Ausgabe 08.qxd - Graz 2003

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20 TH CENTURY Ears wide open ➜ HELMUT LIST-HALLE: HIER KOMMT NEUE MUSIK IN DEN KONZERTSAAL UND INS GESPRÄCH WHERE NEW MUSIC IS FOUND IN THE CONCERT HALL AND IS THE TOPIC OF CONVERSATION Das Konzept des „Ikonen“- Erfinders Peter Oswald für Graz 2003 ist voll aufgegangen: Man geht in die neue Helmut List-Halle. Man spricht über Musik des 20. Jahrhunderts. Und man ist ikonen des 20. jahrhunderts ohren für neues Nur ein toter Komponist ist ein guter Komponist? Mitnichten. Eine Konzertreihe in der Helmut List-Halle liefert den Gegenbeweis. fasziniert von Kompositionen, deren Schöpfer man noch nicht zu ihrem 100. Todestag ehren konnte… „Eigentlich bin ich ein Musikbanause“, erzählte eine Konzertbesucherin nach dem ersten „Ikonen“- ikonen des 20. jahrhunderts zentrale positionen in der musik Abend am 6. Februar. „Mich hat jemand angesprochen, ob ich mitkomme – und ich bin begeistert.“ Ein paar Reihen weiter saß ein „Routinier“ in Sachen Musik des 20. Jahrhunderts: „Ich verbringe sogar meinen Urlaub mit zeitgenössischer Musik.“ Natürlich werde er auch versuchen, in seiner Heimatstadt jedes der Ikonen-Konzerte zu besuchen. Da hat er viel vor. Im Laufe des Kulturhauptstadtjahres werden dem ersten Konzert zwölf weitere folgen, gleich zwei in dieser Woche: Am 17. Februar dirigiert Christian Arming das Only a deceased composer is a good composer? Absolutely not. A concert series in the Helmut List Hall is the proof. The concept of ”Icon” creator Peter Oswald for Graz 2003 has been fully realized: People attend concerts in the new Helmut List Hall to enjoy 20th century music and are fascinated by compositions by musicians who have been dead for less than 100 years. ”Actually I’m a music philistine,” commented one of the concert visitors after the first ”Icon” evening on February 6 th . ”Someone happened to ask me if I wanted to come along and I’m so glad I did. It’s not music to sing along to, but it’s really moving.” Another visitor, far from a ”newcomer” to 20th century music, sat a few rows back. ”I even spend my holidays with contemporary music.” Of course, he is going to try to attend every Icon concert in his home town. Then he’ll certainly be quite busy, because over the course of the cultural year twelve more concerts are to follow, two just this week. On February 17 th Christian Arming will conduct the Vienna Radio Symphony Orchestra. The program will include works by Rihm, Haas and Janacek. The soloist is violinist Ernst Kovacic, who is considered one of the best soloists of his generation not least thanks to his commitment to contemporary music. On February 20 th the third evening of the concert series will revolve around star conductor Valery Gergiev and the Kirov Orchestra of the Mariinsky Theater with total ”modern-age classics” by Stravinsky and Cerha. As the „Icon” visitor quoted above recently said with regard to such concert programs, ”It’s too bad there aren’t any season tickets.” Tip: With the 03 Card you can create your own ”season ticket”. The card grants holders up to a 30% dis- Radiosymphonieorchester Wien unter Christian Arming: 17. 2., 20.30 Uhr. Wolfgang Rihm: „Schattenstück“, Georg Friedrich Haas: Violinkonzert, Leos Janacek: „Taras Bulba“ und Suite „Aus einem Totenhaus“. Solist: Ernst Kovacic, Violine Kirov-Orchester des Mariinsky-Theaters unter Valery Gergiev: 20. 2., 19.30 Uhr. Igor Strawinsky: „Le sacre du printemps“, Friedrich Cerha: „Spiegel I, III, VI, VII“ Radiosymphonieorchester Wien. Auf Helmut List-Halle, Waagner-Biro-Str. 98a. Karten: RSO 10 – 30, Kirov 14 – 98 Euro. dem Programm stehen Werke von count for the Icon concert series. Tickets/Info: 0316/2003, Mariahilferplatz 2, Graz oder www.graz03.at Rihm (geb. 1952), Haas (geb. 1953) 02 FOTOS: SCHIFFER, RIEDER PROMOTION, LUZERNER THEATER, KK, VIRGIN 2
➜ ➜ ➜ STAR-DIRIGENT GERGIEV STAR CONDUCTOR GERGIEV JUNGSTAR ARMING YOUNG STAR ARMING SOLIST KOVACIC SOLOIST KOVACIC und Janacek (1854–1928). Solist ist der Geiger Ernst Kovacic, der nicht zuletzt wegen seines Einsatzes für zeitgenössisches Musikschaffen einen hervorragenden Platz unter den Solisten seiner Generation einnimmt. Stardirigent Valery Gergiev und das Kirov-Orchester des Mariinsky- Theaters gestalten am 20. Februar „Toll, dass es diese Reihe gibt, ich werde versuchen, jedes Konzert zu besuchen. “ Ein begeisterter „Ikonen“- Besucher am 6. 2. project pop culture live aus der dose „Console“ live: Wenn elektronische Samples mit Gitarren harmonisieren. Martin Gretschmann, (Wirr-) Kopf von „Console“, kann getrost zu den produktivsten Musikern der deutschen Elektronik-Szene gezählt werden. Und zu jenen mit dem geringsten Respekt vor musikalischen Grenzen. Neben eigenen Tonträgern – darunter die nach wie vor famose Single „14 Zero Zero“, ein Liebeslied an seinen Computer (und Remix-Tätigkeiten für Björk, Depeche Mode u. a.) – bestach der oberbayrische Soundbastler vor allem mit seinem Beitrag zum letztjährigen Album „Neon Golden“ von The Notwist. Mit „Reset the Preset“ legt er nun mit seiner eigenen Formation eine Doppel-CD vor, die einerseits das Console-Spektrum erweitert, und andererseits Bewährtes konkretisiert. Auf CD 1, „Reset“, pendeln sich Console zwischen Pop und Elektronik ein. Wo dereinst der Laptop sang, darf jetzt Miriam Osterrieder ihre Vocals beisteuern und dem Ganzen einen Hauch von verrückender Verzücktheit – oder umgekehrt – verleihen. Auf CD 2, „Preset“, bleibt ➜ GRETSCHMANN LIVE: MIT HORNBRILLE UND „TIEFGELEGTER“ FLYING-V GRETSCHMANN LIVE: WITH HORN-RIM- MED GLASSES AND A FLYING V alles beim Wohlbekannten: versponnene Elektronik „at its best!“ Dass die musikalische Grätsche zwischen „digital“ und „analogisch“ auch auf der Konzertbühne umsetzbar ist, bewies bereits das Album „Live at Centre Pompidou“. Beim Publikum lösen die kunterbunten Klänge des Klangforschers erfahrungsgemäß Körperbewegungen wie „Am-Stand-Wippen“ oder „Arme-in-die-Luft-werfen“ aus. RUSSIAN MUSIC An ingenious mix Martin Gretschmann, the electronic mastermind of “Console“, can rest assured that he ranks among the most productive musicians in Germany’s electronic music scene. And among those who have the least respect for musical borders. Apart from his own releases, which include the still laudable single “14 Zero Zero”, a love song for his computer, and remix work for Björk, Depeche Mode, among others, the sound tinker from Upper Bavaria excels, above all, with his contribution to last year’s album “Neon Golden” by The Notwist. With “Rest the Preset” (Virgin, released on January 13th), Gretschmann, now with his own group, presents a double CD, in which, on the one hand, he follows his proven concept and, at the same time, he broadens the Console spectrum. On CD 1 “Reset” Console levels off between pop and electronics. Replacing the “voice” of the laptop, Miriam Osterrieder now adds her vocals and gives it all a touch of crazy rapture or vice-versa. On CD 2 “Preset” it’s all the same familiar stuff: wild electronics at its best! 03 den dritten Abend des Zyklus mit absoluten „Klassikern der Moderne“ von Strawinsky und Cerha. Wie sagte neulich der bereits zitierte Besucher angesichts solcher Konzertprogramme: „Schade nur, dass es kein Abo gibt…“ Kleiner Tipp: Mit der 03 card kann man selbst sein „Abo“ gestalten. Die card bietet für die Ikonen-Reihe Ermäßigungen bis zu 30 Prozent. p.p.c. presents console (d) live 23. Februar, 20.00 Uhr „Console“ (Martin Gretschmann & Band) mit aktuellem Album „Reset the Preset“ Generalmusikdirektion, Grieskai 74a. Eintritt: 13,50/15,50 Euro. Tickets/Info: 0316/2003, Mariahilferplatz 2, Graz oder www.graz03.at ➜ AKTUELLES ALBUM „RESET THE PRESET“ CURRENT RELEASE „RESET THE PRESET“ Impressum Dies ist ein Produkt der Kleine Zeitung GmbH. & Co KG, Schönaugasse 64, 8010 Graz in Zusammenarbeit mit Graz 2003, Kulturhauptstadt Europas Organisations GmbH Anzeigenleiter: Gerhard Valeskini ☎ (0 31 6) 875 3303 Projektleitung und Anzeigen: Mag. Christian Edelsbrunner ☎ (0 31 6) 875 3350, Leitung PR-Redaktion: Anna Maria Peiker ☎ (0 31 6) 875 3328 Koordination: Itta Olaj ☎ (0 31 6) 875 3339. Texte: Bernd Hadler, Hannes Luxbacher, Franz Niegelhell, Itta Olaj, Norbert Wally. Übersetzung: Margarete Brandstätter. Bildredaktion: Karin Blaschke, Elvira Klamminger. Layout und Produktion: m4! Mediendienstleistungs Gesmbh & Co.KG, Lisa Thalhammer. Druck: StyriaDruck, 8042 Graz
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