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Die 12 häufigsten Irrtümer über Gallus - Gallusjubiläum - St. Gallen

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Und vor allem konnte er nicht in den Wald gehen und dort rasch ein Wohnhaus und eine Kapelle<br />

bauen. Von Anfang müssen Gefährten bei ihm gewesen sein, die ihrerseits Zellen brauchten.<br />

Auch eine Küche und ein Gemeinschaftsraum waren nötig. Alle diese Gebäude konnten nicht<br />

noch rasch vor dem Wintereinbrauch gebaut werden. Überhaupt haben die Mönche die Gebäude<br />

nicht selber oder allein gebaut. Soldaten aus dem Kastell Arbon haben ihnen geholfen. Ferner<br />

Abhängige des Bischofs von Konstanz. <strong>Die</strong>se Männer mussten erst kommen, sich das Material<br />

beschaffen und die Arbeit koordinieren. Dass die ganze Siedlung schon im Frühling 613<br />

bezugsbereit gewesen sei, ist also eine optimistische Annahme.<br />

7. <strong>Gallus</strong> hat sich nicht aus naturromantischen Gründen in die ‹Einöde› (eremus) des<br />

<strong>St</strong>einachwaldes zurückgezogen, sondern weil er sich hier besser auf seine Wesenmitte<br />

konzentrieren zu können glaubte als in einem Kloster oder gar in einem Kastellort wie Arbon.<br />

Nur in strenger Abgeschiedenheit und Askese glaubte er mit Gott in Verbindung zu kommen und<br />

zu bleiben.<br />

8. <strong>Gallus</strong> war kein Einsiedler im eigentlichen Sinn. <strong>St</strong>ets waren Kollegen, andere Mönche bei<br />

ihm und um ihn. Schon 613 werden solche Gefährten erstmals genannt, dann wieder 615 und<br />

später.<br />

9. <strong>Gallus</strong> war nur kurzfristig Missionar, in Tuggen und in Bregenz. Leider gewalttätig und<br />

deshalb auch weitgehend erfolglos. Im <strong>St</strong>einachwald war <strong>Gallus</strong> ausschliesslich Beter und Helfer.<br />

Zum Helfen gehörten auch das Heilen und das Predigen.<br />

10. Der Priester <strong>Gallus</strong> war kein naiver Waldbruder, sondern ein gebildeter Mensch. Er konnte<br />

lateinisch lesen und schreiben, kannte die Bibel (zum Teil auswendig), konnte sie auslegen und<br />

war auch mit einzelnen Kirchenschriftstellern, vor allem Hieronymus, vertraut.<br />

11. <strong>Gallus</strong> ist nicht der einzige namhafte Mensch seiner Zeit gewesen. Es hat in der<br />

zweiten Hälfte des 6. und in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts zahlreiche andere namentlich<br />

bekannte Menschen gegeben, die sich in Wälder, auf Inseln, in Felsen- oder Höhlenklausen oder<br />

an sonstige unwegsame Orte zurückzogen. Es hat auch geschichtlich viel bedeutsamere<br />

Menschen als <strong>Gallus</strong> gegeben. Ein Zeitgenosse von <strong>Gallus</strong> war der Prophet Mohammed (gegen<br />

570 bis 632), der eine Weltreligion gründete.<br />

<strong>12</strong>. <strong>Gallus</strong> starb nicht ‹um 650›, sondern schon um 640.

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