Cardio Tennis - Ein neuer Weg | TennisSport 4 ... - Tennis in Worms
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CARDIO TENNIS<br />
<strong>Cardio</strong> <strong>Tennis</strong> -<br />
e<strong>in</strong> <strong>neuer</strong> <strong>Weg</strong><br />
In den USA wird <strong>Cardio</strong> <strong>Tennis</strong> von Experten bereits als größte Innovation<br />
im <strong>Tennis</strong>tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g der letzten 20 Jahre gesehen. Auch für deutsche<br />
<strong>Tennis</strong>clubs oder <strong>Tennis</strong>schulen ist <strong>Cardio</strong> <strong>Tennis</strong> als zusätzliches<br />
Angebot zu empfehlen.<br />
Die Ausgangssituation: Die<br />
Mitgliederzahlen s<strong>in</strong>ken oder<br />
stagnieren <strong>in</strong> vielen <strong>Tennis</strong>vere<strong>in</strong>en<br />
bundesweit. <strong>E<strong>in</strong></strong>e der Ursachen<br />
liegt <strong>in</strong> der starken Konkurrenzsituation,<br />
der sich traditionelle<br />
Sportarten gegenüber Fitnessstudios<br />
und so genannten Funsportarten<br />
wie beispielsweise Beach-<br />
Volleyball ausgesetzt sehen. Grundlegende<br />
Innovationen mit hohem<br />
Spaßfaktor im Unterricht s<strong>in</strong>d daher<br />
nötiger denn je, damit <strong>Tennis</strong> im<br />
Kampf um den Kunden wieder wettbewerbsfähiger<br />
im Vergleich zur<br />
Fitness<strong>in</strong>dustrie werden kann. Amerikas<br />
neue Initiative <strong>Cardio</strong> <strong>Tennis</strong> bietet<br />
diese Möglichkeit.<br />
Was ist <strong>Cardio</strong> <strong>Tennis</strong>? <strong>Cardio</strong> <strong>Tennis</strong><br />
wurde erstmals auf dem <strong>in</strong>ternationalen<br />
Tra<strong>in</strong>ersymposium der PTR <strong>in</strong><br />
Hilton Head Island im März 2005 vorgestellt<br />
und entwickelte sich <strong>in</strong>nerhalb<br />
weniger Monate zur neuen<br />
Trendsportart <strong>in</strong> den USA mit nahezu<br />
1000 Anlaufstationen. <strong>Cardio</strong> <strong>Tennis</strong><br />
ist die Verknüpfung von traditionellem<br />
<strong>Tennis</strong>tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g mit Fitnesstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g,<br />
wobei der Trick dar<strong>in</strong> besteht,<br />
alle Schüler gleichzeitig zu<br />
beschäftigen.<br />
Der „Trick“ beim <strong>Cardio</strong> <strong>Tennis</strong>: Alle Schüler<br />
werden gleichzeitig beschäftigt.<br />
Lars Noll (l<strong>in</strong>ks) hat bisher beste Erfahrungen<br />
mit diesem neuen Angebot gemacht.<br />
Bei e<strong>in</strong>er empfohlenen Gruppenstärke<br />
von sechs bis acht Teilnehmern pro<br />
Platz s<strong>in</strong>d die so genannten „Sidel<strong>in</strong>eactivities“<br />
zwischen jeder Schlagsequenz<br />
der Schlüssel zum Erfolg.<br />
Hier s<strong>in</strong>d der Kreativität des Lehrers<br />
ke<strong>in</strong>e Grenzen gesetzt. Der <strong>E<strong>in</strong></strong>satz<br />
von Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gshilfsmitteln wie Koord<strong>in</strong>ationsleiter,<br />
Kegel, M<strong>in</strong>i-Hürden,<br />
leichten Gewichten etc. eignet sich<br />
hierfür hervorragend.<br />
Aufgrund der größeren Teilnehmerzahl<br />
muss der <strong>Cardio</strong> <strong>Tennis</strong>tra<strong>in</strong>er<br />
unbed<strong>in</strong>gt mit schnellen Zuspieltechniken<br />
im 2-er und 3-er Rhythmus<br />
vertraut se<strong>in</strong>. <strong>E<strong>in</strong></strong>e typische <strong>Cardio</strong>-<br />
<strong>Tennis</strong>stunde ist gegliedert <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
zehnm<strong>in</strong>ütige Warm-Up-Phase, ca.<br />
45 M<strong>in</strong>uten <strong>Cardio</strong> <strong>Tennis</strong>drills mit<br />
abschließendem Gruppenspiel, sowie<br />
e<strong>in</strong>e fünfm<strong>in</strong>ütige Cooldown-Phase.<br />
Der Vorteil besteht dar<strong>in</strong>, dass Spieler<br />
jeden Alters und unterschiedlicher<br />
Spielstärke gleichzeitig tra<strong>in</strong>iert werden<br />
können.<br />
Und mit Musik geht alles noch besser!<br />
<strong>E<strong>in</strong></strong> <strong>Tennis</strong>lehrer, der die fetzige Musik<br />
zum <strong>E<strong>in</strong></strong>satz br<strong>in</strong>gen kann, ohne<br />
„Karl-He<strong>in</strong>z Müller“ beim Breakball<br />
auf dem Nachbarplatz zu nerven,<br />
erhöht die Motivation und den Funfaktor<br />
bei Schüler und Lehrer enorm.<br />
<strong>Tennis</strong>Sport 4/2006 13
CARDIO TENNIS<br />
Herzfrequenzmessung<br />
Da <strong>Cardio</strong> <strong>Tennis</strong> eher gleichmäßige<br />
Schlagsequenzen und Bewegungsabläufe<br />
be<strong>in</strong>haltet, ist der <strong>E<strong>in</strong></strong>satz von<br />
Herzfrequenzmessern nicht nur e<strong>in</strong>e<br />
s<strong>in</strong>nvolle Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsunterstützung, die<br />
den Kursteilnehmer. warnt, wenn es<br />
über die <strong>in</strong>dividuelle Belastbarkeitszone<br />
h<strong>in</strong>ausgeht, sondern für Untra<strong>in</strong>ierte<br />
und Ältere Semester auf alle<br />
Fälle notwendig.<br />
In der Lars Noll <strong>Tennis</strong>akademie steht<br />
<strong>Cardio</strong> <strong>Tennis</strong> seit Januar 2006 auf<br />
dem Programm. Bereits nach e<strong>in</strong>er<br />
Woche hatte sie über 50 Kursteilnehmer,<br />
hauptsächlich Erwachsene.<br />
Und die Tendenz ist nach wie<br />
vor ansteigend.<br />
Für Neue<strong>in</strong>steiger bietet <strong>Cardio</strong> <strong>Tennis</strong><br />
die Möglichkeit <strong>in</strong> den <strong>Tennis</strong>sport<br />
auf e<strong>in</strong>e neue, mit viel Spaß verbundene<br />
Art und Weise h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zuschnuppern.<br />
Die verhältnismäßig günstiger<br />
kalkulierbare Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsgebühr (<strong>in</strong> der<br />
Lars Noll <strong>Tennis</strong>akademie 7 Euro/Std.)<br />
ist besonders im W<strong>in</strong>ter hilfreich, um<br />
„<strong>Tennis</strong>pausierern“ aufgrund zu hoher<br />
Hallenkosten weiterh<strong>in</strong> <strong>Tennis</strong> zu<br />
ermöglichen. Auch Mannschaftsspieler<br />
haben so die Chance, sich im<br />
<strong>Tennis</strong>club – und nicht im Fitnessstudio<br />
– <strong>in</strong> die gewünschte konditionelle<br />
Form zu br<strong>in</strong>gen.<br />
Musterstunde<br />
I. Warm Up<br />
1. Kurzes Dehnen und Auflockern<br />
der Muskulatur (ca. drei M<strong>in</strong>.).<br />
2. Richtungswechsel auf Zuruf<br />
A<br />
E<br />
B<br />
F<br />
T<br />
Tra<strong>in</strong>er gibt Kommando: Sidesteps<br />
l<strong>in</strong>ks, Sidesteps rechts. Vorwärts,<br />
rückwärts. Die Richtung wechselt<br />
ständig und der Schüler bewegt sich<br />
entsprechend.<br />
Drei Wiederholungen à ca. 60 Sek.<br />
C<br />
G<br />
D<br />
H<br />
A bis H =<br />
Spieler<br />
Die Spieler A und E starten gleichzeitig<br />
zum jeweils ersten Hütchen auf<br />
ihrer Seite des Platzes. Dort führt<br />
Spieler A e<strong>in</strong>en imag<strong>in</strong>ären Rückhandschlag,<br />
Spieler E e<strong>in</strong>en Vorhandschlag<br />
aus. Die Spieler laufen<br />
dann zur Ausgangsposition an der<br />
Doppell<strong>in</strong>ie zurück und berühren<br />
diese mit dem Schläger. Im Anschluss<br />
wird zu Hütchen zwei gelaufen, wieder<br />
der imag<strong>in</strong>äre Schlag ausgeführt,<br />
dann wieder zur Grundl<strong>in</strong>ie usw.<br />
Zuletzt e<strong>in</strong> Spr<strong>in</strong>t zum letzten<br />
Hütchen, ohne Schlagbewegung.<br />
Dann starten Spieler B bzw. F. Jeder<br />
Spieler läuft zwei Mal, dann werden<br />
die Seiten gewechselt.<br />
II. <strong>Cardio</strong>-Drills<br />
1. Angriff und Richtungswechsel<br />
G<br />
E<br />
C<br />
A<br />
Vorhand<br />
Angriff<br />
H<br />
F<br />
D<br />
B<br />
Rückhand<br />
Angriff<br />
In den USA wird <strong>Cardio</strong> <strong>Tennis</strong> von<br />
Experten bereits als größte Innovation<br />
im <strong>Tennis</strong>tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g der letzten<br />
20 Jahre gesehen und ich kann <strong>Cardio</strong><br />
<strong>Tennis</strong> aus eigener Erfahrung nur<br />
jedem <strong>Tennis</strong>club oder <strong>Tennis</strong>schule<br />
als zusätzliches Angebot empfehlen.<br />
3. Schattentennis-Staffel<br />
E F G H<br />
V-Volley<br />
T<br />
R-Volley<br />
Der Autor<br />
Lars Noll ist PTR Professional und<br />
Leiter der Lars Noll<br />
<strong>Tennis</strong>akademie, angegliedert an<br />
den TV Grün-Weiß Pfiffligheim.<br />
Kontakt:<br />
Wehrgasse 20<br />
67549 <strong>Worms</strong><br />
nolltennisaol.com<br />
A<br />
B C D<br />
Der Tra<strong>in</strong>er spielt unmittelbar h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ander<br />
Spieler A und B an. Die<br />
Spieler starten mit Grundschlag, dann<br />
Angriffsball auf der T-L<strong>in</strong>ie mit<br />
abschließenden Volley. Bei fortgeschrittenen<br />
Spielern sollte Ball e<strong>in</strong>s<br />
und zwei longl<strong>in</strong>e, der Volley kurz<br />
cross gespielt werden. Anschließend<br />
geht's nach außen zum Hütchen-<br />
14 <strong>Tennis</strong>Sport 4/2006
parcours. Immer auf Hütchenhöhe<br />
mit e<strong>in</strong>em Fuß abstoßen und schnell<br />
die Richtung zum nächsten Hütchen<br />
wechseln.<br />
An der Grundl<strong>in</strong>ie werden die Seiten<br />
gewechselt, so dass sich der Vorhandspieler<br />
<strong>in</strong> die Rückhandreihe e<strong>in</strong>reiht<br />
und umgekehrt.<br />
Variation: Vorbereitungsvolley an<br />
der T-L<strong>in</strong>ie, Volley am Netz, anschließend<br />
Schmetterball. Nach außen vier<br />
Kreuschrite oder Sidesteps zur Grundl<strong>in</strong>ie.<br />
Drilldauer: zehn M<strong>in</strong>uten.<br />
Achtung: Die Anforderung an den<br />
Tra<strong>in</strong>er ist hoch und erfordert genaues<br />
Anspiel.<br />
3. Schmetterball und Joggen<br />
(Dauer ca. zehn M<strong>in</strong>uten)<br />
Joggen<br />
Joggen<br />
Smash 2 Smash 1<br />
T<br />
Joggen<br />
A – H<br />
Der Tra<strong>in</strong>er spielt e<strong>in</strong>en der vier<br />
Doppelspieler an. Der Punkt wird<br />
ausgespielt. Das Doppelteam muss<br />
auf kurze Bälle angreifen. Nach drei<br />
gespielten Punkten wechseln die<br />
Doppelteams im Uhrzeigers<strong>in</strong>n.<br />
Wichtig: Die wartenden Spieler<br />
bewegen die Füße.<br />
IV. Cooldown<br />
Volleyballtennis vier gegen vier<br />
C<br />
D<br />
C<br />
2. <strong>Tennis</strong>zirkel<br />
(Dauer ca. zehn M<strong>in</strong>uten)<br />
D<br />
Sidesteps<br />
E<br />
F<br />
Leiter<br />
B wartet<br />
A<br />
1 2<br />
T<br />
Seilspr<strong>in</strong>gen<br />
G H<br />
Der Tra<strong>in</strong>er spielt zwei Lobs für<br />
Spieler A, so dass dieser schmettern<br />
kann. Anschließend Joggen um den<br />
markierten Parcours. Sobald der zweite<br />
Lob angespielt ist, startet Spieler B.<br />
Schlagvariationen: Volleys<br />
Laufvariationen: Kreuzschritte, Sidesteps,<br />
rückwärts, Skipp<strong>in</strong>gs etc.<br />
III. Gruppenspiel<br />
T<br />
1<br />
A<br />
E<br />
G<br />
2<br />
3<br />
B<br />
F<br />
H<br />
3. <strong>Cardio</strong>tennisspiel<br />
„Doubles around the world“<br />
A<br />
H<br />
Der Tra<strong>in</strong>er spielt den Ball zu e<strong>in</strong>em<br />
der acht Spieler an. Der Ball muss<br />
erst e<strong>in</strong>mal zum Mitspieler, dann<br />
über das Netz gespielt werden. Wer<br />
zuerst elf Punkte erreicht hat, hat<br />
gewonnen.<br />
Der Tra<strong>in</strong>er wirft Spieler A je vier<br />
Bälle zu. Vorhand und Rückhand aus<br />
dem Lauf. Dann Wechsel mit Spieler<br />
B. Sechs Sätze à vier Bälle pro Spieler<br />
gespielt. Dann Wechsel im Uhrzeigers<strong>in</strong>n<br />
der vier Stationen.<br />
T<br />
E F<br />
G H<br />
Erklärungen<br />
und Symbole<br />
= Hütchen<br />
= Spieler<br />
= Ballkorb<br />
C<br />
D<br />
<strong>Tennis</strong>Sport 4/2006 15