Rohrvortrieb mit offenem Schild - OGL
Rohrvortrieb mit offenem Schild - OGL
Rohrvortrieb mit offenem Schild - OGL
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
5.3.4 Übertragung von Längskräften<br />
Die Vortriebskräfte werden im Normalfall über Druckübertragungsringe von einem Rohr in das andere<br />
übertragen. Die Beanspruchung der Rohrverbindung wird durch die Abmessungen und den Werkstoff des<br />
Druckübertragungsringes beeinflusst.<br />
Der Druckübertragungsring muss folgende Aufgaben erfüllen:<br />
• Ausgleich der Unebenheiten in den Rohrspiegelflächen<br />
• Ausgleich der Abweichungen von der Rechtwinkligkeit<br />
• Sicherstellung der Abwinkelbarkeit bei Kurvenfahrten und<br />
• Sicherstellung der Abwinkelbarkeit bei Steuerbewegungen<br />
Es sollten Werkstoffe <strong>mit</strong> möglichst geringer Querdehnung benützt werden.<br />
Rückstellkräfte müssen berücksichtigt werden.<br />
Die Breite des Druckübertragungsringes muss auch im belasteten Zustand geringer sein als die kleinste<br />
Rohrwanddicke.<br />
Die optimale Breite des Druckübertragungsringes sollte rechnerisch in Abhängigkeit von<br />
• der Vortriebskraft<br />
• den Spalt- und Querzugspannungen und<br />
• dem Einfluss der äußeren Belastung<br />
festgelegt werden.<br />
Der Druckübertragungsring muss zentriert und so montiert werden, dass es zu keiner Lageverschiebung<br />
kommt und durch die Befestigung keine Punktlasten auftreten können.<br />
Die Bestimmung der Dicke der Druckübertragungsringe ist Teil der Bemessung nach Arbeitsblatt ÖN B 5074<br />
(in Vorbereitung).<br />
Folgende Faktoren beeinflussen die Übertragung von Längskräften:<br />
• Verformungseigenschaften des Druckübertragungsringes unter Lastwechsel<br />
• Dicke des Druckübertragungsringes<br />
• Breite und Lage des Druckübertragungsringes<br />
• Toleranzen des Rohrspiegels in Verbindung <strong>mit</strong> der Abweichung von der Rechtwinkligkeit zur Rohrachse<br />
• Abwinklungen (z.B. Kurvenfahrten, Steuerbewegungen)<br />
Die Eigenschaften des Druckübertragungsringes dürfen durch Transport und Lagerung nicht beeinflusst<br />
werden.<br />
Der Druckübertragungsring kann entfallen, wenn der Rohrwerkstoff die Übertragung der Längskräfte direkt<br />
über die Rohrspiegel erlaubt.<br />
Für den Nachweis des Druckübertragungsringes gelten (sowohl bei gerader als auch bei gekrümmter Trasse<br />
sowie bei klaffender Fuge) die Vorgaben des Arbeitsblattes ÖN B 5074 „Statische Berechnung von Vortriebsrohren“.<br />
Die Spaltzugspannungen müssen nachgewiesen werden. Bei Stahlbetonrohren muss eine Randeinfassung<br />
(Steckbügel) und ggf. eine Spaltzugbewehrung angeordnet werden.<br />
ÖGL TR-101 Seite 26 von 34