte ich etwas Allgeme<strong>in</strong>es sagen, weil es schon vorher<br />

angesprochen worden ist. Es ist nicht so, dass der<br />

Oberkirchenrat systematisch alle Bereiche, <strong>in</strong> denen er<br />

arbeitet, <strong>in</strong> gleicher Weise Jahr für Jahr um e<strong>in</strong>en bestimmten<br />

Prozentsatz erhöht oder kürzt – je nachdem –,<br />

sondern es ist tatsächlich so, dass es immer wieder politische<br />

Schwerpunktsetzungen gibt, die auch zu Verschiebungen<br />

zwischen Aufgabenbereichen führen.<br />

Was unser geme<strong>in</strong>sames Anliegen se<strong>in</strong> muss, ist, dass,<br />

diese Verschiebungen auch transparent s<strong>in</strong>d. Das heißt,<br />

nicht erst, wenn Sie <strong>in</strong> den Haushalt schauen und anfangen,<br />

Zahlenkolonnen zu vergleichen, dass Sie merken,<br />

hoppla, das ist nicht gleichmäßig erhöht worden, sondern<br />

unser Ziel muss es se<strong>in</strong>, diese politischen Schwerpunktsetzungen<br />

oder Verschiebungen – manchmal s<strong>in</strong>d es<br />

kle<strong>in</strong>e, manchmal etwas größere – im Vorfeld <strong>in</strong>nerhalb<br />

der jeweiligen Fachausschüsse auch zu kommunizieren.<br />

Uns liegt als Oberkirchenrat auch daran. Das ist unsere<br />

Aufgabe, und wenn wir die nicht gut erledigen, dann<br />

haben Sie auch das Recht, anzumahnen und nachzufragen.<br />

Aber im Pr<strong>in</strong>zip will ich nur darauf h<strong>in</strong>weisen: Grundsätzlich<br />

wird es Verschiebungen auch zukünftig geben.<br />

Wir können nicht ohne Gewichtung e<strong>in</strong>fach überall gleichmäßig<br />

D<strong>in</strong>ge hochsetzen. Zu dem konkreten Fall wird<br />

Herr Prof. Heckel noch etwas sagen.<br />

Oberkirchenrat Heckel, Prof. Ulrich: Herr Präsident,<br />

verehrte Synode! Um es vorweg zu sagen, nach den E<strong>in</strong>gangsbemerkungen:<br />

Der Bereich der Mission gehört nicht<br />

zu den Ausgaben zweiter Klasse. Hier müssen wir energisch<br />

widersprechen. Die erste Klausur des Kollegiums<br />

des Oberkirchenrats, die ich vorzubereiten hatte, war<br />

dem Thema „Mission, Ökumene und Entwicklungsdienste“<br />

Anfang September gewidmet. Nun zu den Fragen:<br />

Erstens. Grundsätzlich. Nach der Haushaltsordnung<br />

s<strong>in</strong>d die Planansätze des Haushaltsplans nach den zu<br />

erwartenden E<strong>in</strong>nahmen und Ausgaben zu bemessen. Es<br />

ist also abzuwägen, <strong>in</strong> welchem Umfang Erhöhungen sich<br />

bei Pflichtausgaben ergeben oder wo Erhöhungen bei<br />

freiwilligen Ausgaben angemessen s<strong>in</strong>d.<br />

Zweitens. Zum jährlichen Budgetaufschlag. Das F<strong>in</strong>anzdezernat<br />

teilt jedem Budget für das neue Jahr e<strong>in</strong>en<br />

Prozentsatz auf die Summe der zulässigen Defizite zu.<br />

2009 waren es 6 %, ausdrücklich zur F<strong>in</strong>anzierung von<br />

Personalmehrausgaben. Es ist dann die Aufgabe des<br />

Budgets, für die <strong>in</strong> ihren Kostenstellen vorhandenen Personalausgaben<br />

<strong>in</strong> Höhe der von der ZGAST erstellten<br />

Hochrechnung Mittel bereitzustellen.<br />

Drittens. Die Ausgleichfunktion der Budgets. Die Budgets<br />

haben e<strong>in</strong>e Ausgleichsfunktion, um die Funktionsfähigkeit<br />

der von ihnen betreuten E<strong>in</strong>richtungen zu gewährleisten.<br />

Es ist nicht möglich, e<strong>in</strong>er Kostenstelle, die weit<br />

höhere Personalkosten aufweist als das zulässige Defizit<br />

umfasst, mit dem Prozentsatz des Budgetaufschlags die<br />

notwendigen Haushaltsmittel zu geben. Die E<strong>in</strong>nahmen<br />

aus Teilnehmerbeiträgen zum Beispiel s<strong>in</strong>d nicht <strong>in</strong> der<br />

erforderlichen Höhe steigerbar. Solche Steigerungen können<br />

wir auch nicht wollen, sonst bestünde die Gefahr,<br />

dass die kirchliche Arbeit dieser E<strong>in</strong>richtung durch zu<br />

teure Tagessätze unmöglich würde. Man kann also nicht<br />

für e<strong>in</strong>e Kostenstelle oder für e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>zelplan den Prozentsatz<br />

des Budgetaufschlags als Maßstab nehmen,<br />

man muss die Details beachten.


14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008 231<br />

(Oberkirchenrat Heckel, Prof. Ulrich)<br />

Deshalb viertens. Zum E<strong>in</strong>zelplan 3. Hier müssen wir<br />

von den Voraussetzungen her drei Budgetl<strong>in</strong>ien unterscheiden:<br />

Erstens. Außer den Kostenstellen 3510 – das s<strong>in</strong>d die<br />

Mittel für den Kirchlichen Entwicklungsdienst (KED) und<br />

3810 für das <strong>Evangelische</strong>s Missionswerk <strong>in</strong> Südwestdeutschland<br />

(EMS) – werden alle anderen Kostenstellen<br />

entsprechend dem Budget behandelt.<br />

Da aber die Bereitschaft von Pfarrern, sich für den Missionsdienst<br />

freistellen zu lassen, offensichtlich gesunken<br />

ist, ist bei der KSt. 3810 der Aufwand für Versorgungsbeiträge<br />

bzw. Zuschüsse <strong>in</strong> den letzten Jahren immer stärker<br />

zurückgegangen.<br />

Zweitens. Zu den KED-Mitteln: In der KSt. 3510 gilt,<br />

dass der bereitgestellte Betrag nicht nach Prozentsatz<br />

gesteigert wird, sondern e<strong>in</strong> Anteil des tatsächlichen Kirchensteueraufkommens<br />

ist. In den letzten Jahren ist bei<br />

der KSt. 3510 das Aufkommen stärker als die prozentuale<br />

Steigerung im Haushalt geschehen. Das wird bei zurückgehender<br />

Kirchensteuer den umgekehrten Effekt<br />

haben. E<strong>in</strong> Ausgleich wird durch den Aufbau e<strong>in</strong>er Rücklage<br />

an dieser Kostenstelle versucht.<br />

Drittens. Das EMS wird von unserer <strong>Landeskirche</strong> geme<strong>in</strong>sam<br />

mit der Badischen, der Pfälzer und der <strong>Evangelische</strong>n<br />

Kirche <strong>in</strong> Hessen und Nassau getragen. M<strong>in</strong>destens<br />

alle zwei Jahre wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Sitzung<br />

geklärt, wie hoch die Beiträge der Trägerkirchen <strong>in</strong> den<br />

nächsten zwei Jahren se<strong>in</strong> können, abhängig von ihrem<br />

Anteil an der EKD-Umlage. Auf dieser Grundlage wird der<br />

Verteilungsschlüssel vere<strong>in</strong>bart. Da sowohl unser Zuschuss<br />

an das EMS <strong>in</strong> KSt. 3821 mit e<strong>in</strong>em Kürzungsbetrag<br />

belastet war als auch die anderen Trägerkirchen mit<br />

Haushaltsproblemen zu kämpfen hatten, blieb die Zuschusssteigerung<br />

<strong>in</strong> den letzten Jahren unter der Budgetsteigerung.<br />

Viertens. Im Übrigen steigt beim Missionsprojekteausschuss,<br />

<strong>in</strong> dem die Missionsprojekte zusammengestellt<br />

werden, der Gesamtumfang <strong>in</strong> jedem Jahr. Auch Missionswerke<br />

erhalten KED-Mittel, sofern sie Entwicklungsprojekte<br />

fördern. Die <strong>Württemberg</strong>ische <strong>Landeskirche</strong> tut<br />

hier für die Mission deutlich mehr als andere <strong>Landeskirche</strong>n.<br />

Fünftens. Zusammenfassung. Diese Detail<strong>in</strong>formationen<br />

wurden bereits den beiden Vorsitzenden des Ausschusses<br />

für Mission und Ökumene vorgetragen und<br />

fanden ke<strong>in</strong>en Widerspruch. Im Gespräch wurde vere<strong>in</strong>bart,<br />

dass bei der KSt. 3810 für 2009 e<strong>in</strong> zusätzlicher<br />

Beitrag von 31 000 bereitgestellt wird.<br />

Wir vom Dezernat 1 bitten Sie herzlich um Unterstützung<br />

bei unseren Bemühungen, gerade im Missionsbereich<br />

unseren Aufgaben als <strong>Württemberg</strong>ische <strong>Landeskirche</strong><br />

<strong>in</strong> guter Weise nachzukommen. Vielen Dank. (Beifall)<br />

Schmückle, Werner: Ich möchte gerne sprechen zu<br />

den Kostenstellen 1610 und 1800 und <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />

e<strong>in</strong>e grundsätzliche Bemerkung zum Auftrag<br />

der E<strong>in</strong>richtungen, Dienste und Werke der <strong>Landeskirche</strong><br />

machen.<br />

Zunächst e<strong>in</strong>mal zur KSt. 1610: Ich möchte beg<strong>in</strong>nen<br />

mit e<strong>in</strong>em herzlichen Dank. Die Kostenstelle war <strong>in</strong> all den<br />

vergangenen Jahren immer benannt oder aufgeführt unter<br />

der Überschrift „Missionarische Dienste“. Das hat zu<br />

manchen Verwirrungen geführt. Jetzt wurde der Anregung<br />

nachgegeben, sie mit „Missionarische Arbeit“ zu betiteln.<br />

Das hilft zur Klarheit. Herzlichen Dank dafür.<br />

Ich muss aber zugestehen, dass ich immer noch nicht<br />

ganz zufrieden b<strong>in</strong> beim Bauste<strong>in</strong> 1600 auf der<br />

Seite 152/153. Der trägt den Titel „Volksmission/Kirchentag“<br />

und hat die Nummer 1600, beschreibt aber eigentlich<br />

Aufgaben, die zur KSt. 1800 gehören. Ich würde<br />

darum bitten, dass man das im Blick auf die Bauste<strong>in</strong>planung<br />

auch <strong>in</strong> Zukunft noch korrigiert.<br />

Zur KSt. 1800: Wir alle <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>richtungen haben sicher<br />

<strong>in</strong> den letzten Jahren erlebt, dass die Veränderungen<br />

von Strukturen zusammen mit E<strong>in</strong>sparzwängen ihren<br />

deutlichen Preis fordern. Die landeskirchlichen Dienste<br />

und E<strong>in</strong>richtungen haben sich bisher nachhaltig daran<br />

beteiligt und haben dazu beigetragen.<br />

Die Anstrengungen, die zu unternehmen waren, haben<br />

die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter der E<strong>in</strong>richtungen oft<br />

bis an die Grenzen gebracht. Teilbereiche der Arbeit können<br />

bereits jetzt nicht mehr vollständig abgedeckt werden.<br />

Die Dienste, E<strong>in</strong>richtungen und Werke benötigen<br />

aber zur Sicherung und Arbeitserfüllung der ihnen aufgetragenen<br />

Arbeit f<strong>in</strong>anzielle Sicherheit und Stabilität, auch<br />

für die Planung.<br />

Das heißt, die festgelegten Ansätze müssen nachvollziehbar<br />

und verstehbar se<strong>in</strong>. Das Zahlenwerk muss auch<br />

den Betroffenen transparent vermittelt werden. Die f<strong>in</strong>anzielle<br />

Sicherheit und Stabilität ist beim vorliegenden Haushalt<br />

an der KSt. 1800 beim Evang. Geme<strong>in</strong>dedienst, der<br />

hier zur Abstimmung steht, so nicht mehr gegeben und<br />

sichergestellt.<br />

Bei Ziffer 42800 ist e<strong>in</strong>e Zuführung vom Vermögenshaushalt<br />

<strong>in</strong> Höhe von 122 400 vorgesehen, also e<strong>in</strong>e<br />

Rücklagenentnahme. Dies bedeutet e<strong>in</strong>en erheblichen<br />

E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong> die Rücklage und ist höchstens e<strong>in</strong>mal möglich.<br />

Für den Geme<strong>in</strong>dedienst ist diese Rücklagenentnahme<br />

angesichts der bereits erbrachten und geforderten Personalkostene<strong>in</strong>sparungen<br />

und kaum gesteigerter Sachausgaben<br />

im laufenden Betrieb kaum nachvollziehbar und<br />

wurde auch nach Aussagen der Vorsitzenden des Theologischen<br />

Ausschusses mit dem zuständigen Theologischen<br />

Ausschuss weder kommuniziert noch dort erläutert. Sie<br />

werden verstehen, dass ich aus diesem Grund dieser<br />

Rücklagenentnahme im Haushalt nicht zustimmen kann.<br />

Aber ich b<strong>in</strong> zuversichtlich, dass <strong>in</strong> nächster Zeit die entsprechenden<br />

Klärungen vom Oberkirchenrat mit dem<br />

Geme<strong>in</strong>dedienst geleistet werden können. Für mich ist es<br />

aber e<strong>in</strong>fach auch nur e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis darauf, <strong>in</strong> welch<br />

schwierigen Situationen die E<strong>in</strong>richtungen, Werke und<br />

Dienste der <strong>Landeskirche</strong> s<strong>in</strong>d.<br />

Sie haben auch beim Antrag <strong>Nr</strong>. 37/08 mitbekommen,<br />

dass jetzt im Grunde durch die zusätzlich geforderten<br />

E<strong>in</strong>sparungen aus der „Bildungskonzeption plus“ viele<br />

E<strong>in</strong>richtungen, nicht nur die im Antrag von den Antragstellern<br />

genannten, sondern eben auch der Geme<strong>in</strong>dedienst,<br />

an deutliche Grenzen kommen. Das Verfahren, das man<br />

für die Planung dieser zusätzlichen E<strong>in</strong>sparungen gewählt<br />

hat, ist auch e<strong>in</strong> Paradigmenwechsel gegenüber dem,<br />

was vorher war, wo man e<strong>in</strong>vernehmlich Kürzungen festgelegt<br />

hat, und plötzlich wird das jetzt im Rasenmäher-


232<br />

14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008<br />

(Schmückle, Werner)<br />

system auf die E<strong>in</strong>richtungen verteilt, ohne nachzufragen,<br />

welche E<strong>in</strong>sparungen bis jetzt erbracht wurden. Das ist<br />

ungerecht. Von daher b<strong>in</strong> ich sehr froh, dass mit dem<br />

Antrag <strong>Nr</strong>. 37/08 die Fachausschüsse noch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> die<br />

Prüfung dieser E<strong>in</strong>sparungen e<strong>in</strong>bezogen werden, und<br />

dass auch der F<strong>in</strong>anzausschuss signalisiert hat, dass er<br />

diese Prüfung will. Danke, dass das so geschehen kann.<br />

Grundsätzlich gilt: Es braucht e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle und gute<br />

Ausstattung der Werke und Dienste, auch so, dass die zur<br />

Aufrechterhaltung der Aufgaben e<strong>in</strong>tretenden jährlichen<br />

Vergütungssteigerungen im Grund voll ersetzt werden<br />

müssen. Sonst haben Sie automatisch die Situation, dass<br />

die Aufgaben nicht erfüllt werden können und fortlaufend<br />

unter der Hand Personal e<strong>in</strong>gespart werden muss. Das<br />

droht jetzt schon im Grund durch das, was jetzt nicht offiziell<br />

verhandelt wird, sondern als Folge der Haushaltsentwicklung.<br />

Ich bitte, dass Sie dem besonderes Augenmerk<br />

schenken. Angesichts hoher Kirchensteuere<strong>in</strong>nahmen<br />

wäre es für die betroffenen Mitarbeitenden nicht<br />

nachvollziehbar, dass sie unter der Hand entlassen werden<br />

müssen. Ich danke Ihnen. (Beifall)<br />

Bahret, Elisabeth: Hohe Synode! Im Religionsunterricht<br />

spielen Fragen nach fremden Religionen und so genannten<br />

religiösen Strömungen e<strong>in</strong>e sehr große Rolle. Sie<br />

gehören <strong>in</strong> verschiedenen Klassenstufen zum Lehrplan,<br />

und das Interesse der Schüler an diesen Fragen ist groß.<br />

Immer wieder wollen Schüler <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en Klassen freiwillig<br />

Referate gerade zu verschiedenen religiösen Strömungen<br />

halten und die Frage klären, wie diese Strömungen vom<br />

christlichen Glauben her zu bewerten s<strong>in</strong>d. Durch Frauenfrühstückstreffen<br />

b<strong>in</strong> ich mehrmals zu Themen e<strong>in</strong>geladen<br />

worden wie Okkultismus, Jugendreligionen und Sekten.<br />

Ich b<strong>in</strong> froh, dass ich mir dazu aktuelle Infos bei den<br />

Referenten für Weltanschauungsfragen e<strong>in</strong>holen konnte<br />

und noch kann und auch me<strong>in</strong>e Schüler dorth<strong>in</strong> verweisen<br />

kann. Trotz der zu erwartenden rückläufigen Kirchensteuere<strong>in</strong>nahmen<br />

und den notwendigen Sparmaßnahmen<br />

müssen wir als Landessynode darauf achten, dass die<br />

Weltanschauungsarbeit <strong>in</strong> unserer <strong>Landeskirche</strong> nicht<br />

durch unangemessene Kürzungen <strong>in</strong> Frage gestellt wird.<br />

Ich me<strong>in</strong>e, sie dient vor allem der kommenden Generation<br />

und damit auch der Zukunft unserer Kirche. Danke. (Beifall)<br />

Brändl, Dr. Mart<strong>in</strong>: Sehr geehrter Herr Vorsitzender,<br />

sehr geehrte Synode! Ich möchte auf e<strong>in</strong> Problem h<strong>in</strong>weisen,<br />

das Oberkirchenrat Professor Heckel eben schon<br />

genannt hat. Ich beziehe mich auf die KSt. 3890 Dienst<br />

für Weltmission/Übersee. Sie f<strong>in</strong>den sie auf Seite 349 im<br />

Haushaltsplan. Wie Sie dort erkennen können, ist der<br />

Planansatz für 2009 gravierend zurückgegangen, die Versorgungsbeiträge<br />

und Ersätze geme<strong>in</strong>sam um 160 000 .<br />

Grund dafür ist der Rückgang der Zahl der Pfarrer<strong>in</strong>nen<br />

und Pfarrer, die <strong>in</strong> die Mission gehen, und zwar von 17 auf<br />

elf. Es ist zwar zu befürworten, dass nicht besetzte Stellen<br />

für mögliche Auslandsentsendungen vorgehalten werden,<br />

wie es <strong>in</strong> den Erläuterungen heißt. Dennoch kann<br />

uns die Tatsache nicht beruhigen, dass sich offensichtlich<br />

immer weniger Pfarrer<strong>in</strong>nen und Pfarrer für e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>satz<br />

<strong>in</strong> der äußeren Mission motivieren lassen. Me<strong>in</strong>es Erachtens<br />

ist es dr<strong>in</strong>gend geboten, sich darüber Gedanken zu<br />

machen, wie wir diesen Trend aufhalten und hier unterstützend<br />

und motivierend e<strong>in</strong>wirken können. Ich denke,<br />

dass die bisherigen Maßnahmen sicher auch zu überprüfen<br />

s<strong>in</strong>d. Möglicherweise kann e<strong>in</strong> runder Tisch aller <strong>in</strong> der<br />

Mission Engagierten geme<strong>in</strong>sam mit den Missionswerken<br />

e<strong>in</strong> erster Schritt dazu se<strong>in</strong>. Nicht nur die Kirchen <strong>in</strong> Übersee<br />

brauchen Unterstützung, auch wir hier <strong>in</strong> <strong>Württemberg</strong><br />

brauchen die Impulse aus der Mission. Vielen Dank.<br />

(Beifall)<br />

Glock, Eva: Herr Präsident, liebe Synodale! Ich b<strong>in</strong><br />

auch froh, dass der F<strong>in</strong>anzausschuss noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong>haltliche Diskussion über die Kürzungen eröffnet. Ich<br />

rede zur KSt. 1800 Geme<strong>in</strong>dedienst, E<strong>in</strong>richtungen und<br />

Werke. Es s<strong>in</strong>d kle<strong>in</strong>e Stellenanteile, die gekürzt werden<br />

sollen, die aber e<strong>in</strong>e enorme Auswirkung für die ehrenamtliche<br />

Arbeit vor Ort haben. Ehrenamtliche brauchen<br />

die Begleitung Hauptamtlicher. Von daher: Schauen wir<br />

noch e<strong>in</strong>mal genau drauf. (Beifall)<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang: Es liegen ke<strong>in</strong>e weiteren<br />

Wortmeldungen vor. Budget 01 Theologie und Weltweite<br />

Kirche mit der Gesamtsumme von 38 491 300 .<br />

Wer dem zustimmen kann, den bitte ich um das Handzeichen.<br />

– Danke. Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich?<br />

– Dann ist das mit vier Enthaltungen festgestellt.<br />

Budget 02 Kirche und Bildung mit der Gesamtsumme<br />

von 88 061 900 . Gibt es dazu Wortmeldungen? – Die<br />

Synodale Raab.<br />

Raab, Ingeborg: Ich möchte zu der Haushaltsstelle<br />

1321 <strong>Evangelische</strong> Frauen <strong>in</strong> <strong>Württemberg</strong>, zum Müttergenesungswerk<br />

etwas sagen. Mutter-K<strong>in</strong>d- und Mütterkuren<br />

s<strong>in</strong>d gerade <strong>in</strong> unserer gesellschaftlichen Entwicklung<br />

e<strong>in</strong> wichtiger Beitrag zur Stärkung der Familien- und<br />

Frauenarbeit. Zu diesem Arbeitsfeld bekennt sich unsere<br />

evangelische Kirche ausdrücklich; ich darf dazu auf den<br />

Bischofsbericht verweisen.<br />

Das Konzept der Müttergenesung ist erfolgreich. Die<br />

Häuser s<strong>in</strong>d sehr gut belegt. Um die Arbeit langfristig sicherzustellen,<br />

arbeitet der Vere<strong>in</strong> Müttergenesung an<br />

e<strong>in</strong>em Fundrais<strong>in</strong>g-Projekt, verhandelt mit den Kostenträgern<br />

und hält Kontakte zu der politischen Ebene. Die<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen dieser Häuser werden alle nach dem<br />

kirchlichen Recht vergütet.<br />

Ich habe nun e<strong>in</strong>e Frage an Herrn Oberkirchenrat Baur:<br />

Vom F<strong>in</strong>anzausschuss wurde für die Kostensteigerungen<br />

im Personal- und Sachkostenbereich e<strong>in</strong> Budgetzuschlag<br />

an die Dezernate bewilligt. Warum wurde der Budgetzuschlag<br />

für diese Arbeit nicht weitergegeben? (vere<strong>in</strong>zelt<br />

Beifall)<br />

Oberkirchenrat Baur, Werner: Herr Präsident, hohe<br />

Synode! Das Erste: Wir haben <strong>in</strong> unserem Dezernat neben<br />

K<strong>in</strong>dergarten und Schule natürlich auch e<strong>in</strong>en Schwerpunkt<br />

Familie. Was allerd<strong>in</strong>gs die Budgetzuweisungen an<br />

E<strong>in</strong>richtungen betrifft, möchte ich auf das verweisen, was<br />

der Kollege Heckel vorh<strong>in</strong> schon ausführlich dargelegt<br />

hat.<br />

Speziell im Blick auf die Vere<strong>in</strong>e und die Verbände, die<br />

unserem Dezernat zugeordnet s<strong>in</strong>d, gilt Folgendes: Der<br />

Oberkirchenrat bewilligt verschiedenen rechtlich selbständigen<br />

Vere<strong>in</strong>en Zuschüsse. Alle diese Vere<strong>in</strong>e haben


14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008 233<br />

(Oberkirchenrat Baur, Werner)<br />

e<strong>in</strong>e mehr oder weniger direkte Beziehung zur <strong>Landeskirche</strong><br />

und arbeiten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bereich, für den die <strong>Landeskirche</strong><br />

sich mit zuständig fühlt oder mit dessen Zielen e<strong>in</strong><br />

kirchlicher Auftrag verfolgt wird. Dies ist die Grundvoraussetzung<br />

für den Zuschuss überhaupt.<br />

Da es sich um rechtlich selbstständige Vere<strong>in</strong>e handelt,<br />

erfolgt auch die Wirtschaftsführung <strong>in</strong> eigener Verantwortung.<br />

E<strong>in</strong> unmittelbares E<strong>in</strong>greifen <strong>in</strong> das wirtschaftliche<br />

Geschehen des Vere<strong>in</strong>s seitens des Oberkirchenrats erfolgt<br />

nicht, jedoch e<strong>in</strong>e Sicherstellung der Verwendung<br />

der Zuschussmittel für den kirchlichen Zweck. Die ordnungsgemäße<br />

Verwendung der Zuschüsse wird durch die<br />

Vorlage e<strong>in</strong>es Verwendungsnachweises, <strong>in</strong> der Regel <strong>in</strong><br />

Form e<strong>in</strong>er Gew<strong>in</strong>n- und Verlustrechnung sowie Bilanz mit<br />

Prüfbericht, geprüft. Dies ist auch beim Vere<strong>in</strong> für evangelische<br />

Mütterkurheime e. V. der Fall. Entsprechend § 2 der<br />

Satzung führt der Vere<strong>in</strong> Müttergenesungsheime entsprechend<br />

den Richtl<strong>in</strong>ien der Elly-Heuss-Knapp Stiftung.<br />

Dieser Dienst ist, wie <strong>in</strong> der Satzung festgeschrieben,<br />

Wesens- und Lebensäußerung der evangelischen <strong>Landeskirche</strong>.<br />

Auf diesem H<strong>in</strong>tergrund trägt die <strong>Landeskirche</strong><br />

die Vergütungskosten der Geschäftsstelle der <strong>Evangelische</strong>n<br />

Mütterkurheime e. V., nicht aber die Kostenstelle<br />

der Angestellten <strong>in</strong> den Häusern für das Personal dort. Im<br />

Rahmen der Wirtschaftsführung der Häuser werden die<br />

Leistungen, die sowohl <strong>in</strong> den zwei Mütterkurkl<strong>in</strong>iken als<br />

auch <strong>in</strong> dem Mütterkurheim erbracht werden, <strong>in</strong> erster<br />

L<strong>in</strong>ie von den zuständigen Kostenträgern – hier s<strong>in</strong>d es<br />

die Krankenkassen – getragen.<br />

Die Eigenständigkeit des Vere<strong>in</strong>s evangelische Mütterkurheime<br />

spiegelt sich auch dar<strong>in</strong> wieder, dass die Häuser<br />

bisher nicht Bestandteil des landeskirchlichen Haushalts<br />

s<strong>in</strong>d. Hier kommen wir zur Besonderheit des Vere<strong>in</strong>s<br />

der evangelischen Mütterkurheime, die ich gleich anfügen<br />

will, im Vergleich zu den anderen rechtlich selbständigen<br />

Vere<strong>in</strong>en. Die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> den Häusern werden bei<br />

der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Landeskirche</strong> angestellt, werden aber<br />

im Stellenplan des landeskirchlichen Haushalts nicht geführt,<br />

da sie vor Ort arbeiten und ihre Vergütung <strong>in</strong> den<br />

Wirtschaftbetrieben der Häuser zur Verrechnung mit den<br />

Leistungsträgern e<strong>in</strong>fließt. Erfolgt e<strong>in</strong>e tarifliche Vergütungserhöhung<br />

der Stellen im landeskirchlichen Haushalt,<br />

werden diese Stellen nicht automatisch berücksichtigt,<br />

weil sie eben mit den Leistungsträgern verrechnet werden.<br />

Wenn wir dort ständig e<strong>in</strong>greifen würden, würde der<br />

Leistungsträger gar ke<strong>in</strong>e Notwendigkeit für e<strong>in</strong>e höhere<br />

Zuwendung sehen.<br />

Aufgrund der wirtschaftlichen Situation der evangelischen<br />

Mütterkurheime, bed<strong>in</strong>gt durch verschiedene Faktoren,<br />

aber vor allem durch die nicht angepassten Tagessätze<br />

der Leistungsträger, hat der F<strong>in</strong>anzausschuss <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er Sitzung am 15. Februar 2005 folgenden Beschluss<br />

gefasst: „Der Gewährung e<strong>in</strong>es Zuschusses für den Ausbau<br />

des evangelischen Mütterkurheims Scheidegg an<br />

den Trägervere<strong>in</strong> <strong>in</strong> Höhe von 1,32 Mio. – Zuschuss für<br />

Investitionen – und der Erhöhung der Betriebszuschüsse<br />

um jährlich 150 000 an die Mütterkurheime wird zugestimmt.“<br />

Dieser Zuschuss ist gedeckelt und umfasst<br />

somit e<strong>in</strong>en Höchstbetrag. Für die Gewährung des Zuschusses<br />

wurden ke<strong>in</strong>e zusätzlichen Kirchensteuermittel<br />

gegeben, sondern die F<strong>in</strong>anzierung erfolgte über Budgetmittel.<br />

Geht man nun von diesem Beschluss ab, so schafft<br />

man e<strong>in</strong>en Präzedenzfall im Vergleich mit anderen Zuschussempfängern.<br />

Ich nenne den Vere<strong>in</strong> für Sozialpädagogik<br />

als Träger von Fachschulen, der <strong>in</strong> gleicher Weise <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em solchen Rechtsverhältnis zur Kirche steht und mit<br />

dem wir seit e<strong>in</strong>iger Zeit e<strong>in</strong>en Vertrag abgeschlossen<br />

haben über e<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dliche Bezuschussung, damit aber<br />

zugleich die Erwartung an e<strong>in</strong>e eigenverantwortliche Bewirtschaftung<br />

des Vere<strong>in</strong>s verbunden haben. Wie gesagt,<br />

mit e<strong>in</strong>em Präzedenzfall würden wir e<strong>in</strong>e Fülle von Regelungen<br />

oder Neuregelungen notwendig machen, für die<br />

wir von Seiten des Budgets ke<strong>in</strong>en Handlungsspielraum<br />

hätten. Mit der Schwerpunktsetzung von Zielen und Vorhaben<br />

beabsichtigt der Oberkirchenrat aber, diesem Dilemma<br />

zu begegnen, <strong>in</strong> enger Absprache mit solchen<br />

E<strong>in</strong>richtungen. Ich habe e<strong>in</strong>gangs erwähnt, dass zurzeit<br />

im Rahmen der Schwerpunktsetzung Familie zusammen<br />

mit den evangelischen Mütterkurheimen e<strong>in</strong>e Gesamtkonzeption<br />

erarbeitet wird, die die f<strong>in</strong>anzielle und strukturelle<br />

Fragestellung nachhaltiger beantworten soll als bisher.<br />

Gleich gelagert ist übrigens der Fall des evangelischen<br />

Dorfhelfer<strong>in</strong>nenwerks, da es ähnliche Strukturen hat und<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ähnlichen Beziehung zur <strong>Landeskirche</strong> steht.<br />

Beide stehen für e<strong>in</strong>e Arbeit im Bereich der Familie, und<br />

mit beiden wollen wir uns auf den Weg e<strong>in</strong>er zukunftsfähigen<br />

Sicherung machen. (vere<strong>in</strong>zelt Beifall)<br />

Leuz, Kerst<strong>in</strong>: Verehrter Herr Präsident, verehrte Synode!<br />

Wir s<strong>in</strong>d dankbar, dass im <strong>Evangelische</strong>n Jugendwerk<br />

<strong>Württemberg</strong> e<strong>in</strong>e Stelle zur Koord<strong>in</strong>ierung, Begleitung<br />

und Beratung von Jugendgeme<strong>in</strong>den durch den Zuschuss<br />

der <strong>Landeskirche</strong> ermöglicht wird. 42 % der Gelder<br />

im Plan für kirchliche Arbeit werden für Pfarrstellen<br />

ausgegeben, vorwiegend <strong>in</strong> parochialen Kirchengeme<strong>in</strong>den.<br />

Kirche für Morgen plädiert dafür, dass auch Pfarrstellen<br />

zur Gründung, Begleitung und Leitung von Jugendgeme<strong>in</strong>den<br />

e<strong>in</strong>gerichtet werden. (vere<strong>in</strong>zelt Beifall)<br />

Veit, Hans: Liebe Synode, ich möchte zu zwei Kostenstellen<br />

etwas sagen, 0420 und 1125. 0420: Unter „Arbeit<br />

mit Konfirmand<strong>in</strong>nen und Konfirmanden“ konnte man<br />

unter „Geplante Maßnahmen“ auf der Seite 226 unten<br />

lesen: „Untersuchung, wie sich die neue Rahmenordnung<br />

für den Konfirmandenunterricht <strong>in</strong> der Arbeit mit Konfirmand<strong>in</strong>nen<br />

und Konfirmanden und für die Geme<strong>in</strong>den<br />

auswirkt“. H<strong>in</strong>gewiesen wird auf das Projekt <strong>in</strong> Kooperation<br />

mit dem Lehrstuhl für Praktische Theologie/Religionspädagogik<br />

an der Evang.-theologischen Fakultät<br />

Tüb<strong>in</strong>gen. Ich f<strong>in</strong>de es sehr spannend, was da die Synode<br />

angestoßen hat, was daraus geworden ist, dass aus dieser<br />

Beobachtung „Wie wirkt es sich <strong>in</strong> <strong>Württemberg</strong><br />

aus?“ <strong>in</strong>zwischen nicht nur e<strong>in</strong> deutschlandweites, sondern<br />

sogar e<strong>in</strong> europaweites Projekt entstanden ist. Ich<br />

möchte darauf h<strong>in</strong>weisen, dass wir bei der Tagung am<br />

7. März 2009 <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen die Ergebnisse präsentiert bekommen.<br />

Ich fände es gut, wenn wir da präsent wären,<br />

weil ich denke, dass daraus Konsequenzen für die Fortschreibung<br />

der Rahmenordnung entstehen werden. Die<br />

Ergebnisse, die <strong>in</strong>tern bekannt s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d sehr spannend.<br />

Der Flyer für die Veranstaltung ist im Internet bereits e<strong>in</strong>zusehen.


234<br />

(Veit, Hans)<br />

14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008<br />

Noch e<strong>in</strong>e Ergänzung zur Bemerkung von Frau Leuz:<br />

Ich fand es sehr <strong>in</strong>teressant, wie sich Church Night als<br />

Projekt des Jugendwerks entwickelt hat, wirklich im S<strong>in</strong>ne<br />

des letzten Berichts von Ihnen, Herr Landesbischof July,<br />

mit dem Mehrgenerationenhaus. Hier ist nicht nur e<strong>in</strong><br />

Projekt für die Jugendarbeit entstanden, sondern das ist<br />

wirklich generationenweit vernetzt und hat sich ausgebreitet.<br />

Über doppelt so viele Veranstaltungen wie im<br />

letzten Jahr haben heuer stattgefunden. Das fand ich sehr<br />

bemerkenswert. Ich b<strong>in</strong> sehr gespannt auf die Dokumentation.<br />

E<strong>in</strong>e andere Entwicklung war für mich neu: In der <strong>in</strong>ternen<br />

Evaluation hat man festgestellt, dass die K<strong>in</strong>derarbeit<br />

sehr dürftig besetzt ist und dass es da großen Handlungsbedarf<br />

gibt. Im Jugendwerk wurde auf Spendenbasis<br />

e<strong>in</strong>e erweiterte Stelle für K<strong>in</strong>derarbeit speziell für die<br />

Arbeit der K<strong>in</strong>derbibeltage e<strong>in</strong>gerichtet. Ich f<strong>in</strong>de es sehr<br />

nennenswert und beachtenswert, dass die K<strong>in</strong>derbibeltage<br />

weiterh<strong>in</strong> so boomen. Die Mitarbeiter<strong>in</strong> kommt mit<br />

der Schulung nicht nach.<br />

Damit komme ich zu e<strong>in</strong>em Thema, das ich e<strong>in</strong>fach<br />

schwierig f<strong>in</strong>de. Im Jugendwerk entdeckt man nämlich,<br />

wie sich die Schere immer weiter öffnet. Auf der e<strong>in</strong>en<br />

Seite gibt es e<strong>in</strong>en Bedarf an Stellen, die über Spenden<br />

fremdf<strong>in</strong>anziert werden und auf der anderen Seite e<strong>in</strong>e<br />

große Not, die auch andere Werke schon angesprochen<br />

haben, so dass man die E<strong>in</strong>sparmaßnahmen kaum umsetzen<br />

kann. Daher bitte ich darum, dass sich der Ausschuss<br />

für Bildung und Jugend diese Stelle noch e<strong>in</strong>mal<br />

genau anschaut.<br />

Stepanek, Werner: Herr Präsident, me<strong>in</strong>e Damen und<br />

Herren, ich möchte zum Religionsunterricht sprechen. Ich<br />

habe große Sorge, dass der Religionsunterricht <strong>in</strong> naher<br />

Zukunft von den Stundenplänen der Berufsschulen verschw<strong>in</strong>den<br />

wird. Wir haben nicht mehr viel Zeit, um zu<br />

reagieren, und müssen schnellstmöglich große Anstrengungen<br />

unternehmen, um dieser Entwicklung entgegenzutreten.<br />

Bitte bedenken Sie, dass über 60 % aller jungen Menschen<br />

irgendwann e<strong>in</strong>mal an e<strong>in</strong>er Berufsschule s<strong>in</strong>d und<br />

dass dies für uns als Kirche die letzte Außenstelle unserer<br />

religiösen Arbeit ist, wo wir diese große Zahl von jungen<br />

Menschen noch erreichen können. Wir können es uns<br />

e<strong>in</strong>fach nicht leisten, den Religionsunterricht an Berufsschulen<br />

zu vernachlässigen.<br />

E<strong>in</strong>en zweiten Punkt möchte ich ansprechen. Ich hätte<br />

gern, dass wir im Ausschuss für Bildung und Jugend e<strong>in</strong><br />

Konzept vorgestellt bekommen, wie wir uns <strong>in</strong> der Schulseelsorge<br />

engagieren wollen. Ich me<strong>in</strong>e, auch mit diesem<br />

Themenfeld müssen wir uns ganz dr<strong>in</strong>gend ause<strong>in</strong>andersetzen.<br />

der Berufsschule vorgesehen haben, dass wir für diese<br />

Berufsgruppe mit unserer Evang. Hochschule Ludwigsburg<br />

e<strong>in</strong>en Master-Studiengang konzipiert haben, damit<br />

sich die Studenten für den Sekundar-II-Bereich qualifizieren<br />

und somit im gesamten Spektrum der Berufsschule<br />

e<strong>in</strong>setzbar s<strong>in</strong>d.<br />

Zum Dritten ist es uns gelungen, geme<strong>in</strong>sam mit dem<br />

Wissenschaftsm<strong>in</strong>isterium und dem Kultusm<strong>in</strong>isterium <strong>in</strong><br />

den zurückliegenden Monaten an unserer Fakultät <strong>in</strong><br />

Tüb<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong> <strong>Evangelische</strong>s Institut für den Religionsunterricht<br />

an Berufsschulen mit e<strong>in</strong>er 100 %-Stelle vom<br />

Kultusm<strong>in</strong>isterium, e<strong>in</strong>er Sekretariatsstelle vom Wissenschaftsm<strong>in</strong>isterium<br />

und zusätzlichen Sachmitteln des<br />

Wissenschaftsm<strong>in</strong>isteriums, mit e<strong>in</strong>er 50 %-Stelle, die wir<br />

als <strong>Württemberg</strong>ische <strong>Landeskirche</strong> aus dem Bereich<br />

Religionsunterricht e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen und e<strong>in</strong>er 50 %-Stelle, die<br />

die Badische <strong>Landeskirche</strong> e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gt, auf den Weg zu<br />

br<strong>in</strong>gen.<br />

Das Institut wird auf der Ebene der EKD vernetzt, um<br />

ihm die Funktion e<strong>in</strong>es Leuchtturms zu verschaffen und<br />

um <strong>in</strong> die Industrie und <strong>in</strong> das Handwerk h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> zu wirken,<br />

um die Bedeutung dieses Religionsunterrichts für Jugendliche<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er wichtigen Orientierungsphase zu ermöglichen.<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang: Es liegen ke<strong>in</strong>e weiteren<br />

Wortmeldungen vor. Budget 02 Kirche und Bildung<br />

mit der Gesamtsumme von 88 061 900 . Wer zustimmen<br />

kann, den ich bitte ich um das Handzeichen. – Danke.<br />

Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Dann ist es<br />

e<strong>in</strong>stimmig so festgestellt.<br />

Ich entlasse Sie jetzt <strong>in</strong> die Kaffeepause und bitte Sie,<br />

pünktlich um 16:45 Uhr wieder zu kommen, damit wir die<br />

Beratungen fortsetzen können.<br />

(Unterbrechung von 16:16 Uhr bis 16:45 Uhr)<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang: Wir setzen die<br />

Haushaltsberatungen fort. Ich rufe auf Budget 03, Theologische<br />

Ausbildung im Pfarrdienst, und weise h<strong>in</strong> auf die<br />

Änderungen <strong>in</strong> der KSt. 9723 Budgetbewirtschaftung mit<br />

der Gesamtsumme von 395 032 200 . Gibt es Wortmeldungen?<br />

Munz<strong>in</strong>ger, Markus: Verehrter Herr Präsident, hohe<br />

Synode! Ich möchte e<strong>in</strong>e Frage stellen zur KSt.<br />

0516.00 Projektstellen. Bei den Erläuterungen kann man<br />

nachlesen: Reservierung von zwei Dotationen zur spirituellen<br />

Begleitung bestimmter Mitarbeitergruppen und zur<br />

Gründung von kontextbezogenen Geme<strong>in</strong>den – siehe<br />

Synodalantrag <strong>Nr</strong>. 12/07, 13. Landessynode. Wir haben<br />

e<strong>in</strong>e Stelle e<strong>in</strong>gerichtet zur spirituellen Begleitung. Me<strong>in</strong>e<br />

Frage ist: Was geschieht mit den zwei reservierten Stellen,<br />

die hier vermerkt s<strong>in</strong>d?<br />

Oberkirchenrat Baur, Werner: Herr Präsident, hohe<br />

Synode! Herzlichen Dank für den H<strong>in</strong>weis auf den Religionsunterricht<br />

an den Berufsschulen. Das ist <strong>in</strong> der Tat<br />

e<strong>in</strong>e Herausforderung, der wir uns als <strong>Landeskirche</strong> gegenübersehen<br />

und die wir annehmen – auch dadurch,<br />

dass wir z. B. bei unserer Personalstrukturplanung für<br />

Religionspädagogen e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>stellungskorridor speziell<br />

für Religionspädagog<strong>in</strong>nen und Religionspädagogen an<br />

Oberkirchenrät<strong>in</strong> Junkermann, Ilse: Mit diesen Stellen<br />

geschieht nichts, bis die Synode und der Oberkirchenrat<br />

e<strong>in</strong>e Konzeption erarbeitet haben. Der Theologische Ausschuss<br />

ist dran, und wir haben bei der letzten Vorlage der<br />

Projektübersicht zugesichert, dass wir diese Dotationen<br />

vorhalten. Das Geld fließt <strong>in</strong> den großen Topf Pfarrdienst,<br />

weil es knapp gerechnet ist mit den Dotationen. Aber die


14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008 235<br />

(Oberkirchenrät<strong>in</strong> Junkermann, Ilse)<br />

Stelle ist vorgehalten, und wenn es e<strong>in</strong>e unterjährige Besetzung<br />

gäbe, könnte man dies verwenden.<br />

Zwischenruf Munz<strong>in</strong>ger, Markus: Wer muss tätig werden:<br />

Synode oder Oberkirchenrat?<br />

Oberkirchenrät<strong>in</strong> Junkermann, Ilse: Das habe ich jetzt<br />

nicht präsent, das fällt <strong>in</strong> die Kompetenz von Dezernat 1.<br />

Wir s<strong>in</strong>d das geschäftsführende – was die Stellen betrifft<br />

– und vollziehende Dezernat. Ich weiß nicht, wie der<br />

aktuelle Gesprächsstand ist und wie der Antrag ist. Ich<br />

me<strong>in</strong>e, der Antrag ist noch aus der letzten Synode.<br />

uns, die damit verbundene vorübergehende Stellenerhöhung<br />

und die zusätzlich vorgesehenen Investitionsmittel<br />

halten wir für sachlich geboten. Frau Oberkirchenrät<strong>in</strong><br />

Junkermann hat schon angedeutet, mit großer Sorge<br />

muss uns erfüllen, dass <strong>in</strong> diesem Zusammenhang bereits<br />

über e<strong>in</strong>e Verkürzung der Vikarsausbildung nachgedacht<br />

wird. Es ist dr<strong>in</strong>gend geboten, dass künftige Pfarrer<strong>in</strong>nen<br />

und Pfarrer gut und qualifiziert ausgebildet s<strong>in</strong>d,<br />

und dass ihnen dafür auch die notwendigen Räume, auch<br />

Zeiträume, für die damit verbundenen Bildungsprozesse<br />

zur Verfügung stehen. Dafür die notwendigen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

zu schaffen oder sie zu erhalten, auch unter<br />

sich erschwerenden Bed<strong>in</strong>gungen, ist unsere Aufgabe als<br />

Synode.<br />

Oberkirchenrat Heckel, Prof. Ulrich: Sehr geehrter Herr<br />

Präsident, verehrte Synode! Kirchenrat Lautenschlager<br />

hatte <strong>in</strong> dieser Sache angefangen zu arbeiten und ist jetzt<br />

am 1. November nach Nürt<strong>in</strong>gen gewechselt. Von daher<br />

müssen wir das neu angehen.<br />

Zwischenruf Munz<strong>in</strong>ger, Markus: Das heißt, wenn der<br />

Nachfolger Dr. Zeeb kommt, werden Sie tätig werden?<br />

Oberkirchenrat Heckel, Prof. Ulrich: So ist der Stand.<br />

Schwarz, Angela: Verehrter Herr Präsident, verehrte<br />

Synode! Ich habe e<strong>in</strong>e Frage an Frau Junkermann: Viele<br />

von uns haben die Resolution der Vikar<strong>in</strong>nen und Vikare<br />

erhalten. Sie schreiben dar<strong>in</strong>, dass im Pfarrsem<strong>in</strong>ar Stellen<br />

bis 2013 von acht auf fünf gekürzt werden sollen und<br />

befürchten damit, dass die Ausbildung nicht mehr <strong>in</strong> der<br />

jetzigen Qualität durchgeführt werden kann. Könnten Sie<br />

etwas dazu sagen?<br />

Oberkirchenrät<strong>in</strong> Junkermann, Ilse: Herr Präsident,<br />

hohe Synode! Die Kürzung der Pfarrstellen im Pfarrsem<strong>in</strong>ar<br />

ist e<strong>in</strong> Bestandteil der „Bildungskonzeption plus“. Wir<br />

haben e<strong>in</strong>e zwischenzeitliche Erhöhung der Stellen im<br />

Pfarrsem<strong>in</strong>ar auf Grund der stärkeren Jahrgänge – das<br />

hat <strong>in</strong> diesem Herbst für zweie<strong>in</strong>halb Jahre begonnen –<br />

und e<strong>in</strong>e weitere zusätzliche Kürzung, deren Umsetzung<br />

auf Grund der nicht gekürzten Sonderzahlung beschlossen<br />

wurde. Wir haben das im Theologischen Ausschuss<br />

vorgetragen. Das heißt, die Stellen s<strong>in</strong>d bereits <strong>in</strong> der<br />

Strukturanpassung bis 2013 zum Teil verlängert. Derzeit<br />

läuft e<strong>in</strong> sehr eng gestricktes Projekt zur Überprüfung, wie<br />

diese Kürzung erbracht werden kann, ob über e<strong>in</strong>e Stellenkürzung,<br />

oder welche weiteren Varianten <strong>in</strong> Frage<br />

kommen. Wenn diese Varianten erarbeitet s<strong>in</strong>d – ich hoffe<br />

bis zum Sommer nächsten Jahres –, dann werden wir das<br />

besprechen und bewerten und <strong>in</strong> den Theologischen<br />

Ausschuss e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen, bevor wir dann die Umsetzung<br />

beschließen.<br />

Werner, Michael: Verehrter Herr Präsident, verehrte<br />

Synode! Ich möchte daran anschließen. Über die Zahl, die<br />

bei der KSt. 0651 Pfarrsem<strong>in</strong>ar nicht benannt ist, nämlich<br />

die gestiegene Zahl der Vikar<strong>in</strong>nen und Vikare, freuen wir<br />

Oberkirchenrät<strong>in</strong> Junkermann, Ilse: Ich möchte gerne<br />

etwas dazu sagen, weil ich dieses Anliegen sehr teile, allerd<strong>in</strong>gs<br />

erweitert teile, und weil mir an e<strong>in</strong>er guten Qualifizierung<br />

gelegen ist und wir jetzt im Rahmen dieser<br />

Überprüfung anschauen: Wann wird was im Beruf am<br />

besten gelernt. Also: Kommen wir weg von dem Lernen<br />

und Ausbilden auf Vorrat! Und wie gestaltet sich das dann<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Berufsbiografie und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er beruflichen Laufbahn?<br />

Wenn ich etwas lerne für die K<strong>in</strong>dergartenleitung<br />

und ich diese erst 15 Jahre später übernehme, dann<br />

br<strong>in</strong>gt das relativ wenig.<br />

E<strong>in</strong>e Beobachtung ist – und darauf müssen wir reagieren<br />

–, dass das Ausbildungsvikariat von jungen Vikar<strong>in</strong>nen<br />

und Vikaren vor allem als Ausbildung gesehen wird, und<br />

nicht mehr so wie vor 20 oder 25 Jahren, als es e<strong>in</strong>gerichtet<br />

wurde. Damals war ganz klar, Ausbildungsvikariat ist<br />

Berufsbeg<strong>in</strong>n. Und wenn e<strong>in</strong> Vikar heute nach zwei Beerdigungen<br />

me<strong>in</strong>t: „Jetzt habe ich genug gelernt für me<strong>in</strong>e<br />

Ausbildung.“ – dann ist das e<strong>in</strong> Signal.<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang: Es liegen ke<strong>in</strong>e<br />

weiteren Wortmeldungen vor. Wir kommen zur Abstimmung<br />

über Budget 03, Theologische Ausbildung im Pfarrdienst,<br />

mit der Gesamtsumme von 395 032 200 . Wer<br />

zustimmen kann, gebe e<strong>in</strong> Handzeichen. – Wer stimmt<br />

dagegen? – Wer enthält sich der Stimme? – Dann ist das<br />

e<strong>in</strong>stimmig festgestellt.<br />

Budget 04, Personal. Damit Sie sehen, warum hier im<br />

Haushaltsplanansatz 2009 ke<strong>in</strong>e Zahlen vorhanden s<strong>in</strong>d<br />

– sie bef<strong>in</strong>den sich im Sonderband. Ich weise h<strong>in</strong> auf das<br />

Rechnungsergebnis 2007.<br />

Budget 05 Allgeme<strong>in</strong>es Recht, Interne Verwaltung mit<br />

der Gesamtsumme von 21 954 900 . Gibt es dazu Wortmeldungen?<br />

– Das ist nicht der Fall, somit so festgestellt.<br />

Budget 06, Dienst- und Arbeitsrecht, mit der Gesamtsumme<br />

von 8 786 600 . Gibt es dazu Wortmeldungen?<br />

– Das ist auch nicht der Fall. Somit so festgestellt.<br />

Budget 07, F<strong>in</strong>anzmanagement und IT, mit der Gesamtsumme<br />

von 282 894 800 . Ich weise h<strong>in</strong> auf die<br />

Änderungen <strong>in</strong> der KSt. 9230 Allgeme<strong>in</strong>er Deckungsbedarf<br />

und <strong>in</strong> der KSt. 9721 Ausgleichsrücklage. Gibt es<br />

dazu Wortmeldungen? – Das ist auch nicht der Fall. Somit<br />

so festgestellt.


236<br />

14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008<br />

(Stellv. Präsident Traub, Wolfgang)<br />

Budget 08, Bauwesen und Geme<strong>in</strong>deaufsicht, mit der<br />

Summe von 5 287 600 . Gibt es dazu Wortmeldungen?<br />

– Die Synodale Erbes-Bürkle.<br />

Diakonieausschusses –, wir bräuchten e<strong>in</strong>e solche Stelle<br />

nicht, weil Armut <strong>in</strong> diesem Ausmaß ke<strong>in</strong>e gesellschaftliche<br />

Realität mehr ist. Vielen Dank. (Beifall)<br />

Erbes-Bürkle, Sigrid: Herr Präsident, werte Synode!<br />

Als Vertreter<strong>in</strong> der Synodalen im Stiftungsbeirat Kirche<br />

und Kunst möchte ich Ihnen e<strong>in</strong>e kurze Erklärung geben.<br />

Das betrifft die Kostenstelle 5400 Kunst- und Denkmalpflege.<br />

Um Ihnen die Arbeit aus dem Vere<strong>in</strong> und aus der<br />

Stiftung Kirche und Kunst näher zu br<strong>in</strong>gen und zu zeigen,<br />

wie wir die wenigen uns zur Verfügung stehenden<br />

Mittel verwenden, haben wir Ihnen den zum diesjährigen<br />

zehnjährigen Jubiläum herausgebrachten Katalog verteilt<br />

und wünschen Ihnen viel Freude beim Studieren daran.<br />

(Beifall)<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang: Es liegen ke<strong>in</strong>e<br />

weiteren Wortmeldungen vor.<br />

Budget 08, Bauwesen und Geme<strong>in</strong>deaufsicht, mit der<br />

Summe von 5 287 600 . Wer dem zustimmen kann, den<br />

bitte ich um das Handzeichen. – Wer stimmt dagegen? –<br />

Wer enthält sich? – Dann ist es e<strong>in</strong>stimmig so festgestellt.<br />

Budget 09, Diakonisches Werk <strong>Württemberg</strong>, mit der<br />

Summe von 12 913 000 . Gibt es dazu Wortmeldungen?<br />

– Synodaler Haar.<br />

Haar, Horst: Herr Präsident, hohe Synode! Lassen Sie<br />

mich als jemanden, welcher den Prozess des Sozialforums<br />

als Synodaler seit Beg<strong>in</strong>n aktiv begleitet und mitgestaltet<br />

hat, e<strong>in</strong>ige Anmerkungen machen. Ich spreche<br />

zur KSt. 2120, Ziffer 42442. Die Vorsitzende des F<strong>in</strong>anzausschusses,<br />

Frau Schneider, führte <strong>in</strong> ihrem Bericht im<br />

Blick auf das Thema Bildung unter anderem aus, dass<br />

hier vieles im Umbruch ist und wir als Kirche die Herausforderungen<br />

annehmen und modellhaft neue Wege entwickeln<br />

sollen.<br />

In diesem S<strong>in</strong>ne hat bisher auch das Sozialforum se<strong>in</strong>e<br />

Aufgabe gesehen, und wir dürfen <strong>in</strong> der Aus- und Mitgestaltung<br />

des Sozialen <strong>in</strong> unserer Gesellschaft, durch die<br />

wir durch das Evangelium von Jesus Christus gerufen<br />

s<strong>in</strong>d, nicht nachlassen, auch angesichts der derzeitigen<br />

gesellschaftlichen Zustände. Als Diakonieausschuss danken<br />

wir dem F<strong>in</strong>anzausschuss, dass er unserem drängenden<br />

Wollen gegenüber E<strong>in</strong>sicht gezeigt hat. Bei der<br />

Vielzahl, was auf den F<strong>in</strong>anzausschuss als Bitten und<br />

Wünsche zukommt, ist das nicht immer ganz e<strong>in</strong>fach.<br />

Worum es bei dieser neuen Stelle bzw. der Veränderung<br />

geht, darauf hat Frau Schneider heute Morgen kurz<br />

h<strong>in</strong>gewiesen. Wir verb<strong>in</strong>den mit der Errichtung e<strong>in</strong>er Koord<strong>in</strong>ationsstelle<br />

die Hoffnung, dass damit die bereits<br />

vielfältig vorhandenen Aktivitäten <strong>in</strong> unseren Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />

<strong>in</strong> Armutsfragen noch mehr als bisher gefördert,<br />

gestärkt und landesweit koord<strong>in</strong>iert werden können und<br />

vor allem dann auch gesellschaftspolitisch viel stärker<br />

wirksam werden. Ich glaube, wir brauchen <strong>in</strong> diesem Bereich<br />

unser Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. Es<br />

wird oft mehr <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den getan als nach außen <strong>in</strong><br />

der Gesellschaft wahrgenommen wird. Glauben Sie mir,<br />

lieber wäre es mir – ich glaube, auch allen Mitgliedern des<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang: Es liegen ke<strong>in</strong>e<br />

weiteren Wortmeldungen vor.<br />

Budget 09, Diakonisches Werk <strong>Württemberg</strong>, mit der<br />

Summe von 12 913 000 . Wer dem zustimmen kann,<br />

den bitte ich um das Handzeichen. – Wer stimmt dagegen?<br />

– Wer enthält sich? – Dann ist es e<strong>in</strong>stimmig festgestellt.<br />

Budget 10 Arbeitsrechtliche Kommission, mit der<br />

Summe von 306 200 . Gibt es dazu Wortmeldungen? –<br />

Das ist nicht der Fall. Somit ist es so festgestellt.<br />

Budget 12 Landeskirchliche Mitarbeitervertretung mit<br />

der Summe von 505 100 . Gibt es dazu Wortmeldungen?<br />

– Das ist auch nicht der Fall. Somit ist es so festgestellt.<br />

Budget 13 Landessynode mit der Summe von<br />

642 100 . Gibt es dazu Wortmeldungen? Synodaler<br />

Schubert.<br />

Schubert, Gerhard: Herr Präsident, liebe Synodale! An<br />

verschiedenen Stellen ist mir <strong>in</strong> den vergangenen Monaten<br />

immer wieder die Frage nach der F<strong>in</strong>anzausstattung<br />

unserer Landessynode gestellt worden. Nach me<strong>in</strong>er<br />

Wahrnehmung ist es dabei vor allem um zwei Bereiche<br />

gegangen.<br />

Der erste Bereich: Die F<strong>in</strong>anzausstattung unserer Gesprächskreise.<br />

Trotz der Zuarbeit unserer Geschäftsstelle,<br />

die ganz gewiss <strong>in</strong> großem Umfang geschieht, gibt es<br />

noch e<strong>in</strong>en immensen Arbeitsaufwand, der ehrenamtlich<br />

für die Gesprächskreisleitung zu leisten ist. Ob und wie<br />

hier e<strong>in</strong>e Entlastung dauerhaft möglich ist, sollte, denke<br />

ich, dr<strong>in</strong>gend geprüft werden.<br />

Der zweite Bereich, um den es g<strong>in</strong>g, war die Frage der<br />

Aufwandsentschädigungen, sowohl bei den Funktionsstellen<br />

wie auch bei den übrigen Synodalen. Wenn ich <strong>in</strong><br />

der Öffentlichkeit die Beträge nenne, die dafür e<strong>in</strong>gesetzt<br />

s<strong>in</strong>d, dann ernte ich <strong>in</strong> der Regel ungläubiges Staunen.<br />

Auch hier sche<strong>in</strong>t zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>e Überprüfung angebracht.<br />

Die Frage ist: Wo kann so etwas überhaupt geschehen?<br />

Wo soll darüber beraten werden?<br />

Ich me<strong>in</strong>e, dass der Geschäftsführende Ausschuss<br />

dafür der geeignete Ort sei. Deshalb bitte ich darum, dass<br />

dort die Beratungen über diese Fragen zügig <strong>in</strong> Angriff<br />

genommen werden, so dass wir vielleicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em der<br />

nächsten Haushaltspläne schon den Niederschlag dieser<br />

Überlegungen f<strong>in</strong>den könnten. Vielen Dank. (Beifall)<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang: Es liegen ke<strong>in</strong>e weiteren<br />

Wortmeldungen vor. Budget 13 Landessynode mit<br />

der Summe von 642 100 . Wer dem so zustimmen kann,<br />

den bitte ich um das Handzeichen. – Vielen Dank. Wer<br />

stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Dann ist es e<strong>in</strong>stimmig<br />

so festgestellt.


14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008 237<br />

(Stellv. Präsident Traub, Wolfgang)<br />

Budget 14 Zentrales Gebäudemanagement mit der<br />

Summe von 14 399 800 . Gibt es dazu Wortmeldungen?<br />

– Das ist nicht der Fall. Somit so festgestellt.<br />

Damit ergibt sich bei den Aufgaben der <strong>Landeskirche</strong>,<br />

Rechtsträger 0002, die Summe im Ordentlichen Haushalt<br />

von 869 275 500 .<br />

Wir kommen nun zum Vermögenshaushalt. Budget 01<br />

Theologie und Weltweite Kirche mit der Summe von<br />

1 439 500 . Ich weise h<strong>in</strong> auf die Änderungen <strong>in</strong> der KSt.<br />

1800 und <strong>in</strong> der KSt. 9729. Gibt es dazu Wortmeldungen?<br />

– Das ist nicht der Fall. Somit so festgestellt.<br />

Budget 02 Kirche und Bildung mit der Summe von<br />

6 541 800 . Gibt es dazu Wortmeldungen? – Das ist<br />

nicht der Fall. Somit so festgestellt.<br />

Budget 03 Theologische Ausbildung und Pfarrdienst<br />

mit der Summe von 21 076 800 . Gibt es dazu Wortmeldungen?<br />

– Das ist auch nicht der Fall. Somit so festgestellt.<br />

Budget 04 Personal, da wieder der H<strong>in</strong>weis auf den<br />

Sonderband und das Rechnungsergebnis 2007.<br />

Budget 05 Allgeme<strong>in</strong>es Recht/Interne Verwaltung, mit<br />

der Summe von 1 196 800 . Gibt es dazu Wortmeldungen?<br />

– Das ist auch nicht der Fall. Somit so festgestellt.<br />

Budget 06 Dienst- und Arbeitsrecht mit der Summe<br />

von 86 300 . Gibt es dazu Wortmeldungen? – Das ist<br />

auch nicht der Fall. Somit so festgestellt.<br />

Budget 07 F<strong>in</strong>anzmanagement und IT, mit der Summe<br />

von 35 848 200 . Ich weise h<strong>in</strong> auf die Änderungen bei<br />

der KSt. 9721. Gibt es dazu Wortmeldungen? – Das ist<br />

auch nicht der Fall. Somit so festgestellt.<br />

Budget 08 Bauwesen und Geme<strong>in</strong>deaufsicht, mit der<br />

Summe von 230 500 . Gibt es dazu Wortmeldungen? –<br />

Das ist auch nicht der Fall. Somit so festgestellt.<br />

Budget 09 Diakonisches Werk <strong>Württemberg</strong>, mit der<br />

Summe von 8 575 200 . Gibt es dazu Wortmeldungen?<br />

– Das ist auch nicht der Fall. Somit so festgestellt.<br />

Budget 10 Arbeitsrechtliche Kommission, mit der<br />

Summe von 3 600 . Gibt es dazu Wortmeldungen? – Das<br />

ist auch nicht der Fall. Somit so festgestellt.<br />

Budget 12 Landeskirchliche Mitarbeitervertretung, mit<br />

der Summe von 34 000 . Gibt es dazu Wortmeldungen?<br />

– Das ist auch nicht der Fall. Somit so festgestellt.<br />

Budget 13 Landessynode, mit der Summe von<br />

16 400 . Gibt es dazu Wortmeldungen? – Das ist auch<br />

nicht der Fall. Somit so festgestellt.<br />

Budget 14 Zentrales Gebäudemanagement, mit der<br />

Summe von 10 175 000 . Gibt es dazu Wortmeldungen?<br />

– Das ist auch nicht der Fall. Somit so festgestellt.<br />

Damit ergibt sich im Rechtsträger 0002 die Summe<br />

des Vermögenshaushalts von 85 223 900 .<br />

Im Zusammenhang mit dem Haushaltsbereich Aufgaben<br />

der <strong>Landeskirche</strong>, Rechtsträger 0002, s<strong>in</strong>d auch die<br />

Bauste<strong>in</strong>e zu beschließen. Die Bauste<strong>in</strong>e mit e<strong>in</strong>er Gesamtsumme<br />

von 323 090 400 f<strong>in</strong>den Sie auf Ihrem Änderungsblatt<br />

mit der aktuellen Summe. Gibt es dazu<br />

Wortmeldungen? – Das ist nicht der Fall. Somit so festgestellt.<br />

Nachdem wir den Zahlenteil für den Plan für die kirchliche<br />

Arbeit der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Landeskirche</strong> <strong>in</strong> <strong>Württemberg</strong><br />

für das Haushaltsjahr 2009 festgestellt haben, kommen<br />

wir zum Haushaltsgesetz. Ich bitte Sie, im Plan für<br />

die kirchliche Arbeit 2009 das Haushaltsgesetz auf Seite 4<br />

aufzuschlagen. Die Zahlen unter § 1 Abs. 1 und 2 s<strong>in</strong>d<br />

entsprechend dem Änderungsblatt zu korrigieren. Das ist<br />

im Haushaltsbereich Rechtsträger 0002, Aufgaben der<br />

<strong>Landeskirche</strong>, die Zahl 954 499 400 und im Ordentlichen<br />

Haushalt 869 275 500 sowie im Vermögenshaushalt<br />

85 233 900 und <strong>in</strong> der Gesamtsumme<br />

1 892 318 400 . In der Ziffer 2 ist es die Summe von<br />

323 090 400 .<br />

Mit diesen Änderungen rufe ich <strong>in</strong> erster Lesung auf:<br />

Kirchliches Gesetz über den landeskirchlichen Haushaltsplan<br />

für das Haushaltsjahr 2009. Die Landessynode hat<br />

das folgende Gesetz beschlossen, das hiermit verkündet<br />

wird:<br />

§ 1 Abs. 1. Gibt es dazu Wortmeldungen? – Das ist<br />

nicht der Fall. Somit festgestellt.<br />

§ 1 Abs. 2. Gibt es dazu Wortmeldungen? – Das ist<br />

nicht der Fall. Somit festgestellt.<br />

§ 2 Abs. 1 und 2. Gibt es dazu Wortmeldungen? – Das<br />

Wort hat der Synodale Haller.<br />

Haller, Erich: Es wird ja ab 1. Januar 2009 die so genannte<br />

Z<strong>in</strong>sabgeltungssteuer erhoben, die auch e<strong>in</strong>en<br />

Beitrag zur Kirchensteuer vorsieht. Natürlich ist das nichts<br />

Neues. Auch bisher hat man Kapitalerträge kirchenversteuern<br />

müssen, aber viele Leute wundern sich, dass sie<br />

jetzt auf e<strong>in</strong>mal von der Bank e<strong>in</strong>e Kirchensteuerzahl genannt<br />

kriegen, und s<strong>in</strong>d natürlich der Me<strong>in</strong>ung, das sei<br />

e<strong>in</strong>e zusätzliche kirchliche Belastung. Me<strong>in</strong>e Bitte wäre,<br />

dass hier so schnell wie möglich <strong>in</strong> der Öffentlichkeit darüber<br />

aufgeklärt wird. Die Banken machen es nach<br />

me<strong>in</strong>em Gefühl nicht ausreichend.<br />

Ich weiß nicht, ob auf diesem Vorgang schon Austritte<br />

beruhen – es könnte se<strong>in</strong>. Es ist offensichtlich e<strong>in</strong>e nicht<br />

ausreichende Information der Leute. Aber die Bank ist<br />

auch nicht verpflichtet, das zu tun. Me<strong>in</strong>e Bitte ist also,<br />

dass durch geeignete Maßnahmen – Zeitungen usw. –<br />

etwas unternommen wird. Das wird dann wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

die Aufgabe des Oberkircherats se<strong>in</strong>. (Vere<strong>in</strong>zelt Beifall)<br />

Oberkirchenrat Kastrup, Dr. Mart<strong>in</strong>: Es ist tatsächlich<br />

sehr schwer e<strong>in</strong>zuschätzen, wie sich die Abgeltungssteuer<br />

auf unsere Kirchenmitglieder <strong>in</strong>sgesamt auswirken<br />

wird. Wir haben bereits e<strong>in</strong>e ganze Reihe von Maßnahmen<br />

ergriffen, um für Aufklärung zu sorgen. Wir haben <strong>in</strong><br />

a&b e<strong>in</strong>e Veröffentlichung platziert, wir haben Pressemitteilungen<br />

<strong>in</strong> unterschiedlicher Informationstiefe herausgegeben,<br />

um sowohl auf sehr allgeme<strong>in</strong>er Ebene als auch<br />

sehr differenziert Hilfen zu geben, gerade <strong>in</strong> den Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />

und Kirchenbezirken, als Argumentationshilfe,<br />

wenn e<strong>in</strong>zelne Personen auf sie zukommen. Wir haben<br />

auch entsprechende Angebote im Internet.<br />

Was wir bisher nicht gemacht haben: Wir s<strong>in</strong>d nicht<br />

aktiv <strong>in</strong> die Presse gegangen. Unsere katholischen Kolle-


238<br />

14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008<br />

(Oberkirchenrat Kastrup, Dr. Mart<strong>in</strong>)<br />

gen haben das teilweise gemacht, aber auch eher sehr<br />

zurückhaltend. Wir wollten das Thema von unserer Seite<br />

nicht zu offensiv forcieren, damit nicht der E<strong>in</strong>druck entstehen<br />

sollte, dass die Kirche im Pr<strong>in</strong>zip auf dieses Geld<br />

„geiert“. Wir wollten <strong>in</strong>formationsfähig se<strong>in</strong>, aber wie gesagt,<br />

eher etwas zurückhaltend.<br />

Tatsache ist, dass häufig kle<strong>in</strong>e Anlässe Auslöser für<br />

Kirchenaustritte s<strong>in</strong>d. Wir haben Statistiken, wonach im<br />

vierten Quartal stets die meisten Kirchenaustritte stattf<strong>in</strong>den.<br />

In der Regel werden zum Jahresende Gespräche mit<br />

dem Steuerberater geführt oder es wird überschlagen,<br />

wie viele Mittel man im nächsten Jahr zur Verfügung hat.<br />

Das ist auch <strong>in</strong> diesem Jahr zu beobachten. Wir wissen<br />

allerd<strong>in</strong>gs nicht, <strong>in</strong> welchem Umfang das auf die Abgeltungssteuer<br />

zurückzuführen ist.<br />

Klar ist, dass sich die letzten drei Jahre von den Kirchenaustritten<br />

her nicht ganz so entwickelt haben, wie wir<br />

uns das gewünscht hätten. Es gibt wieder e<strong>in</strong>en steigenden<br />

Trend. Ich glaube aber nicht, dass der Trend <strong>in</strong><br />

den Vorjahren auf die Abgeltungssteuer zurückzuführen<br />

ist. Möglicherweise müssen wir noch e<strong>in</strong>e etwas breitere<br />

Diskussion zu diesem Thema führen.<br />

Ich b<strong>in</strong> für Rückmeldungen dankbar, wenn Sie konkrete<br />

Fälle kennen oder Beratungsbedarf sehen. Wir<br />

haben e<strong>in</strong> Kirchensteuertelefon und gehen auch aktiv auf<br />

Personen zu. Es hat <strong>in</strong> den letzten Wochen und Monaten<br />

doch e<strong>in</strong>en relativ <strong>in</strong>tensiven Telefonverkehr an dieser<br />

Stelle gegeben. Wir s<strong>in</strong>d jederzeit auskunftsfähig und<br />

auskunftsbereit und gehen auch aktiv auf Personen zu,<br />

wenn das erwünscht ist.<br />

Oberkirchenrat Heckel, Prof. Ulrich: Herr Präsident,<br />

geehrte Synode! Anschließend an die Äußerung von<br />

Herrn Dr. Kastrup möchte ich Ihnen mitteilen, dass wir<br />

noch auf die Dekanatämter zugehen, dieses Thema <strong>in</strong><br />

den Bezirkssynoden aufzugreifen. (Daferner, Eberhard:<br />

Die s<strong>in</strong>d ja schon vorbei!)<br />

Kl<strong>in</strong>gler, Harald: Herr Oberkirchenrat Heckel, unsere<br />

Bezirkssynoden s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Regel vorbei. Das heißt, die<br />

nächste Möglichkeit ist im März. Das ist e<strong>in</strong>e relativ lange<br />

Zeit.<br />

Für mich kann ich sagen, ich danke für die Mitteilung,<br />

die Herr Dr. Kastrup verteilt hat. Ich habe sie im Bezirksblatt<br />

abdrucken lassen – mit der Nummer des Kirchensteuertelefons.<br />

Und wo ich kann, sage ich: Liebe Leut’,<br />

macht es. Ihr spart nämlich am Ende Geld, denn bei der<br />

Abgeltungssteuer zahlt man 25 % und nicht das, was<br />

man normalerweise zahlt.<br />

Schneider, Inge: Ich kann es vortragen, wenn es denn<br />

se<strong>in</strong> muss, wenn es dem Gang der D<strong>in</strong>ge dient.<br />

Der F<strong>in</strong>anzausschuss hat heute Mittag e<strong>in</strong>e Sondersitzung<br />

abgehalten. Wir haben über den Antrag beraten.<br />

Das Ergebnis des ersten Teils des Antrags liegt Ihnen<br />

bereits vor. Da hatte sich für uns ke<strong>in</strong>e wesentliche Änderung<br />

ergeben.<br />

Den zweiten Teil des Antrags mussten wir ausführlich<br />

beraten, weil es da um etwas Neues g<strong>in</strong>g. Es zeigte sich<br />

im F<strong>in</strong>anzausschuss, dass durchaus Verständnis für diesen<br />

Teil des Antrags vorhanden ist, wir es aber für kritisch<br />

halten, ihn an dieser Stelle zu behandeln. Wenn es e<strong>in</strong>en<br />

Bedarf gibt, sich genauer anzuschauen, was es mit diesen<br />

spendenf<strong>in</strong>anzierten Stellen auf sich hat und was<br />

daraus wird, dann ist es die falsche Stelle, dies über das<br />

Haushaltsgesetz zu machen. Man müsste genau sehen:<br />

Wie ist e<strong>in</strong> solcher Fonds zu strukturieren? Wer kann<br />

e<strong>in</strong>en Antrag stellen? Mit wie viel Geld muss er ausgestattet<br />

werden, und welche Folgen hat es auf die F<strong>in</strong>anzstruktur?<br />

Die F<strong>in</strong>anzstruktur der <strong>Landeskirche</strong>, auch mit den<br />

Zuweisungen an die Kirchengeme<strong>in</strong>den, ist zu beachten.<br />

Im F<strong>in</strong>anzausschuss wurde bezweifelt, den Weg des<br />

Fonds e<strong>in</strong>zuschlagen. Nachher müssten alle Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />

leiden, damit man e<strong>in</strong>zelne Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />

wird bezuschussen können. Das müsste ausführlich diskutiert<br />

werden. Unsere Frage war auch: Wenn es so e<strong>in</strong><br />

wichtiges Anliegen ist, warum wird es dann an dieser<br />

Stelle e<strong>in</strong>gebracht, wenn davor schon klar ist, dass im<br />

nächsten Jahr dafür voraussichtlich ke<strong>in</strong>e Gelder zur Verfügung<br />

stehen?<br />

Daher haben wir im F<strong>in</strong>anzausschuss folgenden Beschluss<br />

gefasst: Der F<strong>in</strong>anzausschuss empfiehlt der Landessynode,<br />

den Änderungsantrag <strong>Nr</strong>. 38/08 abzulehnen.<br />

Er rät dem Antragsteller, das <strong>in</strong> Absatz 2 des Antrags enthaltene<br />

Anliegen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gesonderten, strukturierten<br />

Antrag <strong>in</strong> den normalen Gang der Landessynode e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />

Dann können wir ihn genauer behandeln und<br />

überlegen: Ist es s<strong>in</strong>nvoll, ist es nicht s<strong>in</strong>nvoll? Wie viel<br />

Geld brauchen wir? Haben wir das Geld, und wie ist der<br />

Fonds im Blick auf die Anträge der Kirchengeme<strong>in</strong>den zu<br />

behandeln?<br />

Für uns war auch die Frage: Soll er nur für die Stellen<br />

der Jugendarbeit se<strong>in</strong> oder soll er für die ganze Diakonie<br />

gelten? Wie weit soll er gefasst se<strong>in</strong>? – Das waren die<br />

wesentlichen Punkte aus dem F<strong>in</strong>anzausschuss. (Vere<strong>in</strong>zelt<br />

Beifall)<br />

Munz<strong>in</strong>ger, Markus: Ich ziehe den Änderungsantrag<br />

zurück und werde für die nächste Sitzung den Teil B <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em ordentlichen Beitrag e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen. (Vere<strong>in</strong>zelt Beifall)<br />

Stellv. Präsident Traub: Gibst es weitere Wortmeldungen?<br />

– Das ist nicht der Fall. Wer § 2 Abs. 1 und 2<br />

zustimmen kann, den bitte ich um das Handzeichen. –<br />

Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Dann ist es<br />

e<strong>in</strong>stimmig so festgestellt.<br />

§ 3 Abs. 1 bis 8: Dazu liegt der Änderungsantrag<br />

<strong>Nr</strong>. 38/08 vor, der im F<strong>in</strong>anzausschuss beraten wurde. –<br />

Ich erfahre gerade, dass das Ergebnis noch nicht vorliegt<br />

und erst morgen bekannt gegeben werden kann – oder?<br />

Stellv. Präsident Traub: Gibt es weitere Wortmeldungen<br />

zu § 3, Abs. 1 bis 8? – Das ist nicht der Fall. Wer<br />

dem zustimmen kann, den bitte ich um das Handzeichen.<br />

– Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Dann ist<br />

e<strong>in</strong>stimmig so festgestellt.<br />

Wir kommen zu § 4: Gibt es dazu Wortmeldungen? –<br />

Das ist nicht der Fall. Somit so festgestellt.<br />

§ 5: Gibt es dazu Wortmeldungen? – Das ist nicht der<br />

Fall. Somit so festgestellt.


14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008 239<br />

(Stellv. Präsident Traub, Wolfgang)<br />

§ 6: Gibt es zu diesem Paragrafen Wortmeldungen? –<br />

Das ist nicht der Fall. Somit so festgestellt.<br />

§ 7: Gibt es dazu Wortmeldungen? – Auch nicht. Somit<br />

so festgestellt.<br />

§ 8: Gibt es dazu Wortmeldungen? – Das ist nicht der<br />

Fall. Somit so festgestellt.<br />

Damit s<strong>in</strong>d alle Paragraphen festgestellt. Wir haben<br />

das kirchliche Gesetz über den Haushaltsplan für das<br />

Haushaltsjahr 2009 <strong>in</strong> erster Lesung beschlossen.<br />

Bevor ich das Gesetz gleich im Anschluss an die erste<br />

Lesung <strong>in</strong> zweiter Lesung aufrufe, haben der Oberkirchenrat<br />

und die Vorsitzende des F<strong>in</strong>anzausschusses die<br />

Möglichkeit, noch e<strong>in</strong>mal das Wort zu ergreifen, um auf<br />

Anfragen und Bemerkungen zu antworten. Wird dies gewünscht?<br />

– Das ist nicht der Fall.<br />

Nach unserer Geschäftsordnung ist es möglich, dass<br />

wir unmittelbar nach der ersten Lesung die zweite Lesung<br />

aufrufen. Deshalb rufe ich das kirchliche Gesetz über den<br />

landeskirchlichen Haushaltsplan für das Haushaltsjahr<br />

2009 <strong>in</strong> zweiter Lesung auf. Wer dem kirchlichen Gesetz<br />

über den landeskirchlichen Haushalt für das Haushaltsjahr<br />

2009 <strong>in</strong> zweiter Lesung zustimmt, den bitte ich um<br />

das Handzeichen. – Vielen Dank! Wer stimmt dagegen?<br />

– Wer enthält sich? – Das Gesetz ist e<strong>in</strong>stimmig angenommen.<br />

Damit hat die Landessynode das kirchliche Gesetz<br />

über den landeskirchlichen Haushaltsplan für das Haushaltsjahr<br />

2009 beschlossen. Sie können nun auf Seite 4<br />

als Datum den heutigen Tag e<strong>in</strong>tragen.<br />

Am Ende der Beratungen möchte ich Ihnen, Herr<br />

Dr. Kastrup, Ihren Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern, <strong>in</strong>sbesondere<br />

Herrn Bantleon, Herrn Armbruster und Herrn<br />

Nagel, und denen, die Sie <strong>in</strong> Ihrem Bericht namentlich<br />

genannt haben, Frau Fichtel, Frau Bitz und Frau Silber,<br />

ganz herzlich danken. E<strong>in</strong> herzlicher Dank gilt auch den<br />

Geschäftsstellen der e<strong>in</strong>zelnen Dezernate, den Mitarbeitenden<br />

und den Leitenden, für die Zuarbeit zu diesem<br />

Haushaltsplan. Nicht zuletzt möchte ich der Vorsitzenden<br />

des F<strong>in</strong>anzausschusses, Inge Schneider, ihrer Stellvertreter<strong>in</strong>,<br />

Ingeborg Raab, und allen Mitgliedern des F<strong>in</strong>anzausschusses<br />

für ihre aufwändige und kompetente ehrenamtliche<br />

Arbeit danken. (Beifall)<br />

Infolge der gründlichen Beratungen im F<strong>in</strong>anzausschuss<br />

und der kompetenten Vorbereitung durch die<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter von Dezernat 7 und der<br />

Geschäftsstellen der Dezernate war es uns möglich,<br />

e<strong>in</strong>en Plan für die kirchliche Arbeit für das Jahr 2009 gut<br />

vorbereitet und <strong>in</strong>formiert <strong>in</strong> hoher Qualität zu beschließen.<br />

Auch Ihnen, den Synodalen, und denen, die die<br />

kirchliche Arbeit mit ihrer Kirchensteuer ermöglichen,<br />

möchte ich herzlich danken.<br />

Damit s<strong>in</strong>d wir am Ende der Haushaltsberatungen, und<br />

ich möchte Sie um e<strong>in</strong>e Erweiterung der Tagesordnung<br />

– das wäre der Tagesordnungspunkt 15, e<strong>in</strong>e Resolution<br />

für Frieden im Kongo – bitten, was <strong>in</strong> den Gesprächskreisen<br />

ja auch schon vorbesprochen wurde. Gibt es Widerspruch<br />

gegen diese Erweiterung der Tagesordnung?<br />

– Ich sehe ke<strong>in</strong>en Widerspruch.<br />

Wir unterbrechen die Sitzung für zehn M<strong>in</strong>uten und<br />

setzen dann die Beratungen fort.<br />

(Unterbrechung von 17:34 Uhr bis 17:45 Uhr)<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang: Wir kommen zu der<br />

Erweiterung der Tagesordnung, die wir vorher beschlossen<br />

haben. In der Zwischenzeit liegt Ihnen auch der Antrag<br />

<strong>Nr</strong>. 41/08 <strong>in</strong> schriftlicher Form vor: Resolution für<br />

Frieden im Kongo. Ich bitte den Synodalen Dr. Kretschmer,<br />

den Antrag e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />

Kretschmer, Dr. Harald: Herr Präsident, liebe Synodale!<br />

Während wir über Umgeme<strong>in</strong>dungen, Namensänderungen<br />

von Ausschüssen und über das Königsrecht der<br />

Synode, den Haushalt – fraglos alles wichtige Themen –,<br />

reden, ereignet sich <strong>in</strong> der e<strong>in</strong>en Welt, <strong>in</strong> der wir leben, die<br />

gegenwärtig größte humanitäre Katastrophe weltweit.<br />

Dr. Mukwege, Gynäkologe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Krankenhaus <strong>in</strong> Kiwu,<br />

Ostkongo, berichtete vor wenigen Wochen <strong>in</strong> <strong>Württemberg</strong><br />

über die furchtbaren seelischen und körperlichen<br />

Verletzungen, <strong>in</strong>sbesondere von Frauen, als Folgen des<br />

Krieges im Ostkongo. Wer im K<strong>in</strong>o oder im Fernsehen den<br />

Film von Susanne Babila über die Arbeit von Dr. Mukwege<br />

gesehen hat, den lassen diese Bilder nur schwer los.<br />

Gestern beteten wir <strong>in</strong> der Abendandacht: Für alle, die<br />

im Exil leben oder auf der Flucht s<strong>in</strong>d, für alle Gefangenen<br />

und alle Opfer der Unterdrückung, bitten wir dich, für alle<br />

Leidgeprüften und Bedrückten, für alle, die Hilfe und<br />

Barmherzigkeit brauchen, bitten wir dich: Herr erbarme<br />

dich.<br />

Wir schlagen gesprächskreisübergreifend vor, dass<br />

sich diese Synode, der Synode der Westfälischen Kirche<br />

folgend, mit e<strong>in</strong>er Erklärung an Geme<strong>in</strong>den und Öffentlichkeit<br />

wendet. Der Wortlaut des Antrags lautet:<br />

Die Landessynode möge beschließen:<br />

Der verheerende Krieg im Osten der Demokratischen<br />

Republik Kongo stellt die gegenwärtig größte humanitäre<br />

Katastrophe weltweit dar. Wir wissen durch unsere<br />

Partnerkirchen von den ungezählten Leiden der Zivilbevölkerung,<br />

besonders der Mädchen und Frauen, die<br />

<strong>in</strong> unvorstellbarem Maße durch sexuellen Terror bedroht<br />

und verletzt werden. Dies muss baldmöglichst<br />

beendet werden. Der Schutz der am Krieg unbeteiligten<br />

Menschen und die sofortige Rückkehr der Flüchtl<strong>in</strong>ge<br />

<strong>in</strong> ihre Dörfer und Städte haben dabei absoluten<br />

Vorrang. Die Bundesregierung verfügt <strong>in</strong> diplomatischer<br />

H<strong>in</strong>sicht über e<strong>in</strong> hohes Ansehen <strong>in</strong> der gesamten Region,<br />

das sie sich <strong>in</strong> dieser Lage zunutze machen sollte.<br />

Die <strong>Evangelische</strong> <strong>Landeskirche</strong> <strong>Württemberg</strong> bittet<br />

deshalb die Bundesregierung, all ihre Möglichkeiten zu<br />

nutzen und auf den Frieden im Kongo h<strong>in</strong>zuwirken,<br />

<strong>in</strong>sbesondere<br />

– alle beteiligten Parteien zu e<strong>in</strong>em sofortigen bed<strong>in</strong>gungslosen<br />

Waffenstillstand und zu sofortigen Verhandlungen<br />

über die zukünftige Machtverteilung im<br />

Kongo zu drängen,<br />

– dem drohenden Zerfall der Demokratischen Republik<br />

Kongo entgegenzuwirken,<br />

– dafür Sorge zu tragen, dass das Thema der Überw<strong>in</strong>dung<br />

der Gewalt im Ostkongo auf nationaler und<br />

europäischer Ebene höchste Priorität erhält,


240<br />

14. <strong>Evangelische</strong> Landessynode 5. Sitzung 25. November 2008<br />

(Kretschmer, Dr. Harald)<br />

– die UNO-Friedensmission <strong>in</strong> die Lage zu versetzen,<br />

ihre vorrangige Aufgabe, die beteiligten Kriegsparteien<br />

ause<strong>in</strong>ander zu halten und die Zivilbevölkerung<br />

zu schützen, effektiv wahrzunehmen,<br />

– sich stärker als bisher im Rahmen der UNO-Friedensmission<br />

im Kongo zu engagieren und diese ggf.<br />

auch materiell und logistisch zu unterstützen,<br />

– den Aufbau von Justiz und Polizei im Kongo zu forcieren,<br />

– das <strong>in</strong>ternationale Programm zu Befreiung, Entwaffnung<br />

und Re<strong>in</strong>tegration von K<strong>in</strong>dersoldaten so auszustatten,<br />

dass die betroffenen K<strong>in</strong>der und Jugendlichen<br />

überzeugende Perspektiven für ihre zukünftige<br />

Ausbildung und Lebensunterhalt bekommen,<br />

– den Aufbau e<strong>in</strong>er funktionsfähigen Regierungsführung<br />

auf regionaler und nationaler Ebene voranzubr<strong>in</strong>gen,<br />

– Die Landessynode bittet die Kirchengeme<strong>in</strong>den, <strong>in</strong><br />

Gottesdiensten und persönlichen Fürbitten für die<br />

Menschen im Kongo e<strong>in</strong>zutreten.<br />

Die <strong>Evangelische</strong> <strong>Landeskirche</strong> <strong>in</strong> <strong>Württemberg</strong> greift<br />

damit e<strong>in</strong>en Impuls aus der <strong>Evangelische</strong>n Kirche von<br />

Westfalen auf, die <strong>in</strong> ähnlicher Weise hierzu Stellung genommen<br />

hat.<br />

Ich möchte noch anfügen, dass dieser Antrag auch von<br />

Herrn Allmend<strong>in</strong>ger und Herrn Dalferth unterschrieben<br />

worden ist. Er f<strong>in</strong>det ja große Zustimmung bei allen Synodalen.<br />

(Beifall) Vielen Dank.<br />

Stellv. Präsident Traub, Wolfgang: Gibt es dazu Wortmeldungen?<br />

– Das ist nicht der Fall. So frage ich Sie, wer<br />

diesem Antrag zustimmen kann und bitte Sie um das<br />

Handzeichen. – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich?<br />

– Dann ist es e<strong>in</strong>stimmig angenommen. Vielen Dank. (Beifall)<br />

Wir nähern uns damit dem Schluss der heutigen Sitzung.<br />

Ich b<strong>in</strong> gebeten worden, noch auf e<strong>in</strong>iges h<strong>in</strong>zuweisen:<br />

Morgen f<strong>in</strong>det für alle im Diakonat Tätigen und Interessierten<br />

e<strong>in</strong>e Informations- und Austauschveranstaltung<br />

im Anschluss an die Herbstsynode, etwa um 11:30 Uhr,<br />

im Kle<strong>in</strong>en Saal im Hospitalhof statt. Herzliche E<strong>in</strong>ladung<br />

dazu.<br />

Zum Schluss möchte ich die Synodale Dölker um die<br />

Andacht bitten.<br />

Zur Beurkundung:<br />

Stuttgart, 26. Januar 2009<br />

Sibylle Lehmann<br />

Vorsitzende des <strong>Protokoll</strong>ausschusses

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